Darth Draconis
Ego sum Omega
Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Platz der Imperatoren - hinter der Bühne - Gouverneur Kraym I., Darth Draconis, Lieutenant Terrik (NPC), Corporal Hakuun (NPC), Moff Veran (NPC)und Barnip (NPC), ein Sector Adjutant, einige hohe Richter und eine Menge Coruscant Guards
Die Rede des Moffs riss die Massen die sich auf dem Platz der Imperatoren versammelt hatten mit sich. Die Menge tobte und schrie, konnte sich nicht mehr beruhigen und war von den gesamten an diesem Tag gehörten Reden völlig überwältigt. Ihre Ohren waren getränkt in einer Schar an Wörtern die nur das perfide Ziel hatten ihre Fähigkeit zum rationalen Denken zu betäuben oder gar gänzlich auszuschalten. Die Gloria des Imperiums sollte unanfechtbar und total sein, der kleinste Zweifel sollte ausgelöscht werden. Ihnen wurde nicht bewusst wie sehr sie bereits im Würgegriff dieses auszehrenden Gebildes waren. Es gab keinerlei Entkommen. Unter den Anwesenden waren hunderte von Mitglieders des KOMENOR, die genau notierten wer und mit wie viel Begeisterung geklatscht hatte. Es war zugleich eine Macht -und Profilierungsdemonstration. Wer aufsteigen wollte, musste seine Loyalität zum Imperium beweisen, wer überleben wollte musste oft lauter klatschen um das drohende Fallbeil über seinem eigenen Haupte abzuwehren.
Wer für die Macht empfänglich ist, spürte all diese Emotionen. Sie überfluteten die Sinneswahrnehmung eines Machtnutzers, sendeten die Emotionen wie Funksignale hinaus in den Äther. Die Emotionen hinterließen einen bitteren Beigeschmack der Verlogenheit doch auch der puren Ignoranz. Es war überwältigend.
Die Macht dieser Gefühle strömte eine ungeahnte Anziehung aus, die manch einer nicht für möglich gehalten haben würde. Einzeln, jeder für sich konnte die Masse nicht viel Einfluss auf die Gefühlslage eines Machtnutzers haben, doch so konzentriert und gerichtet wie diese Emotionen fokussiert auf den einzelnen Geist hereinbrechen konnten, richteten sie einen wahren Feuersturm der dunklen Energien an.
Darth Draconis konnte sich der Macht dieser Energien nur schwer entziehen, sie warfen sich Wellen gleich an die Brandung seiner Sinneswahrnehmung. Sie überrollten jegliche geistige Verteidigung des Sith Lords und machten es für ihn schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Die Emotionen überwältigten ihn und riefen Bilder von Angst und Furcht in seinen Kopf. Er sah ängstliche Menschen die Schlägen und Tritten ausweichen wollten, Wesen die um ihr Überleben fürchteten und spürte die Skrupellosigkeit manches Funktionärs der über Leichen ging um seine Ziele zu erreichen. Es war ein Fest für einen Sith wie ihn. Er öffnete sich Stückchenweise der Macht und genoss die Emotionen. Er badete förmlich in der Gesamtheit der Gefühle die dieser Platz nun ausströmte. Jedes Wort des Moffs sorgte für einen weiteren Höhepunkt im Stakkato der Empfindungen. Die Worte des Moffs endeten, doch ihre Wirkung versiegte erst viele Minuten später.
Erst jetzt hörte der Sith auf mit offenen Augen zu träumen sondern gab sich wieder der Realität hin. Eine metallisch klingende Stimme kündigte aus den vielen versteckten Lautsprechern die lang erwartete Hinrichtung an. Eingeleitet wurde diese Szenerie von den imperialen Fanfaren und dem Aufmarsch der gänzlich in purpur gekleideten Richter. Ihre alten und krumm gesessenen Körper die von zahllosen Stunden intensiven Studiums zeugten, konnten nicht über die Gesinnung dieser Männer hinwegtäuschen. Ein Blick in ihre faltigen und runzligen Gesichter verriet auch dem Sith Lord dass ihre Herzen nicht Partei ergreifen konnten sondern nur die eiserne Regeln der imperialen Gerichtssprechung kennen konnte.
Den Respekt den diese Weisen ausstrahlten war ehrerbietig, doch ihre Botschaft sollte am heutigen Tag denselben Wert wie die gesamte Veranstaltung haben. Den Worten des obersten Richters hörte der Sith mit geringem Interesse zu. Er wusste was er sagen würde, die Begründung für die Exekution und die genaue Anklage war nun wirklich weder überraschend noch originell, es war für ihn das übliche.
Es war die Legitimierung einer Hinrichtung für die Äußerung der eigenen Gedanken die konträr zum Bild des Imperiums standen. Es war der Blankoscheck für zukünftige Generationen und ein Verfahren welches eigentlich täglich zu Hunderten auf den Welten des Imperiums gesprochen wird. Doch die kriegsmüde Menge giert nach Exempeln die statuiert werden sollen und ihre Machthaber benötigen diese Machtdemonstrationen um ihren Machterhalt zu sichern. Das alles hier war nur eine einzige große Show und die Tragödie darin bestand nur für die Männer und Frauen die nun die Bühne betreten hatten.
Es waren jene Männer und Frauen die er in jener Halle bekämpft hatte, es waren jene Gesichter denen er in den Folterräumen des imperialen Verwaltungskomplexes so nah gewesen waren. Ihre Auren stanken geradezu vor Angst und Trotz. Sie gaben vor den Tod nicht zu fürchten, doch die Macht log nie. Sie gingen starr und versuchten den letzten Rest von Würde zu retten, doch verstanden sie nicht dass sie wie junge Bantha Kälber vor dieser Menge zähnefletschender Kath-Hunde geworfen wurden die keine Gnade und keinen Respekt für sie empfand, egal wie standhaft sie auch vielleicht sein mochten.
Einige von ihnen konnten sich jedoch nicht mit dem Urteil abfinden. Sie vergossen Tränen und wehrten sich, versuchten ihrem Schicksal zu entrinnen bis sie bemerken würden dass dies niemand konnte. Es gab vor diesem Moment kein entrinnen und das wurde auch dem letzten Widerstandskämpfer auf dem Podium klar. Sie blickten um sich, sahen in die Gift und Galle spuckende Menge die nach ihrem Tod lechzten und verstanden wahrscheinlich die Welt nicht mehr. Der Sith ging in sich, suchte die Macht und erforschte ihre Gefühle. Sie waren von Angst erfüllt und ihre Emotionen nährten seinen Hass nur stärker als die der breiten Masse. Sie waren nah, sie war frisch und ehrlich. Es war wie eine sprudelnde Quelle an verschiedenen Emotionen welche die Abgründe der intelligenten Spezies definieren zeigten. Sie erkannten ihren Peiniger auf der Bühne, sahen in seine Augen und wussten, dass dies der Mann war der sie zu ihrem Geständnis getrieben hatte. Einer der Männer wollte vor die Füße des Sith spucken, sah dann jedoch die anrückenden Coruscant Guards. Ihm wurde bewusst was folgen würde. Es war nicht so, als würde der Mann jetzt noch etwas zu verlieren haben, doch wollte er wahrscheinlich weder seinem Peiniger noch der Menge die Genugtuung geben und wie ein Barbar erscheinen. Er wollte ihnen nichts geben. Er hasste sie abgrundtief, hasste sie mit einer Intensität die ihn überraschte. Auch hier forschte Draconis. Wieso war es ihm nicht aufgefallen? Dieser Mann besaß ein gewisses Machtpotenzial. Es hätte ein Sith oder ein Jedi aus ihm werden können. Nun würde er der Inhalt eines Leichensacks werden. So konnte das Leben spielen. Die Coruscant Guards begannen die Männer aufzustellen und begaben sich selber in Position.
„„Achtung! Anlegen! … Zielen! … Feuer!“
Dieser kurze Augenblick der zwischen dem letzten Wort und dem Auslösen des Schusses vergangen war, glich einer emotionalen Explosion. Es war der letzte Moment bevor der unter hoher Kompression stehende, fokussierte Energiestrahl sowohl Kleidung als auch Haut verbrannte und ein klaffendes Loch in der Brust der Verurteilten hinterließ. Eine weitere Fontäne an Emotionen brach los, als ihnen klar wurde dass nun der Moment war, an dem ihr Leben enden würde. Bisher war da die Angst und der Kampf gegen diese Situation. Nun jedoch war es passiert. Ihr Lebenslicht erlosch in den meisten Fällen während sie zu Boden fielen. Das Auslöschen der Auren, eine nach der andere, jagte dem Sith einen Schauer über den Rücken und ein wohliges Gefühl setzte bei ihm ein. Einige zuckten noch unkontrolliert oder stammelten letzte Worte die niemand verstand während sie ihren letzten Atemzug aushauchten und sich der Verstand vom Körper befreite und eins mit der Macht wurde.
Perfekt.
Es war ein leise gesprochenes Wort, ein Wort welches kaum mehr von einem Räuspern zu unterscheiden war, als die kehlige und kratzige Stimme des Sith Lords welche ein Glas Wasser gebrauchen könnte, sich regte. Niemand außer Aabe hörte es und der Ansatz eines Lächelns etablierte sich auf dem sonst ernsten und verhärmten Gesicht des imperialen Offiziers. Doch es war noch lange nicht vorbei wie der Sith feststellen musste, während die Leichen fortgebracht wurden.
„An dieser Stelle wollen wir noch zwei Männer besonders ehren“
Der Sith Lord konnte sich zwar denken was nun folgen würde, doch war er gelinde gesagt überrascht über das was kommen sollte.
„Im Kampf gegen den Widerstand haben Sie unsere Truppen zum Sieg geführt. Haben ihren Dienst für das Imperium – ihre Heimat, ihre Familien – getan und so eine ganze Reihe an Köpfen dieser feigen Untergrundbewegung zu Tage gefördert. … High Colonel Aabe und Darth Draconis – bitte treten Sie vor.“
Der Sith trat mechanisch ohne nachzudenken vor, den er war zu sehr von den Worten des vjuner Adligen aufgewühlt. Ein Sith der für „die Heimat und ihre Familien“ im Kampf seinen Dienst tat?Er war weder ein Heiliger noch ein Befürworter einer solchen Institution, wie kam man auf die Idee den Orden in ein solches Licht zu rücken? War das öffentliche Bild des Ordens so schlecht dass man nun auf Gedeih und Verderb versuchte sich diesen Orden zurechtzubiegen? Waren die Mitglieder so sehr von den Wegen der Sith abgefallen dass man sie in solche Schematas eingliedern konnte? Was ihn jedoch am meisten beunruhigte war, dass er in diese Falle getappt war. Er war zum politischen Instrument der Propaganda von Kraym und Verran geworden. Seine Fäuste waren geballt, die Wut erfüllte seinen Körper, doch versuchte er es sich nicht anmerken zu lassen.
„Heute wollen wir diesen beiden Männern den Imperialen Stern in Bronze verleihen. High Colonel Aabe für Ihren treuen Dienst der imperialen Gemeinschaft und dem Imperator gegenüber erhalten Sie diese Auszeichnung. Tragen Sie diesen Orden mit Stolz. ... Darth Draconis, Warrior des Sith-Ordens, natürlich erhalten auch Sie für Ihre loyalen Dienste dem Imperium gegenüber diesen bronzenen Orden. … Meine Gratulation.“
Sie hatten ihr Schauspiel, sie hatten alles was sie wollten. Nun mussten sie ihn hier hineinbringen. Die Auszeichnung, dieses Stück Blech welches nun sein Eigen war, was sollte er damit? Es war ein Instrument wenn er auf andere imperiale Würdenträger treffen würde, vielleicht würde es ihm eines Tages nutzen, doch jetzt in diesem Moment hätte er am liebsten sowohl den Gouverneur als auch den Moff vernichtet.
High Colonel Aabe hingegen schien seine Auszeichnung zu genießen und salutierte zackig vor dem Gouverneur und der Menge. „Was für ein Schauspieler“ dachte der Sith bevor er sich umwand und sich wieder in seine vorangegangene Position zu begeben und das Ende der Veranstaltung abzuwarten.
Coruscant - Imperial City - Regierungsbezirk - Platz der Imperatoren - hinter der Bühne - Gouverneur Kraym I., Darth Draconis, Lieutenant Terrik (NPC), Corporal Hakuun (NPC), Moff Veran (NPC)und Barnip (NPC), ein Sector Adjutant, einige hohe Richter und eine Menge Coruscant Guards