Coruscant-Untere Ebenen- Gassen- Second-Hand-Laden- mit Wes, Freydis,Alisah und Lianna
Die Ex-Jedi von der Rat Janson gesprochen hatte, hatte wohl nicht-so wie sie gedacht hatte- das Handtuch geschmissen. Es war schlimmer. Die Jedi hatte die Fronten gewechselt.
“Uuuh, Autsch.”
kommentierte Firedevs.
“Und dann auch noch eine Jedi, die ein Aushängeschild des Ordens war, wenn sie sogar im Holonet gezeigt wurde. Das ist dann natürlich übermässig bitter. Ich hoffe, dass ihr recht habt mit der Hoffnung. Obwohl… so überzeugend können die Sith ja nicht sein. Radan ist ja auch zurück gekommen. Vielleicht haben wir die bessere Küche oder so.”
Sie zuckte mit den Schultern und fing an zu grinsen, als Wes anmerkte, dass er eigentlich keine Lust hatte bis nach der Mission zu warten , bis sie ihm das andere Outfit zeigte.
“Ach, ihr seid ein Rat. Ihr schafft das schon , noch eine Weile mit eurer Neugier zu kämpfen. Ich glaube an euch!”
sie zwinkerte dem Mann zu. Allerdings hob sie mahnend den Finger, als er vorschlug, doch noch Badekleidung zu suchen.
“Nein, müssen wir nicht. Wenn wir während der Mission jetzt in so ne Lage kommen, müssen wir uns vorher wahrscheinlich eh nicht umziehen und wenn wir zurück sind, hab ich Badekleidung in meiner Tasche. Kein Bedarf.”
An ihrer “Vorgeschichte” wurde dann auch noch gefeilt. Grosse Liebe, klar. Aber das seine “leiblichen” Kinder ihr Habgier unterstellten , ließ sie eine Braue wölben und die beiden jungen Frauen ansehen.
“Habgier in der Unterstadt? Sicherlich nicht ungewöhnlich. Das kann einfach ein Schmuckstück der verstorbenen Mutter sein. Dann hätten sie sicherlich auch noch nen emotionalen Grund, die “neue Frau” misstrauisch anzuschauen. “
Wenn jemand wirklich darauf aus war, sich zu bereichern, griffen sie möglicherweise durchaus auf solche Methoden zurück.
“Aber vielleicht war es eher Dankbarkeit, die uns zusammengeführt hat. Ihr habt mich vor ein paar schleimigen Typen gerettet, die sich an mir vergreifen wollten. Aber ich glaub, wir müssen das jetzt nich sooo sehr ins Detail durchplanen. Die Situation wird wahrscheinlich eh anders und wir brauchen alles, nur nicht das, was wir vorbereitet haben. Das ist fast immer so.”
Sie zuckte erneut mit den Schultern und wandte sich ihrer Padawan zu, die den Kopf wieder gehoben hatte und die Schultern durchdrückte. Auch sie wollte sich der Mission zuwenden und bekundete, dass sie bereit seie. Firedevs lächelte.
“Du bist bereit. Und stark bist du auch. “
Eine ehrliche Feststellung. Diesen Schmerz immer wieder beiseite zu schieben, kostete enorm Kraft. Freydis war mental stark- eine gute Eigenschaft. Trotzdem legte Firedevs ihrer Padawan einen Arm um die Schulter. Eine ernstgemeinte Geste, die nach aussen eh zur Geschichte passte. Rat Janson bot an, eine andere Lösung zu finden und Firedevs schüttelte den Kopf.
“Wir bekommen das hin. Keine Sorge.”
sprach sie, auch für ihre Padawan. Sie würde der jungen Zabrak den Rücken stärken, wenn sie es brauchen sollte. Aber Firedevs hatte das Gefühl, dass das nicht nötig werden würde. Sie lächelte ihre Padawan an und man sah Stolz in ihrem Blick. Freydis war eine gute Padawan und sie würde diese Mission mit Bravur meistern.
Rat Janson schlug dann vor, dass sie von den Ringen ein Holo machen und dieses dann Sahra schicken sollte. Firedevs machte grosse Augen.
“Na, dann wär was los. Zumal meine Schwester sicher bei einer Hochzeit dabei sein wollte. Aber ich denke… das Holo mach ich trotzdem. Vielleicht muss ich sie irgendwann mal ärgern.”
Ein bisschen frech war Firedevs auch und Neckereien zwischen Geschwistern waren ihr nicht fremd. Jedi hin oder her.
Nachdem alle eingedeckt waren, wandte sich der Rat der Zahlung zu. Und er verhandelte mit einem Elan, dass Firedevs die Überzeugung gewann, dass er Spass dran hatte. Anschliessend verließen alle den Laden.Draussen ließ Wes sich wieder um sicherlich 20 Jahre altern und Firedevs musterte den alten Knacker vor ihr.
“Das ist echt übel. Nutzt ihr das auch um Kleinkinder zu erschrecken?”
fragte sie und bückte sich, um ihre Kleidung, Hände und ihr Gesicht leicht mit Staub zu bedecken. Eine Hand voll Schmutz landete auch in ihrem Haar und sie verteilte ihn in selbigem, damit es gräulich und ein bisschen zerzaust aussah. Abgenutzte Kleidung aber seidiges Haar und eine reine Haut...das passte hier unten nicht zusammen. Wenn sie aber aussah, als hätte sie die letzten Tage aus Sorge um ihren Mann keine Zeit zum Waschen und Umziehen gefunden, war das glaubwürdiger. Dann stützte sie den alten Mann, der sich bei ihr eingehängt hatte, damit er überhaupt vorwärts kam. Eine Tätigkeit, die sie auch nicht zum ersten Mal machte. Auch wenn das erste Mal schon viele Jahre her war, sowas vergaß man nicht. Während sie sich der Bar näherten, erklärte Wes, was zu beachten war. Das Codewort hieße “Dawb Sibleadua” und sie sollten sich an den Plan halten.
“Bei der Macht. Das Codewort ist ja ein Zungenbrecher. Wer auch immer da rein will, muss es wirklich dringend haben und übt das Codewort wahrscheinlich tagelang vorher.”
scherzte sie, während Wes sein Lichtschwert zog und es in einen Krückstock verwandelte. Firedevs passte ihren Stützgriff entsprechend an und sah zu Freydis.
“Alles klar? Rein ins Vergnügen?”
erkundigte sie sich noch einmal bei ihrer Padawan, als das Neonwerbebanner in Sicht kam. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit kurz nach innen. Ja, sie hatte erfahren, was es bedeutete , einen geliebten Menschen an eine unaufhaltsame Krankheit zu verlieren. Sie kannte diese Angst und diese Verzweiflung. Die falsche Hoffnung und die Enttäuschung, die der Hoffnung unweigerlich folgte. Heute jedoch berührten sie diese Gefühle eigentlich nicht mehr. Für diese Mission allerdings, rief sie die Erinnerung wach. Ließ sie lebendig werden und sich erneut von eben jenen Gefühlen erfüllen. Kontrolliert. Sie brauchte diese Gefühle für ihre Rolle und nur dafür erlaubte sie ihnen jetzt, ihren Zweck zu erfüllen. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht, ihre Hände wurden kalt. Ein Glanz trat in ihre Augen, der sie aussehen ließ, als hätte sie geweint oder war kurz davor. Sogar ihre Nase fing an zu laufen. Ihre ganze Körperhaltung passte sich der Verzweiflung an, die dieser Situation innewohnen musste. Ihre Ausstrahlung war echt, auch wenn der Grund ein anderer war, als sie jetzt vorgab.
So “vorbereitet” erreichten sie diese ominöse Tür und Firedevs hob tatsächlich zitternd die Hand um anzuklopfen. Ein kleines Fach neben der Tür öffnete sich und gab den Blick auf eine Kamera frei, die auf sie gerichtet war.
“Bitte. Sie müssen uns helfen!”
flehte Firedevs verzweifelt und jetzt fielen die ersten Tränen, die Bahnen in den Staub auf ihrem Gesicht zogen.
“Verschwindet!”
war die erste Antwort, mit der Firedevs aber schon gerechnet hatte. Es war eine Prüfung des Grades der Verzweiflung. Jemand, der nicht verzweifelt genug war, würde tatsächlich gehen. Aber Firedevs dachte nicht daran.
“Nein! Bitte! Seht hier. Seht ihr ihn? Das ist mein Mann. Er ist krank! Bitte! Wenn ihr ihm nicht helft, stirbt er!”
Ihre Stimme klang fast hysterisch.Mehr Tränen liefeb über ihr Gesicht und Firedevs wischte ihre Nase am Kragen ihres Ponchos ab. Man konnte ihn ja zum Glück waschen. Firedevs legte sich mächtig ins Zeug überzeugend zu wirken.
"Ich sagte haut ab!"
fragte eine mechanisierte Stimme. Entweder es war wirklich ein Droide oder jemand nutzte einen Stimmverzerrer. Spielte ja auch keine Rolle. Firedevs winkte Freydis alias Freya ran und übergab ihr das Väterlein auf dieser Seite für einen Moment, um näher an die Kamera ran gehen zu können.
"Das Codewort heisst Dawb Sibleadua, wenn es daran scheitert. Bitte lasst uns rein. Bitte."
Firedevs ging ganz nah an die Kamera, damit sie die Verzweiflung in ihren Augen sehen konnten.
“Wer sind die anderen?”
Fragte die Stimme misstrauisch und Firedevs wies auf die "Kinder" .
“Das sind meine Stiefkinder. Und sie hier ist eine Waise. Ihre Eltern sind der Krankheit schon erlegen. Bitte, lassen sie uns rein. Ich flehe sie an. Helfen sie uns! Die Kinder dürfen ihren Vater nicht verlieren. Bitte!”
Die Luke, die die Kamera verborgen hatte, verschloss sich und es wurde ruhig auf der Strasse vor der Bar. Hatten sie es gefressen? Firedevs atmete, lauschte, weitete ihre Sinne aus. Es war gut möglich, dass gleich eine Bande Bewaffneter aus einer Hintertür gestürmt kamen und das Feuer eröffente.Oder das verborgene Geschütze ausgefahren wurden, die auch innerhalb von einer Sekunde den Bereich vor der Tür sauber schiessen konnten. Firedevs wiederstand dem Drang, die Hand an ihr Lichtschwert zu legen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie immernoch beobachtete wurden und so eine Bewegung wäre verräterisch. Jetzt hieß es abwarten. Würde man sie rein lassen?
Coruscant-Unterstadt- vor der Bardak-Bar- mit Wes, Freydis,Alisah und Lianna