Coruscant – Jedi-Tempel - abgelegener Trainingsraum, mit Ian
Die nächsten Blitze brachten ihr Erfahrung und Sicherheit. Einen nach dem anderen wehrte sie ab, oder eher, fing sie ein, bis Eowyn langsam das Gefühl für so etwas wie Routine bekam. Natürlich war es noch keine wirkliche Routine, die würde sich erst nach vielen, vielen weiteren Versuchen einstellen, aber es funktionierte. Sie tat das, was sie tun musste, und ihr Schwert tat das seine - sowie Ian. Eowyn gab sich Mühe, keinen Gedanken daran zu verschwenden, wie er sich gerade fühlte, doch hin und wieder blitzte ein kleiner Fetzen in ihrem Kopf auf. Was, wenn er sie einmal treffen würde? Er würde es sich nie verzeihen... alleine deshalb schon musste sie alles meistern und bewältigen. Nicht für sie, sondern für Ian...
Aber nun wurde es ernst. Ians erste Worte seit Beginn des Trainings führten dazu, dass Eowyns Herz erneut schneller klopfte. Langsam deaktivierte sie die Klinge und hängte ihr Schwert an den Gürtel. Jetzt galt es. Sie durfte jetzt nicht versagen. Wochenlanges Training... für diesen Moment. Oder eher, für diese Momente. Denn hoffentlich würde es nicht nur einer sein.
Was wenn doch? Was, wenn sie sofort versagte?
Sie nickte Ian zu. Einen Moment. Sie musste sich erst erneut sammeln.
Mit geschlossenen Augen suchte sie ihre Mitte. Sie musste die Energie, die Ian ihr zuschoss, weiterleiten, irgendwohin, fort von ihr, weit weg, irgendwohin, wo sie niemandem schaden konnte... Eowyn atmete ruhig ein und aus, suchte ihre Verbindung zur Macht, versuchte, sie so stark wie möglich zu machen. Die Macht half... sie unterstützte... nein, noch mehr, sie schützte, schützte davor, dass die Energie sie treffen konnte, ein goldenes Schutzschild, das sie umspannte, das sie vor allem bewahrte. Und zusätzlich ihr mentales Lichtschwert, das vor ihr schwebte und alles abwehrte, was ihr gefährlich werden konnte... Dieses Mal musste es gleich klappen, nicht wie beim ersten Versuch mit dem Telematen. Aber sie konnte den Telematen mittlerweile beherrschen... dann schaffte sie es auch mit diesen Blitzen. Sie musste nur darauf vertrauen. Vertrauen. Einfach vertrauen. In sich selbst, in die Macht, in Ian...
Bereit, sagte sie, während sie die Augen wieder öffnete und Ian entgegensah.
Der erste Miniatur-Blitz zuckte auf sie zu, und es war, als wäre er einer der Blasterschüsse - klein, unbedeutend, problemlos ablenkbar. Das leichte, kaum spürbare Kribbeln in ihrer Hand, mit der sie diesen kleinen Energiestoß abwehrte, war nicht größer als bei den durchschnittlichen Telematenschüssen, aber das hier war auch kein echter Energieblitz gewesen. Das war ein Test... Ian arbeitete sich langsam hoch.
Alles okay. Weiter. Der nächste Blitz war stärker, aber auch ihn konnte Eowyn abwehren. Es funktionierte... zumindest in Ansätzen. Ein weiterer Blitz folgte, damit waren sie bei dreien - und langsam, sehr langsam wurde die Energie stärker. Ian ließ ihr ausreichend Zeit zwischen den Versuchen, aber Eowyn dachte darüber nach, bald eine Pause vorzuschlagen. Sicher war sicher - sie hatte heute mittag schon trainiert. Ein paar Versuche würden noch funktionieren, dessen war sie sich gewiss, aber zur Sicherheit sollten sie danach unterbrechen. Ihr durfte schließlich kein Fehler unterlaufen - und der nächste würde sicher wieder etwas stärker sein als der vorherige.
Wie die letzten Male bereitete sie sich darauf vor, gab Bescheid, als sie sich bereit fühlte - und merkte dann, in dem Sekundenbruchteil, als Ian den nächsten Schwall Energie losschickte, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
Ian hatte sie davor gewarnt, und bald, in der Zukunft, wenn sie mehr Erfahrung hatte, würde es auch kein Problem darstellen. Vielleicht wäre es auch jetzt keines gewesen, hätte sie nicht einen Moment gezögert durch die unerwartete Wendung: sie hatte schlicht und einfach noch ihre Augen geschlossen.
Eowyn blieb nicht einmal Zeit, um gedanklich einen Fluch auszustoßen, sie musste nun versuchen, so viel Energie wie möglich zu absorbieren oder zu reflektieren - und das war der zweite Fehler.
Sie konnte sich nicht entscheiden.
Instinktiv hob sie ihre rechte Hand, die sie bisher immer unten gelassen hatte, und absorbierte einen Teil des Blitzes, den Ian losgeschickt hatte, rief dann erst mit ihrer linken ihr Schwert in ihre Hand, aber es war bereits zu spät.
Das nächste, was sie wusste, war, dass sie auf dem Boden lag, und Schmerz durch sie hindurchzuckte. Schmerz, wie sie ihn noch nie gefühlt hatte, denn er war einfach anders als die vielen Kampfverletzungen, die sie sich bisher zugezogen hatte, anders als ihr gebrochener Arm, anders als die Blessuren nach dem Absturz. Er war nicht aufhaltbar, nicht lokalisierbar, er war überall und machte, dass sie nicht wusste, wo sie ihn zuerst eindämmen sollte, wo sie sich halten sollte, er machte sogar unmöglich, dass sie sich einigelte, obwohl sie wünschte, sie konnte fliehen und alles zurücklassen.
Dann aber war das schlimmste vorbei. Es hatte nicht lange gedauert, zum Glück, und langsam, durch einen Nebel, wurde Eowyn das Ausmaß von alledem klar. Sie wünschte, sich bei Ian entschuldigen zu können, ihn anzuflehen, dass es ihr Leid tat, dass er keine Schuld trug, dass es ihr Fehler gewesen war, aber sie wusste gerade nicht, wo er war, und außerdem wusste sie gerade nicht sicher, ob ihr Mund und ihre Zunge ihr auch gehorchen würden.
Coruscant – Jedi-Tempel - abgelegener Trainingsraum, mit Ian
Die nächsten Blitze brachten ihr Erfahrung und Sicherheit. Einen nach dem anderen wehrte sie ab, oder eher, fing sie ein, bis Eowyn langsam das Gefühl für so etwas wie Routine bekam. Natürlich war es noch keine wirkliche Routine, die würde sich erst nach vielen, vielen weiteren Versuchen einstellen, aber es funktionierte. Sie tat das, was sie tun musste, und ihr Schwert tat das seine - sowie Ian. Eowyn gab sich Mühe, keinen Gedanken daran zu verschwenden, wie er sich gerade fühlte, doch hin und wieder blitzte ein kleiner Fetzen in ihrem Kopf auf. Was, wenn er sie einmal treffen würde? Er würde es sich nie verzeihen... alleine deshalb schon musste sie alles meistern und bewältigen. Nicht für sie, sondern für Ian...
Aber nun wurde es ernst. Ians erste Worte seit Beginn des Trainings führten dazu, dass Eowyns Herz erneut schneller klopfte. Langsam deaktivierte sie die Klinge und hängte ihr Schwert an den Gürtel. Jetzt galt es. Sie durfte jetzt nicht versagen. Wochenlanges Training... für diesen Moment. Oder eher, für diese Momente. Denn hoffentlich würde es nicht nur einer sein.
Was wenn doch? Was, wenn sie sofort versagte?
Sie nickte Ian zu. Einen Moment. Sie musste sich erst erneut sammeln.
Mit geschlossenen Augen suchte sie ihre Mitte. Sie musste die Energie, die Ian ihr zuschoss, weiterleiten, irgendwohin, fort von ihr, weit weg, irgendwohin, wo sie niemandem schaden konnte... Eowyn atmete ruhig ein und aus, suchte ihre Verbindung zur Macht, versuchte, sie so stark wie möglich zu machen. Die Macht half... sie unterstützte... nein, noch mehr, sie schützte, schützte davor, dass die Energie sie treffen konnte, ein goldenes Schutzschild, das sie umspannte, das sie vor allem bewahrte. Und zusätzlich ihr mentales Lichtschwert, das vor ihr schwebte und alles abwehrte, was ihr gefährlich werden konnte... Dieses Mal musste es gleich klappen, nicht wie beim ersten Versuch mit dem Telematen. Aber sie konnte den Telematen mittlerweile beherrschen... dann schaffte sie es auch mit diesen Blitzen. Sie musste nur darauf vertrauen. Vertrauen. Einfach vertrauen. In sich selbst, in die Macht, in Ian...
Bereit, sagte sie, während sie die Augen wieder öffnete und Ian entgegensah.
Der erste Miniatur-Blitz zuckte auf sie zu, und es war, als wäre er einer der Blasterschüsse - klein, unbedeutend, problemlos ablenkbar. Das leichte, kaum spürbare Kribbeln in ihrer Hand, mit der sie diesen kleinen Energiestoß abwehrte, war nicht größer als bei den durchschnittlichen Telematenschüssen, aber das hier war auch kein echter Energieblitz gewesen. Das war ein Test... Ian arbeitete sich langsam hoch.
Alles okay. Weiter. Der nächste Blitz war stärker, aber auch ihn konnte Eowyn abwehren. Es funktionierte... zumindest in Ansätzen. Ein weiterer Blitz folgte, damit waren sie bei dreien - und langsam, sehr langsam wurde die Energie stärker. Ian ließ ihr ausreichend Zeit zwischen den Versuchen, aber Eowyn dachte darüber nach, bald eine Pause vorzuschlagen. Sicher war sicher - sie hatte heute mittag schon trainiert. Ein paar Versuche würden noch funktionieren, dessen war sie sich gewiss, aber zur Sicherheit sollten sie danach unterbrechen. Ihr durfte schließlich kein Fehler unterlaufen - und der nächste würde sicher wieder etwas stärker sein als der vorherige.
Wie die letzten Male bereitete sie sich darauf vor, gab Bescheid, als sie sich bereit fühlte - und merkte dann, in dem Sekundenbruchteil, als Ian den nächsten Schwall Energie losschickte, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
Ian hatte sie davor gewarnt, und bald, in der Zukunft, wenn sie mehr Erfahrung hatte, würde es auch kein Problem darstellen. Vielleicht wäre es auch jetzt keines gewesen, hätte sie nicht einen Moment gezögert durch die unerwartete Wendung: sie hatte schlicht und einfach noch ihre Augen geschlossen.
Eowyn blieb nicht einmal Zeit, um gedanklich einen Fluch auszustoßen, sie musste nun versuchen, so viel Energie wie möglich zu absorbieren oder zu reflektieren - und das war der zweite Fehler.
Sie konnte sich nicht entscheiden.
Instinktiv hob sie ihre rechte Hand, die sie bisher immer unten gelassen hatte, und absorbierte einen Teil des Blitzes, den Ian losgeschickt hatte, rief dann erst mit ihrer linken ihr Schwert in ihre Hand, aber es war bereits zu spät.
Das nächste, was sie wusste, war, dass sie auf dem Boden lag, und Schmerz durch sie hindurchzuckte. Schmerz, wie sie ihn noch nie gefühlt hatte, denn er war einfach anders als die vielen Kampfverletzungen, die sie sich bisher zugezogen hatte, anders als ihr gebrochener Arm, anders als die Blessuren nach dem Absturz. Er war nicht aufhaltbar, nicht lokalisierbar, er war überall und machte, dass sie nicht wusste, wo sie ihn zuerst eindämmen sollte, wo sie sich halten sollte, er machte sogar unmöglich, dass sie sich einigelte, obwohl sie wünschte, sie konnte fliehen und alles zurücklassen.
Dann aber war das schlimmste vorbei. Es hatte nicht lange gedauert, zum Glück, und langsam, durch einen Nebel, wurde Eowyn das Ausmaß von alledem klar. Sie wünschte, sich bei Ian entschuldigen zu können, ihn anzuflehen, dass es ihr Leid tat, dass er keine Schuld trug, dass es ihr Fehler gewesen war, aber sie wusste gerade nicht, wo er war, und außerdem wusste sie gerade nicht sicher, ob ihr Mund und ihre Zunge ihr auch gehorchen würden.
Coruscant – Jedi-Tempel - abgelegener Trainingsraum, mit Ian