Coruscant - Untere Ebenen – In den Gassen, Nebenraum der Bardak-Bar – mit Freydis, Wes,Lianna,Alisah und dem Empfangskomiteé
Als der Rat ihr verriet, dass diese Brianna vielleicht wegen einer verweigerten Beförderung zu den Sith übergelaufen war, runzelte Firedevs die Stirn.
“Man kann auch empfindlich sein. Hallo? Sie war ne Jedi? Das ist “wow” genug und aus Erfahrung weiss ich, dass die normalen Bürger meist kein Interesse daran haben, was für nen Rang man denn hat. Die, die sich dafür interessieren, sind Politiker, Adlige und sonstige der Oberschicht. Und selbst da würden sich die meisten noch mit nem Ritter zufrieden geben.”
Das jemand den Orden verlassen hatte, nur weil er oder- in dem Fall- sie keine Beförderung erhalten hatte, war absolut unverständlich. Wenn ein Padawan nach einer verpatzen Prüfung sagte, er überlege sich das doch noch anders- ok. Aber als Ritter- vor allem mit genug Erfahrung, dass ein Meister-Titel möglich gewesen wär- sollte anders reagieren.
“Wenn die Sith ihr auch keine Beförderung geben und sie so reagiert, schicken sie sie vielleicht gut verschnürt zurück an den Absender?”
Die Vorstellung war lustig, weswegen Firedevs grinsen musste. Doch dann zuckte sie mit den Schultern und das Thema war für sie erledigt. Komische Charaktere gab es schliesslich überall. Auch im Jedi-Orden. Wes äffte wohl noch einen seiner alten Meister nach, worauf Firedevs so tat, als würd sie auf diese Weisheit ein Schnapsglas heben.
“Hört, hört!”
sagte sie und sah Freydis an. Aber sie hatte nicht den Eindruck, dass ihre Padawan sehr ungeduldig war.
Das Wes sich für sie in einen Blaster-Schuss werfen würde, quittierte sie mit einem Lächeln und zum ersten Mal berührte sie sanft seinen Arm für diese Zugeständnis.
“Das ist lieb, aber das würde ich nicht wollen. Ausserdem kann ich durchaus auf mich selbst aufpassen, wenn mir keiner dazwischen springt. Aber: Wenn einem von uns etwas derartiges passieren sollte, sollte der andere sich besser darauf besinnen, die Padawane in Sicherheit zu bringen. Das hat sicher Vorrang vor allem anderen.”
Ein bitterernstes Thema, dass aber auch wichtig war. Aber Firedevs konzentrierte sich lieber darauf, dass sie alle es sicher wieder nach Hause schaffen würden.
Der Rat sprach anschliessend seine Bewunderung für Freydis emotionale Stärke aus und meinte, dass aus ihr mal eine gute Jedi werden würde.
“Sie ist bereits eine gute Jedi. Den Rest bis zum Ritter schaffen wir dann auch noch locker. Oder hast du etwa auch nur eine Sekunde daran gezweifelt?”
fragte sie Wes und zwinkerte Freydis zu. Klar. Padawane galten erst als vollwertige Mitglieder des Ordens, wenn sie ihre Prüfung bestanden und zu Rittern ernannt worden waren. Aber für Firedevs zählte noch etwas anderes: Die Einstellung. Es gab sicher genug Padawane, die sich nach Beginn ihrer Ausbildung noch ewig fragten, ob sie überhaupt in den Orden passten. Und wenn sie an ihre Schwester dachte, gab es sogar noch Ritter, die Zweifel hatten. Bei Freydis hatte sie aber nicht das Gefühl, dass sie an ihrer Bestimmung zweifelte. Das eigentlich fröhliche Zabrak-Mädchen hatte die Herausforderung mit ganzem Herzen angenommen und war mit Zuversicht und Neugier in ihre Ausbildung gestartet. Und Firedevs freute sich, ihr auf dem Weg die Hand reichen zu können. Während sie darüber nachdachte, lag ihr Blick lächelnd auf ihrer Padawan, die in ihrer Verkleidung gut und seltsam zugleich aussah und die jetzt all ihre Stärke gezeigt hatte, als sie den Rücken gestraft hatte um für die Mission bereit zu sein. Die Frage bezüglich Sahra lenkte Firedevs Aufmerksamkeit aber wieder auf den Jedi-Rat..ihren “Ehemann”.
“Keine Ahnung. Ich wüsste nicht, wo ihr euch mal begegnet sein könntet. Ihr Name ist Sahra und die Zeit, die sie in offiziellen Jedi-Niederlassungen verbracht hat, könnt ihr an den Fingern abzählen. Ich glaub, sie kennt kaum noch jemanden im Orden. Ausser Radan, mit dem sie wirklich auf dem Kriegsfuss steht. “
Wes hatte unterdessen seinen Holorekorder gezückt, sich nah neben sie gestellt und streckte seinen Ring Richtung Objektiv. Firedevs legte ihm ihrerseits verliebt den Kopf auf die Schulter, hielt auch ihren Ring so, dass Sahra es würde sehen können und lächelte. Für einen Moment hatte sie überlegt, die Zunge rauszustrecken. Aber dann würde ihre Schwester sofort wittern, dass das nur gespielt war und sie sie ärgern wollte. Jetzt würde sie definitiv ihre Zweifel haben. Das Bild war wirklich gut geworden, und Firedevs bewunderte es.
“Schönes Holo.Ich sehe fast aus wie meine Mutter mit langen Haaren. “
stellte sie fest und lächelte. Ihre Mutter hatte auch lange, braune Haare gehabt. Und Firedevs war damals fast das Herz stehen geblieben, als sie sie hatte kurz schneiden lassen. Aber sie hatte lange im Bett liegen müssen vor ihrem Tod und die langen Haare hatten sich immer verknotet oder als Zopf gestört. Firedevs atmete tief durch und riss sich von der Erinnerung los. Es war Zeit. Draussen, nach seiner Verwandlung, bot Wes Freydis an, ihr das mit der Macht-Illusion später zu erklären.
“Oh. Bei der Lektion würd ich auch noch einsteigen, wenns ok ist. “
meldete sich Firedevs auch gleich zu Wort und grinste Freydis erneut an.
“Dann bin ich mal für eine Lektion deine Mitschülerin. Wenn ein anderer Jedi eine Lektion anbietet und kannst das noch nicht: Sofort melden und dran hängen, wenn du Zeit hast. Man lernt nie aus. Als Padawan nicht. Als Ritter nicht und sicher auch als Rat noch nicht. “
Die junge Jedi rieb sich vorfreudig die Hände. Gut, es konnte auch passieren, das Illusionen nun so garnicht ihr Ding waren. Aber Heilen war schon so garnicht ihr Ding. Da musste sie doch auch mal wieder Glück haben. Gut, sie war eine ausgezeichnete Kämpferin. Körperlich und seelisch stark und Einfallsreich. Aber Illusionen waren- wie der Rat schon gesagt hatte- sicher nützlich.
Etwas später, als sie vor ihrem Ziel standen und nach erfolglosem Betteln auf Einlass warteten, bot Firedevs alles auf, was sie hatte. Schließlich zeigte Wes noch eine Blume, die er wohl bekommen hatte. Erst daraufhin öffnete sich die Tür in ein dunkles Loch. Ernsthaft? Und das wollten Heiler sein? Also Leute, die damit warben, das C-Virus heilen zu können? Schon allein die Umgebung schrie danach, dass die ein krummes Ding drehten. Das hier war kein Ort, an dem man armen Menschen half, wieder Gesund zu werden. Dreckloch. Wes erzählte was von einem Halbbruder, der ihnen wohl diese Adresse gegeben hatte. Firedevs blieb skeptisch, aber das wär sie als seine Ehefrau auch gewesen. 40% Skepsis, 60% Hoffnung darauf, dass ihr Mann hier tatsächlich gesund werden konnte. Darum schluckte sie sichtbar und half ihrem Mann über die Türschwelle in den dunklen Flur des Hauses. Eine Gestalt im Dunklen blaffte sie an, ob sie bewaffnet seien. Wes händigte tatsächlich einen Blaster aus, das Lichtschwert noch immer im Tarn-Modus in der Hand. Wenn die wüssten. Der Wortführer gab sich aber allein damit nicht zufrieden und tastete den Jedi-Rat ab. Oh-oh. Freydis war unbewaffnet, aber sie trug ihr Lichtschwert an der Seite. Sie überlegte sich, die Macht zu nutzen, um ihre Lichtschwert unter ihrem Poncho hin und her rutschen zu lassen. Immer da hin, wo die Hände nicht waren. Aber soweit kam es nicht. Wes , der alte Tattergreis, schien seine letzten Kräfte zu mobilisieren, um den Mann anzublöken, er solle sie nich anfassen. Dafür fing er sich einen Schlag ins Gesicht ein, bei dem man das Platzen der Haut an der Wange fast hören konnte.
“Niklas”
rief sie entsetzt den erstbesten Namen, der ihr einfiel und beugte sich zu ihrem “Mann” runter, um nach ihm zu sehen. Während dieser Bewegung ließ sie ihr Lichtschwert unter ihrem Poncho bereits Richtung Arm gleiten und als sie den Arm um Wes legte, tat sie so, als würd sie sich in seinem Mantel verfangen, ließ aber nur gezielt ihr Lichtschwert darin verschwinden.
“Ey, Weib! Weg von ihm!”
brüllte der Mann, der Wes geschlagen hatte und riss sie grob von ihm weg. Ein andere Mann war gekommen und richtete seinen Blaster auf Wes.
“Noch eine Bewegung, Alter, und mein Blaster heilt dich von dem C-Virus.”
Die Situation war gefährlich, aber nicht aussichtslos. Die Zeit bei Wes war zu kurz gewesen, als das das Begrüssungskommiteé an einen Waffenaustausch dachte. Und von Wes würde sie ihre Waffe hoffentlich schnell genug in ihre Hand rufen können, um noch effektiv zu sein. Wenn die Männer vor ihr das Lichtschwert fanden, würde es schwieriger werden.
“Lasst ihn in Ruhe! Ihr seht doch, dass er krank ist. Bitte!”
bettelte Firedevs noch einmal, während der Typ sie abtastete und dabei etwas länger als nötig die Hände auf ihren Brüsten ließ. Das war der Moment, in dem Firedevs sich das Gesicht des Mannes genau einprägte und beschloss, ihm nachher dafür noch die Hand zu brechen. Aber erst beim Rausgehen. Jetzt wär es kein guter Schachzug, also sagte sie erstmal nichts dazu. Wes dagegen schien den Männern ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen. Er erfand eine Dienstzeit bei den Sturmtruppen und gab an,ein Veteran zu sein.
“Sturmtruppen, eh? Wie war deine Nummer, Alter?”
Eine Fangfrage, aber Firedevs glaubte daran, dass Wes wusste, wie so eine Nummer aufgebaut war und das er eine zusammenreimte. Sie machte sich eher sorgen, dass die Mädchen noch irgendwie verdacht erwecken konnten. Aber wahrscheinlich war Lianna auch unbewaffnet und Alisah schätzte sie clever genug ein, um eine Waffe ähnlich an der Leibesvisitation vorbei zu schmuggeln wie sie. Wenn es daran schon scheiterte, wäre das kein gutes Zeugnis für 5 Jedi. Auch wenn 3 noch nicht voll ausgebildet waren. Für Ideen brauchte man die Macht nicht. Als Wes die Padawane dann anwies, von ihm weg zu bleiben, sah Firedevs mit ebenso grossem Entsetzen auf ihre Hände. Aber sie hatte Wes ja nur an seinem Mantel berührt. Kein Blut an Händen oder sonstwo. Der Mann, der sie “Untersucht” hatte, tat es ihr im selben Moment nach, was die Aufmerksamkeit noch einmal von den Mädchen weg lenkte. Wenn sie Waffen verstecken mussten, war das wohl die letzte Möglichkeit. Der Mann, der sie untersucht hatte, trat nun zuerst an Lianna, dann an Alisah und unterzog sie der selben “Prüfung” wie sie und Wes zuvor. Firedevs ging zu Freydis, legte ihr die Hände auf die Schultern und sagte leise, aber hörbar.
“Keine Angst, es wird alles gut.”
Der Mann warf ihr einen finsteren Blick zu, was Mama-Firedevs zu einer Antwort zwang.
“Das sind Kinder, sehen sie das nicht? Warum sollten sie Waffen mit hier her bringen?”
Gut, in der Unterstadt waren wahrscheinlich auch Teenies wie die drei vor ihr bewaffnet. Aber je mehr sie eine halbwegs heile Familie vorspielten, umso unvorsichtiger wurden die Männer vielleicht. Schließlich war der Mann zufrieden und sah sie mit einem eindeutigen Grinsen an. Oh ja, sie würde ihm die Hand brechen. Der würde sich nie wieder trauen, eine Frau derart anzusehen und zu berühren.
Das Wes jetzt blutete , schien die Sache für die Männer heikler zu machen. Einer warf Wes ein paar Einweg-Tücher vor die Füsse, damit er das Blut nicht überall verteilte. Ein anderer kam sofort mit einer Flasche an, deren Inhalt so sauer oder basisch war, dass die Blutstropfen auf dem Boden sofort hochschäumten. Da überlebte nichts, aber es zeigte die Angst des Empfangskommiteés. Gab es etwa doch kein Heilmittel? Wenn es ein wirksames Heilmittel geben würde, müssten sie dann nicht wesentlich entspannter sein?
“Kommt mit!Weib, hilf deinem Alten!”
befahl ihnen der eine Mann,marschierte vorran und fügte leiser dazu.
“Besser dich erwischt es als mich.”
Der Mann hatte definitiv Angst vor einer Infektion. Firedevs trat wieder an Wes´Seite, achtete aber auf die nötige Anspannung zu zeigen, die die Sorge um eine Infektion mit sich brachte. Bei der Gelegenheit holte sie sich auch ihr Lichtschwert von ihm zurück und ließ es zurück in die Tasche gleiten, in der es zu beginn der Mission geruht hatte.Wahrscheinlich war das nicht der letzte Adrenalin-Schub für heute. Was für unfreundliche Leute.
Coruscant - Untere Ebenen – In den Gassen, Nebenraum der Bardak-Bar – mit Freydis, Wes,Lianna,Alisah und dem Empfangskomiteé