Ian Dice
Semiaktiv
[Coruscant | Jedi-Tempel | Riuens Quartier | Riuen und Ian]
Sich Hals über Kopf zu verlieben, einen Menschen so nahe kennen zu lernen, dass aus Verliebtheit so viel mehr entstand – es war vielleicht genau das, was Ian davor rettete nicht den Verstand zu verlieren. Was ihn sich anders fühlen ließ, was ihn für Momente zeigen ließ, dass da mehr war als die Bestie, das Monster in ihm. Auch wenn Ian nicht beschreiben konnte, was Liebe tatsächlich war, wie sie sich genau anfühlte, dann war sie doch eines jener Gefühle, das mit Wärme durchflutete und dafür sorgte zu sein. Eowyn war es auf ganz besondere Weise gelungen ihn sich lebendig fühlen zu lassen. Mehr als das fühlte er, wenn er mit ihr zusammen war, dass da etwas Gutes in ihm war. Mehr als eine Bestie. Sie erwecket beständig den Wunsch in ihm, dass diese Seite größer wurde und mit ihr zusammen sein war, als würde all das, was so weit weg, aber nie völlig verschwunden war, besänftigt werden. War er mit ihr zusammen mochte er nicht nur das, was sie in ihm auslöste – manchmal mochte er sich selbst und das war seltsam beruhigend. Vielleicht sogar heilend. Sein Lächeln kehrte zurück, vertrieb einen Teil der Müdigkeit die aufgekommen war. Riuen hatte recht, es war beängstigend. Weil man sich anders fühlte. Verbunden. Ja, es war absolut beängstigend zu fühlen, das man so stark mit einem Menschen verbunden sein konnte, als wäre die Grenze zwischen Ich und Du manchmal nicht mehr offensichtlich. Es konnte nur beängstigend sein zu wissen, dass man sein Herz einer anderen Person schenkte – ihr so sehr vertraute, dass sie gut damit umging und es nicht zerstörte, wohlwissend, dass sie die Macht darüber hatte. Anders als Leere und Empfindungslosigkeit war Liebe ausfüllend und so voll mit Eindrücken und Empfindungen das auch das wieder beängstigend war. Riuen war ein Abenteurer, jemand der sich vielleicht nur in Momenten verlor. Ian hingegen? Eowyn war für ihn auch wie ein Abenteuer. Denn was war ein Abenteuer? Ein außergewöhnliches, ein erregendes Erlebnis und wie gut passte diese Erklärung auch zu dem, was er empfand, wenn sie zusammen waren oder wenn er an sie dachte? Zeitgleich war da immer Risiko – das, dass es enden konnte. Dass er ihr irgendwann überdrüssig wurde und sie sich für einen anderen entschied. Das würde er, so gut er konnte, zu verhindern suchen. ‚Wie hast du gemerkt, dass sie die Liebe deines Lebens ist?‘, fragte Riuen dann, froh darüber, sich wieder auf sicherem Terrain zu begeben, was Gesprächsthemen betraf. ‚Oder an was merkt man das überhaupt?‘ Ian überlegte wie er das am besten erklären konnte, aber vermutlich gab es hier keine gute, keine eindrückliche Erklärung, einfach … weil Intensität nicht intensiver beschrieben werden konnte, als mit diesem Wort.
„War dir schon mal richtig kalt?“; fragte er den Chiss stattdessen, der die Brauen in die Höhe zog. ‚Klar, aber was hat das damit zu tun?‘ „Wenn dir so kalt ist, dass dir alles weh tut und du dann eine Decke bekommst, die all das vertreibt. Daran merkst du es.“ Riuen lachte und Ian selbst musste einstimmen, weil diese Erklärung denkbar unglücklich war. ‚Treffe ich eine Frau und sie löst Wärme in mir aus, ist sie also die Liebe meines Lebens.‘ Der Chiss lachte ein weiteres Mal. ‚Dann hab ich viele Lieben meines Lebens. Und viel Sex meines Lebens.‘ „Du merkst es daran, dass du nur noch an diese eine Person denkst. Dass du ohne sie nicht leben willst. Dass… sie etwas in die auslöst was dich lebendig fühlen lässt. Du vermisst sie, wenn sie nicht da ist.“ ‚Ich nehme die Frage zurück. Das ist alles… verklärt romantisch und absolut nicht meine Welt.‘ Ian zuckte mit den Schultern. „Du hast gefragt.“ ‚Ist es nicht seltsam sich vorzustellen, dass man den Rest seines Lebens nur mit einer Frau zusammen ist? Nur mit einer Frau schläft? Klingt das nicht fürchterlich langweilig?‘ Wenn man so dachte oder fühlte wie Riuen vielleicht. Für Ian hingegen? Er schüttelte den Kopf. „Ist es nicht langweilig ein Leben lang mit sich selbst zusammen zu sein?“ Riuen runzelte die Stirn. ‚Nein, schließlich hat man unendlich viele Möglichkeiten und Wege.‘ „Siehst du, die hat man zu zweit auch.“ ‚Das sehe ich ganz anders.‘ Was in Ordnung war und Ian erneut dazu brauchte, mit den Schultern zu zucken. ‚Hast du eine Ahnung, wie es nach Bastion weiter geht? Mit dir und ihr. Mit dir und den Jedi?‘ Diese Fragen hatte Ian sich längst gestellt, aber die Antworten darauf waren eher … so weit in der Zukunft liegend, dass sie wenig zielführend waren. „Ich bin nicht sicher. Sie ist eine Jedi. Ich bin…“ Was war er? Was würde er nach Bastion sein? Sicher kein Jedi. „Ich könnte Arzt werden. In einem Krankenhaus arbeiten. Oder etwas eigenes aufbauen.“ Jetzt war es Riuen der ihn einen ganzen Moment ansah. ‚Du willst gar nicht auf Coruscant bleiben, oder?‘ Das Kopfschütteln Ians kam schnell, schneller als seine Worte. „Nein, das will ich nicht.“ Coruscant war Eowyns zu Hause, die Jedi ihre Bestimmung. Ian selbst… sehnte sich nach etwas anderem. ‚Weiß sie, dass du etwas anderes wünschst?‘ Wieder schüttelte Ian den Kopf und wieder runzelte Riuen die Stirn. ‚Du nimmst deine eigenen Wünsche nicht nur zurück, sondern teilst sie ihr nicht mal mit. Das ist idiotisch Ian.‘ Vielleicht war es das. Aber da war ihr ‚Lass und verschwinden‘ in seinen Ohren und da war das, was sie darüber gesagt hatte, als sie von den Jedi gegangen war. Dass sie immer eine Jedi war. „Das hier ist ihr zu Hause.“ ‚Und was ist deines? „Sie.“ Das Lachen von Riuen jetzt klang nicht echt, auch nicht, als würde er ihn auslachen. Empörung. Es klang nach absoluter Empörung. ‚Du gibst dich mit einem kleinen Teil zufrieden ohne zu probieren alles zu bekommen. Wenn das Liebe ist, verstehe ich sie noch weniger. Es solle um euch beide gehen. Um Kompromisse und nicht darum, an einem Ort gefangen zu sein und sich schön zu reden, dass man da ja jemanden hat… mit dem man woanders sein will und etwas anderes sein möchte.‘ Ian hatte keine Ahnung, dass Riuen hier vielleicht viel eher von sich sprach und damals von Carida. Von ihm und Ereen und so seufzte er.
„Ich möchte mit ihr zusammen sein, Riuen und wenn das bedeutet, dass wir hier bleiben- “ ‚Oh, ich hab verstanden, was du möchtest, aber du verstehst nicht, dass du dich selbst belügst und du ihr das alles sagen solltest.‘ „Was? Dass ich mit ihr wo anders alt werden möchte? Dass ich mir wünsche, dass sie alles aufgibt? Dass ich mit ihr nach Tirhann gehen würde oder sonst wo hin in einem kleinen Haus mit…“ Ian biss sich auf die Zunge. „Ich werde Kompromisse mir finden. Aber mir reicht es, wenn ich weiß, dass ich das alles erst mit ihr leben kann, wenn ich alt bin. Außerdem… was regt dich hier eigentlich auf?“ Eine Frage die Riuen nicht gleich beantwortete, sondern einen Schatten über sein Gesicht huschen ließ und ihn nun deutlich älter wirken ließ.
‚Ich glaube, dass das Problem an Liebe ist, dass immer einer verlier. Man verbiegt sich und sagt, man hätte einen Kompromiss gefunden. Man schränkt sich ein und hält an etwas fest. Wenn du alt bist? Ian, wenn du übermorgen stirbst, was dann?‘ „Dann hatte ich über ein Jahr mit dem wundervollsten Menschen den ich kenne.“ Sie würden, was das betraf, keinen Konsens finden. Was für Riuen Einschränkung und Verbiegen war, war es für den Dunkelhaarigen nicht. „Lass mir das einfach. Ich lasse dir deine Sicht auch.“ ‚Wenn du damit glücklich wirst…‘ Riuens Stimme hatte einen faden Beigeschmack. „Ich werde es ihr sagen,“ beruhigte er ihn. Nach Bastion. Denn davor? Wollte er weder sie noch sich besonders aufwühlen. Und Coruscant… Na ja. Sie würden ein paar Urlaube machen und das war etwas. Aber vielleicht hatte Riuen nicht ganz unrecht und genau deswegen würde er mit ihr reden.
[Coruscant | Jedi-Tempel | Riuens Quartier | Riuen und Ian]
Sich Hals über Kopf zu verlieben, einen Menschen so nahe kennen zu lernen, dass aus Verliebtheit so viel mehr entstand – es war vielleicht genau das, was Ian davor rettete nicht den Verstand zu verlieren. Was ihn sich anders fühlen ließ, was ihn für Momente zeigen ließ, dass da mehr war als die Bestie, das Monster in ihm. Auch wenn Ian nicht beschreiben konnte, was Liebe tatsächlich war, wie sie sich genau anfühlte, dann war sie doch eines jener Gefühle, das mit Wärme durchflutete und dafür sorgte zu sein. Eowyn war es auf ganz besondere Weise gelungen ihn sich lebendig fühlen zu lassen. Mehr als das fühlte er, wenn er mit ihr zusammen war, dass da etwas Gutes in ihm war. Mehr als eine Bestie. Sie erwecket beständig den Wunsch in ihm, dass diese Seite größer wurde und mit ihr zusammen sein war, als würde all das, was so weit weg, aber nie völlig verschwunden war, besänftigt werden. War er mit ihr zusammen mochte er nicht nur das, was sie in ihm auslöste – manchmal mochte er sich selbst und das war seltsam beruhigend. Vielleicht sogar heilend. Sein Lächeln kehrte zurück, vertrieb einen Teil der Müdigkeit die aufgekommen war. Riuen hatte recht, es war beängstigend. Weil man sich anders fühlte. Verbunden. Ja, es war absolut beängstigend zu fühlen, das man so stark mit einem Menschen verbunden sein konnte, als wäre die Grenze zwischen Ich und Du manchmal nicht mehr offensichtlich. Es konnte nur beängstigend sein zu wissen, dass man sein Herz einer anderen Person schenkte – ihr so sehr vertraute, dass sie gut damit umging und es nicht zerstörte, wohlwissend, dass sie die Macht darüber hatte. Anders als Leere und Empfindungslosigkeit war Liebe ausfüllend und so voll mit Eindrücken und Empfindungen das auch das wieder beängstigend war. Riuen war ein Abenteurer, jemand der sich vielleicht nur in Momenten verlor. Ian hingegen? Eowyn war für ihn auch wie ein Abenteuer. Denn was war ein Abenteuer? Ein außergewöhnliches, ein erregendes Erlebnis und wie gut passte diese Erklärung auch zu dem, was er empfand, wenn sie zusammen waren oder wenn er an sie dachte? Zeitgleich war da immer Risiko – das, dass es enden konnte. Dass er ihr irgendwann überdrüssig wurde und sie sich für einen anderen entschied. Das würde er, so gut er konnte, zu verhindern suchen. ‚Wie hast du gemerkt, dass sie die Liebe deines Lebens ist?‘, fragte Riuen dann, froh darüber, sich wieder auf sicherem Terrain zu begeben, was Gesprächsthemen betraf. ‚Oder an was merkt man das überhaupt?‘ Ian überlegte wie er das am besten erklären konnte, aber vermutlich gab es hier keine gute, keine eindrückliche Erklärung, einfach … weil Intensität nicht intensiver beschrieben werden konnte, als mit diesem Wort.
„War dir schon mal richtig kalt?“; fragte er den Chiss stattdessen, der die Brauen in die Höhe zog. ‚Klar, aber was hat das damit zu tun?‘ „Wenn dir so kalt ist, dass dir alles weh tut und du dann eine Decke bekommst, die all das vertreibt. Daran merkst du es.“ Riuen lachte und Ian selbst musste einstimmen, weil diese Erklärung denkbar unglücklich war. ‚Treffe ich eine Frau und sie löst Wärme in mir aus, ist sie also die Liebe meines Lebens.‘ Der Chiss lachte ein weiteres Mal. ‚Dann hab ich viele Lieben meines Lebens. Und viel Sex meines Lebens.‘ „Du merkst es daran, dass du nur noch an diese eine Person denkst. Dass du ohne sie nicht leben willst. Dass… sie etwas in die auslöst was dich lebendig fühlen lässt. Du vermisst sie, wenn sie nicht da ist.“ ‚Ich nehme die Frage zurück. Das ist alles… verklärt romantisch und absolut nicht meine Welt.‘ Ian zuckte mit den Schultern. „Du hast gefragt.“ ‚Ist es nicht seltsam sich vorzustellen, dass man den Rest seines Lebens nur mit einer Frau zusammen ist? Nur mit einer Frau schläft? Klingt das nicht fürchterlich langweilig?‘ Wenn man so dachte oder fühlte wie Riuen vielleicht. Für Ian hingegen? Er schüttelte den Kopf. „Ist es nicht langweilig ein Leben lang mit sich selbst zusammen zu sein?“ Riuen runzelte die Stirn. ‚Nein, schließlich hat man unendlich viele Möglichkeiten und Wege.‘ „Siehst du, die hat man zu zweit auch.“ ‚Das sehe ich ganz anders.‘ Was in Ordnung war und Ian erneut dazu brauchte, mit den Schultern zu zucken. ‚Hast du eine Ahnung, wie es nach Bastion weiter geht? Mit dir und ihr. Mit dir und den Jedi?‘ Diese Fragen hatte Ian sich längst gestellt, aber die Antworten darauf waren eher … so weit in der Zukunft liegend, dass sie wenig zielführend waren. „Ich bin nicht sicher. Sie ist eine Jedi. Ich bin…“ Was war er? Was würde er nach Bastion sein? Sicher kein Jedi. „Ich könnte Arzt werden. In einem Krankenhaus arbeiten. Oder etwas eigenes aufbauen.“ Jetzt war es Riuen der ihn einen ganzen Moment ansah. ‚Du willst gar nicht auf Coruscant bleiben, oder?‘ Das Kopfschütteln Ians kam schnell, schneller als seine Worte. „Nein, das will ich nicht.“ Coruscant war Eowyns zu Hause, die Jedi ihre Bestimmung. Ian selbst… sehnte sich nach etwas anderem. ‚Weiß sie, dass du etwas anderes wünschst?‘ Wieder schüttelte Ian den Kopf und wieder runzelte Riuen die Stirn. ‚Du nimmst deine eigenen Wünsche nicht nur zurück, sondern teilst sie ihr nicht mal mit. Das ist idiotisch Ian.‘ Vielleicht war es das. Aber da war ihr ‚Lass und verschwinden‘ in seinen Ohren und da war das, was sie darüber gesagt hatte, als sie von den Jedi gegangen war. Dass sie immer eine Jedi war. „Das hier ist ihr zu Hause.“ ‚Und was ist deines? „Sie.“ Das Lachen von Riuen jetzt klang nicht echt, auch nicht, als würde er ihn auslachen. Empörung. Es klang nach absoluter Empörung. ‚Du gibst dich mit einem kleinen Teil zufrieden ohne zu probieren alles zu bekommen. Wenn das Liebe ist, verstehe ich sie noch weniger. Es solle um euch beide gehen. Um Kompromisse und nicht darum, an einem Ort gefangen zu sein und sich schön zu reden, dass man da ja jemanden hat… mit dem man woanders sein will und etwas anderes sein möchte.‘ Ian hatte keine Ahnung, dass Riuen hier vielleicht viel eher von sich sprach und damals von Carida. Von ihm und Ereen und so seufzte er.
„Ich möchte mit ihr zusammen sein, Riuen und wenn das bedeutet, dass wir hier bleiben- “ ‚Oh, ich hab verstanden, was du möchtest, aber du verstehst nicht, dass du dich selbst belügst und du ihr das alles sagen solltest.‘ „Was? Dass ich mit ihr wo anders alt werden möchte? Dass ich mir wünsche, dass sie alles aufgibt? Dass ich mit ihr nach Tirhann gehen würde oder sonst wo hin in einem kleinen Haus mit…“ Ian biss sich auf die Zunge. „Ich werde Kompromisse mir finden. Aber mir reicht es, wenn ich weiß, dass ich das alles erst mit ihr leben kann, wenn ich alt bin. Außerdem… was regt dich hier eigentlich auf?“ Eine Frage die Riuen nicht gleich beantwortete, sondern einen Schatten über sein Gesicht huschen ließ und ihn nun deutlich älter wirken ließ.
‚Ich glaube, dass das Problem an Liebe ist, dass immer einer verlier. Man verbiegt sich und sagt, man hätte einen Kompromiss gefunden. Man schränkt sich ein und hält an etwas fest. Wenn du alt bist? Ian, wenn du übermorgen stirbst, was dann?‘ „Dann hatte ich über ein Jahr mit dem wundervollsten Menschen den ich kenne.“ Sie würden, was das betraf, keinen Konsens finden. Was für Riuen Einschränkung und Verbiegen war, war es für den Dunkelhaarigen nicht. „Lass mir das einfach. Ich lasse dir deine Sicht auch.“ ‚Wenn du damit glücklich wirst…‘ Riuens Stimme hatte einen faden Beigeschmack. „Ich werde es ihr sagen,“ beruhigte er ihn. Nach Bastion. Denn davor? Wollte er weder sie noch sich besonders aufwühlen. Und Coruscant… Na ja. Sie würden ein paar Urlaube machen und das war etwas. Aber vielleicht hatte Riuen nicht ganz unrecht und genau deswegen würde er mit ihr reden.
[Coruscant | Jedi-Tempel | Riuens Quartier | Riuen und Ian]