Coruscant

- Coruscant – Untere Ebenen – Vorm Honey House – Mit Exodus -

Innerhalb von nur wenigen Momenten schien Exodus Wingston einen Wandel durchzumachen. Während dem ersten Teil ihres Gesprächs, bevor Chesara hinein gegangen war um Adrian von dem unerwarteten Besuch zu berichten, war er abweisend und schroff gewesen. Als sie ihm gesagt hatte, dass sein Sohn nicht zu ihm hinaus kommen würde, hatte er sie beinahe ignoriert und war – entschlossen und aufgebracht vermutlich – los gestürmt, um die Dinge auf seine Weise zu regeln, ohne sich den Weg versperren zu lassen. Nun jedoch kam die nächste Drehung. Etwas ungeduldig wollte er wissen, was sie mit ihrer letzten Äußerung meinte, nur um dann ein paar Schritte in ihre Richtung zu kommen und direkt neben ihr stehen zu bleiben, allerdings ohne sie anzusehen. Was sie über ihn dachte, wollte er wissen – eine überraschen tiefsinnige Frage für einen Mann, der zuvor beinahe bereit gewesen wäre sich seinen Weg frei zu kämpfen. Chesara dachte daran, dass jeder von ihnen eine eigene Geschichte hatte, und dass die Vergangenheit sie zu dem gemacht hatte, was sie heute waren. Die Entscheidungen, die sie in ihrem Leben getroffen hatten, hatten sie geformt, geprägt und auf ihren weiteren Wegen geleitet. Manchmal traf man die falschen Entscheidungen, ohne es zu wissen, und lernte es Jahre später die Konsequenzen können. Exodus wusste mit großer Sicherheit schon lange, welche Folgen seine Handlungen, nicht nur für ihn, sondern auch für seine Familie, gehabt hatten, doch heute spürte er einmal mehr die Konsequenzen dessen, was er zu verantworten hatte. Die Beziehung zu seinem Sohn hatte sich nie so entwickeln können, wie es sich werdende Eltern während der Zeit der Schwangerschaft wünschten. Sie waren keine glückliche Familie gewesen und Exodus hatte seinen Sohn zum größten Teil weder aufwachsen sehen, noch war er in irgendeiner Art und Weise an dessen Erziehung beteiligt gewesen. Dass sie heute nicht einander gegenüber standen, lag nicht daran, dass sie sich entfremdet hatten: sie waren einander nie nahe gewesen.

„Ich meine damit, dass Ihr mit Adrian sprechen sollt, nicht für ihn.“

Antwortete Chesara auf Exodus' Frage und ignorierte seinen ruppigen Tonfall. Wollte er tatsächlich eine Erklärung? War er wirklich bereit zuzuhören? Es gab einige Dinge, die sie ihm gerne sagen wollte und die ihm nicht gefallen würden, die an der Zeit auszusprechen es vielleicht aber einfach war.

„Seit Ihr hier aufgekreuzt seid, geht es nur darum, was Ihr von Adrian erwartet. Ihr stellt Forderungen und Erwartungen, ohne auf ihn einzugehen oder Euch darum zu kümmern, was er will!“

Stellte Chesara schließlich fest und ihre Stimme war nicht mehr ganz so ruhig wie im restlichen Verlauf des Gesprächs.

„Euer Sohn ist kein Kind mehr. Er ist auf dem besten Wege ein selbstständiger junger Mann zu werden, der seine eigenen Entscheidungen trifft. Das letzte, das er will ist, sich von seinem Vater Befehle erteilen zu lassen, aber genau das tut Ihr, und darum blockiert er.“

Chesara atmete tief durch. Warum war es manchmal nur so schwer, einander zu verstehen?

„Wenn Ihr wirklich mit Adrian sprechen wollt, dann müsst Ihr lernen seine Entscheidungen zu akzeptieren, aber vor allem müsst Ihr ihm zuhören. Und Ihr solltet versuchen ihn zu verstehen, auch wenn das der schwierigste Part von allen ist.“

Die Jedi fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Es war nicht immer einfach, mit Heranwachsenden umzugehen und Adrian befand sich in einem schwierigen Alter, auch wenn er schon immer trotzig gewesen war. Aber er hatte es auch nicht einfach gehabt, lange Zeit in dem Glauben zu leben, der eigene Vater habe einen alten Sith-Geist herauf beschworen und auf ihn und seine Schwester gehetzt. Genau deswegen hatte Exodus eine dickere Wand zu durchbrechen, als jeder andere Vater. Nun blieb also noch Exodus' letzte Frage. Er hatte wissen wollen, was Chesara über ihn dachte. Sie schürzte die Lippen – wie sollte sie anfangen?

„Ich denke... Ihr seid ein Mann, der versucht vieles richtig zu machen.“

Sagte Chesara langsam.

„Aber nicht weiß, wie er es anstellen soll.“

Prüfend schaute sie ihn an. Sein Blick war ins Leere gerichtet, irgendwo in die Ferne, doch er sah vermutlich nichts.

- Coruscant – Untere Ebenen – Vorm Honey House – Mit Exodus -
 
[Coruscant – Coruscant City – Untere Ebenen – Honey House – Lagerraum] Noomi mit Crado und Trayla

Ab und zu blickte Noomi auf und sah in die Runde, der Raum leerte sich. Crado kam zu Noomi herüber.

„Noomi, ich habe noch einen Tipp für dich, dass du schnell wieder zu Kräften kommst. Meditiere, indem du dich von allen Gedanken löst. Sollte dich die Lektüre also etwas langweilen, dann kannst du dich gern an einer Meditation probieren.“

„In Ordnung, Danke.“

Also steckte Noomi das Datapad ein und schloss die Augen. Sehr erschöpft war sie nicht mehr, dennoch konnte Meditation ja nicht schaden. Die Präsenzen in dem Raum leuchteten auf. Aber die Nautolanerin beachtete sie nicht, sodass die Flammen schwächer wurden und schließlich erloschen. Um sie herum war nur leere. Nach einer Zeit, von der Noomi nicht sagen konnte, wie lange sie gedauert hat, öffnete sie die Augen wieder. Sie fühlte sich vollkommen ausgeruht.
Das erste was sie sah, war Crados breites Grinsen, das er immer aufgelegt hatte. Sonst war nur noch Trayla mit im Raum.

„Nun, was wollen wir drei jetzt machen?“

„Ich finde, wir sollten Trayla entscheiden lassen.“

[Coruscant – Coruscant City – Untere Ebenen – Honey House – Lagerraum] Noomi mit Crado und Trayla
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender -

Als Noa aufwachte, stellte sie fest, dass sie alleine im Raum war. Offensichtlich war Shana bereits aufgestanden. Wage erinnerte sie sich, dass sie einen Wecker hatte klingeln hören, aber anscheinend hatte sie sich nur ein paar mal hin- und her gewälzt und war wieder eingeschlafen – wie immer. Noa Chanelle Cortina hielt nicht viel vom frühen Aufstehen. Die frühen Morgenstunden waren einfach nicht ihre Welt und meistens brauchte sie einen Tritt in den Hintern, um überhaupt aus dem Bett zu kommen. Auch heute musste sie ordentlich mit sich ringen. Was sprach schon dagegen, noch ein bisschen zu dösen? Sie konnte noch ein wenig schlummern, Shana würde sich die Zeit schon alleine vertreiben können. Wahrscheinlich war sie sowieso beim Frühstück in der Kantine und das konnte Noa problemlos ausfallen lassen – würde ihrem Bauchansatz jedenfalls gut tun. Andererseits war es in dem Bett, in dem sie lag, nicht gerade bequem. Wenn sie allerdings bald von hier aufbrachen, war sie auch schneller wieder in ihrer Wohnung und konnte es sich dort gemütlich machen. Sie hatte noch eine Reportage zu schreiben und dazu konnte sie es sich unter ihrer Kuscheldecke gemütlich machen und heißen Kakao – nein, besser Tee! - trinken. Der Gedanke war verlockend, bedeutete jedoch, dass sie sich nun aufraffen musste aufzustehen. Brummend schlug Noa die Decke zurück , schwang die Beine aus dem Bett und tastete mit noch verschlafenen Augen nach ihren Strümpfen und ihren restlichen Klamotten.

Nach einer ziemlich flüchtigen Morgentoilette entschied sie, als erstes bei ihrem Bruder vorbei zu schauen und sich nach Leandro zu erkundigen. Jetzt dürfte die Geheimniskrämerei doch endlich mal ein Ende haben, oder? Sie klopfte an die Bürotür ihres Bruders, öffnete diese und sah auch direkt Pablo und Leandro, beide mit Kaffeebechern in der Hand.


“Na, Schlafmütze.“

Grüßte Leandro mit dem für ihn so typischen Grinsen. Demonstrativ war Noa einen Blick auf die Uhr an der Wand. So spät war es ja nun auch wieder nicht.

“Sprung überlebt, wie ich sehe?“

Spielte er auf ihre Aktion vom gestrigen Nachmittag an. Noa legte den Kopf leicht schief, piekte ihn in die Seite und streckte die Hand nach Pablos Kaffeebecher aus.

„Ich bin froh, dass du noch lebst.“

Erwiderte sie trocken.

„Scheinst ja ein wichtiges Ding gedreht zu haben. Pablo hat ein Staatsgeheimnis draus gemacht.“

Diese Äußerung brachte Leandro zum Lachen.

“Sie weiß es noch gar nicht??“

Fragte er überrascht. Pablo schüttelte den Kopf und reichte seiner Schwester seinen Becher, von dem Noa auch direkt trank. Kein Frühstück bedeutete ja nicht unbedingt, auf Kaffee zu verzichten.

“Leandro hat Pierre les Gray entführt.“

Die nüchtern vorgetragene Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Aprubt ließ Noa den Becher sinken und starrte Pablo mit großen Augen an. Pierre les Gray? Das war wohl ein Scherz.

„Du machst Witze.“

Stellte sie fest, doch Pablo schüttelte den Kopf.

“Nicht darüber.“

Antwortete er und plötzlich erschien doch ein Grinsen auf seinen Lippen.

“Jedenfalls heute nicht.“

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Pablo und Leandro -
 
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[ Coruscant - obere Ebenen – Wingston Corporation | Alad, Jace und Wingston Personal ]


Der Junge hatte es ganz schön eilig! 12 Uhr mittags. Entweder er hatte Informationen darüber, dass die Aktion schnell über die Bühne gehen musste, zum Beispiel weil die Piraten sonst weiter zogen und die Koordinaten ihres Aufenthaltsorts sonst wertlos wurden, oder er brauchte die Beute, ganz besonders schnell. Vielleicht ein weiteres Geschäft, im Anschluss an diese Aktion. Das war zumindest gut vorstellbar – was sollte so ein einzelner Bursche schon mit einem halben Waffenarsenal? Denn das war es, was der Konvoi transportiert hatte. Es wurde zwar im Gespräch nicht erwähnt, aber Nathen wusste darüber natürlich ebenso gut Bescheid wie Alad selbst. Möglicherweise hatte Nathen aber auch ganz andere Motive. Nichtdestotrotz machte seine Eile Alads Idee ihm Aramân zur Seite zu stellen zu Nichte. Sein Sohn würde nicht schnell genug von Manaan zurückkehren können.

„Diese besondere Hilfe kann ich Ihnen wohl nur leider doch nicht anbieten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie schon Morgen Mittag aufbrechen wollen. Ich hätte Ihnen meinen Sohn zur Seite gestellt. Er hat großes Verhandlungsgeschick, er kennt sich aus mit Piraten und ähnlichem Abschaum. Aber nun – darauf müssen Sie wohl verzichten.“

Natürlich könnte er theoretisch auch Exodus schicken. Aber sein zweitgeborener war zu sehr in die Geschäfte hier auf Coruscant eingebunden, um für mehrere Wochen entbehrlich zu sein. Außerdem hatte er seine Bedenken Exodus auf eine Außenmission zu schicken. Er konnte selbst nicht genau den Grund dafür nennen. Vielleicht weil Aramân einfach gefestigter war. Exodus schien sich manchmal sehr beherrschen zu müssen, um nicht in alte Marotten zu verfallen. Auch wenn er natürlich probierte, dass so gut wie möglich zu verstecken – Alad hatte schon häufiger einen Schatten über sein Gesicht huschen sehen. Nur kurz, für eine Sekunde. Dann hatte er sich meist wieder im Griff.
Nein, er würde Exodus damit nicht beauftragen.


„Eins will ich Ihnen noch mit auf den Weg geben Nathen. Wenn Sie meine Leute da draußen wohlauf gefunden haben. Sagen Sie Ihnen, dass ich jeden Tag an sie gedacht habe. Denn das habe ich.“

Sein Blick war hinaus zu Fenster gewandert, zum Himmel, denn irgendwo dort saßen sie fest. Hoffentlich wusste Nathen wirklich, wo er sie suchen musste.
Dann sah er sein Gegenüber wieder an, ernst aber doch optimistisch.


„Und Nathen: Ich wünschen Ihnen viel Erfolg. Auch wenn Sie ein Betrüger wären und mich auf eine Art über den Tisch ziehen würden, die ich jetzt noch nicht vorausahne: Ich danke Ihnen für Ihr heutiges Kommen. Mein Sekretär –“

Alad nickte in Richtung Perce und warf ihm einen flüchtigen Blick zu.

„- wird mit Ihnen die Com-Kontakte austauschen. Wenn möglich, würde ich gern über den Stand der Operation auf dem Laufenden gehalten werden.“

Er schenkte Nathen ein ehrliches Lächeln. Irgendwie mochte er diesen Kerl. Wenn er seine Crew wirklich zurück holte, würde er sich vielleicht noch eine extra Belohnung einfallen lassen.

[ Coruscant - obere Ebenen – Wingston Corporation | Alad, Jace und Wingston Personal ]
 
Coruscant - mittlere Ebenen - unterwegs zum Honey House - Tom, Saahir, Tomm

Man merkte, dass Tomm kein Coruscanti war. Zu Fuß durch Coruscant? Vielleicht vom einen Ende einer Supermall zum anderen - selbst hier würden wohl viele den Speeder nehmen - aber doch nicht mehrere Kilometer in die Tiefe. Naja, wenn er gerne lief. Tom fand es schon etwas zu vorsichtig. Fast schon wieder auffällig. Falls ihnen jemand folgte, so würde er spätestens jetzt wissen, dass sie etwas zu verbergen hatten. Aber gut. Dann liefen sie eben. Zwar gab es etliche Aufzüge, mit denen sie nach unten fahren konnten, aber teilweise waren die nicht besonders nahe beieinander. Eben weil fast keiner weitere Strecken zu fuß ging. Besonders Strecken abwärts. Auf wenigen anderen Planeten hatte man als Fußgänger so mit der dritten Dimension zu kämpfen wie in Coruscant. Entweder hatte man ein gutes Navigationssystem, oder jemand wie Tom begleitete einen. Ohne auf die Koordinaten und die Höhenangabe zu blicken, welche ihm sein Chrono ständig anzeigte, wusste er eigentlich immer wo er war und wo es lang ging. Natürlich gab es auch für ihn Gegenden, wo er sich kaum auskannte. Doch die waren ehr die Ausnahme und die Gegend um das Honey House gehörte sicherlich nicht dazu. Hier kannte er sich aus wie in seiner Jackentasche. So wusste er auch um den schnellsten Weg, aber wirklich schnell ging es trotzdem nicht. Immer wieder mussten sie weite Strecken in der Horizontalen laufen, um von einem Aufzug zum nächsten zu kommen. Dann ging es meist etliche hundert Meter nach unten, bevor sich die Prozedur wiederholte.
Dadurch zog sich der Weg zum Honey House – nach Toms Einstellung vollkommen unnötig - in die Länge. Doch was sollte es schon. Der „Meister“ hatte es ja so gewollt. Gut, das er körperlich Top fit war. Ansonsten hätten ihm die Beine nach solch einem Marsch durchaus geschmerzt. Seine Füße zumindest taten es. Er wollte gar nicht wissen, wie lange sie jetzt gebraucht hatten und wie viele Kilometer sie gegangen waren. Er wusste nur, dass er gleich erst einmal eine heiße Dusche und ein kuscheliges Bett bräuchte. Wie lange er schon nicht mehr in seinem Hangar gewesen war? Ein halbes Jahr? Ein Jahr? Er hatte damals nicht besonders oft in den Kalender gesehen, aber ein Jahr musste es mittlerweile wohl sein. Gut, das er demnächst dorthin zurückkehren könnte. Endlich wieder in seinem eigenen Bett auf coruscanter Boden schlafen. Darauf freute er sich.


„Wir sind bald da!“

Kündigte Tom an, als sie in die nähe des letzten Aufzuges kamen. Er würde sie praktisch direkt vor das Honey House bringen. Bis jetzt war von dem Honey House zwar noch nirgends etwas zu sehen, aber sie waren auch noch ein gutes Stück weiter unten. Der schnellste Fußweg zum Honey House war keinesfalls direkt. Sie hatten sich etliche Male sogar von ihm weg bewegt. Trotzdem würde es wohl nur mit dem Speeder schneller gehen. Sie waren mittlerweile so weit unten, dass es eigentlich ziemlich gefährlich war. Doch keiner von ihnen sah so aus, als wären sie leichte Beute. Das schützte sie vor dem gröbsten. Als sie schließlich in den leeren Aufzug stiegen, musste Tom trotzdem aufatmen. Das nichts passiert war, glich fast schon einem kleinen Wunder. Man sollte sich nie zu tief hinabwagen. Irgendwann, ab einer gewissen undefinierten Tiefe, wurden die Leute zu verzweifelt. Mann konnte nie wissen, was sie alles tun würden, für ein paar Credits. Als die Aufzugtüren sich schlossen, war Tom froh, dass sie gleich da wären. In relativer Sicherheit.

„Was denkst du wie es jetzt weitergeht?“

Fragte er Tomm, während der Aufzug, ein leises surrendes Geräusch verursachend, die Letzten Meter nach oben jagte.

Coruscant - untere Ebenen - Aufzug - nicht weit entfernt vom Honey House - Tom, Saahir, Tomm
 
[ Coruscant - untere Ebenen – hinter dem Honey House | Exodus und Chesara ]

Chesaras knappe Antwort war überraschend präzise. Exodus war ein Mann, der probierte vieles richtig zu machen. Das war schon immer sein Antrieb gewesen. Nur häufig tat er genau die falschen Dinge. Manchmal drückte er sich auch einfach vor der Verantwortung das richtige zu tun.

„Ihr habt eine sehr gute Menschenkenntnis ChesaraSyonette.“

Exodus stand immer noch seitlich von ihr, den Blick nach vorn gerichtet. Jetzt drehte der den Kopf zu ihr – und lächelte.

„Wollen wir nicht rein gehen? Hier draußen ist es auf Dauer doch ungemütlich.“

Da war er wieder: Der charmante, höfliche, beherrschte Exodus Wingston. Die Seite, die er Coruscant und seiner Geschäftswelt bevorzugt zeigte. Er spürte, dass sie der Schlüssel zu Adrian war. Sie kannte seinen Sohn viel besser als er. Auch wenn er im Grunde nur widerwillig ihre Hilfe beanspruchte – vielleicht konnte er ja doch das ein oder andere mitnehmen.
Exodus vernahm ein Nicken der Jedi-Rätin und ging ohne weiteres auf den Eingang des Honey House zu. Die Betrunkenen von vorhin waren verschwunden. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie sie gegangen waren. Ob sie wieder an die Bar gegangen waren um sich den letzten Rest zu geben?


„Habt Ihr eigentlich keine Angst? Dass ich euer kleines Geheimnis meinen alten Freunden erzählen könnte?“

Exodus ging vor Chesara und kehrte ihr somit den Rücken zu. Sein Schmunzeln konnte sie nicht sehen. Ja, da war er wieder: Immer einen Spruch parat, lässig und entspannt. Doch bei einem Gedanken an seine Kinder, an all die Fehler die er gemacht hatte, wurde diese Fassade brüchig und drohte irgendwann ganz zerstört zu werden. Die Jedi-Rätin musste ihn für schizophren halten. Und irgendwie … war er das ja auch.
Als er das Bordell betrat wurde es um ihn herum laut. Hier herrschte einiges Treiben. Die kleine Gruppe Betrunkener war tatsächlich an die Bar zurückgekehrt, doch es gab auch noch einige freie Tische. Der ehemalige Sith-Executor drehte sich zu ungleichen Gesprächspartnerin um und blickte sie fragend an.


„An welchen Tisch wollt Ihr?“

[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House | Exodus und Chesara ]
 
[Coruscant ~ obere Ebenen ~ künstliche Parkanlage ~ Keyan (NPC) allein]

Ein sonniger, wolkenloser Tag. Unzählige Sonnenstrahlen fanden ganz problemlos ihren Weg durch die gläserne Kuppel in der künstlichen Park. Hier blühte, unter echt tropischen Voraussetzungen, ein kompletter Regenwald in allen bekannten Facetten. Unter dem Glasdach spielten farbenprächtige Schmetterlinge mit den Sonnenstrahlen. Manche von ihnen besaßen eine gigantische Größe, obwohl andere mit bloßem Auge kaum zu erkennen waren. Zusätzlich belebte eine Vielzahl an Vögeln, zum Teil recht exotische Exemplare, den Wald. In dieser Atmosphäre, die versuchte die eigentliche Natur nachzuahmen, entspannten eine große Zahl an Coruscanti. Einige Besucher ließen sich hier im Park sogar von den wenigen anwesenden Ithorianer herumführen.

„Und hier haben wir einen Bafforr-Baum, den man direkt von Ithor hierher gebracht hat“, teilte eine mechanische Stimme in monotoner Stimmlage mit. „Das Besondere an den Bäumen dieser Gattung ist, dass sie eine Art Telepathie nutzen, um miteinander zu kommunizieren...“

Eine staunende Traube an Bürgern der oberen Ebene zog, unter der Führung eines Protokolldroiden und eines ruhigen Ithorianers, an dem kräftigen Stamm mit der blauen Rinde vorbei. Die schwarzen Blätter bewegten sich leicht als einer der letzten Besucher sich allmählich von der restlichen Gruppe abkapselte. Für einen kurzen Augenblick hatte es den Anschein, dass sich die vielen Blätter wirklich unnatürlich verhielten – fast schon ein bewusstes Eigenleben hatten. Doch mit einem Schlag verflog dieser ungewöhnliche Eindruck. Alles wirkte wieder normal – wie immer.

Keyan Fox atmete ruhig, wirkte routiniert. Endlich hatte er sich von der recht großen Gemeinschaft an ausgelassenen Besuchern, die nur sehr langsam durch die einzelnen Abschnitte ging, gelöst. Jetzt wanderte sein Blick aufmerksam von einer Seite zur anderen. Mittlerweile waren drei Tage seit dem geheimen Treffen in der verlassenen Fabrikhalle vergangen. Erst gestern Abend hatte ihn sein guter Freund, der Kontaktmann Beldan Dax, kontaktiert und eine persönliche Unterredung in dieser recht weitläufigen Parkanlage ausgemacht. Hier war das mögliche Risiko, durch irgendwelche imperiale Sicherheitskräfte entdeckt zu werden, gering. Gleich einem Touristen schaute sich der Agent in dem ganzen Park um.


„Lange nicht gesehen, Keyan, flüsterte ihm plötzlich eine Stimme ins Ohr. „Und noch immer ganz unaufmerksam, alter Soldat.“

Blitzschnell drehte sich der republikanische Geheimagent um. Automatisch spulten sich eine Menge Kampftechniken in seinem Bewusstsein ab, die er in dieser Situation nutzen konnte. Auf einmal sah er ein bekanntes, gepflegtes Gesicht vor sich. Er hatte diese Person wirklich seit einer langen Weile nicht mehr gesehen. Ein Lächeln stahl sich auf das bärtige Gesicht von Keyan. Es war sein alter Freund Beldan Dax, der ihn auf diese peinliche Weise erwischt hatte. Sie hatten vor etlichen Jahren zusammen gedient, bevor sie fast zur selben Zeit in den aktiven Dienst des Geheimdienst der Neuen Republik eingetreten waren.


„Seit Corellia nicht mehr, wenn ich mich recht erinnere“, entgegnete der Glatzkopf und die beiden Männer begrüßten sich herzlich. „Oder Ord Biniir – wer weiß das schon?“

Die beiden Agenten lachten. Gemächlich schlenderten sie durch den Park, um ein ruhiges Plätzchen zu finden. Sie hatten wichtige Dinge zu klären. Dinge, die nicht für alle Ohren bestimmt waren. Für Keyan war sein Freund Beldan Dax die einzige Möglichkeit den örtlichen Widerstand mit weiteren Mitteln im Kampf gegen das Imperium auszustatten. Auf lange Sicht konnten es die Zellen, welche oft sehr klein waren, nicht allein schaffen. Sie brauchten Hilfe von Außen. Die Zeit drängte und hier sah der glatzköpfige Agent eine Chance für die Neue Republik. Wahrscheinlich verfügte der eigene Geheimdienst über genügend Mittel, um vielfältige Unterstützung zeitnah zu leisten. Nach kurzer Zeit fanden sie einen Platz, der für das Gespräch geeignet war.


„Die Lieferung ist unterwegs“, teilte Beldan, dieses Mal sachlicher, mit. „Ich habe eine Scheinfirma beauftragt, welche die ersten Kisten zu den Ort bringen sollen, den du noch auswählen musst. Somit fehlt also nur noch eine klitzekleine Unbekannte.“

„Das stimmt...“, entgegnete Keyan mit einem schelmischen Grinsen, während er sich am rasierten Kopf kratzte. „... die letzte Unbekannte – ein Wunder, dass du die noch nicht in Erfahrung gebracht hast. Du lässt langsam nach, alter Freund.“

Beldan Dax fuhr sich sanft über seinen Maßanzug. Das schwarze, dichte Haar schimmerte leicht im Sonnenlicht. Unauffällig schaute sich der Kontaktmann um. Suchte nach irgendwelchen Leuten, die heimlich im Hintergrund liegen und lauschen könnten. Auch Keyan war in dieser Situation nervös, überspielte diese aber ganz geschickt. Selbstverständlich hatten sie sich einen übersichtlichen Platz gesucht. Auf diese Weise minimierten sie das Risiko überrascht zu werden. Man konnte auf diesem besetzten Planeten niemanden trauen – das war die Devise, schon immer. Das hatten die zwei in der harten Ausbildung gelernt. Durch die Jahre waren die Techniken in Fleisch und Blut übergegangen.

„Hier sind die Koordinaten zu einer Fabrikhalle“, erklärte der glatzköpfige Mensch und überreichte per Handschlag einen Datenträger. „In drei Tagen ist ein Treffen aller Zellen. Ich hätte gern die erste Lieferung an diesem Tag.“

„Gern, gern...“, sagte der Kontaktmann und daraufhin trennten sie sich wieder. „Und passe auf dich auf, denn mittlerweile hat es selbst Majere erwischt, wenn man den letzten Meldungen aus der Ferne glauben darf.“

[Coruscant ~ obere Ebenen ~ künstliche Parkanlage ~ Keyan (NPC) allein]
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Exodus -

Mit Personen, die unter Stimmungsumschwüngen litten, war es nicht immer einfach aus zukommen, wobei Chesara nicht glaubte, dass Exodus diese Eigenschaft bei sich als „Leiden“ bezeichnen würde. Bei ihm schien es eher eine Laune zu sein. Es kam darauf an, wie man mit ihm umging, was die Situation her gab und wie ihm das, was andere zu sagen hatten, gefiel. Es war vermutlich nicht leicht, ein ruhiges und ziviles Leben zu führen, wenn man sich seinen Gefühlen früher so leicht übergeben hatte. Vor einigen Jahren noch hätte er dem Sicherheitsmann beispielsweise, der ihn rüde zurück gestoßen hatte, vermutlich das Genick gebrochen oder ihn auf irgendeine andere brutale Weise umgebracht. Heute musste er sich zurück halten, aber da dies so schwer war, blieb dann meistens doch noch eine Spur Aggressivität zurück, die sich dann in seinen Antworten und Reaktionen zeigte. Als Chesara mit ihrer Erklärung über sein Verhalten jedoch fertig war, blieb das schon fast erwartete Gewitter aus. Überraschender Weise hatte sich ihr Gegenüber plötzlich sehr im Griff, wirkte gelassen und irgendwie gelockert. Noch verblüffender war der darauf folgende Vorschlag, hinein zu gehen. Er nannte es ungemütlich, dass sie draußen vor dem Gebäude herum standen. Damit hatte er natürlich Recht, hinzu kam die Tatsache, dass sie sich gefährlich auffällig verhielten, hier herum zu stehen und für Beobachter scheinbar ziemlich ernste Gespräche zu führen. Nicht auszudenken, wenn jemand Exodus Wingston erkennen würde! Einen Moment lang zögerte Chesara zwar, doch schließlich nickte sie. Wenn Adrians Vater hinein gehen wollte, dann schien das Gespräch für ihn noch nicht beendet zu sein und das war eigentlich ein gutes Zeichen. Der ehemalige Sith Executer ging voran und Chesara folgte ihm. Sie durchschritten die von hellen Lichtern umrahmte Eingangstür des Bordells und fanden sich im großen Eingangsbereich wieder, zu dem unter anderem die Bar und ein paar wenige Tische gehörten, von denen nur ein einziger besetzt war. An der Bar selbst saßen ein paar Männer und auch eine Frau, die witziger Weise, wie Chesara flüchtig erkannte, zumindest von hinten ihrer Padawan zum Verwechseln ähnlich sah. In einer anderen Ecke des großen Eingangsbereiches tanzte eines von Sarahs Mädchen in knapper Bekleidung an einer Stange und erfreute sich gleich mehreren männlichen Zuschauern. Chesara wandte den Blick ab. Sie musste versuchen zu ignorieren, wo sie hier war. Dadurch, dass sie immer den Hintereingang benutzte kam sie nicht sehr oft mit dem Geschäft des Etablissements, in dem sie Unterschlupf gefunden hatten, in Berührung und Chesara fühlte sich nach wie vor unwohl in der Gesellschaft von halb gekleideten Frauen, die sich selbst verkaufen mussten um zu überleben, und lüstern drei blickenden Männern, die willig waren für ihre Dienste zu bezahlen. Da ihr ein Tisch so gut wie der andere war, suchte Chesara wahllos einen aus. Als sie sich setzte, fiel ihr Blick noch einmal auf die junge Frau an der Bar. Überrascht stutzte sie: es war tatsächlich Jibrielle. Chesaras Blick richtete sich auf den Begleiter ihrer Schülerin und sie erkannte Shane, Sarahs rechte Hand. Nun, war sicherlich in Ordnung.

„Nein, davor habe ich keine Angst.“

Antwortete Chesara auf Exodus' Frage, ob sie nicht fürchtete, er könne ihren Aufenthaltsort an das Imperium weiter geben. Eine rationale Begründung hatte sie für ihr Vertrauen zwar nicht – außer, dass er sich, soviel sie wusste, nicht mehr zwischen die Fronten von Imperium und Republik stellte und dass er seinen Sohn wohl kaum verraten würde – doch ihr Gefühl sagte ihr, dass sie sich darum nicht z sorgen brauchte und in solchen Dingen, hatte Chesara gelernt, konnte sie sich auf ihre Intuition verlassen. Es war eine Art besondere Gabe, vermutlich gestärkt durch die Macht und basierend auf ihrer natürlichen Menschenkenntnis, die Exodus vorhin selbst lobend erwähnt hatte. Chesara stützte die Ellbogen auf die runde Tischplatte und faltete die Hände.

„Also,“ fragte sie Exodus „worüber möchtet Ihr mit mir sprechen?“

Er hatte hinein gehen wollen, aber bestimmt nicht weil ihm die Füße weh taten, und Chesara hatte ihm heute bereits viele Dinge gesagt, auf die er bisher nur spärlich reagiert hatte. Es schien ihr, dass er nun an der Reihe war.

- Corsucant – Untere Ebenen – Honey House – Vorderer Bereich – Mit Exodus -
 
- Coruscant – Untere Ebenen- HQ der Defender – Mit Pablo und Leandro -

Diese Nachricht musste erstmal sacken. Noa Chanelle wusste zwar nicht, womit sie ob des geheimen Einsatzes ihres Bruders gerechnet hatte, doch mit der Entführung eines ehemaligen Gouverneurs von Coruscants sicherlich nicht. Die dunkelhaarige Journalistin schaute ihre Brüder abwechselnd an. Im ersten Augenblick wusste sie nicht, was sie denken sollte. Das war eine wirklich große Nummer, an die sich die Defender hier heran gewagt hatten und sie setzte ein ganz klares Statement. Die Entführung eines politisch wie auch wirtschaftlich überaus wichtigen Mannes war eine Kriegserklärung an das Imperium, wie sie sie nicht einmal mit den blutigen Rüstungen der Sturmtruppen formuliert hatten. Eine Entführung war ein äußerst brutaler und heftiger Schritt. Er bedeutete, dass sie Ernst machten und zu mehr in der Lage waren, als man ihnen zu Anfang vielleicht zugestanden hatte. Er bedeutete, dass sie so gut wie keine Taten scheuten, um diesen Krieg zu gewinnen, um das Imperium nieder zu wälzen. Die Frage war, warum überraschte Noa das nun so sehr? Hatte sie nicht genau das gewollt?

“Krasse Aktion, hä?“

Meinte Leandro. Er hatte von irgendwo ein mit Fleisch belegtes Brötchen herbei gezaubert und kaute nun mit vollen Backen. Über seinen Anblick musste Noa unwillkürlich lächeln.

„Ja, total krass, Vielfraß.“

Erwiderte sie spielerisch und versuchte das eigene Grummeln ihres Magens zu unterdrücken. Sie brauchte kein Frühstück, wirklich nicht.

“Ich weiß, was du denkst.“

Mischte sich Pablo ernst ein, ohne dass Noa hinterfragen musste, ob er es tatsächlich tat. Niemand kannte sie so gut wie Pablo. Manchmal glaubte sie, dass er sie sogar besser kannte als sie sich selbst. Nicht einmal zu Cloé hatte sie eine so starke Bindung wie zu ihrem Bruder und das wollte etwas heißen.

“Uns war doch allen klar, dass es irgendwann soweit kommen würde.“

Fuhr Pablo fort und in seinem Ton lag etwas Beschwichtigendes. Noa nickte.

„Ja, das stimmt.“

Antwortete sie.

„Aber wir haben so lange... ich meine... irgendwie kommt es jetzt doch recht...“

“Plötzlich.“

„Ja.“

Noa gab Pablo seinen Kaffeebecher zurück. Sie konnte sich deutlich an jenen Tag erinnern, als sie gemeinsam als Familie entschieden hatten, sich dem Widerstand, den Defender, anzuschließen. Sie sah das hoch konzentrierte Gesicht ihres Vaters vor sich, Leandros schiefes Grinsen, als er scherzte den Imperialen die Ohren lang zu ziehen, und Cloés wütenden Blick, als sie erkannte, dass sie ihre Geschwister und ihren Vater nicht zurück halten konnte. Noa sah Pablo vor sich, der mit ernstem Blick ihre Hand gedrückt hatte, und Ramón, dessen Blick auf dem eingerahmten Foto ihrer verstorbenen Mutter, Pilar Cortina, geruht hatte. Thalia hatte ihre Arme um ihn gelegt und er hatte sie fest gehalten, während ihre Kinder im Nebenzimmer lagen und schliefen.

„Wir haben die ganze Zeit schon gekämpft, aber das macht es irgendwie endgültig.“

Sagte Noa leise, als ihre Erinnerungen verschwanden.

„Es gibt kein zurück mehr.“

Eine Weile schwiegen sie. Sie hatten sich bewusst für den Widerstand entschieden und gewusst, dass sie irgendwann an einen Punkt gelangen würden, an dem das Wort „Gefahr“ nicht mehr nur in weiter Ferne lag. Zwar waren sie zuvor schon alle in brenzligen Situationen und in Schießereien verwickelt gewesen, doch die Entführung les Grays brachte die Gefahr auf ein Level, den sie zuvor nicht erreicht hatte. Ob das Imperium wollte oder nicht, länger konnten sie die Defender nicht mehr ignorieren.

“Grant hat einen Auftrag für dich.“

Unterbrach Pablo schließlich das Schweigen. Überrascht sah Noa auf. Woher die plötzliche Sinneswandlung? In den letzten drei Tagen hatte der General ihr mehr Beachtung geschenkt als in der ganzen Zeit davor, in der sie dem Widerstand angehörte und natürlich freute es sie, dass er anscheinend anfing sie ernst zu nehmen. Etwas in Pablos Blick allerdings sagte ihr, trotzdem nicht gleich in Euphorie auszubrechen.

„Worum geht’s?“

Fragte sie mit einer gesunden Portion Skepsis. Pablo antwortete nicht sofort, sondern tauschte erst einen Blick mit Leandro aus.

„Komm schon, spucks aus.“

Forderte Noa ungeduldig. Was immer es auch war, sie wollte es wissen. So schlimm konnte es wohl kaum sein, oder?

“Grant braucht jemandem, dem er vertrauen kann.“

Begann Pablo und es war offensichtlich, dass er sich um eine Einleitung bemühte, die Noa gefallen und schmeicheln würde. Um ihm zu zeigen, dass sie ihn durchschaut hatte, hob sie die rechte Augenbraue.

“Jedi-Rätin ChesaraSyonette hat jemanden engagiert, der Waffen und Ausrüstung für den Widerstand besorgt und... Grant ist der Meinung, dass wir jemanden von uns mitschicken sollen.“

„Zur Hilfe? Oder als Aufpasser?“

Fragte Noa zurück. Pablo zuckte mit den Schultern.

“Teils, teils. Den Mann, den die Rätin beauftragt hat, kennt sie wohl selbst nicht besonders gut Sie sagt, sie vertraut ihm und ich schätze, wir sollten ihr vertrauen, doch du kennst ja Grant.“

Noa nickte langsam.

„Nicht so gut wie du, aber gut genug um zu wissen, dass er gerne mitmischt und seine Leute überall einschleust.“

“Er ist eben gerne über alles informiert.“

Fügte Pablo an und es klang ein wenig verteidigend.

„Na gut, wann soll das Ganze steigen?“

Fragte Noa, nun neugierig auf Details und sah, wie Pablo und Leandro schon wieder einen Blick austauschten. Aha, das war also noch nicht alles, hätte sie sich ja denken können.

“Morgen. Du triffst dich mit dem Kontaktmann der Jedi am Raumhafen, Landebucht...“

„Raumhafen?“

Fiel ihm sie ins Wort. Moooooment! Mit einem Mal war Noa plötzlich ziemlich alarmiert. Warum sollte sie sich mit diesem Typen am Raumhafen treffen? Sie hatten doch nicht etwa vor, sie auf eine längere Reise zu schicken, oder etwa doch?!

„Okay, jetzt mal Klartext: Raumhafen, Landebucht... was hat es damit auf sich? WO findet diese Ausrüstungsbeschaffung genau statt?“

Wollte Noa wissen. Pablo seufzte.

“Wir wissen es nicht genau. Der Kontaktmann der Jedi organisiert das alles und genau deswegen sollst du mit: damit du uns auf dem Laufenden halten kannst und sicher stellst, dass der Kerl keinen Blödsinn macht.“

„Aber doch nicht außerhalb von Coruscant!“

Rief Noa aufgebracht. Das war ja nicht zu fassen! Die wollten sie allen Ernstes abschieben!

“Noa, irgendjemand muss mit und Grant besteht darauf, jemanden zu schicken, dem er vertrauen kann. Ich selbst kann schlecht hier weg und Leandro muss sich jetzt hier unten ein wenig bedeckt halten. Bei Ramón geht es auch nicht, das weißt du selbst. Wer bleibt dann noch, Baes etwa? Auf ihn kann Jared hier wohl kaum verzichten und auf Chuck und Bill ebenso wenig.“

Na wunderbar. Das hatte Noa gerade noch gefehlt. Das hatte sie nun davon, dass sie sich erhofft hatte ernst genommen zu werden und mehr Aufträge zu geteilt zu bekommen. Warum musste ausgerechnet sie weg von Coruscant? Ihre Arbeit war hier! Sie kannte sich hier aus, sie wusste was hier Sache war. Es war total lächerlich, sie hier abzuziehen!

„Seid wann bin ich überhaupt so vertrauenswürdig?“

Hakte sie patzig nach. Pablos Argumente waren nicht von der Hand zu weisen und ihr fiel, nachdem er schon einige Leute genannt hatte, auch kein weiterer Name mehr ein, den sie in die Runde werfen und an ihrer statt für diese Aufgabe nominieren konnte. Es war ja nicht so, dass sie diese Aufgabe nicht übernehmen wollte, aber warum ausgerechnet abseits von Corsucant! Sie wollte hier im Geschehen kämpfen, an der Seite ihrer Brüder! Hier gehörte sie her. Pablo aber ließ sich auf ihre Zickerei gar nicht erst ein. Noa hatte keine Ahnung, wie er das machte und auch noch schaffte, so ruhig zu bleiben, aber irgendwie gelang es ihm, sich überhaupt nicht von ihrem Ausbruch aus dem Konzept bringen zu lassen.

“Hier sind die Daten, die du brauchst.“

Sagte er und reichte ihr einen Chip, doch Noa dachte gar nicht daran diesen anzunehmen und saß nur mit verschränkten Armen da. Diese Haltung brachte nun Leandro dazu, sich auch endlich nochmal einzumischen. Er war auch lange genug verdächtig ruhig gewesen.

“Ist doch nicht das Ende der Galaxis.“

Kommentierte er achselzuckend. Noa warf ihm einen giftigen Blick zu. Jaja, der hatte gut reden!

„Ich verstehe einfach nicht...“

Begann sie erneut, diesmal lautet und aufgebracht, doch Pablo unterbrach sie, indem er ihre Hand nahm und den Chip hinein drückte.

“Noa, tu mir den Gefallen, okay?“

Bat er sie ernst. Noa verstummte und biss sich auf die Lippen. Am Ende blieb ihr ja ohnehin nichts anderes übrig. Grant hatte das Sagen und sie machte, wozu man sie einteilte. So einfach war das.

„Fein.“

Lenkte sie ein, allerdings immernoch motzig.

„Sonst noch was?“

“Könntest du Shana zum Honey House schicken, damit sie der Rätin eine Nachricht überbringt? Wir trauen den Verbindungen noch nicht, die Imperialen geben sich wieder alle Mühe uns abzuhören.“

„Ok.“

Antwortete Noa kurz angebunden und stand auf.

“Ich komm nachher bei dir in der Wohnung vorbei, ja? Dann sprechen wir nochmal drüber.“

Noa nickte.

„Von mir aus.“

Erwiderte sie.

„Ich geh dann mal packen.“

Noa hielt direkt auf die Kantine zu. Toll! Sie, ausgerechnet sie sollte Coruscant verlassen, obwohl sie prädestiniert dazu war, den Planeten zu verteidigen, weil sie sich perfekt aus kannte und eine Menge Beziehungen hier hatte! Ausgerechnet sie! Sie wollte hier bei ihren Brüdern bleiben und nicht mit irgendeinem blöden Jedi-Kontaktmann durch die Galaxis reisen. Wofür überhaupt! Gab es auf Coruscant keine Möglichkeit, Waffen zu besorgen? Als ob der Planet nicht groß genug wäre! Sie sah Shana sofort, als sie die Cantine betrat, ging auf sie zu und ließ sich ihr gegenüber auf einen Stuhl fallen.

„Guten Morgen.“

Grüßte sie und bemühte sich gar nicht erst um einen neutralen Tonfall. Es war deutlich zu sehen, wie angefressen sie war.

„Ich werde auf eine tolle neue Mission geschickt.“

Sagte sie gerade heraus.

„Außerhalb von Corsucant. Keine Ahnung, wie lange das dauert... aber du sollst den Datenblock hier an jemanden in den unteren Ebenen überbringen. Da ist eine wichtige Nachricht drauf, die der General sich noch nicht traut über die normalen Verbindungen zu senden.“

Noa schob den Datenblock zu Shana hinüber.

„Es gibt hier unten ein Bordell, das Honey House. Dort musst du nach einer Frau namens Chesara fragen und ihr die Nachricht persönlich übergeben, niemandem sonst. Ich skizziere dir kurz den Weg...“

Noa wühlte in ihrer Tasche, fand ein Stück Filmsiplast und begann eine kurze Wegbeschreibung darauf zu zeichnen. Anschließend schob sie sie zu Shana hinüber.

„Ich hab keine Ahnung, wie lange ich weg bin. Wenn ich Glück hab', dauert es nicht lange.“

Sagte sie und zuckte mit den Schultern.

„Ich hoffe du lebst dich schnell ein. Lass dich bloß nicht unter kriegen.“

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Shana -
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Kantine ¦¦ Shana & Widerständler

Ein bittersüßes "Guten Morgen mein Sonnenschein" wäre die richtige Begrüßung für Noa gewesen. Doch Shana kannte die Dunkelhaarige nicht gut genug um zu wissen, wie weit ihre Raserei ging. Dennoch war der Gedanke sie noch weiter zu reizen sehr verlockend. Immerhin würde es sie nach diesem geschmacklosen Frühstücksbrei wieder aufheitern. Hatte Noa nicht gestern noch gesagt, sie würde nur kleine Aufträge erledigen und nicht genug geachtet werden? Abgesehen davon, was war so schlimm daran ein wenig herumzureisen? Jedenfalls schien es ihrer Gegenüber alles andere als zu gefallen. Was sollte sie dazu groß sagen?

"Vielleicht ist es am Ende angenehmer und interessanter als Du denkst." , versuchte es Shana vorsichtig.

Zwar wusste sie nicht worum es ging, aber man konnte es ja mal probieren. Für sie selbst hatte man auch schon wieder eine neue Aufgabe gefunden, auch wenn es offenbar nicht viel mehr als ein Botengang war. Dies war wieder typisch für sie. Irgendwie bekam sie immer das was sie wollte. Auf dem einen oder anderen Wege. Sie hatte sich als Teil eines Widerstandes wieder finden wollen, und nun war sie bereits am zweiten Tag mittendrin. Vermutlich gab es einen Grund warum sie zwei Jahre gebraucht hatte, die richtigen Leute zu finden. Nun, wer auch immer das Schicksal steuerte, würde sie nicht von ihrem nächsten Auftrag abhalten. Zu einem Bordell sollte sie gehen? Erwarteten sie Hilfe von ein paar Prostituierten? Hm, allerdings waren die beiden von gestern auch dorthin gegangen. Eventuell war es ja nur ein Deckname.


"Also tatsächlich ein Bordell. Ich habe mich lediglich gefragt ob das Offensichtliche auch zutreffend ist."

Die hübsche Blondine, deren Haar im Moment etwas zerzaust aussah, nahm den Chip und das Flimsiplast – Stück entgegen.

"Keine Sorge, ich werde die Nachricht zuverlässig zustellen. Zudem kannst Du mir glauben wenn ich Dir sage dass ich mich nicht so schnell unterkriegen lasse. Inzwischen erschüttert mich nur noch wenig. Am Besten gibst Du mir noch eine Beschreibung, bevor ich jemandem die Mitteilung übergebe der sich als diese Person ausgibt."

Was sie dann auch tat. Wohl doch keine Angestellte dort. Da diese Aufgabe bedeutete nachhause gehen zu dürfen, gab es für Shana keinen Grund es nicht baldmöglichst zu erledigen. Die übergebenen Gegenstände wurden in der Hosentasche verstaut und der Blick wieder auf Noa gerichtet.

"Hm, hast Du noch etwas zu erledigen? Ansonsten könnten wir auch zusammen losgehen. Oder musst Du in die andere Richtung?"

Sie musste so oder so einen der Gleiter hier ausleihen um wegzukommen, da konnte eine die andere irgendwo absetzen oder jede nahm eben einen eigenen Gleiter, ihr war es egal.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Kantine ¦¦ Shana & Noa
 
- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Wingston Corporation – Besprechungsraum] - mit Alad, Perce und Security

Nun, das wäre wohl wirklich eine besondere Hilfe gewesen. Aber es war wohl am besten so, schließlich würde er ja schon zwei Lichtschwertschwinger von der 'anderen Seite' mitnehmen und auf die Spannungen - welche garantiert entstehen würden - konnte er auch ohne Probleme verzichten. Außerdem wäre es im Endeffekt nur auf einen weiteren Wachhund hinausgelaufen oder? Einen fähigen Wachhund.

Wingston's nächste Worte nickte er ab. Er würde es der Crew ausrichten und die Tatsache das ihr Chef jemanden 'geschickt' hatte, würde sich auch gut für den Präsidenten auswirken. Gute Presse war ihm damit auf jeden Fall mal sicher und sonst hatte sich zumindest sein interner Ruf gebessert - wenn das nötig oder möglich war. Denn dem alten Mann ging es wirklich um seine Mitarbeiter, das sah man ihm an. Das er Jace viel Erfolg bei seiner Unternehmung wünschte tat sein übriges. Die Kom-Kontakte würde er mit dem Sekretär, welcher immer noch im Raum stand, tauschen - gut.

Im Kopf rasselte Jace noch einmal schnell seine 'To-do-Liste' herunter und ihm viel kein Punkt mehr ein, den er noch ansprechen musste. Dann war er fertig und hatte sein Ziel erreicht. Hervorragend. Er erhob sich aus dem Sessel am Konferenztisch und grinste zu Wingston hinüber.


"Ich werde Ihrer Crew ausrichten, wie sehr Sie sich gesorgt haben. Allerdings werden sie sich sicher ihren Teil denken, schließlich haben Sie ja quasi jemanden entsandt. Ich bringe sie zurück.", meinte Jace selbstbewusst, "Ich habe zu danken, Mr. Wingston und werde Sie so gut es geht auf dem laufenden halten. Bis demnächst.", verabschiedete der Schmuggler sich von dem Präsidenten der Wingston Corporation und verließ mit seinem Sicherheitstross und dem Sekretär den Konferenzraum. Das war echt besser gelaufen als gedacht.

Man wies ihm den Weg in ein kleines, aber genauso gut ausgestattetes, Büro am Ende des Korridors. Der Austausch der Kom-Informationen war innerhalb einer Minute geregelt. Jace erhielt eine Nummer der Wingston Corp. und speicherte sie in sein Gerät ein, während der Sekretär Jace' Daten erhielt. Dann wurde er von nur noch zwei Sicherheitsleuten zum Turbolift und hinunter ins Foyer eskortiert. Dort ließ man ihn alleine weiterziehen. Breit grinsend trat Jace auf das große Landeplateau vor dem Eingang und rief mit seinem Kom ein Lufttaxi herbei. Der Pilot, ein schmieriger Twilek, fragte nach seinem Ziel.


"Eastport-Raumhafen. Level fünfzehn. Eingang Ost.", antwortete Jace und sorgte direkt dafür das er an der richtigen Stelle raus gelassen werden würde und nicht erst noch tausend Schleifen geflogen werden müssten - welche den Fahrtpreis in die Höhe schrauben würden.

Der Weg war nicht all zu weit. Sie waren hier in der Nähe des Finanz- und des Senatsviertels und Eastport lag nicht unweit von hier, bei den Manarai Hights. Es war einer der ältesten Raumhafen dieses Planeten, aber auch derjenige mit der größten Betriebsamkeit. Was verdammt gut für Leute wie ihn war. Er warf einen Blick auf sein Chrono. Es ging langsam auf den Abend zu und er war schon wieder viel zu lange auf den Beinen. Mehr als vierundzwanzig Stunden waren es mittlerweile schon und die Müdigkeit machte sich mit einem Mal gewaltig bemerkbar. Es war schon kurios, solange man ein Ziel hatte und unter einem mehr oder weniger großen Zeitdruck stand, abgelenkt war, desto länger kam man ohne Schlaf aus. Bei ihm kamen dann selbstverständlich noch das Training und die Erfahrung als Sternenjägerpilot hinzu, es war nicht selten vorgekommen dass man wenig oder gar keinen Schlaf bekommen hatte. Gerade bei Offensiven oder Manövern. Auf jeden Fall würde er sich gleich zur "Prince" schleppen, welche aus dem BS-Hangar hier hoch verlegt worden war, und dort in sein Quartier taumeln und schlafen. Morgen würde es dann losgehen.

Er grinste müde vor sich hin, ein neuer Auftrag und dazu noch einer der sich mehr oder weniger Nahe an der Legalität bewegte - bis auf den Teil mit dem Widerstand und dem 'Schmuggeln' von Jedi durch feindliches Gebiet natürlich. Und das ID fälschen durfte er bei einer solchen Aufzählung natürlich auch nicht vergessen. Aber das waren Peanuts.

Das Taxi landete genau an dem Eingang, welchen Jace dem Pilot genannt hatte. Der Pilot sprang aus dem Lufttaxi und reichte dem Taxifahrer die Fahrtkosten, plus ein bisschen Trinkgeld. Das Taxi schoss wieder davon und Jace wandte sich dem Eingang des Raumhafens zu. Hier war es kälter als drüben beim Finanzviertel oder bei der Wingston Corp. weshalb er sich seine graue Jacke wieder überstreifte und eine der Haupthallen betrat. Bis zum Landeplatz der "Prince" war es nicht weit. Sie stand in Dock 54355, zwei Docks weiter würde er sich morgen mit Azgeth und dem Wachhund des Widerstands treffen.

Der Fußweg dauerte knapp fünf Minuten, mit seiner falschen ID öffnete sich die Tür zum Dock und Jace betrat den großen Landeplatz. Zwei Schiffe standen hier und für ein drittes gab es noch Platz. Seine "Prince" dominierte das Bild allerdings ganz klar. Neben der Horizon-Klasse Yacht wirkte der B-7 Frachter ganz schön mickrig und heruntergekommen. Weiterhin breit grinsend spazierte er zur Rampe seines Schiffes und tippte seinen Code ein.

Er hörte ein lautes Klimpern und dann einen Fluch von dem anderen Frachter herüber schallen. Jace lehnte sich ein bisschen zurück und konnte so einen Blick auf das andere Schiff erhaschen. Offenbar arbeitete dort jemanden an den Repulsoren, zumindest sah er einen Werkzeugkasten nahe einer offenen Wartungsluke stehen. Einen Moment später kam eine Person aus der Luke geklettert und wischte sich eine lange blonde Haarsträhne aus dem hübschen Gesicht. Hey! Jace vergaß vollkommen das er dabei gewesen war seinen Code einzutippen. Das Display blinkte ein paar Mal auf und dann waren die bereits eingegeben Zeichen wieder verschwunden und ebenso der Pilot...


[...]

Einigermaßen ausgeschlafen und vollkommen zerzaust wanderte Jace am nächsten Morgen von der "Sunlight" hinüber zu seinem Schiff. Während der den Code eintippte musste er mehrmals kräftig Gähnen und als er die Rampe hinauf schritt, fragte er sich ob es nicht vielleicht ein Fehler gewesen war Kim noch bei den Repulsoren zur Hand zugehen. Ein weiteres Gähnen später stellte er schief grinsend fest: Vermutlich nicht. Er hatte noch genug Zeit alles was anstand zu erledigen.

Sein Weg führte ihn als erstes in sein Quartier und die Dusche. Was Petit trieb und vor allem was er getrieben hatte, das würde er später feststellen können. Die Dusche tat gut und weckte seine Lebensgeister vollends. Eine Viertelstunde später stand frisch gewaschen, rasiert und in einen schwarzen Overall gekleidet im Aufenthaltsraum. Ein Blick auf sein Chrono zeigte ihm das er noch knapp zwo Stunden Zeit hatte alles für den Abflug vorzubereiten. Dementsprechend führte ihn sein Weg zu erst ins Cockpit und er startete einige Diagnoseprogramme, welche ein gewisse Zeit laufen mussten - ehe was genaues dabei heraus kommen würde. Dann machte er sich daran die Quartiere herzurichten. Frisch bezogene Betten für alle Mitreisenden, Handtücher in die Nasszellen und alles was man halt benötigte oder auch nicht. Er kam sich fast wie der Zimmerservice vor, glücklicherweise waren diese Dinge eine einmalige Sache vor jeder Tour.

Es folgte ein Besuch im Frachtraum, wo er kurz den Bes'uliik überprüfte und dann wieder unter der Plane versteckte. Alles in Ordnung. Man hatte nicht an dem Jäger herumgespielt. Gut. Als letztes stand dann noch ein Besuch bei seinem kleinen Jawa-Mechaniker an. Jace steckte den Kopf in den Maschinenraum und bemerkte das die Comicfigur halb auf einem Papierstapel lag und sich fast nicht regte. Gut, sollte er halt schlafen - es war besser so. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Die nächste dicke Liste würde sicherlich kommen und dann konnte er irgendwann einfach nicht mehr alles ablehnen...das würde wohl der Tag sein an dem er die "Prince" verschrotten würde können. Denn das explodierende Speedboot war ihm noch sehr gut in Erinnerung.

Die Diagnoseprogramme im Cockpit meldeten: Alles in bester Ordnung und Jace brach zufrieden zu seinem Treffen mit seinen beiden Kunden auf. Der B-7 Frachter war noch immer an Ort und Stelle und nichts rührte sich, auch nicht im Rest des Docks. Der dritte Landeplatz war nach wie vor leer, wurde aber langsam vom Licht der Sonne erhellt, während der Rest noch im Schatten lag. Jace betrat wieder das Raumhafengebäude und ging zügig, zwei Docks weiter. Dock 54357. Da. Die Tür war natürlich nicht verschlossen und Jace blickte in die Leere Landebucht hinein. Kein Schiff. Offenbar war Eastport im Augenblick nicht gänzlich ausgelastet. Aber nicht nur kein Schiff, sondern auch keine Person. Nicht mal im Schatten. Gut, er war der erste. Aber bei fünfzehn Minuten vor der Zeit, war das auch kein Wunder. Er verließ das Dock wieder und ließ sich gegenüber der Tür auf einer Plastik Bank nieder. Er hielt die Tür mit einem Auge im Blick, während er mit dem anderen die vorbeigehenden Wesen beobachtete.

Azgeth zu erkennen würde ihm nicht schwerfallen. Anders sah es bei dem Widerstands-Kontakt aus. Da musste er sich wohl darauf verlassen das nicht allzu viele Leute die leere Landebucht betreten würden. Naja, das würde wohl kein Problem darstellen...


- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Eastport-Raumhafen – vor Dock 54357] - allein
 
(Ketaki Yen)

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House -

Ketaki war in dem Zimmer gewesen, das er sich mit Miley teilte, als die Rätin ihn gerufen und gebeten hatte ihr als mögliche Rückendeckung zur Verfügung zu stehen. Natürlich war Ketaki sofort aufgesprungen und hinunter gelaufen. Er hatte keinen blassen Schimmer, was ChesaraSyonette vor dem Honey House trieb - und mit wem - war aber bereit, ihr zu helfen, wenn er konnte. Im Augenblick hatte er ohnehin nichts besseres zu tun gehabt. Miley war nicht da. Sie hatte das junge Twi'lek-Mädchen, das bis zu diesem Zeitpunkt die Padawan der Rätin gewesen war, zum Raumhafen begleitet, damit die Kleine nach Lianna fliegen konnte. Bevor der Anruf der Rätin gekommen war, hatte Ketaki also auf seinem Bett gelegen und Däumchen gedreht - nunja, so in der Art. Die Präsenz, die er im Beisein von Chesara ertastete, war ihm vollkommen fremd, aber sie hatte etwas eigenartiges an sich. Er konnte ganz klar erkennen, dass es sich um eine machtvolle Aura handelte, aber sie war weder schwarz noch weiß, wenn man sie denn in Farben einteilen wollte, um sich besser ausdrücken zu können. Während Ketaki im großen Wohnraum des privaten Bereichs stand und seine aufmerksamen Sinne auf die Rätin gerichtet hielt, fragte er sich, wieviele Dinge im Orden wohl geschahen, von denen ein einfacher Jedi-Ritter wie er normalerweise gar nichts mitbekam. Sein Lichtschwert hing bereit an seinem Gürtel, verborgen unter einem langen, ziemlich formlosen Hemd. Das Kleidungsstück war kein modisches Meisterwerk, aber es erfüllte seinen Zweck, indem es seine Waffe verbarg und ihn nicht als Jedi zu erkennen gab. Außerdem sah es lässig aus und gefiel ihm insgeheim sogar besser als die tradionelle Jedi-Tunika und die zugehörige Robe. Diese Kombination hatte er schon sehr, sehr lange nicht mehr getragen. Während er wartete, bewegten sich die Rätin und ihr Gefährte, wer auch immer er sein mochte. Ketaki blieb aufmerksam und hatte das Gefühl, als umrundeten beide Personen das Gebäude von außen. Der Twi'lek versuchte die Nähe zu wahren, indem er den Wohnraum verließ und durch den Gang in Richtung Eingangsbereich ging, jedoch ohne diesen zu betreten. Dort kamen beide Präsenzen schließlich wieder zur Ruhe. Mysteriös, das alles, sehr mysteriös. Eine kalte Hand in seinem Nacken ließ ihn erschrocken herum fahren.

"Was zum... oh Dreck, du bist's nur!"

Mit einem spitzbübischen Grinsen im Gesicht lächelte ihm Miley entgegen.

"Wen hast du denn erwartet? Und vor allem, was schleichst'n du so hier rum?"

Fragte sie ihn. War da wieder eine Spur Misstrauen in ihrer Stimme zu hören? Kam ihr wahrscheinlich komisch vor, dass er so mitten im Gang herum stand.

"Bin für die Rätin hier. Sie ist drüben im Eingangsbereich, keine Ahnung mit wem. Jedenfalls hat sie mich gebeten in der Nähe zu bleiben. Könnte sein, dass sie Hilfe braucht."

Erklärte er ziemlich schnell, bevor Miley ihre falschen Gedanken weiter spinnen konnte. Er hatte noch nie so eine eifersüchtige Person gekannt wie sie.

"Oha, klingt interessant."

Antwortete sie und wandte ihr konzentriertes Gesicht in die entsprechende Richtung. Ketaki konnte erkennen, dass auch sie nun ihre Machtsinne ausstreckte um die Präsenzen zu inspizieren. Machte sie das nun aus Neugier, oder um sich zu vergewissern, dass er die Story nicht nur erfunden hatet? Oh man, allmählich wurde er ja genauso misstrauisch wie sie!!

"Ich leiste dir Gesellschaft."

Entschied sie. Aha, das klang schon ganz anders.

"Ist das Mädel auf'm Weg nach Lianna?"

"Ja, hat alles gut geklappt."

"Gut."

"Gut."

Miley grinste.

"Weißt du, was noch gut wäre?"

"Ist das ne Fangfrage?"

"So ähnlich."

Mileys Augen glitzerten und ihr Lächeln hatte etwas verlockendes. Ketaki machte ein zufriedenes Gesicht.

"Aber es würde dich vermutlich jetzt nur ablenken."

Sagte sie.

"Wir verschieben's auf später."

Der Twi'lek nickte. Da freute er sich schon jetzt drauf.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Miley -
 
- Coruscant – Untere Ebenen- HQ der Defender – Mit Shana -

Der Versuch von Shana, etwas positives über Noas anstehende Reise zu sagen, war nett gemeint, aber Noa hatte so ihre Zweifel. Im Grunde war es zwar kompletter Unsinn, so negativ eingestellt zu sein, aber für sie lief es schlichtweg nur darauf hinaus, dass sie Coruscant verlassen musste und das passte ihr nicht. Ihre Stellung war hier. Coruscant war das Schlachtfeld und da gehörte sie hin. Feierabend.

„Wir werden sehen. Ich hab eh keine große Wahl.“

Erwiderte sie achselzuckend und überlegte, wie sie die hohe Jedi Rätin Chesara passend beschreiben sollte.

„Die Frau, der du die Nachricht übergeben musst, ist ein bisschen kleiner als ich. Sie ist blond, schlank, geht auf die 40 zu und sieht nicht so aus, als würde sie in ein Bordell gehören. Du wirst sie schon erkennen.“

Letzteres stand wohl außer Frage. Rätin Chesara war wirklich nicht der Typ Frau, der sich für gewöhnlich in einem Freudenhaus aufhielt. Außer ihr dürfte es nicht viele Frauen dort geben, auf denen ihre Beschreibung zutraf. Nun war es für sie beide an der Zeit los zu gehen. Da Noa schon am nächsten Tag abreisen sollte – sie hasste es, auch nur daran zu denken – musste sie heute noch eine ganze Menge erledigen. Das fing schon bei so profanen Dingen wie Wäsche waschen an. Inzwischen hatten beide Frauen die Cantine verlassen.

„Mein Speederbike steht unten.“

Erklärte Noa, als Shana anbot sie könnten noch ein Stück des Weges zusammen zurück legen.

„Ich werd' also direkt in die andere Richtung los düsen.“

Sie hatten das Kellergeschoss erreicht, wo sich Shana einen Gleiter würde ausleihen können und wo sich ihre Wege vorerst trennte. Sie waren ganz gut miteinander ausgekommen, dachte Noa. Das hätte sie am Anfang gar nicht erwartet. Es machte ganz schön was aus, wenn man sich ein paar Jahre nicht sah. Shana jedenfalls war nicht mehr die langweilige Streberin, die sie in Erinnerung gehabt hatte.

„Wir sehn' uns, wenn ich wieder zurück komme.“

Meinte Noa abschließend und fügte scherzend hinzu:

„Lass mir noch ein paar spannende Aufträge übrig!“

Damit verabschiedete sich, schulterte ihre Tasche, machte sich auf den Weg zu ihrem Bike und verließ das Hauptquartier der Defender. Sie hatte keine Ahnung, ob sie morgen früh nochmal kurz vorbei kommen würde oder nicht. Scheiß Auftrag. Sie wollte ernst genommen werden, ja, aber nicht weg geschickt werden. Ob das wirklich alleine Grants Idee gewesen war? Womöglich wollte Pablo sie auch lediglich aus der Schusslinie schaffen, wenn es ihr unten jetzt gefährlicher wurde. Aber war es wirklich sicherer, sie einem fremden Kerl mitzugeben, den niemand kannte? Wohl kaum. Etwa eine Standardstunde später war Noa in ihrer Wohnung angekommen und wurde vom Chaos empfangen. Unterwegs hatte sie noch bei einem Imbiss gehalten und sich einen Becher Fruchtjogurt und ein süßes Baguette gekauft. Soviel zu ihrem Vorhaben, nichts frühstücken zu wollen, aber sie war einfach so aufgebracht über ihre neue Mission, dass sie dringend Nervennahrung brauchte. Sie pfefferte ihre Tasche auf den abgewetzten Sessel in der Ecke, wickelte ihr Essen aus der Tüte und schaltete die Musikanlage an. Fetzige Rockmusik dröhnte aus den Lautsprechern. Kauend sah Noa sich um. Wo sollte sie nur anfangen? Dass die Jobs im Widerstand auch immer so kurzfristig kommen mussten! Sie hockte sich auf den Boden und tastete mit einer Hand unter ihrem Bett nach der alten Reisetasche, die sie heraus zog, als sie einen Henkel zu fassen bekam. Das Teil war schon ziemlich abgenutzt, aber immerhin noch brauchbar. Nun musste sie sehen, ob sie auch genug saubere Wäsche zum Mitnehmen hatte. Bei den Bergen an Klamotten, die überall im Zimmer herum lagen, war sie sich da nicht ganz sicher.

Am frühen Abend glaubte Noa alles erledigt zu haben, was sich nicht noch aufschieben ließ. Dafür war sie aber auch ziemlich erschöpft. Sie hatte einen Artikel für den „City Inquirer“ fertig geschrieben, an dem sie schon seit einiger Zeit feilte und diesen direkt in der Redaktion abgegeben. Dort hatte sie Visenc getroffen und ihn in seiner Pause zum Mittagessen begleitet, allerdings hatte sie nichts gegessen, sondern nur ein Wasser getrunken, da sie das kalorienreiche Frühstück vom Morgen bereits wieder bereute. Danach hatte sie sich bei der Bank Bargeld besorgt und ein paar Vorräte für die Reise gekauft. Sie hatte ja keinen blassen Schimmer, womit sie es zu tun bekam. Anschließend hatte sie in der Apotheke, in der ihr Vater arbeitete, vorbei geschaut und sich auch dort noch eingedeckt. Sicher war sicher. Am Nachmittag hatte sich Cloé bei ihr gemeldet und sie zum Abendessen eingeladen. Ihre Zwillingsschwester wusste schon von Leandro, dass Noa am nächsten Tag abreisen würde und war entsprechend wütend darüber. Für ihre Unterstützung war Noa mehr als dankbar, auch wenn Cloé sich in ihrem Gemecker eher darauf bezog, dass der ganze Widerstand für den A'rsch sei und sie nicht verstand, warum man sich überhaupt auf so etwas einlassen musste. Für 18 Uhr hatte sich dann Pablo angekündigt, der noch mit ihr sprechen und dann mit zu Cloé kommen wollte. Er kam ziemlich pünktlich.


“Hast du schon gepackt?“

Fragte er und zog seine Jacke aus. Noa wies auf die Reisetasche und den Koffer. Normalerweise brauchte sie nicht viel Gepäck, doch da sie nicht wusste, wo es hin ging, hatte sie sowohl dicke als auch leichte Kleidung mitgenommen, festes Schuhwerk, etwas Proviant und natürlich ihre Waffen.

“Es gefällt dir immernoch nicht, oder?“

Fragte Pablo vorsichtig nach. Noa warf ihm einen entsprechenden Blick zu.

„Das weißt du genau.“

Erwiderte sie.

“Ich hatte gehofft, du freundest dich noch mit dem Gedanken an. Du wolltest doch gerne etwas mehr Verantwortung.“

„Schon, aber nicht außerhalb von Corsucant. Der Widerstand findet hier statt, das ist meine Heimat. Wie soll ich für Coruscant kämpfen, wenn ich nicht hier bin?“

Versuchte Noa ihm klar zu machen. Pablo schüttelte verständnislos den Kopf.

“Noa, was du tust, ist für den Widerstand.“

Das wusste sie auch.

„Schon. Aber es ist eben nicht das selbe.“

Sagte sie und dabei blieb es auch.

- Coruscant – City – Noas Wohnung – Mit Pablo -
 
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Coruscant - Untere Ebene | Honey House - Lagerraum | Trayla, Crado und Noomi

So schnell wie sich der Raum gefüllt hatte, genau so schnell leerte er sich auch wieder und am Ende blieben nurnoch Crado, Noomi und sie selbst übrig. Als Steven ging, sie wusste nicht wohin musste sie ihn einfach kurz Anlächeln ehe sie wieder zu Crado und dem Rest sah. Nun waren sie nurnoch zu dritt und Trayla fühlte sich etwas fehl am Platz.

“Ich soll entscheiden...ähm nun ich möchte euch nicht aufhalten...ihr seid sicher bereits weiter als ich und ich würde euch sicher nur verlangsamen.”


Sie sah zwischen den beiden hin und her und drückte ihre Hände zusammen. Es war ihr in gewisser weise unangenehm. Sie saß noch immer im Schneidersitz auf dem Boden des Lagerraums und sah auf. Man sah ihr an wie sich gerade dachte und fühlte.

“Ich weiß nicht...was ihr tun könntet...ich kann ja noch nichts wirklich...”

Sie senkte leicht beschämt den Kopf auch wenn sie eigentlich wusste das sie sich für nichts schämen brauchte. Eine schlimme angewohnheit von ihr die sie vielleicht auch irgendwann loswerden konnte. Aber noch stand sie am Anfang und fühlte sich eher wie ein Klotz am Bein. Selbst Noomi war weiter als sie und sie würde die beiden doch nur behindern mit ihren Anfängen.

Coruscant - Untere Ebene | Honey House - Lagerraum | Trayla, Crado und Noomi
 
[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House – Vorderer Bereich| Chesara und Exodus ]

Dafür, dass sie hier mit einem ehemaligen Feind zusammensaß war Chesara ziemlich offen. Nachdem sie sich einen Tisch ausgesucht und sich gesetzt hatten, fragte sie frei heraus, worüber er reden wolle. Exodus war für einen Moment verdutzt. Seine Frage nach einem Gespräch hier drinnen war spontan gekommen, ohne großen Hintergedanken worüber er hatte reden wollen. Natürlich hatte er reden wollen. Nur worüber genau, war ihm selbst nicht so klar. Schon komisch, dass er gerade Anstalten machte bei einer Jedi-Rätin sein Herz auszuschütten.

Das Honey House stellte sich als durchaus gemütlich dar, konnte allerdings nicht verbergen was es war: Ein Bordell. Die leicht bekleideten Frauen menschlicher und nicht-menschlicher Natur, die hier ihre Dienste anboten, steuerten gezielt alle männlichen Besucher der Bar an. Kaum hatten Exodus und Chesara die Bar betreten und sich hingesetzt, kamen auch schon zwei der Frauen auf sie zu. Exodus erwiderte ihre Blicke, schüttelte den Kopf und nickte dann deutend in Richtung Chesara. Schlagartig verloren die beiden Prostituierten ihr Interesse – zumindest vorerst. So eine weibliche Begleitung hatte auch seine Vorteile.

Chesaras Frage, worüber er reden wolle, erinnerte ihn spontan an eine psychotherapeutische Sitzung. Nicht, dass ihm so etwas mal schaden würde. Tatsächlich hatte er schon daran gedacht, sich in ärztliche Obhut zu begeben. Aber welcher Psychotherapeut konnte schon ernsthaft seine Probleme nachvollziehen und mit ihm daran arbeiten?
In dieser Hinsicht schien die Jedi-Rätin zumindest um einiges geeigneter.


„Wie ich eben schon gesagt habe: Ihr habt Recht mit dem, was ihr sagt. Ich probiere es allen Recht zu machen – nur weiß ich nicht immer wie.“

Sein charmantes Lächeln hatte er noch immer aufgesetzt, doch die Freude darin schwand und wich allmählich Bitterkeit.

„Mit Yuna wird es immer schlimmer. Sie ist teilweise tagelang zu nichts zu gebrauchen. Dann sitzt sie da, sieht sich alte Bilder an und ist in ihrer eigenen Welt, wo die Kinder noch da sind. Gerade Alisahs Weggang ist hart für sie. Wir wissen nicht, wie es ihr geht, wo sie steckt und ob sie überhaupt noch lebt. Adrians Entscheidung hier zu bleiben hat es da nicht einfacher gemacht. Jetzt sind beide Kinder wieder in den Orden.“

Das letzte Wort – Orden – sprach er aus, als wäre es ein Gift. Ein Gift, dass sein Leben und seine Familie langsam zerfraß.

„Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich meiner Frau helfen kann.“

[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House – Vorderer Bereich| Chesara und Exodus ]
 
Anflug auf Coruscant - an Bord der Diamantenfeuer – mit Mara, Andor im Maschinenraum, Samara im Quartier

Oh je, na da hatte sie ja was angerichtet mit ihrer Bemerkung als Mara sie kurzzeitig zum Piloten der Diamantenfeuer gemacht hatte. Den Spitznamen bekam sie wohl nun nicht unbedingt schnell wieder los. Mara zumindest schien es eine diebische Freude zu bereiten ihn auch jetzt noch immer und immer wieder zu benutzen. Na Toll. Hätte Jo gekonnt hätte sie theatralisch die Augen gerollt. Aber so wie es jetzt war blieb ihr nur breit zu grinsen und etwas mit den Schultern zu zucken.
War vielleicht gar nicht so unwitzig. Ha, und wenn man das als Codename benutzen würde, dann käme ein Imperialer wohl kaum darauf, dahinter eine blinde Frau zu vermuten. Der Gedanke war dann schon fast wieder logisch. Nun ja sie würde sehen ob dieser launig hin geworfene Name nun wirklich an ihr kleben blieb.
Jetzt jedenfalls setzte die Diamantenfeuer nun endlich zum Sinkflug an und setzte dann auf einer wohl sehr kleinen abgelegenen Landeplattform auf. Jo konnte es kaum fassen, dass sie so reibungslos einreisen konnten. War es wirklich so, dass man auf so kleine Frachter kaum achtete? Oder hatte sich die Lage durch die internen Querelen des Imperiums verändert? Vielleicht waren ja auch Truppen abgezogen worden. Im Großen und Ganzen konnte ihnen das aber auch egal sein. Solange sie dadurch halbwegs unbehelligt nach Coruscant kommen konnten war es gut.
Als Andor nun auch mit packen fertig war und zu ihnen trat, nickte Jo ihm zu, sie hatte bemerkt, das er an ihrem bereitgestelltem Gepäck war und nahm an, das er ihr Angebot angenommen hat. Seine Aussage, dass er mit Packen fertig war verstärkte diesen rein subjektiven Eindruck dann natürlich noch. Sein fast enttäuscht klingender Ton als er klar stellte das er nur mit Packen und nicht mit dem Bau fertig war, war verständlich aber nicht berechtigt. Natürlich war er frustriert, das es so lange dauerte. Das war so ziemlich jeder Padawan. Aber es brauchte nun mal seine Zeit und die lange Dauer bedeutete ja auch, dass er sich ausgiebig mit diesem schweren Thema beschäftigte. Jo lag es auf der Zunge zu sagen, dass es besser war er ließe sich Zeit, als das er es schnell hin schluderte und seine Waffe ihn dann beim ersten wirklichen Kampf im Stich ließ. Geduld war eine wichtige Wesensart der Jedi und der Lichtschwertbau war eine wirkliche Prüfung für eben diese Tugend.
Doch all das würde Mara Andor sicher selbst sagen. Er war ihr Schüler und Jo wollte sich nicht einmischen. Erst recht wo die beiden ihre Bindung und das gegenseitige Vertrauen ja auch erst noch richtig aufbauen mussten. Da war eine unausgelastete andere Jedi, die sich in alles einmischte mit Sicherheit keine gute Unterstützung. Also hielt sich Jo zurück und würde sich nur gefragt einmischen. Zu mindest würde sie sich Mühe geben es so zu machen.
Na und im Grunde wollte sie diese Reise ja auch eigentlich dazu nutzen jemand Anderen richtig gut kennen zu lernen. Aber langsam zweifelte sie daran, dass dies je geschehen würde. Vielleicht war es besser Samara bald wieder nach Lianna zurück zu schicken. Mit einem kurzen Schnaufer schob Jo diesen Gedanken jedoch erst mal bei Seite. Erst recht wo Samara nun auch zu ihnen stieß. Sie mussten erst einmal richtig auf Coruscant ankommen und sicher zum Honey House gelangen, dann konnte man sich weitere Gedanken machen.


Mara, ich weiß genau wo wir hin müssen und ich glaube, es ist gut, wenn wir uns erst dort wieder mit Tomm zusammen tun! Wir hatten bis jetzt mehr Glück als Verstand, das die imperialen Verwaltungsbehörden anscheinend keinerlei Interesse an uns haben. Also, wenn du mich fragst, schnell das Schiff geparkt und auf leisen Schwitzesöckchen weg von hier.

Als sie das Schiff nun verließen war dann da doch noch eine Kontrolle. Allerdings nur eine Art kleiner Zollbeamter mit einer, wenn Jo sich nicht ganz irrte, vierköpfigen Wachmannschaft. Die Papiere wurden gecheckt. Nach dem Grund des Aufenthaltes wurde gefragt und dann war es auch schon vorbei. Leise atmete Jo tief aus als sie die Landeplattform verließen und in die nächste Straße einbogen.

Für einen Teil der Strecke können wir ein Schwebetaxi nehmen. Aber bevor wir direkt in die unteren Ebenen abtauchen ist es besser den Weg zu Fuß fort zu setzen. Viel Gepäck haben wir ja nicht, das sollte also machbar sein!

Mit den Worten hob sie eine Hand und winkte ein Schwebetaxi herbei. Dem Fahrer nannte sie eine Adresse, von der aus Jo der Weg hinab bekannt war. Dann ging es los und wenn alles gut ging, würden sie bald im Honey House ankommen.

Unterwegs Richtung Honey House - mit Mara, Andor und Samara?
 
- Coruscant – City – Cloés und Jespers Appartment – Mit Pablo und Cloé -

Cloé umwehte ein lieblicher Duft von Orangenblüten, als sie die Tür öffnete und ihre Geschwister herein ließ. In der Wohnung selbst roch es herrlich nach Braten. Cloé lieber es zu kochen und ihre Gäste mit extravaganten Gerichten zu verwöhnen. Sie war sehr experimentierfreudig, was auch auf ihre Kleidung zutraf. Sie trug ein enges Kleid mit kurzen Ärmeln und Bleistiftrock, eine überdimensionale Schleife an der linken Schulter und Highheels aus Pythonleder.

„Mhhh, es riecht lecker.“

Lobte Noa und hing ihre Jacke an die Garderobe.

„Was gibt’s denn genau?“

“Braten, Gewürzkartoffeln, Chakanudeln, Nerfgulasch, Röstbrot und Brennsalat.“

Antwortete Cloé wie aus der Blasterpistole geschossen. Beeindruckt hob Noa beide Augenbrauen.

„Oh...wow, und wer soll das alles essen?“

Cloé lächelte süßlich.

“Du hast doch nicht gedacht, wir lassen dich ohne ein Abschiedsessen im Familienkreis abreisen, oder?“

Das war eine Überraschung und Noa wurde es warm ums Herz.

“Können wir dir irgendwas helfen?“

Bot Pablo an.

“Jede Menge.“ Versicherte ihm Cloé. „Du kannst helfen Zwiebeln schneiden. Das machst du doch so gerne.“

Sofort verzog Pablo das Gesicht.

“Ich wusste es.“

Antwortete er, begab sich aber ohne weitere Beschwerden in sein Schicksal und folgte seiner Schwester in die Küche.

“Noa, kannst du mal bei das Holo-TV-Gerät gucken? Seit gestern Abend läuft das irgendwie nicht mehr. Jesper guckt schon dabei, aber irgendwie...“

Sie zuckte mit den Schultern und machte eine eindeutige Geste hinsichtlich Jespers technischen Fähigkeiten. Noa grinste.

„Ich schau's mir mal an.“

Erwiderte sie und begab sich ins Wohnzimmer. Jesper saß dort auf dem Boden, neben ihm ein Werkzeugkosten, und versuchte sich an der Reparatur. Er gab ein ulkiges Bild aber, in seiner weißen Stoffhose, den edlen Designer-Socken und dem Hemd, das nur noch zum Teil im Bund seiner Hose steckte. Noa näherte sich ihm und ließ sich neben ihm auf dem Teppich nieder.

„Hey, na geht’s voran?“

Der Blick, mit dem Jesper sie bedachte, ließ sich ohne Übertreibung als verzweifelt beschreiben.

“Ich könnte etwas Hilfe gebrauchen.“

Gab er zu und rückte ein Stück zur Seite, um ihr Platz zu machen.

“Du kommst genau richtig.“

Noa drehte das Holo-Gerät in ihre Richtung und warf einen Blick in die Werkzeugkiste. Jesper hatte alles da, was sie benötigte, er konnte nur selbst nicht mit den Teilen umgehen. Sie schraubte als erstes den Projektor auf um zu überprüfen, ob der MTS-Geber auf der Interpolationsplatine defekt war. Normalerweise war dies eine häufige Fehlerquelle. Dies schien allerdings nicht der Fall zu sein. Vielmehr erkannte sie, dass die Thyristoren der Röhreneinheit durch geschmort waren. Mit ihrem Plasmidkolben lötete sie die defekten Stellen der Einheit, baute alles wieder zusammen und schaltete das Holo-Gerät dann versuchshalber ein. Jesper lag inzwischen auf dem Rücken, starrte an die Zimmerdecke und erzählte eine witzige Story von seiner Arbeit. Als die Stimme des Nachrichtensprechers ertönte, der in den Holonet-News gerade Gouverneur Kraym pries, setzte er sich ruckartig wieder auf.

“Wow, danke! Bei dir geht das immer so einfach!“

Erkannte er neidlos an. Noa zuckte mit den Schultern, räumte die Werkzeuge wieder in die Kiste und schloss den Deckel.

„Gelernt ist gelernt.“

Erwiderte sie grinsend. Kurz darauf ertönte die Türklingel, Jesper ging um zu Öffnen und schon wenige Momente später stürmten zwei kleine Monster in den Wohnraum hinein. Ricardo war jetzt fünf, Camilla 2, und die Kleine machte ihrem Bruder alles nach und fand alles toll, was er tat. Sie erinnerte Noa an sie selbst. Thalia folgte ihren Kindern auf dem Fuße, immer ein wachsames Auge darauf, dass sie nichts kaputt machten. Cloés und Jespers Wohnung war nicht unbedingt kindersicher.

„Wo ist Ramón?“

Fragte Noa, während Thalia ihren Mantel auszog.

“Noch im Krankenhaus, er kommt gleich direkt von dort.“

Ihr ältester Bruder arbeitete immer viel, manchmal zu viel, dachte Noa. Er brauchte ganz dringend mal Urlaub. Zusammen deckten sie den Tisch und kurz darauf tauchte Leandro auf, gefolgt von Matteo Cortina und schließlich auch Ramón, der als letzter kam. Er hatte tatsächlich dunkle Ringe unter den Augen, bestand aber darauf, sich noch vor dem Essen Noas Arm anzuschauen. Die Schusswunde war inzwischen gut verheilt und Noas war nun wieder erlaubt, sich normal zu bewegen. Das Essen verlief harmonisch und Cloés Kochkünste wurden einmal mehr von allen Seiten hoch gelobt. Zwar war Ricardo mit dem Nachtisch nicht zufrieden – und infolgedessen Camilla ebenfalls nicht – aber allen anderen schmeckte es vorzüglich. Und weil die Kinder ihr Eis pur essen wollten, erhielt Ramón die dreifache Portion Früchte, die ihm nach und nach von den Tellern der Kleinen übergeben wurden.

“Wann geht es morgen los?“

Fragte Thalia, als sie nachher noch gemütlich zusammen saßen.

„Morgen früh, so zwischen zehn und elf.“

Antwortete Noa, die in den letzten zwei Stunden versucht hatte, nicht darüber nachzudenken. Ihre plötzlich wieder betrübten Gedanken sah man ihr offensichtlich an, denn ihr Vater schenkte ihr sofort Likör nach.

“Du wirst schon nichts spannendes verpassen.“

Scherzte er zuversichtlich. Noa sah ihn schief an.

„Als ob es mir darum gehen würde.“

Antwortete sie brüskiert, woraufhin Leandro in lautes Lachen ausbrach.

“Nein, natürlich nicht! Du bist ja sonst auch nicht auf Action aus!“

Rief er ironisch. Glücklicherweise fand Cloé das Thema ganz und gar nicht zum Lachen, auch wenn die Wendung, die das Gespräch durch ihre Einmischung einnahm, auch nicht nach Noas Geschmack war.

“Hast du denn schon gepackt?“

Fragte sie fürsorglich. Diese Frage ließ Noa sofort alarmiert aufschauen. Sie kannte ihre Schwester. Solche Fragen wurden nicht ohne Hintergedanken gestellt.

„Jaaaaa.“

Erwiderte sie gedehnt. Cloé und Thalia tauschten einen Blick untereinander aus.

“Brauchst du noch irgendwas?“

Der Ton ihrer Schwester klang beiläufig, viel zu beiläufig. Noa war auf der Hut.

„Nö.“

Erwiderte sie, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, doch natürlich hatte sie bereits verloren.

“Hast du genug Pullover? Shirts? Hosen? Frische Strümpfe?“

„Cloé, bitte! Ich werd' wohl kaum benutzte Socken eingepackt haben!“

Entrüstete sich Noa. Was dachten die eigentlich von ihr? Sie war vielleicht ein bisschen unordentlich, aber nicht eklig. Cloé zuckte mit den Schultern.

“Das nicht, aber welche mit Löchern bestimmt.“

Antwortete sie gelassen und klang in ihrem unbeeindruckten Tonfall genau wie Pablo.

“Kommt mit! Ich geb' dir noch was von mir mit.“

Entschied sie schließlich und sprang auf. Ohne Zweifel war das von Anfang an ihre Absicht gewesen und jeder im Raum wusste es. Noa fing Leandros Grinsen auf. Sie wollte sich wehren, aber was konnte sie schon sagen? Cloé zog sie bereits hoch. Nur Sekunden später fanden sie sich zu zweit in Cloés und Jespers Schlafzimmer wieder, wo Cloé die Türen ihres riesigen Kleiderschranks aufgerissen hatte. Noas warf sich auf das breite Bett.

„Muss das sein, Clo?“

Fragte Noa und benutzte dabei den Spitznamen ihrer Schwester, aber natürlich stieß sie auf Granit. Cloé wusste ganz genau, was Noa eingepackt hatte, auch ohne ihren Koffer durch zu wühlen: einfache, schlichte und praktische Kleidung. Sie war ja nicht auf einen Ball eingeladen.

“Ich hab' eh noch ein paar Sachen hier, die ich nicht mehr brauche.“

Erklärte Cloé, während sie eine Bluse in zartem Rosé von einem Bügel nahm, sie faltete und bei Seite legte. Das sollte der Stapel werden, den sie Noa mitgeben wollte? Was um Himmels Willen sollte Noa mit einer rosa-farbigen Bluse?

“Guck nicht so. Du weißt ja gar nicht, was auf dich zukommt.“

Das stimmte und das beschäftigte Noa auch ziemlich, wenn sie ehrlich war. Würde es gefährlich werden oder ein Kinderspiel? Wie lange es dauern? Wohin würden sie fliegen?

“Was hälst du hier vorn? Hübsch, oder?“

Cloé hielt ein Shirt mit Stickerei in die Höhe.

„Ja, warum ziehst du es nicht mehr an?“

“Tu ich, aber du brauchst es dringender.“

Vielen Dank auch. Der Stapel wurde immer größer. Zugegeben, Cloés Sachen waren schön, das waren sie immer, nur hatte Noa einfach nicht die Lust und die Energie, Stunden lang einkaufen zu gehen, ganz abgesehen davon, was das alles kostete. Insgeheim war sie ihrer Schwester sogar dankbar, dass sie ihr soviel von ihren eigenen Sachen abgab, auch wenn sie das nach außen hin niemals zugab. Aber Cloé wusste es wohl auch so. Sie waren eben Zwillinge. Als ihre Schwester aber schließlich auch noch anfing, ihre Unterwäsche mit Noa zu teilen, wurde es letzterer zuviel.

„Ähhh, ich glaub das reicht, Clo.“

“Wieso? Ich hab sowieso zu viel. Guck mal, das ist süß, oder? Hat Jesper mir zum Geburtstag geschenkt.“

Cloé grinste verschwörerisch und hielt ein durchsichtiges Hemdchen in die Luft. Noa rollte mit den Augen.

„Jaaaaa, schön, aber sowas brauche ich nicht.“

“DAS hätte ich dir auch nicht gegeben!“

Erwiderte Cloé lachend, griff in ihre Schublade und holte ein zweites Hemdchen hervor, das fast identisch aussah.

“Aber das hier.“

Natürlich. Noa würde auch nichts besseres zu tun haben, als im schwarzen Spitzenhemd Waffen für den Widerstand zu besorgen. Schon klar.

„Und wofür würde ich deiner Meinung nach so ein Hemd brauchen?“

Fragte sie pragmatisch. Cloés Grinsen wurde noch breiter.

“Ja, wofüüüüüür wohl!“

Rief sie lachend, packte das Hemd auf den Stapel und legte noch ein Paar halterlose Strümpfe dabei. Noa glaubte, weder richtig zu sehen noch zu hören. Cloé tickte ja nicht mehr ganz richtig.

„Also für sowas hab' ich wirklich keine Zeit!“

Behauptete sie fest, woraufhin Cloè in Lachen ausbrach.

„Nur nicht! Hast du doch sonst auch immer!“

„Was?!“

Noa war pikiert, aber Cloé ließ sich nicht beirren.

„Na komm schon, irgendwas hast du eigentlich immer am Laufen.“

Stellte sie fest, was natürlich überhaupt nicht stimmte. Leicht verärgert stieß Noa die Luft aus und ließ den BH fallen, über dessen angenehm weichen Stoff sie gerade gestrichen hatte.

„So ein Blödsinn.“

War alles, was sie dazu sagen konnte. Cloés Blick hingegen sprach Bände.

“Ich kann mich nicht daran erinnern, wann das letzte Mal gewesen ist, dass du mal nicht verliebt warst.“

„Ähm, jetzt zum Beispiel?“

Schlug Noa hilfreich vor. Cloé schüttelte den Kopf.

“Tylaar.“

Warf sie nur knapp ein, womit sie nicht ganz Unrecht aber auch nicht unbedingt Recht hatte. Es stimmte, Noa hatte sich schon ein bisschen von ihm angezogen gefühlt, aber das war längst vorbei. Sie hatte eingesehen, dass sie sich besser woanders umsah. Tylaar war viel zu streitsüchtig sie und außerdem ein Jedi und ein Idiot.

„Ich werde mich jetzt erstmal nicht mehr verlieben.“

Verkündete sie großspurig und hatte den Eindruck, heute unfreiwillig witzig zu sein, da Cloé schon wieder lachte.

“Noa, das schaffst du niemals. Du verliebst dich doch in alles, das nicht bei drei auf'm Sternzerstörer ist.“

„Gar nicht!“

“Oh doch!“

Und wenn schon, dachte Noa. Sie konnte ja auch nichts dafür. Sie hatte keine so perfekte Beziehung wie ihre Schwester, aber sie gab zu, dass sie sich genau so etwas wünschte. Es war beneidenswert, wie gut es Cloé mit Jesper ging. Die beiden waren einfach ein schönes Paar.

“Kopf hoch, Kleines.

Tröstete Cloé sie ernst.

“Der richtige kommt schon noch. Und wenn's soweit ist, ziehst du besser was hiervon an, damit er auch bleibt.“

Nachdrücklich legte sie ein Negligé zu den anderen Sachen und schloss dann endlich auch den Schrank wieder.

“Tylaar wäre eh nichts für dich gewesen. Ich meine, der war ein Jedi.“

Verächtlich hob sie die Brauen.

“Viel zu gesetzestreu für dich.“

Der Abend ging erst spät zu Ende. Ricardo und Camilla schliefen schon längst, als sich die Familie endlich voneinander verabschiedete. Es war ein wirklich schönes Beisammensein gewesen und Noa war Cloé dankbar, dass sie das Treffen noch so kurzfristig arrangiert hatte. Sie trafen sich viel zu selten mit der ganzen Familie. Jeder einzelne von ihnen hatte so viel zu tun, eine Verpflichtung jagte die andere, besonders was den Widerstand betraf. Pablo fuhr Noa kurz nach Mitternacht nach Hause.

“Bist du sicher, dass du alles hast?“

Fragte er noch einmal nach, als er sie noch bis zu ihrer Wohnungstür brachte. Noa nickte.

„Ja, danke. Ich komm schon klar.“

Sie hatte eine riesengroße Tüte mit all den Klamotten dabei, die Cloé ihr überlassen hatte. Was sie davon tatsächlich mitnehmen würde, würde sie morgen früh noch kurz entscheiden.

“In Ordnung, dann fahre ich jetzt. Pass auf dich auf, ja?“

Bat Pablo und umarmte seine Schwester einmal fest. Die Berührung tat gut. So lässig Noa auch sonst immer tat, in diesem Moment war sie froh, dass sich Pablo Sorgen um sie machte und für sie da war, so wie auch der Rest ihrer Familie.

„Gleichfalls. Ich halte dich auf dem Laufenden. Und... Pablo? Sorry, dass ich so zickig war.“

Das Schöne an ihrem Bruder war, dass er ihr nie etwas übel nahm. Pablo hatte Verständnis. Er war einfach ein Schatz.

“Ist schon gut.“

Sagte er, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und schob sie in ihre Wohnung.

Hätte sie sich den Wecker nicht gestellt, hätte sie eindeutig verschlafen. Am nächsten Morgen befand Noa, dass es viel zu früh war, um aufzustehen, aber es blieb ihr nichts anderes übrig. Sie machte sich einen Kaffee, duschte und zog sich dann an: schwarze Hose, feste Schnürstiefel, dunkelbaues, matt schimmerndes Shirt mit Carmenausschnitt und eine blau-weiß karierte, ziemlich kurz geschnittene Kastenjacke. Cloé wäre halbwegs zufrieden mit ihr, dachte sie, als sie sich die Haare föhnte. Sie überwand sich sogar, ihre Reisetasche in einer Blitzaktion nochmal zu entleeren und die Hälfte von Cloés Klamotten auszupacken. Die rosa-farbige Bluse hängte sie allerdings in den Schrank. Als sie die Uhrzeit überprüfte, war es bereits höchste Zeit aufzubrechen. Noa warf einen letzten Blick zurück. Sie liebte ihre kleine, chaotische Wohnung. Hoffentlich würde sie schnell wieder hier sein. Sie hing sich den Riemen ihrer Tasche um, zog den Koffer hinter sich her und ging nach draußen, auf der Suche nach einem Robotaxi. Ein solches brachte sie ziemlich schnell zum Eastport-Raumhafen und Noa zog ihren Koffer durch die Hallen und Korridore hinter sich her, immer wieder überprüfend, zu welcher Landebucht sie musste. Während sie noch unterwegs war, fragte sie sich, was das wohl für ein Kontaktmann der Jedi war. Hoffentlich kein Spinner, obwohl sie sich das irgendwie nicht vorstellen konnte. Wobei, Tylaar Zaith war auch ein Spinner und der war sogar ein Jedi. Das hieß also nichts. Ein bisschen kam sie sich vor wie auf einem Blind-Date. Bescheuert. Sowas würde sie niemals freiwillig mitmachen, auch wenn Cloé sie mal versucht hatte für so etwas zu begeistern. Das war allerdings schon einige Jahre her. Es konnte jetzt nicht mehr weit sein und Noa warf einen Blick auf einen der dreidimensionalen Holo-Pläne an der Wand. Ja, sie war fast da. Die Journalistin rückte den Riemen der Reisetasche zurecht, da das Gepäck allmählich schwer wurde. Sie war ja auch nicht Super-woman. Nun sah sie sich um und erkannte in einiger Entfernung, vor dem Dock, dessen Nummer Pablo ihr notiert hatte, eine Gestalt auf einer Bank sitzen. Außer dieser Person war niemand zu sehen, das hieß wohl, dass dies ihr Kontakt war.. Noa setzte sich wieder in Bewegung. Je näher sie kam, desto deutlicher wurde das Bild. Es handelte sich um einen Menschen, einen Mann, ungefähr in Leandros Alter. Er trug einen schwarzen Overall und seine Haare hatten die Farbe dunkler Haselnussschalen.


„Äh, hallo.“

Sagte Noa, blieb kurz vor ihm stehen, schaute sich um und sah dann ihn wieder an.

„Ich schätze mal, Sie warten auf mich?“

Oh man, das klang ja vielleicht dämlich. So in etwa musste ein Blind-Date ablaufen, nur, dass keiner von ihnen eine Rose als Erkennungszeichen dabei hatte. Echt peinlich.

- Coruscant – Eastport-Raumhafen – Dock 54347 – Mit Jace -
 
- Coruscant – Untere Ebenen - Honey House – Eingangsbereich/Bar – Mit Exodus -

Es war furchtbar zu hören, wie es Adrians Mutter ging. Der Verlust eines Kindes war das schlimmste, was einem Elternteil passieren konnte. Chesara wusste das. Sie dachte so gut wie nie daran zurück, als Stig sie auf Tatooine zurück gelassen und ihr ihre Tochter weg genommen hatte. Es waren keine schönen Erinnerungen, die sie an diese Zeit hatte und sie konnte den Schmerz noch heute fühlen. Obwohl sie nicht gerne bewusst daran zurück dachte, war es eine Erfahrung, die sie niemals würde vergessen können. Natürlich war Yunas Situation eine andere, aber sie musste sich genauso hilflos und leer fühlen wie Chesara damals. Der große Unterschied war, dass beide Kinder ihre eigenen Entscheidungen getroffen hatten – jedenfalls soweit es bei Alisah möglich war, da sie von der dunklen Seite gefangen war.

„Ich verstehe Eure Sorge.“

Erwiderte Chesara mitfühlend. Es war deutlich, dass Exodus die Situaton zu schaffen macht. Das Lächeln des weltgewandten Charmeurs, das er aufgesetzt hatte, als sie das Honey House betreten hatten, war verschwunden. Stattdessen war eine steile Falte auf seiner Stirn erschienen. Man konnte sagen, dass die Macht für die Familie Wingston kein Segen gewesen war, sondern viel Schaden angerichtet hatte. Yuna Reven musste so denken.

„Vermutlich gibt es nichts, das ich sagen könnte, dass es besser machen würde.“

Sagte Chesara leise.

„Adrian ist ein guter Junge. Niemand von uns kann die Zukunft mit Gewissheit voraus sehen, aber ich glaube nicht, dass er... dass die dunkle Seite...“

Sie wusste nicht, wie sie es richtig formulieren sollte und brach ab. Eigentlich hatte sie sagen wollen, dass Adrian sich nicht von der dunklen Seite der Macht verführen lassen würde, aber sie wusste nicht, ob Exodus dieser Formulierung zustimmen oder darauf herum reiten würde, ob es seiner Meinung nach eine „Verführung“ gab oder nicht. Jedenfalls waren sie nicht hier, um gerade das zu diskutieren.

„Ihr könnt Euch sicherlich denken, dass wir eine unterschiedliche Meinung dazu haben, was mit Alisah geschehen muss.“

Wagte sich Chesara nun doch auf einen gefährlichen Pfad. Aber was brachte es schon, darüber nicht zu sprechen? Alisah war der Dreh- und Angelpunkt. Wegen ihr war Adrian überhaupt erst hier.

„Ihr glaubt, dass Alisah selbst zurück finden muss. Ich bin der Meinung, dass man ihr helfen sollte. Aber lasst uns nicht darüber streiten. Was ich sagen will ist, dass wenn Ihr Alisah diese Freiheit lasst, Ihr sie auch Adrian gewähren müsst. Der Verlust über Alisah ist schmerzhaft – und ja, ich weiß, dass dieses Wort nicht ausreichend ist – aber Adrian könnt Ihr deswegen nicht in Ketten legen. Er muss tun, was er für richtig hält. So wie wir alle.“

Konnte eine trauernde Mutter dies verstehen? Chesara wusste es nicht. Die ganze Situation war ganz sicher für keinen der Beteiligten einfach.

„Eure Frau braucht Euch jetzt ganz besonders und ich denke auch, dass Adrian mit ihr sprechen... es ihr erklären sollte.“

Fügte Chesara noch an. Sie wusste nicht, wie Adrian seinen Eltern mitgeteilt hatte, dass er wieder ein Jedi werden wollte. Soviel sie wusste, hatte er es nur über Com getan. In diesem Falle wäre das persönliche Gespräch jedoch um einiges wertvoller. Er war es seiner Mutter schuldig.

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Eingangsbereich/Bar – Mit Exodus -
 
- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Eastport-Raumhafen – vor Dock 54357] - allein

Es war interessant zu Verfolgen was für Wesen auf Eastport landeten. Der Raumhafen wurde fast nur noch für Zivilverkehr genutzt, ein paar Händler landeten noch hier, aber die meisten großen Frachter wurden nach Westport oder zum Galactic City Raumhafen weitergeleitet. Ebenso nutzte das Imperium diesen Raumhafen nicht für militärische Zwecke wie es schien, sondern auch nur die anderen Beiden. Kein Wunder das man hier mittlerweile auch einige zwielichtige Wesen ankommen und abfliegen sah. Die Kontrollen hier waren einfach viel lockerer, als auf einem der anderen großen Raumhäfen.

Besonders jene huschenden, in lange und dunkle Kleidung gehüllten Wesen waren höchst verdächtig. Jeder Sicherheitsbeamte würde eine solche Erscheinung ohne viel Federlesen kontrollieren. Aber das war nicht alles Reise- und Flüchtlingsgruppen eilten an dem Piloten vorbei. Die riesigen Luxusliner, welche nicht auf der Oberfläche landen konnte, entsandten einen Strom am Passagierfähren und Shuttles, welche teilweise gleich ein dutzend Landebuchten blockierten. Es war einiges los. Allerdings schien es eine Art Rhythmus zugeben. Ein paar Minuten lang war alles rappelvoll und dann war wieder für ein paar Minuten nichts los und nur ein oder zwei Wesen gingen an dem Piloten vorbei. Es war als würde der Raumhafen atmen. Interessant worüber man sich Gedanken machen konnte, wenn man sonst nichts anderes zu tun hatte. Jace schüttelte grinsend den Kopf.

Mittlerweile war es kurz nach Zehn, bald würde also die erste Person eintreffen müssen. Um Azgeth machte er sich keine Sorgen, sie würde er ohne weiteres erkennen. Aber der Kontakt des Widerstands? Er hatte keine Ahnung ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, einen Menschen oder einen Alien. Und damit konnte es quasi jeder sein. Zumindest jeder der sich dieser Landebucht näherte. Bis jetzt war aber nur ein Wartungsdroide durch die Tür ins Innere der Landebucht geschritten und sonst hatte sich niemand der Tür genähert. Wenigstens war auch noch kein Schiff dort drin gelandet oder noch schlimmer ein Passagierschiff würde den Bereich als Landeplatz nutzen...denn dann würde es kompliziert werden auch nur Azgeth zu finden. Aber im Augenblick herrschte wieder gähnende Leere um ihn herum. Zumindest fast.

Eine einzige Gestalt, beladen mit einer großen Tasche und einem Koffer, kam langsam auf ihn zu. Jace beobachtete aus der Distanz, wie ihre Blicke - es handelte sich anscheinend um eine Frau - immer wieder an den Dock-Nummern hängen blieben. Konnte das sein Wachhund sein? Die Frau blieb einige Meter von ihm entfernt stehen und verglich anscheinend noch einmal die Dock-Nummer und dann fiel ihr Blick scheinbar auf ihn und kam auf ihn zu. Gut. Damit wäre die Frage wohl beantwortet oder? Er warf einen Blick auf sein Chrono. Naja, im Zeitfenster lag sie definitiv.

Der Pilot hielt den Blick auf sie gerichtete und musterte sie, während sie auf ihn zu kam. Mit den dunkelbraunen Haaren und den farblich dazu passenden Augen, sowie diesem Gesicht war sie ziemlich attraktiv - wie Jace fand. Die unsichere Begrüßung und die folgenden Worte jedoch bestätigten seinen Gedanken, dass es sich wohl um die Person vom Widerstand handelte.


"Wenn Sie von den 'Geldgebern' kommen und der 'Babysitter' sind, dann warte ich tatsächlich auf Sie.", antwortete Jace und grinste. Die Andeutungen sollten ja wohl deutlich genug sein, besonders der erste war schon fast zu viel des Guten.

"Sollte das der Fall sein: Nehmen Sie doch bitte Platz.", fuhr Jace fort und deutete neben sich auf die Bank. "Wir müssen noch einen Moment hier warten, bevor es losgehen kann."

- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Eastport-Raumhafen – vor Dock 54357] - mit Noa
 
- Coruscant – Eastport-Raumhafen – Dock 54347 – Mit Jace -

Babysitter? Der Typ hielt sich wohl für sehr witzig. Was hatte die Jedi-Rätin ihm bloß erzählt? Soweit Noa wusste, hatte Grant nicht direkt mit ihm gesprochen. Ihr fiel auf, dass sie sich bisher null Gedanken darum gemacht hatte, was ihr Kontaktmann über sie denken mochte. Tja, jetzt wusste sie es. Oder glaubte er, er hätte einen Babysitter nötig? Uhh, gab es nicht Typen, die auf so was standen? Soweit Noa wusste, gab es da eine Art Fetischismus: Männer, die wie Babys am Busen einer Frau nuckelten und saugten und dabei verhätschelt werden wollten! Ihr Kontaktmann sah nicht unbedingt wie jemand aus, der auf so etwas stand, allerdings konnte man den Leuten auch nur vor den Kopf gucken. Unheimlich. Instinktiv zog Noa ihre Jacke etwas weiter zu. Der brauchte ihr gar nicht erst auf die Möpse zu glotzen. Immerhin sah er gepflegt aus und konnte sich ordentlich ausdrücken – er hatte sogar bitte gesagt, als er ihr einen Platz angeboten hatte. Hut ab, das gelang längst nicht jedem. Nicht, dass es den Rest direkt kompensierte. Dennoch traute sich Noa, näher zu treten, rollte ihren Koffer direkt neben die Bank und ließ ihre Tasche auf den Boden fallen. Sie wettete drei Flaschen Bier, dass sie morgen Muskelkater hatte. Das hätte alles anders sein können, wenn man ihr vorher gesagt hätte, wohin die Reise gehen sollte. Dann hätte sie sich mindestens die Hälfte der Klamotten sparen können. Wahrscheinlich flogen sie irgendwo hin, wo das Klima warm und angenehm war und sie schleppte gefütterte Stiefel und Handschuhe mit sich herum! Dankbar dafür, dass es eine Bank zum Sitzen gab, ließ sich Noa darauf nieder und kam somit der Aufforderung ihres Kontaktmannes nach.

„Ich schätze, ersteres trifft zu.“

Sagte Noa.

„Was das andere angeht, Sie scheinen mir alt genug, auf sich selbst aufpassen zu können.“

Na bitte, wenn das nicht eine deutliche Abfuhr war! Sie hätte noch hinzu fügen können, dass Babysitter in aller Regel bezahlt wurden, was bei ihr nicht der Fall war – ein solcher Spruch, der sich sowohl auf tatsächliche Kindermädchen, als auch auf Frauen, die besondere Wünsche erfüllten, bezog, hätte wohl für endgültige Klarheit gesorgt – doch sie biss sich gerade noch rechtzeitig auf die Zunge. Vermutlich wäre das zu viel des Guten gewesen. Ob er auch einen Namen hatte? Noa betrachtete den Typen von der Seite. Es gab ja so Leute von der anonymen Sorte, die sich weigerten, anderen, die sie nicht gut kannten, ihren Namen zu nennen.Totaler Schwachsinn. Noa jedenfalls fand nichts schlimmes dabei. Ihr kam zwar der Gedanke, dass wenn er sich nicht vorstellte, sie das auch nicht wollte, aber das war ja wohl auch total kindisch.

„Ich bin übrigens Noa.“

Klärte sie ihn also auf.

„Und Sie sind...?“

Sie wusste zwar nicht, was genau sie hier tat, wer dieser Typ war, wohin sie mit ihm fliegen würde und worauf sie noch warteten, aber wenn er jetzt antwortete, würde sie zumindest seinen Namen wissen. Na, wenn das nicht ein guter Anfang war. Haha.

- Coruscant – Eastport-Raumhafen – Dock 54347 – Mit Jace -
 
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