Coruscant

[Imperial City – Oberste Ebenen – Ruinen des Tempel' der Jedi – Gänge] – mit Ario

Also sein Schüler berichtete, war Nergal ehrlich erstaunt darüber, das der junge Mensch scheinbar ohne großartig lange daran zu arbeiten, im Prinzip den Weg für die Manipulation des Geistes gefunden hatte. Denn es war selten der direkte Weg der ans Ziel führte, was diese Belange betraf. Die Herangehensweise von Ario war allzu deutliches Zeugnis davon. Denn egal wie wertlos ein Nichtsensitiver auch sein mochte, in seinem Kopf, da konnten sie so stark werden wie ein Meister der Sith. Logischerweise erforderte eine derartige Konstitution etwas Training, aber es war nicht unmöglich. Und demnach wurde es umso schwerer, wenn man einfach einen frontalen Angriff unternahm. Oft genug wusste das Opfer was ein Sith ihm aus dem Kopf reißen wollte. Ein derartiges frontales Eindringen als Ablenkung allerdings, war sehr effektiv. Die Tatsache das Ario derartigen Erfolg gehabt hatte, entlockte Nergal ein dämonisches, kleines Grinsen.

„Du hast, als du so vorgegangen bist, nur wiederum bewiesen, das dies das Leben ist, das dir vorbestimmt wurde. Wie du selbst bemerkt hast, ist das einfach eindringen in einen anderen Geist nur wenig erfolgreich, wenn man es mit einem stärkeren Individuum zu tun hat. Das du dich über die Hintertür seiner Ängste seines Wissens bemächtigt hast, zeichnet dein Können und deinen Verstand aus, mein Adept.“

Nergal ließ von der Aussicht ab und erinnerte sich allzu gut daran, dass sie vor ein paar Tagen schon einmal eine ähnliche Szenerie durchgemacht hatten. Aber was blieb ihnen schon großartig übrig? Entweder sie streiften durch die Gänge, nutzten die ehemaligen Räumlichkeiten für das Training, oder weilten unter den imperialen Soldaten, Offizieren und den auf Nergals Planung folgend angeschleppten Gefangenen. Nach einigen Schritten und mit dem Rücken zu den großen Aussichtsfenstern drehte Nergal sich wieder um. Ohne es zu wollen, blitzten einige Bilder in seinen Gedanken hoch. Ohne genauen Bezug zu dem was gerade passierte und der Inquisitor meinte eine Stimme in seinem Hinterkopf zu hören. Eine nur allzu vertraute, die er alsbald verdrängte. Er hüllte sich tiefer in die Dunkle Seite und beruhigte seine Gedanken. Erstickte das Flüstern mit dem was ihm an Kälte und Dunkelheit zur Verfügung stand.

„Angst allein ist nicht immer der Garant zum Erfolg. Gewalt genauso wenig, wenngleich sie gut dafür da ist um die Masse einzuschüchtern. Jedenfalls... Hoffnungen und Wünsche, das Verlangen einer Person kann ebenso gegen sie eingesetzt werden. Du kannst dich nicht nur zu ihrem schlimmsten Albtraum personifizieren, du kannst sie auch glauben lassen, dass du ihnen tatsächlich alles geben kannst, nach was auch immer sie sich verzehren.“ seine folgenden Worte unterstrich eine kurze Geste zurück in die Richtung der Gefangenen. „Beispielsweise könntest du einen von ihnen Glauben machen, du würdest ihnen bei ihrer Sache helfen, oder willst ihn von hier wegbringen. List und Tücke... aber du hast sehr zufriedenstellend gehandelt, mein Schüler.“

Des Inquisitors Aura waberte noch immer ungezügelt um ihn herum und er nutzte nach wie vor deren einfache Anwesenheit um die Einflüsse seiner Erinnerungen und Gedanken zu unterdrücken. Es war eine Schande das er diese Dinge, die die drohten ihn wenn er unachtsam war zu Fall zu bringen, nicht einfach aus sich herausschneiden konnte. Weder hatte er Bedarf danach sich ewig damit herum zu schlagen, noch trauerte er irgendetwas davon nach. Tief einatmend fokussierte Nergal einen Funken dunkelster Energie auf sein innerstes. Hüllte seine Gedanken darin ein und saugte förmlich alles schwarze darin in sich auf. Kurz hatte er das Gefühl das ihm ein eisiger Wind entgegen wehte. Ein Geruch schlich sich in seine Nase und war binnen eines Herzschlages wieder verschwunden. In Gedanken stand er auf jenem Schiff aus schwarzem Metall, das sich durch eine aufgewühlte See, unter nachtschwarzem Unwetterhimmel, kämpfte. Dornen, messerscharfe Kanten und Knochen zeichneten das Gefährt aus, das sich mit einem Segel aus zusammengeflickter Haut auf den Wassern der Dunklen Seite fortbewegte. Schollen aus Hoffnung, Eisberge der Wut, Winde aus Furcht und Strömungen des Hasses umgaben ihn, während er am Bug stehend beständig unterwegs war. Nichts würde ihn stoppen. Immer weiter und weiter vorwärts. Unaufhaltsam. Ungebrochen....

Unvermittelt klarten seine Gedanken auf und Nergal stand wieder im ehemaligen Tempel der Jedi. Nergal schüttelte die letzten Nachwirkungen ab, auch wenn er das Gefühl von eiskalter Gischt und einem fauligen Wind nicht gänzlich loswerden konnte. Nergal trat wieder näher an Ario heran, stellte sich letztendlich neben ihn und blickte wieder aus den mehrere Meter hohen Fenstern. Coruscant war in den vergangenen Minuten in der Nacht versunken und Millionen Lichter blühten in der Skyline des Stadtplaneten auf. Milliarden Lebewesen. Ahnungslos und unwürdig siechten weiter vor sich hin. Sie hatten keine Ahnung was es wirklich bedeute ein Leben von Bedeutung zu führen. Keine Ahnung davon, was sich in dieser Galaxis wirklich abspielte. Aber was kümmerte es ihn? Es war ihr Pech, nicht das seine. Er konnte frohlocken über das, was sich mit der Macht für ihn aufgetan hatte. Und in gewisser Weise tat er das auch. Wenngleich anders, als viele, viele Lebewesen Freude definierten. Nergal attackierte seine ausschweifenden Gedanken, ließ seinen Blick aber auf der Aussicht liegen.


„Das keine klare Verbindung zu den Jedi gezogen werden konnte, ist zwar ärgerlich, aber letztendlich benötigen wir keinen handfesten Beweis. Die Öffentlichkeit weiß mittlerweile das Jedi auf Coruscant sind und da seit dem noch immer terroristische Agitatoren aktiv waren und sind, ist es für uns kein allzu großes Problem, diese Verbindung auch kund zu tun. Wir werden ihnen die Schuld an alle dem zu geben. Sie müssen der Sündenbock werden...“

Nergal konnte sich vorstellen, dass es auf Ario vielleicht etwas seltsam anmuten mochte, dass der Sith Inquisitor davon sprach den Jedi die Schuld zu geben, wo er doch bisher immer klar die Andeutungen gemacht hatte das die Jedi ihr Feindbild und die Aufwiegler hier auf Coruscant waren. Er sagte dazu allerdings bewusst nichts, denn er wollte durchaus die eigenen Gedanken seines Adepten fördern und auf dieses Thema forcieren. Wenngleich er viel Talent und Können bewiesen hatte, bis zu diesem Punkt. So gab es für den jungen Menschen noch einiges was Nergal ihm an Wissen vermitteln musste. Denn die Galaxis war alles andere als in weiß und schwarz unterteilt... vor allem wenn es an die Beziehung der Jedi und der Sith ging. Selbst die Sith waren nicht einheitlich als die Monster zu betrachten, wie das allzu oft gemacht wurde. Er selbst würde auch nicht so weit gehen, konnte aber sicherlich verstehen, wie all jene, die nicht die Einsicht hatten, die ihm zuteil war, eben genau das taten: Sie als Monster bezeichnen. Innerlich schüttelte Nergal den Kopf. So viele Lebewesen in dieser Galaxis... und so wenig Wissen...

[Imperial City – Oberste Ebenen – Ruinen des Tempel' der Jedi – Gänge] – mit Ario
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Kneipe "Lor's Fluxional Gorge" ~ Tischnische ¦¦ Shana & Markus

Es schien fast als hätte sie ihn mit ihren Fragen überfordert. Eine Antwort ließ einige Zeit auf sich warten. Doch schließlich bekam sie die gewünschten Informationen. Shana bemerkte mit einem stillen Fragezeichen im Kopf den Konsum von einem Glas Bier nach dem nächsten. Faszinierend in welchen Mengen Männer konsumieren konnten. Bei Frauen war das größtenteils ganz anders. Erfahrungen hatte sie schließllich ersterhand von ihrer Mutter. Daher war sie mit dem Thema Alkohol etwas auf Kriegsfuß. Wobei das nicht hieß, dass sie nicht auch mal gerne ab und zu, wenn die Partylaune sie ungehemmt vereinnahmte, sich die Kante gab. Allerdings waren ihre letzten Exzesse schon eine Weile her und letzten Endes musste man doch wissen, wann es genug war. Aber noch machte sie sich keine Sorgen, warum auch? Für Markus war die ganze Jedi - Angelegenheit eine ziemlich abenteuerliche Sache, und über so etwas wie Bindungen dachte er gar nicht nach. Auch das war nicht untypisch für einen Mann.

Die Sache mit der Heldenverehrung kam ihr durchaus bekannt vor, auch sie war mit den üblichen Geschichten aufgewachsen. Aber er bestritt auch nicht das es möglich war eine Familie zu gründen. In der Tat war seine Familie dafür ein Paradebeispiel. Nach diesem Informationsinput gab es den Rollentausch der dazu führte, dass es nun an ihr war, eine Antwort zu geben. Ein wenig unangenehm war ihr die Frage, da sie das Gefühl hatte in irgendeiner Form durchfallen, bzw. eine falsche Antwort geben zu können. Was, wenn ihm ihre Aussage nicht gefiel?

So ein Blödsinn! Sie überlegte einen Moment, denn bisher hatte sie sich keine näheren Gedanken gemacht. Viel mehr als das, was sie bereits angedeutet hatte, konnte sie nicht beitragen.


"Nun, ich denke ich werde vorläufig viel trainieren müssen. Zudem gibt es sicherlich ein paar Verhaltensregeln die Du versuchen wirst mir einzubläuen. Wir haben einen ernstzunehmenden Job der scheinbar nur wenig Humor zulässt. In nächster Zeit denke ich werden wir dem Widerstand so gut es geht helfen und sie beschützen wenn es brenzlig wird." Unglücklicherweise hatte Markus nicht explizit ausgedrückt ob er das allgemeine Leben meinte, oder ob er wissen wollte, wie sie ihr eigenes Leben als Jedi sah.

"Für irgendwann später könnte ich mir vorstellen auch über Aufträge und Missionen unterwegs zu sein. Entweder für den Senat, falls es so etwas überhaupt gibt, oder auch im Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst. Aber diesbezüglich habe ich natürlich weder Erfahrungen noch Wissen. Wie ich schon sagte liegen meine Stärken eigentlich nicht so sehr auf dem Kampf, sondern eher in der Sprachgewalt. Dementsprechend würde ich auch gerne eingesetzt werden, bzw. meine Fähigkeiten entwickeln und ausspielen.

In nächster Zeit werde ich bestimmt vieles Lernen und Erleben, das in dieser Form völlig neu für mich ist. Aber davor fürchte ich mich nicht, ich freue mich sogar darauf. Und vielleicht werde ich auch in meinem Wissen und meinen Überzeugungen überrascht und darf diese neu bewerten. Na ja, und die Gemeinschaft scheint auch ungewöhnlich zu sein. Anders als bei Leuten die man einfach so trifft."


Sie wüsste nicht was sie dazu noch anzumerken hätte, also ließ sie es. Nun war sie wieder mit Fragen dran, doch diesmal beherrschte sie sich und stellte nur eine. Einerseits wollte sie soviel wie möglich über ihren Meister erfahren, andererseits wollte sie seine Privatsphäre nicht zu sehr penetrieren, bzw. ausreizen. Viele Fragen geisterten durch ihren Kopf, aber entweder waren sie offensichtlich oder zu vage.

"Weißt Du schon was wir als nächstes tun werden?"

Eine ganz einfache, kurze Frage. Vielleicht veränderte sie sich ja tatsächlich mit der Zeit. Vielleicht ...

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Kneipe "Lor's Fluxional Gorge" ~ Tischnische ¦¦ Shana & Markus
 
[ Weltraum um Coruscant – Frachter der Wingston Corporation – Cockpit | Adrian und Chesara ]

Die Hyperraum-Reise dauerte noch zwei weitere Tage, in denen Adrian mit seiner Meisterin ungewohnt umfangreich trainierte. Sie schien einen Nachholbedarf bei ihm zu sehen oder hatte vielleicht selbst das Gefühl, länger nicht mehr alle Basics mit ihm durchgegangen zu sein. Er wunderte sich zwar durchaus darüber, stellte ihre Trainingseinheiten aber auch nicht in Frage. Eigentlich war es ihm sogar ganz Recht: Reisen im Hyperraum konnten sehr langwierig werden und obwohl er natürlich viel über seine Schwester und die Erlebnisse nachdachte, so war er doch froh seinen Kopf ab und an mit anderen Dingen beschäftigen zu können.
Als Chesara ihn über den Bordfunk zu sich ins Cockpit rief, lag er gerade auf seinem Bett, starrte die Decke über sich an und ließ ein zur Kugel zusammengepacktes Paar Socken durch den Raum schweben, während er mit den Gedanken wieder bei Alisah war. Rückblickend betrachtet hätte er sie wirklich gerne noch weitere Dinge gefragt, sogar nach ihrem Ehemann. Aber trotzdem war die Entscheidung die Richtige gewesen. Er hatte zurückgesteckt, um ihr klar zu machen, dass ihre Leben auf Dauer unvereinbar waren. Die schwierige und die richtige Entscheidung waren häufig dieselbe, so hieß doch die alte Weisheit. Seine Neugier befriedigte dieses Wissen freilich nicht. Nun gut – Adrian erhob sich zügig vom Bett, ließ das Paar Socken wieder zu seiner Tasche schweben und verließ dann sein Quartier Richtung Cockpit. Schon beim Durchqueren des Aufenthaltsraums fiel ihm auf, dass sie ihren Hyperraumsprung beendet haben mussten: Statt der langen weißen Linien zierten jetzt wieder funkelnde Sterne die Schwärze der Galaxie.
Aber erst im Cockpit bemerkte er, dass sie gar nicht Lianna angeflogen hatten. Vor ihnen schwebte unverkennbar das Herz der bekannten Zivilisation, dessen Pulsschlag man schon von hier erahnen konnte: Coruscant.
Coruscant?
Adrian sah seine Meisterin verdattert an. Chesara dachte hingegen gar nicht daran, genaueres zu erklären. Sie lächelte nur verschwörerisch und bat ihn den Funk zu übernehmen. Sie selbst war vermutlich wirklich nicht die beste Ansprechpartnerin für die Flugkontrolle von Coruscant. Nur Sekunden später knackte es in der Leitung und eine menschliche Stimme forderte sie auf Basic auf sich zu identifizieren.


„Hier spricht Adrian Wingston von der Wingston Corporation.“

Er wählte bewusst diese Vorstellung, in der Hoffnung der Name würde seine Herkunft deutlich genug machen. Der Erbe der Wingston Corporation zu sein machte hier hoffentlich Eindruck. Oder zumindest der Sohn von Exodus Wingston zu sein. Seiner Einschätzung hatte sein Vater bei vielen Imperialen noch immer einen guten Stand. Es dauerte einen Moment, bis die Leitung erneut knackte und sich die Flugkontrolle zu Wort meldete.

„Führen Sie irgendwelche Waren bei sich, Mr. Wingston?“

Adrian antwortete umgehend.

„Nein, Sir. Bei mir ist nur meine persönliche Assistentin.“

Scheinheilig grinste er Chesara an. Wenn er nun einmal die Gelegenheit hatte den Spieß umzudrehen.

„Alles klar. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt, Sir.“

Sir. Mister Wingston. Irgendwie hatte es wohl doch so seine Vorteile zu dieser Familie zu gehören. Chesara manövrierte das Schiff langsam in den Landeanflug. Wo es jetzt wohl hinging? Adrian sah seine Meisterin mit fragendem Blick an, die aber behielt bloß ihr verschwörerisches Lächeln. Also gut. Dann übte er sich eben in Geduld.

[ Anflug auf Coruscant – Frachter der Wingston Corporation – Cockpit | Adrian und Chesara ]
 
.:: Coruscant | untere Ebenen | in irgendeiner Bar | mit Shana ::.


Ein bitterer Nachgeschmack breitete sich in seinem Mund aus, als er erneut von seinem Glas getrunken hatte. Er hatte nicht vor den Abend mit diesem Getränk beenden zu lassen. Der Corellianer ließ den Blick durch die Kneipe schweifen. Die meisten Tische waren besetzt. In der Luft lag ein blauer Dunst, welcher offensichtlich von den vielen Rauchern stammte, die sich hier niedergelassen hatten - Ein Laster, das er sich persönlich nie angetan hatte. Musik klang durch den gesamten Raum, jedoch konnte man die Quelle nicht genau lokalisieren.
Als er den Droiden ausmachte, der in diesem Laden für den Service zuständig war, hob Markus die Hand und winkte ihn zu sich an den Tisch. Es dauerte eine Weile, bis sich die Blechbüchse in Bewegung setzte und scheinbar würde es noch ein paar weitere Minuten benötigen, um tatsächlich bei ihnen anzukommen. Diese Zeit nutzte der junge Mann, um sich wieder seiner Begleitung und ihrer Frage zuzuwenden.


"Ich weiß noch nicht. Sicher ist, dass ich mich erst einmal mit den momentanen Gegebenheiten auseinandersetzen muss. Ich bin noch nicht völlig im Bilde, was Coruscant betrifft, fürchte ich."

, erklärte der Jedi-Meister und lehnte sich vor. Einen Arm legte er vor sich auf dem Tisch ab. Den Ellenbogen des anderen Armes stützte er auf der Tischplatte auf und rieb sich gedankenverloren das vor wenigen Stunden rasierte Kinn, welches bereits wieder die ersten Stoppeln aufwies.

"Normalerweise bekommen wir unsere Aufträge von oben, wenn du verstehst"

, sprach er nun ein paar Stufen leiser, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Die braunen Iriden, welche auch einen grünlichen Schimmer aufwiesen, suchten nach dem Blick der blonden Frau.

"... In diesen Zeiten läuft das ganze etwas anders ab. Manchmal müssen wir auf eigene Faust arbeiten... das tun, was uns richtig erscheint."

Endlich kam der Droide an den Tisch gerollt und fragte mit hochfrequentierter Stimme, was die Herrschaften denn noch wünschten. Markus ließ die Hand, mit der er gerade noch sein Kinn gerieben hatte, sinken und deutete nebenher in Shanas Richtung.

"Jetzt ist allerdings Feierabend und du kannst dir ruhig auch etwas anderes gönnen!"

, meinte der corellianische Draufgänger und sah daraufhin den Metallhaufen an, der immer noch auf die Bestellung wartete.

"Zwei mal Corellianischer Whiskey! Mal sehen, ob sie tatsächlich von dort abstammt!!"

Markus sprach absichtlich in ihrer Anwesenheit in der dritten Person über Shana. Er wollte sie damit indirekt herausfordern!


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- Coruscant – Eastport Raumhafen – Frachter der Wingston Corporation – Mit Adrian -

Mit einem Schiff der Wingston Corporation zu fliegen hatte wirklich seine Vorteile. Chesara war zwar nun zu Adrians Sekretärin degradiert worden – eine Raffinesse ihres Schülers, die Chesara schmunzelnd zur Kenntnis genommen hatte – doch dafür konnten sie auf Coruscant landen ohne die üblichen Prüfungen des planetaren Zolls über sich ergehen lassen zu müssen. Die Wingston Corporation genoss den Sonderstatus bestimmter großer Firmen, bei denen lediglich einmal im Jahr eine mehrtätige Zollprüfung statt fand und deren Schiffe den Planeten ansonsten unbehelligt anfliegen oder auch verlassen konnten. Somit dauerte es nicht lange, bis Chesara den Frachter am Eastport-Raumhafen zur Landung gebracht hatte. Sie wurde sicherer im Fliegen, bemerkte sie. Die Übung tat ihr gut. Als die Triebwerke herunter gefahren worden waren und sie und Adrian gemeinsam das Cockpit verließen, holte sie nur noch kurz eine kleine Handtasche, bevor sie das Schiff verließen. Sie trug eines der zivilen Kleider, die sich dank Pierre les Gray in ihrem Besitz befanden und hatte sich einen Hut aufgesetzt, der in seiner eleganten Art so gar nicht zu ihrer eigenen Schlichtheit passen wollte. Doch hier auf Coruscant war es noch immer essentiell für sie, unerkannt zu bleiben und die Krempe des Hutes ließ sich weit nach vorne hinunter klappen, sodass ihr Gesicht größtenteils im Schatten lag. Chesara strich den Stoff ihres Kleides glatt, als ihr Blick in dem kleinen Quartier flüchtig auf ihr Spiegelbild fiel. Sie hatte keine Ahnung, was aus Pierre geworden war. Ihre regelmäßigen Bitten an die Defender, ihn frei zu lassen, waren die letzten Male gänzlich unbeantwortet geblieben.

„Bist du so weit?“

Fragte sie, als sie wieder in den Korridor trat und dort auf Adrian stieß. Ihr Padawan nickte. Er hatte keine Ahnung, was ihn erwartete und allmählich schuldete Chesara ihm eine Erklärung, schließlich hatte sie den Hyperraumsprung ohne sein Wissen nach Coruscant und nicht nach Lianna berechnen lassen und ihn hierher gebracht, ohne ihm auch nur ein Wort zu sagen.

„Gehen wir nach draußen.“

Schlug sie vor und wartete, bis sie den Frachter verlassen hatten und die Einstiegsrampe wieder nach oben fuhr.

„Ich möchte dir etwas zeigen.“

Sagte Chesara und gab den Weg an, indem sie zuerst einmal die Landebucht verließen und in gemächlichem Tempo zum Ausgang des Raumhafens gingen.

„Ich weiß, es klingt ein bisschen seltsam.“

Gab sie lächelnd zu.

„Einfach so nach Coruscant zu fliegen, nur um dir etwas zu zeigen.“

Der Hauptein- beziehungsweise Ausgang lag direkt vor ihnen und sie passierten eine Gruppe Rodianer, die sich um zwei große Gepäckstücke stritten. Hinter den großen, offen stehenden Türen folgte draußen die typische, leicht stickige Luft Coruscants, an die man sich jedes Mal erst wieder gewöhnen musste, wie Chesara fand. Das Summen des Verkehrs jedoch war ein vertrautes Geräusch in ihren Ohren. Die Jedi-Rätin hob ihren Blick nach oben, um auf dem großen Chrono über den Türen die Uhrzeit abzulesen. Es war später Nachmittag auf Coruscant.

„Aber ich denke, es ist wichtig genug.“

Fügte sie ihrer Erklärung hinzu und schaute Adrian an. Ja, er war wirklich gereift. Wie oft ihr das wohl noch auffallen würde? Ein Kind mit eigenen Augen heranwachsen zu sehen, war noch immer eine der faszinierendsten und bestechlichsten Erfahrungen dieser Galaxis.

„Komm mit.“

Sagte sie und hielt auf eines der Robotaxen zu. Coruscant war groß und es war fast unmöglich, irgendwohin zu Fuß zu gehen. Trotzdem dauerte die Fahrt nicht lange. Beide Jedi schwiegen, als sie in dem Gleiter unterwegs waren und die Stadt an ihnen vorbei zog. Der Feierabendverkehr war dicht und sie steckten immer mal wieder in langen Verkehrsschlangen fest, doch schließlich hielt das Gefährt und Chesara erwachte aus den Erinnerungen, die sie umgeben hatten, während sie ihren Blick aus dem Fenster gerichtet hatte und der nun an dem großen Turm hinauf glitt, der sich direkt vor ihnen aufgebaut hatte: Skydome.

„Wir sind da.“

Teilte sie Adrian mit, bezahlte das Taxi und folgte ihrem Padawan, der bereits ausgestiegen war, aus dem Gleiter hinaus. Die Augen vor der Sonne mit der Hand abschirmend, sah Chesara nach oben bis hin zur Spitze des riesigen Gebäudes, was fast unmöglich war, wenn man direkt darunter stand. Der Wolkenkratzer war eines der höchsten Gebäude Coruscants, ein Ausflugsziel mit vielen Highlights, wie einem exklusiven Restaurant, einer gemütlichen Lounge und einem bothanischen Garten, der neben Touristen verständlicherweise auch viele heimische Coruscanti anzog.

„Ich hoffe, die Turmspitze ist noch nicht geschlossen.“

Sagte Chesara mit einem sorgenvollen Blick auf die Uhrzeitanzeige ihres Komlinks, doch sie hatten Glück: einem offiziellen Schild am Eingang nach blieb ihnen noch eine ganze Standardstunde. Die Jedi lächelte.

„Perfekt. Komm, wir wollen bis ganz nach oben.“

- Coruscant – City - Skydome – Mit Adrian -
 
.:: Coruscant | untere Ebenen | Straßen | mit Farank, Da45 ::.


Catherine hatte sich noch nicht allzuweit vom Honey House entfernt, als sich ihr jemand in den Weg stellte. Es handelte sich um einen älteren Mann, etwa um die 50 oder 55... Catherine konnte das schlecht einschätzen. Er trug eine seltsame Technik, welche irgendwie an seinem Kopf befestigt sein musste. Auf seiner Stirn hatten sich Schweißperlen gebildet, als hätte er sich sehr angestrengt - Er musste sie schon eine Weile verfolgt haben. War sie so sehr auf ihr Vorhaben konzentriert gewesen, dass sie es nicht bemerkt hatte? Nach Atem ringend legte er die Hände auf die Knie.

"Was ist hier los?"

, fragte die Majorin des Geheimdienstes der Neuen Republik. sie konnte sich nicht daran erinnern, ihn jemals zuvor gesehen zu haben, weshalb sie seine Anwesenheit zunehmends irritierte. Noch dazu traf jetzt noch ein Droide ein, welcher zu ihm zu gehören schien.
Vorsichtshalber hatte Cat bereits eine Hand am Blaster, um für den Fall der Fälle bereit zur Verteidigung zu sein.



.:: Coruscant | untere Ebenen | Straßen | mit Farank, Da45 ::.
 
<Coruscant - Untere Ebenen - Kantina "zum betrunkenen Jawa" - Hinterer Tisch> Alleine, NPCs

Sek'nos saß an einem -bis auf ihn- leeren Tisch. Obwohl sich in dieser "Kantina" reichlich zwilichte Personen herrumtrieben wahren sie schlau genug sich nicht all zu sehr in die Nähe des Shistavaners zu setzen. Er war in eine lange, dunkle Robe gehüllt. Ein Schatten zog sich über sein Gesicht und er musste aussehen wie ein riesiger Jawa mit roten Augen. Würde das jemanden zu ihm sagen hätte er nichts dagegen diesen mit seinen spitzen Krallen aufzureißen. Zu Späßchen war er nähmlich nicht aufgelegt. Er wartete nun schonmindestens eine halbe Standartstunde auf die Majorin, unter dessen Befehl er nun versetzt wurde. Anscheinend würde die Majorin nichts davon wissen. Sein Ausbilder war etwas verrückt. Er meinte, dass es wichtig sei wie eine Person in ungewohnten Situationen reagieren würde. Das sollte fiel über eine Person aussagen. Ja, sein Ausbilder hatte wahrlich eine Schraube locker. Sek'nos könnte sich gut vorstellen, dass er ihn nur aus Jux zu einem falschen Zeitpunkt hierhin geschickt hatte. Er erinnerte sich noch genau daran als sein Ausbilder seine Gruppe und ihn bei einem anscheinenden Bombenangriff über zwei Tage in ihrem Quartier eingeschlossen hatte um sie in dieser Situation zu beobachten. Als der Ausbilder sie aufklärte und seine Gruppe und er nicht sehr begeistert waren war das Ergebniss eine geplünderte Kantina und eine zertrümmerte Tür, die er in seiner Wut zerschlagen hatte.

Etwas von der Kantina entfernt erblickte er die Majorin. Sie passte perfekt in die Beschreibung. Ungefähr 25 Jahre jung, dunkel-braune Haare, schlank und um wenige Centimeter kleiner als er selber. Ein Mann (Farank) folgte ihr. Er verlor seine Kopfbedeckung und ein technisches Gerät, das an seinem Kopf befestigt war kam zum Vorschein. 'Ein größeres Kom? Eine mobile Kommunikationsstation? Werden Nachrichten mit diesem Gerät und Gedanken übertragn?', dachte er. So ein Teil hatte er noch nie gesehen. Ein Droide folgte dem Typen. Die Hand der Majorin begab sich in Richtung ihres Blasters. Eventuell könnte dies einer der tausenden Imperialen sein, die auf Coruscant herrumwuselnten. Wurde die Majorin erkannt? In den Unteren trieben sich nicht viele Imperiale herrum, aber wer weiß ...

Er warf einige Credits auf den Tresen und verschwand dann aus der Kantina. Auf allen Vieren sprintete er zu der Majorin und dem Umbekannten hinnüber. Hinter diesem stellte er sich auf seine zwei Beine, schlang einen Arm um dessen Hals und drehte ihm den Arm um. Dann zog er die Majorin mit ihm in eine dunklere Gasse. Den eventuellem Aufdecker stürzte er zu Boden und stemmte ein Knie auf dessen Rücken um zu verhindern, dass dieser sich aus seinem Griff wand. Dieses komische, technische Gerät sah er als Bedrohung da. Eventuell konnte er damit Verstärkung rufen. Als erstes klärte er aber die Majorin auf.

"Major Catherine Souls? Ich bin Sek'nos Raisuun. Ich weiß, dass sie es noch nicht wissen, aber ich wurde unter ihren Befehl versetzt."
, er warf kurz einen Blick auf den Mann,
"Stellt dieser Mann eine Bedrohung für sie dar, Major Souls? Soll ich ihn unschädlich machen und ihm sein"
, er wies auf dieses komische Gerät,
"mir unbekanntes Gerät abnehen, Ma'am?"

<Coruscant - Untere Ebenen - Gasse> Catherine, Farank, Sek'nos

 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | irgendein Industrieviertel | düstere Gasse | mit Noomi, dem Geldwäscher Marn, einem Fremden (Brennan) und einer Gruppe finsterer Gestalten ]

Dumpf fiel das restliche Licht, das in diesen düsteren Ebenen nur recht spärlich vorhanden war, in die engen Gassen. Dafür dominierten zeitgleich die kühlen Schatten. Parallel zu diesen schlechten Lichtverhältnissen hing ein muffiger Geruch in den schmalen Gassen. Irgendwo in der Ferne – nur ein paar Blocks weiter – erklangen hin und wieder verzerrte Tierschreie. Wahrscheinlich hatten die imperialen Sicherheitskräfte, die seit einer halben Stunde durch den riesigen Bezirk patrouillierten, diese Tiere aufgescheucht. Leise schlichen mehrere Gestalten durch die schmalen Gassen, trotz der schaurigen Atmosphäre. Nur ganz vorsichtig bewegten sie sich von Ecke zu Ecke. Ließen die paar Soldaten, die auf den großen Brücken auf und ab gingen, passieren, bevor sie ihren Weg auf leisen Sohlen fortsetzten.

Ein kühler Wind ging ganz plötzlich durch die mächtigen Häuserschluchten als sich die Gruppe der nächsten Brücke näherten. Ein Netzwerk aus dunkelgrünem Moos hatte sich in den einzelnen, recht feinen Rissen eingenistet und ließ bei jedem Fußgänger Zweifel über die Tragfähigkeit dieser alten Betonkonstruktion aufkeimen. Eine junge Duracrete-Schnecke lungerte mit ihren grauen Schuppen in der Mitte dieser Brücke und fraß weiter an dem bröckelnden Beton. Das Knirschen ihrer starken Kiefer konnte man in einem stillen Augenblick sogar deutlich hören. Trotzdem schritt der Anführer dieser kleinen Gruppe weiter auf die marode Brücke zu. Zögerlich folgte ihm der Rest der dunklen Gestalten. Dabei konnte man das Klappern einzelner Waffen hören.


„Nicht so schüchtern“, zischte der vermummte Anführer. „Das ist nur eine Duracrete-Schnecke. Die sind harmlos...“

Plötzlich lösten sich mehrere Schüsse. Fauchend sackte das Tier zusammen. Einen Moment konnte man noch ein leises Brummen hören, bevor endgültig Stille eintrat. Im dumpfen Licht konnte jeder einzelne Anwesende den dunklen Rauch sehen, der aus der toten Bestie aufstieg. Sofort erfüllte ein schrecklicher Gestank die umliegende Luft. Doch der Wind trug den Gestank schnell hinfort. Einen Moment bewegte sich niemand. Man starrte nur auf den grauen Fleischberg. Keiner sagte ein Wort in diesem Augenblick. Mehrere Sekunden dauerte diese ungewöhnliche Starre an. Dann, mit einem Brummen, setzte der vermummte Anführer einen Fuß vor den anderen. Der Rest schien ihm völlig automatisch zu folgen. Ganz sachte überquerte man die Betonbrücke im Anschluss. Dabei streiften bloß vereinzelte, unsichere Blicke den schweren Leichnam.

Bis in die letzte Faser seines Seins hatte Crado den flüchtigen Todeskampf der primitiven Schnecke gespürt. Nur äußerst schwer konnte der zottelige Cathar diese Emotionen abstreifen. Erste quälende Fragen reiften in seinem Kopf. Hätte er durch die Macht das Tier retten können? Hätte der Jedi sich enttarnen müssen, um dieses primitive Leben zu schützen? Selbstzweifel kamen bei dem struppigen Katzenwesen auf, während er grübelnd durch die engen Gassen schlich. Unwillkürlich zog sich der Jedi-Ritter in die Tiefen seines Bewusstseins zurück. Er schottete sich förmlich von seiner Umwelt ab. Dadurch verlor er zwar – zeitweise – die recht feste Bindung zu seiner Padawan, aber in Noomis Gegenwart wollte Crado keine Schwäche zeigen. Mit jedem weiteren Schritt spürte er nun wie seine ganze Wahrnehmung nach und nach abnahm. Sämtliche Machtfühler, die er bisher ausgesandt hatte, zogen sich zurück und die ganze Welt, wie er sie wahrnahm, beschränkte sich wieder auf die Sinne, die ihm die Natur bei seiner Geburt eigentlich mitgegeben hatte.


„Ich habe kein gutes Gefühl...“, brummte Marn und grunzte dabei unfreiwillig. „Von Hinterhof zu Hinterhof – so kommen wir nie voran.“

„Hab' Vertrauen“
, murmelte die Nautolanerin – und ein Funke Hoffnung schwang dabei mit.

'Coruscant verändert uns mehr und mehr', bemerkte der Jedi erneut. 'Bald ist jegliches Licht in uns gänzlich verschwunden.' Der Gedanke ließ ihn frösteln. Beide Jedi waren mit recht hochgesteckten Zielen zu diesem Planeten geflogen, um der unterdrückten Bevölkerung zu helfen. Doch was hatte man bisher erreicht? Selbst ein Treffen mehrerer Widerstandszellen hatten die Jedi – darunter Rätin Chesara Syonette und Rat Tomm Lucas – nicht schützen können. Die Fabrikhalle war förmlich von imperialen Truppen überrannt worden. Nur mit Mühe und Not hatte man sich retten können. Crado schnurrte beiläufig, da der dominierende Gestank um eine neue Note „bereichert“ wurde. Ganz kurz sah der Cathar zu dem muskulösen Menschen (Brennan), der vor ihm ging. Schweigend hatte sich der Fremde der Gruppe angeschlossen. Trotz der guten halben Stunde, die sie nun mindestens schon unterwegs waren, hatte er kaum einen Einblick in diese Gestalt bekommen können. 'Muss ich mich in der Sache gedulden?', fragte sich der Jedi-Ritter.

Plötzlich, hinter einer Ecke, tauchte auf einmal eine schattige Landeplattform auf. Kein Lampe, die am Rand der Plattform angebracht waren, leuchtete. Trotzdem konnte das Katzenwesen einen recht klobigen Frachter erkennen. Zwei Männer schienen an der geöffneten Rampe Wache zu halten. Hin und wieder hörte man Stimmfetzen in den finsteren Schatten. Schweigend ging die winzige Gruppe auf den gelandeten Frachter zu. Fast automatisch wanderte Crados rechte Hand wieder zu dem Heft, das deaktiviert an seinem schmalen Gürtel hing. Bisher schien keiner der Anwesenden bemerkt zu haben, dass das Katzenwesen unter dem dreckigen Poncho eine Waffe trug. Kurz vor dem klobigen Schiff verlangsamte der Gruppenführer sein Schritttempo. Fast unwillkürlich passte der Jedi-Ritter seine eigene Geschwindigkeit an. Über einen erneuten Windzug bekam Crados sehr feine Nase auf einmal mit, dass die beiden Wachen Gamorreaner waren. Zwei Sekunden später bestätigte sich die Annahme durch deren typische Grunzlaute. Wortkarg baten sie den stillen Gruppenführer sowie die vier Flüchtlinge ins Innere. Der Rest blieb draußen und sicherte weiter die Umgebung.

Über eine schmale Rampe gelangten die fünf ins Innere des Frachters. Erst als sich die riesige Luke mit einem lauten Zischen schloss, aktivierte sich mehrere Lampen. Man befand sich in einer kleinen Art Vorraum, wo das Licht flackernd die Oberhand gewann. Erst jetzt zog der Gruppenführer seine Kapuze nach hinten und zeigte damit sein Gesicht. Es handelte sich um einen blauen Twi'lek, der in seinem ausgemergelten Gesicht eine gräuliche Narbe besaß. Mit strenger Miene sah sich der fremde Führer in dem Vorraum um. Crado folgte aufmerksam dessen Blick. Plötzlich erblickten beide eine unscheinbare Konsole. Ein Hauch von Gefahr breitete sich in dem Jedi aus. Auf diese Weise schien die Macht den zotteligen Cathar zu warnen. Sofort bereite er sich sein Organismus darauf vor, dass aus winzigen Löchern blitzschnell giftiges Gas in den Vorraum gespritzt werden könnte. Dann glitt sein Blick zu Noomi. In der Sache hatte er seine Padawan noch nicht unterrichtet. Wieder verspürte er Zweifel. Er musste sich konzentrieren. Ruhig atmete er ein und wieder aus.

Dann löste sich der bläuliche Twi'lek aus seiner schweigsamen Starre. Ruhig ging dieser Kriminelle auf die Konsole zu und gab einen Code ein. Dabei piepste das Gerät bei jeder einzelnen Berührung der zahlreichen Tasten. Dann dauerte es knapp eine Minute, bevor sich die nächste schwere Luke – endlich zum Inneren – öffnete. Dieses Mal strömte ein süßer Duft in den kleinen Vorraum und war damit für Crado eine willkommene Abwechslung zu den Abwassergerüchen, die man die ganze Zeit davor riechen musste. Eher zögerlich folgten die vier Flüchtlinge dem Twi'lek als dieser durch einen schön eingerichteten Korridor ging. Schon auf dem ersten Blick konnte man erkennen, dass dieser Frachter einigen Umbauten unterzogen worden war. Dieses Schiff sollte nie wieder irgendeine, sehr schwere Ladung transportieren. Trotzdem blieb der zottelige Cathar vorsichtig. Immer wieder sah sich der Jedi um. Kurz nach dem Betreten des luxuriös eingerichteten Gangs tauchten zwei weitere gamorreanische Wachmänner auf. Mit einem breiten Grinsen legte der Twi'lek den einen Lekku um seinen Hals und gab den grünlichen Fleischbergen im Anschluss ein Handzeichen. Diese zwei recht kräftigen Gamorreaner sollten den Menschen, den Snivvianer, den Cathar und die Nautolanerin in den nächsten Raum bringen.

Nachdem man die nächsten drei Schotts passiert hatte, hatten sie endlich ihr Ziel erreicht. Tokko the Boss, der herrschende Unterweltboss über mehrere Bezirke in den unteren Ebenen, saß gelassen im Inneren eines ehemaligen Frachtraums auf einem seidenen Kissen. Edle Teppiche hingen an all den kahlen Stahlwänden. Dazu schwängerte ein süßlicher Tabakduft die trockene Luft. Seelenruhig zog der Toydarianer an einer Wasserpfeife, während zur selben Zeit zwei attraktive Tänzerinnen für sein leibliches Wohl sorgten. Mit jedem Schritt öffnete sich der Jedi-Ritter wieder der Macht. Vorsichtig sondierte er die Umgebung. Auf anderen Kissen saß Tokkos buntgemischter Hofstaat.
'Hier dürften sogar Kopfgeldjäger anwesend sein', mutmaßte der Cathar als er die negative Stimmung dieser eher kleinen Masse aufnahm. 'Das dürfte sein Stamm sein.' Unfreiwillig schnurrte der Cathar. Neben ihm ging der kriminelle Snivvianer. Man spürte die Unruhe bei diesem kleinen Geldwäscher. Plötzlich begann der Toydarianer zu lachen. Kurzzeitig bewegten sich die winzigen Flügel und er verließ das seidene Kissen, auf dem er bis vor einer Sekunde noch gesessen hatte.

Marn, da hast du aber ein paar besondere Gäste mitgebracht...“, sprach der Unterweltboss den sehr ängstlichen Geldwäscher an. „... oder sollte ich besser Glückspilze sagen? Wobei. Bei Marn ist nicht jede Investition so sicher, wie er es einem versichert. Oder wie war das mit den sicheren Aktien der Handelsförderation? Nach dem Bombardement auf Huhl Akhap konnte ich diese verbrennen...“

Der Snivvianer schluckte, während im selben Moment die Tänzerinnen dümmlich kicherten. Crado sah sich erneut in dem umgebauten Frachtraum um. Interessiert verfolgte Tokkos Hofstaat die ganze Szene. Selbst die grunzenden Gamorreaner hatten für einen Augenblick das Atmen eingestellt. Auf diese Weise hatte sich der zottelige Cathar das erste Zusammentreffen mit dieser mächtigen Person der hiesigen Unterwelt nicht vorgestellt. Marn schien ebenfalls nervös zu sein. Unruhig knetete der kleine Geldwäscher das schmutzige Hemd, das er auf dem Leib trug. Die großen Augen wanderten dabei von einer mit Teppichen behangenen Wand zur nächsten. Ausgänge – das wusste er nach den ersten beiden Nanosekunden – gab es nicht. Erneut atmete Crado ruhig ein und wieder aus. Still und heimlich bediente sich das Katzenwesen einer einfachen Jeditechnik, um wachsam zu bleiben. Doch Tokko schien sich wieder zu beruhigen. Federleicht landete er wieder auf dem Kissen. Sofort griff die dünne Hand nach dem Schlauch der Wasserpfeife und er nahm schnell einen kräftigen Zug. Für einen kurzen Moment entspannte sich die Situation. Selbst die Tänzerinnen kicherten nicht mehr.

„Nun rede schon, Marn, forderte der dickliche Toydarianer mit der dunklen, purpurfarbenen Haut den nervösen Kleinkriminellen auf. „Ich habe nicht umsonst meine fähigsten Männer zu dir … und deinen kleinen Freunden geschickt.“

„D... das … sin... sind nicht meine Freunde“
, brachte der Snivvianer stotternd hervor. „Eigentlich haben die mich aus dieser gefährlichen, fast feurigen Hölle gebracht. … Und das mit Huhl Akhap konnte niemand wissen. Meine Quellen bei der Black Sun waren seriös. Das verspreche ich!“

„Trotzdem schuldest du mir noch knappe zwanzigtausend Credits – imperiale Credits“
, brummte Tokko und spielte mit dem geriffelten Schlauch der Wasserpfeife. „Darum kam mir der Gedanke, dass deine Freunde … oder nenne sie Retter … dir aushelfen können.“

Plötzlich ging ein Ruck durch das Schiff. Irgendwo im Hintergrund dröhnten Triebwerke. Unsicher ließ der struppige Jedi-Ritter seinen Blick wandern. Seine Nackenhaare hatten sich etwa im selben Moment unfreiwillig aufgestellt. Damit hatte er nicht gerechnet. Warum war er bloß in letzter Zeit so unaufmerksam? Etwa zur gleichen Sekunde kehrte auch der pochende Schmerz in seiner linken Schulter zurück. Crado griff wieder auf die einfache Atemtechnik zurück. Mit einer eher schlichten Bewegung seiner knorrigen Hand schickte Tokko auf einmal seinen Hofstaat fort. Bloß die beiden Gamorreaner, zwei weitere Anwesende (ein Trianii und ein Barabel) und eine der beiden Tänzerin (eine hübsche Omwati) blieben im Raum. Dazu stieß der bläuliche Twi'lek zu dem Snivvianer und den anderen drei Personen hinzu. Der Trianii schnurrte, wobei Crados spitze Ohren zuckten. Hatte der Cathar seine Schülerin (mal wieder) in eine Falle geschickt? Immer lauter wurde das Pochen in seiner Schulter, während die Nervosität weiter stieg.

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | leichter Frachter | ungereimter Frachtraum | mit Noomi, dem Geldwäscher Marn, einem Fremden (Brennan), Tokko the Boss und dessen treusten Anhängern ]
 
[Coruscant - Irgendwo in den Unteren Ebenen - Maschinenraum eines Wolkenkratzers] Arkon, Zannah, Joss, Jacek, Rowroar, Aayla

Arkon goss sich etwas Wasser in eine Schüssel und zog sich sein Hemd aus. Er legte es auf den Wasserkanister - der Boden war zu dreckig dazu - und begann sein stoppeliges Gesicht mit klarem Wasser abzuspülen. Danach begann er mit einer Art Katzenwäsche seinen mittlerweile muskulösen Oberkörper zu säubern. Als er damit fertig war zog er sein Hemd wieder an und lies das Wasser in der Schüssel zurück. Die anderen konnte es auch noch benutzen. Seinen Unterkörper wollte er sich jetzt nicht waschen, zu viele sahen zu. Als Arkon sich umdrehte, sah er wie die anderen langsam und verschlafen aus dem gemeinsamen Schlafraum kamen. Zannah sah schon etwas frischer und wacher aus, wobei auch sie wohl noch gerne länger geschlafen hatte.

„Ich weiß nicht, ob Aayla es euch schon gesagt hat, aber heute Nacht haben Ghoule unser Fleisch geraubt,“ begann Arkon der Grund des Weckens zu erklären, „wir werden uns heute wohl noch etwas Fleisch besorgen müssen. Hat jemand Vorschläge?“

„Wir könnten in den Jawa-Distrikt. Da waren wir das letzte Mal vor ein oder zwei Monaten auf dem Markt, die haben uns bestimmt wieder vergessen“, meinte Joss. Arkon nickte zur Bestätigung.

„Gut, so machen wir das. Jacek du verwickelst am Besten den Essensverkäufer am Marktstand in ein Gespräch. Während wir alle so tun, als ob wir uns das Essen ansehen und uns Artikel aussuchen, während wir dann Joss dabei verdecken, wie er etwas mitgehen lässt. Wir Andere können, dann auch ein klein wenig kaufen von unserem zusammengeklaubten.“

Arkon zwinkerte. „Heute Abend müssen wir wieder Nachtwachen einführen. Immer zu zweit für vier Stunden. Sonst ist unser Essen wieder weg und ihr wisst ja: Rowroar ohne Fleisch ist nicht so gut gelaunt.“

Der Wookie knurrte zur Bestätigung und die anderen Humanoiden lachten kurz auf. Arkon klatschte voller Aufbruchstimmung in seine Hände und sah allen seiner Freunde noch einmal intensiv in die Augen, bei Zannah wurde ihm sogar warm ums Herz und sie lächelte ihm auf ihre unwiderstehliche Art und Weise zu. Er spürte dass sie ihn liebte und das machte ihn glücklich, sogar hier unter diesen unwirtlichen Lebensbedingungen und dieser regelmäßige Kampf ums tägliche Brot.

„Gut, dann holt eure Sachen und lasst uns verschwinden. Wir müssen auf dem Weg noch unser Geld holen.“

Arkon und der Rest klaubten ihre Sachen zusammen und krochen alle hintereinander durch einen Schacht nach draußen. Es fiel nur wenig Licht nach unten auf den Boden und lockte demnach allerlei zwielichtige und lichtscheue Gestalten an. Mit seinen Gefährten im Schlepptau huschte Arkon von Schatten zu Schatten. Seine Sinne waren bis aufs Äußerste gespannt und irgendwie waren seine Sinne auch immer besser als die der Anderen. Er reagierte besser, hatte schnellere Reflexe und sah auch Dinge in Bruchteilen einer Sekunde bevor sie passierten. All das hatte die Anderen überzeugt ihn zu seinem Anführer zu machen.

....​

Auf den Weg zum Jawa-Distrikt hatte die Gruppe Glück gehabt. Sie hatte einen Betrunkenen neben einer Bar ( zum Betrunkenen Jawa ) gefunden und konnten ihn ausrauben, ohne dass er sich wehrte. Nun hatten sie genug Geld um für diese Woche nichts klauen zu müssen. Sie wurden dabei allerdings von drei zwielichtigen Gestalten beobachtet ( Sekn’nos Raisuun, Farank Farander, Catherine Souls). Allerdings hatte Arkon nicht das Gefühl, dass sie ihnen nachlaufen würden, geschweige denn sie verhindern würden den Betrunkenen auszurauben.
Nun waren sie auf dem Markt angekommen und suchten nach dem günstigsten Fleisch...

[Coruscant - Untere Ebenen - Jawa-Distrikt - Markt] Arkon, Zannah, Joss, Jacek, Rowroar, Aayla und Andere
 
[Coruscant– hoher Orbit – ISD Avenger – Admiralsquartier] – Elysa

‚…und all diese Quellen belegen, dass ein republikanischer Angriff imminent ist, nach Bothawui wäre der nächste Schritt ein System wie Denon. Dies würde der Republik eine hervorragende Ausgangslange entlang der corellianischen Handelsroute geben, welche auch für sie zu halten und versorgen wäre. Des Weiteren mag ich High Admiral Cornells Eifer sehr schätzen, doch seine Strategie ist zu passiv, er hat freiwillig die Initiative an den Feind abgegeben und verlässt sich darauf, dass sie sich genau auf seine Planung einlassen. Aber er lässt dadurch zu, dass der Feind sich aussuchen kann, wann und wo er angreift, was wie bereits im Grundkurs der Flottenakademie gelehrt wird, eine schlechte Wahl ist. Wenn man dem Feind den Umstand des Gefechts aufzwingen kann, ist man klar im Vorteil. Die Streitmacht, die er mittlerweile versammelt hat, sollte offensive Operationen im Feindgebiet durchführen, um deren Willen einen Angriffskrieg zu führen zu unterminieren und die Republik erneut in die Defensive zu drängen, gerade nun wo sich Senat und Militär uneins sind wäre es der ideale Zeitpunkt. Ich war so frei im Anhang einige mögliche Szenarien zu beschreiben, die meinen Einschätzungen nach durchaus Erfolg versprechen, noch dazu bei anzunehmend geringen Verlustraten. Vom politisch entstehenden Druck der Öffentlichkeit auf den Senats und von diesem auf die republikanischen Streitkräfte einmal ganz abgesehen…’

Diese Worte waren nur einige der Zeilen gewesen, die sie an Flottenadmiral Fyrestone – de facto inoffizieller Oberkommandierender der imperialen Flotte - abgeschickt hatte, um eine Änderung der imperialen Gesamtstrategie im umkämpften Gebiet zu erwirken. Die Antwort war gerade eingetroffen:


Von: Flottenadmiral Fyrestone
Betreff: Flottenoperationen im Rand und den Expansionsgebieten

Antrag abgelehnt. Cornell wird wie geplant mit seiner Flottenoperation fortfahren.

Fyrestone


Die Splitter des Datapads, welches sie in einem ungewohnten Anflug von Zorn mit der Macht gegen die gegenüberliegende Wand geschmettert hatte, verdeutlichten Elysa – Sekunden nach der Tat - wie unausgeglichen sie war. Sie konnte den Schlafmangel zwar ausgleichen, so dass sie nicht an Erschöpfung litt, aber ihre allgemeine Stimmung war angespannt, launisch und reizbar. Es konnte so nicht weitergehen beschloss sie, während George Travis, ihr persönlicher Steward die Scherben auflas. Was ihr nun auch unheimlich peinlich war, aber der Corellianerin war es nicht möglich gewesen sich zu stoppen und wären Fyrestone oder Cornell in diesem Moment im Raum gewesen, hätten sich diese vermutlich an Stelle des Datapads befunden. Am Meisten aber störte sie, wie leicht sie die Kontrolle über sich verloren hatte, so was durfte ihr nicht passieren.

„Entschuldigen sie Travis, das war so nicht geplant…“

Der am Haaransatz bereits ergraute Steward lächelte freundlich und schien auch nicht im Mindesten eingeschüchtert.

„Es ist keine Ursache Vice Admiral, ich bin mir sicher, das Datapad hat es verdient.“

Der ernste Gesichtsausdruck und der trockene Tonfall, kombiniert mit dem stillen Lachen in den stahlgrauen Augen, ließ Elysa nun doch Schmunzeln.

„Was würde ich nur ohne sie tun?“, antwortete sie ihm rhetorisch jedoch in dankbarem Tonfall. Doch dabei konnte es der wohlwollende Chief Steward nicht belassen:

„Nun, vermutlich würden sie keinerlei Zeit mehr finden, da abgesehen von ihren Verpflichtungen und Verantwortungen der Flotte gegenüber, ihr Quartier eher eine niedrige Priorität für sie hat, es aber dennoch jemand in Schuss halten müsste, in diesem Falle – sie. Ich befürchte der daraus resultierende Zustand ihres Quartiers wäre einer imperialen Offizierin von ihrem Stand nicht angemessen. Daher ist es gut, dass sie mich haben, Ma’am.“

Nun war es doch an dem alternden Steward ein väterliches Grinsen zu offenbaren, das durchaus ansteckend auf Elysa wirkte. Dennoch nur kurz, denn was er sagte hatte durchaus Hand und Fuß. Ihre Verpflichtungen der imperialen Flotte gegenüber vereinnahmten sie immer mehr, so dass die ehemalige Jedi immer weniger Zeit für sich selbst fand, wenn sie darüber hinaus noch einen Haushalt schmeißen müsste, würde sie im Chaos versinken. Vermutlich nicht, aber so fühlte es sich manchmal ein wenig an, wenn die Arbeit trotz eines eingelegten 16 oder auch mal 20 Stunden Tages nicht weniger wurde und dies kam hin und wieder durchaus vor, da Admiral Sharper ihr - zusätzlich zu ihrer eigenen Arbeit - einen Großteil seiner Aufgaben zukommen ließ, eben aus dem Grund heraus, dass sie die Führung einer Flotte meistern wollte.

„Dem kann ich nur zustimmen und danke.“

Rang zu haben hat unzweifelhaft auch seine Privilegien. Ganz davon abgesehen, bewahrte es Elysa davor, sich ihren eigenen Kochkünsten auszuliefern. Ebenso war Chief Steward Travis derart unauffällig und dezent, dass er sie entgegen ihren ersten Befürchtungen nicht bei ihrer Arbeit behinderte oder gar davon abhielt. Im Gegenteil, manchmal wunderte sie sich im Stummen, dass ihr Tee oder Kaffee erneut aufgefüllt war und auch die Kanne nie leer zu werden schien.

„Ma´am, mit ihrer Erlaubnis würde ich mich für heute zurückziehen, ihr Abendessen habe ich in einen Wärmehaltebehalter für sie hinterlegt, vielleicht verspüren sie ja mittlerweile Appetit.“

Er musste gespürt haben, dass sie für den Moment lieber alleine wäre und respektierte ihre Privatsphäre, ebenso war er jederzeit auf Abruf für sie bereit.

„Natürlich, einen angenehmen Abend und danke nochmals.“


„Ich danke und ihnen ebenso, Vice Admiral“.

Und dann war er auch schon mit einem freundlichen Nicken verschwunden.

Müdigkeit verspürte Elysa noch keine, ganz davon abgesehen, wusste sie was auf sie wartete, aber vielleicht gab es zumindest für diese Nacht eine einfachere Lösung für das Problem, als sich mit der Frage, was diese Träume oder vielmehr Visionen auslöste, dass sie so plagte. Morgen sollte sie mehr Zeit haben, um sich damit auseinanderzusetzen, also verließ sie das Quartier, um erst auf der Brücke nach dem Rechten zu sehen, und danach einen Abstecher auf die Krankenstation zu machen, um sich von Major Jez – so zumindest der Vorsatz – etwas geben zu lassen, mit dem sie in Ruhe schlafen konnte.


[Coruscant– hoher Orbit – ISD Avenger – auf dem Weg zur Brücke] – Elysa
 
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¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Kneipe "Lor's Fluxional Gorge" ~ Tischnische ¦¦ Shana & Markus

Die Antwort die sich aus dem Rachen des Jedi in ihre Richtung bahnte, entsprach in etwa dem, was sie erwartet hatte. Er war gerade auf dem Planeten angekommen und konnte natürlich noch nichts genaues sagen, da auch normalerweise Befehle von "oben" kamen. Doch momentan lief dies hier auf Coruscant etwas anders. Diesen Eindruck hatte sie auch gewonnen. Der Widerstand hatte mit Sicherheit genug zu tun, vielleicht sollte man sich dort einfach mal informieren. Doch nicht gerade jetzt, denn sie hatten es sich gemütlich gemacht, sofern man die verqualmte Umgebung als gemütlich bezeichnen wollte, und unterhielten sich angeregt. Nach einigem Bemühen gelang es ihrem Meister den Kellnerdroiden an ihren Tisch zu bringen und bestellte weitere Getränke. Und dabei ließ er ihr mit seiner Wortwahl keine Entscheidung mehr.

Ob sie wirklich von dort abstamme? Was glaubte er denn? Männer aus diesem System tranken gerne diesen speziellen Whiskey, aber sie selbst stand nicht so sehr auf pure Drinks, sondern bevorzugte Mixgetränke, genauer gesagt Cocktails. Witzigerweise wäre sie bei ihrer nächsten Getränkeauswahl so oder so auf Alkohol umgeschwenkt, wenn auch nicht gerade auf Whiskey. Gleich so ein hartes Zeug. Die Talusianerin überhörte die Herausforderung natürlich nicht, und konnte sie nur annehmen. Ein ernster Blick traf ihn, bevor sie sich dazu äußerte. Sie genoss den Abend, und warum sollte man sich diesen nicht noch verschönern indem man sich stimmungsfördernde Stoffe zuführte?


"Sehr gerne, ich hätte mir sowieso einen Cocktail bestellt, aber so hat sich meine Auswahl natürlich ziemlich eingeschränkt. Glaubt der wehrte Herr auf der anderen Seite des Tisches etwa ich würde kneifen? Dann kennt er mich aber schlecht. Bring uns jeweils zwei Gläser davon." , wandte sie sich an den Droiden. Er bestätigte mit seiner hohen Stimme und machte sich davon. Einen Augenblick schaute sie ihm hinterher bevor sich ihre blauen Augen auf den Mann mit dem braunen Haarschopf richteten.

"Sieht fast so aus als würdest Du mich betrunken machen wollen." , unterstellte sie ihm mit einem wölfischen Grinsen. Natürlich war es nicht ernst gemeint und die beiden redeten weiter. Einige Zeit später hatten die beiden bestellten Drinks den Weg zu ihrem Tisch gefunden, wo sie sich unverzüglich ihrer raschen Einverleibung stellen mussten. Shana konnte sich ein Verziehen des Gesichtes nicht verkneifen, denn das Zeug war ziemlich stark. Aber dies war kein Grund klein bei zu geben. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als sie auch das zweite Glas mit relativer Schnelligkeit leerte. Dies funktionierte bedauernswerterweise nur wenige Minuten, dann preschte die Wirkung der Droge durch ihren Körper. Die blonde Schönheit spürte die Lockerheit und Heiterkeit die sich ihrer bemächtigte. Uiuiui. Die Hitze, die ihr Körper produzierte ließ Shana ihren Blazer ausziehen.

Was sie bei Markus bereits festgestellt hatte, trat nun auch bei ihr ein. Ihre Zunge löste sich und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus, wobei dies keinen allzu großen Unterschied zu ihrem sonstigen Verhalten darstellte. Auf jeden Fall wurde es noch lustiger und entspannter. Shana hatte lange nicht mehr soviel gelacht. Zuerst hatte sie nicht genau gewusst was sie von dem Ausflug erwarten sollte, doch nun konnte dies einfach nur als toller Abend gelten. Wann hatte sie das letzte Mal so etwas getan und dabei soviel Spaß gehabt? Die letzte Erinnerung in der sie mit einem Mann in einem Lokal zusammengesessen hatte, war mit ... ihrem Freund gewesen. Oh man. Aber dies war kein Date! Ja, Markus war ziemlich attraktiv und lustig, aber er war älter als sie und vor allem ... er war ihr Meister. Schluss jetzt damit! Sie lehnte sich nach vorne, stütze sich dabei auf ihre beiden Ellenbogen und nutzte den Moment für eine Frage.


"Was war der schönste Moment, oder sagen wir die schönste Zeit in deinem Leben?"

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Kneipe "Lor's Fluxional Gorge" ~ Tischnische ¦¦ Shana & Markus
 
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[ Coruscant – City – Skydome | Adrian und Chesara ]

Der Skydome. Adrian legte seinen Kopf in den Nacken und probierte die Spitze des Turms auszumachen, während Chesara neben ihm dasselbe tat. Der Skydome war eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Coruscant und obwohl Adrian hier aufgewachsen war, hatte er ihn noch nie besucht. Alisah war einmal mit Opa hier gewesen, aber Adrian hatte damals keine Lust gehabt sie zu begleiten. Danach hatte sich nie wieder eine Gelegenheit ergeben. Aber musste man auch wirklich alle Sehenswürdigkeiten seines Heimatplaneten kennen? Gerade auf Coruscant brauchte man ja ewig um alles abgeklappert zu haben.
Nun, heute würde sich zumindest dieses Manko für ihn erledigen. Chesara wollte mit ihm ganz oben auf den Turm. Adrian hatte sich schon damit abgefunden von Chesara keine Antworten zu bekommen, sondern einfach geduldig abzuwarten – aber das hieß nicht, dass er sich keine Gedanken dazu machte. Seit sie aus dem Hyperraum gesprungen und er Coruscant vor sich wahrgenommen hatte, kreisten seine Gedanken um diese Frage: Was wollten sie hier eigentlich?
Adrian hatte schon mehrere Theorien aufgestellt und wieder verworfen. So war sein erster Gedanke gewesen, dass Chesara ihn zu seiner Familie bringen wollte. Dann hatte er gedacht, sie würden sich hier am Skydome mit seinem Vater oder seiner Mutter treffen. Schließlich hatte Chesara vorher noch eine Nachricht an seinen Vater geschickt. Aber mittlerweile spürte er, dass keiner der beiden in der Nähe war. Gut, vielleicht verbarg Exodus seine Aura auch nur geschickt – aber sein Gefühl sagte ihm, dass er keinen von beiden hier treffen würde. Seine nächste Theorie war gewesen, dass er hier irgendwen anders treffen sollte. Einen alten Jedi zum Beispiel – irgendwen mit derselben Geschichte wie er. Er hatte einmal davon gehört, dass Led Manice und Imperator Ferit Brüder gewesen sein sollten, Geschwister also, die den unterschiedlichen Orden angehört hatten. Aber Led Manice war tot, er konnte heute also schlecht zum Gespräch erscheinen. Es war natürlich auch möglich, dass Chesara nur selbst irgendwen treffen wollte und Adrian einfach so mitgenommen hatte. Oder es ging doch um etwas ganz anderes.

Der Aufzug des Skydome war rasend schnell und für die gefühlten sechs Sekunden, die sie brauchten um nach ganz oben zu kommen, setzten Adrians Gedankenspiele aus. Er war schnelle Aufzüge ja gewohnt – aber dieser hier war einfach Wahnsinn. Chesara neben ihm blieb lockerer, zumindest augenscheinlich. Vielleicht fühlte sich ihre Magengegend gerade ja genauso flau an, wie seine. Trotzdem verließen sie beide mit festen Schritten die Kabine und traten in ein kleines Foyer. Von hier aus ging es noch eine kurze Treppe nach oben – wo man dann die Aussicht genießen konnte. Adrian beobachtete seine Meisterin aus den Augenwinkeln. Sie hielt nach niemandem Ausschau, sie verhielt sich ganz einfach wie eine Touristin, deren einziges Ziel war sich die Nase an den Plexiglas-Scheiben rund um die Aussichtsplattform platt zu drücken. Die Vorstellung ließ ihn grinsen. Irgendwie war Chesara eine jener Personen, die so weise und reif und erwachsen wirkten, dass es schwer war, sie sich in einer albernen Situation vorzustellen.

Und dann traten sie nach draußen und Adrian kam nicht umhin ein leises „Wow“ zu murmeln. Chesara neben ihm wirkte überaus zufrieden, während er selbst seinen Blick schweifen ließ. Von hier aus konnte man das Gebäude der Wingston Corporation nicht erkennen, aber einige Wahrzeichen Coruscants waren gut sichtbar, so zum Beispiel der Senatsbezirk und der Jedi-Tempel.
Adrian war nur einmal in der früheren Heimat der Jedi gewesen – sogar mit Chesara, bei ihrem einzigen Treffen während seiner Auszeit. Für einen Moment verharrte sein Blick noch auf dem Gebäude und er fragte sich, warum er überhaupt so lange gebraucht hatte, um zu den Jedi zurückzukehren.


„Da wären wir also.“

sagte Adrian zu seiner Meisterin. Er hatte es als Aussage formuliert, aber eigentlich war es eine Frage gewesen. Waren sie also endlich am Ziel – und würde Chesara jetzt erklären, was das alles sollte?

[ Coruscant – City – Skydome – Aussichtsplattform | Adrian und Chesara ]
 
.:: Coruscant | untere Ebenen | in irgendeiner Bar | mit Shana ::.


"Betrunken machen? Ich? NEIN!"

Diese Annahme musste Markus natürlich sofort aus der Welt schaffen.

"Wir sind sozusagen Landsleute, das bedeutet wir müssen unsere Kultur pflegen!"

Der Corellianer zwinkerte der jungen Schönheit zu und nahm daraufhin noch einen Schluck von seinem Bier. Der Droide machte sich davon, um ihnen ihren Wunsch zu erfüllen und kam nur wenig später mit vier kleinen Gläsern zurück. Markus war beeindruckt, dass Shana sofort um jeweils einen Drink aufgestockt hatte. Sie scheute sich also nicht davor, in seinem Beisein etwas alkoholisches zu trinken - wie sie auch schon klar gestellt hatte, wäre sie ja sowieso auf Alkohol umgestiegen. Dann hatte er ja überhaupt keine Schuld daran, wenn sie der Abend zu Grunde richten würde....
Sie prosteten einander zu und leerten die ersten Gläser. Markus genoss den scharfen Nachgeschmack der heimatlichen Spirituose, während Shana versuchte ihr Gesicht nicht allzusehr zu verziehen. Mark konnte einfach nicht anders und lachte, worauf die junge Frau sofort das zweite Glas hinterherkippte. Da verging ihm das Lachen. Er hob eine Augenbraue. Ok, das hatte er nun nicht erwartet. Da konnte er nur mitziehen und so leerte auch er sein Glas, hob dieses dann weit in die Luft und winkte damit dem Service-Droiden.


"Nochmal, aber flott!"

, rief der junge Mann quer durch den Raum und wandte sich dann wieder der jungen Frau zu, wobei er irritiert über ihren - in der Haltung recht freizügigen - Anblick blinzeln musste. Nun schien der Alkohol auch ihm zu Kopf zu steigen. Oder aber die Situation ließ ihm die Röte ins Gesicht schießen. "Was war der schönste Moment, oder sagen wir die schönste Zeit in deinem Leben?"

"Ähm..."

Der Jedi-Meister erlangte schnell wieder die Fassung und setzte ein freches Grinsen auf. Seine Rechte hob sich und mit dem Zeigefinger beschrieb er eine Art Kreis in die Richtung ihres Dekolletees.

"Also das ist eindeutig das Schönste an diesem Abend und in dieser Kneipe hier!!"

, verkündete er - nebenbei bemerkt auch nicht gerade leise, worauf ihnen einige schiefe Blicke zugeworfen wurden. Dann lehnte er sich zurück, griff dabei noch nach seinem Bierglas und führte dieses zum Mund. Er schien letzendlich doch ernsthaft über die Frage nachzudenken, doch eine Antwort darauf zu finden, war gar nicht so einfach, wie man vielleicht denken mochte.

"Ich glaube es gibt viele tolle Momente im Leben, aber ich könnte nicht sagen, was der beste war..."

Langsam trank er sein Glas aus. Unterdessen kam auch der Droide wieder an den Tisch. Demonstrativ stellte der Corellianer sein leeres Bierglas wieder auf die Platte, direkt vor den Droiden, welcher es sogleich an sich nahm und mitgehen ließ.

"Einmal würde ich den Abend dazuzählen, an dem ich meinen ehemaligen Padawan kennenlernte... Es war ein Abend in einer Bar, wie heute, allerdings in Coronet City. Damals war ich mit Ryoo, einer jungen Twi'lek unterwegs. Wir haben uns sehr gut verstanden und plötzlich entflammte dieser Streit zwischen Caleb und ein paar anderen Männern. Ich ging hinüber, gab den Blick auf meine Waffe am Gürtel frei und die Kerle verschwanden ohne ein Wörtchen!!"

Markus zog einen Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln und sah dabei in das kleine Gläschen mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit, welches vor ihm stand. Es war fast so, als würde er sich die vergangenen Zeiten zurück sehnen.

"Es war immer ein tolles Gefühl. Man wird ganz anders angesehen... Zumindest war es einmal so. Mittlerweile, muss man sich davor hüten, seine Identität preis zu geben."

Es schien, als würde ein Stück Wehmut in seinen Worten mitschwingen. Er war ein Jedi und durfte sich nicht als einer ausgeben. Die Ordensmitglieder lebten zurückgezogen und immer auf der Hut. Das sollte nicht so sein. Das durfte nicht so sein! Es war eine Schande. Auch wenn Markus nicht so fühlen sollte, konnte er nicht anders. Er sehnte sich nach den Zeiten, in denen sie wirklich wie Helden betrachtet worden waren. Kleine Jungs hatten sie mit großen Augen angesehen und wollten so sein wie sie. Kleine Mädchen hatten die großen Jedi-Ritter angehimmelt. Würde es jemals wieder so sein?
Es war höchste Zeit für einen Themawechsel. Mark kippte sich den nächsten Whiskey hinter die Binde und fragte dann:


"Was ist mit dir?"


.:: Coruscant | untere Ebenen | in irgendeiner Bar | mit Shana ::.
 
- Coruscant – City – Skydome – Aussichtsplattform – Mit Adrian -

Bedingt durch die Tageszeit – der Nachmittag neigte sich allmählich dem Ende und die Sonne begann ihren Rückzug – befanden sich nur noch wenige Besucher auf der Aussichtsplattform in der Turmspitze des Skydomes, der eine der meist besuchten Sehenswürdigkeiten auf Coruscant war. Adrian und Chesara traten nahe an die Brüstung heran. Der Ausblick war überwältigend, wenn auch nicht in der Form wie wenn man Naturschauspiele bewunderte oder sich in wunderschönen Landschaften verlor, die inneren Frieden ausstrahlten. Coruscant war ein einziges Bauwerk, ein Wunderwerk, geschaffen von intelligenten Wesen, beängstigend und beeindruckend zugleich. Hier wimmelte es wie in einem Bienenstock, doch der Unterschied war, dass in Galactic City längst nicht jeder einen Platz hatte und die meisten nur für ihr eigenes Wohl arbeiteten, anstatt an einem Strang zu ziehen. Chesara wandte sich zu Adrian. Sie waren nicht grundlos hier und ihr Padawan wusste dies, wenn ihm auch noch nicht klar war, warum sie ihn ausgerechnet hier her gebracht hatte. Sie hatten nach Lianna fliegen wollen, bevor Chesara still und heimlich den Kurs geändert hatte, um endlich zu vollenden, worauf sie so lange hin gearbeitet hatten.

„Ich hatte dir gesagt, dass ich dir etwas zeigen möchte.“

Sagte sie und holte ihr Datapad hervor. Die Jedi drückte einige Knöpfe, und brauchte einen kurzen Moment, bis sie so weit war um fortzufahren. Als sie schließlich fand, wonach sie gesucht hatte, hielt sie Adrian das Datapad hin. Es zeigte eine Fotoaufnahme, auf der drei junge Menschen abgebildet waren, zwei Mädchen und ein Junge, die lachend vor den großen Toren des Jedi-Tempels standen. Die junge Chesara stand in der Mitte, ihr Gesicht lachend, die Augen leicht vor der blendenden Sonne zusammen gekniffen. Sie hatte ihre Arme um die Schultern ihrer beiden Padawankameraden gelegt, während der Junge stolz sein Lichtschwert in die Kamera hielt.

„Es ist fast zwanzig Jahre her, dass diese Aufnahme entstanden ist.“

Sagte Chesara und reichte Adrian das Datapad.

„Das bin ich. Neben mir sind Gil und Ynee. Gil war mein Padawankollege unter Led Manice' Führung. Ynee lernte bei Master Syndic. Sie war meine beste Freundin.“

Etwas wehmütig betrachtete Chesara das hübsche Gesicht der jungen Frau, die in jenen glücklichen Tagen noch nicht geahnt hatte, dass sie eines Tages der dunklen Seite verfallen würde.

„Es war eine wunderschöne Zeit, damals.“

Erzählte Chesara.

„Der Orden war gerade neu aufgebaut worden: wir waren die ersten Schüler nach dem großen Sieg der Republik über das Imperium und dem Tod des damaligen Imperators. Alles schien einfach und selbstverständlich zu sein und die Galaxis sah die Jedi als Freunde, nicht als Fremde. Wir hatten viele Träume.“

Fast ein wenig ungläubig schüttelte Chesara den Kopf. Die Gegebenheiten hatten sich stark verändert. Ihr Blick richtete sich in die Ferne, dorthin wo der Jedi-Tempel seit tausenden und abertausenden von Jahren über Coruscant thronte und über Frieden und Gerechtigkeit wachte.

„Ynee war die Tochter von Imperator Ferit, Led Manice' Bruder. Ich habe dir von den beiden erzählt.“

Chesara lächelte.

„Und ich bin sicher, du hast genug über sie im Geschichtsunterricht gelernt. Ynee und ich, wir sind uns viele Jahre sehr nahe gewesen, bis ich irgendwann nicht mehr zu ihr durchdringen konnte. Sie zog sich zurück, hatte sich in einen Sith verliebt, ließ mich zurück und verließ die Jedi. Und obwohl sie es versuchte, hat sie es nie geschafft zurück zu kehren.“

Nach all diesen Jahren schmerzte die Erinnerung nicht mehr, doch ein leises Gefühl der Enttäuschung war zurück geblieben, dicht gefolgt von der Frage, was sie beide hätten anders machen können und was dies letztendlich tatsächlich bewirkt hätte. Die Geschichte, die Chesara erzählte, war nicht die Fröhlichste, das wusste sie, doch sie musste diese Dinge sagen.

„Das hier ist Gil. Er wurde kurz nach mir zum Jedi-Ritter ernannt. Später heiratete er meine Padawan Tionne. Sie versprachen sich ewige Liebe auf Naboo, doch die Ehe hielt nicht. Ich weiß nicht, was aus Gil geworden ist, Tionne ist irgendwann ins Exil gegangen.“

Es war wehmütig, von verlorenen Freunden zu erzählen. Chesara betrachtete das Bild, das Adrian noch immer hielt. Zeit. Zeit bedeutete Veränderung, malte in bunten Farben und verblasste im Angesicht ihrer selbst. Zeit stand nie still. Zeit rannte. Chesara nahm das Datapad wieder an sich und betrachtete das Foto, betrachtete die junge Version ihrer selbst. Sie hatte sich gar nicht so sehr verändert, fand sie, zumindest äußerlich. Sie war etwas älter geworden, besonnener und auch erfahrener. Früher hatte sie die ganze Welt retten wollen, heute wusste sie, dass sie nicht jedes Probleme lösen konnte, so sehr sie dies auch wollte.

„Adrian.“

Sagte sie, ließ das Datapad sinken und drehte sich zu ihrem Schüler.

„Jeder von uns hat einen Weg zu gehen und niemand weiß, wohin er uns letzten Endes führt. Manchmal gehen wir alleine, manchmal begleiten wir andere und dann wiederraum gibt es Gefährten, die uns begleiten. Als Jedi haben wir eine große Verantwortung für die, die am Wegesrand sitzen. Wir müssen ihnen aufhelfen, sie manchmal ein Stück mit uns nehmen... sie das Laufen lehren. Jedi zu sein ist eine enorme Verantwortung. Manche sind ihr gewachsen, andere nicht. Ynee hat es nicht geschafft, doch niemand... niemand hätte dies zu sagen gewagt zu dem Zeitpunkt, als dieses Bild hier aufgenommen wurde. Niemand hat es gewusst. Und warum? Weil am Ende jeder seinen Weg selbst gehen muss.“

Eindringlich sah Chesara ihren Padawan an und in ihren Augen schimmerte es, ein Zeichen der Sorge und Liebe, die sie für ihn empfand.

„Versprich mir, Adrian, dass wenn du gehst, du gleichermaßen geradeaus und auch zurück schaust. Bleibe stehen und verweile für einen Moment, wenn du es möchtest, aber bleibe auf deinem Weg.“

Mit einem letzten Blick auf das Bild, das noch die bunten Farben der Vergangenheit trug, obwohl diese in Wahrheit längst verblasst waren, deaktivierte Chesara das Datapad und steckte es in ihre Tasche zurück. Stattdessen holte sie ein kleines, leicht veraltetes Aufnahmegerät für Holobilder hervor

„Wir machen ein neues Foto.“

Sagte sie fest.

„Von dir und mir, damit du nie vergisst, wohin du einst gehen wolltest. Denn von dem heutigen Tage an bist du nicht mehr länger mein Padawan. Hiermit, Adrian Reven, ernenne ich dich zum Jedi-Ritter und lege die Verantwortung eigener Entscheidungen auf deine Schultern. Vor dir liegen viele Meilen, lange Straßen und schmale Pfade, die dir licht und auch dunkel erscheinen werden. Doch so lange du weißt, welcher Weg der deine ist, kann dich nichts zu Fall bringen."

Mit einem leisen Zischen öffneten und schlossen sich die Türen hinter den letzten Besuchern, die neben Chesara und Adrian noch die Aussicht von der Turmspitze aus genossen hatten, und nun zurück hinunter fuhren, um den Tag zu beenden. Chesara bewahrte viele Momente als ewige Erinnerungen in ihrem Herzen auf. Dies war einer dieser Augenblicke, den sie niemals vergessen würde. Die Sonne hatte den Himmel in ein leuchtendes Flammenmeer verwandelt und im Hintergrund leuchtete der Tempel der Jedi in wissener Zuversicht.

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Natürlich! Er würde so etwas niemals wagen. Nur das Pflegen der Traditionen. Die junge Frau wusste nicht ob sie ihm das glauben sollte. Es war letztendlich sowieso egal welchen Grund sie sich für ein Besäufnis gaben. Shana lachte innerlich bei dem Gedanken. Würde dies hier zu einem Besäufnis verkommen? Der Alkohol war bereits im Spiel und der Abend hatte durchaus noch einige Stunden die man überbrücken konnte. Markus bestellte noch einen dritten Whisky, der hoffentlich vorläufig der letzte war, sonst lag sie sehr bald auf dem Tisch. Mit der Statur ihres Meisters konnte sie nicht mithalten, und demnach auch nicht mit seiner Alkoholabsorptionsfähigkeit. Nichtsdestotrotz stellte sie sich dem dritten Drink, trank ihn aber nicht sofort aus, sonst kam er noch auf die Idee unverzüglich nach zu bestellen.

Das Kompliment erwischte sie völlig unvorbereitet und überrumpelte sie. Das Blut stieg ihr in den Kopf und somit die Röte in ihr Gesicht. Wow! Für einige Zeit musste sie sich auf die Atmung konzentrieren, bis sie sich wieder gefangen hatte. Irgendetwas lief hier schief. Wenn hier jemand den anderen um den Finger wickelte oder mit ihm spielte, dann war sie das. Drifteten ihre Gefühle doch noch in die falsche Richtung ab? Möglicherweise war Alkoholgenuss nicht die richtige Entscheidung gewesen.


"Äh, danke!" , erwiderte sie für ihre Verhältnisse ungewöhnlich verlegen. So herum machte das Spiel nicht soviel Spaß. Zum Glück fuhr ihr Meister mit etwas anderem fort und erzählte von seinem glücklichsten Erlebnis, wobei er klarstellte, dies eigentlich gar nicht genau festmachen zu können. Die Schilderung war allerdings ein gutes Beispiel und für das Stillen ihrer Neugier völlig ausreichend. Markus beschrieb das Leben eines Jedi wie es wohl einmal gewesen war, und wie sie diesen Orden auch immer gesehen hatte. Ein Blick auf ein Lichtschwert reichte aus um Ruhe und Ordnung wieder einkehren zu lassen. Dieser Zustand gehörte der Vergangenheit an. Für die Jedi war dies mit Sicherheit auch etwas, an das sie sich hatten gewöhnen müssen.

"Das klingt nach den Geschichten, die ich früher als Kind immer gehört habe." Danach waren die Helden von der Bildfläche verschwunden und Shana hatte sie als Mädchenphantasie abgeschrieben. Nun wollte Markus wieder etwas wissen, wobei seine Fragestellung ein wenig ungenau war. Bedeutete sie, dass er die Frage zurück stellen wollte?

"Was soll mit mir sein?" , ließ sie ihn kurzum auffahren, um dann doch auf die Frage einzugehen.

"Du meinst, was mein schönstes Erlebnis war? In meinem Fall ist das nicht so schwer zu entscheiden, sondern sehr eindeutig. Die wundervollste Zeit meines Lebens erlebte ich während meines Urlaubs auf Naboo. Mein Freund und ich entschieden uns in den letzten Schulferien dorthin zu fahren. Nur zu zweit. Es war unglaublich! Etwas anderes fällt mir dazu nicht ein. Der Planet ist an sich schon ein Paradies, aber wenn man auch noch mit einem Partner da ist, der einem eine unvergessliche Zeit bescheren möchte, ist es ein einfach unbeschreiblich. Eine Suite mit Sonnenterrasse direkt am Wasser, Champagnerfrühstück und was man sich alles so wünschen könnte. Dort gibt es soviel zu sehen, soviel Orte die malerisch sind und wunderschön. Wie düster und schicksalsschwer ein Leben auch sein mag, wenn man einmal so etwas erlebt hat, weiß man welches Geschenk man im Leben bekommen hat, und wie fantastisch es sein kann. Noch heute frage ich mich manchmal ob ich das ganze nicht nur geträumt habe."

Shana begann von Einzelheiten zu erzählen. Von verschiedenen Ausflügen ins Grün, bzw. in die Natur. Ihr Nachmittag in der Nähe eines berühmten Wasserfalls wo sie auf einer Grasfläche herum gemacht hatten, als plötzlich eine Familie aufgetaucht war. Panisch hatten sie sich halbnackt in ein Gebüsch verdrückt, während die unwissenden Besucher Bilder geschossen und Videos von dem Naturspektakel gemacht hatten. Keno hatte seine Finger nicht stillhalten können und Shana hatte mindestens eine halbe Stunde an sich halten müssen um keine allzu lauten Geräusche von sich zu geben. Oder ihre Fahrt durch die Tiefen der See, in der sie Begegnung mit einigen der Seeungeheuer gemacht hatten. Die Tiere hatten ihr enorme Angst gemacht doch ihr Freund hatte sich nur die ganze Zeit über ihre Schreie lustig gemacht. Shana hätte ihn dafür am liebsten umgebracht. Im Nachhinein hatte sie auch gelacht, doch während der Fahrt war sie fuchsteufelswild auf ihren Partner gewesen. Sie hatten Partys in der Stadt gefeiert, dann wiederum war sie von einem Mitternachtspicknich auf einem Hügel überrascht worden.

Es war schlicht himmlisch gewesen, und Shana wurde nicht müde von den vielen Unternehmungen und Erlebnissen zu erzählen. Doch unabhängig von ihrer Redefreude merkte sie die Auswirkungen des Alkohols, der ihr so manche Artikulation erschwerte. Hielt Markus sie jetzt vielleicht für eine Schnapsdrossel? Ach, pff, sollte er doch. Nach gut einer halben Stunde war ihre Geschichte beendet und die attraktive Blondine gönnte sich einen Schluck ihres Getränks um ihre Kehle etwas zu befeuchten. So schön und unvergesslich das Ganze gewesen war, es erinnerte sie leider immer wieder an ihre verlorene Liebe. Doch damit hatte sie sich abgefunden. Liebe konnte neu erblühen, die Galaxis war groß und bestimmt gab es andere Männer, die ihr Herz erobern konnten, und deren Herz sie erobern konnte. Fast ohne etwas dagegen tun zu können, fragte sie sich für einen Moment ob Markus diese Person werden könnte. Möglich war alles, aber solche Dinge sollte man eigentlich nicht unter Einfluss von Rauschmitteln entscheiden.

Doch mittlerweile wurde es Zeit wieder eine Frage zu stellen.


"Eben haben wir von dem schönsten Ereignis gesprochen. Wie sieht es mit dem Beeindruckensten aus? Oder wenn Dir das lieber ist, würde mich auch die eindrucksvollste Person interessieren, der Du begegnet bist. Deine Lehrerin mal ausgenommen."


Shana lächelte ihm verträumt zu. Müdigkeit, bzw. Erschöpfung und Alkohol waren eine gefährliche Kombination. Ob es Markus stören würde wenn sie sich neben ihn setzte? Der Tisch störte sie mehr und mehr. Dann brauchten sie auch nicht so laut zu sprechen.

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[ Coruscant – City – Skydome – Aussichtsplattform | Adrian und Chesara ]

Für ganz lange Zeit sagte Adrian einfach gar nichts. Er war überwältigt von dem Augenblick und überwältigt von dem, was Chesara eben gesagt und getan hatte. Ihre Erzählung von Gil und Ynee, von zerbrochenen Freundschaften und gescheiterter Liebe, das machte ihm Angst und Hoffnung zugleich. Nicht alles im Leben hielt beständig an, nicht alles sollte ewig dauern, aber auch nicht alles war von vorneherein dem Untergang geweiht. Einer gescheiterten Liebe gingen Jahre der gemeinsamen fröhlich verbrachten Zeit voran. Auch eine zerbrochene Freundschaft barg schöne Erinnerungen. Und wenn der Bruch mit Alisah so schmerzte, dann hieß das doch nur, dass es vorher viel Gutes gegeben hatte. Sie waren ein Herz und eine Seele gewesen, unzertrennlich und hatten unglaublich viel Spaß gehabt. Immer wenn Adrian an diese Zeit zurückdachte, schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Wäre es besser gewesen, er hätte niemals eine Schwester gehabt? Ihm wäre viel Leid erspart geblieben, aber – und das war noch viel wichtiger – ihm hätte unendlich viel gefehlt.
Was die Zukunft bringen würde, konnte er nur erahnen. Nichts war vorhergeschrieben, das hatte Chesara gerade betont. Es gab immer Hoffnung, aber im Endeffekt würde es Alisahs Entscheidung sein, ob sie zurückkehren würde oder nicht. Vielleicht war das eine der wichtigsten Lektionen, die seine Meisterin ihm beigebracht hatte. Lange Jahre hatte er an den Idealen der Jedi gezweifelt, weil er immer das Gefühl gehabt hatte, der Verantwortung nicht gerecht werden zu können. Immer wieder hatte er sich eingeredet, Alisah wäre noch an seiner Seite, wenn die Jedi nicht gewesen wären. Heute wusste er, wie falsch er gelegen hatte. Niemand hätte Alisahs Wandlung vorher sehen können und deshalb war auch niemand Schuld daran. Es war ihre eigene Entscheidung gewesen.
So wie es jetzt seine Entscheidung war bei den Jedi zu bleiben. Und mit allem, was in seiner Macht stand, Gutes zu tun.
Als Jedi Ritter.

Adrian spürte wie seine Augen feucht wurden. Das war es also. Das war das Ende seiner Ausbildung. Er hatte schon länger gespürt, bereit dafür zu sein, doch das letzte Puzzleteil hatte immer noch gefehlt. Dieses letzte Teil war die Suche und das Treffen mit Alisah gewesen. Instinktiv probierte er Chesara nicht anzusehen und ließ seinen Blick über Coruscant schweifen – auch nach all den Jahren war es ihm peinlich, wenn sie ihn weinen sah. Er war nicht mehr der kleine Junge von früher und er wollte nicht wieder dafür gehalten werden.


„Ich …“

setzte er an und musste schlucken. Dann drehte er sich doch zu ihr herum und lächelte sie warm an. Sie sah stolz aus und das erfüllte ihn wiederum mit Stolz. Sie waren einen weiten Weg gegangen, um schlussendlich hier stehen zu können. Aber sie waren ihn gemeinsam gegangen.

„Ich danke dir.“

sagte er schließlich und spürte, wie jetzt die ersten richtigen Tränen seine Wange herunterliefen. Vor seinem inneren Auge tauchten Bilder auf, von Korriban, dem Todesstern. Auch damals hatte er Chesara gegenüber geweint, hatte sie angeklagt, an Alisahs Verschwinden Schuld zu sein. Und trotzdem war er ihr in die Arme gefallen. Sie war schon immer sein Hort der Zuflucht gewesen, hatte ihm Trost gespendet und ihn aufgebaut. Sie war immer für ihn da gewesen, auch damals schon und sie hatte sich viele Vorwürfe wegen Alisahs Verschwinden gemacht, das wusste er. Auch wenn er ab heute nicht mehr ihr Schüler war, so war er sich sicher, dass sich daran nie etwas ändern würde. Zögernd wischte er sich eine der Tränen weg und lächelte Chesara weiterhin unsicher an. In ihrer Anwesenheit würde er sich wohl immer wie der kleine Junge fühlen, der er frühergewesen war.

Mit einem Mal fiel er ihr um den Hals – genau wie damals auf einem Flur des Todessterns. Er drückte sie fest an sich und hielt sie für einen langen Moment einfach nur fest, sagte nichts, weil er wusste, dass sie wusste. Nur heute war etwas anders: Es waren keine Tränen der Trauer, die ihr Kleid befeuchteten, sondern Tränen der Freude.


„Ich bin einfach froh … dass ich dich habe.“

flüsterte er leise und war froh, dass sie ihm nicht in die Augen sehen konnte – sonst wäre das ganze doch noch peinlich geworden. Erst langsam ließ er sie wieder los und zog hörbar die Nase hoch. Beschämt sah er zu Boden, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.

„Ein toller Jedi-Ritter bin ich. Flennt hier rum wie ein kleiner Junge und hat kein Taschentuch dabei, um sich die Nase zu putzen.“

Wortlos kramte Chesara kurz in ihrer Handtasche, zog ein kleines Paket Taschentücher heraus und reichte es ihm. Adrian konnte nicht anders als laut aufzulachen und auch Chesara lächelte ihn vergnügt an. Die kleine Holo-Kamera hielt sie noch immer in der Hand.

„Danke.“

sagte er und putzte sich, lauter als erhofft, die Nase.

„Ganz schön dämlich. So kann ich doch kein Foto machen.“

murmelte er vor sich hin, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte. Chesara hatte sich so viel Mühe gegeben – er wollte den Moment nicht mit dummem Herumstottern und Nasenschniefen ruinieren. Also atmete er tief durch und sammelte seine Gedanken. Er hatte es schon auf dem Flug hierher ihr gegenüber angedeutet, aber es war ihm wichtig, dass sie es noch einmal von ihm hörte. Einen Moment lang suchte er noch nach den richtigen Worten und lehnte sich dabei gegen das Geländer der Plattform.

„Ich weiß … normalerweise hört man sowas nur in kitschigen Holodramen, aber … du warst nicht nur meine Meisterin, Chesara. Du warst mehr als das.“

Er machte eine kurze Pause um sie anzulächeln. Wie ging das eigentlich? Noch vor ein paar Tagen war er sauer und traurig gewesen über all die Entwicklungen in seinem Leben und jetzt weinte er vor Glück, dass ihm all das passiert war.

„Als wir in den Orden gekommen sind, warst du für uns da. Ich kann mich noch daran erinnern, als Alisah und ich traurig darüber waren, dass unsere Mutter nicht da war. Wir hockten auf einem Gang der Jedi-Basis und Fritz war bei Alisah und du saßst bei mir. Ich weiß gar nicht mehr, was du damals gesagt hast. Aber du warst da – und das war Trost genug. Alisah hat mich danach einmal angeklagt und gesagt, du wärst nicht unsere Mutter. Und sie hatte Recht. Trotzdem warst du immer für mich da, genau wie eine Mutter. Du hast es getan, weil meine eigene Mutter es nicht konnte. Du hast diesen Job übernommen, weil du wusstest, dass es jemand machen musste.“

Wieder lächelte er sie an.

„Aber …“

Ein fast schon verschwörerisches Grinsen zierte seine Lippen.

„Du warst noch mehr als das.“

Chesara zeigte noch keine Reaktion, sie wartete geduldig ab, was er zu sagen hatte. Hoffentlich kam das jetzt nicht blöd rüber.

„Seit ich mich dem Jedi-Orden wieder angeschlossen habe, hat sich etwas in unserer Beziehung verändert. Ich habe das zumindest so empfunden. Du hast gemerkt, dass ich nicht mehr der kleine Junge war und auch nicht mehr sein sollte. Du bist mir auf Augenhöhe begegnet. Du warst mir eine Freundin.“

Unsicher nestelte Adrian an dem Reisverschluss seiner Jacke herum.

„Ich bin froh und traurig über den heutigen Tag. Ich war gerne dein Schüler, du hast mir unheimlich viel gezeigt und ich habe viel bei dir gelernt. Aber ich freue mich auch meinen eigenen Weg gehen zu können. Aber … am meisten würde mich freuen, wenn du mir auch weiterhin eine Freundin wärst.“

Adrian lächelte seine Meisterin schüchtern an. Offiziell war Chesara ab jetzt natürlich nicht mehr seine Meisterin – für ihn würde sie es aber dennoch immer sein.
Endlich ergriff Adrian die kleine Holo-Kamera von Chesara, fuhr sich einmal durch die Haare und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.


„Und jetzt: Lass uns das Foto machen.“

Auffordernd streckte er seinen Arm nach ihr aus und legte ihn der zierlichen Frau, die ihm die Welt bedeutete, um die Schulter. Nebeneinander standen sie so einen Moment an der Brüstung, während im Hintergrund der Jedi-Tempel die letzten Sonnenstrahlen aufsog. Adrian streckte seinen Arm mit der Kamera so weit wie möglich weg und drückte dann den Auslöser. Seinen Kopf hatte er an Chesaras gelehnt.
Sie beide lächelten der Sonne entgegen.


[ Coruscant – City – Skydome – Aussichtsplattform | Adrian und Chesara ]
 
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"Das klingt nach den Geschichten, die ich früher als Kind immer gehört habe." Markus nickte. Das war ihm sehr wohl bewusst. Früher hatten alle Kinder heldenhafte Geschichten über Jedi gehört. Die Vorstellung eines Lichtschwerts hatte Erstaunen hervorgerufen, die unfassbaren Fähigkeiten ein bewunderndes Leuchten in die Augen gezaubert. Der Jedi-Meister konnte sich noch gut daran zurückerinnern. Damals konnte er stolz auf sich und den Orden sein. Er konnte stolz auf seine Fähigkeiten und seine Herkunft sein. Jetzt war das ein bisschen anders. Man musste sich als Jedi verstecken, im Untergrund leben und durfte sich nicht verraten, sonst konnte man schnell dem Tode geweiht sein. Die Sendung über die öffentliche Hinrichtung der aufgegriffenen Widerständler war das, was man sich unter der neuen Ära vorstellen konnte. Krieg, Niederlagen, Frustration und Verderben... Es sah nicht gut aus für jemanden wie ihn. Und doch durften sie die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgeben.

Während er in sein leeres Whiskeyglas starrte und so über die offenen Tatsachen nachdachte, schwappte Shana schon wieder vor Begeisterung über. Sie redete sich in Rage, träumte ebenfalls von vergangenen Tagen. Die Freude sprach aus ihr, als sie über den Urlaub mit ihrem damaligen Freund erzählte.... Freund. Ihr Freund? Unbewusst sah Mark genau bei diesem Wort auf. Sie waren auf Naboo gewesen. Tatsächlich ein wunderbarer Planet - Er hatte ihn vor kurzem noch besucht.


"Es scheint, als wäre der Krieg an Naboo vorbeigezogen..."

, warf er nebenbei in ihre Ausführungen ein, um nicht völlig unbeteiligt an dem Gespräch zu sein und einen Dialog zumindest halbwegs vorzuschwindeln. Als er sie so ansah, blieb ihm das Leuchten ihrer Augen nicht verborgen. Sie waren strahlend Blau, wie die Seen auf Naboo in der Nachmittagssonne.

"Was ist seither geschehen? Warum ist er nicht mehr bei dir?"

, brach der Corellianer hervor, ohne dabei darüber nachzudenken, ob die junge Schönheit überhaupt darüber sprechen wollte. Waren sie noch zusammen? Es schien nicht so, sonst wäre er wohl an diesem Abend anwesend. Vielleicht war er sogar zusammen mit ihr zum Widerstand gegangen und dort... Sollte er eines der zahlreichen Opfer des Krieges geworden sein? Oder hatte er sie verlassen, als sie diesen großen Wandel durchlebt hatte, von dem sie Mark bereits erzählt hatte? Vielleicht hatte auch sie Schluss gemacht, obwohl man zugeben musste, dass es sich bei diesen tollen Erinnerungen nicht danach anhörte. Markus war neugierig. Langsam merkte er auch die Wirkung des Alkohols, doch er hatte noch lange nicht genug, bedachte man, dass er von corellianischer Abstammung war. Shana hatte ihr Glas noch nicht geleert, also bestellte er nur für sich - ein Bier und einen weiteren Whiskey.

Nun ging es darum, die nächste Frage zu beantworten. Die Talusianerin wollte wissen, was das beeindruckendste Ereignis oder die beeindruckendste Person in seinem Leben war. Im ersten Moment hätte er fast ihren Namen genannt, doch konnte er sich gerade noch daran hindern. Es überraschte ihn selbst, was er beinahe gesagt hätte. Vielleicht war es doch schon genug der Spirituosen, dass er nicht mehr Herr seines Verstandes war und leichtfertige Antworten zu geben drohte. Nun nahm er sich doch noch etwas Bedenkzeit, indem er erst einmal von dem frischen, kühlen Bier trank.


"Der erste Blick vom Cockpitfenster auf den Todesstern! Das war auf jeden Fall ein sehr beeindruckender Augenblick."

Doch das war nur ein Ausschnitt aus seiner Zeit als Jedi, welchen er hierzu nennen konnte. Sie hatten ja bereits darüber gesprochen, dass dieser riesige Kampfstern ein Wunder der Technik war und die Tatsache allein, dass Markus diese Station betreten hatte, war schon sehr beeindruckend. Dann blieb aber immer noch die Frage nach einer interessanten Person.

"Meine Zwillingsschwester."

, murmelte er schließlich und sah in der Antwort auch noch Erklärungsbedarf, weshalb er sofort fortsetzte:

"Mel ist ihren Weg gegangen, wie sie es wollte, auch wenn ich nicht immer ihrer Meinung war... Nein, das ist zu milde ausgedrückt - Ich habe ihr das Leben zeitweise sogar sehr schwer gemacht!"

Der Corellianer schwenkte das Glas. Die Schaumkrone des Bieres hatte sich schon längst in seine Bestandteile aufgelöst, was dem guten Geschmack jedoch nichts ausmachte.

"In jungen Jahren verlor ich sie auf Tatooine an einen Farmer.... Der Kerl gefiel mir nicht! Ich kann dir heute nicht einmal sagen, was mir an ihm nicht gefiel. Ich weiß nur, dass ich etwas dagegen hatte, meine kleine Schwester bei ihm zurückzulassen."

Markus schmunzelte, auch wenn nicht klar war warum.

"Ich hab ihn nach Strich und Faden verprügelt, als das Schwein verkündete, er hätte sie defloriert! Darauf bin ich heute noch stolz und ich würde es jederzeit wieder tun... Mel sah das allerdings etwas anders. Sie sprach kein Wort mehr mit mir, wollte nichts mehr mit ihrem Zwilling zu tun haben..."

Das Glas fand seinen Weg zum Mund und der junge Mann fühlte die kühle Flüssigkeit, die langsam aber sicher seine Kehle hinabrann.

"Egal was damals passiert ist, ich bin in gewisser Weise stolz auf sie, wie sie ihr Leben meistert! Sie hat den Kerl geheiratet, besitzt eine Farm auf Tatooine und hat dort ihre Familie gegründet. Ich habe einen Neffen!!"

Markus stellte das Glas ab und griff an seinen Allzweckgürtel, an dem neben vielen anderen Dingen ein kleiner, runder Holoprojektor hing. Diesen löste er von der Schnalle, aktivierte ihn und stellte ihn in die Mitte des Tisches. Sofort leuchtete eine bläuliche Projektion auf, welche eine junge Frau mit einem Jungen darstellte. Die Frau hatte Marks Gesichtszüge - wenn auch weiblicher gestaltet, sah man die Ähnlichkeit. Ihr Haar war dunkel und lang, bis über die Schultern hinab. Das Kind war blond gelockt, etwa im Alter zwischen 10 und 12 Jahren. Ein junger, kräftiger Bursche, dem man ansah, dass er fleißig auf der Farm mithalf.

"Sein Name ist Finn!"


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- Coruscant – City – Skydome – Aussichtsplattform – Mit Adrian -

Es gab viele Momente, die Chesara als Erinnerung tief in ihrem Herzen trug. Die vergangenen Minuten mit Adrian gehörten dazu. Von diesem Tag an war er nicht länger ihr Schüler. Von nun an würde er eigenständig handeln, eigene Entscheidungen treffen und vielleicht schon bald einen eigenen Padawan nehmen. Adrian war jetzt ein Jedi-Ritter. Diesen Titel hatte er sich redlich verdient. Und dennoch, so hatte Chesara im Gefühl, würden sich ihre Wege noch nicht wieder trennen. Die Macht hatte ihre ganz eigenen Pläne.

Gemeinsam fuhren sie mit dem Lift wieder nach unten, verließen den Skydome und traten wieder hinaus auf die Straße. Hinter ihnen verriegelte man eilig die Türen. Sie waren die letzten Besucher der Aussichtsplattform gewesen und offenbar war man froh, dass man den Betrieb für heute schließen konnte. Es war nicht geplant, dass sie länger auf Coruscant verweilten, doch ganz war Chesara noch nicht bereit für die Abreise und wenn sie schon einmal hier waren, konnte Adrian die Gelegenheit nutzen um seine Familie zu besuchen.


„Wir könnten uns in ein paar Stunden wieder hier treffen.“

Sagte Chesara, als sie nebeneinander auf dem Gehweg standen. Auf dem Flug hierher hatte sie viel nachgedacht. Die Defender hatten zuletzt nicht mehr geantwortet, wenn Chesara ihnen geschrieben und nach Pierre les Grays Zustand gefragt hatte. Die Widerstandsgruppe wusste, dass Chesara die Entführung des Geschäftsmannes und einstigen Politikers missbilligte und ihre Nachrichten zu ignorieren war die einfachste Methode, um mit ihr fertig zu werden. Chesara allerdings hatte sich ihre eigenen Gedanken gemacht und einen folgeschweren Entschluss gefasst, den sie heute in die Tat umsetzen würde.

„Ich muss noch einmal hinunter in die unteren Ebenen.“

Sagte sie zu Adrian, um ihn über ihr Vorhaben in Kenntnis zu setzen.

„Um etwas richtig zu machen, das ich zuvor versäumt habe.“

Kurz erklärte sie Adrian die Sachlage, dass Pierre entführt und Chesara sich für ihn verantwortlich fühlte. Sie schuldete ihm ihre Hilfe, auch wenn er sie bei ihrem letzten Besuch nicht in Anspruch genommen hatte. Er war zu stolz gewesen, stolz und verletzt. Doch darüber musste Chesara hinweg sehen. Manch einer rief um Hilfe, sobald er in Not geriet, und so manch einer weihte sich lieber selbst dem Untergang, anstatt Schwäche zu zeigen.

“Soll ich dich nicht lieber begleiten?“

Bot Adrian an. Chesara hatte bereits darüber nachgedacht, jedoch bereits für sich entschieden, dass dies nicht notwendig sein würde. Sie glaubte nicht, dass die Defender ihr Probleme bereiten würden. Sie würden es nicht mögen, doch am Ende würden sie sie ziehen lassen. Welche Wahl hatten sie auch sonst?

„Danke, Adrian, doch ich glaube, das ist gar nicht nötig. Ich werde Miley oder Ketaki bitten, mich mit einem Gleiter abzuholen. Das sollte genügen. Wenn wir schon einmal hier sind, solltest du die Zeit für deine Familie nutzen. Ich weiß, wie wichtig das ist. Wir haben zu selten die Gelegenheit dazu.“


- Coruscant – City – Mit Adrian -
 
[ Coruscant – City – in der Nähe des Skydome | Adrian und Chesara ]

Chesara benötigte seine Hilfe nicht, aber das war nichts, was ihn ärgerte. Sie verließ sich auf die Rückendeckung von Ketaki oder Miley, während sie ihrem ehemaligen Schüler nahe legte, seine Familie zu besuchen. Adrian nickte aufrichtig. Es war gut zu wissen, dass er jemanden an seiner Seite hatte, der darauf achtete, diese Dinge nicht zu vernachlässigen. Sein Vater hatte die familiären Pflichten damals sträflich vernachlässigt und Adrian wusste, dass ihm das ebenso passieren konnte, wenn er von Planet zu Planet und Mission zu Mission hetzte. Umso wichtiger waren die Zeiten, wo er seine Familie sehen konnte. Oder zumindest einen Teil von ihr.

„Danke. Ich werde alle grüßen.“

sagte er lächelnd. Chesara hingegen stand kein so angenehmes Treffen bevor. Während Adrian in die höchsten Ebenen von Coruscant aufstieg, trieb es Chesara in die Tiefen des Stadtplaneten, um sich dort um Pierre Les Gray zu kümmern. Adrian hatte den Milliardär schon einmal getroffen, auf einem Ball, auf dem Chesara mit ihm gewesen war, doch die Erinnerung an ihn war nur vage und unbestimmt. Mit diesem Ball verband er vielmehr das Kennenlernen von Nya, seiner Ex-Freundin. Er hatte sich schon länger nicht mehr bei ihr gemeldet. Eigentlich lag es eine halbe Ewigkeit zurück. Auch schon vor seiner Rückkehr zu den Jedi, eigentlich seit ihrer Trennung, hatte es keinen großen Kontakt mehr gegeben. Es war kein schönes Ende gewesen, aber vermutlich war es das nie.

„Dann sehen wir uns in ein paar Stunden wieder. Ich hoffe du hast Erfolg.“

Würde das jetzt immer so sein? Sie beide, er der Jedi-Ritter und Chesara die Jedi-Rätin, würden auf unterschiedliche Missionen aufbrechen, sich Glück wünschen und dann irgendwann wieder sehen und ihre Erfahrungen austauschen? Irgendwie gefiel ihm das nicht.
Und wie würde es sein, wenn er wieder auf Lianna war? Würde dort ein kleiner und verschüchterter Junge stehen, den er unter seine Fittiche nehmen würde, so wie Chesara damals ihn zu ihrem Schüler auserkoren hatte? Irgendwie passte dieses Bild noch nicht ganz. Ja, er war ein Jedi-Ritter, aber hieß das auch, dass er ein guter Lehrer sein würde? Nein, er fasste einen anderen Entschluss. Er wollte seinem ersten Schüler der beste Meister sein, der er sein konnte und dafür würde er weiter bei der besten dieses Fachs lernen müssen. Er würde bei Chesara bleiben und ihr bei der Ausbildung ihrer Schüler zusehen und helfen – sofern sie das erlaubte. Ihm gefiel der Gedanke ohnehin nicht sich jetzt von seiner Meisterin zu trennen, zumindest länger als für ein paar Stunden. Die Nabelschnur war durchgeschnitten, aber das hieß doch nicht, dass er auch gleich verschwinden wollte. Adrian bedachte Chesara lange mit einem nachdenklichen Blick. Er würde später mit ihr darüber reden müssen. Jetzt war wirklich Zeit zum Aufbruch.


„Möge die Macht mit dir sein.“

sagte er noch zum Abschluss und verließ den Skydome dann in die entgegengesetzte Richtung seiner ehemaligen Meisterin. Ein Lufttaxi hatte er schnell gefunden und ebenso schnell flog es Richtung Wingston-Tower. Was würde seine Mutter sagen, wenn sie erfuhr, dass er seine Ausbildung abgeschlossen hatte? Würde sie stolz auf ihn sein und ihn loben? Oder würde es ihr abermals einen Stich versetzen, dass ein weiteres Familienmitglied nun endgültig mit einem der Orden verbunden war? Seine Mutter hielt nicht viel von der ewigen Fehde zwischen Jedi und Sith, das wusste er. Aber darum ging es ihm nicht. Wenn er daran dachte, was er als Jedi erreichen wollte, erschien vor seinem inneren Auge immer wieder Chesara. Sie tat alles in ihrer Macht stehende um Gutes zu tun, um all das Leid in der Galaxis – ob von Sith verursacht oder nicht – zu verkleinern. Chesara war sein Vorbild. Ein solcher Jedi wollte er auch werden.

Vor ihnen tauchte die Silhouette der Wingston Corporation auf. Adrian spürte eine leichte Nervosität aufkommen. Er würde gleich zum ersten Mal als Jedi-Ritter durch die Türen seines Zuhauses treten. Ob das irgendetwas verändern würde? Seinem Vater gegenüber? Er selbst hatte sich verändert, so viel stand zumindest fest. Und egal was sein Vater oder seine Mutter, Miku oder sein Opa sagen würden: Er ging jetzt seinen Weg und niemand konnte ihn mehr davon abhalten.


[ Coruscant – City – in der Nähe der Wingston Corp. | allein ]
 
- Coruscant – City – Straßen -

Sie hatte vier Stunden Zeit, ehe sie sich wieder mit Adrian am Easport-Raumhafen treffen würde um von dort wieder gemeinsam mit ihm nach Lianna zurück zu fliegen. Eigentlich sollte dies Zeit genug sein, beschloss Chesara, holte ihr Komlink hervor und nahm Verbindung zu Ketaki Yen auf, dem Jedi-Ritter, der sie auch beim letzten Mal zum Zweitsitz der Defender und damit auch in Pierres Gefängnis, begleitet hatte. Der Twi'lek antwortete sofort, sagte zu sie mit dem Gleiter, den die Jedi des Widerstandes benutzten, abzuholen und fuhr schon zwanzig Minuten später genau vor der Parkbank vor, auf die Chesara sich inzwischen unweit des Skydomes gesetzt hatte, um zu warten. Adrian hatte sich längst auf den Weg zur Residenz der Wingstons gemacht und Chesara konnte sich die Freude auf dem Gesicht seiner Mutter ausmalen, wenn sie so überraschend ihren Sohn in die Arme schließen konnte. Ketaki Yen hatte in den Wochen, die er jetzt schon im Untergrund Coruscants aktiv war, nichts von seiner lockeren Art eingebüßt. Er grinste Chesara zur Begrüßung entgegen, als sie in den Gleiter stieg.

“Willkommen zurück, Ma'am.“

Scherzte er, während Chesara die Tür hinter sich schloss.

„Nicht für lange.“

Erwiderte die Jedi-Heilerin und schob ihren Hut ein kleines Stück zurück, um dem Twi'lek in die Augen blicken zu können. Die gemusterten Streifen auf seinen Lekku hatten sie schon immer fasziniert, doch sie hatte ihn bisher nie gefragt, welche Bedeutung sie wohl haben mochten.

„Wie geht es im Untergrund voran?“

Wollte sie wissen. Sie wartete eigentlich täglich auf eine Nachricht von Jace Chorios oder dem Widerstand, bezüglich der Ladung an Waffen und Ausrüstung, die der schmuggelnde Pilot beschaffen sollte. Ketaki zog eine Schulter hoch, während er den Gleiter durch den Verkehr steuerte.

“Es geht voran. Langsam. Zur Zeit liegt der Fokus darauf, die Bevölkerung mobil zu machen und Zweifel am Imperium zu streuen.“

Erklärte er und Chesara nickte langsam.

„Haben die Defender versucht Nutzen aus les Grays Entführung zu ziehen?“

Ketaki schüttelte den Kopf.

“Nicht wirklich. Sie haben der Presse zwei Fallbeispiele zugespielt, die belegten, dass Teile eines Konzerns, den les Gray kontrolliert, absichtlich Schadstoffe in die unteren Ebenen geleitet haben, um die eigenen Entsorgungskosten zu minimieren. Davon abgesehen... nichts.“

Der Jedi-Ritter warf Chesara von der Seite einen prüfenden Blick zu.

“Rätin, unser Plan ist, les Gray dort heraus zu holen, stimmt's?“

Fragte er. Chesaras Blick war geradeaus gerichtet, doch sie nickte.

„Ja, das stimmt.“

Antwortete sie und spürte weiterhin Ketakis fragenden Blick.

“Und was, wenn er gar nicht mehr lebt?“

Bisher hatte Chesara diesen Gedanken von sich geschoben. Realistisch betrachtet konnte sie nicht ausschließen, dass Pierre tot war, doch sie wollte diese Möglichkeit nicht zulassen. Es war ihre Verantwortung ihn zu befreien und sie hätte es schon viel früher tun müssen. Wenn er jetzt tot war, war es ihre Schuld.

Sie erreichten dass baufällig erscheinende Gebäude in den Unteren Ebenen und Ketaki stellte den Gleiter am Straßenrand ab. Chesara hatte während der Fahrt darüber nachgedacht, was sie Jared Grant oder Baes Hawot sagen würde, auch wenn sie nicht damit rechnen konnte, dass einer der beiden im Zweitsitz der Defender anwesend sein würde. Bei ihrem letzten Besuch hatte sie es nicht geschafft, sie davon zu überzeugen, dass eine Entführunt les Grays moralisch nicht zu rechtfertigen war und dem Widerstand mehr schaden als nutzen würde. Jared Grant, so hatte Chesara das Gefühl gehabt, hatte sie einfach reden lassen ohne sich viel aus ihren Worten zu machen. Baes Hawot hingegen mochte ihren Standpunkt durchaus verstanden haben... und teilte ihn dennoch nicht. Zeitgleich stiegen der Twi'lek und die Menschenfrau aus und Chesara spürte bereits prüfende Blicke auf sich, obgleich sie selbst niemanden sehen konnte. Die Späher der Defender waren überall. Wenn sie inzwischen eines über die Widerstandsgruppe wusste, dann war es, sie nicht zu unterschätzen. Mit einem Nicken in Richtung der Eingangstür gab Chesara Ketaki zu verstehen, dass sie dorthin gehen würden. Da sie jedoch keine Einladung erhalten hatten und keinen Zugangscode besaßen, blieb ihnen nichts anderes übrig als zu warten, bis sich jemand der Defender zu erkennen geben würde. Chesara ließ ihren Blick über die nahe gelegenen Häuser schweifen. Kaum merkbar stieß Ketaki sie mit dem Ellbogen an und als sie seinem Blick folgte, konnte sie eine deutliche Bewegung hinter einem der Fenster im gegenüber liegenden Gebäude ausmachen. Wie sie sich gedacht hatte, sie wurden bereits beobachtet. Bis sich jemand zu ihnen gesellte, dauerte es jedoch noch ein paar Minuten, dann erst öffnete sich die verriegelte Eingangstür und vor ihnen erschien ein Humanoide, den Chesara keiner Rasse zuordnen konnte.


“Jedi?“

Fragte er einsilbig. Entweder er war nicht besonders gesprächig, oder sein Basic gab nicht mehr her. Chesara und Ketaki nickten gleichzeitig und der Humanoide winkte sie hinein. Es ging durch die Tür und eine Kellertreppe hinunter ins Untergeschoss, vorbei an zwei Wachen. Die Wände waren feucht und an einigen Stellen war der Putz bereits abgebröckelet. Einmal war Chesara bisher hier gewesen und wenn es nach ihr ging, dann würde der heutige Besuch auch ihr letzter sein. In dem großen Kellerraum, unmittelbar von der Zelle, in der man Pierre das letzte Mal gefangen gehalten hatte, standen zwei weitere Defender, ein kräftiger Mann und ein Twilek, dessen Haut eine blaugraue Färbung aufwies und wie sie dort standen und Chesara und Ketaki anblickten, sah es fast so aus, als hätten sie nur auf die beiden Jedi gewartet. Man hatte sie beobachtet, seit sich ihr Gleiter genähert hatte. Vielleicht, oder sehr wahrscheinlich sogar, hatten die Defender alleine den Gleiter schon als das Gefährt der Jedi identifiziert. Chesara sah sich um. Weder Baes Hawot, noch Grant waren anwesend, ganz wie sie vermutet hatte, und auch sonst war kein Widerstandskämpfer anwesend, den sie vom Namen her bereits kannte. Viel wichtiger war jedoch, was sich hinter der stählernen Tür verbarg, die die Zelle markierte. Nervös hatte Chesara ihren Blick gegen die Wand gerichtet, durch die sie nicht hindurch blicken konnte. War Pierre noch am Leben? War er noch hier, oder hatte man ihn woanders hin gebracht? Beinahe fürchtete sie sich davor, ihre Machtfühler auszustrecken um nach der Wahrheit zu tasten, bis sie unerwartet eine flüsternde Stimme neben sich vernahm.

“Er ist noch da.“

Sprach Ketaki leise und Chesara schaute ihn überrascht, aber ebenso dankbar an. Dann wandte sie sich wieder den Defendern zu, die sie inzwischen recht neugierig, aber auch misstrauisch beobachteten.

„Ich bin ChesaraSyonette.“

Mit neu gewonnenem Mut erhob sich Chesaras Stimme in dem stillen Kellerraum. Pierre lebte noch, sie fühlte es jetzt auch, doch seine Präsenz war schwach und wenn sie weiterhin leuchten sollte, hatte er nur eine Chance: er musste hier weg.

„Und ich suche General Grant.“

Sie wusste, dass die Widerstandskämpfer Jared Grant mit einem imaginären Titel ausgestattet hatten, den er niemals offiziell verliehen bekommen hatte. Chesara hatte keine Ahnung, ob er überhaupt je der Republik gedient hatte. Außer, dass er der Anführer der Defender war, wusste sie nichts über ihn. Der menschliche Widerstandskämpfer trat einen Schritt vor.

“Der General befindet sich im Hauptquartier. Er kommt nie hier her.“

Klärte er Chesara auf.

„Was ist mit Baes Hawot?“

Nach dieser Frage wechselnden der Mensch und der Twi'lek einen Blick. Dafür, dass sie eigentlich Verbündete waren, herrschte in diesem Raum kein Vertrauen zwischen den Defender und den Jedi. Es war unübersehbar, dass die Widerständlicher genaue Anweisungen hatten. Vielleicht hatten sie sogar damit gerechnet, dass Chesara sich noch einmal auflehnen und Pierres Entführung diskutieren würde. Die Sache war, sie war nicht hier um zu diskutieren, sie war hier um Pierre mitzunehmen.

“Der General würde gerne mit Ihnen sprechen.“

Sagte plötzlich eine dritte Stimme, die von einem Mann kam, der bisher in einer etwas dunkleren Ecke gesessen hatte. Chesara hatte ihn beim Hereinkommen bemerkt, ihm jedoch keine weitere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Jetzt erst sah sie, dass er ein Komlink in den Händen hielt. Sein Finger presste sich auf einen der Knöpfe und der Projektor erschuf das blaue leuchtende Bild Jared Grants. Chesara trat einen Schritt näher.

„Mr. Grant.“

“Rätin.“

Die anwesende Jedi und der zugeschaltete Anführer der Widerstandsgruppe sahen sich an. Ein höfliches Lächeln umspielte Grants Mundwinkel.

“Wie überraschend...“

„Sie haben nicht auf meine Nachrichten reagiert.“

Fiel ihm Chesara ins Wort, ehe er seinen Satz beenden konnte. Dieses Mal ließ sie sich nicht durch seine höflichen Fassade abweisen. Es ging um ein Leben, ein Leben das in seinen Augen nichts wert war, doch das unschuldig zur Puppe im Krieg zwischen Imperium und Republik gemacht worden war. Pierre les Gray hatte seine Fehler. Er hatte Dinge getan, die nicht richtig waren. Er stand auf Seiten des Imperiums. Er war einst imperialer Gouverneur von Coruscant gewesen. Rechtfertigten diese Punkte, ihn zu entführen, einzusperren wie ein wildes Tier und ihn zu foltern? Chesara wusste nicht, was sie ihm angetan hatten, doch sie hatte ihm beim letzten Mal gesehen. Er war geschunden gewesen, sein Gesicht und seine Hände blutig. In diesem Krieg stand sie auf Seiten der Republik, doch als Jedi konnte sie nicht zulassen, wie dieser Mann, imperial oder nicht, behandelt wurde. Man konnte ihn als Geschäftsmann für die Dinge, die er verschuldet hatte, zur Rechenschaft ziehen, jedoch nicht auf diese Weise.

„Ich möchte, dass Ihre Leute die Zellentür für mich öffnen.“

Sagte Chesara.

„Ich werde Mr. Les Gray in meine Obhut nehmen.“

“Les Gray ist nicht Eure Sorge, Rätin.“

Grants Stimme beinhaltete eine winzige Spur an Schärfe und in seinem Blick lag etwas warnendes. Chesara jedoch konnte ihm Stand halten.

„Ich bestehe darauf.“

Sagte sie und nach einer Pause seufzte Grant leise.

“Ich fürchte, dass kann ich nicht erlauben.“

„Warum nicht?“

“Weil er eine wichtige Figur in unserem Kampf gegen das Imperium ist, Rätin. Der Kampf, den auch Ihr kämpft. Habt Ihr das vergessen?“

„Nein.“

Chesara schüttelte den Kopf und Grant hob die Hände.

“Seht Ihr, wir stehen auf der gleichen Seite.“

„Nicht in dieser Sache. Ihr mögt ein Stratege sein, Mr. Grant, doch Zivilisten sind keine Schachbrettfiguren, die Ihr nach Euren Plänen stellen könnt wie Ihr wollt.“

“Les Gray ist kein Zivilist!“

„Oh doch, das ist er!“

Sich gegenseitig fixierend schauten Grant und Chesara aneinander hat. In Grants Blick lag etwas unnachgiebiges, in Chesaras Entschlossenheit. Ohne Pierre würde sie nicht wieder gehen.

„Ist das Euer letztes Wort?“

Fragte sie. Einen Moment schwieg er, dann nickte er.

“Das ist mein letztes Wort. Als Verbündete akzeptieren wir Eure Regeln, Rätin. Akzeptiert unsere in unseren Mauern.“

Es war der Versuch eines Friedensangebotes, gleichwohl es nicht Chesaras Absicht war, das Bündnis zwischen Widerstand und Jedi zu zerschlagen. Dies war der Grund, warum sie so vorsichtig vorgehen musste. Es stand viel auf dem Spiel. Die Jedi straffte die Schultern.

„Ich bedaure diesen Entschluss, Mr. Grant.“

Sagte sie ehrlich.

„Aber wir nehmen Mr. Les Gray trotzdem mit. - Ketaki?“

Und mit einem widerwilligen Ächzen riss die altmodische Zellentür, hinter der Pierre les Gray sein Dasein als Gefangener fristete, aus den Angeln, als Ketaki Yen die Macht fokussierte. Begleitet von einem unangenehmen, viel zu lauten metallischen Kratzen, schleifte die Tür über den Boden, sodass die beiden Wachen erschreckt zur Seite sprangen. Der Weg war frei. Ketaki Yen ließ seine Hände sinken. Sein Brustkorb hob und und senkte sich von der Herausforderung der Machtkonzentration und das nächste, das Chesara sah, waren die Waffen, die mit einem Mal auf sie und den Jedi-Ritter gerichtet waren. Sie wandte sich zu dem Hologramm zu.

„Wir haben nicht vor zu kämpfen, Mr. Grant.“

Versicherte sie ihm.

„Coruscant ist unser gemeinsames Ziel. Lassen Sie uns vernünftig bleiben.“

Der Anführer der Widerstandsgruppe erwiderte nichts und auch von den umstehenden Defendern regte sich niemand. Alle warteten auf Grants Befehl. Chesara wandte sich um. Ihre festen Schritte trugen sie in die Zelle hinein. Dort war es nicht mehr stockdunkel, wie bei ihrem ersten Besuch. Es stank längst nicht mehr, es war wärmer. Man hatte ihre Anforderungen erfüllt und sich besser um Pierre gekümmert. Er lag auf der Pritsche, die Beine an den Körper gezogen, die Augen weit offen. Nicht gut genug. Chesara ging geradewegs auf Pierre zu, sachlich und ohne zu zögern griff sie nach seinem Arm. Dieses Mal würde sie sich nicht von ihm zurück weisen lassen – doch zu ihrer Verwunderung machte er auch gar keine Anstalten dies zu tun. Er sah sie nicht direkt an, doch er ließ sich von ihr hoch ziehen.

„Pierre, ich bin hier um dich mit zu nehmen. Kannst du laufen?“

Fragte sie ihn, doch sie erhielt keine Antwort. Beinahe Apathisch stand Pierre auf. Er wirkte gekrümmt, war beinahe leichenblass. Stand er unter Medikamenteneinfluss? Die Jedi-Rätin griff nach seinem Arm, versuchte ihn zu stützen. Ketaki stand draußen, außerhalb der Zelle und als Chesara und Pierre durch den leeren Türrahmen nach draußen traten, übernahm er den Gefangenen an Chesaras Stelle. Noch immer waren alle Waffen auf die beiden Jedi gerichtet. Jared Grants Hologramm funkelte sie aufgebracht an.

“Tut das nicht, Rätin. Ich warne Euch.“

Und seine Stimme klang in der Tat nach einer Warnung. Chesara wandte sich ihm zu.

„Was wollen Sie tun? Mich erschießen?“

Ihre Worte wandte sie an Grant, doch zweifellos waren die Männer im Raum mehr angesprochen als er. Grant schüttelte den Kopf.

“Nicht Euch, Rätin, aber ihn. Feuer auf les Gray!“

Es blitzte mitten im Raum. Grelle Lichter schossen aus allen Richtungen auf sie zu. Chesaras Kopf flog herum. Eine Sekunde währte fast wie eine Ewigkeit. Vor ihrem inneren Auge sah sie Pierre zusammen brechen, sah ihn fallen und ihn sterben, wie in ihren Visionen. Das Licht der Blasterblitze blendete ihre Sicht und für einen Augenblick, der nur einen Herzschlag lang währte, schien es, als wäre alles entschieden – bis das gleißende Licht reflektiert wurde von einem hellen, warmen Schimmer, der in den Farben des Regenbogens leuchtete. Wachsam schaute ChesaraSyonette von einer Seite zur anderen. Sie hatte sich schützend vor Pierre les Gray gestellt, ihr Lichtschwert aktiviert in ihrer Hand. Der Kellerraum schwieg, einzig die Luft summte von dem monotonen Vibrieren ihrer Energieklinge. Es dauerte Minuten, so schien es Chesara, bis endlich wieder jemand sprach. Es war Jared Grant.

“Lasst sie passieren.“

Brachte er hervor und in seiner Stimme hallte die Spur einer Niederlage wider. Ein letztes Mal für diesen Tag begegnete Chesrara seinem Blick. Jared Grant verlor nicht gerne. Dann wandte sie sich ab und führte Ketaki und den kraftlosen Pierre hinaus ins Freie.

- Coruscant – Untere Ebenen – Gleiter – Mit Ketaki und Pierre -
 
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