Jibrielle Dari Trineer
Flung Out Of Space
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Nylia[
Jibrielle wusste, wie schwer es Nylia anfangs gefallen war, sich jemandem auch nur ansatzweise anzuvertrauen. Ihren ersten freundschaftlichen Annährungsversuch von Seiten hatte sie mit einem heftigen Redeschwall quittiert bekommen, als die blonde Frischpadawan jede Anstrengung, sich um sie zu bemühen, noch aktiv defensiv begegnet war. Mittlerweile war sie zumindest einigen aus dem Orden gegenüber etwas aufgeweicht, doch Jibrielle konnte sich denken, wie schwer es der jungen Frau noch immer fallen musste, anderen Vertrauen entegegen zu bringen. Sie musste sich manchmal innerlich ganz zerrissen fühlen. Dieses Gefühl kannte Jibrielle gut. So war ihr irgendwo klar gewesen, das sie ein kleines Rikiko einging und Nylia sofort die Flucht ergreifen mochte, doch spürte sie auch, dass es wichtig und richtig war, es zu versuchen. Es überraschte sie also nicht, wie Nylia augenblicklich steif wurde, als Jibrielle sie in die Arme nahm. Doch zum Glück taute Nylia doch noch auf und erwiderte die Umarmung und Jibrielle atmete tief durch.
Sie hoffte auch, Nylia wusste, dass die brünette Padawan kein Mitleid von ihr wollte. Inzwischen taten die Erinnerungen kaum noch weh, nur so sehr, wie alte Narben in scharfem, kalten Wind, doch verheilt waren sie lange. Dass sie mit ihr fühlte und nachvollziehen konnte, was sie in ihr vorging, das hoffte Jibrielle, spürte Nylia. Dass es völlig verständlich und okay war, was in ihr vorging. Dass sie sich für nichts zu schämen brauchte.
Als sich beide Frauen wieder voneinander lösten, sprach zunächst keine von beiden ein Wort. Jibrielle schaute Nylia mit gleichmütiger Miene an, blickte geduldig, wollte die Blondine zu keiner Antwort zwingen. Das musste sie aber auch nicht. Zwar stand Nyla plötzlich auf, gerade so, als hätte sie ihre Bluse auf dem Heizlüfter liegen gelassen, setzte sich aber beinahe genauso schnell wieder hin. Nach schwerem Schlucken sprach sie dann tatsächlich doch wieder, hatte es sie offenbar doch einiges gekostet, diese offenbar plötzliche Zutraulichkeit zu verdauen.
„Ich weiß, was du sagen willst. In manchen Fällen ist der Schmerz aber so groß, dass… Kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt nicht nur jeden zu verlieren, der dir etwas bedeutet, sondern dabei auch noch von den Menschen verraten zu werden, von denen du dachtest, dass sie dich lieben? Eigentlich habe ich noch Verwandte. Der Bruder meines Vaters lebt noch. Er ist reich, hat eine Firma, ist erfolgreich und hat einen Sohn, den ich früher vergöttert habe. Mein Cousin, Dorian, ist etwas älter als ich und wir haben als Kinder immer zusammengehockt. Manchmal hat er mich auch als seine kleine Schwester vorgestellt. Ich wäre so gerne bei ihm…“
erzählte Nylia sich nun nach und nach einiges von der Seele. Jibrielle hörte ihr aufmerksam zu, ohne sie zu unterbrechen, sondern nickte nur gelegentlich und ließ sie nicht aus den Augen. Nylia erzählte davon, wie ihre Familie von ihrem Onkel verraten und ermordet wurden war, von seinem Sohn, ihrem Cousin, den sie sehr gemocht hatte, und wie sie in die Sklaverei gesteckt worden war, aus der Tylaar sie schließlich hatte befreien können.
"Verstehe ... "
sagte Jibrielle schließlich den Kopf hebend, da sie zwischenzeitlich das Kinn auf der Faust aufgestützt hatte, jedoch ohne dabei den Blick von Nylia zu wenden.
"Vielleicht ging es mir mit Chesara da ein bisschen so ähnlich, als sie mich damals fand und zu den Jedi brachte. Damals war ich ihr so dankbar und sie gab mir das Gefühl, irgendwo dazu zu gehören und ... mich geborgen fühlen zu können. Insofern verstehe ich also, was Tylaar die bedeuten mag. Aber ich bin mir sicher, dass er nur mit sehr gutem Grund aufgebrochen sein muss, und dich nur zu deiner eigenen Sicherheit nicht mitnahm. Gewiss will er nur das Beste für dich. Und da wir alle Teil des Ordens sind - du genauso wie Tylaar, Chesara, Adrian oder ich - wirst du ihn gewiss irgendwann wiedersehen. Sollte er nicht zeitig genug kommen, um dich zu unterrichten, ist das bestimmt schade. Aber jeder Jedi, den ich hier bislang kennenlernen durfte, ist mein Freund geworden und so wird es dir auch gehen. Bestimmt wirst du einen großartigen Mentor oder Mentorin haben, der du vertrauen kannst ... und die dir vertraut."
Jibrielle lächelte Nylia mit dem wärmsten Lächeln zu, dass sie fertig brachte und suchte immer wieder ihre Augen, die ihr immer seltener auszuweichen schienen. Sie hatte unbewusst irgendwo die ganze Zeit sich selbst ein bisschen in Nylia wiedererkannt. Oder ihr hatte das Mädchen einfach nur leid getan. Doch brauchte Nylia es nicht, bemitleidet zu werden. Sie brauchte es, verstanden und gemocht zu werden. Sie brauchte es, dass man ihr vertraute, ganz bestimmt. Jibrielle sah Nylias Hände, die sich nervös auf der Tischplatte ständig auf- und zusammenfalteten, und ergriff diese behutsam mit den ihren, bevor sie wieder sprach.
"Vielleicht kennen wir uns noch nicht so wahnsinnig lange, aber darauf gebe ich nichts. Manche Leute kennt man ein Leben lang und kennt sie doch nicht. Ich weiß, dass du ein guter Mensch bist, völlig egal welche Ecken und Kanten du auch haben magst. Wir haben alle unsere Schattenseiten, oder nicht? Ich weiß, dass es jede Mühe wert war, dich zurück zu holen. Denn ich mag dich sehr gerne und ich vertraue dir. Und wenn du mal nach mir rufst, werde ich kommen, Ehrenwort."
murmelte Jibrielle, hob die rechte Hand zum Schwur und zwinkerte Nylia keck zu.
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Jibrielle wusste, wie schwer es Nylia anfangs gefallen war, sich jemandem auch nur ansatzweise anzuvertrauen. Ihren ersten freundschaftlichen Annährungsversuch von Seiten hatte sie mit einem heftigen Redeschwall quittiert bekommen, als die blonde Frischpadawan jede Anstrengung, sich um sie zu bemühen, noch aktiv defensiv begegnet war. Mittlerweile war sie zumindest einigen aus dem Orden gegenüber etwas aufgeweicht, doch Jibrielle konnte sich denken, wie schwer es der jungen Frau noch immer fallen musste, anderen Vertrauen entegegen zu bringen. Sie musste sich manchmal innerlich ganz zerrissen fühlen. Dieses Gefühl kannte Jibrielle gut. So war ihr irgendwo klar gewesen, das sie ein kleines Rikiko einging und Nylia sofort die Flucht ergreifen mochte, doch spürte sie auch, dass es wichtig und richtig war, es zu versuchen. Es überraschte sie also nicht, wie Nylia augenblicklich steif wurde, als Jibrielle sie in die Arme nahm. Doch zum Glück taute Nylia doch noch auf und erwiderte die Umarmung und Jibrielle atmete tief durch.
Sie hoffte auch, Nylia wusste, dass die brünette Padawan kein Mitleid von ihr wollte. Inzwischen taten die Erinnerungen kaum noch weh, nur so sehr, wie alte Narben in scharfem, kalten Wind, doch verheilt waren sie lange. Dass sie mit ihr fühlte und nachvollziehen konnte, was sie in ihr vorging, das hoffte Jibrielle, spürte Nylia. Dass es völlig verständlich und okay war, was in ihr vorging. Dass sie sich für nichts zu schämen brauchte.
Als sich beide Frauen wieder voneinander lösten, sprach zunächst keine von beiden ein Wort. Jibrielle schaute Nylia mit gleichmütiger Miene an, blickte geduldig, wollte die Blondine zu keiner Antwort zwingen. Das musste sie aber auch nicht. Zwar stand Nyla plötzlich auf, gerade so, als hätte sie ihre Bluse auf dem Heizlüfter liegen gelassen, setzte sich aber beinahe genauso schnell wieder hin. Nach schwerem Schlucken sprach sie dann tatsächlich doch wieder, hatte es sie offenbar doch einiges gekostet, diese offenbar plötzliche Zutraulichkeit zu verdauen.
„Ich weiß, was du sagen willst. In manchen Fällen ist der Schmerz aber so groß, dass… Kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt nicht nur jeden zu verlieren, der dir etwas bedeutet, sondern dabei auch noch von den Menschen verraten zu werden, von denen du dachtest, dass sie dich lieben? Eigentlich habe ich noch Verwandte. Der Bruder meines Vaters lebt noch. Er ist reich, hat eine Firma, ist erfolgreich und hat einen Sohn, den ich früher vergöttert habe. Mein Cousin, Dorian, ist etwas älter als ich und wir haben als Kinder immer zusammengehockt. Manchmal hat er mich auch als seine kleine Schwester vorgestellt. Ich wäre so gerne bei ihm…“
erzählte Nylia sich nun nach und nach einiges von der Seele. Jibrielle hörte ihr aufmerksam zu, ohne sie zu unterbrechen, sondern nickte nur gelegentlich und ließ sie nicht aus den Augen. Nylia erzählte davon, wie ihre Familie von ihrem Onkel verraten und ermordet wurden war, von seinem Sohn, ihrem Cousin, den sie sehr gemocht hatte, und wie sie in die Sklaverei gesteckt worden war, aus der Tylaar sie schließlich hatte befreien können.
"Verstehe ... "
sagte Jibrielle schließlich den Kopf hebend, da sie zwischenzeitlich das Kinn auf der Faust aufgestützt hatte, jedoch ohne dabei den Blick von Nylia zu wenden.
"Vielleicht ging es mir mit Chesara da ein bisschen so ähnlich, als sie mich damals fand und zu den Jedi brachte. Damals war ich ihr so dankbar und sie gab mir das Gefühl, irgendwo dazu zu gehören und ... mich geborgen fühlen zu können. Insofern verstehe ich also, was Tylaar die bedeuten mag. Aber ich bin mir sicher, dass er nur mit sehr gutem Grund aufgebrochen sein muss, und dich nur zu deiner eigenen Sicherheit nicht mitnahm. Gewiss will er nur das Beste für dich. Und da wir alle Teil des Ordens sind - du genauso wie Tylaar, Chesara, Adrian oder ich - wirst du ihn gewiss irgendwann wiedersehen. Sollte er nicht zeitig genug kommen, um dich zu unterrichten, ist das bestimmt schade. Aber jeder Jedi, den ich hier bislang kennenlernen durfte, ist mein Freund geworden und so wird es dir auch gehen. Bestimmt wirst du einen großartigen Mentor oder Mentorin haben, der du vertrauen kannst ... und die dir vertraut."
Jibrielle lächelte Nylia mit dem wärmsten Lächeln zu, dass sie fertig brachte und suchte immer wieder ihre Augen, die ihr immer seltener auszuweichen schienen. Sie hatte unbewusst irgendwo die ganze Zeit sich selbst ein bisschen in Nylia wiedererkannt. Oder ihr hatte das Mädchen einfach nur leid getan. Doch brauchte Nylia es nicht, bemitleidet zu werden. Sie brauchte es, verstanden und gemocht zu werden. Sie brauchte es, dass man ihr vertraute, ganz bestimmt. Jibrielle sah Nylias Hände, die sich nervös auf der Tischplatte ständig auf- und zusammenfalteten, und ergriff diese behutsam mit den ihren, bevor sie wieder sprach.
"Vielleicht kennen wir uns noch nicht so wahnsinnig lange, aber darauf gebe ich nichts. Manche Leute kennt man ein Leben lang und kennt sie doch nicht. Ich weiß, dass du ein guter Mensch bist, völlig egal welche Ecken und Kanten du auch haben magst. Wir haben alle unsere Schattenseiten, oder nicht? Ich weiß, dass es jede Mühe wert war, dich zurück zu holen. Denn ich mag dich sehr gerne und ich vertraue dir. Und wenn du mal nach mir rufst, werde ich kommen, Ehrenwort."
murmelte Jibrielle, hob die rechte Hand zum Schwur und zwinkerte Nylia keck zu.
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Aufenthaltsraum - mit Nylia[