Coruscant

- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Eastport-Raumhafen – vor Dock 54357] - mit Noa

Unwillkürlich musste Jace lachen, als die Widerständlerin meinte er sei wohl alt genug um auf sich selbst aufpassen zu können. Tinya, Billie, Dema und Ashe hatten vor ewigen Zeit das gleiche zu ihm gesagt. Nun, sie hatten recht behalten - zum Glück. Bevor er diese Erinnerungen weiter verfolgen konnte, stellte die Brünette sich als Noa vor und fragte auch nach seinem Namen. Da war wohl noch jemand ziemlich direkt. Aber wo er jetzt wusste das sie sein Kontakt war, gab es auch keinen Grund mehr ihr nicht seinen Namen zu nennen, schließlich würden sie einige Zeit zusammen unterwegs sein.

Er wandte sich Noa zu, welche mittlerweile auf der Bank Platz genommen hatte und ihr Gepäck abgelegt hatte, und ließ einen Arm locker über die Lehne baumeln.


"Ich bin Jace. Jace Chorios.", stellte er sich nun ebenfalls mit seinem richtigen Namen vor.

Es gab keinen Grund sich als Owen Nathen auszugeben. Früher oder später rutschte ihm eh sein richtiger Name heraus und Azgeth würde ihn vermutlich auch so begrüßen und wenn er direkt beim ersten Treffen einer beabsichtigten Lüge überführt wurde, dann war das alles andere als ein angenehmer Beginn ihrer 'Zusammenarbeit'.

Sie schwiegen und blickten mal hier hin und mal dorthin. Jace blickte den Korridor in beide Richtungen hinunter, entdeckte aber keinen schwarzen Haarschopf oder eine Gestalt die der ehemaligen Sith ähnelte. Nun, sie hatte noch locker fünfundvierzig Minuten Zeit, bis der Zeitraum ihres Treffens verstrichen war. Jace' Blick huschte kurz über Noa und blieb an ihrem Gepäck hängen. Zwei dermaßen große Taschen? Nunja...sie hatte offenbar keine Ahnung wie lange ihre Reise dauern würde und wo es hingehen würde. Letzteres konnte er leicht beantworten. Bei der Dauer ihrer Unternehmung wäre er aber auch überfragt.


"Wie viel Wissen Sie über unsere zukünftige Unternehmung?", fragte Jace unvermittelt.

Er war mit Informationen über seine Pläne äußerst sparsam gewesen und das nicht nur Alad Wingston gegenüber, sondern auch auch der Jedi-Rätin. Dementsprechend dürfte Noa gerade mal über seinen Auftrag Bescheid wissen, aber auch da konnte es Einschränkungen geben.


- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Eastport-Raumhafen – vor Dock 54357] - mit Noa
 
- Coruscant – Eastport-Raumhafen – Dock 54347 – Mit Jace -

Er hatte einen Namen und er nannte ihn ihr sogar. Das machte nicht nur einen guten Eindruck, es sorgte auch dafür, dass aus ihrem „Kontaktmann“ ein Mensch mit einer Identität wurde. Jace Chorios lautete sein vollständiger Name und damit hatte er nun sogar mehr von sich preis gegeben als Noa selbst.

„Noa Chanelle Cortina.“

Zog sie mit ihm gleich und lächelte. Er sollte ihr nicht nachsagen, dass sie feige war. Da saßen sie nun und Noa starrte auf den Raumhafen. Als sie angekommen war, war es ziemlich leer gewesen, jetzt sah sie schon ein paar mehr Leute umher huschen und dort hinten kam eine ganze Traube von Reisenden, die vermutlich vor wenigen Minuten gelandet waren. Einige wirkten gehetzt, andere gingen gemütlich. Zum wiederholten Mal fragte Noa sich, wohin sie unterwegs waren. Was war ihr Ziel? Wäre es jemand anderes als Pablo gewesen, der sie auf diese Mission geschickt hätte, wäre sie bei diesen spärlichen Informationen nicht mitgekommen. Es war wie der Sturz in die Tiefe, den sie erst gestern in Coruscants Innenstadt gewagt hatte – okay, vielleicht nicht ganz so dramatisch, aber auf jeden Fall unangenehm. Pablo aber vertraute sie und Pablo vertraute der Jedi-Rätin, so wie Noa selbst. Sie war der Rätin zwar nur ein einziges Mal begegnet (und Pablo noch gar nicht), doch Jedi waren die Guten. Sie waren ein Teil der Republik, Hüter des Friedens und Verbündete. Sie hätte es ziemlich komisch gefunden, der Rätin nicht zu vertrauen. Worüber sollte sie also mit Jace Chorios sprechen? Und warum saßen sie immer noch hier? Entweder, sie waren noch nicht komplett, oder er flog ein klappriges altes Schiff, das zuerst noch repariert werden musste. Ungeduldig trommelte Noa mit zwei Fingern auf ihren Oberschenkel, als ihr Begleiter sich dann doch noch entschied, sich mit ihr zu unterhalten und sie fragte, was sie eigentlich über ihre gemeinsame Unternehmung wusste. Endlich ein Thema nach ihrem Geschmack. Noa sah zu ihm hinüber.

„Und ich dachte schon, Sie fragen nie.“

Erwiderte sie scherzhaft.

„So gut wie gar nichts. Sie sind ein... Freund von...“

Sich vergewissernd, dass niemand in ihrer unmittelbaren Nähe stand, schaute Noa sich um und senkte dann ihre Stimme.

„Rätin Chesara!“

Spätestens jetzt würde jeder, der sie auch nur aus der Ferne beobachtet hätte, wissen, dass sie etwas im Schilde führten. Um Unauffälligkeit bemüht schlug Noa die Beine übereinander.

„Und Sie sollen Sie-Wissen-Schon besorgen und ich soll Ihnen dabei helfen.“

Fügte sie noch an, weil das so ziemlich der wichtigste Punkt des ganzen Zusammentreffens war. Na, das konnte ja heiter werden.

„Ich hoffe, Sie haben einen Plan.“

Meinte sie mit einem angedeuteten Lächeln, wobei sie ein Stoßgebet in eine wahllose Richtung schickte, dass er jetzt nicht verneinen würde. Sollte er das tun, würde ihr Lächeln vermutlich auf der Stellte gefrieren.

"Ich wüsste nämlich schrecklich gerne, wann wir aufbrechen, wohin es geht, wann und wo wir die anderen aufsammeln, auf wen wir hier noch warten und wann wir planmäßig wieder zurück sein werden."

- Coruscant – Eastport-Raumhafen – Dock 54347 – Mit Jace -
 
|| Coruscant ▫ City ▫ obere Ebenen ▫ vor dem Eastport - Raumhafen || ▫ Azgeth

Wirklich faszinierend. Wie lange war sie nicht mehr auf einem Raumhafen gewesen, um von dort wegzufliegen? Es musste schon eine ganze Weile her sein. Immer hatte sie eine Mitflug-Gelegenheit gehabt und war an einem speziellen Landeplatz abgesetzt worden. So viel Trubel. So viel Leben. Für ihren Geschmack war es eindeutig zuviel. Die Entscheidung Coruscant zu verlassen war goldrichtig. Nun, bald würde es soweit sein. Wenn sie denn endlich die Landebucht fand. Die Beschilderung war nicht immer hundertprozentig eindeutig, fand Azgeth zumindest, und auch die Entfernungen fehlten. Wie auch immer, es dauerte im Endeffekt nur länger, sodass sie doch ein klein wenig zu spät kam. Schlussendlich kam die gesuchte Landeplattform in Sicht, auf welche sie schnurstracks zumarschierte. Fast schon hatte sie befürchtet sich die falsche Nummer gemerkt zu haben, schließlich konnte sie ihre Nachricht nicht mehr überprüfen.

Doch sie irrte sich nicht und betrat den Vorbereich in dem es zu den Docks 54350 - 60 ging. Vor einem von diesen konnte sie zwei Personen auf einer Bank ausmachen. Zwei Personen? Ein genauerer Blick zeigte ihr, dass eine von ihnen Jace war, also war alles in Ordnung. Während sie näher kam, identifizierte sie die zweite Person als menschliche Frau. Sogar Recht hübsch. Sie schien einiges vor zu haben, wenn man sich ihr Gepäck so anschaute. Warum wusste die Ex-Sith gar nicht, aber sie hatte nicht damit gerechnet noch jemanden dabei zu haben. Dabei war es doch nur korrekt und recht sich das Schiff voll zustopfen, damit der Flug auch etwas einbrachte. Für einen Moment fragte sich die Dunkelhaarige ob die Frau zum Schutz dabei war, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Erstens hätte sie Jace schon viel früher töten können, zweitens wusste er, dass sie eine einzelne Frau nicht aufhalten konnte. So trat sie, mit ihrem Traveller - Rucksack bewaffnet, grüßend zu den beiden Wartenden.


"Hey Jace! Nun habe ich Dich ja doch noch gefunden. Entschuldige, dass ich mich verspätet habe, ich bin schon lange nicht mehr von einem Raumhafen gestartet und habe daher ganz vergessen wie großräumig sie sein können."

Zwar war sie nur wenige Minuten zu spät, aber dies wollte sie kurz erklären.

"Wie ich sehe, werden wir nicht alleine reisen?!"

Sie nickte der Fremden (Noa) zu. Ebenfalls dunkles Haar, aber von der Statur doch weniger kräftig als sie. Wollte sie auch nach Naboo? Wurde das ein Sammelflug? Einen Augenblick hielt die ehemalige Imperiale inne. Wie war das eigentlich? Konnte man Preisnachlass verlangen, wenn man sich bei einer Passage ein Schiff mit anderen teilen musste? Hm, wohl eher nicht. Zum einen wusste sie nichts über die Gebräuche in diesem Metier und zum anderen war der Preis auch so noch sehr günstig.

"Hallo, ich bin Azgeth." , stellte sie sich ihrer zu vermutenden Mitreisenden vor.

|| Coruscant ▫ City ▫ Eastport – Raumhafen ▫ Dock 54357 || ▫ Azgeth ▫ Noa & Jace
 
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- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Eastport-Raumhafen – vor Dock 54357] - mit Noa

Ein einfaches 'Chesara' hätte es auch getan, aber okay, jetzt war es eh zu spät. Die Augen des Piloten huschten kurz hin und her, glücklicherweise war niemand in der Nähe der die Worte hatte hören können. Aber dessen hatte Noa sich offenbar auch versichert.

"Ich denke für können die 'alte Dame' ruhig Madge nennen.", warf Jace ein, "Ist vielleicht besser."

Ist vielleicht sicherer, wäre wohl die bessere - aber auch auffälligere Wortwahl gewesen. Einen Moment später stellte sich dann heraus, dass die Widerständlerin wirklich nur das wusste was sie wissen konnte. Gut, dann hatten sie zumindest etwas zum Reden, bis Azgeth hier auftauchte und saßen nicht nur rum und starrten Löcher in die Luft.

"Ach, bevor ich Sie aufkläre. Nennen Sie mich bitte Jace und Du. Ich hasse es wenn man mich Siezt.", erklärte er ihr mit einem schiefen Grinsen.

"Also, ich habe einen Plan. Aber den werde ich Ihnen erst später erläutern, im Augenblick ist das eher schlecht. Die anderen Fragen kann ich aber ohne Probleme beantworten - oder zumindest fast ohne Probleme."

Er vergewisserte sich noch einmal das niemand in der Nähe stehen geblieben war oder sich in ihrer Nähe auf der Band niedergelassen hatte, ehe er sich wieder der Brünetten Rebellin zu wandte.

"Der Plan ist das wir aufbrechen sobald ein weiterer Passagier zu uns gestoßen ist. Diesen Passagier bringen wir nach Naboo, wo wir Freunde von Madge einsammeln. Von dort fliegen wir weiter nach Abregado-Rae, wo wir die Ladung organisieren werden und kehren danach hierher zurück.", umriss er in aller Kürze ihre Reise.

"Aber Vorsicht, das hört sich gerade leichter an als es ist. Denn das 'organisieren' der Ladung wird...interessant. Genaueres erzähle ich Ihnen sobald wir hier weg sind."

Das war wohl das Sicherste. Denn dann würde man ihnen weder etwas anhängen können, noch würde ihnen jemand die Fracht vor der Nase wegschnappen und Noa konnte ihn erst dann für Verrückt erklären wenn sie eh schon unterwegs wären.

"Wann wir dann wieder hier sind, kann ich Ihnen leider noch nicht sagen. Das wird sich während des Unternehmens irgendwann abzeichnen. Es kann ein paar Wochen dauern oder eben nur ein paar Tage. Schließlich muss die Gegenseite auch mitspielen, damit es schneller geht.", meinte er lächelnd.

Und genau das dürfte das größte Problem werden. Die Piraten würden bestimmt nicht nach ihren bzw. seinen Regeln spielen. Möglicherweise konnten sie ihnen dennoch ihr Spiel aufzwängen, das würde sich aber eben erst vor Ort zeigen.


"Sie haben es doch nicht eilig auf diese Müllhalde zurückzukehren, oder?", fragte Jace.

Eigentlich ahnte er die Antwort schon, sonst hätte sie nicht so energisch gefragt wann ihre Reise wieder beendet war. Wie oft sie wohl Coruscant schon verlassen hatte?


"Wie oft haben Sie den Planeten schon verlassen?", schloss er die Frage direkt hinter an.

Doch bevor Noa irgendwas erwidern konnte, trat eine Person an sie heran. Jace hob den Blick und erwartete halb eine Imperiale Patrouille, doch es war nur Azgeth. Sie begrüßte sie, verhältnismäßig, herzlich.


"Hey, kein Problem. Ich hatte mir sowas schon fast gedacht.", erwiderte er mit einem Grinsen und ließ den Beiden kurz Zeit sich einander vorzustellen, ehe er wieder das Wort ergriff. "Genau. Allerdings fliegt Noa ein Stückchen weiter. Ein anderer Auftrag."

Mehr brauchte er ihr nicht erzählen, mehr brauchte sie nicht wissen. Er warf einen Blick auf sein Chrono. Die Verspätung der Ex-Sith war minimal und brachte seinen groben Zeitplan kein bisschen ins Wanken. Allerdings konnte sie nun wohl aufbrechen. Er erhob sich von der Bank.

"Nun, dann steht unserem Aufbruch ja eigentlich nichts mehr im Wege. Ihr Zwei braucht nichts mehr?", frage er vorsichtshalber in die Runde. "Gut. Dann mal los. Dock 54355 ist unser Ziel. Soll ich?", der letzte Teil richtete sich an Noa und er deutete auf ihre Tasche - welche einen recht schweren Eindruck machte.

Azgeth hatte nur ihren Rucksack und sie würde ihm garantiert - wenn auch etwas freundlicher als bisher - den Kopf für ein solches Angebot abreißen. Die Widerständlerin war da mit Sicherheit anders gestrickt, als eine Ex-Sith oder?


- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Eastport-Raumhafen – vor Dock 54357] - mit Noa und Azgeth
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Kantine ¦¦ Shana & Noa

"Ich werde mich zurückhalten." , versicherte Shana scherzend auf die Aufforderung hin, sie solle noch ein paar gute Aufträge übrig lassen. Sie wünschte ihrer Widerstands-Mitkämpferin eine gute Reise und schnappte sich dann einen der zur Verfügung stehenden Gleiter. Erstaunlich dass man ihr etwas so Wertvolles einfach so überließ. Selbst wenn das Ding alt und gebraucht war, hatte es noch einiges an Wert. Manch einer würde damit einfach abhauen. Dies würde bei ihr natürlich nicht passieren. Man vertraute ihr. Es wäre auch ziemlich dumm mit dem Gleiter und vor allem mit der Nachricht zu verschwinden. Nicht nur dumm, sondern auch ungesund. Einen Moment überlegte sie welche Variante besser für sie war. Ein Bordell in den unteren Ebenen? Vermutlich nicht in der besten Gegend gelegen. Sie hatte keine Waffe dabei. Zudem stand ihr Speeder - Bike immer noch bei der Kampfschule herum. Ob man es inzwischen geklaut hatte? Wer würde so ein Schrottding schon stehlen? Andererseits, was war dann mit dem Gleiter? Wie sie es auch drehte und wendete, es gab nur einen gehbaren Weg. Und dieser war es, mit dem Gleiter und ohne Waffe direkt zum Honey House zu fahren. Sie musste einfach darauf vertrauen, dass man sie nicht überfiel, oder die Räuber zumindest keine Blaster dabei hatten.

Die Skizze von Noa war unverzichtbar, denn sonst hätte sie im Traum nicht zu diesem Etablissement gefunden. Nicht ohne weitere Nachforschungen. Denn was warf es für ein Licht auf sie, wenn sie eine wichtige Nachricht nicht sofort ablieferte. Immer wieder einen Blick auf die Zeichnung werfend, wurstelte sich die Blondine durch die "Unterwelt". Zwar war sie nicht völlig fremd hier, aber alles hatte sie natürlich noch nicht gesehen. Das war wahrscheinlich auch nicht möglich. Shana wollte sich nicht vorstellen wie viele Bordelle es auf Coruscant geben konnte. Höchstwahrscheinlich würde die pure Anzahl ihr Vorstellungsvermögen sprengen. Nach einem kleinen Reiseabenteuer hatte sie das Zielgebiet erreicht. Es war doch weniger schlimm als erwartet, auch wenn sie hier nicht unbedingt wohnen wollte. Nach ein paar Runden um den Block fand sie schließlich den farbenfroh gestalteten Eingang des Honey Houses. Wie kaum anders zu erwarten suchte sich Shana eine Abstellmöglichkeit für den Gleiter und stieg aus.

So, da war sie erstmal. Wie ging es nun weiter? Einfach durch den Haupteingang marschieren und dort überall nach einer Chesara fragen? Wohl kaum! Da konnte sie auch gleich ein Schild mit "Widerstandskämpferin sucht Alliierte" mit sich herumtragen. Vielleicht sollte sie nach einem Seiteneingang suchen, schließlich handelte es sich bei der Frau um keine Angestellte. Sie wusste nicht so recht weiter. Es war schwer anzunehmen, dass sich diese Frau, und vermutlich auch Tylaar und das Mädchen hier versteckten. Zuviel Aufmerksamkeit und auffälliges Verhalten sollte vermieden werden. Das war gar nicht so einfach. Irgendetwas musste Shana aber tun, daher ging sie um das Gebäude herum und schaute, ob es einen Seiten- oder Hintereingang gab. Allzu viel elendes Gesocks gab es hier nicht, aber dafür erkundete sie einen Sicherheitsmann, ein Alien, der sie schon von Weitem kommen sah. Sie kam nicht mal in die Nähe der Tür, da wurde sie schon fortgeschickt.


"Aber ich …" , weiter kam Shana nicht, da sie nicht wusste, wie sie es ausdrücken konnte, ohne vielleicht zu viel zu verraten. Ach verdammt! Wie kam man an diese Chesara heran? Das hätte man ihr auch noch sagen können. Auf weitere Diskussionen wollte sie sich mit dem Türsteher nicht einlassen, daher ging sie wieder weg. Egal jetzt, sie ging einfach vorne rein und würde schon irgendwie zu der gewünschten Dame kommen. Beim Eintreten durfte sie sich erneut männlicher Neugier stellen. Was sie hier wollte? Was wohl? Außerdem: was sollte dieser wissende Blick?

"Ich bin auf der Suche nach etwas ganz Bestimmtem." , antwortete sie vage, aber doch gezielt genug um entsprechende Vermutungen zuzulassen.

"Das wirst Du mit Sicherheit finden." Damit durfte sie hinein. Schon komisch. Mit ihren Straßenklamotten, in denen sie sogar geschlafen hatte, ihren zerzausten Haaren, sowie einem leichten Müff hatte man sie passieren lassen. Zumindest brauchte sie sich keine Sorgen machen, dass man sie für eine Prostituierte halten könnte. Ihr erstes Mal in so einem Laden. Shana nahm sich die Zeit das Ambiente und die Umgebung völlig in sich aufzunehmen. Das teils gedämpfte Licht, die tanzenden, leicht bekleideten Mädchen und Frauen. Die sich vermischenden Düfte, die eine interessante Grundnote über das ganze Interieur legten. Und hier war noch etwas anderes. Wieder einmal wusste die Studentin nicht was es war, aber dieses seltsame Gefühl war wieder da. Tylaar? Nein, ihn sah sie hier nicht. Als sie ihn getroffen hatte, war ihr ebenfalls komisch gewesen. Doch jetzt war diese Empfindung noch ein wenig stärker. Was konnte das sein? Egal, vorrangig hatte sie eine Aufgabe zu erledigen und alles andere musste warten. Da es nur Aufmerksamkeit erregte wenn sie wie eine Salzsäule herumstand, bewegte sich die Blondine auf die Bar zu. Es gab noch freie Hocker, einen nahm sie umgehend in Beschlag.

Wie konnte sie diese Chesara finden? Zuerst einmal bestellte sie sich etwas zu trinken.


"Hallo!" , begrüßte sie die Barkeeperin schlicht.

"Einen Twirlin’ Twister bitte!" Erst einige Sekunden später fiel ihr etwas ein. Eine Sache, die über Getränke in solchen Schuppen bekannt war.

"Ah Moment, was kostet das?" Was man sich sagte, traf voll zu. "Äh, ich glaube ich bleibe dann bei einem Ale, vielen Dank!"

Oje, sie stellte sich ganz schön unbedarft an, oder? Dabei war sie doch gar nicht schüchtern. Neben ihr unterhielt sich ein Pärchen (Jib, Shane) an der Bar. Die 21-Jährige bemühte sich darum nicht zu lauschen, was nicht leicht fiel, da es sonst keine Gespräche in ihrer Nähe gab. Nachdem sie den Drink serviert bekommen und bezahlt hatte, schaute sich Shana in dem Bordell um. Unglaublich. Wenn ihr Vater wüsste wo sie sich herumtrieb. Es würde sie vermutlich im Appartement einsperren. Nun … er würde es versuchen. Bis jetzt hatte sie noch niemand angesprochen, worüber sie ganz froh war. War es für die Frauen hier wirklich nicht möglich den Lebensunterhalt anders zu bestreiten? Sie wusste die Welt war nicht schimmernd und strahlend, aber so tief zu fallen? Den eigenen Körper zu verkaufen. Shana konnte einfach nicht glauben, dass es keine Alternativen gab. Aber deshalb war sie nicht hier. Den Grund, für den sie gekommen war, fand sie nach einem längeren schweifenden Blick. Entsprach diese Frau dort hinten in der Ecke nicht genau der Beschreibung? Es musste so sein. Niemand sonst passte derart gut in das Bild. Was für ein Glück für sie! Momentan unterhielt sie sich mit einem Mann, auch schätzungsweise zwischen 30 und 40 Jahre alt.

Da sie nicht stören wollte, wartete sie noch etwas ab. Sie musste nur aufpassen, dass ihr die Frau nicht plötzlich wegrannte, wenn die Unterhaltung endete. Sie hielt sich bereit die Frau abzufangen, während sie ungewollt Fetzen des Gespräches neben ihr mitbekam. Sie versuchte es zu ignorieren. Weiterhin blieb dieses komische Gefühl in ihrer Magengrube zurück. Vielleicht sollte sie deshalb mal zum Arzt gehen. Mit etwas Glück konnte man dies mit Medikamenten behandeln.


¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Bar ¦¦ Shana ~ Jibrielle & Shane ~ in der Nähe Chesara ~ Exodus & Weitere
 
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Coruscant, in der Nähe des Honey House, mit Tom und Saahir

Ganz unbefangen und selbstverständlich hatte Tom die Führung übernommen und Tomm hatte sie ihm auch bereitswillig überlassen. Er hatte zwar Jahre auf Coruscant verbracht und kannte sich bestimmt fast ebenso gut aus wie sein Schüler, aber eben nur fast. Nur wollte er noch nicht so ganz auf dem direkten Wege - falls man auf Coruscant von einem direkten Weg sprechen konnte, wenn man etwas mehr als drei Stunden in strammen Tempo gegangen oder gestiegen war, von den Fahrten mit verschiedenen Fahrstühlen einmal abgesehen - ins Honey House einkehren. Vielmehr wollte er sich erstmal ein wenig umsehen. Und so übernahm er wieder die Führung.
Sein Weg führte zunächst wieder vom Honey House weg. Und nach unten. Auch, wenn sie ihre normale Kleidung trugen - Saahirs Lumpen wären jetzt sicher angebrachter gewesen - stieg er mit den beiden in die unteren Ebenen hinab. Er würde das Lokal, was wohl ihre vorläufige Unterkunft werden würde, erstmal von a l l e n Seiten aus prüfen und sich ein Bild über die Umgebung machen. Hier unten war es gefährlich, aber ihr Gepäck hatten sie weitestgehend noch in der "Smee", so daß sie hier unten nur auf ihre eigene Haut achten mußten. Für die unteren Ebenen von Coruscant gab es keine Karten und so mußten sie sich den Weg mehr oder minder suchen, denn von den riesigen Baudroiden wurden Coruscant immer und immer wieder neu erschaffen. Wobei hier unten oft abgerissen und wieder aufgebaut wurde, ohne den Bewohnern der Katakomben Bescheid zu sagen. Der Baustoff wurde wiederverwendet und Tomm fragte sich wieder einmal, wieviele Leichen hier unten begraben waren, von denen niemand etwas wußte, als sie angesprochen wurden.


"Hey, ihr feinen Herren habt euch wohl verlaufen, was? Den Wegezoll nicht bezahlt?"

Der Sprecher kam aus einer der vielen dunklen Ecken, die es hier unten gab. Und auf Coruscant machte es keinen Sinn, nach irgendwelchen Präsenzen nichtmachtsensitiver Wesen zu tasten - es gab davon zuviele. Langsam drehte sich Tomm in Richtung des Sprechers um. Dann kratzte er sich nachdenklich am Kopf. Das Lichtschwert fühlte er mit der linken Hand an seinem Gürtel, wo er es aber auch erstmal hängen ließ. Sie wollten schließlich nicht auffallen, auch nicht durch so einen kleinen Überfall, wie er auf Coruscant an der Tagesordnung war.

"Ich wußte nicht, daß es hier sowas gibt. Und Eintritt auch nicht, oder? Also würde ich sagen, du verschwindest wieder und wir gehen weiter."

Tomm drehte sich gerade wieder um, als noch etwa fünfzehn weitere dunkle Gestalten aus den umliegenden Nieschen hervortraten und sie umzingelten. So surreal es ihm auch erschien, dachte Tomm plötzlich, daß dies eine gute Möglichkeit war, die lichtschwertlosen Kampffähigkeiten seiner Schüler zu prüfen.

"Ich glaube",

sagte er leise zu den beiden,

"so einfach wird man uns nicht gehen lassen wollen. Also laßt uns den Wegezoll verteilen, wir haben nochwas zu tun."

Coruscant, untere Ebenen, in der Nähe des Honey House, mit Tom und Saahir
 
- Coruscant – City – Filmset – Mit Nex -

Nex
stotterte herum. Natürlich war Richard nicht ihr Vater, natürlich waren sie ein Paar. Und warum auch nicht, es bestand schließlich überhaupt kein Grund, anderes anzunehmen. Akemi fühlte, wie sich die Röte aus ihrem Gesicht langsam zurück zog. Die Situation war peinlich, allerdings war sie noch nicht ganz sicher, für wen es schlimmer war: für sie selbst oder eben für Nex? Es war jetzt insgesamt noch nicht so lange, dass Richard und Akemi mit ihrer Beziehung öffentlich umgehen, aber bisher waren sie noch nie komisch wegen ihrem Altersunterschied angeschaut worden. Für Akemi spielte das einfach keine Rolle. Richard war attraktiv, erfahren, intelligent, witzig und zuvorkommend. Sie war einfach gerne mit ihm zusammen und das war wichtig für sie. Am Anfang, als sie gemerkt hatte, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte, hatte sie Bedenken gehabt, weil er Nellas Vater war, aber nicht, weil er 30 Jahre älter war als sie. Es war, wie sie Masao versucht hatte zu erklären: sie dachte an den Augenblick und nicht an später. Nex aber hatte offensichtlich gar nicht erst in Betracht gezogen, Richard könne jemand anderes sein als ihr Vater. Zwar versuchte er gerade seine Haut zu retten und sich heraus zu reden, doch es blieb aber einem kläglichen Versuch. Akemi warf ihm einen eindeutigen Blick zu, der besagte, dass er gar nicht erst weiter reden musste. Für Ausflüchte war es zu spät.

„Das ist wirklich peinlich.“

Sagte Akemi, hob ihren Becher vom Boden auf und ließ dabei offen, ob sie ihr Missgeschick mit dem Kaffee oder das Missverständnis selbst meinte.

„Hm, nun ja, jetzt weißt du's.“

Meinte sie lahm.

„Wir, ähm, sind seit ein paar Monaten zusammen.“

Fügte sie noch zur Erklärung hinzu, weil sie dummerweise das Gefühl hatte, sich rechtfertigen zu müssen. Warum eigentlich? Hatte sie das vor Nathaniel, ihrer Mutter und vor allem ihrem Bruder nicht schon genug getan? Aber Nex hatte immerhin danach gefragt, also war es vielleicht auch vielmehr nur eine Antwort als eine Rechtfertigung.

„Aber öffentlich zeigen wir uns erst seit kurzem und die Presse hat bisher auch noch keinen Wind davon bekommen, auch wenn das nicht mehr lange dauern kann.“

Was man dann wohl über sie schreiben würde? Auf Coruscant würde es vielleicht niemanden interessieren, aber auf Naboo würde wohl eher darüber tratschen.. Dort hatte Akemi viele Fans, vor allem gab es dort viele junge Mädchen, die Akemi aufgrund der Teeniefilme toll fanden, mit denen sie berühmt geworden war. Komischerweise musste Akemi bei diesen Überlegungen an Cris denken. Auch er würde über sie und Richard lesen können, sobald die Klatschpresse Wind davon bekam. Irgendwie war ihr dieser Gedanke unangenehm.

„Na ja, ich glaube, wir sollten uns langsam für den Dreh fertig machen. Da vorne kommt Laz... es geht wohl gleich los.“

Die Unterbrechung kam Akemi nicht ungelegen. Sie hoffte bloß, dass sie den Kopf gleich frei bekam, um sich auf das Schauspielern zu konzentrieren.

- Corsucant – City – Filmset – Mit Nex und Filmcrew -
 
[ Coruscant | untere Ebenen | „Honey House“ | Lagerraum | mit Noomi und Trayla ]

Mit einem Schlag kehrte Stille in den winzigen Lagerraum ein. Nun waren alle Augen auf die kleine Trayla gerichtet. Sie sollte über den weiteren Unterrichtsverlauf entscheiden. Noomi ließ dem neuen Ordensmitglied den Vortritt. In dieser Situation zeigte sich ihre Schüchternheit, welche dem jungen Mädchen eigen war. Crado verkniff sich in diesem Moment ein Grinsen. Der Jedi-Ritter war auf die Reaktion gespannt. 'Vielleicht hat sie ein paar Ideen, die meinen Unterricht beleben könnten', dachte sich der zottelige Cathar. Gespannt lehnte er sich an eine der schwereren Kisten.

„Ich soll entscheiden...“, fragte Trayla zögerlich nach. „Ähm, nun ich möchte euch nicht aufhalten... Ihr seid sicher bereit weiter als ich und ich würde euch sicher nur verlangsamen.“

Ihr unsicherer Blick pendelte zwischen der Nautolanerin und dem Katzenwesen hin und her. Noomi schwieg in diesem Augenblick. Trotzdem konnte Crado problemlos die Gelassenheit spüren, welche seine Schülerin umgab. Durch die Macht sendete er der menschlichen Anfängerin etwas Zuversicht, denn sie sollte nicht schon in diesem frühen Stadium verkrampfen. Trayla musste offen für die neue Welt sein, in der sie nun mit beiden Füßen stand. Der Cathar kam ins Grübeln, wie er eine geeignete Brücke für die Kleine schon an diesem Punkt schaffen konnte. Sein Blick glitt zu seiner Schülerin.

„Du hältst uns nicht auf“, versicherte der Cathar freundlich und war mit einem Mal neben ihr in die Hocke gegangen. „Zeit spielt für einen wahren Jedi keine Rolle. Schnell oder langsam – das ist jetzt völlig egal, denn eine Gruppe ist nur so schnell wie das langsamste Mitglied. Du kannst also deine Schüchternheit vor uns ablegen. Noomi und ich freuen uns, wenn wir dir bei deinen ersten Schritten helfen können. Zeige uns deinen Wissensdurst...“

Crado gestattete sich wieder ein Lächeln. Er wollte sie zum Lernen ermutigen. Mit Spaß am Lernen könnte Trayla, genau wie Noomi, schon in kurzer Zeit erste Erfolge verzeichnen. Natürlich brauchte sie noch einen echten Mentor, aber für den Augenblick musste ihr der struppige Cathar genügen. Er konnte in dieser Sache als Lehrer nur lernen – ebenso Noomi, welche durch stetige Wiederholungen im Umgang mit der Macht wahrscheinlich sicherer wurde. Außerdem musste ein Jedi auch in dieser Situation eine helfende Hand demjenigen reichen, der sie gebrauchen konnte.

„Ich weiß nicht...“, murmelte Trayla und senkte leicht beschämt den Kopf, während ihre helle Aura deutlich ihre Emotionen wiederspiegelte. „... was ihr tun könntet. Ich kann ja noch nichts wirklich.“

Noomi, hast du eine Idee?“, fragte Crado seine Schülerin und schaute in ihre großen schwarzen Augen. „Vielleicht fällt dir ja etwas mit dem kleinen Stein ein, den ich dir auf Lianna gegeben habe als deine Ausbildung begann.“


[ Coruscant | untere Ebenen | „Honey House“ | Lagerraum | mit Noomi und Trayla ]
 
[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House – Vorderer Bereich| Chesara und Exodus ]

Exodus durchlebte bei den Worten Chesaras ein Wechselbad der Gefühle. Mal war er kurz davor wieder in die Luft zu gehen, dann fand er, dass ihre Worte doch sehr vernünftig klangen. Schließilch zwang er sich, ihr bis zum Ende zuzuhören. Dann holte er tief Luft, ordnete seine Gedanken und fing an zu reden. Seine Stimme war dabei gedrückt, aber energisch. Der ehemalige Sith-Executor probierte nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf ihren Tisch zu lenken.

„Ihr sagtet, es gäbe nichts, das ihr sagen könntet, dass es besser machen könnte? Das ist nicht richtig! Ihr könntet mit Adrian reden, ihm sagen, wie wichtig es für seine Mutter – und … für mich ist – dass er zurückkommt.“

Auch wenn Chesara gerade schon betont hatte, dass sie fand, Adrian müsste seinen eigenen Weg gehen, wollte Exodus nicht locker lassen. Bei Alisah hatten sie derzeit keine Chance – Adrian hingegen war doch hier! Warum musste sein Sohn bloß alles so kompliziert machen?! Exodus lehnte sich weiter über den Tisch, der Jedi-Rätin entgegen.

„Wisst ihr … ich sage das nur ungern, aber Alisah … nunja, ihr kann man derzeit nicht helfen. Ich kann mir ihre Situation gut vorstellen und auch wenn es schmerzt an sie zu denken: Ich kann nichts tun. Bei Adrian kann ich etwas tun – könnt ihr etwas tun! Schickt ihn nach Hause. Bitte.“

Exodus ließ sich zurück in seinen Stuhl fallen. Irgendwie ließ ihn das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Vermutlich traf das sogar zu. Er sah sich um, nicht zu hektisch, aber gründlich. Eine der Prostituierten schielte schon wieder zu ihrem Tisch herüber.

„Sind wir hier eigentlich sicher? Der Laden füllt sich langsam … wer weiß, wer hier noch alles rumstreunt.“

Noch einmal sah er sich ausschweifend in dem großräumigen Etablissement um. Nichts auffälliges.

„Auch wenn ihr nicht darüber diskutieren wollt, nur so aus Neugier: Wie wollt ihr Adrian helfen Alisah zu finden? Das werdet ihr doch? Oder lasst ihr meinen Sohn ganz alleine losziehen?“

Es lag etwas Herausforderndes in seinem Blick. Exodus verschränkte die Arme vor der Brust, tat betont lässig. Ein Machtkampf war eigentlich völlig überflüssig. Und dennoch …
Er musste die Jedi-Rätin einfach umstimmen! Egal mit welchen Mitteln.


[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House – Vorderer Bereich| Chesara und Exodus ]
 
Coruscant - untere Ebenen - nicht weit entfernt vom Honey House - Tom, Saahir, Tomm, etliche Angreifer (NPCs)

Kaum waren sie aus dem Aufzug gestiegen, da wurden sie bereits wenige Meter weiter überraschend aufgehalten. Das war ja toll. Ausgerechnet jetzt musste so etwas passieren. Sie waren doch fast da. Es waren noch ein paar Minuten Fußweg und sie wären im Honey House. Bewaffnete Türsteher, Kameraüberwachung und fest verschließbare Türen. Alles was man sich an Sicherheit wünschen konnte. Aber nein, das musst ausgerechnet heute passieren. Ausgerechnet ihm.

„Danke Schicksal. Als hättest du mir noch nicht oft genug gezeigt, dass du mich absolut nicht leiden kannst.“

Dachte er bei sich. Die Typen würden sie sicherlich nicht gehen lassen wollen. Nicht lebendig zumindest. Tom wusste nicht ob er oder die Idioten die sie angriffen Pech hatten. Sich mit einem Jedi und seinen beiden Padawanen anzulegen war vielleicht nicht die beste Idee. Aber wenn man eine ausreichende Zahl vereinte, würde man wohl auch mit Jedis fertig. Also müsste sich wohl zeigen, wer hier gerade größeres Pech hatte.

Tom sah hier und da Messer die gezogen wurden. Schockstäbe wurden eingeschaltet. Hier und da tauchte sogar die ein oder andere exotischere Waffe auf. Glücklicherweise fühlten sich die Idioten aufgrund ihrer Zahl scheinbar sicher genug, um auf ihre Blaster vorerst zu verzichten. Tom selbst hatte bereits daran gedacht, seien Blaster zu ziehen. Doch er wusste nicht, wie Tomm darauf reagieren würde, wenn er anfing diese Typen umzulegen. Scheiß Dilemma. Jedi waren da um zu schützen, aber wie schützte man sich als Jedi vor solchen Idioten. Man war ja auf der guten Seite. Töten war ja böse. Natürlich widersprach das so circa allem was er sein ganzes Leben lang gelernt und geglaubt hatte. Töten war ein notwendiger Teil einer jeden kriegerischen Auseinandersetzung. Das hier wäre eigentlich eine passende Situation um seine Zielgenauigkeit zu überprüfen. Diese „Angreifer“ gaben wenig bis nichts auf Tomms, Saahirs und Toms Leben. Wie sollte er da so ruhig und besonnen sein du versuchen keinen von ihnen zu töten? Darüber müsste er noch mal genauer meditieren.

Geistig und körperlich bereitete Tom sich auf einen Kampf vor. Seine Handschuhe knirschten leise, als sich seine Fäuste probehalber ballten. Er bereitete sich darauf vor, seine leicht eingerosteten K'tara Kenntnisse einzusetzen. Noch herrschte die Ruhe vor dem Sturm. Keiner von den sechzehn Angreifern schien den Anfang machen zu wollen. Tom konnte bei ihnen Angst fühlen. Neben dem brutalen Willen Tomm, Saahir und ihn auszuschalten, hatten fast alle von ihnen Angst. Wahrscheinlich weil drei Gegner eben doch auch erstmal überwältigt werden wollten. Doch schließlich kam Bewegung in die Angreifer. Sie schienen sich gleichmäßig auf Tomm, Saahir und ihn aufzuteilen. So gleichmäßig wie das eben möglich war. Auf ihn entfiel natürlich der übrige Mann und so hatte er es mit sechs anstelle von fünf zu tun. Kein wunder. Er musste der in ihrer kleinen Gruppe sein, der äußerlich betrachtet die größte Bedrohung darstellte. Alter, Statur und Ausrüstung mussten für diese Kerle klare Indikatoren dafür sein.


„Danke Schicksal. Du mich auch!“

Wie er es hasste. Immer passierte so etwas ihm. Leider änderte seine Abneigung der Situation nichts an ihr. Also atmete er tief durch, und machte sich bereit. Er nahm Kampfstellung ein. Er Spürte die Verunsicherung in den Geistern der Angreifer. Seine empathischen Fähigkeiten hatten sich durch die Übungen während des Fluges extrem verbessert. Vielleicht war ihre Situation ja doch nicht so aussichtslos wie gedacht. Toms Machtsinne nahmen in unglaublicher Detailschärfe wahr, was um ihn herum passierte. Zumindest in seiner unmittelbaren Umgebung. Tom und Saahir hatte er fast ganz ausgeblendet. Die sechs Angreifer machten den Hauptteil dessen aus, was er wahrnahm.

Es entging ihm nicht, dass langsam aber sicher Bewegung in die Gruppe der sechs Angreifer kam. Schnell hatten sie ihn in einem losen Kreis umzingelt. Der Kampf war jetzt praktisch schon am laufen. Die Sechs waren nicht gerade die intelligentesten, aber Überleben in den unteren Ebenen setzte eine gewisse Härte voraus. Man musste austeilen und einstecken können. Also hatte er es hier nicht mit zimperlichen Weicheiern zu tun, sondern mit üblen Prügelknaben und Straßenkämpfern. Langsam verkleinerte sich der kreis um ihn herum. Immer näher rückten die Angreifer an ihn heran. Eigentlich war Toms Erfahrung, dass so etwas viel schneller ging, aber irgendetwas musste den Typen Angst machen. Ob sie unterbewusst spürten, dass sie sich mit „den falschen“ angelegt hatten, dass Tomm, Saahir und Tom keine leichte Beute waren? Wäre das Ganze vielleicht anders verlaufen, wenn er sofort nach seinen Waffen gegriffen hätte. So implizierte er doch nur, dass er sich seiner selbst sicher war. Oder schlichtweg ein Idiot.

Mit einem zischenden Geräusch sauste eine Durastahlstange knapp an Toms Kopf vorbei. Gerade noch hatte er sich zur Seite lehnen können. Er müsste aus dem Kreis entfliehen. Hier drinnen lief er von einem Angriff in den Nächsten. Ewig könnte er den Stichen und hieben nicht entgehen. Ein zweiter Angriff folgte dem ersten. Diesmal mit einem Schockstab. Wieder war der Angriff von hinten geführt. Gerissene Bastar*e! Tom entschloss sich in die Offensive zu gehen. Noch kamen die Angriffe einzeln und nacheinander, aber in ein paar Augenblicken würden sie von allen Seiten auf ihn niederprasseln und er wäre innerhalb von Sekunden überwältigt. Keine gute Option. Also suchte Tom sich schnell den schwächsten im Kreis der Angreifer heraus. Ein jüngerer Mensch, fast noch ein Junge, der etwas kleinerer und schmächtiger war, als die anderen. Bewaffnet war „die Schwachstelle“ mit einem unangenehm langen Vibromesser. Tom konnte hören, dass es glücklicherweise nicht aktiviert war. Wahrscheinlich war die Energiezelle leer. Glück im Unglück. Mit durch die Macht beschleunigten Reflexen, wich er auch dem dritten Angriff, einem erneuten Schlag mit der Durastahlstange, aus. Dann, ebenso schnell, machte er einen Satz auf „die Schwachstelle“ zu und rammte ihm seine behandschuhte Faust mit voller wucht in den Kehlkopf. Sofort ertönte ein röchelndes Geräusch, gefolgt von einem unangenehm klingenden Husten. In derselben Bewegung ließ Tom seinen Ellebogen gegen die Schläfe des Jungen krachen und schickte ihn so verhältnismäßig schadlos ins Land der Träume. Der Junge sackte vor Tom zusammen und behinderte jetzt Toms Ausfall. Nur dank der Macht schaffte Tom es, die dank seines überraschenden Ausfalls schlecht gezielten Angriffe der beiden überraschten Nebenstehenden ins Leere laufen zu lassen. Mit einem Satz war er über den Jungen hinweggesprungen und aus dem Kreis entkommen. Doch lange hatte er daran keine Freude. Früher oder später müsste er sich den übrigen fünf Angreifern stellen. Also lieber früher und die Sache hinter sich bringen.

Nur wenige Meter weit kam er, bevor er sich entschied umzudrehen. Bei der ersten Möglichkeit die sich ihm bot, hier in Form eines Lichtmasts, beschleunigte er sein Tempo. Er sprintete auf den Lichtmast zu und im vorbeisprinten, drehte er den Oberkörper und griff mit beiden Händen nach dem Mast. Dank der Naturgesetzte wurde er einmal um den Lichtmast herumgeschleudert und ließ nach einer Hundertachtzig-Grad-Drehung den Mast los. Dank der Macht verlor er dabei nicht die Orientierung und schaffte es so, mit dem Knie voran auf der Brust des unglücklichern Angreifers zu landen. Der massige muskelbepackte Hüne kam gar nicht mehr dazu, sich zu verteidigen. Die Durastahlstange fiel ihm aus den Händen, als Toms Knie unsanft auf sein Zwerchfell traf. Tom ging mit dem Angreifer zu Boden. Eine ungute Entwicklung wie sich zeigen sollte. Zwar landete Tom weich auf den Erschlaffenden Muskelmassen des Hünen, aber der kurze Moment, den ihn das Aufstehen kostete, war genug für die anderen Angreifer, um auf Armeslänge heranzukommen. Tom konnte nur noch aufsehen, bevor eine große Faust ihren Weg einmal quer durch sein Gesicht nahm. Schmerzhaft musste Tom realisieren, dass die Situation sich gerade rapide verschlechterte. Tom schaffte es zwar sich nach dem Schlag wieder aufzuraffen, doch er geriet ins taumeln. Dabei wankte er genau in die Arme von zweien der Angreifer. Diese ließen sich die Chance natürlich nicht entgehen und schnappten sich Toms Arme. Nummer drei und Vier fingen schnell an ihn mit ihren Fäusten zu malträtieren. Glücklicherweise beschränkten sie sich größtenteils auf seinen Oberkörper. Die stich- und schusssichere Weste nahm ihren Schlägen einiges an Wucht. Trotzdem ahnte Tom bereits, dass diese „Behandlung“ unangenehme Folgen haben würde.

Es dauerte etwas, bis Tom es schaffte, sich gegen die beiden Angreifer, welche ihn festhielten zu wehren. Erst nach einigen Schlägen von den Angreifern vor ihm, fiel ihm ein, dass er ja schwere Kampfstiefel trug. Einer davon fand seinen Weg gegen das Schienbein von dem Angreifer der links hinter ihm seinen linken Arm hielt. Der kurze Moment der Überraschung reichte Tom, um seinen linken Arm zu befreien. Den Gewinn an Bewegungsfreiheit nutzte Tom, um den Angreifer der Seinen Linken Arm hielt vor sich in den weg der beiden anderen Angreifer zu schieben. Der Kerl versuchte noch Tom mit einem Schlag zu erreichen, doch Tom befreite auch seinen rechten Arm und trat den Angreifer in Richtung seiner zwei Kumpanen. Schnell wandte sich Tom den Vierten Angreifer zu, der immer noch hinter ihm lag und gerade dabei war aufzustehen. Der nicht besonders flinke Kerl war ziemlich kräftig und nutzte den Schockstab, den er führte ehr als Schlagstock den als Betäubungswaffe. Trotzdem gelang es Tom ihn ähnlich wie den ersten Angreifer den er ausgeschaltet hatte relativ schnell ebenfalls ins Land der Träume zu schicken. Ein kräftiger Leberhaken und ein Kniestoß in den Solarplexus Sorgten dafür, dass der zweite Hüne fiel. Drei unten, drei übrig. Tom nutzte die kurze Pause die durch die Neuaufstellung der drei übrigen Angreifer entstanden war und atmete einige Male langsam durch Sein Rippen brannten. Heute Nacht würde er sicherlich nicht gut schlafen.

Die Pause dauerte nicht all zu lange. Schnell rückten ihm die Drei wieder auf die Pelle. Tom griff nun nach dem Schockstab, den der soeben gefällte Hüne hatte fallen lassen. Tom ließ den Stab zum Leben erwachen und surrend verkündete der Stab Einsatzbereitschaft. Sein elektrisch blaues Licht fiel über Toms Arm. Der Angriff der drei Kerle geriet ins Stocken. Langsam kamen ihre Gehirne zum laufen. Der Kerl den sie gerade Angriffen wehrte sich zwar, aber nicht mit allen Mitteln. Er versuchte sie nicht zu töten. Er war außerdem gefährlicher als sie gedacht hatten. Er schien nicht einmal in Erwägung zu ziehen, seine Blaster zu benutzen. Unsicherheit machte sich in den dreien breit. Manchmal konnte zu viel überlegen und nachdenken zu falschen Schlüssen führen. Die drei Angreifer kamen zu dem Schluss, dass Tom nur mit ihnen spielte. Das gefiel ihnen natürlich gar nicht. Von ihren Hiebwaffen wechselten sie schnell zu Stichwaffen. Vibrodolche wurden gezogen und aktiviert. Toms Lage wurde ernster. Ein Schnitt oder Stich mit so einem Vobrodolch würde glatt durch seinen stichsichere Weste gehen. Davor schützte einen fast keine Rüstung. Schnell ging Tom in die Defensive. Glücklicherweise wurden die drei Angreifer auch vorsichtiger.
Sie griffen mal abwechselnd mal gleichzeitig und nur von vorne an. Dabei trieben sie Tom vor sich her. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihren Angriffen auszuweichen und abzuwarten, bis sich ihm eine Möglichkeit bot, einen Gegenangriff zu starten. Nach etlichen schien endlosen Minuten schließlich kam es zu genau solch einer Gelegenheit. Einer der drei Angreifer blieb mit seinem Fuß einer Kante hängen, strauchelte und wurde von Tom mit dem Schockstab außer Gefecht gesetzt. Die anderen beiden änderten schnell ihre Taktik und teilten sich gleich wieder auf. Einer brachte sich hinter Tom in Stellung und einer blieb vor ihm.

Schnell kehrte Tom wieder in seine Defensive zurück. Die Verletzungen die Tom davongetragen hatte, eine Platzwunde an der Unterlippe und am Jochbein und etliche geprellte Rippen senkten seine Leistung im Kampf bereits merklich. Der Schmerz, welcher von jedem Atemzug verursacht wurde, ließ seine Atmung unregelmäßig werden und Tom zeitweise den Atem anhalten. Das war seiner langsam schwindenden Ausdauer natürlich nicht zuträglich. Er musste den Kampf beenden oder er würde ein unangenehmes Ende nehmen.
Schnell, seine letzten Reserven aktivierend, stürzte er sich auf den Angreifer vor sich. Der Vibrodolch des Angreifers drang ohne Probleme durch seine Weste. Tom schlug dem Angreifer den Schockstab ins Gesicht und verursachte damit ein unangenehm klingendes Knacken. Noch ein Angreifer unten. Toms Position war jetzt jedoch äußerst unangenehm. Er lag auf den erschlafften Körper des Angreifers. Hinter sich wusste er den letzten Angreifer. Unter seiner Weste spürte er wie Blut langsam an seinem Oberkörper herunter lief. Der Dreckskerl hatte ihn mit dem Vibrodolch erwischt. Aber scheinbar nicht zu schlimm. Wieder Glück im Unglück.

Doch Toms Glück währte nicht all zu lange. Durch die macht erhielt er eine undefinierte Warnung und rollte schnell von dem schlaffen Körper des Angreifers herunter. Nur kurz darauf traf genau dort wo er noch gerade gelegen hatte ein Blasterschuss den Körper des Bewusstlosen. Ohne lange nachzudenken zog er einen eigenen Blaster und feuerte auf den letzten Angreifer. Ohne sich noch groß um den Toten vor sich zu kümmern steckte Tom seinen Blaster wieder weg. Erschöpft und unter Schmerzen stand Tom auf. Es war keine Zeit um sich auszuruhen. Er musste sehen, ob Tomm und Saahir Hilfe brauchten.


Coruscant - untere Ebenen - nicht weit entfernt vom Honey House - Tom, Saahir, Tomm, etliche Angreifer (NPCs, bewusstlos oder tot)
 
Coruscant – Untere Ebenen –Honey House

Nylia war erst spät am Morgen aufgewacht und nach einer langen Dusche, einem Blick aufs Comlink ob sie irgendeine Nachricht bekommen hatte - auch wenn sie keine Ahnung hatte von wem: Tylaar hätte sie sicherlich geweckt, wenn er irgendetwas für den Morgen in Sachen Padawan-Ausbildung geplant hatte und Jibrielle hatte sicherlich genug anderes zu tun, als Nylia eine fröhliche guten Morgen- Nachricht zu übermitteln, aber man konnte ja immerhin hoffen- war sie in den Aufenthaltsraum gegangen, aber dort war niemand gewesen. Das obligatorische Frühstück hatte noch dort gestanden und sie hatte sich etwas genommen, aber irgendwie war es komisch, alleine in dem großen Zimmer zu sitzen. Wo war eigentlich Tylaar? Hoffentlich war er nicht wütend, weil sie so lange geschlafen hatte. Irgendwie war das wohl nicht das größte Anzeichen von Enthusiasmus bezüglich der Ausbildung, kam es Nylia in den Sinn und sie gelobte im Stillen Besserung. Irgendwie war der Tag gestern aber so komisch, interessant, ätzend und gleichzeitig doch spannend gewesen, dass sie einfach nur fertig gewesen war. Wenn es sein musste, würde sie sich ganz ehrlich gemeint entschuldigen. Sie wollte ja immer noch zeigen, dass ihre Ausbildung eine gute Idee war, auch wenn das einige anscheinend anders sahen. Nylia dachte mit einer kleinen Grimasse an Noas Kommentare und Blicke gestern und da kam das flaue Gefühl in der Magengegend wieder. Eigentlich sollte es Nylia egal sein, wenn sie jemand nicht mochte. Sie war doch bei allen Sternen alt genug, um solche Zicken-Allüren nicht auf sich wirken zu lassen, trotzdem schob Lia ihren Teller nun von sich, da ihr der Appetit verging.

Da in der Zwischenzeit immer noch niemand aufgetaucht war, schaute sie sich in den Gängen und Zimmern um, die sie bisher kannte, aber das Versteck der Jedi schien wie ausgestorben zu sein. Irgendwann wurde es Nylia zu blöd und sie ging zurück in ihr Zimmer. Ein weiterer Blick auf ihr Comlink zeigte ihr, dass auch dieses Mal keine Nachrichten auf sie warteten.

Wo war eigentlich Tylaar?

Klang das etwa leicht verzweifelt?

Nein, sie hatte eben einfach keine Lust hier alleine herum zu hocken und keine Ahnung zu haben, was eigentlich los war. Immerhin hatten sie gestern eine Veranstaltung des Imperiums hochgehen lassen und mal eben die gesamten Wachen Coruscants in Aufruhr versetzt. Es hätte in den letzten Stunden sonst etwas geschehen sein können. Vielleicht hatte man Noa und den Rest vom Aufstand erkannt, der die Aktion durchgeführt hatte. Dann waren nicht nur sie in Gefahr, sondern auch Tylaar und dann die Jedi, wenn man nach ihm suchte. Nylia wusste ja nicht einmal, wo sie hier Holonet schauen konnte, damit sie die Nachrichten verfolgen könnte. Es gab sicherlich unzählige Berichte über die Sache.

Aber wieso sollte es auch notwendig sein, der Neu-Padawan zu sagen, was denn nun nach so einer Aktion so alles los war.

Irgendwie schaffte es Nylia die nächsten Stunden herum zu bekommen, auch wenn sie nicht einmal sagen konnte wie. Sie hatte ja nicht einmal Bücher. Sie hatte irgendwann die kaputten Stellen in der Tapete gezählt und kannte nun jede einzelne samt der Verläufe an der Wand entlang. Gegen Abend siegte aber die Langeweile und sie wollte noch einmal ihr Glück versuchen, da sie noch immer nicht einmal eine Nachricht bekommen hatte, wo Tylaar war und wann er wohl wieder da wäre. Nylia hoffte wirklich, dass alles in Ordnung war und begann sich langsam Sorgen zu machen. Sie suchte daher noch einmal das „Honey House“ ab, aber irgendwie schien sie immer noch die einzige zu sein, die gerade im hinteren Teil des Hauses war- jedenfalls in den paar Räumen, die sie in ihrer kurzen Aufenthaltszeit schon gesehen hatte. Jetzt war sie ehrlich genervt und kam sich vor wie ein kleines Kind, das man zu Hause gelassen hatte bei einem Ausflug. Hätte ein Stein in ihrem Weg gelegen, sie hätte ihn mit Schwung gegen die nächste Wand getreten. Sie überlegte kurz in den Vorderbereich zu gehen, aber verwarf die Idee sofort wieder. Die Jedi sollten sich hier so unauffällig wie möglich verhalten, soweit sie wusste. Im Barbereich herumlaufen und nach Chesara oder Tylaar fragen war da nicht die beste Sache, die man tun konnte.

Nylia fragte sich nur langsam wirklich, wie ruhig es in einem
verdammten Bordell eigentlich sein konnte.

In ihren Gedanken versunken machte sie sich schließlich auf den Weg zurück zum Aufenthaltsraum, bog um die Ecke und knallte mit irgendwas oder irgendwem zusammen, bevor sie überhaupt realisierte, dass ihr Weg nicht frei war. Der dumpfe Aufprall ließ sie rückwärts fliegen und sie landete unsanft auf ihrem Hinterteil. Nylia war so überrascht, dass sie einige Sekunden brauchte, um ein verspätetes
„Au!“ von sich zu geben. Ihre Locken, die sie heute offen trug, hingen ihr ins Gesicht und sie musste den blonden, nun arg zerzausten Vorhang erst zur Seite streichen, damit sie erkannte mit wem sie da zusammengeprallt war. Lias nächster Laut war daher ein „Ha!“ Zum einen, weil sie endlich jemanden gefunden hatte, oder eben auch mehr oder weniger brutal einfach umgerannt, aber solche kleinen Details waren doch wirklich Nebensache und zum anderen, weil sie den jungen Mann mit den dunklen Haaren erkannte, der ebenfalls zu Boden gegangen war.

Adrian! Hi!“

Coruscant – Untere Ebenen –Honey House – mit Adrian
 
Coruscant, untere Ebenen Nähe des Honey House, mit Tom und Saahir

So einfach, wie er sich das vorgestellt hatte, wurde es doch nicht. Das mußte Tomm sehr schnell feststellen, als er sah, wie organisiert die Bande vorging. Recht gleichmäßig teilten sie sich auf die drei auf. [color]Tom[/color] schien ihnen am gefährlichsten auszusehen, bekam er es doch gleich mit sechs von ihnen zu tun. Wobei einer noch fast ein Junge war, schlank, aber gelenkig und schnell.
Viel Zeit blieb Tomm nicht, sich einen detaillierten Überblick über die Lage zu verschaffen. Er wußte zwar, daß seine beiden Schüler in der Lage sein sollten, ohne große Probleme die Situation zu klären, aber er war sich nicht ganz sicher, ob die beiden seine Einschätzung teilten. Seine fünf Angreifer jedenfalls, allesamt humanoid, testete Tomm nicht groß aus, sondern schickte sie effektiv in den Schlaf. Der erste, der sich traute, war ein drahtiger Typ in seinem Rücken. Während Tomm ihm seine Ferse mit einem gezielten Tritt mittig vor die Brust hieb, so daß dem Typen die Luft wegblieb, schob er dem Kandidaten zur rechten den Ellenbogen ins Gesicht. Es war ein leicht unangenehmes Gefühl, als dem Kerl die Nase brach. Dem Angreifer, der direkt vor ihm stand, schickte Tomm einen Machtstoß entgegen, der ihn von den Beinen und mit dem Schädel an eine Mauer schob. Tomm hoffte, daß er nur bewußtlos war. Dann widmete er sich den beiden bisher noch unbehelligten mit gezielten Tritten. Dem einen trat er aus einem leichten Sprung heraus senkrecht von oben auf den Kopf mit dem Hacken, während es bei dem anderen ein simpler Tritt in die Knie tat - für seinen Gegner leider in eine Richtung, in der Knie für gewöhnlich nicht nachgaben. Mindestens eines der Beine war gebrochen.
In ganz ähnlicher Manier und fast ohne Hilfe der Macht erledigte er seine fünf Kontrahenten so endgültig, daß sie erst wieder aufwachen würden, wenn sie hier weg waren. Dann sah Tomm sich um, ob einer seiner beiden Schützlinge Hilfe benötigte. Tom schien zu Anfang ein paar Probleme zu haben, wenn Tomm das vorhin richtig mitbekommen hatte. Aber er war ebenfalls bereits fertig. Bieb nur noch Saahir, zu denen sie jetzt beide herübersahen.


Coruscant, untere Ebenen Nähe des Honey House, mit Tom und Saahir
 
Coruscant - Untere Ebene - Nahe dem Honey House ==> Saahir, Tomm und Tom + einige feindliche NPC


Saahir war den beiden überwiegend schweigend gefolgt und hatte sich so satt an allem gesehen wie es nur möglich war. Coruscant war so vielfältig und so groß und noch immer befand der Planet sich im Bau. Sie kamen ihrem Zielort immer näher und Saahir hoffte das dies keine Floskel war die man einem quengelnden Kind erzählte. Ihm schmerzten die Füße und er wollte sich endlich ausruhen um die ganzen Eindrücke zu verdauen. Doch es wurde mit den beiden Tom(ms) einfach nicht langweilig. Kurz vor dem erreichen ihres Ziels, fingen einige Kerle an sie zu belästigen. Saahir kannte solch Schickanen von Tatooine zur Genüge, eine reine Formalität dort, doch in er Macht nahm er eine üble Vorahnung wahr die sie prompt bestätigte. Tomm schien daraus eine weitere Prüfung machen zu wollen und Saahir hätte nichts dagegen gehabt, wäre es bei den zwei Angreifern geblieben, doch nach und nach ströhmten mehr dazu.

Es dauerte nur wenige Augenschläge als die drei wie eine Herde voneinander getrennt wurden und von Angreifern umzingelt wurden. Saahir zog die Luft tief ein um sich zu beruhigen und nahm wahr wie sich drei Kerle, Menschen, auf ihn zubewegten. Die zwei Twilek die sich langsam einen Weg in seine Flanke bahnten, nahm er zunächst nicht wahr. Die drei Kerle drängten ihn immer weiter zurück und Saahir ließ dies zu, weil er die Zeit brauchte um sich einen Plan zurecht zu legen. Die Kerle hatten alle eine recht ausgeprägte und kräftige Muskulatur. Das erklärte auch wieso sich zwei von ihnen auch nicht auf Waffen verließen und lediglich einer sich eine Art Schlagring aus Durastahl über die Pranke gesteckt hatte.

Es wurde Zeit für die erste Konfrontation und Saahir entschied sich für den törrichten direkten Weg. Er stürzte auf den Kerl der direkt vor ihm stand zu um ihm einen Faustschlag gegen das Schlüsselbein zu setzen, der kaum Effekt zeigte. Als erstes erntete Saahir bloss ein verhöhnendes Lachen, bevor es kurz schwarz vor seinen Augen wurde, als mit einem knackenden Geräusch seine Nase brach unter einem Fausthieb von dem Kerl der links von ihm stand. Saahir stolperte benommen und ungewohnt ungelenkig zurück und hatte Schwierigkeiten die Balance zu halten. Schmerz durchflutete seine Gedanken und Blut schoss aus seiner Nase. Er brauchte einige Sekunden bevor er wieder bei klarem Verstand war und den Schmerz halbwegs ausblenden konnte. Nun erblickte er auch die beiden Twilek die sich näherten und mit Vibrodolchen bewaffnet waren.


"Schei** die zerfetzen mich glatt !"

Stöhnte er mit aufkeimender Panik, die er aber rasch wieder niederrang. Er sah über die Schulter und sah das sie ihn dicht an die Wand gedrängt hatten. Kaum mehr 4 Meter trennten ihn davon mit dem sprichwörtlichen Rücken zur Wand zur stehen. Noch 3 Meter, er sah sich weiter um und sah links von ihm eine dunkle Gasse aus der die Angreifer gekommen waren. Kraft hatte keinen Sinn gegen diese Gegner, vorallem nicht gegen diese Masse an Gegnern. Also entschied er sich für seine Wendigkeit und seine Schnelligkeit. Er drehte sich um und nutzte die Macht um seine Schritte etwas zu beschleunigen als er auf die Wand zulief.
Zwei der kräftigen Gegner schienen sein Vorhaben für eine panische Flucht zu halten und eilten ihm nach. Der andere mit dem Schlagring und die Twilek hielten sich zurück und erkannten das ganze als Finte. Saahir setzte mit einem Fuß auf der Hauswand auf, dann mit dem zweiten etwas höher und stieß sich dort ab um mit einem Überschlag hinter den beiden kräftigen Gegnern zu Landen die fast gegen die Wand gerannt waren, so gierig waren diese Bluthunde gewesen. Als er hinter den Beiden aufsetzte zog er fast schon wie automatisiert die Luft ein und stieß eine Hand vor um einen schwachen Machtstoß in die Richtung der Beiden zu vollführen, wie es sein Meister ihm gezeigt hatte. Der Machtstoß war nicht außerordentlich kräftig, genügte aber um die beiden Bluthunde die in wilder gier eine gewisse Schnelligkeit aufgebracht hatten um Saahir vor der Wand zu erwischen, mit den Gesichtern vorran gegen eben jene Wand prallen zu lassen. Ein ungnädiges dumpfes Geräusch ertönte als die Beiden zusammensackten nach dem Aufprall.

Saahir wandte sich um. Noch immer pulsierte das Blut wie wild durch seinen Kopf und als er sich gerade dem dritten Kerl mit dem Schlagring zugewandt hatte, kassierte er einen Schlag der ihm die Luft aus der Lunge trieb. Saahir sackte zusammen und ging auf die Knie. Das konnte es doch nicht sein? Ungnädig getötet von einem Schläger? Dafür hätte er nicht nach Coruscant kommen müssen. Mit einem siegessicheren Lächeln beugte sich der große Kerl herrunte und packte Saahir am Kragen um ihn ohne weiteres wieder hochzuheben und sogar ein Stück weit in die Luft zu heben.


"Jetzt reißen wir der Fliege die Flügel aus !"

johlte der Kerl feierlich und hob Saahir noch etwas höher wie eine Trophae an. Blinde Panik überfiel Saahir , als er wie ein Wurm am Angelhaken hing und die Handgriffe folgten schon eher einem Instinkt als einem Plan. Er ließ eine der beiden Vibrodolche aus dem Ärmel in seine Handrutschen und hatte die schmalen Mandelaugen weit aufgerissen. Seine Augen füllten sich mit Schmerzenstränen durch die gebrochene Rippe und Nase und die herannahende besiegelnde Faust. Der Schlagring reflektierte das Licht und Saahir kniff die Augen zu um dem Funkeln zu entgehen, während er den Dolch hochriss und seinem Peiniger ohne Vorwarnung von unten ins Kinn trieb. Ein matschende Geräusch später, landete Saahir auf den zittrigen Beinen und öffnete die Augen wieder. Er sah auf den Mann hinab, der ihm gerade das Leben nehmen wollte und nun selber Gurgelnd mit den letzten Atemzügen auf dem Boden kauerte. Er sah zu dem Mann hinab, dem ein Vibrodolchgriff aus dem Unterkiefer ragte. In den wenigen Sekunden in dem er sich gestattete sich diesen unwürdigen Kampf um Leben und Tot mitanzusehen empfand er keine Reue. Er hatte sein eigenes Leben gerettet und nur das zählte für ihn. Hatte bisher immer nur als sein höchstes Gut gegolten. Erst als ein wütender Schrei in seiner unmittelbaren Nähe erklang sah er von dem Schauspiel weg nur um sich im nächsten Moment unter einem Dolchhieb wegzuducken. Die Twilek waren herangeeilt um ihn anzugreifen. Sie waren schnellere und viel beweglichere Gegner und Saahir hatte schon seine beiden Haupttrümpfe ausgespielt, die Macht und seine versteckten Dolche.

Erst jetzt erkannte er wie wichtig die Lehre seines Meisters über die Macht gewesen war. Er begriff erst in dieser so bedrohlichen und ernsten Situation das die Macht keine lästige Übung war, sondern das er der Macht vertrauen musste und sich von ihr leiten lassen musste. Das bewegte ihn dazu, trotz der Schmerzen sich in die dunkle Gasse zu wenden und loszusprinten. Die Twilek folgten ihm und hielten die ersten Meter gut Schritt. Er sprang über einen Müllkontainer, nahm mit ein paar Sätzen eine kleinere Mauer und einer der Twilek fiel zurück um einen Blaster zu ziehen. Er Schoss und es war pures Glück das Saahir in genau diesem Moment angehalten hatte und der andere Twilek aufgeschlossen hatte und ihm glücklicherweise als Schild diente. Der Schuss traf den Twilek im Rücken und dieser Sackte mit einer tötlichen dampfenden Wunde zu Boden.

Saahir sah ungläubig auf die Leiche vor seinen Füßen hinab, bevor eine vage Vorahnung von Gefahr ihn ereilte. Er hob noch den Vibrodolch wie er sein Trainingslichtschwert gehoben hätte um den Schuss abzuwehren, war aber zu langsam und der Treffer riss ihn von den Beinen. Saahir schlug unsanft auf dem harten Boden, hinter dem Müllcontainer auf den er gerade noch leichtfüßig gesprungen war, auf. Er sah kurz nocheinmal benommen auf, dann roch er verbranntes Fleisch, sein verbranntes Fleisch. Der Schuss hatte seine Schulter erwischt. Der Geruch brannte in seiner Nase und dann nahm er den Schmerz wahr, der ihm die Besinnung raubte und er drehte bewusstlos den Kopf zur Seite.

Der Twilekschütze senkte den Blaster nach seinem zweiten Schuss und seine Lekku zuckten erregt, er wollte erst tiefer in die Gasse eindringen, in der er gerade Saahir von einem Müllcontainer geschossen hatte, als er sich dazu entschloss sich nach dem Verbleib seiner Genossen umzusehen. Die Augen des Twilek weiteten sich panisch als er erkannte, dass er der letzte seiner Gang war der noch stand und das Tomm und Tom gerade drauf und dran waren sich ihm zu nähern. Er schoss verzweifelt zweimal ungenau in deren Richtung und trat die Flucht an um den beiden Herannahenden zu entgehen und den Bewusstlosen in der dunklen Gasse zurückzulassen.


Coruscant - Untere Ebene - Nahe dem Honey House ==> Saahir, Tomm und Tom
 
[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich | Adrian ]

Was bildete der sich eigentlich ein?! Hier einfach so aufzutauchen, Forderungen zu stellen und die Jedi in Gefahr zu bringen! Manchmal kam ihm Exodus vor, wie der größte Idiot des Universums! Wieso musste er zum Reden unbedingt herkommen? Sein Vater wusste doch, dass Adrian bei sowas immer abblockte! Ein unverbindliches Com-Gespräch – das wäre der richtige Weg gewesen. Aber Exodus hatte es mal wieder vermasselt.

Grummelig zog Adrian durch die Gänge des hinteren Bereichs des Bordells. Die Hände in den Hosentaschen vergraben, sah er zu Boden und dachte an seinen gescheiterten Versuch seinen Vater über die Macht zu fühlen. Direkt nachdem Chesara wieder nach draußen gegangen war, war er in sein Zimmer gelaufen und hatte probiert zu meditieren. In der Meditation konnte er Auren am besten spüren. Aber er war erfolglos geblieben. Er hatte sich weder richtig konzentrieren können, noch war er überhaupt sicher, seinen Vater spüren zu können. Wahrscheinlich verbarg Exodus seine Aura – genauso wie Chesara.
Es war komisch: Obwohl alle Welt seinen Vater als gefürchteten Sith-Lord kannte – einen der mächtigsten, wie man sagte, hatte Adrian keine Ahnung, was sein Vater wirklich konnte. Zuhause nutzte er die Macht fast nie, wollte auch nicht, dass Adrian es im Übermaß tat. Wie mächtig war er wohl? Mächtiger als Chesara? Adrian konnte es sich zwar nicht vorstellen, aber möglich war es doch. Sein Vater war ein Krieger gewesen, Chesara eine Heilerin.
Er wollte zu gerne wissen, ob Exodus noch hier war! Aber rausgehen und nachsehen – keine Chance! Das würde er nicht machen.
Immer noch ziellos durch das Gebäude streifend, bog Adrian um eine Ecke. Den Blick zu Boden gesenkt.

Dann riss ihn etwas von den Füßen. Sein Kopf klagte laut auf, der Schmerz pulsierte durch seinen Körper. Irgendwie hatte er den Aufprall auf dem Boden mit den Händen abgefangen, aber verdammt sein Kopf!


„Was sollte das, verdammt!“

Seine Reaktion kam zwar verspätet, aber wer auch immer ihn da umgerannt hatte, sollte seinen Unmut wenigstens noch zu spüren kriegen! Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb er sich die Stirn und blinzelte dann einem Haufen blonder Locken entgegen.

„Adrian! Hi!“

Es war Nylia, die Padawan von Tylaar. Die ausgesprochen niedliche Padawan, wie Adrian trotz seines Schmerzes wieder bemerkte. Mist! Er war so ein Träumer und motzt sie dafür an! Unwillkürlich wurden seine Wangen rot. Hoffentlich bemerkte sie nichts. Er wurde auch wegen jedem Mist rot!

„Hey! Nylia!“

Er graste seinen Kopf verzweifelt nach irgendeinem coolen Spruch ab, doch ihm fiel nichts ein. Stattdessen stand er auf, probierte nicht allzu schmerzverzerrt zu gucken und hielt Nylia die Hand hin, um ihr aufzuhelfen.

„Ähm … tut mir Leid. Ich hab geträumt.“

Irgendwas witziges, was lässiges! Verdammt!

„So treffen wir uns also doch nochmal, hm?“

Sowas blödes! Das hatte sie doch bestimmt niemals kapiert!

„Treffen, verstehst du?“

Demonstrativ deutete er jetzt doch auf die pulsierende Beule auf seiner Stirn. Ein dämlicherer Wortwitz hätte ihm auch nicht einfallen können. Hastig probierte er die Blamage zu überspielen und fragte:

„Was machst du eigentlich hier?“

[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich | Adrian und Nylia ]
 
- Coruscant –Untere Ebenen – Honey House – Eingangsbereich/Bar – Mit Exodus -

Obwohl sie bereits gesagt hatte, dass sie der Meinung war, Adrian müsse die Entscheidung für sich selbst treffen, versuchte Exodus erneut sie umzustimmen. Er meinte, sie solle Adrian ins Gewissen reden und ihm sagen, dass seine Mutter ihn dringend brauchte, dass es wichtig für sie war, dass er zurück kam – und nicht nur für sie, sondern auch für Exodus selbst. Chesara schluckte. Es war nicht einfach sich diese Dinge anzuhören und sich dabei die verzweifelte Mutter vorzustellen, die alleine zu Hause saß und niemanden an sich heran ließ. Die Mutter, die um ihre Kinder weinte und bangte, Tag für Tag. Dennoch blieb Chesara bei ihrer Meinung. Adrian musste tun, was er für richtig hielt und wenn das bedeutete, seine Schwester zu suchen, dann war das so. Sie gab ihm ihren Rat und konnte ihm sagen, was sie für richtig hielt, doch sie würde ihn weder in die eine noch in die andere Richtung drängen.

„Ich bleibe bei meiner Entscheidung, Exodus.“

Sagte Chesara fest, um noch einmal ihren Standpunkt klar zu machen.

„Adrian ist alt genug um seinen eigenen Weg zu gehen. Ich werde ihm sagen, dass sich seine Eltern um ihn sorgen und ich es für richtig halte, wenn er mit seiner Mutter spricht. Alles andere jedoch liegt ganz allein bei ihm.“

Die Jedi-Rätin holte tief Luft und ließ ihren Blick kurz durch den Eingangsbereich schweifen. Es war schon mehr los als noch vor wenigen Minuten, als sie das Bordell betreten hatten. Wie spät war es eigentlich? Chesara sah wieder hinüber zu Exodus. Die Beschreibung „verzweifelt“ passte nicht recht zu ihm, besonders nicht, wenn man wusste wer er war. Dennoch ließ sich klar erkennen, dass die Situation ihn mitnahm. Adrian war sein Sohn und er liebte ihn, auch wenn er nicht wusste, wie er es zeigen sollte. Chesara, die selbst Mutter war, tat es weh in seine Augen zu blicken und ihn sagen zu hören, dass er seinem Sohn helfen wollte und dass es ihn schmerzte, an Alisah zu denken. Sie konnte ihn verstehen, oh ja, sie konnte wirklich gut nachempfinden, dass er Adrian nach Hause holen und ihn beschützen wollte. Jede Mutter, jeder Vater, würde vermutlich genauso fühlen. Dennoch ließ sich das Problem so nicht lösen. Adrian musste sein Leben leben. Man konnte ihn nicht einsperren, ihm Kontakte verbieten und hoffen, dass er so niemals den Verlockungen der dunklen Seite ausgesetzt sein würde. Dafür war es längst zu spät. Es war von dem Tag an zu spät gewesen, als Yuna Reven ihre Kinder in die Hände der Jedi übergeben hatte. Inzwischen war Adrian längst mit der Macht vertraut und er hatte beschlossen weiter zu lernen. Wie sollte er verstehen, dass er etwas aufgeben und von etwas Abstand nehmen sollte, das seine gesamte Familie prägte und das zu lernen seine Mutter ihn vor Jahren ermutigt hatte?

„Ich werde ihn nicht nach Hause schicken.“

Sagte Chesara leise und es tat ihr Leid, dass sie Exodus nicht würde helfen können.

„Aber ich werde ihm mitteilen, dass ich mit Euch gesprochen habe... und dass ich glaube, dass Ihr ihm viel zu sagen habt. Sprecht mit Adrian, Exodus, jedoch nicht um ihm klar zu machen, dass er Hirngespinsten hinterher jagt oder dass er gefälligst nach Hause kommen soll. Sagt ihm, was Ihr mir gesagt habt: dass es Euch wichtig ist, dass er zurück kommt. Hört ihm zu. Ich glaube, Ihr habt einander bisher viel zu wenig zugehört.“

Nachdenklich befeuchtete Chesara ihre Lippen. Für diese Worte für ihr Exodus Wingston wohl kaum um den Hals fallen. Bestenfalls würde er sie mit einer spöttisch hoch gezogenen Braue quittieren oder einfach gar nicht reagieren. Dennoch war sie froh, dass sie sie ausgesprochen hatte. Seine nächste Frage, wie sie Adrian helfen wollte, Alisah zu finden und ob sie ihn alleine los ziehen lassen würde, überraschte sie. Die Art, wie er die Frage stellte und wie er sie ansah, war ein wenig provozierend und doch glaubte Chesara zwischen denen Zeilen zu lesen, dass er sich vergewissern wollte, dass sein Sohn wenigstens nicht alleine sein würde, wenn er ihn schon nicht von seinem Vorhaben würde ablenken können.

„Ich weiß noch nicht, was wir tun können.“

Antwortete Chesara frei heraus.

„Ihr habt es selbst gesagt, nicht einmal Ihr wisst, wo Alisah sich aufhält. Aber ich werde Adrian helfen, wenn ich kann, ja. Und ich werde ihn ganz sicherlich nicht alleine lassen.“

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Eingangsbereich/Bar – Mit Exodus -
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Film-Set ~ mit Akemi und Leuten ~§

Das kleine Zettelchen in Nex Hosentasche wurde zwischen seinen Fingern hin und her geschoben, geknickt, zusammengefaltet, wieder aufgerollt, ohne das er überhaupt bewusst Notiz davon nahm, während er sich mit Akemi unterhielt. Das war ja wirklich großartig gelaufen! Da hatte er geglaubt, mit dem Kaffee sein dämmliches Verhalten vom Vortag wieder gut machen zu können, und war prompt in das nächste Fettnäpfchen in der größe eines Swimmingpools getreten. So ein Mist! Warum war es ihm nicht einmal in den Sinn gekommen, dass dieser Richard auch ihr Freund hätte sein können? Nur weil so mindestens ein ganzer Mensch, der einen Führerschein haben konnte, älter war als sie? Nur weil ihm selbst eine Beziehung zu einem Methusalem nie passieren könnte? Nur weil Akemi tatsächlich noch ein wenig wie ein Kind aussah ... ein außerordentlich anziehendes Kind ... ein Kind, mit dem man durchaus durchbrennen, ein Haus bauen und ... Kinder kriegen konnte? Nur ... weil er vielleicht nicht gewollt hätte, dass sie einen Freund hat?

"Tut mir wirklich leid, nochmal. Wollte dich damit wirklich nicht so ... überrumpeln ..."

Überrumpeln war ein hübscher Euphemismus. Hoffentlich hatte sie nicht gesehen, wie er sich die Kaffespritzer aus dem Gesicht hatte wischen müssen. Leider, musste Nex feststellen, wirkte Akemi nach der Sache irgendwie entnervt.

„Hm, nun ja, jetzt weißt du's. Wir, ähm, sind seit ein paar Monaten zusammen.“

meinte sie und klang dabei etwas defensiv, als hätte sie das Gefühl, sich und Richard verteidigen zu müssen, Rechenschaft ablegen zu müssen. Das war ihr sichtlich unangenehm. Die Probleme, die ihre Beziehung im Lichte der Öffentlichkeit auslösen mochten, konnte er sich gut vorstellen. Man würde sich das Maul zerreißen.

"Hör mal ... nicht das meine Meinung wichtig wäre, aber ich finde es wirklich voll okay, dass ihr zwei zusammen seit. Alter sollte nie ein Hinderungsgrund sein, genausowenig wie irgendwelche anderen gesellschaftlichen Normen, richtig?"

sagte Nex, versuchte sich mit einem Lächeln und hob zur Unterstützung fragend die Schultern. Das war die volle Wahrheit gewesen, wenn er auch nicht ganz ehrlich war.

Akemi bemerkte, dass der Dreh gleich losgehen würde und so machte sie sich fertig dafür. Die Unterhaltung schien beendet. Wieder ein Erfolg auf ganzer Linie.


"Okay, viel Glück. Wir sehen uns dann nachher, in der Straßen-Szene."

erwiderte er noch, gerade laut genug dass sie ihn hören konnte. Ein toller Tag. Total absurd. Nex ärgerte sich über sich selbst. Vor allem ärgerte es ihn, dass es ihn überhaupt ärgern konnte. So ein Mist! Seine Fäuste ballten sich und die eine zerdrückte dabei den Zettel, auf den Nex jetzt erst wirklich ausmerksam wurde. Beiläufig nahm er ihn aus der Tasche, bemerkte, dass eine kleine Notiz darauf geschrieben war, und las sie. "Wie wars? Auf den Geschmack gekommen? Für ein bisschen mehr Glitzeryll, weißt du ja, wo du mich finden kannst"

Für mehrere Minuten stand Nex wie angewurzelt, den Zettel in seiner Hand zerknüllt. Doch dann gelang es ihm, sich zu lösen. Er schmiss den Zettel weg und begab sich zurück in den Wohnwagen.


§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Film-Set ~§
 
- Coruscant – Eastport-Raumhafen – Dock 54347 – Mit Jace -

Das erste, was ihr Kontaktmann tat war, ihr das Du anzubieten. Förmliche Anreden waren ihm also unangenehm. Noa hatte damit kein Problem. Den Umgang würde es enorm erleichtern, das stimmte schon. Okay, Jace also. Es war gut zu hören, dass er einen Plan hatte. Alles andere hätte Noa ziemlich alarmiert. Es war eine Sache, einfach mal eben ins Blaue hinein mit einem fremden Typen weg zu fliegen um mit ihm gemeinsam Waffen für einen verbotenen Widerstand zu beschaffen, aber es war noch viel schlimmer, wenn dieser Typ keine Ahnung hatte von dem, was er tat und – nicht auszudenken! - unorganisiert war. Von den Defendern kannte Noa nur akkurate Planungen. Wann immer ihr Bruder sie zu irgendeinem Job los geschickt hatte, hatte er dafür gesorgt, dass alles genau überdacht und kalkuliert war. Wenn es sich vermeiden ließ, überließ er nichts dem Zufall. Noch bekam sie Jace' Plan allerdings nicht zu hören. Wahrscheinlich benötigen sie dafür auch mehr Ruhe. Gut, Noa konnte warten. Sie notierte sich weiterhin, dass er Rätin ChesaraSyonette anscheinend gerne „Madge“ nannte (wie kam er nur auf SO einen Namen? Und wie gut kannte er sie wohl?), dass sie jetzt noch auf einen weiteren Passagier warteten, dass sie ein paar Jedi (wieviele wohl?) auf Naboo einsammeln würden, dass sie die Waffen und Ausrüstung auf Abregado-Rae beschaffen würden und dass er absolut keinen Schimmer hatte, wie lange sie insgesamt weg sein würden. Na wunderbar, dachte Noa. Hoffentlich hatte sie genug saubere Unterhosen dabei. Außerdem war sie jetzt schon gespannt, wie genau er sich die Waffenbeschaffung vorstellte. „Interessant“ ließ sich auf mehrere Arten interpretieren. Seine nächste Frage haute sie fast aus den Socken. Ob sie es eilig hatte, wieder auf diese Müllhalde zurück zu kehren, wollte er wissen. Wie bitte? Müllhalde? Tickte der eigentlich noch ganz richtig?! Schonmal was davon gehört, dass hier Leute lebten? Warum sollte sie wohl einen Widerstand auf Coruscant unterstützen, wenn nicht, weil es ihre Heimat war und sie hier geboren und aufgewachsen war! Sowas unsensibles!

„Diese Müllhalde ist zufällig mein Zuhause!“

Erwiderte Noa heftig. Sie konnte ja nichts dafür, dass ER anscheinend nicht wusste, was das war! Wahrscheinlich lebte er ausschließlich auf seinem blöden Schiff, irgendeiner ollen Drecksmühle, in der sie sich während ihrer Reise Flöhe holen würde! Seine zweite Frage, wie oft sie Coruscant schon verlassen hatte, hörte sie schon gar nicht mehr, so sehr rauschte es in ihrem Kopf. Zudem tauchte plötzlich eine Frau vor ihnen auf, die Jace begrüßte und sich für ihre Verspätung entschuldigte. Damit war das Thema dann ohnehin gegessen. Gut für ihn! Die Frau hatte schwarze Haare und war, um es milde auszudrücken, ziemlich kräftig – kräftig nicht im Sinne von Fett, sondern eher von Muskelmasse. Noa betrachtete sie ziemlich neutral - Bodybuilderin oder was? - war jedoch angenehm überrascht über die nette Begrüßung. Sie schien Jace recht gut zu kennen, jedenfalls klang die Art, wie sie mit ihm sprach, danach. Ihr Name war Azgeth und das auffälligste an ihr, abgesehen von ihrer bulligen Erscheinung, war ihr durch zahlreiche Narben entstelltes Gesicht. Menschen, die anders aussahen als die Norm, oder durch bestimmte Verunstaltungen aus der Reihe fielen, kannten das Phänomen, auffällig angestarrt zu werden. Noa versuchte krampfhaft, nicht zu starren, was ihr allerdings schwer fiel, weil sie nicht wusste, wo sie stattdessen hin sehen sollte, wenn schon nicht in Azgeths Gesicht.

„Hi, ich bin Noa.“

Grüßte sie freundlich zurück. Eine Frau wie Azgeth wollte man sicher nicht zum Feind haben. Wenn Jace sie mitnahm, dann musste „interessant“ in Bezug auf die Waffenbeschaffung gleichzeitig „gefährlich“ und „brutal“ bedeuten. Azgeth konnte bestimmt gut rechte Haken austeilen. Darin war Noa nicht so gut, auch wenn sie gerade gerne einen an Jace verschenkt hätte, den Coruscant gar nicht zu interessieren schien. Warum half er dann überhaupt, wenn der Planet für ihn bloß eine Müllhalde war? Blödmann. Sie war gerade ziemlich damit beschäftigt, ihren tollen neuen Reisepartner und Heimatsignoranten finster anzufunkeln, als dieser das Wort an sie richtete. Sein Angebot, ihre Tasche zu tragen, traf sie vollkommen unvorbereitet.

„Äh... klar. Danke.“

Nickte Noa. Also noch so eine Sorte Tylaar Zaith. Männer, die einen im ersten Moment rasend machten, um dann im nächsten Augenblick nett zu sein. Wie wunderbar, als ob sie davon nicht schon genug gehabt hätte. Sie stand auf und langte nach dem Griff ihres Koffers, den sie hinter sich her ziehen konnte. Da waren ihre Waffen drin, den würde sie garantiert nicht aus den Augen lassen.

- Coruscant – Eastport-Raumhafen – Dock 54347 – Mit Jace + Azgeth -
 
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Coruscant – Untere Ebenen –Honey House – mit Adrian

Nylia blinzelte einen Moment zu Adrian herauf und starrte seine ausgestreckte Hand an, bis ihr von der Situation leicht verwirrter Geist alle Details zusammensetze, sie über den Witz lachte und sie sich aufhelfen ließ. Hoffentlich dachte er nicht, dass sie immer so schwer von Begriff war. Sie bemerkte, dass sie durch das Aufhelfen sehr nahe bei Adrian stand und trat mit einem verlegenen Lächeln einen Schritt zurück. Irgendwie legte sie seit sie hier war ein unglaubliches Talent an den Tag, sich tollpatschig zu verhalten. Irgendwie erschien es Nylia daher gar nicht so unwahrscheinlich, dass Tylaar mit seinem Witz, wie viele Tote es geben würde bei ihrem ersten Lichtschwerttraining, Recht behalten könnte. Zumindest sie selbst war eine gute Kandidatin für die eine oder andere Blessur. Nylia versuchte nebenbei ihre Haare zu richten, während sie überlegte, was sie Adrian antworten sollte. Seine hellen Augen musterten sie aufmerksam, was dieses Unterfangen irgendwie nicht leichter machte. Wahrscheinlich sah sie aus wie einmal durch einen Windkanal gezogen. Eine ihrer Haarsträhnen war besonders hartnäckig und rutschte ihr immer wieder in die Stirn, bis Nylia sie schließlich mit einem entnervten kleinen Laut hinter dem Ohr festklemmte.

„Ich habe gerade auch nicht aufgepasst, tut mir Leid. Auch sorry dafür, dass mein Dickschädel dir anscheinend Kopfschmerzen bereiten wird.“

Sie wies auf seine Stirn, da sie dachte sie wären auch mit den Köpfen zusammengestoßen. Nach dem ersten Moment der Freude endlich jemanden gefunden zu haben, war ihr das Ganze dann doch peinlich. Sie krauste daher verlegen die Nase, verschränkte ein wenig ratlos die Arme vor dem Körper und rieb sich so unauffällig es ging ihren Ellbogen, den sie sich beim Fallen angestoßen hatte.

„Ich habe heute irgendwie noch niemanden hier gesehen und habe keine Ahnung, wo alle sind. Tylaar ist heute wohl noch nicht hergekommen. Daher wollte ich noch einmal nachsehen, ob ich nicht jemanden finde. Dass ich dabei so einen durchschlagenden Erfolg haben würde, hätte ich nur nicht erwartet.“

Sie bemerkte selbst erst nachdem sie dies gesagt hatte, dass sie unbewusst auf Adrians Witz eingegangen war und lachte kurz auf. So standen sie bei den schlechten Wortwitzen dann jedenfalls auf der gleicher Stufe, worüber sie noch ein wenig breiter grinste.

„Und was machst du hier? Auch auf der Suche?“

Die innovativste Frage seit Jahrzehnten, seufzte Nylia innerlich fast zeitgleich, wie sich ihre Lippen bewegten. Wenn sie gleich noch nach dem Wetter fragte, hätte sie dann den Small-Talk-Fragenkatalog abgearbeitet.

„Weißt du, ob es hier irgendwo eine Holonetstation gibt? Oder Bücher? Irgendwie fehlt mir noch die Erfahrung, was man als Jedi so in seiner Freizeit macht und ich will nicht noch länger die Wände in meinem Zimmer anstarren.“


Coruscant – Untere Ebenen –Honey House – mit Adrian
 
Coruscant - untere Ebenen - nicht weit entfernt vom Honey House - Tom, Saahir (bewusstlos), Tomm, etliche Angreifer (NPCs, bewusstlos oder tot)

Tom ließ den letzten Angreifer fliehen. Leicht hätte er seinen Blaster ziehen und den Twilek töten können, doch das eine Opfer das er verursacht hatte, war für heute genug. Erstmal ging es darum Saahir zu helfen. Er konnte dessen Aura in der nähe spüren. Doch sie war schwach und irgendwie komisch. Tom beeilte sich zu Saahir zu kommen. Seine geprellten Rippen ignorierend, rannte er fast zu seinem Mitpadawan. Adrenalin, mehr als zuvor, schoss in seine Adern und betäubte den Schmerz. Dem Jungen durfte nichts passiert sein. Bilder vom Tod seiner Eltern schossen ihm durch den Kopf. Nein! Nicht auch Saahir. Wieso mussten alle um ihn herum sterben? Erschrocken sah er Saahir mit einer Schusswunde an der Schulter an einem Müllcontainer liegen. Mit großen Schritten überwandt er die letzten Meter bis zu seinem Freund und kniete sich schnell neben ihn. Toms Hand fand eilig den Weg zu Saahirs Halsschlagader. Erleichtert stellte Tom fest, dass der Junge noch lebte. Er war nur bewusstlos. So fühlte sich das durch die Macht also an, wenn ein anderer bewusstlos war. Ein paar Ohrfeigen später war klar, dass Saahir so schnell auch nicht wieder aufwachen würde. Ohne lange zu zögern zog Tom aus seiner Weste einen Bactainfusionsstift und injizierte ihn Saahir in die Schulter. Bacta war nie falsch. Den Stift ließ er neben sich in den Dreck fallen.

„Tomm! Saahir ist bewusstlos. Er hat eine unangenehm aussehende Blasterverbrennung an der Schulter. Wir müssen ihn hier schleunigst Wegbringen.“

Das war das schlimmste an Blasterverbrennungen. Selbst solch ein Streifschuss konnte einen umbringen. Die Hitze eines Blasterschusses war einfach zu groß. Blasterwaffen, ihre Funktion und die Folgen ihres Einsatzes hatten an der Schule eine eigene ziemlich lange Unterrichtsreihe gehabt. Saahir bräuchte schnell medizinische Hilfe. Ansonsten könnte er an den Folgeerscheinungen der Verbrennung schlimmstenfalls sterben. Um das genau zu beurteilen fehlte ihm das medizinische Hintergrundwissen, aber Vorsicht war immer besser. Sicherheitshalber holte er noch einen Bactainfusionsstift aus einer Westentasche. War da nicht was mit Flüssigkeitsverlust? Volumenverlust des Blutes oder so ähnlich. Tom schätzte, dass es besser war Saahir jetzt mit Bacta vollzupumpen, als es nachher zu bereuen es nicht getan zu haben. Wie gesagt. Bacta schadete nicht. Der zweite Infusionsstift landete nah neben der Einstichstelle des ersten Stiftes. Seine eigenen Schmerzen hatte er über die Sorge um Saahir völlig in den Hintergrund gedrängt. Somit stand sogar seine geistige Abschirmung wieder. Selbige hatte er während des Kampfes nicht aufrecht erhalten können. Jetzt jedoch, da seine Konzentration nicht mehr von der akuten Bedrohung des eigenen Lebens und ziemlich unangenehmen Schmerzen gestört wurde, gelang ihm eben dies wieder wie nebenher.

Coruscant - untere Ebenen - nicht weit entfernt vom Honey House - Tom, Saahir (bewusstlos), Tomm, etliche Angreifer (NPCs, bewusstlos oder tot)
 
Coruscant, untere Ebenen in der Nähe des Honey House, mit Tom und Saahir

Genau die Umgebung im Auge behaltend schlich Tomm mehr zu Saahir als daß er lief. Auch wenn es ihn, genau wie Tom dazu drängte. Er wollte nicht ein zweites Mal eine Situation so falsch einschätzen wie diese eben. So kam er, die Situation sichernd, ein paar Augenblicke später bei seinem bewußtlosen Schüler an als Tom. Dieser hatte ihm in seiner Verzweiflung bereits zwei Bactaspritzen gesetzt. Sie schadeten auf jeden Fall nichts, auch wenn der Jedi eine bessere Möglichkeit hatte, dem Jungen zu helfen. Er wußte, daß Saahir nicht tot war. Zu oft hatte er dieses Gefühl in der Macht spüren müssen, wenn gute und sehr gute Freunde Abschied genommen hatten. Aber trotzdem, so etwas hätte nicht passieren dürfen. War er zu lange weg gewesen von alledem?
Er kniete sich neben Saahir nieder. Die Brandverletzungen des Blasters waren offensichtlich. Die gebrochene Nase auch. Aber zuerst mußte Tomm sich ein Bild über innere Verletzungen machen. Er schloß die Augen. Mehr zur Konzentration denn zur Notwendigkeit legte er die Hände sanft auf Saahirs Körper. Er wußte, daß es deutlich bessere Heiler unter den Jedi gab als ihn. Seine Meisterin zum Beispiel. Aber er wußte nicht, wie schnell er sie treffen würde. Deshalb lag es an ihm, dem Jungen zu helfen. Seinem Jungen.
Tomm ließ die Macht durch sich fließen, begutachtete Knochen für Knochen und Organ für Organ. Eine gebrochene Rippe konnte er noch fühlen. Mehr nicht. Zum Glück. Etliche Prellungen würde er wohl noch haben, aber das würde nicht das Problem sein.
Hoch konzentriert tastete Tomm nach den beiden Teilen, die eigentlich zusammengehörten. Es war kein schwieriger Bruch, so daß er sich in der Lage sah, diesen zu heilen. Langsam bewegte er die Teile aufeinander zu, steckte sie wie in einer Art Puzzle wieder zusammen. Das war der einfache Teil der Prozedur. Jetzt galt es, die Blutzirkulation an der Bruchstelle anzukurbeln, den Nährstofffluß des Knochen dazu zu bringen, die Heilung zu beschleunigen. Unterstützt vom Bacta, welches Tom ihm verabreicht hatte, gelang es Tomm recht schnell, den Knochen wieder mit sich selbst zu verbinden, die beiden Teile wieder zusammenzufügen.
Als dies zu mehr als der Hälfte wieder geschehen war - in wenigen Minuten, was sonst Monate dauerte - widmete er sich der Blasterwunde. Obwohl die Verletzung komplizierter aussah und gravierendere Folgen hatte als die gebrochene Rippe, fand Tomm die Heilung der oberflächlichen Wunden stets einfacher. Schnell gelang es ihm, die Macht unter seinen flach über der Wunde gehaltenen Händen zu sammeln und die Wunde zu verschließen. Diese Technik beherrschte er ausreichend gut, daß keine Narbe zurückbleiben würde. Es war ein sauberer Schuß gewesen und es war zum Glück nicht viel Schmutz in die Wunde gekommen. Die jugendliche Haut wuchs schnell zusammen.
Als letztes widmete Tomm sich der Nase. Noch immer war Saahir bewußtlos, aber Tomm konnte spüren, daß der Junge bald aufwachen würde. Der lange Kontakt der Präsenzen, der zur Heilung notwendig war, hatte den Jungen wieder an die Oberfläche des Nirvanas zurückgeholt. Er würde sicher schon fühlen können, was Tomm tat. Mit der gleichen Technik, die Tomm bei der Rippe angewandt hatte, ging er nun auch bei der Nase vor. Er gab sich Mühe, den Knochen so zusammenwachsen zu lassen, wie er gewesen war. Ob ihm das gelungen war, konnte er aber zunächst nicht feststellen, da er gegen die Verfärbungen des Blutergusses, der mit einem Nasenbeinbruch einherging nichts tun konnte. Zumindest nicht hier, wo er nicht mehr Zeit als nötig verbringen wollte. Er müßte jedem Gefäß einzeln zu Leibe rücken, aber das war hier in kurzer Zeit nicht möglich. Saahir war soweit wiederhergestellt, daß er allein würde laufen können, wenn es notwendig war. Tomm hoffte, daß Ches seine Heilkünste im Honey House noch einmal überprüfen könnte. Es war nicht das erste Mal, daß er bereute, genau in dieser Technik so schwach zu sein für seine Verhältnisse.
Noch einmal sah er genau in Saahirs junges, von den Schlägen verfärbtes Gesicht. Dann stand er auf, hievte sich den benommenen bis bewußtlosen Jungen über die Schulter. Aufwachen müßte er alleine und umso langsamer dies geschah, desto besser würde es für ihn sein. Mit einem Nicken bedeutete Tomm Tom, daß sie nun direkt zum Honey House hochgehen würden. Still schritt er mit den gewohnt großen Schritten voran. Tom würde sich denken können, daß er den Hintereingang nutzen würde, den es sicher gab. Der Jedi sagte aber kein Wort.
Er machte sich Vorwürfe. Es wäre nicht das erste Mal, daß er einen Fehler gemacht hätte, der zur Tragödie führte. Dieses Mal hatte er nur Glück gehabt, die Macht war mit ihm gewesen. Aber hatte er das verdient? So etwas durfte ihm nicht passieren, nicht ihm als Jedimeister. Oder gar Rat! Er mußte wieder vorsichtiger werden!
Es dauerte nicht allzu lang, bis sie die Ebene des Honey House erreichten und auch den Hintereingang fanden. Oder zumindest eine Art Seiteneingang. Sie kamen etwas seitlich der Bar herein. Tomm sah sich um. Er war auf dem Weg so in sich gekehrt gewesen, daß er nicht auf die Präsenzen geachtet hatte, die hier anwesend waren. Umso überraschter war er, daß er im Eingangsbereich neben der Bar außer Chesara auch noch Eodus entdeckte. Es schien keine Gefahr von ihm auszugehen, aber was tat der Sith hier?
Im hinteren Bereich entdeckte er jemanden, der ihm bekannt vorkam. Adrian? Das würde die Anwesenheit Exodus' erklären. Bei ihm, Tomm war sich sicher, daß es Adrian war, obwohl der doch um einiges gewachsen war, um es vorsichtig auszudrücken, war noch eine weitere Person, die Tomm aber nicht kannte. Es war auf jeden Fall nicht Alisah, Adrians Schwester. Von seiner Schwester und deren Begleitern war noch keine Spur zu sehen, aber wenn ihnen etwas geschehen wäre, wüßte er das. Daher machte er sich keine Sorgen. Vermutlich machten sie erstmal einen Einkaufsbummel durch die Boutiquen in den oberen Ebenen.
Tomm setzte Saahir vorsichtig auf einen in der Nähe befindlichen Stuhl an einem freien Tisch. Hier im Licht konnte er auch sehen, daß ihm die Heilung des Nasenbeins wohl auch ganz gut gelungen war. Nichtsdestotrotz würde er Chesara noch einmal einen Blick werfen lassen, sobald sie Zeit hatte. Er nickte allen Anwesenden erst einmal nur einen kurzen Gruß zu, um nicht zu stören. So war es stets seine Art gewesen. Dann bedeutete er Tom, auch erstmal am Tisch Platz zu nehmen, während er selbst erst einmal stehen blieb.


Coruscant, Honey House, mit Tom und Saahir, Chesara und Exodus im Eingangsbereich an der Bar und Nylia und Adrian im hinteren Bereich
 
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