Coruscant

[ Coruscant | untere Ebenen | „Honey House“ | Lagerraum | mit Noomi, Steven und Trayla ]
Faszination. Ungewissheit. Neugier. Nervosität. Trayla, die neue Anwärterin in den Reihen der Jedi, sendete eine ganze Welle an unterschiedlichen Gefühlen in der Macht aus. Das kleine Mädchen war wirklich ein echter Neuling auf diesem Gebiet, aber niemand in dem winzigen Lagerraum schien sich daran zu stören. Die Ablösung der alten Riege durch eine neue Generation gehörte zum Prozess des Lebens dazu. Allmählich ließ sich der zottelige Cathar auf die junge Anwärterin ein. Jedoch war Trayla mit Noomi kaum vergleichbar. 'Unterschiedliche Wesen, unterschiedliche Charaktere', dachte sich Crado und musterte seinen vorläufigen Schützling. Noch immer wirkte sie zögerlich. Scheinbar bereitete sie sich zaghaft auf die ersten Fragen vor.

„Nun Meister... ich... ich habe bisher nicht viel mit der Macht zu tun gehabt...“, begann Trayla mit einer schüchternen Stimme zu erklären. „Ich... nun habe keine Übung... nur manchmal habe ich Visionen... die kann ich aber nicht kontrollieren oder richtig deuten, nur manchmal gelingt mir das... ich frage mich nun, was genau ist die Macht... also... Was wirklich richtig genau ist sie? Was macht sie? Warum ist sie da?“

Einen Moment musste das Katzenwesen mit dem struppigen Fell über diese Fragen nachdenken. Sie waren förmlich aus dem hübschen Mund Traylas heraus gesprudelt. Damit hatte sie ihn überrumpelt und leicht ins Schwanken gebracht. Selten hatte er in diesen chaotischen Tagen einen der seltenen ruhigen Augenblick gefunden, um über das Wesen der Macht zu meditieren. Sehr gelassen musterte der Cathar das Mädchen. Was sollte er ihr antworten? Er schnurrte automatisch.

„Erst einmal brauchst du mich nicht „Meister“ nennen...“, sagte der Jedi-Ritter nachdenklich. „Ich habe diesen Rang noch nicht verdient. Darum nenn' mich einfach Crado. Förmlichkeiten sind an diesem unsicheren Ort fehl am Platz. … Und nun zum Wesen der Macht. Man kann sagen, dass die Macht ein energetisches Feld ist, das ALLES miteinander verbindet. Wir Lebewesen, vom kleinen Tier, über die zierliche Pflanze, zum einzelnen Bewohner eines Planeten irgendwo in der Galaxie – vielleicht sogar die riesigen Himmelskörper – sind ein Bestandteil der Macht. Wir alle scheinen von dieser Energie zu leben, sie zu brauchen. Und genauso braucht sie uns. Ein vollkommen natürlicher Fluss kann man an der Stelle mit Berechtigung behaupten. Leider kann ich dir nicht viel mehr über die Macht erzählen. Der Krieg hält mich von einem möglichen Studium ab...“

Unwillkürlich musste der Cathar seufzen. Irgendwie war er in diese ganze Sache hinein geschlittert – erst Ord Biniir, dann Dorin und nun Coruscant. Nar Shaddaa war ein raues Pflaster gewesen, aber dort hatte er nie die Probleme gehabt, welche nun auf ihn lauerten. Trotzdem glaubte er daran, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Wieder ruhte sein Blick auf dem Mädchen. Ihm war bewusst, dass er ihre Frage nur mäßig beantwortet hatte. Würde sie weitere Fragen in diese eine Richtung an ihn stellen? Hatte er auf seinem mitgenommenen Datapad eine Antwort? Er ließ das Gerät in Ruhe.

„Meister, ich möchte lernen...“, entschied sich das Mädchen.

„Gut, dann setzte dich hier auf den Boden“, wieso Crado sie an. „Dann schließe deine Augen, denn ich möchte dir etwas zeigen. Etwas, das in dir steckt – die ganze Zeit schon.“

Auch das Katzenwesen nahm auf dem schlichten Boden im komplizierten Lotussitz Platz. Er hatte sich inzwischen an diese spezielle Art des Sitzens gewöhnt. Kurz glitt sein prüfender Blick zu den beiden anderen Padawanen. Sie waren noch immer mit ihrem Wettstreit beschäftigt, wobei die zwei Kisten weiterhin schwebend in der Luft hingen. Ein Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht ab, da sich die Schüler gut schlugen. Trotzdem hatte der Jedi-Ritter den Eindruck, dass Steven in diesem Fall im Vorteil war – jedenfalls ein bisschen, denn Crados Schülerin schlug sich dennoch sehr gut. Der zottelige Cathar wandte sich wieder seinem anderen „Schützling“ zu.

„Atme ruhig und gleichmäßig“, sagte das Katzenwesen weiterhin gelassen. „Nun werden wir in die Macht eintauchen. Ganz langsam – also habe keine Angst.“

Behutsam tastete der Jedi-Ritter mit seinen Machtfühlern das Mädchen ab. Zaghafte suchte er nach einem Zugang zu ihrem Bewusstsein. Er sondierte sie gründlich, achtete jedoch dabei natürlich auf ihre Reaktionen. In dieser Sache wollte er Trayla nicht verletzen. Mit ruhiger Stimme wies er sie an, dass sie sich langsam in ein gedankliches Nichts fallen lassen sollte. Alle ihre weltlichen Probleme, die sie im Moment hatte. Sämtliche Ängste und Gedanken sollte sie ausschließen, verbannen, nicht beachten. Nur ihr helles Bewusstsein sollte nun relevant für sie sein. In diesem Augenblick klang er wahrscheinlich wie ein Erzähler in einem Holofilm, der immer von außerhalb der Handlung sprach, doch damit musste sie erst einmal leben.

„Lasse dich weiter fallen... bis du einen vermeidlichen Grund erreichst“, sprach er weiter. „Du wirst nun eine helle Lichtkugel sehen – deine persönliche Machtquelle. Hier beziehst du deine Kraft her, wenn du solche Kunststücke vollführen möchtest, wie es gerade die beiden anderen machen. Fasse sie ruhig einmal mit deinen imaginären Händen an. Spüre die Kraft, die in dir steckt.“

Plötzlich öffnete sich die Tür und Crado spürte eine bekannte, helle Aura. Chesara gesellte sich nun doch zu ihnen. Ihre Präsenz war warm, einfühlsam, weise. Selbstverständlich konnte der Jedi-Ritter etwas Unterstützung gebrauchen, denn mit Chesaras Erfahrungen konnte man die Schüler besser zu einem ausgedehnten Training motivieren – so dachte der Cathar jedenfalls. Außerdem wollte er bei ihr noch den einen oder anderen Lehrtrick abschauen. Nach der freundlichen Begrüßung öffnete der Cathar kurz die Augen.

„Ich möchte nicht stören, habt ihr bereits mit einer bestimmten Übung angefangen?“, erkundigte sich die Rätin und der Cathar wusste, dass er damit besonders gemeint war.

Noomi und ich hatten gerade einen Wettkampf“, antwortete Steven flink. „Wer-lässt-seine-Kiste-länger-schweben.“

„Richtig“, warf Crado ein. Mike und Utopio hatten mich auch hin und wieder in einen Wettstreit mit einem anderen Padawan antreten lassen, anstatt allein irgendwelche Lektionen zu meistern. Ich dachte mir, dass auf diese Weise der Ehrgeiz als zusätzlicher Antrieb funktionieren kann. Außerdem spornen sich die Schüler so gegenseitig an. In der Zwischenzeit habe ich versucht Trayla ein Gefühl für ihre neuen Kräfte zu geben. Mit kleinen Schritten wollte ich hier anfangen...“


[ Coruscant | untere Ebenen | „Honey House“ | Lagerraum | mit Noomi, Steven, Trayla und Ches ]
 
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[ Coruscant - Obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum | Alad ]


Alad war müde. Jetzt, wo alle verschwunden waren, konnte er sich zumindest für einen Moment ausruhen. Er nahm sich einen Schluck zu trinken aus der kleinen Bar, die in jedem der Besprechungsräume eingebaut war und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. Das kalte Wasser tat ihm gut. Er spürte immer, wenn er seinen Körper ans Limit brachte. Aber jetzt gleich würde er wieder voll da sein müssen. Dieser Nathen durfte keine Schwäche bei ihm spüren. Nur so konnte er etwas Gutes heraus handeln. Und darum würde es mich Sicherheit gehen: Verhandlungen. Auf Coruscant gab es dieser Tage wenig Wohltäter und so wie die Sache klang, gehörte Nathen sicher nicht dazu.
Für einen Moment ertappte er sich bei dem Wunsch, seine beiden Söhne hier zu haben. Einer der beiden könnte dieses vermeintlich schwierige Gespräch vielleicht besser führen als er. Aber es half nichts: Aramân war momentan auf Manaan und führte Gespräche mit möglichen Kunden. Und Exodus war irgendwo auf Coruscant – zumindest außer Reichweite. Er hatte sich vorhin abgemeldet, wohin genau er gegangen war wusste Alad auch nicht.
Er musste es alleine tun. Aber er konnte es. Er hatte es früher gekonnt und er hatte es auch jetzt nicht verlernt. Er war nur so müde.

Dann ging die Tür des Besprechungsraumes auf. Zuerst stapften zwei Männer der Security rein, postierten sich neben den Türen und ließen dann Perce herein.


„Mr. Wingston – hier ist der angekündigte ... Mr. Owen Nathen.“

Alad nickte nur und Perce setzte sich an eine Seite des langen Tisches. Dann betrat Nathen den Raum. Ab jetzt stand Alad unter Spannung – er spürte wie seine Müdigkeit von ihm abfiel. Von dem ließ er sich nicht auf der Nase herumtanzen. Optisch war der jüngere nicht ganz das, was Alad erwartet hatte, aber ein Geschäftsmann war er auch nicht. Leger gekleidet war er, aber er wirkte nicht ganz so grobschlächtig wie Alad von einem Piraten erwartet hätte. Vielleicht hatten sie aber auch einfach ihren charmantesten Burschen zur Verhandlung losgeschickt.
Der Höflichkeit halber – auch wenn sie in diesem Moment vielleicht nicht nötig war – stand er auf und nickte Nathen zu.


„Willkommen in der Wingston Corporation. Setzen Sie sich. Was kann ich für Sie tun?“

Normalerweise bot er seinen Geschäftspartnern ein Getränk an, schüttelte ihnen die Hand. Aber heute war er für derlei Spielchen nicht aufgelegt. Wenn sich herausstellte, dass Nathen ein netter Kerl war, der einfach nur helfen wollte, konnte er diese Nettigkeiten immer noch nachholen.
Die Security teilte dem vermeintlichen Piraten den Sitz vor Kopf, am anderen Ende des Tisches zu. Dann stellten sich die drei Männer hinter ihn. Perce war also auf Nummer Sicher gegangen. Hoffentlich war dieser Aufwand nicht nötig …


[ Coruscant - Obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum | Alad und Jace ]
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Crado, Noomi, Steven, Trayla -

Steven
und auch Crado klärten Chesara darüber auf, mit welchen Übungen sie bereits begonnen hatten. Während sich der Crado der neuesten Padawan in ihren Reihe - Trayla - zugewandt hatte, hatten Steven und die Nautolanerin Kisten schweben lassen. Sie hatten eine Art Wettstreit veranstaltet, den der Cathar, so schien es Chesara jedenfalls, mit einer Erklärung zu rechtfertigen suchte. Chesara ihrerseits hatte keine Einwände gegen Wettkämpfe. Es mochte einige geben, die solche Spielereien nicht für angemessen hielten oder argumentieren mochten, dies sei nicht die Art der Jedi, doch Chesara fand, dass so lange eine Übung niemandem schadete, alle Methoden gut waren, die Schüler motivierten und das Lernen erleichterten.[/i]

"Macht ruhig weiter."

Sagte Chesara.

"Und lasst euch nicht stören."

Sie schaute ein wenig zu, wie Steven und Noomi die Kisten mit der Macht erfassten und in die Luft hoben. Anstatt die Gegenstände auf einer Höhe zu lassen, versuchten sie nach einer Weile sie noch höher zu heben und auch zu drehen. Unterdessen erkärte Crado der jungen Trayla die Wege der Macht, und wie sie die Lebewesen und das ganze Universum miteinander verband. Die Jedi-Rätin ließ sich auf einer hölzernen Kiste nieder, beobachtete die Padawane und ließ ihnen Zeit, sich mit der Macht vertraut zu machen und ihre Fähigkeiten auszubauen. Steven hatte gesagt, dass Sinaan vorgehabt hatte, ihm bald den Lichtschwertkampf beizubingen und Chesara hielt dies für eine gute Idee. Zuvor hatte der junge Schüler jedoch noch andere Fragen.

"Oh ja, die Macht kann Wunden und Verletzungen heilen, das ist wahr."

Antwortete sie ihrem Schüler, der sich für den Heilprozess mit der Macht zu interessieren schien. Chesara erinnerte sich, dass er einmal erzählt hatte, sein Vater sei Arzt.

"Es ist allerdings äußerst schwierig, das Heilen durch die Macht zu erlernen. Man braucht viel Geduld, Konzentration und auch medizinisches Hintergrundwissen. Ohne ein solches lässt sich leicht ungewollter Schaden anrichten."

Lautete ihre Antwort. Sie konnte sich noch gut an ihre eigenen Anfänge in den Heiltechniken der Jedi erinnern und die Frustration, wenn es nicht funktioniert und sie geglaubt hatte, es nie zu schaffen.

"Aber wenn du möchtest, kann ich es dich lehren."

Bot sie an.

"Sofern du mit dem entsprechenden Talent ausgestattet bist. Jedes Lebewesen hat seine Stärken und Schwächen und so ist das auch bei den Jedi. Aber nun habe ich erst einmal eine andere Aufgabe für dich."

Chesara langte zu einem der Regale hinüber, die an der Wand befestigt waren, denn dort hatte sie gerade etwas nützliches liegen gesehen. Sie griff nach einer Kerze und einem Anzünder, betätigte letzteren und zündete den Docht der Kerze an, sodass diese zu brennen begann.

"Schau dir das Flackern der Flamme genau an."

Sagte sie zu Steven.

"Du kannst sie auspusten, aber du kannst sie auch mit Hilfe der Macht löschen, indem du die Macht bündelst und den Wind bewegst. Das klingt abenteuerlich, aber es ist tatsächlich möglich."

Chesara hob ihre linke Hand, bewegte leicht ihren Zeigefinger und die Flamme erlosch.

"Siehst du, du kannst die Luft anschieben. Denke daran, dass die Macht alles umgibt, umhüllt und verbindet. Du selbst kannst die pure Luft zwar nicht erfassen, doch die Macht kann es."

Mit einem Klicken auf den Anzünder zündete Chesara die Kerze erneut an.

"Und nun versuche du es."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Crado, Steven, Trayla, Noomi -
 
[ Coruscant - untere Ebenen – auf dem Weg zum Honey House | Adrian ]

Betont langsam war er den Rückweg angetreten. Er wollte ein bisschen Zeit schinden, bis er wieder zurück zum Honey House kam. Adrian brauchte Zeit zum nachdenken. Das Gespräch mit Miku war gut gelaufen – er hatte sich gefreut sie zu sehen. Und doch hinterließ es einen merkwürdigen Nachgeschmack. Sie hatte sich von ihm verabschiedet und auch er hatte das Gefühl sie jetzt länger nicht mehr zu sehen. Es war, wie es immer gewesen war bei den Wingstons: Stellte man sich auf eine Seite musste, man die Familie zwangsläufig vernachlässigen. Sein Vater, sein Onkel … seine Mutter, seine Tante … seine Schwester. Jetzt wieder er. Sie alle waren weg gewesen (oder noch immer weg), weil sie sich für eine der Seiten entschieden hatten. Republik oder Imperium. Jedi oder Sith.
Einzig sein Opa hatte es bisher geschafft irgendwo in der Mitte zu bleiben. Zumindest war Alad immer der Mittelpunkt der Familie gewesen. Hierhin hatten sich alle orientiert. Die Wingston Corporation war immer der Anlaufpunkt für alle Heim- und Wiederkehrer gewesen. Schon verrückt wie ruhelos die Familie schien …

Langsam blieb Adrian stehen und sah sich genauer um. Er stand vor einer Reihe öffentlicher Turbolifte, die in verschiedene Bereiche der unteren Ebenen führten. Wohin musste er nochmal genau? Er zog das Com aus der Tasche und prüfte den Weg. Na toll! Er musste den schäbigsten der sowieso schon wenig vertrauenswürdigen Turbolifte nehmen um zurück zum Honey House zu kommen. War ja wieder typisch!
Erst als er den Turbolift wieder verlassen hatte, kehrten seine Gedanken wieder zum Gespräch mit Miku zurück. Ihn erstaunte selbst, dass ihm nicht wieder die alten Zweifel kamen. Ja, er hatte sich von Miku verabschiedet und er würde sie und den Rest der Familie vermutlich lange nicht sehen. Aber das hatte nichts daran geändert, dass er seine Ausbildung zum Jedi abschließen wollte. Es hatte ihn sogar noch in seinem Willen bestärkt! Das Gespräch mit Miku hatte ihm wieder vor Augen geführt, wie sehr er Familie brauchte. Auch wenn er jetzt erst einmal darauf verzichten musste – Alisah gehörte auch zur Familie und ohne sie war es einfach nicht richtig.
Sein gedankenverlorener Blick klarte wieder auf, als er plötzlich feststellte: Er war wieder da.
Anscheinend war sein Orientierungssinn doch besser als gedacht. Oder die Macht hatte ihn den Weg finden lassen. Das Honey House lag wieder vor ihm.
Jetzt ging es also weiter. Seine Ausbildung zum Jedi.

Wie gewohnt umrundete Adrian einmal das Gebäude und betrat das Gebäude durch den Hintereingang. Die Security war nach wie vor wachsam, aber scheinbar konnten sie sich an Adrians Gesicht erinnern. Zumindest wurde er nicht besonders überprüft.
Ihm war erstmal nach einer Pause zu Mute, aber vorher sollte er sich wohl besser bei Chesara zurückmelden. Aufgrund seiner Müdigkeit verzichtete er darauf, die Macht zu nutzen um ihren Aufenthaltsort zu lokalisieren. Stattdessen nutzte er die „altmodische“ Methode und ging Raum für Raum ab, in dem sie sich aufhalten konnte. Und tatsächlich – schon nach dem dritten Versuch hatte er Erfolg. Seine Meisterin befand sich mit vier anderen Jedi beim Training. Adrian bewunderte sie für ihre Unermüdlichkeit. Sie stellte sich komplett in den Dienst der Jedi. Manchmal hatte er das Gefühl, sie gönnte sich gar keine Pausen. Ein jähes Gefühl der Zuneigung durchfuhr ihn bei ihrem Anblick. Es war gar nicht so, dass er seine Familie komplett zurückließ. Hier war auch ein Teil seiner Familie. Unbewusst lächelte er und erhob dann seine Stimme.


„Chesara? Ich bin wieder da.“

Und bevor sie etwas sagen konnte, sagte er noch:

„Mit meiner Tante ist alles in Ordnung. Sie wollte mich wohl einfach nochmal … sehen.“

Betont lässig zuckte er die Schultern. Natürlich war diese ganze Sache nicht so spurlos an ihm vorbeigegangen. Aber eine Gewissheit blieb: Wenn er jetzt nicht mehr zweifelte, dann tat er wirklich das Richtige.

[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House | Chesara, Crado, Steven, Trayla, Noomi und Adrian ]
 
[ Coruscant - untere Ebenen | Exodus ]

Miserabel. Exodus fühlte sich miserabel.
Was tat er hier eigentlich? Er spionierte seiner Halbschwester und seinem Sohn nach. Legte sich auf die Lauer, beobachtete sie, heftete sich an ihre Fersen. Das war ganz und gar nicht die Art, wie er seinen Sohn zurückholen wollte – aber er hatte keine Wahl. Er musste es tun, für die Frau, die sein Leben war. Seit Adrian mitgeteilt hatte, dass er dauerhaft bei den Jedi bleiben und seine Ausbildung zu Ende bringen wollte, ging es Yuna schlecht. Alisah war weg und dass allein war schon schlimm genug. Aber Adrians erneutes Verschwinden brach Yuna das Herz. Sie hatte Angst bald vollkommen entfremdet zu sein von ihren Kindern und sie beide vollständig zu verlieren. Im Prinzip, so befand Exodus, hatte sie Angst so zu werden wie er. Ja, seine Beziehung zu Adrian hatte sich verbessert. Adrian respektierte und akzeptierte ihn. Zumindest glaubte er das. Aber sie kannten sich kaum. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hatte Adrian seinen Vater vermisst. Dann hatte er sich daran gewöhnt und damit abgefunden, dass er, Exodus, nicht da war. Und dass hatte sich nicht mehr geändert. Adrian schien kein großes Verlangen danach zu haben, Vater-Sohn-Erlebnisse nachzuholen. All die Dinge, die er selbst früher mit seinem Vater gemacht hatte – erste Spritztouren mit Speedern über Coruscant, gemeinsame Besuche im Holokino – all sowas, hatten Adrian und er nie gemacht. Und natürlich war er es selbst Schuld. Aber Yuna hatte das einfach nicht verdient.
Aber verdammt … was tat er hier eigentlich? Er hockte nun schon über eine Stunde in diesem Einkaufszentrum und wartete darauf, dass Miku und Adrian ihr Gespräch beendeten. Er wusste nicht mal worüber die beiden redeten, weshalb sie sich getroffen hatten. Es war nur sein Glück gewesen, dass sie es überhaupt getan hatten. Denn Adrians momentanen Aufenthaltsort herauszufinden war in etwa so, wie die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. Plan war so simpel wie effektiv: Er war Miku gefolgt, wartete hier, bis Adrian sich wieder von ihr verabschiedete, folgte ihm dann bis zum Versteck der Jedi um ihn dann abzupassen und mit ihm zu reden. Er musste wissen, wie es Yuna ging – dann würde er seine Meinung vielleicht ändern.

Dann tat sich endlich etwas. Auch wenn er nicht mehr häufig und nur wenig auf die Macht zurückgriff und sich in ihr fallen ließ, merkte er doch, dass die beiden Präsenzen von Adrian und Miku sich bewegten. Er hockte direkt neben der Tür, durch die sie gleich wieder den kleinen Garten des Einkaufscenters verlassen würden. Eilig zog er den Kragen seines zerschlissenen unauffälligen Mantels hoch und verbarg seine Präsenz noch weiter. Er wusste, dass immer ein Risiko bestand, wenn er auf die Macht zurückgriff. Das Risiko, die Verführung der dunklen Seite zu laut zu hören und ihr nachzugeben. Sich zu sehr von seinen Gefühlen leiten lassen. Nur war es heute zu wichtig, um vorsichtig zu sein. Langsam schob er sich möglichst weit von der Tür weg. Dann hörte er das leise Zischen der automatischen Tür und wusste, dass Miku und Adrian den Garten jetzt verlassen hatten. Er wartete noch einige Herzschläge, dann folgte er ihnen. Die große Menschen- und Nichtmenschenmenge verhinderte, dass er sie im Auge behalten konnte, doch seine Machtsinne halfen ihm dabei an ihnen dran zu bleiben. Am Eingang des großen Einkaufszentrums blieben die beiden noch einmal stehen und auch Exodus stoppte in einigen Metern Entfernung. Anscheinend verabschiedeten sie sich.
Und dann gingen Adrian und Miku getrennte Wege.

Seinem Sohn zu folgen, stellte sich als nicht besonders schwer heraus. Adrian hielt den Kopf gesenkt und wirkte nachdenklich. Er achtete nicht besonders auf seine Umwelt. Außerdem gab es hier unten so viele kleine Winkel und Schatten, in denen Exodus kurz verharren konnte, dass fast nie Gefahr bestand gesehen zu werden. Trotzdem: Er fühlte sich einfach schlecht. Er wusste, es war für einen guten Zweck, aber er wünschte sich nichts mehr, als dass das hier nicht nötig war. Wirklich eine tolle Art die Beziehung zu seinem Sohn zu verbessern: Er spionierte ihm hinterher. Dafür würde Adrian ihm wieder einiges an den Kopf werfen. Sie hatten schon einige laute Diskussionen geführt und das hier würde garantiert wieder eine werden. Aber es half nichts.

Schließlich steuerte Adrian auf ein großes Gebäude zu. Es war ein … ein Bordell?! Exodus schluckte. Für einen Moment überlegte er, ob Adrian hier nur „zum Spaß“ hingegangen war und es gar nicht sein dauerhafter Aufenthaltsort war. Aber so viel glaubte er doch über seinen Sohn zu wissen, als dass er sicher nicht hier unten in ein Bordell gehen würde. Nein, das passte einfach nicht. Wenn er sich nicht so elendig gefühlt hätte, er hätte gegrinst. Die Jedi – oder zumindest ein paar von ihnen – nutzten das hier also als Versteck. Gar nicht dumm. Aber im Endeffekt nicht relevant für ihn. Er war aus diesem Kampf, aus diesem Krieg, vor längerer Zeit ausgestiegen. Jetzt ging es nur noch um seine Familie.

Er atmete noch einmal tief durch und sah von seinem etwas erhöhten Standort, wie Adrian über einen Parkplatz und schließlich hinter das Bordell lief. Fast zögerlich betrat er den Turbolift, der ihn hinunter zu dem kleinen Speeder-Landeplatz brachte. Dann drückte er den Knopf, die Türen schlossen sich und er fuhr hinab.
Was tat er hier eigentlich?


[ Coruscant - untere Ebenen – vor dem Honey House | Exodus ]
 
- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum] - mit Alad, Perce und Security

Der Konferenzraum stellte alles was Jace bisher von der Wingston Corporation gesehen hatte in den Schatten. Eine breite, im Augenblick leicht - gegen die tief stehende Sonne - abgedunkelte, Fensterfront nahm die gesamte Breite des Raumes ein. Davor ein imposanter Konferenztisch mit allen möglichen Gimmicks für die Konferenzteilnehmer und in der Mitte ein eingebauter Holoprojektor. Breite, bequeme Sessel und eine kleine Bar im hinteren Teil des Raumes rundeten den sichtbaren Luxus ab. Jace verkniff sich ein Pfeifen und steuerte stattdessen auf den Tisch und den dortsitzenden Mann zu. Aber kein Exodus Wingston erwartete ihn, dieser Mann war viel älter. Aber das sein hagerer Begleiter ihn mit 'Mr. Wingston' angesprochen hatte, musste es sich um Alad Wingston handeln - den Vater des Sith.

In seinen Informationen hatte es doch geheißen, Alad Wingston sei der Ehrenpräsident und sein Sohn würde den Posten des Präsidenten inne haben oder nicht? Offenbar war da was durcheinander geraten oder er hatte in der kurzen Zeit nicht sorgfältig gelesen. Nun, jetzt war es auch egal. Selbst wenn es 'nur' der Ehrenpräsident war, würde sein Wort dennoch einiges an Gewicht haben. Der grauhaarige Mann erhob sich und begrüßte Jace, was den Piloten überraschte. Wingston hatte schließlich allen Grund ihm zu Misstrauen. Jemand der einfach in den Hauptsitz eines Unternehmens spaziert und dort verlauten lässt er würde gerne über einen entführten Konvoi reden - machte sicherlich keinen allzu guten Eindruck. Die ganze Sache hätte man auch geschickter Handhaben können. Naja, wie auch immer.

Die Security führten ihn zu einem Platz am Kopfende gegenüber dem Präsidenten und postierten sich hinter ihm. Drei Mann plus zwo an der Tür und der Adjutant oder Sekretär. Nett. Sie waren wirklich extrem Wachsam und auf alles vorbereitet. Aber sie würden heute wohl nichts zu tun bekommen, also blendete der Pilot seine Wächter aus und konzentrierte sich voll auf Alad Wingston.


"Gestatten Sie, dass ich mich noch einmal selbst vorstelle. Mein Name ist Owen Nathen, ich bin ein freier Händler.", begann er.

Was brachte es um das Thema herumzureden? Wingston wusste vermutlich eh mit welcher Sorte Mensch er es hier zu tun hatte. Allerdings hörte sich 'freier Händler', doch noch ein bisschen besser an als Schmuggler.


"Ich habe, wie ich schon erwähnte, Informationen über Ihren Konvoi der Nahe den Kolonien überfallen worden ist.", fuhr Jace fort, "Es heißt das es den Crews noch gut geht und in einigen Tagen oder Wochen möglicherweise Lösegeldforderungen an ihr Unternehmen gehen werden. Die Ladung und die Schiffe sollen aber angeblich auf den Markt gebracht werden.", spulte Jace die von der Black Sun erhaltenen Informationen herunter.

Natürlich gab es darauf keine Garantie, aber die meisten Informationen aus dem Netz der Organisation stimmten im Normalfall zumindest grob. Außerdem brauchte man nun wirklich kein Genie sein um zu wissen, was Piratenbanden mit ihrem Diebesgut anstellten.


"Ich kann nicht garantieren, dass diese Informationen zu hundert Prozent korrekt sind, aber im Großen und Ganzen sollte es passen.", Jace lehnte sich mit dem Armen auf den Tisch, "Mir sind noch ein paar Dinge mehr bekannt, zum Beispiel wo sich die Piratenbande aufhalten könnte und deshalb möchte ich Ihnen gerne einen Deal vorschlagen."

Jace unterbrach sich kurz und ließ die Worte wirken, ehe er fortfuhr. "Ich bringe Ihren Konvoi mit Crew, Schiffen und Ladung zurück und erhalte dafür einen Teil der Ladung als Gegenleistung."

Damit waren dann seine Karten auf dem Tisch und hoffentlich hatte er sich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt. Er war nicht gerade ein begnadeter Händler und hatte nur eine ungefähre Ahnung wie man bei solchen Gesprächen vorging. Es würde sich gleich zeigen was Sache war. Aber einen kleinen Denkanstoß würde er dem Präsidenten noch geben.

"Bevor Sie Ablehnen, überlegen Sie noch einmal. Die Ladung ist vermutlich eh versichert, aber was ist mit der Besatzung? Es sind Ihre Mitarbeiter und das Imperium wird sich mit einer solchen 'Kleinigkeit' gar nicht erst befassen. Es hat im Augenblick andere Probleme, als einem entführten Konvoi eines Konzerns nachzujagen."

Was stimmte. Das Imperium hatte mit der Republik und dem Widerstand auf verschiedenen Planeten genug zu tun und dann kamen noch die eigenen internen Probleme hinzu. Der neue Imperator, die Gefechte der Flotte gegeneinander, die Sith. Ein einziges Chaos, das sich erst einmal Regeln musste und dann wäre es für die Crews der Wingston Frachter möglicherweise auch schon zu spät.

Jace lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Nun hieß es abwarten...


- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum] - mit Alad, Perce und Security
 
~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ Crado, Trayla, Noomi, Chesara und Steven ~​


Es war also war, man konnte tatsächlich Wunden mit der Macht heilen. Der Junge Padawan setzte sich im Schneidersitz vor die Kiste auf der seine Meisterin platz genommen hatte.
Steven konnte es nicht so recht glauben, jedoch wusste der Junge das er mehr vertrauen in die Macht haben musste, wenn Chesara meint das man tatsächlich Heilen kann dann wird das auch so sein.

Sie sagte ihrem Schüler das es schwer sei das Heilen zu lernen, jedoch konnte Steven in diesem Moment an nichts anderes Denken, er wollte es unbedingt lernen. Der Junge dachte gleichzeitig an seine Eltern wenn er über die Machtheilung nachdachte, es war als würden sich die Aufgaben seiner Eltern verbinden und ihn Steven vereinen.

"Ich würde es sehr gerne lernen, Meisterin"

antwortete Steven auf das Angebot seiner Meisterin.

"Mein Vater hat mich früher schon einige male mit in seine Praxis genommen und mir alles gezeigt. Und wenn ich die Macht von meiner Mutter geerbt habe, habe ich vielleicht dieses Talent von meinem Vater."

versuchte der Padawan zu erklären das stimmte auch denn Jack hat ihm schon als kleiner Junge gezeigt, wie leichte Verletzungen zu behandeln sind und wie man Symptome erkennt. Seine ersten Kinderbücher handelten außerdem von der Macht und von Medizin.

Als nächstes langte Chesara zu einer Kerze und zündete diese an. Sie erklärte ihrem Padawan das es möglich war die Kerze mit der Macht auszupusten und das tat sie auch daraufhin.
Dann wollte sie das Steven es auch versuchen sollte.

Der Padawan beobachtete die Flamme ganz genau, das Farbe war schön anzusehen und Steven konzentrierte sich ganz genau auf die Bewegung der Flamme im leichten Wind.


Der Padawan schloss nun die Augen und ließ sich in der Macht fallen. Er dachte an Sinaans und Chesaras Lehre "Die Macht durchfließt alles." er sah 4 leuchtende Lichter und 2 davon leuchteten besonders stark, dies war wohl zum einen die Aura von Crado und die von Chesara, dann konzentrierte sich der Padawan wieder auf das Objekt vor ihm, er erkannte genau die Umrisse der Kerze und die Flamme.
Der Junge versuchte die Macht, wie bei einem Machtstoß zu einem Bündel zu sammeln und dieses Bündel dann auf die Flamme zu feuern. Als der Padawan die Augen öffnete um die Flamme zu beobachten sah er wie sie stärker im Windhauch flackerte, sein kleiner Machtstoß reichte jedoch nicht aus um die Flamme ganz zum erlöschen zu bringen.

Wieder schloß er seine Augen und konzentrierte sich auf die stärker flackernde Flamme und diesmal öffnete der Padawan seine Hand nicht nur er zeigte auch in die Richtung der Kerze und spreizte leicht seine Finger. Er versuchte nun die Luft vor der Kerze direkt zu Bewegung zu bringen und nicht er ein Machstoß von seiner Hand aus zu formen. Als er genug Energie gesammelt hatte zog der Padawan seine Finger bis auf den Daumen zurück und öffnete dann erneut die Augen.

Von der flackernden Flamme war nur noch der rauchende, schwarze Docht geblieben. Glücklich und zufrieden über seinen Erfolg blickte der Padawan erneut zu seiner Meisterin. In diesem Moment spürte er eine weitere Aura in der Nähe der trainierenden Gruppe und einige Sekunden später kam Adrian zu der Jedi Rätin auf deren Urteil Steven wartete.


~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ Crado, Trayla, Noomi, Chesara, Adrian und Steven ~​
 
[Coruscant – Coruscant City – Untere Ebenen – Honey House – Lagerraum] Noomi mit Crado, Steven und Trayla​

Auf einmal kam ein Gegenangriff von Steven und die Kiste flog zur Seite weg. Noomi konnte einen lauten Aufprall gerade so verhindern. Dennoch kratzte eine Kante über den Boden. Mit einem Mal stand Rätin Chesara in der Tür und begrüßte die Runde.

„Ich möchte nicht stören, habt ihr bereits mit einer bestimmten Übung angefangen?“

Crado antwortete mit einer Erklärung: „Richtig. Mike und Utopio hatten mich auch hin und wieder in einen Wettstreit mit einem anderen Padawan antreten lassen, anstatt allein irgendwelche Lektionen zu meistern. Ich dachte mir, dass auf diese Weise der Ehrgeiz als zusätzlicher Antrieb funktionieren kann. Außerdem spornen sich die Schüler so gegenseitig an. In der Zwischenzeit habe ich versucht Trayla ein Gefühl für ihre neuen Kräfte zu geben. Mit kleinen Schritten wollte ich hier anfangen...“

Steven beschrieb den Wettkampf, den er und Noomi gerade austrugen, und sie musste einräumen, die Kiste verloren zu haben. Steven fragte die Rätin, ob man mit der Macht heilen könne. Darauf bot die Jedi ihm an, es ihn zu lehren.

„Aber nun“, meinte sie, „habe ich erst einmal eine andere Aufgabe für dich.“

Sie holte eine Kerze und erklärte, wie man eine Kerze mit der Macht auspustete. Noomi fand die Aufgabe ehrlich sinnlos. Wer eine Kiste verschieben konnte, sollte doch auch eine Kerzenflamme ausblasen können. Noomi fühlte sich bei der Frau nicht wohl. Sie hatte Crados Aufgabe abgebrochen und beschäftigte sich unpädagogischer Weise allein mit ihrem Schützling. Noomi wollte gerade aufstehen, um sich anderweitig die Zeit zu vertreiben, als ein weiterer Mensch(Adrian) den Raum betrat. Der Fremde stellte sich nicht vor oder grüßte die Anwesenden, sondern sprach gleich Chesara an.

Noomi griff in der Macht nach „ihrer“ Kiste und setzte sich darauf. Von ihrer Position konnte sie gut den Raum überblicken. Für weitere Machtübungen hatte Noomi im Moment weder Energie noch Antrieb. In einer Tasche fand sie ihr Datapack, auf dem Musik aus ihrer Heimat abgespeichert war, bei der sie sich gut entspannen konnte. Sie benutzte die Ohrhörer, um niemanden zu stören und beobachtete sie Leute.

[Coruscant – Coruscant City – Untere Ebenen – Honey House – Lagerraum] Noomi mit Chesara, Crado, Steven, Trayla und einem Fremden(Adrian)
 
- Coruscant – Untere Ebenen - Honey House – Mit Crado, Steven, Noomi, Trayla -

Die Übung war schnell erklärt und Steven legte auch sogleich mit seinem ersten Versuch los. Es gelang ihm nicht, die Flamme beim ersten Mal zum Erlischen zu bringen, doch das konnte man auch nicht erwarten. Chesara war geduldig und es überraschte sie positiv, als er es beim zweitem Anlauf schon schaffte.

„Wunderbar, das war sehr gut! Du hast den Bogen schon raus.“

Lobte sie ihm und musste sich selbst daran erinnern, dass sie ihn zwar frisch als ihren Padawan angenommen hatte, er aber keineswegs neu im Orden war. Sinaan hatte ihn bereits einige Dinge gelehrt und das war deutlich zu spüren.

„Wiederhole die Übung noch ein paar Mal, damit du dir der Benutzung der Macht ganz sicher wirst.“

Trug Chesara ihm auf, um dann darauf zurück zu kommen, was er über seine Eltern erzählt hatte. Er schien wirklich den Wunsch zu haben, die Heilung zu erlernen und vielleicht hatte er ja sogar Recht damit. Womöglich war es seine Bestimmung, ein Heiler zu werden.

„Ich werde dir zeigen, wie man Wunden heilt, wenn du mit deiner Ausbildung noch ein wenig weiter fortgeschritten bist. Als nächstes werden wir den Lichtschwertkampf angehen, so wie Sinaan es für dich vorgesehen hatte.“

Es war wohl das Klügste, sich an Sinaans grobe Planung zu halten. Er hatte Steven länger betreut als sie und sich wohl etwas dabei gedacht, Steven als nächstes den Kampf beizubringen. Wenn er geglaubt hatte, dass Steven bereit dazu war, dann wollte sich Chesara diesem Urteil gerne anschließen. Sie griff in ihre Tasche und holte das Lichtschwert heraus, das Jibrielle ursprünglich für Fey von Lianna mitgebracht hatte. Fey hatte es Chesara vor einigen Stunden zurück gegeben.

„Hier, nimm dieses Lichtschwert, ich leihe es dir.“

Sagte Chesara und überreichte ihm die Waffe.

„Versuche dich schon einmal mit ihr vertraut zu machen. Du kennst doch den Sozialraum, in dem ich mit Jibrielle und Fey trainiert habe? Dort liegt in einer Tasche am Boden ein kleiner Trainingsdroide, den man auf verschiedenen Stufen einschalten kann. Mit ihm kannst du üben Blasterschüsse abzuwehren. Versuche die Schüsse mit verbundenen Augen abzuwehren. Auf die Technik kommt es dabei erstmal nicht an, die bringe ich dir anschließend bei. Zuerst solltest du lernen, auf die Macht zu vertrauen und dich von ihr leiten zu lassen.“

Steven nahm das Lichtschwert an sich und im gleichen Moment öffnete sich die Tür und Adrian kam herein. Ob er gerade von dem Treffen mit seiner Tante zurück kam? Auch ohne, dass Chesara diese Frage laut stellte, beantwortete Adrian sie. Ein Anflug von Betrübnis schwang in seiner Stimme mit. Er schien sich der Tragweite seiner Entscheidungen bewusst zu sein, und trotzdem war er wieder gekommen. Dieses Mal schien es ihm wirklich ernst zu sein.

„Ich verstehe.“

Sagte Chesara mitfühlend. Wer wusste schon besser als sie, wie es war, sich von seiner Familie zu verabschieden, ohne auch nur im Ansatz zu wissen, wann man sie wiedersehen würde? Die Wege der Macht führten sie durch die ganze Galaxis, doch der Pfad nach Hause war oft weiter entfernt als der Osten vom Westen.

„Möchtest du dich direkt wieder ins Training einklinken?“

Fragte sie ihn, denn ein wenig Ablenkung würde ihm vielleicht nicht schaden. Außerdem konnte er Steven unterstützen, wenn er wollte. Kannten die beiden sich eigentlich schon? Chesara war sich irgendwie nicht sicher.

„Adrian, ich habe Fey zurück nach Lianna geschickt. Vielleicht hast du es gemerkt, sie war noch nicht soweit für die Ausbildung. Ich denke, sie braucht noch ein bisschen Zeit, um sich und die Macht besser kennen zu lernen. Stattdessen habe ich Steven als einen weiteren Padawan genommen. Sein Meister, Jedi-Ritter Sinaan, hat Corsucant kurzfristig verlassen.“

Wieder ein Verbündeter weniger, aber daran konnten sie leider nichts ändern. Sie mussten versuchen, auch so zurecht zu kommen. Chesara lächelte aufmunternd in Stevens Richtung. Er war motiviert seine Ausbildung fortzusetzen. Mit Sicherheit war er traurig über Sinaans Weggang, doch er ließ sich nicht unterkriegen und passte sich der neuen Situation sofort an – eine sehr nützliche Eigenschaft.

„Nun denn, ich denke..:“

Begann Chesara, hielt jedoch plötzlich mitten im Satz inne. Sie hatte etwas flackern gesehen, im Schatten der Nacht. Für eine Sekunde war es gewesen, als wäre das Licht der Kerze, die sie noch immer in der Hand hielt, ohne ihr Zutun zu neuem Leben erwacht. Blinzelnd blickte Chesara hinunter, doch der schwarze Docht beugte sich müde zu einer Seite hinab. Aber war er wirklich so leblos, oder wirkte er lediglich so?

„Hier, halte du die Kerze. Du brauchst sie, um noch weiter zu üben.“

Sagte Chesara zu Steven und dachte daran, dass der Docht nur erschien wie im Schlaf: bereit, jederzeit geweckt zu werden.

„Ich muss kurz hinaus und etwas nachsehen.“

Wandte sie sich an Adrian.

„Ich bin gleich wieder zurück.“

Vielleicht hatte sie sich auch geirrt und es war gar nichts, aber ihr war gewesen, als hätte sich der Vorhang, der sie vor den Augen der Öffentlichkeit schützte, bewegt. Die Jedi-Heilerin steckte eine Hand in die Tasche ihres lachsfarbenen Kleides, um sich zu vergewissern, dass ihr Lichtschwert am rechten Ort war, als sie durch den Hintereingang des Bordells nach draußen trat. Zuerst blieb sie dicht an der Tür stehen, sich nur zu gut dem Blick des bulligen Sicherheitsmannes bewusst, der sich vermutlich fragte, was um alles in der Galaxis sie vor hatte und warum sie nicht einfach weiter ging. Alles um sie herum war ruhig, der Hinterhof schien so leer und ruhig wie immer. Vielleicht hatte sie sich einfach nur getäuscht, und es war gar nichts gewesen. Umso besser, dachte Chesara, der nichts lieber war als wieder unverrichteter Dinge nach drinnen zurück zu kehren. Nicht nur für die Jedi, sondern für den gesamten Widerstand wäre es fatal, hier unten entdeckt zu werden. Trotzdem wollte sie sicher sein und so bewegte sie sich nun doch von der Tür fort, um das Gebäude einmal zu umrunden und noch einmal mit Hilfe der Macht in der näheren Umgebung nach feindlichen Anzeichen zu forschen. Wie gehofft blieb alles ruhig. Vor dem Haupteingang des Bordells tummelten sich einige harmlose Betrunkene, deren Alkoholfahne Chesara bereits aus einiger Entfernung riechen konnte, aber ansonsten war alles wie immer. Erleichtert wandte die Jedi sich wieder um, um wieder durch den Hintereingang ins Haus zu schlüpfen, doch schon nach nur einem Schritt blieb sie wie angewurzelt stehen. Da war es wieder. Lauschend und mit allen Sinnen in höchster Alarmbereitschaft, schaute Chesara langsam über ihre Schulter zurück. Wie schon zuvor in dem kleinen Lagerraum, war ihr, als bewegte sich die Macht im Verborgenen. Eine Präsenz näherte sich, weder Freund noch Feind, weder fremd noch vertraut. Chesara hielt inne und sah sie schließlich aus dem Schatten treten.

“Exodus.“

Stellte sie überrascht fest, als sich ihr eine Gestalt näherte. Seltsam, dass sie mit seinem Auftauchen nicht gerechnet hatte. Chesara blieb wo sie war, ohne auf ihn zuzugehen und fragte sich, ob sie ihn erkannt hätte, wäre sie ihm zufällig in einer überfüllten Einkaufsstraße begegnet. Vermutlich nicht, dachte sie. Wenn ihr Erinnerungsvermögen sie nicht täuschte, waren sie beide Jedi gewesen, als sie sich zum letzten Mal gesehen hatten.

- Coruscant – Untere Ebenen – Vorm Honey House – Mit Exodus -
 
<<< NPC: Alad Wingston >>>

[ Coruscant – obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum – Alad, Jace und Wingston Personal ]


Der Junge redete nicht lange um den heißen Brei herum. Er spielte ganz eindeutig nicht nach den Spielregeln, die Alad gelernt hatte. Demnach hieß es: Ruhig an den Gegner herantasten, herausfinden, was er will und dann in mehreren Runden an ein akzeptables Angebot herantasten. Alad wusste ohnehin schon, dass er das Angebot annehmen würde. Trotzdem beschloss er das Tempo dieses Jungen erstmal zu drosseln. Er lehnte sich in seinem großen Sessel zurück, überschlug die Beine und legte dann die Fingerspitzen aufeinander. Seine Denkerpose. Das sollte auch Nathen verstehen.
Der Junge bot ihm also an, seine Crew, die Schiffe und auch noch die Ladung zurückzuholen. Als Gegenleistung verlangte er nur einen Teil der Ladung. Den hatte Alad seinem Kunden sowieso schon ersetzen müssen, darum ging es ihm sowieso nicht mehr. Wichtig war vor allem die Crew. Sofern sie wirklich noch am Leben waren, wie Nathen behauptete, konnte diese Aktion gar nicht schnell genug über die Bühne gehen. Auch die Schiffe waren wertvoll. Die ersten Prototypen der Security-Jäger hatte er wirklich ungern verloren. Aber – und das war der einzig große Einwand, den Alad bei dieser ganzen Sache hatte – konnte dieser Nathen das wirklich alles alleine schaffen? Seine Jäger wurden von den Piraten überwältigt, aber hier kam so ein junger Spund vorbei, der behauptete die Piraten im Alleingang beklauen zu können? Und außerdem: Wenn er die Ladung doch alleine holen konnte – warum brachte er der Wingston Corp. Dann Crew und Schiffe zurück? Unwillkürlich zog Alad die Stirn kraus. Schließlich richtete er seinen Blick wieder auf Nathen und erhob die Stimme.


„Zwei Dinge sind mir unklar, Mr. Nathen. Erstens: Wenn sie doch in der Lage sind, so wie sie sagen, die Fracht alleine von diesen Piraten wiederzuholen – warum tun Sie das dann nicht? Warum kommen Sie zu mir und fragen mich um Erlaubnis, wollen aber im Gegenzug nur die Hälfte der Ladung haben?“

Alads Blicke ruhten weiterhin auf Nathen und er zwang sich nicht zu Blinzeln. Kein Zeichen der Schwäche zeigen: Er wollte die Wahrheit hören!
Aus den Augenwinkeln sah er, dass Perce langsam zwischen ihm und Nathen hin und her sah.


„Und zweitens: Wie wollen Sie das hinkriegen? Sie sind jung, alleine … gut, vielleicht haben Sie ein Schiff, aber diese Piraten haben immerhin meine ganze Jäger-Staffel ausgeschaltet. Oder haben Sie mir nicht alles gesagt? Wollen Sie Unterstützung von mir?“

Eigentlich erwartete Alad keine Antwort auf die zweite Frage. Warum sollte Nathen ihm das Geheimnis seines Plans verraten? Seine Reaktion würde Alad aber trotzdem mehr darüber verraten ob er bluffte oder wirklich einen realistischen Plan in der Hinterhand hatte. Trotzdem: Viel interessanter war die erste Frage. Wenn er ein Schmuggler, ein Pirat war – warum machte er sich dann nicht einfach mit der ganzen Ladung aus dem Staub?

[ Coruscant – obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum – Alad, Jace und Wingston Personal ]
 
- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum] - mit Alad, Perce und Security

Jace ließ seinen Blick auf dem Präsidenten der Wingston Corporation ruhen und versuchte einen Eindruck von dem zu erhalten, was in dem älteren Mann vor sich ging. Doch es gelang ihm nicht mehr als die offensichtliche Nachdenklichkeit zu erkennen. Er war einfach kein Geschäftsmann, zumindest nicht im eigentlichen Sinne. Also blieb ihm nichts anderes übrig als zu erwarten, aber die Tatsache das Wingston darüber offenbar gründlich nachdachte, ließ ihn hoffen.

Die Sicherheitsmänner standen immer noch unbewegt hinter ihm, nur der Adjutant stand etwas nervös da. Jace bemerkte die leichten Bewegungen aus den Augenwinkeln. Hinter dem Präsidenten rasten die Speeder vor dem großen Fenster aus Transparistahl hin und her. Einen guten Ausblick hatte man von hier oben definitiv. Wie viel das Unternehmen für diesen Turm wohl hatte hinlegen müssen? Vermutlich wollte er das gar nicht wissen, aber es musste sich um eine Menge Credits gehandelt haben.

Er richtete seinen Blick und seine Konzentration im richtigen Augenblick wieder auf den Präsidenten. Er runzelte die Stirn und blickte nachdenklich zu Jace herüber. Dann begann er wieder zu sprechen und die Frage überraschte den Piloten dann doch ein wenig, er versuchte jedoch sich davon nichts anzumerken lassen und hielt dem Blick Wingstons stand. Bei einem solchen 'Kräfte messen' hatte er noch nie verloren und viele Vorgesetzten hatten versucht ihn so zu kriegen.

Dann stellte er noch eine Frage und diese zauberte ein selbstbewusstes Grinsen auf Jace's Gesicht. Allerdings hielt er es soweit im Zaum, das es nicht übermütig wirkte - sondern nur einfach nur Selbstbewusst.


"Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Ich habe Mittel und Wege und bin auch nicht vollkommen allein oder hilflos, denn sonst wäre ich garantiert nicht hier bei Ihnen aufgetaucht, Mr. Wingston.", beantwortete er zu erst die letzt gestellte Frage, um Zeit zu haben sich nebenbei eine Antwort auf die erste zurecht zu legen.

Damit hatte er eigentlich gar nicht gerechnet, das jemand hinterfragen würde was er vorhatte. Aber eigentlich hätte er so etwas erwarten müssen oder? Wer war heutzutage schon bereit etwas quasi umsonst zu machen? Und er hatte auch nicht wirklich darüber nachgedacht was er tat, es war für ihn einfach richtig gewesen. Innerlich grinste er schief. Er war wohl doch nur halb so verdorben wie er gedacht hatte. Das war gut. Er grinste schief und beantwortete dann auch Wingstons zweite Frage frei heraus.


"Um der Wahrheit die Ehre zugeben, Mr. Wingston. Eine Freundin hatte mich auf die Idee mit ihrem Konvoi gebracht und vorgeschlagen das ich mich vielleicht an Sie wenden könnte. Ich habe gar nicht großartig über die Möglichkeiten nachgedacht und mich stattdessen umfassend über das Thema informiert und bin hierher aufgebrochen.", er unterbrach sich und blickte den Präsidenten offen an - denn es handelte sich um die reine Wahrheit und daran wollte Jace keinen Zweifel aufkommen lassen.

"Eine Selbstverständlichkeit...vielleicht aus alten Tagen übrig geblieben. Aber egal. Fakt ist das ich tatsächlich nur einen Teil Ihrer Ladung als Bezahlung haben möchte, mehr nicht. Außerdem gibt es natürlich auch noch so Dinge wie einen Ruf oder Kontakte und so etwas ist in meinem Tätigkeitsfeld oft eine Menge wert."

Er lehnte sich wieder zurück, da er sich beim Sprechen unwillkürlich wieder nach vorne gelehnt hatte und blickte Wingston erwartungsvoll an. Was der Präsident wohl davon hielt? Jace hatte sich selbst mit der Erkenntnis überrascht, aber war sie für einen Unternehmensführer glaubhaft? Er hatte einen guten Eindruck von Alad Wingston und vielleicht wurde er diesem ja gerecht...

- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum] - mit Alad, Perce und Security
 
(Defender - Them)

- Coruscant – City – Casino „Coruscant Royal“ - Mit Leandro, High Society, Cris, Pierre les Gray -

Them war nicht unbedingt ein Kartenspieler aus Leidenschaft aber er konnte ein recht gutes Pokerface aufsetzen, was ihm an diesem Abend zu Gute kam. Die reichen Snobs, die mit ihm an einem Tisch saßen, spielten zum bloßen Vergnügung und um irgendeine Beschäftigung zu haben. Wenn man so reich war, dass man keiner regelmäßigen Arbeit nachgehen musste, konnte der Tag ganz schön lang werden, also nahmen sie dankbar jeden Zeitvertreib an, der sich ihnen bot. Wirklich gut war keiner seiner Mitspieler und so hielt sich bei Them das Verlieren und Gewinnen die Waage. Ab und an warf er einen Blick zu Leandro Cortina hinüber. Sein Partner wirkte am Roulette-Tisch nicht unbedingt begeistert. Die Zeit verging und beide Defender behielten den Tisch im Auge, an dem Pierre les Gray saß, bis dieser sich schließlich erhob und Them instinktiv wusste, dass er nun die Erfrischungsräume aufsuchen würde. Leandro folgte ihm als erster. Er konnte sich aus seinem Spiel recht schnell ausklinken, während Them selbst warten musste, bis die Runde zu Ende war. Schlecht war das nicht unbedingt, zumindest würden sie somit keinen Verdacht erwecken, als wenn sie dem steinreichen Unternehmer und ehemaligem Gouverneur direkt mit zwei Mann hinterher gehechelt wären. Them wartete zwei Minuten, dann schloss auch er sich an. Die Erfrischungsräume und die Toiletten lagen in einem separaten Gang um die Ecke, deren Tür man vom Hauptraum des Casinos aus nicht einsehen konnte. Der Gang führte außerdem weiter in Richtung der hinteren Räumlichkeiten, zum Küchentrakt, vorbei an diversen Abstellräumen und den Sicherheitsbüros. Somit waren die räumlichen Gegebenheiten wie geschaffen dafür, ihren Job zu erledigen, denn sie würden den Hinterausgang benutzen, um les Gray in wenigen Minuten hinaus zu schaffen – wenn alles nach Plan verlief. Aber das sah Them positiv. Sie waren schon so weit gekommen, jetzt würden sie den Rest auch noch schaffen. Gegenüber der Erfrischungsräume stand eine Tür zu einer Kammer offen. Eine Sekunde lang hielt Them inne, neigte den Kopf leicht zur Seite und bedachte den augenscheinlich in einer Box etwas suchenden Angestellten des Casinos mit einem kurzen Blick. Der blonde Mann, groß und drahtig, drehte sich halb um und begegnete seinem wachsamen Blick aus eisblauen Augen, bevor er unmerklich nickte und sich wieder seiner Kiste zu wandte. Ventil, der Gestaltwandler. „Wird schon schief gehen.“, sagte Them sich selbst im Stillen, als er die Tür zu den Toiletten auf stieß und hinein marschierte. Zwei Kabinentüren waren geschlossen. In der einen war les Gray, in der anderen Leandro. Ansonsten war der Raum leer. Das war ihr Glück. Wären noch andere anwesend gewesen, hätten sie diese erst hinaus locken und les Gray in ein Gespräch verwickeln müssen, Plan B sozusagen, doch dieser war jetzt nicht nötig.

Them stellte sich vor das Waschbecken, mit dem Rücken zu den Kabinen und drehte das Wasser auf. Durch den Spiegel hatte er genau im Blick, was vor sich ging. Als sich eine der Türen öffnete, ruhte sein wachsamer Blick auf dem Mann, der noch nicht ahnen konnte, das dies seine vorerst letzte Minute in Freiheit sein würde. Der Widerstandskämpfer hielt seine Hände kurz unter das laufende Wasser, stellte dieses dann ab und griff nach einem der exklusiven Handtücher für die Gäste des Hauses und trocknete sich die Hände kurz gleichgültig ab. Les Gray stand neben ihm und nutzte seinerseits die Hygienefunktionen. Unterdessen öffnete sich die zweite Kabinentür, Leandro trat hinaus, gab zuerst vor sich einem der weiteren Waschbecken zuzuwenden, schwang dann jedoch im letzten Augenblick herum, boxte les Gray zielsicher in die Magengrube, dass es dem feinen Kerl die Luft weg nahm, packte ihn dann von hinten, drehte ihm den rechten Arm auf den Rücken und hielt ihm den Mund zu. Gegen einen Hünen wie Leandro Cortina, dachte Them flüchtig, hatte ein Mann wie Pierre les Gray nicht die geringste Chance. Er selbst hatte den jüngeren Bruder von Grants rechter Hand einmal ohne Shirt gesehen und musste neidlos zugeben, dass selbst er, der auf seine Fitness stolz war, da nicht mithalten konnte. In Sekundenschnelle hatte Them eine Spritze aus seiner Tasche hervor geholt, stand neben den beiden anderen und jagte les Gray die Nadel in den Hals. Es dauerte nur drei Sekunden, bis dieser schwankte, seine Augen sich leicht seltsam verdrehten und zu fielen und sein Körper erschlaffte. Die Substanz, kein Gift, aber ein Mittel mit stark narkotisierender Wirkung, gemischt von Matteo Cortina personlich (verdammt nützlich, einen Diplom-Pharmazeuten im Team z haben) hatte ihn in kürzester Zeit außer Gefecht gesetzt. Leandro ließ den schweren Körper zu Boden sinken.


„Er ist am Boden.“

Verkündete er und sowohl seine Gesprächspartner in der Hauptzentrale, die mit ihm vernetzt waren, als auch Ventil - der draußen vor der Tür herum lungerte und dafür sorgte, dass sie nicht zufällig von anderen Gästen gestört wurden, indem er vorgab es gäbe einen Wasserbruch in den Erfrischungszellen und alle Gäste umleitete -konnten ihn hören. Damit war der einfache Teil ihres Plans geschafft. Nun kam der riskante Part.

- Coruscant – City – Casino „Coruscant Royal“ - Mit Leandro, Them -
 
Weltraum um Coruscant - an Bord der Smee - Brücke - Tom; mit an Bord Saahir, Tomm

Zuhause. Endlich war er wieder zu Hause. Erst jetzt merkte Tom, wie sehr er seine Stadt vermisst hatte. Das lockende Glitzern der sonnenabgewandten Seite. Es versprach so viel, und hielt doch nur so wenig. Für alle die nicht reich waren, war dieses Glitzern wohl für immer in weiter Ferne. Nur Geld erkaufte einem den eintritt in die herrlichen obersten Ebenen. Den Teil von Coruscant, der wie Zuckerguss auf einem verschimmelten Kuchen die Wahrheit über Coruscants maroden Zustand verbarg. Überall sonst sah man nicht viel von der glitzernden Welt. Je tiefer man ging, desto weniger konnte man sich an das faszinierende Leuchten der oberen Ebenen erinnern. Das anfängliche Staunen verblasste schnell, wenn man sich mit der Wirklichkeit der unteren Ebenen konfrontiert sah.
Tom liebte seine Stadt trotzdem. Er kannte sie wie seine Westentasche. Obwohl die Stadt den Ganzen Planeten überspannte, kannte er einen ziemlich großen Teil davon. Zumindest den Teil der wichtig war. So war er kein wunder, dass seine Stimmung sich hob. Doch dank der just erlernten neuen Fähigkeit, seinen Geist abzuschirmen, blieb dies vor Saahir und Tom verborgen. Sie hatten lange und hart trainiert. Die ganze Zeit, während des Fluges hatte Tomm ihnen kaum Ruhe gelassen. Immer und immer wieder hatten sie geübt, wie man seinen Geist gegen fremdes Eindringen schützte. Jetzt waren sie beide gar nicht mal so schlecht darin. Das gab Tom immerhin ein gewisses Gefühl von Sicherheit. So säßen sie wenigstens nicht in der Mitte des Präsentiertellers. Das sie jedoch auf dem Präsentierteller saßen, daran zweifelte er nicht. Das Imperium würde ihre Aktivitäten nicht tolerieren. Wenn sie nicht schon jemanden an ihren Fersen hatten, so würde sie das sicher bald. Der Geheimdienst des Imperiums war kein Gegner, den Tom sich wünschte. Selbst ob der Fähigkeiten, die ihm sein Padawan-sein bot, hatte er einen gesunden Respekt vor den skrupellosen Folterern des Imperiums. Sie müssten sehr vorsichtig sein. Er für seinen Teil würde es sein.

Toms Blick war durch das Fenster auf den langsam größer werdenden Planeten gerichtet. Die Konsolen vor sich konnte er ohne hinzusehen bedienen. So wie Coruscant war auch die Smee sein Zuhause. Doch anders als Coruscant war er auf der Smee nicht geboren. Sie war nach dem Tod seiner Eltern seine Wohnung und somit sein Zuhause geworden. Die große Wohnung, in der er früher mit seinen Eltern gewohnt hatte, war seit er seine Geschwister nach Naboo gebracht hatte unberührt und unbewohnt. Er hatte es nicht geschafft, wieder in die Räumlichkeiten zurück zu kehren, wo ihn dort alles an seine Eltern erinnerte. Selbst heute lief ihm bei dem Gedanken ein leichter Schauer über den Rücken. Die Geister seiner Eltern würde ihn noch lange verfolgen.


„Wir treten in Kürze in die Atmosphäre ein.“

Ließ er über die Bordsprechanlage verkünden. Tomm und Saahir sollten sich bereitmachen.
Sobald sie angekommen waren, würden sie sich zum Unterschlupf der anderen Jedi begeben.
Für den Weg hatte er bereits ein Taxi für sie bestellt. Er wollte nicht seinen eigenen Speeder benutzen, um zum Honey House zu fliegen. Bei dem Gedanken an die anderen Jedi fiel ihm der Kristall wieder ein, welchen Tomm ihm gegeben hatte. In seiner Hosentasche trug er den Kristall in einem kleinen transparenten Döschen bei sich. Mit einem Stück Schnur hatte er das Döschen an seinem Gürtel festgemacht. Der grüne Kristall war ein weiterer Schritt auf seinem Weg zum Jedi-sein. In nicht mehr all zu ferner Zukunft würde er ein eigenes Lichtschwert besitzen. Nicht mehr nur ein Übungslichtschwert, das er von Tomm „geliehen“ bekommen hatte. Ein ganz eigenes Lichtschwert. Der Gedanke beunruhigte ihn etwas. Glücklicherweise wurde er abgelenkt, als ein sanftes Vibrieren ankündigte, dass sie in die Atmosphäre eindrangen. In Kürze würde er wieder auf gutem Coruscanter Boden stehen. Zwar Feindgebiet, aber auch seine Heimat.


Atmosphäre von Coruscant - im Landeanflug - an Bord der Smee - Brücke - Tom; mit an Bord Saahir, Tomm
 
Coruscant - Untere Ebene | Honey House - Lagerraum | Trayla, Steven, Crado und Noomi

Trayla setzte sich wie ihr geheißen wurde in einen Schneidersitz auf dem Boden und schloss die Augen, sie fragte sich wie er ihr etwas Zeigen wollte wenn sie die Augen geschlossen hatte. Sie spürte schnell wie sich ihre Ohren schärften da ihre Augen ja nun geschlossen waren. Trayla Atmete ruhig ein und aus, sie fragte sich wie sie in die Macht eintauchen sollte, aber sie war sich sicher das Crado ihr das sicher zeigen würde.

Furcht hatte sie keine das vorherrschende Gefühl war eher Neugierde und Interesse als Angst. Sie atmete tief durch als sie ein sonderbares Gefühl spürte dass sie nicht wirklich einordnen konnte. Es war als wäre ihr jemand ganz nahe aber da war ja niemand. Sie hatte keine Ahnung das Crado in ihren Geist drang, sie hatte keine Schmerzen es war einfach sonderbar diese Gefühle.
Sie lauschte der Ruhigen Stimme Crados, die beruhigend und einfühlsam auf sie wirkte. Sie versuchte alle Gedanken und Gefühle auszuschalten, was nicht sofort gelingen wollte. Zu viele eindrücke hatte sie Heute und vor allem in den letzten Stunden erfahren. Sie atmete ruhig ein und aus und Konzentrierte sich auf nichts. Sie leerte nach und nach ihre Gedanken bis sie an nichts mehr dachte.

Um sie herum nun Dunkelheit doch dann war dort eine kleine Weiße Kugel, die immer etwas größer wurde. Eine Wärme und merkwürdige Energie strahlte diese Imaginäre Kugel aus die sie berührte. Sie war ganz Warm jedoch konnte sie nicht feststellen aus was die Oberfläche gemacht war.

Je wurde sie unerbrochen als Chesara hereinkam und sie die Augen öffnete. Sie war aus ihren Gedanken gerissen worden und sah kurz zwischen allen hin und her. Auch zu dem neuen der Später hereinkam(Adrian), nun wurde es ja richtig voll. Kleine Schritte sagte er, ja das stimmte, sie brauchte kleine Schritte aber sie war sich sicher das sie diese Schritte gut machen würde.

Coruscant - Untere Ebene | Honey House - Lagerraum | Trayla, Steven, Chesara, Adrian Crado und Noomi
 
[og: Sry Jungs, hatte/hab noch bis Mittwoch Klausurstress]

Weltraum bei Coruscant - An Bord der Smee - Im Frachtraum ==> Saahir (Tom & Tomm in der Nähe)


Tom hatte sich wieder auf die Brücke begeben und ihr Meister war zurück zum Hangar und seinem Jäger gegangen. Saahir war mehr als erschöpft, dennoch pochte sein Herz wild in seiner Brust, während er den Lichtkristall in seinen Fingern hin und her drehte. Als er den Blick wieder anhob von dem kleinen Kristall, war er bereits im Frachtraum angelangt ohne bemerkt zu haben das er sich überhaupt bewegt hatte. Dann begann das Licht zu blinken und er setzte sich rasch auf den Boden mit dem Rücken an die Wand um den Rücksturz in die Atmosphäre abzuwarten.

Saahir stricht sich gedankenverloren über den stoppeligen Bart der ihm gewachsen war in der Zeit des Fluges. Er war sehr erschöpft. Der ganze Tag und das Training hatten ihn mehr erschöpft als ein Pakoursprint durch die Gassen Tatooines in praller Sonne. Er lehnte den Kopf gegen die Wand und schloss etwas die Augen und dachte über die letzten Stunden nach. Er war viel schlechter gewesen als Tom. Hatte erst total begriffstutzig gar nicht gewusst wie er was nun verbergen sollte. Er hatte keine Geheimnisse vor seinem Meister, nachdem er diesem selber gestanden hatte das er zwei Menschen getötet hatte und Tomm herausgelesen hatte das Saahir nicht lesen konnte, war da nichts was er für so geheimnisvoll empfand, dass er es Tomm nicht hätte wissen lassen wollen. Sicher er schämte sich für die Morde, aber er bereute es nicht da es Notwehr gewesen war und auch all die anderen kleinen Dinge für die er sich schämte waren nichts das er seinem Meister, wenn dieser fragen würde, nicht ohnehin anvertraut hätte.

Um so mehr Saahir sich Gedanken darüber machte was er verschließen müsse um so weniger achtete er darauf das er es tat und wie er es tat. Er durchlitt alles in diesen ganzen Stunden. Von einem Hoffnungsschimmer wenn es ein wenig klappte, über Entmutigung weil er glaubte Tom würde das mit Leichtigkeit tun und der Tatsache das Coruscant wahrlich sehr gefährlich sein würde, bis hin zu völliger Erschöpfung. Erst am Ende, durch Tomms Lob an sie beide, was mehr als ungewohnt war aus dem Munde ihres Meisters und dem lilafarbenden Lichtschwertkristall, schöpfte Saahir neuen Mut.

Schlussendlich hatte er geschafft was sein Meister von ihm erwartet hatte und dennoch machte er sich Sorgen über die Einreise. Wenn Jedi gejagt wurden, würden sie bestimmt falsche Papiere nutzen um irgendwo einzuchecken, oder wenn niemand wusste das sie Jedi waren, ihre Richtigen. Aber Saahir hatte nichts dergleichen. Er exestierte gar nicht in irgendwelchen Netzwerken, besaß keine ID. Das konnte sicherlich ein Vorteil, aber eben auch ein ziemlicher Nachteil sein.

Er raffte sich auf, nachdem er eine halbe Stunde dagesessen hatte und seinen Gedanken nachgehangen und sich ausgeruht hatte und ging in Richtung des kleinen Bades. Auf dem Weg dorthin nahm er den Beutel mit seinen wenigen vom Orden geschenkten Hygieneartikeln mit und begann sich die Stoppeln wegzurasieren und das Haupthaar wieder auf 6mm zu trimmen. Als er fertig war, beschloss er zur Brücke zu gehen. Als er auf die Brücke kam und Coruscant durch das Fenster sah, blieb ihm kurz der Atem weg. Liana war ja schon Stadtlicher als Tatooine gewesen, aber Coruscant übertraf alles. Er setzt sich wieder auf seinen Platz und verdaute den Anblick, bevor er sich an Tom wandte.


"Sag`mal. Müssen wir da eigentlich irgendwo mit einer ID einchecken? Denn äh..sowas hab`ich gar nicht."


Atmosphäre von Coruscant- Landeanflug - An Bord der Smee - Brücke ==> Saahir / Tom und Tomm im Hangar
 
[ Coruscant - untere Ebenen – vor dem Honey House | Exodus ]

Die Türen des Turbolifts öffneten sich knarzend. Unbewusst zögerte er beim Verlassen der Turbolift-Kabine. Er hatte die ganze Zeit probiert sich Worte zu Recht zu legen, mit denen er Adrian überzeugen konnte. Das einzige, was ihm eingefallen war, war an sein schlechtes Gewissen gegenüber seiner Mutter zu appellieren. So fing man gute Gespräche an. Er seufzte und machte schließlich den Schritt aus dem Turbolift heraus. Dafür, dass er hier in der Kloake von Coruscant rumstocherte, sah das Bordell erstaunlich gut aus. Scheinbar war das hier sowas wie ein Luxus-Vergnügen für alle, die im Dreck untertauchen wollten. Unwillkürlich vergrub er die Hände in den Taschen – als hätte er was zu verbergen. Dann steuerte er den Haupteingang an. Adrian hatte das Gebäude umrundet und war vermutlich durch einen Hintereingang herein gekommen. Der Vordereingang verschaffte ihm aber etwas mehr Zeit sich umzugucken. Sich etwas besseres zur Überzeugung zu überlegen. Die Betrunkenen, die sich zwischen Parkplatz und Eingang herumtrieben schienen nicht so ganz in das Bild der Luxus-Absteige zu passen. Vielleicht waren sie rausgeschmissen worden. Oder gar nicht erst rein gelassen worden. Oder – und der Gedanke kam Exodus, als er erkannte, wie jung einer von diesen Halbstarken wirkte – sie tranken sich noch etwas Mut an.
Er blickte an sich selbst herunter. Sein alter Mantel und die Lederstiefel wirkten hier unten noch ganz passabel. Damit würde er schon reinkommen.
Als er seinen Blick wieder hob, bemerkte er eine Veränderung. Zwischen diesen dreckigen, stinkenden Betrunkenen war eine zierliche, hübsche Frau aufgetaucht. Er blinzelte verwundert. Auf den ersten Blick schien sie fast zerbrechlich. Sein Instinkt verriet ihm, dass das ganz und gar nicht der Fall war. Die blonde Frau sah ihn an. Er blickte zurück.


„Exodus.“

Er probierte sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen: Sie erkannte ihn. Und jetzt dämmerte ihm auch, was sein Instinkt schon bemerkt hatte. Er kannte sie auch. Flüchtig zumindest. Aus Erzählungen.

„Hallo.“

Exodus nickte ihr zu. Die Frau war ChesaraSyonette – Adrians Meisterin, Jedi-Rätin und vermutlich nicht zufällig hier draußen. Als er sie zuletzt gesehen hatte, waren sie beide noch im Jedi-Tempel gewesen, hier auf Coruscant. Er hatte gerade seine Ausbildung bei Meister Laubi angefangen. Sie hingegen hatte schon im Jedi-Rat gesessen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie gar nicht viel älter war als er. So lange und so früh im Jedi-Rat zu sitzen, setzte enormes Talent voraus. Er spürte, dass ein Teil von ihm ausrechnete ob er sie im Kampf besiegen konnte. Was für ein Quatsch! Er war kein Sith mehr. Er war nicht ihr Feind. Er war nur aus einem Grund hier:

„Ich will mit Adrian reden.“

[ Coruscant - untere Ebenen – vor dem Honey House | Exodus und Chesara ]
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Vor dem Honey House – Mit Exodus -

Seltsam, wie viel man manchmal über andere Personen zu wissen glaubte, ohne sie tatsächlich zu kennen. Als Exodus Wingston vor Chesara stand, wurde ihr bewusst, dass sie nie wirklich mit ihm gesprochen hatte, sich nie gefragt hatte, wie seine Stimme wohl klang oder wie groß er wohl war und dennoch wusste sie Dinge über ihn, die er selbst wohl nicht von sich erzählt hätte. Jeder Mensch hatte eine Vergangenheit, jeder von ihnen hatte eine Geschichte zu erzählen. Exodus' Geschichte spannte sich in einem Netz, so fein wie Spinnweben, um den Jedi-Orden, den Orden der Sith, um die Firma seines Vaters, seine Familie, und um das Schicksal der Galaxis, das er mitgetragen hatte, als er einer der mächtigsten Sith seiner Zeit, oder vielleicht sogar aller Zeiten gewesen war. Dennoch waren es die unschuldigen Worte eines Kindes, an die Chesara als erstes dachte, als sie Exodus in die Augen blickte: „Ein Vater kümmert sich um seine Kinder. Er hat das nicht getan.“ Sie hörte Adrians Stimme, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie durch die Gärten der Jedi-Basis auf Corellia spaziert waren und er ihr und Dhemya anvertraut hatte, warum Yuna Reven ihre Kinder zu den Jedi geschickt hatte. In ihrem jungen Alter und ihrer Unerfahrenheit war es für Adrian und Alisah unmöglich gewesen, die Entscheidungen und Taten ihres Vaters zu verstehen. Lange, lange Zeit hatten sie ihn nicht als das angesehen, was er war. Heute, auf dem Weg zum Erwachsensein, hatte Adrian begonnen zu akzeptieren, wer Exodus war und wie seine Vergangenheit und Erlebnisse ihn nicht nur beeinflusst sondern auch geprägt hatten. Chesara war froh über diese Wandlung. Schon damals, auf dem Frachter im Orbit Corellias, als sie mit Tear Cotu gesprochen hatte, war ihr bewusst geworden, wie wichtig es für die gesamte Familie wäre, sich gegenseitig zu vergeben und näher zu kommen. Sie hatte damals an Mirja gedacht, die im Laufe der Jahre gelernt hatte, Stig zu vergeben, und gehofft, dass es Adrian und Alisah eines Tages, in Hinblick auf ihren eigenen Vater, ebenfalls gelingen würde. Es schien, als wäre zumindest Adrian auf gutem Wege. Von Alisah wusste Chesara nichts. Wie aber stand es um Exodus? Hatte er sich selbst vergeben können? Würde er es jemals können? "Welche Seite der Macht er nutzt, hat mit der Liebe zu seinen Kindern nichts zu tun.“, hatte Tear gesagt und in diesen einfachen Worten lag eine Wahrheit, die stärker war als jeder Krieg, den Imperium und Republik gegeneinander auszutragen vermochten.

„Natürlich möchtet Ihr das.“

Erwiderte Chesara, als Exodus Wingston sagte, er wolle mit Adrian sprechen. Der ehemalige Sith-Executer war ein ganzes Stück größer als sie und seine Züge wirkten ein wenig kühl. Das Auffälligste an ihm waren jedoch seine klugen Augen, und die Ähnlichkeit zu seinem Sohn.

„Allerdings wird es ihm nicht gefallen, dass Ihr ihm gefolgt seid.“

Stellte sie sachlich fest. Dass Exodus nur wenige Minuten nach Adrian hier unten eintraf, war kein Zufall. Sie mochte zwar glauben, dass es ihm möglich war, seinen eigenen Sohn durch eine spezielle Bindung durch die Macht außergewöhnlich gut wahrnehmen und aufspüren zu können, doch Coruscant wimmelte nur so von Lebewesen, sodass es schwer war, sich über größere Distanzen auf bestimmte Präsenzen zu konzentrieren oder sie ausfindig zu machen. Nein, in dieser Hinsicht konnte er Chesara nichts vormachen.

„Und das wäre ein denkbar schlechter Start für ein Gespräch.“

Er tat ihr leid, wurde Chesara klar. Ein Mann, einst so mächtig und nun gefangen in den Problemen, die, wenn auch die Details nicht alltäglich oder vergleichbar waren, alle Eltern durchmachen mussten. Nur, dass Exodus nie gelernt hatte, damit umzugehen. Wie sollte er auch? Er hatte seine Kinder nicht aufwachsen sehen, mit den Jahren waren sie ihm fremd geworden. Und nun stand er hier und wollte, was alle Eltern wollten: nur das Beste für die eigenen Kinder. Dies war ein ewiger Konflikt, der niemals enden, sondern sich nur immer wieder in neuen Formen wiederholen und um die eigene Achse drehen würde, denn Kinder wollten alles, aber niemals das, wovon ihre Eltern glaubten, dass es das Beste für sie war.

„Habt Ihr versucht ihn über Com zu kontaktieren?“

Wollte Chesara wissen. Es war eine ziemlich direkte Frage, doch wozu sich zurück halten? Er war hierher gekommen und er hatte zwar nicht um Rat gebeten, aber sie konnte auch nicht zusehen und ihn ins offene Messer laufen lassen. Dies würde niemandem etwas bringen, am wenigsten Adrian.

„Wenn Ihr ihn um ein Treffen bitten würdet, nur zum Reden...“

Begann sie vorzuschlagen, brach dann jedoch ab. Vielleicht hatte er das alles längst versucht und sie wusste es bloß nicht. Adrian erzählte ihr schließlich nicht alles.

„Ich sage ihm Bescheid, dass Ihr hier seid, wenn Ihr möchtet.“

Sagte sie schließlich.

„Aber was auch immer Ihr ihm zu sagen habt, bedenkt, dass es seine Entscheidung ist, was er tut und dass er damit ebenso leben muss wie mit den Dingen, die er nicht tut.“

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[ Coruscant - untere Ebenen – vor dem Honey House | Exodus und Chesara ]

ChesaraSyonette war ihm immer als weise und kluge Frau beschrieben worden. Im Jedi-Tempel war sie ihm immer wie eine Art Heilige erschienen. Auch später, so wie Adrian von ihr erzählt hatte, wenn er es denn mal getan hatte, war sie einfühlsam und verständnisvoll gezeichnet worden. Das alles verkörperte die Frau, die hier vor ihm stand. Aber genau das konnte Exodus jetzt einfach nicht brauchen!
Sie musste ihm nicht sagen, dass seine Art und Weise die Dinge zu regeln nicht gut war! Dass er Adrian nicht hätte folgen sollen, ihn per Com hätte kontaktieren sollen. Sie musste ihm das nicht sagen, denn er wusste es bereits. Andere – allen voran Adrian – hatten ihm gesagt, wie schlecht er in diesen Dingen war. Er wusste es.
Aber es änderte nichts.


„Es geht hier nicht um mich.“

Zur Beruhigung atmete Exodus tief ein und aus. Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und ging ein paar Schritte vor Chesara hin und her. Als er wieder anfing zu sprechen, nahm er sie fest in den Blick.

„Es geht um meine Frau. Um Adrians Mutter. Sie hat schon eine Tochter verloren und auch wenn ich weiß, dass Adrian genau das ändern will – er wird es nicht ändern können. Alisah kommt zurück, wenn sie es will. Vielleicht wird sie das nie!“

Er bemerkte kaum, wie er seine Stimme hob und lauter wurde. Die ach so weise und kluge ChesaraSyonette, die Jedi-Rätin und Ziehmutter seiner Kinder – sie hatte einfach keine Ahnung!

„Ich kenne Alisahs Situation! Und wenn Adrian diesem Hirngespinst weiter nachjagt, dann wird Yuna auch ihn verlieren. Und das werde ich nicht zulassen! Sie hat genug durchgemacht in all den Jahren. Und verdammt ja – ich war auch Schuld an ihrem Leid. Aber jetzt will ich es nicht sein. Jetzt werde ich die Dinge in die Hand nehmen und Adrian hier weg holen!“

Tief durchatmen. Warum erzählte er ihr das überhaupt? Verspürte er einen Drang der Rechtfertigung vor der Frau, die eine Heilige war, die seine Kinder aufgenommen hatte, als er nicht da gewesen war?

„Ich würde es sehr begrüßen, wenn Ihr mir Adrian hinausschickt. Am besten schon mit gepackten Sachen.“

Auf ihre Spielchen wollte er sich gar nicht erst einlassen. Was brachte es schon, wenn sie ihn fragte, ob er mit seinem Vater sprechen wollte? Sie würde ihm sagen „Du musst das nicht, wenn du nicht willst“ – sie war ja ach so verständnisvoll – und er würde sagen „Gut, dann will ich nicht mit ihm reden“ – und dann war die Sache für ihn gegessen. Aber so würde es nicht laufen. Er hatte einen Entschluss gefasst und er würde an seinem Plan festhalten.
Die Betrunkenen vor dem Eingang des Bordells waren schon aufmerksam geworden und starrte ihn an. Unter seinem kalten Blick sah der Jüngling schnell wieder zu Boden. Er hatte fast das Gefühl in Anwesenheit einer echten Jedi wieder zu seinem alten Ich zu werden.


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Wenn sie geglaubt hatte, dass Exodus Wingston anders war als andere Leute, dann hatte sie sich getäuscht. Niemand, der ungefragt einen Rat angeboten bekam, bedankte sich artig dafür, schon gar nicht wenn es sich bei der betreffenden Person um einen ehemaligen Sith handelte. Da bildete Adrians Vater keine Ausnahme. Das allein machte Chesara nichts aus. Er ärgerte sich vermutlich über ihre Einmischung, dachte, dass sie sich besser heraus halten sollte, weil sie nicht über alles Bescheid wusste und zu einem gewissen Teil hatte er damit sicherlich auch Recht. Wenn es jedoch um Adrian und Alisah ging, konnte Chesara sich nicht heraus halten. Die Zwillinge waren noch so kindlich gewesen, als sie in den Orden gekommen waren, zwar waren sie schon vierzehn gewesen, doch ihre Seelen waren noch sehr jung, rein und vor allem hilfesuchend gewesen. Chesara hatte sich vom ersten Moment an um sie gekümmert und sie lieb gewonnen. Wie konnte sie sich heraus halten, wenn sie fürchtete, dass Adrian verletzt werden könnte? Wie konnte sie sich heraus halten, wenn sie doch nur helfen wollte, einen weiteren Streit, eine weitere mögliche Entfremdung zwischen Vater und Sohn zu vermeiden? Exodus mochte weder gefallen, was sie zu sagen hatte, noch dass sie überhaupt etwas sagte, aber damit musste er sich abfinden. Seinen eigenen Worten nach ging es ihm nicht um sich selbst. Es ging ihm um seine Frau, um Adrians und Alisahs Mutter, Yuna Reven, die unter Alisahs Verschwinden litt und nun fürchtete, auch Adrian zu verlieren. Chesara verspürte einen Stich im Herzen. Sie wusste, was diese Angst und dieses Gefühl für eine Mutter bedeuteten. Sie hatte es selbst erlebt. Für einen Moment konnte sie gar nichts sagen. Ein Bild von Yuna Reven, die alleine weinte und ein tiefes Loch des Verlustes in sich trug, drängte sich ihr auf. Ihre Tochter war fort, zu den Sith gegangen und mit jedem Tag, der verstrich, wurde die Hoffnung auf Nachricht und Wiederkehr geringer. Exodus' Stimme wurde lauter, so laut, dass die kleine Gruppe gut gelaunter Kumpanen, die vor dem Haupteingang des Bordells herum lungerte, zu ihnen herüber sah. Chesara schenkte ihnen nur einen kurzen Blick.

„Ich verstehe, dass Ihr aufgebracht seid.“

Sagte sie.

„Doch nichts, was Ihr zu Adrian in diesem Ton sagt, wird ihn bewegen mit Euch zurück zu kommen.“

Einen Augenblick lang dachte sie an Azgeth und erwog, ihm zu erzählen, dass nicht jeder Sith gleich war, und dass er selbst zwar aus eigenen Stücken geschafft hatte zurück zu kehren, es jedoch andere gab, die Hilfe benötigten. Diesen Gedanken verwarf sie jedoch so schnell wieder, wie er ihr gekommen war. Das Letzte, was Exodus Wingston hören wollte, war eine Belehrung über die dunkle Seite, die er viel besser kannte als sie, auch wenn Chesara es nicht als Belehrung meinte. Während Chesara ihm zuhörte, fiel ihr auf, was sie sich zuvor bereits gefragt hatte. Exodus hatte mit sich und seiner Schuld zu kämpfen. Zwar stellte er von Anfang an klar, dass es ihm nicht um sich ging, tatsächlich aber war das doch der Fall – nicht ausschließlich, aber es ließ sich auch nicht bestreiten, dass es eine Rolle spielte. Er gab sich die Schuld an Alisahs Weggang. Er wusste, dass es ohne ihn vielleicht nie so weit gekommen wäre, und deshalb wollte er jetzt alles anders machen. Adrian war eine zweite Chance für ihn. Heute, da er so vieles besser wusste, da er gelernt und sich selbst im Griff hatte, hatte er noch einmal die Möglichkeit, es besser zu machen und seinen Sohn – anstelle seiner Tochter – vor dem Unheil zu bewahren, das über ihm schwebte. Vermutlich war sich Exodus Wingston darüber nicht einmal bewusst. Im Vordergrund stand die Sorge um seine Frau, um deren Gefühle und natürlich auch Adrians Sicherheit. Chesara zweifelte nicht an seiner absoluten Aufrichtigkeit hinsichtlich dieser beiden Faktoren, und dennoch glaubte sie, dass es der verborgene Teil in ihm war, der ihn so unruhig werden und außer sich geraten ließ.

„Ich gehe jetzt hinein und sage ihm, dass Ihr hier seid. Der Rest liegt bei ihm.“

Erklärte sie ruhig und sah fast schon rote Funken aus Exodus' Blick heraus springen. Was, wenn er sich vergaß, wenn er sich nicht mehr beherrschen konnte? Ob er sein Lichtschwert bei sich trug, so lange nach seinem Ausscheiden aus dem Orden der Sith? Chesaras Augen ruhten noch einen Augenblick auf ihm, fragend und auch ein wenig spekulativ, doch letztendlich wandte sie sich ab und ging zurück zum Hintereingang. Er mochte ein ehemaliger Sith sein, doch hier und heute war er in erster Linie Adrians Vater und sie vertraute darauf, dass er sich dessen bewusst war. Nachdem sie die Sicherheitstür passiert hatte, nahm Chesara schnell den direkten Weg zu der kleinen Kammer, in der das Training statt fand. Steven war, wie sie ihm aufgetragen hatte, mit der Kerze beschäftigt. Trayla saß noch immer bei Crado, doch Chesara konnte ihnen in diesem Blick keine Aufmerksamkeit schenken.

„Adrian?“

Sprach sie fragend seinen Namen und winkte ihn heraus, denn dieses Gespräch war lediglich für seine Ohren bestimmt. Sie schloss die Tür hinter ihnen, machte ein paar Schritte in den Flur hinein und ihre Stimme war leise, als sie weiter sprach.

„Adrian, dein Vater ist hier.“

Diese einfachen Worte schienen schwer in der Luft zu hängen. Chesara holte tief Luft.

„Er ist gekommen, um mit dir zu reden...und wartet draußen auf dich.“

Nun, zumindest war das ihre Auslegung und sie konnte nicht sagen, wie viel Wahrheit Adrian dieser Aussage würde entnehmen können. Er kannte seinen Vater weitaus besser.

„Du musst das nicht, wenn du nicht willst, aber ich denke, es wäre richtig, wenn du zu ihm gehen würdest.“

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[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House | Crado, Steven, Trayla, Noomi und Adrian ]

Nachdem Chesara so plötzlich verschwunden war, um „etwas nachzusehen“, wie sie gesagt hatte, wusste Adrian nicht so Recht, was er mit sich anfangen sollte. Auf das Training hatte er noch keine Lust, zu sehr hingen seine Gedanken noch am Gespräch mit Miku. Außerdem kannte er hier niemanden. Es war nicht seine Art sich einfach so beim Training einzumischen. Also ließ er sich an einer der Wände auf den Boden fallen und sah den anderen zu.
Soweit er sich erinnern konnte, hatte er hier im Honey House noch nie so viele Jedi gleichzeitig trainieren sehen. Es war fast wie früher auf Corellia. Ein Lächeln schlich sich in seine Züge. Damals hatten sie viele Trainingsräume gehabt, voller Jedi! Und es hatte einen großen Garten gegeben, indem Alisah und er fangen gespielt hatten.


„Adrian?“

Chesaras Wiederauftauchen riss ihn aus seinen Gedanken. Ruckartig stand er auf und sah sie an. Irgendwas war los. Sie winkte ihn zu sich heraus, schloss die Tür hinter ihm. Jetzt konnte man nur noch gedämpfte Stimmen und Geräusche hören. Aus dem provisorischen Trainingsraum und aus dem Bordellbereich. Chesara senkte ihre Stimme.

„Adrian, dein Vater ist hier.“

Der Satz hatte eine Wucht, die Adrian die Luft aus den Lungen zu drücken schien. Er war irritiert, wollte fragen, wie und warum er hergekommen war – aber sein Mund war plötzlich so trocken, dass er kein Wort herausbrachte. Auch Chesara schien die Situation nicht leicht zu fallen. Sie holte tief Luft und erklärte ihm wenigen Sätzen die Fakten. Sein Vater war hier, beim Honey House. Er wollte ihn sehen, mit ihm reden.
Bevor er einen klaren Gedanken gefasst hatte, formten seine Lippen schon eine Antwort:


„Ich will ihn nicht sehen.“

Die ausgesprochenen Worte machten es leichter, weiter darüber nachzudenken. Er hatte schon abgelehnt. Es gab nichts mehr zu entscheiden. Nicht für ihn, nicht für seinen Vater. Er war hier bei den Jedi. Miku hatte mit ihm reden wollen und ihn deshalb vorher kontaktiert. Und sein Vater tauchte hier einfach so auf?! Was sollte das?

„Wie … wie ist er hier hergekommen? Ich meine … ich bringe euch dadurch nicht in Gefahr, oder?“

Wie stark war sein Vater wohl noch in der Macht? Zuhause nutzt er die Macht und seine alten Fähigkeiten selten, aber wenn es darauf ankam? Konnte er Adrian über eine so weite Strecke hinweg fühlen? Hatte er seine Aura nicht gut genug verborgen? Und würde sein Vater sich dem Imperium verpflichtet fühlen den Aufenthaltsort der Jedi zu verraten?
Adrian zwang sich, seine aufwallenden Gefühle zu beruhigen. Seine Mutter vertraute ihm, dann sollte er es vielleicht auch tun. Aber reden wollte er mit ihm nicht. Sein unsicherer Blick fand Chesara. Sie fand es richtig mit Exodus zu reden. Aber war es richtig von Exodus mit ihm zu reden?


„Ich will nicht mit ihm reden. Es gibt nichts zu sagen.“

Wiederholte Adrian, wie um die Entscheidung noch weiter zu verfestigen.

[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House | Adrian und Chesara ]
 
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