Coruscant

[Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine] Aelfstan, Max, Krina A'Qin, Emerald, Owen und Sarina

Owen hatte sich mit seiner Bitte ihm den Weg zur Krankenstation zu zeigen, an niemanden Bestimmten gerichtet, sodass Aelfstan zögernd einen Augenblick verstreichen ließ, bevor er zustimmend nickte. Die Roben konnten sicher noch eine kleine Weile warten. Während er noch nachdachte, ergriff Maxard schon die Initiative und bot dem etwas rau wirkenden älteren Mann an, ihn zu begleiten. Während sein lockenköpfiger Mitbewohner schon aufstand, schob auch Aelfstan seinen Stuhl zurück.

"Wenn ihr Beiden nichts dagegen habt, schließe ich mich an. Wird sicher nichts schaden, sich nach dem Essen noch ein wenig die Beine zu vertreten, bevor das Training beginnt. Was auch immer Krina für uns vorgesehen hat."

Schmunzelnd folgte der Tirahnner Max und Owen aus der Kantine hinaus in die verwirrend zahlreichen Gänge des Tempels. Er war neugierig. Sehr sogar. Aber Owen würde wohl kaum einem nahezu Fremden seine Lebensgeschichte erzählen. Noch den Grund, warum er seinen Namen abgelegt und einen neuen angenommen hatte. Auf halber Strecke brach Aelfstan das Schweigen, in dem sie sich zügig der Krankenstation genähert hatten.


"Wie es scheint, haben wir alle einen recht weiten Weg zurückgelegt, um hier zu landen. Wie war es bei dir? Wie hast du festgestellt, dass dir nichts anderes übrig bleibt, als dein bisheriges Leben an den Nagel zu hängen und Jedi zu werden?"


Ein glatterer Einstieg wäre ein unverfänglicheres Thema gewesen. Aber über das Wetter zu plaudern war auf Coruscant mit seinem kontrollierten Klima so unergiebig. Tirahnn war da doch um einiges spannender. Die allabendlichen Gewitter fehlten ihm. Die Luft, die danach sauber und frisch war. Tirahnn. Die Lage dort war zuletzt angespannt gewesen. Als hätte etwas den Atem angehalten. Es hatte Anschläge gegeben und Myrun hatte ihn weggeschickt, damit er aus dem Weg war. Nach acht Jahren galt er ihnen immer noch als Fremder, obwohl er sich nirgendwo so zuhause gefühlt hatte. Mit einem nunmehr melancholischem Lächeln wartete er auf Owens Antwort.


[Coruscant - Jedi-Tempel - auf dem Weg zur Krankenstation] Aelfstan, Max, Owen
 
[ Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | Emerald in der Nähe von Krina A'Qin, Max, Aelfstan, Owen und Nono ]

Training in dreißig Minuten, das war ja wenigstens etwas: Und Maxard wollte sie beim Tempelerkunden begleiten. Bei einem wirklichen Erkundungszug hatte Emerald bisher nie Gesellschaft gehabt, aber für den Anfang des umsehens würde das nicht hindern. Sie nickte also in Maxard's Richtung.

"Klar, warum nicht. Ich hab mir noch nicht überlegt wo ich gezielt anfange, aber ich denke es reicht wenn wir eine Ecke auswählen."

Emerald schob den Becher, welchen sie mittlerweile geleert hatte von sich - sollten sich dich Droiden um das abräumen kümmern. Sie blieb einen Moment länger sitzen während die drei aufstanden und losgingen. Dann unterdrückte sie ein Gähnen bevor sie selbst aufstand - vielleicht sollte sie sich doch umziehen. Und es wäre kein schlechter Einruck wenn sie früh genug an ihrem Trainingsort wäre. Nahe der oberen Gärten, das würde sich finden lassen.

Also stromerte sie den anderen hinter her, aus der Kantine hinaus. Emerald verließ den Weg zur Krankenstation und bog zum Zimmer ab. Orientierung war stets ihre Stärke gewesen und so fand sie es schnell wieder. Es war unverändert. Emeralds Blick fiel auf die Nasszelle - für eine kurze Erfrischung unter der Dusche war zeit. Wenn ihre Kindheit auf der "Hopeful Dawn" sie etwas gelehrt hatte dann war es Effizienz in der Nasszelle - schließlich wollten auf einem Schiff immer noch andere Leute in die selbe Nasszelle. Ihre Kleidung ließ sie also ebenso auf dem von ihr beanspruchten Bett liegen wie zuvor ihr Rucksack und nach dem nur kurzen Besuch der Dusche brachte sie aus dem Rucksack ihre Robe zu Tage. Diese zug sie an, ihren Gürtel darüber um ihrer dünnen Körperform wenigstens etwas mehr von einer Taillie zu verleihen. Danach verließ sie das Zimmer wieder, das Chaos aus nun teilweise geleertem Rucksack und verteilten Kleidungsstücken auf dem Bett zurücklassend.

Knappe zehn Minuten danach hatte sie durch herumstromern und auch nachfragen des bezeichneten Trainingsraum nahe der oberen Gärten ausgemacht und sich dort vor der Tür positioniert. Dort angekommen gingen Emerald die Worte Krina's erneut durch den Kopf. Sie konnte sich auch hier nicht vorstellen wer der "Typ mit dem Stock" denn sein sollte.

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Vor dem Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald scheinbar alleine]
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Wieder musste Eowyn die Augenbrauen heben. Ein wenig eitel, hm? Muskeln gut und schön, aber man sollte es auch nicht übertreiben. Muskeln waren dafür da, damit sie gut funktionierten, damit der Körper tat, was von ihm gebraucht wurde, nicht, um besonders gut auszusehen. Sicher, ob sie Ian attraktiv finden würde, wenn er so gar keine Muskeln hätte, das konnte sie nicht sagen. Vielleicht tatsächlich nicht. Aber sie brauchte kein Muskelpaket, ganz bestimmt nicht.


Sie hatte sich gerne von Ian verführen lassen. Ein kleines bisschen Ablenkung, ein kleines bisschen Vergessen. Aber hinterher kamen die Gedanken nur zu schnell wieder zurück.
Hey!, protestierte sie, als Ian sie neckisch kniff. Immerhin lachte er, das war gut, denn die erste Reaktion auf ihr Vorhaben hätte auch anders aussehen können. Du hast angefangen, antwortete sie dann lächelnd. Von wegen, sie hatte ihn entführt. Das war heute schon das zweite Mal, dass man sie des "Schummelns" bezichtigte. Sie war nicht unfair! Sie hatte nur gerade daran gedacht... aber gut, hauptsache, Ian ließ sich darauf ein. Ja, am Ende sind unsere Haare womöglich gleich lang, sinnierte sie, während Ian sich an ihrem Knoten zu schaffen machte. Er experimentierte, das konnte sie spüren, und sein Seufzen klang schwer in der Stille. Dann Zustimmung. Schweren Herzens, das war deutlich, aber ihm war wohl klar, dass sie auf Bastion keine wirkliche Möglichkeit haben würde, ihre Haare zu waschen oder zu kämmen. Am Ende würde sie sie ohnehin abschneiden müssen, hinterher, weil sie völlig zerstört waren. Er zog sie an sich, und Eowyn schmiegte sich noch enger an ihn. Nein. Die Kapsel, die Haare. Mehr wäre ohnehin zu offensichtlich. Und... Langzeitverhütung, aber darüber würde sie mit Ian nicht sprechen. Er brauchte nicht noch mehr übles Kopfkino. Außerdem war es schon erledigt. Dann sah sie zu ihm auf. Sie werden wieder wachsen, sagte sie ernst. Hinterher. Du wirst sehen, in zwei, drei Jahren merkst du nichts mehr davon. Vielleicht schon in einem. Es wird schnell gehen... und du wirst dich dran gewöhnen. Sie legte den Kopf schief, lächelte. Vielleicht wirst du es sogar schön finden. Sexy. Jung. Es ist doch gar nicht so schlecht, hin und wieder etwas neues auszuprobieren. Und du stehst doch nicht nur meiner Haare wegen auf mich. Sie hob die Augenbrauen. Schon wieder. Falls doch, wäre es jetzt der richtige Moment, etwas zu sagen.
Anschließend rollte sie herunter von seiner Brust, legte sich neben ihn. Es war ein guter Tag, sagte sie dann leise, bedächtig. Wesentlich besser auf jeden Fall als Ians Geburtstag, der beinahe in einer Katstrophe geendet hatte. Ich denke, nicht mehr lang. Noch ein paar Tage... Vielleicht eine Woche. Sie schmiegte sich wieder an ihn, wollte jede wache Sekunde auskosten. Falls du noch Dinge zu erledigen hast... solltest du das die Tage tun.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine] Aelfstan, Max, Emerald, Owen

"Sicher"
zuckte Owen mit den Schultern. Warum auch nicht. Er würde früher oder später die Gruppe genauer kennen lernen müssen. Und vielleicht sollte Owen sich das nicht direkt von Beginn an verscherzen. Ob die beiden einen Hintergedanken hatten? Ach was. Sie wollten sicherlich nur nett sein. Owen hatte bereits sein Tablett vorhin weg geräumt. Er legte beide Hände kurz auf die Knie ehe er aufstand. Sein Blick ging zu Emerald. "Wir sehen uns gleich" verabschiedete er sich und rang sich ein Lächeln ab. Er war nicht der große Redner und wusste auch nicht viel in dieser Situation zu sagen. Hätte er sie auffordern sollen mit zu kommen? nein. Sie war alt genug etwas zu sagen, wenn sie mit wollte.

So gingen die drei Männer durch die Gänge des Tempels. Es sah hier einerseits vertraut aus, wie auf Lianna, und doch so fremd. So ganz fühlte Owen sich in diesem Wirrwarr aus Gängen und Menschen nicht wohl. Owen schwieg. Was sollte er auch sagen? Hey, das Essen war echt.. Kantinenmäßig was? Innerlich schüttelte er den Kopf. Er schaute seine beiden Begleiter an und versuchte sich ihre Namen einzuprägen. Ein erster Schritt. Maxard würde er sich gut merken können. Jemanden, wie ihn, sah man nicht so oft hier und der andere. Das würde sich zeigen. "Nichts andere übrig bleibt?" wiederholte Owen die Frage und sah Aelfstan skeptisch an. "Ist es nicht mehr eine Entscheidung aus freien Stücken? " fragte Owen zurück. Eigentlich war es bei ihm mehr ein Überreden. Er hätte eine andere Wahl gehabt, aber Sarinas Argumentation war nur schwerlich etwas entgegen zu setzen. Vielleicht haben die ein oder anderen Hormone dabei eine Rolle gespielt. Bei diesem Gedanken musste Owen sich kurz auf die Unterlippe beißen. "Ich habe mich freiwillig dazu entschieden." zwei Mal. Fügte er in Gedanken an. Ein Geheimnis war es in dieser Runde eh nicht, aber irgendwie hatte er Hemmungen das laut auszusprechen. "Siehst du es denn als Zwang an?" fragte er Aelfstan weiter. Vielleicht hatte er nicht das 'Glück' gehabt selbst entscheiden zu dürfen. "Oder bei dir?" fragte er in Richtung Maxard. Owen machte dies oft, wenn er gewisse Themen meiden wollte. Einfach Fragen stellen und die Leute reden lassen.

[Coruscant - Jedi-Tempel - auf dem Weg zur Krankenstation] Aelfstan, Max, Owen


 
(Überarbeitet am 31.07.19)

Coruscant - Untere Ebenen, in Torgs Laden – Torg (NPC), Lianna, Alisah und Wes


Lianna spürte die angespannte Atmosphäre im Vorraum, noch bevor sie Wes und Alisah betrachtete. Besonders die Jüngere der Beiden schien sich in dieser Situation sehr unwohl zu fühlen, was man auch deutlich an ihrem Sprachduktus erkennen konnte, sie schien geradezu zu platzen. Irgendetwas schien ihr absolut nicht zu gefallen, was aber nicht an den unteren Ebenen per se liegen konnte, da sie sich draußen noch anders verhalten hatte.
Ja, Torg hatte sie nicht mit offenen Armen empfangen, aber er war bereit, mit ihnen zu reden und ihnen zu helfen, das sollte sie doch entspannen. Oder?

Nach ihrem Ausbruch erinnerte sie sich wieder an ihr gutes Benehmen und entschuldigte sich offen bei Wes, was Lianna erstaunlich fand. Sie hätte vor einem eventuellen Feind - wie Alisah ihren Freund scheinbar betrachtete - nie so offen Fehler eingestanden.
Sie merkte, dass Alisahs Verhalten auch von Sorge herrührte, als sie sie nach ihrem Befinden fragte.

Eine Welle von Sympathie ergoss sich über das junge Mädchen und sie lächelte der Mutter entgegen, versuchte, ihr ein Gefühl der Entspannung und Ruhe zu vermitteln, indem sie eine lockere Haltung annahm.
Vielleicht, ginge das?
Sie öffnete den Kanal zu ihrer Macht und versuchte, die Ruhe und Sicherheit, die sie fühlte, mithilfe der Energie in den Raum und zu Alisah und Wes gleiten zu lassen. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, ob das funktionieren würde, aber hoffte, ihnen dadurch vermitteln zu können, das alles in Ordnung war. Vielleicht merkten die Beiden es ja.

Torg fing indes zögernd an, die Fragen zu beantworten.

"Ich kenne jemanden. Der jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt.. Ihr wisst schon.. der mithilfe ein paar Anderer einen Heilungsprozess initiierte, der meinen Bekannten von dem Virus befreien konnte. Vorher habe ich nur hin und wieder Gerüchte gehört, aber nichts auf sie gegeben."

Er zuckte mit den Achseln.

"Es gibt hier viel Gerede, aber nicht viel, auf das man was geben sollte. Ich habe den Typen gesehen. Er kam hier an und wies alle typischen Symptome auf: Husten mit Ausscheidung von Blut, vermutlich durch Organschäden. Fiebrige Augen, hat irgendeine Frau verwünscht, ihm was angehangen zu haben. Ich habe mich mit vielen Gerüchen hier unten abgefunden, dem Gassengestank, Eitrige Beulen und Ausfluss von weiß ich nicht was. Aber der war wirklich zu viel des Guten. Den habe ich gleich wieder weggeschickt, gegen das Virus kann ich nichts tun, da setze ich keinen Finger ran, egal, wie viel mir geboten wird und das wissen alle. Trotzdem kommen welche hier angekrochen und betteln, lagern vor der Tür und verscheuchen gute, zahlungswillige Kunden!"

Die Augen des Sakiyaners zogen sich zu Schlitzen zusammen und betonten dadurch seine raubtierartigen Pupillen. Die letzten Worte hatten ihn selbst so verärgert, dass er ein kleines Zischen von sich gab.

Lianna räusperte sich kurz, um ihn wieder auf seine Gesellschaft aufmerksam zu machen und es schien, als ob er sich zurück nahm.

"Jedenfalls... habe ich ihn vor einigen Tagen wieder gesehen. Er kam wieder zurück, gesund wie man hier sein kann, und hat allen Ernstes versucht, mich zu beschimpfen und mir zu drohen. Mir!"

Er zog seine schmalen Lippen zu einem Grinsen zurück, was seine langen, spitz zulaufenden Zähne nur betonte.

"Vielleicht wisst ihr Jedi das; man droht keinem Sakiyaner. Selbst Leute wie ich haben respektiert und gegebenenfalls gefürchtet zu werden! Bei seiner Schimpftirade behauptete er, mich zu ruinieren. Leider war er so dumm und hat mir erzählt, wie. Er würde meine Kunden für die Typen abwerben und dann, so hat er getönt, würde ich bald selbst auf der Straße sitzen und dahin siechen. Tja..."

Eine kurze Pause entstand, als er seinen Blick über die anderen Anwesenden schweifen ließ.

"Ihr findet den Kontakt in der Bardak-Bar."

Lianna runzelte die Stirn.

" Von der habe ich bisher nur von Gerüchten gehört, da laufen angeblich viele Geschäfte ab. Aber weißt du, wo die zu finden ist? Bei der läuft man ja nicht einfach vorbei."

Ein Seufzen brach sich durch seine Kehle.

"Das, was ich euch nun sage, solltet ihr euch gut merken, ich werde es nicht nochmal wiederholen!"

Missmutig blickte er zu Lianna und nickte zustimmend.

"Die ist etwas schwerer zu finden, nur die, die es wissen, wissen es für gewöhnlich. In diesen Kreisen ist es schwer rein zu kommen und noch schwerer, sich wieder raus zu bugsieren. Achtet auf die Neonwerbebanner von einem Produkt namens "Sivleadua" . Je nachdem, auf welcher Seite die Reklame ist, nehmt ihr die Andere. Irgendwann steht "Sivleadualos" dran. Im Keller auf der gleichen Seite ist die Bar. Codewort ist "Dawb Sivleadua". Das ist schon viel zu viel Information für euch. Wenn die mitbekommen, dass ich das verraten habe - auch noch an Jedi!- Bin ich schneller tot als ihr blinzeln könnt! Die halten weniger als nichts von euch und euren Freunden. Du kannst deine Frage also selbst beantworten, alter Mann" sprach Torg, dessen Augen sich auf das Gesicht von Wes fokussierten. Ihm schienen die Worte der Diplomatie nicht sonderlich zu imponieren.

"Über die Art des Heilungsprozesses weiß ich nichts, da müsst ihr selbst recherchieren."


Bevor Lianna etwas sagen oder einschreiten konnte, ging er ein paar Schritte auf den Rat zu und ließ keine Armeslänge zwischen ihren Körpern Platz. Wenn seine Augen bis eben noch spitz waren, durchbohrten sie seinen Gast nun geradezu. Die Frauen im Raum beachtete er nicht.

"Wenn Lianna oder mir irgendetwas zustoßen sollte, dann mache ich euch zwei dafür verantwortlich und ziehe euch zur Rechenschaft. Das könnt ihr als Versprechen nehmen."



Coruscant - Untere Ebenen, in Torgs Laden – Torg (NPC), Lianna, Alisah und Wes
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn

"Ich hab angefangen?", fragte Ian empört und musste ein Lachen unterdrücken. Oh nein. Sie hatte einen zweideutigen Kommentar nach dem anderen gemacht, nicht er. Er hatte nicht einmal Hintergedanken gehabt, als er das Negligé für sie ausgesucht hatte. Ihre Haare am Ende vermutlich gleich lang? Jetzt kam doch ein ablehnendes Grummeln. „Bis auf die Schulter.“ Keinen Millimeter Kürzer. Egal wie gut sie als junges Mädchen auf den Bildern mir halblangen Haaren ausgesehen hatte. Kürzer als dort? Nein. „Kürzere Haare akzeptiere ich nur, wenn du dir einen Bart wachsen lässt, der mindestens so voll wie meiner ist.“ Was, wie sie beide wussten, unter normalen Umständen nicht möglich war. „Wenn du sie so kurz schneidest wie meine, brauchen sie fünf sechs Jahre, meine Liebe und dann,“ eigentlich wollte er ja ernst drein schauen, aber es ging nicht, „müsste ich mir wirklich überlegen, etwas zu sagen. Schließlich würden dich die kurzen Haare nicht mehr jünger machen können, wenn du fürchterlich alt und jenseits der vierzig bist,“ was ihn sie knuffen und doch lachen ließ. Sie würde ihm auch mit 60 und grauen, kurzen Haaren gefallen – da war sich Ian absolut sicher.
Eowyn rollte sich schließlich von ihm hinunter und kam neben ihm zum liegen, als sie noch einmal sagte, dass der Tag gut gewesen war, was Ian innerlich und äußerlich zum Lächeln brachte. Ja, das war er gewesen und er selbst glaubte auch, dass da nicht mehr viel Zeit war und dieser Umstand war es, der seinen Herzschlag für Sekunden beschleunigte, als sie ihn daran erinnerte in diesen Tagen vielleicht noch ein paar Dinge zu erledigen. Da war etwas. Da war mehreres. Vor allem auch ein paar Worte. Kinder… Sollte er ihr sagen, was er darüber dachte? Dass er sich vorhin hatte vorstellen können, dass sie und er – sein Herzschlag beschleunigte sich unangenehm. „
Wyn...“, kam es dann leise, beinahe bedächtig vorsichtig. Aber er konnte nicht, denn es auszusprechen war etwas völlig anderes, als davon zu Träumen. In seinem Kopf zugelassen haben zu dürfen, dass dieser Wunsch trotz allem existierte war schon genug gewesen. Es jetzt laut zu sagen? Dafür hatte er nicht genug Mut. Vielleicht, weil er sich vor ihrer Reaktion fürchtete. Vor Zuspruch so wie vor Ablehnung. Denn was, wenn er niemals den Mut haben würde – auch wenn sie wollte – diesen Wunsch irgendwann einmal in die Tat umzusetzen? Dann würde er zwischen ihnen stehen. Bloß hatte er jetzt zu Reden begonnen und wenn es nicht das war, was er eigentlich hatte sagen wollen, dann gab es da doch noch genug anderes. Er drehte sich ein wenig auf die Seite, um sie besser ansehen zu können, das Quartier war noch hell genug, weil sie den Vorhang nicht vor das Fenster gezogen und das Licht noch nicht ausgeschaltet hatten. „Ich möchte dir danken,“ sagte er also. „Nicht nur für eben, sondern für alles und ich möchte, dass du weißt, das du wirklich weißt, dass ich dich liebe und das du es geschafft hast, so viele Grenzen in mir zu verschieben, mich zu verändern, mein Fühlen so zu beeinflussen, dass ich manchmal ein bisschen Angst davor habe, was das alles bedeutet.“ Ja… Sie hatte ihn mit seinem Herzen in ihrer Hand, so war es doch. „Danke, dass es dicht gibt,“ kam es dann genau so, wie er es fühlte und er schmiegte sich auch an sie, gab ihr einen Kuss. „Und dafür, dass du das alles mit mir machst. Mit meinem Kopf, mit meinem Herz und mit… ganz anderen Körperregionen. Das…“ und er umarmte sie noch ein wenig enger, „sollst du einfach wissen.“


Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn
 
Coruscant - Jeditempel - Kantine - Sarid


Sarid wartete eine Weile beim Frühstück auf ihre Padawane und auch irgendwo auf Aketos, während sie ihren möglicherweise Obstsalat langsam aß. Irgendwie war die Konsistenz dieser sogenannten Früchte äußerst merkwürdig. Ob die vielleicht nur aufgetaut waren? Oder war es einfach etwas, was sie noch nie gegessen hatte? Jedenfalls verzichtete sie nach ca. der Hälfte darauf und zog es vor nur noch die Kaff auszutrinken. Währenddessen wechselte sie immer wieder mal ein paar Worte mit anderen Jedi. Sie kannte hier ja genug. Nur jene, auf die sie eigentlich gewartet hätte kamen nicht. Sie mussten sich wohl verpasst haben. Andererseits wusste die Corellianerin noch nicht, ob ihre beiden Padawane Suna und Eriu Frühaufsteher oder Langschläfer waren oder vielleicht auf ganz andere Weise ihre Nacht verbrachten. Andere Spezies, andere Sitten und anderer Schlafbedarf. Dann schloss sie für einen Moment ihr Augen und suchte ihre Padawane mit der Macht. Allerdings kannten sie sich ja kaum ein paar Tage, so dass das Band zwischen Padawan und Meisterin noch wenig ausgeprägt war. In dem Gewusel an Wesen und anderen Jedi war es daher auch für sie schwer einzelne Personen gezielt zu suchen. Daher überlegte sie, wo sie jemanden von ihnen oder beide antreffen konnte. Am Vortag hatten sie ja im Dachgarten trainiert, also begann sie dort und wenn sie auch da keinen von den beiden antraf, so konnte sie ja immer noch ihren Kommunikator benutzen. Beim Rausgehen nach dem für ihre Verhältnisse langem Frühstück konnte Sarid es sich allerdings nicht verkneifen, dem Servicedroiden ihre Meinung über diesen angeblichen Obstsalat mitzuteilen.


"Das schmeckt vielleicht einem Ithorianer, aber für Menschen fühlt sich die matschigschleimige Konsistenz dieser Dinger in meiner Schlüssel wenig appetitanregend an. Vermerke das bitte, damit es anderen Jedi nicht so ergeht wie mir",


wies sie den Droiden an. Irgendwie hatte sie bei den Worten das Gefühl, dass sie der Droide ungläubig anblinzelte, obwohl er nur einen Blechkopf mit Augenschlitzen als Kopf hatte. Trotzdem kam brav eine artige Antwort.


"Ja, Rätin Horn!"


Danach fühlte sie sich besser. Sie ging dann den Gang zurück zur Eingangshalle und von dort zu den üblichen Turboliften. Sie hatte ja Suna nicht dabei. Die Tchuukthai brauchte ja wegen ihrer Größe einen Lastenaufzug. Nach ein paar Minuten war sie schließlich beim Dachgarten des Jeditempels angelangt, wo sie die morgendliche Sonne mit angenehmer Wärme begrüßte. Wie sie feststellte war Sarid allerdings nicht die Einzige, die auf diesen Gedanken gekommen war, denn es befanden sich eine beachtliche Anzahl Jedi hier oben und das waren mit Sicherheit nicht alle Gärtner oder trainierende Padawane. Dennoch hoffte sie, einen oder beide der ihrigen hier zu finden. Also schlenderte sie während sie die Sonne genoss einen wieder einigermaßen von Unkraut befreiten Weg entlang. Die Jedi hatten ihre Prioritäten ja auf wichtigere Dinge gesetzt und trotzdem fanden einige, die sich um den früher so prächtigen und gepflegten Dachgarten kümmerte. Im hinteren Ende fand sie schließlich ihren spitzohrigen Padawan mit den langen silbergrauen Haaren. Er hatte die Augen geschlossen und saß im Gras. Sie nahm an, dass er meditierte oder vielleicht auch trainierte. Daher lehnte sie sich an einen nahen Baum und ließ sich überraschen, wann Eriu sie bemerkte. Wenn er sich an seine Lektion vom Vortrag erinnerte, dann sollte es nicht lange dauern und wenn doch, dann konnte sie ihm ja immer noch mit kleinen Steinchen bewerfen, wenn es für sie zu lange dauerte, dachte sie grinsend.



Coruscant – Jeditempel – Dachgarten – Eriu, Sarid und andere
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - auf dem Weg zur Krankenstation] Aelfstan, Max, Owen

Aelfstan blieb stehen. Ja. Seine Frage war vielleicht ein wenig provokant gewesen. Und vielleicht hatte er mit ihr über sich selbst mehr offenbart als er im Gegenzug als Antwort erwarten konnte. Was nicht weiter schlimm war. Es gab da nichts, was er geheimhalten wollte. Auch mit Owens misstrauischem Tonfall und seinen ausweichenden Gegenfragen, hatte er fast schon gerechnet. Er nickte nachsichtig und lächelte ein wenig schief.

"Also gut. Dann beantworte ich also deine Fragen, Owen. Die Entscheidung traf tatsächlich jemand anderes für mich. Jemand, dessen Urteil ich respektiere und dem ich vertraue. Vermutlich wäre ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht hierher gekommen. Später vermutlich. Weil man sich am Ende doch nicht davor verstecken kann, was man ist."

Der schlacksige Mann mit den strubbeligen dunklen Haaren hatte bei seinen letzten, in ruhigem Tonfall gesprochenen Worten die Brauen gehoben und blickte Owen offen ins Gesicht. Er erwartete nicht, dass der ältere Mann noch die ursprüngliche Frage beantwortete, jedoch würde er sich keine Reaktion entgehen lassen. Manchmal waren es die Dinge, die nicht gesagt wurden, die am meisten verrieten. Allerdings sollte das hier auch kein Verhör werden, schließlich wollte er nur wissen, woran er mit Owen war. Von Small Talk schien er jedenfalls nichts zu halten. Mit einer ausladenen Geste deutete Aelfstan auf die Tür am Ende des Ganges.

"Da vorne ist die Krankenstation. Sollen wir auf dich warten? Wird vermutlich nicht lange dauern. Oder wollen wir schonmal rausfinden, wo wir die Roben herbekommen?"

Die letzte Frage hatte er an Maxard gerichtet, der auf dem Weg hierher nicht viel gesagt hatte.

[Coruscant - Jedi-Tempel - auf dem Weg zur Krankenstation] Aelfstan, Max, Owen
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Krina A'Qin - (Noch) allein

Krina bereitete sich emotional auf die Rookie-Session vor. Sie erdete sich emotional und vor allem entleerte sie ihre subjektiven Empfindungen. Sich zu spüren, die Umgebung wahrzunehmen, andere Präsenzen spüren können, sich zielgenau fokussieren. All das benötigte ihre volle Aufmerksamkeit. Manche konnten es als nicht sinnvoll abtun, Neulingen eine Show zu liefern. Ein paar Tricks zu zeigen. Doch die Heilerin empfand es als wichtig, herauszustellen was es ausmachte mit der Macht zusammenzuarbeiten. Sie legte sich einen groben Plan zurecht und öffnete dann die Tür zum Lüften. Der Raum war scheinbar eine Weile nicht mehr besucht worden. Staub lag auf den Fensterbrettern und die Matten, die die vermeintliche Lehrerin austeilte mussten auch erst ausgeklopft werden.

"Emerald!"

Die Padawan stand im Eingang. Wartete sie darauf abgeholt zu werden?

"Komm hilf mir beim Programmieren der Droiden und stell sie auf asynchrone, schnelle, zentrifugale Bewegung auf Kommando. Hier, ich zeig dir wie."

Vielleicht konnte sie es sogar ohne Erklärung, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall demonstrierte die Frau mit der zerschossenen Frisur der Zurückgekehrten dann die einzelnen, kurzen Schritte der Programmierung. Während sie beide fortfuhren, hakte die Ritterin dann nach.

"Ich bin Pazifistin, das heißt wir werden heute nichts herumschleudern oder mit Lichtschwertern auf irgendwas einschlagen."

Krina räusperte sich.

"Was hast du bereits gelernt?"

Fragte sie dann offensiv. Ihr musste klar sein, dass sie ihr Wissen nutzen wollte, um die Lehrstunde falls nötig etwas ausgewogener zu gestalten. Die Heilerin ließ Anwärtern gern die Wahl, denn jeder Anfänger verstand unter dem Einsatz oder dem Spüren der lebendigen Macht etwas anderes. Zu wissen, dass man auch einige offensivere Trainingsarten durchführen konnten, mit dem der ein oder andere vielleicht etwas besseres anfangen konnte, konnte durchaus hilfreich sein.

"Egal was."

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Krina A'Qin - Mit Emerald
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian

Mir stünde ein Bart sicher nur halb so gut wie dir, ich bin mir nicht sicher, ob du das möchtest...
lächelte Eowyn. Und sicher brauchen sie eine Weile, bis sie wieder so lang sind wie jetzt, aber ist das nötig? Vielleicht reicht ja auch eine mittlere Länge. Das macht Frisuren viel einfacher. Zu lange Haare waren dafür nämlich auch nicht gerade geschickt. Sobald sie wieder etwas länger sind, wirst du es gar nicht mehr merken, beruhigte sie Ian. So war es immer. Von lang auf kurz viel auf, aber nach wenigen Monaten hatte man sich daran gewöhnt und war mit der nachgewachsenen Länge zufrieden.

Es herrschte kurze Stille, in die Ian ihren neuen Kosenamen sagte. Seltsam sagte. Eowyn horchte auf. Es klang... wichtig. Und dann stockte er. Sagte nichts mehr.
Ja?, stupste sie ihn vorsichtig verbal an, und da drehte er sich um, redete weiter. Es klang so... endgültig. Wie ein Abschied. Du brauchst dich nicht zu bedanken, sagte sie dann leise, weil ich das nicht bewusst tue, aber gern geschehen. Wofür auch immer. Sie zögerte. Ja, was Ian gesagt hatte, klang gewichtig, aber es war... nichts unbedingt neues. Ob er etwas anderes hatte sagen wollen? Oder ob ihm schlicht wichtig war, dass sie das alles wusste, vor Bastion? Sie wusste es, er hatte es ihr schon so oft gesagt, auf viele Arten. Aber nun in ihn zu dringen fühlte sich nicht richtig an. Er würde reden, falls er wollte. Und wenn nicht, dann war es seine Entscheidung. Ich bin auch froh, dass es dich gibt, murmelte sie, langsam ein wenig schläfrig. Wie immer war alles ein langer Tag gewesen... So viel zu tun. Nun ja. Darüber würde sie sich in 2, 3 Wochen nicht mehr beklagen müssen...

***

Es hatte nicht lange gedauert, bis Eowyn eingeschlafen war - und sie hatte, ausnahmsweise, diese Tage, tatsächlich durchgeschlafen. So fühlte es sich also an, wenn man halbwegs wach war... Es war noch früh, und auch Ian war noch im Zimmer, so dass sie tatsächlich gemeinsam frühstücken gehen konnten. Eine seltene Begebenheit... es war schön, noch ein paar weitere Minuten mit ihm zu verbringen, aber dann wurde es Zeit, für sie beide. Sie verließ die Kantine wie jeden Morgen in die Richtung ihres Büros, um die letzten Planungen abzuschließen. Dort wartete eine Nachricht auf sie - höchste Dringlichkeit, höchste Geheimhaltung. Es stand nur ein Datum darauf, aber das genügte, dass Eowyn kalt wurde und sie sich blind auf ihren Stuhl fallen ließ. In vier Tagen. In vier Tagen würde alles starten... Sie hatte geahnt, dass es jetzt nicht mehr lange dauern würde, aber es schwarz auf weiß zu lesen machte es... realer. Angsteinflößender.
Und es bedeutete, dass sie die Giftkapselsache für Ian und sie tatsächlich heute unter Dach und Fach bringen musste, damit sie sie morgen eingesetzt bekamen. Die Zeit drängte... immer mehr.

Eowyn machte ein paar Atemübungen, um nicht in Panik zu verfallen, bevor sie nach ihrem Kom griff. Sie brauchte noch eine Trainingseinheit mit Marrev, eventuell auch mit Ahna. Mit Ian war sie für heute Nachmittag verabredet... Und dann noch der Friseur... wann auch immer sie dafür Zeit finden sollte...


Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro - alleine
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 5, Untersuchungsraum 13, kleines Büro] Leela, Siva

"Nein, nein. Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Nicht die Arbeit stimmt mich unfroh. Nur der Mangel an... Ergebnissen."


Solcherlei Fehlschläge nahm die junge Ärztin persönlich. Selbst wenn sie wußte, dass sie alles - nein - weit mehr getan hatte, als bei einer solchen Untersuchung üblich gewesen wäre. Und sie hatte ja durchaus einige Spuren zusammengetragen. Alle, die da waren. Davon war sie überzeugt. Wenn sie nicht mehr hatte finden können - dann war da nichts. Dieses Wissen hätte Leela ausreichen müssen, um mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein. Den Bericht schreiben, dem Fall den Rücken kehren, sich anderen Dingen widmen. Nichtsdestotrotz fühlte es sich wie eine Beleidigung an, ein Angriff auf ihre Kompetenz. Als wäre da ein Verstand, der gegen ihren arbeitete. Der dafür gesorgt hatte, dass dieser Mann ohne Namen starb. Ihn ausradiert hatte, als hätte es ihn niemals gegeben. Als hätte das Leben, das er gelebt und alles, was er erreicht hatte - was er war - niemals existiert.

Von Sivas Worten aus ihren Gedanken gerissen, sah die Liannerin mit vor Verwunderung großen Augen auf. Die Zabrak war ja noch da! Mit einiger Anstrengung richtete die Liannerin ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihr Gegenüber und erwiderte verwirrt deren Lächeln. Siva wünschte ihr, dass sie etwas fand, "was ihre Beunruhigung beruhigte". Die merkwürdige Formulierung erschloß sich ihr nicht, aber sie spürte das ehrliche Interesse der Anderen, was Leelas Lächeln eine Spur wärmer werden ließ und sie nickte knapp: eine Bestätigung, dass sie Sivas Beweggründe wahrgenommen hatte.


"Danke, dass du hier warst, Siva. Das war wirklich... nett."


Als sich die Tür hinter der Zabrak geschlossen hatte, lehnte die junge Frau ihre Stirn gegen die kühle Oberfläche und seufzte leise. Die Jedi hatte ja recht. Im Nachhinein verstand Leela, was Siva mit ihren Worten nur angedeutet hatte. Und natürlich wußte sie sehr genau, dass sie sich irgendwann mit den Erinnerungen auseinandersetzen mußte, die Angst und den Schmerz zulassen mußte, die sie mit sich brachten. Dass sie irgendwann... trauern mußte.

Aber nicht jetzt. Dr. Kaveri drückte die schmerzenden Schultern durch, setzte sich an ihren Schreibtisch und begann den Bericht für Rätin El'Mireth zu erstellen. Er fiel kurz aus. Ebenso wie die abschließende Beurteilung. Sie enthielt sich darin aller Vermutungen, auch wenn das Formulieren einer Hypothese anhand von Indizien durchaus üblich war. Ein unbestimmtes, nagendes Misstrauen hielt sie davon ab, sie schriftlich niederzulegen. Davon konnte sie El'Mireth nur persönlich berichten. Das Protokoll, das die Forensikerin anhängte, war hingegen länger, als bei den meisten Obduktionen, die sie durchgeführt hatte und umfaßte alle Untersuchungen, Ermittlungen und deren Ergebnisse. Nachdem sie das erledigt hatte schnappte sie sich den Datenkristall und machte sich auf den Weg zum Büro der Rätin, klopfte an und wartete, dass man sie einließ. Hätte sie einen Termin vereinbaren sollen? Sie zuckte mit den Schultern und verzog kurz das Gesicht, als sich dabei die Verspannungen mit hörbarem Knacken schmerzhaft bemerkbar machten. Wenn es ein ungünstiger Zeitpunkt war, würde sie eben später wiederkommen.

[Coruscant - Jedi-Tempel - Gänge] Leela
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro - alleine

Sie hatte es gerade einmal geschafft, um Rückmeldung beim NRGD zu bitten und war dabei, Marrev eine Nachricht zu schreiben, als es an Eowyns Tür klopfte. Sie seufzte. Bei allen Planeten, sie war erst seit wenigen Wochen Rätin, warum kamen die Leute andauernd zu ihr? Ob sie sich einfach, ganz kindisch, abwesend stellen sollte? Vielleicht hätte sie es sogar getan, wenn Eowyn nicht aufgefallen wäre, dass sie nicht abgeschirmt war - und somit war dieser Plan absolut eine Niete. Nun gut. Dann eben öffnen, freundlich sein, abwimmeln, wie immer.
Herein!, rief sie, während sie das Kom zur Seite legte und öffnete die Tür mit Hilfe der Macht ein wenig - ihr war nie ganz klar, wie gut man sie draußen rufen hören konnte. Vielleicht hätte sie das mal mit Ian testen sollen - aber nun lohnte es sich wirklich nicht mehr. Vier Tage.

Wer dann aber das Büro betrat, war niemand, den Eowyn abwimmeln wollte. Nein. Definitiv nicht, im Gegenteil... Padawan Kaveri, lächelte sie, erhob sich und verneigte sich leicht. Schön, dass Ihr persönlich zu mir kommt und ich Euch kennenlerne. Sie hatte das Bild der Liannerin in ihrer Akte gesehen und sie sofort erkannt. Nett, sie noch kennenzulernen, bevor sie auf sich alleine gestellt war. Nun ja, nicht ganz. Da war noch Meisterin Marr. Setzt Euch. Eowyn kam ihrer eigenen Aufforderung nach und fuhr dann fort. Ich möchte Euch danken dafür, dass Ihr so spontan und hilfsbereit eingesprungen seid. Und dafür, dass ihr Euch so eingesetzt habt.
Tja, jetzt kam die große Frage. Hatte sie etwas entdeckt? Nur irgendetwas, irgendetwas, das ihnen weiterhelfen würde... Was habt Ihr für mich?

Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro - mit Leela
 
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[Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Krankenstation] Aelfstan, Max, Owen

Maxard war froh das Aelfstan mitgekommen war, nach der dritten Biegung hätte er sich wieder verlaufen. Orientierung war nicht seine Stärke, zumindest nicht wenn es um solche Dringe wie Krankenstationen ging. Entsprechend nutzte er die Zeit in der sich die Owen und Aelfstan unterhielten um sich von seinem Pad unauffällig lotsen zu lassen.

Er genoss das Schweigen während des Laufens. Gerade auch nach dem Essen. Zu Hause hatte er in der riesigen Villa seines Vaters selten seine Ruhe gehabt. Stets war jemand gekommen und der Besuch, besonders der seiner Mutter und seiner Schwestern, hatte immer für einen hohen Geräuschpegel gesorgt. Jetzt wäre es eine gute Zeit für ein Nickerchen gewesen – aber das musste warten.

Als Owen ihm die Frage stellte schürzte er die Lippen und wurde Nachdenklich. War er freiwillig hier? Ja … wahrscheinlich einer der wenigen absolut willigen. War es clever davon zu reden dass er sich von einem Luxus Leben in Lügen und Intrigen, von mehr Schein als Sein abgewendet hatte? Wer würde das in einer Galaxis von der viele in Not aufgewachsen waren verstehen? Von seinem Hin und her bei den Frauen, wo er immer wieder auf Hyänen gefallen war, der ausgeschlagenen Verlobung mit einer reichen Händlertochter sollte er vielleicht gar nicht reden … - entsprechend hüllte er sich in Schweigen. Vielleicht konnte er lange genug den Kopf in den Sand stecken damit Owen seine Frage vergessen würde.
Owen tanzte ja so oder so bei seinem Frage-Antwort Spiel mit Aelfstan wie ein Borcatu auf rohen Eiern.

Um den Mund voll zu bekommen und nicht antworten zu müssen war jetzt sicher ein guter Zeitpunkt eines der Martesi-Schoko Hörnchen zum Genuss zu bringen. Mit Schrecken musste er feststellen das eines fehlte. Jetzt erinnerte er sich, dass der Harch auf etwas ausgerutscht war und er Pudding am Boden hinter sich gesehen hatte. Wahrscheinlich war eines der Hörnchen rausgefallen.

Als Aelfstan vor der Krankenstation angekommen ihm die Frage stellte meinte Maxard: Können wir machen - Owen, brauchst du auch eine? Dann können wir sofort nach deinem Besuch hier zu Krina marschieren und mal sehen was sie sich für uns ausgedacht hat … “

[Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Krankenstation] Aelfstan, Max, Owen
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Krankenstation] Aelfstan, Max, Owen

Owen taxierte Aelfstan genau als er die Frage beantwortete. Irgendwie hatte Owen nicht damit gerechnet, dass er es überhaupt tun würde. War es Taktik? Sagte er die Wahrheit oder war es ein Versuch seinerseits eine Gemeinsamkeit zu finden, um ihn zum Reden zu bringen? Man kann sich nicht verstecken... dieser Erkenntnis hatte Owen vor kurzem erst selbst wieder gewonnen. Eine Erkenntnis, die ihm immer wieder präsent wird. Er fixierte Aelfstan einige Sekunden und wog ab, in wie weit er ihm vertrauen konnte. Er hatte von diesem Mann so wenig mit bekommen. Woher sollte er wissen, wie er tickt. Vielleicht war dies ein Versuch ihn zu manipulieren? Owen schwieg.

Owens Blick folgte der Geste an die Stelle, wo sich die Krankenstation befand. "Ihr brauch nicht warten." murmelte er knapp. Als er Maxard Stimme vernahm, zog Owen für einen Sekundenbruchteil die rechte Augenbraue hoch. Da war doch noch eine Frage gewesen. Owen beschloss darauf jetzt nicht einzugehen. "Ich fürchte ich brauche eine neue" Owen versuchte gegenüber Maxard einen freundlichen Ton anzuschlagen.

Owen wendete sich ab, um die ersten Schritte zur Krankenstation zu gehen und hielt inne. Er konnte nicht bei jedem ständig misstrauisch sein. Er würde mit diesen Leuten vermutlich eine ganze Weile zusammen arbeiten. Wollte er immer der mürrische Außenseiter sein? Owen presste seine Zähne zusammen. Er musste endlich anfangen aus seinen alten Verhaltensmustern auszubrechen. Am besten eher gestern als morgen. Owen holte kurz, aber tief Luft und wendete sich zu Aelfstan. Er machte den Abstand zwischen ihnen kleiner und blickte ihm direkt in die Augen. "Ich habe all meine Entscheidungen selbst getroffen. Die guten und auch die schlechten." Sein Tonfall war harscher als beabsichtigt. Dies wurde Owen in jenem Moment bewusst und er versuchte in seine Stimme etwas mehr Freundlichkeit zu legen. "Manchmal braucht es vielleicht den ein oder anderen Schubs von jemanden, der diesen Weg bereits gegangen ist. Aber am Ende des Tages ist jeder selbst für sein Leben verantwortlich. Und deswegen bin ich hier. Es wird Zeit, dass ich diese Erkenntnis in die Tat umsetze." Owen distanzierte sich wieder von Aelfstan, so dass er auch Maxard wieder mit im Blick hatte. "Wir treffen uns im Trainingsraum. Wenn ich in 15 Minuten nicht da sein sollte, habe ich mich entweder verlaufen oder die haben mich hier auf der Krankenstation einbehalten... oder mein Blut komplett ausgesaugt. Wer weiß das schon." witzelte Owen und ging den Gang hinunter, um dann in der Krankenstation zu verschwinden. Ob Sarina hier Dienst hatte?


[Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation] Owen
 
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[Coruscant | Jedi Tempel | Gänge] Azamthoth, Ty

Nachdem Azamthoth seine Hilfe, den Vater von Ty, zu suchen verweigerte fragte Ty, warum er ihm denn nicht helfen würde.

„Deine Mutter hat mir etwas über deinen Vater erzählt, und aus diesem Grund werde ich dir nicht helfen, und deiner Mutter Bescheid sagen, dass du hier auf Coruscant bist.“

Azamthoth ging weiterdurch die Gänge des Jedi – Tempel, auf der Suche nach einem Ruhigen Plätzchen. Als Azamthoth dann diesen Ton hörte und los trabte fragte der junge ob er denn was gehört habe.

„Ja habe ich.“

Als sie dann an der Quelle des Geräusches war sahen sie eine junge Frau, auf dem Boden hocken, auf die Frage von Azamthoth ob alles okay sei sagte sie das ihr nichts fehlen würde, im Anschluss stellte Ty sich und Azamthoth vor und half ihr mehr oder weniger auf. Eine weitere Person kam auf sie zu und sagte Ty das sein Vater einen Auftrag vom Rat bekommen hatte, und derzeit nicht mehr zu gegen ist, danach verschwand die Person auch wieder und ließ die drei in Ruhe. Derweil hatte sich die junge Frau auch als Freydis vorgestellt, des Weiteren erzählte sie ihnen wie sie denn hier nach Coruscant gekommen ist. Danach fragte sie was die beiden denn hier im Tempel trieben, und welcher Spezies Azamthoth denn angehöre.

„Meinen Namen spricht man zwar anders aus, dennoch ist das okay wie ihr das sagt. Ach und selbst wenn ich euch verrate welcher Spezies ich angehöre würdet ihr diese wohl kaum kennen. Und nein, normaler weise warten wir nicht bis irgendwer aua ruft. Ich bin mehr oder weniger zufällig auf Coruscant.“

Es war tatsächlich nicht zufällig das er auf Coruscant war, da er sich den Jedi Tempel nach der Befreiung durch die Republik anschauen wollte, allerdings war es ungewöhnlich, dass er in diese Ereignisse mit reingezogen worden war. Azamthoth griff an den Schwarzen Gürtel den er an hatte und nahm sein Dataport daraus.

„Entschuldigt mich bitte kurz.“

Meinte er nur knapp, bevor er sich aufrichtete und ein paar Schritte weg ging. Da die Mutter von Ty anscheinend keine Ahnung hatte das ihr Sohn hier auf Coruscant ist wollte er eine kurze Nachricht an Sahra verfassen.

[Coruscant | Jedi-Tempel | Gärten] Azamthoth, Ty, Freydis
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Eingang

Er war viel gereist in letzter Zeit. Allein. Die Sache auf Taris hatte ihn dazu veranlasst, sich doch erstmal wieder zurückzubesinnen. Es war seine Schuld gewesen, dass die Kinder in einer wilden Flucht den alten Jahrmarkt demoliert und damit die Barriere zum kollabieren gebracht hatten. Das darauf folgende Chaos war unnötig und vermeidbar gewesen. Sahra hatte alle Behörden-Streitereien im Anschluss selbst in die Hand genommen. Sie hatte drauf bestanden und er hatte nichtmal erfahren, was dabei raus gekommen war. Er hatte sich bei Sahra entschuldigt und sie hatte lediglich gelächelt und gesagt, das "Alles gut" wäre. Heute waren sie immernoch gute Kollegen, auch wenn Sahra im Anschluss beschlossen hatte, die Kinder doch nach Haruun Kal zu bringen. Birix hatte das begrüsst. Für die Kinder war es das Beste. Und der Jünglingshort war einfach der richtige Ort für Kinder wie Ty, Nevis und den schweigsamen Pectorn. Vor allem für letzteren. Dort würde er die Hilfe finden, die er benötigte. Jetzt war Birix zum ersten Mal in seinem Leben auf Coruscant angekommen. Es war nach seiner letzten Mission die Jedi-Einrichtung gewesen, die am nächsten lag und der Ishi Tib freute sich auf ein paar Tage Erholung bei Meditation und einem Besuch in der berühmten Bibliothek. Sie solle grösser sein als auf Corellia und natürlich auch die auf Lianna. Birix konnte kaum erwarten, sich davon selbst zu überzeugen. Zunächst aber forderte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Sein Magen knurrte unüberhörbar. Also schlendert er in die Kantine und lies sich einen grossen Teller- viel mehr eine Schüssel- voller Muscheln und Seeschnecken geben. Ein freier Tisch war schnell gefunden, denn die Kantine hier war auch viel grösser als die auf Lianna, obwohl wohl noch längst nicht alle Jedi "nach Hause" gefunden hatten. Birix begann damit, die Schalen der Muscheln mit seinem kräftigen Schnabel zu knacken. Eine Geräuschkulisse, die die Herrschaften an den Nachbartischen neugierig machte, aber der Jedi-Ritter war es gewohnt, das andere ihn beim Essen beobachteten. Zumindest gab es hier Arbeit für seinen Schnabel. Anderswo gab es nur vorzerlegtes Fleisch, was zwar ok war, aber niemals an selbstgeknackte Muscheln heran kam.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-allein an einem Tisch, umgeben von anderen Jedi und Nichtjedi.
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro]Eowyn, Leela

Die Tür öffnete sich ein kleines Stück ganz von allein, nachdem Leela angeklopft hatte und eine freundliche Stimme bat sie herein. Ihre Irritation ob dieses Zaubertricks war nicht mehr so ausgeprägt wie vor ein paar Tagen als Arkon für sie einen Cafbecher hatte schweben lassen. Im Gegenteil: Mittlerweile war die ehrgeizige junge Frau entschlossen sich diese nützliche Fähigkeit ebenfalls bald anzueignen. Inwischen hatte sie sich sogar an das Tragen der hellgrauen Robe gewöhnt, die sich als recht praktisches Kleidungsstück herausgestellt hatte. Immerhin fiel sie locker über die beiden Blaster, welche die Liannerin an der Hüfte trug und verbarg diese halbwegs. Wobei jemand, der wußte, wonach er Ausschau halten mußte, sich davon sicher nicht täuschen ließ.
Die Frau, die sie in dem Büro erwartete (Eowyn), war etwas kleiner als sie selbst und machte einen warmherzigen Eindruck. Zur Begrüßung verneigte sich die Rätin leicht, bevor sie der Padawan einen Platz anbot. Mit kaum merkbarem Zögern erwiderte Leela diese ungewöhnliche Geste. Auch wenn die Ärztin sich mit dergleichen antiquierten Ehrbezeugungen nicht ganz wohl fühlte, wäre es sicher unhöflich gewesen es nicht zu tun.


"Rätin El'Mireth, ich habe zu danken, dass Ihr mir die Möglichkeit gegeben habt, mich mit diesem Fall zu befassen."

Dr. Kaveris Miene war professionell neutral als sie aufmerksam in das erwartungsvolle Gesicht der Rätin blickte, nachdem sie ihr gegenüber platz nahm und den Datenkristall mit dem anschließenden Bericht und dem Protokoll auf sie zu schob.

"Ich habe weder die Identität des Toten feststellen können, noch die Todesursache zweifelsfrei klären können. Das ist das, was im Bericht steht."

Obwohl sie wußte, dass sie den Hoffnungen der Jedi damit vermutlich einen schweren Dämpfer verpaßte, hatte sie das niederschmetternde Ergebnis ihren Ausführungen vorangestellt. Schließlich ließ es sich nicht leugnen und keine ihrer Vermutungen würden daran etwas ändern.


"Ich habe jedoch im Protokoll die vorhandenen Spuren aufgelistet, sowie die daran durchgeführten Untersuchungen und deren Ergebnisse. Ich würde sie gerne erläutern und Euch dadurch in die Lage versetzen, daraus eigene Schlüsse zu ziehen. Vielleicht habt Ihr schon einen Verdacht, der sich damit widerlegen oder auch erhärten lässt."

Leela war sich sicher, dass die Rätin den hatte. Warum sonst hätte sie solch elaborierten - und teuren - Untersuchungen zustimmen sollen, nachdem die Standartverfahren abgeschlossen waren.

"Ihr habt mich in Eurer Nachricht gebeten, Euch jede Kleinigkeit mitzuteilen, die mir auffällt. Einiges davon läßt sich nicht im Bericht oder Protokoll darstellen, weil es sich nur um..." Leela zögerte und suchte nach dem richtigen Wort, um das unangenehm nebelige Gefühl zu beschreiben, das sie überkam, wenn sie den Fall in seiner Gesamtheit betrachtete. Die vielen winzigen, vielleicht sogar bedeutungslosen Ungereimtheiten, die sich zu etwas verdichteten, das ihr Unbehagen bereitete. "...um vage Eindrücke handelt, für die die Indizien nicht ausreichen, um sie als Verdacht zu formulieren. Zunächst wäre die Auflistung der Gegenstände, die Ermittlerin Tasherra Marr angefertigt hat, sehr kurz. Sie enthält keinerlei persönliche Dinge, eigentlich gar nichts, abgesehen von Kleidung und Schuhen. Ich nehme an, dass beim Inventarisieren keine Position "vergessen" wurde?"

Es sollte nicht wie ein Vorwurf klingen, Leela wollte mit der Frage nur sicher gehen. Schnell fuhr sie mit einer kurzen Zusammenfassung der Resultate der Obduktion fort, die einen jungen, gesunden männlichen Chagrianer zeigten, der von bemerkenswert guter Konstitution war. Durchtrainiert, geradezu athletisch.

"In Tasherra Marrs Bericht habe ich auch von ihrer Vision vom "friedlichen" Tod des Chagrianers gelesen. Meinte sie damit, dass er ohne Schmerzen gestorben ist? Oder eher seinen seelischen Zustand? Denn wenn es schon sehr ungewöhnlich ist, dass ein gesundes Wesen so plötzlich und so schnell stirbt, so halte ich es für fast unmöglich, dass es schmerzfrei abläuft. Das bringt mich zum nächsten Punkt: Zwischen den Backenzähnen habe ich die Reste der Haut einer Zerbeißkapsel gefunden. Ein Standartprodukt, mit dem man normalerweise schnell wirkende Medikamente verabreicht, deren Wirkstoffe über die Mundschleimhäute aufgenommen werden sollen. Natürlich ist es auch möglich, damit Gifte zu applizieren. Die durchgeführte toxikologische Untersuchung brachte allerdings nur noch einige heterozyklische Stickstoffverbindungen als sehr unspezifische Zerfallsprodukte ans Licht. Die lassen – wenn man das möchte – an einige sehr tödliche Alkaloide denken. Allerdings sind heterozyklische Verbindungen praktisch überall zu finden und mit den Stoffgruppen, die sie enthalten, ließen sich ganze Bücher füllen. Der Fund ist mithin als Indiz oder gar Beweis nicht brauchbar.

Dass die Suche nach der Identität des Toten mithilfe der biometrischen Erkennungsmerkmale ergebnislos geblieben ist, hatte ich Euch schon in meiner letzten Nachricht mitgeteilt, als ich um die Erlaubnis gebeten habe, einen eher ungewöhnlichen Weg zu gehen, um an dieser Stelle noch weiterzukommen. Das Archäologische Institut Coruscant hat eine Isotopenanalyse für mich durchgeführt, mit deren Hilfe sich feststellen ließ, wo der Chagrianer aufgewachsen ist und er die letzten Jahre gelebt hat. Daraus ging hervor, dass er sowohl auf Coruscant geboren, als auch hier gelebt hat, abgesehen von einem Aufenthalt auf Toprawa, der aber schon etwas zurückliegt. Was stutzig macht, ist auch hier das, was fehlt: Wenn er von Coruscant kommt, hätte es irgendwann, irgendwo in irgendeiner Datenbank einen Treffer zu irgendeinem der Erkennungsmerkmale geben müssen... DNA, Zahnstatus, Retinascan, Fingerabdrücke... Aber da ist nichts. Sonst hätte ich es gefunden."


Die Enttäuschung, die Dr. Kaveri zuvor empfunden hatte, war längst einer dunklen, kühlen Zielstrebigkeit gewichen, dieses Rätsel schlußendlich doch noch zu lösen. Sie wußte, dass die Chancen dafür nicht gut standen. Die technischen Möglichkeiten noch irgendwelche Erkenntnisse aus dem Leichnam zu gewinnen, waren ausgereizt. Allerdings kam manchmal der Zufall zu hilfe und steuerte ein weiteres Puzzleteil bei. Bis dahin blieb ihr - und wohl auch der Rätin - nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass sie abgesehen von Vermutungen mit leeren Händen da standen.


[Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro]Eowyn, Leela
 
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[Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Krankenstation] Aelfstan, Max, Owen

Aelfstan wich Owens abschätzendem Blick nicht aus und suchte seinerseits zu ergründen, was hinter der misstrauisch gerunzelten Stirn seines Gegenübers vor sich ging. Warum begegnete ihm der Andere mit solchem Argwohn? Es war ja nun nicht so, dass Owen erwarten mußte, dass ein imperialer Spion vor ihm stand. Oder vielleicht doch? Immerhin kam er von Tirahnn, das im Moment noch fest in der Hand seiner Besatzer war. Langsam, halb spöttisch und zur Hälfte sehr nachdenklich hob der ehemalige Kindergärtner eine Braue. Eigentlich hatte er erwartet, die Atmosphäre von Misstrauen und gegenseitiger Bespitzelung hinter sich zu lassen, als er das Pulverfass Tirahnn verließ. Aber Owen schwieg weiter hartnäckig, bis er sich schließlich doch dazu durchrang wenigstens eine Frage zu beantworten. Nein, sie brauchten nicht warten.


"Wenn das nicht mal der Beginn einer wundervollen Freundschaft ist."

Aelfstan zuckte gleichgültig mit den Schultern und wandte sich zum Gehen und auch Owen drehte sich um und ging auf die Krankenstation zu. Natürlich brauchte er sie nicht. Der einsame Wolf stellte sich den tödlichen Gefahren von spitzen Nadeln und fürchterlichen Pflastern ganz allein. Mit einem leisen Lachen schloß er sich wieder Maxard an, der sich vorrausschauend mit einem leckeren Nachtisch versorgt hatte.

"Du hast nicht zufällig noch eins von diesen Dingern übrig? Ich glaube, ich könnte jetzt auch ein wenig Schokolade vertragen."

Seine an Max gerichtete Frage wurde unterbrochen, als er Owens Schritte hinter sich hörte. Hatte der alte Mann es sich doch noch anders überlegt? Etwas erstaunt drehte sich der Tirahnner wieder um und blickte direkt in Owens grüne Augen. Er stand jetzt so dicht vor ihm, dass sich Aelfstan unwillkürlich anspannte. Wollte dieser verschrobene Einzelgänger hier tatsächlich eine Schlägerei anfangen? Aelfstan Bancroft legte sehr viel Wert darauf, Konflikte friedlich zu lösen. Normalerweise war er derjenige, der ausgleichend auf erhitzte Gemüter einwirkte und Situationen, wie diese entschärfte. In diesem Moment allerdings regte sich etwas in ihm, dass sich nur mit primitiver Wut beschreiben ließ. Ein gänzlich unzivilisiertes Bedürfnis, seinem Gegenüber den Hals umzudrehen. Seine Augen verengten sich, als er Owens Blick erwiderte und sich seine Atmung in Erwartung einer physischen Konfrontation beschleunigte. Für einen Augenblick nahm er kaum wahr, was der Andere in unwischem Tonfall zu ihm sagte, aber der Moment verging und nach einem weiteren Atemzug gewann die Vernunft wieder Oberhand. Was immer Owen mit diesem Alphamännchen-Gehabe bezweckte, er würde das Spiel nicht mitspielen. Es kostete ihn zwar eine willentliche Anstrengung, seine Schultern wieder zu lockern, aber schließlich trat er einen Schritt zurück und lächelte schmal.

"Den mürrischen Fremden spielst du gar nicht schlecht. Aber du kannst jetzt damit aufhören. Diese Rolle wird hier nicht benötigt. Wir sehen uns beim Training."


Mit diesen Worten wandte sich Aelfstan nun endgültig zum Gehen. Der drahtige Mann war nicht glücklich über diesen Vorfall. Wenn er gewußt hätte, dass Owen so empfindlich reagierte, hätte er vielleicht andere Worte gefunden. Aber wer konnte ahnen, dass der Mann so dünnhäutig war? Offenbar hatte er da einen wunden Punkt getroffen. Gedankenversunken überließ es Aelfstan dieses Mal seinem Zimmergenossen Maxard den Weg zu finden und blieb schweigsam an dessen Seite.

[Coruscant - Jedi-Tempel - auf dem Weg zur Kleiderausgabe] Aelfstan, Max
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - auf dem Weg zur Kleiderausgabe] Aelfstan, Max, Owen

Popcorn – das hätte sich Maxard sich jetzt gewünscht. Das ging ja richtig rund hier. Ein mürrischer Einzelgänger mit Vertrauensproblemen (Owen) und ein netter Kumpel der sich nicht machen lässt (Aelfstan)… es würde hier sicher noch interessant werden. Andererseits war Maxard alt genug um zu wissen dass es Schicksalsschläge geben konnte die mitunter einem das Leben sehr schwer machten. Er selbst war auch hergekommen um neun anzufangen – die Chance würde auch Owen geben, wenn sie mal eine ruhige Minute hatten würde er ihm das sicher zu verstehen geben.

Owens abschließende Worte fand er eigenartig – nicht so wirklich witzig wenn man bedachte wie ernst und aufbrausend er immer davor gewesen war. Vielleicht ein Versuch die Wogen zu glätten? Maxard beschloss es als solches auf zu nehmen und winkte Owen zum Abschied.

Jetzt galt es erst mal ein paar Roben zu besorgen. Und später vielleicht noch mehr Leute kennen zu lernen. Diese Emerald hatte glatt sein Angebot angenommen. Das versprach ein interessanter Abend zu werden – erst Jedi-Training dann Tempel-Erkundung.

Aelfstans Worte von vorhin waren Maxard nicht entgangen … Aelfstan wollte tatsächlich etwas von seinem hoch heiligen Gebäck. Unglaublich … .. nicht dass Aelfstan etwas gewollt hatte – nein, Maxard teilte das Schoko-Hörnchen mit solch einer Präzision – ohne den geringsten Pudding zu verkleckern - wie es nur Leute konnten die Meister im verzehren von Martesi-Hörnchen waren - wenn es einen hohen Rat von Martesi-Schoko-Hörnchen-Rittern gegeben hätte, hätte Maxard längst einen Platz unter den ersten fünf Mitgliedern erhalten.

Wenn es einen Grund gab, dass Maxard hier im Jedi-Tempel war – neben dem die Macht zu lernen um Gutes zu tun – dann war es um seiner alten Welt zu entkommen. Eine Welt indem allzu viele immer nur an den eigenen Vorteil gedacht hatten. Für Maxard war schon früh das Teilen zum symbolischen Widerstand gegen diesen Egosimus geworden. Entsprechend hielt er nun das halbe Schoko-Hörnchen Aelfstan grinsend entgegen: „Da – genieß es wer weiß was uns heute Abend noch alles erwartet …“

Und Maxard biss in seine eigene Hälfte und watschelte los in Richtung aus der sie gekommen waren …

[Coruscant - Jedi-Tempel - auf dem Weg zur Kleiderausgabe] Aelfstan, Max
 
[ Coruscant | Jedi-Tempel | Vor dem Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald scheinbar alleine]

Emerald wurde recht schnell von Krina bemerkt, die wohl schon im Trainingsraum bei Vorbereitungen zu Gange gewesen war und erst beim auslegen von diversen Matten in Emerald's Sicht gekommen war. Allerdings hatte Emerald beim Warten wenig Aufmerksamkeit gezeigt.
Sie trat näher und damit in den Trainingsraum hinein.

"Hey...sicher mach' ich."

Emerald folgte der Anweisung und verfolgte die Erklärung aufmerksam, danach machte sie sich gleich an den nächsten Droiden. Es war kein zu komplizierter Vorgang und auf Krina's Frage schmunzelte sie kurz.

"Zumindest nicht Sachen herumschleudern oder auf etwas einschlagen. Ich hab gelernt auf einem Ball zu tanzen und ein paar Sachen über das scheinbar übliche Aufeinandertreffen mit Sith. Für mich war das Kopf einziehen und zurückbleiben, aber im Weglaufen war ich schon immer gut.
Aber an wirklichen Lehr-Dingen... ich kann einen Kamm ganz gut schweben lassen und wir haben etwas an körperlichen Training gemacht - Hindernislauf durch Lola Curich hauptsächlich."

Sie hielt inne und überlegte kurz dann zuckte sie mit den Schultern. Das fasste es zusammen, viel Zeit für wirkliche Lehrstunden war nicht gewesen. Aber das hatten andere Erfahrungen durchaus wett gemacht.

Ohh naja....die Grundlagen mit dem Lichtschwert waren schon einmal dabei.

Erneut zuckte sie mit den Schultern, was mehr sollte sie auch sagen. Sie griff nach dem nächsten Droiden und begann diesen zu programmieren. Natürlich hatte Emerald nachdem Meister Al Jevarin verhindert gewesen war nicht unbedingt mit Anwesenheit bei den allgemeinen Trainingsrunden geglänzt, aber man hatte ja gefragt was sie denn gelernt hatte.

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina]
 
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