Giselle Givenchy
Girl on Fire
- Coruscant - City - Biotop - Am künstlichen See - Mit Exodus -
Ob sie jemals aufhören würde ihn zu lieben, hatte Morten in ihrer Hochzeitsnacht von ihr wissen wollen. Der Tag war längst an ihnen vorüber gezogen, ihre Freunde müde und trunken von Musik und Wein, und sie lag mit ihrem Ehemann unter einem mit Sternen bespickten Himmel. Sie konnte noch unterdrücktes Gemurmel hören, Gespräche die wie Meeresrauschen klangen und das leise Spiel einer Panflöte, die noch nicht bei Seite gelegt worden war. Im Licht des Mondes leuchteten Mortens Augen wie Saphire. Würde sie jemals aufhören ihn zu lieben? Giselle hatte sein Gesicht berührt, ihre Fingerkuppen über seinen Bart streicheln lassen. "Nur, wenn du zuerst aufhörst.", hatte sie geantwortet und er hatte gelächelt und sie geküsst und die Welt hatte ihnen gehört.
Exodus. Wie konnte mit ihm alles so anders sein? Giselle Givenchy hatte viele Männer kennen gelernt, professionell und privat. Sie war mit Männern befreundet gewesen, hatte mit ihnen gelebt und getanzt, unter ihnen gearbeitet, sie befehligt, einige begehrt und zu anderen Abstand gehalten. Sie hatte genug Erfahrung um zu wissen, dass Bewunderung und Anziehungskraft nicht unbedingt mit Gefühlen einher gehen mussten. Mit Exodus Wingston aber war es so gewesen. Am Anfang hatte er sie bewusst geködert, mit ihr geflirtet und ihr Interesse geweckt. Er war geheimnisvoll gewesen und er hatte sie zum Lachen gebracht. Er hatte ihr mit tiefsinnigen Gesprächen seine ernste Seite gezeigt und sie hatte im Stillen nicht nur seine Autorität bewundert sondern auch seine Fitness, die einen Mann, der für eine Frau sorgen wollte, ausmachte. Giselle hatte sich verliebt, wider besseres Wissen, denn dieser Mann war nicht Morten gewesen, der sie zurück geliebt hatte und mit dem anfangs alles so einfach gewesen war. Dieser Mann - Exodus - hatte nur mit ihr gespielt, bis heute. Seine Worte waren ein Befreiungsschlag. Wie lang hatte Giselle darauf gewartet? Er liebte sie. Das zumindest sagte er. Wenn sie jetzt nur gewusst hätte, wie viel davon Wahrheit war.
"Du liebst mich?"
Es war zu spät, um Gelassenheit vorzutäuschen. Giselle konnte den Blick nicht von Exodus abwenden. Gefühle rangen mit rationalen Gedanken um die Oberhand. So vieles war in den letzten Wochen zwischen ihnen geschehen und nichts davon ließ sich jemals rückgängig machen. Aber wenn er sie liebte...
"Wann...ich meine, wieso?"
Unvollständige Sätze verließen ihren Mund, während sie erfolglos um Fassung rang. Wenn er sie liebte, war dann nicht alles andere egal? Wie durch den Bogen der Zeit verlangsamt, berührte ihre rechte Hand ihren Bauch. Es hätte eine Geste wie jede andere sein können und war doch so viel mehr. Giselle trug sein Kind in sich. Leise Tränen rannen ungehindert ihre Wangen hinunter, dankbar, glücklich und doch auch ein bisschen hilflos. Konnte sie ihren Gefühlen nachgehen, nach allem was sie durchgemacht hatte? An wen dachte sie, wenn sie es täte? An sich, an ihr Kind, an Exodus? Und an wen nicht? Ihre Lüge zog weite Kreise.
"Nimm meine Hand."
Sagte sie und spürte, wie sich seine warmen Finger um die ihren schlossen. Es war keine elektrisierende Berührung, nichts das sie aufseufzen ließ, oder ihn verführt hätte, doch es war das, was Exodus gesagt hatte, das er sich wünschte: ihre Hand zu halten und bei ihr zu sein. Egal wo. Nichts hatte sich jemals richtiger angefühlt als das. Giselle sah ihn direkt an, sah in seine Augen, die ihr plötzlich wieder eine Zukunft boten. In seinem Blick konnte sie sich verlieren. Und wenn sie für den Rest ihres Lebens niemand anderen mehr sehen würde als ihn, es würde ihr genügen.
"Ich wollte nie mehr als das."
Inzwischen weinte sie fast hemmungslos und konnte auch nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. Zwischen all den Dingen von denen sie träumte und die Exodus plötzlich bereit schien, ihr zu geben, lauerten Sünden. Sünden, die Giselle in Verzweiflung begangen hatte und von deren Existenz er noch nichts wusste. Sie hatte ihre Pläne gemacht, ohne ihn. Hinter Exodus' Rücken wartete Alderaan auf sie, ihr neues altes Leben, auf das sie sich freute, Freunde die sie wieder sehen würde... und Morten. Und dennoch schmolz der letzte Rest ihres inneren Widerstandes unter der Wärme seiner Berührung dahin, wie unter der Hitze der glühenden Sonne Fresias.
"Ich wollte immer nur, dass du mich so liebst, wie ich dich liebe."
Mit bebenden Lippen zog sich Giselle näher an Exodus heran. Sie kannten sich so gut und dennoch schmeckte dieser Kuss, als wäre es das erste Mal.
Sie lagen in der Wiese, Morten und sie, eingerahmt von hohen Gräsern, die sie vor neugierigen Blicken schützten. Sie lagen unter einer bunten, mehrfach geflickten Decke auf der Rückbank eines Transportgleiters, saßen zusammen auf dem Dach eines halb eingestürzten Hauses und im Staub des Straßenrandes. Gemeinsam starrten sie in die Flammen des Lagerfeuers, zu zweit eingewickelt in ein weites Cape. Morten kraulte
eine seiner Manka-Katzen hinter den Ohren, Giselle tanzte Pirouetten um einen Teich im Wald. Sie sah ihn als gefeierten Dompteur in der Manege, wenn das Publikum vor Spannung den Atem anhielt und seine private Seite, wenn sie ihn ganz für sich hatte und die Zeit still stand. Ihre Trennung lag Jahre zurück. Damals waren sie beide verletzt und enttäuscht gewesen und hatten sich doch noch immer geliebt. Giselle wusste nicht, ob sich Mortens Gefühle im Laufe der Zeit verändert hatten. Es musste so sein. Sie hatte ihn seit Jahren nicht gesehen. "Morten Rueskid, ich habe mein Versprechen gebrochen.", dachte sie stumm, als ihr die Essenz ihrer Gedanken in diesem Moment bewusst wurde: was auch immer er noch für sie empfand oder einst für sie empfunden hatte, Giselle hatte aufgehört ihn zu lieben. Es gab nur noch Exodus.
- Coruscant - City - Biotop - Am künstlichen See - Mit Exodus -
Ob sie jemals aufhören würde ihn zu lieben, hatte Morten in ihrer Hochzeitsnacht von ihr wissen wollen. Der Tag war längst an ihnen vorüber gezogen, ihre Freunde müde und trunken von Musik und Wein, und sie lag mit ihrem Ehemann unter einem mit Sternen bespickten Himmel. Sie konnte noch unterdrücktes Gemurmel hören, Gespräche die wie Meeresrauschen klangen und das leise Spiel einer Panflöte, die noch nicht bei Seite gelegt worden war. Im Licht des Mondes leuchteten Mortens Augen wie Saphire. Würde sie jemals aufhören ihn zu lieben? Giselle hatte sein Gesicht berührt, ihre Fingerkuppen über seinen Bart streicheln lassen. "Nur, wenn du zuerst aufhörst.", hatte sie geantwortet und er hatte gelächelt und sie geküsst und die Welt hatte ihnen gehört.
Exodus. Wie konnte mit ihm alles so anders sein? Giselle Givenchy hatte viele Männer kennen gelernt, professionell und privat. Sie war mit Männern befreundet gewesen, hatte mit ihnen gelebt und getanzt, unter ihnen gearbeitet, sie befehligt, einige begehrt und zu anderen Abstand gehalten. Sie hatte genug Erfahrung um zu wissen, dass Bewunderung und Anziehungskraft nicht unbedingt mit Gefühlen einher gehen mussten. Mit Exodus Wingston aber war es so gewesen. Am Anfang hatte er sie bewusst geködert, mit ihr geflirtet und ihr Interesse geweckt. Er war geheimnisvoll gewesen und er hatte sie zum Lachen gebracht. Er hatte ihr mit tiefsinnigen Gesprächen seine ernste Seite gezeigt und sie hatte im Stillen nicht nur seine Autorität bewundert sondern auch seine Fitness, die einen Mann, der für eine Frau sorgen wollte, ausmachte. Giselle hatte sich verliebt, wider besseres Wissen, denn dieser Mann war nicht Morten gewesen, der sie zurück geliebt hatte und mit dem anfangs alles so einfach gewesen war. Dieser Mann - Exodus - hatte nur mit ihr gespielt, bis heute. Seine Worte waren ein Befreiungsschlag. Wie lang hatte Giselle darauf gewartet? Er liebte sie. Das zumindest sagte er. Wenn sie jetzt nur gewusst hätte, wie viel davon Wahrheit war.
"Du liebst mich?"
Es war zu spät, um Gelassenheit vorzutäuschen. Giselle konnte den Blick nicht von Exodus abwenden. Gefühle rangen mit rationalen Gedanken um die Oberhand. So vieles war in den letzten Wochen zwischen ihnen geschehen und nichts davon ließ sich jemals rückgängig machen. Aber wenn er sie liebte...
"Wann...ich meine, wieso?"
Unvollständige Sätze verließen ihren Mund, während sie erfolglos um Fassung rang. Wenn er sie liebte, war dann nicht alles andere egal? Wie durch den Bogen der Zeit verlangsamt, berührte ihre rechte Hand ihren Bauch. Es hätte eine Geste wie jede andere sein können und war doch so viel mehr. Giselle trug sein Kind in sich. Leise Tränen rannen ungehindert ihre Wangen hinunter, dankbar, glücklich und doch auch ein bisschen hilflos. Konnte sie ihren Gefühlen nachgehen, nach allem was sie durchgemacht hatte? An wen dachte sie, wenn sie es täte? An sich, an ihr Kind, an Exodus? Und an wen nicht? Ihre Lüge zog weite Kreise.
"Nimm meine Hand."
Sagte sie und spürte, wie sich seine warmen Finger um die ihren schlossen. Es war keine elektrisierende Berührung, nichts das sie aufseufzen ließ, oder ihn verführt hätte, doch es war das, was Exodus gesagt hatte, das er sich wünschte: ihre Hand zu halten und bei ihr zu sein. Egal wo. Nichts hatte sich jemals richtiger angefühlt als das. Giselle sah ihn direkt an, sah in seine Augen, die ihr plötzlich wieder eine Zukunft boten. In seinem Blick konnte sie sich verlieren. Und wenn sie für den Rest ihres Lebens niemand anderen mehr sehen würde als ihn, es würde ihr genügen.
"Ich wollte nie mehr als das."
Inzwischen weinte sie fast hemmungslos und konnte auch nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. Zwischen all den Dingen von denen sie träumte und die Exodus plötzlich bereit schien, ihr zu geben, lauerten Sünden. Sünden, die Giselle in Verzweiflung begangen hatte und von deren Existenz er noch nichts wusste. Sie hatte ihre Pläne gemacht, ohne ihn. Hinter Exodus' Rücken wartete Alderaan auf sie, ihr neues altes Leben, auf das sie sich freute, Freunde die sie wieder sehen würde... und Morten. Und dennoch schmolz der letzte Rest ihres inneren Widerstandes unter der Wärme seiner Berührung dahin, wie unter der Hitze der glühenden Sonne Fresias.
"Ich wollte immer nur, dass du mich so liebst, wie ich dich liebe."
Mit bebenden Lippen zog sich Giselle näher an Exodus heran. Sie kannten sich so gut und dennoch schmeckte dieser Kuss, als wäre es das erste Mal.
Sie lagen in der Wiese, Morten und sie, eingerahmt von hohen Gräsern, die sie vor neugierigen Blicken schützten. Sie lagen unter einer bunten, mehrfach geflickten Decke auf der Rückbank eines Transportgleiters, saßen zusammen auf dem Dach eines halb eingestürzten Hauses und im Staub des Straßenrandes. Gemeinsam starrten sie in die Flammen des Lagerfeuers, zu zweit eingewickelt in ein weites Cape. Morten kraulte
eine seiner Manka-Katzen hinter den Ohren, Giselle tanzte Pirouetten um einen Teich im Wald. Sie sah ihn als gefeierten Dompteur in der Manege, wenn das Publikum vor Spannung den Atem anhielt und seine private Seite, wenn sie ihn ganz für sich hatte und die Zeit still stand. Ihre Trennung lag Jahre zurück. Damals waren sie beide verletzt und enttäuscht gewesen und hatten sich doch noch immer geliebt. Giselle wusste nicht, ob sich Mortens Gefühle im Laufe der Zeit verändert hatten. Es musste so sein. Sie hatte ihn seit Jahren nicht gesehen. "Morten Rueskid, ich habe mein Versprechen gebrochen.", dachte sie stumm, als ihr die Essenz ihrer Gedanken in diesem Moment bewusst wurde: was auch immer er noch für sie empfand oder einst für sie empfunden hatte, Giselle hatte aufgehört ihn zu lieben. Es gab nur noch Exodus.
- Coruscant - City - Biotop - Am künstlichen See - Mit Exodus -