Coruscant

[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Shao Lung, Alaine Aren und Jacen am Nachbartisch]

„Ein Jünger des Ordens also! Shao Lung…, ein Name, der für einen Zabrak eher ungewöhnlich ist. Deine Kleidung mag dem Zweck angemessen gewesen sein, wobei meine Betonung auf gewesen liegt. Hier auf Coruscant ist sie es jedoch nicht. Nicht nur dass du Aufmerksamkeit erregst, sondern dich damit in ein Licht stellst, welches dir nicht gebührt. Denn noch bist du nur ein Jünger, nicht mehr und nicht weniger.“

Entgegnete die rothaarige Sith dem Zabrak, während ihr Blick intensiver wurde und ihn ein wenig beunruhigte im Zusammenhang mit den Worten die sie an ihn richtete. Er blickte sie ein wenig skeptisch an, versuchte ihren Blick und ihre Gedanken zu deuten aber ohne die Macht derart nutzen zu können war dies ein Ding der Unmöglichkeit.

„Die alte Sprache zu beherrschen ist nur wenigen vergönnte, sie zu erlernen ist harte Arbeit und unmöglich allein zu bewerkstelligen. Sie gebührt nur würdigen und würdig bist du noch nicht, wirst es vielleicht auch nie sein. Deine Ausdrucksweise ist eine Beleidigung für meine Ohren und eine Schande!“

Setzte die elegante Sith fort ohne ihn aus den Augen zu lassen. Zuerst blitzte ein Anflug von Freude in den Pechschwarzen Augen des Zabrak auf als ihm klar wurde das er die Sith gefunden hatte die sie beherrscht – Die alte Sprache der Sith. Doch die Freude verebbte sofort wieder als sie ihn, in einer Sprache die ihm bekannt vorkam und doch fremd war - dazu verlieh sie ihrer Stimme etwas Dunkles und Mysteriöses, tadelte.

„Wage es nicht noch einmal in meiner Gegenwart die alte Sprache zu gebrauchen, ehe ich es dir nicht gestatte!“

Als er kurz darüber nachdachte und sich die Worte in seinem Kopf immer wieder vorsagte, begriff er das es sich um die wahre Sprache der Sith handelte und er konnte etwas hineininterpretieren das ihn wissen ließ, er sollte die Sprache der Sith erst wieder verwenden wenn sie es ihn lehrte oder sie es erlaubte. Er spürte die Enttäuschung die sich ihm aufdrängte – doch er wollte nicht locker lassen und setzte in Gedanken zu einer Antwort an.

Wenn ihr mich für so unwürdig haltet, wieso seid ihr dann auf mich zugekommen?

Doch er behielt diese Frage, die seine Enttäuschung wiederspiegelte, für den ersten Moment lieber für sich und entschloss sich ihr stattdessen weiter sein Gehör zu schenken.

„Du magst dort überlebt haben, wenn auch nur mit Glück, aber dies bedeutete noch lange nicht, dass du würdig bist. Die Spuren, die du erhalten hast, machen deutlich, dass du gezeichnet bist, gezeichnet wie jemand, der nur knapp überlebt hat. Korriban ist eine Welt, die niemanden einfach überleben lässt noch ungezeichnet außer er wird als würdig erachtet.“

Der Zabrak bemerkte ein kurzes Lächeln auf den vollen Lippen der wunderschönen Sith die es ihm nicht leicht machte sie zu durchschauen. Er hatte bemerkt dass sie sich gerade selbst ein wenig widersprach und machte aber keine Anstalten es ihr vorzuhalten oder sie gar zu verbessern – es stand ihm keineswegs zu dies zu tun. Dennoch fühlte er sich da sie ihn offensichtlich an seinem Stolz ergriff gekränkt und in seinem stolz angegriffen. Seine Augen flackerten für einen Sekundenbruchteil orange-gelb auf und es stieg Zorn in ihm hoch. Jedoch nährte er nur seinen vorhandenen Zorn und die Dunkle Seite tief in seinem Innern die leise und heimlich vor sich hin züngelte, wie eine große Flamme tief in einer Höhle mit genug Sauerstoff, der dafür sorgte das sie nicht ausging, und auf einer schier unerschöpflichen Ölquelle loderte. Kontrolliert aber immens gefährlich. Shao wusste er würde seine Chance bekommen sein ganzes Potenzial zu entfalten und seine Feinde das Fürchten lehren wenn er nur endlich genug in der Macht geübt war und ein Meister sein Potenzial entdeckte und förderte.
Ihre Augen musterten ihn von Kopf bis zum Tischrand der den Unterteil seines Körpers verdeckte, als sie ihm wieder in die Augen sah hatte sich etwas an ihrem Blick verändert. Ihr Blick wirkte ein wenig gelangweilt und nicht mehr so neugierig wie noch kurz zuvor. Es kam ihm langsam wie eine Art Flirt vor, dieses Gespräch das sie führten. Der Jünger wusste jedoch dass es ganz anders gewesen ist. Er wusste sie würde noch genug über ihn in Erfahrung bringen das sich als hilfreich oder Interessant herausstellen würde, da war er sich ganz sicher.

„Mein Name lautete Lady Alaine Aren.“

Stellte sich die Sith nun vor und schien auf seine Reaktion zu achten. Der Zabrak hörte ihre Stimme und lauschte ihren Worten so gut er konnte. Sein Zorn darüber das sie ihn als langweilig erachten konnte jedoch lies die innere Flamme erneut zu einer gewaltigen Stichflamme emporsteigen und er musste sich zusammenreißen um den Tisch nicht auf der Stelle mit einem präzisen Hieb seiner Vibroklingen zu durchtrennen, sein rechter Mundwinkel hob sich leicht und seine rechte Hand glitt langsam und instinktiv vom Tisch unter seine Kutte und ruhte nun auf dem Griff seiner Klinge. Er bemerkte wie ihn sein Zorn dazu zwang sich zu erheben und ihm die Kontrolle über seinen Körper zu überlassen. Korriban forderte seinen Tribut und zehrte an seiner Willenskraft, die nun da er seinem Ziel so nahe war nahezu ins unermessliche stieg. Seine Aura veränderte sich zunehmend und wurde so intensiv als würde man sich auf Korriban selbst befinden. Dazu verdammt beinahe die Kontrolle über sich zu verlieren und mit all seiner Willenskraft seinen Zorn sicher im inneren zu verwahren der nun ein sehr hohes Maß erreicht hatte, fand er in seinen Gedanken ein Kapitel eines Buches das er in der Bibliothek gelesen hatte und verstand nun woher diese Verbundenheit Lady Aren’s zu Korriban kam und diese Aura die ihm dieses Gefühl gab wieder auf Korriban zu sein.

Ich wusste es. Ich bin ihr begegnet. Sie wird es sein. Die Meisterin die mir die Möglichkeit gibt Fähigkeiten zu erlernen von denen andere nur träumen. Sie ist die Erbin von Freedon und Valoria Aren. Eine oder sogar die letzte Nachkomme der wahren Sith.

Durch diesen Gedanken in seiner mentalen Macht gestärkt gewann er die Oberhand und konnte die Flamme in sich ohne Gefahr des unkontrollierten Ausbruchs, mit dem Zorn über die Aussage Lady Aren’s, nähren. Unter zusammengebissenen Zähnen und mit einer dunklen Stimme ergriff er nun das Wort wieder in Zabraki.

[„Ihr seid die Erbin der alten und wahren Sith!“]

Er legte eine kurze Pause ein und setzte dann ein wenig unbeschwerter und ohne zusammengebissene Zähne fort.

[„Ich habe über euch und eure Vorfahren in den Archiven gelesen. Es wäre mir eine Ehre unter euch dienen und von euch lernen zu dürfen. Ich bin bei weitem nicht gewöhnlich oder langweilig wie ihr erfahren werdet wenn ihr mich lehrt und meine Fortschritte sehen werdet.“]

Er senkte seinen Kopf und schloss die Augen um seinem Gesuch nach Unterweisung den nötigen Respekt und die Ernsthaftigkeit zu verleihen die ihr gebührte. Nun war es soweit dieser Zeitpunkt würde entscheidend sein. Würde diese ehrwürdige und zugleich anmutige Erbin der alten Sith ihn unterweisen? Ihn als würdig erachten ihn zu unterweisen? Oder würde sie ihn hier vor allen Leuten wie eine unwürdige Made mit nur einem Hieb richten? Er konzentrierte sich auf die Dunkle Seite und den Zorn in sich. Um ihr eventuell in der Macht zu zeigen das er Potenzial hatte und würdig sei von ihr zu lernen. Der junge Zabrak Jünger erhob sich und ging sicheren Schrittes an die Seite der sitzenden Sith, die über sein Leben entscheiden würde und kniete sich mit gesenktem und Hörnern übersäten Haupt nieder. Die Kutte bildete ein Meer aus schwarzem Stoff um ihn herum und die Griffe der beiden beeindruckenden Vibroklingen blitzten, nur für Alaine Aren, sichtbar hervor. Der Zorn im Inneren des Jüngers nährte sich von Erinnerungen an die Jedi die seine Eltern töteten und gaben ihm weitere Willenskraft und Entschlossenheit sich von Lady Alaine Aren unterweisen zu lassen um die Jedi eines Tages erfolgreich zu jagen und zu vernichten. Die Wesen in dem Nobelrestaurant sahen verblüfft zu den beiden und konnten es nicht glauben das dieser Mysteriöse Zabrak vor der hübschen Menschenfrau mit gesenktem Haupt kniete. Es dürfte ein bizarrer Anblick für diese unwürdigen und Machtunempfindlichen Wesen sein da sie sich nun leise und tuschelnd unterhielten. Doch der Jünger ließ sich nicht in seiner Konzentration und Entschlossenheit stören, er wartete auf die Reaktion Lady Aren’s und fühlte ihre Blicke auf seinem Körper, ebenso wie ihre Aura die ihn motivierte seinen Zorn immer weiter auszubauen, an seine Grenzen zu gehen und er überschritt sie sogar. Ein gefährliches Unterfangen das ihn im inneren seines Schiffes Reparaturkosten und Schmerzen einbrachte. Doch er wusste wenn er es nicht riskierte würde er vielleicht die einzige Chance verlieren in den Künsten der Dunklen Seite angemessen unterwiesen zu werden.

[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Shao Lung kniend vor Alaine Aren und Jacen am Nachbartisch]
 
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[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Shao Lung kniend vor Alaine Aren und Jacen am Nachbartisch]​

Sein Blick war zuerst skeptisch, wobei er versuchte ihren Blick zu deuten, was ihm selbstverständlich nicht gelang, ebenso wenig wie es ihm gelingen würde ihre Gedanken zu lesen. Dies hatte bisher niemand fertig gebracht, nicht seitdem ihre Barriere so massiv geworden war. Selbst die Macht hätte ihm dabei nicht behilflich sein können. Shaos Augen blitzten zuerst auf und ein Anflug von Freude zeichnete sich in seinen schwarzen Augen ab als ihm klar wurde, dass sein Gegenüber die alte Sprache der Sith beherrschte. Doch so schnell wie sie aufgekommen war, so schnell verebbte sie auch wieder, als er erkennen musste, dass die Worte, die Alaine zu ihm sagte, nur wenig mit dem zu tun hatten, was er zu beherrschen glaubte. Darüber konnte sich die Warrior nur innerlich amüsieren. Fehleinschätzungen gab es oh Maß und die wenigsten waren davor gefeit und am allerwenigsten jene, die noch neu und unerfahren waren. Doch selbst die Alten und Weisen konnten Fehleinschätzungen abgeben. Shao war in dieser Hinsicht nichts anderes als ein Grünschnabel, der noch lernen musste und dies obwohl er wahrscheinlich in Alaines Alter war. Was bedeutete auch schon das Alter? Nichts, denn sagte rein gar nichts über einen aus, außer dass man in Jahren fortgeschritten war und dies interessierte nur wenige.

Alaine erkannte schnell, dass Shao weit weniger von der alten Sprache beherrschte als er gedacht hatte und dies wohl zugeben würde. Er Verstand ihre Worte nicht völlig konnte es sich aber zusammenreimen. Leicht hob sie eine Braue, als ein Gedanken von ihm ausging, der eine Frage war. Warum sie zu ihm gekommen war, wenn sie ihn für so unwürdig hielt!? Anscheinend hatte er nicht erkannt, dass diese Unwürdigkeit eine gänzlich andere Bedeutung hatte. Nun, sie würde ihn erste einmal nicht aufklären. Warum auch, es gab dafür keinen wirklichen Grund und ihn in Unkenntnis zu lassen würde dafür sorgen, dass er nicht übertrieb. Alaines Taktik jedenfalls ging auf. Sie hatte seinen Stolz getroffen und ihn gekränkt. Nun würde sich zeigen wie gut er war oder wie schlecht. Aufmerksam beobachtete sie ihn und erkannte, dass in Bruchteilen von Sekunden seine Augen in einem orange-gelb flackerten, während der Zorn in ihm aufstieg. Es war stets interessant zu beobachten, wie Jünger reagierten, wie sie ihren Zorn verwendete, ihn in sich brodelt ließen. Meist ohne ihn zurückhalten zu können. Disziplin war ein Fremdwort, was für einen Zabrak allerdings keines sein sollte. Umso gespannter war sie. Shao nährte seinen Zorn, der bereits vorhanden war und die Dunkle Seite tief in seinem inneren, die noch nicht wirklich zum Leben erwacht war. Wie eine große Flamme, welche sich in einer tiefen Höhle befand und mit genug Sauerstoff versorgt werden musste, damit sich nicht erlosch. Kontrolliert und dennoch gefährlich, bereit dazu jeden Moment zu explodieren.

Er hatte bemerkt dass ihr Interesse geschwunden war und dies reizte ihn umso mehr. Die Flamme in seinem Inneren stach in die Höhe, so als ob sie seinen Körper völlig entzünden wollte. Er musste sich zusammenreisen, sich nicht vom Tisch zu erheben, nicht auf der Stelle einen präzisen Hieb zu tätigen und mit seiner Waffe, die er unter seiner Kutte verborgen hielt, den Tisch zu teilen. Shaos rechter Mundwinkel hob sich leicht und seine rechte Hand glitt langsam, sowie instinktiv vom Tisch zu seiner Kutte und darunter, ruhte auf dem Griff seiner Waffe, bereit sie zu ziehen. Alaine ließ dies gänzlich unberührt. Shaos Zorn ging allerdings noch weiter, zwang ihn dazu sich zu erheben und ihm die Kontrolle über seinen Körper zu nehmen. Er selbst würde sich so nicht mehr in der Gewalt haben sollte irgendetwas dummes geschehen. Korriban forderte seinen Tribut, forderte, was er nicht hätte weiter verweigern können. Er war gezeichnet, tief gezeichnet. Wenn auch nicht gänzlich Körperlich, so doch tief in seinem inneren. Korriban war ein harter Planet, zu hart für einen Jünger. Die Narben die er besaß würde er nie wieder losbekommen. Seine Willenskraft sank, wenn sie auch nicht verschwand. Shaos Aura veränderte sich, wurde intensiver, so als würde man sich auf Korriban befinden und Alaine sog diesen Moment in sich auf. Er war interessant, sehr interessant und jenes Interesse wurde von neuem in ihr geweckt. Die Sekunden vergingen, wurden zu Minuten in denen der Jünger mit sich kämpfte und fast dazu verdammt war, seinen Kontrolle gänzlich zu verlieren. Noch einen Moment dauerte es, bis er sich besann, dann kehrte wieder Ruhe ein. Ihr Name schien es zu sein, der ihn dazu brachte wieder die Oberhand zu erlangen und seinen Ausbruch unter Kontrolle zu bekommen. Er hatte Glück, denn ein wenig mehr und er hätte etwas erleben können.

Shao sprach diesmal wieder in Zabraki und Alaine verzog keine Miene als er erklärte, dass sie die Erbin der alten und wahren Sith sei. Er hatte in seinen Studien also etwas gefunden. Nun vielleicht war er schon weiter als Alaine gedacht hatte. Er wollte unter ihr dienen? Von ihr lernen dürfen!? War er sich darüber im klaren, was dies für ihn bedeuten würde!? Wahrscheinlich nicht, denn hätte er es gewusst, hätte er nicht darum gebeten. Würde die Corellianerin ihn zu ihrem Schüler machen? Möglich! Soso, nicht gewöhnlich also, nun dies hatte sie sehr wohl erkannt und auch zu seiner Äußerung bezüglich des langweiligen war es nicht anders. Alaine wartete noch. Sie würde noch nichts sagen, sondern erst einmal schweigen und zuhören.

Der Zabrak senkte den Kopf in Ehrfurcht und Respekt, wobei er die Augen schloss. Viel ging ihm in diesem Moment durch den Kopf. Viele Fragen, auf die er gern eine Antwort hätte und die er noch erhalten würde. Geduld war eine Tugend, eine die nur wenige besaßen.

Shao konzentrierte sich erneut auf die Dunkle Seite und seinen Zorn. Wie es schien wollte er ihr damit etwas beweisen, was allerdings so nicht nötig war. Dann erhob er sich, ging einige Schritt und kniete dann vor ihr nieder, wobei er seinen Kopf senkte. Seine Kutte bildete ein Meer aus schwarzem Stoff, welches ihn wie eine Blume umgab. Zwei Griffe von beeindruckenden Vibroklingen blitzten vor Alaines Augen auf. Dies Szenerie war auffällig. Sämtliche Gäste sahen sie an und selbst Jacen sah interessiert zu ihnen hin. Alaine schätze so viel Aufmerksamkeit keinesfalls, aber sie konnte ihn in diesem Moment auch schlecht strafen. Niemand in diesen Räumen ahnte, dass sie eine Sith war. Nur Jacen und Shao wussten dies, was auch so bleiben sollte.


„Vielleicht bin ich es, vielleicht auch nicht. Dies überlasse ich vorerst dir. Was die Geschichten der Archive angeht, so könnten sich auch gelogen sein.“

Alaine wählte ihre Worte ebenso wie er auf Zabraki.

„Wir werden sehen ob du von mir lernen wirst oder nicht. Dass du nicht gewöhnlich bist, weiß ich, dies ist mir sofort aufgefallen und langweilig bist du ebenso wenig.“

Sie machte eine Pause, wobei sie nun ihre Hand unter sein Kinn schon und damit seinen Kopf in eine andere Position brachte. Somit musste er sie ansehen.


„Ein Ort wie dieser ist keiner, bei dem man sich so auffällig benimmt wie du es gerade tust. Ich schätze so etwas nicht. Also erhebe dich Shao Lung und setz dich zurück an deinen Tisch. Es gibt vieles zu besprechen wenn du mein Schüler werden willst.“

Sie wartete einen Moment ehe er sich erhoben hatte und sich zurück auf seinen Platz setzte.


„Wer und was ich bin bleibt unter uns, den du hast die Wahrheit erkannt. Dennoch wirst du schweigen und nicht damit protzen. Sollte ich erfahren dass du mir nicht gehorchst, wird dies dein Ende sein. Ich bin nicht zimperlich wenn es darum geht Subjekte zu beseitigen, die sich etwas anmaßen zu tun, was ihnen nicht zusteht. Als mein Schüler wirst du kein einfaches Leben führen dies sollte die klar sein. Es gibt Regeln und Gesetzte. Hältst du sie nicht, folgen strafen und ich wende keine Strafe dreimal an. Doch bevor wir zu all dem kommen wirst du mir erst von dir erzählen. Von deiner Vergangenheit und von Korriban, deinen Erlebnissen und dann erst sehen wir weiter. Dir ist gestattet zu fragen, aber ich behalte mir vor darauf zu antworten oder nicht.“

Damit lehnte sich die Warrior auf ihrem Stuhl ein wenig zurück. Es war an Shao zu sprechen und nicht an ihr. Er musste sich bewähren nicht sie und wenn ihr gefiel was sie hörte, würde sie ihn gänzlich zu ihrem Schüler machen. Wenn nicht, würde er nicht die Chance erhalten sie wieder zu sehen. Sie hatte nicht vor ihre Zeit in den Sand zu setzen und jemanden auszubilden, der es nicht wert war. Dafür hatte sie wahrlich genug um die Ohren und ebenso auch besseres. Schüler konnten so undankbar sein! Sollte er ihr Schüler werden und versagen, würde sein Leben ein Ende nehmen noch eher er würde blinzeln können. Denn sie ließ sich nicht zum Narren halten, weder von ihm noch von sonst jemandem. Wenn, dann war sie es, die jemanden zum Narren hielt.



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Coruscant - untere Ebene - Honey House - hinterer Bereich - Aufentahltsraum - Tom, Mara

Mara war erfreut darüber als Tom erklärte, dass das Essen gut sei. Dieses kleine Lob tat ihr sehr gut. Da Tom den Tisch mittlerweile schon gedeckt hatte,konnten die beiden in Ruhe essen. Es herrschte Stille zwischen ihnen und dem Mädchen war klar, dass ihr Gegenüber in Gedanken sein musste. Wobei sie das Gefühl hatte, dass mehr dahinter stecken musste. Doch wollte sie ihn nicht fragen, denn sie war sich ziemlich sicher, dass er ihre keine wirkliche Antwort geben würde. Zumindest nicht die, die sie gern gehört hätte und die wohl ein gewisses Geheimnisse bleiben sollte. Da sie ihn nicht zwingen wollte etwas zu sagen, noch in ihn dringen wollte entschiede sie in gehen zu lassen. Er hatte schon bezüglich seiner Pläne nicht wirklich etwas aussagen wollen und sie würde dieses Thema sein lassen, auch wenn es ihr natrülich nicht ganz gefiel. Immerhin waren sie Freunde und Mara glaubte kaum, dass es etwas geben konnte, was sie nicht verstehen würde, auch wenn Tom scheinbar dieser Ansicht war. Ändern konnte sie daran wohl nichts, dennoch hätte sie es gern gewusst. Ausgerechnet sie, die durch und durch ein Gefühlsmensch war, sollte etwas nicht verstehen. Ein wenig an ihr nagen tat dies schon.

Mara schüttelte innerlich den Kopf und kaute, schluckte und trank dann etwas. Da sie genug gekocht hatten, konnten die anderen, wenn sie den wollten ebenfalls etwas essen. Am besten wäre es, sie würde einen Verweis an der Tür lassen, damit alle die hier her kamen, es nicht übersahen. Mit dem Essen war sie zufrieden, mit anderen Dingen dafür nicht. Zum einen war da Tom und zum anderen Vorin, der sich Zeit erbeten hatte. Es war ja nicht so, dass sie dies nicht verstehen oder gar nachvollziehen konnte, aber es machte gleichsam auch Angst. Besonders, da sie eh befürchtete, dass alles was dies anginge, völlig zerstört werden würde. Wenn sie ihrem Traum glauben schenken sollte, dann würde nichts mehr so werden wie es war. Dann würde er sie hassen und wenn dies wahr werden sollte, dann würde sie nicht wissen was sie tun sollte. Eines war klar, dann würde sie hier nicht bleiben, nicht eine Sekunde, denn sie würde es nicht ertragen. Irgendwie würde sie dann einen Weg finden müssen etwas mit ihrer Meisterin zu unternehmen, etwas, was sie voll und ganz ablenken würde. Auch wenn Mara klar war, dass es sich nicht vermeiden lassen würde, dass sie im laufe der Zeit aufeinandertreffen würden, so wollte sie dies doch so gering wie möglich halten. Alles war nun mal in einem Universum wie diesem möglich, alles! Währen konnte man sich dabei gegen nichts, zumindest nicht wirklich. Wie hieß es doch so schön, dass Leben konnte sich durchaus in einen Alptraum entwickeln.

Die Minuten vergingen und jeder, der dabei gesessen hätte, hätte sich entweder gelangweilt oder sich darüber gewundert, dass man so viel schweigen konnte. Aber für diesen Moment war es einfach mal etwas anderes. Beide waren ziemlich fertig durch die letzten Ereignisse und es gab so nicht viel zu sagen. Das Essen fand sein Ende und beide räumten den Tisch ab, spühlten und ordnete alles. Mara stellte zwei große Schüsseln mit Essen in den Kühlschrank, schrieb einen Zettel und brachte diesen an der Tür an. Zufrieden, dass alles wieder bei bester Ordnung war verließen die beiden den Raum, wobei Tom sich verabschiedet mit den Worten er hätte was zu erledigen und Mara nickte. Sie selbst dachte einen Moment darüber nach was sie tun sollte. Sicher, sie könnte zurück auf ihr Zimmer gehen aber was dort anfangen!? Also öffnete sie sich der Macht und suchte Jo, ihre Meisterin. Mit einem kurzen Stump holte sie sich deren aufmerksamkeit und machte ihr dann kurz klar, dass sie im Hause unterwegs sein, sollte sie mit Mara Jade fertig sein.

Dies würde genügen und so schländerte die Blondien durch das Honey House, darüber nachdenkend, was sie tun sollte.


Coruscant - untere Ebene - Honey House - hinterer Bereich - Gänge - Mara & wer sonst noch so das ist
 
[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Kellerräume]- Alynn, Chesara, Sane Kath, Shana, 6 Cortanas, Defender, 2 Soldaten des Storm Commando

Die Bewegungen der Widerstandskämpfer waren fast erschütternd vorhersehbar – sie schienen keinen eigenen Willen zu besitzen, sondern sich ausschließlich an einer Choreographie entlang zu bewegen, die Alynn längst kannte, auf Fehler analysiert hatte und entsprechend mit Leichtigkeit auskontern konnte… die rot glühende Klinge durchschnitt mit einem wütenden Fauchen den Lauf der Waffe des Nichtmenschen, der nun gezwungen war, die beiden rauchenden und für sich nutzlosen Bestandteile zu Boden zu werfen und zurückzuweichen, nachdem er sich zuvor noch so heldenhaft zum Schutz des zweiten Widerstandskämpfers ihr entgegen geworfen hatte. Zuerst würde sie ihn den bitteren Geschmack des Versagens erfahren lassen, seinen Schutzbefohlenen töten, dann aber würde sein eigenes Leben mit einem Moment kaum ertragbarer Pein hier, in den finsteren, von aller Hoffnung verlassenen Schatten Coruscants enden…
In Zeitlupe schien eine zweite Waffe plötzlich an ihr vorbeizusegeln. Kein Teil der Choreographie… die Figur, die nun auf den Plan trat, war nicht Teil ihrer Kalkulationen gewesen, kein Teil des Schauspiels, das sie vor den Augen der zu spät reagierenden Jedi hatte anrichten wollen. Der Übergang von Angriff zu Verteidigung war dennoch fließend, mühelos wurden die durch den mysteriösen Helfer abgegebenen Schüsse abgelenkt, wenn auch nicht zielgenau genug, um ihn für sein letztes Aufbäumen zu bestrafen. Es spielte keine Rolle mehr… ob zu zweit oder zu dritt, das letzte Kapitel in den Geschichten dieser Aufständischen gegen das Imperium war geschrieben. Nur war die Jedi mittlerweile bedrohlich näher gekommen, setzte ihrerseits zum Angriff an…
Der Streich, der ein Todesstreich hätte sein müssen, wurde im letzten Moment abgelenkt, musste ihrer Klinge Paroli bieten, doch zuvor schnitt er einer Flamme durch hauchdünnes Flimsiplast gleich durch Haut, Fleisch und Knochen, trennte jenen Arm von seinem Körper, der es gewagt hatte, hinterrücks die Waffe gegen sie zu erheben. Das schmerzerfüllte Brüllen des Widerständlers (Pablo) mischte sich in das Knistern der erbarmungslos aufeinander treffenden Lichtschwertklingen. Die Blicke beider Duellanten kreuzten sich – die typische Gelassenheit war um keine Spur aus den Augen der Anderen gewichen, wenngleich Alynn meinte, einen Hauch von Erschütterung angesichts der schwerwiegenden Verwundung ihres Mitstreiters erkennen zu können. Aus Alynns Augen sprühte mit eiskalter Entschlossenheit gebündelter Hass. Bereits einmal hatte diese Frau dafür gesorgt, dass etlicher Abschaum seiner gerechten Strafe durch ihre Hand zugeführt wurde… sie selbst inbegriffen.
Ihre vier Soldaten waren tot, und alles, was sie vollbracht hatte, war der bewusstlos am Boden liegende Republikaner, dazu der schwer verwundete Widerständler… noch wagten die übrigen Rebellen nicht, das Feuer auf sie zu öffnen – vermutlich befürchteten sie, die Jedi zu treffen – doch durch den Schleier des Hasses wurde Alynn klar, dass sie sich kaum in alle Richtungen würde verteidigen können, wenn diese Zurückhaltung erst einmal der Erkenntnis wich, dass der Weg aus dieser Falle nur über ihrer Leiche führte.
Die Lippen der Sith vorzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. Ein sanftes Kräuseln hatte sie daran erinnert, dass diese Fabrik ihr Terrain war… nicht das der Jedi.


„Es ist zwecklos. Werfen Sie Ihre Waffen weg!“

Commander Veanturs Stimme drang selbst durch den Filter seines Helms selbstbewusst durch den gesamten Raum – er war mit den ihn begleitenden Männern an jenem Eingang zum Raum angelangt, durch den die Widerständler ihrerseits eingetreten waren. Offenbar hatte sein Trupp sie passiert, als sie in einem Versteck Zuflucht gesucht hatten und war nun durch den Lärm angelockt zurückkehrt.
Mit einem eleganten Sprung brachte Alynn sich aus der Reichweite der Jedi und landete vor der eingetroffenen Verstärkung in halb kniender Verstärkung wieder auf dem Boden. Das Kräfteverhältnis gestaltete sich immer noch zu ihren Ungunsten – zumindest in diesem Teil des Gebäudes.
Langsam erhob sie sich, das Lichtschwert in halb abwehrender Haltung vor sich und bereit, jeden der Rebellen, der den einsamen Helden spielen wollte, eines besseren zu belehren.


“Wie lange es wohl dauert, bis der nächste tatsächlich stirbt, Jedi…?“, rief Alynn mit einem verächtlichen Kopfnicken in Richtung des seines Armes beraubten Mannes. Jede Farbe schien sein Gesicht verlassen zu haben.

“Ich mache Euch ein Angebot… Ihre Freunde, die Ihr so tapfer verteidigt, dürfen verschwinden… ich gestatte ihnen freies Geleit aus diesem Gebäude.“

Alynns Augen verengten sich zu berechnenden Schlitzen.

“Ihr aber bleibt hier und verantwortet Euch für Eure Verbrechen gegen das Galaktische Imperium. Das, oder sie alle sterben…“

Alynns ausdrucksloser Blick umfasste die Soldaten, die beiden Verletzten und auch die junge Frau (Shana), um die die Jedi ganz besonders bemüht gewesen zu sein schien. Dieses Ultimatum war weniger ein Bluff als einige dieser Personen vielleicht glaubten – die Jedi musste ahnen, dass sich in diesem Bereich noch weitaus mehr Soldaten aufhielten und sie wusste um ihre im Lauf des Kampfes offenkundig gewordene Erschöpfung. Dazu kam noch, dass es die nahezu lächerliche Obligation der meisten Jedi zu sein schien, selbst die nutzlosesten Variationen intelligenten Lebens zu beschützen…

“Was soll es also sein? Seid Ihr wirklich bereit, sie für die lächerlich geringe Chance zu opfern, aus diesem Gebäude zu entkommen?“

[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Kellerräume]- Alynn, Chesara, Sane Kath, Shana, 6 Cortanas, Defender, Commander Veantur, 4 Soldaten des Storm Commando
 
[ Coruscant | Imperial City | Regierungsbezirk | Verwaltungskomplex | Büro des Gouverneurs | mit einem Justizbeamten ]

In seine eigenen Gedanken versunken lehnte sich Horatio Kraym zurück, nachdem der Justizbeamte sein Büro verlassen hatte. Knapp eine halbe Stunde hatte die ruhige Unterhaltung zwischen ihm und diesem niedrigen Beamten gedauert. Trotzdem hatte man – aus Sicht des Gouverneurs – in der recht kurzen Zeit alle wichtigen Details für die kommenden Prozesse klären können. In drei Tagen sollte, nach der Planung, eine öffentliche Hinrichtung auf dem riesigen „Platz der Imperatoren“ stattfinden – quasi als Krönung der gesamten Operation. Ein leichter Hauch Zufriedenheit kam bei dem adligen Verwalter auf, denn der großartige Erfolg schmeichelte seinem Intellekt. Außerdem arbeitete seit ein paar Stunden die imperiale Propaganda für seine Zwecke. Mittlerweile war sogar eine äußerst große Fahndung nach den drei Jedi, welche das System sofort erkannt hatte, ausgerufen worden.

Mit einem arroganten Schmunzeln auf den Lippen ordnete Horatio nun die zahlreichen Dokumente, die auf seinem Tisch lagen. Kurz warf er einen Blick zu seinem kleinen Chrono, das immer in roten Lettern die aktuelle Uhrzeit anzeigte. In einer Stunde wollte der adlige Gouverneur „ganz spontan“ den einzelnen Verhören in den finsteren Tiefen des riesigen Verwaltungskomplexes beiwohnen. Der Geheimdienst folterte selbst zu diesem Zeitpunkt schon die ersten gefangenen Systemfeinde. Durch diese Strategie wollte das Imperium in kürzester Zeit weitere militärische Operationen gegen den örtlichen Untergrund planen. Erneut gestattete sich Horatio ein hochmütiges Lächeln.
'Endlich wird das ganze Widerstandspack die imperiale Härte kennenlernen', dachte sich der Gouverneur und griff nach seiner Tasse kalten Caf. In einem Zug leerte er das bittere Getränk.

„Gouverneur Kraym, eine Gruppe Sith hat um eine Audienz gebeten“, meldete plötzlich die Stimme der Sekretärin. „Es handelt sich um Lord Nergal...“

Augenblicklich verzog Horatio das Gesicht. Die gute Laune, die vor einer Sekunde seinen gesamten Körper noch beflügelt hatte, war auf einen Schlag verschwunden. Sofort waren ihm die zahlreichen schlechten Nachrichten wieder in den Sinn gekommen. Man hatte ihm berichtet, dass fast zur selben Zeit einige Sith nach Imperial City gereist waren. Manche waren zusammen in einem Schiff gereist, andere waren Einzelgänger und hatten sich eine private Landebucht gesucht. Zu seinem Leidwesen kannte Horatio deren Beweggründe für einen Besuch dieses Planeten nicht. Dafür begleitete ihn nun die ganze Zeit ein dumpfes Gefühl in der Magengegend.
'Sie greifen nach meinem Thron', sinnierte er mit grimmiger Miene. Nachdenklich fuhr sich der adlige Gouverneur durch das dichte, schwarze Haar. Irgendwie musste er auch diese finsteren Gestalten kontrollieren. 'Hat Draconis etwa eine Art Verstärkung bei seinem Orden angefordert?', fragte sich der „Herrscher“ von Imperial City plötzlich und sein Blick glitt zu dem deaktivierten Holoprojektor, wo sonst immer ein Abbild von Imperator Allegious zu sehen war.

„Sie können hereinkommen“, entschied Horatio nach einer kurzen Phase der Überlegungen.

Ereignislos vergingen die ersten Minuten. Dann öffnete sich mit einem recht leisen Zischen die Tür zu seinem Büro. Ein schlichter Beamter, gefolgt von fünf schwarzgekleideten Sith, betrat den Raum und meldete in einem höflichen Ton den unerwarteten Besuch an. Horatio musterte aufmerksam die dunklen Gestalten – einem nach dem anderen. Ihr Anführer (Nergal) schien der gewaltige Hüne zu sein, der ein großen Teil seiner linken Gesichtshälfte eingebüßt hatte. Die Narben stellten einen sehr unheimlichen Kontrast zur blassen Haut, der kahlen Glatze dar. Maximal die schwarzen Adern, die man deutlich sehen konnte, unterstützten die finstere Fratze. Für eine Schrecksekunde musste er bei diesem ungewohnten Anblick schlucken.
'Selbst Draconis sieht im Gegensatz zu ihm menschlicher aus', schoss es dem Gouverneur mit einem Mal durch den Kopf. Trotzdem versuchte er die Ruhe zu wahren. Die restlichen Sith interessierten Horatio eher weniger, weshalb er diesen Leuten nur recht wenig Beachtung schenkte.

„Gouverneur Horatio Kraym I., sprach der Sith mit schauriger, eiskalter Stimme den hochrangigen Verwalter direkt an. „Vermutlich wird man Euch unlängst über meine Anwesenheit und Identität unterrichtet haben, doch lasst mich euch persönlich vorstellen. Ich bin Sith Inquisitor Nergal, dies ist Lady Tal'shia. Sowie mein Schüler und Unterstützung, die ich mitbrachte.“

„Sie haben recht...“, entgegnete Horatio kühl und musterte die hässliche Fratze. „Man hat mich über Ihre Ankunft – sowie einiger anderer Sith – unterrichtet. Jedoch ist mir der Grund Ihrer plötzlichen Anwesenheit schleierhaft. Imperator Allegious hat zur Unterstützung für die anwesende Lady Kezia schon einen Sith, Darth Draconis mit Namen, geschickt. Also, was führt Sie und Ihre Leute nach Imperial City?“

Der imperiale Gouverneur war wirklich gespannt auf die Antwort Lord Nergals. Auf ihn wirkte der Anführer dieser Sith-Bande dominant. Lag es an dem hohen Rang im Orden? Oder sogar an dessen grässlicher Erscheinung? Horatio war sich in dieser Sache nicht sicher. Trotz der einschüchternden Person, durfte der Gouverneur in dieser Situation nicht so einfach das Zepter aus der Hand geben – da war er sich sicher. Schon aus diesem Grund bot er seinem unerwarteten Besuch keinen Sitzplatz oder gar ein Getränk an. Ruhig musterte er nach und nach die finsteren Gestalten, welche hinter der kräftigen Person standen, die sich als Lord Nergal vorgestellt hatte. Sie ließen allein den großen Sith für ihre Sache sprechen, schwiegen somit die ganze Zeit.
'Vielleicht hat Nergal aber auch in dieser Runde den höchsten Rang', mutmaßte der Verwalter nach einer Weile.

„Mein Erscheinen hier auf Coruscant mag ob der fehlenden Ankündigung vielleicht befremdlich und übereilt erscheinen, allerdings haben einige der Berichte die Bastion in letzter Zeit erreicht haben, meine Aufmerksamkeit zu sehr angezogen, als das ich nicht reagiert hätte“, erklärte der Sith und bemühte sich dabei um eine recht diplomatische, ruhige Tonlage. „Berichte die den Widerstand betreffen der sich auf dieser Welt zunehmen formiert hat, aber auch Berichte betreffend gewisser Personen aus meinem Orden, die sich bereits hier eingefunden haben. … Als Entschädigung für diesen meinen Überfall biete ich Ihnen all die Unterstützung, die diese Sith hier und ich liefern können.“

„Die hiesigen Militärs und ich sind uns sicher, dass der Widerstand nun im Begriff ist seine letzten Atemzüge tätigt“
, reagierte der Gouverneur mit einem selbstgefälligen Grinsen. „Trotzdem könnten die paar Jedi, die man bei der letzten Operation aufgeschreckt hatte, zu einer latenten Gefahr für den imperialen Frieden werden. … Probleme mit Ordensmitgliedern regeln Sie bitte allein unter sich – da wird sich die Administration natürlich nicht einmischen. Das ist Ihre Politik, nicht meine...“

Flink holte Horatio sofort unterschiedliche Dokumente zum Vorschein. Dazu noch ein paar schmale Karten, die auf diversen Ebenen im ganzen Verwaltungskomplex den problemlosen Einlass für den jeweiligen Besitzer ermöglichten. Natürlich würden diese Sith nie in den Bereich kommen, welcher zum Bereich des imperialen Geheimdiensts gehörte. Horatio wollte diese finsteren Gestalten mit all den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, kontrollieren. Für ihn war es ein reines Machtspiel. Er sah sich in der Rolle des Puppenspielers. Langsam kehrte sein Selbstbewusstsein zurück. Ruhig sah er dem entstellten Sith in die funkelnden Augen. Noch immer hatte der Adlige ein dumpfes Gefühl in der Magengegend. Behutsam schob er die Gegenstände in Richtung Nergal.


„Hier haben Sie eine generelle Aufenthaltsgenehmigung...“, erläuterte der Gouverneur mit ruhiger Stimme. „Sie können sich im „Imperial Palast“, einem Hotel ganz in der Nähe, niederlassen. Dazu gebe ich Ihnen diese Zugangskarten, damit Sie für Ihre Arbeit ausreichend Grundlage für mögliche Recherchen haben. Außerdem stelle ich Ihnen noch Legatin Hera Aealo zur Seite. Sie ist mit einer ganzen Menge Aufgaben und Privilegien gegen den Widerstand betraut worden...“

[ Coruscant | Imperial City | Regierungsbezirk | Verwaltungskomplex | Büro des Gouverneurs | mit Lord Nergal, Lady Tal'shia (NPC), einem Schüler (Ario), zwei weiteren Sith ]

[ Coruscant | Industrieviertel | dunkle Gasse | Landungsboot | provisorischer Konferenzraum | Darth Draconis, High Col. Aabe (NPC), Lady Kezia (NPC), ein paar Unteroffiziere ]

Die versammelten Armeeoffiziere sowie die beiden Sith lauschten den Ausführungen von Lt. Wang, der sich die letzten Stunden mit den Jedi beschäftigt hatte. Insgesamt war der Informationsgehalt für Kezia eher als spärlich zu bezeichnen. Man hatte bei dieser ganzen Aktion nur eine blonde Jedi, die Chesara Syonette hieß, einen Jedi namens Tomm Lucas und einen Cathar, dessen Name sogar noch unbekannt war, erkennen können. Dabei hatte die Sith in der Fabrik mindestens zwei weitere weiße Auren wahrnehmen können. Sie sah kurz zu ihrem dunklen Ordensbruder, Darth Draconis.
'Weiß er mehr?', fragte sie sich und tippte sich nachdenklich an das Kinn. Selbst in der Macht hatte sich der kräftige Mensch in seine dunklen Schatten zurückgezogen. Damit hatte sie keinerlei Möglichkeiten, um an weitere Informationen zu gelangen. Automatisch verzog die blonde Theelin das Gesicht.

„Ich wünsche es, Lt. Wang, sagte Draconis, nachdem der Offizier mit seinen Erklärungen geendet hatte.

Schnell nahm der hagere Offizier das zweite Datapad und überspielte sofort alle Daten, welche das Imperium im Augenblick zur Verfügung hatte. In der kurzen Zwischenzeit machten sich Kezia und High Col. Aabe ein paar Notizen für die nächsten Schritte. Schweigend sahen die Unteroffiziere zu ihrem kräftigen Vorgesetzten. Der blonde Armeeoffizier, der eine weiße Sturmtruppenuniform trug, war scheinbar in eigene Gedanken versunken. Draußen konnte man deutlichen hören wie allmählich ein Landungsboot nach dem anderen wieder zum Stützpunkt aufbrach. Die Nacht forderte nun ihren Tribut. Müdigkeit machte sich bei allen Anwesenden – vielleicht abgesehen von den beiden Sith – langsam breit. Einer der Offiziere unterdrückte kurz ein Gähnen. Plötzlich zog Draconis erneut die Aufmerksamkeit auf sich.


„Des Weiteren wünsche ich persönlich die...“, begann der finstere Sith zu sagen. „... Befragung der betreffenden Personen durchzuführen.“

„Die Befragung ist üblicher Weise das Hoheitsgebiet der imperialen Agenten...“, entgegnete Aabe in einem ruhigen Ton. „Jedoch hat Gouverneur Kraym im Vorfeld verfügt, dass man Ihnen einen ganz bestimmten Teil der Gefangenen überlassen wird. Wahrscheinlich für Ihr Netzwerk, Dart Draconis.“

Einen kurzen Moment blickten sich der kräftige High Colonel und der große Sith-Warrior direkt in die Augen. Scheinbar ohne ein Problem hielt Aabe dem giftigen Blick stand. Kezia war sich sicher, dass Draconis die Sache ganz anders geplant hatte. Der Sith wollte nach eigenem Ermessen mit den Systemfeinden bei irgendwelchen Untersuchungen umgehen. Heimlich stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie sah Draconis zu gern scheitern. Kurz leuchteten ihre Augen angriffslustig auf, dabei rückten sofort einige Unteroffiziere rasch zur Seite. Jedoch behielt Aabe die Kontrolle über diesen Tisch. Mit einem strengen Blick bedachte er die Sith-Lady. Noch hatte er das Kommando über diese Militäroperation. Er räusperte sich kurz, dann erhob er sich in einer grazilen Bewegung. Erneut sah der hochrangige Armeeoffizier in die kleine Runde.

„Ich denke, für heute haben wir dem Imperium einen großartigen Dienst erwiesen“, sprach Aabe zu allen Anwesenden. „Aus diesem Grund können Sie Ihre einzelnen Berichte auch morgen einreichen. Nun werden wir zur Kaserne zurückkehren. Begeben Sie sich also wieder zu Ihren Einheiten.“

[ Coruscant | Industrieviertel | dunkle Gasse | Landungsboot | provisorischer Konferenzraum | Darth Draconis, High Col. Aabe (NPC), Lady Kezia (NPC), ein paar Unteroffiziere ]
 
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[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Shao Lung kniend vor Alaine Aren und Jacen am Nachbartisch]

Der Zorn ist ein starker Verbündeter, wenn man wusste damit umzugehen, denn sonst würde er einen verschlingen und sich Untertan machen. Shao war zwar noch ein Jünger, doch wusste er genau über die Gefahren der dunklen Seite Bescheid. Schon zu Zeiten als er auf Iridonia als Kind von seiner Mutter und seinem Vater trainiert wurde entwickelte er einen Zorn dem so manche komischen Begebenheiten folgten.
Jedoch lernte er ein wenig damit umzugehen, das von den Lektionen seiner Mutter in Sachen Geduld noch ein wenig vereinfacht wurde.

Wie eine unwürdige Made kniete er nun vor einer eleganten und mächtigen Sith, ihre smaragdgrünen Augen verweilten auf dem von Hörnern und Tätowierten Schädel des in schwarz gehüllten Zabrak Jüngers, indem der Zorn sich nährte und brodelte.
Lady Aren sprach ihn auf Zabraki an und ermahnte ihn nicht alles zu glauben was in den Archiven zu finden war.
Plötzlich tat sie etwas unerwartetes, sie schien den Jünger zu beruhigen indem sie ihm klar machte dass sie wusste dass er ganz und gar nicht gewöhnlich geschweige denn langweilig war.

Offensichtlich erbost über die Dreistigkeit des Jüngers in einer öffentlichen Lokalität so auffallend zu sein befahl sie ihm sich wieder auf seinen Stuhl zu setzen.

Langsam und ehrfürchtig erhob sich der durchtrainierte Zabrak, beinahe jede Faser seines Körpers spannte sich an, knackend ließ er seinen Kopf von links nach rechts Kreisen.
Er öffnete die Augen, die Anspannung und Nervosität, die fast Zeitgleich mit seinem Zorn kamen, Liesen nun von ihm ab und er wirkte fast gänzlich entspannt - wobei sein Zorn jedoch in seinem Inneren sich keineswegs verändert hatte - an Intensität und Stärke.

Als er sich gesetzt hatte, bestätigte Lady Alaine Aren seine Erkenntnis bezüglich ihrer wahren Person und ermahnte ihn im gleichen Atemzug nie jemandem davon zu erzählen denn sonst würde ihm schlimmes wiederfahren. Shao lauschte ihrer angenehmen Stimme, die eine seiner Muttersprachen so fließend von sich gab als hätte sie nie anders gesprochen.
Die Neugierde in ihrem Blick war nun eindeutig zurückgekehrt, sie sprach davon dass sie zuerst mehr über ihn in Erfahrung bringen musste und er ihr über seine Herkunft und seine Erlebnisse auf Korriban erzählen musste.

Lady Aren lehnte sich auf dem Stuhl zurück, ihr rubinrotes Haar schimmerte auf als sich die Lichtverhältnisse veränderten.
Durch die Schönheit seiner Meisterin in Spe abgelenkt holte Shao tief Luft, er war eigentlich nicht der Typ der viel vom reden hielt - er war einer der Taten sprechen ließ und dennoch musste er ihr Rede und Antwort stehen. Doch er entschloss sich kurz zu halten.

"Geboren wurde ich auf Iridonia und lebte dort bis zu meinem zehnten Lebensjahr. Meine Eltern waren darauf erpicht mich schon in jungen Jahren im Nahkampf auszubilden denn das ist eigentlich erst im Teenager alter üblich bei meinem Volk. In meinem zehnten Lebensjahr reisten wir nach Mandalore und so entstand der Mandalorianer Clan der Lung's. Wir lebten in Freundschaft mit dem Clan der Ordo und ich wurde als Mandalorianisches Kind mit Zabrak wurzeln erzogen und trainiert."


Er musste bei dem Gedanken an seine Eltern inne halten um sich wieder auf seinen Zorn zu konzentrieren der sich erneut zu einem Ausbruch formierte. Da er nun wieder durchleben musste was damals geschah, flammte sein Hass auf die Jedi wieder auf sodass seine Augen sich zu leuchtenden und sterbenden Sonnen transformierten.
Seine Hände ergriffen den Tisch an den Seite und drohten ihn unter stetigen Druck in zwei Teile zu zerbrechen als er vor seinem geistigen Auge sah wie die beiden reglosen Körper seiner Eltern in ihren Rüstungen in seinem Schoss lagen, spannten sich seine Oberarmmuskeln getrieben durch den unendlichen Hass auf die Jedi und die Trauer um seine Eltern an.
Leise knackend entstand ein dünner Riss auf der Tischoberfläche und der Tisch drohte unter der Kraft der beiden Hände in zwei Teile zu zerbersten.

Man konnte die knisternde Spannung direkt fühlen die sich nun um den vor Zorn und Konzentration bebenden und angespannten Körper des Zabraks spüren. Dieses Phänomen konnte man durchaus mit einem Überlaufventil vergleichen das einen Bei pass öffnete um einer Katastrophe vorbeugen zu können. Der Level seines Zornes war nun deutlich über seine Grenzen und seinen Fähigkeiten gestiegen, er hatte sich nicht mehr vollkommen unter Kontrolle seine Hände entwickelten immer mehr Kraft. Jemand der so nahe an dem Zabrak saß wie Alaine hätte die Spannung in der Art einer elektrischen Ladung die in der Luft hing wahrnehmen können und ein Machtbegabtes Wesen wusste das sich eine Art Energiefeld gefüllt mit der dunklen Macht um den Zabrak ausgebreitet hatte das Elektrische Energien in der Luft freiließ. Mit bloßem Auge konnte man nur durch einen geschärften optischen Sinn kleine Entladungen und Blitze in der Luft sehen. Außerdem könnte, eine Person die das Wissen einer Sith hatte und zufällig auf den Hals des jungen Zabraks schaute, die kleinen und sehr filigranen schwarzen Adern richtig pulsieren sehen und bemerken dass sie sich auf der rechten Seite des Halses stark ausbreiteten. Plötzlich verspürte Shao einen stark stechenden Schmerz in seinem Kopf und seiner Brust, der an einen mittelschweren Stromschlag erinnerte. Durch dieses „Notlüften“ des Zorns, das zum Glück des jungen Jüngers rechtzeitig und wie durch ein Wunder geschah, konnte das Level des Zorns wieder auf ein kontrollierbares Maß reduziert werden. Der Schmerz in seinem Kopf und seiner Brust ließ nur sehr langsam nach und hallte noch immer weiter nach, die Hände des Zabraks wanderten leicht zitternd von den Tischkanten vor seine Brust zurück und ruhten dort aufeinander.

Shao Lung ging davon aus dass Lady Aren wusste was in ihm gerade vorgegangen war, holte kurz tief Luft bevor er wieder anfing weiterzuerzählen. Langsam wurden seine Augen auch wieder Pechschwarz als er weitererzählte und seine Muskeln entspannten sich wieder.
Alaine hörte ihm weiter zu und schien selbst die Bilder zu sehen die er in seinem Kopf sah.

"Ich entschloss mich eine Ausbildung zum Piloten und Techniker zu beginnen und arbeitete eine Zeit lang als Testpilot für Mandal Motors. Als Kind hatte ich im Training mit meinen Eltern ab und an komische Begebenheiten die sich als Folgen meines Zorns und Hasses herausstellten. Vage kann ich mich daran erinnern einen Trainingspartner der um ein paar Jahre älter war fast umbrachte weil ich eine Art Druckwelle meines Zorns auf ihn projiziert habe. Dies war mit Abstand die schlimmste solcher Begebenheiten. Damals wusste ich nicht was es zu bedeuten hatte und noch heute rätsle ich wie es passieren konnte.
Als ich dann während meiner Zeit als Auftragsmörder für ein Verbrechersyndikat von der Macht und den Sith hörte entschloss ich mich nach Bastion zu gehen um Nachforschungen zu betreiben. Ich wurde von Meister Salassar für würdig befunden als Jünger zu wetteifern. Stattdessen lernte ich so viel wie möglich über die Sith und nutzte die Zeit um meinen Körper zu trainieren. Nach einem Jahr Bibliothek und Körperlichen Training besorgte ich mir ein prächtiges Schiff und flog Richtung Korriban um die Legenden um die alten und wahren Sith zu ergründen."


Er holte tief Luft und befeuchtete seine Kehle mit einem Schluck aus dem Glas vor ihm. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Diese Rederei war ganz und gar nicht nach seinem Sinn obwohl er wusste das sie nötig war.

"Auf Korriban beschränkte ich mich darauf instinktiv und mithilfe der Sensoren der Teroch A'den nach alten Gräbern der wahren Sith zu suchen und in ihnen nach Schriften und dergleichen Ausschau zu halten."

Mit der linken Hand kramte er in seiner Kutte nach seinem Kleinen Datapad, drückte kurz darauf herum und hielt Alaine das Datapad hin sodass sie einen Blick auf die Aufzeichnungen einiger Grab Inschriften werfen konnte und fuhr mit seiner Erzählung fort.

"ich verbrachte ein Jahr lang auf Korriban und studierte die Schriften so gut es möglich war alleine. Ich hielt mich immer länger in den Gräbern auf die über verschiedene Wächter oder fallen geschützt waren die ich mit viel Glück und Großteils dank meiner Fähigkeiten als Krieger überwinden konnte. Und nun bin ich hier nachdem mich Korriban ermahnt hat das ich dringend jemanden brauche der mir zeigt wie ich meine Fähigkeiten unter Kontrolle bringen kann bevor es zu spät ist."

Ein ganz kurzer Gedanke ganz tief in seinem Unterbewusstsein, von dem er inständig hoffte das er sein alleiniges Gedankengut blieb, würde verraten das er absichtlich ein winziges Detail seines Lebenslaufs wegließ.

Er senkte seinen Kopf um seine Gedanken zu ordnen, dann blickte er wieder hoch und sah in die smaragdgrünen Augen Lady Aren's um ihre Reaktion abzuwarten.

[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Shao Lung, Alaine Aren und Jacen am Nachbartisch]
 

[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Shao Lung, Alaine Aren und Jacen am Nachbartisch]

Shao erhob sich vom Boden ums ich zurück an den Tisch zu setzen und Alaine wartete darauf, dass er mit seine Ausführungen beginnen würde. Es interessierte sie sehr, wer er war und was er bisher erlebt hatte, denn anhand solchen Fakten würde sie eine Einblick erhalten wer er war, in welchen Verhältnissen er aufgewachsen und welche Bildung er erhalten hatte. Für viele mochte dies nicht von Belang sein, aber für Alaine, die stets gern wusste mit welchem Format sie es zu tun hatte, war dies sehr wohl von Bedeutung zumal diese Fakten nicht nur einen Einblick auf solcherlei Dinge gaben sondern auch deutlich machen was für ein Wesen hinter der Fassade steckte. Wobei dies nur für jemanden ersichtlich war, der wirklich Ahnung hatte und auf viele traf diese Gabe nicht zu.

Shao ließ seine Halswirbel knacken, nachdem er seinen Kopf von links nach rechts kreisen ließ und öffnete dann die Augen, wobei seine Anspannung und die Nervosität, welche fast zeitgleich mit seinem Zorn erwacht waren, langsam von ihm abließen. Für jemanden der die Körpersprache nicht deuten konnte sah es in diesem Moment so aus als ob er sich völlig entspannte, ab er dieser Anschein trog. Zumal Alaine noch immer seinen Hass spüren konnte, der sich tief in sein inneres zurückgezogen hatte und dort mit alter Stärke und Intensität brodelte wie ein kleiner Vulkan. Dieser Vulkan war es, der im Laufe der nächsten Zeit noch überkochen würde, dessen war sich die Warrior sehr sicher.

Was Alaine ebenso auffiel war, dass Shao durch ihre Äußeres sehr wohl beeinflusst wurde. Er schien schöne und attraktive Frauen gern zu haben, so wie es jeder Mann tat und Alaine war niemand, denn man als unattraktiv bezeichnen konnte. Dass er beeindruckt war zeigte sich deutlich, denn sie lenkte ihn ab. Dies hätte sie wahrscheinlich noch mehr getan, wenn sie ihr eigentliches Outfit getragen hätte, was doch sehr viel Haut zeigte oder zeigen konnte. Männer waren nun mal Augentiere, gleich welcher Rasse sie abstammten. Bisher war jeder ihrer Schüler auf die eine oder andere Weise von ihr angetan gewesen. Dies machte der Warrior nichts aus, nicht mehr. Früher hätte ihr dies etwas ausgemacht, doch darüber war sie hinweg, auch wenn es durchaus Gegebenheiten gab, in denen ihr alter Hass auf alles Männliche von neuem durchkam, so waren diese Momente doch mittlerweile sehr selten geworden. Durch ihre Veränderung hatte sich auch ihre Kleidung verändert. Sie war freier und es interessierte sie reichlich wenig wie sehr sie beobachtete oder gar angestarrt wurde. Sollten sie doch, wenn sie glaubten dies zu müssen.

Da die Corellianische Adelige ihn noch immer beobachte erkannte sie auch, dass sie in Shao jemanden hatte, der nicht so gern redete. Er gehörte nicht zu den Typen, die viel von Worten hielten sondern eher von Taten. Dies war ihr nicht unbekannt. Sie hatte es oft mit solchen Subjekten zu tun und es hatte auch Schüler gegeben, die ebenso veranlagt gewesen waren. Allerdings würde Shao schon bald erfahren müssen, dass er bei ihr reden musste, gleich wie sehr er es liebte oder nicht. Taten waren nicht immer das ausschlaggebende. Merkwürdiger Weise erkannten nur wenige, das Worte des öfteren durchaus mehr Macht besaßen als einfache Taten, doch auch dies würde Shao schon noch verstehen. Sie hatte gewiss nicht vor einen großen Redner aus ihm zu machen, dies würde auch nicht zu ihm passen, aber er würde gezwungen sein sich mehr zu artikulieren und seine Fähigkeiten dahingehend zu verbessern. Alaine war es leid diese einfache, fade und absolut klanglose Sprache zu führen, derer sich jeder bemächtigte. Wobei dies wahrscheinlich an ihrer Erziehung lag und an ihrer adeligen Herkunft. Wie auch immer, sie würde gewisslich keine Rücksicht darauf nehmen, wenn Shao ein Problem damit haben würde ihre Worte nicht zu verstehen oder ihre Metaphern und Rätsel. Er würde lernen müssen und dies tat man bekanntlich sein Leben lang. Wer stehen blieb galt als ungebildet. Zu Recht und davon gab es genug. Doch dies waren Gedanken, welche in diesem Moment nicht hier her gehörten, da der Zabrak nun anfing zu erzählen und Alaine ihre Aufmerksamkeit auf seine Worte lenkte.

Shao sprach davon, dass er auf Iridonia geboren worden war und dort bis zu seinem zehnten Lebensjahr aufwuchs. Seine Eltern waren stets darauf erpicht gewesen, ihn schon in jungen Jahren im Nahkampf zu unterrichten, wobei dies ein wenig eigen war, da ein Zabrak erst im Teenageralter darin unterrichtete wurde. Aber nun gut, man musste sich nicht an alles halten. In seinem zehnten Lebensjahr reiste die Familie nach Mandalore wodurch ein der Mandalorianer Clan der Lungs entstand. Durchaus interessant, den dadurch stieg der Krieger noch einmal höher. Sein Clan und der der Ordo lebten in Freundschaft und so wuchs Shao als ein Manda Kind auf mit zabrakischen wurzeln. Dass ihm somit auch jenes Training zuteilwurde verwunderte niemanden. Zumindest die Warrior nicht, die nur einige Sekunden später eine ihrer schön geschwungenen Brauen wölbte als in ihrem Gegenüber eine Veränderung stattfand. Alaines Aufmerksamkeit nahm jede kleines Veränderung wahr und so fühlte sie auch, dass Shao durch seine kurze Erzählung an etwas erinnert wurde, was schon länger her sein musste. Es musste etwas privates und wahrscheinlich Familiäres sein. Alaine tippte auf eine Erinnerung in seiner Kindheit oder Jugend, wohl die Eltern betreffend. Wieder konzentriere er sich auf seinen Zorn, welcher sich erneut zu einem Ausbruch formierte. Es war der Vulkan, von dem Alaine wusste, dass er ausbrechen würde und es nun wohl auch tun würde. Die Augen ihres Gegenübers veränderten sich je. Sie verwandelten sich in leuchtende und sterbende Sonnen. Die Transformation war beeindruckend. Shaos Hände ergriffen den Tisch an seine Seiten und drohten jenen unter seinem Druck in zwei Teile zu zerbrechen, als er von Erinnerungen geschüttelt etwas aus der Vergangenheit erblicken musste. Seine Oberarmmuskel spannten sich, getrieben durch seinen Hass an, wobei sich auch Trauer darin befand. Leise war ein Knacken zu hören, wobei ein dünner Riss auf der Tischoberfläche entstand und jener zerbersten würde, sollte er den Druck weiterhin bestehen lassen. Wäre dies alles gewesen hätte man so nicht viel zu sagen müssen, aber dem war nicht so.

Deutlich konnte man das Knistern in der Luft spüren, welche angereichert war durch den Zorn. Sie spürte, wie sein Körper bebte und fühlte seine Anspannung. Ein Phänomen, welches durchaus mit einem Ventil vergleichbar war, welches den Überdruck abbauen sollte. Wobei man es bei ihm auch mit einer Op vergleichen konnte. Sein Zorneslevel war deutlich über seine Grenzen und Fähigkeiten gestiegen. Unter Kontrolle hatte er sich keinesfalls mehr, zumindest nicht vollkommen. Seine Hände entwickelten ein Eigenleben an Kraft, die weiter anstieg. Da die Warrior sehr nahe bei ihm saß, sah sie die Spannungen, die sich wie kleine elektrische Ladungen in der Luft absetzten. Unbewusst setzte der Jünger seine Energie frei, welche sich in einem Feld entluden und richtig gesteuert durchaus eindrucksvoll sein konnten. Nur ein geschärftes Auge würde die optischen Entladungen erkennen, die in der Luft stattfanden und sich zu kleinen Blitzen formierten. Doch auch dies war nicht alles, denn Alaine konnte eine weitere Beobachtung machen, nämlich, dass die Adern an seinem Hals pulsierten und sich jene auf der rechten Seite wie filigrane Schlangen stark ausbreiteten.

Während der Jünger einen plötzlich starken Schmerz verspürte, welcher sich in seinem Kopf und seiner Brust ausbreitete blieb die Warrior ruhig. Er hatte Glück, dass sein Zorn sich rechtzeitig mäßigte und er sich wieder unter Kontrolle brachte. Trotz allem würde sie dies nicht einfach unbemerkt vorbeiziehen lassen. Nur langsam ließen der Schmerz in seinen Kopf und in seiner Brust nach und Alaine ließ ihm nicht die Zeit sich zu erholen.


„Dein Verhalten ist keinesfalls genehm. Doch schlimmer ist, dass du dich deiner Schwäche hingibst. Einer Schwäche, die so verachtenswert ist, dass man sich dafür schämen sollte. Korriban hat dich schwach werden lassen nicht stark. Zumindest nicht in dieser Hinsicht. Unkontrollierter Hass ist gefährlich und ihm die Oberhand einzuräumen zeugt von Dummheit. Spare dir deinen Hass auf, kontrolliere ihn und setze ihn richtig ein, anstatt ihn zu verschleudern. Du gibst dich der Dunkelheit hin und dies wäre noch nicht einmal das schlimmste, wenn du dabei nicht außer Acht lassen würdest, dass du dich zu einem Sklaven machen lässt. Narr! Unwissenheit kann es nicht sein, denn du gibst an studiert zu haben und die Lehren zu kennen. Es scheint mir dass du entweder nicht viel studiert hast oder aber jene Lehren nicht gänzlich verstanden hast und dies scheint mir weitaus mehr der Tatsache zu entsprechen als alles andere.“


Eine leichte Frage lag in ihrem Blick, wobei ihr klar war, dass er darauf erst später würde antworten können. Ein Zittern durchlief seine Hände als er die Tischkannte losließ. Dann holte dieser tief Luft um fortzufahren. Seine Augen nahmen wieder die normale Tönung an und seine Muskeln entspannten sich diesmal. Dann sprach er davon, dass er eine Ausbildung zum Piloten und Techniker gemacht habe. Eine Zeitlang hatte er als Testpilot für Mandal Motors gearbeitet. Dies war nicht unbedingt so interessant aber dennoch wissenswert. Zudem erzählte er davon, dass er bei Trainingseinheiten mit seinen Eltern merkwürdige Ereignisse gehabt hatte. Begebenheiten, die Folgen hatten, da sie mit seinem Zorn und Hass zu tun hatten, sich als solche herausgestellt hatten. Dies bewies, dass er schon in jungen Jahren Kontakt zur Macht gehabt hatte, wenn er auch damals nicht hatte verstehen können, was dies bedeutete. Eine Begebenheit allerdings war ein wenig anders verlaufen bei ihm, nämlich als er in einem Trainingskampf seine Partner, der um ein paar Jahre älter war als er, fast umgebracht hätte. Diese Druckwelle von der Shao sprach hatte Alaine in einem kleinen Maß hier, vor nur wenigen Minuten erlebt. In ihm schlummerte durchaus ein großes Potential, eines, welches gefördert werden musst und genau dies würde Alaine tun. Ein solches Talent würde sie sich nicht entgehen lassen zumal er formbar war. Diese Begebenheit damals mochte bis dato die schlimmste gewesen sein, doch dies bedeutete nicht, dass sich daran nichts ändern würde. Im Gegenteil! Dass er allerdings noch immer darüber rätselte, wie es dazu hatte kommen können war unverständlich, zumal er doch schon mehr wusste in der Macht als andere durch seine Studien. Ein weitere Beweis dessen, dass er noch viel lernen musste und einiges wohl nicht verstanden hatte.

Später verdingte er sich als Auftragsmörder für ein Verbrechersyndikat, wobei er von der Macht und den Sith hörte wodurch der Entschluss entstand nach Bastion aufzubrechen. Dort folgte die Prüfung durch Salassar, dem Wächter des Ordens, wobei er seinen Körper stählte. Ein Jahr verbrachte der damit und mit den Studien in der Bibliothek. Danach folgte sein Aufbruch nach Korriban.

Er ließ eine kurze Pause anklingen um tief Luft zu holen und etwas zu trinken, da ihm die Zunge am Gaumen kleben blieb. Als er auf Korriban zu sprechen kam erwähnte er, dass er sich dort drauf beschränkte instinktiv und mit Hilfe der Sensoren seines Schiffes nach den alten Gräbern der Sith zu suchen und in ihnen ihre Schriften zu suchen. Kurz kramte er noch einem Datapad, tippte drauf herum und schob es dann Alaine hin, welche einen kurzen Blick darauf warf. Es war nichts, was sie nicht kannte oder nicht gesehen hatte während ihrer Zeit dort.

Viel mehr lauschte sie seinen weiteren Worten. Ein Jahr hatte er dort zugebracht und Studiert, dies so gut wie möglich und genau dies würde sie auch unterschreiben. So gut wie möglich! Der Rest war unbedeutend. Allerdings schien er ein wenig verschwiegen zu haben.


„Ein durchaus nicht uninteressantes Leben welches du führtest. Es zeigt mir viele kleine Details auf, die ich verwenden kann um dich zu lehren. Wobei es viel zu tun gibt. Ohne Zweifel besitzt du Potenzial und jenes sollte genutzt werden.

Korriban magst du überlebt haben mit viel Glück, doch dies bedeutet nicht, dass du auch dies hier überleben wirst. Vorerst reicht mir dein Bericht, aber mache dich darauf gefasst, dass du weit mehr reden musst als bisher. Nun Shao darfst du dich mein Schüler nennen. Allerdings werden wir nicht so schnell nach Bastion zurückkehren, denn ich habe hier noch zu tun. Du wirst Fragen haben, dessen bin ich mir sicher. Stelle sie erst einmal. Mit deiner Ausbildung beginnen wir allerdings noch nicht gleich.“


Sie machte eine kurze Pause und sah ihn an. Er musste sich maßlos darüber freuen, dass sie sich dazu entschlossen hatte ihn auszubilden und dies konnte er auch. Denn sie war sich anfangs nicht sicher darüber gewesen, ob sie dies tun sollte. Nun allerdings war sie es. Was sie mit ihm vorhatte würd er erst später erfahren. Aber er war brauchbar und genau dies zählte.


[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Shao Lung, Alaine Aren und Jacen am Nachbartisch]
 
Coruscant City - Honey-House – vor Mara S. Quartier- mit Mara J. und Vorin, Mara S. sowie Tom in Mara’s Zimmer

Allem Anschein nach war Mara J. in Gedanken versunken nachdem Jo mit ihren Worten geendet hatte und Jo wollte ihre Freundin auch nicht aus diesen Gedankengängen reißen. So saßen sie also schweigend bei einander. Nur kurz wurde Jo dabei abgelenkt, als sie bemerkte, wie Tom und Mara S. aus ihrem Quartier traten. Mara S. hatte sich also soweit wieder erholt und nur zu gern hätte Jo sich gleich ihr zugewandt, doch irgendwie hatte sie im Moment den Eindruck, dass ihre Padawan Freiraum brauchte. Unterstützt wurde dieser Eindruck auch, als Mara S. ihre Aufmerksamkeit nur kurz in Jo’s und Mara J.‘s Richtung lenkte um dann mit Tom direkt in Richtung Küche zu gehen. Nur leise seufzte Jo als die Beide verschwunden waren. Es würde noch viel Vorsicht und Verständnis brauchen Mara S. zu leiten und ihr den Halt zu geben, den sie brauchte um eine gefestigte Jedi zu werden. Und doch war Jo sich absolut sicher, das Mara S. dies schaffen würde. Ihre Padawan würde die Bürde ihres Talentes meistern und dann würde sie bald eine absolut vollwertige Jedi-Ritterin werden. Dessen war sich Jo bereits seit Mara S.‘s Rückkehr in den Orden sicher. Bei dem Gedanken huschte nun sogar kurz ein Lächeln über Jo’s Gesicht. Die Aufkommende Wehmut lies sie aber nicht zu. Stattdessen konzentrierte sie sich nun wieder auf das hier und jetzt.
Schweigend und wohl beide auch ein wenig meditierend saßen Mara J. und Jo nun weiter in der kleinen Sitzgruppe unweit ihrer Quartiere. Sicher, es gab bestimmt weitaus gemütlichere Ecken, aber für den Moment waren beide wohl recht zufrieden mit diesem Ort. Dann, mit einem Mall hob Jo wieder ihren Kopf etwas, als höre sie etwas.
Mara! Mara S.! Ganz leicht hatte ihre Präsenz sie gestreift und auch wenn Jo nie große Talente für die nonverbale Kommunikation hatte, wusste sie das Mara S. ihre Nähe suchte.


Mara S. scheint wieder ganz auf der Höhe zu sein.

Ergriff Jo das Wort und sprach dabei anfangs sehr leise um ihre Freundin nicht all zu abrupt aus der Meditation zu reißen. Einen Moment schwieg sie noch einmal kurz um dann weiter zu sprechen während sie sich langsam erhob.

Eigentlich ist es ja nicht so, dass der Meister dem Schüler nacheilt, aber im Moment bin ich froh wenn Mara mir Zugang zu sich gewährt. Unsere Bindung ist noch recht fragile.

Rechtfertigte sich Jo noch etwas um dann von Mara J. begleitet, ihre Schritte in Mara S. Richtung zu lenken.

Mara! Schön dich wieder wohlauf zu wissen.

Begrüßte sie ihre Padawan als sie diese nun in den Gängen den Hinterhauses gefunden hatte.

Geht es dir wieder besser?

Fragte sie durchaus noch immer besorgt um die angeschlagene Gesundheit ihrer Padawan.

Coruscant City - Honey-House – in den Gängen - mit Mara J. und Mara S.
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ verlassene Datenspeicherfabrik ~ Büroraum ¦¦ Shana ~ Cortanas ~ Chesara & Defender ~ Alynn & Sturmkommando

Die Überzahl machte sich letztendlich bemerkbar. Der versammelten Mannschaft gelang es, sowohl die Sith (Alynn) als auch die gegnerischen Truppen zu beharken und letztere auszuschalten. Welche Art von Soldaten das auch gewesen war, sie gehörten nicht zu Standard. Eine Sith und einige Elitesoldaten, warum nur hatten sie soviel Glück, genau in so eine Gruppe zu laufen? Irgendjemand hatte heute etwas gegen sie. Aber vielleicht war es gar nicht so sehr Zufall. In der Fabrik hatten sich Sith befunden, und nun waren sie mit einer Jedi in der Gruppe ebenso auf eine Sith gestoßen. Die Blondine erinnerte sich an das unbeschreibbare Gefühl, das sie im Bordell wahrgenommen hatte. Außerdem hatte Chesara einfach gewusst, dass sie diese so genannte Machtsensitivität besaß, bzw. sie hatte es gespürt. Also mussten sich Sith und Jedi auch gegenseitig spüren können.

Na toll, sie liefen also mit einer Leuchtboje durch die Gegend. Erst einen Moment später wurde ihr klar, dass sie selbst ebenso eine solche darstellte. Super! Spitze! Einfach genial! Shana hätte sich noch dutzende solcher Fluchbegriffe ausdenken können, es änderte nichts am Sachverhalt. So wie ihr Erfolg gegen die feindlichen Kämpfer eine positive Entwicklung repräsentierte, entwickelte sich das Vorgehen gegen die Sith als Desaster. Ebenso wie die Studentin selbst, hatte wohl keiner der Nicht - Jedi damit gerechnet, Ziel der Rothaarigen zu werden. Diese sah ihre Chancen schwinden und bediente sich nun aller Mittel. Plötzlich schoss ein Stuhl wie aus dem Nichts auf die Soldaten zu und warf einen davon zu Boden. Autsch! Schon im nächsten Augenblick war es die imperiale Gestalt selbst, die sich in Richtung der Widerständler katapultierte.

So etwas Unmenschliches! Wie war so etwas möglich? Es lag auf der Hand: die Macht. Jedenfalls hatten sie nicht viele Möglichkeiten. Der Draethos schoss auf den weiblichen Dämon, erreichte aber nicht viel mehr als den Verlust seiner Waffe. Verflucht noch mal so war das nicht verabredet gewesen! Chesara eilte zu ihnen, ein ebenso unmögliches Tempo erreichend, dennoch am Ende zu spät. Der waffenlose Bodyguard bekam eine neue Waffe und Pablo Cortina schaltete sich in den Kampf ein. Damit hatte er unglücklicherweise eine Fehlentscheidung getroffen. Bevor es einer von ihnen realisieren konnte, schnitt das Lichtschwert der Sith durch die Luft und andere Elemente. Ein Schrei untermalte das Grauen, das sich direkt vor den Augen der Machtbegabten abspielte. Der Arm war einfach ab. Mühelos vom Körper geschnitten wie ein Messer einen Faden durchtrennte.

Der Schock traf vermutlich jeden der Anwesenden, bis auf die Verursacherin natürlich. Die junge Hackerin war für einen Moment gelähmt. Dieser Schreck, dieses Entsetzen war kaum in Worte zu fassen. Auch wenn sie nicht wusste was sie in diesem Moment sagen sollte, dieses Mal war sie gewillt zu handeln und zog den Bruder von Noa von den Weiterkämpfenden weg. Weit kam sie allerdings nicht mit ihm, denn von hinten hörte sie bereits neue Stimmen. Ihnen wurde aber auch wirklich keine Pause gegönnt. Weder gelang es der Jedi an der Sith Rache zu nehmen für diese Tat, noch konnte sie verhindern, dass diese wieder an der Seite ihrer Leute landete. Bei der Heilung hatte sie wahre Wunder bewirkt, doch in diesem Kampf wirkte sie nicht besonders glücklich. War sie doch nicht so mächtig wie Shana geglaubt hatte?

Die Rothaarige war ganz alleine gewesen, und doch hatten sie sie nicht überwältigen können. Dafür hatte Pablo seinen Arm verloren. Waren Sith etwas stärker als Jedi? Dies würde zumindest den Niedergang der Republik erklären. Doch all das war gerade nicht so wichtig. Sie hatten nun wieder neue Gegner, und ihre Kampfkraft war um zwei Leute gemindert worden. Sich darüber weitere Gedanken zu machen erübrigte sich als das boshafte Weibsstück den Mund aufmachte.

Ihre Worte waren der pure Hohn. Die Frau hatte wieder das Heft in der Hand, und sie wusste es. Bisher war es ihr nicht aufgefallen, aber nun strahlte ihr die Überheblichkeit direkt ins Gesicht. Chesara bekam ein Angebot unterbreitet. So eine Frechheit! Sie sollte sich stellen, dann würde man die anderen gehen lassen. Unglaublich! Glaubte die dumme Kuh, dass sie auf so etwas hereinfielen. Es war ihr erstes Zusammentreffen mit Imperialen in der Art, aber sie bestätigten jede Vermutung, die Shana aufgestellt hatte. Ein lange nicht mehr gespürter Hass stieg in der jungen Frau auf. Lange war dieser Hass zu einer eiskalten Entschlossenheit verkümmert, doch nun wurde er neu entfacht und brannte in alter Intensität. Vermutlich würden sie diese Worte etwas kosten, aber momentan war es ihr egal. Die Chance zu sterben war immer noch ziemlich hoch, daher konnte sie noch loswerden, was sie zu sagen hatte. Ein böses Funkeln bohrte sich in die so kalten Augen der Sith.


"Natürlich lassen Sie uns gehen. Bitte! Halten Sie uns doch nicht für dumm!"


Kurz glitt ihr Blick zu der blonden Jedi.

"Glaubt ihr kein Wort. Was auch immer diesen Mund verlässt ist eine Lüge."

Ihre Augen wanderten zurück zu der bösen Vertreterin des Monsters namens Imperium.

"Sie stellt sich und der Rest wird einfach eine Etage weiter oben festgenommen. Wirklich guter Versuch eine Jedi ohne Gegenwehr gefangen zu nehmen. Haha, selten so gelacht. Genauso witzig wie das Angebot in der Fabrik sich zu ergeben, nachdem das Feuer eröffnet wurde. Euer so tolles Imperium basiert nur auf Täuschung, Gewalt, Unterdrückung und Willkür. Als wenn man da irgendetwas auf euer Wort geben könnte. Aber …"

Shana schaute sich um. Dass sie das Wort erheben würde, hätte wohl niemand gedacht.

"Aber ich habe schon viel zu lange geredet und Ihnen in die Hände gespielt."


Sie blickte den anderen entschlossen ins Gesicht, vielleicht auch in der Hoffnung, dort ebenso Entschlossenheit zu finden. Denn nach diesem Ausbruch fühlte sie sich alles andere als sicher. Pablo hatte bezahlt für seinen Widerstand. Wenn sie jetzt auch einen Arm verlor, aber diesmal stand Chesara direkt bei ihr, ganz so einfach würde es die Sith nicht haben. Im Moment konnte sie nicht abschätzen wie ihre Chancen standen, und was sie tun sollten. Wegrennen war immer eine Alternative, oder?

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ verlassene Datenspeicherfabrik ~ Büroraum ¦¦ Shana ~ Cortanas ~ Chesara & Defender ~ Alynn & neue Sturmkommandos
 
- Coruscant – Industrieviertel – Datenspeicherfabrik – Mit Shana, 6 Cortanas, Alynn, 3 Defender -

Der Schrei des Widerstandskämpfers ließ beinahe alle Umstehenden erstarren. Chesara sah den Schmerz im Gesicht des jungen Mannes und das Entsetzen in den Augen seines Anführers – Jared Grant. Wie in Zeitlupe ging Pablo Cortina zu Boden, dem abgetrennten Arm folgend, der wie das leblose Ersatzteil einer lebensgroßen Puppe auf dem Boden lag. Chesaras Hilfe kam zu spät. Die Sith drehte sich ruckartig zu ihr um und ihre Klingen kreuzten sich, so wie sie es zuvor schon getan hatten, doch der Widerstandskämpfer lag bewusstlos am Boden. Sein linker Arm war für immer verloren. Die republikanischen Soldaten hatten es geschafft, ihre imperialen Widersacher aus dem Weg zu räumen, doch wenn sie geglaubt hatten, dass ihre Arbeit beendet war, hatten sie sich stark getäuscht. Eine gestrenge Stimme erinnerte sie daran, dass die rothaarige Sith und ihre Männer nicht die einzigen Imperialen in dieser Fabrik waren. Hinter der Kommandantin tauchten plötzliche weitere ihrer Männer auf und Chesara spürte die Sicherheit der Sith, die in diesem Moment von ihr ab ließ und sich stattdessen in einigem Abstand von ihr vor ihren Männern postierte, erneut steigen. Dies wurde sogleich dadurch unterstrichen, als ihre kühle Stimme durch den langen Gang hallte und sie Chesara ein Angebot machte, ein Angebot, dass die Widerstandskämpfer und die Soldaten retten sollte, während Chesara sich selbst dem Imperium überantwortete.

Die Jedi-Rätin verzog keine Miene, warf jedoch einen Blick auf ihre Verbündeten, um zu prüfen, wie es um deren Gesundheit und Kräfte stand. Es sah nicht gut aus. Die Soldaten hatten Federn lassen müssen, von Pablo Cortina ganz zu schweigen. Es war keine Option, über die Worte der Sith nachzudenken. Versprechen dieser Art währten nie länger als bis zu dem Moment, in dem sich der Vorteil auf die Seite des Gegners verlegte. Sobald Kratas die Chance bekommen würde, würde sie ihre Widersacher, egal ob Widerstandskämpfer oder Soldat der Republik, in den Rücken schießen, oder sie gefangen nehmen lassen. Dennoch befanden sich Chesara und ihre Verbündeten in einer Situation, die ihnen nicht viele Möglichkeiten ließ. Chesaras Blick traf den des Draethos, der beinahe unerschütterlich in seiner starken Haltung zwei Meter von ihr entfernt stand. Hinter ihr kniete Jared Grant neben dem bewusstlosen jungen Mann. Ihre Chancen zu entkommen waren gering, nicht zuletzt weil die Verletzten eine Flucht erschwerten. Noch hatte Chesara keine Entscheidung getroffen. Sie hatte nicht genug Zeit, um sich einen Plan zurecht zu legen. Eiskalt und starr ruhte der Blick ihrer Gegnerin auf ihr. Nereus Kratas' war entschlossen zu siegen – um jeden Preis? Offenbar zweifelte sie daran, Chesara in einem offenen Zweikampf stellen zu können. Sie war keine geborene Kämpferin, ebenso wenig wie Chesara selbst, und in der Macht längst nicht so erfahren. Wenn Chesara also ihr Angebot nun aus schlug, konnten sie dann... weiter kam sie in ihren Überlegungen nicht. Ziemlich erstaunt gingen alle Blicke zu der jungen Shana, die sich die ganze Zeit über im Hintergrund gehalten hatte, die nun jedoch das Wort ergriff und die Lügen der Sith mit einer einzigen Handbewegung vom Tisch fegte. In ihrer Stimme schwangen Wut und Abscheu mit – aber sie zitterte nicht. Chesara ließ sie sprechen, ebenso wie alle anderen. Niemand würde auf das Angebot der Sith eingehen, soviel war klar. Aber was würden sie stattdessen tun? Einmal mehr tauschte Chesara einen Blick mit dem Draethos, der mit ihr auf gleicher Höhe stand. Sein nichtmenschliches Gesicht war für sie nicht zu lesen, doch was ihre normalen Sinne nicht aufnehmen konnten, wurde durch die Macht kompensiert. Ein Gefühl sagte ihr, dass sie ihn verstand, obgleich sie noch nicht hätte wieder geben können, was er vor hatte. Chesara wusste lediglich, dass sie auf ihn und sein Zeichen warten musste.

Baes Hawot ließ Shana in Ruhe zu Ende sprechen. Als sie fertig war, blickte sie ihre Freunde, Chesara und die Soldaten des Cortana Squad an. Bestätigend nickte Chesara ihr zu.


„Zwischen uns wird es kein Übereinkommen geben.“

Fügte sie laut hinzu, um offiziell abzusegnen, was Shana bereits verkündet hatte und im selben Moment, noch bevor ihre Worte ganz verklungen waren, hörte sie ein lautes, ächzendes Zischen, gefolgt von einem grellen Blasterblitz. Baes Hawot hatte einen Schuss abgegeben, der alle Gespräche abbrach, noch bevor sie begonnen hatten. Behände wich Kratas zur Seite, ihre Männer sprangen ebenfalls in Deckung und erwiderten das Feuer noch im selben Moment. Der Angriff des Draethos war ins Leere gegangen, doch er zog einen Regen von Blasterblitzen ihrer Feinde nach sich, von denen jedoch jeder einzelne an einem Machtschild abprallte, den Chesara in aller letzter Sekunde vor sich und den anderen hatte aufbauen können. Wie ein Schirm trennte er sie von den gegnerischen Angriffen, die in sich selbst verpufften.

„Was nun??“

Rief Chesara ratlos und zur Eile antreibend zu dem Draethos hinüber. Zuvor hatten sie noch einen Hauch von Zeit gehabt, um sich über ihren nächsten Schritt klar zu werden, doch damit war es nun vorbei. Es gab keine Verhandlungen mehr, keine Einigung. Es gab nur den offenen Kampf oder die Flucht.

“Dort entlang!“

Dröhnte die Stimme des Draethos zurück, während er in die entsprechende Richtung deutete. Jared Grant, Shana, sowie Sane Kath und seine Männer hatten alle zur etwa gleichen Zeit begonnen, dem Feuer der Imperialen Paroli zu bieten, während sie sich zum Rückzug in die Richtung bereit machten, die der Draethos bestimmt hatte. Chesaras Schild konnte den Angriffen durch die Blasterwaffen Stand halten, doch die Sith und ihre Lichtschwertklinge waren noch immer eine Bedrohung. Alles ging rasend schnell. Chesara sah Kratas zum Sprung ansetzen, verstärkt durch die Macht, unterstützt von der dunklen Seite. Nun kam es auf sie an. Die Jedi-Rätin sammelte ein letztes großes Mal alle ihre Kräfte. Sie hatte Reserven, sie war noch nicht vollständig erschöpft und jetzt war Augenblick gekommen, in dem sich alles entscheiden würde. Nur eine winzige Sekunde, bevor die Sith genau vor ihr auftauchte und ihr rot leuchtendes Schwert in die Luft riss, ließ Chesara ihren Schild zusammen brechen. Die Energie daraus ließ sie jedoch nicht verschwimmen, sondern leitete sie um, um sie erneut zu nutzen, für einen Akt, der ihnen hoffentlich die Zeit verschaffen würde, die sie so dringend benötigte. Eine riesige Druckwelle, stärker als ein üblicher Machtstoß, ging auf die skrupellosen Sith und ihre Gefolgsleute nieder. Wie im Wind sah Chesara die flammende Mähne Kratas' in deren Gesicht peitschen, als sie von der Macht erfasst und zurück geschleudert wurde. Viel mehr war nicht zu erkennen. Chesara selbst hatte Mühe auf den Beinen zu bleiben. Sie schwankte und dass sie nicht fiel, verdankte sie dem stützenden Arm Jared Grants, der plötzlich an ihrer Seite war und sie hielt. Erst als sie die Macht los ließ, wurde ihr klar, welches ohrenbetäubende Geräusch die Druckwelle verursacht hatte, denn mit einem Mal war es praktisch still um sie herum. Diese Stille währte jedoch nur eine Sekunde. Ihr Plan war aufgegangen, sie hatten Zeit gewonnen, doch diese lief bereits ab.

“Schnell, schnell! Wir müssen weiter!“

Kommandierte der Draethos. Mit einem gehetzten Blick erkannte Chesara, dass er sich den jungen Pablo Cortina über die Schulter gelegt hatte. Der Anblick des Mannes verursachte in Chesara einen Stich. Sie hatte ihm nicht helfen können. Sie hatte... doch Jared Grant zog sie weiter. Einen letzten Blick warf sie zurück. Kratas' Haar leuchtete auf dem aschfahlen Boden. Noch.

- Coruscant – Industrieviertel – Datenspeicherfabrik – Mit Shana, 6 Cortanas, Alynn, 3 Defender -
 
- Coruscant - mittlere Ebenen - imperialer Polizeistützpunkt - Privaträume - allein -

Lange stand er nicht vor dem Spiegel, als sich jemand mit einem brummenden Signal anmeldete. Brennan atmete tief durch. Sollte der Colonel schon zurückgekommen sein und man holte ihn jetzt zum 'Verhör'? Der imperiale Soldat verließ das Badezimmer und drückte einen Knopf, der die Gegensprechanlage aktivierte.

"Ja, bitte?"

"Na komm schon, mach auf! Ich bin's!"


Brennan erkannte Trays ungeduldige Stimme und rollte die Augen.

"Moment!"

, antwortete er nach kurzem Schweigen, ging zu dem in die Wand eingelassenen Schrank und holte sich frische Kleidung heraus. Die Handtücher landeten auf dem schmalen Bett und keine zwei Minuten später öffnete er die Tür. Brennan trug jetzt eine dunkle Hose und ein schwarzes Shirt, dessen drei Knöpfe offen standen. Tray hatte sich ebenfalls gewaschen und umgezogen. Er schien sich auch mal wieder rasiert zu haben, was Brennan bis dahin noch versäumt hatte. Seine untere Gesichtshälfte war von kurzen Stoppeln bedeckt. Sein Kumpel runzelte die Stirn bei dem Anblick.

"Junge, du hast Urlaub nötig!"

Brennan schüttelte den Kopf.

"Bitte sei so gut und geh mir nicht unnötig auf die Nerven. Was willst du?"

"Hey, immer mit der Ruhe Diar'mon! Ich will dir nur was gutes tun. Wir haben Ausgang... Freizeit, wenn dir der Begriff noch geläufig ist und deshalb hab ich mir gedacht - 'Hobbes' hab ich mir gedacht 'geh doch mal mit deinem guten Kumpel Diar'mon aus und amüsier dich!'"


Tray war wirklich ein guter Freund. Er machte sich ernsthafte Gedanken. Brennan war immer mehr an seiner Karriere interessiert als an seinem Privatleben und seiner Meinung nach war das auf Dauer nicht gut. Darum ließ er sich immer wieder was neues einfallen, um seinem persönlichen Workoholic etwas zu bieten. Was er sich wohl dieses Mal ausgedacht hatte? Eigentlich stand es Brennan so gar nicht nach einem privaten Abend in den Straßen der Stadt. Coruscant war sein Arbeitsplatz und irgendwann - nach 52 Std. etwa - hatte er wirklich genug davon. Man sehnte sich nach ein paar ruhigen Stunden in sicheren vier Wänden bei einem Kartenspiel oder ein paar Blicke ins Holonet werfen zu können, aber nach diesem ganzen Debakel noch auszugehen...

"Ein Nein wird nicht akzeptiert, Sergeant!"

"Ich hoffe, es wird nicht zu aufregend. Ein weiteres Abenteuer brauche ich heute nicht!!"


Brennan schnappte sich seine schon etwas abgenutzte Lederjacke, die ihm in zivil schon sehr gute Dienste geleistet hatte und wohl trotz ihres äußeren Erscheinungsbildes noch einige Jahre halten würde.

"Und ich muss auf jeden Fall erreichbar bleiben. Soffrey will mich bei dem Gespräch mit Derricote dabei haben!"

"Ernsthaft? Hm, wahrscheinlich will er Ärger vorbeugen und einen Sündenbock bereitstellen!"

"Sehr aufheiternd! Wirklich..."


Die Tür schloss sich hinter den beiden Freunden und sie verließen nicht nur den Privatraum von Brennan, sondern den Stützpunkt an sich. Es dauerte eine Weile. Tray hatte ihnen einen XJ-2 Luftgleiter organisiert, mit dem sie sich auf den Weg machten. Brennan achtete nicht darauf, wohin sie nun eigentlich unterwegs waren und dass Tray recht gesprächig war, fiel ihm in diesen paar Minuten wieder einmal extrem auf. Er selbst war ja eher schweigsam, wie es für ihr Volk wohl auch üblich war. An Tray musste da irgendetwas vorbeigegangen sein. Vielleicht war es ein Gendeffekt oder er hatte eine psychische Makke und glaubte von einem Protokolldroiden abzustammen. Irgendetwas musste doch ausschlaggebend für diese Eigenschaft sein...

Nun eine halbe Stunde später parkte der XJ-2 in einem eher abgelegenen Viertel Coruscant City's. Die letzten paar Meter mussten sie zu Fuß hinter sich bringen und da war es dann - Der gerade noch so schweigsame Lorrdianer weitete die Augen.


"Ist das dein Ernst?"

Hobbes zuckte mit den Schultern. Für ihn schien es fast normal zu sein, vor einem Freudenhaus zu stehen. Vielleicht hatte er sich schon öfter hier vergnügt, ohne es seinen Kollegen zu erzählen.

"Was stört dich daran? Ist eine gute Ablenkung!!"

Brennan spürte eine Hand, die unsanft seinen Oberarm packte und mit sich zog...

- Coruscant - Coruscant City - Honey-House - Eingangsbereich - mit Tray Hobbes (NPC) -
 
[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Alaine Aren, Shao Lung und Jacen am Nachbartisch]

Die stechenden Schmerzen in der Brust und im Kopf des dunklen Jüngers pochten noch immer ein wenig nach jedoch war es nicht mehr so schlimm als der Zorn drohte ihn zu übermannen.
Lady Aren dürfte ein wenig beeindruckt gewesen sein als sie von der Vergangenheit des Zabraks, der um Unterweisung bat, erfuhr obwohl sie es nicht so ganz zugeben wollte.
In den Gedanken von Shao Lung wiederholten sich ihre ermahnenden Worte, die sie während seines "Anfalls" an ihn richtete und die er jetzt erst richtig wahrgenommen hatte.

„Dein Verhalten ist keinesfalls genehm. Doch schlimmer ist, dass du dich deiner Schwäche hingibst. Einer Schwäche, die so verachtenswert ist, dass man sich dafür schämen sollte. Korriban hat dich schwach werden lassen nicht stark. Zumindest nicht in dieser Hinsicht. Unkontrollierter Hass ist gefährlich und ihm die Oberhand einzuräumen zeugt von Dummheit. Spare dir deinen Hass auf, kontrolliere ihn und setze ihn richtig ein, anstatt ihn zu verschleudern. Du gibst dich der Dunkelheit hin und dies wäre noch nicht einmal das schlimmste, wenn du dabei nicht außer Acht lassen würdest, dass du dich zu einem Sklaven machen lässt. Narr! Unwissenheit kann es nicht sein, denn du gibst an studiert zu haben und die Lehren zu kennen. Es scheint mir dass du entweder nicht viel studiert hast oder aber jene Lehren nicht gänzlich verstanden hast und dies scheint mir weitaus mehr der Tatsache zu entsprechen als alles andere.“

Er wusste das er noch nicht so gut darin war die Macht, die offensichtlich in ihm brodelte, zu kontrollieren aber er war nicht ganz ihrer Meinung was Korriban anging. Korriban hat ihn einiges gelernt und in gewisser Weise eine Art Wachsamkeit gelehrt die er davor noch nicht hatte. Es wunderte den jungen Zabrak eigentlich das der Zorn ihn auf Korriban nicht schon übermannen konnte es aber hier auf Coruscant oder in seinem Raumschiff passiert war. Er schob den unangenehmen Gedanken beiseite als er die Stimme Alaine's vernahm, die wieder anfing zu sprechen, um ihr genau zuhören zu können.*Der Jünger wollte nicht ein einziges ihrer, für ihn so gewichtigen und wertvollen, Wörter verpassen. Denn so wenig Interesse er dem sprechen zugestand umso mehr Gewicht gab er dem Zuhören und den Taten die man vollbrachte. Während Alaine begann zu sprechen verstaute er seinen Datapad, der noch vor der rothaarigen Sith lag - die offensichtlich kein Interesse an den Inschriften des Grabes kundtat, unter seiner Kutte in einer Tasche.*

„Ein durchaus nicht uninteressantes Leben welches du führtest. Es zeigt mir viele kleine Details auf, die ich verwenden kann um dich zu lehren. Wobei es viel zu tun gibt. Ohne Zweifel besitzt du Potenzial und jenes sollte genutzt werden.

Korriban magst du überlebt haben mit viel Glück, doch dies bedeutet nicht, dass du auch dies hier überleben wirst. Vorerst reicht mir dein Bericht, aber mache dich darauf gefasst, dass du weit mehr reden musst als bisher. Nun Shao darfst du dich mein Schüler nennen. Allerdings werden wir nicht so schnell nach Bastion zurückkehren, denn ich habe hier noch zu tun. Du wirst Fragen haben, dessen bin ich mir sicher. Stelle sie erst einmal. Mit deiner Ausbildung beginnen wir allerdings noch nicht gleich.“


Innerlich vollführte der mandalorianische Zabrk mehrere Freudensprünge als sie ihm zusicherte ihn auszubilden, nach außen hin jedoch zeigte er sich emotionslos und senkte den Kopf ehrerbietend um zu zeigen das er es sehr ernst meinte. Die Tatsache das er sehr viel mehr sprechen müsste war verschaffte ihm ein wenig Unbehagen und es würde ihm schwer fallen so wie es ihm heute schwer fiel.
Ihre Blicke kreuzten sich als er den Kopf wieder anhob und er konnte den stolz in seinen Augen nicht verbergen.

"Ich hätte da allerdings ein paar Fragen. Ihr hattet offensichtlich etwas an meiner Garderobe auszusetzen, ich wollte wissen was ihr euch denn für einen Krieger und Schüler vorstellt? Wann werdet ihr mir beibringen wie ich mein Belastungslevel erweitern und meine Kräfte kontrollieren kann damit ich würdig und nicht wie ein Narr an eurer Seite verweilen darf? Wie wünscht ihr das ich euch anspreche Mylady? Wo werdet ihr residieren während unseres Aufenthaltes und wie kann ich euch mit meinen Fähigkeiten bei euren Unterfangen unterstützen?"

Sprach der frische Schüler ehrfürchtig und leise mit seiner dunklen Stimme zu seiner neuen Meisterin die ihn auffordern musste fragen zu stellen.

So sehr er sich auch gewünscht hatte direkt mit dem Training anzufangen, wusste er natürlich das Alaine nicht wegen ihm ihre Unternehmungen die sie nach Coruscant führten einfach fallen lassen würde. Wie so oft übte er sich in Geduld und freute sich schon auf seine ersten Lektionen.
Mit der Erbin der wahren Sith als Meisterin würden ihm alle Türen offen stehen und er sah sich schon in Gedanken wie er einen Jedi nach dem anderen durch seine Macht quälen und erniedrigen würde. Diese Gedanken zauberten ein Unheilverkündendes und doch sehr leichtes Grinsen in sein markantes und tätowiertes Gesicht, wodurch seine spitzen und aussergewöhnlich Weißen Zähne zum Vorschein kamen.
Beinahe sofort verschwand das Grinsen aus seinem Gesicht als er es bemerkt hatte.

Die stechend grünen Augen seiner Meisterin hielten seinen Blicken stand während er sie mit den seinen festhielt und gespannt darauf wartete wie und vor allem ob seine Meisterin ihm antworten würde.

[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Alaine Aren, Shao Lung und Jacen am Nachbartisch]
 
Coruscant/ Industrieviertel/ Verlassene Datenspeicherfabrik/ 6 Cortanas, ein paar Defender, Chesara, Shana, Alynn

In seinem Bein steckten immer noch die Holzsplitter. Er musste sie da schnell herausbekommen, die Wunde säubern und dann verbinden. Er musste schnell wieder auf die Beine kommen, da die Jedi jeden Moment die rothaarige Sith überwältigen konnte. Oder andersherum, aber daran wollte er in diesem Moment nicht denken.

"Ich brauche ein Medipack." sagte er zu Jaden.

"Ich besorg dir eins, Corporal, dauert nur 'ne Sekunde."

Gebückt schlich der Soldat sich zu einer der Leiche der Commandos und durchsuchte sie. Nebenbei fiel Sane auch auf, dass sich Rianna, Dur, Jaden und Sarah mit den E-11 Blastergewehren der Commandos ausgerüstet hatten. Solange sie Waffen hatten, konnten sie auch kämpfen. Damit war die Sorge um ihre Munition vorerst gestillt.
Schließlich kam Jaden mit einem kleinen Päckchen wieder zurück und gab es Sane.

"Verarztest du dich selber oder soll ich dir helfen, Doc?"


"Ich krieg das alleine hin, behaltet ihr unsere beiden Schwertschwinger im Auge. Aber nicht schießen solang die Miss Syonette in der Schusslinie ist."

Jaden nickte und ging zur rechten Flanke, um dort an einem Schreibtisch mit seinem E-11 Stellung zu beziehen. Den immer noch bewusstlosen Snake hatte Sarah mittlerweile so weit wie möglich von den Kämpfenden gezogen und eine weitere Schreibtischstellung neben ihm errichtet. Seine Soldaten warteten jetzt nur noch auf ihn. Er entrollte das Päckchen und machte sich als erstes daran, die Holzsplitter per Hand aus seinem Bein zu ziehen. Das war noch der angenehme Teil. Dann löste er ein kleines Metallfläschchen aus einer Halterung des Medipacks und entstöpselte es. Beißender Geruch drang ihm in die Nase. Vorsichtig goss er es über die Wunde und sofort fing die Flüssigkeit an zu zischen. Ein brennender Schmerz, schlimmer als der vorherige, drang durch sein komplettes Bein. Er biss die Zähne zusammen und stöhnte leise, während die klare Flüssigkeit immer noch zischend seine Wunde säuberte. Als das zischen aufgehört hatte, schmierte er noch etwas Bacta auf die Stelle und verband sie zum Schluss. Ein Prozess von kaum drei Minuten. Alles auf der Militärakademie so lange geübt, bis er es mit verbundenen Augen konnte. Jeder Handgriff saß. Die Ausbildung zum Sani war wirklich kein Zuckerschlecken.

Vorsichtig stand er auf und testete, ob er auf dem Bein stehen konnte. Es ging, schmerzte zwar immer noch, aber es ging. Dann schaute er sich nach seinem Blaster um und fand ihn schließlich unter einem weiteren Schreibtisch, allerdings hatte er nur noch Energie für ein paar wenige Schüsse.

"Doc, nehm die hier!" rief ihm Sarah zu und warf ihm eine Blasterpistole zu, welche er geschickt auffing. Vermutlich hatte sie die einem anderen toten Commando abgenommen. Jetzt konnte er sich wieder auf die momentane Situation konzentrieren. Gerade rechtzeitig, denn gerade trennte die Sith einem Widerständler den Arm ab. Mist. Noch ein Verletzter mehr. Dann tauchten noch mehr Commandos hinter der Jedi auf.


"Stellung beziehen und anlegen!"

Sane ging hinter einer Säule in Deckung und zielte mit seinem Blaster auf die Neuankömmlinge, welche sich hinter der Sith postiert hatten. Die Sith sah sich nun klar im Vorteil und unterbreitete der Jedi ein fast schon unverschämtes Angebot. Er würde die Jedi nicht einfach so an die Imps übergeben, dafür war sie zu wichtig. Wenn sie das Angebot annehmen würde, würde er einfach das Feuer eröffnen und die Verhandlungen beenden. Doch so weit kam es gar nicht erst. Die junge Shana mischte sich ein und beschimpfte die Sith und das komplette Imperium. Nicht schlecht, die Kleine. Auch Miss Syonette schien das so zu sehen, denn sie erklärte nun, dass es kein Übereinkommen geben wird. Sane musste grinsen. So wie er den Widerstand bis jetzt erlebt hatte, müsste dieser genug Kampfgeist haben, um verdammt erfolgreich zu werden. Vielleicht waren er und sein Squad hier doch nicht auf ein Himmelfahrtskommando geschickt worden. Dann eröffnete einer der Widerständler das Feuer. Sane reagierte sofort.

"Feuerschutz! Die Widerständler und die Jedi brauchen Feuerschutz!"

Das keine der gegnerischen Blasterblitze die Jedi erreichten realisierte er während der Hitze des Gefechtes gar nicht. Und dann trat die Sith wieder auf den Plan. Sane feuerte auf sie, allerdings wich sie den Schüssen aus, ein paar andere parierte sie mit ihrer Lichtklinge und dann machte sie einen gewaltigen Satz auf die Jedi zu. Jetzt ist es aus. Vorbei. Das war‘s. Sane sah schon vor seinem geistigen Auge, wie die Klinge die Jedi traf und diese zu Boden ging. Doch es kam anders. Wie von einer unsichtbaren Faust getroffen wurde die Sith durch die Luft gewirbelt. Auch das Blasterfeuer der Commandos war verstummt. Was war das schon wieder? Die Jedi steckten wirklich voller Überraschungen. Dann drängte sie einer der Widerständler in eine Richtung. Kannte er einen Weg hier raus? Es war wohl das beste, ihm erst einmal zu vertrauen.

"Dur, du nimmst Snake! Los jetzt, schnell!"

"Du kommst mit deinem Bein klar, Doc?"

"Ja."

Coruscant/ Industrieviertel/ Verlassene Datenspeicherfabrik/ 6 Cortanas, 3 Defender, Chesara, Shana, Alynn
 
Coruscant - untere Ebene - Honey House - hinterer Bereich - Gänge - Mara & wer sonst noch so das ist

Im Grunde gab es im Honey House nicht viel was man tun konnte außer schlafen, herumsitzen und sich unterhalten. Dies war ein Bordell, ein Freudenhaus, ein Ort, der Mara alles andere als Sympathisch war und den sie sobald es ging wieder verlassen wollte. Es gab wahrlich schönere Orte als ein solches Loch, auch wenn der oder die Besitzerin dies nicht gern hören würde. Allerdings interessierte Mara dies reichlich wenig. Sie hielt nun einmal nichts von Frauen, die so ihr Geld verdienten. Dies war niveaulos und da konnte sonst er etwas anderes behaupten. Die Blondine würde was dies anging nicht mit sich reden lassen. Auch wenn sie siebzehn sein mochte, dies spielte keine Rolle zumal sie eh reifer war als viele andere in ihrem Alter. Wie auch immer, dieser Ort war langweilig und nichts tun war nicht gerade etwas, was ihr sonderlich behagte. Allerdings konnte sie auch nicht so einfach dieses verflixte Gebäude verlassen. Nicht wenn man wohl gesucht wurde vom Imperium. Was dies anging war das Universum wahrlich ungerecht. Nur würde jammern nicht helfen und so würde sie sich etwas anderes überlegen müssen, denn nach schlafen war ihr nicht, immerhin hatte sie dies für einige Stunden getan. Im Grunde fühlte sie sich einsam hier. Tom hatte etwas zu tun, Vorin wollte in gewisser Hinsicht seine Ruhe vor ihr und Jo war mit Mara Jade beschäftigt. Alle Personen mit denen sie zu tun hatte waren anderweitig unterwegs. Wie hieß es doch so schön, ein Einzelgänger war stets allein, warum sich also einsam fühlen!? Vielleicht weil diese Einsamkeit erdrückend war. Nicht dass ihr Zustand momentan bedenklich gewesen wäre, aber irgendwie wünschte sie sich schon jemanden an ihrer Seite. Ossus war da anders gewesen! Naja, da hatte sie Vorin gehabt, war mit ihm unterwegs gewesen und glücklich!

Zu Dumm, das man sich sein Leben nicht freier gestalten konnte wenn es um Ereignisse ging. Es musste ja stets etwas unvorhersehbares eintreffen. Oder aber man besaß irgendwelche Gaben, die sonst niemand wollte. Dieses Thema war irgendwie ein schrecklicher Dauerbrenner, von dem man langsam genug hatte. Einsamkeit beförderte so manche Sachen an die Oberfläche wobei sie sich fragte wie es erst wäre, wenn sie gänzlich einsam wäre! Wohl noch viel schlimmer. Da konnte sie noch dankbar sein ein wenig zu haben.

Während Mara ihren Gedanken nachhing und die Gänge ablief kam ihr Jo entgegen, welche Jade im Schlepptau hatte. Ihre Meisterin begrüßte sie kurz und wollte dann wissen ob alles in Ordnung mit ihr sei, es ihr wieder besser ginge. Mara nickte kurz.


„Tut es ja. Hi Mara!“

Mehr wollte sie dazu nicht sagen. Zumal sie die Wahrheit nicht preisgeben würde, selbst dann nicht, wenn Jo versuchen würde sie zu zwingen. Die Blondine hatte sich nun einmal geschworen von ihrem Selbstmordversuch niemandem etwas zu sagen. Es war schon schlimm genug, dass Tom es wusste, aber durch ihn hatte sie wenigstens zurück gefunden.


„Ich wollte euch beiden eigentlich nicht stören, weil ihr euch zu unterhalten schient. Naja, Tom hat einiges zu erledigen. Was weiß ich nicht aber es scheint wohl mit seiner Familie zusammen zu hängen und dies bedeutet, dass er erst einmal beschäftigt ist. Ich hoffe nur, dass er bald wieder kommt und es sich nicht über Monate zieht, wie er vielleicht vermutet. Irgendwie würde mir dies nicht wirklich gefallen!“


Ein Seufzen kam über ihre Lippen. Es gefiel ihr wahrlich nicht und noch weniger gefiel ihr, dass er ihr hatte nicht sagen wollen was war, um was es ging. Er hatte sich lieber in Schweigen gehüllt. Komisch, aber irgendwie hing ihr dies noch immer nach. Tja, so konnte es gehen. Mara ries sich davon los und sah ihre Meisterin an.

„Was nun? „


Bei diesen Worten legte sie leicht den Kopf schräg, wobei ihr langes blondes Haar über ihre Schulter nach vorn fiel.

Coruscant - untere Ebene - Honey House - hinterer Bereich - Gänge - Mara, Jo und Mara Jade
 
Coruscant - Industrieviertel - Landungsboot - provisorischer Konferenzraum - Darth Draconis, High Col. Aabe (NPC), Lady Kezia (NPC) und div. Unteroffiziere



Ohne mit der Wimper zu zucken zerstörte der High Colonel alle Hoffnungen und Wünsche die sich der Sith auf das Anrecht einer alleinigen Befragung gemacht hatte. Bevor der hochrangige Offizier zuende gesprochen hatte zierte ein zuckender Mundwinkel die Gesichtszüge des dunklen Sith.

„Die Befragung ist üblicher Weise das Hoheitsgebiet der imperialen Agenten. Jedoch hat Gouverneur Kraym im Vorfeld verfügt, dass man Ihnen einen ganz bestimmten Teil der Gefangenen überlassen wird. Wahrscheinlich für Ihr Netzwerk, Darth Draconis.“

Die blanke Wut breitete sich in dem Sith aus gab ihm den Treibstoff um seinen leidenen Körper weiter aufrecht halten zu können. Der High Colonel lies sich nicht beeindrucken, ein harter Kath Hund und bissiger Gegner der seine Karten genau auszuspielen wusste.
Genau das gefiel dem Sith Lord überhaupt nicht. Er wollte seine Gegner dominieren und beherrschen, sie sollten nach seinen Belieben handeln und sprechen. Die Handlungsweise des High Colonels allerdings machte ihm mal wieder schmerzhaft bewusst dass er noch lange nicht an der Spitze der Macht stand und dass er bei aller Macht die er angesammelt und sich antrainiert hatte, es noch immer jemanden gab der mehr Einfluss ausübte als man selber.
Die Augen des High Colonel waren unerbittlich, ein Augenkontakt wurde zu einer Schlacht des Willens der beiden Krieger. Keiner wollte dem anderen den Sieg gönnen doch musste der Sith einsehen, dass der High Colonel am längeren Hebel saß und diesen betätigen würde um die bildlich gesprochene Falltür unter dem Sitz des dunklen Kriegers zu betätigen.

Ein kurzer Seitenblick zu Kezia lies seine Motivation noch mehr sinken. Sie kostete es aus dass der Sith Lord hier eine Niederlage erleben musste. Er wurde indirekt gedemütigt nachdem ihn zuerst die Inquisitorin und nun auch Aabe eins auswischten. Er hasste es vor ihren Augen diese Schmach erleben zu müssen, konnte jedoch nicht umhin zuzugeben dass er an ihrer Stelle genauso denken würde. Das zählte jedoch nicht. Es zählte nur, dass Draconis seine Rache bekommen würde.
Die Unruhe der Offiziere um sie herum war spürbar, sowohl in der Macht als auch im sichtbaren Verhalten der Imperialen. Sie traten von einer Seite auf die andere, blickten sich stellenweise gar nervös an und warteten ab ob es zu der Eskalation kommen würde die sie alle mehr oder minder erwarteten. Das Klischeé der emotionsgeladenen Sith und ihrer Kampeslust hatte wohl das ein oder andere Ammenmärchen ins Leben gerufen. Geschichten mit denen man nur noch ungezogene Kinder und Gizkas erschrecken konnte.


„Ich denke, für heute haben wir dem Imperium einen großartigen Dienst erwiesen. Aus diesem Grund können Sie Ihre einzelnen Berichte auch morgen einreichen. Nun werden wir zur Kaserne zurückkehren. Begeben Sie sich also wieder zu Ihren Einheiten.“

Mit einem Nicken und einer regelrecht spürbaren Erleichterung standen die Offiziere auf und verließen das Landungsboot. Lediglich der High Colonel, die Sith Inquisitorin und der Sith Lord saßen noch dort. Aabe ordnete einige seiner Notizen und übertrug etwas in sein Datapad während der Sith Lord die Inquisitorin mit seinem Blick fixiert hatte. Die Theelin schien es bemerkt zu haben, strafte den jungen Sith jedoch mit ihrer kalten Arroganz und beachtete ihn nicht einmal eines Blickes.
Allein das steigerte seine Wut und seinen Zorn nur noch mehr. Sie waren die Energiequelle die ihn noch auf den Beinen hielt. Der Schmerz war allgegenwärtig und es schien keinen Ausweg zu geben. Er musste bald behandelt werden ehe er das Bewusstsein verlieren würde. Er war zu schwach um der Inquisitorin etwas anzutun, besonders jetzt in seinem geschwächten Zustand. Doch seine Zeit würde kommen.


“Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“

Der High Colonel sah wortlos mit einer Mischung aus Überraschung und einem Anflug von Wut zu dem Sith Lord der sich wortlos erhob und ging bevor er bemerkte dass die Worte der Theelin galten. Draconis verließ den Raum und suchte nach einer Sitzgelegenheit um auf den Abflug des Landungsbootes zu warten. Er konzentrierte sich und griff in die Macht um einen erste Hilfe Kasten aufzustoßen und die darin enthaltenen Bactapflaster an sich zu bringen.
Notdürftig fing er an die kleineren Wunden zu versorgen.
Danach schloss Draconis die Augen und hielt eine Hand über eine etwas tiefere Schürfwunde an seiner Brust. Die Macht fokussierend und seine inneren Energien sammelnd schaffte er es die Macht dazu zu nutzen die Wunde langsam heilen zu lassen. Er musste sich konzentrieren und seine Willensstärke beweisen um den Flug unbeschadet zu überstehen.
Er wusste nicht wieviel Zeit vergang, doch bemerkte er am lautstarken aufheulen der Triebwerke dass das Landungsboot im Begriff war zu starten. Ein Sanitäter kam zu ihm und kramte ein Bactaverband heraus. Er machte anstalten den Sith zu versorgen doch dieser schlug seine Hand weg.


“Ich brauche eure Hilfe nicht!“

Mit glühenden Augen sah er den imperialen Soldaten zornesrot an und atmete schwer. Der exzessive Gebrauch der Macht hatte ihn geschwächt, lange würde er nicht mehr durchhalten, doch wollte er sich nicht helfen lassen. Er würde es auch alleine schaffen, er würde es alleine schaffen müssen. Der Schmerz tobte derweil in jedem Bereich seines Körpers und stimmulierte seine Schmerzrezeptoren aufs Äußerste. Er litt und doch verneinte er Hilfe. Er wollte keine Hilfe. Nein, er würde es alleine schaffen. Er würde nur kurz die Augen schließen und sich ausruhen, ja das war eine gute Idee. Nur kurz die schmerzenden Augenlider entspannen. Nur kurz...

Coruscant - Auf dem Flug zum imperialen Verwaltungskomplex - Landungsboot - Laderaum - Darth Draconis und Besatzung​
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ verlassene Datenspeicherfabrik ~ Büroraum ¦¦ Shana ~ Cortanas ~ Chesara & Defender ~ Alynn & neue Sturmkommandos

Glücklicherweise hatte sie nicht vorschnell geredet. Sie bekam Zuspruch. Ihre Begleiter sahen es genauso wie sie. Solch einem Angebot konnte und wollte niemand folgen. Was aber stattdessen tun? Die Imperialen würden sie auch nicht einfach gehen lassen. Bevor sie sich eine Antwort darauf überlegen konnte, begann der Kampf aufs Neue. Einer "ihrer" Leute eröffnete das Feuer und machte sämtliche weitere Verhandlungsversuche zunichte. Das war nicht gut, sie waren mitten im Gang und sie war nicht gerade darauf eingestellt. Geduckt eilte sie nach hinten, was ihr erstaunlicherweise gelang. Sie war direkt in der Schussbahn gewesen. Erst als sie sich wieder umdrehte, sah sie dass kein Schuss bis zu den hinten Stehenden gelangte. Sie verpufften einfach auf Höhe der Jedi.

Erstaunlich, schon wieder hatte Chesara ihr das Leben gerettet. Was war das? Ein unsichtbarer Schild aus Nichts? Von einer Sekunde auf die nächste wendete sich das Blatt. Eben mit dem Lichtschwert hatte sie gar nicht so gut ausgesehen. Nun wiederum hielt sie einfach mit ihrem Geist, bzw. der Macht viele Blasterschüsse ab. Doch damit war es an Kunststückchen nicht getan. Der Sith hatte diese Gegenwehr sicherlich nicht geschmeckt und nun wollte sie die Sache beenden. Wieder einmal überwand sie rasend schnell die Distanz und stürzte sich auf die Jedi, doch diese tat alles um dieser Begegnung zu entgehen. Was wirklich passierte wusste Shana nicht, doch eine unsichtbare Ramme schleuderte sowohl die Frau als auch die Soldaten weg und ließ erst einmal jegliche Gegenwehr erliegen. Also das hatte sie definitiv irgendwie … gespürt. Ihre feinen Härchen auf Ober- und Unterarm standen aufrecht. Von wegen nicht mächtig. Dennoch musste es die blonde Frau viel Kraft gekostet haben, denn sie schwankte leicht.

Oh o, das war überhaupt nicht gut. Chesara war ihre Geheimwaffe, und wenn diese keine Tricks mehr im Ärmel hatte, dann sah es wirklich schlecht für sie aus. Der Verletzte wurde ihr abgenommen, als er auf dem Rücken des riesigen Draethos landete. Alle drängelten zur Flucht, was die Studentin nicht verstand. Die Feinde waren teilweise kampfunfähig im Moment, vor allem der Sith konnte man jetzt den finalen Stoß setzen und es für ein und alle mal beenden. Diese Chance jedoch ließen sie aus. Na ja und alleine wollte sie jetzt nicht dorthin eilen. Hoffentlich rächte sich diese Dummheit nicht am Ende.

Jedenfalls war jetzt Flucht angesagt und die gesamte Gruppe drang weiter vor. Eigentlich wusste keiner wo es langging, doch irgendwo musste schließlich ein Ausgang sein. Das Wichtigste war jetzt keiner weiteren Truppe mehr über den Weg zu laufen. Jeder weitere Kampf würde sie aufhalten und schwächen, und sie waren bereits geschwächt und dezimiert. Einem Phantomschmerz gleich spürte Shana ihren Arm wieder. Sollte das jetzt ein schlechtes Omen sein?

"Hör auf damit!" schalt sie sich und folgte den anderen. Zwar wollte sie helfen, aber da bereits jeder versorgt, bzw. sich um ihn gekümmert wurde, brachte es nichts, sich aufzudrücken. Es ging durch diese Tür, diesen Gang entlang, hoffentlich hatte ihr "Anführer" den richtigen Richtungsinstinkt.

Shana überprüfte ihr Magazin, das ihr 30 verbleibende Ladungen anzeigte. Ihr erster Kampf und sie verbrauchte fast ein ganzes Magazin, das hätte sie sich nicht träumen lassen. Am Liebsten hätte sie Chesara auf die krasse Machtwelle angesprochen, doch dafür war im Moment kaum der passende Augenblick, dies würden sie auf später verschieben müssen. Jetzt mussten sie erstmal sehen wie sie hier herauskamen ohne noch einmal auf die Jedi hoffen zu müssen, denn sie konnte bestimmt nicht Dutzende solcher Wunder bewirken. Sich an die Hoffnung klammernd, joggte sie den anderen hinterher. Sie konnten es immer noch schaffen.


¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ verlassene Datenspeicherfabrik ¦¦ Shana ~ Cortanas ~ Chesara & Defender
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Zimmer || ▫ Vorin ▫ in der Nähe Mara S. ▫ (Miley) ▫ Tom ▫ Mara J. & Jo

Zwar konnte sich der blonde Junge nicht mehr an seine Träume erinnern, aber sie waren intensiv gewesen. Er spürte nicht die Leichtheit die einem anzeigte, dass man mit allem im Reinen war. Nun, wie sollte das auch so schnell gehen? Es wäre ziemlich unheimlich wenn er all die Geschehnisse bereits verarbeitet hätte. Der gestrige Tag, der Tag seiner Ankunft, war in gewisser Weise ziemlich heftig gewesen. In vielerlei Hinsicht. Sachen, derenwegen er sich fast verrückt gemacht hatte, entpuppten sich als harmlos, während andere Sachen, mit denen er nicht gerechnet hatte auf ihn eingestürzt waren. Jedi wurden gebraucht, egal wer, und unabhängig davon was er getan hatte. Andererseits gab es hier auf Coruscant für die Machtbegabten einen Haufen Probleme und Schwierigkeiten. Zum großen Teil hausgemachte. Ob es sich um irgendwelche Dummheiten handelte oder um Beziehungssachen, die eigentlich nicht hierher gehörten, wenn man ehrlich war, es sammelte sich doch einiges an. Doch für all das hatte er nicht die Schuld und musste auch nicht deshalb in Sorgen ertrinken.

Sein größter Brocken war natürlich die Sache mit Mara, die über allem lag wie eine Decke, die den Rest dämpfte und zur Nebensache erklärte. Objektiv betrachtet musste das Thema nach hinten geschoben werden, schließlich gab es wichtigeres. Andererseits würde es ihm und ihr auf Dauer nicht gut tun es zu verdrängen. Wobei dieser Teil wohl eher im zufiel. Um wenigstens ein wenig aus seiner Gedankenschwere auszubrechen, machte sich der junge Meister auf die Suche nach einer Dusche. Seine Lebensgeister erwachten durch das kühle Nass und machten ihn wieder halbwegs zum Menschen. Jetzt wo er wieder hier war, fielen ihm die Unterschiede auf. Die vielen Präsenzen, die sich deutlich von der Umgebung abhoben. Zuhause hatte er fast nur "normale" Leute um sich gehabt, bzw. kaum etwas das ihn daran erinnerte, dass er ein Jedi war. Höchstens seine Schwester, deren Machtbegabung recht schwach ausgeprägt war, und bei der kaum Gefahr bestand, dass sie sich für irgendeinen Orden entscheiden würde. Hombe hatte sich überraschend gut entwickelt, nachdem ihre rebellische Phase ein Ende gefunden hatte, war sie zu einer interessanten jungen Frau gereift, die eine Menge Ziele hatte. Vielleicht war es ganz gut so. Wenigstens eine(r) von Ihnen sollte ein halbwegs normales Leben führen. Familienmitglieder die sich auf die Jedi, Sith oder die Macht im Allgemeinen eingelassen hatten, denen war am Ende kein gutes Ende beschieden gewesen.

Seine Dusche war inzwischen beendet und er hatte sich vorzeigbar gemacht.

In einem der Nebenräume konnte er Mara spüren, ebenso wie er seinen hungrigen Magen spürte. War das eine vom anderen zu trennen? Vermutlich nicht. Tja, was sollte er machen? Einfach hingehen? Am Liebsten wäre er ihr aus dem Weg gegangen, aber das nützte auch nichts. Wenn er einmal damit anfing, wie sollte es dann weitergehen? Sie konnten sich nicht ständig aus dem Weg gehen. Irgendwie mussten sie mit der Situation umgehen. Oder war nur er derjenige, der damit Probleme hatte?

Seine Ex-Freundin hatte ihm bereits gesagt, dass sie sich lieber nie von ihm getrennt hätte. Er brauchte einfach nur "ja" sagen und sie wären wieder ein Paar. Ging das so einfach? Für ihn nicht. Na klar, jeder der nicht wusste worum es ging würde ihm eine reinhauen. Eine Schönheit wie Mara abzuweisen konnte ein Außenstehender nur für dämlich halten. Natürlich war sie verdammt attraktiv, wer wusste das besser als er. Das Dumme war nur, dass ihm das Äußerliche allein nicht genügte. Er hatte es in seiner Abwesenheit erleben dürfen. Die Mädchen, bei denen er sich sein Vergnügen geholt hatte, gehörten sicherlich auch nicht zur hässlichen Sorte, aber letztendlich war es nur eine reine Triebbefriedigung gewesen, was schnell seinen Reiz verloren hatte. Ohne Gefühle war es nicht dasselbe. Für ihn war dieses Oberflächliche einfach nichts, das konnte jeder beurteilen wie er wollte.

Allzu gerne würde er wieder mit Mara zusammenkommen, der gedankliche Wunsch war da. Immerhin besaß sie alles, was er von anderen Frauen nicht bekam. Nur sein Herz war tot. Eine Möglichkeit wäre es dies einfach zu verdrängen, und zu hoffen dass es einfach wiederkäme. Doch würde er sich und Mara einen Gefallen tun wenn ihre Beziehung eine Lüge war? Wenn er keine Liebe mehr für sie empfand? Die Trennung hatte nicht gerade seine gute Seite zum Vorschein gebracht. Die Erfahrung hatte ihn in die Defensive gedrängt und ihn gelehrt keine Schwachstellen mehr zu offenbaren. Deshalb war er inzwischen sehr viel nüchterner und kälter. Machte es ihn zu einem Charakterschwein? Er wusste es nicht, das sollten andere entscheiden. Ihm waren andere nicht egal, er würde aber auch nicht deren Fehler übernehmen, bzw. die Verantwortung dafür übernehmen. Er hatte immer mit allen Konsequenzen leben müssen, warum sollten andere nicht ebenso aus ihren Erfahrungen lernen müssen? Zum Glück war er nicht gezwungen jetzt und hier eine Entscheidung treffen zu müssen.

Sein Hunger ließ sich nur stillen, indem er sich zu den anderen begab. Nach kaum ein paar Metern erwartete ihn auch schon ein weibliches Trio. Mara war auch dabei … beide Maras. Tom war zufällig mal nicht zugegen. Der Weg zum Essensraum führte ihn unweigerlich auf die drei im Gang zu.


"Hallo. Na ihr? Alles in Ordnung?" Er nickte allen zu, fokussierte sich dann aber auf Mara S.

"Schön dass Du wach bist. Geht’s Dir wieder besser?"

So wie er sie kannte, hatte sie immer noch nichts gegessen und getrunken, oder ausnahmsweise mal doch? Irgendwie war die Situation bescheuert. Miteinander umzugehen, als wäre nichts Besonderes zwischen ihnen geschehen. Distanziert, obwohl es keine Distanz zwischen ihnen geben konnte.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Gang || ▫ Vorin ▫ Mara S. ▫ (Miley?) ▫ Mara J. & Jo
 
§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Klinik ~ Seminarsaal ~ unter Gruppenteilnehmern ~§

"Hallo alle zusammen. Mein Name ist Nex. Ich bin drogenabhängig."

"HALLO NEX."


ertönte die Antwort den aus zahlreichen Kehlen der Gruppenteilnehmer, die in einem großen Kreis versammelt auf klapprigen Stühlen saßen. Nex war unter ihnen, hatte sich aber zu sprechen erhoben, als eine schätzungsweise 50-Jährige Kathar mit sprechen fertig geworden war. Rituale halfen, so wie auch der allgemeine Zusammenhalt.

"Ich bin seit 32 Tagen clean. Heute ist mein letzter Tag hier, wie Einige von euch schon wissen. Ich hab ... ganz schön Angst davor, zurückzukehren. Ich habe einigen Leuten sehr weh getan."

Viele nickende Köpfe, verständnisvolle Blicke. Manche in der Runde strebten schon zum wiederholten Male ihren sogenannten letzten Tag an, einige würden es sicher wieder tun. Nex wollte nicht dazugehören. Er war sich sicher, seine Lektion gelernt zu haben.

"Ich wollte heute von einem Traum erzählen, den ich seit einigen Wochen habe. Ich weiss nicht genau was er bedeutet, ich ... es beginnt in einer dreckigen kleinen Stube. Eine Wand aus Schaufenstern. Es ist ein Zahnarzt, auch wenn alles so aussieht, als würde hier ein Friseur arbeiten. Mehrere Stühle, typisch für Friseure, stehen im Raum, doch auf ihnen sitzen Patienten, die Münder weit geöffnet. Auch ich sitze in einem von diesen Stühlen. Es ist fertig, sehen sie es sich an; sagt der Zahnarzt und dreht sich zu einem anderen Menschen auf einem anderen Stuhl herum. Und ich ... ich habe Angst in den Spiegel zu schauen, doch gehe ich auf einen der großen spiegelnden Flächen zu, in denen Frauen eigentlich ihr Haar betrachten müssten. Dann atme ich erleichtert auf, denn die Zähne sind vollkommen, nicht so wie der verrußte Spiegel und der Rost der die tapezierten Wände heruntergelaufen ist. Doch plötzlich verschieben sich meine Forderzähne ... einfach so. Sie rutschen heraus und fallen in meine geöffneten Hände, und auch die benachbarten Zähne lösen sich. An Drähten befestigt liegen sie in meinen Händen. Drähte, die einfach ins Fleisch gebohrt waren, doch immer wieder rutschen. Immer und immer wieder versuche ich sie hineinzuschieben, doch rutschen sie erneut heraus und wollen ... einfach keinen Halt finden."

Nex schaut zu Boden, braucht einen Moment, um weiterzusprechen. Niemand sonst sagt etwas.

"Dann ändert sich die Szenerie. Keine verdrahteten Zähne. Keine Panik. Ich bin ganz gelassen. Und Ich stehe in einem Raum. Er ist betoniert und an den Wänden verlaufen viele schwere Rohre. Durch den Raum zieht sich ein Gitter, dass anscheinend ... einen tiefen Graben auf im Boden bedeckt. Unter mir höre ich das Rauschen des Wassers. Der Raum ist eigenartig gebogen. Wie das Eckstück von etwas Größerem. Ich stehe vor steinernen Stufen, die auf einen kleinen Sockel zu führen. Dann öffnet sich eine Tür. Eine Tür, eigentlich viel zu klein für einen Raum wie diesen, öffnet sich und ... eine gute Freundin betritt den Raum. Sie trägt nichts Außergewöhnliches, Kleidung, die sie eben trägt. Ein rosanes T-Shirt und eine blaue Jeans. Sie lächelt mich an und kommt auf mich zu. Mit langsamen Schritten umkreist sie mich. Hi, schön dich zu sehen; sage ich. Sie antwortet: Hi. Ja das find ich auch. Was wollen wir machen?, fragt sie, dann wird sie langsamer. Es ist ... ich weiss nicht, was ich tun soll. Ich strecke meine Hand nach ihr aus, kann sie aber nicht berühren. Jah. haucht sie und gleitet vorsichtig auf die Stufen vor mir. Jah, sagt sie, ich auch. Du hattest mich ab dem Moment, als du mich am Trauertag in den Arm nahmst. Dann ... mit dem Kuss verschwimmt alles und der Traum ist vorbei."

Wieder braucht er einen Moment. Die Gruppe schweigt betreten.

"Keine Ahnung, was das genau bedeuten soll. Keine Ahnung was das mit dem Trauertag auf sich hat, aber diesen Traum hatte ich jetzt schon viele Male und jedes Mal wache ich auf und hyperventiliere fast. Irgendwas unterbewusstes, was ich alles nur mehr oder weniger guten erahnen kann eben. Ich weiss nur, dass er mir ne verdammte Angst einjagt. Wenn ich es euch erzähle, wird er vielleicht verschwinden, hoffe ich. Jedenfalls ... heute ist mein letzter Tag hier. Ich habe ein paar Entscheidungen getroffen. Ich weiss jetzt was ich will, denke ich. Auch wenn ich vorher davor davon gelaufen bin, mich in diese Kacke geritten hatte. Jetzt aber will ich nicht mehr kneifen ... und für mich selber einstehen. Werd wieder ganz von vorne anfangen. Ich werde jetzt ein paar Leuten gegenübertreten müssen und hoffe noch, dass ich den nötigen Schneid dafür haben werde. Danke, dass ihr mir zugehört habt."

"DANKE NEX."


Die Gruppe klatschte wie üblich und Nex setzte sich, als ein blutjunger Mon Calamari ein paar Stühle weiter aufstand und zu sprechen begann.

Gegen Mittag hatte Nex alles gepackt. Er verabschiedete sich vom Personal und ein paar Freunden, die er hier kennen gelernt hatte. Nicht alle kamen so schnell hier wieder weg, wie er. Ein wenig Papierkram musste er noch ausfüllen, bevor er gehen konnte. Als er auf den Fußgänger weg trat und die miefige Luft Coruscants in seine Lungen stöhmte, fühlte er sich allmählich wieder gut.

Er starrte ihre Appartmenttür fünf Minuten lang an, bevor er läutete. Von einen Fuß auf den anderen steigend, harrte er aus, während er auf sie wartete, der große Koffer neben ihm auf dem Boden. Er lehnte sich mit der linken Hand an den Türrahmen, schnaufte nocheinmal kräftig durch. Dann öffnete sie die Tür. Große Augen schauten Nex an, der sich langsam wieder vom Türrahmen löste und einen Schritt nach hinten machte. Er suchte nach den Worten, über die er doch gerade noch so fieberhaft nachgedacht hatte.


"Hi ..."

hauchte er ihr entgegen, die sie ihm noch aus der halb geöffneten Tür entgegenschaute, gerade so, als würde sie sich hinter ihr verstecken wollen. Er wusste nicht wohin mit seinen Händen, klempte sie also unter die Achseln. Sein Atem ging ganz ruhig. Die Aufregung war gar nicht mehr da. Wie weggeblasen. So leer wie sein Kopf in diesem Moment.

"Ich ... heute wurde ich entlassen. Ich ..."

Sie schien kein Wort rauszubringen. Er biss sich auf die Lippen. Es gab nichts zu sagen.

"Es tut mir ... was ich sagen will ist ... die ganze Zeit über ... du weißt, ich wollte nur zu dir ... du ..."

Bevor er weiterstammeln konnte, machte sie einen Schritt von der Tür weg und ließ diese sich ganz öffnen. Sie drehte sich ganz mit dem Rücken zur Flurwand und wartete. Ihr Gesicht schien sich aufzuhellen. Das Gesicht von Nex auch. Er atmete schwer, nahm seinen Koffer vom Boden, und ging an Nat vorbei in die Wohnung.

§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Appartment ~ nicht mehr allein ~§
 
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nathaniel -

Die Morgensonne warf ihr helles Licht durch das große Panoramafenster in Nathaniels Appartement. Der Duft von Kaffee hatte den Wohnraum erfüllt und mischte sich mit den leckeren Gerüchen warmer Brötchen und köstlichem Schinken. Der Esstisch war reichlich für zwei Personen gedeckt, als Akemi in Pantoffeln und Nachthemd in den Raum schlurfte. Beim Anblick des Frühstücks blieb ihr der Mund offen stehen. Nathaniel hatte sich Mühe gegeben für ihren letzten gemeinsamen Morgen. Er kam gerade aus der Küche, als sie die Köstlichkeiten genauer unter die Lupe nahm. Zuvor hatte er sie mit einem lauten Klopfen an ihrer Zimmertür geweckt und ihr dann noch ein paar Minuten zum Aufstehen Zeit gelassen. Jetzt hatte er zwei Gläser frisch gepressten Orangensaft in der Hand. Er wusste, dass Akemi dies zum Frühstück liebte.

„Ohh, Nathaniel, du hast dir soviel Mühe gegeben!“

Staunte Akemi gerührt.

„Du bist so lieb, danke.“

Nathaniel stellte die beiden Gläser auf dem Tisch ab und grinste. Ein Anflug von Bedauern schwang in seinem Blick mit, aber war es nicht immer so, wenn ein Abschied bevor stand? Akemi war lange auf Coruscant gewesen, länger sogar als sie ursprünglich beabsichtigt hatte, und sie hatte eine tolle Zeit gehabt, insgesamt, aber vor allem auch mit und dank Nathaniel. Er hatte sie von Beginn an in seinem Appartement wohnen lassen, ihr geholfen über die Trennung von Cris hinweg zu gelangen und sie letztendlich auch mit Richard bekannt gemacht. Sie hatten so viel Zeit miteinander verbracht, dass Akemi es sich komisch vorstellte, ihn plötzlich nicht mehr sehen zu können, wann immer ihr danach war. Mit ihrer Heimkehr nach Naboo würde sich alles ändern. Vorher jedoch stand jedoch noch eine andere Reise an: Akemi und Richard hatten beschlossen, gemeinsam Urlaub zu machen. Sie würden vier Wochen unterwegs sein und erst danach direkt im Anschluss nach Naboo fliegen, wo sie zusammen in Akemis Appartement in Theed wohnen würden. Keiner von beiden wusste, wie gut das gemeinsame Zusammenleben funktionieren würde. Sie hatten endlich offen darüber gesprochen, sogar Scherze gemacht und beschlossen, es ebenso anzugehen wie sie bisher alles angegangen waren: locker und ohne zu große Erwartungen, ganz ohne Druck und lediglich mit dem Wissen, was sie füreinander empfanden. Alles andere würde die Zeit zeigen.

Der Kaffee tat gut und half Akemi wach zu werden. Am Vorabend hatte sie ein Galadinner besucht und es war ziemlich spät geworden. Inzwischen war auch offiziell bekannt, dass sie wieder nach Naboo zurück kehren würde. In ihrer Heimat stieß diese Neuigkeit auf großen Zuspruch. Die Medien überschlugen sich beinahe mit Berichten darüber und kündigten an, ihrem heimkehrenden Star den roten Teppich auszurollen.


“Natürlich freuen die sich, dich wieder zu sehen. Was dachtest du denn?“

Meinte Nathaniel wie selbstverständlich, als sie während dem Frühstück darüber sprachen. Akemi zuckte mit den Schultern.

„Ich mache mir wie immer zu viele Gedanken.“

Gab sie zu.

„Aber ich freue mich wahnsinnig über die durchweg positiven Schlagzeilen – zumindest was Naboo angeht.“

Sie grinste, verdrehte die Augen und spielte auf die Presse auf Coruscant an. Hier zeigte die Klatschpresse gemischte Reaktionen. Einige vermuteten, Akemi flüchte nach dem Desaster mit Nexus Ousia, anderen fanden es gut, dass sie nicht vergaß wo sie herkam. Was auch immer geschrieben wurde, Akemi lernte allmählich mit den Schlagzeilen zu leben. Es hatte eine Zeit gegeben – nach ihrer Trennung von Cris – in der sie überhaupt nicht verfolgt hatte, was die Presse über sie schrieb. Inzwischen machte ihr dies alles nicht mehr ganz so viel aus. Sie hatte noch immer Schwierigkeiten, wenn jemand etwas schlechtes über sie sagte, doch sie wusste, dass dies zum Geschäft dazu gehörte. Ihr Herz begriff dies noch nicht immer, doch ihr Verstand gab sich Mühe, es ihm beizubringen.

Es war ein wunderschöner Morgen. Sie aßen in einvernehmlichen Schweigen, tauschten Erinnerungen an die vergangenen Monate aus und überlegten, was sie anstellen würden, wenn Nathaniel und Roxanne sie zusammen auf Naboo besuchen kämen. Akemi vermisste Nathaniel schon jetzt. Niemand konnte so gute heiße Schokolade zubereiten wie er und niemand hatte sie je so gut in modischen Fragen beraten. Er war ihre Schulter zum Anlehnen und der Clown, der sie aufheiterte, wenn sie schon zu lange traurig war. Ohne Nathaniel, so glaubte Akemi, hätte sie die harte Zeit nach Cris' Fortgang nicht überstanden. Hätte sie gedacht, an jenem Abend vor so vielen Jahren in Cloud City, dass er einmal ihr bester Freund werden würde? Nein, natürlich nicht... damals hatte sie noch geglaubt, sich in ihn verliebt zu haben. Es war ein romantischer Abend gewesen und sie hatte sich leiten lassen von ihren mädchenhaften Fantasien und ihren Wünschen. Es waren ein paar schöne gemeinsame Stunden gewesen, die sie an jenem Abend miteinander verbracht hatten. Die Chemie hatte sofort zwischen ihnen gestimmt und in seiner Gegenwart hatte sie sich frei, unabhängig und ausgelassen gefühlt. Nathaniel war ein Mensch, der solche Gefühle vermittelte und dafür liebten die Leute ihn. Als Musik im Hintergrund ertönte, sah Akemi auf. Sie hatte zum Fenster hinaus gesehen, während Nathaniel kurz im Bad gewesen war, hatte jedoch nicht gemerkt, wie er inzwischen zurück gekommen war. Überrascht drehte sie sich um.


“Erinnerst du dich an unser erstes Treffen?“

Fragte er unerwartet. Akemi lächelte.

„Ich habe auch gerade daran gedacht.“

“Wirklich?“

Lachend schüttelte Nathaniel den Kopf.

“Das ist schon so viele Jahre her.“

„Ja. Wir haben uns stark verändert seitdem.“

“Meinst du?“

Nathaniel war skeptisch.

“Okay, stimmt. Du trägst deine Haare anders.“

„Abgesehen davon!“

Entrüstete sich Akemi grinsend und lehnte sich in ihrem Sessel zurück.

“Wir haben damals miteinander getanzt.“

Erinnerte sie Nathaniel sanft.

“Hast du Lust?“

Forderte er sie auf und bot ihr, genauso galant wie damals, seine Hand. Akemi fühlte, wie sich eine kaum aufzuhaltende Melancholie ihrer bemächtigte. Gequält lächelnd sah sie zu Nathaniel hoch.

„Du tust so, als würden wir uns nie wieder sehen...“

Stellte sie fest, legte aber dennoch ihre Hand in die seine und ließ sich von ihm hoch ziehen. Nathaniels neckisches Grinsen kehrte in sein Gesicht zurück.

„Ich weiß, aber du liebst doch rührende Szenen.“

„Ja, im Film!“

Gab Akemi lachend zur Antwort und ließ sich von ihm in den Tanz führen. Ihr beider Rhythmus war noch genauso ausbalanciert wie damals auf Bespin. An jenem Abend in dem vornehmen Casino waren sie das perfekte Paar gewesen. Heute waren sie Freunde, doch sie wussten, mehr noch als damals, was sie aneinander hatten.

“Wenn du so zurück denkst...“

Begann Nathaniel eine Überlegung.

“Würdest du heute etwas anders machen?“

„Nein.“

Antwortete Akemi, ohne zu überlegen.

„Nicht wenn du Bespin meinst. Und du?“

Schließlich war er es gewesen, der es nicht zu mehr hatte kommen lassen als das, was sie an diesem einen Abend miteinander geteilt hatten Nathaniel hatte, noch bevor sie es selbst realisieren und sich eingestehen konnte, verstanden, wie sehr sie Cris liebte.

“Ich habe mich manchmal gefragt, ob ich dir die Enttäuschungen hätte ersparen können...“

Gestand er und zeigte Akemi damit einmal mehr, wie sehr ihr Wohlergehen ihm am Herzen lag. Gerührt sah Akemi ihn an.

„Aber zwischen mir und Cris war so viel mehr als nur das.“

Erwiderte sie ehrlich.

„Es war schwer... am Ende. Aber davor hatte ich die schönste Zeit mit ihm.“

Es war leicht, dies auszusprechen, stellte Akemi fest und freute sich darüber und auch auf Nathaniels Zügen zeigte sich Zufriedenheit.

“Ich glaube, das wollte ich hören.“

Antwortete er.

“Damit ich weiß, dass ich mir keine Vorwürfe machen muss.“

„Warum solltest du auch?“

Fragte Akemi zurück und hielt mitten im Tanz inne. Die Musik spielte weiter, eine leise Melodie der Zuversicht, die im Hintergrund vor sich hin tänzelte wie das fröhliche Plätschern eines Wasserfalls.

„Nathaniel, du hast alles richtig gemacht. Du warst immer für mich da, hast immer ein offenes Ohr für mich gehabt... du bist der beste Freund, den ich habe und der beste Freund, den ich mir je wünschen könnte!“

Auch diese Dinge zu sagen war einfach. Für Akemi waren sie selbstverständlich, doch als sie sah, wie sich Nathaniels Gesicht erhellte, wurde ihr klar, dass man selbst die alltäglichen Dinge, die man nahm, wie sie kamen, ohne ihnen gerechte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, manchmal laut aussprechen musste, um sie wirklich wahr werden zu lassen. Nathaniel nahm sie fest in die Arme.

“Lass dich drücken, Prinzessin.“

Sagte er gerührt und läutete damit den bevorstehenden Abschied ein.

"Danke dafür."

Flüsterte sie. Glücklicherweise würde es kein Abschied für immer sein.

- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nathaniel -
 
Jenseits der Schatten – Chaos - See der Erscheinungen – Scheideweg der Macht – Darth Draconis, alleine (?)​

Der Sith Lord war alleine gewesen als es passiert war. Er war in Sicherheit gewesen. Doch es war anscheinend zuviel gewesen, es war wohl der Tropfen der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Es war nichts besonderes gewesen was den Sturz des dunklen Kriegers hervorgerufen hatte, doch es war geschehen. Nichts würde er hinterlassen, kein Vermächtnis, keine Nachkommen, keine neue Ordnung. Es war ein schmerzhaftes Erlebnis gewesen und doch waren die letzten Momente einem langsamen Einschlafen gleich. Der Körper war sowieso verbraucht. Es war doch besser so.

Doch nicht alles geschieht so, wie man es denkt. Gibt es etwas danach? Einen Moment bevor er dachte dass er desintegrieren würde, blendete ihn ein weißes Licht. Hier traf er IHN.


„Was ... was ist passiert?“ Die eigene Stimme klang hohl und fern.

„Du bist gestorben.“ Es gab wohl keinen Grund mehr die Worte schönzureden.

“Ich war doch nur verletzt, ich hatte die Macht ...“

„Nichts hattest du.“

Eine ungewöhnliche Stille machte sich breit als die hallende Stimme verklang.

“Ich bin also tot?“

„Ja. Denk nicht weiter darüber nach. Es passiert jedem.“

Erst jetzt bemerkte der frisch gebackene Tote dass er sich umschauen konnte. Es war ihm vorher nicht aufgefallen, weil um ihn herum nur ewiges Weiß herrschte. Bis auf ihn und dieses leuchtende Wesen vor ihm. Ein Wesen welches aus purer Energie zu bestehen schien. Doch auch hinter diesem Wesen schien nichts und doch etwas zu sein.

“Ist das hier ... so etwas wie das Leben danach?“

„Nun ... so in etwa.“

„Dann bist du... so etwas wie ein Gott? Ein Schöpfer? Bist du die Macht?“

„Ja. Das kommt dem am nächsten.“

“Was geschieht jetzt mit mir? Was wird aus mir?“

„Schhhh... kleiner Welpe. So im Leben, so auch im Tode. Immer nur um das Ich bemüht.“

Der Sith blickte das glühende Wesen mit Faszination an: ES war so hell, dass es blendete. ES war so hell, dass es in den Augen brannte. Konnte man noch von Augen sprechen? Der Sith hätte mit den Schultern gezuckt. Er hatte nie gewusst wie er sich die Existenz danach vorstellen sollte, wenn es eine geben würde. So zumindest, hatte er es sich nicht vorgestellt.
“Richtig. Also ... was passiert nun mit mir? Fahre ich in die sieben corellianischen Höllen hinab, ins Chaos, oder in ein Paradies?“

„Nichts von beidem. Du wirst reinkarniert.“

“Ah... also lagen sowohl die Jedi als auch die Sith falsch.“ Eine ziemlich trockene Feststellung wenn man bedachte dass er selbst letzteres darstellte.

„Es gibt kein richtig oder falsch. Jeder hat auf seine Art und Weise recht. Folge mir.“

Beide schritten durch die endlose Leere. Der Sith konnte keine wirklichen Details aussmachen, nur eine Sillouette die in etwa drei Meter groß war. Stumm schritten sie durch die Endlosigkeit, hier spielte Zeit wohl keine Rolle mehr. Schließlich ergriff der ungeduldige Sith das Wort.

“Wohin gehen wir?“

„Nirgendwo hin. Ich mag nur Spaziergänge.“

Sollte er sich aufregen? Würde es einen Unterschied machen ob er es tat oder es sein lies?

“Wozu dann all das? Ich werde als Blanko wiedergeboren, als Säugling ohne Erinnerungen. All meine Taten und all mein Leid waren also umsonst?“

„Nicht ganz ...“ begann ES geheimnisvoll „Du besitzt das Wissen und Können all deiner vergangenen Leben.“

Plötzlich blieb es stehen und packte den Sith an den Schultern. Es waren zwei glühende Arme, lang und sehnig, doch konnte der Sith auch hier keine weiteren Details ausmachen.

„Deine Seele ist atemberaubend. Sie ist so groß und gigantisch dass du es nicht erfassen kannst. Eure Gehirne können nur einen kleinen Teil dessen fassen, was ihr wart und seid. Es ist so als würdest du einen Finger in ein Glas Wasser stecken um zu fühlen ob es warm oder kalt ist. Du nimmst den Finger aus dem Gefäß raus und ziehst daraus deine Schlüsse. “

Der Sith war wie vom Donner gerührt. Er war paralyziert und wusste nicht was er tun sollte.

„Du warst die letzten circa 27 Jahre ein Mensch. Du hast noch lange nicht das Maximum erreicht und wenn wir hier noch länger weitersprechen würden, würdest du anfangen dich an Einzelheiten vergangener Leben zu erinnern. Es würde keinen Sinn machen das zwischen jedem Leben zu machen.“

“Wie oft wurde ich also wiedergeboren?“

„Sehr oft. Dieses Mal schicke ich dich ins Jahr 384 vor der Gründung des Imperiums in dem du gelebt hast. Du wirst ein Rodianer.“

“Du schickst mich in der Zeit zurück?“

„Zeit, existiert nur in eurem Universum.“

Es war unglaublich. War das ein Traum? Es musste einer sein, das hier konnte nicht wirklich geschehen. Doch was, war hier und überhaupt diese Realitität von der alle sprachen?

“Was bist du?“

„Oh natürlich, diese Frage musste ja wie jedes Mal kommen. Ich komme irgendwoher wo es noch irgendwelche anderen gibt wie mich und ich weiß dass du dann wissen willst wie es da so ist. Doch so läuft es nicht. Du würdest es nicht verstehen.“

“Okay...“ begann der Sith der von Selbstzweifeln zerfressen wurde. ... aber wenn das möglich ist, heißt es dann ich könnte... mir selbst begegnet sein?“

„Natürlich. Es passiert ständig.“

Und wozu?

Da blitzten die Augen des Wesens auf, zwei glühende Sonnen die seinen Blick bannten und nicht mehr losließen. Er musste hinschauen auch wenn er geblendet wurde. Er spürte wie es brannte, wie es weh tat in diese beiden Augen zu sehen.

„Du fragst mich nach dem Sinn des Lebens? Ich sage ihn dir. Ich habe dieses ganze Universum nur geschaffen, damit du reifst.“

“Mit du meinst du wohl das intelligente Leben im Universum?“

„Nein. Nur dich.“

“Nur mich? Was ist... denn mit allen anderen?“

„Es gibt keine anderen. Nur dich.“

“Ich bin also jeder?“

„Langsam verstehst du es.“

“Ich bin Janem Menari?“

„Ja und die Millionen die er getötet hat“

“Ich bin derjenige der das Lichtschwert erfunden hat?“

„Ja und jeder der es geschwungen hat und der durch diese Waffe gefallen ist und wird.“

“Ich bin der, der aus der ersten Ursuppe geschwommen ist?“

„Ja, auch der.“

Stille.

„Jedes Mal wenn du jemandem Schmerzen zugefügt hast, tatest du es auch dir an. Jedes Mal wenn du jemandem etwas Gutes getan hast, hast du es auch dir angetan.“

Und das war nicht viel, das wussten beide nur zu gut.

“Doch wozu all das? Wozu?“ Er wollte es wissen, auch wenn er es womöglich gleich vergessen haben würde.

„Weil du eines Tages wie ich sein wirst.“

“Also bin ich ein Gott?“

„Nein. Du bist derzeit nur ein Fötus. Du wächst. “

“Also ist das gesamte Universum...“

„Ein Ei.“

Während das leuchtende Wesen diese Worte sprach, zerfiel alles um ihnen herum. Es destabilisierte, dematerialisierte und degenerierte bis es zu einem schwarzen Nebel wurde. Als nächstes schien es als reise er durch einen grauen Hyperraum der alles um sich herum einsog und auf eine Reise schickte. War das der Weg den er schon so oft gegangen war und ihn wieder vergessen hatte?
Ein neues blendendes Licht erschien, doch schien alles merkwürdig verzerrt. Er hatte das Gefühl er würde in etwas waten, nein viel mehr in irgendeiner Flüßigkeit schwimmen. War das die Fruchtblase? Wenn dem so war, wieso führte der Schlauch dann in seinen Mund? Er biss vorsichtig drauf, doch fühlte es sich eher wie Gummi an. Die Augen leicht geöffnet, bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Er führte die Hand in Reichweite seiner Augen. Sie war weiß und überhaupt nicht säuglingsähnlich.


„Wir haben ihn wieder. Er lebt.“

Für seine Ohren verzerrte Worte die er erst nach mehreren Augenblicken einen Sinn hatten. Oder auch nicht. Zumindest wusste er, dass er kein Fötus war und schon gar kein Rodianer. War es also doch nur Einbildung gewesen? Er wusste es nicht. Alles was er jetzt wollte, war schlafen. Nur schlafen.

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Krankenstation – Darth Draconis im Bacta Tank und mehrere Ärzte sowie Droiden​
 
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