Coruscant

Coruscant Level 1839 Kanalisation Jax Anavrin, Bailee Troisi, Cyrenea und Rio

Der Instinkt unter Wasser nicht zu atmen ist so stark, dass er die Agonie des Gefühls keine Luft zu bekommen übersteigt. Egal wie verzweifelt eine ertrinkende Person ist, erst wenn sie das Bewusstsein verliert, atmet das Wesen Wasser ein. Erst wenn das Bewusstsein wie Sand zwischen den Fingern verrinnt, weil zu viel Kohlenstoffdioxid im Blut und zu wenig Sauerstoff darin vorhanden sind, lösen die Gehirnzellen einen unfreiwilligen Atmungsprozess aus, der dem Wasser Tür und Tor in das Innere des Körpers öffnet. 87 Sekunden nach Standardmesseinheit dauert es angeblich, doch Jax Anavrin hielt es nur 79 Sekunden durch. Es war, als würde sein Gehirn ihm sagen: „Den Atem anhalten tötet uns, alter Junge! Atme! Atmen hat uns bisher noch nie getötet!“
Die Apnoe, welcher der Mirialaner zum Opfer fiel, evozierte wie bei vielen Wesen in der Galaxis einen Würgereiz, als das Wasser auf seine Stimmbänder traf. Dieser Spasmen sorgte jedoch dafür, dass nur noch mehr Wasser seinen Weg in das Innere des Privatdetektivs fand. Sein Bewusstsein verabschiedete sich und obwohl der Mirialaner um sein Leben rang, spürte er, wie die eine seltsam wohlige, ermattende Dunkelheit ihn einfing, bettete und Erlösung versprach.


Er erwachte erst, als plötzlich ihn etwas packte. „Verdammt nochmal!“ fluchte er innerlich, „das muss ein Dianoga sein!“ dachte Anavrin in seiner Panik in diesem ihm so unbekannten und gefährlichen Element. Die widerliche Brühe hatte ein Aroma, dass in ihm nicht nur Übelkeit auslöste, sondern ihn schwindlig machte. Es zog und zerrte an ihm, doch aufgrund seiner Orientierungslosigkeit konnte Jax nicht wirklich zuordnen, ob es ihn nach unten oder oben zog. Er spürte nur den Sog, Wie jede Kreatur in der Galaxis war auch Jax seinen Instinkten unterworfen. Es gab für ihre Ahnen in grauer Vorzeit nur zwei modi operandi in solchen Situationen: Flucht oder Kampf. Für eine Flucht war der Mirialaner nicht nur zu desorientiert, sondern auch schlichtweg zu geschafft und in keiner Verfassung. Daher nahm er den Mut der Verzweiflung zusammen und trat und schlug wild um sich, in der Hoffnung so die Tentakel der Kreatur von sich weisen zu können.
Erst als einer der Tentakel, die er wegstieß und einen sogar zu packen krieg, dieser aber deutlich dünner war als die anderen, hörte der Mirialaner, wie die Kreatur zu ihm sprach. Spätestens jetzt hätte Jax auffallen müssen, dass Diagona nicht sprechen konnten und somit schon gar kein Basic beherrschten und seinen Namen schon gar nicht kannten. Doch wer war das? Die Stimme schien vertraut. In seinem Furor weiterhin um sich tretend, spürte der Privatdetektiv erst jetzt, wie er Sauerstoff einatmete. Sauerstoff und den Gestank, der sie noch immer wie ein Schatten verfolgte.


Husten übermannte ihn, er spürte wie sein Brustkorb in Spasmen gefangen das Wasser, dass er verschluckt hatte, ausspie. Ein widerlicher Geschmack blieb in seinem Mund zurück, letzte Reste des was auch immer in diesem Wasser getrieben hatte, spuckte er geräuschvoll aus und verzog das Mund in einem tief verwurzelten Ekel. Husten und Würgen beutelten seinen Körper, ließen ihn mehrmals aufstoßen. Erst jetzt, als sein glasiger Blick klarer wurde, erkannte er die Nautolanerin und konnte ihre Stimme ihrem Gesicht zuordnen. Überhaupt nicht Herr seiner Sinne, war er nicht in der Lage aus eigener Kraft hochzukommen. Dafür spürte er die vier Gliedmaßen Rios, die sich um seine Arme und seinen Brustkorb legten, und ihn aus dem Wasser hievten. Vor Kälte zitternd, den Ekel in seinem Körper noch nicht überwunden, lag Jax auf dem Bauch und spie weiter das überflüssige Brachwasser der Kanalisation aus.

„Hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ neckte ihn Rio und klopfte ihm auf die Schulter, was der noch immer auf dem Boden liegende Jax einfach über sich ergehen ließ.

Mit Mühe und Not wurde der Grünhäutige von seinem ardennianischen Kumpanen in eine stabile Seitenlage gelegt, sodass er sehen konnte, wie die Nautolanerin nun auch Cyrenea half aus dem Wasser zu kommen. Diese hatte das Glück gehabt sich an etwas Treibgut festhalten zu können, sodass sie nicht, wie er, dabei war zu ertrinken. Jax hätte Scham empfunden, wenn er nicht gerade dabei gewesen wäre seine inneren Werte mit einem Würgereiz nach außen zu kehren. Die Blauhaarige kam mit der Hilfe Rios ebenfalls auf den Steg und rannte sofort zu Jax, versicherte sich, dass es ihm gut ging, während der Ardennianer seine vier Arme dazu benutzte, um der Nautolanerin ebenfalls aus dem Wasser zu helfen.
Sie waren nun alle beisammen und in relativer Sicherheit. Vorerst. Doch noch immer schwirrte dem Mirialaner der Kopf über das, was er in der Werkstatt gesehen oder nicht gesehen hatte. Wer war diese Frau? Sie hatte mal eben im Handumdrehen die ganze Gruppe gerettet, hatte ihm das Leben gerettet und hatte hier in kürzester Zeit die Führung übernommen. Auch wenn ihm all das suspekt war, so war er innerlich doch froh, dass sie dabei war.


„Danke.“ hustete der Privatdetektiv hervor und sah dabei in die Richtung der Nautolanerin.

Er rappelte sich mühsam auf, bis er wieder zu voller Größe aufgestiegen war und inspizierte nochmal mit seiner organischen Hand seinen kybernetischen Arm, entfernte ein Stück Plastik aus einem Gelenk und sah wieder zur Nautolanerin.

„Sie haben mir das Leben gerettet, danke. Mein Name ist Jax Anav---"

In einiger Entfernung hörten sie plötzlich ein Stimmengewirr, was durchaus ihre Verfolger hätten sein können. „Kark!“ schoss es ihm durch den Kopf, packte nach seinem Blaster und merkte, dass dieser wahrscheinlich aufgrund der widerlichen Ursuppe, in der er mariniert wurde, wahrscheinlich unbrauchbar geworden war. Sein Blick folgte aber dem Finger der Nautolanerin, als diese auf die Luke über ihnen deutete und verstand.

Der Mirialaner verlor keine Zeit und ergriff, noch ziemlich wackelig auf den Beinen, die Leiter, setzte einen Fuß auf die Sprossen und begann mit dem Aufstieg. Der Weg nach oben war mühsam und Jax konnte dem Drang wiederstehen runterzublicken. Die Stimmen und Schritte ihrer Verfolger wurden lauter, sodass er sich beeilte, so schnell ihn sein geschundener Körper tragen konnte, diese Leiter hochzukommen. Mit einem ungesund klingenden Geräusch hob der Grünhäutige seinen kybernetischen Arm und schlug mehrmals gegen die Luke, als diese sich nicht auf konventionellem Weg öffnen lies. Das Scharnier war ein wenig eingerostet oder verkrustet. Mehrmals schlug der Mirialaner dagegen, bis selbst die Finger seiner mechanisierten Hand deutliche Abnutzungsspuren zeigten und eine merkwürdige Taubheit sich in seiner Nutzung der Kybernetik breit machte. Doch das Material gab nach und gab den Weg nach oben frei.


Das erste, was Jax Anavrin auffiel, war die Luft. Nie zuvor hätte der Mirialaner gedacht, dass er so froh sein würde, die Luft der Unteren Sektoren zu riechen. Obwohl es hier stickig und klamm war, kam ihn die mehrmals wiederholt gefilterte Luft dieser Untergrundstadt wie ein Ausflug ins Paradies vor. Er atmete mehrmals tief ein und stöhnte vor Anstrengung, bevor er sich umdrehte und seinen Mitflüchtenden eine helfende Hand reichte. Er spürte, wie er ihn das Gefühl in seinem kybernetischen Arm im Stich ließ, doch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Stattdessen versuchte er mit seiner letzten Kraft die Luke wieder zu schließen.

„Wir müssen hier weg, die sind uns auf den Fersen.“ kommentierte er kurz und knapp, die Schnappatmung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Sie waren noch immer in Ebene 1839, doch an einem völlig anderen Punkt rausgekommen. Er erkannte die Gegend vom Hinflug, doch konnte er nicht zu einhundert Prozent genau sagen, wo sie waren, er konnte nur schätzen. So kam er zu dem Schluss, dass sein V-35 Gleiter ungefähr fünf Klicks von hier entfernt war, doch unerreichbar schien. Wer weiß ob ihre Häscher, Muskeln des Firaxa Syndikats, diesen nicht längst sichergestellt haben würden oder dort auf ihn lauerten? Sie konnten seinen Gleiter nicht benutzen.

„Folgt mir.“ Brillierte der Mirialaner erneut durch präzisen Sprachgebrauch ohne viel Schnickschnack.

Es war schon eine eigenartige Truppe, die sich hier versammelt hatte und nun, übelriechend wie eine Herde Banthas die zu lang in der Sonne standen, nun versuchten in diesem Slum unterzutauchen. Das gute an diesem Teil von Triple Zero war, dass kaum jemand Interesse an ihrer Person zeigte und generell man lieber nicht wirklich Fragen stellen wollte. Jeder blieb lieber für sich und kümmerte sich um seine eigenen Angelegenheiten, da man nicht in die Probleme anderer Leute verwickelt werden wollte. So hatte auch das Quartett das Glück, dass die Straßen, abgesehen von einigen Obdachlosen, relativ frei waren und auch der Verkehr sich in Grenzen hielt. Sie huschten vorbei, von der Permabetonstraße weg. Jax riskierte einen Blick nach oben, wo hoch über ihnen die aus Permabeton und Durastahl bestehende Decke aus Gebäuden, die sie klaustrophobisch in alle Richtungen umgaben, die Grenze ihres Horizonts darstellte. In den Luftstraßen konnte er keinerlei Gleiter des CSF sehen, was ihn erleichterte. Erst als sie sich weit von ihrem Ausstiegspunkt entfernt hatten und Jax mithilfe einer am Boden liegenden Scherbe um die Ecke verifiziert hatte, dass sie nicht verfolgt wurden, atmete er tief durch und zog sich mit dem Quartett zu einem leerstehenden Innenhof einer der zahlreichen Megablocks zurück, die das Zuhause gebeutelter Seelen in den Slum Distrikten Coruscants waren.

„Wir wurden eben unterbrochen. Mein Name ist Jax Anavrin und ich stehe in Ihrer Schuld. Wem hab‘ ich denn mein Leben zu verdanken?“ erkundigte sich der von einer genuinen Neugier beseelte Privatdetektiv nach dem Namen der Nautolanerin.

„Und noch viel wichtiger, was machen wir jetzt?“ platzte es kurz darauf aus Rio raus, der diesem Moment ein wenig das Rampenlicht stahl und sich, mit seinen vier Armen in die Hüfte gestemmt, zwischen Jax und der Tentakelköpfigen postierte, während sich Cyrenea etwas im Hintergrund hielt.


Coruscant Level 1839 Slum District G17 Jax Anavrin, Bailee Troisi, Cyrenea und Rio
 
Coruscant-Kanalisation-mit Jax, Cyrenea und Rio

Bailee hatte genug für heute. Raus aus der stinkenden Kanalisation, eine Dusche, ein MedPack, eine warme Mahlzeit und ein Bett. In dieser Reihenfolge. So sah ihre aktuelle Wunschliste aus und wenn man ihr das vor ein paar Wochen gesagt hätte, hätte sie gelacht. Damals war das alles Routine und jetzt stank sie wie etwas, das schon lange lange tot war. Nachdem sie sich auch auf den Steg hatte helfen lassen, bedankte sich Jax bei ihr. Bailee blieb auch erstmal liegen, um sich einen Moment auszuruhen, sah aber zu ihm auf und nickte.

“Gern geschehen. Ich bin ein Wasserwesen. Es würde mir wohl nicht gut stehen, jemanden absaufen zu lassen, der nicht schwimmen kann.”

Sie grinste, zog dann aber zischend die Luft ein und hielt sich den Arm. Die Brühe brannte wie Feuer, was auf den brennenden Schmerz der Schusswunde noch obendrauf kam. Eine Dusche. Sauberes Wasser, um die Wunde auszuspülen. Und ne grosszügige Dosis Antibiotika. Das wäre toll jetzt. Während Jax ihr noch für die Rettung dankte und sich beinahe noch einmal offiziell vorstellte, ertönten Stimmen aus der Richtung, aus der sie gekommen waren. Soviel zu ihrer Wunschliste. Bailee folgte den anderen und mühte sich einarmig die Leiter hoch. Zum Glück schaffte Jax es, mit seinem kybernetischen Arm die Luke einzuschlagen und ihnen damit den Weg frei zu machen. Auch wenn der Arm schon ziemlich ramponiert aussah. So schnell sie konnten, verliessen sie die Kanalisation. Jax drängte sie zur Eile, da sie immernoch verfolgt würden. Aber das noch einmal zu erwähnen, war unnötig. Nachdem sie eine ganze Weile durch die Gassen geeilt waren, blieb die Truppe endlich stehen. Bailee lehnte sich an die Wand und atmete tief durch. Jax brachte sie jedoch zum Schmunzeln, indem er wieder einfach da weitermachte, wo er aufgehört hatte. Bei der Vorstellungsrunde.

“Freut mich, sie kennen zu lernen, Jax Anavrin. Mein Name ist Bailee Troisi. “

stellte sie sich förmlich vor. Sie hatte kaum ausgesprochen, da sprang der vierarmige Werkstattbesitzer zwischen sie und fragte, was sie jetzt machen sollten. Bailee hob abwehrend die Hand.

“Ich weiss ja nichtmal, warum das alles passiert ist. Ich kannte diese Leute nicht. Ich bin wirklich nur durch die Stadt geirrt, weil ich Werkzeug brauche und jetzt bin ich soweit davon weg wie am Anfang, hab ne hässliche Wunde am Arm und stinke nach allem möglichen. “

Ihr Blick wanderte zu dem grünhäutigen Mirialaner, der ja irgendwie sowas wie der Kopf der Truppe zu sein schien .

“Also, was machen wir jetzt, ausser ne Dusche und nen Heiler suchen?”


Letzteres sollte wohl erstmal das Hauptziel der Truppe sein. Wer wusste schon, ob es hier Raubtiere gab, die ihre Marinade vielleicht sogar noch lecker finden würden. Wohlmöglich lockten sie sie gerade an und daran wollte Bailee möglichst schnell was ändern. Und ein starker Schnaps wär auch gut, um die Bakterien im Mund abzutöten. Aber das war wohl eher weiter hinten auf der To-Do-Liste.

Coruscant-Level 1839- Gassen- mit Jax, Cyrenea und Rio
 
Coruscant Level 1839 Slum District G17 Jax Anavrin, Bailee Troisi, Cyrenea, Rio und ungebetener Besuch

Schmerz. Bisher hatte das Adrenalin, dass wie eine Staffel A-Wings durch seine Blutbahnen raste verhindert, dass er ihn spürte. Doch jetzt war er in seiner Eindringlichkeit da: Seine Beine schmerzten vor Anstrengung, sein Kopf kam mit dem Sauerstoffmangel und den Dämpfen der Kanalisation nicht klar und sein Magen revoltierte als Ergebnis der geschluckten Plörre bei seinem unabsichtlichen Tauchgang in diesem gigantischen Abwasserbecken. Selten hatte sich Jax Anavrin so lebendig und doch zugleich so miserabel gefühlt, wie in diesem Moment.
Mit diesem Gefühl schien der Mirialaner nicht alleine zu sein. Cyrenea, diese ganzen Kraftanstrengungen nicht gewohnt, plumpste einfach auf den Boden, saß auf ihren Buchstaben auf dem kalten Permabeton und versuchte sich in einer Korrektur ihrer Sitzposition so zu bequemen, dass keiner der Anwesenden oder andere Passanten ihr unter ihr Kleid schauen können würden. Jax musste schmunzeln, denn ihr zuvor auffälliges, silbrig verchromtes Kleid wirkte nun lange nicht mehr so glattgeleckt und poliert wie zuvor. Nun sah sie wie eine wahre Twilighterin aus. Auch die Nautolanerin, die sich in der Zwischenzeit als Bailee Troisi vorgestellt hatte, wirkte mitgenommen. Sie hatte aus diesem Scharmützel samt dem kleinen Exkurs in die coruscanti Wasserwelten einige Blessuren und Wunden mitgenommen. Sicherlich nicht gerade das, was sie sich unter diesem Ausflug vorgestellt hatte.

„Tut mir leid, dass wir Sie da mit reingerissen haben, Miss Troisi.“ entschuldigte sich der Grünhäutige aufrichtig und brummend. Diese ganze Misere sollte nicht noch weitere Opfer fordern.

„Mit „da“ meint er mich, hallo.“ rief die Blauhaarige, noch immer auf dem Boden sitzend und winkte Bailee zu, als habe sie eine alte Bekannte wiedergetroffen. „Mein Name ist Cyrenea.“

Die Mundwinkel des Privatdetektives zuckten. Trotz des Ernsts der Lage konnte er nicht verneinen, dass die Blauhaarige es doch schaffte eine gewisse Leichtigkeit in diese arge Situation zu bringen. Galgenhumor stand eben nicht jedem, doch trug Cyrenea diese Facette ihrer Persönlichkeit mit der selben Eleganz wie ihr Kleid. Es war an der Zeit Bailee reine Blaumilch einzuschütten, schließlich hatte sie nicht nur ihm das Leben gerettet, sondern auch vollen Körpereinsatz gezeigt, ihr konnte man folglich vertrauen.

„Sie wird vom Firaxa Syndikat verfolgt. Die haben mir ein Ultimatum gestellt: Entweder ich liefere unser blauhaariges Mädel diesen Kerlen aus, oder sie machen uns beiden den gar aus.“

„Und mein neuer grüner Kumpel hier hat sich zu meinem Glück und euer aller Pech dagegen entschieden.“ fügte Cyrenea mit einem breiten aber gequälten Grinsen hinzu, dass von ihren Lippen getragen wurde aber nicht von ihren mit Trauer erfüllten Augen.

„Aber genug davon. Bailee… ich darf Sie, dich, Ihre Majestät, doch so nennen, oder? Jedenfalls sollten wir einen Heiler aufsuchen. Eure Wunden sehen gar nicht mal so gut aus.“

Die quirlige Art der Frau, die er noch vor wenigen Tagen für eine Klonin gehalten hatte, rief bei Jax nur einen kritischen Blick und eine hochschnellende Augenbraue hervor. War das die Art und Weise wie Cyrenea mit großen Stress und Angst umging? Schwarzer Humor und einem beinahe schon hibbeligen Naturell? Hauptsache sie stand diese Sache halbwegs heile durch und verließ den Planeten. Hauptsache er würde wieder zu seinem alten Leben zurückfinden, falls ihn das Wasser aus der Kanalisation nicht vorher umbringen würde. Sein Magen revoltierte, wollte ihn schmerzhaft daran erinnern was für eine schlechte Entscheidung es gewesen war das dortige Brachwasser zu schlucken.

„Heiler? Wir sind hier in den Slums von Level 1839, weit und breit keine Jedi.“ antwortete Jax auf die Frage der Blauhaarigen, die nur wiederholte was Bailee gefragt hatte.

Unweigerlich musste Jax an den einzigen Jedi, dessen Bekanntschaft er gemacht hatte, denken: Joras. Der blinde Jedi! Doch Außenposten Ios befand sich mehr als 500 Ebenen über ihnen und mehr als hundert Klicks von ihrer jetztigen Position entfernt. Sie würden es niemals rechtzeitig schaffen, bevor das Firaxa Syndikat nicht wieder ihre Fährte aufnehmen und die Häscher von Werbo’den Evrucht sie finden würden.

„Was ist mit Ärzten?“ hakte Cyrenea nach, doch kannte Jax Anavrin keinen, der sich im Umkreis befand und tolerieren würde zwei Flüchtige aufzunehmen.

„Keinem, der sich mit dem Firaxa Syndikat anlegen will. Rio, hast du nicht vielleicht einen Veteranen? Du warst doch beim Militär.“


Doch der Ardennianer, der scheinbar die Situation mit einer stoischen Wut beobachtete, schnaufte nur verächtlich, als hätte Jax etwas dummes gesagt und hob gestikulierend seine vier Arme in die Luft, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.

„Jax, mein Junge. Die wohnen zwar auf Coruscant, doch am anderen Ende des Planeten. Bis wir da sind, hat unsere Wasserfrau kein Gefühl mehr in den Fingern.“

„Kark. entfuhr es dem Privatdetektiv, er trat einen Schotterstein weg, der sich aus dem Permabeton gelöst hatte und traf damit eine der Mülleimer, die nicht weit weg von ihnen standen.

Die Nautolanerin war nun ihre einzige Hoffnung. An ihrer Stelle hätte der Grünhäutige getobt. Was ein einfacher Besorgungseinkauf werden sollte, müsste sich ja als der schrecklichste Tag in ihrem Leben entpuppt haben. Eine arme Seele aus der Oberstadt, vom Sonnenlicht verwöhnt, kannte die grausame und kalte Welt der Unterstadt nicht, die dunklen Ecken von Triple Zero mit ihren Gefahren und Verheißungen und nun war sie hier in eine Situation geraten, die reif für ein HoloDrama wäre.

„Kenn‘ Sie vielleicht wen? Ich weiß, es ist viel verlangt, vor allem wenn Sie eigentlich nur Werkzeug kaufen wollten, aber meine Freundin hier braucht Hilfe. Wäre die Situation nicht so ernst, ich würde Sie nicht damit belästigen.“


Er flehte nicht und doch hatte seine Stimme eine gewisse Dringlichkeit, welche die Ausweglosigkeit der Situation widerspiegelte. Sein Timbre, durchzogen von einem Anflug aus Verzweiflung und Schmerzen, die ihn beseelten und ein Funken von noch etwas anderem, das tief in ihm schlummerte. Die Nautolanerin war ihre letzte Chance, so ungern es Jax auch zugeben wollte, ihr Glück hing nun von Bailee Troisi ab.

Coruscant Level 1839 Slum District G17 Jax Anavrin, Bailee Troisi, Cyrenea, Rio und ungebetener Besuch
 
Coruscant- Level 1839- Gassen- mit Jax, Cyrenea und Rio

Warum passierte das alles? War das irgendeine Art Test? Was für ein Freak dachte sich denn sowas aus? Na klar, der Freak hieß Leben, aber hallo? Ernsthaft? Das musste doch echt nicht sein. Mr. Anavrin entschuldigte sich bei ihr, dass sie in die Sache mit reingeraten war und Bailee sah ihn an.

“Da können sie ja nichts dafür. Ich war es ja, die in Rio´s Werkstatt aufgetaucht ist. “

Die Blauhaarige stellte sich auch vor und die nachfolgende Erklärung verriet, dass das alles wohl wegen ihr passiert war.

“Was ist das für ein Syndikat? Was wollen die von ihr?”

fragte sie und sah Cyrenea an, deren Blick von Traurigkeit erfüllt war. Bailee ging zu ihr und legte ihr tröstend die Hand auf den Rücken. Die Gejagte stimmte ihr zu, dass sie einen Heiler benötigten, worauf Mr. Anavrin erklärte, dass das hier schwierig war. Schliesslich wären keine Jedi in der Nähe. Bailee sah zu Boden und hob die gesunde Hand, während die anderen noch darüber diskutierten, dass in den Slums wohl niemand bereit war, sie zu behandeln. Sie behielt die Hand oben, bis der Grünhäutige sie ansah und offiziell um Hilfe bat. Sie sah ihre erhobene Hand an und dann in die Runde.

“Das kein Jedi in der Nähe ist, stimmt nicht ganz. Hier steht ein halber. Ich bin ein Padawan. Ein Jedi-Schüler. Schon seit einer Weile, auch wenn ich nur wenig Zeit auf Coruscant verbracht habe. Und deswegen würde ich vorschlagen, wir nutzen diesen Umstand aus und gehen zum Tempel hoch. Die Krankenstation ist zwar eh überrannt wegen dem Virus, aber irgendwer wird sich wohl Zeit nehmen für uns. Vorher würd ich aber vorschlagen, wir machen nen Abstecher über mein Quartier. Da hats ne Dusche und die könnten wir wohl alle brauchen. Dann schleppen wir auch nicht noch mehr Keime auf die Krankenstation. Was haltet ihr von der Idee? Kennt jemand die kürzeste Route?”


Nach oben mussten sie auf alle Fälle. Dann würden sie den Tempel schon wiederfinden. So klein war der ja schliesslich nicht, das man ihn übersehen könnte.

“Wir brauchen irgendeine Rampe nach oben. Oder nen Lift. Ich bin ja über Rampen runter gekommen, bin aber auch ne Weile gelaufen bis zu Rio´s Werkstatt. Wenn uns aber diese Leute von Syndikat auf den Fersen sind, hab ich keine Lust auf eine Sightseeing-Tour. Ihr kennt euch hier besser aus als ich.”


Als sich die Gruppe wieder auf den Weg machte, sah Bailee auf ihren Arm, der inzwischen rund um die Schusswunde rot angeschwollen war. Die Verbrennung selbst sah wie ein weiss-schwarzer Krater in ihrem Arm aus. Brianna hätte sie sicher in den Senkel gestellt für die Aktion. Aber jetzt gerade vermisste sie ihre Meisterin am allermeisten.


“Meine Meisterin war eine Heilerin. Ich wünschte, sie wäre jetzt hier.”


Aber die vergnügte sich ja lieber mit den Sith. Bailee verzog das Gesicht und konzentrierte sich wieder auf den Weg. In ihrem Arm pumpte der Schmerz. Was für ein mieser Tag.

Corucant- Level 1839- Gassen- mit Jax, Cyrenea und Rio
 
Coruscant Level 1839 Slum District G17 Jax Anavrin, Bailee Troisi, Cyrenea, Rio und ungebetener Besuch

Es gab Momente im Leben eines Wesens, da wollte man nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen und frenetisch lachen. Es waren die Momente die so abstrus, so überbordend, so überwältigend waren, dass es einem die Sprache verschlug und nur eine Mischung aus Grauen und Unglaube wie eine Welle über das Wesen schwappte. In so einer Situation befand sich Jax Anavrin. Er hatte das Gefühl eine Figur in einem HoloDrama zu sein, denn zu dem ganzen Ballast der Jagd auf Cyrenea, seiner Entführung und seiner „Audienz“ bei Evrucht… irgendwann wurde es selbst dem investigativen Geist des Grünhäutigen zu viel. So kam es, dass Rio und Cyrenea die Fragen der NAutolanerin beantworteten, während Jax die soeben gehörte Information erstmal verdauen musste, was angesichts seines volatilen Magens eher von spärlichem Erfolg war.

„Eine… was?“ fragte Jax ungläubig nach. Ja verfolgten ihn diese futuristischen Zauberer etwa?

Doch es ergab alles Sinn. Ihre unbedarfte Art, die nur ein Wesen an den Tag legen konnte, dass eine Art Halbgott war. Was er in der Werkstatt gesehen hatte war also wahr gewesen, sie hatte den Blaster mithilfe der Macht zu sich gerufen. Sowas hatte Jax vorher noch nie gesehen. Auch er hatte mal flüchtig Verschwörungstheorien im HoloNet verfolgt in denen behauptet wurde, die Jedi würden doch nur Repulsor- und Traktorstrahlemitter an besonderen Handklammern tragen, um andere Wesen von sich weg und zu sich zu stoßen. Doch das war alles Unfug. Er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Erst jetzt, als Bailee von Rampen zur Oberfläche sprach, von den Versprechungen des Jedi Tempels, der Verheißung einer heißen, reinigenden Dusche und eines medizinischen Check-ups, konnte Jax wieder am Gespräch teilnehmen, als wäre er wieder im hier und jetzt angelangt.

„Ich weiß ja nicht… die Oberfläche…“ haderte Jax mit sich und diesem Vorschlag. Er war noch nie in seinem Leben an der Oberfläche gewesen, hatte nie das Tageslicht gesehen.

„Jax, ich möchte dorthin.“ Sagte Cyrenea mit einer Bestimmtheit, die keine Widerworte duldete. Die Blauhaarige war selten so bestimmt, so firm und ernst, dass es daher für Jax besonders glaubwürdig erschien. „Die Jedi gelten als Beschützer und wahrer des Friedens. Wenn wir irgendwo sicher sind, dann bei ihnen. Sie sind nicht wie der CSF, sie sind unbestechlich.“

„Jeder ist bestechlich.“ dachte der Privatdetektiv mit einer Spur von Verbitterung, doch musste er der Blauhaarigen recht geben. Die Jedi war sowas wie das Leuchtfeuer der Republik, sowohl der Alten als auch der Neuen. Auch wenn die Beziehung zwischen ihnen nie rosig war, besonders nach der vorletzten Schlacht von Corellia, waren es die Jedi, die im Untergrund weiterkämpften. Sie mussten eine Gefahr gewesen sein für das Imperium, sonst hätten sie diese nicht zu hunderten auf dem Dach ihres Tempels exekutiert. Jax erinnerte sich an die schrecklichen Bilder, die der damalige Gouverneur überall via HoloNet übertragen ließ. Gut, er würde Cyrenea dort abliefern und sich dort untersuchen lassen. Die Finne des Firaxa Syndikats war lang, doch reichte sie niemals bis über die Oberfläche dieses Meeres aus Durastahl und Permabeton, ein Traum in Grau.

Stumm nickte der Mirialaner und ging zur Straße. Sein suchender Blick tastete förmlich die Umgebung ab, winkte den Ardennianer zu sich und sah noch aus dem Augenwinkel wie Bailee und Cyrenea sich im Hintergrund haltend soweit vorgewagt hatten, um die beiden beobachten zu können. Jax hingegen hatte nur Augen für die Vehikel, die hier herumstanden. Schließlich fand er was er suchte: Einen Transportgleiter vom Typ ST-101, vielleicht nicht das bequemste Modell, doch mussten sie mit dem arbeiten was sie hier vorfanden. Der Mirialaner schwang sich über die Kuppel in die Fahrgastzelle und schaute, ob er die Steuerungssperre überwinden konnte.

„Jax, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist.“ kam in einem nachdenklichen Ton von Rio, der sich mit allerhand Vehikeln auskannte aber scheinbar mit der Idee haderte hier einen Diebstahl zu begehen.

Doch sie hatten nicht die Zeit eine moralisch philosophische Debatte darüber zu führen, ob es ethisch vertretbar war den Repulsortruck zu entwenden, um ihr eigenes Überleben zu garantieren, oder ob sie damit das Leben einer Familie gefährdeten indem sie das Vehikel raubten, dass sie zur Arbeit benötigten. Brauchten sie auch nicht, sie waren ja nicht im Outer Rim, hier war jeder Gleiter intelligent.

„Entstpann‘ dich, Rio. Wir sind in Not. Außerdem verfügt doch heutzutage jedes dieser Teile über einen Autopilot. Wir geben ihm am Tempel einen Klaps und es fliegt standardisiert wieder heim." beschwichtigte ihn Jax, während er versuchte unterhalb der Steuereinheit die Kabel zu greifen zu bekommen.

„ich hab‘ da ein ganz mieses Gefühl.“
insistierte Rio und rieb sich mit einem seiner vier Hände den Schweiß und Dreck von der Stirn.

„Hilf mir lieber, statt so emotional zu sein!" gab Jax dem Ardennianer mit Nachdruck zu verstehen und reichte ihm auch ein paar Antisicherheitsklingen.

Der Privatdetektiv würde lügen, wenn er behaupten würde, er habe vorher noch nie einen Gleiter kurzgeschlossen. Diese kleinen Klingen gehörten für jeden Privatdetektiv, Dieb oder Kopfgeldjäger zur Grundausstattung, auch wenn Jax niemals tolerieren würde mit den anderen beiden Professionen in einen Topf geworfen zu werden. Die harmonisierten Interferenzwellen taten ihre Arbeit und nach ein wenig Hantier erwachten die Motoren des Gleiters zum Leben, als Jax die Sicherheitssysteme des Gleiters kurzgeschlossen hatte und die Klammer, die auf der Steuereinheit angeschlossen war, mit einem „Klack“-Laut zu Boden ging. Wenigstens etwas, das heute klappte. Freudestrahlend winkte der bisher eher grimmig dreinblickende Mirialaner seine Begleitung in den Truck. Es gab lediglich zwei Sitze hinter ihm, ansonsten nur den Ladebereich hinter ihnen. Jax ließ das Transparistahlverdeck hochfahren und ionisieren, sodass sie keinen Blick auf die Fahrer erlaubten. Sicherheitshalber wies er dennoch Cyrenea an sich in der Ladefläche bequem zu machen, wo sie vor Blicken der Handlanger des Firaxa Syndikats sicher sein würde.

„Nächster Halt: Jedi Tempel!“ rief Jax, als das Gefährt vom Boden abhob und sich in den Luftverkehr der Unterstadt eingliederte.

Sie würden nicht die direkte Route zum Tempel fliegen können, generell würden sie über viele Nebenstraßen fahren müssen, da das Firaxa Syndikat im CSF seine Leute postiert hatte, würden sie nicht über die großen Zufahrtstunnel an die Oberfläche gelangen können. Doch ein Umweg war nichts im Vergleich zu einer Verfolgungsjagd mit einem ruppigen Transportgleiter, weswegen Jax die öde Fahrt lieber in Kauf nahm, als erneut in einer Welle des Adrenalins zu ertrinken. Es war nicht so, dass er nicht lieber schnell zum Tempel gelangt wäre, sein Magen revoltierte, der Schmerz zog sich über seine gesamte Bauchdecke, doch konnte er hier nichts weiter tun als durchhalten und die Zähne zusammenbeißen. Er wollte sich nicht das Schlimmste vorstellen, was passieren könnte, sodass er lieber die Flucht nach vorne antrat und aktiv nach Ablenkung suchte.

„Sag mal Bailee, also, wenn du eine Jedi…“ begann der Grünhäutige, bevor er unterbrochen wurde.

„Halbe Jedi!“ korrigierte Cyrenea von der Hinterbank garstig, sodass Jax ihr einen strengen Blick über die Schulter zuwarf.

„Jaaaa, halbe Jedi bist, wo ist dein Lichtschwert? Hätte uns in der Werkstatt gut helfen können.“

Der Privatdetektiv wusste nicht ob es sich gehörte einen Jedi nach seinem fehlenden Lichtschwert zu fragen. Hatte sie vielleicht noch keins gebaut? Er hatte wirklich keine Ahnung, wann diese Leute ihre Leuchtmacheten bekamen. Vielleicht war es was Kulturelles? Der Mirialaner hatte noch nie viel mit religiösen Leuten zu tun gehabt, auch wenn die Personen seiner Spezies an die Macht glaubten und an Schicksalsbestimmung, war Jax einer der Wesen, die ein eher stiefmütterliches Verhältnis zu ihrem Glauben hatten und diesen lieber aus der Entfernung zelebrierten.

Coruscant Luftstraße Ebene 1833 Jax Anavrin, Bailee Troisi, Cyrenea und Rio
 
Coruscant- Level 1833- mit Jax, Cyrenea und Rio

Ihre “Offenbarung” sorgte für eine Reaktion, die Bailee nur zugut kannte. Das ungläubige Gesicht, die stockende Sprache. Da fehlte eigentlich nur noch das ungläube Lachen, das sie hatte ertönen lassen.


“Jap. Genauso hab ich auch geguckt, als meine Meisterin mir von meiner Gabe erzählt hat. Ich habe es ihr am Anfang auch nicht geglaubt. “


Bailee dachte lächelnd an den Tag zurück, auch wenn sie sich mit Brianna gezofft hatte. Der Tag, der ihr Leben verändert hatte. Sie hatte vorher ein ganz normales Leben gehabt. Mit einem normalen Job. Normalen Aussichten. Und dann war sie hier gelandet und Brianna hatte die Weichen neu gestellt. Jetzt war nichts mehr normal. Nichtmal die Aussichten.

Ihr Vorschlag, den Jedi-Tempel aufzusuchen, wurde gemischt aufgenommen. Die blauhaarige Cyrenea schien begeistert, wohingegen ihr grünhäutiger Freund eher dagegen war. Wobei seine Abneigung weniger gegen den Tempel als generell gegen die helleren Regionen Coruscants zeigte. Aber Cyrenea hatte wohl irgendwie das sagen und sie war vernünftig genug, ausserdem stimmte ihre Argumentation soweit auch.


“Da hat Cyrenea recht. Ich glaube, so verrückt ist euer Syndikat nicht, den Tempel zu stürmen. Aber nochmal zurück zum Thema. Warum ist das Syndikat hinter ihr her?”


Doch da war Mr.Anavrin mit Rio schon an der nächsten Ecke und ließ sie mit Cyrenea allein zurück. Na gut, Bailee sah die blauhaarige Frau fragend an. Sie könnte ihr das sicher auch erzählen.
Wenig später sassen sie alle in einem..geliehenen Gleiter auf dem Weg in die Oberstadt und zum Jedi-Tempel. Die Blauhaarige hatte sich hinten versteckt und Bailee konnte es kaum erwarten, wieder den richtigen Himmel über sich zu haben. Allerdings mussten sie wohl einige Nebenstrassen nehmen, um an diesem Syndikat vorbei zu kommen. Naja, Hauptsache sie kam wieder nach Hause. Nach Hause? Soweit war es schon gekommen, dass sie diesen Prachbau als ihr Zuhause bezeichnete. Bailee schüttelte den Kopf und schnaubte. Dabei brauchte sie immernoch nen Lageplan, um ihr Zimmer zu finden. Der Tempel war einfach zu gross. Mr. Anavrin holte sie aus ihren Gedanken, indem er fragte, wo denn ihr Lichtschwert war, wenn sie doch angeblich eine Jedi war. Cyrenea erinnerte ihn daran, dass sie eine Halb-Jedi war, was seine Frage jedoch nicht beantwortete.

“Ich bin- wie gesagt- eine Padawan.Eine Schülerin. Und Lichtschwertgefuchtel stand bisher noch nicht auf dem Lehrplan. Ich hab einmal das Lichtschwert von einem Mitschüler in den Händen gehalten, hatte aber das Gefühl, damit mehr Schaden anzurichten als wirklich hilfreich zu sein.Von möglicher Selbstverstümmelung mal ganz abgesehen.”

Auf der anderen Seite hatten doch alle Jedi diesen unglaublichen Umgang mit diesen Waffen gelernt. Bailee musste endlich anfangen, sich selbst als eine Jedi anzusehen. Sie beschloss, mal nach nem Trainingspartner zu suchen, sobald sie wieder voll einsatzfähig war. Im Moment sah das ja eher schlecht aus. Hoffentlich würde die Narbe nicht allzu gross sein, die sicherlich zurückbleiben würde. Gut, es war nicht die erste, aber Bailee hatte eigentlich auch keine Lust, im Laufe ihres Lebens Narben zu sammeln wie andere seltene Credit-Chips.
Etwas später erreichten sie endlich die Oberfläche und Bailee atmete tief durch, auch wenn die Luft hier oben nur wenig anders war als unten. Hier bewegte sie sich zumindest und wirkte schon dadurch frischer. Der Jedi-Tempel kam auch bald in Sicht und sie staunte noch immer über diesen Anblick.

“Da vorne sind Landeplattformen für Gleiter.”


Aber das automatische Navigationssystem hatte diese natürlich längst angezeigt. Nach der Landung betätigte Mr. Anavrin noch irgendeinen Autopiloten und der Gleiter flog leer davon. Bailee´s Blick ging nach oben zu den unzähligen Gleitern und Raumschiffen und sie fragte sich, wieviele davon wohl unbesetzt waren. Naja, nicht ihr Problem.

“Kommt mit.”


wandte sie sich an die anderen und marschierte vorran in die heiligen Hallen des Jedi-Ordens. Als sie in der grossen Eingangshalle war, zückte sie erneut den Lageplan.

“Bitte nicht lachen. Ich bin – wie gesagt- noch nicht viel hier gewesen und das Gebäude ist so gross wie das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. Nur ist das hier bisschen unübersichtlicher. Zumindest am Anfang. “


Sie führte die Gruppe erstmal in ihr Quartier. Andere Besucher und auch Jedi, die ihnen entgegen kamen, sahen sie schockiert an, aber ihr Duft animierte wohl jeden zur Flucht. An ihrem Ziel angekommen, zeigte sie den anderen ihre Nasszelle und ließ die Blauhaarige zuerst rein. Dabei fiel ihr ein weiteres Problem ein.

“Hmmm.. ihr habt keine Ersatzkleider. Und wenn ihr hinterher das Zeug wieder anzieht, bringt die Dusche nicht viel. Rio, vielleicht könnt ihr mich zur Kleiderkammer begleiten. Ich dusch nach Cyrenea schnell und dann holen wir Ersatzkleider. Vielleicht bekommen wir für euch alle Leihkleidung und wir können eure Sachen reinigen lassen. Dann könnt ihr sie nachher wieder anziehen. “

Hoffentlich war das ohne Theater möglich. Jetzt sah sich Bailee in ihrem Raum um. Viele Sitzmöglichkeiten gab es halt nicht. Ihr Schreibtisch-Stuhl und ihr Bett, auf dem die Robe lag, die sie sich rausgelegt hatte. Sie trat auf den kleinen Schrank zu, in dem ihre Ersatz-Roben hingen.

“Cyrenea kann erstmal was von mir anziehen. Das dürfte ihr zwar etwas zu gross sein, aber zumindest muss sie dann hier nicht nackt rumsitzen. Einer von euch kann sich auf den Schreibtisch-Stuhl setzen. Ich wär froh, wenn ihr das Bett nicht vollstinken würdet. ”

Sie gab der Blauhaarigen eine Jedi-Robe ins Bad und als sie raus kam, schlüpfte Bailee schnell rein. In der Nasszelle reinigte sie sich gründlich und ließ auch vorsichtig Wasser über ihre Wunde laufen. Das brannte ordentlich und Bailee musste die Zähne zusammenbeissen, um keinen Mucks von sich zu geben. Immer wieder fing sie vor Schmerz an zu zittern und musste kurz aufhören und erstmal atmen. Schliesslich befand sie, dass es erstmal reichte. Auf der Krankenstation hatten sie hoffentlich irgendwas zum Betäuben da. Als sie fertig war, krempelte sie den Ärmel von der Robe so hoch, dass er nicht auf der Wunde reiben würde. Mal ganz davon abgesehen, dass sie die Robe wohl schmutzig machen würde. Die traditionelle Jedi-Kleidung war bequem, wenn auch nicht so weich wie die Anzüge, die sie sonst so gern trug. Sie schnappte sich den Haufen Dreckwäsche und verließ das Bad.


“Mr. Anavrin? Gehen sie als nächstes? Cyrenea kann dann so lange auf den Stuhl und ich versuch mit Rio zusammen Leihklamotten zu bekommen. Aber so, wie er immernoch riecht, bin ich zuversichtlich, dass wir Erfolg haben werden. “


Bevor sie ging, drückte sie dem Grünhäutigen auch eine ihrer Roben in die Hand. Er hatte ungefähr ihre Grösse, weswegen es ihm passen müsste. Und die Roben waren ja eh unisex. Da spielte es keine Rolle.


“Also, bis gleich. “


Damit ging sie mit den vierarmigen Werkstattbesitzer los, um in der Kleiderkammer des Ordens für ihn etwas zu bekommen, das er tragen konnte. Zumindest so lange, bis seine Kleider gewaschen waren.

Coruscant-Jedi-Tempel-Bailee´s Quartier- mit Jax, Cyrenea und Rio
 
Coruscant Luftstraße Ebene 1833 Jax Anavrin, Bailee Troisi, Cyrenea und Rio

Durch die schier endlosen Nebenstraßen hatte Jax ungefähr zwei Stunden verbracht sich den Weg nicht zum nächstgelegenen, sondern zum darauf folgenden Portal zu den oberen Ebenen Coruscants zu erschließen. Jedes Mal, wenn Jax erneut eine Umgehungsstraße nutzte, statt den direkten Weg zu wählen, seufzte Rio lautstark auf, sagte aber nichts weiter. Es fühlte sich daher wie eine Ewigkeit an, bis sie endlich das Portal erreicht hatten und ihre Distanz nicht mehr in der Horizontalen zurücklegten, sondern in der vertikalen Richtung. Auch der Aufstieg dauerte seine Zeit, da durch die Luftsicherheit jedes Schiff einen Vektor zugeteilt bekam und dieser streng reguliert wurde. Neben den Transportgleitern flogen hier schließlich auch größere Schiffe wie Gozanti Kreuzer, YT-1300 Frachter, GR-75 Transporter und wie ein Haufen kleiner Insekten um diese großen Vehikel herum die Landspeeder der Coruscanti. So nutzten Jax und seine kleine Truppe erneut den ruhigen Moment, um ein wenig Konversation zu betreiben. Unter anderem erkundigte sich Bailee Troisi, die Rettung in amphibischer Person, um sich nach dem Grund für die Verfolgung zu erkundigen und wer überhaupt ihre Verfolger sind. Ihre Erklärung, dass sie noch eine Schülerin war, erklärte einiges auch wenn der Mirialaner nur die Hälfte verstand. Wie lange war man denn Schüler? Auch wenn sich der Grünhäutige nicht mit dem Alter von Nautolanerin auskannte wirkte Bailee zwar jung, aber nicht so jung, dass sie noch die Schulbank drückte. Vor allem wenn sie vorher in diesem medizinischen Bereich gearbeitet hatte. Er würde sich beizeiten damit mehr beschäftigen müssen, doch zuerst galt es seinerseits der Nautolanerin Rede und Antwort zu stehen. Jax packte das Steuerelement des Gleiters fester, denn allein der Gedanke an das Syndikat erboste ihn.

„Das Firaxa Syndikat ist eine in den unteren Ebenen operierende Verbrecherbande. Alles was du dir an Illegalem vorstellen kannst, das Oberhaupt Ver’boden Evrucht und seine Leute haben ein Finger im Spiel. Und diese Verbrecher wollen nun unser liebstes blauhaariges Mädel. fasste Jax Anavrin die Antwort für Bailee zusammen und ließ bewusst die ganze Geschichte um Mister Apaak weg, was Cyrenea auch nicht besonders zu stören schien. So viele Ungereimtheiten, so viele Fragen. Ob er je eine Antwort darauf kriegen würde?

Schließlich erreichten sie Level 5127, auch bekannt als Galactic City. Die plötzliche, durch Orbitalspiegel verursachte Wärme ließ einen Schauer über den Rücken des Mirialaners fahren, vom Sonnenlicht geblendet wandte er zunächst seinen Blick ab und tastete nach seiner Sonnenbrille die, abseits eines kleinen Steinschlags an der rechten unteren Seite, ihr ganzes Abenteuer wie durch ein Wunder unbeschadet überstanden hatte. Vor den gebündelten UV-Strahlen beschützt, labte sich der Grünhäutige, der in seinem ganzen Leben noch nie einen Strahl natürlichen Lichts gespürt hatte. Die Helligkeit, die Sauberkeit, das zärtliche beige der Wolken, die über ihren Köpfen wie plüschige Banthas hingen, Jax Anavrin war überwältigt. Die Luft war warm und roch so… rein. Das war das erste Wort, dass dem Privatdetektiv in den Sinn kam. Die Luft roch rein. Nicht dutzendfach gefiltert und vorher schon geatmet, sondern frisch und rein. Trotz des Geruchs des Ozons anderer Schiffe war der Fahrtwind eine angenehme kühle Abwechslung, eine erfrischende Brise, die sein Herz schneller schlagen ließ. All‘ diese neuen Eindrücke stürmten auf seine Sinne ein, schrien nach Aufmerksamkeit, sodass Jax überhaupt nicht wusste, wo er zuerst hinsehen und was er zuerst bestaunen sollte.
Die Wolkenkratzer durchstießen wortwörtlich diese Wolken, große Türme aus Transpari- und Durastahl, schienen diese Monolithen deutlich freundlicher und sauberer zu sein, als die aus Permabeton wie die grauen Zähne einer alten Bestie aussehenden Geschwister aus den unteren Regionen von Triple Zero. Wie fremdgesteuert übernahm plötzlich BoSS den Verkehr und ließ auch den Typ ST-101 Frachter wie von Zauberhand in den automatisierten Luftverkehr einlenken, der dafür sorgte, dass sich Unfälle in der Ecumenopolis auf ein Minimum reduzierten. Von der „Last“ der Verantwortung eines Fahrers befreit, genoss Jax still und für sich diesen Moment und auch die anderen schienen zu merken, dass dies für den Mirialaner ein besonderer Moment gewesen sein muss, denn weder Rio, noch Cyrenea und auch die sonst so redselige Nautolanerin sagten kein Wort.


„Das ist alles… so wunderschön.“ reagierte Jax völlig perplex und beinahe schon unschuldig auf die gewaltigen Eindrücke.

Und dann erhob sich in der Ferne ein massives Gebäude, dass wohl ihr Ziel sein musste. Der Mirialaner visierte es auf Bailees Kommentar hin die dortigen Landepads anzusteuern an, hatte jedoch im ersten Moment ein wenig mit der Steuerung des Frachters zu kämpfen, bis er den Autopiloten entsichert hatte und in die Luftschneise einlenkte, die zum Tempel führte. Doch sobald er die entsprechenden Bojen passiert hatte, wurde erneut der Weiterflug, streng reguliert, von den entsprechenden Leitstellen übernommen. Jax konnte nur Vermutungen anstellen welcher Rechenleistung es bedurfte, um diesen dicht fluktuierenden Verkehr frei von Zwischenfällen und Trümmern zu halten und war fasziniert von dem Anblick, der sich ihm bot. Mit jedem Meter, mit jedem Klick, den das Ziggurat des Jedi Tempels näherkam, wurde dem Grünhäutigen bewusst wie massiv dieses Gebäude sein musste. Er schätzte, dass es mindestens einen halben Klick breit und einen Klick hoch sein musste, was schier gigantische Ausmaße sein mussten. Er hatte schon viele Wolkenkratzer, Arkologien und andere in Permabeton gegossene Gigantomanien gesehen, doch ein Gebäude von der Größe des Jedi Tempels war ihm bisher fremd gewesen. Als wäre der Grundbau nicht schon hoch genug, erkannte der Mirialaner die fünf Türme auf dem Tempeldach. Er kannte sie aus der HoloNet Übertragung des Imperial HoloVision, der alle Empfänger damals gleichgeschaltet und die Übertragung der Hinrichtungen dort erzwungen hatte. Ein scheußliches Spektakel war es gewesen. Jax und Leena hatten es damals boykottiert den Imperialen dabei zuzusehen und hatten den Bildschirm einfach mit einer Decke bedeckt, da jedes Gerät angeschaltet bleiben musste. Es waren schreckliche Zeiten gewesen. Die Jedi jetzt wieder in ihrem angestammten Heim zu sehen… für den sonst unpolitischen Jax, der sich um solche Dinge wenig scherte, war das ein gutes Gefühl. Vielleicht war es auch nur die Flut an neuen Eindrücken, welche die Bilder der Vergangenheit fortspülten. Wer wusste das schon.

Der titanenhafte Jedi Tempel wurde immer größer und größer und füllte bald das gesamte Sichtfeld der Gleiterkanzel aus. Jax steuerte das Gefährt zielsicher in Richtung der von Bailee gezeigten Landeplattformen. Sie schien wohl irgendeine Form der Benachrichtigung an den Tempel geschickt zu haben, denn anders konnte sich Jax Anavrin nicht erklären, dass sie ohne Eskorte in den sonst so streng gesicherten Luftraum um den Jedi Tempel hatten eindringen können. Selbst der Transporter gab ein warnendes Piepsen von sich, doch überraschenderweise blieb alles friedlich und der Transporter konnte ungehindert auf dem strahlend hellen Plattformen des Tempes landen. So makellos und rein der Tempel aus der Ferne ausgesehen hatte, so zeigten sich doch die Spuren der Vergangenheit auf den riesigen, massiven Kacheln des Tempels. Sprünge, abgeblätterte Farbe, das Gebäude hatte in seiner Vergangenheit einiges erlebt. Doch änderte das nichts an Jax‘ ersten Eindruck über das gigantische Gebäude, vielmehr maß der Mirialaner dem Gebäude nun einen eigenständigen Charakter zu, der mit Zeit gereift war. Nach ihrer Landung stiegen sie aus und Jax spührte wie hier, hoch oben über dem „Erdboden“, wenn man davon bei Coruscant sprechen konnte, der Wind deutlich stärker wehte. Mit einigen Handgriffen hatte der Privatdetektiv den Autopilot so eingestellt, dass es das Vehikel zu seinem Ursprungsort zurückführen würde.

Erst jetzt kamen ruhigen Schrittes aus dem Check-Point, der als eine Art Schleuse zum Tempelinneren diente, zwei Tempel Gardisten heraus. Fasziniert blickte der Mirialaner diese Gestalten an, die ein paar Worte mit Bailee wechselten, die diesen Männern die Situation erklärten. Sie wirkten wie die berühmten Diathim von den Monden von Iego, ihre elfenbeinfarbenen Masken verdeckten gänzlich das Gesicht. Auch sonst waren ihre Roben hell, ihr Gebaren erhaben und wirkten, als seien sie nicht von dieser Welt. Mit einem Mal fühlte sich Jax noch schlechter und es lag nicht an seinem rebellierenden Magen, sondern dass sie so verdreckt und stinkend in den Tempel gelangten, vorbei an diesen beinahe schon mythischen Kreaturen.
Vorbei an den geschwungenen Torbögen vorbei geleitete Bailee das Trio in das Tempelinnere, in eine gigantisch aussehende Eingangshalle. Der Mirialaner schätzte, dass diese Halle allein bereits vier Stockwerke in den Unteren Regionen ausmachen würde. Zahlreiche kleine Balkonaden und Brüstungen zogen sich entlang einiger breiter Stege über ihren Köpfen vorbei. Die Erhabenheit dieses Ortes machte Jax Anavrin sprachlos. Er war nie ein besonders spirituelles Wesen gewesen und hatte jede Form von Religion als eine Art Aberglauben abgetan. Sein Verhältnis zu diesen Dingen war stiefmütterlich, distanziert und bisher war er sein Leben lang gut damit gefahren. Doch die Ruhe und Wärme, die dieser Ort ausstrahlte, zog den Grünhäutigen in ihren Bann.


„Keine Sorge, ich staune viel zu sehr, um zu lachen.“ antwortete Anavrin trocken auf Bailees Entschuldigung, als sie anhielten, damit sich Troisi orientieren konnte.

Die kurze Pause kam ihm ganz recht, denn so konnte er die Eindrücke besser aufnehmen. Die riesigen Säulenkolonaden, die das breite Dach über ihnen stützte, die elaborierten Schnitzereien und edlen Gesteine, die zur Schmückung genutzt worden waren, für den Privatdetektiv aus einfachen Verhältnissen kam dies alles wie ein Traum vor, ein Palast.
Während Bailee den Plan studierte, kam eine Gruppe kleiner Kinder an dem Quartett vorbei die beim Anblick und Geruch der vier Personen zuerst tuschelten und dann lauthals lachten, bis ein älterer Jedi sie zur Räson rief. Cyrenea, mit ihrem jugendlichen Charme, streckte der Gruppe Jünglinge die Zunge raus, was diese mit Belustigung erwiderten. Die Leichtigkeit dieses Schabernacks trieb dem sonst stoischen Mirialaner ein Grinsen auf die Lippen. Die Unbeschwertheit war eine willkommene Abwechslung und dieses Idyll hier fühlte sich nach einem Zufluchtsort an, dem er sich zum ersten Mal seit Tagen wirklich sicher fühlte. Friedlich. Im Inneren wie im Äußeren. Um nicht noch weiter Aufsehen zu erregen, führte Bailee die Truppe aus der Eingangshalle hinaus, in den Nordwesten des Gebäudes, durch schier endlos wirkende Gänge. Anhand der Ausschilderungen konnte Jax erkennen, dass die Quartiere der… Pa, Pu… der Schüler der Jedi unter einer großen Bibliothek sein mussten. Er würde die ganzen Wörter sich eh nicht merken müssen, weil sein Aufenthalt nicht ewig sein würde, zumindest dachte das Jax. Die Nautolanerin führte sie schließlich in die Etage der Dormitorien, wo sich auch ihr Quartier befand.


„Klein aber fein“ konnte man die Wohnstätte der Nautolanerin beschreiben. Bailee wuselte herum und versuchte es ihren Gästen so bequem wie möglich zu machen, doch zogen es sowohl Jax, als auch Rio und Cyrenea vor zu stehen, um möglichst wenig Fläche mit ihrem Geruch zu kontaminieren. Ihre Kleidung konnte man danach wohl getrost verbrennen, befürchtete der Mirialaner.

„Alles gut, Bailee. Vielen Dank, dass Du uns hierher mitgenommen hast.“

Kein Sarkasmus, keine scharfe Note. Die Aufrichtigkeit seiner Worte war ehrlich und klar, so wie dieser Ort. Es schien, als strahle die Aura dieses Gebäudes auf den Mirialaner ab, er fühlte sich merkwürdig beschwingt, beinahe so, als würde sein Körper auf das Gestein und die jahrtausendealte Geschichte dieses Ortes reagieren. Doch Bailee schien in einem eigenen Film gefangen zu sein und fegte wie ein Sturm durch die Wohnung, gehetzt und darauf bedacht es jedem recht zu machen. Stumm verfolgte der Mirialaner das Geschehen, bis sie die drei von ihren Absichten in Kenntnis setzte und ihn aufforderte unter die Dusche zu springen.

„Das lass ich mir nicht zwei Mal sagen, meine Liebe. Wir riechen uns.“

Mit einem Augenzwinkern in Richtung des Ardennianers, dass er nun duschen konnte und Rio nicht, zog er ihn spielend auf was der andere mit einem verächtlichen Lachen konterkarierte und Bailee hinaus in den Tempel folgte. Jax hingegen, die Augen verschlossen als Cyrenea sich umzog, verschwand unter der Nasszelle und deaktivierte sein kybernetisches Armimplantat. Normalerweise war das Gerät wasserdicht, doch nachdem er es so ramponiert hatte wäre es ein wirklich erbärmliches Ende hier an einem Kurzschluss zu sterben. Stattdessen säuberte er sich nun, einarmig und genoss das prasselnde, heiße Wasser, dass seinen Körper herunterlief. Seine Muskeln entspannten sich, doch bemerkte der Mirialaner einen diffus brennenden Schmerz auf der Stirn und auf der Nase, als er sich wusch. War er vielleicht gegen die Seife allergisch? Viel dagegen tun konnte er eh nicht, also wusch er sich gründlich ab, missachtete die schmerzenden Gliedmaßen und das flaue Gefühl im Magen. Die Schnitte brannten ebenfalls unter dem Nass, sodass der Mirialaner erst jetzt merkte, wie ramponiert er eigentlich war.
Nach seiner Dusche trocknete er sich ab und legte dabei besonders viel Wert darauf seine kybernetische Prothese gründlich zu trocknen, bevor er sie wieder aktivierte und die Jedi Robe anzog. Er hatte das Gefühl Teil einer Maskerade zu sein, da die Kleidung so fremd an ihm wirkte, so ungewohnt. Der Stoff, wie ein Fremdkörper, fügte sich dennoch weich an seine Haut, sodass er fasziniert darüberstrich. Als er hinaustrat, erblickte ihn Cyrenea, die das gleiche trug und begann laut zu lachen.


„Hey, du machst auch keine bessere Figur in deiner Robe.“ eckte er an, doch kriegte sich Cyrenea nicht mehr ein.

„Jax, du hast einen Sonnebrand bekommen, du Nachtschattengewächs!“ prustete sie los.

Und es stimmte. Als sich der Mirialaner im Spiegel betrachtete, hatte seine Stirn eine deutlich dunklere Verfärbung bekommen. Kaum einmal den Kopf aus dem Loch gestreckt, schon von der Sonne geküsst.

Coruscant Galactic City Jedi Tempel Bailees Quartier Jax Anavrin und Cyrenea
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Bailee´s Quartier- mit Jax, Cyrenea und Rio

Licht und Schatten lagen manchmal so dicht nebeneinander, das man – vom Licht geblendet- die Schatten gern übersah. Das auf einer Welt wie Coruscant solche Verbrecher-Syndikate Fuss fassen konnten, war schwer vorstellbar. Aber wahrscheinlich war genau das ihr Schlupfloch. Nagetiere waren am sichersten direkt hinter dem Nexu. Ob der Jedi-Orden davon wusste? Oder..

“Gibts hier keine Sicherheitskräfte? Verbrecher jagen und dingfest machen ist doch deren Job, oder?”


Doch Mr. Anavrin sah gerade aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. Mit offenem Mund und riesigen Augen sah er sich die Oberstadt an. Bailee grinste.

“Ihr solltet Coruscant mal aus dem Orbit sehen.”

bemerkte sie nur kurz, bevor sie die Truppe in ihr Quartier führte. Dort erst schien der Grüne aus seiner “Wunder-Trance” zu erwachen und er bedankte sich dafür, dass sie die Gruppe hergeführt hatte. Bailee sah ihn an und nickte.

“Keine Ursache. Ich weiss zwar nicht, ob ich das überhaupt so darf. Aber bei der Menge an “Zivilisten”, die wegen dem C-Virus hier rein strömen, fallt ihr garnicht auf. Wir müssen einfach aufpassen, dass sich niemand von euch infiziert. Aber wenn ihr hier mal durchschnaufen und euch ausruhen könnt, war es das auf jeden Fall wert. “

Sie lächelte und führte den vierarmigen dann zur Kleiderkammer. Mr. Anavrin kam nicht drum herum, seinen Freund noch einmal zu sticheln, bevor er ins Badezimmer verschwand. Bailee schüttelte grinsend den Kopf und marschierte vorran.

“Dafür sollte man ihm grad nochmal nen Eimer von der Gülle angiessen.”


In der Kleiderkammer bedurfte es einiger Überredung, aber letzten Endes bekam Bailee doch die Leihkleider für Rio und auch noch eine etwas kleinere Robe für Cyrenea, damit sie nicht über die zu langen Hosenbeine stolperte. Der Droide, der ihr Gesprächspartner war, gab ihr noch eine Vaquum-Kiste mit, in die sie die schmutzigen Kleider einräumen sollte. Ein anderer Droide würde sie später aus ihrem Quartier holen und – so gut es ging- reinigen. Bailee bedankte sich und ging zusammen mit Rio und den Kleidern zurück in ihr Quartier.Die Leihkleider für Rio trug sie, damit sie nicht mit dem noch stinkenden Ardennianer in Berührung kam. Dabei wurde ihr immer wieder schwindelig.

“Wir sollten zusehen, dass wir auf die Med-Station kommen. Ich hab immer gedacht, mein erster Besuch als Patient da wär, weil ich mir beim Training irgendwas angetan habe. Ne Blasterwunde war eigentlich erst später geplant.”

Sie sah Rio an und musterte ihn.

“Was machst du jetzt? Glaubst du, du bist in deiner Werkstatt jemals wieder sicher vor dem Syndikat?”


Wahrscheinlich war die Werkstatt die Lebensgrundlage für den Ardennianer. Und jetzt lag sie in Schutt und Asche. Bailee ärgerte sich darüber, auch wenn sie nicht der Grund für den Anschlag gewesen war. Sie hätte gern mehr für den vierarmigen getan.

“Vielleicht kann ich dir zumindest beim Aufräumen helfen, wenn wir wieder fit sind. “

Das war wohl das mindeste, was sie für ihn tun sollte. Und die anderen beiden sollten auch helfen, wenn sie sowas wie Freunde waren.

“Wie lange kennst du Mr. Anavrin eigentlich schon? Ich hatte den Eindruck, als ob ihr gute Freunde seid. “


Zurück in ihrem Quartier, waren zumindest die anderen beiden zumindest schonmal vom schlimmsten befreit. Bailee lächelte.

“Ihr seht gut aus.Bis auf ihr Gesicht, Mr. Anavrin. Was ist das denn?"

Sie grinste breit, weil sie sehr wohl wusste, was ein Sonnenbrand war. Aber so lange war er dem Sonnenlicht doch garnicht ausgesetzt gewesen? War er so empfindlich? Erstmal hielt sie der Blauhaarigen jetzt die kleinere Robe hin.


"Hier, Cyrenea. Die Sachen sollten dir besser passen, falls du dich nochmal umziehen möchtest. In die Kiste hier können wir die Drecksachen rein packen, dann werden sie gereinigt. Ihr habs ja nichts anderes hier. Es wird nur ein paar Stunden dauern.”


Bailee sah ihren Overall an, der am rechten Ärmel etwas angesenkt war. Sie hatte Glück, dass er kurzärmelig war, sonst wär der Stoff wohlmöglich mit ihrer Wunde verschmolzen und das wär richtig ekelhaft geworden. Die Truppe wartete dann noch auf Rio, ehe sie sich geschlossen auf machte in Richtung Krankenstation. Der Ort, an dem für Bailee alles begonnen hatte. Der Ort, der im Moment von Trauer und Hoffnung gleichermaßen erfüllt war, denn nicht alle Virus-Erkrankten kam hier lebend wieder aus. Bailee schämte sich fast dafür, hier jetzt auch noch Ressourcen zu belegen. Zum Glück waren sie nicht die einzigen. Da waren noch einige andere Jedi- auch ältere, die zur Behandlung gekommen. Und die wurden ebenso umsorgt wie die Virus-Kranken in einem anderen Teil des Bereichs.

“Guten Tag, ich bin M929. Was kann ich für sie tun?”


kam sofort ein Droide auf sie zu. Aber dieser war zum Glück nicht so depressiv wie der, der sie bei ihrer Ankunft auf der Amaryllis begrüsst hatte.

“Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung. Mein Kollege hier war einige Zeit unter Wasser und ist fast ertrunken. Und ich hab ne Wunde am Arm, die man sich dringend mal ansehen sollte. “

Mehr musste sie garnicht sagen, denn der Droide wies auf zwei Behandlungsbetten und in Bailee kam erneut dieses merkwürdige Gefühl hoch. Sie hasste solche Einrichtungen einfach. Punkt aus Ende. Der Droide nahm ihr und Jax Blut ab, um es analysieren zu lassen. Jax bekam vorerst eine Maske, die ihn mit zusätzlichem Sauerstoff versorgte. Bailee hingegen sah die nächste Nadel auf sich zukommen und fragte sich, ob das ihr Schicksal in diesen Mauern war. Gut, die Blutprobe um ihre Machtsensitivität zu bestätigen, hatte sie selbst angefordert. Aber bald darauf hatte sie den Tempel ja schon wieder verlassen. Jetzt war sie erst seit ein paar Stunden wieder hier und bums, schon die zweite Nadel an diesem Tag, die ihr in den Arm geschoben wurde. Diesmal jedoch an einer Stelle, die klar machte, dass die Nadel eine Weile da stecken bleiben würde.Der Droide erklärte, dass sie eine Blutvergiftung hatte, was bei der Plörre, in der sie geschwommen war, nicht überraschend war. Jetzt galt es, ihr Immunsystem davon abzuhalten, wild wahllos alles anzugreifen und Organschäden zu verhindern. Der Droide plapperte weiter von der Gefahr eine Blutvergiftung und das das Risiko, dieser zu erliegen, mit jeder Stunde um 1% stieg, in der sie nicht behandelt wurde.

"Naja, dann liegt mein Risiko jetzt bei vielleicht knapp 3%. Das geht ja noch."


Genervt lehnte sie sich zurück und sah zu Jax rüber.

“Wenn das alles wegen ihnen passiert ist, schulden sie mir mehr als nen Drink.


grummelte sie und wäre jetzt wirklich hundert mal lieber in irgendeiner Bar als hier. Aber man bekam halt selten , was man sich wünschte.

Coruscant-Jedi-Tempel- Med-Station- mit Jax, Rio,Cyrenea, M929 und anderen Patienten und Heilern.
 
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Coruscant Galactic City Jedi Tempel Bailees Quartier Jax Anavrin und Cyrenea

Obwohl Bailee Troisi und Rio nicht lange gebraucht hatten um die Kleidung zu holen, kam es Jax Anavrin und Cyrenea wie eine Ewigkeit vor, denn sie hatten kaum Zeit um über die weiteren Pläne zu sprechen, als der vierarmige Ardennianer hereinplatzte und lachend auf Jax zeigte. Auch Bailee schien ihren Spaß damit zu haben, dass Jax als Twilighter nur das Zwielicht der Unteren Regionen gewohnt war und somit seine Haut vor UV-Licht nicht besonders gut geschützt gewesen war.

„Ooooooh, das ist großartig.“ schien Rio ausgelassen zu lachen, das erste Mal seit dem Zwischenfall in der Werkstatt. „In den vier Jahren, die ich Jax schon kenne, hab ich Ihn noch nie mit einem Sonnebrand gesehen!“

„Wie denn auch, wenn ich nie die Oberfläche betreten habe.“ entgegnete Jax mit einem halben Lächeln, diese doch eher ungeschickte Malaise war ihm scheinbar peinlich.

Die Stimmung war ausgelassen, gefühlt hatten sie das schlimmste hinter sich. Es war das Gefühl eine schreckliche Situation überlebt zu haben und sie hatten auch eine Konfrontation der üblen Sorte mit den kriminellen Elementen Coruscants überlebt. Während Cyrenea sich umzog, erzählte Rio nochmal ausführlich wie sich Jax und er getroffen hatten, als Jax dem Ardennianer bei einem „Maleur“ ausgeholfen hatte. Rio geizte mit Details, doch beide lachten verschwörerisch in sich hinein. Für beide war klar, die Schuld des Ardennianers war nach dieser Sache mehr als getilgt. Der Veteran der Sternjägerschwadrone der Neuen Republik wirkte auf einmal sehr müde, als er, in der Kluft, die ihm Bailee Troisi besorgt hatte, seine Erzählung über die erste Begegnung mit Jax erzählt hatte. Der alte Mann hatte wohl schon viel erlebt und jetzt nochmal bei Null anzufangen war etwas, dass ihm wohl schwer auf dem Gemüt lag. Jax legte ihm mit viel Knarzen und einem ungesund klingenden Geräusch die Hand der kybernetischen Prothese auf die Schulter und nickte ihm zu. Er verstand. Es war nie einfach alles zurückzulassen und neu zu beginnen. Vor allem, wenn es der eigene Traum gewesen war. Den Mirialaner überkam ein Gefühl der Schuld. Hätte er niemals die Werkstatt betreten, würde Rio noch immer an den Frachtern schrauben, er hätte Bailee das Werkzeug verkauft und sein Leben wäre weiterhin beschaulich gewesen.

Als Cyrenea herauskam und mit einer Pirouette ihre deutlich körperbetontere Robe mit einem breiten Grinsen präsentierte, sorgte dies für die Ablenkung, um das Trio auf andere Gedanken zu bringen. Jax sparte sich seinen Kommentar, doch die Robe stand der Blauhaarigen wirklich gut. Auch sein Bauch musste das wohl so empfinden, schließlich knurrte dieser laut, aber nicht auf die hungrige Art und Weise. Krämpfe plagten ihn und als er sich seine organische Hand beinahe in einem Akt des Eigentrostes an den Bauch hielt, schien die empathische Seite der Nautolanerin direkt zu spüren, dass irgendwas nicht stimmte. Da Bailee selbst verletzt war und ihre Wunde in den Augen des Privatdetektivs definitiv nicht in Ordnung aussah, gab sie die neue Marschrichtung vor: Krankenstation! Innerlich war Jax schon aufgeregt einen neuen Teil des Tempels zu sehen, diese Welt war fremd und neuartig.

Bailee führte sie von den dem nordwestlichen Teil des Ziggurats in den südwestlichen Teil. Vorbei an Richtungsmarkern die suggerierten, dass die medizinische Abteilung sich über dem Zellenblock befand, war Jax Anavrin doch recht froh, dass er hier im Tempel nicht in einer Zelle verbringen musste. So sehr dieser Ort wie ein helles, strahlendes Juwel wirkte, wollte er nicht wissen was Leute, die Dinge mit Kraft ihrer Gedanken bewegen konnten, mit ihren Gefangenen anstellen würden. Dieser ganze Ort war für ihn faszinierend, verführend und doch fremd. Die Kultur, ihre Traditionen, als außenstehender wusste man eigentlich kaum etwas darüber. Der Krankenflügel oder, wie er laut Ausschreibung hieß, Halle der Heilung, war ein für Jax Empfinden riesiger Komplex. Manche Kranke wurden mit Dingen behandelt, die aussahen wie Kristalle. Als sie an einem Raum vorbeikamen, konnte der Mirialaner auch kurz einen Blick auf einen riesigen Kristall erhaschen, bevor die automatische Tür zischend sich schloss und ein dresselischer Jedi ihn ernst ansah, abwartend dass Jax weitergehen würde. In ihre Roben gekleidet unterschied sich das Quartett kaum von den anderen Wesen hier an diesem Ort, doch konnte Jax auch erkennen, dass in separierten Kammern mit Transparistahlfenster einige Wesen an Beatmungsgeräten hingen, wohl C-Virus Infizierte. In diesem Moment dachte Jax an Snaggletooth, seinen snivvianischen Freund, der noch immer in Außenposten Ios lag, falls er nicht bereits dem Virus erlegen war. Er würde, sobald es wieder ging, ihn besuchen. Falls es bald gehen würde. Innerlich fluchte Jax erneut, dass das Syndikat ihn davon abhielt ein normales Leben zu führen.

Unterbrochen wurden seine Gedanken jäh von einer 2-1B Einheit mit männlicher Programmierung, die sofort begann auf Bailee und den Rest der Truppe einzureden. Die Nautolanerin agierte hier als Wortführerin, sodass sich die anderen drei zurückhielten, froh drum unter dem Radar fliegen zu können. Ob sie wirklich einfach so hier sein durften war ihnen immer noch nicht ganz klar, Bailee zumindest handelte aus einer altruistischen Ader heraus, um die der Mirialaner sehr dankbar war.
Die Einheit wies auf ein Behandlungsbett und irgendwas in Jax sträubte sich dagegen. Er hatte doch nur etwas Bauchschmerzen. Ein bisschen Bacta und schon würde es ihm besser gehen, dessen war er sich sicher. Doch tieferliegend erinnerte ihn die Einrichtung an das Krankenhaus, an dem Tag, an dem sein Leben sich verändert hatte und er anschließend den Haufen Schrott an seiner rechten Seite erhalten hatte. Der selbe Haufen Schrott, der jetzt malträtiert und kaum funktionstüchtig ziemlich schlaff an seiner Seite herunterhing. Es benötigte schon großer Kraftanstrengung, um diesen ihm biologisch fremden Teil bewegen zu können. Unerwartet hieb ihm die 2-1B Einheit relativ unsanft eine Nadel in die Armbeuge und entnahm ihm Blut für einen Schnelltest. Wieder etwas, dass Jax noch nie wirklich gerne gemocht hat.


„Wegen mir? Naaah, ich glaub unsere blauhaarige Freundin schuldet uns beiden einen Drink.“ erwiderte Jax gegenüber der Nautolanerin, beide wortwörtlich an das Bett gefesselt und von dem Droiden und seinen mechanischen Assistenten behandelt.

Der Droide entfernte sich kurz und Jax sah ihm nach. Obwohl der Droide in den Augen des Mirialaners kein lebendiges organisches Wesen war, schien er an der „Körpersprache“ des Droiden zu merken, dass etwas ihn verwirrte. Schienen seine Platinen etwas neu zu berechnen womit sie nicht gerechnet hatten? Obwohl der Mirialaner ein krampflösendes Mittel injiziert bekommen hatte, spürte er ein flaues Gefühl, als der Droide wieder zu ihm kam.

[„Wer ist Ihr Meister, Padawan? Wir unterrichten Ihn sofort über Ihren Verbleib.“] erkundigte sich der Droide und Jax wurde klar, dass er die von der Nautolanerin erdachte Tarnung nicht länger aufrecht erhalten könnte.

„Meister? Ich bin kein Padawan.“ antwortete der Privatdetektiv ausweichend und so langsam graute ihm davor, dass er vielleicht doch den Zellentrakt des Ordens schneller sehen würde, als es ihm lieb war. Seine Stimme war vom Vocoder der Atemmaske verzerrt.

[„Ah, ein Anwärter. Entschuldigen Sie.“] antwortete der Droide frei von Empathie, darauf programmiert Mitgliedern des Ordens Respekt entgegenzubringen, egal auf welcher Stufe der Hierarchie sie standen.

„Anwärter? Auch das nicht, M9. Ich komme von… weiter unten.“ Hielt sich Jax bewusst diffus, der Mirialaner spürte, dass die Schlinge immer enger wurde.

[„Ein statistisch gesehen eigenartiger Vorfall, wenn ich so sagen darf. Ihr Midi-Chlorian Wert ist hoch genug, um Teil des Ordens zu werden.“]

Für einen Moment hatte Jax Anavrin das Gefühl, dass man ihm den Boden unter den Füßen weggerissen hatte. Ein Moment, der sich wie der zähe und schnell seinen Geschmack verlierende Kaugummi der Kioske in den unteren Ebenen Coruscants zog, die Worte des Droiden in die Länge treibend. Er hatte irgendwas an sich, dass ihn wohl dazu befähigte Teil dieser Elite zu sein. Hatte er diese… Macht, von der sie immer sprachen? Von der sie sich gegenseitig wünschten, dass diese mit ihnen war? Dem Mirialaner schien das absurd. Sein ganzes Leben lang hatte er noch nie Dinge mit der Kraft seiner Gedanken bewegt, wie Bailee es in der Werkstatt getan hatte. Er war zugegeben schon immer sehr flink und beweglich gewesen, hatte gute Instinkte und ein Gespür dafür, wann Gefahr im Verzug war, doch das waren einfach Eigenschaften, die ihm das Leben in den Unteren Regionen gelehrt hatten und nicht… irgendeine kosmische Kraft von der er bis vor wenigen Jahren nicht mal wusste, dass es sie wirklich gab und nicht nur ein Märchen seiner Eltern gewesen war.
Jax war perplex. Es schienen mehrere Momente vergangen zu sein, in denen er den Droiden nur angestarrt hatte. Es war so viel Zeit vergangen, in denen der Privatdetektiv den Droiden angestarrt hatte, nach Luft ringend, dass dieser begann den Grünhäutigen zu analysieren, ob dieser in Gefahr war, doch Jax war einfach nur sprachlos. Selten, aber das war einer dieser Momente. Seine rasche Atmung wirkte aufgrund der Maske rasselnd, ähnlich den Schauergeschichten vom schwarzen Mann der kam um Kinder zu klauen.


„Mein… was? Wer, ich?“ brachte der Mirialaner schließlich, wenig eloquent, hervor und starrte den Droiden weiterhin ungläubig an, zeigte zur Untermalung seiner Worte mit seinem organischen Zeigefinger auf sich, hob eine Augenbraue und konnte es noch immer nicht fassen.

[„Ja, die Zahlen meines Bluttestes lügen nicht. Sie haben keine Infektion in ihrem Blut, doch die automatisch gemessenen MC-Werte sind immanent.“]


Nicht mal die Hälfte von dem was M929 sprach verstand der Mirialaner, ungläubig schüttelte er den Kopf und blickte dann zu Bailee Troisi rüber, während der Droide ihm eine weitere Injektion verpasste.

Coruscant Galactic City Jedi Tempel Hallen der Heilung Jax Anavrin, Bailee Troisi, Rio und Cyrenea samt Belegschaft
 
Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels - Meditationsgarten – Tenia und Akani

Tenia wollte ihre Versuche nicht wirklich als nennenswerten Erfolg buchen, vermutlich war eine winzige Stichwunde auch nicht das geeignetste … Lehrmaterial. Im Endeffekt war da eine Menge, was sie wahrnehmen konnte, aber die Verletzung war zu marginal gewesen. Sie würde sich weiter mit Heilung beschäftigen, so viel stand zumindest fest.
Sie stimmte in das Lachen ihres Schülers mit ein. „Eigentlich solltest du gespürt haben, ob du Einfluss genommen hast. Aber ich gebe zu, ein kleiner Stachel ist wirklich nicht nennenswert genug um wirklich einfach genug spüren und Einfluss nehmen zu können. Vielleicht üben wir Heilung noch mal, wenn es etwas gibt, was wirklicher Heilung bedarf.“ Sie hatte natürlich nichts dagegen, Akani etwas anderes zu zeigen. „Es würde sich anbieten, etwas mit den Pflanzen hier zu machen und eigentlich ergänzt das Heilung sogar. Weil es sehr ähnlich ist. Allerdings weiß ich nicht, ob der Wachstumsschub nicht todlangweilig für dich ist und du mir einschläfst, wenn du dich in Meditation begibst…“ Was sich zeigen würde. Immerhin war der Wachstumsschub (zumindest für Tenia) eine recht einfache Technik, die wiederum einen Zusammenhang mit der Umweltbeeinflussung hatte. Nur einfacher. „Wir haben Kakteen verletzt und könnten im Umkehrschluss nun dafür sorgen, dass sie Blüten bekommen oder schlicht, einfach etwas in die Höhe wachsen. Als ausgleichende Gerechtigkeit.“ Dann musste sie lachen. „Hätte mir damals auch mal jemand vorschlagen sollen. Wachstumsschub bei zwergischen Nullianerinnen.“ Nullianer waren zwar keine Pflanzen, dennoch…
„Ich würde sagen, ich erkläre dir grob, was du tun musst, mache es vor und danach probierst du dich auch aus.“
Sie ging die paar Schritte zum Kaktus zurück, der schon eben Teil ihres Trainings gewesen war und machte es sich im Schneidersitz gemütlich.
„Auch beim Wachstumsschub geht es darum, deine Umgebung besonders wahrzunehmen, zu spüren. Dich auf das pulsieren der Pflanzen und auf ihre Umgebung zu konzentrieren.“ Etwas, das Temia schon immer leichtgefallen war, einfach weil sie so verbunden mit der Natur war. Sie schloss die Augen und tat, was sie eben gesagt hatte. „Du wirst feststellen, dass sich jede Pflanze anders anfühlt, vielleicht nimmst du sogar ihre Gerüche wahr. Eben hast du versucht, deinen Finger zu heilen, und beim Wachstumsschub machst du beinahe das Gleiche. Du verbindest dich. Mit der Pflanze und mit ihrer Umwelt.“ Tenia konzentrierte sich stärker, bis sie in einen meditativen Zustand verfiel, der es ihr ermöglichte, ihre Umgebung völlig anders wahr zu nehmen. Sie spürte den Boden unter sich kaum noch, konzentrierte sich stattdessen allein auf das pulsierende Leben der Pflanzen vor sich. Ihre Gerüche, ihre Beschaffenheit, bis sie sich allein auf den Kaktus vor sich konzentrierte. Auf seine faserigen Wurzeln, denen es gelang, auch aus ehr trockenem Boden Flüssigkeit zu ziehen. Ein menschlicher Körper war von Adern durchzogen, die Blut transportieren und mit Pflanzen war es ähnlich. „Eine Pflanze braucht Nährstoffe, Wasser, Sauerstoff,, die richtige Temperatur, das richtige Licht und die richtige Luftfeuchtigkeit. Fürs Erste sollten wir also damit beginnen, wahrzunehmen, wie all das in diesem Raum ist.“ In diesem Raum war das etwas einfacher, vor allem, da sie sich nur auf den Kaktus konzertieren mussten. „
Versuche wahrzunhemen, wie es in diesem Raum ist. Wie ist die Luft, wie ist die Erde in Blumentopf…“

Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels - Meditationsgarten – Tenia und Akani

OCC: Sorry, iwie ist meine Muse im Urlaub geblieben *hust* Und das zu beschreiben sit gerade auch seltsam :D
 
[Coruscant - untere Ebenen - Second Hand Shop] Freydis, Firedevs, Wes, Alisha, Lianna

Die Worte von Jedi Rat Janson empfand die junge Zabrak als äußerst freundlich. So wie er sprach, wie er sich bewegte, alles an ihm ließ nicht darauf schließen dass er ein Ratsmitglied sei. Vielmehr baute er Distanz ab, sprach auf Augenhöhe mit Freydis was sie nicht erwartet hatte. Sie hatte zwar nicht mit Internatsähnlichem Umgang gerechnet, doch das die höchste Eben des Orden während ernsten Missionen noch lockere Sprüche raushauen konnte machte die Jedi gleich viel sympathischer. Ebenso der Fakt das Rat Janson ihre Kleiderwahl bekannt vorkam empfand Freydis als… erstaunlich.
Doch erschien ihr das Ratsmitglied ohnehin nicht als E-11 (08/15), schließlich waren gewisse Vibes zwischen ihm und ihrer Meisterin deutlich spürbar und das auch ohne Machtkenntnisse. Oder die beiden waren so stark und so gut in ihre Rollen versetzt, dass die naive Zabrak es einfach nicht durchblickte. Egal welches es davon war, sie sollte dringend mit ihrer Meistern darüber sprechen, würde sie doch zu gerne erfahren was ihr da durch den Kopf ging.

Nachdem dann die Kleidung ausgesucht war widmete man sich nochmal den Rollen der Gruppe: Rat Jansons als (adoptiv-) Vater mitsamt seinen Kindern aus erster Ehe, seine jetzige Ehefrau gespielt von Meisterin Kenobi und Freydis alias Freya, ein Waisenkind die ihre Eltern an dem Virus verloren hatte und nun von einer barmherzigen Familie aufgenommen wurde…Trotz dessen sie die Kombination für gut und in sich glaubwürdig hielt, ließ sie bei ihrer Rolle den Kopf sinken. Soweit die junge Zabrak wusste hatte ihre Meistern keine Daten über sie konsultiert, geschweige denn die Akten des Jedi Ordens über sie eingesehen. Ähnlich verhielt es sich dabei mit Rat Janson, weshalb sie keinem der Anwesenden einen Vorwurf machen könnte. Ihre plötzlich zusammengezogenen Muskeln und unter Storm stehenden Nerven machten sie anscheinend äußerlich bemerkbar… oder man konnte es dank der Macht deutlich spüren. Rat Jansons wandte sich zuerst an sie und wie immer war er äußert freundlich, versicherte ihr, dass sie nur an sich und an die Macht glauben müsse um die Aufgaben die vor ihr lagen zu bewältigen. Sie würde diese Rollen die vor ihr lag spielen können, wenn sie nur fest genug daran glaube. Leise aber zuversichtlich antwortete sie darauf:

„Wenn ich diese Rolle doch nur spielen müsste.“

Dann wandte sich ihr ihre Meisterin zu, welche sich entschuldigte und sie mit versucht aufmunternden Blick anschaute und ihr anbot sich dem Thema anzunehmen. Sie wäre nicht alleine fügte sie außerdem hinzu. Über diesen Satz grübelte sie einen Augenblick. Ist ihre Meistern durch ähnlichen, vielleicht sogar durch einen schlimmeren Sumpf aus Schmerz gewartet? Sie würde es mit ihr besprechen, definitiv. Doch zu diesen Zeitpunkt wollte sie auf keinen Fall das verwundete Küken sein:

„Ich danke euch für das Angebot. Wir sollten uns jetzt der Mission widmen, schließlich gibt‘s da draußen böse Jungs zu fangen oder?“, sagte sie mit ihrem üblichen Frohsinn. „Ich bin bereit.“

[Coruscant - untere Ebenen - Second Hand Shop] Freydis, Firedevs, Wes, Alisha, Lianna
 
[Core | Corusca-System | Coruscant | Imbiss auf dem Tempelvorplatzes] Benjamin Anderson, Leland Fontaine sowie Andersons Marines (NPC), Aelfstan und Leyla

Zusammen mit Lieutenant Fontaine schritt Anderson und seine Marines in den übervollen Imbiss. Während der Mittagszeit versammelten sich viele Geschäftsmänner in den Schnellrestaurants um sich zügig eine Mahlzeit für ihre Pause zu gönnen. Das kannte der Soldat auch von Mon Calamari als dieser seine Ausbildung zum Buchhalter absolvierte. Neben den Geschäftigen Geschäftsmänner gab es auch Polizisten und Touristen die sich diesem Gedränge aussetzen und natürlich waren da auch die beiden Ziele der republikanischen Behörden. Der eher ruhigere Bancroft, ein Mitglied des Jedi Ordens und seine Ominöse Begleiterin auf welche Ben besonders aufpassen sollte. Er musste nah an sie herankommen, dass sollte sie eine Waffe haben und sich mit dieser versucht zu wer zu setzen, dass der Marine mit einigen gekonnten Griffen Einhalt bieten könnte. Nicht auszudenken was Streifschüsse in dieser Menge anrichten würden. In der Zeit der Observation schien der Andrang gewachsen zu sein, was weitere unschuldige Opfer bedeuten könnte. Zur Not dachte Ben, müsse er sich vor die Mündung werfen und hoffen das der Blaster den die Dame dabei haben könnte nicht stark genug wäre um durch seine Weste zu kommen. In der Zeit würde Fontaine sie hoffentlich fixieren, bis dieser Hilfe von den anderen Marines bekäme.

Ein kurzer Blick zu seinen Kameraden, eine an der Tür zum Hinterausgang, der andere am Eingang und ein andere draußen unweit der beiden Fluchtmöglichkeiten und dann ging es auch schon los. Benjamin postierte sich direkt hinter der blonden Dame, welche gegenüber Bancroft saß, während Fontaine sich demonstrativ vor den Tisch stellte und begann die beiden festzunehmen indem er mit seiner Dienstmarke herumwinkte. Schnell wies er darauf hin das die beiden umstellt waren um ihre Hoffnungen auf eine Flucht zu nehmen. Benjamin reckte sich daraufhin um dieses Argument weiter zu verstärken und zu offenbaren das sie wirklich umstellt waren.

Bancroft reagierte wie erwartet und bestätigte ruhig und gelassen das dieser kooperieren würde, obwohl er, verständlicherweise, sich der Ernsthaftigkeit der Situation nicht bewusst war. Ben konnte das gut nachvollziehen, wusste er selber auch nur Bruchstücke von dem was sie erwarten würde und warum man gerade den Herrn Bancroft auf derart mächtige Art und Weise festnehmen müsse.

Während der knappe 30 Jahre alte Mann sich festnehmen ließ entging Benjamin für Bruchteilen die Bewegungen der Dame vor ihm welche schnurstracks einen Blaster auf den Tisch knallte. Ehe Ben darauf reagieren konnte schwang sich die Frau auch schon auf, schmiss den Stuhl dabei um und erklärte ganz empört und lauthals sie würden hier ohne Grund festgenommen. Dazu kommt noch ein wenig Kritik an der Gesellschaft und dem System und die Aussage sie sei Reporterin bei den Holo News und würde ein Interview mit Herrn Bancroft führen.Bens Gesichtszüge änderten sich schlagartig von Not (Sie zieht einen Blaster) zu Verwunderung (Das ist schnell eskaliert). Fontaine schien von der ganzen Situation ebenso verwirrt zu sein wie der Marine und blickte die Dame ebenso an.Allerdings zeigte ihr Auftritt Wirkung und einige Gäste schienen über den NRGD Agenten und dessen Freunde nicht glücklich zu sein. Wie könne man auch nur eine so hübsche junge Dame festnehmen…
Ben musste schnell handeln bevor die Frau es schaffen würde den Laden zu mobilisieren. Er wandte sich also direkt an sich, stupste an ihrer Schulter um auf sich aufmerksam zu machen.

„Benjamin Anderson mein Name, Partner von Herrn Fontaine. Auch wenn ich ihnen mit ihrer Blaster Logik nicht ganz folgen kann, so haben sich doch sicherlich einen Art Presseausweis oder ähnliches bei sich? Ansonsten können wir ihre Identität gerne bei der nächsten CoruSec stelle überprüfen.“

[Core | Corusca-System | Coruscant | Imbiss auf dem Tempelvorplatzes] Benjamin Anderson, Leland Fontaine sowie Andersons Marines (NPC), Aelfstan und Leyla
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Bailee´s Zimmer- mit Jax, Rio und Cyrenea

Das der Grüne von den paar Minuten an der Oberfläche schon einen Sonnenbrand hatte, war bemerkenswert. Aber klar, wenn man die Sonne vorher noch nie gesehen hatte.

“Aber sie hätten doch sicher mal hochgehen können, oder ist ihnen das verboten gewesen?”

Gut, auf der anderen Seite war das da unten vielleicht auch eine Welt für sich. Coruscant 2.0. Ob es da unten Lebewesen gab, die nichtmal wussten, dass es ein “oben” gab? Möglich wäre es. Als Rio ihr dann von seiner Begegnung mit Jax erzählte und am Ende sehr traurig da sass, verzog Bailee das Gesicht.

“Gibt es denn keine Versicherung, die für den Schaden aufkommen würde? Zumindest teilweise? Wie gesagt-ich kann ihnen beim Aufräumen helfen. Aber was durch die Explosion beschädigt wurde, kann ich ihnen auch nicht ersetzen.”

Sie war leider auch kein Millionär, der da mal eben aushelfen konnte. Auch wenn sie in ihrer Firma ne relative hohe Position gehabt hatte und dadurch auch besser verdient hatte- das war jetzt ja vorbei. Zum wiederholten Male schoss ihr die Frage durch den Kopf, ob sie wirklich eine gute Entscheidung getroffen hatte, sich den Jedi anzuschliessen. Auf der anderen Seite hätte sie Rio wohl auch von ihrer alten Position aus nicht geholfen. Einfach, weil sie ihm nie begegnet wär. Sie würde einfach ihr einfaches Leben leben. Aufstehen, arbeiten, Feierabend, schlafen gehen. Repeat one für die nächsten 45 Jahre. Rente, Bestattungsinstitut und in Vergessenheit versinken. So wie Millionen andere auch. Plötzlich fühlte sich Bailee winzig klein und unbedeutend, wenn sie an ihr altes Leben dachte. Aber darum hatte sie ja diesen Weg eingeschlagen oder? Damit ihr Leben eben nicht “unbedeutend” war. Wie schnell sich die Ansprüche an das eigene Leben doch änderten, dabei war sie noch nicht mal ansatzweise das, was man Jedi nannte.
Bailee starrte ins nirgendwo, während sie über all das nachdachte. Dann dachte sie daran, was sie getan hätte, hätte sie wirklich alles so verloren wie Rio.

“Mal hier im Orden anfragen, ob die noch Wartungspersonal für die Schiffe des Ordens brauchen. Dann wärst du wenigstens versorgt.”

Brummelte sie leise, bevor sie den Ardennianer ansah.

“Ich würds mal versuchen. Nein sagen können sie immernoch. Aber du hast doch viel Erfahrung, oder? “

Klar war das irgendwie auch frech, aber ihre Mutter hatte doch immer gesagt, freche Leute würden eher bekommen, was sie haben wollten. Auf der anderen Seite wusste sie nicht, wieviel man hier als einfacher Techniker verdiente. Und ob überhaupt was. Als Padawan bekam sie nichts. Dafür war Kost und Logie frei. Sie musste sich um keine Versicherungen kümmern und Rente würde sie hier auch nicht bekommen. Wahrscheinlich kam sie nicht mal in das Alter.
Auf der Krankenstation angekommen , wurde die Behandlung umgehend eingeleitet. Für Bailee bedeutete das nach der Versorgung ihrer Wunde in erster Linie warten, während eine klare Flüssigkeit in ihre Venen lief. So hatte sie sich den Tag nicht vorgestellt. Aber Jax ging es ja auch nicht besser und er merkte noch an, dass Cyrenea ihnen nen Drink ausgeben musste, weil das alles ja wegen ihr passiert war.

“Mir solls gleich sein, ich brauch einfach was starkes, wenn wir hier wieder raus dürfen.”


Als der Droide zurück kehrte und Jax nach seinem Meister fragte, hielt Bailee diesen Blechkasten erstmal für besonders schlecht programmiert. Ob er jeden, der eine Jedi-Robe trug, für ein Mitglied des Ordens hielt? Schlagartig stellte sie sich vor, was für ein Chaos hier wäre, wenn einfach mal 200 Nicht-Jedi in Jedi-Uniformen hier rumwuseln würden. Sie grinste deswegen in sich hinein. Als sie jedoch hörte, wie der Droide den hohen Midi-Chlorian-Wert des grünen Mirialaners ansprach, wurde sie hellhörig und sah neugierig zu Jax rüber, der gerade aussah, als würde er gleich umkippen. Zum Glück lag er ja schon, auch wenn die Kopfteile ihrer Betten aufgestellt waren, damit sie bequem sitzen konnten. Ihr Grinsen wurde noch breiter.

“Das Gefühl kenn ich Mr. Anavrin. Ich muss genauso ausgesehen haben, als Brianna mir von meiner Machtsensitivität erzählt hat. Willkommen im Club. “

Die Jedi sagten, es gäbe keine Zufälle. Alles wäre von der Macht so gewollt , oder- wenn man Briannas Worte nutzen wollte- von der verrückten Puppenspielerin. Und die hatte sich gerade mal wieder einen bösen Spass erlaubt. Das alles nur, um Jax kennen zu lernen? Um ihn zum Orden zu bringen? Ernsthaft? Wär das nicht auch...naja...weniger spektakulär gegangen?
Der Droide kam dann auch zu ihr und fragte nach ihrer Meisterin. Bailee verzog etwas das Gesicht.

“Brianna Kae ist meine Meisterin.”

Der Droide schien kurz die Datenbanken zu scannen, ehe er sich äusserte.

“Brianna Kae hat den Orden verlassen.”

Ja, ja. Von wegen.

“Ich weiss. Also, was bin ich jetzt? “


fragte sie den Droiden und hätte am liebsten die Arme trotzig vor der Brust verschränkt. Doch diese Bewegung machte ihr Ellenbogen noch nicht mit.

“Sie sind ein Anwärter. Sie sind so lange ein Anwärter, bis sie von einem Jedi als Padawan angenommen wurden. Der Verlust des Meisters vor Abschluss der Ausbildung degradiert sie automatisch wieder auf den Status Anwärter.”


Sowas hatte sie sich schon gedacht und sie verzog das Gesicht, zumal sie immernoch überzeugt war, das Brianna nicht “weg” war. DIE musste ihr mehr als einen Drink ausgeben , wenn sie zurück kam.
Ihr Blick fiel wieder auf Jax und sie lächelte.

“Naja, zumindest haben sie schonmal die richtige Kleidung an. Ich bin erst jetzt so weit gekommen. Vorher war zuviel los mit Alderaan und so weiter. “

Dann wanderte ihr Blick zu Rio, der zusammen mit Cyrenea neben ihnen sass.

“Sie sollten sich vielleicht auch testen lassen. Wer weiss, welche Überraschungen uns noch erwarten.”

Aber gleich drei Machtsensitive aufzugabeln… das war so unwahrscheinlich, dass Bailee bei einem Volltreffer wohl mit Glücksspiel anfangen sollte. Irgendwelche Wetten.
Bailee wandte sich wieder an Jax,der sich langsam von dem Schock erholte.

“Könnten sie sich denn vorstellen, hier mitzumischen? Ich könnte nämlich nen Trainingspartner gut gebrauchen.”


Vielleicht würde sie so schneller Fortschritte machen. Das würde vielleicht auch ihre Chancen erhöhen, nicht nach jeder Shopping-Tour hier zu landen. Das war auf jeden Fall ein Ziel, dass sie möglichst schnell erreichen wollte. Sonst wäre sie diejenige, die Akani´s doch eher optimistische Prognose zur Überlebens-Quote bei Padawanen zunichte machte. Das wär ja auch irgendwie ironisch.

Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation- mit Jax, Rio, Cyrenea und M-9& Kollegen.
 
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Coruscant Galactic City Jedi Tempel Hallen der Heilung Jax Anavrin, Bailee Troisi, Rio und Cyrenea

Wer in den Unteren Sektoren der galaktischen Stadt, die niemals schlief aufwuchs, der lernte irgendwann den Glauben an Dinge wie „Schicksal“, „die Macht“ oder „Vorherbestimmung“ zu verlieren. Man lernte zuweilen sogar den Glauben an das Gute zu verlieren, an Gerechtigkeit und Ordnung. Es gab zwar ein fragiles Konstrukt, dass dem sehr nahekam, doch war es nicht gerecht. Es gab das Recht und dann gab es die Gerechtigkeit. Beide küssten sich, in den Augen des Privatdetektivs, nur selten. Obwohl seine Eltern stets an eine höhere Macht, ja sogar DIE Macht geglaubt hatten, war Jax Anavrin eher distanziert geblieben. Mirialaner waren schon immer eine zutiefst religiöse Spezies gegeben. Jede Handlung eines Wesens waren Pflastersteine einer Straße, deren Ziel nur das Wesen selbst bestimmen konnte, doch baute diese Straße auf allen Siegen und Niederlagen der Vergangenheit hin. Die Macht war in diesem Kosmos so etwas wie ein eigenwilliges Navigationssystem, dass den Nutzer in die ungefähre Richtung des gewünschten Zieles lenkte, doch den letzten Effort, die Art und Weise mit welchen Steinen man seinen Weg pflasterte, das oblag jedem Wesen selbst. Bis Jax seine Adoleszenz hinter sich gelassen hatte, war er aggressiv zuvorkommend dazu gezwungen worden diesen Weg mit seinen Eltern mitzugehen. Wie jeder Mirialaner verdiente er sich im Laufe dieser Zeit, mit dem Überstehen von Prüfungen und Entbehrungen, das Tattoo auf seiner Stirn. Mahnmal seiner Vergangenheit aber auch in seiner minimalistischen Art Verkörperung seiner Distanz zu Glaubenssystemen. Unwillkürlich strich sich Jax Anavrin über das Tattoo, als er seine Atemmaske zurechtrückte.

„Whoah, whoah, whoah. Einen Gang zurück. Noch bin ich in keinem Club!“ dröhnte die durch den Vocoder der Atemmaske verzerrte Stimme, als Bailee Troisi ihn praktisch schon als Mit-Jedi, Mit-Anwärter, Mitglied der Jedi anerkennen wollte.

Doch seine Worte gingen in dem von seiner binären Programmierung getriebenen Droiden unter, der nun begann den obligatorischen Filsmiplastteil einer medizinischen Behandlung, insbesondere Verantwortlichkeiten, abzustecken. So erfuhr Jax auch, dass die Meisterin der Nautolanerin, eine gewisse Brianna Kae, den Jedi Orden verlassen hatten. Diese Nachricht machte ihn stutzig, geradezu vorsichtig. Einerseits war es gut zu hören, dass man scheinbar diesen Ort verlassen konnte, ohne geächtet zu sein. Zumindest klangen die Worte der Nautolanerin nicht danach. Man hörte ja so einiges von religiösen Sekten, deren Mitglieder die Kongregation verlassen wollten und dann tot aufgefunden wurden – an mehreren Orten gleichzeitig.

Während Rio und Bailee über seine mögliche Anstellung in den Hangaren der Jedi sprachen und Cyrenea auffällig stumm beisaß, warf Jax nur die Stirn in Furchen, die Zahnräder hinter seiner grünen Haut arbeiteten heute besonders angestrengt, während er die heilsamen Bactadämpfe durch die Maske einatmete, die irgendwie… süß schmeckten. Doch das alles lenkte nur kurz von dem Dilemma ab, vor dem Jax stand. Obwohl seine alte Heimat in der Ebene 1312 und der Jedi Tempel auf dem selben Planeten waren, hätten die Welten, in denen sie sich befanden, nicht unterschiedlicher sein können. Es war, als hätte Jax auf zwei verschiedenen Planeten gelebt, der eine gehüllt in künstlicher Dunkelheit und diese Welt, gehüllt in natürlichem Licht.

„Ich? Naaaah. Ich wurde vor vielen Jahren bereits nach einer Verwundung getestet. Scheinbar bleibe ich nur ein großartiger Mechaniker und überragender Pilot.“ scherzte Rio über Bailees Vorschlag sich auch testen zu lassen und winkte mit zwei seiner Hände ab, während er mit den anderen beiden ein Datapad in den Händen hielt.

Der Blick seiner blauhaarigen Begleitung hingegen war deutlich verzagter. Sie schüttelte nur stumm den Kopf, äußerte sich nicht weiter dazu. Jax konnte es ihr nicht verüblen. Bis vor ein, zwei Tagen hatte er sie noch für eine illegale Klonin gehalten, eine Maßanfertigung auf Wunsch des Caarite. Mit Schaudern erinnerte sich Jax an die stummen Arkanier, die Opfer irgendwelcher Experimente gewesen sein müssen, als er das Anwesen von Mister Apaak durchsucht hatte. Was er genau mit Cyrenea vorgehabt hatte und woher sie wirklich stammte, darüber hüllte sie sich in Schweigen. Zugegeben, sie hatten bisher auch nicht die Chance gehabt darüber zu reden. Doch Jax akzeptierte ihr Schweigen. Warum das Firaxa Syndikat sie wollte, was Apaak von ihr wollte, das alles war nun zweitrangig. Wichtig war nur, dass sie es schaffte den Planeten zu verlassen, weg von diesen Leuten. Obwohl Coruscant gigantisch war, eine Galaxis innerhalb der Galaxis, bevölkert von Trillionen Wesen, unterhalb und oberhalb, würde immer die Gefahr bestehen gefunden zu werden. Die Galaxis hingegen war riesig. Sie würde zurechtkommen, dessen war er sich sicher.

Auf das Angebot der Nautolanerin hingegen wusste der Mirialaner erstmal nichts zu sagen. Sein komplettes Leben, zumindest solange er sich aktiv daran erinnern konnte, war er in den unteren Regionen von Triple Zero beheimatet gewesen. Er hatte dort gelebt, gekämpft, geliebt und eine Existenz aufgebaut. Er hatte schließlich immer noch die Detektei? Sollte er etwa das alles aufgeben? Für was? Ein Leben in diesen weißen Türmen? Es war verlockend und abschreckend zugleich. Das Gefühl nicht gut genug zu sein, verstoßen zu werden und doch zurück in die Dunkelheit zu müssen, waren für ihn abschreckend. Und was würde aus Leena werden? Seine geliebte Felinx. Durfte man als Jedi überhaupt verheiratet sein? Es gab Geschichten über die zölibatäre Vergangenheit der Jedi. Das alles waren riesige Schritte, die von ihm erwartet wurden. Keiner zwang ihn, zumindest noch nicht, doch machte man solche Entscheidungen weder betrunken noch aus dem Bauch heraus. Er würde Zeit brauchen.

„Mitmischen? Trainieren? Davon hab‘ ich doch alles keine Ahnung.“ antwortete Jax impulsiv, mit der Situation überfordert. Es war, als würde man ein Wampa aus den eisigen Gebirgen Hoths herauspicken und in die heißen Dünen von Pasaana werfen. „Ich weiß nicht, Bailee. Darüber werde ich nachdenken müssen. Erstmal gesund werden.“

Mit dieser Antwort schien Cyrenea nicht gerechnet zu haben, doch Rio sah verständnisvoll zu seinem guten Kumpel. Er kannte das Gefühl, die alte Welt zu verlieren und sich in einer neuen schlagartig zurechtfinden zu müssen. Wer sein Leben lang im Militär gedient hatte, fand nur schwierig in das zivile Leben zurück, zumindest wenn man die Dinge gesehen hatte, die er gesehen hatte. Daher versuchte sich Rio daran die Stimmung etwas aufzulockern.

„Hohoho, Jax als Jedi. Stellt euch das mal vor. Mit Zigarre im Mundwinkel, Leuchtmachete in der einen Hand, den Blaster in der anderen Hand.“ Dabei machte der Ardennianer Jax in Mimik und Gestik nach und tat so, als würde einer seiner vier Arme ein Lichtschwert schwingen, während er mit dem anderen so tat, als schieße er um sich. „Willst du nicht vielleicht doch HoloDrama Darsteller werden?“

Wie so oft traf der kernige Humor des Ardennianers bei Jax ins Schwarze, sodass dieser unter seiner Atemmaske laut schnaufen musste. Auch wenn ihm gerade nicht nach Scherzen zumute war, musste der Privatdetektiv zugeben, dass die Vorstellung witzig war.

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Mr. Anavrin stand ziemlich unter Schock und das alles schien wohl etwas zu viel für ihn zu werden. Er wies erstmal alles ab und erklärte, kein Mitglied in irgendeinem Club zu sein. Bailee hob abwehrend die Hände.

"Schon in Ordnung"1

beschwichtigte sie erstmal und blickte auf die Kanüle in ihrem Arm, die langsam aber sicher zu nerven begann. Es war zwar schon eine ganze Weile her, seit sie als Patientin in einer solchen Einrichtung gewesen war. Aber die schwache Erinnerung daran reichte eigentlich, um in ihr einen Fluchtreflex auszulösen. Ihre Schusswunde war zwischenzeitlich versorgt und verbunden worden. Aber es gab noch keine Angabe, wann sie endlich gehen durfte. Sie fing an zu zittern und wusste nicht recht, ob ihr wirklich kalt war, ob es an irgendwelchen Medikamenten lag oder ob es an ihren Wunsch lag, diesen Ort zu verlassen. Unwillkürlich musste sie an die Person denken, deren Tod sie gewittert hatte. Oder gespürt- wie Brianna erklärt hatte. Gut, das Gefühl hatte sich seit dem nicht wiederholt, aber Bailee hatte auch keine Lust auf auf eine Wiederholung. Rio lenkte sie zum Glück ab und erzählte, dass er nach einer Verwundung getestet worden war und der Test negativ ausgefallen war. Ihr Blick wanderte zurück zu dem Grünen mit seinem künstlichen Arm. Beziehungsweise dem Schrotthaufen, der davon übrig war.

"Und man hat sie nicht getestet, als das passiert ist?"


wollte sie neugierig wissen und wies auf seinen Arm. Gut, wahrscheinlich kam es auf die behandelnden Personen drauf an. Man hätte sie als Kind sicher auch testen können, hatte es aber offensichtlich auch nie getan. Sonst wär vermutlich vieles anders gelaufen. Aber Bailee bereute nichts. Auch ihr altes "Leben" hatte ihr gefallen, auch wenn es bei weitem nicht so aufregend gewesen war wie ihr jetziges. Der Droide kam und legte Bailee eine Decke über die Beine, weil das Zittern inzwischen stark genug geworden war, dass man es deutlich sah. Bailee lehnte sich für einen Moment zurück, schloss die Augen und dachte an etwas Schönes. Ihre Heimat. Das Meer. Das Rauschen der Wellen. Der salzige Geschmack im Mund, wenn sie tauchen war. Der nasse Sand unter den Füssen. Der Geruch von Seetang. Die Sonne auf der Haut. Das half ihr, sich ein bisschen zu beruhigen und tatsächlich zitterte sie weniger. Aber ganz aufgehört hatte es leider noch nicht. Wahrscheinlich lag es doch am Adrenalinspiegel, der jetzt langsam wieder sank. Ihr Körper hatte offensichtlich keine Lust, den "kämpf oder flieh-Modus" aufzugeben und anzuerkennen, dass es keinen Grund mehr dafür gab. Ablenkung war jetzt ihr bester Freund, auch wenn ihre Gesprächsthemen den Grünen wohl in einen Zustand brachten,der ihrem recht ähnlich war.

"Ich kann sie trösten, Mr. Anavrin. Meine Fortschritte auf dem Gebiet sind auch noch nicht sooo gross. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass das mit dem Blaster in Rio´s Werkstatt geklappt hat. Es war ein Versuch von mir. Ich hatte das noch nie vorher gemacht, nur mal gesehen hier. Also ich wusste, dass es theoretisch gehen müsste, weil andere es auch getan haben."

Sie zuckte mit der gesunden Schulter und zog sich dann die Decke höher, bis über die Schultern. Hoffentlich würde es ihr gleich wieder etwas wärmer werden. Eigentlich fror sie nicht so schnell. Natürlich nicht. Ihre Spezies lebte zu einem grossen Teil im Wasser und sie war eigentlich gegen ein Auskühlen gerüstet. Die Kälte kam also wahrscheinlich eher nicht von aussen. Automatisch führte sie ihre Hand zu ihrem Gesicht. Es war wärmer als sonst, damit war alles klar. Bailee lehnte sich wieder zurück und wünschte sich gerade zurück in ihre Wohnung auf Glee Anselm. Ihr Bett hatte den Temperaturanstieg ihres Körpers auch bemerkt und gab einen Signalton für den Droiden von sich. Bailee verdrehte die Augen, drehte sich ein Stück, drückte ein paar Knöpfe und der Signalton verstummte.

"Halt den Rand."

motzte sie das Stück Technik unter ihrem Hintern an und versuchte erneut, die Arme zu verschränken. Zu ihrem Glück war es diesmal Rio, der für Ablenkung und Erheiterung sorgte. Er mimte Mr. Anavrin in einem Scharade-Spiel nach und auch Bailee fing an zu grinsen.

" Das klingt ziemlich furchteinflössend. Blaster und Lichtschwert zusammen. Da kann ja fast nichts mehr schiefgehen. "


Die Nautolanerin grinste rüber zu dem Grünen, der hinter seiner Maske irgendein merkwürdiges Geräusch von sich gab.

"Wollten sie mal in einem Holo mitspielen, Mr. Anavrin?"


fragte sie neugierig, bevor ihr Körper erneut anfing zu zittern, und der Droide jetzt wirklich zu ihr kam. Er fummelte irgendwas an ihrer Infusion und fügte noch ein weiteres Medikament hinzu. Etwas zum Entspannen, vermutete Bailee. Aber egal was es war, sie war dankbar dafür. Wenige Augenblicke später hörte das Zittern nämlich auf und sie fühlte sich etwas besser, wenn auch müde. Schön ne Runde ins Bett kuscheln. Also in ein richtiges Bett. In ihrem Zimmer. Tür zu und Ruhe. Das wärs jetzt. Aber solang so viel um sie herum los war, sah es damit wohl erstmal schlecht aus. Es sei denn, der rollende Blechhaufen packte noch ein paar Hammer aus. Aber das wollte Bailee eigentlich nicht unbedingt. Sie seufzte und fingerte nach der Wasserflasche, die man ihr hingestellt hatte.

"Das geht mir alles gegen den Strich hier. "

grummelte sie und trank, bevor sie sich noch eine Beleidigung für den Droiden einfallen ließ, die dieser mit Sicherheit nicht verdient hatte.

Coruscant- Jedi-Tempel-Krankenstation- mit Jax, Rio, Cyrenea und M-9& Kollegen.
 
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Coruscant Galactic City Jedi Tempel Hallen der Heilung Jax Anavrin, Bailee Troisi, Rio und Cyrenea

Wer in den unteren Regionen der nie schlafenden Stadt geboren wurde, der kannte Eskalation, Konflikt und Leid. Sie waren ein ständiger Begleiter, versteckten sie sich doch unter den Flügeln der grassierenden Armut, des Misstrauens und der begrenzten Ressourcen. Als Türsteher hatte der Mirialaner oftmals versucht über deeskalatives Verhalten etwas zu erreichen, den ein oder anderen Ithorianer der im Likör seine aufbrausende Ader gefunden hatte zu besänftigen gewusst. Es war stets ein Drahtseilakt, doch es konnte funktionieren. Jax Anavrin hatte sein Leben lang die Eskalation und ihre Folgen gekannt, er hatte sich vor ihr gehütet doch schien sie ihn wie eine streunende Katze zu verfolgen. Es war daher eine willkommene Abwechslung, dass Bailee Troisi nicht versuchte ihn zu überreden, gegen seinen Willen auf ihn einsprach und etwas von der großartigen Verpflichtung schwadronierte ein Hüter des Friedens zu werden, sondern ihn beim Wort nahm. Er würde darüber nachdenken, er würde eine Entscheidung treffen. Doch nicht jetzt. Nicht hier. Nicht solange er wie ein asthmatischer Droide klang. Beinahe schon erleichtert entspannte sich der Grünhäutige und ließ sich ein wenig tiefer in die Polsterung der Liege fallen, die sich wie ein Kokoon um seinen Rücken schmiegte, ihn zur Bequemlichkeit einlud und somit seine natürlichen Barrieren überwand. So kam es auch, dass Jax‘ erster Instinkt keine Abwehrhaltung war, als ihn die Nautolanerin auf seine kybernetische Prothesse ansprach, die noch immer in einem desolaten Zustand war. Auch diese würde er im Anschluss reparieren lassen müssen. So viele Baustellen. So viele Gefahren. Doch die Aura dieses Tempels beruhigte ihn, flüsterte ihm förmlich zu, dass alles gut werden würde und Jax vertraute, überraschenderweise, dieser leise flüsternden Stimme.

„Nah, dort wo ich herkomme gibt man nichts auf Medi… Midi… auf das Zeug in meinem Blut, dass mich wohl Teil von all dem hier…“ dabei deutete der Mirialaner nebulös auf den Raum um ihn herum, stellvertretend für den Jedi Tempel. „… werden lassen kann.“

Ein Lächeln umspielte seine Lippen, seine Worte trugen ein metaphysisches Augenzwinkern, waren von einer Gelassenheit geprägt, der Schock der Offenbarung ließ nach. Er konnte sich jedoch noch immer nicht damit abfinden. Der Gedanke… normalisierte sich nur. Er könnte eines Tages ein Jedi werden. So wie DIE Jedi. Jene, von denen man so viel gehört hatte, gutes wie schlechtes. Er wäre kein Privatdetektiv, wenn er erstmal nicht eigene Ermittlungen durchführen würde, bevor er sich entscheiden würde, ob seine Zukunft, trotz all seiner Zweifel, bei den Jedi lag.
In all den Gedankengängen realisierte er erst jetzt, wie der Droide und sein Helfer, ein weiterer Droide ihm unbekannter Bauart, ihn und die Nautolanerin versorgten. Rio und Cyrenea schienen deutlich glimpflicher davongekommen zu sein. Vor allem Rio schien wohlauf, lediglich ein Verband zierte seinen linken unteren Arm, ansonsten schien er in Ordnung. Cyrenea hatte man mit einer Bactainjektion versorgt. Es war schon ironisch, dass gerade die beiden, die angeblich Machtntuzer sein sollten, den meisten Schaden davongetragen hatten. Das musste wohl diese Ironie des Schicksals sein, von dem man so viel hörte.


Als Bailee von ihrer Nutzung der Macht sprach, wie sie den Blaster mit unsichtbaren Händen in ihre sichtbaren Hände gezogen hatte… für den Mirialaner grenzte es an Magie. So wie in den HoloDramen. Daher brachte er nicht mehr als ein zustimmendes Brummen heraus, während er der Erzählung der Nautolanerin folgte. Mit jedem rasselnden Atemzug das vaporisierte Bacta einatmend. Er fühlte sich schon besser, selbst sein Magen rebellierte nicht mehr. Es war ein gutes Gefühl, wenn der Körper nicht mehr ein Gefecht gegen eigene Person führte und es war vor allem ein erleichterndes Gefühl nicht mehr Gefahr zu laufen, dass ein Unglück vor den Augen seiner Entourage geschah. Die Entspannung tat ihm gut, doch brachte sie auch eine große Erschöpfung über den Mirialaner. Anavrin hatte die gesamte Zeit über hinweg den Ballast der Angespanntheit wie einen riesigen Felsen mit sich herumgetragen und nun war eben dieser von ihm abgefallen. Es war erneut Rio, der für eine humoristische Einlage sorgte, sodass auch Bailee sich zu entspannen schien. Zumindest wirkte die Nautolanerin für die Verhältnisse der sonst für ihr Lächeln bekannten Spezies nicht mehr so verhärmt. Sie schien die Bemutterung des sie behandelnden Droiden überhaupt nicht zu mögen. Vielleicht mochte sie auch einfach keine Droiden. Seit den Klonkriegen gab es genügend Leute, die mit diesen künstlichen Intelligenzen ein Gizka zu häuten hatten.

„Hast du gehört Jax? Du kannst deinen Blaster sogar zurückholen, wenn du ihn verlierst.“ sagte Rio und begann natürlich erneut entsprechend mit Gestiken seinen Worten durch eine wahrhaft pantomimische Leistung Nachdruck zu verleihen.

Ein schon beinahe dreckiges Lachen entwischte der Kehle des Mirialaners, dass direkt in einem Husten und einer Ermahnung durch den ihn behandelnden Droiden mündete, die er abwehrend mit seinen Händen versuchte zu beschwichtigen. Auch Bailee schien diese Einlage ihres vierarmigen Freundes zu amüsieren und gewann das Lächeln, für das die tentakelköpfige Spezies von Glee Anselm berühmt war, zurück. Den Frohsinn nutzte sie um sich abzulenken und ihn zu fragen, ob er mal in einem solchen Film mitspielen wollen würde. Der Gedanke entlockte Jax ein Schnaufen. Erst fiel ihm auf, dass es schön war sich nicht mehr um die großen Fragen kümmern zu müssen, sondern über solche Gedankenspiele seine Gedanken kreisen lassen konnte.

„In einem HoloDrama mitspielen? Uff.“ sprach der Grünhäutige, seine Stimme vom Vocoder verzerrt und lächelte, was sich zwar durch die Maske nicht sehen lies, aber durch seine Augen. Er überlegte einen Augenblick, ernsthaft, bevor er zu einer Antwort ansetzte. „Ich glaube nicht. Mein Leben erscheint mir in letzter Zeit wie ein HoloDrama. Ich weiß nicht, ob ich die Autoren verdammen oder lieben soll.“

Erneut entlockte ihm die Situation ein kurzes Lachen, das vielleicht auch nur ein Mechanismus der Verdrängung war. Doch seine Gedanken holten ihn ein. Es gab vor ihnen kein Entkommen, kein Entrinnen.

„Das wird sich wohl zeigen.“ setzte er nachdenklich hinzu und blickte zu Cyrenea, die bisher immer noch auffällig still geblieben war.

Sie blickten sich in die Augen, er sah Hoffnung, Dankbarkeit und noch etwas anderes, undefinierbares in ihren Augen. Sie wirkte unschuldig, verletzlich, so ganz anders als er sie kennengelernt hatte, als sie ihn niederbrüllte. Vielschichtig war sie, egal ob Klon oder nicht.

„Erstmal müssen wir dich von diesem Planeten runterkriegen. Bald.“ Seine Stimme hatte eine Dringlichkeit, die den Ernst zurück in die Konversation brachte. So schön es auch gewesen war, es gab noch einige dringende Probleme die es zu klären gab.

Doch nun schien die Blauhaarige, die wohl viel nachgedacht hatte, den Moment nutzen zu wollen, um etwas anzusprechen, was ihr auf dem Herzen lag.

„Was wenn ich hier bleibe? Bei dir?“ fragte sie mit einer genuinen Schüchternheit, die ihn vollkommen überrumpelte.

„Die Jedi sind zwar gastfreundlich… aber auch das hat sicherlich Grenzen. Du brauchst eine langfristige Lösung.“ antwortete Jax defensiv, diese Sache gefiel ihm gar nicht.

Was sie in ihm sah, wusste er nicht. Doch er wollte es nicht. Er hatte Leena, sein Herz gehörte seiner Felinx. Die Blauhaarige war in Gefahr. Hier. Bei ihm. Generell auf Coruscant. Sie musste den Planeten verlassen, nicht nur weil er in seinem Leben kein Platz für sie hatte, sondern weil das Firaxa Syndikat einen völlig falschen Platz für sie in ihren Reihen haben würde.

„Danach können wir immer noch darüber reden, ob ich hier bleibe oder nicht.“ Sagte der Mirialaner nun mit einem gewissen Hintergedanken, als er Bailee ansah.

Die Jedi waren mächtig und hilfsbereit, sicherlich würden sie einem Wesen in Nöten doch helfen oder? Wenn die anderen Jedi nur halb so hilfsbereit wären wie Bailee, würden sie sich sicher Cyrenea erwärmen können. Zumindest hoffte das der Privatdetektiv.

„Meinen Sie, sie können Cyrenea helfen? Können die Jedi irgendwie bewirken, dass sie an der Blockade dort oben…“ dabei deutete Jax ominös mit dem Zeigefinger seiner organischen Hand in dieselbe Richtung „… vorbei kommt und woanders ein neues Leben anfangen kann?“

Nun richtete sich der Blick aller drei Wesen auf die Nautolanerin. Während die eine hoffte, dass sie doch irgendwie hier, bei Jax bleiben konnte, waren die anderen beiden doch eher um die Sicherheit der Blauhaarigen besorgt und der sicherste Platz für sie lag eben jenseits von Triple Zero.

Coruscant Galactic City Jedi Tempel Hallen der Heilung Jax Anavrin, Bailee Troisi, Rio und Cyrenea
 
Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels - Meditationsgarten – Tenia und Akani


Auch Tenia lachte.
„Eigentlich solltest du gespürt haben, ob du Einfluss genommen hast. Aber ich gebe zu, ein kleiner Stachel ist wirklich nicht nennenswert genug um wirklich einfach genug spüren und Einfluss nehmen zu können. Vielleicht üben wir Heilung noch mal, wenn es etwas gibt, was wirklicher Heilung bedarf.“
Auf seine Nachfrage hin antwortete sie, dass es bei ihrer aktuellen Umgebung praktisch war, sich etwas mit Pflanzenkontrolle zu beschäftigen.

„Nein, ich denke keineswegs, dass das langweilig ist. Wie ich schon sagte, interessant fand ich alle Machttechniken, die du vorhin erwähnt hast, Heilung war einfach nur oben auf meiner Prioritätenliste!“, gab der Padawan auf die Bemerkung seiner Meisterin zurück.
„Hätte mir damals auch mal jemand vorschlagen sollen. Wachstumsschub bei zwergischen Nullianerinnen“, lachte Tenia dann. Akani musste ebenfalls grinsen. „So naturverbunden du auch sein magst, ich glaube nicht, dass du als Pflanze durchgehst!“

„Ich würde sagen, ich erkläre dir grob, was du tun musst, mache es vor und danach probierst du dich auch aus“, wurde Tenia dann wieder ernst und setzte sich neben den Kaktus. Akani tat es ihr gleich. Sie erklärte dann, dass er sich auf seine Umgebung konzentrieren und alles um ihn – und die Pflanzen – herum wahrnehmen musste.

Der Chiss schloss ebenfalls die Augen. Nachdem er sich einen Moment Zeit genommen hatte, nur auf seine eigene Atmung zu hören, richtete er seine Sinne auf alles um ihn herum aus: Auf das leise Plätschern von Wasser, die Geräusche von Insekten, den Geruch der Pflanzen und der leicht feuchten Luft selbst. Bislang hatte er lediglich die Machtsicht benutzt, aber wer sagte, dass dies der einzige Sinn war, den die Macht bot? Nachdem er sich an seine Anwendung von Psychometrie zurückerinnert hatte, versuchte er, eine Variation davon anzuwenden. Anstatt jedoch zu versuchen, die Vergangenheit seiner Umgebung wahrzunehmen, blieb der Padawan in der Gegenwart und projizierte sein Bewusstsein auf die Oberflächen um ihn herum.

Es durften wohl mehrere Minuten vergangen sein, bis Akani endlich glaubte, etwas zu spüren. Was er gespürt hatte, konnte er jedoch nicht sagen, bis er die Augen öffnete und in die entsprechende Richtung sah. Er erblickte einen Baum, dessen Blätter vom Licht der durch die Fenster scheinenden Sonne gewärmt wurde.
Ach, so fühlt sich Sonne also mit der Macht an?
Der Chiss schloss seine Augen wieder und konzentrierte sich erneut.

Weitere Zeit verging.

Nach einigem Herumtüfteln glaubte er, endlich etwas besser unterscheiden zu können zwischen den verschiedenen Empfindungen, die seine Machtsinne auf ihn übertrugen.
„Puh“, meinte er schließlich, öffnete wieder die Augen und sah Tenia an. „Ich glaube, so langsam kriege ich das mit der Wahrnehmung etwas besser hin. Aber das ist so…keine Ahnung. Schwammig? Ich finde es gerade ziemlich anstrengend“, gab er zu und ließ kurz seine Zunge heraushängen. „Ich frage mich, warum…Telekinetische Anwendungen mit der Macht sind mir irgendwie leichter gefallen“, schmunzelte er.


Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels - Meditationsgarten – Tenia und Akani

OOC: Kein Thema! Bei dir ist sie im Urlaub geblieben, bei mir wird sie von der Uni zerdrückt :*D
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation- mit Jax, Cyrenea, Rio und nem Medi-Droiden.

Bailee nickte, als Jax erzählte, dass ein Test auf Machtsensitivität in “seiner” Region Coruscants nicht auf der Prioritätenliste stand. Sie konnte sich das gut vorstellen.

“Ist auf meinem Heimat-Planeten wohl ähnlich.”


gab sie zurück und überlegte sich den Aufwand, jeden frisch geschlüpften Nautolaner auf eine mögliche Machtsensitivität hin zu testen. Selbst wenn man nur die testete, die aus den Geburtsteichen heraus kamen. Wahrscheinlich musste man durch irgendwelche spektakulären Fähigkeiten auffallen, damit jemand überhaupt auf die Idee kam. Oder man musste – so wie sie- den Kürzeren ziehen und auf eine virenverseuchte Welt geschickt werden.
Rio hingegen schien bei dem Gedanken daran, dass sein Freund ein Jedi werden sollte, in einen euphorischen Rausch zu verfallen. Er spielte alle möglichen Szenarien pantomimisch vor und schien ihm quasi die Vorteile einer Jedi-Ausbildung regelrecht vor.

“Ja, wenn er das denn mal kann.”

Sie sah den Mirialaner an und lächelte entschuldigend.

“Meine Meisterin hat mich vor ein paar Wochen ja regelrecht über den Haufen gebügelt. So a la “ Du wirst jetzt meine Padawan, find dich damit ab.” Im Nachhinein war das vielleicht garnicht so schlecht. Aber ich hab natürlich- ausser meinem Job- keine anderen Verpflichtungen gehabt. An meiner Beziehung zu meiner Familie hat sich dadurch ja nicht viel geändert. Die haben mich vorher schon nicht viel gesehen, jetzt wirds halt noch ein bisschen weniger. Aber das fällt fast nicht auf.”

Bailee zuckte halb gleichgültig mit den Schultern.

“Aber es ist schon ne Umstellung gewesen. Vorallem ist meine Meisterin voll die Sportskanone gewesen. So jemand, der 6 Stunden Marathon läuft und dann erst warm ist. Und ich bin ja eher so der Typ, der sich nach einem langen Arbeitstag aufs Sofa wirft und irgendwas im Holonet anschaut. Mit was zu knabbern auf dem Schoss. Sie hatte mir diesbezüglich einige Veränderungen angedroht, aber ich glaub nicht, dass ich es jemals auch nur annähernd auf ihr Niveau geschafft hätte. “


Am von ihr empfohlenen Echani-Yoga wollte sie aber auf jeden Fall dran bleiben. Etwas mehr Beweglichkeit würde ihr gut tun. Auch wenns am Anfang schwer fiel.
Jax merkte an, dass sein Leben schon Holo-Drama genug wär und meinte, dass er nicht wüsste, ob er den Autoren verdammen oder lieben sollte. Bailee starrte vor sich hin.

“Kommt es dir nicht manchmal auch so vor, als würde dein Leben von einer verrückten Puppenspielerin gelenkt?...das hat mich Brianna auch gefragt, nachdem sie den Verdacht geäussert hatte, dass ich machtsensitiv sein könnte. Scheinbar ist das ein Phänomen, das auf alle machtsensitiven Personen zutrifft. Das Gefühl, dass man manchmal nicht der Herr seines Lebens ist. … Die Vorstellung ist irgendwie gruselig.”

Bailee runzelte die Stirn, ehe sie die Augen schloss, weil ihr schwindelig wurde.

“Ey, Droide. Was hast du mir da in die Adern gelassen? War das Zeug illegal oder hast du dich nur in der Dosierung vertan?”

Der Medi-Droide, der ihr das Relaxanz gespritzt hatte, wandte sich zu ihr um.

“Das Verabreichen von illegalen Substanzen in medizinischen Einrichtungen ist laut Paragraph…”


“Jaaa, schon gut. Sag doch einfach Ja oder Nein. Ich brauch keine detailierte Erklärung.”

grummelte Bailee und zog sich die Decke noch ein Stück höher.

“Wie sie wünschen. Also Nein und Nein.”

gab der Droide die gewünschten Antworten und Bailee versuchte nicht zu stöhnen. Statt dessen fing sie langsam an, ihren Zustand interessant zu finden. Sie hatte sich das letzte Mal so gefühlt, als sie 28 Stunden durchgearbeitet hatte. Ihre Augen schienen eine Bildstörung zu haben, wurde das Bild doch nach jedem Blinzeln noch einmal kurz schwarz, bevor sie wieder sehen konnte. Und ihr ganzer Körper fühlte sich fremd an. Wie etwas Schweres , das da unter ihr rumlag und bemerkenswerterweise auf ihre Kommandos reagierte. Wenn auch mit reichlich Verzögerung. Mehr zufällig hörte sie mit, was der Mirialaner mit der blauhaarigen Cyrenea beredete und das man letztendlich sie wieder um Hilfe bat. Ein Mitglied des Jedi-Ordens zu sein, schien zu bedeuten, für alle Probleme der Galaxie verantwortlich zu sein. Prima. Aber für das Problem der beiden hatte Bailee vielleicht sogar tatsächlich eine Lösung. Sie versuchte den Kopf zu heben, was nicht mehr ging. Statt dessen drehte sie den Kopf halt und versuchte, Jax und Cyrenea zu fixieren.

“Ich habn Idee. Is aber nich so ne Jedi-Idee. Eher so ne Bailee-Idee. Wiich schohn gesagt hab,bin ich ers seit ein baar Wochn hier. Hab hier was aufgbaut. Da is ja diese Quarantäne, 4 Wochn. Das heißt, das Schiff mit demich hergekommn bin, is noch da. Noch..”


Bailee hörte sich zwar reden, aber es fühlte sich absolut irreal an. Das war irritierend, weswegen sie kurz aufhörte und sich darüber wunderte. Sie verdrehte kurz die Augen, ehe sie wieder zu Jax sah.

“Noch 2 Wochn ungefähr? Dann fliegt das zurück nach Glee Anselm… Da habich ja noch ne Wohnung, die ich jetzt nich mehr brauche. Sie könnte da ja rein ziehen. Hat Möbel, alles. 2 Zimmer. Bad und Wohnzimmer und Schalfzimmer und Küche. Und ein Keller."

Die Nautolanerin drehte ihren Kopf schwerfällig in eine andere Richtung.

“Und ein Tür, nein, 4 Tür und und Fenster und Treppen.”


Es wurde ihr langsam irgendwie alles egal. Sie wollte nur noch schlafen und ein grosses Stück Fisch. Roh. Das wärs jetzt. Ihr Kopf rollte zurück und sie sah wieder Jax und Cyrenea an. Allerdings schien sie irritiert und es dauerte ein paar Sekunden, ehe ihr wieder einfiel, was sie eigentlich grad gemacht hatte.

“Man kann auch einkaufn , nebenan. Fast. Vielleicht… 400 Meter laufn. Und auch 400 Meter bis zu nem See, aber andere Richtung. Nicht zum Laden. Und man kann mitm ÖV in die grosse Stadt. 12 Minuten fahren, schon da. Party die ganze Nacht. Und lustige Leute. Aber was nicht lustig ist,das man zum Wäsche waschen raus muss. Raus aus der Haustür und ums Haus drum rum und in den Keller. Das is nicht lustig. Aber sonst gute Wohnung. “


Ihre Lippen wurden irgendwie dicker. Zumindest fühlte es sich so an. Dem Droiden war ihr gelalle natürlich auch aufgefallen und er war zu ihr gekommen, um die Infusion zu prüfen und noch einmal etwas in den Zugang zu spritzen. Bailee starrte inzwischen irgendwie nur noch an die Decke und atmete. Aber sicherlich würde diese Erfahrung nicht dazu beitragen, dass sie das nächste Mal mit mehr Freude und Zuversicht als Patient eine Krankenstation betrat.

Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation- mit Jax, Cyrenea, Rio und nem Medi-Droiden.
 
Coruscant Galactic City Jedi Tempel Hallen der Heilung Jax Anavrin, Bailee Troisi, Rio und Cyrenea

Es war noch immer alles surreal. Er, der Privatdetektiv, Sohn von Migranten, die nach Coruscant gekommen waren, vor dem Galaktischen Imperium geflohen waren und hier eine neue, bessere Zukunft hatten aufbauen wollen, waren im Moloch der unteren Regionen Coruscants gelandet. Sollte nun er, gerade er, der sich in diesem Moloch seine ökologische Nische gesucht hatte, dazu bestimmt sein dieser Nische zu entkommen und hier oben, an der Oberfläche, Teil eines monastischen Ordens zu werden, der die Ungerechtigkeit in der Galaxis bekämpfte? Es erschien ihm immer noch so abstrus, so… arbiträr. Doch schien er nicht das einzige Wesen zu sein, dass sich mit Zufällen und von oben oktroyierten Schicksalen konfrontiert sehen musste. Was Bailee Troisi erzählte, machte auf Jax einen ähnlichen Eindruck. Die Meisterin, die Bailee beschrieb, die sie Brianna genannt hatte, schien eine ziemlich resolute, aber auch aktive Person zu sein. Doch wer die Gerechtigkeit in der Galaxis herstellen wollte, konnte nicht lieb darum bitten. Manchmal mussten Tatsachen geschaffen werden. Jax Anavrin kannte das zu gut und diese Brianna schien aus einem ähnlichen Holz geschnitzt zu sein.

Was jedoch aus dieser Brianna geworden war, verstand der inquisitive Mirialaner noch nicht so genau. Bailee sprach von ihrer Meisterin in der Perfekt- oder Vergangenheitsform, sie schien den Orden verlassen zu haben, wie er aus dem Gespräch mit dem Droiden gehört hatte. Bailee war nun auf der selben Rangstufe wie Jax, sollte er sich entscheiden den Jedi beizutreten. Die Zahnräder seiner Gedanken drehten sich und versuchten sich einen Reim auf die Mosaiksteinchen zu machen, die Bailee ihm als Informationen gab. Direkt würde er vorerst nicht nachfragen, sondern sie einfach sprechen lassen, um sich ein komplettes Bild machen zu können. Hatte Brianna vielleicht Bailee verlassen, weil sie nicht zufrieden war mit den Fortschritten der Nautolanerin? Das erschien Jax doch etwas zu rabiat. Er kannte zwar die Regeln und Normen der Jedi nicht, doch erschienen sie ihm mitfühlend, gerecht und auf den Ausgleich aus. Sicherlich hätte sie das Gespräch gesucht. Nein, es musste einen anderen Grund dafür geben, einen plausibleren Grund.

„Hmmm.“ antwortete Jax wenig eloquent, in einem Versuch der Nautolanerin zu verdeutlichen, dass er er ihr gedanklich folgte, auch wenn er nicht viel dazu sagte.

Viel musste er auch nicht mehr sagen, denn erneut mischte sich der sie beide behandelnde Droide ein. Die Nautolanerin schien wirklich keine große Freundin von künstlicher Intelligenz zu sein. Wenn es um medizinische Belange ging, kannte sich der Privatdetektiv nur denkbar schlecht aus. Er wusste zumindest in welche Richtung er die Bactainjektionsnadeln halten musste, mehr aber auch nicht. Die genauen Details des Gesprächs zwischen dem Droiden und der Nautolanerin blieben ihm daher ein Datapad mit sieben Verschlüsselungen, doch als sie ihn wieder ansprach und auf Briannas Sichtweise des verrückten Puppenspielers ansprach, konnte sich der Mirialaner ein Lächeln nicht verkneifen. Seine Eltern wären erbost über die Parallele, die er nun ziehen würde, doch zum Glück waren sie nicht hier und würden auch niemals davon erfahren.

„In meiner Kultur glaubt man, dass die Macht, also DIE Macht, für jeden ein Schicksal bereithält und mit jeder Tat man den Weg zu diesem Schicksal pflastert. Bisher war das einzige, was ich davon hielt, Abstand. Aber nun…“ Für einen kurzen Moment starrte Jax gedankenverloren an die Decke, seufzte tief und sprach dann weiter. „Bin mal gespannt, was sich die Macht für mich in der nächsten Staffel ausgedacht hat.“

Viel mehr mussten sie dazu auch nicht sagen. Die Sitzposition erschien Jax unbequem, er versuchte sich aufzurichten, das durchgelegene Kissen irgendwie durchzuschütteln, doch wollte der Droide ihn immer wieder fixieren, zurück in die Liegeposition bringen. Währenddessen lauschte Jax Anavrin dem Vorschlag der Nautolanerin gespannt zu. Glee Anselm. Wie viele Wesen der Galaxis gab es Welten, die jeder kannte. Glee Anselm gehörte, so wie Scariff, zu einer der Welten, die jeder wegen der Strände kannte. Mehr kannte der Mirialaner zugegebenermaßen selber nicht, doch war es auch nicht wichtig. Es war eine sichere Welt. Fernab von Krieg und Zerstörung, kein Hort der Kriminalität in einem Ausmaße wie auf Coruscant oder Nar Shaddaa, konnte Cyrenea dort endlich eine Heimat finden, bis die Probleme sich, hoffentlich, in Luft auflösen würden.

„Was hälst du davon?“ fragte Jax die Blauhaarige schließlich, als Bailee mit immer lallenderen Worten ihren Vortrag beendet hatte.

Mit erhobener Augenbraue blickte der Privatdetektiv kurz zu Bailee, scheinbar schien irgendeine Betäubung einzusetzen oder irgendwas anderes ihr Sprachvermögen zu beeinträchtigen.

„Das klingt… das klingt toll.“ antwortete schließlich Cyrenea, doch ein gewisses Maß an Traurigkeit blieb.

Traurigkeit darüber, nicht bei ihr, Jax und Rio bleiben zu können. Doch sie kannte die Umstände, kannte das, was passieren würde, wenn sie hier blieb, zu gut. Daher fasste sie sich nochmal ans Herz und ging einen Schritt näher auf die Nautolanerin zu, einem Impuls folgende sie Umarmen zu wollen, bevor er erneut der Medi-Droide dazwischenging. Sie ging wieder einen halben Schritt zurück und lächelte Bailee an.

„Danke Bailee, dass du mir hilfst. Wirklich. Danke.“

Die ihr zugrunde liegende Traurigkeit blieb auch dem Ardennianer nicht verborgen, der zwei seiner Arme um sie legte.

„Och Kleines, irgendwann wirst du wieder nach Coruscant kommen können. Oder wir besuchen dich!“ versuchte Rio sie zu trösten.

„Das ist es nicht… zuvor hat sich niemals jemand so eingesetzt, wie ihr drei. Danke!.“

Die Worte der Blauhaarigen rührten Jax, auch wenn er es nach außen hin nicht zeigen konnte, ja auch nicht zeigen wollte. Plötzlich drehte sich Cyrenea aber um und blickte den Mirialaner an.

„Du solltest ein Jedi werden. So wie mich gibt es dort draußen Tausende. Sie alle brauchen Hilfe. Deine Hilfe.“

„Wir werden sehen.“ antwortete Jax darauf halbherzig, war er doch nicht darauf aus das jetzt in diesem Moment zu klären. Er war jedoch froh eine Lösung für Cyrenea gefunden zu haben,

„Dann ist es also beschlossen. Auch von mir einen großen Dank an Sie, Miss Troisi.“ Dem Privatdetektiv mit dem Auge für Details fiel auf, dass die Lippen der Nautolanerin geschwollen waren, es schien ihr nicht gut zu gehen. „Alles gut bei Ihnen? Sie reden ein wenig wie nach dem versprochenen Drink.“

Der Mirialaner wollte sich gerade zur Nautolanerin rüber beugen, doch hielt der 2-1B Medi-Droide ihn davon ab und drückte ihn, sanft aber bestimmt, zurück in seine Liegeposition, während der Mirialaner, mit rasselndem Atem und gerunzelter Stirn, seinen Blick von Bailee nicht abwenden konnte.

Coruscant Galactic City Jedi Tempel Hallen der Heilung Jax Anavrin, Bailee Troisi, Rio und Cyrenea
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Cantina - Yneha
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Mit ziemlich langsamen Schritten und einem aufgerichteten Blick stand die Jugendliche da...wie es schien, den riesigen Essenssaal betrachtend. Vermutlich hatte sie soetwas bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. Die Cantina war bunt gefüllt, mit den verschiedensten Spezies die es in der Galxis gab. Von Jünglingen bis hin zu Jedi-Meistern waren hier alle Ränge vertreten, die es bei den Jedi gab. Sie selbst war eine Anwärterin, eine Schülerin, die noch keinen festen Meister hatte. Das junge Mädchen erinnerte sich an kaum etwas, bevor es in den Tempel kam. Ihr Name war Yneha, denn das war bisher das Einzigste, an das sich das Mädchen erinnerte. Sie litt unter Amnesie, bisher unbekannt warum und wieso. Sie hoffte, dass ihre Erinnerungen eines Tages wieder kommen würden. Doch da sie machtbegabt war, nahmen die Jedi sie mit nach Coruscant. Sie trug eine braune Tunika und einen braunen Robenrock, dazu braune Stiefel. Durch ihre recht kurzen Haare wurde ihr Status eines Padawan-Anwärters, gekennzeichnet durch einen seitlichen Zopf, den sich jedoch auch am Hinterkopf trug, deutlich. Nachdem sie sich weiter in die Cantina hinein traute, sah sie kurz zu einem der Tische, an dem eine menschliche Jedi (Sarid Horn) und ein Jedi einer anderen Spezies (Eriu Curum) saßen. Sie sah einige Sekunden zu ihnen, bevor sie sich weiter umschaute.
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Coruscant - Jedi-Tempel - Cantina - Yneha, Sarid Horn, Eriu Curum
 
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