Alaine Aren
loyaler Abgesandter
[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Shao Lung kniend vor Alaine Aren und Jacen am Nachbartisch]
Sein Blick war zuerst skeptisch, wobei er versuchte ihren Blick zu deuten, was ihm selbstverständlich nicht gelang, ebenso wenig wie es ihm gelingen würde ihre Gedanken zu lesen. Dies hatte bisher niemand fertig gebracht, nicht seitdem ihre Barriere so massiv geworden war. Selbst die Macht hätte ihm dabei nicht behilflich sein können. Shaos Augen blitzten zuerst auf und ein Anflug von Freude zeichnete sich in seinen schwarzen Augen ab als ihm klar wurde, dass sein Gegenüber die alte Sprache der Sith beherrschte. Doch so schnell wie sie aufgekommen war, so schnell verebbte sie auch wieder, als er erkennen musste, dass die Worte, die Alaine zu ihm sagte, nur wenig mit dem zu tun hatten, was er zu beherrschen glaubte. Darüber konnte sich die Warrior nur innerlich amüsieren. Fehleinschätzungen gab es oh Maß und die wenigsten waren davor gefeit und am allerwenigsten jene, die noch neu und unerfahren waren. Doch selbst die Alten und Weisen konnten Fehleinschätzungen abgeben. Shao war in dieser Hinsicht nichts anderes als ein Grünschnabel, der noch lernen musste und dies obwohl er wahrscheinlich in Alaines Alter war. Was bedeutete auch schon das Alter? Nichts, denn sagte rein gar nichts über einen aus, außer dass man in Jahren fortgeschritten war und dies interessierte nur wenige.
Alaine erkannte schnell, dass Shao weit weniger von der alten Sprache beherrschte als er gedacht hatte und dies wohl zugeben würde. Er Verstand ihre Worte nicht völlig konnte es sich aber zusammenreimen. Leicht hob sie eine Braue, als ein Gedanken von ihm ausging, der eine Frage war. Warum sie zu ihm gekommen war, wenn sie ihn für so unwürdig hielt!? Anscheinend hatte er nicht erkannt, dass diese Unwürdigkeit eine gänzlich andere Bedeutung hatte. Nun, sie würde ihn erste einmal nicht aufklären. Warum auch, es gab dafür keinen wirklichen Grund und ihn in Unkenntnis zu lassen würde dafür sorgen, dass er nicht übertrieb. Alaines Taktik jedenfalls ging auf. Sie hatte seinen Stolz getroffen und ihn gekränkt. Nun würde sich zeigen wie gut er war oder wie schlecht. Aufmerksam beobachtete sie ihn und erkannte, dass in Bruchteilen von Sekunden seine Augen in einem orange-gelb flackerten, während der Zorn in ihm aufstieg. Es war stets interessant zu beobachten, wie Jünger reagierten, wie sie ihren Zorn verwendete, ihn in sich brodelt ließen. Meist ohne ihn zurückhalten zu können. Disziplin war ein Fremdwort, was für einen Zabrak allerdings keines sein sollte. Umso gespannter war sie. Shao nährte seinen Zorn, der bereits vorhanden war und die Dunkle Seite tief in seinem inneren, die noch nicht wirklich zum Leben erwacht war. Wie eine große Flamme, welche sich in einer tiefen Höhle befand und mit genug Sauerstoff versorgt werden musste, damit sich nicht erlosch. Kontrolliert und dennoch gefährlich, bereit dazu jeden Moment zu explodieren.
Er hatte bemerkt dass ihr Interesse geschwunden war und dies reizte ihn umso mehr. Die Flamme in seinem Inneren stach in die Höhe, so als ob sie seinen Körper völlig entzünden wollte. Er musste sich zusammenreisen, sich nicht vom Tisch zu erheben, nicht auf der Stelle einen präzisen Hieb zu tätigen und mit seiner Waffe, die er unter seiner Kutte verborgen hielt, den Tisch zu teilen. Shaos rechter Mundwinkel hob sich leicht und seine rechte Hand glitt langsam, sowie instinktiv vom Tisch zu seiner Kutte und darunter, ruhte auf dem Griff seiner Waffe, bereit sie zu ziehen. Alaine ließ dies gänzlich unberührt. Shaos Zorn ging allerdings noch weiter, zwang ihn dazu sich zu erheben und ihm die Kontrolle über seinen Körper zu nehmen. Er selbst würde sich so nicht mehr in der Gewalt haben sollte irgendetwas dummes geschehen. Korriban forderte seinen Tribut, forderte, was er nicht hätte weiter verweigern können. Er war gezeichnet, tief gezeichnet. Wenn auch nicht gänzlich Körperlich, so doch tief in seinem inneren. Korriban war ein harter Planet, zu hart für einen Jünger. Die Narben die er besaß würde er nie wieder losbekommen. Seine Willenskraft sank, wenn sie auch nicht verschwand. Shaos Aura veränderte sich, wurde intensiver, so als würde man sich auf Korriban befinden und Alaine sog diesen Moment in sich auf. Er war interessant, sehr interessant und jenes Interesse wurde von neuem in ihr geweckt. Die Sekunden vergingen, wurden zu Minuten in denen der Jünger mit sich kämpfte und fast dazu verdammt war, seinen Kontrolle gänzlich zu verlieren. Noch einen Moment dauerte es, bis er sich besann, dann kehrte wieder Ruhe ein. Ihr Name schien es zu sein, der ihn dazu brachte wieder die Oberhand zu erlangen und seinen Ausbruch unter Kontrolle zu bekommen. Er hatte Glück, denn ein wenig mehr und er hätte etwas erleben können.
Shao sprach diesmal wieder in Zabraki und Alaine verzog keine Miene als er erklärte, dass sie die Erbin der alten und wahren Sith sei. Er hatte in seinen Studien also etwas gefunden. Nun vielleicht war er schon weiter als Alaine gedacht hatte. Er wollte unter ihr dienen? Von ihr lernen dürfen!? War er sich darüber im klaren, was dies für ihn bedeuten würde!? Wahrscheinlich nicht, denn hätte er es gewusst, hätte er nicht darum gebeten. Würde die Corellianerin ihn zu ihrem Schüler machen? Möglich! Soso, nicht gewöhnlich also, nun dies hatte sie sehr wohl erkannt und auch zu seiner Äußerung bezüglich des langweiligen war es nicht anders. Alaine wartete noch. Sie würde noch nichts sagen, sondern erst einmal schweigen und zuhören.
Der Zabrak senkte den Kopf in Ehrfurcht und Respekt, wobei er die Augen schloss. Viel ging ihm in diesem Moment durch den Kopf. Viele Fragen, auf die er gern eine Antwort hätte und die er noch erhalten würde. Geduld war eine Tugend, eine die nur wenige besaßen.
Shao konzentrierte sich erneut auf die Dunkle Seite und seinen Zorn. Wie es schien wollte er ihr damit etwas beweisen, was allerdings so nicht nötig war. Dann erhob er sich, ging einige Schritt und kniete dann vor ihr nieder, wobei er seinen Kopf senkte. Seine Kutte bildete ein Meer aus schwarzem Stoff, welches ihn wie eine Blume umgab. Zwei Griffe von beeindruckenden Vibroklingen blitzten vor Alaines Augen auf. Dies Szenerie war auffällig. Sämtliche Gäste sahen sie an und selbst Jacen sah interessiert zu ihnen hin. Alaine schätze so viel Aufmerksamkeit keinesfalls, aber sie konnte ihn in diesem Moment auch schlecht strafen. Niemand in diesen Räumen ahnte, dass sie eine Sith war. Nur Jacen und Shao wussten dies, was auch so bleiben sollte.
„Vielleicht bin ich es, vielleicht auch nicht. Dies überlasse ich vorerst dir. Was die Geschichten der Archive angeht, so könnten sich auch gelogen sein.“
Alaine wählte ihre Worte ebenso wie er auf Zabraki.
„Wir werden sehen ob du von mir lernen wirst oder nicht. Dass du nicht gewöhnlich bist, weiß ich, dies ist mir sofort aufgefallen und langweilig bist du ebenso wenig.“
Sie machte eine Pause, wobei sie nun ihre Hand unter sein Kinn schon und damit seinen Kopf in eine andere Position brachte. Somit musste er sie ansehen.
„Ein Ort wie dieser ist keiner, bei dem man sich so auffällig benimmt wie du es gerade tust. Ich schätze so etwas nicht. Also erhebe dich Shao Lung und setz dich zurück an deinen Tisch. Es gibt vieles zu besprechen wenn du mein Schüler werden willst.“
Sie wartete einen Moment ehe er sich erhoben hatte und sich zurück auf seinen Platz setzte.
„Wer und was ich bin bleibt unter uns, den du hast die Wahrheit erkannt. Dennoch wirst du schweigen und nicht damit protzen. Sollte ich erfahren dass du mir nicht gehorchst, wird dies dein Ende sein. Ich bin nicht zimperlich wenn es darum geht Subjekte zu beseitigen, die sich etwas anmaßen zu tun, was ihnen nicht zusteht. Als mein Schüler wirst du kein einfaches Leben führen dies sollte die klar sein. Es gibt Regeln und Gesetzte. Hältst du sie nicht, folgen strafen und ich wende keine Strafe dreimal an. Doch bevor wir zu all dem kommen wirst du mir erst von dir erzählen. Von deiner Vergangenheit und von Korriban, deinen Erlebnissen und dann erst sehen wir weiter. Dir ist gestattet zu fragen, aber ich behalte mir vor darauf zu antworten oder nicht.“
Damit lehnte sich die Warrior auf ihrem Stuhl ein wenig zurück. Es war an Shao zu sprechen und nicht an ihr. Er musste sich bewähren nicht sie und wenn ihr gefiel was sie hörte, würde sie ihn gänzlich zu ihrem Schüler machen. Wenn nicht, würde er nicht die Chance erhalten sie wieder zu sehen. Sie hatte nicht vor ihre Zeit in den Sand zu setzen und jemanden auszubilden, der es nicht wert war. Dafür hatte sie wahrlich genug um die Ohren und ebenso auch besseres. Schüler konnten so undankbar sein! Sollte er ihr Schüler werden und versagen, würde sein Leben ein Ende nehmen noch eher er würde blinzeln können. Denn sie ließ sich nicht zum Narren halten, weder von ihm noch von sonst jemandem. Wenn, dann war sie es, die jemanden zum Narren hielt.
[Coruscant - In der Nähe des Regierungsgebäudes - in dem Restaurant "Coruscant Noble" - Shao Lung kniend vor Alaine Aren und Jacen am Nachbartisch]
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