Coruscant

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Nylia[

Jibrielle wusste, wie schwer es Nylia anfangs gefallen war, sich jemandem auch nur ansatzweise anzuvertrauen. Ihren ersten freundschaftlichen Annährungsversuch von Seiten hatte sie mit einem heftigen Redeschwall quittiert bekommen, als die blonde Frischpadawan jede Anstrengung, sich um sie zu bemühen, noch aktiv defensiv begegnet war. Mittlerweile war sie zumindest einigen aus dem Orden gegenüber etwas aufgeweicht, doch Jibrielle konnte sich denken, wie schwer es der jungen Frau noch immer fallen musste, anderen Vertrauen entegegen zu bringen. Sie musste sich manchmal innerlich ganz zerrissen fühlen. Dieses Gefühl kannte Jibrielle gut. So war ihr irgendwo klar gewesen, das sie ein kleines Rikiko einging und Nylia sofort die Flucht ergreifen mochte, doch spürte sie auch, dass es wichtig und richtig war, es zu versuchen. Es überraschte sie also nicht, wie Nylia augenblicklich steif wurde, als Jibrielle sie in die Arme nahm. Doch zum Glück taute Nylia doch noch auf und erwiderte die Umarmung und Jibrielle atmete tief durch.

Sie hoffte auch, Nylia wusste, dass die brünette Padawan kein Mitleid von ihr wollte. Inzwischen taten die Erinnerungen kaum noch weh, nur so sehr, wie alte Narben in scharfem, kalten Wind, doch verheilt waren sie lange. Dass sie mit ihr fühlte und nachvollziehen konnte, was sie in ihr vorging, das hoffte Jibrielle, spürte Nylia. Dass es völlig verständlich und okay war, was in ihr vorging. Dass sie sich für nichts zu schämen brauchte.

Als sich beide Frauen wieder voneinander lösten, sprach zunächst keine von beiden ein Wort. Jibrielle schaute Nylia mit gleichmütiger Miene an, blickte geduldig, wollte die Blondine zu keiner Antwort zwingen. Das musste sie aber auch nicht. Zwar stand Nyla plötzlich auf, gerade so, als hätte sie ihre Bluse auf dem Heizlüfter liegen gelassen, setzte sich aber beinahe genauso schnell wieder hin. Nach schwerem Schlucken sprach sie dann tatsächlich doch wieder, hatte es sie offenbar doch einiges gekostet, diese offenbar plötzliche Zutraulichkeit zu verdauen.


„Ich weiß, was du sagen willst. In manchen Fällen ist der Schmerz aber so groß, dass… Kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt nicht nur jeden zu verlieren, der dir etwas bedeutet, sondern dabei auch noch von den Menschen verraten zu werden, von denen du dachtest, dass sie dich lieben? Eigentlich habe ich noch Verwandte. Der Bruder meines Vaters lebt noch. Er ist reich, hat eine Firma, ist erfolgreich und hat einen Sohn, den ich früher vergöttert habe. Mein Cousin, Dorian, ist etwas älter als ich und wir haben als Kinder immer zusammengehockt. Manchmal hat er mich auch als seine kleine Schwester vorgestellt. Ich wäre so gerne bei ihm…“

erzählte Nylia sich nun nach und nach einiges von der Seele. Jibrielle hörte ihr aufmerksam zu, ohne sie zu unterbrechen, sondern nickte nur gelegentlich und ließ sie nicht aus den Augen. Nylia erzählte davon, wie ihre Familie von ihrem Onkel verraten und ermordet wurden war, von seinem Sohn, ihrem Cousin, den sie sehr gemocht hatte, und wie sie in die Sklaverei gesteckt worden war, aus der Tylaar sie schließlich hatte befreien können.

"Verstehe ... "

sagte Jibrielle schließlich den Kopf hebend, da sie zwischenzeitlich das Kinn auf der Faust aufgestützt hatte, jedoch ohne dabei den Blick von Nylia zu wenden.

"Vielleicht ging es mir mit Chesara da ein bisschen so ähnlich, als sie mich damals fand und zu den Jedi brachte. Damals war ich ihr so dankbar und sie gab mir das Gefühl, irgendwo dazu zu gehören und ... mich geborgen fühlen zu können. Insofern verstehe ich also, was Tylaar die bedeuten mag. Aber ich bin mir sicher, dass er nur mit sehr gutem Grund aufgebrochen sein muss, und dich nur zu deiner eigenen Sicherheit nicht mitnahm. Gewiss will er nur das Beste für dich. Und da wir alle Teil des Ordens sind - du genauso wie Tylaar, Chesara, Adrian oder ich - wirst du ihn gewiss irgendwann wiedersehen. Sollte er nicht zeitig genug kommen, um dich zu unterrichten, ist das bestimmt schade. Aber jeder Jedi, den ich hier bislang kennenlernen durfte, ist mein Freund geworden und so wird es dir auch gehen. Bestimmt wirst du einen großartigen Mentor oder Mentorin haben, der du vertrauen kannst ... und die dir vertraut."

Jibrielle lächelte Nylia mit dem wärmsten Lächeln zu, dass sie fertig brachte und suchte immer wieder ihre Augen, die ihr immer seltener auszuweichen schienen. Sie hatte unbewusst irgendwo die ganze Zeit sich selbst ein bisschen in Nylia wiedererkannt. Oder ihr hatte das Mädchen einfach nur leid getan. Doch brauchte Nylia es nicht, bemitleidet zu werden. Sie brauchte es, verstanden und gemocht zu werden. Sie brauchte es, dass man ihr vertraute, ganz bestimmt. Jibrielle sah Nylias Hände, die sich nervös auf der Tischplatte ständig auf- und zusammenfalteten, und ergriff diese behutsam mit den ihren, bevor sie wieder sprach.

"Vielleicht kennen wir uns noch nicht so wahnsinnig lange, aber darauf gebe ich nichts. Manche Leute kennt man ein Leben lang und kennt sie doch nicht. Ich weiß, dass du ein guter Mensch bist, völlig egal welche Ecken und Kanten du auch haben magst. Wir haben alle unsere Schattenseiten, oder nicht? Ich weiß, dass es jede Mühe wert war, dich zurück zu holen. Denn ich mag dich sehr gerne und ich vertraue dir. Und wenn du mal nach mir rufst, werde ich kommen, Ehrenwort."

murmelte Jibrielle, hob die rechte Hand zum Schwur und zwinkerte Nylia keck zu.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Nylia[
 
- Coruscant-System - Coruscant - Coco-Town - Hotel Imperilal - Suite von den Celchus - Badezimmer - Ariana -

Ariana stand im Badezimmer der Hotelsuite ihrer Familie und betrachtete sich im Spiegel. Das tagelange Training im Fitnessstudio hatte sich wirklich gelohnt. Ihr schlanker Körper zeigte einen leichten Ansatz an Muskeln, aber nicht zu übertrieben, dass sie sich nicht mehr gefallen hätte. So wie sie momentan aussah, war sie perfekt und sie war wieder einmal stolz darauf, dass man ihr ihre drei Kinder nicht ansah.
Ihre älteste Tochter war sogar schon 14 Jahre alt. Mit 20 war sie zum ersten mal Mutter geworden und hatte bereits nach deren Geburt dafür gesorgt, dass sie wieder zu ihrer alten Figur zurückfand. Nach dem, mittlerweile 10jährigen Amico, war ihr das schon etwas schwerer gefallen. Der Junge war wesentlich größer und schwerer als seine Schwester gewesen. Als Shanny wieder geboren worden war, war es ihr wieder leichter gefallen abzunehmen.
Jetzt, sechs Jahre später war sie mehr als zufrieden mit ihrer Figur. Sie war wirklich bildhübsch und schaffte es fast jedes Mitglied ihrer Familie in den Schatten zu stellen. Einzig bei ihrer Cousine Pooja tat sie sich schwer, sehr schwer sogar. Es war nicht leicht mit der exotischen Alderaanerin mitzuhalten. Trotzdem war Ariana nicht wirklich eifersüchtig auf ihre jüngere Cousine. Viel eher hatte sie Mitleid mit Poo, denn was ihr zum Glück noch fehlte, hatte die Blondine bereits. Sie hatte drei reizende Kinder und einen niedlichen Neffen.
Es fehlte nur noch ein Mann, den hatte sie zwar bereits gefunden, doch er wusste noch nicht, wie viel er ihr bedeutete und bis jetzt hatten sie sich auch erst einmal getroffen. Doch vielleicht würde sie ihn ja auf dieser Veranstaltung wiedersehen, immerhin war er ja der imperiale Gouverneur. Sie wollte nicht wirklich aussprechen und denken, was das für eine Veranstaltung war, deshalb lief sie in ihrem Kopf im Moment einfach nur als „diese“ Veranstaltung ab. Vielleicht gewöhnte sie sich ja noch an den Gedanken. Sie mochte die Jedi nicht wirklich und sie wollte eigentlich keinen Gedanken daran verschwenden.
Mit einem leisen Seufzer zog sie ihr rotes Kleid an. Ihre neuste Errungenschaft. Sie hoffte, dass sie darin den Männern – und besonders einem bestimmten Mann – auffiel. Sie liebte dieses bodenlange, schulterfreie Kleid einfach. Am besten gefiel ihr, dass das Vorderteil überkreuzt und oben am Dekolletee wie verknotet wirkte. Passend zum Kleid würde sie rote Schuhe und ihr Haar in einer kunstvollen Hochsteckfrisur tragen.
Ihre Cousinen Siam und Pooja erwarteten sie bereits, als Ariana das Badezimmer verließ. Die hübsche Alderaanerin stellte fest, dass sich Poo richtig ins Zeug gelegt hatte. Sie trug einen weißen, ärmellosen, enganliegenden Rollkragenpulli und dazu eine schwarze Hose. Da sie so groß war wie ihre Cousine, vermutete Ariana, dass sie ihre Stiefel mit dem 10-cm-Absatz trug. Ihr dunkles Haar trug sie in einem Zopf im Nacken zusammengefasst. Siam hingegen wirkte ein wenig schlichter in ihrem gelben Kleid, die beiden Zöpfe, zu denen sie ihr Haar geflochten hatte, ließen sie kindlich wirken, dennoch sah man ihr die junge Frau deutlich an.
Zu dritt verließen sie das Hotel und ließen sich dann mit einem Lufttaxi zum Regierungsbezirk bringen. Die drei wechselten nicht viele Worte. Ariana war aufgeregt und Siam machte sich Gedanken, weil sie eigentlich nicht auf diese imperiale Veranstaltung hätte gehen sollen, als Reporterin eines unabhängingen Holonetzwerksenders. Dennoch hatte sie ihre Schwester und ihre Cousine begleiten wollen, weil sie nicht alleine zurückbleiben wollte.


- Coruscant-System - Coruscant – Imperial City – Regierungsbezirk – Platz der Imperatoren – in Mitten der vielen Gäste mit ihren Cousinen Pooja und Siam Aldrete -


Etwas später hatten sie den Regierungsbezirk erreicht. Auf dem Platz der Imperatoren war bereits einiges los. Die drei jungen Frauen mischten sich unter die Anwesenden. Der Platz war riesig und beeindruckend, doch sie interessierten sich nicht wirklich für den Platz der Imperatoren, sondern viel mehr für die anwesenden Leute, auch die Veranstaltung an sich hatte nicht wirklich die höchste Priorität bei den Damen.
Für Poo galt viel mehr die Devise sehen und gesehen werden, Siam versuchte so unauffällig wie möglich zu bleiben, während Ariana sich nicht wirklich sicher war, weshalb sie überhaupt auf der imperialen Veranstaltung war. Hauptsächlich, war sie hier hergekommen, um mal wieder unter Leute zu kommen, nicht nur mit der Familie zusammen sein und außerdem wurde es so langsam mal Zeit, dass zwischen ihr und dem Gouverneur was ins Rollen kam. Das erste Treffen lag schon wieder viel zu lange zurück. Doch er hatte nicht ganz so viel Zeit wie sie, dass musste sie einräumen.
„Ein grandioser Tag für das Imperium...“, begann der Gouverneur von Coruscant mit seiner Rede, „... die Sonne scheint und zeigt uns, dass sie mit dem Imperium – mit uns – ist, denn heute schlagen wir – die Bürger Coruscants – endlich zurück! Endlich haben wir uns aus der leidigen Starre gelöst, die uns in den letzten Tagen, Wochen, Monaten im Bann gehalten hat, und erheben uns gegen den Feind, der im Untergrund lauert – uns und unsere Familien Tag für Tag, Stunde für Stunde bedroht.“
Die Leute applaudierten. Die drei jungen Frauen stellten fest, dass sie gerade rechtzeitig angekommen waren. Wäre Ariana schneller fertig gewesen hätten sie sich vielleicht noch ein wenig umsehen und sich einen besseren Eindruck verschaffen können. Doch die hübsche Alderaanerin hatte sich einfach nicht entscheiden können, welches ihrer beiden neuen Kleider sie anzog. Das rote oder das gelbe Kleid. Wenigstens hatten sie es zur ersten Rede geschafft, die wichtigste Rede der Veranstaltung, wie sie annahmen.
„Seine Eminenz, Imperator Allegious, hat mich beauftragt dieser chaotischen Lage endlich Herr zu werden“, sprach Horatio Kraym I. weiter. „Und so ließ ich bei meinem recht plötzlichen Antritt kein Zögern zu, sondern sandte sofort unsere Truppen aus, um die Sicherheit, die das Imperium gegenüber allen anderen Systemen auszeichnet, zu gewährleisten. Ihre Sicherheit! Es war eine lange; sehr lange Durststrecke – das ist mir bewusst. Es war ebenso eine schreckliche Zeit der Ungewissheit. Doch damit ist nun Schluss! Mit neuem Mut, neuem Tatendrang und der riesigen Gewissheit, endlich den Kampf zu einem glücklichen Ende zu bewegen, zogen unsere Väter, Brüder und Söhne in die Schlacht. Rangen mit diesen Monstern, die uns unsere Freiheit stehen wollen, und besiegten sie mit erhobenem Haupt.“
'Imperator Allegious', schoss es Ariana durch den Kopf und sie fragte sich, weshalb das Imperium eigentlich von einem Sith geführt werden musste. Ihr waren diese Machtnutzer schon immer suspekt gewesen, egal ob Jedi oder Sith. Sie konnte sich weder für die eine, noch für die andere Seite erwärmen. Es war schon echt seltsam, dass es Wesen, egal ob menschlich oder nicht, von einer Fähigkeit Gebrauch machen konnten, die sich Macht nannte.
Auch wenn sie es nicht wirklich verstand, weshalb ein Sith das Imperium führte, vermutete sie dennoch mal, dass es einen Sinn machte. Vielleicht war dieser Machtnutzer einfach stärker als ein Imperator, der nicht über diese Macht verfügte. Sie überlegte ob man die wohl weniger beeinflussen konnte, diese Sith, dann lauschte sie wieder der Rede weiter.
„Unsere Väter, Brüder und Söhne haben in ihrer Tapferkeit sogar den eigentlichen Verführern dieser illoyalen Bande getrotzt – den Jedi“, fuhr der imperiale Gouverneur mit seiner Rede fort. „Diese Hetzer haben sich hier, mitten auf Coruscant, eingenistet und versuchen nun ständig aus den schwarzen Schatten, die sie umgeben, uns ebenso zu verführen – uns gegen unseren eigentlichen, glorreichen Wohltäter, Imperator Allegious, aufzubringen. Das darf nicht sein!Das kann nicht sein! Darum frage ich euch: Nehmt ihr den Kampf gegen diese Unruhestifter auf? Verteidigt ihr die Sicherheit und Ordnung, die das Imperium euch jeden Tag – ohne eine einzige Gegenleistung zu verlangen – schenkt? Denkt ein paar Herzschläge über diese Worte nach. Erkennt, dass ihr mit eurem friedlichen Leben ein äußerst wichtiger Teil dieser Ordnung seid. Meldet euch zum Militärdienst! Verteidigt eure Familien sowie Freunde gegen diesen schrecklichen Feind. Beendet diesen grässlichen Krieg für euch, eure Familie und Freunde – und für unseren Imperator!“
Ariana, Siam und Pooja sahen sich an. Nein, sie würden bestimmt nicht kämpfen, nicht drei Schönheiten wie sie es waren. Poojas erster Gedanke war Shawn gewesen. Doch der konnte seit seiner Verletzung nicht mehr fliegen und irgendwo anders, bei den Bodentruppen oder so konnte man ihn doch bestimmt einsetzen. Sie fragte ihre schöne Cousine.
„Ich weiß nicht, wir müssen ihn wenn dann selbst fragen. Doch ich glaube nicht, dass Liv ihn gehen lässt, besonders nicht, seit sie weiß, dass sie schwanger ist“, meinte die hübsche Alderaanerin nun.
„Auch wieder wahr“
, stimmte Poo zu. „Ich glaub ich würde meinen Mann auch nicht unbedingt in den Krieg ziehen lassen, wenn ich verheiratet und schwanger wäre. So lange es nicht unbedingt sein muss.“
„Ich glaube es gibt auf ganz Coruscant genug Männer und Frauen, die für das Imperium kämpfen würden“, vermutete Siam. „Trotzdem sollte Shawn sich selbst entscheiden können, ob der kämpfen will oder nicht.“
„Ja, das ist schon klar“, sagte Ariana. „Ich glaube trotzdem nicht, dass er sich dafür entscheidet. Keiner von uns weiß, wie schwer seine Verletzung damals wirklich war. Nur Liv weiß es, weil die ihn gesund gepflegt hat.“
Die drei Frauen unterhielten sich so leise wie möglich. Nicht jeder der in ihrer Nähe stand brauchte zu wissen, dass sie sich davor scheuten, den einzigen Mann in ihren Reihen in den Kampf gegen die Jedi ziehen zu lassen. Sie wollten einfach nicht schon wieder jemanden verlieren. Sie hatten bereits Arika verloren und Aaron und Salma Celchu, die Eltern von Shawn und Ariana, sowie Onkel und Tante von den Zwillingen. Das genügte im Moment vollkommen.
„Ich bin ja schon gespannt, was jetzt noch so alles passiert“, murmelte Siam. „Glaubt ihr das dieser Imperator Allegious selbst gekommen ist oder einen seiner Handlanger geschickt hat?“
„Nein, ich glaube nicht“, entgegnete Pooja. „Eigentlich solltest du als Reporterin am besten informiert sein.“
„Schwesterchen, wann war ich das letzte Mal in der Arbeit?“, fragte der Zwilling und sah ihre Schwester herausfordernd an.
„Ähm...“
„Na also.“
„Also soweit ich informiert bin sind ein paar Sith hier auf Coruscant, ein gewisser Sith namens Draconis scheint unseren Imperator zu vertreten“, beendete Ariana kurzerhand den Streit ihrer Cousinen, bevor dieser richtig begann.
„Woher weißt du dass denn schon wieder?“, wollte Poo wissen.
„Na ja, wenn ich mich nicht auf die ehemalige Privatdetektivin und die Reporterin verlassen kann, dann muss ich eben meine eigenen Augen und Ohren einsetzen.“
„Wie denn? Du warst die letzten Tage und Wochen ständig in der Nähe.“ Siam war skeptisch.
„Tja … weißt du, es gibt auch Leute, die sich für das Geschehen da draußen in der Welt interessieren. Selbst als angehende Künstlerin hegt Alleah ein gewissen Interesse an der hiesigen Politik und durch eine Freundin, die am Raumhafen von Coruscant arbeitet, weiß sie stets, welche wichtige Persönlichkeit gerade auf Coruscant verweilt.“
Die Zwillinge sagten nun nichts mehr. Sie hatten den stummen Vorwurf ihrer Cousine verstanden und nun war es sinnvoller zu schweigen, denn sonst hätte es Ärger gegeben. Sie wandten ihre Blicke wieder auf das Geschehen vorne auf der Bühne.



- Coruscant-System - Coruscant – Imperial City – Regierungsbezirk – Platz der Imperatoren – in Mitten der vielen Gäste mit ihren Cousinen Pooja und Siam Aldrete -
 
[Coruscant-System ~ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ imperiale Kaserne ~ Hauptgebäude ~ Gänge ~ Master Agent Brask (NPC) allein]

Leer, aber nicht ausgestorben waren die Korridore der imperialen Kaserne. Hier und da zeigten sich ein paar der hunderten Soldaten, die in diesen recht tristen Gebäuden lebten und ihren treuen Dienst für den Imperator und dessen gigantisches Reich taten. In einem sehr gemächlichen Schritt ging ein drahtiger, unscheinbarer Mann mit altmodischer Brille durch diese schmalen Gänge. Nur durch eine schwarze Geheimdienstuniform hob sich dieser ältere Mensch von den restlichen Anwesenden, die er auf seinem langen Weg traf, ab. Man grüßte ihn stets mit einem flüchtigen Salut, den er mit einer freundlichen Kopfbewegung – einem Nicken – erwiderte. Nach einigen Minuten blieb der drahtige Mensch plötzlich vor einer Tür mit der Aufschrift „Staff Sergeant Dremian Muur – Quartiermeister“ stehen. Leise klopfte er an, bevor er den Türschalter zum Öffnen betätigte.

„Was fällt Ihnen ein?“, fragte ein ziemlich entrüsteter, schlanker Armeeoffizier im Alter von knapp fünfzig Standardjahren nach und sprang sofort hinter seinem breiten Schreibtisch auf. „Was wollen Sie?“

„Mein Name ist Master Agent Brask...“, entgegnete der Geheimdienstoffizier in aller Ruhe. „... und ich suche lediglich Sergeant Brennan Diar'mon. Man verwies mich an Sie, Staff Sergeant.“

Sofort nahm der Quartiermeister Haltung an. Man hörte sogar das Klacken der festen Stiefel. Brask, der sich lässig eine ergraute Strähne hinter das Ohr klemmte, lächelte abfällig. Ihm waren sämtliche Armee irgendwie zuwider. Brask konnte diesem bedingungslosen Gehorsam und der Rohheit nicht viel abgewinnen. 'Natürlich, zum Erledigen einfacher Arbeiten sind sie äußerst willige Werkzeuge', dachte er sich. 'Doch ansonsten sollte man sie einfach in ihre Kaserne einsperren.' Langsam kam der Master Agent auf den Staff Sergeant zu. Selbst durch die altmodische Brille funkelten Brasks Augen gefährlich. Mittlerweile konnte er jede einzelne Schweißperle, die sich auf der Halbglatze des Staff Sergeant gebildet hatte, problemlos ausmachen. Lässig verschränkte er beide Arme hinter dem recht schmalen Rücken, während Dremian Murr aufgeregt nach den Unterlagen suchte.

„Lassen Sie sich ruhig Zeit, Staff Sergeant...“, sagte Brask und ließ beiläufig seinen Blick über den breiten Tisch – auf dem ein Chaos aus dicken Akten, Dokumenten und leerem Filmsiplast herrschte – schweifen. „... Drinken Sie ruhig noch einen Schluck von Ihrem Caf – bevor er kalt wird.“

Kurz hob der imperiale Quartiermeister seinen Kopf, sah den Geheimdienstoffizier ausdruckslos an, kehrte dann zu seiner Suche zurück und ließ den anderen mit seinen Gedanken allein. Innerlich war Brask über diesen uniformierten Menschen amüsiert. Lachte lauthals und klopfte sich immer wieder auf den Oberschenkel. Doch äußerlich verzog er keinen einzigen Gesichtsmuskel. Nur das nahende Ende der Geduld konnte man bei ihm allmählich sehen. Allerdings hörte man von dem alten Master Agent bloß ein zurückhaltendes Räuspern. Danach rückte Brask noch rasch seinen Kragen zu recht und ließ im Anschluss seinen Blick durch das winzige Büro schweifen. 'Freier Platz ist echter Luxus auf diesem Planeten', bemerkte der ergraute Mensch nebenbei. Allein mehrere Aktenschränke ließen diesem Büro keinen Freiraum, sondern komprimierten diesen auf ein Minimum – eine enge Gasse, um vom Schreibtisch halbwegs sicher zur Tür zu gelangen. Nachdenklich rückte Brask seine Brille ganz sanft wieder auf die gewohnte Stelle.

„Ich habe ihn gefunden, Sir“, verkündete Dremian Murr voller Stolz. „Sergeant Diar'mon und dessen Squad befindet sich in Gebäude Drei – Quartiere... “

„Quartiere interessieren mich nicht“, warf der Geheimdienstoffizier barsch ein. „Lassen Sie ihn in Besprechungsraum Drei – hier im Hauptgebäude – bringen! Dort werde ich auf ihn warten.“

[Coruscant-System ~ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ imperiale Kaserne ~ Hauptgebäude ~ Büro von Staff Sergeant Murr (Quartiermeister) ~ Master Agent Brask (NPC) mit Staff Sergeant Murr]

[OP @ Brennan: Ich würde sagen, dass wir schon den nächsten Tag nach deiner Rückkehr in die Kaserne haben]
 
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Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Jibrielle

Nylia versuchte aus Jibrielles Worten Hoffnung zu schöpfen, auch wenn das nicht ganz so einfach war. Es war leichter aufzugeben als sich nicht unterkriegen zu lassen. Nylia hatte es sich leider nur angewöhnt, eher pessimistisch zu denken als optimistisch. Man konnte so weniger enttäuscht werden. Vielleicht hatte ihre Freundin aber doch Recht. Lia wusste nicht, wie es bei den Jedi ablief. Wenn alle so eng zusammen hielten wie ihre neuen Freunde, dann könnte sich womöglich auf für Nylia alles zum Guten wenden. Nachdem sie über ihre Vergangenheit gesprochen hatte, fühlte sie sich aber völlig elend. Im Alltag konnte sie das alles verdrängen, aber wenn sie darüber sprach kamen die Erinnerungen wieder hoch. Es war wie ein Schlag in den Magen.

„Vielleicht sollte ich versuchen die Sache mit Tylaar anders zu sehen. Es ist komisch. Ich kenne ihn ja kaum, vermisse ihn trotzdem irgendwie. Was ist aber, wenn er gar nicht mein Lehrer sein soll? Er hat mich gerettet. Ich sollte vielleicht nicht noch mehr verlangen. Er hat dadurch schon so viel für mich getan. Ob er mich nun wirklich nicht mehr bei ich haben will oder ob er mich wie ihr alle meint beschützen will, ich sollte vielleicht einfach für das dankbar sein, was ich nun habe. Es ist alles besser als vorher, oder? Ich musste bisher alleine klarkommen. Dann schaffe ich das wohl jetzt auch ohne ihn.“

Nylia schluckte schwer. Ihre Stimmung wollte nicht besser werden. Momentan schien ihr alles wieder aus den Händen zu gleiten. Der Mann, der sie hatte ausbilden wollen, war verschwunden und ihre Freunde wären bald ebenfalls erst einmal fort. Es klang so leicht, wenn die anderen sagten im Orden wäre man nicht alleine. Die Jedi wären alle nett und man kümmerte sich umeinander. Es änderte aber nichts daran, dass jeder von Coruscant verschwand, den Nylia kannte. Bald wäre sie womöglich auf Lianna, auf einem fremden Planeten und unter fremden Leuten. Für Lia war es schwer sich einzugewöhnen. Sie würde lieber hier warten bis die anderen wiederkamen, als dass man sie dort unterbrachte. Leider würde das nicht gehen.

„Zur Rettung herbeieilen musst du wohl nicht. Ich versuche mich nicht direkt wieder in Schwierigkeiten zu bringen. Konzentriere du dich lieber auf deinen Auftrag und mach dir um mich keine Sorgen. Ich bin ein großes Mädchen und komme klar. Ich habe den Dreck der letzten Jahre überlebt, dann schaffe ich es auch mich wieder neu einzugewöhnen. Es wäre aber super, wenn wir uns schreiben. Das geht doch, auch wenn du auf Mission bist, oder? Es ist okay wenn wir es lassen, falls es ein Risiko wäre. Und hast du eine Ahnung, ob es hier irgendwelche Aufzeichnungen für Schüler gibt, die ich lesen könnte? Ich will irgendetwas machen und nicht nur herumsitzen. Wenn ich mir einen neuen Meister suchen muss, dann will ich nicht da stehen und nichts können.“


Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Jibrielle
 
- Coruscant - mittlere Ebenen - imperiale Kaserne - Gänge - allein -

Schon bald hatte der junge Soldat sein Quartier erreicht. Er trat ein, sah sich ein paar Minuten nur um, ehe er sich dazu entschied, noch einmal zu duschen. Es war fast nach jeder Mission nötig und wenn er die Gelegenheit dazu hatte, nutzte er diese auch.
Gleich im Anschluss daran gönnte er sich eine Ruhephase. Er legte sich ins Bett und schlief ein paar Stunden... Jedenfalls sah so sein Plan aus. Die Realität sah dann ganz anders aus. Brennan ärgerte sich darüber, dass ihm der Kerl in der alten Datenspeicherfabrik entwischt war. Sicher, das hätte jedem passieren können, doch nicht ihm! Er war sehr gut ausgebildet, hatte bisher fast alle seine Missionen erfolgreich abschließen können und hatte immer alles dafür getan, dass die Aufträge gelangen. Dieses Mal hatte er nicht alles gegeben. Sergeant Brennan Diar'mon hatte über alle Linien versagt und er wusste in jenem Moment nicht, worauf er diese Tatsache schieben sollte. Vielleicht war er nicht aufmerksam genug gewesen oder die Dosis der Tabletten war dieses Mal zu hoch gewesen und er hatte an Reaktionsvermögen einbüßen müssen.
Egal was nun der wahre Grund für diesen Ausrutscher war, es würde sich nicht wiederholen. Der Lorrdianer schwor sich, sich wieder besser unter Kontrolle zu haben, ja gar die Situationen besser im Griff zu behalten. Er war ehrgeizig und das schon zu Jugendzeiten, schließlich hatte er ein großes Ziel vor Augen. Er wollte die Karriereleiter emporsteigen und dafür würde er wahrscheinlich alles tun. Wirklich alles? Das würde sich sicher noch herausstellen - im Laufe der Zeit...

... Stunden später wurde der junge Mann mit einem schrillen Ton aus tiefem Schlaf geholt. Halb aufgerichtet - er stützte sich mit einem Arm nach hinten ab - rieb sich Brennan mit Daumen und Mittelfinger die Augen. Das Geräusch wiederholte sich immerzu und der Soldat brauchte für seine Verhältnisse lange, um zu realisieren, worum es sich dabei handelte: Ein Anruf!
Als er dies erkannte, stürzte er unbeholfen aus dem Bett - richtig wach war er nunmal noch nicht - und auf den Stuhl zu, über den seine Kleidung geworfen war. Schnell suchte er darin nach dem kleinen Com-Link, das unaufhörlich piepste. Schließlich fand er es und meldete sich, wie es sich gehörte mit Namen und Dienstgrad, denn er hatte schon am Display erkannt, dass es sich um einen Vorgesetzten handelte.


"Melden Sie sich unverzüglich im Hauptgebäude zu einer Besprechung in Raum drei!"

"Ja, Sir! Darf ich fragen, worum es geht?"

"Nein, Sergeant Diar'mon, dürfen Sie nicht! Und jetzt beeilen Sie sich!!"


Und schon war das Gespräch auch schon wieder beendet. Brennan biss sich auf die Unterlippe, während er für einen kurzen Moment nach Fassung rang. Es konnte sich nur um die missglückte Mission handeln. Warum sonst, sollte man ihn zum Besprechungsraum rufen. Höchstwahrscheinlich hatte Commander Kratas davon erfahren. Sie war hergekommen, um ihn zu verhören...
Brennan schüttelte den Kopf, ging ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht. Die Gliederschmerzen, die mittlerweile zu seinem Leben gehörten, unterdrückte er gekonnt. Noch waren sie nicht stark genug, um Schmerzmittel für notwendig zu betrachten. Dies würde sich im Laufe des Tages noch ändern, da war er sich sicher. Er lebte jeden Tag mit diesen Schmerzen, die er den Wachstumspräparaten der militärischen Wissenschaftler zu verdanken hatte, doch er beschwerte sich nicht. Wenn er dies tun würde, würde man ihn hochkannt rausschmeißen. Vielleicht würde er eine kleine Abfindung bekommen, doch zu etwas Großem würde er es niemals mehr schaffen können.
Es dauerte nicht lange, dann verließ der Sergeant sein Quartier und machte sich auf den Weg zum Hauptgebäude, wo er sich unverzüglich zum folgenden Gespräch meldete...


- Coruscant - mittlere Ebenen - imperiale Kaserne - Hauptgebäude - Besprechungsraum 3 -
 
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Neue Situationen. Dafür war dieser Planet wirklich gut. Chesara war gegangen, dafür war Mara gekommen und unterhielt sich nun mit Trayla. Da hatten sich die Richtigen gefunden. Würde er nun von allem erfahren, dass in der Zukunft passierte? Das wäre doch praktisch. Aber so funktionierte die Macht nicht. Eine Freundin und eine Schülerin mit dieser Gabe, da könnte man sich fast unangreifbar fühlen. Doch durch Sen hatten sie erfahren, wie wenig sich Tod und Leid aufhalten und verhindern ließen. War es der Wille der Macht, der Einzelne zu sich holte? Selbst wenn es so sein sollte, würden sie jedes Mal alles versuchen den Tod eines Wesens zu verhindern. Manchmal war fraglich wie effektiv Jedi dabei wirklich waren. Sith hatten es da leichter, sie fragten nicht, sie hatten kein Gewissen, keine Moral, die ihnen zu schaffen machte. Es war der leichte und schnelle Weg … und vor allem der egoistische.

Die hier Versammelten hatten sich für den schweren und aufwendigen Weg entschieden. Und genau deshalb versuchte Crado eine Gruppierung am Leben zu erhalten, die von ihren Mitteln her völlig unterlegen war. Einen Moment fragte sich der Jedi – Meister was sie tun würden, wenn es keinen Widerstand gäbe. Wären sie dann nicht völlig handlungsunfähig? Sie suchten nicht den Kampf, nicht die Zerstörung, und doch fochten sie einen Krieg. Der Grat war so schmal, wie sollte man ihn immer klar erkennen? Mit jedem Tag Erfahrung, mit jeder Handlung die man als Jedi tat, lernte man zu differenzieren. Und dennoch beging man Fehler, dies musste einem immer klar sein. Ob es richtig war Kriminelle für ihre Zwecke einzubinden, konnte sicherlich in Frage gestellt werden. Fakt war: sie hatten nicht viele Alternativen. Der Vorschlag, oder vielmehr das Angebot des Mädchens fand ebenso bei dem Cathar Zustimmung. Auf welche Kontakte Shana auch anspielte, sie waren sich einig diese noch gebrauchen zu können. Plötzlich hatten es die beiden Nichtmenschen sehr eilig. Das hatte er mit seinem Kommentar nicht bewirken wollen. Vorin lachte leicht.


"Also ich wollte euch jetzt nicht rausschmeißen oder so. Ihr könnt auch noch gern hier bleiben und mittrainieren. Aber gut … wenn ihr los wollt. Da wohl sonst auch niemand hier ist, der dein Vorgehen 'absegnen' könnte, liegt es wohl allein an Dir zu entscheiden. Ich denke, wir müssen nehmen und tun was wir können, auch wenn es nicht unbedingt die Optimallösung bedeutet. Shana kann Dir etwas helfen, wie es mit anderen Jedi aussieht … keine Ahnung. Joseline ist offenbar ebenso nicht mehr hier, und von Rat Lucas wissen wir, wie Du sagst, auch nichts Genaues."

Vorin holte Luft um noch mehr zu sagen, wusste aber nicht genau was. Also ließ er sie wieder hinaus. Was sollte er auch noch groß sagen? Sie mussten erstmal neu organisieren, bzw. sich überlegen was zu tun war.

"Vorerst werde ich fürs Trainieren hier bleiben. Euch wünsche ich viel Erfolg bei euren Bemühungen. Möge die Macht mit euch sein." Er wünschte er könnte mehr helfen, aber er konnte sich nun mal nicht zweiteilen.

"Moment! Hier ist meine Nummer, für den Fall dass ihr schnell etwas braucht."
Shana zückte ihr Com um ihre Nummer zu übertragen, doch der Jedi Ritter hatte kein Gerät. Nach einem Moment der Verwirrung, konnte ein simpler Zettel dem Problem Abhilfe schaffen. Stimmt daran hatte er gar nicht gedacht. Ihre Nummer speicherte er auch gleich mal ein. Damit war hier quasi alles geklärt oder? Es kam ihm immer noch so vor als würde er die beiden rausschmeißen, aber vielleicht war das auch nur subjektives Empfinden.

"Seid vorsichtig." Immerhin waren sie von den anderen getrennt und in keiner besonders freundlichen Gegend unterwegs. Soweit also erstmal zum Geld- und Widerstandsproblem. Jetzt galt es dem hübschen Blondinentrio Herr zu werden. In gewisser Weise war es Ironie. Man hatte eine Berufung, die eine Beziehung wirklich sehr schwer realisierbar machte, und war von jungen Frauen umgeben, von denen eine schöner war als die andere. Leider, bzw. glücklicherweise war eine von ihnen schon seine Freundin und die andere seine Schülerin. Insofern war es einfach und unterband jegliche Versuchung.
Jetzt mit Trayla zu sprechen würde schwierig sein, blieb also Kampftraining als Auswahl. Und Mara schuldete er tatsächlich einen Trainingskampf. Aber … nun es könnte als Beispiel dienen. Erst eine Vorführung, bevor man mit den Übungen anfing? So konnte er zumindest beides unter einen Hut bringen.


"Den schulde ich Dir in der Tat.", Vorin grinste leicht. "Wie der Zufall so will … hatte ich für heute Kampfunterricht geplant. Wenn wir mit einer kleinen Anschauungsrunde anfangen, kann das sicher nicht schaden. Das heißt nur wenn Du wirklich bereit bist."

Die Herausforderung kam ganz von selbst über seine Lippen. Immerhin hatte sie davon angefangen, da konnte er sie auch ein wenig ärgern. Sofern sie sich überhaupt ärgerte und nicht gar freute. Aber er wartete erstmal bis sich die beiden Visions-Ladies zu Ende unterhalten hatten.

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- Coruscant - Imperial City - Raumhafen -

Etwa zwei Standardstunden nach ihrer Landung, hatten die Männer die komplette Fracht von Bord gebracht. Markus hatte gute Arbeit geleistet, auch wenn ihm jetzt sämtliche Muskeln weh taten. Er war die harte Arbeit einfach nicht mehr gewohnt, hatte lange nicht mehr regelmäßig trainiert und er hütete sich, dafür die Macht zu gebrauchen, schließlich wollte er ja auch nicht auffallen. Er wusste nicht ob sich viele Sith auf diesem Planeten befanden, doch so oder so musste er sich im Hintergrund halten und nicht auf sich aufmerksam machen. Es konnte ihm unnötigen Ärger einbringen und das wollte er doch nicht.
Nachdem die Arbeit, für die er angeheuert worden war, getan war, wurde er dafür bezahlt und konnte seiner eigenen Wege gehen. Es war von Beginn an klar gewesen, dass er nicht wieder mit dem Schiff abreisen würde. Nein, er hatte es genauso geplant, dass er nur bis zur Ankunft auf Coruscant ein Miglied der Crew sein würde.

Markus verließ den Raumhafen. Die falsche Identität, die er sich besorgt hatte, wurde nicht hinterfragt. "Jonas Phoenix" konnte sich einfach mit der Menge gleiten lassen und bis jetzt musste er keine Angst haben, als Jedi bzw. als Feind des Imperiums entlarvt zu werden. Die Sicherheitskontrollen waren sowieso eher spärlich gesäht. Es wunderte den Corellianer, dass sie sich das leisten konnten, wo doch bekannt war, dass es eine Widerstandsbewegung gab. Naja... bekannt... Markus hatte keine Ahnung, wie und wo er Kontakt zu den seinen aufnehmen konnte. Es konnte sich nur um Stunden, Tage, Wochen, vielleicht sogar Monate handeln. Also...


"Möge die Suche beginnen!"

Das Murmeln ging im Stimmengewirr der zahlreichen Wesen auf den Straßen unter und das war auch gut so!

- Coruscant - obere Ebenen - Straßen -
 
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[Coruscanti-System / Coruscant / Quadrant 424b / unterste Ebene / vor einer imperialen Kaserne] mit Cortana-Squad, Widerständlern

Die Imperialen hatten ihre Überraschung über den plötzlichen Angriff des Widerstandes sehr schnell überwunden. Sie konnten das Kasernengebäude nicht über den Hauptausgang verlassen, da die Einheiten des Widerstandes und der Neuen Republik sie mit E-Netz-Feuer und Schüssen aus ihren transportablen Waffen festnagelten. Aber das Feuer wurde schnell aus der Deckung der Türrahmen und aus den oberen Stockwerken der Kaserne durch andere Öffnungen hindurch erwidert. So gab es auch bald unter den Angreifern erste Verluste, vor allem unter den unerfahrenen Widerständlern. Bren gab mit seinem DC-15 einen Feuerstoß auf ein Fenster im zweiten Stock ab, um den dort befindlichen Sturmtruppler in der Deckung zu halten. Trotzdem regnete weiterhin Plasma herab. Hätten sie ernsthaft vorgehabt, den Stützpunkt einzunehmen, wäre der Plan spätestens hier endgültig gescheitert gewesen. Es gab keine Möglichkeit, das Sperrfeuer zu durchbrechen ohne unakzeptable Verluste zu erleiden. Für, das was die Soldaten tatsächlich vorhatten, war die Situation allerdings wie geschaffen. Sie konnten sich aus sicherer Deckung heraus mit dem Feind ein Gefecht liefern, ohne dass irgendeine Seite hohe Verluste erlitt und dadurch zum Handeln gezwungen wäre - perfekt, um Zeit zu schinden. Es war äußerst unwahrscheinlich, dass die Imperialen unter diesen Umständen noch viel Energie darauf verwandten, ihre Innenbereiche zu schützen. Nur leider drohte dieser Status Quo innerhalb der nächsten Minuten zu zerbrechen. Noch war kein Anzeichen dafür zu sehen, aber es war sicher, dass die Kaserne noch über einen weiteren Ausgang verfügte. Und so drehten sich immer mehr Widerständler und Soldaten um, damit sie den Bereich hinter sich sichern konnten. Der dadurch entstandene äußere - zusätzlich zum inneren - Halbkreis wurde außerdem durch einige systematische Kom-Befehle zu einer Röhre umgeformt, sodass es den Imperialen, wenn sie entlang der Hauptstraße vorrückten, versagt bleiben würde, ihnen den Rückzug durch die Nebenstraße abzuschneiden, die direkt gegenüber dem Kaserneneingang einmündete. Theoretisch war damit alles abgesichert. Das Problem war nur, dass man diese, äußerst dünn besetzten, Stellungen auch halten musste - und außerdem gezwungen war zu verschwinden, bevor Verstärkung aus anderen Quadranten eintraf. Bren hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie die Zuteilung der Kämpfer auf die verschiedenen Aufgabenbereiche vor sich ging, aber anscheinend gab es kein genaueres System. Folglich teilte er sich selbst der linken äußeren Linie zu. Doch dort eine sichere Position zu finden, war schwer - schließlich musste man sowohl vorne als auch hinten durch ein Trümmerstück gedeckt sein. Der Pantoraner kauerte sich hinter einen Felsblock, der etwa anderthalb Meter Maß, mit einer Durastahlplatte im Rücken, die ihn hockend vollständig vor dem feindlichen Feuer aus der Kaserne schützte. Ab und zu prallte tatsächlich ein Plasmastrahl gegen seine Deckung, doch schon nach wenigen Sekunden hatte er sich an dieses Geräusch gewöhnt und blendete es aktiv aus. Es dauerte dann schließlich auch nicht lange, bis die ersten weißen Rüstungen sichtbar wurden. Sein Komlink meldete sich.

Sie hoffen anscheinend, dass wir unseren Rücken weitgehend freigelassen haben, und versuchen, sich anzuschleichen. Das Feuer zurückhalten!

Die Mahnung kam keine Sekunde zu früh. Bren hatte seine Waffe bereits angelegt und die Finger am ungesicherten Abzug. Die Sturmtruppen kamen näher. Die imperialen Soldaten blieben, obwohl sie gegenüber ihren gerüsteten Kollegen in der Mehrheit sein mussten, weitgehend unsichtbar für das Auge, was ihren grau-grünen Körperpanzern geschuldet war, die sie in der Dunkelheit und im weitgehend grau geprägten Gelände weitaus besser verbargen. Wie befohlen fiel noch kein einziger Schuss, und das war auch gut so, wie der Pantoraner beim nochmaligen Überdenken der Situation feststellte. Eröffnete man frühzeitig das Feuer, würden die Sturmtruppen sich verschanzen, und mit ihrer überlegenen Feuerkraft und Thermaldetonatoren ihre Gegner aus der Ferne vernichten. Da sie aber vermutlich als Stoßtrupp vor der Hauptgruppe der Imperialen marschierten, konnte man sie durch einen Überraschungsangriff vielleicht großteils ausschalten. Einen Moment lang dachte Bren darüber nach, wieso der Feind nur glaubte, dass sie ihren Rücken ungedeckt gelassen hatten. Allerdings - aus dessen Situation heraus war es eigentlich verständlich. Sie glaubten sich einer unorganisierten Meute von Rebellen gegenüber, und ohne das Cortana-Squad wäre der Fall ja wahrscheinlich auch tatsächlich eingetreten. Außerdem belegte ja ihr langsames Vorwärtskommen, dass der Pantoraner von seiner Position aus gut beobachten konnte, dass sie auch mit der Gegenteiligen Möglichkeit rechneten und auf Hinterhalte achteten, aber einfach die Chance nicht ungenutzt lassen konnten. Als die feindliche Streitmacht näher kam, wurden auch die regulären imperialen Soldaten immer besser sichtbar. Sie marschierten tatsächlich zumeist hinter den Sturmtruppen, und waren aufgrund ihrer typischen Visiere leicht zu erkennen. Es vergingen noch einige weitere Minuten, und Bren wurde zunehmend nervöser. Hatte niemand mehr vor, den Angriffsbefehl zu geben? Der nächste Sturmtruppler war nur noch etwa zehn Meter von seinem Versteck entfernt, und er hatte keine Lust, sich von ihnen aufstöbern, und eliminieren zu lassen, bevor er auch nur einen einzigen Schuss abgeben konnte. Schließlich und endlich erbarmte sich dann doch der Befehlshaber - wer immer das in diesem Fall auch war, der Pantoraner hatte keine Ahnung, welchem Soldaten des Squads auf diesem Flügel das Kommando erteilt worden war - und schickte seine Ruf durch das Komsystem in die erleichterten Geister seiner Soldaten.

Los, los, los!

Brens Reflexe übernahmen die Oberhand, und wurden dabei äußerst tatkräftig von dem Adrenalinstoß unterstützt, der plötzlich mit der nächsten Systole durch seine Blutbahnen schoss und den gesamten Organismus auf Trab brachte. Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde hatte er seine Waffe angelegt, gestützt durch den Stein unter seinem Arm, und dem Sturmtruppler, der inzwischen noch ein paar Meter näher gekommen war, eine Salve blauer Plasmastrahlen entgegengejagt. Der Imperiale war schnell, sogar sehr schnell, aber nicht schnell genug. Das Schicksal hatte den Zeitpunkt günstig gewählt, denn der Mann in weißer Rüstung konnte seinen E-11, mit dem er gerade eine Felsnische rechts neben ihm gesichert hatte, nicht mehr rechtzeitig herumreißen, und wurde von einem halben Dutzend der Schüsse in die Brust getroffen. Geschosse aus einer Stellung nur wenige Meter rechts des Pantoraners mähten einen Augenblick später die beiden Armeesoldaten hinter ihm nieder, ohne eine Spur zu hinterlassen. Bren hatte keine Ahnung, wie viele Sturmtruppen den Überraschungsangriff unterstützten - zehn, fünfzehn vielleicht - aber er bezweifelte, dass außer der Nachhut, die ebenfalls aus diesen Elitesoldaten gebildet wurde, zumindest normalerweise, viel von ihnen übrig geblieben war. Doch es waren noch genug Armeesoldaten vor Ort, um ihnen bis zu ihrem Abzug, der hoffentlich bald erfolgen würde, ernsthafte Probleme zu bereiten.

[Coruscanti-System / Coruscant / Quadrant 424b / unterste Ebene / vor einer imperialen Kaserne] mit Cortana-Squad, Widerständlern
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Nylia[

Mitfühlend betrachtete Jibrielle ihre Freundin und bemerkte zu ihrer Freude, dass Nylia, obgleich noch immer recht niedergeschlagen, langsam mit jedem gesprochenen Wort an Zuversicht und Stärke gewann. Es war gewiss gut für sie, wenn sie die Bande zu Tylaar etwas zu lösen vermochte, wenn sie akzeptieren lernte, dass er vielleicht nicht ihr Meister werden konnte. Jibrielle hatte zwar keine Ahnung, ob ihr selbst so etwas im Bezug auf Chesara möglich gewesen wäre, aber das hatte sie zum Glück auch nie herausfinden müssen. Sie nickte Nylia aufmunternd zu, wartete aber noch still ab, was die blonde Padawan zu sagen hatte. Sie wollte sich jetzt sicher wieder etwas tapferer geben, aber Jibrielle meinte, dass Nylia sich nun bestimmt auch wirklich etwas tapferer fühlte. Oftmals half Reden und Zuhören schon mehr als jede Grübelei.

"... Es wäre aber super, wenn wir uns schreiben. Das geht doch, auch wenn du auf Mission bist, oder? Es ist okay wenn wir es lassen, falls es ein Risiko wäre. Und hast du eine Ahnung, ob es hier irgendwelche Aufzeichnungen für Schüler gibt, die ich lesen könnte? Ich will irgendetwas machen und nicht nur herumsitzen. Wenn ich mir einen neuen Meister suchen muss, dann will ich nicht da stehen und nichts können."

Jibrielle nickte eifrig und machte große kreisförmige Gesten.

"Na klaaaar können wir uns schreiben! Unbedingt. Für die Mission sollte das kein Problem darstellen. Und sollte ich da irgendwie noch richtig undercover gehen, müsste ich den Com vermutlich eh irgendwo zurücklassen und könnte dir aber vorher bescheid geben. Nur sollten wir in unseren Nachrichten darauf achten, nicht zu direkt über den Orden oder bestimmte Ortsangaben zu sprechen, für den Fall, dass die Nachricht doch abgefangen wird oder in die falschen Hände gerät. Also einfach ein bisschen nebulös schreiben und statt "die Macht" einfach "die Cornflakes" sagen, und gut is."

sagte Jibrielle und grinste breit. Auf Nylias Nachfrage bezüglich mancherlei Lernmaterials sprang sie sogleich auf, kramte ihren eigenen Datenpad hervor, den sie noch von der Recherche über Ord Mantell in der Tasche gehabt hatte, und suchte sogleich nach Nylias Datapad.

"Aufzeichnungen! Genau! Ja klar, da hab ich sogar eine ganze Menge von. Als ich auf Lianna gewesen bin, hatte man mich ins Bibliotheks Archiv gelassen und Unmengen elektronischen Lehrstoff mitnehmen lassen. Über zig Techniken und Grundlagen rund ums Jedihandwerk hab ich also genug für dich, was dir bis zu einem beachtlichen Kenntnis- und Trainingsstand noch behilflich sein müsste. Zwar wird es, soweit ich das bislang mitbekommen und verstanden habe, mit zunehmender Machtbeherrschung und den entsprechenden Fähigkeiten auch schwieriger, effektives Material zu finden, was einen wirklich noch weiterhelfen kann, aber für uns sollte das eine Zeit lang ausreichen meine ich."

erzählte Jibrielle ohne Punkt und Komma, jedoch nicht zu schnell, um folgen zu können, nachdem sie von Nylia erfahren hatte, das diese noch keinen eigenes Datapad hatte. Doch tatsächlich fanden die Beiden einen offenbar unbenutzten Datapad. Bestimmt hatte das irgendjemand für Nylia, die zukünftige Jedi, liegen gelassen. Ob jedoch Tylaar, Chesara oder Adrian das gewesen war - sie alle mochten gute, wenn auch sehr unterschiedliche Gründe dafür haben - blieb rätselhaft. Da einem geklauten Gaul aber nicht ins Maul geschaut wurde, nahm Jibrielle sich das Datapad sofort und überspielte ihre eigenen Aufzeichnungen auf das andere Gerät. Als das abgeschlossen war, schien es an der Zeit, sich zu verabschieden.

"Also ... ich werde dann morgen früh irgendwann Coruscant verlassen haben, hoffe ich. Wie lange die Tour dauern wird, kann ich nicht sagen, aber zuuu lange wirds sicher nicht dauern. Und du hälst so lange steife Ohren und so, ja? Schreib mir einfach, wann du willst. Und wenn sich bei mir was aufregendes getan, kriegst du´s auch gleich mit! Ich werd dir kein Taschentuch oder ne Serviette bemalen, da ich vorhabe, wieder zu kommen."

meinte Jibrielle augenzwinkernd, beide Padawaninnen drückten sich noch einmal, und dann verließ Jibrielle den Raum. Als sie wieder in ihrem Zimmer angekommen war, bemerkte sie, dass sie ja eigentlich vorgehabt hatte, was zu essen, nun aber gar keinen Hunger mehr gefühlt hatte. Sie war nur unglaublich müde und so legte sie sich zum Schlafen und schlummerte bis zum frühen Morgengrauen, oder was auch immer in den unteren Ebenen Coruscants graute, durch.

Mit dem ersten Substitut für einen Hahnenschrei - in dem Fall das laute Zuknallen der Ladeklappe eines Lebensmitteltransporters auf der Straße vor dem Fenster - wurde Jibrielle wieder wach, spürte in sich einen enormen Tatendrang und sprang sofort aus den Federn. Nach ausführlicher Erfrischung in der Nasszelle und einem zünftigen Frühstück in einem leeren Aufenthaltsraum, entschied sich Jibrielle dazu, noch eine Runde mit dem Lichtschwert zu trainieren. Sie sprang von einer Ecke des umimprovisierten Übungsraums in die andere, wirbelte dabei ständig um ihre eigenen Achsen, ließ die die Luft um sich herum wie von grünem Nebeldunst erleuchten und hüllte sich wiederrum in einen ebenso grünen Mantel aus Licht, dabei kaum Platz einnehmend, auf der Stelle verharrend. Dann fielen ihr nicht mehr viele Gründe ein, den Aufbruch weiter aufzuschieben, packte ihre sieben Sachen und knipste das Licht in ihrem Zimmer aus.

Dann knipste sie es wieder an, hatte sie doch im letzten Moment "Der kleine Ewok" auf dem Nachtisch liegen sehen, jenen Roman, den sie erst kürzlich zuende gelesen hatte. Was nun? Wohin mit dem Buch? Wollte Des es wieder zurück haben? Sicher nicht, immerhin hatte er es ihr geschenkt. Da kam Jibrielle eine gute Idee. Sie schnappte sich das Buch, knipste das Licht wieder aus, verließ samt Gepäck ihr Zimmer und schneite bei Nylia vorbei. In dem Raum der blonden Padawan war allerdings weder die Bewohnerin, noch sonst jemand da, und so legte Jibrielle das Buch auf Nylias Nachtschrank und legte einen Zettel dazu, schrieb darauf: "Für ein bisschen Abtauchen in andere Welten. Mir hat es sehr gefallen. Dir gefällt es hoffentlich auch. Deine Jib"

Vor dem Honey House blickte die brünette Frau, die Padawan und vielleicht Jediritterin in spe noch einmal zurück, auf das so herunter gekommen und hoffnungslos verkommen wirkende Haus, dass mittlerweile mehr als jeder andere Ort von ihr "Zuhause" genannt werden konnte. Gut möglich, dass sie nie wieder hierher zurück kam, konnte doch diese Interrimslösung jederzeit beendet werden. Für den Fall aller Fälle winkte sie der kühlen Fassade jedoch ein "Lebwohl und Aufwiedersehen" zu, bevor sie die Riemen ihres Rucksacks enger und angenehmer sitzend festzog, um mit großen Schritten für ein Mädchen aus einem Coruscantischen Waisenhaus, auf eine für ein Mitglied des Ordens der Jedi eher kleine Reise zu gehen, während die Rauchschwaden aus den Gullideckeln ihre schrumpfende Silhouette immer weiter dahinschwinden ließen, bis man sie nicht mehr sah.


Weiter im Weltraum (Imperium)
 
Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Saal im Hinteren Bereich| Vorin, Crado, Shana, Noomi, Mara S., Trayla und andere Jedi

Trayla sah nun wieder still zwischen den Anwesenden hin und her sie wusste nicht genau worüber sie sprachen darum hielt sie eine Einmischung für Sinnlos sie hob den Blick als wieder jemand in den Raum Trat (Mara), langsam füllte er sich zusehends. Sie erkannte sie wieder, sie hatte Sie bereits vorher schon einmal gesehen. Kannte jedoch soweit sie wusste noch nicht ihren Namen. Dennoch schenkte Trayla ihr ein freundliches Lächeln.

„Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich ein wenig mittrainier? Du schuldest mir im übrigen noch einen Trainingskampf Vorin, falls du dich erinnerst!“

Scheinbar kannten sich die beiden bereits. Schnell wandte sich Mara nun an sie und streckte Trayla die Hand hin.

„Du bist Trayla nicht wahr!? Vorins neue Schülern. Ich bin Mara. Ich glaube wir beide sind im gleichen Alter und besitzen die gleiche Gabe. Visionen oder!?“

Trayla schmunzelte und schüttelte sanft die angebotene hand, es war ihr wichtig Kontakte zu Knüpfen und neue leute kennen zu lernen und bisher hat sie sich damit ja nicht sehr schwer getan, die meisten beziehungsweise alle die sie bisher hier kennen gelernt hatte waren freundlich und sehr Hilfsbereit wie man es von Jedi erwartete. Freundlich lächelte Trayla sie an.

„Ja ich bin Trayla, es freut mich dich kennen zu lernen Mara“


Sie selbst legte fast zeitgleich den kopf etwas schief und musterte sie kurz jedoch weiter mit einem Lächeln, es war interessant noch jemanden zu treffen der die gleiche Gabe besaß wie sie selbst. Sachte nickte sie.

„Ja ich habe auch Visionen, es ist schön noch jemanden kennen zu lernen der die gleiche Gabe hat wie ich!“

Sie strahlte, vielleicht könnte sie auch von Mara etwas im Umgang mit ihrer Fähigkeit lernen. Es würde auf jedenfall nicht Schaden den Kontakt mit ihr zu suchen. Langsam sah sie nun auf zu Crado und Noomi die scheinbar wieder gehen wollten. Sie hatte sich so gefreut die beiden wieder zu sehen Schade das beide wieder gehen mussten. Sie erhob sich und verbeugte sich respektvoll

„Passt auf euch auf und … möge die Macht mit euch sein“

Sie musste lächeln noch nie hatte sie diese Worte als Abschiedsgruss genutzt einmal ist immer das erste mal wohl auch in diesem falle. Sie wandte sich nun wieder an Mara, Vorin und Shana.

"Den schulde ich Dir in der Tat."
, Vorin grinste leicht. "Wie der Zufall so will … hatte ich für heute Kampfunterricht geplant. Wenn wir mit einer kleinen Anschauungsrunde anfangen, kann das sicher nicht schaden. Das heißt nur wenn Du wirklich bereit bist."

Trayla schluckte, der Kampf? Sie hatte keinerlei Kampf Erfahrung sträubte sich innerlich auch etwas dagegen. Sie hatte noch niemals eine Waffe benutzt oder jemanden verletzt, geschweige denn wollte sie es auch niemals tun. Sie blickte zu Vorin, zaghaft hob sie leicht die Hand.

„Meister ist…das wirklich Nötig? Ich habe noch nie eine Waffe benutzt…und möchte niemanden verletzen“

Es tat gut ihre bedenken zu äußern und sie war sich sicher das Vorin etwas dagegen tun würde, zur Not würde sie den Kampf wohl lernen müssen, damit sie weiß wie es geht, ob sie ihr wissen nutzen würde wäre dann eine vollkommen andere sache.

Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Saal im Hinteren Bereich| Vorin, Shana, Mara S., Trayla und andere Jedi
 
[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Platz der Imperatoren | auf der Bühne | mit Moff Veran, High Colonel Aabe und Darth Draconis; dazu noch einige Richter und die Gefangenen (unter strenger Bewachung mehrerer Coruscant Guards) ]

Unter stürmischem Applaus – begleitet von enthusiastischen Parolen – kehrte Moff Veran, mit einer siegessicheren Miene, zu Gouverneur Kraym I. zurück. Nun hatte der Vjuner Adlige erlebt wie man eine gewaltige Masse loyaler Anhänger wirklich begeistern konnte. Im Inneren spürte er selbst eine leichte Gemütsänderung. Fast riss ihn diese Begeisterung mit. Nur sein Wille – die letzte Bastion in seinem Körper – hielt noch stand. Horatio bekam nur beiläufig mit wie eine unbekannte Stimme aus den Lautsprechern nun die Hinrichtung ankündigte. Unter lautem Jubel wurden die Richter genannt, die in den letzten Tagen die Todesurteile beschlossen hatten. Elegant traten die sehr alten Männer in ihren purpurnen Roben auf die Bühne. Begleitet wurden sie von einem Zug roter Coruscant Guards, den Eliteeinheiten dieser kolossalen Metropole.

„Die Inszenierung ist fast perfekt“, flüsterte auf einmal der raubvogelartige Veran zu Horatio. „Nur ein echter Jedi hätte dieses Szenario noch abrunden können.“

Der Gouverneur biss sich flüchtig auf die Unterlippe. Daran hatte er nicht gedacht. Ein Jedi – selbst ein Schauspieler – hätte dieser Veranstaltung tatsächlich die Krone aufgesetzt. Denn damit hätte das Imperium seinen Sieg noch dramatischer darstellen können. Hätte mit einem Mal das sehr berühmte Symbol der Rebellen anschlagen; vielleicht sogar endgültig zerstören können. 'Damit hätten wir die Motivation dieser feigen Rebellen endlich brechen können.' Trotz dieser plötzlichen Erkenntnis ließ sich der Adlige nichts anmerken. Ruhig atmete er ein aus, während unter strenger Bewachung sowie lauter Buhrufe die verurteilten Partisanen auf die Bühne kamen. Sie alle gehörten unterschiedlicher Spezies an. Man entdeckte unter den Verurteilten neben ein paar Menschen auch Iktotchi, Zabraken, Duros und Twi'lek. Schmutzig, blass und sehr kränklich sahen sie aus. Jedoch konnten sie nicht auf das Mitleid der unzähligen Zuschauer zählen.

„Bürger von Imperial City, diese Männer und Frauen haben sich alle schwer Verbrechen schuldig gemacht“, erklang die zitternde Stimme des obersten Richters über die unzähligen Lautsprecher auf dem Platz beim Beginn von dessen Ansprache. „Man hat sich folgender Delikte schuldig gemacht: Bildung einer terroristischen Vereinigung, Widerstand gegen die imperiale Staatsgewalt und – was am schwersten wiegt! – Hochverrat. Dafür gibt es nur ein Urteil: den Tod!“

Jubel brach plötzlich – wie auf ein Signal – aus. Etwas verdutzt und missbilligend musterte der sehr alte Richter das gewaltige Publikum. Strich beiläufig das purpurne Gewand glatt und ließ den lauten Applaus langsam vergehen. Fast im selben Moment wanderte Horatios Blick zu dem schweigsamen Sith-Warrior, in einer schwarzen – dem Anlass angemessenen – Soutane, an seiner Seite. Neben ihm stand High Colonel Rarr Aabe. Der imperiale Armeeoffizier trug eine Paradeuniform und dazu viele bunte Auszeichnungen. Starr blickten beide Männer – so unterschiedlich sie in ihrer Art waren – in die Leere. Keiner der zwei sagte ein Wort. Man folge still dem erstaunlichen Prozedere. Der erregte Jubel verebbte allmählich. Horatio kehrte deshalb mit seiner Aufmerksamkeit zu dem Menschen am Rednerpult zurück, der auf diesem Planet die höchste Instanz der Judikative darstellte.

„Der Tod – laut unserem ehrenwerten Imperator – ist das einzige Urteil“, wiederholte der Richter in einer ungewohnt ruhigen Art – wobei die strenge Miene dennoch blieb. „Dieses loyale Kommando an Coruscant Guards wird nun das Urteil vor Ort – und in aller Öffentlichkeit! – vollziehen. Stellen Sie diese Subjekte in eine Reihe auf, Command Sergenat!“

Einer der muskulösen Soldaten nickte knapp. Dann gab er seinen Männern ein Zeichen. Barsch griff man nach den ehemaligen Freiheitskämpfern und zerrte sie einige Schritte weiter auf die Bühne. Sie gingen dabei sehr mechanisch vor, obwohl sich viele der Verurteilten wehrten – sogar unter riesigen Tränen. Diese einzelnen Tränen konnte man für einen sehr knappen Augenblick auf den zahlreichen Leinwänden bewundern. Jedoch ließ sich das gesamte Publikum von diesen traurigen Anblick nicht (mehr) erweichen. Man schrie nach dem Tod dieser Männer und Frauen. Horatio holte tief Luft. Sah sich die vielen Vorgänge von seinem Platz an der Seite aus an. Es dauerte mehrere Minuten bis man sämtliche Verurteilten in einer Linie aufgestellt hatte und auch die Coruscant Guards ihre Positionen bezogen hatten. Nun schlug Horatios Herz lauter. Der Gouverneur spürte sogar die reine Nervosität, die sich durch seine Adern presste. 'Der Höhepunkt ist gekommen', dachte sich der Verwalter und er behielt seine stramme Haltung bei. Kurz surrte ein Kameradroide an ihnen vorbei. Gleichzeitig gab Moff Veran dem ergrauten Richter ein knappes Zeichen.

„Achtung!“, schrie der rotgepanzerte Unteroffizier mit kräftiger Stimme. „Anlegen! … Zielen! … Feuer!“

Hell leuchteten die Mündungen der Blastergewehre – nur einige Millisekunden nachdem der Befehl gegeben worden war – auf. Bloß einen kurzen Bruchteil später sackten alle Verurteilten gleichzeitig leblos zusammen. Erneut jubelte das ganze Publikum als der Unteroffizier weitere Befehle an seine Männer gab. Nun stellten sich die Coruscant Guards in einer geraden Linie vor den Zuschauern auf und ließen sich gebührend feiern. Horatio lächelte kühl. 'Selbst dieser winzige Punkt hat einen Platz in dem großen Konzept gefunden.' Hier zeigte wieder einmal das Galaktische Imperium seine recht ausgeprägten Fähigkeiten in der Propaganda. Mehrere Minuten hielt der enthusiastische Applaus für diese anonymen Soldaten an. Dann gab man dem Gouverneur ein Zeichen. Mit einem würdevollen Gang schritt der Adlige auf das schmale Pult zu, während sich gleichzeitig der Oberste Richter ganz gemächlich zu den seinen, die ebenfalls purpurne Gewänder trugen, zurückzog. Noch einmal holte Horatio tief Luft. Zog sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. Jeden einzelnen Blick spürte er auf sich ruhen.

„An dieser Stelle wollen wir noch zwei Männer besonders ehren“, setzte der imperiale Gouverneur mit feierlicher Stimme erneut an. „Im Kampf gegen den Widerstand haben Sie unsere Truppen zum Sieg geführt. Haben ihren Dienst für das Imperium – ihre Heimat, ihre Familien – getan und so eine ganze Reihe an Köpfen dieser feigen Untergrundbewegung zu Tage gefördert. … High Colonel Aabe und Darth Draconis – bitte treten Sie vor.“

Elegant löste sich der blonde, muskulöse Hüne aus seiner Starre. Ebenso kam auch der finstere Sith auf den hochrangigen Verwalter zu. Auf der Leinwand zeigte man diese Männer in ihren kompletten Gestalt. Untermalte die Szene sogar mit heroischer Musik. Besonders der High Colonel schien der Mittelpunkt zu sein. Lässig fuhr sich Horatio durch sein schwarzes Haar. Eher unbemerkt kam nun noch eine hübsche Dame – ebenfalls in Uniform – auf die Bühne. Sie hielt zwei schmale Schatullen, die schön verziert waren, in der Hand. Lächelnd stellte sie sich neben den Gouverneur. Dieser nahm die erste Schatulle der rothaarigen Dame ab. Zackig salutierte der Offizier, während sich der dunkle Sith bloß ganz leicht verbeugte. Kurz musterte Horatio die beiden Männer, bevor er sich wieder der jubelnden Masse zu wandte. Langsam kehrte die Aufmerksamkeit zu ihm zurück. Der Gouverneur setzte ein weiteres Mal zum Sprechen an.

„Heute wollen wir diesen beiden Männern den Imperialen Stern in Bronze verleihen“, sprach er mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen weiter. „High Colonel Aabe für Ihren treuen Dienst der imperialen Gemeinschaft und dem Imperator gegenüber erhalten Sie diese Auszeichnung. Tragen Sie diesen Orden mit Stolz. ... Darth Draconis, Warrior des Sith-Ordens, natürlich erhalten auch Sie für Ihre loyalen Dienste dem Imperium gegenüber diesen bronzenen Orden. … Meine Gratulation.“

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Platz der Imperatoren | auf der Bühne | mit Moff Veran, High Colonel Aabe und Darth Draconis; dazu noch einige Richter und mehrerer Coruscant Guards ]
 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | Rotlichtviertel | Honey House | hinterer Bereich | Saal | mit Noomi, Trayla, Vorin, Shana und eine Fremde (Mara), im Hintergrund noch ein paar anderen Jedi ]

Joseline hat Coruscant verlassen“, teilte auf einmal eine fremde, sehr zarte Stimme (Mara Selaren) mit und zog damit in einer Sekunde die Aufmerksamkeit des gesamten Tisches auf sich.

Erstaunt musterte der struppige Cathar die hübsche Blondine. Sie schien im selben Alter wie Trayla zu sein – nur fehlte ihr das Kindliche. Nachdenklich kratzte sich Crado. Die recht knappe Nachricht, die diese unbekannte Jedi mitgeteilt hatte, störte ihn etwas.
'Noch eine Jedi weniger?', schoss es ihm durch den Kopf. 'Damit wird der Kampf gegen das Imperium noch schwerer.' Kurz sah der Ritter zu seiner schweigsamen Schülerin. Noomi zuckte bloß mit den Schultern. Der junge Jedi-Ritter kehrte mit seiner Aufmerksamkeit zu dem Gespräch zurück. Gleichzeitig strich das Katzenwesen den recht schmutzigen Poncho wieder glatt. Sollte er noch etwas sagen? Zögerlich sah er zu Vorin al Jevarin.

„Also ich wollte euch jetzt nicht rausschmeißen oder so“, bemerkte der junge Jedi-Meister lachend. „Ihr könnt auch noch gern hier bleiben und mittrainieren...“

„Nein, nein...“, winkte der Cathar freundlich ab.

„Aber gut … wenn ihr los wollt“, sprach Vorin unvermittelt weiter und unterbrach Crado. „Da wohl sonst auch niemand hier ist, der dein Vorgehen „absegnen“ könnte, liegt es wohl allein an Dir zu entscheiden. Ich denke, wir müssen nehmen und tun was wir können, auch wenn es nicht unbedingt die Optimallösung bedeutet. Shana kann Dir etwas helfen, wie es mit anderen Jedi aussieht … keine Ahnung. Joseline ist offenbar ebenso nicht mehr hier, und von Rat Lucas wissen wir, wie Du sagst, auch nichts Genaues.“

Bei diesen Worten nickte Crado nachdenklich. Sogar mehrere Falten zeigten sich auf dem haarigen Gesicht. 'Die Jedi sind somit doch bloß Alleinkämpfer', bemerkte er in Gedanken und seufzte dabei leise. Fühlte er sich schon bereit soviel Selbstinitiative zu zeigen? Bisher hatte er immer einen guten Mentor an seiner Seite gehabt. Nun sollte er – schon so früh – diese Rolle übernehmen? Er war erst seit zwei, drei Wochen ein Jedi-Ritter und dazu der Mentor von Noomi. In dieser Rolle hatte er bloß ein paar Erfahrungen gesammelt. 'Bin ich also bereit?' Diese Frage ließ ihn nicht mehr los. Kurz sah er noch einmal zu der schweigsamen Nautolanerin an seiner Seite.

„Der Widerstand braucht sofort Hilfe“, sagte das Katzenwesen weiterhin grübelnd. Noomi und ich werden das schon schaffen. … Und mit Shanas Kontakten könnte die Suche vielleicht sogar etwas leichter gehen. Ich danke für die Hilfe, die Ihr uns gegeben habt, Meister.“

Etwas demütig verbeugte sich der zottelige Cathar. Lächelnd sah er zu Trayla. Das blonde Mädchen grinste zurück. Offenbar war sie mit der neuen Gesellschaft sehr zufrieden. Crado war froh, dass sie endlich einen Mentor gefunden hatte, der sich vielleicht ihrer besonderen Gabe im richtigen Maße annehmen konnte. Im Inneren unterdrückte der Jedi-Ritter das Gefühl des Alleinseins. 'Meine zwei Mentoren – Mike und Utopio – müssen auch allein in der riesigen Galaxie zurecht kommen', rief er sich ins Gedächtnis. Langsam kehrte sein Selbstbewusstsein zurück. Seine Zweifel traten wieder in den Hintergrund. Ruhig atmete er ein – und wieder aus. Durch die Macht spürte er die Hilflosigkeit, die in Vorin wüten musste. Immerhin schien er nun die Leitung über die Jedi, die auf diesem großen Planeten tätig waren, zu übernehmen.

„Vorerst werde ich fürs Trainieren hier bleiben“, erklärte der junge Mann und sah Crado an. „Euch wünsche ich viel Erfolg bei euren Bemühungen. Möge die Macht mit euch sein.“

„Möge die Macht auch mit Euch sein, Meister al Jevarin, erneut verbeugte sich der Cathar. Trayla und bestimmt auch Shana haben noch keinerlei Erfahrungen mit der Macht. Die Tiefebenen sind so nicht der richtige Ort für die beiden.“

„Moment!“, platze auf einmal Shana heraus und sprang rasch auf. „Hier ist meine Nummer, für den Fall dass ihr schnell etwas braucht.“

Ein bisschen peinlich berührt zeigte Crado der jungen Blondine, dass er kein Com-Gerät mehr hatte und deshalb keine Nummer speichern konnte. Jedoch wusste man sich schnell zu behelfen. Ein ganz einfacher Zettel, wo Shana die Nummer notierte, war die Lösung. Lächelnd bedankte sich der junge Cathar und nahm den Zettel entgegen. Mit freundlichen Worten verabschiedeten sich der Jedi-Ritter und dessen Padawan. Über den Hintereingang verließen sie das „Honey House“. Unbemerkt tauchte man in der Masse an Passanten unter. Es dauerte nur wenige Minuten bis man die beiden nicht mehr sehen konnte. Schweigend gingen Schülerin und Mentor zurück zur Station der Repulsorbahn. Dort wollte man dann weitersehen.


[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | Rotlichtviertel | auf dem Weg zur Station | hinterer Bereich | Saal | mit Noomi, im Hintergrund Passanten ]
 
…erinnerst du dich noch an die Sonnenaufgänge auf Nar Shaddaa? Es waren schlimme Tage, aber hoch oben auf den Häuserdächern mit der strahlenden Sonne in unserem Gesicht und wir beieinander, füreinander da, wir waren unsterblich. Nichts konnte uns etwas anhaben! Ich erinnere mich noch so gut, du hast immer eine von Vaters Lieblingsliedern gesungen.
Ich habe schon lange keinen Sonnenaufgang mehr gesehen. Ich weiß auch nicht warum. Du weißt sicher noch, was für eine Bedeutung sie für uns hatten. Für uns alleine. Wir hatten für alles eine eigene Bedeutung, eine ganz eigene Sprache, die nur wir verstanden. Ich vermisse die Wärme, hier ist alles kalt. Die Nacht ist überall, die Sonne erscheint mir blass und unwirklich. Zum Weglaufen! Aber wohin? Ohne dich hat nichts mehr eine echte Bedeutung.

Unsere Suche läuft schlecht, ich mache mir Vorwürfe so unvorsichtig gewesen zu sein. Ein öffentliches Krankenhaus, was habe ich mir nur gedacht. Es ist als wäre sie vom Erdboden verschwunden. Lukas tut was er kann. Aber Fortschritte haben wir noch nicht gemacht. Zumindest sicher fühle ich mich bei ihm. Aber langsam wird er aufdringlich. Er erwartet mehr von mir, glaubt es durch seine Taten erzwingen zu können. Er ist keine schlechte Person, ich möchte ihn eigentlich nicht vor den Kopf stoßen. Aber er ist ein Mann, er kann es nicht verstehen.

Ob ich je wieder lieben können werde? Warum ist die Welt so kompliziert, könnte sie nicht einfacher sein? Ich wache noch immer jeden Morgen mit dem Gedanken auf, ob es Noah gut geht, ob er die Jedi Verfolgung überlebt hat. Doch wenn er sie tatsächlich überlebte, warum meldet er sich dann nicht, warum sucht er nicht nach mir? Vielleicht wäre mir die Vorstellung er ist gestorben lieber! Ich weiß, was du jetzt denkst. Aber ich ertrage nicht den Gedanken, er könnte mich vergessen haben. Unsere Zeit war nur kurz, wie kann ich glauben er würde noch immer an mich denken? Warum aber tue ich es? Wir wissen beide wie Männer sind, sie haben es gar nicht verdient, dass wir überhaupt an sie denken! Ich stehe jeden Tag minutenlang vor dem Spiegel, die Narbe verheilt nicht, niemals wird sie verheilen. Ich will gar nicht, dass sie heilt, sie erinnert mich daran wie das Leben wirklich ist, dass man stark sein muss. Niemand wird sie jemals wieder sehen oder berühren, das lasse ich nicht zu. Wir haben gelernt wie man sich schützt, ich musste das nur erst wieder entdecken. Ich muss auf mich selbst aufpassen, nur so kann ich meine Richtung finden, mich beschützen, auch wenn Leute wie Lukas dabei zum Opfer werden.

Ich wünschte nur Vorin müsste nicht in dieser Welt leben. Er wird sich irgendwann auch verändern, die Realität anerkennen und seine süße Naivität ablegen. Ich selbst habe es ihm schließlich geraten. Ich möchte aber nicht, dass er wie ich wird oder noch schlimmer wie einer von ihnen! Aber wahrscheinlich kann man davor nicht weglaufen. Ich versuchte es, immer und immer wieder. Die Welt können wir nicht verändern, sie wird uns überall einholen. Warum ist sie nur so kalt? Ist es dort wärmer, wo du jetzt bist? Siehst du den Sonnenaufgang?
In meiner Schublade in der Kommode neben dem Bett, hässlich aber passend, neben dem Buch, dort liegen immer drei grüne Pillen. Heute war die Überwindung wieder sehr groß zum Buch zu greifen. Alles schreit danach, ich will dich wiedersehen! Meine Hände zittern jeden Morgen, nachdem ich mit Mühe aufgestanden bin, den erhofften ewigen Schlaf nicht fand und schließlich diese Schublade öffne. Ich vermisse dich!
Heute wird ein guter Tag werden, ich fühle es.


Geräuschlos klappte sie den Deckel zu, strich mit ihrer Hand über den Einband, wie über ein lebendiges Wesen, die Augen zusammengepresst, die Lippen in einem schmalen Strich fast verschwunden. Leise öffnete sie die Schublade und legte es zurück an seinen Platz, schloss sie und machte sich beim Gang zur Dusche Pläne für den kommenden Tag.
 
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|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ hinterer Bereich ▫ Saal || ▫ Vorin ▫ Crado ▫ Noomi ▫ Trayla ▫ Shana & noch andere Jedi

Die beiden nichtmenschlichen Jedi verabschiedeten sich wieder von ihnen. Chesara hatten sie nicht angetroffen, daher war die Frage ob sie nun das gefunden, was sie gesucht hatten. Ohne die beiden Jedi Damen würde es vonnöten sein, sich anders zu organisieren. Soweit er das beurteilen konnte, hatten sie das Beste aus der Situation gemacht. Hoffentlich verlief die Aufgabe des Cathar so, wie er es sich vorgestellt hatte. Vorin wünschte es ihm und auch allen anderen, schließlich saßen sie in einem Boot. Er nickte den beiden noch einmal zu, bevor er sich den drei Blondinen zuwandte. Trayla hatte Bedenken bezüglich der Waffe und des Kampfes, welche sie sofort aussprach. Der Jedi - Meister wusste nicht genau ob er wirklich überrascht sein sollte oder nicht. Ja, seine Padawan war sehr jung, aber auch naiv? Offensichtlich hatte sie noch nie eine Waffe in der Hand gehabt. Glaubte sie tatsächlich dass dies so bleiben würde? Sie war noch unschuldig, was diese Sache anging. Konnte er ihren Irrglauben so einfach rüde zerstören? Wenn es ginge, würde er ihre liebend gern eine friedliche Welt vorspielen, aber das brachte hier auf Coruscant inmitten eines schmutzigen Widerstandkampfes recht wenig. Dies gehörte wohl auch zu den Aufgaben eines Meisters. Er lächelte milde.

"Wirklich noch nie? Dann kann ich verstehen dass Du Angst hast. Andere zu verletzen ist niemals eine leichte Sache. Die von uns die keine gestörte Gefühlswelt haben, verspüren Mitgefühl und können, bzw. wollen niemanden leiden sehen. Doch auf der anderen Seite gibt es Konflikte, die lassen sich nicht durch Worte lösen. Wenn eine Seite Argumenten nicht mehr zugänglich ist, wird es meistens körperlich. Immer lässt sich das nicht verhindern, auch wenn wir dies als Jedi immer versuchen sollten. Wenn es soweit ist, bleibt einem keine andere Wahl als sich zu verteidigen oder auf die Gnade des Gegenübers zu warten. Leider sind wir als Jedi in den seltensten Fällen nur für uns selbst verantwortlich. Wir müssen auch andere beschützen.

Ob es deshalb notwenig ist mit einer Waffe umgehen zu können? Ja, das ist es. Doch im Gegensatz zu einem Blaster kannst Du ein Lichtschwert defensiv benutzen. Du willst keinen verletzen? Gut, solange Du einen Fluchtweg hast und deine Waffe Dich schützen kann, musst Du dies auch nicht. Und solange wir hier trainieren wirst Du ebenso wenig jemanden verletzen.

Ungeachtet all dessen gibt es keinen Jedi – Ritter, der sich nicht wenigstens grundlegend verteidigen kann. Denk immer daran dass es Leute gibt, die kein Mitleid haben, keinen anderen Weg, als den der Gewalt kennen. Willst Du einfach die Wange hinhalten? Das glaube ich nicht. Keine Sorge, Selbstverteidigung hat noch niemandem geschadet. Guck einfach erstmal zu."

Er hoffte dass er es ihr einigermaßen schonend beigebracht hatte. Sie hatte letztendlich auch keine Wahl als sich damit abzufinden, so hart das auch klingen mochte. Vielleicht würde sie es am Ende sogar mögen. Jetzt wollte er ihr erstmal zeigen wie es aussehen sollte. Mara war schon ziemlich weit, es sollte durchaus beeindruckend aussehen. Er stellte sich seiner Freundin gegenüber und zündete seine Lichtschwertklinge. Das leicht violette Pulsieren fokussierte ihn auf den folgenden Kampf, der noch auf der To – Do Liste gestanden hatte. Doch bevor er losgehen konnte gab es eine erneute Unterbrechung, diesmal von Shana.

"Meister al Jevarin, es tut mir wirklich sehr leid."
Das Gesicht der Blondine machte einen zerknautscht wirkenden Eindruck.

"Ich habe über den Jedi Crado und seine Aufgabe nachgedacht. Wenn ich ihm helfen soll, dann muss ich mich möglichst schnell um ein paar Sachen kümmern. Die Kontakte die ich erwähnte, lassen sich nicht alle unbedingt sofort aktivieren. Einiges bedarf Vorarbeit und Zeit. Es macht wenig Sinn wenn ich Hilfe anbiete, die dann tagelang auf sich warten lässt. Gerne verlasse ich das Training nicht, doch diese Dinge müssten so ziemlich sofort in die Wege geleitet werden. Ein kurzer Anruf genügt da nicht. Mit eurer Erlaubnis werde ich diese Leute ausfindig machen und alles vorbereiten, damit die Geldbeschaffungsmaßnahmen auch reibungslos funktionieren."

Darum ging es also. Fast hätte er geseufzt. Es gefiel ihm nicht unbedingt, dass sie so vage blieb. Hatte sie etwas zu verbergen? Wieso musste sie Leute ausfindig machen? Hatte sie nun Kontakte oder nicht? Dann sollte es doch einfach sein. Andererseits wirkte sie nicht hinterhältig oder verschlagen. Er konnte auch keine Lüge in ihren Worten erspüren. So wie er es verstand, soweit er sich mit der Materie auskannte, waren die Leute, von denen sie sprach, eher misstrauisch. Insofern machte es schon Sinn, wenn sie sich ein wenig Zeit nahm und erstmal versuchte eine "Verhandlungsgrundlage" zu schaffen. Wenn er wollte, könnte er wohl ihr Bleiben verlangen, doch war das notwendig? Wenn sie sagte, sie brauche Vorbereitung, sollte sie diese wohl bekommen.

"Meinetwegen, auch wenn es mir lieber wäre, wenn Du tatsächlich mal einem Training vollends beiwohnen würdest. Soll nicht besser noch jemand mitkommen? Immerhin sind solche Leute nicht immer in den freundlichsten Gegenden unterwegs." Das Mädchen Shana lächelte wissend und schüttelte leicht den Kopf.

"Nicht notwendig. Erstens kenne ich mich in solchen Milieus aus, auch wenn man dies nicht unbedingt vermuten würde, und zweitens könnte es kontraproduktiv sein, wenn dort mehrere aufkreuzen. Ich schaffe das schon alleine."

Hm, das klang alles nicht beruhigend. Darüber sollten sie auch noch einmal reden, doch im Moment war sonst niemand hier, und er konnte nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein. Blieb nur eine Wahl.

"Nun, dann viel Erfolg und sei sehr vorsichtig. Möge die Macht mit Dir sein." , verabschiedete er sie.

"Möge die Macht mit euch sein Meister" , entgegnete sie etwas zögerlich. Sie nickte ihm zu und machte sich auf den Weg. Während sie den Raum verließ, drehte sich der Blondschopf seiner wartenden Partnerin zu und hob viel sagend die Augenbraue. Sie musste wirklich lange auf den Beginn des Kampfes warten, aber nun war es wohl soweit.

"Es kann dann wohl losgehen."

Er grinste einen Moment, bevor er die Klinge grüßend bis vor das Gesicht hob und den ersten Angriffsschlag ausführte. Elegant gleitend ließ er einen Angriff in den nächsten fließen und trieb Mara ein wenig zurück. Wie bei jedem Trainingskampf würde er langsam beginnen und dann das Tempo steigern. Seit über einem Jahr hatten sie nicht mehr gekämpft, ein merkwürdiges Gefühl irgendwie. Aber kein schlechtes, soviel stand fest.

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Irgendwie war es schon lustig, Trayla schien ebenso wie sie ein wenig die Außenseiterin zu sein. Wobei das Mädchen wohl auch etwas schüchtern und naiv war. Zumindest vermittelte sie diesen Eindruck. Maras Gespür dahin gehend traf meistens zu. Nun ja, sie würden sehen ob sie recht hatte oder nicht. Schön war jedenfalls, jemanden hier zu haben, der die gleiche Gabe hatte, wobei Mara das Gefühl nicht loswurde, dass Trayla in ihrer Gabe nicht ganz so verstört war wie sie, was daran liegen konnte, dass Maras Fähigkeiten darin extrem hoch waren. Wie auch immer, sie würde es herausfinden. Ihr freundliches Lächeln war jedenfalls sympathisch. Wenigstens etwas! Mara beobachtete die Blondine, während Vorin entschied, dass er ihr wirklich noch einen Kampf schuldete. Schön, dann würde dies auch noch kommen. Zuerst jedenfalls war Trayla an der Reihe. Sie schmunzelte leicht, schüttelte dennoch sanft Maras Hand und bestätigt dann der Ritterin ihre Annahme. Gut, zwischenzeitlich taten sich auch noch andere Dinge, denn der Cathar brach mit seiner Schülerin auf, bekam noch ein paar Worte von den anderen zu hören, dann waren sie auch schon fort. Im nächsten Moment musste Mara allerdings ungläubig den Kopf schütteln als die zweite Blondine fragte, ob es nötig sei eine Kampf zu führen. Sie erklärte noch nie eine Waffe benutzt zu haben und wollte niemanden verletzen. Ach du meine Güte! Vorin hatte es hier mit einem absoluten Neuling zu tun, der scheinbar bisher ein sehr behütetes Leben geführt hatte, wenn sie bisher noch keine Erfahrungen gesammelt hatte. Irgendwie beneidenswert. Andererseits verbarg sich in Traylas Worten auch etwas sehr naives. Sie wollte keinem weh tun. Scheinbar war ihr nicht klar, dass wenn sie das Leben einer Jedi führen wollte, sie in jedem Fall in Situationen kommen würde, in denen sie würde kämpfen müssen. Dies ließ sich nicht vermeiden. Eine sehr kindliche Einstellung die das Mädchen da hatte. Komisch, irgendwie war Mara schon sehr früh klar geworden, dass sie irgendwann würde kämpfen müssen und genau dies war auch geschehen. Sehr früh um genau zu sein. Wie sonst sollte man auf den Straßen überleben, wenn man nicht lernte zu kämpfen!? Hätte Charon sie damals nicht gefunden und aufgenommen, wer wüsste was aus ihr heute sonst geworden wäre. Das Leben war keine Zuckerschlecken, dies wusste Mara bereits, das ganze Leben bestand aus seinem Kampf, einem einzigen großen Kampf, denn man gewinnen musste. Nun ja, Mara war versucht etwas zu sagen, aber Trayla war die Schülerin ihres Freundes, also würde sie sich heraushalten. Am Ende hieß es noch sie wollte ihm die Schülerin abluchsen und dies war ganz sicher nicht der Fall.

Vorin jedenfalls kam seiner Aufgabe nach und sprach mit seiner Schülerin. Mara hörte aufmerksam zu. Ihr Freund versuchte es sehr schonend der kleine beizubringen. Irgendwie war dies niedlich. Vaterqualitäten besaß er auf alle Fälle, gut zu wissen jedenfalls. Mara selbst hätte die ganze Sache ein wenig anders angefangen, aber dies war wohl normal, immerhin war jeder von ihnen anders. Anstatt das es endlich losgehen konnte mit ihrem Kampf meldete sich die dritte Blondine zu Wort und Mara seufzte innerlich. Ein Meister an einem Platz konnte verdammt wenig sein, bei einer Schar von Padawanen. Im gleichen Moment musste sie bei diesem Gedanken lachen. Sie war ja keine Padawan mehr! Nur dass dies keiner wusste, ihre Ernennung war noch nicht lange her und sie hatte es nicht erzählt. Warum auch, es war nicht wirklich wichtig. Mara übte sich in Geduld, irgendwann würde es schon losgehen.

Letztlich verabschiedete sich auch die andere Blondine, die Crado helfen wollte, welcher der Cathar gewesen war. Mara dachte einen Moment darüber nach. Die Idee, dass die Blondine allein herumlief behagte ihr nicht. Coruscant war nicht ohne und im Moment sogar heikel. Komisch das Vorin nicht versuchte ihr dies auszureden. Andernfalls glaubte Mara nicht, dass sich die Blondine etwas hätte sagen lassen. Die Ritterin fühlte sich ein wenig unwohl, aber dieser Moment verflog wieder. Mara lächelte als ihr Freund sich ihr endlich wieder zuwandte und es losgehen konnte. Er zündete sein Lichtschwert und Mara tat es ihm gleich. Für den Anfang würde sie ihn schmoren lassen. Sein erster Angriff trieb sie erst einmal zurück und Mara ließ sich zurück treiben. Sollte er nur glauben es hier noch immer mit einer Padawan zu tun zu haben. Innerlich sich freuend ließ Mara ihren Freund weiter machen und tat so als ob sie nicht genau wüsste was sie tun sollte. Im nächsten Moment allerdings schlug sie zurück. Mit einem Ausfall nach rechts ging sie zum Angriff über. Ihre Klinge jagte blitzschnell auf ihn zu, wich seinem Schwert aus und jagte dann eine genauso schnellen Stoß gegen sein Bein. Sie traf, brachte ihn kurz aus dem Gleichgewicht, ließ ihm aber keine Zeit sondern schlug wieder zu. Diesmal lenkte sie ihr Schwert in Richtung seiner Kehle, bremste minimal und ließ es gegen seine Klinge krachen. Das Echo halte durch den Raum. Mara war im Laufe ihres Pada seins schneller geworden, sehr viel schneller und besser. Dies hatte auch Jo erkannt gehabt. Doch darauf bildete Mara sich nichts ein, sondern ging zum nächsten Angriff über, ließ ihrem Freund keine Zeit zu Atem zu kommen, jagte ihr Schwert unerbittlich in vielen Hieben auf ihn nieder. Mal sehen wie er darauf reagieren würde und wie gut er sich schlagen würde.


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So nun ging es richtig los. Summende Lichtschwerter erfüllten den Raum mit Geräuschen. Unterbrochen von fast regelmäßigem Krachen, wenn die Klingen aufeinander schlugen. Ihre anfängliche Passivität hatte Mara schnell aufgegeben und ging zum Gegenangriff über. Er konnte auch schlecht von ihr erwarten die ganze Zeit nur abzuwehren. Bedenken gab es bei ihr keine. Sie fürchtete den Kampf nicht. Ebenso wenig würde sie zögern jemanden zu verletzen wenn es notwendig war. Trayla würde das auch noch verstehen. Es verstehen müssen. Seine Freundin ging aggressiver zu Werke als er erwartet hatte. Ihre Klinge sauste schnell durch die Luft und ließ kaum Spielraum dies als lockeren Schaukampf zu führen. Davon wurde er durchaus überrumpelt. Ziemlich direkte Attacken brachten ihn in ernstzunehmende Bedrängnis. Darunter waren einige, die näher kamen als ihm lieb war. Er bekam Schwierigkeiten wieder in einen Rhythmus zu kommen, denn Mara ließ ihm keinen Moment. Woher kam diese Verbissenheit? Rücksicht oder Nachsicht gab es offenbar keine für ihn. Na schön. Er gab ihr diese Runde, daran konnte er nicht mehr viel ändern. Dafür führten ihn seine Schritte nun weit zurück. Es gab hier keine Haltungsnoten, kein Ehrenkodex, weshalb er sich nichts daraus machte, einen regelrechten Rückzug anzutreten. Mit einer gut getimten Rolle entgegengesetzt zu ihrer Vorstoßrichtung, gelang es ihm aus ihrer Frequenz zu brechen und wieder einen Gleichstand herzustellen.

Gelassen konnte er nicht zu Werke gehen, demnach durfte und musste er alles abrufen, dass er zu bieten hatte. Erstaunlich wie sehr sie ihn forderte, dafür das er Meister war und sie eine Padawan. So gut wie sie war, entsprach ihr Rang eigentlich nicht mehr ihrem Können. Mochte es sein wie es wollte, er würde sich nun stärker konzentrieren und sich nicht mehr so ohne weiteres überraschen lassen. Seine Klinge beschrieb kurze abgehakte Stöße, teste ihre Verteidigung, während er sich kaum Blöße gab durch das schnelle Zurückführen seiner Klinge. Den Vorteil der Athletik und der Energie der Jugend besaßen sie beide. Wobei der Stil von Mara der akrobatischere war. Er war sehr beliebt, sah gut aus, entsprach aber nicht seinem naturell. Vielleicht kam es daher, dass er vor seinem Jedi – Dasein andere Waffengattungen erlernt hatte. Waffen mit Masse konnte man nicht auf Dauer so wild hin und her schwingen und für Kunststückchen bekam man auf Turnieren ebenso wenig Punkte. Seine Stärke war die Verteidigung, weshalb sie auch bald in dieses Muster verfielen. Sie versuchte größtenteils anzugreifen, ihn irgendwo zu überrumpeln, doch seine schnellen und präzisen Bewegungen blockten so ziemlich alles ab. Und genau so überlegt und gezielt waren seine unregelmäßigen Konterstöße.

Ob er seinen gegenüber, egal wer es nun war, damit aus der Fassung brachte? Nun, bei Sith stand die Chance darauf durchaus hoch, wie es bei anderen aussah, war wohl unterschiedlich. Eins stand aber auf jeden Fall fest. Mara hatte nicht nur Däumchen gedreht im letzten Jahr. Sie war echt gut, ein Unding dass sie noch nicht befördert worden war. Diesen Schritt sollte man schnellstmöglich in Erwägung ziehen. Vielleicht sollte er ja mal mit Joseline sprechen. Sie musste doch "sehen" wie sich ihre Padawan entwickelt hatte. Natürlich gab es noch den geistigen Aspekt, die Eignung ihres mentalen Vermögens. Wenn überhaupt konnte dies der einzige Punkt sein den man noch kritisieren könnte. Wobei dies auch völlig irrelevant wurde, aufgrund des Faktes, dass die Großmeisterin den Planeten verlassen hatte. So etwas konnte doch eigentlich nicht sein, oder? Seit wann ging eine Jedi ohne ihre Schülerin? Was bedeuten musste, das Mara nicht mehr ihre Schülerin war. Dies wiederum ließ nur zwei Möglichkeiten offen. Konnte es sein? Warum hatte Mara dann nichts gesagt? Dann musste es gestern geschehen sein. Sonst hätte seine Freundin doch bestimmt trauriger gewirkt, wenn sie sich verkracht hätten.

Wohin ihn diese Gedanken auch führen sollten, sie waren Fehl am Platze, denn seine Verteidigung litt unter seiner mangelnden Fokussierung. Mara nutzte dies auch sofort aus und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Er musste sich sogar wegrollen, aufgrund seiner ungünstigen Position. Das passierte wenn man zu sehr in der Defensive verharrte und der Kampf „eintönig“ wurde. Komisch, seit er weggegangen war, hatte er nie Probleme gehabt sich auf den Kampf zu konzentrieren. Ok, die Kämpfe gegen Nichtmachtsensitive waren grundsätzlich auch leichter, aber gegen die anderen Lehrer hatte er trotzdem aufpassen müssen. Bestimmt lag es an ihrer Beziehung, und dass sie emotional viel erlebt hatten in den letzten Tagen. Da spielte das Unterbewusstsein sein eigenes Spiel und ließ ihn Ressourcen besetzen, die er eigentlich für das wache Bewusstsein brauchte. Auch als Meister machte er immer wieder Fehler, diesmal jedoch änderte er diesen unverzüglich. Risikoreicher wurden seine Attacken, immer enger wurde der Kampfabstand. Seine Partnerin arbeitete tendenziell mit mehr Schwung, diesen würde er ihr nehmen indem er die Räume eng machte. Das bedeutete für sie den Stil zu ändern oder viel zurück zu weichen. Das Spiel von vorhin ging also wieder los, doch diesmal war er gefasst darauf, dass sie schnell kontern konnte. Mal testen ob sie sich in eine Ecke drängen ließ, wobei er nicht glaubte dass sie so unaufmerksam sein würde.


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Sie hatte Erfolg. Vorin wurde durch ihren Angriff überrumpelt. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sie so flink vorgehen würde. Andererseits glaubte ja noch immer, dass er es hier mit einer Padawan zu tun hätte. Ein kleiner Irrtum, der ihm schon bald klar werden würde. Doch diesen Momentanen Vorteil konnte sie gut nutzen. Mara hatte im Laufe ihrer Zeit, besonders in letzter Zeit ihren Stil veränderte, hatte daraus einen eigenen gemacht, war dem abgewichen, was es für Formen gab. Für diesen Moment kämpfte sie in einem schnellen harten und akrobatischen Stil, der Kraft kostete und Ausdauer verlangte. Eine Ausdauer auf sie hingearbeitete hatte. Wohl auch, weil sie darin einiges hatte verarbeiten können. Sie hatte sich dazu getrimmt an ihre Grenzen zu gehen und darüber hinaus. Dabei hatte sie festgestellt, dass man zu weit mehr fähig war als man dachte. Man tat viel, wenn der eigenen Geist dem Abgrund so nahe kam wie der ihre. Ihr Freund bekam Schwierigkeiten in seine Rhythmus zurück zu finden, da sie ihm keinen Moment ließ. Diese Runde würde an sieh gehen, dies war ihm klar. Zum einem mochte dies ein Trainingskampf sein, zum anderen bezweckte die Blondine damit aber auch, dass Trayla verstand, dass die Wirklichkeit so aussehen konnte wie gerade eben, nämlich dass jemand verbissen um etwas kämpfte und keine Rücksicht darauf nahm ob er damit Schaden anrichten würde oder nicht. Wenn Trayla in ihrer Welt der Naivität blieb, dann würde sie irgendwann sterben. Sie musste dieses Kindliche hinter sich lassen um in einer Welt bestehen zu können, die alles andere als einfach war. Dieses Universum war durchzogen von Hass, Leid, Wut, Zorn, Arroganz, Machtgier und Gewalttätigkeit. Wenn sie nicht jetzt darauf vorbereitete wurde was war, würde sie es nie lernen. Trayla mochte so alt sein wie Mara ja, aber dieses alter durfte nicht bedeuten blind und naive zu sein. Es gab genug in diesem Alter die es waren und Mara wusste durch ihr Leben nur zu gut was es bedeutete am Ende zu verzweifeln. Sie hatte es selbst erlebt, selbst durchgemacht und sie hatte nicht vor wieder dort zu landen.

Erschwerend kam hinzu, dass Trayla die Gabe der Visionen hatte. Eine Fähigkeit die viel forderte und von der die Ritterin nur zu gut wusste wie viel sie einem abverlangte. Sie glaubte kaum dass Trayla dem gewachsen war. Je nachdem wie ihre Gabe ausgeprägt war, wie stark oder schwach sie war würde sich zeigen und Mara hoffte, dass sie nicht so extrem war wie bei ihr selbst. Im Laufe der Zeit waren ihre eigenen Fähigkeiten schlimmer und schlimmer geworden. Wenn man es so ausdrücken wollte. Umso stärker sie in der Macht wurde, umso mehr sie lernte umso stärker wurden ihre angeborenen Fähigkeiten. Umso grausamer die Bilder und umso klarer und häufiger. Es gab seltene einen Tag, in dem sie nicht von irgendetwas verfolgt wurde. Würde Trayla dass in ihrer kindlichen Naivität auch durchstehen oder würde sie am Ende an dem Punkt stehen, an dem Mara schon einmal gestanden hatte, nämlich seinem eigenen Leben ein Ende setzten zu wollen, weil man nicht mehr die Kraft hatte zu kämpfen. Weil die Hoffnungslosigkeit überhandgenommen hatte. Mara wünschte dies der Padawan nicht.

Vorin schaffte es mit einer Rolle sich aus der Gefahrenzone zu bringen und schaffte nun wieder einen Gleichstand. Er schien sich eigene Gedanken zu machen, etwas was ihn ein weiteres Mal ablenkte, was Mara einen Vorteil brachte. Doch diesmal fing er sich schnell wieder. Mara ließ sich nicht beeindrucken von dem was er ablieferte, zumal er noch immer glauben zu schien, dass sie nur diesen einen Stil beherrschte, der sie irgendwann aus der Puste bringen würde. Der Kampf wandelte sich, Vorins Gedanken wurden klar und nun wurde es erst wirklich interessant. Seine Attacken wurden Risikoreicher, immer enger wurde ihr Kampfstand. Mara hatte bisher mit Schwung und Kraft gearbeitet nun wurde es Zeit die Taktik zu verändern. Ihr Raum wurde zu Eng. In eine Ecke würde sie sich nicht drängen lassen.

Die blonde Ritterin ließ sich einen Moment Zeit, wartete auf den richtigen Moment dann hielt sie auf einmal inne. Sie schien zu erstarren, bewegte ihren Körper in einer ausfallenden Bewegung nach hinten, wobei ihr Oberkörper sich nach hinten beugte, fast den Fußboden erreichte und dann wieder in die Höhe kam. Damit schuf sie Raum, aber auch kostbare Sekunden die sie nutzte und in denen sie ihre Kampftechnik veränderte. Wo ihr Stil zuvor an Kraft verlangte, an Akrobatik, so erhielt er nun eine Note von Schutz. Ihre Bewegungen wurden weicher, sanfter, ihre Schläge verloren an Kraft, bleiben aber dennoch hart. Die junge Ritterin schritt einige Schritt zurück, ließ ihren Freund nach vorn kommen, veranlasste ihn dazu sie ein Stück weiter in die Ecke zu drängen, bis er einen gewissen Punkt erreichte, dann ließ sie sich fallen, rollte zur Seite, kam erneut auf die Beine und traf ihren Freund mit einem Tritt in der Kniekehle, worauf dieser einknickte. Maras Atem ging schneller, sie sah ihn an und wartete. Diesmal ließ sie ihm Zeit wieder nach oben zu kommen. Dies sollte unter anderem ein Trainingskampf sein und eine Schulung für Trayla von der Mara hoffte, dass jene erkannt hatte, was dies alles bedeutete.


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[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Regierungsbezirk | Platz der Imperatoren | auf der Bühne | mit Moff Veran, High Colonel Aabe und Darth Draconis; dazu noch einige Richter und mehrerer Coruscant Guards vor der Bühne Alaine, Jacen, Shao & viele andere ]

Moff Veran kehrte unter stürmischen Applaus sowie enthusiastischen Parolen an seinen Platz zurück. Die Warrior brauchte in diesem Moment nicht sein Gesicht zu sehen um zu wissen welche Miene er aufgelegt hatte. Welch ein Triumpf an Worten, der die Menge gefesselt hatte, die ihnen nun aus den Händen fressen würde wie die Küken. Allein diese Tatsache missfiel Alaine schon. Dies alles war nichts weiter als eine Farce, ein billige genau genommen und niemand erkannte dies. Wie gut man doch täuschen konnte gleich wen es war, nur dass sie dieses Spiel nicht mitspielen würde. Noch nie hatte sie dies getan. Gut, sollte die Menge toben, sich darin laben und erfreuen bis ihnen schlecht wurde, aber die Wahrheit würde ans Licht kommen, irgendwann. Keiner ließ sich auf Dauer täuschen, zumindest dann nicht, wenn er erkannte, dass es ihm keine Vorteile mehr brachte und Coruscant würde schon bald erkennen, dass es sämtlich Vorteile verloren hatte. Die Zeit spielte ein grausames dunkles Spiel, verborgen in ihren Tiefen kochte es und es würde fallen. Niemand würde es interessieren, wenn Planet wie dieser hier verschwinden würde. Warum auch, denn einer von vielen war im Vergleich zu der Gesamtmenge nichts. Ihr Jubel würde heute laut sein, doch Morgen schon würden sie daran ersticken und der Warrior würde es eine Freude sein zu sehen, wie tief sie fallen würden und mit ihnen jene, die dieses Lügen verbreitet hatten.

Wieder jubelte man, als die Richter genannt wurden, welche in den letzten Tagen die Todesurteile beschlossen hatten. Elegant trat einer von ihnen, einer dieser älteren Männer in seiner purpurnen Robe auf die Bühne. Begleitet wurde er von einem Zug roter Coruscant Guards, der Eliteeinheit jener Metropole. Alaines Blick glitt zu Veran, der Horatio etwas zuflüsterte und die Warrior bedauerte nicht in deren Nähe zu sein. Alaine verzog die Lippen. Dies alle fing langsam an sie anzuwidern und sie bekam das Gefühl nicht los, dass es noch schlimmer werden würde! Der Gouverneur blieb vordergründig ruhig, doch Alaine hatte ihm in Auge, konnte trotz allem erkennen, dass er nicht so ruhig war wie er tat.

Die Gefangenen wurden auf die Bühne gebracht, unter ihnen befanden sich unter anderem Iktotchi, Zabraken, Duros, Twi’lek und Menschen. Sie waren schmutzig, blass und kränklich. Ihr Eindruck war schlecht und Alaine konnte sich gut vorstellen wie man mit ihnen widerfahren war. Sie fragte sich wie sehr es dem IGD gefiel zu wissen, dass unter jenen, die sie verhört hatten Sith gewesen waren. Alaine selbst gehört zum IGD, war ein Mittglied von ihnen, doch diesmal hatte sie sich aus dieser Sache heraus gehalten, wobei sie dennoch vermutete, dass der GD hiervon nicht wirklich viel wusste, denn dieses Inszenierung stammte mit Sicherheit nur von einer Person. Sie würde es herausfinden. Dann sprach der Richter, wandte sich an das gesamte Volk und die rothaarige Warrior lauschte. Er sprach davon dass jene Leute sich schwerer Verbrechen schuldig gemacht hätten. Folgende Delikte hängte man ihnen an. Die Bildung einer terroristischen Vereinigung, Widerstand gegen die imperiale Staatsgewalt und, was wohl am aller schwersten wog, Hochverrat. Dafür stand der Tod. Alaine ging jene Anschuldigen im Kopf durch. Bildung einer terroristischen Vereinigung, nun vielleicht mochte dies zutreffen, bleib die Frage wie gefährlich sie tatsächlich gewesen waren und für wen. Widerstand gegen die imperiale Staatsgewalt, sicher, darauf konnte man stets berufen. Hochverrat war genauso einfach. Aber wem gegenüber hatten sie Hochverrat begangen!? Gegen eine Ordnung oder hatten sie eher Hochverrat gegen den Imperator begangen!? Sehr wahrscheinlich traf dies eher zu als alles andere. So Hochverrat also! Nun dann war ihre Handlung zu entschuldigen, wenn auch nur zum Teil, denn dass sie sich hatten erwischen lassen wog verdammt schwer. Innerlich fluchte sie, dass sie jene Verhöre nicht selbst durchgeführt hatte. Eines war sicher, sie würde ihren Dienst für den IGD wieder besser aufnehmen.

Erneut brach jubel aus, wie auf ein Signal, wie aus einem Mund. Eine weitre perfekte Inszenierung. Alaine beobachte den alten Mann, sah dessen verdutztes Gesicht und wie er missbilligend seine Robe glatt strich. Horatios Blick wanderte zu dem schweigenden Sith neben ihm und zum High Colonel. Alaine ließ ihre Augen einen Moment auf jene gerichtet, doch dann glitt ihr Blick zurück, denn der alte sprach weiter. Der Tod war laut ihrem ehrenwerten Imperator das einzige Urteil. Alaine wölbte leicht eine Braue. Ehrenwert! Ein netter Ausdruck. Er verkündete dass jene Guards das Urteil vollstrecken würden. Der Befehl wurde erteilt, sie gingen in Stellung. Das Erschießungskomitee wurde in Stellung gebracht und war bereit zu feuern. Eine Hinrichtung mit Spektakel. Dies war nichts weiter als eine Beleidigung, eine sehr tiefgehende, nur dass dies niemand so sah. Die Show allerdings ging weiter, man machte sie eine Spaß daraus zu zeigen wie sehr sich die Leute fürchteten. Man konnte die Tränen sehen, die durch die Kameras eingefangen wurden, nur dass das Publikum sich davon nicht mehr erweichen lassen würde, dafür hatte das Gerede zuvor gesorgt. Die Anwesenden schrien nach dem Tod der angeblichen Verbrecher und Alaine fragte sich ob ihnen klar war, dass die wahren Verbrecher noch immer lebten. Alaine Blick glitt erneut zum Gouverneur, dessen Nervosität einen angenehmen Geschmack bereitete. Wenigstens etwas was hier real und ehrlich war. Der Höhepunkt kam, das Zeichen wurde gegeben, die Schützen schossen, die angeblichen Verräter fielen. Welch eine Show, so beeindrucken! Dumpf kamen die Leichen auf dem Boden auf, die Coruscant Guards stellten sich in einer Reihe vor den Zuschauern auf und ließen feiern. Das kühle Lächeln des Gouverneurs passte perfekt in diese Szenerie. Propaganda nichts weiter, die perfekt in Szene gesetzt wurde und ein Zeichen von Widerlichkeit. Ein Zeichen genügte um Horatio dazu zu bewegen zum Rednerpult zu gleiten. Weiter Worte würden gesprochen werden. Alaine blieb ruhig, wartete, während ihr innerstes langsam anfing zu kochen.

Wieder zog sie eine Braue in die Höhe als er davon sprach, dass sie an dieser Stelle zwei Männer besonders ehren würden, den im Kampf gegen den Widerstand hatten sie die Truppen zum Sieg geführt. Sie hatten ihren Dienst für das Imperium, ihre Heimat, ihre Familien viel getan und so eine ganze Reihe an Köpfen, die jenen Untergrundbewegungen angehörten zu Tage gefördert. Die Namen fielen und Alaine hielt einen Moment die Luft an. High Colonel Aabe und Darth Draconis! Der erste war ihr gleich, doch der zweite Name, der Name eines Sith war etwas, was bewies, was hier in Wahrheit vorging. Beide Männer kamen auf die Bühne, bekam Orden verliehen und Alaines Hände in ihrem Schoß ballten sich erneut zu Fäusten. Doch wenn sie geglaubt hatte dass dies alles war, so irrte sie sich. Der Gouverneur sprach weiter, sprach von einem Darth Draconis, einem Warrior des Sith Ordens und diese Worte allein bewirkten, dass die Wut der rothaarigen Warrior gefährlich brodelte. Warrior! Seit wann war dieses stinkende Made Warrior. Der gleiche Rang wie der ihre, wo sie schon längst einen Schritt weiter sein sollte. Dies war eine Frechheit sondergleichen, eine Beleidigung für die Sith und für alles wofür sie standen. Doch wem hatte sie dies zu verdanken!? Nur einer einzigen Person! Die Ideale waren gefallen, der Orden versank mehr und mehr im Morast und Alaine musste mit ansehen wie unwürdig aufstiegen während sie noch immer Warrior war. Bei den Gräbern Korribans, bei der Hölle der Unterwelt, dies war der letzte, der aller letzte Fehler. Das Urteil war gesprochen! Es war besiegelt, er hatte es besiegelt für alle Zeiten. Sie hatte gewusst dass der Orden versunken war, doch hatte sie nicht damit gerechnet, dass er so tief sinken würde. Hätte sie dies wundern sollen!? Nein, es hätte ihr klar sein sollen. Schon in der letzten Zeit waren Personen aufgestiegen, deren Aufstieg mehr als fragwürdig war, darunter auch jener ihrer ehemaligen Meisterin zur Inquistiorin. Alaine biss die Zähne zusammen, sie verzieh viel, hatte zu viel verziehen und nun war es endgültig vorbei. Dies alles hier war nichts weiter als ein Haufen sterbender!

Der Orden war in ihren Augen ein nichts mehr. Wertlos gänzlich. Ihr Weg lag klar vor ihr und dazu würde auch gehören den Orden zu vernichten und all jene, die sich auf dessen Seite stellten. Die alten Lehren der Sith sprachen von der Regel der Zwei, ein Schüler und ein Meister! Ihr Vorgehen war klar, ihre Erfüllung würde folgen. Sie hatte ein Aufgabe und jener würde sie sich widmen. Das Imperium würde neu entstehen müssen, frei von einem Orden der Schwäche. Ein anderes Zeitalter würde entstehen müssen und sie würde es einläuten. Sie würde Verbündete brauchen und sie wusste wer jene sein würden. Die Untergrundarbeit würde weiter gehen. Alaines smaragdgrüne Augen funkelten böse. Wenn diese Feier vorbei war würde es viel zu tun geben und sie wusste dass sie Leute als Verbündete brauchte, die nichts mit dem Orden zu tun hatten. Die Politik war der erste Weg, Jacen würde eine Hilfe sein und alles weiter würde sich finden.

Tiefe Dunkelheit zog auf, welcher sich ihrer Seele annahm. Oh ja, eines würde fallen müssen, damit etwas neues entstand. Die Worte der Schriften Korribans kamen Alaine in den Sinn, die ihres Vaters und andere. Der Wandel der Zeit würde sich vollziehen, ein Wandel, mit dem andere nicht rechnen würden! Warrior, er war nichts weiter als ein schlechter Witz, hofiert von ihrem Imperator. Ihrem!? Nein, er war nicht der ihre, er war nichts weiter als eine Beleidigung ein Kätzer.


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Coruscant, Kaserne - Aeonian, Dur, Nat

Dur blickte den Trandoshaner ungläubig an. Er selbst zweifelte stark daran, dass es eine gute Idee wäre die Bombe schon hochgehen zu lassen. Immerhin befanden sie sich noch im Gebäude. Auch wenn die Explosion sie hier nicht direkt erreichen würde, konnten die folgenden Zerstörungen eine Flucht erschweren oder sogar unmöglich machen.
Unsicher wandte sich Dur seinem verletzten Kameraden zu. Nat trug den Zünder seit Beginn des Einsatzes bei sich. Der republikanische Soldat wollte in seine Jacke greifen, doch brach die Bewegung aufgrund seiner Verbrennungen schnell wieder ab.

"Tu es!"
Nat hatte die beiden Wörter unter Schmerzen herausgepresst. Dem Korun reichte dies schließlich um seine Zweifel beseite zu schieben. Er nahm den Zünder aus Nats Jackentasche und wählte den Sprengsatz, den er als letztes platziert hatte. Geisgegenwärtig genug stützte er sich mit einer Hand an die Gangwand, als er mit der anderen den Auslöser betätigte. Eine gewaltige Erschütterung ging durch den Stützpunkt. Die Bleuchtung flackerte und andererorts erlosch die Elektrik ganz. Es folgten noch einige kleinere Erschütterungen, doch Dur stand bereits wieder aufrecht und mit den Waffe im Anschlag.
"Los, Los!"
Dur bedeutete Aeonian mit Handzeichen zu ihm herüber zu kommen. Ihre Gegner am anderen Ende des Ganges waren wahrscheinlich noch viel zu überrascht, um auf sie zu feuern. Trotzdem gab Dur einige Schüsse in den Gang ab, um seinem Kameraden Deckung zu geben, während dieser die Position wechselte.
"Den Sprengsatz", forderte der Korun von seinem reptiloiden Partner. Sie hatten die Bomben im Vorwege aufgeteilt. Nats war bereits scharf und platziert und die von Dur war eben hochgegangen. Blieb noch der dritte Spengsatz, welchen der Trandoshaner mit sich führte.
Nachdem Aeonian ihm das kleine Paket mit dem großen Zerstörungspotential ausgehändigt hatte, wies Dur ihn an Nat zu helfen. Er hoffte, dass sein verwundeter Kamerad mit etwas Unterstützung einigermaßen vorankommen würde. Die Cortanas hatten bereits zu viele Kameraden bei diesem verfluchten Einsatz verloren.

"Boska! Raus hier!"

Coruscant, Kaserne - Aeonian, Dur, Nat
 
[Coruscanti-System / Coruscant / Quadrant 424b / unterste Ebene / imperiale Kaserne] mit Dur und Nat

Die Forderung, die Aeonian an ihn gerichtet hatte, traf Dur offenbar unerwartet - zumindest konnte man das an dem Blick sehen, den er quer über den Gang schickte - jenen Gang übrigens, der in diesem Moment vollständig von Blasterstrahlen ausgefüllt zu sein schien. Der Soldat wandte sich seinem Kameraden zu, der, aus einer Schulterwunde blutend, an einer Wand lehnte.

Tu es! zischte dieser nur schmerzerfüllt.

Aeonian atmete innerlich auf. Sicher, die Idee, die er gerade vorgebracht hatte, war nicht die beste, die er je gehabt hatte, aber er hatte das sichere Gefühl, dass sie eine der wenigen Möglichkeiten war, hier noch lebend rauszukommen - und auf jeden Fall die einzige, die ihm auf Anhieb einfiel. Dur beugte sich, sichtlich zögernd, über Nat, und zog ein graues Gebilde aus dessen Jackentasche, das geformt war, als hätte jemand das Rohmaterial mit seiner geballten Faust in die richtige Form gebracht. Oben befand sich ein roter Knopf, und Aeonian wusste sofort, dass dies der Detonator war. Nachdem er seinen Entschluss erst einmal gefasst hatte, verlor der republikanische Soldat keine Zeit, und drückte den Schalter kurz entschlossen hinunter. Im ersten Moment geschah rein gar nichts, doch der Trandoshaner dachte gar nicht an eine Fehlzündung. Das Gefühl bewahrheitete sich auch. Den Bruchteil einer Sekunde vibrierte alles um ihn herum, dann fuhr ihm die Wucht der Explosion in die Glieder, obwohl deren Epizentrum in Kasernenmaßstäben gemessen ewig weit weg sein musste. Er war froh, nicht in der Nähe gewesen zu sein. Staub löste sich aus den Wänden sowie aus der Decke, und überrieselte die Kämpfenden. Gleichzeitig gingen die Lichter aus. Dunkelheit senkte sich herab, die aber aus irgendeinem Grund nicht vollkommen wurde. Aeonian konnte nur Vermutungen anstellen, aber es erschien ihm sehr wahrscheinlich, dass die Imperialen die Wände mit irgendeiner floureszierenden Chemikalie behandelt hatten. Er hätte es so gemacht.

Los, Los!

Durs ruf kam zwar überraschend, aber instinktiv wusste Aeonian trotzdem, was zu tun war. Während der Cortana einige Schüsse auf ihre Gegner abgab, die im Moment ziemlich passiv waren - der Schreck musste ihnen tief in den Gliedern sitzen, schließlich hatte sich das ganze für einen Unbedarften bestimmt angehört wie massiver Artilleriebeschuss - , wechselte er im Laufschritt die Gangseite. Das war sowieso fällig gewesen, fiel ihm ein, da Dur den verletzten Nat wohl kaum durch die Schusslinie schleifen konnte und sie ja vorhatten, den Einsatz gemeinsam fortzusetzen. Für's erste übernahm Dur die Intiative.

Den Sprengsatz! verlangte er.

Der Trandoshaner nickte, hakte sein ACP am Gürtel ein und griff mit beiden Händen an die beiden Gurte, die sich über seine Brust spannten. Mit einigen schnellen Griffen, die innerhalb von zwei Sekunden erfolgten, hatte er sie gelockert. Dann öffnete er die Schnallen und überreichte das ganze Pack seinem Kameraden, ohne genau zu wissen, was er damit vorhatte.

Hilf mir mit Nat, komm schon. Boska, raus hier!

Aeonian nickte, doch bevor er der Aufforderung Folge leistete, griff er in seine Jackentasche und ging in die Knie. Heraus holte er zwei Thermaldetonatoren. Mit jeweils einem trockenen "Klick!" waren die Explosionskörper aktiviert, und der Trandoshaner setzte dazu an, sie den Gang hinunter zu rollen.

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