Coruscant

Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia und Steven + verschiedene Jedi

Steven stellte nun endgültig fest, dass solche Gespräche zwei Seiten einer Medaille waren. Zum einen reinigten sie die Seele, es tat gut sich endlich einmal alles herunterzureden, die nackte Wahrheit auszusprechen. Doch eben diese nackte Wahrheit, das ungeschönte Wort waren auch gleichzeitig schmerzhaft. Es schmerzte negative Dinge über einen selbst zu hören und es schmerzte in gewisserweise auch negative Sachen über jemanden zu erfahren, der einem unglaublich wichtig war. Wenn man wollte konnte man also eine gewisse Ironie in solchen Gesprächen erkennen. Eine Ambivalenz von ungleichen Gefühle. Erleichterung und Anspannung. Zuversicht und Angst.
Angst war derzeit jedoch das Gefühl, welches sowohl Tenia als auch Steven am besten Beschreiben würde. Angst vor der Zukunft, Angst vor der Wahrheit, Angst vor der Herausforderung und dem Unbekannten. Der Baron sah den traurigen Blick der Nullianerin und ihr Kopfschütteln. Nur all zu gern hätte er ihr aus dieser misslichen Situation geholfen, doch nun war es so, dass er auch ein Grund dafür war.

Steven erinnerte sich an sein Training, welches auch hier auf Coruscant stattgefunden hat, es fühlte sich an als ob zwischen damals uns heute Jahrhunderte vergangen waren. Nicht, weil der Jedi-Ritter eine erleuchtende Weisheit erlangt hatte, sondern weil sich so viel seit damals verändert hatte. Seine Träume, Wünsche, Vorstellungen von den Jedi, seine Vorlieben, Freundschaften. Einfach alles. Doch an eines erinnerte sich der Jedi besonders deutlich, eine Lektion die er von seinen Meistern gelehrt bekam und die in dieser Situation vielleicht passender nicht hätte sein können. Angst war ein Hindernis. Angst führte zu Wut und Hass und somit unweigerlich früher oder später auf einen dunklen Pfad.
Damals hatte Steven diese Lektion nicht vollständig verinnerlicht, hatte sie für nebensächlich gehalten, doch in dieser Lehre steckte so viel mehr. Angst, als natürlicher Reflex vieler Spezies, hatte einen Sinn: Es schärfte die Sinne und somit die Reaktionsmöglichkeiten des Individuums, doch es konnte auch negativ wirken. Lähmende Angst schränkte das Individuum ein, sowohl im Denken als auch in seinem Handeln. Für nicht machtempfängliche Wesen mochte das vielleicht in einigen Situationen schwierig sein, doch für Machtnutzer war dies eine große Gefahr.
Lähmende Angst führte, wenn überhaupt zu irrationalem Verhalten, zu unüberlegten Handlungen. Steven erging es so auf Thyferra, damals hatte er Angst um Tenia und eben dieser erging es nun so. Ihre Angst stand ihr im Weg zu wachsen, einen Schritt in die Zukunft zu machen. Steven schüttelte den Kopf und blickte die Nullianerin voller Zuversicht an. Wieso erkannte sie nicht, dass sie so viel erreicht hatte bisher? Das sie auf dem richtigen Weg war? Das sie so viel weiter war als er?

"Wenn ich bei den Jedi eins gelernt habe, dann das sie immer zu uns spricht. Manchmal hören wir einfach nur nicht richtig zu."

erwähnte der Jedi-Ritter eine weitere Lektion von damals un versuchte die Nullianerin mit einem optimistischen aber kurzen Lächeln zu beruhigen. Hatte sie Fehler gemacht? Ja. Hatte er Fehler gemacht? Ja, viele. Beide waren nicht perfekt, doch niemand war das. Vermutlich nicht mal der Rat der Jedi.

"Tenia, siehst du es denn nicht? Du hast eine viel wichtigere Lektion gelernt, als alle zuvor. Du kannst Fehler zugeben, vor anderen, und was noch viel wichtiger ist, vor dir selbst. Nicht mal Chesara oder Anakin sind frei vor diesen."

Steven atmete tief durch. Tenia war immer noch zusehend bedrückt. Diese ganze Situation setzte ihr zu, alles was sie getan hat oder gedacht hat, wer sie war und wie sie nun darüber dachte. War es eine Rechtfertigung, wenn er Chesara und Anakin als Beispiele nutzte? Nein, auch die mächtigsten und weisesten Jedi waren nicht perfekt, nicht sicher vor der Versuchung der dunklen Seite. Selbst seine ehemalige Meisterin, welche wie eine Heilige des Ordens wirkte, hatte Fehler und vielleicht auch dunkle Geheimnisse aus ihrer Lehrzeit.

"Nur wenn wir uns unserer Fehler bewusst sind, können wir daraus lernen. Aus welchen Beweggründen heraus du Dinge gemacht oder gedacht hast, du kannst es jetzt erkennen. Selbst wenn du fasziniert von der Macht einer Sith warst, diese Eigenschaft macht dich viel mächtiger als sie jemals sein könnte. Du kannst aus deinen Fehlern lernen, weil du eine gute Jedi bist. Weil du ein gutes Herz hast!"
Tenia wehrte sich mit aller Kraft gegen eine Versöhnung. Ihre Angst stand ihr im Weg. Auch Steven hatte diese Angst. Der Baron von Cirrus fürchtete sich jedoch davor, wie sich die Nullianerin entscheiden würde und vor allem, dass sie sich gegen ihn entschied.

"Ich kann dir nicht sagen ob wir versagen würden aber ich werde es verstehen, wenn.."
Steven wagte sich nicht den Satz zu Ende zu sprechen. Es war als würde er ihr die Worte in den Mund legen, wenn er weiter sprach. Es wäre seine Schuld gewesen, wenn die Nullianerin jeglichen Kontakt zu ihm abbrach, das wusste Steven, doch den Satz auszusprechen, rief ihm dies nun noch einmal mit aller Deutlichkeit in sein Bewusstsein.


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Coruscant-Jedi-Tempel- Gänge Richtung Gleiterplattform- mit Joras

Die Vorgeschichte des blinden Anwärters war irgendwie traurig. Mehrere Meister? Gut, es war nicht unbedingt schlecht, von verschiedenen Meistern zu lernen. So bekam man verschiedene Ansichten mit und traf vielleicht auch den Meister, der die selben Stärken hatte und einen so optimal fördern konnte. Aber bei diesem hier hatte sie ein bisschen das Gefühl, als ob er herumgereicht worden war.

“Seit mehreren Wochen sagst du? Das ist eigenartig. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie vom Rat mit einer Geheimmission betraut wurde und darum so wortlos verschwunden ist. Ich bin mir sicher, ihr ist dieser Schritt nicht leicht gefallen. “


Alicia versuchte, den Anwärter etwas aufzumuntern. Während sie sich ihrem ersten Ziel- der Gleiterplattform- näherten, offenbarte der Anwärter ihr seinen Namen. Kurz und bündig, ohne viel Ausschweifungen. Sehr gut. Als nächstes erklärte er, bisher weniger Lichtschwert-Training bekommen zu haben, als andere Machttechniken. Dabei fiel ihr etwas auf. Duzte er sie etwa? Alicia räusperte sich.

“Also erstmal ist es eigentlich normal, dass das Lichtschwerttraining erst etwas später anfängt und andere Machttechniken erstmal Vorrang haben. Ich kann also deine Meister total verstehen, vor allem, weil für dich Machtsinne und auch körperliche Übungen zur Steigerung des Gleichgewichts absolut wichtig sind, wenn du dem Orden wirklich als Ritter dienen willst. Ich denke, dein vorheriges Training zielte wohl vor allem darauf ab, oder? Und übrigens: Ein Anwärter oder Padawan duzt einen Jedi mit abgeschlossener Ausbildung nicht einfach so. Wenn es gestattet wurde, ja. Aber sonst sprichst du höhere Jedi bitte mit der 2. Person im Plural an. Also mit “Ihr” und nicht mit “Du.” ”


Alicia legte eigentlich jetzt nicht so viel Wert auf die korrekte Ansprache. Aber es gab Jedi, die darauf Wert legten und es war besser, wenn Joras sich das angewöhnte. Vor allem für Ratsmitglieder. Erst nach diesem Hinweis ging sie auf seine Frage ein.

“Wir hatten nur die letzten Koordinaten, von denen sie sich gemeldet hatten. Ich hatte eine Vision von der groben Richtung, in der sie verschwunden sind. Mehr ist leider nicht bekannt. Wir müssen sie wirklich suchen. Aber ich habe das Gefühl, dass die Zeit drängt. Achte auf das, was du hörst oder durch die Macht wahrnimmst.”


Das er erklärte, dass er ein paar Lektionen in Machtheilung hatte, war garnicht schlecht.

“Ich hoffe nicht, dass wir einen Heiler brauchen werden. Aber wenn doch, bin ich froh, wenn du dabei bist. “

Damit sprangen sie in einen Gleiter und Alicia manövriertesie durch den verhältnismäßig spärlichen Luftverkehr der Metropole. Rasch verschwand das Licht der Oberfläche und wich dem dunstigen Licht und dem Gestank der unteren Ebenen. Alicia brachte sie so nah es ging an den Ort zurück, an dem Nono sein Malheur passiert war.

“Ab hier heissts laufen. Dann wollen wir mal. ”

Alicia aktivierte noch den Autopiloten, der den Gleiter zurück zum Tempel bringen würde, überprüfte den Sitz ihrer Ausrüstung- vor allem des Lichtschwerts und ging los.

“Kannst du mir folgen? Hörst du meine Schritte? Oder brauchst du noch ne andere Orientierungshilfe?”

fragte sie, während sie schon zu dem Punkt zurück kehrte, an dem das Gerüst zusammengefallen war. Es lag natürlich immernoch da, aber von dem Elektriker fehlte jede Spur. Wahrscheinlich brauchte er erstmal einen Schnaps auf den Schreck. Oder er hatte für heute genug und war nach Hause gegangen. Beides war legitim nach diesem Erlebnis. Alicia ging an dem Gerüst vorbei zu einer Unterführung, in der die Beleuchtung ausgefallen war. Sie aktivierte ihre türkis-grüne Klinge, um Licht in die Dunkelheit zu bringen. Grafiti zierte die Wände. Zum Teil ließen sie erkennen, dass es immernoch Anhänger des Imperiums gab hier. Sie mussten vorsichtig sein. Ein paar Meter weiter gabelte sich die Unterführung. Alicia blieb stehen und sah die Gänge an.

“Hier ist eine Gabelung. Wo würdest du jetzt langgehen?”

Das war natürlich eine fiese Frage. Woher sollte der Anwärter das wissen? Aber vielleicht hielt der blinde Mann ja eine Überraschung für sie parat und wenn sie es nie herausfordern würde, hätte Joras auch keine Chance, neue Sinne zu entdecken. Gespannt sah sie Joras an und versuchte selbst schonmal ein Gefühl zu bekommen. Wohin würde die Macht sie leiten?


Coruscant- untere Ebenen - Strassen- mit Joras.
 

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Vermutlich hatte Steven recht, was das Zuhören betraf. Wesen aller Art ignorierten und überhörten oft. Hörten nicht richtig zu. Der Macht, anderen, sich selbst. So oft lag die Antwort in einem selbst verborgen, manchmal ganz leise. Tenia selbst hatte ihre innere Stimme oder ihr Gewissen (gab es da einen Unterschied?) oft genug überhört und das mit voller Absicht. Umso wichtiger war ihr, jetzt zu hören, aber Angst und Verunsicherungen waren zu laut und da lag keine klare Antwort vor ihr, noch weniger, wenn sie die Tatsache betrachtete, dass ihre Gefühle für Steven genauso uneindeutig waren. Die Nullianerin war verwirrt. Unsicher und sie fürchtete sich davor einen schwerwiegenden Fehler zu begehen.
Sie hatte definitiv dazu gelernt, konnte Fehler zugeben und vor allem hatte sie endlich die Größe andere um Verzeihung zu bitten. Etwas das sie lange nie getan, nicht einmal immer für notwendig gehalten hatte.

„Ich sehe so klar wie nie zuvor und gleichzeitig so verschwommen, dass ich überhaupt nichts mehr sehe“,

gab sie zu, auch wenn Stevens Frage eher rhetorischer Natur gewesen war. Sie wusste, dass andere auch Fehler machten, dass niemand frei davon war. Vor allem Anakin nicht, der selbst gegen seinen Hang zur dunklen Seite kämpfte. Der Kodex, vielleicht sogar die meisten Jedi, schienen keine wirkliche Hilfe zu bieten, was diesen Kampf betraf. Da waren Hinweise. Da waren Vorgaben, Maßstäbe und vor allem war da eine Menge schwarz und weiß. Hüte dich vor. Angst führt zu. Gerade so, als führe alles immer zu etwas. Als führe alles zwangsläufig in eine Richtung. Nicht, dass es um den Kodex der Sith besser stand. Aber wie sehr hätte es geholfen, vielleicht auch jetzt, wenn es da auch nur einen Satz gegeben hätte, der all die Zwischentöne, Zwischenfarben einbezog.
Vielleicht lag der Fehler gerade darin gegen etwas zu kämpfen. Gegen den dunklen Teil. Denn machte ihn das nicht viel wütender? Ging es am Ende nicht vielleicht um Akzeptanz? Darum zu erkennen und zu akzeptiere, dass da etwas war und mit diesem Teil zu arbeiten anstatt gegen ihn? Es war genau das, was Steven auch ausdrückte. Erst im bewusstwerden waren Dinge möglich. Und genau das war die Antwort. Sie sah den Stein erneut an, schloss die Faust wieder um ihn, als Entschlossenheit in ihr Gesicht trat.

„Versprich mir, dass du mich ansprichst, wann immer du siehst, oder spürst, oder denkst, oder auch nur vermutest, dass das was ich tue, einer Jedi nicht würdig ist“,

sagte sie und sah Steven eindringlich an.

„Versprich mir, dass ich das gleiche auch bei dir tun darf, ohne das alles zerbricht.“

Sie brauchte dieses Versprechen, die Einvernehmlichkeit, dass sie sich nicht einfach auf einen Weg begaben, sondern dass sie ein Auge aufeinander hatten und, dass sie ehrlich zueinander waren. Ohne dieses Versprechen… Er musste dieses versprechen geben. Er musste.


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Die Worte die Tenia aussprach hätten Stevens aktuellen Zustand nicht besser beschreiben können. Auch der Baron von Cirrus sah so deutlich wie lange nicht mehr und konnte doch nichts sehen. Die Macht offenbarte sich ihm nicht mehr bewusst und schon gar nicht wenn er es wollte und dennoch spürte er, dass es richtig war hier her zu kommen.
Der Thronerbe wusste nicht wohin ihn dieser Weg führte, aber er spürte, dass es sich gut anfühlte. Das es sich richtig anfühlte. Vor allem, dass er diesen Weg mit Tenia gehen musste und auch wollte.

Die Nullianerin war eine weise Jedi geworden. Ihr feuriges Herz hatte sie sich vermutlich immer noch bewahrt, zumindest offenbarten ihre Gefühlsregungen hier in diesem Gespräch eine gewisse Leidenschaftlichkeit, doch dieses feurige Herz handelte nun nicht mehr impulsiv und ohne die Folgen nicht zu kennen oder sich dieser einerlei zu sein. Tenia schien nun eine Jedi zu sein, eine Nullianerin, die sich über die Folgen ihres Handels bewusst war. Die ihre dunkle Seite kannte und nun auch erkennen würde, dass das Licht in ihr heller und stärker war. Leidenschaft war keine Eigenschaft der Sith, sie war viel mehr eine Eigenschaft der Jedi: die Leidenschaft Gutes zu tun.
Die Frage was "gut" war war zwar nicht immer einfach, doch der Gedanke daran anderen zu helfen und sich durch die Macht leiten zu lassen, schafften eine gewisse Klarheit. Tenia und auch Steven würden auf ihrem Weg noch viele Fehler begehen, viele Wesen enttäuschen und nicht immer korrekt handeln, nicht im Interesse des Rats und vielleicht auch nicht immer in ihrem eigenen Interesse. Doch dies waren die Bürden eines Jedi, sich der eigenen Fehler und Dunkelheit bewusst zu sein und handeln zu müssen, auch wenn es einem selbst nicht immer gefiel.
Hätte Steven den Befehl zum Abschuss.. zum Mord an den Imperialen nicht gegeben, wäre Tenia vielleicht entdeckt worden, wäre sie und Akani vielleicht anstelle des Soldaten gestorben. Damals hatte er so gehandelt wie er es wollte, wie seine Bindungen es verlangten. Es hätte die Mission gefährden können und viele weitere Leben. Handelte man Leben gegeneinander auf? Nein, doch es wäre seine Pflicht gewesen zu erst einen anderen Weg zu wählen, eine Alternative für den schnellen, einfachen Weg.

Tenia verlangte nun von dem cirresischen Baron, dass er ihr ein Versprechen geben sollte. Steven sollte die Nullianerin immer dann ansprechen, wenn sie etwas tat was einer Jedi unwürdig war. Im Gegenzug sollte sie es dem Baron ebenfalls immer mitteilen dürfen. Steven wollte leichtfertig auf das Versprechen eingehen, hielt dann aber noch einmal inne. Konnte er ihr dies wirklich versprechen?
Was wenn sie recht hatte, wenn sie scheiterten? Er würde sie erneut enttäuschen, würde sich selbst und seinen Ansprüchen nicht genügen. Doch Bestand das Leben nicht immer aus Risiken, das eines Jedi aus noch viel mehr?

Steven sah die Entschlossenheit in den Augen der Nullianerin und holte tief Luft. Er würde sie nicht erneut enttäuschen.

"Du hast damals auf Thyferra gesagt, ich habe keinen Platz mehr in deinem Leben. Wenn es auch nur dafür ist, dass ich dir helfe auf dem Weg der Jedi zu bleiben.. und du mir. Du hast mein Wort."
Der Jedi-Ritter fühlte einen Cocktail aus unterschiedlichen Gefühlen als er ihr das Versprechen gab. Aufregung, Anspannung, Erleichterung, Vorfreude, Ängste. Ängste. Da waren sie wieder. Doch dieses mal waren sie für etwas Gutes, die Angst sie zu enttäuschen würden Steven motivieren dieses Versprechen wann immer es ging zu halten.


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-- Coruscant | Jedi-Tempel | Gänge in Richtung Gleiter-Plattform | Alicia, Joras --


Joras seufzte, als er Alicias Worte in der Dunkelheit vernahm, welche ihn umgab. Vielleicht hatte sie Recht, vielleicht auch nicht. Jedenfalls, es stand nicht in seiner Macht dies zu ergründen. Der Chalactaner kannte Nei noch nicht lange, nicht so lange, dass sie ihm wohl etwas bezüglich ihrer Missionen anvertrauen würde. Würde er es denn, wenn er an ihrer Stelle wäre? Wahrscheinlich nicht, denn Joras war sich durchaus bewußt, dass er lange brauchen würde, um jemanden zu vertrauen oder gut kennen zu lernen. Oftmals blieb es meist bei einem ersten Eindruck, in manchen Fällen wurde dieser vertieft. Trotz des Wissens um die Nutzung der Macht würde sich das wohl kaum ändern, wenn er nicht einmal die Gesten der Personen sah, mit welchen er sprach. In diese Fall waren es wohl eher seine Ohren, welche Auskunft über die Gefühlslage des Gesprächspartners gaben. Gerade, wenn Joras sich nur rein darauf konzentrierte. Und das tat er, wenn auch unbewußt. Diese Aufmunterung, diese Hoffnung, sie war in Alicias Worten sehr heraus zu hören, was ein leichtes Schmunzeln bei dem blinden Chalactaner hervor rief.

Es wäre zumindest nicht unwahrscheinlich, aber ich kenne sie noch nicht so lange.


Für Joras war dies tatsächlich im Bereich des Möglichen, aber es brachte nichts, sich jetzt darum Gedanken zu machen wenn eine andere Aufgabe vor ihm lag welche seine Aufmerksamkeit benötigte. Aufmerksamkeit, welche auch Alicia als Fehlend bemerkte. Tatsächlich hatte er sie gedutzt ja, vielleicht aus Gewohnheit. Obwohl er es eigentlich selber hätte besser wissen müssen. Joras runzelte die Stirn und nickte langsam, als Alicia ihn an diesen Formfehler erinnerte. Sie sprach auch das Ziel der vorherigen Trainingseinheiten an, was wiederum zu einen Nicken des Blinden führte. Dann seufzte er leise.

Das ist gut möglich, dass es darauf abzielte, Meisterin Sunrider. Es war tatsächlich Einiges, was ich vorher für unmöglich gehalten habe, wie zum Beispiel dieses Wahrnehmen der Umgebung. Früher musste ich all diese Dinge ertasten, aber seit dem Beitritt in den Orden der Jedi und den zahlreichen Übungsstunden...
Joras schüttelte mit einer nachdenklichen Stimme den Kopf ...weiß ich, wo sich die Hindernisse befinden und oft auch aus welchen Material sie bestehen. Ich kann ihre Oberfläche an meinen Händen fühlen, auch wenn ich noch weiter von ihnen wegstehe.

Der blinde Chalactaner hatte seine Stimme gesenkt und eine gewisse Nachdenklichkeit lag darin. So wirklich konnte er diese Entwicklung immer noch nicht begreifen, selbst nach all den Übungsstunden, welche er absolviert hatte. Es war nicht mehr als die langen Konturen der Gegenstände, welche er erfühlen konnte, durch die Macht. Er sah sie nicht, aber er WUSSTE wo er sich im Raum befand und die Hindernisse sich verbargen. Doch mit der Zeit hatte er sich dran gewöhnt und gemerkt, dass seine übrigen Sinne scheinbar deutlich schärfer geworden waren. Geräusche, welche ihm deutlich intensiver vorkamen, als vorher. Gerüche und Gefühltes. Es war allerdings Alicia, welche ihn wieder aus seinen abtrifftenden Gedanken zurück in die Realität riss und ihm seine nächste Frage beantwortete. Für einen Moment blieb er stehen und hatte den Kopf leicht nach unten geneigt, wie so oft sprach er zumeist jemanden an, ohne auch nur das Gesicht in die Richtung des Gesprächspartners zu drehen.

Eine Vision?
Wieder wirkte Joras nachdenklich, dann schüttelte er den Kopf. Wie kann ich mir das vorstellen?

Es war etwas, was den jungen Chalactaner verwirrte. Aber nicht in der Art, dass ihm die Aussage tatsächlich fremd vorkam. Sondern es war eher das Wie, welches ihn so irritierte und das Weshalb – warum diese Visionen so scheinbar plötzlich auftraten. Ohne offenbar mit einem vorherigen Ereignis einher zu gehen. Wie hätte Alicia von dem Vorfall erfahren können? Oder war es eher seine Art, hier die Macht als Ganzes noch zu unterschätzen? Da war jedoch noch etwas, was ihn von seinen Gedanken ablenkte. Tatsächlich spürte er plötzlich einen kalten Luftzug, welcher ihn zusammen zucken lies. Frösteln lies. Seine Haare, sie wollten vorallem nach hinten fliegen und für einen Moment war der Blick auf das graue Tuch, welches er um die Augen gebunden hatte, vollkommen möglich. Mit gerunzelter Stirn neigte er nun den Kopf etwas nach oben, und schien scheinbar in Richtung der Luftstraßen zu schauen, wenn ihn die vollkommene Dunkelheit nicht daran gehindert hätte. Das monotone Surren der Triebwerke war nicht all zu weit von ihnen entfernt, wenn man bedachte, wie laut es an seine Ohren drang. Er fühlte, wie etwas kaltes seine Haut streichte. Aber da war noch etwas anderes, etwas Warmes, etwas was seine Lebensgeister wieder aus Müdigkeit des Morgens weckte. Joras spürte, wie er nach und nach entspannter wurde. Es musste also Tag sein und er genoss die Wärme auf der Haut, als er Alicia zum Gleiter folgte und vorsichtig mit den Händen automatisch ertastend, auch in das Luftgefährt einstieg.

Der junge Chalactaner wußte nicht, was nun besser war. Diese Hin- und Hergerissenheit, diese Verwirrtheit, welche er im Gleiter die ganze Zeit gespürt hatte oder dieser beisende Geruch nach Krankheit, Urin und Schweiß, welcher ihm nun in die Nase stieg. Innerlich schüttelte sich der junge Mann, auch wenn er diesen Geruch kannte. Er versuchte es zu ignorieren, als er Alicias Aura in der Macht folgte, welche durchaus einer strahlenden Wärme in der Dunkelheit glich. Es war doch recht ruhig hier, wenn man bedachte, dass sie sich in den unteren Ebenen befand. Und umso mehr lauschte Joras tatsächlich in die Umgebung hinein, sich bestätig auf die eigene Wahrnehmung mit allen Sinnen und in der Macht konzentrierend. Für einen Moment zuckte der blinde junge Mann etwas zusammen, als Alicia ihn erneut ansprach und durch ihre sorgsam ausgewählten Fragen ein erneutes Schmunzeln in sein Gesicht zauberte. Er begann damit, ihre Wesensart zu schätzen und dennoch hatte auch er den Drang, selbständig agieren zu können. Natürlich verstand er aber durchaus, dass ihm die Jedi-Ritterin lediglich ihre Hilfe anbot.


Nein Meisterin, ich spüre eure Präsenz in der Macht und höre auf die Schrittmuster. Das reicht mir vollkommen.

Joras Stimme war recht konzentriert, und auch seine Stirn war in Falten gelegt. Immer und immer wieder griff er unbewußt in die Macht hinaus, um seine Umgebung weiter zu erkunden. Und da noch etwas, was er nun spürte. Eine neue, kleinere Wärmequelle in der Nähe von Alicia, welche mit einer hohen Itensität nach ihm rief. Der Chalactaner richtete ein wenig den Kopf nach der deutlich kleineren Wärmequelle aus und runzelte noch mehr die Stirn, als er ein so vertrautes Summen vernahm. Es war tatsächlich der Lichtschwertkristall, welchen er hier spürte. Auch bei einem echten Schwert und nicht nur bei seinem eigenen Trainingsschwert, welches er mit sich führte. Diese Energie, welche einen so kleinen Stein pulsieren lies, schien ihn förmlich anzuziehen. Ein Gedanke, welcher ihn fast von seiner Umgebung abgelenkt hätte. Er würde noch weiter an seiner Wahrnehmung feilen müssen, noch sehr viel. Doch für diese kurze Zeit, so dachte sich Joras nach einer Weile, war er wohl doch schon recht weit gekommen. Den Holzstab, welchen er einst als Taststab benutzt hatte, hatte er sogar in der Kontrollstelle des Ordens zurück und für seine spätere Rückkehr verwahren lassen. Es war recht praktisch, dass die Landeplätze für die Gleiter durch eine solche Stelle gesichert waren.

Der Chalactaner hob, eben weil sein Kopf so gut wie immer etwas nach unten geneigt war, diesen wieder etwas nach oben als Alicia ihn ansprach und tatsächlich nach dem Weg fragte. Aus dem rechten Gang schien er einen deutlich angenehmeren Geruch zu vernehmen, als aus dem gegenüberliegenden. Vielleicht ein Ausgang aus dieser Unterführung? Aber welchen Weg würde jemand nehmen, wenn er fliehen würde? Oder war dieses Meister-Schüler-Paar garnicht vor etwas geflohen? Es war eher aus einer rationalen Sicht, wie Joras sich danach entschied. Oder vielleicht spielte doch ein wenig die Macht mit rein, deren Fühler der Chalactaner ausstreckte.


Wenn sie auf der Flucht waren, hätte ich den rechten Gang bevorzugt, Meisterin. Die Luft riecht dort besser, möglicherweiße ist das sogar ein Ausgang aus einer Sackgasse. Der linke Gang....
Joras drehte den Kopf natürlich in die Richtung und verzog etwas sein Gesicht. Ihm kam ein übler Gestank entgegen, so sehr dass es ihm fast den Magen umdrehte. Es roch nach Tod, nach Krankheit, nach anderen Übelkeiten wie chemischen Stoffen und ähnlichem. Mir wird schon schlecht, wenn ich hier stehe und meine Nase in diese Richtung drehe.. sprach er mit einer bitteren Stimme. Aber da war noch etwas anderes, was er fast nicht gefühlt hätte. Joras seufzte und versuchte erneut die Fühler seiner Macht auszustrecken und in eine bestimmte Richtung – nämlich den rechten Gang – zu lenken. Irgendwas scheint außerdem in dieser rechten Abzweigung zu sein. Etwas warmes....etwas, wie eine sanfte Berührung.



-- Coruscant | untere Ebenen | Strassen | in einer Unterführung | Alicia, Joras --
 
Coruscant | Jedi-Tempel | Meditationsgarten | Tenia und Steven + verschiedene Jedi

Tenia ließ Steven nicht aus den Augen, zu wichtig war das Versprechen, dass zu bekommen sie sich erhoffte. Sie wusste nicht, wie es mit ihr und ihm weiter gehen sollte, konnte, aber ohne das Versprechen konnte es nicht weiter gehen, dessen war sie sich sicher. Steven antwortete nicht sofort, sie sah deutlich in seinen Augen, dass er überlegte. Fast war es, als könne sie sehen, wie seine Gedanken hinter seinen Augen vorbeihuschten, überlegten, vielleicht auch abwogen ob sie das Versprechen zu geben vermochten, oder doch ablehnen mussten. Dann atmete Steven aus und als er das Wort ergriff, war zuerst unklar, was er sagen wollte. Damals auf Thyferra, ja da hatte sie ihm gesagt, dass da kein Platz mehr für ihn war. Sie hatte ihn aus seinem Leben gestrichen und sie hatte etwas Wesentliches von sich selbst gestrichen. Etwas verloren, aber auch etwas gewonnen. An jenem Tag hatte sie den Stein dafür ins Rollen gesetzt sich zu verändern und mit Steven auch die Nullianerin hinter sich zu lassen, die sie nicht hatte werden wollen. Dann gab er ihr sein Wort; da war kein Verhören, kein Irrtum. Er gab ihr sein Wort! Und da brach es erneut aus der Nullianerin heraus, wieder musste sie weinen, doch diesmal blieb sie nicht an der gleichen Stelle sitzen, sie konnte nicht, sondern wandte sich zu Steven und tat das einzige was sich in diesem Moment stimmig anfühlte. Sie umarmte ihn, presste ihn viel eher an sich und versuchet nicht nur Trost und Halt in seinem Versprechen und der Geste zu finden. Sondern vor allem in der Tatsache, ihn doch nicht verloren zu haben.

„Ich habe so Angst davor gehabt, dass du ein Sith wirst“,

kam, von Schluchzern unterbrochen und sie war sich so sicher gewesen, dass genau das geschehen musste.

„Ich dachte wirklich, ich hätte dich verloren,“

in doppeltem Sinne, als Person, die ihr einst etwas bedeutet hatte und als Jedi.
Was sie zu einem völlig anderen Gedanken brachte, der ihre Umarmung stockend werden ließ. Sie hatten nicht geklärt, was sie jetzt waren und da löste sich die Nullianerin langsam, ein klein weni widerwillig aus der Umarmung.

„Habe ich dich jetzt als Freund wiedergewonnen?“,


Sah sie ihn fragend an.

Mehr kann ich einfach nicht.“

Nicht, wo sie nicht wusste, wie aufrichtig das war, was sie fühlte. Nicht, wo sie einander kaum kannten. Nicht, wo sie schon einmal Herz und Unschuld an einen Mann verloren hatte. Denn während sie zweiteres nicht noch einmal verlieren konnte, sah es mit ersterem ganz anders aus.

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Coruscant - Untere Ebenen – In den Gassen, Second-Hand-Laden mit möglicherweise zweifelhaften Bezugsquellen – Freydis, Firedevs, Lianna, Alisah und Wes

Dass Firedevs nicht genau über Briannas angeblichen Seitenwechsel Bescheid wusste, ließ Wes hoffen, dass das Thema im HoloNet nicht ganz so hochgekocht wurde wie er befürchtet hatte. Denn Publicity wie diese würde immer irgendwo hängen bleiben, selbst wenn die Truppe um Eowyn, Ian und Ahna triumphal mit dem Heilmittel oder einer Schlüsselkomponente zurückkehren würden, was der beste denkbare Fall wäre. An alle anderen Möglichkeiten wollte Wes am Liebsten gar nicht denken. Das Leben von zwei Rätinnen und einer Menge anderer talentierter Jedi stand auf dem Spiel, von den Folgen für Coruscant gar nicht erst zu sprechen. Dafür eine hoffnungsvolle HoloNetkarriere zu zerstören war ein Preis, den zu zahlen sie bereit sein mussten. Aber vielleicht war Firedevs dort auch einfach nicht so viel unterwegs? So oder so hatte Wes das Gefühl, dass der Rat Brianna etwas schuldete, sollte sie wohlbehalten zurückkehren und erst recht, falls nicht.

»Ja, das ist nicht gerade die Sorte Publicity, die wir gebrauchen können – gerade in Zeiten wie diesen, wo unser Rückhalt in der öffentlichen Meinung langsam schwindet. Aber du hast Recht, das Beispiel Radan gibt mir Hoffnung, und die Vermutung, dass verletzte Eitelkeit im Spiel sein könnte. Kurz vor dem Vorfall hat der Rat ihr eine Beförderung zur Meisterin verweigert. Wenn ihr das wichtig ist, wird sie bei den Sith nicht viel Freude haben,«

Erklärte Wes und fühlte sich ganz schön schlecht dabei, eine schöne Frau zu diffamieren, um eine andere anzulügen. Die Chancen, eine von beiden dadurch im Bikini zu sehen, wurde dadurch nicht unbedingt größer.

»Ungeduld zur dunklen Seite führt, mein junger Padawan.«


Der Taanaber imitierte eine Szene, als wäre er ein junger Schüler, der vor seiner ersten Levitationsübung stand und dabei von einem der alten Meister von früher gemaßregelt wurde. Wenig später erklärte Firedevs, wie das Habgiermotiv sehr wohl plausibel sein konnte. Zugleich warf sie die Möglichkeit der galanten Rettung ins Spiel (oh, wenn das nur wahr wäre, dachte Wes) und stellte schließlich zurecht fest, dass sie nicht jedes Detail durchplanen mussten, wenn später sowieso alles ganz anders käme.

»Für dich würden sowohl mein Alter Ego hier als auch ich selbst sich in einen Blasterschuss werfen – und ich sag das nicht nur, weil mich die Macht dafür schützt. Aber du hast Recht, übertreiben wir es nicht mit den Planungen.«

Ihre einfühlsame Seite zeigte Firedevs an ihrer Padawan, die einiges an Trost nötig hatte, da ihre Tarnung als Stieftochter an einer wohl noch recht frischen Wunde rührte. Trotz der Verletzlichkeit machte Freydis aber einen starken, tapferen Eindruck.

»Ich bewundere deine Tapferkeit, Freydis. Ein Jedi zu sein bedeutet nicht, dass einem nichts nahegeht, schon gar nicht in so einem Fall. Vielmehr heißt es, dass man trotzdem tut, was getan werden muss, genau wie du jetzt. Aus dir wird einmal eine gute Jedi,«

Schloss sich Wes in der Hoffnung an, die richtigen Worte für die Situation zu finden. Manchmal war es aber auch das beste, mit Fröhlichkeit zu reagieren, so wie bei den Ringen.

»Ich kenne deine Schwester nicht zufällig?«

Vermutete der Jedi, war sich aber nicht sicher, woher es eine Verbindung geben sollte.

»Aber komm, lass es uns tun.«

Er steckte seinen Ring an den Finger, rückte Firedevs ganz nahe und reckte ihn in Richtung seines Holorekorders. Dass ein Bild von ihm zusammen mit einer derart schönen Frau dabei herauskam, war auch nicht gerade ein Nachteil.

Schließlich hatten sie das Geschäft verlassen und Wes setzte seine illusionäre Verkleidung auf. Wo die Jedi-Ritterin ihn neckte, war ihre Padawan sichtlich und erklärtermaßen beeindruckt.


»Das ist eine Macht-Illusion, Freydis. Zugegebenermaßen eine sehr fortgeschrittene, aber wenn du willst zeige ich sie dir im Tempel in allen Einzelheiten, damit du sie besser verstehst. Auch mit sehr einfachen Illusionen, die ein Padawan meistern kann, kann man schon eine Menge nützlicher Dinge anstellen. Nicht selten ist eine Ablenkung wie ein Lichtblitz oder ein Knall alles, was man braucht.«

Die brünette Schönheit ließ Wes zusammenzucken, als sie sich auf ihre Art an die Rollen anpasste. Er leidete sichtlich, als sie sich den Dreck von der Straße ins seidig glänzende, prächtige Haar rubbelte und ihr wundervolles Gesicht verschmierte und wäre nur allzu bereit, ihr anschließend beim sauber machen zu helfen.

Mit der Beschreibung durch Liannas Bekannten Torg fanden sie die richtige Tür (oder die, die sie dafür hielten) recht leicht. Firedevs übernahm das Reden und ließ ihren weiblichen Charme spielen, der zu Wes' Fassungslosigkeit auf taube Ohren stieß. Sie spielte sehr überzeugend und selbst wenn nicht, hätte er es kaum fertigbekommen, ihr irgendetwas abzuschlagen, wenn sie danach fragte, rein gar nichts. Erst das Codewort schien etwas zu bewirken – zur Unterstreichung trat Wes mit gespielter Unbeholfenheit näher an die Türkamera heran und reckte die angesteckte Blume näher an das Objektiv heran. Zusätzlich erklärte er:


»Wir haben das hier bekommen.«

Eine Weile passierte gar nichts, so dass Wes schon dachte, man hatte ihnen die Scharade nicht abgekauft. Doch mit einem Male glaubte er leise Schritte von drinnen zu vernehmen und ohne Vorwarnung ging die Türe auf, die eine gähnende Schwärze dahinter offenbarte. Unschlüssig was sie erwartete, begann der Jedirat fast automatisch, sich stärker auf die Macht zu konzentrieren, um einen möglichen Hinterhalt abzuwehren.

»Ich sagte dir doch, Schatzilein, dass mein Halbbruder weiß, wovon er redet,«


Sprach Wes vor allem vor wen oder was sich der Dunkelheit oder dahinter verbarg und genoss es dabei, Firedevs ungestraft so ansprechen zu können. In einem gewissen Abstand konnte er mehrere Präsenzen spüren, aber ob sich diese in demselben dunklen Raum aufhielten oder dahinter, wusste er nicht. Zögerlich trat er ein, vermeintlich gestützt von seiner Frau und dem ›Stock‹, ganz wie es seiner Rolle entsprach. Kaum hatten sie und die ›Töchter die Tür hinter sich gelassen, schloss sich diese mit einem Zischen und ein grelles Licht ging an, offensichtlich mit der Intention, sich gegen unerwünschte Eindringliche abzusichern. Mit den Augen ließen sich nur schemenhaft humanoide Gestalten wahrnehmen doch in der Macht erkannte Wes einen Menschen, irgendeinen Nahmenschen sowie einen Devaronianer. Ersterer und letzterer waren mit Blastergewehren militärischer Bauart bewaffnet.

»Seid ihr bewaffnet?«

Schnauzte sie der mit einem Handblaster bewaffnete Nahmensch an und Wes reagierte mit gespielter Unsicherheit, fummelte seinen DL-44 aus dem Holster und bot sie den Schemen im Gegenlicht mit dem Lauf auf sich selbst gerichtet an.

»H… hier. Wer geht denn heutzutage schon ohne Waffe aus dem Haus?«


»Keine Dummheiten!«

Blaffte der Wortführer der drei und fing an, sie abzutasten, den vorgeblichen Tattergreis zuerst. Die beiden Begleiter rückten näher, die Gewehrmündungen auf sie gerichtet. Als der Nahmensch nichts fand, fuhr er mit Firedevs fort, von der Wes wusste, dass sie ihr Lichtschwert versteckt unter der Kleidung trug und welches der Mann natürlich auf keinen Fall finden durfte. Ihn mit einer Illusion zu täuschen, dafür musste diese schon sehr gut sein.

»Hey! Finger weg von meiner Frau!«

Rief der Taanaber entrüstet aus und schlug dem Mann mit seinem ›Stock‹ die Hand weg, wobei er aufpasste, mit dem Teil zu treffen, hinter dem sich tatsächlich sein Lichtschwert verbarg. Einen Augenblick schaute der Mann verdutzt auf seine Hand, dann schlug er Wes mit der Faust ins Gesicht. So überzeugend wie möglich ging der Getroffene wie ein nasser Sack zu Boden.

»Ist das eine Art, mit einem Veteranen umzugehen? Ich habe in den Sturmtruppen gedient!«


Torg hatte ihnen ja gesteckt, dass die Leute, mit denen sie es zu tun bekämen, Jedi nicht sonderlich gerne sahen. Die Vermutung, Proimperiale vor sich zu haben, lag nahe. Vielleicht war es sogar eine weitere vom IGD gesteuerte Zelle, die für zusätzliche Unruhe sorgen sollte. Das würde erklären, dass sie auch eine skeptische Person, die sich nach Liannas Worten auskannte, überzeugen konnten, ein Heilmittel zu haben. So etwas lag zweifellos innerhalb der Möglichkeiten des IGD. Wichtiger jedoch war eine andere Sache: Wes hatte eine Platzwunde im Gesicht und wäre ihre Geschichte echt, wäre das bekanntermaßen ein großes Problem: sein Blut wäre infektiös. Er wischte sich übers Gesicht und betrachtete das Blut auf seiner Handinnenfläche mit gespieltem Entsetzen.

»Mädchen, bleibt weg von mir! Ich blute!!!«

Coruscant - Untere Ebenen – In den Gassen, Nebenraum der Bardak-Bar – Spitzbuben (NPCs), Freydis, Firedevs, Lianna, Alisah und Wes
 
[Coruscant | Orbit | Orbitalstation | Hangar] Willelme Bertheau, Fabienne Bertheau, General Arix Ordona

Noch während Willelme auf die Start Erlaubnis wartete fuhr er die Triebwerke hoch und machte den Jäger in wenigen Handgriffen Start klar, wärend er die letzten Handgriffe Tätigte wurde ihm via Funk mitgeteilt das er Start Erlaubnis hatte, Willelme schnallte die Gute um, und startete mit seinem A-Flügler durch. Er konnte klar die Beschleunigung spüren, welche ihn in den Sitz presste, kurz bevor der druck verschwand und er in die weiten des Weltraums raste. Willelme schaltete auf den Rotten Kanal um, um sich mit den anderen Rottenmitgliedern verständigen zu können. Er bekam mit wie seine Schwester sie beide ankündigte, damit die Flugkontrolle bescheid wusste das sie sich der Rotte anschlossen. Willelme positionierte sich auf der Backbord-Seite wärend sich seine Schwester auf der Steuerbord-Seite einordnete.

„So, dann wollen wir mal bisschen Fahrt aufnehmen. Wenn ihr brav seid, dürft ihr nachher noch ein bisschen spielen.“

Wurde von dem Rottenführer über den Rotten-Kanal mittgeteilt, ob es sich hier um eine Trainingsrotte, handelte, in welchem hauptsächlichen Kadetten waren, konnte Willelme bis lang nicht sagen, allerdings sah es so aus, da man jedem Piloten etwas Platz zum Manövrieren gab. Kurz darauf kamen die Information des geplanten Formationsflugs über den Informationsbildschirm rein. Will beschleunigte langsam, so dass man nicht aus der Formation brach, und niemand unter Druck gesetzt wurde.

„Damit ihr ein Gefühl für eure Jäger bekommt, fliegen wir jetzt mal ein paar kurven und Loopings. Und immer schön in der Formation bleiben.“

Will schob sein HUD nach unten, und platzierte seine Hände Ruhig auf dem Steuerknüppel und dem Schubregler, es war tatsächlich nicht nur seine Schwester, welche hier wenige Flug stunden hatte der Pilot in Purple Three war anscheinend auch ein Neuling, welcher noch in der Ausbildung war. Er selbst hatte schon einige Flugstunden und kannte sich auch somit besser mit dem Flugverhalten aus.

„Purple Four, bestätige.“

Bestätigte Will über den Rotten Kanal, und auch der Pilot von Purple three bestätigte das dieser verstanden hatte, sobald auch Fabienne bestätigt hatte begann der Rotten Führer mit der ersten Kurve nach links, Will zog den Gashebel leicht zu rück und drosselte damit die Maschine, um nicht in ein anderen Jäger zu fliegen, wären dessen drückte er den Steuerknüppel nach links, und beschleunigte den Jäger wieder um die Formation zu halten sein Vordermann hatte zwar einen leichten Fehler gemacht, welchen ihn etwas aus der Formation warf, allerdings war dieser Fehler noch zu verkraften, für sowas gab es ja diese Flüge. Um sich an das Fliegen in einem Schwerelosen rum zu trainieren. Natürlich durften solche Fehler nicht in einem Kampf passieren, da diese Tödlich enden konnten, was man ihm in seiner Ausbildung eingetrichtert hatte, damit er solche Fehler tunlichst vermeiden könne.

„Das war doch schon mal ganz gut.“

Wurde von dem Rottenführer über Com den Piloten mitgeteilt, kurz darauf flog der Rottenführer gleich das nächste Manöver, was etwas schwieriger werden sollte.

[Coruscant | Orbit | A-Wing „Purple four“] Willelme Bertheau, in nähe Fabienne Bertheau und Rotte (NSCs)
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation- mit Sarid, Eriu, Yneha, Jax, Cyrenea(NPC) und Rio(NPC)...in der Nähe: Patienten , Heiler und was da sonst noch so rumrennt

Es gab Momente, da stimmte das Timing einfach und das Gefühl dazu ebenso. Und es gab Momente, wo man gespannt auf etwas wartete und jedes Geräusch eigentlich störte.Die wenigen Sekunden nach ihrer Vorstellungsrunde der braunhaarigen Jedi gegenüber waren definitiv ein Moment der zweiten Sorte, denn plötzlich piepte das Com von Jax und er entschuldigte sich. Bailee grinste die Jedi entschuldigend an, als Jax sich zu Wort meldete. Es sei jemand, den er kenne und er müsse sofort los.

"Öhm. Ok? Und was ist mit diesem Syndikat?"


Der Privat-Detektiv antwortete mit einem Augenzwinkern, dass er schon gefährlichere Situationen überlebt habe und damit schon klar komme. Rio, der Ardennianer, hob einen seiner Arme und erklärte, er würde zur Sicherheit mitgehen. Zu zweit hätten sie vier Hände mehr. Bailee grinste. Die beiden hatten wenigstens Sinn für Humor, das musste man ihnen lassen.

"Also schön. Aber seid vorsichtig, ja? Alles Gute."


Bailee versicherte Jax noch, dass sie dafür sorgen würde, das Cyrenea auf die Amaryllis und damit nach Glee Anselm kam, sollten sie sich vorher nicht noch einmal wiedersehen. Die blauhaarige Cyrenea sah etwas unglücklich aus bei der Vorstellung, dem Grünhäutigen jetzt schon Lebewohl sagen zu müssen und bat, ihn zumindest noch zum Ausgang begleiten zu dürfen. Bailee zuckte mit den Schultern.

"Ich bin nicht deine Mama. Geh. Und wenn du eh schon in der Ecke bist, folg doch mal der Beschilderung zur Landeplattform L-271. Da steht die Amaryllis. Bestell denen nen lieben Gruss von mir und sag ihnen, sie sollen ihre dreckigen Socken von der Liege nehmen, damit du da einziehen kannst. Ich schick N`derim- das ist der grüne, pummelige Nautolaner mit der andauernden Panik-Attacke- nachher ne Nachricht, was es für dich für die Abreise noch zu beachten gilt. "

Die Nautolanerin grinste die Blauhaarige breit an und nickte ermutigend. Dann verabschiedete sie sich noch einmal von der Gruppe, mit der sie ihr erster Jedi-Abenteuer im Alleingang erlebt hatte und sah ihnen etwas wehmütig hinterher, als sie die Krankenstation verließen. Doch sie atmete tief durch und wandte sich wieder der braunhaarigen Jedi zu.

"Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Also, nochmal: Wann kommt Brianna zurück?"

Sie grinste die braunhaarige Jedi an und warf auch ihren Begleitern ( Eriu und Yneha) einen Blick zu. Damit war auf jeden Fall die Katze aus dem Sack, dass sie die Geschichte mit Briannas Arbeitgeber-Wechsel nicht glaubte. Und eigentlich gab es auch nichts, was die Frau vor ihr sagen konnte, was etwas daran ändern würde.

Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation- mit Sarid, Eriu, Yneha, in der Nähe: Patienten , Heiler und was da sonst noch so rumrennt
 
Coruscant – Jeditempel - Gänge - Eriu, Yneha und Sarid


Sarid schüttelte bekümmert den Kopf als Yneha zugab, dass sie sonst nichts über sich wusste. Ihr war nicht einmal bekannt, wo man sie gefunden hatte. Aber zumindest das war mit Sicherheit in der Datenbank des Tempels zu finden oder sie befragte einen der vorhandenen Heiler oder Droiden in einer der Krankenstationen. Während sie bei den Turboliften angekommen waren und der Spitzohrige eine Ebene auswählte, auf der sich eine Krankenstation befand, beantwortete Eriu die Frage Ynehas, was genau das C-Virus war.


"Richtig. Das einzige, was den C-Virus bisher einigermaßen zuverlässig heilt ist die Macht. Aber dafür haben wir nicht genug Heiler, obwohl diese alles tun, was sie können und oft arbeiten bis zur Erschöpfung. Aber das tun sie gerne, denn es rettet Leben und als Jedi widmet man sein Leben dem Ziel anderen zu helfen und für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen",


streute die Corellianerin gleich ein paar Informationen über die Jedi für das braunhaarige Mädchen ein, während der Turbolift bereits nach unten sauste. Der Jeditempel war schließlich groß und da es längst noch nicht wieder so viele Jedi gab wie hier Platz war hatte sich die Unterbringung mehrerer Krankenstationen und auch Labore angeboten.


"Es wird auch intensiv geforscht bezüglich wirksamer Medikamente, Therapien und Impfstoffe, aber das geht leider nicht von heute auf morgen. Aber dennoch, die Lage auf Coruscant hat sich im Vergleich zum Anfang beträchtlich verbessert. Immerhin sind die oberen und mittleren Ebenen wieder sicher und zugänglich und es wurden mit tatkräftiger Hilfe des republikanischen Militärs und Mitgliedswelten der Neuen Republik planetenweit Lazarette aufgebaut, um möglichst vielen Wesen zu helfen",


ergänzte sie und lächelte dann Eriu zu.


"Außerdem kannst du dir bei einem Jediheiler ansehen, wie Machtheilung funktioniert, Eriu. Solche Talente sind derzeit enorm wichtig und jeder in Machtheilung begabte Jedi hilft",


erklärte die dunkelblonde Jedi in Richtung Yneha. Kurz darauf hielt der Turbolift und sie waren da. Von dort waren es nur noch ein paar Schritte zur Krankenstation.


"Ok, wir sind nun praktisch da. Dann lasst uns mal schauen, wie es dort derzeit aussieht."


Sarid trat als erstes durch die deutlich beschriftete Eingangstür der Krankenstation. Allerdings hatte die Jedirätin nicht damit gerechnet, dass die Nautolanerin aus der Kantine dort bereits auf sie wartete. Während im Hintergrund viele belegte Betten und herumwuselnde Wesen und Droiden zu sehen waren lächelte Sarid Bailee zu, die eine Jedirobe wie die Corellinanerin trug.


"Das ging ja flott. So schnell hatte ich dich gar nicht erwartet, Bailee."


Dann verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht.


"Allerdings muss ich dir leider sagen, dass Brianna so schnell nicht wieder nach Coruscant zurückkehren wird. Sie befindet sich auf einer wichtigen, aber auch ebenso geheimen Mission für die Neue Republik. Stell dich besser darauf ein in der nächsten Zeit mit jemand anderem weiterzutrainieren. Wenn du möchtest kann du beispielsweise bei mir bleiben und mit Eriu und wie ich hoffe auch Yneha mittrainieren. Briannas ehemalige Padawan, Jediritterin It'Kles ist leider ebenfalls noch nicht von ihrer Mission zurück, wie es ja ursprünglich gedacht war - wenn ich das noch richtig im Kopf habe",


bot sie der Nautolanerin an. Ob zwei oder drei Padawane, das machte für die langjährige Jediritterin keine großen Unterschied, vor allem da es ja zeitlich begrenzt war.


Coruscant – Jeditempel - Krankenstation - Bailee, Eriu, Yneha und Sarid
 
Coruscant - Untere Ebenen – In den Gassen, Nebenraum der Bardak-Bar – mit Freydis, Wes,Lianna,Alisah und dem Empfangskomiteé

Als der Rat ihr verriet, dass diese Brianna vielleicht wegen einer verweigerten Beförderung zu den Sith übergelaufen war, runzelte Firedevs die Stirn.

“Man kann auch empfindlich sein. Hallo? Sie war ne Jedi? Das ist “wow” genug und aus Erfahrung weiss ich, dass die normalen Bürger meist kein Interesse daran haben, was für nen Rang man denn hat. Die, die sich dafür interessieren, sind Politiker, Adlige und sonstige der Oberschicht. Und selbst da würden sich die meisten noch mit nem Ritter zufrieden geben.”

Das jemand den Orden verlassen hatte, nur weil er oder- in dem Fall- sie keine Beförderung erhalten hatte, war absolut unverständlich. Wenn ein Padawan nach einer verpatzen Prüfung sagte, er überlege sich das doch noch anders- ok. Aber als Ritter- vor allem mit genug Erfahrung, dass ein Meister-Titel möglich gewesen wär- sollte anders reagieren.

“Wenn die Sith ihr auch keine Beförderung geben und sie so reagiert, schicken sie sie vielleicht gut verschnürt zurück an den Absender?”

Die Vorstellung war lustig, weswegen Firedevs grinsen musste. Doch dann zuckte sie mit den Schultern und das Thema war für sie erledigt. Komische Charaktere gab es schliesslich überall. Auch im Jedi-Orden. Wes äffte wohl noch einen seiner alten Meister nach, worauf Firedevs so tat, als würd sie auf diese Weisheit ein Schnapsglas heben.

“Hört, hört!”


sagte sie und sah Freydis an. Aber sie hatte nicht den Eindruck, dass ihre Padawan sehr ungeduldig war.
Das Wes sich für sie in einen Blaster-Schuss werfen würde, quittierte sie mit einem Lächeln und zum ersten Mal berührte sie sanft seinen Arm für diese Zugeständnis.

“Das ist lieb, aber das würde ich nicht wollen. Ausserdem kann ich durchaus auf mich selbst aufpassen, wenn mir keiner dazwischen springt. Aber: Wenn einem von uns etwas derartiges passieren sollte, sollte der andere sich besser darauf besinnen, die Padawane in Sicherheit zu bringen. Das hat sicher Vorrang vor allem anderen.”


Ein bitterernstes Thema, dass aber auch wichtig war. Aber Firedevs konzentrierte sich lieber darauf, dass sie alle es sicher wieder nach Hause schaffen würden.
Der Rat sprach anschliessend seine Bewunderung für Freydis emotionale Stärke aus und meinte, dass aus ihr mal eine gute Jedi werden würde.

“Sie ist bereits eine gute Jedi. Den Rest bis zum Ritter schaffen wir dann auch noch locker. Oder hast du etwa auch nur eine Sekunde daran gezweifelt?”


fragte sie Wes und zwinkerte Freydis zu. Klar. Padawane galten erst als vollwertige Mitglieder des Ordens, wenn sie ihre Prüfung bestanden und zu Rittern ernannt worden waren. Aber für Firedevs zählte noch etwas anderes: Die Einstellung. Es gab sicher genug Padawane, die sich nach Beginn ihrer Ausbildung noch ewig fragten, ob sie überhaupt in den Orden passten. Und wenn sie an ihre Schwester dachte, gab es sogar noch Ritter, die Zweifel hatten. Bei Freydis hatte sie aber nicht das Gefühl, dass sie an ihrer Bestimmung zweifelte. Das eigentlich fröhliche Zabrak-Mädchen hatte die Herausforderung mit ganzem Herzen angenommen und war mit Zuversicht und Neugier in ihre Ausbildung gestartet. Und Firedevs freute sich, ihr auf dem Weg die Hand reichen zu können. Während sie darüber nachdachte, lag ihr Blick lächelnd auf ihrer Padawan, die in ihrer Verkleidung gut und seltsam zugleich aussah und die jetzt all ihre Stärke gezeigt hatte, als sie den Rücken gestraft hatte um für die Mission bereit zu sein. Die Frage bezüglich Sahra lenkte Firedevs Aufmerksamkeit aber wieder auf den Jedi-Rat..ihren “Ehemann”.

“Keine Ahnung. Ich wüsste nicht, wo ihr euch mal begegnet sein könntet. Ihr Name ist Sahra und die Zeit, die sie in offiziellen Jedi-Niederlassungen verbracht hat, könnt ihr an den Fingern abzählen. Ich glaub, sie kennt kaum noch jemanden im Orden. Ausser Radan, mit dem sie wirklich auf dem Kriegsfuss steht. “

Wes hatte unterdessen seinen Holorekorder gezückt, sich nah neben sie gestellt und streckte seinen Ring Richtung Objektiv. Firedevs legte ihm ihrerseits verliebt den Kopf auf die Schulter, hielt auch ihren Ring so, dass Sahra es würde sehen können und lächelte. Für einen Moment hatte sie überlegt, die Zunge rauszustrecken. Aber dann würde ihre Schwester sofort wittern, dass das nur gespielt war und sie sie ärgern wollte. Jetzt würde sie definitiv ihre Zweifel haben. Das Bild war wirklich gut geworden, und Firedevs bewunderte es.

“Schönes Holo.Ich sehe fast aus wie meine Mutter mit langen Haaren. “


stellte sie fest und lächelte. Ihre Mutter hatte auch lange, braune Haare gehabt. Und Firedevs war damals fast das Herz stehen geblieben, als sie sie hatte kurz schneiden lassen. Aber sie hatte lange im Bett liegen müssen vor ihrem Tod und die langen Haare hatten sich immer verknotet oder als Zopf gestört. Firedevs atmete tief durch und riss sich von der Erinnerung los. Es war Zeit. Draussen, nach seiner Verwandlung, bot Wes Freydis an, ihr das mit der Macht-Illusion später zu erklären.

“Oh. Bei der Lektion würd ich auch noch einsteigen, wenns ok ist. “

meldete sich Firedevs auch gleich zu Wort und grinste Freydis erneut an.

“Dann bin ich mal für eine Lektion deine Mitschülerin. Wenn ein anderer Jedi eine Lektion anbietet und kannst das noch nicht: Sofort melden und dran hängen, wenn du Zeit hast. Man lernt nie aus. Als Padawan nicht. Als Ritter nicht und sicher auch als Rat noch nicht. “


Die junge Jedi rieb sich vorfreudig die Hände. Gut, es konnte auch passieren, das Illusionen nun so garnicht ihr Ding waren. Aber Heilen war schon so garnicht ihr Ding. Da musste sie doch auch mal wieder Glück haben. Gut, sie war eine ausgezeichnete Kämpferin. Körperlich und seelisch stark und Einfallsreich. Aber Illusionen waren- wie der Rat schon gesagt hatte- sicher nützlich.

Etwas später, als sie vor ihrem Ziel standen und nach erfolglosem Betteln auf Einlass warteten, bot Firedevs alles auf, was sie hatte. Schließlich zeigte Wes noch eine Blume, die er wohl bekommen hatte. Erst daraufhin öffnete sich die Tür in ein dunkles Loch. Ernsthaft? Und das wollten Heiler sein? Also Leute, die damit warben, das C-Virus heilen zu können? Schon allein die Umgebung schrie danach, dass die ein krummes Ding drehten. Das hier war kein Ort, an dem man armen Menschen half, wieder Gesund zu werden. Dreckloch. Wes erzählte was von einem Halbbruder, der ihnen wohl diese Adresse gegeben hatte. Firedevs blieb skeptisch, aber das wär sie als seine Ehefrau auch gewesen. 40% Skepsis, 60% Hoffnung darauf, dass ihr Mann hier tatsächlich gesund werden konnte. Darum schluckte sie sichtbar und half ihrem Mann über die Türschwelle in den dunklen Flur des Hauses. Eine Gestalt im Dunklen blaffte sie an, ob sie bewaffnet seien. Wes händigte tatsächlich einen Blaster aus, das Lichtschwert noch immer im Tarn-Modus in der Hand. Wenn die wüssten. Der Wortführer gab sich aber allein damit nicht zufrieden und tastete den Jedi-Rat ab. Oh-oh. Freydis war unbewaffnet, aber sie trug ihr Lichtschwert an der Seite. Sie überlegte sich, die Macht zu nutzen, um ihre Lichtschwert unter ihrem Poncho hin und her rutschen zu lassen. Immer da hin, wo die Hände nicht waren. Aber soweit kam es nicht. Wes , der alte Tattergreis, schien seine letzten Kräfte zu mobilisieren, um den Mann anzublöken, er solle sie nich anfassen. Dafür fing er sich einen Schlag ins Gesicht ein, bei dem man das Platzen der Haut an der Wange fast hören konnte.

“Niklas”


rief sie entsetzt den erstbesten Namen, der ihr einfiel und beugte sich zu ihrem “Mann” runter, um nach ihm zu sehen. Während dieser Bewegung ließ sie ihr Lichtschwert unter ihrem Poncho bereits Richtung Arm gleiten und als sie den Arm um Wes legte, tat sie so, als würd sie sich in seinem Mantel verfangen, ließ aber nur gezielt ihr Lichtschwert darin verschwinden.

“Ey, Weib! Weg von ihm!”

brüllte der Mann, der Wes geschlagen hatte und riss sie grob von ihm weg. Ein andere Mann war gekommen und richtete seinen Blaster auf Wes.

“Noch eine Bewegung, Alter, und mein Blaster heilt dich von dem C-Virus.”

Die Situation war gefährlich, aber nicht aussichtslos. Die Zeit bei Wes war zu kurz gewesen, als das das Begrüssungskommiteé an einen Waffenaustausch dachte. Und von Wes würde sie ihre Waffe hoffentlich schnell genug in ihre Hand rufen können, um noch effektiv zu sein. Wenn die Männer vor ihr das Lichtschwert fanden, würde es schwieriger werden.

“Lasst ihn in Ruhe! Ihr seht doch, dass er krank ist. Bitte!”

bettelte Firedevs noch einmal, während der Typ sie abtastete und dabei etwas länger als nötig die Hände auf ihren Brüsten ließ. Das war der Moment, in dem Firedevs sich das Gesicht des Mannes genau einprägte und beschloss, ihm nachher dafür noch die Hand zu brechen. Aber erst beim Rausgehen. Jetzt wär es kein guter Schachzug, also sagte sie erstmal nichts dazu. Wes dagegen schien den Männern ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen. Er erfand eine Dienstzeit bei den Sturmtruppen und gab an,ein Veteran zu sein.

“Sturmtruppen, eh? Wie war deine Nummer, Alter?”


Eine Fangfrage, aber Firedevs glaubte daran, dass Wes wusste, wie so eine Nummer aufgebaut war und das er eine zusammenreimte. Sie machte sich eher sorgen, dass die Mädchen noch irgendwie verdacht erwecken konnten. Aber wahrscheinlich war Lianna auch unbewaffnet und Alisah schätzte sie clever genug ein, um eine Waffe ähnlich an der Leibesvisitation vorbei zu schmuggeln wie sie. Wenn es daran schon scheiterte, wäre das kein gutes Zeugnis für 5 Jedi. Auch wenn 3 noch nicht voll ausgebildet waren. Für Ideen brauchte man die Macht nicht. Als Wes die Padawane dann anwies, von ihm weg zu bleiben, sah Firedevs mit ebenso grossem Entsetzen auf ihre Hände. Aber sie hatte Wes ja nur an seinem Mantel berührt. Kein Blut an Händen oder sonstwo. Der Mann, der sie “Untersucht” hatte, tat es ihr im selben Moment nach, was die Aufmerksamkeit noch einmal von den Mädchen weg lenkte. Wenn sie Waffen verstecken mussten, war das wohl die letzte Möglichkeit. Der Mann, der sie untersucht hatte, trat nun zuerst an Lianna, dann an Alisah und unterzog sie der selben “Prüfung” wie sie und Wes zuvor. Firedevs ging zu Freydis, legte ihr die Hände auf die Schultern und sagte leise, aber hörbar.

“Keine Angst, es wird alles gut.”

Der Mann warf ihr einen finsteren Blick zu, was Mama-Firedevs zu einer Antwort zwang.

“Das sind Kinder, sehen sie das nicht? Warum sollten sie Waffen mit hier her bringen?”


Gut, in der Unterstadt waren wahrscheinlich auch Teenies wie die drei vor ihr bewaffnet. Aber je mehr sie eine halbwegs heile Familie vorspielten, umso unvorsichtiger wurden die Männer vielleicht. Schließlich war der Mann zufrieden und sah sie mit einem eindeutigen Grinsen an. Oh ja, sie würde ihm die Hand brechen. Der würde sich nie wieder trauen, eine Frau derart anzusehen und zu berühren.
Das Wes jetzt blutete , schien die Sache für die Männer heikler zu machen. Einer warf Wes ein paar Einweg-Tücher vor die Füsse, damit er das Blut nicht überall verteilte. Ein anderer kam sofort mit einer Flasche an, deren Inhalt so sauer oder basisch war, dass die Blutstropfen auf dem Boden sofort hochschäumten. Da überlebte nichts, aber es zeigte die Angst des Empfangskommiteés. Gab es etwa doch kein Heilmittel? Wenn es ein wirksames Heilmittel geben würde, müssten sie dann nicht wesentlich entspannter sein?

“Kommt mit!Weib, hilf deinem Alten!”

befahl ihnen der eine Mann,marschierte vorran und fügte leiser dazu.

“Besser dich erwischt es als mich.”

Der Mann hatte definitiv Angst vor einer Infektion. Firedevs trat wieder an Wes´Seite, achtete aber auf die nötige Anspannung zu zeigen, die die Sorge um eine Infektion mit sich brachte. Bei der Gelegenheit holte sie sich auch ihr Lichtschwert von ihm zurück und ließ es zurück in die Tasche gleiten, in der es zu beginn der Mission geruht hatte.Wahrscheinlich war das nicht der letzte Adrenalin-Schub für heute. Was für unfreundliche Leute.

Coruscant - Untere Ebenen – In den Gassen, Nebenraum der Bardak-Bar – mit Freydis, Wes,Lianna,Alisah und dem Empfangskomiteé
 
Coruscant-untere Ebenen- Strassen- mit Joras

Als Joras meinte, er kenne seine Meisterin noch nicht lang, verzog Alicia das Gesicht. Die Verbindung zwischen einem Meister und seinem Padawan war etwas besonderes, geprägt von tiefem Vertrauen und Verständnis. Zumindest sollte es so sein.Aber offensichtlich war das schwieriger als es klang. Bei Juley hatte Alicia das Gefühl gehabt, dass es zu so einer Verbindung kommen konnte. Bei Nono war auch Potenzial da gewesen, aber bei ihm war es noch weit weg gewesen. Sie seufzte.

“Meister und Schüler sollten eine tiefe Verbindung haben. Ich hab meine Verbindung zu meinem Meister noch heute, auch wenn ich schon so lange kein Padawan mehr bin. Ich würde mich jederzeit voller Vertrauen an ihn wenden, wenn ich nicht mehr weiter wüsste. Aber irgendwie sind die Zeiten gerade komisch. Ich konnte so eine Verbindung zu meinen letzten beiden Schülern auch kaum aufbauen. Ich hoffe, das ändert sich bald wieder.”


Der blinde Mann berichtete ihr dann von seiner Ausbildung und Alicia lächelte wieder.

“Die Macht zu nutzen ist ein zusätzlicher Sinn. Genauso wie Hören und der Tastsinn. Allerdings muss er erstmal trainiert werden. Den Tast- und den Geschmackssinn trainieren wir schon im Mutterleib. Genauso wie das Gehör. Aber – auch wenn du dir das als Blinder vielleicht nicht vorstellen kannst- Sehen üben wir auch erst nach der Geburt. Neugeborene nehmen ihre Umgebung über die Augen kaum wahr. Alles ist unscharf und verschwommen. Darum orientieren sie sich auch erstmal hauptsächlich über Geruch und Tastsinn. Du hast die Erfahrung machen können, dass die Macht dir einen weiteren Sinn stellt. Das ist super und die Nutzung wird immer leichter sein. Aber so wie deine Beschreibung klingt, ist sie für dich schon Normalität geworden. Wie lange bist du schon im Orden?”


fragte Alicia neugierig. Offensichtlich hatte sie es hier mit einem erfahrenen Padawan zu tun. Sehr gut. Dann erhöhte sich die Chance auf einen erfolgreichen Ausgang der Mission. Seine Frage bezüglich ihrer Gabe und Alicia lächelte.

“Visionen sind Eindrücke aus Vergangenheit oder auch der Zukunft, die die Macht mir offenbart. Diese Fähigkeit entwickelte sich aber erst nachdem ich schon zur Ritterin ernannt worden bin. Du siehst: Man lernt nie aus. “

Sie kicherte leise und beschloss, sich das anzugewöhnen, damit Joras einen Anhaltspunkt hatte. Als sie an ihrem vorläufigen Zielort angekommen waren, erklärte der Padawan , dass er keine physikalische Führungshilfe bräuchte sondern ihrer Präsenz folgen würde.

“Wunderbar. Aber verlass dich nicht überall so auf deine Missions-Partner. Manchmal kann es wichtig sein, seine Präsenz zu unterdrücken. Zum Beispiel, wenn Sith in der Nähe vermutet werden. Das Machtsensitive Leuchtfeuer in der Macht sind, ist dir bestimmt schon aufgefallen. Sith nehmen das natürlich wahr und können gezielt auf Jagd gehen, wenn du dich so zu erkennen gibst. Allerdings kannst du die Macht dann auch nicht für etwas anderes nutzen, wenn du deine Präsenz unterdrückst. Es würde dich sofort verraten. “

An der Abzweigung, an der sie Joras nach seiner Meinung gefragt hatte, entschied er sich für die rechte Seite. Alicia klopfte ihm auf die Schulter.

“Ich glaube zwar nicht, dass sie hier schon auf der Flucht waren, aber ich würde auch die rechte Seite wählen. Das letzte Gefühl, dass du beschrieben hast, ist ein Signal der Macht und du folgst ihr. Das ist sehr gut. “

Damit setzte sich Alicia wieder in Bewegung und folgte dem rechten Gang.


“Hast du dich schon mit den Arbeitsbereichen der Jedi auseinandergesetzt? Was möchtest du machen, wenn du mal Jedi-Ritter bist?”


Kaum hatte sie das ausgesprochen, blieb sie wie angewurzelt stehen und brachte ihr Lichtschwert in eine andere Position. Ein Kräuseln der Macht, eine geflüsterte Warnung. Nur ein paar Sekunden später kam eine vier Personen starke Truppe, bewaffnet mit Blastern, kam um die Ecke. Alicia hatte zum Glück diese Vorwarnung gehabt. Bis sich die Vier von ihrer Überraschung erholt hatten, hatte Alicia schon einen Satz nach vorne gemacht und den ersten Entwaffnet. Die anderen 3 aber eröffneten sofort das Feuer, weswegen Alicia sich bemühte, sich zwischen den drei übrigen Angreifern und Joras zu bewegen. Sie wusste nicht, wie geübt Joras mit der Waffe der Jedi war und wollte nicht den nächsten Padawan zur Krankenstation bringen müssen.

Coruscant- Untere Ebenen-Strassen- mit Joras und 4 Angreifern (NPCs , einer entwaffnet)
 
Coruscant-Orbit- Fabienne in Purple Two- Rotte 3- mit Willelme in Purple Four

Die Rotte flog eine Reihe Manöver in Formation im freien Raum. Nachdem der Rottenführer damit halbwegs zufrieden war, beschleunigte er noch ein Stück in den Raum raus und Fabienne entdeckte ein paar kleine, blinkende Punkte. Bojen.

“Ihr seht die Markierungen vor uns? Wir üben jetzt Präzissionsflüge. So nah wie möglich dran vorbei, einmal auf der Steuerboard-Seite, einmal Backboard. Immer abwechselnd. Purple Four, sie fangen an. “

Die Markierung verlief nicht gerade, das konnte Fabienne erkennen. Das war nicht so einfach, wie es zunächst klang. Teilweise mussten scharfe Kurven geflogen werden und auch auf der Vertikal-Achse gab es abweichungen. Fabienne beobachtete ihren Bruder aufmerksam und hoffte,nachher sauber durch diese Übung zu kommen. Diese Bojen waren sensibel, sie fielen aus, wenn man sie berührte, aber machten keinen Schaden am Jäger. Trotzdem gaben ausgefallene Bojen natürlich Abzüge in der Bewertung. Nach Will kam erst ein anderer Jäger der Rotte dran, bevor sie sich beweisen musste.

“Purple Two verstanden”


bestätigte sie dem Rottenführe. Nachdem ihr Vorgänger mit einem Fehler durch die Bojen geflogen war, wurde Fabienne doch für eine Sekunde nervös. Aber sie hatte so eine Übung doch schonmal geschafft und war zumindest die Zweitbeste ihre Klasse auf der Akademie. Sie würde das schaffen.

“White 3, du wärst im Einsatz jetzt tot. Das muss besser werden!”


rügte der Rottenführer den Fehler ihres Vorgängers, während Fabienne sich in Position begab. Noch einmal atmete sie tief durch. Konzentration und ein ruhiges Händchen. Das war das, was sie jetzt brauchte. Entschlossen schob sie den Schubregler nach vorne und beschleunigte ihren A-Flügler auf die vorgegebene Geschwindigkeit. Die erste Boje rauschte Steuerbord an ihrem Jäger vorbei und Fabienne musste ihren Steuerknüppel scharf nach rechts reissen, um die zweite Boje mit ihrer Backbord-Seite umrunden zu können. Die dritte Boje befand sich Links über ihr. Die junge Pilotin ließ ihren Jäger rotieren um es auf Kurs zu bringen und die dritte Boje sauber hinter sich zu bringen. Irgendwie schaffte sie es durch den Parcours und wischte sich die feuchten Hände an ihrem Overall ab, als sie zu Will und dem anderen Piloten aufschloss.

“Gut gemacht, Purple Two. So muss das aussehen. “

kam vom Rottenführer und Fabienne lächelte.Zumindest würde Will ihr jetzt nichts unter die Nase reiben können. Nachdem alle die Bojen umrundet hatten, meldete der Rottenführer die nächste Übung an.

“So. Jetzt sorgen wir mal für ein bisschen Action.”


meldete er an und plötzlich fingen die Bojen an, wie verrückt durch die Gegend zu flitzen.

“Formation auflösen.Schnappt sie euch! Aber vorsicht: Sie markieren euch und jede Markierung zählt als Abschuss!”


befahl er und Fabienne hielt sofort nach den winzigen Bojen ausschau. Vor dem schwarzen Hintergrund des Alls waren sie kaum zu sehen, was es nur schwieriger machte. Schnell hatte sie eine Boje ausfindig gemacht und machte sich an die Verfolgung. Die anderen Bojen waren auf dem Taktikbildschirm als rote Punkte markiert und so konnte Fabienne erkennen, dass sie erstmal noch nicht verfolgt wurde. Hoffentlich blieb das noch einen Moment so.

Coruscant-Orbit- Fabienne in Purple Two- Rotte 3- mit Willelme in Purple Four
 
[Coruscant | Orbit | A-Wing „Purple Four“] Willelme, in nähe Fabienne und Rotte (NSCs)

Nachdem sie sich durch verschiedene Manöver aufgewärmt hatten und bis auf kleinere Fehler nichts Passiert war wurde von dem Rotten Führer erneut beschleunigt, und man konnte auf dem Schwarzen Hintergrund des Weltraumes Bojen entdecken.

“Ihr seht die Markierungen vor uns? Wir üben jetzt Präzissionsflüge. So nah wie möglich dran vorbei, einmal auf der Steuerboard-Seite, einmal Backboard. Immer abwechselnd. Purple Four, sie fangen an. “

„Verstanden.“

Bestätigte Willelme und erhöhte den Schub, während er auf die Boje zu flog schaute er sich die Route die er fliegen musste genau an, und prägte sich diese so gut es ging ein. Natürlich blieb einem in einer Kampfsituation nicht die Zeit dafür, allerdings hatte er hier die zeit dafür und nutzte diese auch aus. Er flog die erste Boje an, und kurz nachdem er diese Passiert hatte drosselte er kurz die Maschine und legte den Steuerknüppel wieder um, damit er die nächste passieren konnte und sich nicht mit ihr in der Mitte traf und sie mit der Front des Jägers einfach mit nahm, dabei achtete er besonders darauf nicht zu viel Schub und nicht zu wenig Schub zu geben. Nachdem er alle Bojen Passiert hatte, wobei er die ein oder andere fast erwischt hätte flog er wieder zurück zu den anderen der Rotte und ordnete sich wieder ein. Der Pilot nach ihm wurde losgeschickt, dieser hatte allerdings ein Bojen kontakt, weshalb der Rottenführer für diesen Kontakt rügte. Nach dem der Rottenführer den Piloten für seinen Fehler gerügt hatte wurde auch gleich Fabienne losgeschickt, um den Parkour zu meistern Will achtete auf alles was seine Schwester machte, doch sie hatte wie er keinen Kontakt zu vermerken, allerdings hatte sie auch die zeit sich die Positionen der Bojen ein zu prägen, was das noch etwas einfacher machte, zwar nicht viel einfacher, aber einfacher.

„So. jetzt sorgen wir mal für ein bisschen Action.“

Wurde vom Rottenführer gemeldet, die Bojen schwirrten aus einander und Will wusste was nun kommen würde, eine Gefechtsübung, diese Vermutung wurde auch kurz darauf durch die Anweisung des Rottenführers bestätigt.

„Formation auflösen. Schnappt sie euch! Aber Vorsicht: Sie markieren euch und jede Markierung zählt als Abschuss!“

„Purple Four verstanden.“

Bestätigte Will, und brach seitlich aus der Formation aus, nun musste man auf seine Boje und die der anderen achten, zudem durfte man noch seinen Flügel man im blick haben um diesen gegeben falls zu schützen. Die Bojen wurden als rote Punkte auf dem Taktikbildschirm gekennzeichnet, welches ihnen auch gleichzeitig die Information gab ob sich ein Kontakt hinter ihnen befand oder ob sie erfasst werden. Will fand recht schnell ein Ziel, und drückte den Schubregler etwas weiter nach vorne um mehr Schub zu bekommen, damit er die Boje nicht verlor, gleichzeitig behielt er auch seinen Wing man im Blick, welcher sich ebenfalls auf eine Boje stürzte. Will versuchte seiner Boje den weg ab zu schneiden indem er ausscharrte und auf ausscherte ging, zudem erhöhte er noch das Tempo, sobald die Boje seinen gegenwertigen Kurs kreuzte könnte er einen Treffer landen. Tatsächlich ging sein Plan auf, kurz bevor due Boje ihn Passiert hatte gab er einen Feuerstoß ab, und erwischte die Boje im vollen Flug. Die Boje hielt an, wärend Will sich daran machte seinen Jäger an die Leistungsgrenze zu bringen um von der Boje weg zu kommen, da diese wahrscheinlich gleich die Verfolgung aufnahm. Tatsächlich wurde ihm auch mitgeteilt das nun er der verfolgte war und Will startete die ersten ausweicht Manöver um sich wieder hinter die Boje zu setzen, damit er diese erneut abschießen konnte. Ein blick zu seinem Flügelmann verriet Will das dieser Probleme mit seiner Boje hatte.

„White 3 ich komme zu dir, du weichst kurz vor mir nach steuerbord aus.“

Sein Plan war, dass sie die Bojen gegen einander Manövrierten, so dass sie sich gegenseitig trafen, um seiner Boje dies zu ermöglichen drosselte Will seine Maschine wieder etwas.

„Geht klar. Ich habe sich im Sichtfeld.“

Es war kein ungefährliches Manöver, was Will vorschlug, da dieses auch ins Auge gehen konnte, wenn man nicht derzeitig auswich und so einer Kollision entging. Die beiden Piloten steuerten direkt aufeinander zu und auch die Kollisionswarnung wurde schon von dem Computer durchgegeben.

„Ausweichen in drei… zwo… eins… Jetzt!“

Will riss förmlich den Steuerknüppel nach steuerbord, um einer Kollision auszuweichen, während die beiden Bojen diese Gelegenheit nicht mehr hatte und gegen einander flogen.

„Gute Arbeit White 3.“

Lobte Will seinen Flügel man, welcher bei dem Präzisionsflug nicht so gut war, wie jetzt gerade.

„Hervorragende Arbeit ihr zwei. Purple Four, gut mitgedacht.“

„Danke Sir.“

Nach der kleinen Konversation begannen die verfolgungsjagte wieder, dieses Mal war allerdings wieder Will an der Boje dran und nicht andersrum. Nachdem sie einige zeit lang den Kampf geübt hatten ließ der Rottenführer die Bojen wieder in Standby Versätzen, und gab den Befehl sich wieder bei ihm zu sammeln.

„An alle, gute Arbeit. Jetzt wird es etwas Actionreicher, jeder kämpft nun mit seinem Flügel Man, sprich Purple Two, kommt zu mit und White three kämpft mit Purple Four. Nicht vergessen, achtet auch auf die anderen Rottenmitglieder, wir kämpfen jetzt in klarer unterzahl.“

Will konnte sehen wie siech erneute vier Bojen zu den anderen Gesellten, also war es nun ein vier gegen Acht. Die Bojen wurden zwar nur von Druiden gesteuert, dennoch war es sehr ansträngend gegen vier mit einem Flügel man zu kämpfen. Dennoch war es eine gute Übung um alle Feind Objekte im blick zu haben und diese auch zu eliminieren.

„Purple Four hat verstanden.“

Kurz nachdem jeder seine Bestätigung gegeben hatte wurde die Formation der Bojen aufgebrochen und auch die Rottenmitglieder brachen die Formation auf, um sich auf die Bojen zu stürzen.

[Coruscant | Orbit | A-Wing „Purple Four“] Willelme, in nähe Fabienne und Rotte (NSCs)
 
-- Coruscant | Untere Ebenen | Strassen | Alicia, Joras --


Noch immer versuchte er den Geruch von der linken Seite zu unterdrücken, aber so ganz gelang es Joras nicht. Irgendwann drehte der blinde junge Mann seinen Kopf dann nach rechts, aber dennoch, dieser Geruch wollte ihm nicht aus der Nase gehen. Vorerst jedenfalls. Zumindest jedoch, und darüber war der Blinde durchaus froh, schien dies für Alicia nicht ganz so schlimm zu sein. Es war das Gespräch, welches ihn von diesem Geruch ablenkte.


Ich glaube, eine Verbindung wie Ihr sie beschreibt, bestand nur bei meiner ersten Meisterin. Der Kontakt zu ihr ist allerdings abgerissen. Danach jedoch
, ... Joras schüttelte langsam den Kopf, aber schwieg für den Rest des Satzes.

Tatsächlich war die Verbindung zwischen ihm und Eowyn etwas Besonderes gewesen. Joras hatte sie durchaus als Person gemocht. Die Art, auf welche Weiße sie mit ihm ungegangen war, war mehr als natürlich gewesen. Und sie hatte ihm durchaus den Freiraum gelassen, welchen er gebraucht und auch gewollt hatte. Soweit er sich erinnern konnte, hatte sie ihn nicht besonders vorsichtig aufgrund seiner eigenen Blindheit behandelt, wofür er ihr immer noch dankbar war. Es gab nur wenige, die auf die Befindnisse blinder Personen Rücksicht nahmen, und auch Alicia schien eine solche Person zu sein. Zumeist war dennoch das Gegenteil der Fall, die meisten Lebewesen, welche ihm begegnet waren, hatten für den Geschmack des Blinden zu viel Mitleid mit ihm - zum Teil unwissentlich vorgetäuschtes Mitleid. Dem jungen Chalactaner lag viel daran, dass er eine gewisse Selbstständigkeit behalten konnte. Zum einen durch seine regulären Sinne, aber auch die Macht schien mehr und mehr ein Verbündeter dieses Wunsches zu werden. Wie wohl die Zukunft aussehen würde? Joras hatte eigentlich sein Ziel erreicht, doch mehr und mehr verspürte er diese gewisse Neugierde und immerhin, er war noch Padawan. Dies bedeutete doch sicherlich, dass er noch lange nicht alles gelernt hatte, was ein Jedi-Meister wußte. Oder doch? Oder war dies schlichtweg unwahrscheinlich?

Es müssten etwas mehr als vier Jahre sein. Ich fürchte, ich habe mich schneller dran gewöhnt als ich sollte. Es ist...anders. Aber wahrscheinlich habe ich speziell in diesem Bereich der Macht noch einiges zu lernen.

Ab einen gewissen Punkt konnte Joras den Worten Alicias schlichtweg nicht mehr folgen. Jedesmal, wenn er sich Farben oder die Nutzung des Sehsinns in Gedanken vorstellen wollte, spürte er eine tiefe Leere. Nichts. Als wären diese ständig redenden Worte in seinem Kopf von der einen Sekunde auf die anderen verschwunden. Er schüttelte verzweifelt den Kopf, als er merkte, dass er das Sehen ansich wohl nie verstehen würde. Es ergab schlichtweg keinen Sinn für den Blinden, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Ich kann euch nur bis zu einem gewissen Punkt folgen, Meisterin. Jedenfalls, was dieses...Sehen betrifft. Mit was lässt sich das vergleichen? Unscharf, Verschwommen? Es waren Worte ohne Klang für ihn. Ohne Bedeutung. Fragend runzelte Joras wieder seine Stirn, und dies war wohl eine der häufigsten Gesten, zu welchen er überhaupt fähig war.

Das klingt fast danach, als würde da eine eigene Geschichte dahinter stecken? Joras drehte seinen Kopf etwas in Richtung von Alicia, und die vielen Tage im Lazarett kamen dem Blinden wieder in Erinnerung. Vielleicht war der Aufenthalt dort für ihn etwas Besonderes gewesen. Oder eine Offenbarung, wie einer der Jedi-Ritter in den Hallen der Heilung es genannt hatte. Es war der Ort gewesen, an welchen der Chalactaner seine ersten Schritte in der Machtheilung getan hatte. Erst nach und nach erinnerte er sich an die Jedi-Heilerinnen, welche trotz ihrer Müdigkeit weiter und weiter ihre Fähigkeiten verwendet hatten. Die vielen Stimmen und Geräusche, welche er vernommen hatte.

Ihr sprecht von Verschleierung, wenn ich mich recht entsinne. Ich habe noch keinen Weg gefunden, diese, für mich immer noch neue Art der Wahrnehmung und diese Technik zu vereinen. Es sollte möglich sein, die Präsens dann ebenfalls geringer erscheinen zu lassen?


Ob er es ausprobieren konnte? Doch wie hatte er diese Fähigkeit damals angewandt? Der Gedanke an etwas, was vergraben lag – richtig. Joras kramte in den hintersten Winkeln seines Gedächtnis und versuchte sich die Form einer Same vorzustellen, welche in seiner Hand lag. Oval rund, einförmig fest und fast federleicht. Und die Erde, in welche sie gebettet war. Eingeschlossen war, wie ein kleiner Schatz, der nur darauf wartete im richtigen Moment zu erblühen. Scheinbar unbemerkt von seinen aktiven Gedanken, begann der warme Strom in ihm genau dass zu machen, was er sich vorstellte. Joras konnte den Fluss immer noch spüren, doch er schien sich in einen kleinen Bach verwandelt zu haben, welcher weiter munter vor sich hin sprudelte.

Er wollte gerade antworten, als er auch schon bemerkte, wie sich die Position der kleinen Aura in der Nähe von Alicia änderte. Joras runzelte die Stirn, und bemerkte dabei garnicht so recht wie er unbewußt in die Macht hinaus griff. Auf der einen Seite kam es ihm fast schon instinktiv vor, seine Umgebung spüren zu können. Aber, wenn man die andere Seite betrachtete, er hatte sich seit dem Eintritt in den Jedi-Orden mehr als gewandelt. Die Macht selber eröffnete dem Blinden ungewohnte und neue, aber auch teilweiße beängstigende Möglichkeiten. Wie würde dies wohl sein, wenn er seine Ausbildung abgeschlossen haben würde? Es war nicht die Zeit darüber nachzudenken. Er spürte diese schwachen Leuchtfeuer in der akuten Umgebung, und dieses Feuer, diese Wärmequelle von Alicia, welche alles zu überstrahlen schien. Es waren 4 Auren, wenn er sich nicht verzählt hatte. Joras hatte den Kopf nach wie vor, leicht nach unten geneigt, schien aber angespannt zu sein. Es war mehr ein Flüstern als ein Wissen, ein leises Whispern von freundlichen Stimmen, welches ihn warnte. Ihn beruhigte. Es war wie diese angenehme Wärme, welche nun durch seinen Körper floss – unaufhaltsam. Und doch fühlte es sich so entspannend an. Beruhigend. Vertraut. Bis es an der nach vorne gestreckten Hand scheinbar in die endlose Dunkelheit verschwand, welche ihn seit seiner Geburt nach wie vor umgab. Der Chalactaner selber spürte nur einen leichten Ruck, welcher danach durch seine Armmuskeln schoss. Ein Schubser. Und offenbar, wenn er sich nicht täuschte hatte sich eines der kleinen Leuchtfeuer nach hinten geschoben..das leise Schleifen von metallbesetzten Schuhen auf dem Boden war für Joras deutlich heraus zu hören.

Scheiße verdammt, noch son Lichtschwertschwinger!


Hörte er ein lauteres Fluchen, nicht allzuweit von ihm entfernt. Der Blinde verzog jedoch keine Miene, stattdessen fühlte er nun selber einen zylinderförmigen kleinen Gegenstand in seiner Hand. Die feinen Linien, welche auf der Oberfläche eingeritzt waren. Wie der Griff des eigenen Trainingslichtschwertes tatsächlich den Weg in seine rechte Hand gefunden hatte, darüber wollte Joras erst garnicht nachdenken. Und im Prinzip war es aktuell auch recht egal. Das so vertraute Zischen bei dem Zünden der Klinge war laut genug, um diesen Gedanken zu verdrängen. Der Chalactaner hatte das Gefühl, als würde alles um ihn herum still stehen wollen, von dem einen Moment auf den anderen. Wieder atmete er tief ein, versuchte die Stille in sich zu finden. Diese Gelassenheit, diese Ruhe. Es gab keine Leidenschaft, nur Gelassenheit. Das so typische schneidende Pfeifen kam in seine Richtung – wohl Blasterfeuer. Joras versuchte erst garnicht darüber nachzudenken was er tun sollte. Er lies sich treiben, sich leiten. Tauchte tiefer und tiefer in die Macht ein und spürte diese sanfte Wärme, welche ihn einzuhüllen schien. Ihm kam es so vor, als würde eine Geisterhand seine Hände bewegen und doch war nichts, was auf eine externe Berührung hin wieß. Lediglich das leise Kreischen der Lichtschwertklinge gab tatsächlich Aufschluss darüber, dass hier zwei unterschiedliche Plasmaströme aufeinander trafen und sich neutralisierten. Der weißhaarige Chalactaner hatte unbemerkt einen seiner beiden Füße etwas nach vorne gesetzt und das so typische Surren seines Lichtschwertes war in einer gleichen Lautstärke mit beiden Ohren zu vernehmen. Es musste wohl in der Mitte verharren..für einige Sekunden. Bis das Spiel wieder begann.


-- Coruscant | untere Ebenen | Strassen | in einer Unterführung | Alicia, Joras, 4 feindliche NPCs --
NPC 1 - entwaffnet
NPC 2 - mit Blaster bewaffnet
NPC 3 - mit Blaster bewaffnet
NPC 4 - von Machtstoß getroffen
 
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[Coruscant/Jedi-Tempel/Gänge] mit Sarid Horn, Eriu Curum

"Echt?", fragte die Anwärterin, die es unfassbar fand, dass dieses Virus nur durch Machtheilung geheilt werden konnte. "Was hat es denn für Symptome?", wollte sie im Nachhinein wissen. Bisher war ihr nichts von einem C-Virus bekannt, was vermutlich u.a. daran lag, dass dieses Virus nur hier auf Coruscant oder auch auf anderen republikanischen Welten wütete, wenn man ihren Gedächtnisverlust dabei außer Acht lassen würde. "Ich hoffe, dass es bald eine andere Methode als nur die Machtheilung gibt. So viele Jedi gibt es ja gar nicht, wie es Inifzierte gibt." Das Mädchen schien besorgt, was dieses Virus anging. Sie war sich nicht sicher, ob sie eine Begabung für die Heilung mit der Macht hatte, doch da sie sich an so gut wie gar nichts erinnern konnte, würde sich vermutlich noch zeigen, worin sie talentiert war. In Gedanken versunken folgte sie die anderen beiden Jedi aus dem Turbolift hinaus zur Krankenstation. Sie hofft, dort einige Anworten auf ihre Fragen zu bekommen, wie zb. wo man sie denn genau aufgefunden hat. Sie wendete sich dann Sarid zu, die sich mit Bailee, einer Nautolanerin, unterhielt.

[Coruscant/Jedi-Tempel/Krankenstation] mit Sarid Horn, Eriu Curum, Bailee Troisi
 
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Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels – auf dem Weg zur Kantine - Akani


Akani hatte gerade eine ihm entgegenkommende Jedi nach Richtungsangaben zur Kantine gefragt, als sein Komlink eine einkommende Nachricht ankündigte. Bailee hatte geantwortet; anscheinend hatte sie bereits eine potenzielle Kontaktperson bezüglich Brianna gefunden. Als der Chiss den zweiten Teil ihrer Nachricht las, schnaubte er.

Eine Werkstatt ist zwar noch nicht um mich herum in die Luft geflogen, aber ganz allgemein hast du in der Tat den richtigen Eindruck vom Jedi-Dasein, wenn meine verhältnismäßig kurzen Erfahrungen aussagekräftig sind…Ich erzähle dir bei der Gelegenheit gern auch, wie meine erste Begegnung mit Sith aussah. Die hat im Übrigen ebenfalls kurz nach meinem Beitritt zum Orden stattgefunden :*D Gib Bescheid, was sich bei dir ergibt!

Er hoffte, dass sie Erfolg hatte bei ihrer Suche nach Brianna.

In der Kantine angekommen, sah Akani sich um. Es ging recht belebt zu, wobei der Padawan vermutete, dass hier zu fast jeder Tageszeit reger Betrieb herrschen durfte.

Das Buffet hielt verschiedene Gerichte bereit, die teils auch von verschiedenen Kulturen inspiriert zu sein schienen. Nach einigem Überlegen entschied er sich für Nachtflitzer-Grütze – er befürchtete zunächst eine…verdauungsanregende Wirkung, las dann jedoch auf dem Etikett, dass der Name wohl von einer Tierart stammte – und ein Glas Bolbisaft.

Nach dem Essen schlenderte Akani ein wenig umher und besah sich den Tempel – oder zumindest einen kleinen Teil davon; schnell bekam er einen Eindruck von der Größe des Komplexes. Schließlich fand er eine ruhige Ecke, setzte sich hin und zog ein Buch hervor. Der Padawan plante, später ein wenig Zeit fürs Lichtschwerttraining aufzuwenden, besonders da Tenia sich am nächsten Tag ebenfalls diesem Bereich zuwenden wollte; bis dahin würde er sich etwas mit der theoretischen Seite von Lichtschwertern beschäftigen; schließlich stand ihm auch die Konstruktion eines eigenen Lichtschwerts bevor, beziehungsweise sogar die Konstruktion von zwei Schwertern, wenn dies einfach so möglich war.


Coruscant - In den Tiefen des Jedi-Tempels – Leseecke - Akani
 
Coruscant-Orbit-A-Wing “Purple Two”- Fabienne- In der Nähe: Willelme und die Rotte “White” (NSCs)

Als der Befehl kam, die Formation aufzulösen, schoss Fabienne´s Puls wieder in die Höhe.

“Purple Two, verstanden”

meldete sich Fabienne und stürtzte sich in das Chaos, dass scheinbar sofort ausbrach. Der Anfänger aus Rotte White, der vorhin schon Mühe hatte die Formation zu halten, stieß beinahe mit einem anderen Jäger zusammen. Dagegen hätte ihm kein Schild geholfen. Der erfahrenere Pilot schaffte es gerade noch auszuweichen und so eine Katastrophe zu verhindern.Fabienne nahm eine der Bojen ins Visier und begann die Verfolgung. Nur eine paar Sekunden später bekam sie einen Annäherungs-Alarm. Eine der Bojen verfolgte sie. Sie ließ den Jäger hin und her schwingen, um die Zielerfassung zu erschweren. Das galt dann aber leider auch für sie. So konnte die junge Frau die Boje vor sich nicht anvisieren. Also brach Fabienne nach oben aus, flog einen sehr engen Looping und setzt sich unmittelbar hinter die Verfolger-Boje, welche sich nach einem Treffer deaktivierte. Die Boje, die sie eigentlich verfolgt hatte, hatte nur zwei Sekunden mehr Zeit, ehe sie von Fabienne getroffen wurde. Unmittelbar danach lobte der Rottenführer sie erneut, schickte einen Grossteil der alten Rotte zurück in den Hangar, ließ aber Will, sie und den absoluten Neuling White Three noch eine Weile in den Jägern. War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Er teilte White Three Will zu und zitierte sie selbst an seine Flanke.

“Purple Four, verstanden.”


gab sie Rückmeldung, während sie Position bezog. Wieder machte sich Fabienne Gedanken deswegen. Will war ein sehr guter Pilot und hatte seine Ausbildung mit Bravur bestanden. Der Rottenführer war mit Sicherheit auch gut, sonst hätte er diese Position nicht. Gabs “Nachsitzen” für die Schlechtesten der Rotte? Fabienne hatte nicht den Eindruck so schlecht gewesen zu sein. Aber nur ein paar Sekunden später musste sie diese Überlegungen erstmal nach hinten schieben. Die deaktivierten Bojen waren wieder aktiviert und es kamen sogar noch welche dazu. Und das, trotzdem sie weniger Piloten waren. Aber gut. Zwei für jeden, das sollte machbar sein. Schliesslich hatte sie nur wenige Moment zuvor ja schon zwei Bojen abgeschossen. Nur das sie diesmal nicht einfach auf Jagd gehen konnte. Sie musste auf den Rottenführer achten. Bei so einer “Feind-Überzahl” waren zweier-Teams das Standart-Vorgehen. Würde jeder allein fliegen, könnte der Feind leichter und im schlimmsten Fall unbemerkt einen nach dem anderen selektieren und auslöschen. In Fallen locken. Wenn zwei Jäger aufeinander aufpassten, war das sehr viel schwieriger. Als der Rottenführer das Signal gab, stoben die Bojen auseinander, die Rotte tat das selbe. Fabienne bekam- mehr zufällig- eine Boje vor die Linse und erledigte sie, bevor sie sich hinter ihren Rottenführer setzte und ihm den Rücken frei hielt, während er jagte. So wechselten sie sich ab. Einer nahm eine Boje aufs Korn, der andere sorgte für den Schutz. Schliesslich war die letzte Boje deaktiviert.

“Gut gemacht, Rotte. So muss man arbeiten! Jetzt habt ihr euch eine Dusche und eine Mahlzeit verdient. Ab ins Nest. Die Berichte über die Übung werden bis heute Abend ausgeteilt.”


gab der Rottenführer durch und Fabienne setzte Kurs auf die Orbital-Station ihres Jägers. Da sie Purple Four unter den Fingern hatte, war es sinnvoller als erstes in den Hangar zu steuern. Will´s Jäger hatte seinen Platz schliesslich näher am Loch. Vorsichtig ließ sie den A-Flügler wieder an seinem Platz nieder schweben und öffnete die Kanzel. Sie war euphorisch und stieg mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus dem Jäger, während Will seinen gerade landete. Mit dem Helm unterm Arm lief sie zu ihm.

“Das war super! Von mir aus können die noch ein bisschen öfter solche ungeplanten Trainingseinheiten einbauen. Ich hab gedacht, das wird nur so ein öder Beine-in-den-Bauch-steh- Einsatz.”

Fabienne lachte und ging gemeinsam mit ihrem Bruder aus dem Hangar raus. Nur einen Moment später erhielten sie eine Nachricht von General Ordona. Er bat sie so schnell wie möglich zu ihm zu kommen. Fabienne bestätigte, sah ihren Bruder an und seufzte.

“Soviel zur Aussicht auf eine heisse Dusche.”


So schnell wie möglich bedeutete, noch mit dem Helm unter dem Arm vor den General zu treten. Dort angekommen salutierten Will und sie beinahe zeitgleich, bis der General ihnen erlaubte, sich zu rühren.

"Danke, dass sie so schnell gekommen sind. Es ist etwas dazwischen gekommen. Eine Anfrage von Tirahnn. Eine Senatorin fürchtet um ihre Sicherheit beim Verlassen des Planeten und erbittet Geleitschutz.Da Senatorin Favreau ebenfalls nach Koornacht reisen soll, hat man sie beide für diesen Auftrag auserwählt. In den nächsten Stunden wird ein anderes Schiff her kommen und uns an Board nehmen. Es wird uns nach Tirahnn bringen. Im Anschluss an die Mission kehren wir hier her zurück und nehmen den Jedi an Board. Es hat da unten wohl einige Verzögerungen gegeben, weswegen dieser kleine Abstecher möglich ist. Irgendwelche Fragen?”


Fragte der General und sah sie beide abwechselnd an. Fabienne schüttelte den Kopf.

“Nein, Sir.”

Der Auftrag war schliesslich klar definiert und Fabienne konnte nicht umhin, Stolz zu empfinden. Solche Aufträge wurden normalerweise nie von Rekruten ausgeführt. Will und jemand, der ebenfalls seine Ausbildung abgeschlossen hatte: Ja. Aber das sie mitdurfte. Das man ihr so einen Einsatz schon zutraute...sie musste doch was richtig gemacht und einige Leute beeindruckt haben.

“Gut, wenn sie keine weiteren Fragen haben, dürfen sie jetzt wegtreten. Sie erhalten Nachricht, wenn das andere Schiff angekommen ist. “


Damit waren sie entlassen. Sie salutierten noch mal und verließen dann den Raum.

“Wow. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. “


Sie starrte einen Moment auf den Gang vor sich, ehe sie Will angrinste. Es bedeutete ihr viel, dass man ihr so viel Vertrauen entgegen brachte.

“Also, dann. Machen wir uns frisch und treffen wir uns dann in der Kantine? Ich könnte was zu Essen vertragen, bevor es los geht.”


schlug sie ihrem Bruder vor. Doch das Energie-Bündel, das Fabienne nunmal war, ließ Willelme garkeine Zeit zur Antwort.

“Bis gleich!”

rief sie ihm noch zu und rannte in ihr Quartier, um sich schnell unter die Schalldusche zu stellen und dann in einen bequemeren Overall zu schlüpfen. Ihre braunen Haare hatte sie hochgesteckt. Das machte sie immer, wenn sie keine Lust oder Zeit hatte, sie zu trocknen. Dann schnappte sie sich ihre Tasche, die sie noch nichtmal ausgepackt hatte und machte sich schon auf den Weg in die Kantine. Dort nahm sich einen Teller von etwas, das wie ein Gulasch aussah und setzte sich schonmal an einen Tisch. So, wie sie ihr Glück kannte, waren die “paar Stunden” die General Ordona angekündigt hatte höchsten 2-3 Stunden. Genug, um zu Essen aber nicht genug, um etwas zu schlafen. Naja, sie konnte es ja nach dem Essen versuchen.

Coruscant-Orbital-Station-Kantine- mit Willelme
 
Coruscant-Untere Ebenen-Strassen- Mit Joras

Scheinbar litt der Padawan etwas darunter,nach seiner ersten Meisterin nie wieder soetwas wie eine Meister-Padawan-Verbindung erfahren zu haben. Alicia seufzte. Die Macht dachte wahrscheinlich schon was dabei, wenn ein Jedi sich dazu entschloss, ein bestimmtes Wesen als Padawan zu nehmen. Gut, so gesehen hatte sie auch einen anderen Jedi als Lehrer gehabt vorher. Aber ihr Meister, das war Satrek.Als Joras ihr dann auch verriet, wie lange er schon beim Orden war, war Alicia klar, dass sie eigentlich schon einen fertigen Ritter vor sich hatte. In der Zeit lernte man viel. Auch mit wechselnden Meistern. Mitfühlend legte sie Joras eine Hand auf die Schulter.

“Ich wünsche dir als Ritter nachher einen Padawan, mit dem du diese Verbindung erleben kannst.”

Auch wenn die Zeiten schwierig und unsicher waren. Im besten Fall bildeten Meister und Schüler ein Team, das allen Widrigkeiten entgegenstand. Als der Padawan dann fragte, mit was sich sehen vergleichen ließ, schlug sich Alicia gegen die Stirn. Natürlich. Ihr Beispiel mit dem Neugeborenen war für den Blinden unverständlich.

“Verschwommenes Sehen würd ich dir zum Beispiel so erklären. Wie sich eine Tasse anfühlt, weisst du. Stell dir vor, du solltest diese Tasse jetzt durch eine dicke Decke hindurch ertasten. Du würdest sie als Tasse erkennen, aber ob sie Unebenheiten auf der Oberfläche hat, könntest du nicht feststellen. Das ist in etwa vergleichbar mit unscharfem Sehen.”

Auf der einen Seite stellte Alicia es sich merkwürdig vor, so ganz auf optische Eindrücke verzichten zu müssen. Auf der anderen Seite würde sie vielleicht Dinge wahrnehmen, die ihr jetzt verborgen blieben. Das brachte sie auf eine- zugegeben- ungewöhnliche Idee.

“Joras? Ich würde gern erleben, wie du deine Welt wahrnimmst. Wenn wir wieder im Tempel sind...denkst du, du könntest dann mein Lehrer sein? Ich würd mir die Augen verbinden und mal einen Tag mit dir verbringen. Würdest du mir das erlauben und mir helfen?”

fragte sie ihn und grinste. Für die Zukunft könnte diese Erfahrung nützlich sein, weil sie mehr Verständnis für Personen wie Joras würde aufbringen können.

“Aber nochmal zurück zum sehen. Wenn du mich durch die Macht wahrnimmst, wie nimmst du mich dann wahr? Mit welchem Sinn? “

Für jemanden, der sehen konnte, war es naheliegend, ebenfalls eine optische Wahrnehmung zu bekommen. Sie sahen- trotz geschlossener Augen- eine mehr oder weniger helle Silhouette von anderen Lebewesen. Aber hatte Joras diese Form ebenfalls?Gut, er hatte ja gesagt, dass er sich mit Hilfe der Machtsicht orientieren konnte. Trotzdem fragte sich Alicia, wie das bei jemandem war, der keinerlei Erinnerungen an irgendwas hatte, dass er vielleicht früher mal gesehen hatte. Wie seine Träume aussahen, war genauso spannend. Wenn Farben und Dichte von etwas irrelevant waren. Wahrscheinlich konnte sich Joras nicht vorstellen, wie Nebel aussah .Oder ein Fenster. Das war bedauerlich und interessant gleichermaßen. Während sie noch über all das nachdachte, fragte Joras sie nach der Geschichte, die hinter den Macht-Illusionen stand. Alicia kicherte.

“Hinter fast allen Dingen steht eine Geschichte, Joras. Im Normalfall konzentriert man sich in der Padawan-Zeit vor allem darauf, die Grundfähigkeiten zu erlernen und zu verbessern. Manchmal zeigen sich in der Zeit aber auch schon Tendenzen, in welche Richtung die Talente des Padawans liegen. Und dann, wenn man ein Ritter ist, fängt man an sich zu spezialisieren. Für mich hieß das vor allem, dass ich erstmal meine Freude an der Meditation entdeckt hab. Zugegeben: In der Ausbildung hats mich oft genervt. Ich wollte praktische Übungen machen. Aber natürlich gehören Meditationen auch zur Ausbildung dazu und wie wichtige diese sind, hab ich dann erkannt und mich darin soweit verbessert, dass mein Haupt-Talent sich langsam offenbarte. Ich sah Bilder von Orten, die ich noch garnicht kannte. Ich hab in den Archiven nach diesen Orten gesucht und tatsächlich etwas gefunden. Also bin ich dann dort hingereist, weil ich mir gedacht habe: Wenn die Macht mir diese Orte zeigt, soll ich da vielleicht hin. Und tatsächlich: Ich hab dort meistens etwas gefunden. Meistens machtsensitive Lebewesen. Dadurch bin ich wohl irgendwie zu so einer Art Rekrutierungs-Kommando geworden.”

Alicia lachte in sich hinein. So viele hatte sie zum Orden gebracht, vielen zu einer Meister-Padawan-Beziehung verholfen. Und sie selbst hatte doch nur Pech gehabt. Aber vielleicht hatte sie auch noch nicht gelernt zu erkennen, wenn ein Padawan für sie bestimmt war und wann nicht. Ihren Padawan aus den vielen Anwärtern herauszufiltern war wohl doch schwieriger, als sie es sich vorgestellt hatte.
Joras fragte dann, ob man mit Hilfe der Verschleierung die eigene Präsenz abschwächen konnte, um als nicht-machtsensitive Lebensform zu erscheinen.

“Ja, man kann seine Präsenz damit verringern. Das ist das, womit man anfängt und was einem je länger je mehr gelingt. Seine Existenz in der Macht ganz verschwinden zu lassen, dass geht dann wieder eher in Richtung Meister-Fähigkeit. Aber wenn du möchtest, können wir das noch üben, wenn wir zurück sind.”

Kaum hatte sie das gesagt, wurde Joras´Präsenz in der Macht kleiner und Alicia legte den Kopf schief.


“Oder auch nicht, weil du das schon kannst.”


Alicia lachte und ging weiter.
Im darauf folgenden Kampf überraschte Joras sie erneut. Nicht nur, dass er einen der Angreifer mit Hilfe eines Machtstosses nach hinten schubste. Er lenkte auch das Blasterfeuer ab, dass er mit seinem Machtstoss leider auf sich zog. Alicia aber nutzte die Gelegenheit um einem weiteren Angreifer den Lauf seines Blasters zu spalten, worauf dieser die Reste seiner Waffe plötzlich fallen ließ und das Weite suchte. Der letzte kam aus dem Fluchen nicht mehr raus und schien sich lieber mit Joras anlegen zu wollen. Denn auf ihn lief er nun aus vollen Rohren schiessend zu. Doch der Padawan schlug sich hervorragend und lenkte einen Schuss nach dem anderen ab.

Coruscant-Untere Ebenen-Strassen- Mit Joras und einem verbliebenen Angreifer.
 
-- Coruscant | Untere Ebenen | Strassen | Alicia, Joras, 1 feindlicher NPC--


Es war immer wieder erstaunlich, wie sehr sich das Blatt in einem Kampf wenden konnte – selbst durch eine indirekte Beeinflussung des Geschehens, der Choreographie. Viele sagten, dass ein Kampf, eine Konfrontation solch einem einstudierten Bewegungslauf ähnelte. Joras hingegen – er hielt nicht viel davon. Im Gegenteil, der junge Chalactaner mochte das Kämpfen ganz und garnicht. Dennoch, oder gerade trotz seiner Nutzung der Macht, war er in der Lage sich zur Wehr setzen zu können. Wieder und wieder nahm er die Bewegungen der sehr warmen, nahen Aura von Alicia wahr. Wie sie sich von einem Ort zum andern bewegte, er spürte diese kleine Wärmequelle ganz in der Nähe von ihr. Der Lichtschwertkristall, von Macht durchflossen und da waren da noch die anderen, so schwachen Auren. Sie waren weder besonders warm noch besonders kalt – neutral. Vier an der Zahl, gut wenn man es genau nahm, war es nur noch eine. Und diese bewegte sich nun auf ihn zu, Joras hatte aber nach wie vor den Kopf gesenkt. Es war wie Wärme, welche ihn durchfloss, ihn führte, ihn zu Bewegungen verleitete über welche er garnicht so nachdachte. Wieder und wieder hörte er das Kreischen der Lichtschwertklinge, und das Surren der Blastergeschosse vor ihm. Tiefer und tiefer tauchte der blinde Chalactaner in die Macht ein, suchte nach einer Verbindung in sich. Suchte diesen warmen Strom, welcher unaufhörlich durch seinen Körper floss. Diesen Fluss, welchen er vor Jahren das erste Mal bewußt vernommen hatte.

Joras wußte garnicht so recht, wie ihm geschah. Oder was er instinktiv tat. Er spürte, wie eine dieser schwachen Auren sich ihm näherte, recht schnell und offenbar war sie es, welche Blasterschüsse auf ihn lenkte. Es war nur ein kleines Muskelzucken, eine einstudierte Bewegung, welche mit einer besonderen Ruhe ausgeführt wurde. Wärme, welche seine angespannten Muskeln entspannte. Das erste, was er vernahm war ein metallisches Scheppern, gefolgt von einem menschlichem Fluch. Die Blasterschüsse, welche ihn noch vor wenigen Sekunden beharkt hatten, blieben aus. Waren verschwunden. Erst so langsam dämmerte es tatsächlich dem Blinden, was er da getan hatte. Doch nach wie vor stand der letzte Angreifer nicht weit von ihm weg. Joras orientierte sich am Surren seines eigenen Lichtschwertes, als er wissen wollte, wo tatsächlich die Klinge war. Er hatte sich tatsächlich in die Richtung des Angreifers gedreht.


Geh!

Es waren nur drei Buchstaben, welche er aussprach. Drei Buchstaben, welche über Leben und Tod entschieden. Joras hatte nicht vor, den Angreifer zu töten, geschweige denn selbst aktiver zu werden als er eh schon war. Seine Worte waren leise, aber eindringlich zu vernehmen. Joras spürte, wie die Ruhe in ihm einkehrte und als er tief durchatmete, vernahm er erneut ein Fluchen.

Scheiße verdammt!


Die für ihn so fremde Stimme klang abwesend, und schien von ihm weggedreht zu sein. Es war mehr eine Vermutung, dass diese Gesprächsperson ihn nicht anschaute und es war etwas, was ein Stirnrunzeln über seiner Binde hervorrief. Nicht alles konnte der Blinde nur durch die Macht spüren, es gab Dinge, über welche er trotz dem Hinzuziehen seiner regulären Sinneswahrnehmungen nur Vermutungen anstellen konnte. Ahnungen, wenn man so wollte. Die Frage, welche sich hierbei stellte, war allerdings ob die Macht hier ihre Finger auch im Spiel hatte? Es waren Schritte, welche die so kurz erschienenen Gedanken in seinem Kopf wieder vertrieben. Hastige Schritte, welche sich von ihm weg bewegten. Begleitet, von weiteren nicht gerade leisen Flüchen. Der Weisshaarige atmete tief durch, tauchte erneut in die Macht ein und spürte nur noch die so warme Aura von Alicia und die beiden deutlich kleineren Auren der Lichtschwertkristalle. Fast von seinen Gedanken unbemerkt tasteten seine Hände nach dem Aktivierungsknopf des eigenen Lichtschwertes, um daraufhin die so angenehm surrende Klinge ersterben zu lassen. Für einen Moment genoss der Blinde die wiedergekehrte Stille um sich herum und wandte sich dann stirnrunzelnd und mit einem nach unten geneigten Kopf Alicia zu. Es gab noch ein paar gesprochene Worte, auf welche er zu antworten gedachte. Sie hatte ihm tatsächlich erklärt, mit was er das Sehen als solches vergleichen konnte.

Der Chalactaner hatte in seinem bisherigen Lebensverlaufs nie über diese Fähigkeit, welche so weit verbreitet war, nachgedacht. Es ergab schlichtweg keinen Sinn, wenn die visuelle Wahrnehmung für ihn ohne Bedeutung war. Alicias Andeutungen jedoch, speziell mit der Decke, sie waren verständlich. Dennoch runzelte der Blinde die Stirn und neigte den Kopf leicht zur Seite. Erst nach einer Weile ruhigem Ein- und Ausatmens antwortete er dann.


Ich glaube, dass kann ich tatsächlich ganz gut nachvollziehen...

brummte Joras leise, fast sogar etwas abwesend. Lauschend! Immerhin waren die Angreifer in alle Richtungen geflohen, die Gefahr war nur vorerst abgewendet. Der Blinde griff wieder in die Macht hinaus, suchte nach diesen Präsenzen der Vier. Und fand nichts. Sie schienen wohl außer Reichweite für ihn zu sein, daher atmete er hörbar durch und hängte den Griff des deaktivierten Lichtschwertes wieder zurück an den Gürtel. Interessant war wieder diese Stille, die zurück gekehrt war und nun von Alicias merkwürdigen Vorschlag durchbrochen wurde, ob er ihr nicht seine Welt zeigen wollte.

Seid ihr sicher, dass ihr das tun wollt, Meisterin? Allerdings, versuchen kann man es ja.

Die Idee dahinter verstand der Blinde nur zum Teil. Denn auch wenn Alicia zweifellos unbewußt den Vorteil der Macht nutzen würde, so würde es sie doch einiges an Einbußen hinnehmen müssen? Oder etwa doch nicht? Und was sprach tatsächlich dagegen, wenn sie es probieren würde? Es gab nur einen einzigen Grund, welcher dagegen sprach: Joras war sich nicht wirklich sicher dabei, ob er ihr wirklich so helfen konnte, gerade wenn es Beschreibungen seiner Wahrnehmung betraf. Er war sich nicht einmal bewußt darüber, wie sehr sie das Gesamte nachvollziehen konnte. Dennoch...es gab sicherlich auch blinde Jedi und wenn man es den Vorschlag von diesem Standpunkt aus tatsächlich betrachtete, wurden die Beweggründe durchaus offen gelegt. Vielleicht ging es Alicia einfach darum, seine Wahrnehmung besser verstehen und nachvollziehen zu können. Der Chalactaner hatte allerdings nicht viel mehr Zeit, um über diese Frage nach zu sinnen, denn seine Meisterin hatte ihn erneut zu seiner Wahrnehmung gefragt und Joras schüttelte leicht den Kopf. Wie bei den Göttern sollte er ihr das genau erklären? Naja, zumindest hatte er ja einen Versuch.


Es fühlt sich so an wie wärmendes Feuer oder wie Sonnenstrahlen auf der Haut, in unterschiedlicher Stärke, welches von Machtnutzern ausgeht. Im Tempel, hier, auf der Straße. Selbst im Lazarett habe ich die Patienten gespürt, was jedoch mehr einer kleinen Flamme ähnelte. Soweit mir bekannt ist, waren die meisten dort nicht machtempfänglich.

Joras hob seinen Kopf ein wenig an, nicht sicher, ob Alicia seine Worte wirklich verstehen würde. Und wieder legte er, wie so oft, ihn ein wenig schief. Für einen kurzen Moment stand dem blinden Chalactaner die Anspannung in das Gesicht geschrieben.

Diese Wahrnehmung ist tatsächlich schwer zu erklären. Es scheint auch eher eine Art von Wissen zu sein, wo sich Hindernisse befinden. Das Material kann ich sogar an den Händen spüren, auch wenn ich nicht direkt daneben stehe. Joras macht wieder eine kurze Pause. Vor dem Eintritt in den Orden habe ich vorallem den Tast- und den Gehörsinn zur Orientierung genutzt. Manchmal habe ich mir ebenfalls durch Gerüche bestimmte Orte merken können. Ich glaube, die Macht wirkt dabei nur unterstützend, denn kleine Gegenstände muss ich immer noch mit den Händen ertasten. Er runzelte die Stirn. Vielleicht ist dies auch besser so...

Joras erinnerte sich gut daran, wie er im Verlauf seiner Arbeit im Lazarett die medizinischen Geräte erfühlt hatte. Es hatte mehr zur Orientierung gedient, als zur einer Möglichkeit des maschinellen Einsatzes. Die Wahrnehmung, welche er kannte, lies ihn wissen wo Personen und Hindernisse für ihn waren, über Details blieb er jedoch weiter im Umklaren. Und wenn der junge Chalactaner genau darüber nach dachte, war ihm diese Form der Wahrnehmung seiner Umgebung auch ganz recht, denn er hatte bereits sein ganzes Leben vorallem den Tast- und den Gehörsinn zur Orientierung benutzt. Er hatte im Laufe seiner Kindheit gelernt, damit zurecht zu kommen, selbst wenn er dadurch langsamer war als andere Lebewesen. Es würde wahrscheinlich noch ein paar Monate dauern, bis er sich an diese Form der Ertastung der Umgebung gewöhnt hatte, aber er war auf einem guten Weg wie er glaubte.

Es war Alicia, welche ihn erneut aus den Gedanken über die Macht riss und ihm ihre Geschichte erzählte. Joras wußte, dass die Jedi nicht an Glück und Zufälle glaubten oder...zumindest nicht so sehr wie ein normaler Bürger auf Coruscant. Man schob vieles auf den Willen der Macht, und versuchte ihn zu deuten. Mehr oder weniger automatisch. Der Chalactaner hatte tatsächlich über diese Eigenschaften recht wenig nachgedacht, aber das was er nun von Alicia zu hören bekam, klang selbst für seine Ohren ungewöhnlich. Im positiven Sinne, es zeigte doch wie unterschiedlich sich Talente und Neigungen eines Lebewesens offenbaren konnten.


Ein Rekutierungskommando...eine interessante Wortwahl. Ein leichtes Schmunzeln huschte über das Gesicht des Blinden. Die Neigung zur Machtheilung hat sich bei mir erst recht spät gezeigt. Es war vor einigen Monaten im Lazarett, in welchem ich ausgeholfen habe. Es fühlte...sich irgendwie richtig an, als Meisterin Shila mich diese Technik gelehrt hatte. So vertraut, wie als würde es zu mir gehören. Irgendwie jedenfalls.

Es war nicht viel, was es darüber zu erzählen gab. Shila hatte Owen und ihm die Anwendung dieser Machtheilung gezeigt, nach und nach hatten sie es auch selber alleine angewandt. Bis zu dem Punkt, an dem Joras tatsächlich einen kleinen Kratzer vollständig geheilt hatte. Ob dies wohl die Situation gewesen war, in der er sich für den jetzigen Weg entschieden hatte? Es hatte sich tatsächlich gut angefühlt, so leicht, wie als hätte er das schon länger gemacht. Nach und nach, gerade später in den Schichten der Krankenstation des Tempels hatte sich dieses Talent mehr und mehr gezeigt. Wie ein Rohdiamant, welcher durch ständige Arbeit geschliffen werden musste. Und dem blinden Mann gefiel diese Arbeit, da sie ihm das Gefühl gab wenigstens etwas tun zu können. Seine Blindheit behinderte ihn dabei nicht wirklich, da es vorallem die Macht war, welche er hierbei konstant nutzen musste. Zusätzlich war Joras durchaus in den freien Schichten in der Bibliothek gewesen, um sich weiter über Heilpflanzen zu informieren, da er sich nicht nur auf die Macht verlassen wollte. Zusätzliches Wissen, auch um die alten Heilmethoden, würde sicherlich nicht schaden. Und doch war dies etwas, was ihm seine Eltern bereits mitgegeben hatten.

Es war ein ganz anderes Thema, welches Alicia nun anschnitt. Verschleierung. Die Fähigkeit, seine eigene Präzens in der Macht maskieren zu können. Joras nickte nur auf die Ausführungen von seiner Meisterin.


Es ist schon ein Weilchen her, wo ich diese Verschleierung genutzt habe. Es war zu Übungszwecken...

Er hatte tatsächlich einige Sekunden gebraucht, um wieder das richtige Gefühl, die richtige Position für diese Machttechnik zu entdecken. Oder besser gesagt, um dieses sich zurück in die Erinnerungen rufen zu können. Vielleicht war dies ein Thema für eine Auffrischung im Tempel.



-- Coruscant | untere Ebenen | Strassen | in einer Unterführung | Alicia, Joras --
 
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