Coruscant

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Owen]

Owen machte einen Schritt durch die Tür zur Krankenstation und hielt einen Augenblick inne. Er schloss die Augen und atmete ein, zwei Mal tief ein. Was für ein Start. Lief ja echt gut, dachte Owen sich und presste seine Zähne aufeinander. Er spielte eine Rolle? der mürrische Fremde. Sie waren sich doch alle fremd. Er kannte niemanden hier länger als ein paar Minuten. Einzig Sarina kannte er länger und dabei war es keine signifikante Zeit gewesen, die sie zusammen verbracht haben. Owens Blick ging durch die Krankenstation. Einerseits hoffte er, dass Sarina hier wäre. Hatte sie nicht so etwas erwähnt? Auf der anderen Seite wollte er nicht schon wieder darüber sprechen müssen, warum er einen anderen Namen hatte. Die Frage würde er noch oft genug zu hören bekommen und er war sich sicher, dass er sich davor nicht ewig drücken könnte. Aber er konnte es zumindest versuchen.

Owens Gedanken schlichen sich davon. Wie automatisiert stellte er sich vor, murmelte etwas von Tests und Blut. Ein paar verblasste Bilder schoben sich in sein Gedächtnis als er sich untersuchen ließ und er langsam den Ärmel für die Blutabnahme hochkrempelte. Damals als er noch jung, war er ebenso bei einer solchen Untersuchung gewesen, auch wenn die Technik sich verändert hatte, war es im Kern doch gleich. Zumindest waren seine Werte scheinbar in Ordnung. Wenigstens etwas an ihm, was der Norm entsprach. Zu seinem Pech waren seine Daten noch in der Datenbank. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn man ihn hier einfach vergessen hätte. Monoton berichtete er, dass er vor Jahren bereits hier war, wie sein richtiger Name lautete und dass er nun einen neuen Namen trug, gefolgt von der Frage, ob man das nicht einfach in der Datenbank ändern konnte. Allein um Fragen in Zukunft zu vermeiden. Owen war kein Freund dieser Prozedur und doch musste er zähneknirschend einsehen, dass es nun einmal sein musste. Er hatte sich für diesen Weg entschieden und er wusste, dass es schwer sein würde. Auch wenn ihm klar, dass er selbst der größte Stein in seinem Weg sein würde. Aber dass es sich so schnell zeigte... das war ihm nicht bewusst gewesen. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Nicht für ihn. Es galt alles oder nichts.

Owen hatte kein Gefühl wie viel Zeit vergangen war. Er fügte sich und folgte allen Anweisungen. Er wollte das hier so schnell wie möglich hinter sich bringen. Was ihn wohl beim Training erwartete? Er hatte ewig nicht mehr die Macht bewusst genutzt. Er spürte ihre Präsenz. Mal stärker, mal schwächer. In diesem Augenblick schien sie ferner denn je. Fast als würde sie ihm damit ein unmissverständliches Zeichen geben. Oder war es womöglich unterbewusst er selbst? er machte sich eindeutig zu viele Gedanken und vielleicht sollte er die Sachen einfach auf sich zukommen lassen? Owen seufzte innerlich. Das Training würde eine Offenbarung für ihn sein. In die eine oder die andere Richtung. Entweder stellte sich heraus, dass er ein hoffnungsloser Fall war und es für ihn hier keine Zukunft gab oder... Owen schüttelte den Gedanken ab.

Hör auf in Selbstmitleid zu versinken und immer vom schlechtesten auszugehen, ermahnte er sich. Selbst wenn jeder andere beim Training mehr Fähigkeiten in der Macht beweisen würde als er, selbst wenn gar nichts funktionieren wird, so wusste er doch, dass es in ihm war und dass er einst darauf zugreifen konnte. Vielleicht nicht in dem Maß wie er es sich damals gewünscht hatte, aber es WAR da. Und sowas verlor man doch nicht einfach. Oder?

Owen klärte die letzten Formalitäten und verließ die Krankenstation wieder. Er hatte eine grobe Vorstellung davon wo das Training stattfinden würde und wanderte durch die Gänge. Owen hatte keine Ahnung wie lange er umher lief. Er war sich sicher, dass die Richtung zwar grob stimmte, war sich aber auch sicher, dass er an diesem einen Terminal schon einmal vorbei gekommen war. Endlich meinte Owen die richtige Tür gefunden zu haben. Er warf einen Blick hinein und entdecke Emerald und Krina. Er war also richtig.

"Hey." machte er die Frauen im Trainingsraum auf sich aufmerksam. "Ich habe auf der Krankenstation alles erledigt." Owen lies seinen Blick schweifen und bemerkte die Droiden. "Gibt es hier noch etwas zu tun?" fragte er direkt im Anschluss. So ganz konnte er sich noch kein Bild machen, was gleich auf dem Programm stand.


[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina, Owen]
 
.:Coruscant - Jeditempel - Cantina - Gaya, JK, Pico und ein paar wenige andere Jedi:.

Der Kel'Dor war erfreut über den Enthusiasmus den seine Padawan an Tag legte.
Er verspeißte den Rest seines Mahls und lehnte sich, gut gesättigt, zurück.


"Gaya..."

Der Ritter wusste nicht wie er es genau ansprechen sollte also verfiel er wieder in Schweigen.

"Pico, zeig uns Bericht Alpha Strich Echo Echo Vier!"

Sein kleiner metallener Helfer kam freudig endlich was machen zu können angerauscht und startete ein Hologram zwischen den Tellern vor ihnen.

"Gaya ich habe bevor wir in die Höhle des Löwen gehen noch einen anderen Auftrag für dich, einen nicht minder wichtigen Auftrag möchte ich betonen!"

Der Droide spulte die Daten der Mission herunter und zeigte allerlei Statistiken über den Planet Chalatga und die Kultur der Cygner auf.

"Was du hier siehst ist eine diplomatische Mission zum Schutz der Cygner gegen das Huttenkartell. Diese wurden unterdrückt und sind nun dabei in Verhandlung mit der Neuen Republik zu treten um
ihre Unabhängigkeit zu fordern."


Ihm war nicht ganz wohl dabei seine Schülerin alleine auf diese Mission zu schicken, aber die Togruta war bereits in Schwierigeren Situationen gewesen und hatte diese gemeistert.
Außerdem war dies eine diplomatische Mission, das Konfliktrisiko wurde von den Analytikerdroiden auf unter 8% geschätzt.


"Du wirst dort für den Schutz verantwortlich sein. Wir rechnen zwar nicht mit Problemen aber der Rat von Chalatga hat sich trotzdem an die Jedi gewandt um Beistand zu erbitten. Du kannst Aufbrechen sobald du alles vorbereitet hast, ich würde
gern mit dir kommen aber die Mission muss vorbereitet werden. Außerdem bin ich zuversichtlich dass du diese Aufgabe auch ohne mich problemlos bewältigt bekommst!"


Er nahm einen Datachip und reichte ihn der jungen Padawan.


"Hier sind alle wichtigen Schlüsselinformationen drauf. Möge die Macht mit dir sein Gaya Kur'ano"


.:Coruscant - Jeditempel - Cantina - Gaya, JK, Pico und ein paar wenige andere Jedi:.
 
.:Coruscant - Jeditempel - Cantina - Gaya, JK, Pico und ein paar wenige andere Jedi:.


JK erwähnte Gaya's Namen doch begann er wieder zu schweigen, weshalb auch Gaya nichts sagte stattdessen wurde die Stille mit dem Namen des süßen Droiden von dem Kel'Dor Jedi Meister unterbrochen.
Pico der kleine Droide an den die Togruta sich bereits jetzt gewohnt hatte, projezierte Informationen sowie Daten auf den Tisch die die junge Frau nun gleich betreffen würden. Was die Togruta in diesem Moment nicht ahnte war dass es sich hier um eine Missionsdaten handelte über einen Auftrag, den sie alleine auszutragen hatte

Doch JK betonte dass es sich um einen äußerst wichtigen Auftrag handle.
Einen diplomatischen Auftrag, ein Auftrag bei dem die Padawan die Sicherheit innehatte.

Sie sah sich die Daten sowie Informationen und Statistiken die nun erschienen genauestens an. Es war spannend, über die Cygner hat sie bis jetzt weder etwas gelesen oder gehört doch dies bewies nun einmal wieder, woe groß die und weit die Galaxie ist und wie viele Spezies es noch geben musste die die Togruta nicht kannte.
Chalacta kannte die Padawan da sie selbst schon einmal dort gewesen ist dies ist aber schon eine sehr lange Zeit her.
Aber die Togruta wusste dass es sich um ein sehr religiöses Volk handelte die ihren Prinzipien und Göttern oberste Treue und Loyalität versprachen.
Diese tiefe Verbundenheit des Volkes zur Religion, ließen Gaya ein wohliges Gefühl zu kommen und deshalb dürfte sie sich auch sehr wohl dort fühlen.
Sie hörte nun ihrem Meister ganz genau zu es war nämlich wichtig, dass Sie genauestens vorbereitet war. Sie wusste nicht, was genau sie dort erwartete sie wusste nur, dass es sich hier um einen Konflikt zwischen dem Huttenkartell und den Cygnern handelte. Warum genau Chalacta hineinbezogen wurde war der Jedi unklar
Sie würde sich die genauen Daten sowie kurze Infos zu den Rassen, deren Bräuchen und deren Militär dann bei der Reise durchlesen genauso wie sie sich über die Sicherheit vor Ort und über etwaige wichtige Persönlichkeiten erkundigen würde. Es war nur kurz vermerkt dass eine Senatorin bereits vor Ort wäre und eine zweite am Weg dort wäre. Gayas Transfer sollte auf Togoria mit dem der reisenden Senatorin zusammengekoppelt werden um den Platz des Raumhafens nicht allzu überlasten.


Gaya fand es nett und sehr persönlich das JK bedauerte nicht anwesend sein zu können noch sie begleiten zu können. Doch, er betonte auch, dass er dachte sie wäre in der Lage diese Mission und Aufgabe alleine zu betreuen und wenn so etwas Wichtiges auch der Rat der Jedi zuließ Hatte Gaya Vertrauen in die Macht sowie in die großen Jedi-Meister.

"Ich danke euch Meister. Es bedeutet mir sehr viel, dass ihr mir dies anvertraut. Und ich verspreche, euch sowie den Hohen Rat der Jedi in Kenntnis zu setzen sollte etwas wichtiges Geschehen sein. Und auf dem laufenden werde ich euch auch halten."


Die Padawan nahm den Datachip, den ihr ihr Meister gerade entgegen hielt und hielt ihn in der Hand, da am Kleid kein Stauraum verfügbar war. Er war für Gaya von großer Bedeutung denn auf diesem Datenchip waren nun alle Daten drauf die die Togruta benötigen wird.
Sie würde sich dann sofort in ihr Zimmer begeben und ihre Sachen zusammenpacken. Danach würde sie ihr Schiff aufsuchen und losfliegen
Sie sollte sich beeilen immerhin musste sie rechtzeitig auf Togoria ankommen um ihre politische Begleiterin nicht zu versäumen.

Mal sehen wie das Militär der Gäste von Chalacta sowie dass Republikanische Militär es aufnehmen werden wenn eine Jedi das Kommando erhält.
Aber es wird wohl eher keim Kommando, sondern eine Überwachungsposition.

"Möge die Macht mit euch sein Meister Jay"
.:Coruscant - Jeditempel - Cantina - Gaya, JK, Pico und ein paar wenige andere Jedi:.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn

Glaubst du, dass ich je einen guten Vater sein könnte? Glaubst du, dass, wenn die Umstände andere wären, es möglich wäre, dass du und ich Eltern sein könnten? Könntest du dir vorstellen, dass du und ich, dass wir beide Kinder haben könnten? Hast du dir schon mal vorgestellt wie es wäre, wenn da nicht nur wir beide wären? Sondern ein kleines Mädchen, dass fast genauso aussieht wie du? All das – das war es, das es ihr sagen wollte doch gleichzeitig war da viel zu viel Angst davor, genau das zu tun. Denn die meisten Antworten waren schon längst da. Sie, Eowyn, wäre bestimmt eine gute Mutter, ein gutes Vorbild. Doch er selbst? Da war nicht nur das, was er getan hatte. Da waren nicht nur die Narben auf seinem Rücken und die Narben in seinem Inneren, da war viel mehr. In jedem Menschen, in jedem Wesen gab es einen guten und einen schlechten Anteil, da war Ian sicher. Einen davon hatte er lange nicht im Griff gehabt. Was, wenn dieser wiederauftauchen würde? Was, wenn sie wirklich Kinder hätten und Ian diesen Teil nicht in Schach halten können würde?
Sein Vater, seine Brüder, sie hatten ihn so oft geschlagen, das Ian meist nie verstanden hatte weshalb. Sie alle waren unberechenbar gewesen und etwas von dieser Unberechenbarkeit war auch in ihm. Der
Wunsch Gewalt auszuüben. Er musste vorhanden sein, sonst wäre alles Geschehene nie geschehen. Der Gedanke, wenn nicht gar die Überzeugung, dass Gewalt manchmal nötig war. Hätte er sich sonst den Tod Allegious‘ gewünscht? Ians Gedanken dazu waren so verworren, so verwirrend, so verängstigend, dass sie allein für sich schon unmöglich machten, dass er eine Vaterfigur ausfüllen konnte. Was, wenn sein Kind nicht hören würde? Was, wenn da etwas auftauchen würde, das es schlagen wollte? Was, wenn er diesen Impuls nicht unterdrücken können würde? Dann war da die Macht und die Frage, ob er, der er selbst viel lieber nicht machtempfänglich sein wollte, diese Bürde weitergeben wollte. Eowyn kämpfte selbst so sehr mit ihrer Rolle, dass Ian sich zwangsläufig fragen musste ob er einen solchen, ihm wohlbekannten Fall auch einem Kind zumuten wollte. Eben noch in seiner Fantasie hatte er sich alles erlauben dürfen. Hätte er aber eine der Fragen gestellt, sie wäre zur Realität geworden. Nicht mehr allein Produkt seines Geistes.
Ihm blieb also nichts anderes übrig, als seine Worte anders zu beenden als ursprünglich gedacht und Eowyn schöpfte keinen Verdacht oder spürte, dass es besser war, jetzt nicht in ihn zu dringen. Außerdem… anders als er, war sie kurz davor einzuschlafen. Ihre Stimme wurde schläfrig und Ian wünschte ihr noch eine gute Nacht, wusste gar nicht, ob sie den Kuss überhaupt noch richtig mitbekam– denn da war sie schon eingeschlafen. Leise seufzte er in sich hinein, als er sie einen ganzen Moment betrachtete und einem winzigen
trotzdem Platz machte. Einem trotzdem, einem Lächeln und einen Kuss. Dann schlief auch er ein.

***

Nachdem sie gemeinsam gefrühstückt hatten gingen sie beide ihrer Arbeit nach. Ian wählte nicht den Weg in die Krankenstation, obwohl er die ganze Nacht bei Eowyn verbracht hatte. Für heute stand etwas anders auf dem Plan. Die Bibliothek. Nach all den Trainings die bereits hinter ihm lagen, ging es ihm jetzt darum, seinen … Geist zu trainieren. Nicht mit Mediation, sondern mit Wissen, denn Bastion bracht unweigerlich Ängste mit sich. Er würde kaum ein Buch darüber finden, wie er Eowyn würde retten können – aber das drängte er weit nach hinten. Jetzt war da eine andere Frage präsent in seinem Kopf. Eine andere Angst. Wie schützte er sich davor, wieder der Dunkelheit zu verfallen?
Ian wusste, wohin er zurückkehrte. So heilig und ernst ihm sein Versprechen war, Eowyns Worte hatten ihn nicht losgelassen. Was, wenn er Dinge tun musste, die er nicht tun wollte? Was, wenn der Sog so stark werden würde, dass er glauben würde, er verlöre seinen Verstand? Ian wusste um seine Stärke und um die Schritte die er getan hatte. Er wusste, dass er Eowyn liebte – dass er inzwischen sein Leben liebte. Doch er war längst nicht töricht genug zu glauben, dass er einfach nach Bastion spazieren und eine Maske aufsetzen konnte. Sein Schauspiel musste nicht nur gut, sondern perfekt sein – gleichzeitig aber durfte er nicht voll in seiner Rolle aufgehen. Ein Tanz am Abgrund. Die Kunst lag darin nahe genug daran zu tanzen, um glaubhaft zu sein und weit genug weg, um nicht hinab zu stürzen. Allerdings hatte der Dunkelhaarige keine Ahnung, nach was genau er in der Bibliothek suchen sollte. Was er wusste war, dass er nicht komplett in schwarz gekleidet dort auftauchen wollte. Eine Jedi-Robe kam genauso wenig in Frage. Im Vorfeld hatte er sich etwas von Riuen geliehen und ein wenig passte es in dessen Kleidung in der Bibliothek zu erscheinen, denn obwohl Riuen etwas legeres ausgesucht hatte, fühlte Ian sich verkleidet. Sein Taith hatte er abgedeckt. Auch wenn viele ihn erkannten und er inzwischen die meisten Bereiche betreten durfte; da war etwas, das sich vor unangenehmen Fragen fürchtete. Mehr noch war da sogar etwas, das sich vor der Lektüre fürchtete. Bis jetzt hatte er kaum etwas mit den Schriften und Abhandlungen der Jedi zu tun gehabt. Sich intensiver damit zu befassen, in deren Materie einzudringen – es fühle sich seltsam an. Fremd. Er hätte Eowyn fragen können, sie hätte bestimmt Vorschläge machen oder sogar Lektüre empfehlen können. Aber sie wusste nicht, wie viel Angst er in Wahrheit vor Bastion hatte. Nicht nur vor dem, was ihr zustoßen konnte, sondern auch vor dem Sog der Dunkelheit.


Eine ganze Menge Bücherchips lagen vor ihm und Ian strich sich die Haare aus dem Gesicht. Nichts von dem, was er bisher gelesen hatte war hilfreich. Nichts war neu. Der Kodex, die Abhandlungen über die dunkle Seite. Die Beschreibung des Weges…. Gab es denn keine Schrift darüber, wie es war, dem Pfad einmal gefolgt zu sein und ihm später zum Schein erneut zu folgen?
Frustriert lehnte Ian sich nach hinten, wandte sich dem gelesenen ab und rieb sich die Augen. Vielleicht sollte er mit jemandem sprechen, der die dunkle Seite wirklich kannte. Aber die einzige Person die ihm hierzu einfiel war Alisah und auch wenn sie mehr als einen Waffenstillstand ausgehandelt hatten – er konnte sie in dieser Sache nicht belästigen. Was sollte sie ihm auch groß raten? Der Dunkelhaarige seufzte leise, als er weder nach einem Chip griff. Eigentlich war seine Suche sinnlos. Das einzig logische war, so schien es, mit jemandem zu sprechen, der selbst eine verdecke Mission bestritten hatte. Jemand, der auch hatte vorgeben müssen jemand zu sein, der er nicht war. Aber er kannte niemanden. Riuen war ein Gefangener gewesen, kein Spion oder Spitzel und damit gab es keine Option mehr. Das einzige was ihm blieb war, sich seiner Angst zu stellen und sich auf alles, was kommen mochte, vorzubereiten. Also machte er sich Notizen über alles Mögliche, was ihn erwarten konnte. Jünger zu quälen und zu töten war eines. Eowyn selbst hatte das unlängst auf den Tisch gebracht. Seine Gedanken gingen noch weiter. Zu weit. Was, wenn er Kinder würde töten müssen? Wenn man von ihm verlangte, Eowyn Gewalt an zu tun? Allein der Gedanke… Selbst wenn er Schmerzen auf sich weiter leiten würde… Wie sollte es enden? Was sollte er dann tun. Die Antwort war so klar und deutlich vor ihm. Und sie widersprach dem Versprechen, das er Eowyn gegeben hatte.
Deswegen hatte er sie darum gebeten falls alle Stricke reißen würden auf seien Pille beißen zu dürfen. Er konnte niemanden mehr töten. Er konnte niemanden mehr quälen. Iouna… der er einst die Knochen gebrochen hatte. Selbst das. Er konnte nicht. Er wollte nicht. Denn Ian wusste, würde er einmal mehr töten – er würde zerbrechen. Ein Schwert zu führen war herausfordernd genug gewesen, im Vergleich harmlos. Ein weiteres Leben zu beenden hingegen? Nicht einmal die Vorstellung war erträglich. Was also sollte er in der Bibliothek finden?


Coruscant - Jedi-Tempel - Bibliothek - allein
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Bibliothek - allein

Eigentlich hätte Ian die Krankenstation aufsuchen sollen, um die Zeit von gestern wieder „gut“ zu machen. Aber seine Suche in der Bibliothek war zu frustrierend gewesen und außerdem gab es da noch etwas anderes, das wichtig war. Jemand anderes. Riuen.
Er hatte sich noch immer nicht bei dem Chiss bedankt und jetzt, wo er zusätzlich dessen Geschenk geöffnet hatte, war es höchste Zeit, dieser unhöflichen Nachlässigkeit nach zu kommen.

Riuen sah anders aus als sonst. Sein stetiges Lächeln in den Augen war einem Ausdruck gewichen, den Ian am ehesten als ernste Nachdenklichkeit bezeichnen konnte. Er sah nicht nur anders aus, nein, er
wirkte anders. Die Leichtigkeit die er sonst immer ausstrahlte war anders. Oder sogar verschwunden?
‚Heute mal kein Training?‘, wurde er von dem Blauhäutigen begrüßt und ein sein schiefes Grinsen wirkte anders. „Vielleicht ist das hier eins?“, erwiderte Ian und spürte, dass sein eigenes Grinsen viel authentischer war als das von Riuen. ‚Mich zu besuchen ist Training? Ich bin erschüttert.‘ Riuen ließ sich auf die Couch seines Quartieres fallen, das ganz anders aussah, als das von Eowyn und Ian. Obwohl es deutlich kleiner war, wirkte es groß, was nicht nur an der persönlichen Nuance lag, die Riuen dem Raum verpasst hatte. Der Schnitt war anders und die kleine Fensterfront die den Raum mit Licht durchflutete, ließ ihn größer wirken. „Ich will mich bei dir bedanken. Du hast für mich deinen Hals auf Tirahnn riskiert und gestern hab‘ ich dein Geschenk geöffnet. Ziemlich spät, ich weiß. Aber du hast mir, nein, eher Eowyn und mir, eine ziemlich große Freude damit gemacht. Danke. Von Herzen.“ Jetzt veränderte sich das Lächeln des Chiss doch. Sein ‚Gern‘ wirkte dennoch beinahe traurig. „Riuen… Was ist los mit dir?“ Der andere sah ihn einen Moment an, ehe er die Schultern hob und wieder sinken ließ. ‚Ich glaub ich bin verliebt.‘ Ian hob die Brauen. „Was?“. ‚Du hast mich schon richtig verstanden.‘ Die Worte ganz sicher, aber deren Bedeutung? „Für einen Verliebten wirkst du nicht sonderlich … glücklich.“ Jetzt lachte Riuen, ehe er seufzte. ‚Gehört zu deinem Training mich zu analysieren?‘ „Gehört zu deinem ‚Gerne‘ mir nur Brocken hinzuwerfen?“ Auch Ian hatte sich inzwischen auf die Couch gesetzt und als er Riuen jetzt ansah, wich dieser seinem Blick aus – was ebenfalls ungewohnt war. „Was ist los?“, fragte der Dunkelhaarige also erneut, als Riuens Lächeln gänzlich verschwand. ‚Keine Ahnung Ian. Wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich sagen, ich stecke in einer persönlichen Krise. Es ist, als hätte ich mit der Hand mehr als nur ein Körperteil von mir verloren. Vielleicht ist mir so das erste Mal richtig bewusst geworden, wie vergänglich alles ist. Oder zerbrechlich. Was weiß ich.‘ Ian wartete ab, denn da war noch mehr, das spürte er deutlich. ‚Ich hab‘ Visionen oder Träume, anders… ich sehe und spüre Dinge. Wenn ich die Macht nutzte, wenn ich eintauchte ist es, als würde ich mich nicht nur mit ihr verbinden, sondern mit mir. Mit Teilen, die ich nicht kenne. Das…‘ „Macht dir Angst?“. Riuen überlegte, das war seinem Gesichtsausdruck deutlich anzusehen. ‚Es ist eher Bedauern. Ich war gestern, eher heute Morgen in einem Bordell. Sie hatte einen Lebensbaum, an dem sie Symbole aufgehängt hat. Für wichtige Ereignisse und Gedanken. Etwas, was bestimmt dein Ding wäre. Kitschig, symbolhaft. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte einen... Ian, sie hatte 16 Symbole dranhängen. Wenn ich meinen Baum sehe, der gar nicht existiert, ist es, als hätte ich Zeug dranhängen. Zeug. Sie hat ihren Baum, du hast deine Phiole und ich hab das Gefühl, dass mein Versuch, das Leben in vollen Zügen zu genießen nichts weiter war, als ein Vorwand überhaupt nicht in Kontakt zu kommen. Alkohol, Drogen, Frauen, mein Rebellentum. Ich hab Spaß gehabt, ich bin gegen gelaufen, aber ich hab das nicht getan, weil da etwas dahinter steht. Weil es etwas definiert. Weil es ich gewesen wäre. Als hätte ich es nur gemacht um das Gegenteil von dem zu tun, was ich soll. Aber ohne tiefere Bedeutung.‘ Er klang jetzt so, wie er aussah, wobei eine andere Komponente dazu gekommen war. „Klingt, als wärst du jetzt in Kontakt.“ ‚Tja. Aber ob ich das will?‘ Oh, er wollte, da war Ian sicher. „Du willst. Sonst würdest du jetzt anders reden.“ ‚Ach, halt die Schnauze.‘ Ian grinste und Riuen konnte tun, was er wollte – sein Versuch das Grinsen zu unterdrücken schlug fehl. ‚Ein Jedi zu werden scheint die Persönlichkeit wirklich zu verändern.‘ Ob das an den Jedi lag? „Vermutlich sind es nicht allein die Jedi.“ ‚Verschon mich mit zu viel Tiefgang.‘ „Du hast angefangen.“

Eine kurze Pause entstand, ehe Ian das Gespräch wieder aufnahm.
„In wen hast du dich verliebt? Elise?“ Jetzt lachte Riuen. ‚Sie sieht verdammt gut aus, ist schlagfertig und lustig, aber nein. Nein. Außerdem ist sie mit Markus zusammen.‘ Eine Information, die erneut dafür sorgte, dass Ians Brauen in die Höhe wanderten. Markus und Elise… und beide würden an der kommenden Mission teilnehmen. Im Gespräch mit dem Jedi, hatte dieser kein Wort seiner eigenen Liaison erwähnt. ‚Sie ist eine Widerstandskämpferin auf Tirhann.‘ „Und du hattest lang genug Zeit, sie kennen zu lernen?“ Riuen warf ein Kissen nach Ian. ‚Ich hab seitdem mit keiner geschlafen. Dabei hätte ich mehr als eine Gelegenheit dazu gehabt.‘ Als Ians Brauen ein drittes Mal in die Höhe wanderten begriff Riuen warum. ‚Ich hab mit Kairi nur geredet. Außerdem spielt das keine Rolle mehr. Wenn wir bald aufbrechen, wer weiß, ob dann am Ende noch genug von uns übrig bleibt um weiter verliebt zu sein.‘ Am liebsten hätte Ian das Kissen nun zurückgeworfen, aber er tat es nicht. ‚Tschuldige.

Hast du überhaupt keine Angst davor?“ Ian selbst vermochte seine Angst kaum in Worte zu fassen. ‚Doch, aber es ist, als wär ich noch mal auf Carida.‘ Ian wusste um die Akademie dort und doch schüttelte er den Kopf. „Nein, es ist anders, Riuen. Dort ist es drückender. Dunkler. Gefährlicher.“ ‚Ich bin nicht direkt drin, das macht es anders.‘ „Wenn du sie rausholen musst, bist du auch drin.“ ‚Woho, Ian, so weit wird es nicht kommen. Ihr kommt da beide raus.‘ Ein bedrückendes Schweigen folgte, denn egal wie optimistisch Riuen war – sie wussten, wie ihre Chancen standen. „Versprich mir, dass du auf sie aufpassen wirst, sollte ich es nicht schaffen.“ ‚Ian…‘ Doch als Ian den Chiss jetzt ansah, schwieg er. „Riuen, sie ist die Liebe meines Lebens. Du bist der einzige der an der Mission teilnimmt, dem ich vertraue. Sie natürlich abgesehen. Ich will, dass du auf sie aufpasst. Ich will, dass du ihr hilfst. Ich will, dass sie sich wieder verliebt. Hast du verstanden?“ Riuen nickte und dann starrten sie beide auf den Boden. „Ich habe Angst, dass sie dort zerbricht.“ Und der Chiss wusste, dass es jetzt weder etwas gab, das er sagen konnte, noch, dass er etwas sagen sollte. „Und ich habe verdammt Angst davor, dass ich da unten wieder zu dem werde, was ich war. Zu dem, was immer noch in mir ist.“ Die Angst war ausgesprochen und lag vor ihnen und Riuen versuchte nicht ihn zu beschwichtigen. Stattdessen gab er der Angst Raum. Den Raum, den sie benötigte. „Das da unten wird meine Nemesis sein. So oder so.“ Und sie wussten beide, dass er recht hatte.



Coruscant - Jedi-Tempel – Riuens Quartier – mit Riuen
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro - mit Leela

Die Padawan dankte ihr - nun ja. Vielleicht eine von denen, die niemals ausgelastet waren? Immer wieder gern, erwiderte Eowyn amüsiert.
Die Liannerin nahm Platz, und Eowyns Miene wurde wieder ernst. Sie nickte langsam, während sie nach dem Datenkristall und den Schriftstücken griff und sie zu sich zog. Keine Identität. Keine Todesursache. Nichts. Sie hatte es befürchtet, alles nun aber so deutlich zu hören machte es realer.
Das habe ich befürchtet, murmelte Eowyn leise und sah Kaveri in die Augen. Das war aber noch nicht alles, vermutete sie, und richtig, die Ausführungen waren noch nicht beendet. Sie nickte auffordernd, als die Padawan ihr anbot, alles zu erläutern. Das war... gut, denn ob sie noch so viel Zeit haben würde, sich richtig mit dem Bericht auseinanderzusetzen? Bitte, sagte sie.

Vage Eindrücke. Indizien. Verdacht. Auf Kaveris Frage schüttelte sie nur kurz den Kopf. Nein, es war alles korrekt. Es gab keine persönlichen Dinge. Konzentriert hörte sie der Frau vor ihr dann zu, stellte keine Fragen. Eine Zerbeißkapsel... wie vermutet. Und die Identität... Nun, das war jetzt interessant. Eowyn beugte sich unbewusst ein wenig vor. Sie verstand wohl gerade einmal die Hälfte von dem, was der Profi vor ihr erzählte, aber es reichte aus. Coruscant also. Coruscant und nur Coruscant, fast zumindest. Toprawa... kein Planet von besonders großer Bedeutung. Republikanisch, so weit sie wusste... damit würde sie sich später beschäftigen müssen. Kaveri hatte Recht. Sie hätte etwas finden müssen, irgendetwas. Und sei es noch so winzig. Dass da aber nichts war, so rein gar nichts... Sie presste die Lippen zusammen und lehnte sich zurück, tippte mit dem Finger unbewusst auf der Armlehne herum. Es war alles so... eindeutig. Fast schon... zu eindeutig. Zu geradlinig. Zu deutlich, dass da nichts war. Entweder, Duval hatte es wirklich auf sie abgesehen - oder jemand wollte, dass sie genau das dachte. Eine andere Lösung kam doch eigentlich kaum mehr in Frage.
Blieb die weitere Überlegung, wer überhaupt davon wissen konnte, was sich zwischen ihr und dem GDler zugetragen hatte, und wer etwas davon hätte, sie gegen Duval aufzuhetzen. Und zumindest eine kurze Überlegung ergab... niemand. Wes konnte ihr erzählen, was er wollte, etwas hier stimmte nicht, und das hing mit dem NRGD zusammen.


Ich danke Euch. Ich danke Euch sehr, Ihr habt meine Vermutungen in der Tat... bestätigt. Eowyn runzelte kurz die Stirn. Ob sie die Padawan einweihen sollte? Wenn sie weg war, dann würde niemand etwas davon wissen. Falls sie starb, dann würde Duval weitermachen... Nein. Zu riskant. Sie kannte Kaveri nicht. Egal, ob sie richtig lag oder falsch... das hier war zu brisant. Zumindest so weit, wie es mit derlei Indizien möglich ist. Abschätzend sah Eowyn die Padawan an. Sie hatte in bemerkenswerter Zeit viel geleistet und keine Fragen gestellt, weshalb sie das alles tat. Sie hatte Eigeninitiative bewiesen.
Falls Euch noch etwas einfallen sollte, irgendetwas, und sei es noch so klein, meldet Euch bei mir, bitte. Und sollte ich nicht vor Ort sein, dann bei Meisterin Marr. Ich nehme an, Euch ist mittlerweile schon klar geworden, dass diese Sache nicht ganz unwichtig ist. Mehr kann ich Euch aktuell nicht sagen, aber eventuell werde ich Euren Rat noch einmal benötigen.

Sie schwieg eine Sekunde. Sie war jetzt Rätin... ungewohnt. Sehr ungewohnt, aber diese furchtbare Position brachte auch Vorteile. Und Möglichkeiten.

Ihr seid erst wenige Tage im Tempel, so weit ich weiß, aber ich würde Euch dennoch gerne um etwas bitten. Unsere Ärzte sind derweil alle mit dem Virus beschäftigt, und die wenigsten haben außerdem die Ausbildung, die Ihr besitzt. Ich weiß nicht, ob Ihr dazu bereit wärt, aber falls ja, würde ich gerne einen Vermerk in Eure Akte legen, dass man Euch für weitere Fälle dieser Art hinzuziehen kann, falls benötigt. Ein kleines Schmunzeln tauchte auf Eowyns Gesicht auf. Nicht, dass dergleichen täglich geschieht. Keine Sorge. Aber hin und wieder kommt so etwas vor. Obduktionen, Untersuchungen... Ihr wisst darüber besser Bescheid als ich. Ihr müsst natürlich nicht einwilligen, ich verstehe, wenn Ihr Euch hier jetzt voll auf Eure Ausbildung konzentrieren möchtet. Blamablerweise hatte Eowyn schon wieder vergessen, ob die Liannerin schon einen Meister hatte oder nicht. Aber selbst wenn nicht... in der Regel war der Eintritt in den Orden eine große Sache. Einem öffnete sich eine größere Welt - das konnte schon ziemlich überwältigend wirken. Außerdem, meldet Euch, falls Ihr einmal Hilfe benötigt. Meine Tür steht Euch jederzeit offen. Sie hatte definitiv etwas gut bei Eowyn, das war klar. Zwar hatte sie nicht sonderlich viel herausgefunden, aber... auch das sagte etwas aus. Vielleicht sogar mehr, als klitzekleine, unwichtige Hinweise... Das sollte man dem NRGD vielleicht irgendwann einmal verraten. Aber erst, wenn sie dort aufgeräumt hatte. Definitiv nicht vorher.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro - mit Leela
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Krina A'Qin - Mit Emerald

Es war schon eine Weile her, als die schon seit längeren spezialisierte Ritterin ein Training anleitete. Vor allem war es für sie eine Herausforderung gleich mit so vielen unterschiedlichen Charakteren zu arbeiten. Aus reiner Logik also befragte sie die ehemalige Padawan nach ihren Fähigkeiten. Sie wusste also wie man ein Lichtschwert hielt und verstand es, kleine Gegenstände levitieren zu lassen. Das war doch schon mal was. Die Hände in die Seite stellend überlegte die Heilerin, womit sie anfangen würden. Ja, das passt!

"Wenn unser geheimnisvoller Fremder dann zu uns stößt frage ich ihn das Gleiche, ich habe da eine Idee."

Und noch vor dem Beginn des Satzes, war Owen auch schon zu Emerald und Krina gestoßen.


"Soso. Wenn man vom Teufel spricht, ist er oft nicht weit."

Ein lässiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie winkte ab.

"Nein, wir sind fertig. Das ist der letzte Droide. Danke Emerald, blockierst du bitte den Raum für die nächsten Stunden und bereitest dich darauf vor, mit einem Übungsschwert ein paar leichte Energieschüsse abzuwehren?"

Eine Standardübung, die jeder Jedi-Anwärter oder Padawan können musste. So steuerte man seine Koordinationsfähigkeit und schärfte seine Machtsinne. Dann setzte die zerzauste Ritterin mit ihrer unnachahmlichen Art gen Owen nach.


"Und? Wird man dich jetzt verhaften nachdem man dich in der Datenbank gefunden hat?"

Das lässige Lächeln wurde ein freches, mit einer gerunzelten Stirn. Gab es ein Prozedere, wenn ein Ordensbruder nach Jahren wieder auftauchte und sich mit einer entsprechenden Vergangenheit dem Orden wieder anschloss? Um ehrlich zu sein wusste die Ritterin es nicht. Doch es spielte keine Rolle. Zumindest nicht für sie. Er war hier, er wollte lernen. Das war alles, was für sie zählte. Seine Motive deuten und eine etwaige Bewertung konnte sein späterer Meister vornehmen.

"In dem Schrank dahinten sind Übungslichtschwerter. Die brauchen wir noch."

Mit einem leicht schrägen Kopfnicken deutete sie auf den Schrank und Owen damit sie zu holen. Sie schloss sich seinem Weg an, denn in der Ecke befand sich eine alte, abgenutzte Trainingspuppe. Nun hatte die Heilerin einen Plan für das Training. Eine kleine Vorstellung liefern, die Macht wahrnehmen lassen und im besten Fall konnte der ein oder andere dann schon mal zeigen, was er oder sie drauf hatte.


"Also, du warst schon mal beim Orden. Gibt es irgendetwas, dass ich oder die anderen über dich wissen sollten?" die Ritterin ging auf die Geheimnistuerei ein, um den Anwärter nicht in irgend eine missliche Lage zu bringen, obwohl sie für derlei Spiele in der Regel nicht aufgelegt war. "Dann solltest du es loswerden. Erlebe ich irgendeine Überraschung, aus welchen Gründen auch immer, dann zieh dich warm an." In ihrer Stimme lag Ernsthaftigkeit, doch keine Drohung. Krina wollte keine Schwierigkeiten mit dem Rat oder mit irgendeiner Behörde und wenn er schon mal bei den Sith war oder irgendwelche Zweifel an sich oder den Dingen der Jedi hatte, würde er mit der Sprache rausrücken müssen.

"Außerdem würde ich gern wissen, was du kannst. Kannst du dich noch an das Nutzen der Macht erinnern? Oder startest du wie Maxard und Aelfstan wieder bei Null?"


Die Wege trennten sich nur geringfügig und Krina war noch in Hörreichweite. Sie hob eine Hand halb in die Höhe, fokussierte sich auf die Trainingspuppe, in dem sie sie von oben bis unten musterte und levitierte den ledrigen, beinlosen Kumpel aus der Ecke des Raumes in stattlicher Höhe neben die Trainingsmatten, die in der Raummitte waren.

Wieder bei Emerald angekommen, gab sie dann ihr und Owen den ersten Abschnitt bekannt.


"Emerald? Du sagtest du kannst mit dem Lichtschwert umgehen. Du kennst diese Übung, da bin ich mir sicher. Nur wirst du sie nachher mit verbundenen Augen durchführen. Ich möchte, dass du dabei jeden noch so unwesentlichen Schritt den du durchführst kommentierst, zur Konzentration, zur Durchführung, zur Verbindung mit der Macht. Einfach alles was dir einfällt. Kriegst du das hin? Bereite dich gerne darauf vor."


Krina räusperte sich.

"Und keine Sorge, die Intensität der Schüsse ist in etwa so hoch wie der Klapps hier."

Mit geballter Faust buffte sie die Anwärterin leicht am Oberarm. Absolut ungefährlich und kaum der Rede wert.

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Krina A'Qin - Mit Emerald und Owen
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - auf dem Weg zur Kleiderausgabe] Aelfstan, Max

Fast andächtig teilte sein lockenköpfiger Zimmergenosse Maxard die mitgebrachte Süßigkeit mit ihm, während sie sich weiter von der Krankenstation entfernten und in der Weitläufigkeit des Tempels nach Hinweisen auf die Kleiderausgabe Ausschau hielten.

"Das ist bewundernswert, Max. Ich hatte es ja nicht für möglich gehalten, dass man diese Dinger - ich habe schon wieder ihren Namen vergessen - so exakt teilen kann. Irgendwann mußt du mir beibringen, wie das funktioniert. Immerhin sind wir ja hier, um zu lernen."

Aelfstan nahm seine Hälfte Martesi-Hörnchen mit einer angemessen gravitätischen Geste und ebensolch feierlichen Gesichtsausdruck entgegen und biß dann genußvoll hinein. Die Puddingfüllung dabei nicht zu verkleckern war tatsächlich gar nicht so einfach, aber er vermutete, dass es in Max' Gesellschaft nicht die letzte Gelegenheit zum Üben dieser Hohen Kunst sein dürfte. Die Schokolade und die klebrig-süße Füllung sorgten fast augenblicklich für eine gewisse Zufriedenheit, sodass er die Anspannung abschütteln konnte, die die unangenehme Situation mit Owen hervorgerufen hatte. Der Aushilfsrebell und Exkindergärtner hatte nicht grundsätzlich etwas gegen den anderen Mann und nahm sich vor, bei der nächsten Begegnung mit ihm etwas gelassener zu reagieren.

Offenbar hatte jemand an die Bedürfnisse planoser Anwärter gedacht und die Kleiderausgabe in die Nähe der Krankenstation gelegt, so dass sie dieses Mal nicht lange suchen mußten, um ihr Ziel zu erreichen. Als Zeugwart begegnete ihnen ein Droide, der sie mit Anwärterroben in modischem Durchfall-Braun-Beige und Einheitsgröße versorgte. Der Gürtel des schlanken, hochgewachsenen Tirahnners mußte daher eine Menge überflüssigen Stoffes in der Taille zusammenhalten, der an der Ärmeln besser aufgehoben gewesen wäre. Die bedeckten nämlich kaum seine Unterarme und endeten ein gutes Stück vor seinen Handgelenken. Maxard hingegen zwängte sich nur unter Anstrengung in das schicke Kleidungsstück und krempelte anschließend die Ärmel zweimal nach oben, während der hilfsbereite Droide den Weg zu den Trainingsräumen erklärte.

Dort angekommen, stellte sich heraus, dass sowohl Owen, als auch Emerald schon eingetroffen waren und wohl gerade im Begriff waren, mit dem Training zu beginnen. Beide hielten bereits Lichtschwerter in den Händen. Da die resolute Krina gerade damit beschäftigt war, den beiden Schülern Anweisungen zu erteilen, hielt sich Aelfstan zunächst abwartend im Hintergrund, um ihre Ausführungen nicht zu stören und geduldete sich, bis sie Zeit fand, sich mit den beiden Frischlingen zu beschäftigen.


[Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Krina A'Qin, Emerald, Owen, Max, Aelfstan
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro]Eowyn, Leela

Es war nie leicht die Übermittlerin schlechter Nachrichten zu sein. In ihrer eigenen Klinik in einem der ärmeren Stadtteile Lola Curichs und viel zu oft auch in der Gerichtsmedizin des LCPD hatte Dr. Leela Kaveri sich dem stellen müssen. Und auch wenn die schlanke, junge Frau den Eindruck hinterließ, als seien ihr Gefühle fremd und als wäre sie durch nichts zu erschüttern, waren das Situationen, die sie tief aufwühlten. In denen sie an ihre Grenzen kam. Angehörigen zu erklären, dass ein geliebtes Wesen nie wieder atmen würde. Den Tod erklären. Das Ende ihrer Hoffnungen.

Rätin El'Mireth die magere Ausbeute ihrer Untersuchungen zu erläutern, war jedoch keiner diese Momente - auch wenn die Jedi erschüttert wirkte und das warme Strahlen, das von ihr auszugehen schien, plötzlich gedämpft wirkte, als hätte sich eine Wolke vor die Sonne geschoben. Dr. Kaveri fuhr mit ihrem Bericht fort und erwiderte mit ruhiger Gelassenheit den Blick der Jedi, ohne von der Enttäuschung ihres Gegenübers berührt zu sein. Zu Leelas Erleichterung hörte die Rätin ihn bis zum Ende konzentriert an, ohne sie zu unterbrechen. Ein wohltuender Kontrast zu einigen eher unbeherrschten Kollegen beim LCPD, die mit eigenen Ideen und Fragen dazwischenplatzten, sobald sie ihnen durch den Kopf schossen. Erst als sie alle Fakten auf den Tisch gebracht hatte, beantwortete die Rätin ihre Fragen und bestätigte damit ihre Vermutung, dass auch El'Mireth schon einen Verdacht hegte. Weiter ging sie jedoch nicht auf diesen Punkt ein. Auch wenn die Pause, die sie an dieser Stelle machte und ihre nachdenkliche gerunzelte Stirn nahelegten, dass sie es zumindest kurz erwogen hatte.

Die Padawan hatte auch nicht damit gerechnet, dass die Rätin sie tatsächlich in ihre Gedanken einweihen würde. Dafür war sie zu neu hier. Nur ein unbeschriebenes Blatt. Dennoch spürte sie einen kleinen Stich Bedauern, als ihre Neugier unbefriedigt blieb. Doch dass die blonde Frau den Fall ebenfalls noch nicht als abgeschlossen betrachtete, beruhigte sie. In dieser Sache teilten sie wohl die gleiche Einschätzung.


"Ich will Euch keine falschen Hoffnungen machen, Rätin El'Mireth. Aus diesem Grund solltet Ihr wissen, dass ich es für extrem unwahrscheinlich halte, dass zu diesem Zeitpunkt noch weitere Spuren auftauchen. Aber wenn es so ist, werde ich Euch oder Ermittlerin Marr sofort in Kenntnis setzen. Offene Enden und ungelöste Fälle sind mir ein wirkliches Ärgernis."

Ebenso wie die Jedi auf der anderen Seite des Tisches, verfiel auch Leela in ein nachdenkliches Schweigen. Sie fühlte sich weit davon entfernt, auch nur zu erraten welches Bild die Puzzleteile ergeben würden, die sie in ihrem Kopf hin und her schob: Das geheimnistuerische Verhalten der Rätin, die wohl nicht einmal ihren Jedikollegen traute und stattdessen einen Neuling im Orden mit diesem Job betraut hatte. Der Tote ohne Identität. Dessen Selbstmord mit einer Giftkapsel Leela annahm, aber nicht beweisen konnte. Jedi, ein Giftmord, eine namenlose Leiche. Die Aufzählung erschien ihr unvollständig - es fehlten Puzzleteile. Und so mußte auch das Bild unvollständig bleiben. Wieder und wieder ging die Ärztin die Details des Ereignisses durch, bis sie sich mental zur Ordnung rief und die unproduktiven Gedanken stoppte. Sie durfte nicht zulassen, dass das ungelöste Problem sie weiter derartig beschäftigte und blockierte. Außerdem schien die Rätin einen Entschluß gefaßt zu haben, der wirklich interessant klang...

"Ihr bietet mir an, weiterhin Untersuchungen und Obduktionen für Euch durchführen zu dürfen?"

Niemand hatte die erwachsene Leela je mit einem vor Glück strahlendem Gesicht gesehen. Aber ihr offenes, gelöstes Lächeln nach dem Angebot der Rätin, kam dem zumindest nahe und mußte für jemanden, der sie kannte geradezu überschwenglich wirken.

"Natürlich willige ich ein. Ihr könnt voll auf mich zählen, wenn Ihr in diesen Belangen Hilfe braucht. Allerdings... habe ich noch eine Bitte: Wenn die Labore nicht anderweitig genutzt werden, hätte ich gerne die Erlaubnis selbständig an einigen Projekten weiterzuforschen, mit denen ich mich auf Lianna beschäftigt habe."

Ein kleiner, ketzerischer Gedanke huschte kurz durch Leelas Bewußtsein, aber sie weigerte sich, ihn länger zu betrachten: Je mehr Zeit sie im Labor verbrachte, desto weniger Zeit würde sie mit den Tempelbewohnern, ihren merkwürdigen Ansichten und dem Jedikram an sich verbringen müssen. Aber das war natürlich kein valider Grund für ihre Zustimmung. Wirklich nicht.

[Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro]Eowyn, Leela
 
[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina und Owen]

Emerald quitierte die Aufforderung den Raum als Belegt zu markieren mit einem Nicken und trottete zum Terminal neben der Tür, wo sie die Anzeige des Raumes auf dem Plan änderte. Während dessen dachte sie darüber nach wie sie sich auf die Übung vorbereiten sollte. Zumindest rief sie sich das wenige in Erinnerung das sie bisher durchgeführt hatte mit einem Übungsschwert - eine solche Übung war auch dabei gewesen.

Bewegungsabläufe kamen ihr wieder in den Sinn und das erfüllte sie mit mehr Hoffnung nicht völlig planlos dazustehen.

Nachdem die Jedi zu ihr zurück kam und ihr näheres über ihre Aufgabe in dieser Trainingseinheit berichtete, lies Emerald sich von Owen ein Trainingslichtschwert reichen. Den "Boxer" Krina's hatte sie ohne wirkliche Reaktion hingenommen, ihr war nicht ganz klar wie sie auf soetwas hätte reagieren sollen.

"Jaah...denke das bekomm ich hin."

Sie wog die Trainingswaffe in ihrer Hand, bevor sie langsam die Ausgangsstellung einnahm. Für einige Momente verharrte sie und überprüfte in Gedanken ob sie auch Richtig stand. Es folgten einige Korrekturen an ihrer Körperhaltung, dann schaltete sie das Trainingslichtschwert ein. Emerald betrachtete die Klinge kurz - Sie erinnerte sich an die blitzenden und herumwirbelten Klingen des Kampfes auf Ruusan, dort war es ihr nicht wirklich möglich gewesen irgentwelchen Bewegungen zu folgen - dann deaktivierte sie diese wieder. "Grundhaltung, schnell reagieren...reagieren lassen." ging sie im Kopf durch. Sie wusste nicht wie genau sie es beschreiben sollte oder ob ihre geringe Sicht der Macht mit der der Anderen vergleichbar war. Sie konnte es ja sich so schon kaum beschrieben vorstellen - nun irgentwelche Worte dafür würde sie schon finden. Also wurden diese Gedanken ersteinmal mit einem Schulterzucken zur Seite geschoben.

Emerald
führte nacheinander die Grundhaltungen des Shii-Cho aus, schließlich musste sie diese weiterhin verinnerlichen. So war es ihr möglich sich zu Korrigieren, mit geschlossenen Augen würde das nicht mehr so leicht möglich sein.

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina und Owen; Aelfstan und Maxard im Eingang]
 
[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Aelfstan und Maxard auf dem Weg zum Trainigsraum]

Eine Wurst – eine Wurst in engem Naturdarm … genauso fühlte ich Maxard! Er konnte sich unmöglich vorstellen das man so etwas trainieren konnte Wie immer waren Ärmel und Beine zu lange wenn es in etwas um den Bauch passte. Sooo fett war Maxard gar nicht – übergewichtig, definitiv aber es gab noch weit Unansehnlicheres. Wenn man sich so eng kleidet kamen seine überschüssigen Pfunde allerdings deutlich hervor. Es wurde sogar so unangenehm, dass er bereute noch das Schoko-Hörnchen genossen zu haben … selbst der Weg zum Trainingsraum wurde zur leichten Qual. Ob der Droide ihm durch die Auswahl der Robe zu verstehen geben wollte, dass er abnehmen sollte? Das wäre zumindest die subtile Art von Fingerzeig seiner weiblichen Verwandten gewesen...

Maxard folgte Aelfstan mit leichtem Schnaufen und sie gelangten gerade noch in den Trainingsraum ehe Emerald ihn verschloss. Sie huschten hinein und begaben sich unauffällig auf die Seite. Maxards Augen wurden groß. Hatte Krina nicht von etwas Leichtem gesprochen – jetzt hatte die zierliche Emerald schon ein Laserschwert in der Hand und die Kampfstellung eingenommen … ob sie im echten Gefecht gegen einen starken Gegner bestehen würde?

Angespannt an der Unterlippe nagend wartet Maxard– mit hochroten Kopf - was geschehen würde – die Bändchen zur Einstellung der Brust- und Hüftweite seiner Robe bemerkte er - trotz der Spannungen mit der sie ihm gerade in die Seite drückten – immer noch nicht … - dass zudem die Hosenbeine schon langsam über die Schuhe rutschten ebenfalls nicht. Vergessen war für einen Moment, dass er eigentlich selbst zum Lernen hergekommen war, so gebannt folgte er Emeralds Vorführung …

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina, Owen, Aelfstan und Maxard im Eingang]
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Gärten- mit Sam und Freydis

Als Sam ihm erklärte, dass seine Mutter ihm etwas über seinen Vater erzählt hätte und er ihr darum bescheid geben wollte, wo sich Ty aufhielt, griff der Junge fester in Sam´s Fell.

„Nein! Du darfst ihr nichts sagen. Bitte!“


Seine Mutter würde ausser sich sein, wenn sie erfuhr, wo er war. Vor allem, wenn sie erfuhr, wie er hier her gekommen war. Leider war sein pelziger Freund sehr darauf aus, dass er sich nicht in Schwierigkeiten brachte. Aber er war doch garnicht in Schwierigkeiten. Sein Vater war da und er hatte bisher noch niemanden gesehen, der an diesem Virus erkrankt war. Also würde er sich wohl auch nicht anstecken. Es gab garkeinen Grund dafür, seine Mutter in Aufregung zu versetzen.

Der jungen Frau mit den Hörnern war es peinlich,dass sie gestürzt war. Ty runzelte die Stirn.

„Das muss dir doch nicht peinlich sein. Das kann doch jedem passieren.Hast du dir weh getan?“

fragte der Junge, während er der jungen Frau aufhalf. Auf die Fragen, die die Gehörnte dann stellte, reagierte Sam eher unfreundlich. Das mussten sie echt noch üben.

„Er ist ein Shistavane. Ich bin heute auch erst von Haruun Kal her gekommen, aber ich hab dich da garnicht gesehen.“


Gut, er hatte auch nicht drauf geachtet, sondern eher auf seinen Freund Pec. Was der wohl gerade machte?

„Wir sind her gekommen, um meinen Dad zu sehen. Er ist auch ein Jedi.“

Während Ty drauf los plapperte, endschuldigte sich Sam kurz und Ty sah ihm mit einem flauen Gefühl im Bauch hinter.

„Er wird jetzt Mom petzen, dass ich hier bin. Sie war dagegen, dass ich her komme, aber das ist eine lange Geschichte.“

Besonders glücklich war Ty wirklich nicht darüber. Aber es würde hoffentlich noch ein paar Tage dauern, bis seine Mutter hier ankam. Bis dahin konnte er sich was überlegen, damit sie nicht ganz so sehr mit ihm schimpfte. Immerhin wusste Sam ja nicht, dass Ty sich quasi allein auf den Weg nach Coruscant gemacht hatte. Vielleicht ging die Sache ja doch glimpflicher aus, als er es sich jetzt vorstellte.


„Hast du denn schon einen Meister gefunden hier? Hier gibt es so viele Jedi-Ritter. Meine Mutter und meine Tante sind auch Jedi-Ritter. Hey, wir könnten ja Tante Firi fragen, ob sie nicht mal ne Padawan will. Wenn sie nicht grad auf mich aufpasst, ist sie eh die meiste Zeit allein unterwegs. Dann wäre sie doch nicht mehr so allein.“


Ty fand das eine grossartige Idee und strahlte voller Begeisterung. Doch seine Freude verging im nächsten Moment, denn eine Frau mit komischen Hänge-Teilen am Kopf trat zu ihnen und fragte, ob er Ty Tulon sei. Ty legte den Kopf schief.


„Ich bin Ty Kenobi“


antwortete er irritiert

„Aber mein Dad heisst Tulon mit Nachnamen“

Die Frau sagte ihm, das sein Vater auf eine Reise geschickt wurde und dass sie jetzt für ihn schauen sollte. Ty wich alle Farbe aus dem Gesicht. Sein Vater war weg gegangen? Einfach so, ohne Tschüss zu sagen? Eine Träne lief Ty übers Gesicht. Seine Mutter hätte sowas nie getan. Die Frau sollte ihm auch ein Zimmer neben dem seines Vaters geben. Da wischte Ty sich die Träne weg.

„Kommt er bald wieder?“


Vielleicht war er ja nur ein paar Stunden weg. Und wenn nicht? Auf einmal war Ty froh, dass Sam seine Mutter gerufen hatte. Und überhaupt, wenn Sam da war, passierte ihm doch eh nichts.

Der Junge sah Freydis an.

„Willst du mit kommen? Vielleicht können wir von meinem Zimmer aus meiner Tante eine Nachricht senden. Vielleicht kommt sie her und ihr könnt euch kennen lernen. Magst du?“

Ty hatte irgendwie grad das Bedüfniss, seine ganze Familie zusammen zu trommeln, auch wenn es Ärger bedeutete, zumindest von seiner Mutter.

Coruscant-Jedi-Tempel-Gärten-mit Sam, Freydis und Derya
 
Coruscant - Jedi-Tempel – Riuens Quartier – mit Riuen


Beide Männer saßen schweigend auf der Couch, ein jeder in seine eigenen Gedanken vertieft. Während Riuen noch immer nach der Antwort suchte, wer er überhaupt war und wer er sein wollte, hingen Ians Gedanken an dem fest, was er einst gewesen war und nun zum Schein wieder sein musste. Er hatte Eowyn kaum etwas über seine Zeit bei den Sith erzählt und dass obwohl er zehn lange Jahre dort gewesen war. Obwohl der Mensch sehr wohl wusste, dass er in dieser Zeit eine Menge Fehler begangen hatte, hatte er vielleicht doch vermisst, sich mit dieser Vergangenheit richtig auseinander zu setzen. Da waren verdrängte, da waren vergessene Erinnerungen und dachte Ian jetzt intensiv darüber nach, dann waren da vor allem Gefühle. Hätte er beschreiben sollen, wie die Zeit bei den Sith gewesen war, wären da mehr Empfindungen und Eindrücke gewesen, als Worte. Die Mission, die ihn weg von Alisah geführt hatte. Sein Beinahe Tod, die leidige Zeit danach, in der es darum gegangen war zu seiner Erinnerung zurück zu finden und dann Telos. Telos. Sein Racheakt auf Telos. Die Hoffnung davor, dort auf Vergebung und auf eine Entschuldigung zu treffen. Die Ernüchterung währenddessen und danach. Auf Telos hatte Ian begonnen ein Netz aus Schuld zu weben, ein Netz das kein Auffang gewesen war. Keine Sicherheitsmaßnahme. Eigentlich war es nicht nur ein Netz gewesen. Sondern eine Abwärtsspirale. Wobei auch das nicht das richtige Wort war. Schuld … war viel eher ein moralischer Begriff, der eine Handlung beschrieb die wiederum mit einer Tat oder einem begangenen Unrecht in Verbindung stand. Aber Schuld? Abwärtsspirale? Beide Worten reichten nicht, auch nicht in Verbindung miteinander. Das, was er auf Telos getan hatte, das was dort geschehen war, hatte ihn verändert oder viel eher die Veränderung, die bis dahin stattgefunden hatte, noch einmal bestärkt. Nicht eine Tat allein veränderte, sondern das, was davor und währenddessen geschah. Die Gedanken. Das war der Anfang.

Glaubst du, wir werden irgendwann einmal für das bestraft, was wir getan haben?“, fragte Ian in die Stille hinein. ‚Du meinst, von einer höheren Gewalt?‘ Vielleicht. Ian war nicht sicher, was er meinte – oder an was er glauben wollte. „Ich weiß nicht.“ ‚Ich glaube nicht. Da ist nichts über uns das uns straft. Keine Krankheit oder was auch immer, die entstanden ist, weil wir was auch immer falsches oder schlechtes getan haben.‘ Was wohl hieß, dass Riuen sich nicht davor fürchtete, was ihn einmal erwartete, wenn er nicht mehr war. Ohne Strafe konnte es auch keine Belohnung geben und wenn da weder das eine, noch das andere war, gab es keinen Grund, sich zu fürchten. ‚Du glaubst, du wirst, wenn du Bastion nicht überlebst, für das bezahlen müssen, was du getan hast.‘ Keine Frage. Eine Aussage, die Ian mit seinem Schweigen bestätigte. Ein Schweigen, das Riuen weiter interpretierte, als sein Blick auf Ian fiel. ‚Mehr noch. Du willst, dass genau das passiert.‘ Ian verzog das Gesicht, seine Lippen wurden zu einem dünnen Strich und obwohl er widersprechen wollte, gab es da nichts zu erwidern. Weil es eien Lüge gewesen wäre. ‚Scheiße Ian, weiß Eowyn das?‘ Der Blick des Chiss war eindringlich, beinahe war es so, als würden seien roten Augen sich in Ians Kopf brennen. „Selbst wenn. Es spielt keine Rolle.“ ‚Keine Rolle?‘ Das Auflachen Riuens klang wie ein einziger Vorwurf. ‚Du gehst auf diese Mission und hoffst eigentlich darauf, dass du bestraft wirst. Scheiße noch mal, Ian, damit hoffst du eigentlich darauf, dass du auf Bastion verreckst. Ist dir das überhaupt klar?‘ „Glaubst du, dass es so einfach ist?“, blickte er jetzt zu Riuen und schüttelte den Kopf. ‚Glaubst du es denn?‘ „Meinst du nicht, dass es andere Orte geben könnte, an denen es deutlich einfacher für mich wäre zu verrecken? Zum Beispiel bei einem richtigen Verhör von irgendeinem anderen wahnwitzigen Agenten des Geheimdienstes? Ich habe dich gefragt, ob du glaubst, ob wir bestraft werden. Nicht, ob ich bestraft werde und was ich jetzt von dir brauche ist keine Interpretation die auf ein Ergebnis hinaus läuft, dass nicht mein Ziel ist. Wenn es mein Wunsch nach Vergeltung wäre, der mich antreibt, wenn es mein Sehnen nach einer gerechten Strafe wäre, dann hätte ich das alles hier ganz anders gemacht.“ Da war etwas, das bestraft werden wollte – ja. Da war etwas, dass genau das unbedingt wollte. Aber nichts davon hätte Einfluss auf Bastion. Der nächste Satz des Chiss hingegen hatte eine ganze Menge Einfluss auf das, was in Ians Innerem geschah. ‚Warum? Bastion wäre das perfekte Versehen zu Sterben.‘ Jetzt war es Ians Blick, der sich in den von Riuen bohrte. Dieser Satz… entsprach weder der Wahrheit, noch war er angemessen. Riuen überschritt damit sehr gehörig eine Grenze. „Ein Versehen zu sterben? Du glaubst wirklich, ich versuche dir hier auf der einen Seite zu sagen, dass du für Eowyn da sein sollst, um auf der anderen Seite zu versuchen, auf Bastion zu sterben?“ ‚Ist es denn anders?‘ Fassungslos starrte Ian sein Gegenüber an. Eowyns altes unzutreffendes ‚Du hast einfach aufgegeben‘ im Ohr und im Gefühl. Da stand er auf. „Nur, weil du Angst davor hast zu sterben, bevor du herausgefunden hast, ob du überhaupt je gelebt hast, gibt dir das nicht das Recht so etwas als Tatsache zu formulieren.“ Womit auch Riuen aufgestanden war und jetzt starrten sie beide einander an, sahen aus, als wollten sie aufeinander los gehen. Eine halbe Minute verstrich, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, bis beide zur gleichen Erkenntnis gekommen sein mussten. Es ergab keinen Sinn sich zu streiten. Sie hatten beide Angst vor dem, was kam und das einzige, das Sinn ergab war, für- und nicht gegeneinander zu sein.

‚Weißt du, wann es los geht?‘ „Nein. Aber ich schätze bald. Wir lassen uns heute diese Kapseln einsetzen.“ Riuen nickte und wieder schweigen sie. ‚Heute Abend habe ich die Waffen, die sie mit schmuggeln kann.‘ Neuerliches Schweigen in dem Ian nickte. ‚Hast du noch besondere Pläne mit ihr, bevor es los geht?‘ Ian lachte. „Du meinst neben der Tatsache, sie so gut es geht auf Bastion vorzubereiten?“ Riuen nickte – und da nickte auch Ian mit einem tiefen Lächeln.


Coruscant - Jedi-Tempel – Riuens Quartier – mit Riuen
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro - mit Leela

Eowyn nickte langsam. Ich stimme Euch zu. Ich glaube auch nicht, dass noch etwas auftaucht - nichtsdestotrotz habe ich gelernt, immer das unerwartete zu erwarten. Danke. Was vielleicht auch dazu führte, dass sie zu verschachtelt dachte. Vielleicht war es wirklich ganz einfach der NRGD oder zumindest Duval, der es auf sie abgesehen hatte. Wenn es watschelte wie ein Nuna, klang wie ein Nuna und schmeckte wie ein Nuna...

Darüber aber würde sie nach Bastion weiterdenken können. Oder auch... dort. Nette Nebenbeschäftigung, falls mal jemand entschied, ihr eine Pause vor Befragungen oder dergleichen zu gönnen. Immer positiv bleiben... Jetzt aber musste Eowyn erst einmal dafür sorgen, dass hier im Tempel alles weiter seinen Gang gehen würde. Und Padawan Kaveri schien wirklich sehr kompetent zu sein. So jemanden sollte man nicht aus den Augen verlieren... Ihre Frage war zurückhaltend formuliert, doch Eowyn stellte recht schnell fest, dass die Sorge, die Padawan würde eine solche Doppelbelastung unangenehm finden, unnötig war. Sie lächelte zum ersten Mal in diesem Gespräch, und Eowyn stellte fest, dass sie sie ziemlich hübsch fand. Sie erwiderte das Lächeln, als Kaveri bestätigte, wie gerne sie dieser Aufgabe nachkommen würde. Gut. Wenigstens etwas, die Ermittler würden sicher gerne auf ihre Kompetenzen... Eine Bitte? Eowyn kam nicht dazu, die Stirn zu runzeln, bevor ihr klar wurde, wie einfach die Bitte war. Natürlich. Ich denke, das ist kein Problem, so lange Ihr Eure Ausbildung darüber nicht vernachlässigt und Euer Meister nichts dagegen hat. Falls sie schon einen hatte. Aber irgendwann würde sie einen haben, dann würde sie das mit ihm klären müssen. Oder ihr. Wie auch immer, sie hatte noch genug, um das sie sich kümmern musste, und Duval stand aktuell ziemlich weit unten auf der Liste. Der NRGD hingegen... die Rückmeldung war womöglich schon eingegangen. Nicht, dass sie Freude hatte, mit dem NRGD zusammenzuarbeiten, aber sie musste davon ausgehen, dass nicht die komplette Organisation so... durchgeknallt war wie der Verbindungsmann zum Orden. Sie hatte auch schlicht keine andere Wahl.

Ich danke Euch für Euer Kommen, leitete sie die Verabschiedung Kaveris ein, bevor ihr ein Gedanke durch den Kopf schoss. Kein andere Wahl... vielleicht doch. Vielleicht doch... Prüfend betrachtete sie die Padawan vor sich. Nur, weil sie Ärztin war, hieß das nicht, dass sie alle möglichen Eingriffe durchführen konnte. Aber als Forensikerin standen die Chancen vielleicht gar nicht so miserabel... Sie war jung. Vielleicht zu jung. Aber Eowyn hatte ein gutes Gefühl bei der Sache. Was nichts hieß, immerhin hatte sie noch immer nicht ihr Vertrauen in die Macht zurückgewonnen, doch eventuell lag sie ja richtig. Es war riskant. Falls Kaveri irgendein Spielchen spielte... Sie sah Gespenster. Wirklich. Ihr Misstrauen war mittlerweile viel zu groß, allem und jedem gegenüber. Immerhin hatte Eowyn genug Vertrauen gehabt, um sie in diesen Fall um den NRGD mit einzubeziehen, und bisher war es nicht enttäuscht worden. Der NRGD würde so nicht wissen, was genau sie mit den Kapseln vorhatte... um wen es sich handelte. Bisher hatte sie nur Anfragen herausgeschickt und um Termine gebeten.
Was ich Euch nun sagen möchte, begann sie langsam und betrachtete Kaveri nachdenklich und genau, ist absolut geheim. Es ist so geheim, dass Ihr mit absolut niemandem darüber reden dürft. Selbst wenn einer der Räte Euch fragt, ich bitte Euch, es Ihnen zu verschweigen. Sicher war sicher. Außerdem ging es wirklich niemanden an - das hier war ihre letzte Zuflucht, ihr Sicherheitsnetz. Es war ihre Sache, ihre alleine. Seid Ihr einverstanden, dass ich weiterrede? Sie wartete die Zustimmung der Padawan ab, bevor sie weitersprach. Ohne dieses konnte sie ihr schlecht ein "Geheimnis" aufbürden.

Nehmen wir einmal an, Ihr würdet eine solche Zerbeißkapsel, von der wir vorhin geredet haben, einsetzen wollen. Wäret Ihr dazu in der Lage? Rein technisch gesehen, meine ich? Unwillkürlich klopfte Eowyns Herz etwas schneller. Wieder eine Antwort. Wieder weitere Fragen. Dann habe ich eine Bitte an Euch. Eowyn beugte sich über den Tisch. Ich darf Euch nicht sagen, weshalb, und egal was in der Zukunft passiert oder welche Schlussfolgerungen Ihr ziehen solltet, Ihr müsst Stillschweigen bewahren, wiederholte sie und sah die Padawan drängend an. Der komplette Rat würde sie eigenhändig umbringen, wenn sie wüssten, was sie hier gerade tat, aber ob der NRGD so viel vertrauenswürdiger war als Kaveri? Fraglich. Zumindest von ihrem Standpunkt aus gesehen. Ich benötige eine solche Kapsel und würde mich lieber in Eure Hände begeben als in die von anderen, die ich nicht kenne. Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr diese Sache erledigen könntet, allerdings müsste es noch heute geschehen, und außer mir noch bei jemand anderem. Die Kapseln zu besorgen ist kein Problem, sie liegen schon quasi bereit. Wäret Ihr dazu bereit?

Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyns Büro - mit Leela
 
[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina, Owen]

Owen schien im richtigen Moment dazu gestoßen zu sein. Er war recht dankbar für Übungen mit dem Schwert. Einer der wenigen Sachen, die er damals gut beherrschte. Zumindest für seinen damaligen Trainingsstand.

"Sie suchen noch den Steckbrief" witzelte Owen. Er nahm sich vor die Situation mit etwas Humor zu kontern in der Hoffnung, dass diese Sache nicht unnötig aufgebauscht wird. In den letzten Stunden hatte er mehr über das Thema geredet als in den letzten 10 Jahren zusammen und das will schon etwas heißen.

Ohne weitere Umeschweife ging Owen zum Schrank und überreichte Emerald eines der Übungsschwerter, erst dann nahm er sich selbst eines aus dem Schrank. Das Gefühl ein Lichtschwert - auch wenn es nur ein Übungsschwert war - war ihm sofort vertraut. Owen schaltete das Schwert ein und balancierte es für einen kurzen Moment vor seinen Körper. Erst dann festigte er seinen Griff und wirbelte das Schwert erst rechts, dann links um seinen Körper. Er hatte es nicht verlernt. Owen lächelte über diese Erkenntnis. Sein Gesicht wurde sofort ernst als ihm Krina die Frage stellte, ob sie was wissen sollte. Diese Frage war einfach zu stellen gewesen, aber deutlich schwerer zu beantworten. Owen konnte nur grob einschätzen, was wichtig sein könnte. Owen nahm sich vor so ehrlich wie möglich zu sein. Je mehr Geheimnisse er daraus machte, desto schlimmer würde es werden. "Wenn mein alter Meister noch aktiv ist, steht mir mit ihm wohl ein sehr langes Gespräch bevor." Owen hatte nicht vor aktiv nach ihm zu suchen. Noch nicht. Erst eine Hürde nehmen, dann die nächste. Wenn er seinem alten Meister natürlich hier auf dem Gang begegnen sollte... dann konnte er nur hoffen, dass er über die Jahre so gealtert war, dass ihn sein Meister nicht erkannte... Alles andere. Sein Vater. Seine Schwester. Das hatte nichts mit dem Orden zu tun. Owen schob diesen Gedanken rasch zur Seite. Zu früh.

"Ich kann mich an die Theorie erinnern." begann Owen auf die andere Frage von Krina zu antworten. "Ich hatte damals nur meine Schwierigkeiten diese Theorie in die Praxis umzusetzen. Es fiel mir schwer die lebendige Macht zu .. zu greifen.. Und die Jahre werden das vermutlich nicht verbessert haben." seufzte Owen. Es war eben doch mehr als nur ein Schwert schwingen. Was er damals nicht begreifen und fühlen konnte, würde heute viel schwerer sein. Dessen war er sich schmerzlich bewusst.

Owen ging ein paar Schritte zurück, um Emerald Platz für die Übung zu machen. Er selbst konzentrierte sich darauf in seinen Erinnerungen zu kramen, welche Grundhaltung er annehmen musste. Owen erinnerte sich, dass es verschiedene Formen des Lichtschwertkampfes gab. Sein Blick ging auf die Droiden und dann auf Emerald. Er beobachtete ihre Haltung und versuchte daraus zu schließen, wo er sich selbst korrigieren müsste. Er nahm einen festen Stand ein, ging in Gedanken die Bewegungsabläufe durch.. soweit er sich daran erinnern konnte. Im Anschluss wendete er sich an einen der Droiden. Diese Übung kannte er noch von früher. Die Droiden schossen unvorhersehbare kleine Schüsse ab und man musste versuchen sie mit dem Übungsschwert zu blockieren. Eine Übung, die Owen damals nicht leicht gefallen ist. Weniger weil er die Bewegungsabläufe nicht verinnerlicht hatte, sondern vielmehr weil es ihm schwer gefallen war, den Zugang zur lebendigen Macht zu begreifen. Heute war dies leider nicht anders.

Owen nahm eine feste Haltung ein und versuchte sich zu konzentrieren. Er fixierte seinen Blick auf den kleinen schwebenen Droiden, bereit den ersten Schuss abzuwehren. Der Droide feuerte und Owen reagierte. Er besaß schnelle Reflexe, doch ohne den Zugriff auf die Macht war er ein sekundenbruchteil zu langsam und der Schuss traf ihn am Oberarm. Owen fluchte tonlos. Gut, er hatte nicht damit gerechnet, dass es auf Anhieb klappte. Sein Blick ging erneut zu Emerald. Vielleicht konnte er sich bei ihr etwas abschauen? Doch entgegen der Anweisung schwieg sie. Schade. Owen versuchte den zweiten Schuss zu parieren und dann den dritten. Erfolglos. Er wollte gerade erneut zu Emerald schauen als sein Blick auf die beiden Neuankömmlinge fiel. Dann waren sie also für den Moment vollständig. Er taxierte Aelfstan einen Moment länger als Maxard. Würde er zu dem 'Vorfall' von vorhin noch etwas Nachsetzen? Owen hatte die Sache für sich bereits abgetan, aber wer weiß wie sein Gegenüber drauf war. Owen schüttelte den Gedanken ab und wendete sich wieder dem Droiden zu.

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina, Owen, Aelfstan und Maxard im Eingang]
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Krina A'Qin - Mit Emerald und Owen

Der schon ältere Wiederkehrer machte Scherze über die Reaktion der dunkelhaarigen Ritterin. Das Eine musste man ihm lassen, er schien kein Blatt vor den Mund zu nehmen und Mut zu haben. Für Krina war das Thema überhaupt nicht lustig, nicht mal im Ansatz. Nicht auszudenken, wenn sie sich vor irgendeinem Ausschuss rechtfertigen musste, oder noch schlimmer, im Büro eines Rates antanzen. Das hatte ihre Freundin Elise in den letzten Wochen wunderbar hinbekommen und an vielen Ecken hörte sie von der rebellischen, fahrlässigen Ritterin, der viele, hätten sie etwas zu sagen gehabt, den Titel aberkannt hätten. Die Jedi beschloss es dabei zu belassen und es mit einem erstickten herausfordernden Lächeln zu quittieren, das so aussah, als würde sie gerade ihre auserwählte Beute begutachten.

"Dann wirst du die Theorie jetzt in die Tat umsetzen. Achte auf Emerald und tu es ihr gleich, so wie du es kannst. Du wirst vorerst nicht mit verbundenen Augen trainieren."

Basta. Sie zeigte auf den Droiden, den sie bewusst so eingestellt hatte, dass er willkürlich die Richtung wechselte, die Position, den Schusswinkel, einfach jede erdenkliche Richtung, immer und immer wieder. Krina war sich sicher, dass Emerald diese Übung spielend meisterte. Sie kam von Lianna und auch wenn sie nicht jeden Tag durchtrainierte, würde sie die Macht nutzen können, um die Richtung der Schüsse zu erahnen. Die Macht würde ihr einen Wink geben, auf den sie reagieren konnte. Wohlwollend nahm sie zur Kenntnis, dass die ehemalige Padawan sich vorbereitete, als schließlich Maxard und Aelfstan in ihren Augenwinkel traten. Sie löste die Arme voneinander und begab sich zu den beiden Neuankömmlingen. Ihren Kopf steckte sie bewusst übertrieben in den Blickwinkel des rundlichen Gourmets.

"Hey Maxard, nicht träumen."

Ein ganz kurzes Lachen folgte, während sie die Hände in die Seiten steckte.

"Nein im Ernst." sie schaute dann zu Aelfstan. "Kommt näher, setzt euch." Krina deutete auf die beiden platten Sitzkissen vor der Trainingspuppe und folgte den beiden mit ihren hüftkreisenden Schritten. Emerald und Owen waren beide noch eine handvoll Meter von dem Sitzkreis entfernt.

"Gut, Emerald. Es ist soweit." aus ihrer Tasche zog die Aushilfslehrkraft dann eine frische Schlaufe, die nach Lavendel duftete und warf sie der Anwärterin zu. "Bitte verbinde dir die Augen. Ich steuere den Droiden dann mit der Macht, du wirst wissen, wann es so weit ist." Die Macht wird es dir sagen, sollte das heißen. Jetzt musste die zierliche Frau konzentrieren.

"So die Herren." ihr Blick fiel auch zu Owen. "Kommen wir zum praktischen für heute. Der Macht. Geschichten über fliegende Gesteinsbrocken und schnell wachsenden Pflanzen sind nur zum Teil Sagen und Legenden aus Holo-Romanen. Die Jedi nutzen sie, genau so wie die Sith. Mit dem Unterschied, dass der Orden der Jedi sie dazu einsetzt, um die Galaxis zu einem besseren Ort zu machen." Krina räusperte sich.

"Doch genug Prosa. Emerald wird für euch ein paar Schüsse dieses Droiden abwehren. Sie wird demonstrieren, dass die Macht sie auch ohne ihre Augen sehen lässt. Owen wird es ihr gleich tun. Ich möchte, dass ihr euch einprägt, wo der Unterschied zwischen beiden liegt und darauf achtet, was sie dazu zu sagen hat."

Es war eher eine Lehrstunde aus einem Bilderbuch. Die Heilerin hatte Ehrgeiz. Neben der Show, die sie den Unbedarften bot, konnte die Anwärterin zeigen, was sie drauf hatte, auch wenn die Umstände nicht gerade fair waren. Doch wie war das doch gleich? Unter Druck wurden Diamanten geschaffen.

Während sowohl Emerald als auch Owen die Übung auf ihre jeweiligen Weisen durchführten, streckte die Heilerin ihre Fühler nach der Trainingspuppe aus.

Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum - Krina A'Qin - Mit Emerald, Owen, Aelfstan und Maxard
 
[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina und Owen; Aelfstan und Maxard im Eingang]

Maxard und Aelfstan waren nun hinzugekommen, jedoch ließ Emerald's Nervosität sie sich auf ihre bevorstehende Aufgabe konzentrieren. In Gedanken wiederholte sie alles was ihr in Erinnerung geblieben war und wurde erst aus ihren Gedanken gerissen als die Jedi ihren Namen aussprach und ihr kurz danach eine Stoffschleife zu warf. Diese fing sie mit der Linken und nickte kurz.

"Spätestens wenn mich etwas trifft." Erwiederte Emerald murmelnd.

Nach einem kurzen Blick zu den "Zuschauern" und dem anderen Trainierenden legte sie sich die Schlaufe als Augenbinde um. Ihre Nase kitzelte kurz ob des Lavendelduftes was sie mit einem kurzen Zucken der Nase verjagdte. Erneut ging sie in die Ausgangsstellung des Shii-Cho und aktivierte die Klinge des Übungslichtschwerts.

"Also...Shii-Cho - das ist die erst Lichtschwertkampfform - soll verschiedene Körperzonen angreifen oder schützen...hier also schützen."

Emerald veränderte die Haltung um das Schwert zum Schutz einer anderen Körperzone in Stellung zu bringen.

"Damit soll man schnell darauf reagieren können woher der Angriff kommt...hier werde ich wohl mehr reagieren lassen... ."

Gleichmäßig wechselte sie von einer Haltung in die Nächste darauf wartete das sie etwas spürte.

"Wenn der Droide dann schießt...mhh...für mich ist es wie das Gefühl das ich habe bevor sich das Summen eines Schiffsrekaktors ändert wenn der Hyperraumantrieb aktiviert wird oder deaktiviert wird...oder wie wenn ich einfach gewusst habe das jemand kurz davor war mich in einem Versteck an Bord zu fiii... !"

Das Wort ging in einen erschreckten kurzen, aber spitzen Schrei über als der Droide seinen ersten Schuss abgab und sie reflexartig sich zur Seite drehte. Der Schuss ging fehl jedoch war das Trainingslichtschwert auch nicht annähernd nahe genug gewesen um des Strahl zu parieren.
Der Versuch der Erklärung hatte Emerald zu sehr abgelenkt als das sie mit mehr Kontrolle eine Abwehrreaktion hätte durchführen können. Für einen Moment war sie wütend auf ihre eigene Handlung, dann besann sie sich zur Ruhe, straffte den Körper und hob das Schwert erneut.

"Ehm...also...eigentlich ist es etwas vertrautes was ich spüre. Und dann... ."

Der Droide schoss erneut doch diesmal schien Emerald schneller, auch wenn es ihr so vorkam als würde sie nur einen Teil zur Bewegung beitragen. Der Schuss traf auf das Laserschwert und zerfaserte und auch der Schuss der kurz darauf nicht mehr auf den Oberkörper sondern auf ihr linkes Bein gezielt war wehrte sie ab.

"Dann ist es so als würde man das gar nicht selbst machen. "Reagieren lassen" nannte das Vorin....also Meist Al Jevarin immer. Auch wenn man ja später die Kontrolle haben soll."

"Oder als würde Vahl die Dinge lenken." erinnerte sich Emerald an die Worte der Priesterin auf der "Hopeful Dawn". Wieder änderte sie ihre Haltung und wartete auf den nächsten Schuss des Droiden, dieser jedoch schien dort schneller gewesen zu sein und traf.

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina, Owen, Aelfstan und Maxard ]
 
[Coruscant | Jedi-Tempel | Riuens Quartier | Riuen und Ian]

Sie waren schnell dabei die Themen zu wechseln und vielleicht noch ein bisschen schneller damit, alles auf den Tisch zu bringen, was irgendwie gesagt werden wollte. Gesagt werden musste. Mit Riuen zu sprechen war anders, als es mit Eowyn zu tun – denn hier musste er weitaus weniger auf die Wortwahl achten. Riuen interpretierte weniger. Eben zu viel, ja. Aber er interpretierte weniger und das machte es einfacher. Was es am einfachsten machte war hingegen eine andere Tatsache. Das, was ihn und den Chiss verband war keine Liebe. Vielleicht war es Freundschaft.

‚Wie ist es, jemanden zu töten?‘ kam es dann und der Wechsel kam abrupt und Ians Lächeln erstarb. Wie es war jemanden zu töten… Diese Frage konnte Ian nicht einfach beantworten. Denn der Mord selbst war nicht mit Gefühlen verknüpft. Er konnte Riuen nicht sagen, wie es sich währenddessen anfühlte. Nur, was danach geschah. Dabei war Ian sicher, dass Riuen wissen wollte, wie es war, wenn man es tat. Währenddessen.
„Wenn die Frage ist, wie es währenddessen ist, kann ich sie dir nicht beantworten. Nur… wie es danach ist.“ Ian konnte sich an seinen ersten Mord nicht einmal erinnern. Telos. Tahiri und die Piraten. Da war keine Erinnerung. Da war das, was zuvor geschehen war. Der Türspalt. Die Vergewaltigung. Sein Hineinhetzen in den Raum und danach endete seine Erinnerung und die Bilder. Dann war da nur noch Tahiri die in seinen Armen lag, die er anflehte, zurück zu kommen. Alles dazwischen war, als hätte es nicht stattgefunden. Ein großes, schwarzes Loch. Das zweite Mal, wieder auf Telos…. Leere. „Leere,“ sagte er laut. „Als wäre, alles was du warst und bist, alles, was du je gefühlt hast, alles, was dich als lebend ausmacht nicht mehr da. Leere.“ Sie schluckten beide. Riuen, weil er hörte, wie Ian es ausdrückte. Die Stimme seltsam weit weg. Ian, weil er wusste, dass er sich in genau diesem Moment wieder auf Telos zu befinden schien. Weil er sah und spürte. Die Situation selbst. Da war Leere gewesen. Kein einziges Gefühl mehr. Bis der Hass gekommen war. Bis der Hass gekommen war? Nein. Der Hass war schon vorher da gewesen. Hand in Hand mit dem Wunsch nach Vergeltung. Als Ian gemeinsam mit Kosekoss, Iouna und Torryn nach Telos aufgebrochen war, war es der Wunsch nach Vergeltung gewesen, der ihn angetrieben hatte. Auf der Feier angekommen… wie war gewesen? Die Erinnerung zurück zu holen, sich bewusst dem auszusetzen, dass er viel lieber vermied, schmerzte und weil der seelische Schmerz zu groß wurde, manifestierte er sich auch körperlich. Halven. Halven war der erste gewesen und als Ian ihn gewürgt hatte, war da Zorn gewesen. Unendlich viel Zorn, aber das war nicht alles. Da war mehr gewesen – Schmerz. Unendlicher Schmerz. Gedeckelt von Zorn und dann die Stimme die so eindringlich gefleht hatte, aufzuhören, als er noch nicht richtig begonnen hatte. Ian sank auf der Couch zusammen, in sich hinein. Hörte die Stimme so deutlich in seinen Kopf.

Hör auf! Bitte, hör auf!

Dann war da wieder Schmerz gewesen. Mehr noch Pein. Seelenpein.
Da war nicht nur der Wunsch nach Vergeltung gewesen. Sondern der Wunsch nach Verzeihung. Der elende Wunsch das alles gut werden würde. Dann die Abneigung und der Hass seiner Familie. Die eigenen Gefühle die im Widerstreit miteinander gewesen waren. Schmerz. Wut. Zorn. Hass und wieder Schmerz. Vielleicht sogar Erkenntnis, dass sich zwei Bestien gegenüberstanden. Auge und Auge – keine besser als die andere. Zweifel. Rechtfertigung und der elende Wunsch auszubrechen aus der Knechtschaft der Vergangenheit und allem, was mit ihr verbunden war.
Aber als er Halven das Genick gebrochen hatte, war da nichts mehr gewesen.


Ian?...‘

Empfindungslosigkeit,“ kam heiser, aber jetzt? Jetzt war es anders. Zurück. Dennoch, Ian musste weiter zurück in die Erinnerung, in die so verhasste Erinnerung. Zu spüren und zu sehen war surreal. Zu spüren nicht zu spüren und gleichzeitig doch wieder ins Spüren zu kommen war surreal. All das ließ sich kaum verbinden und als Ians Atem stockend ging, wuchs die Sorge von Riuen, als er sich neben Ian setzte, ihn versuchte aufzurichten. ‚IAN!‘ Obwohl er den Namen beinahe schrie, klang er in den Ohren Ians wie ein leises flüstern. Crix.
Er hatte seien Mutter auf ihn schießen lassen, wieder und wieder und da war nichts mehr gewesen. Nichts währenddessen. Dann wieder Hass und Schmerz die das Nichts ausgefüllt hatten und da hatte er sein Lichstchwert genommen und alles was dann folgte?
Die Bilder zogen an ihm vorbei, als nähme er die Vogelperspektive ein und sehe sich selbst. Jeden Hieb. Jeden einzelnen Hieb. Er hörte die Schreie, all das. All das versank in der inneren Leere, in dem großen schwarzen Loch an Empfindungslosigkeit, das sich einst in ihm aufgetan hatte. Aber die Leere die er damals gespürt hatte? War jetzt nicht da. An ihre Stelle war etwas anderes getreten und jetzt hörte Ian die Schreie nicht nur, jetzt lösten sie aus. Lösten aus, was damals nicht mehr zu ihm hatte durchdringen können und da sackte er gänzlich in sich zusammen und Riuen bereute es, die Frage gestellt zu haben, als er versuchte, Ian zurück zu holen.

***

Als es Riuen endlich gelungen war, Ian zurück zu holen sah dieser aus, als wäre um dreißig Jahre gealtert.
‚Trink was‘, wies er Ian an, der schweigend nach dem Glas griff, dass der Chiss ihm bereitgestellt hatte. „Danach kommt es zurück,“ flüsterte Ian leise. „Da wo Leere und Empfindungslosigkeit war, ist jetzt etwas anderes. Etwas, das du ständig siehst und spürst. Am Tag und in der Nacht. Eine klaffende, entzündete Wunde. Wie es ist, jemanden zu töten?“ Er starrte Riuen an und der Chiss wollte, aber konnte seinen Blick nicht abwenden. „Als würdest du gewaltvoll einen Teil deines eigenen Körpers entfernen. Es verfolgt dich, wenn du morgens aufstehst. Wenn du dich abends schlafen legst. Wenn du längst im Schlaf bist. Es quält dich und du findest keinen Frieden, weil du ihre Gesichter siehst. Ihre Stimmen hörst und du genau weißt, dass das Körperteil, dass du abgetrennt hast unersetzlich war. Es ist furchtbar, Riuen. Es ist absolut furchtbar.“

[Coruscant | Jedi-Tempel | Riuens Quartier | Riuen und Ian]
 
[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina, Owen, Aelfstan und Maxard ]

Krinas
Aufforderung nachkommend setzte Maxard sich auf den Boden – zumindest versuchte er es. Da er auf dem Hosenbein des Fußes Stand mit dem er einknicken wollte kam er aus dem Gleichgewicht. Wild rudernd versucht er sich zu fangen. Es gelang ihm geradeso, dass er „nur“ plumpsend auf dem Hintern landete. Ein kaum hörbares „ratsch“ verriet dass eines der Bändchen an der Robe den Kampf gegen die Körpermaße aufgegeben hatte. Maxard selbst vernahm es nicht, merkte nur dass die Robe in der Bauchgegend eigenartiger Weise lockerer wurde. Er richtet sich auf. Der ohnehin schon rote Kopf bekam einen dunklen Ton.

Sich räuspernd zog Maxard die Hosenbeine hoch und nahm Haltung ein. Jetzt machte sich das Gymnastik- und Meditationstraining von Meister Jakkar* bezahlt, denn überraschend beweglich gelang es Maxard problemlos die Beine im Schneidersitz ineinander zu verschränken. Er drückte den Rücken durch und legte die Hände auf die Knie. Die Gewohnheit übernahm die Kontrolle und so beruhigte sich als bald sein Atem und die Tönung der Haut ging wieder ins normale Farbspektrum.

Krinas wackelnde Hüften sprachen wieder seine männlichen Familieninstinkte an. Maxard löste dieses Problem simpel - und schloss die Augen. Sein Atem wurde weiter ruhig. Er fiel ihn sich hinein. Wärme durchströmte seinen Körper. Stille bildete sich in ihm. Gleichzeitig wurden seine Sinne schärfer, vor allem sein Gehör. Im Gegensatz zu Meister Jakkars besonnener Stimme Klang Krinas rau. Er vernahm ebenfalls Owen – und dass Summen der schwebenden Übungsdroiden. Es störte ihn.
Seine Gedanken zentrierten sich weiter. Er zentrierte sich in seinem Bauch. Ein- Ausatmen, ein- ausatmen … langsamer - ruhiger … immer ruhiger. Die Geräusche um ihn verblassten. Ein Kribbeln durchfuhr seine Haut. Es fuhr tiefer in ihn hinein und verband sich mit seinem Atem - aber die Verbindung streckt sich auch nach draußen. Erst gewahrte er eine Präsenz neben sich – das musst Aelfstan sein und dann … .. Gefahr! Maxard riss die Augen auf und japste – im selben Augenblick schoss der Droide auf Emerald, die in einer Linie vor ihm stand...

*Hinweis: Siehe Charakter-Vorstellung

[ Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum nahe der oberen Gärten | Emerald, Krina, Owen, Aelfstan und Maxard ]
 
[Coruscant | Jedi-Tempel | Riuens Quartier | Riuen und Ian]

Riuen bereute beinahe die Farge gestellt zu haben und ein Schweigen Ians wäre Antwort genug gewesen. Die Art, wie sich die Körperhaltung des anderen veränderte, der Blick seiner Augen, seine Aura. Dem Chiss wurde mulmig zumute. Nicht nur, dass Ian in sich selbst versank und wirkte, als wäre er nicht mehr da. Mehr noch sah er aus, als befände er sich weit weg und weit in seinem Inneren. An einem alptraumhaften Ort. Ians Blick wurde leer und da sprach er Ian an, der aber reagierte nicht. Sackte weiter in sich zusammen, entfernte sich noch weiter und da bekam Riuen es mit der Angst zu tun. Zusammengesunken auf der Couch sah er aus, wie ein alter Kriegsveteran der die Gräueltaten die er gesehen oder selbst verübt hatte, nicht ertrug. Entrückt. Ian war völlig entrückt und Riuen wusste das das ein gefährlicher Zustand war. Wenn das, was einem innewohnte, dass was einen lebendig machte floh, und genau so sah es aus, war nicht garantiert, dass es zurückkam. Ian war nicht abgeschirmt und das machte es schlimmer, Riuen selbst versuchte Ian zurück zu holen und sich selbst zu schützen vor dem, was der andere da ausstrahlte. Was Ian beschrieb war keine Empfindungslosigkeit. Es war das Gefühl nicht zu existieren, obwohl man lebte. Das einzige was dem Chiss dazu einfiel war Apathie. Das traf es aber nicht, denn Apathie bedeutete Teilnahmslosigkeit. Das hier war etwas anderes. Apathie, Leere oder Gefühllosigkeit waren ein Zustand, in dem das Außen egal war. Das hier fühlte sich an wie Lebensüberdruss und als Ian endlich zurückkam, scheinbar um Jahre gealtert, als er doch noch eine Antwort gab, war schon sein Blick eindrücklich genug. Ein Blick, der durch die Augen des Chiss ging, der sich mit widerhacken in sein Herz bohrte. Dann kam die Antwort und in der ausgesprochenen Intensität war sie erschreckend genug. So erschreckend, dass das Wort
furchtbar das Ian nutze perfekt passte. Wenn Ian das fühlte, was er eben gesagt hatte dann war keine Bestrafung mehr notwendig. Am liebsten hätte er genau das gesagt, aber Riuen hielt den Mund, denn er wusste, dass diese Worte nicht den Ort erreichen würden, an den Ian eben für Minuten gegangen war. Bestraft zu werden mochte einem Wunsch Ians entsprechen. Aber für Riuen stand fest das die Bürde, mit der er lebte, Bestrafung genug war. Da blieb bloß die Hoffnung, dass es Ian irgendwann gelingen würde Frieden zu finden. Dass die Bilder ihn ruhen ließen. Die Bilder, die Geräusche und die Gefühle. Riuen selbst hatte nie jemanden getötet oder töten müssen. Während seiner gesamten Laufbahn als Militär war dieser Kelch an ihm vorüber gegangen und Riuen glaubte, dass es einen Unterscheid machte. Ob man mit den eigenen Händen direkt tötete oder von einem Kriegsschiff aus. Seine Opfer zu sehen, ihre letzten Züge mit zu bekommen. Die Vorstellung war abschreckend, keine, die er je machen wollte, so viel war sicher. Er wollte etwas sagen, sich bedanken oder etwas tun, dass die Atmosphäre wieder auflockerte, aber da war nichts, was Riuen einfiel. Ian war es, der die Stille durchbrach und der Chiss empfand in jener Sekunde eine ungeahnte Dankbarkeit dafür, dass Ian sie damit beide rettete. ‚Jetzt bin ich wohl dran mit einer Frage.‘ Ians Lächeln war so matt wie seine Stimme, aber die Bemühung nicht nur wieder hier zu sein, sondern nicht wieder abzugleiten wurde mit diesem Versuch belohnt. „Du könntest mich fragen, wie es in Bordellen ist. Oder mit Frauen zu schlafen.“ Ian lachte und Riuen stimmte mit ein. Natürlich wusste Ian wie das war. Eowyn. Vermutlich davor ein paar anderen. Es war gut, dass Ian lachen konnte. „Ich meinte, mit Frauen, die man nicht liebt. Dass du und Eowyn das ohnehin tut, ist schließlich klar.“ Was erneut dazu führte, dass beide Männer lachten. ‚Warst du schon mal richtig verliebt, Hals über Kopf?‘, fragte Ian stattdessen und Riuen nickte. „Wahrscheinlich nie so wie du. Aber verliebt genug, um an keine andere zu denken.“ Siala, Etara, Ereen. „Nie so wie du,“ verbesserte Riuen sich dann. „Ich würde das befremdlich finden und beängstigend.“ Sich völlig auf jemanden einzulassen klang nicht erstrebenswert. Den ‚für immer Gedanken‘ im Kopf zu haben auch nicht. Riuen hatte geheiratet, hatte vor gehabt das das lange halten sollte. Für immer vielleicht. Heute klang ‚für immer‘ nicht mehr erstrebenswert und Riuen konnte dem Gedanken den Rest seines Lebens nur mit einer Frau zu verbringen, längst nichts abgewinnen. Nicht, wenn da so viele interessante Frauen waren und noch weniger, wenn er wusste, wie er sie um den Finger wickeln konnte. Damit zu spielen hatte seinen Reiz, so wie ein Abenteuer eben seinen Reiz für einen Erkunder hatte.

[Coruscant | Jedi-Tempel | Riuens Quartier | Riuen und Ian]
 
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