Coruscant

Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis, allein

Dem Sith Lord war bewusst dass ihm die Zeit davon lief. Etwas Großes schlummerte auf ihm nicht erklärliche Weise im Inneren der galaktischen Metropole. Etwas, was seinen Anstrengungen entgegenarbeiten würde. Er musste hier weg. Er durfte nicht mehr lange hier bleiben. Die Macht flüsterte es ihm zu, beschwor ihn zu gehen und machte ihn unruhig. Er musste gehen. Doch wusste er nicht wohin. Das Datapad hatte er zwar, doch sollte er wirklich nach Elom? War dies der Ort an dem er das finden würde was er brauchte? Oder hatte es die Neue Republik tatsächlich geschafft den weißen Thron an sich zu reißen und ihn zu einer anderen Welt verfrachtet? Die folgende Notiz zumindest sagte ihm nichts zu diesen Gedanken, half ihm jedoch trotzdem.

Eintrag 694 - schrieb:
Unsere Paläographen sind völlig überfordert, doch die Hilfe dieser Quacksalber der Neuen Republik will ich nicht annehmen. Sie sind ziemlich schlampig. Ich habe sie beobachtet. Ihnen fehlt jenes systematische Vorgehen welches ein wirklich ausgebildeter und reifer Wissenschaftler mitbringen sollte. Deshalb denke ich, gerade bei einer „Hochkultur“ wie der Neuen Republik, dass dies keine Wissenschaftler sind. Zumindest nicht primär. Ich halte sie für verdeckte Agenten, irgendwelche Spitzel oder sonstige Schläfer die uns wie Banthas eingesperrt halten sollen bis sie haben was sie wollen.

ᚫᚻᛉᛞ ᚢᚻᛏᛗᛗ ᛟᛯᛄᛄᛥᛉ
ᚫᚻᛉᛞ ᚢᚻᛏᛗᛗ ᚣᚳᛊ
ᛈᛋᚸᛄᚮ ᚣᚳᛞᛊᛊᛦᚻᚱᚼ
ᚣᚳᛊ ᚴᚬᚢᛈᚭ ᚣᚳᛊ ᚻᚱᚼ ᚱᚱᚢ

Die Glyphen an den Wänden der Einrichtungen sind äußerst ungewöhnlich und mit nichts zu vergleichen was ich je erblickt habe. Sie ist spitz und harsch. Mir ist es bisher nicht möglich gewesen sie zu übersetzen, doch habe ich mir die Freiheit erlaubt die epigraphische Inschrift am Eingang des Artefaktes hier zu speichern. Vielleicht gelingt es mir ja noch in diesem Leben...

Der Sith zog mit der Macht direkt nach Beendigung des Absatzes mithilfe der Macht die Schriftrollencodex aus einem Regal, welche ihm der Imperator bei seiner Abreise gegeben hatte. Auf ihr waren grundlegende grammatische Kenntnisse und Übersetzungshilfen der Sith Sprache beigelegt. Für den Sith würde es möglich sein, woran Vorren Netrebnik gescheitert war. Die Übersetzung war jedoch trotzdem keine leichte Arbeit.
Zunächst einmal musste er jedes einzelne Schriftzeichen übersetzen. Wenn sich der Elomin verschrieben haben würde, hätte er noch größere Probleme mit der Übersetzung. Fehler konnten jedoch leicht passieren wenn man bedachte dass Netrebnik die Zeichen nicht beherrschte und daher für ihn Zeichen die auf den ersten Blick identisch aussehen konnten, kleine Details entbehrten und damit ein völlig anderen Sinn ergeben konnten.

Zeichen für Zeichen nahm der Sith sich diese kleine Textpassage vor. Ungewöhnlicherweise handelte es sich hier um einen Dialekt der Sith Sprache, demnach kein Hoch-Sith wenn man es so sehen wollte. Das machte die Sache für Draconis nicht einfacher. Die Schrift war phonetisch, also auf Lauten basierend aufgebaut. Da diese Ahnlichkeit zu Basic jedoch je nach Zeitalter und Wirkungsbereich der Sith sich unterscheiden konnte, gab es auch Schriftvarianten welche die Sithsprache auf Logogramme und Phonogramme aufgebaut sein können.
Schlussendlich hatte er es geschafft die Inschrift zu übersetzen.


„Zhol kash dinora
Zhol kash jen
taral-jeensaarai
jen saarai jen'ari'aak “

Die Wörter die auf einem kleinen Fetzen Papier in höchster Eile gekritzelt waren, las Draconis laut vor und versuchte sich auf ihren Sinn einen Reim zu machen.
Was dies nun zu bedeuten hatte, konnte der Sith nicht sagen. Ihm fehlte das nötige Vokabular um wirklich jede Sith Inschrift wirklich zu lesen. Einzelne Wörter konnte er sich vielleicht herleiten, doch schlugen seine Bemühungen fehl. Er schaffte es nicht einen Sinn dahinter zu finden. Vielleicht würde er einen Abstecher in die galaktische Bibliothek von Coruscant machen, wenn es sich anbieten würde. Sie war vielleicht nicht so berühmt und berüchtigt wie die Bibliothekskomplexe von Alderaan, doch war sie sicherlich besser als die so mancher Kernwelten, von den mittleren und äußeren Regionen ganz zu schweigen. Selbst die Archive und Bibliotheken des Sith Ordens konnten sich nicht mit dieser Sammlung messen. Der Sith war jedoch erschöpft. Ihm taten Augen und Rücken von der Intensiven Recherche weh. Er hatte seit Tagen nicht geschlafen und eine einfache Meditation war niemals so gut wie eine ausgeschlafene Nacht. Widerwillig erhob sich Draconis und begab sich zu Bett und fiel in einen unruhigen Schlaf..


Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis, allein
 
(Cloé Raquelle Cortina)


- Coruscant – City – Cloés und Jespers Appartment -

Den Überblick über ihre Schuhsammlung hatte Cloé längst verloren. Bevor sie die schicke Wohnung mit Jesper bezogen hatte, hatte der Makler besonders die beiden Kinderzimmer angepriesen – sehr praktisch für ein junges verliebtes Paar, das langfristig in die Zukunft plante. Die Wohnung hatte sich als gute Investition erwiesen und trotz einer bisher kinderlosen Beziehung sorgte Cloé mit Elan dafür, dass die beiden zusätzlichen Zimmer nicht leer standen. Da ihr Kleiderschrank, der sich im Schlafzimmer befand, ohnhin hoffnungslos überfüllt war, nutzte sie beide Räume als Ankleidezimmer, wobei schon alleine ein Raum für ihre Schuhe herhalten musste. Von glitzernden Riemchensandaletten über schlichte Pumps, bis hin zu ledernen Stiefeln in Schlangenoptik war alles dabei. Jesper scherzte häufig, sie könnten gar keine Kinder bekommen, da sie vor lauter Schuhen überhaupt nicht wüssten wohin mit einem Baby, doch natürlich wusste Cloé, dass es nicht so gemeint war. Sie wollten beide eine Familie gründen, früher oder später. Cloé streifte ihre mit Schleifen besetzten Pumps ab, die sie auf der Arbeit getragen hatte und stellte sie zurück auf ihren angestammten Platz in dem hohen Schuhregal. Als Ersatz griff sie nach einem Paar flacher Sandalen, die für ausgedehnte Shoppingtouren geeigneter waren. Erfahrungsgemäß legte sie beim Einkaufen mehrere Kilometer zu Fuß zurück, und sei es nur in zwei oder drei Geschäften. Nachdem sie sich umgezogen hatte, griff sie sich eine Modezeitschrift, um noch einmal in Gedanken ihre imaginäre Einkaufsliste zu bearbeiten, und zog sich aufs Sofa zurück, die Uhr an der Wand genau im Blick. Mit der Info über ihre Adresse hatte sie Exodus Wingston auch geschrieben, wann er seinen Assistenten herüber schicken sollte und er hatte mit einer knappen Nachricht geantwortet und bestätigt. Natürlich hatte sie beide Nachrichten gelöscht, bevor sie Noa ihr Komlink wieder gegeben hatte und damit alle Spuren verwischt. Ihre Schwester hatte wirklich keinen blassen Schimmer, was ihr entging. Als endlich der Türsummer ertönte, schnappte sich Cloé nur noch ihre Keycard und ihre Tasche und lief zur Wohnungstür.

“Miss Cortina?“

„Ja, bitte?“

“Mein Name ist Taylor Ford. Ich darf Ihnen Mr. Wingstons Grüße übermitteln und Sie zu einer kleinen Ausfahrt einladen.“

Taylor Ford war ein verhältnismäßig junger Mann. Er hatte freundliche Augen, war perfekt rasiert und trug makellose Kleidung. Seine Art und wie er Cloé begrüßte waren sehr business-like und als Cloé in den luxuriösen Gleiter einstieg – betont lässig, obwohl sie vor Begeisterung über die bequemen Sitze und die verdunkelten Scheiben hätte quieken können – fragte sie sich, ob er wohl Bescheid wusste, wer sie (bzw. Noa) war, oder ob er Mr. Wingstons Anweisungen rückhaltlos befolgte und sich auch nicht weiter für die Hintergründe interessierte. Direkt fragen konnte sie ihn natürlich nicht, stattdessen genoss sie schweigend die kurze Fahrt zu einer von Coruscants teuersten Einkaufsmeilen, in der sie unter normalen Umständen nur im Ausverkauf und mit viel Glück das eine oder andere Accesoires ersteigern konnte. Heute jedoch war alles anders. Taylor Ford parkte den Gleiter in einer eigens angemieteten Parkbucht, half ihr galant beim Aussteigen und Cloé Raquelle Cortina fühlte sich wie eine Königin.

“Mr. Wingston ist ein äußerst großzügiger Mann.“

Teilte Ford ihr mit, als er sie über die Straße zu einem der beliebtesten Läden führte. Cloé konnte nur stumm nicken. Ihr Blick war bereits auf eines der bunt dekorierten Schaufenster gerichtet.

“Und er bittet Sie, sich auszusuchen, wonach Ihnen begehrt.“

„Kein Problem.“

Antwortete Cloé und trat durch die breiten Glastüren, hinter denen sich ihr ein wahres Paradies an seidenen Schals, raffiniert drapierten Kleidern und flatternden Röcken auftat. Genau so musste es im Himmel aussehen.

- Coruscant – City – Einkaufsmeile – Geschäft – Mit Taylor Ford -
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Quartier von Vorin || ▫ Vorin

Es tat gut endlich einmal etwas Zeit für sich zu haben. Ein wenig zu meditieren und die Feinheiten der Macht zu spüren. Denn er konnte auch wieder etwas Übung gebrauchen. Zwar hatte er nichts im eigentlichen Sinne verlernt, aber ihm fehlte definitiv die Übung. Zudem würde er sich weiterbilden müssen, sich auf ein paar wenigen Kräften auszuruhen, konnte keine brauchbare Lösung sein. Im Schneidersitz saß der junge Mann auf seinem Bett und ließ sowohl Geist als auch die Machtsinne treiben. Er spürte die ihn umgebenden Machtbegabten, bzw. ihr Verlassen des Bordells. Die schwächeren Präsenzen sorgten auf ihre ungeschulte Art für eine gewisse Gefahr. Ihre Verbindung zur Macht war zwar noch nicht so tief und deshalb auch noch nicht so leicht wahrzunehmen. Doch dies würde sich ändern und dann mussten sie lernen ihre Aura zu verbergen.

Dies musste denjenigen, die hier ausgebildet wurden, so schnell es möglich war, beigebracht werden. Genau aus diesem Grund war es unumgänglich, dass Vorin sein Können auf dem Gebiet noch einmal testete. Eigentlich ging das mit einem Partner wesentlich besser, denn schließlich konnte er ohne Feedback kaum eine Aussage über seinen Erfolg treffen. Nichtsdestotrotz wiederholte er die Technik, die er sich angeeignet hatte. Der Fluss der Macht visualisierte sich in seinem Geist, seine ganz persönliche Sicht des allumspannenden Feldes erfüllte seine Wahrnehmung. Die Kommode neben ihm, das Bett auf dem er saß, die Wände, das Waschbecken im Badezimmer, all dies wurde von einem gewissen Leuchten erfüllt, verfügte dabei über ein ganz bestimmtes Fließmuster. Allerdings war es nicht nur möglich den Fokus nach außen zu richten, auch der Blick nach innen war möglich.

Dieser offenbarte dem jungen Jedi ein lebendiges Feld, das Wirbel, Haupt- und Nebenlinien bildete und so eine individuelle Aura, bzw. Präsenz widerspiegelte. Dies unterschied eine in der Machtanwendung geschulte Person von einem Normalbürger. Um sich zu tarnen war es nötig den Fluss auf das "normale" Maß zu reduzieren, bzw. zu regulieren. Vorin griff also bewusst hinaus um die Ströme um die Kernzentren zu lenken. Es wurden imaginäre Brücken und Kanäle erschaffen, verschiedene Mittel zwangen die Macht um ihn herum, bzw. an den Ballungszentren vorbei zu fließen. Seine Aura beruhigte sich und die Intensität der Energie nahm ab. Jetzt brauchte er nur noch eine Vergleichsperson, eine die keine tiefere Verbindung zur Macht besaß. Nun, im vorderen Bereich des Bordells gab es derer genug. Innerhalb der nächsten Minuten beschäftigte sich der Meister damit seine eigene Präsenz mit einer fremden Präsenz, vermutlich einer der angestellten Damen zu vergleichen und anzupassen.

Vorin war mit diesem Prozess fast fertig als er eine Annäherung wahrnahm. Trayla näherte sich seiner Position und blieb vor seiner Tür stehen. Wenig überraschend war kurz darauf ein Klopfen zu hören. Oh. Was wollte seine Padawan denn nun von ihm? Wusste sie nichts mit ihrer freien Zeit anzufangen? Er konnte nur bei Vermutungen verharren, wenn er sie nicht fragte. Also löste er sich aus seiner Sitzposition um den Gast zu empfangen.


"Komm rein."
Mit einer einladenden Geste bedeutete er ihr hineinzukommen. Das blonde Mädchen folgte dieser Aufforderung nach einem kurzen Moment und nahm dann auf der Kante des Bettes Platz. Mit ihrer zerknirschten Miene machte sie einen recht unausgeglichenen Eindruck.

"Was führt Dich zu mir?" , erkundigte er sich. Gut dass Mara noch nicht auf ihn reagiert hatte, sonst wäre Trayla mitten in ihre Zweisamkeit hinein geplatzt.

"Es gibt schlechte Neuigkeiten, wegen denen ich mit euch sprechen muss Meister." , erwiderte sie.

Sie berichtete von der beunruhigenden Nachricht, die sie vor ein paar Minuten erhalten hatte. Er hatte schon beim Hereinkommen bemerkt, dass sie etwas schwer beschäftigen musste, nun erfuhr er um was es sich handelte. In der Nachricht war es um ihre Mutter gegangen. Offenbar war ihr etwas Schlimmes passiert und nun lag sie bewusstlos im Krankenhaus. Genaueres wusste man nicht, aber eventuell sah es für sie nicht gut aus. Vorin hatte gar nicht gewusst, dass seine junge Padawan von hier stammte, nicht einmal dazu waren sie gekommen. Noch nicht einmal richtig kennen gelernt hatten sie sich und nun wollte sie von der Ausbildung vorerst Abschied nehmen. Dies war natürlich keine Neuigkeit die ihm besonders gefiel, aber was konnte er schon dagegen sagen? Diese Entscheidung war mehr als verständlich, auch wenn er versuchte sie davon zu überzeugen, die Ausbildung nicht völlig, bzw. zu lange aufzuschieben.

Doch sie war noch jung und konnte ohne Probleme später noch einmal neu starten. Für ihn war es natürlich ein weiterer Padawan der seine Ausbildung abgebrochen hatte. Vielleicht war es unklug so junge Leute zu nehmen. Er hatte angenommen dies böte sich an, da er selbst noch sehr jung war. Ein Schüler oder eine Schülerin die Mitte Zwanzig war und dazu ein 20-Jähriger Meister, das war schon ein wenig merkwürdig. Wie dem auch war, Trayla war auf dem Weg zu ihrer Mutter, und würde erst wiederkehren wenn es ihr wieder gut ging. Vorin konnte nur hoffen dass dies bald der Fall. Im Moment konnte er nichts anderes tun als ihre Entscheidung zu akzeptieren. Es ihr zu verbieten stand ihm nicht zu.


"Ich wünsche Dir und deiner Mom das Beste und hoffentlich ist sie bald wieder gesund. Möge die Macht mit Dir sein. Ich hoffe Du bist so schnell wie möglich wieder bei uns."

Damit war eigentlich alles gesagt, sie verabschiedete sich und verließ sein Zimmer. Der junge Mann lehnte sich gegen die Tür. Das war wirklich unschön, aber nicht zu ändern. Dies bedeutete für ihn in nächster Zeit ohne Padawan zu sein. Einerseits befreiend, andererseits hatte er sich der Aufgabe eigentlich stellen wollen. Soweit er es richtig mitbekommen hatte, gab es keine "freien" Anwärter auf Coruscant. Nun, vielleicht würden sie demnächst wegkommen und Zeit für einen kurzen Abstecher nach Lianna haben. Es würde sich zeigen. Was sich jetzt gleich zeigen würde war, was ihn bei seinem Treffen mit Mara erwartete. Er hatte ihren Machtkontakt gespürt, sich aber erstmal um das vorliegende Problem gekümmert. Obwohl er eigentlich gedacht hätte, sie käme zu ihm, war er nun auf dem Weg zu ihr. Nicht das dies einen wichtigen Unterschied darstellte. Weite Wege gab es hier nicht, daher klopfte er einige Sekunden später an die Tür seiner Freundin.

Es dauerte ein paar Augenblicke bevor sie die Tür aufmachte. Der freizügige Anblick kam unerwartet. Mara musste gerade geduscht haben, denn ein Handtuch fungierte als einzige Körperbedeckung, gerade ausreichend für die auf reizendsten Stellen. Sie merkte den Blick und wurde sich erst in diesem Moment ihrer Erscheinung bewusst. Der junge Jedi war sich nicht ganz sicher ob sie wirklich so überrascht war, wie sie tat. Doch ihr knallroter Kopf sprach diesbezüglich eine eindeutige Sprache. Wie süß! Sie eilte zurück in das Zimmer und schnappte sich ein paar Klamotten, mit denen sie im Bad verschwand. Gelassen schlenderte Vorin zum Bett und blickte auf die angelehnte Tür. Sein Schatz wollte wissen wohin sie als nächstes gehen würden. Gut, dass sie seinen fragenden Ausdruck nicht sehen konnte, denn er hatte nicht den geringsten Schimmer wovon sie sprach. Sie wollten irgendwohin gehen? Dies war ihm neu. Hm, gute Frage. Vielleicht konnte er dem ja entgehen. Ein schelmisches Grinsen trat auf seine Züge, bevor er sich lässig gegen den Türrahmen zum Bad lehnte und die Tür leicht anstieß.


"Wer hat etwas von weggehen gesagt? Wozu die ganze Mühe mit den Klamotten, wenn Du sie sowieso gleich wieder ausziehst?"

Maras verblüffter und etwas geschockter Blick war Auslöser genug. Vorin konnte sein freches Grinsen nicht aufrecht erhalten und fing an zu lachen. Nach einem Moment fiel Mara mit ein, wobei ihm klar war, dass von ihr eine Antwort erfolgen würde. Wenn gleich ein paar Socken geflogen kamen, dann brauchte er sich nicht wundern. Er blieb lieber in Deckung der Tür und dachte über die Frage nach. Es gab auf Coruscant sicherlich mehr als genug zu sehen, eine normale Sightseeing - Tour war wohl jederzeit möglich. Oder wollte seine Freundin vielleicht tanzen gehen? Diskotheken gab es sicherlich mehr als man sich jemals merken konnte. Wobei er sie nicht unbedingt als die Oberparty-Queen einschätzte.


"Keine Ahnung, ich wusste nicht, dass wir noch irgendwo hingehen wollten. Wonach steht Dir denn der Sinn? Sightseeing wäre sicherlich eine Option, ansonsten könnten wir natürlich schauen ob wir Party-mäßig etwas Ansprechendes finden."

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Quartier von Mara S. || ▫ Vorin & Mara S.
 
- Coruscant – City -

Eine gute Woche war vergangen, seit Noa wieder auf Coruscant war und jetzt, wo sie wieder zurück war, war es Zeit wieder Ordnung in ihr Leben zu bringen. Der Widerstand spielte eine zentrale Rolle in Noas Leben doch auch abseits von den Defendern hatte sie Pflichten. Beruflich war sie in letzter Zeit etwas kürzer getreten. Als freie Journalistin konnte sie sich ihre Arbeitszeit frei einteilen, doch sie hatte nur etwa halb so viele Artikel geschrieben, wie sie sich eigentlich vorgenommen hatte und das ärgerte sie ein bisschen. Sie würde sich jetzt wieder etwas mehr um ihren Job kümmern und darum hatte sie den Nachmittag in der Redaktion des City Inquirers verbracht, hatte an einem Meeting teilgenommen und sich mit Lance besprochen, wie sie ihre Ideen über eine Story der Abregado-Piraterie, an der das Imperium geflissentlich vorbei sah, am besten umsetzen konnte. Noa hatte nicht vor, ihre eigenen Erlebnisse in einem Artikel wieder zu geben, doch sie wollte über die Novas berichten, die auf und um Abregado wüteten, ohne dass die zuständige Regierung, in diesem Fall das Imperium, irgendetwas dagegen unternahm. Bei Pablo hatte Noa schon am frühen Mittag vorbei geschaut und ihm zwei seiner Lieblingsholovideos vorbei gebracht. Es würde ihm gut tun, etwas abzuschalten, auch wenn ihm dies schwer fiel. Ramón war ebenfalls zu Hause gewesen. Durch seine verschiedenen Schichten im Krankenhaus war es immer etwas schwierig, ihn anzutreffen und Noa hatte ihn seit ihrer Rückkehr noch nicht gesehen. Er hatte aber schon eine zusammenfasste Version von Noas Erlebnissen auf Abregado zu hören bekommen und so war sie froh, nicht alles noch einmal von vorne erzählen zu müssen. Auf dem Weg zurück in ihre Wohnung ließ sie sich Zeit. Sie war zu Fuß unterwegs und nutzte zum Teil die öffentichen Verkehrsmittel. Coruscant am Abend oder in der Nacht war eines ihrer liebsten Bilder. Sie mochte es, dass die Stadt niemals schlief. Es nahm einem das Gefühl der Einsamkeit. Schon so manches Mal hatte Noa mitten in der Nacht in ihrer Wohnung gesessen, sich alleine gefühlt und sich jemanden zum Reden gewünscht. Es war schon eine Weile her, dass sie es zuletzt getan hatte, doch wenn es ganz schlimm gewesen war, hatte sie sich einfach ihre Jacke übergezogen und war hinaus in die die Stadt gegangen. Im pulsierenden Coruscant war man nie alleine. Hier gab es immer jemanden, mit dem man reden konnte. Die Bars waren rund um die Uhr geöffnet und die bunten Leuchtreklamen blinkten ohne Unterlass. Coruscant war kein Ort, an dem man Ruhe suchte: man suchte Coruscant, auf der Flucht vor der Ruhe.

Die Widerstandskämpferin überquerte die Straße in Richtung Raumhafen. Hier war immer eine Menge los. Neben den üblichen Touristen herrschte die Hektik der Berufstätigen und in all dem Getümmel riefen Straßenhändler ihre Waren aus. Noa schob sich an einer Gruppe von Urlaubern vorbei, die offenbar nicht wussten in welche Richtung sie gehen sollten und wild gestikulierten. Da sie jedoch kein Basic sprachen, sah Noa davon ab ihnen zu helfen. Außerdem hatte sie ohnehin Besseres zu tun! Zur Untermauerung dieser These meldete sich glücklicherweise gerade ihr Kom und Noa warf den orientierungslosen Touristen einen belehrenden Blick zu. Sie hatte wirklich ihre eigenen Probleme!


„Hallo Cloé? Was gibt’s?“

In den vergangen Tagen war Cloé tatsächlich zu einem Problem geworden. Sie gab sich große Mühe, sich unauffällig zu verhalten, doch wann immer sie konnte fragte sie Noa über Exodus Wingston aus und darüber, wann Noa nun endich mit ihm ausgehen würde. Zwar hatte Noa ihrer Schwester schon gefühlte dreißigmal versichert, dass sie sich auf gar keinen Fall mit diesem Mann treffen würde, doch das hatte Cloé nicht davon abgehalten, das Thema immer wieder auf den Tisch zu bringen. Sie war geradezu besessen von der Idee, Noa für ein romantisches Date einzukleiden und ihr die Haare zu machen. Angeblich hatte sie ein neues Magazin mit Hochsteckfrisuren gekauft, die sie unbedingt ausprobieren wollte, doch Noa hielt das für eine ziemlich fadenscheinige Begründung.

“Noa? Hi! Wo bist du? Was ist das für ein Lärm im Hintergrund?“

Ertönte Cloés Stimme und Noa hielt sich ein Ohr zu, um die Geräuschkulisse um sich herum auszublenden und ihre Schwester besser verstehen zu können.

„Raumhafen!“

Brüllte sie als Antwort.

“Achso! Ich sitz im Café Blanche. Hast du Lust, vorbei zu kommen? Ich bin mit Elliana hier!“

Elliana war eine gemeinsame Bekannte. Sie war eigentlich mehr mit Cloé befreundet als mit Noa, doch hin und wieder hatten sie in der Vergangenheit auch mal etwas zu dritt unternommen. In den letzten Monaten war der Kontakt jedoch, bedingt dadurch, dass Noa viel Zeit bei den Defendern verbrachte und Elliana Mutter geworden war, etwas zum Erliegen zu kommen. Gegen ein spontanes Treffen hatte Noa jedoch nichts. Sie hatte ohnehin keine anderen Pläne für den Abend, konnte die Gelegenheit nutzen um im Café Blanche einen Happen zu Abend zu essen und die neuesten Neuigkeiten mit Emily austauschen. So lange es bei deren Geschichten nicht nur um Schlaflieder und Kinderkrankheiten ging, hatte Noch nichts gegen ein Wiedersehen.

„Okay, ich komme vorbei.“

Bestätigte sie ihrer Schwester.

„Bin in einer Viertelstunde da.“

Das Café Blanche war nicht ganz Noas Style. Sie traf sich öfter dort mit ihrer Zwillingsschwester, aber in erster Linie, weil Cloé dort so gerne hin ging. Das Hauptmerkmal des Cafés war die schwarz und weiß gemusterte Einrichtung. Neben normalen Stühlen standen Sessel in Sitzgruppen an einem Fenster und im hinteren Teil des u-förmigen Raumes waren Aquarien in die Wände eingebaut, um dem Besucher ein Unterwasserflair zu vermitteln. Serviert wurden Delikatessen und vor allem Heißgetränke. Wer, wie Noa, gerne mal ein kühles Bier trank, war hier an der falschen Adresse. Cloé und Elliana saßen in einer der gemütlichen Sitzecken am Fenster und Elliana hatte, als hätte Noa es geahnt, ihr Baby dabei. Hoffentlich schlief es.

„Hallo ihr zwei... oder vielmehr drei.“

Grüßte Noa, als sie näher kam. Dass man Babys auch immer in Unterhaltungen mit einbeziehen musste. Das war sowas von unwitzig. Tat man es jedoch nicht, wirkte man sofort unhöflich. Manche Eltern reagierten tatsächlich ziemlich empfindlich auf sowas.

“Noa, hey! Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen!“

Rief Elliana vergnügt und sprang auf, um Noa zu umarmen. Sie sah gut aus. Sie hatte zwar, als Nachwirkung der Schwangerschaft, noch ein paar Pfunde zuviel auf den Rippen, aber die gesunde Gesichtsfarbe, die sie bekommen hatte, stand ihr ganz gut. Früher war sie immer ziemlich blass gewesen.

„Na, wie geht es euch?“

Fragte Noa und warf pflichtschuldigst einen Blick in den Kinderwagen. Shit, sie hatte den Namen des Kleinen vergessen, oder... der Kleinen? Oje, war es ein Mädchen oder ein Junge? Cloé hatte ihr davon erzählt, ganz sicher!

„Was für ein süßer, kleiner... Zwerg.“

Bestaunte Noa das schlafende Knäuel und warf Cloé einen hilfesuchenden Blick zu, während Ellianas Augen vor Stolz sprühten.

“Griesson wird morgen schon ein halbes Jahr alt! Er ist so groß geworden.“

Griesson? Wer nannte sein Kind Griesson? Für einen Moment war Noa abgelenkt, doch Cloés Blick war eindeutig. Ein Junge also. Noa lächelte angemessen.

„Die Zeit vergeht wirklich schnell.“

Das traf allerdings nicht immer zu. Sie war erst zehn Minuten da, als Noa zum ersten Mal auf die Uhr sah. Es war keine gute Idee gewesen, hierher zu kommen. Elliana war wirklich nett, aber sie hatten nicht wirklich viel gemeinsam. War das früher anders gewesen? Vielleicht. Wahrscheinlicher war, dass es beim Feiern auf Partys und Diskotheken einfach nicht so sehr auffiel, wenn man nicht so sehr viel zu reden hatte. Heute war das anders. Während Cloé und Elliana sich prächtig verstanden, gab Noa die meiste Zeit über nur vor, interessiert zuzuhören, während ihre Gedanken in Wahrheit bei ihrem nächsten Artikel waren, den sie schreiben wollte. Ob sie Informationen über die Mondbasis der Novas mit einbringen sollte? Sie musste ja nicht erwähnen, dass sie dorthin verschleppt worden war. Sie konnte einfach schreiben, dass...

“Noa, dein Kom!“

„Was?“

Verwirrt sah sie zu ihrer Schwester.

“Dein Kom hat gepiept, ganz laut.“

Wiederholte Cloé. Oh, hatte sie gar nicht gehört. Noa griff in ihre Tasche, las die neue Nachricht – und bereute es im nächsten Augenblick auch schon wieder.


*** Kom-Nachricht von Exodus Wingston ***​


„Hallo meine kleine Rebellin,

ich freue mich schon auf unsere Verabredung und ich bin mir sicher Sie ebenfalls.
Wie wäre es mit morgen Abend, 20 Uhr im Victorias? Mein Chauffeur wird sie abholen.

In freudiger Erwartung
Exodus Wingston

PS: Ich bin gespannt, welches Kleid Sie für mich tragen werden. Sie werden sicher bezaubernd aussehen.“​


Das war doch nicht wahr. War dieser Mann nicht der Vizepräsident einer der größten Firmen seiner Branche auf ganz verdammt Coruscant? Hatte der nichts Wichtigeres zu tun als irgendeine unbedeutende Widerstandskämpferin mit Nachrichten zuzumüllen??

“Und, von wem ist sie?“

Fragte Cloé. Noa drückte den Text weg und warf das Komlink zurück in ihre Tasche.

„Von Pablo.“

Antwortete sie. Es war das erste, das ihr einfiel. Im gleichen Moment begann das bis dahin ruhige Bündel namens Griesson, sich zu winden. Elliana beugte sich über das Baby.

“Ohh, das sieht aus, als hätte jemand ein Geschäft zu erledigen.“

Verkündete sie, nahm das Kind hoch und griff nach ihrer Wickeltasche.

“Ich bin gleich wieder zurück.“

Während sie in Richtung der Erfrischungsräume verschwand, hielt Noa ihren Blick konzentriert auf ihre Tasse gerichtet. Auf keinen Fall würde sie Cloé anschauen. Sie konnte bereits spüren, wie der Blick ihrer Schwester sie durchbohrte. Okay, sie war eine miserable Lügnerin, das wusste sie selbst! Aber sie wollte wirklich, wirklich nicht schon wieder ein Gespräch über mögliche Rendezvous führen – schon gar nicht, wenn der Name Exouds Wingston in irgendeiner Form in diese Thematik verwickelt war.

“Und was wollte Pablo?“

Cloé klang scheinheilig. Vorsichtig sah Noa auf.

„Er...öhmm...“

“Es war Wingston, stimmt's? Ohh, ich wusste es, ich wusste es!!“

Aufgeregt klatsche Cloé in die Hände. Alarmiert schaute Noa sich um.

„Ist ja gut, komm wieder runter!“

Zischte sie.

„Ja, er hat geschrieben.“

“Endlich! Uuund?“

„Was und?“

“Na, was sagt er so? Hat er endlich einen Termin fest gemacht?“

Noa schwieg. Darauf würde sie nicht antworten. Es war absurd. Sie würde nicht mit Mr. Vizepräsident persönlich auf ein Date gehen. Wieso sollte sie? Sie hatte absolut keinerlei Ambitionen, diesen Mann näher kennen zu lernen.

“Also hat er es. Wow. Du musst auf jeden Fall zusagen.“

Cloé war einfach unverbesserlich.

„Das werde ich nicht.“

“Und warum nicht?“

Ja, warum nicht? Die wirklichen Gründe konnte sie Cloé nicht sagen. Es war ein bisschen spät, um mit der Wahrheit heraus zu rücken und zu berichten, dass Wingston ein ehemaliger Sith war. Sollte Cloé jetzt davon erfahren, würde sie Noa lynchen, weil sie ihr nicht sofort davon erzählt hatte.

„Er ist einfach nicht mein Typ.“

“Das kannst du ja gar nicht wissen.“

Man, wie konnte jemand nur so hartnäckig sein?

„Dann habe ich eben einfach keine Lust, momentan jemanden zu daten.“

Nun sah Cloé sie schief von der Seite an. Okay, die Ausrede war ziemilch daneben gewesen, aber allmählich fielen Noa keine guten Gründe mehr ein. Ein einfaches „ich will nicht“ wurde ohnehin nicht akzeptiert. Cloé seufzte.

“Aaach, ich hätte sooo gerne diese tolle neue Frisur an dir ausprobiert. Du sähest bestimmt toll aus!“

Versuchte sie es über die Mitleidstour, doch Noa blieb eisern. Mit verschränkten Armen schaute sie zum Fenster raus, so lange, bis Cloé ungeduldig schnaufte.

“Wie kann man nur so stur sein!“

Schimpfte sie, obwohl Noa fand, dass Cloé mindestens so stur war wie sie selbst.

“Da kommt ein vernünftiger Typ, der dich nett findet und sich Mühe gibt und du lässt ihn an dir abprallen wie an einer Eismauer! Es ist doch ganz egal, was daraus wird, hauptsache du gehst mit ihm aus und hast einen schönen Abend! Und wenn nichts daraus wird, dann wird eben nichts draus, aber dann hast du die Chance wenigstens genutzt!“

Hätte es sich nicht um Exodus Wingston gehandelt, dann hätte alles, was Cloé sagte, Hand und Fuß gehabt. Sie hatte Recht und sie meinte es gut mit Noa, so gut sogar, dass diese allmählich tatsächlich ein schlechtes Gewissen bekam. Ihre Schwester machte sich Sorgen und kümmerte sich um sie und alles, was sie selbst tat, war diese Sorge mit Füße zu treten. Aber sie konnte sich nicht mit Exodus Wingston treffen und sie würde auch nicht, basta. Entnervt holte Noa ihr Kom wieder hervor.

„Na schön.“

Sagte sie.

„Ich sage zu. Aber ich kann nichts versprechen.“

Ohne ihre Schwester anzusehen, begann sie eine Antwort zu tippen, doch Cloés Strahlen fühlte sie auch so.

“Hauptsache, du gehst hin.“

Erwiderte sie und schaute Noa über die Schulter.

“Was hat er überhaupt geschrieben? Oh, das ist ja schon morgen! Und er will dich abholen!“

„Ja.“

Einen Moment schien Cloé zu überlegen.

“Du kannst ja meine Adresse angeben.“

Schlug sie vor.

“Und so tun, als würdest du bei mir wohnen. Dann kann ich dir auch vorher die Haare machen.“

„Von mir aus.“

Stimmte Noa neutral zu. Sie tat Cloé einen Gefallen, indem sie jetzt vorgab, sich mit Exodus Wingston zu treffen, doch insgeheim blieb sie bei ihrem Entschluss. Keine zehn Rancors und auch keine zehn Cloés konnten sie zu einem Daten mit dem ehemaligen Sith-Lord überreden. Wenn Cloé sie morgen Abend erwartete, um sie für ihr großes Date zurecht zu machen, würde sie sich einfach eine besonders gute Ausrede einfallen lassen. Sie konnte so tun, als wäre sie krank, oder einen Notfall bei den Defendern vorschieben. Das wirkte eigentlich immer. Wenn sie ganz clever war, konnte sie sogar Pablo mit einspannen und ihn bitten, Cloé irgendeine Geschichte zu erzählen, damit das Ganze noch viel realistischer wirkte! Haha, was für ein guter Plan!

- Coruscant – City – Café Blanche – Mit Cloé und Elliana (und Griesson) -
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | leichter Frachter | umgebauter Frachtraum | mit Noomi, dem Geldwäscher Marn, einem Fremden (Brennan), Tokko the Boss und dessen treusten Anhängern ]

Begleitet von einem monotonen Brummen bewegte sich der ramponierte B-7 Frachter der „Loronar Corporation“ durch die finsteren Tiefen Coruscants. Langsam bewegte sich das recht klobige Schiff durch die breiten Häuserschluchten. Offenbar absichtlich flog der Frachter über Schleichwege. Hier – nur ein paar hundert Meter über der rauen Planetenoberfläche – schien kaum das grelle Licht, das man sonst von sämtlichen höheren Ebenen kannte. In dieser Tiefe existierte bloß eine schauderhafte Dunkelheit sowie einzelne Punkte, wo etwas Licht gegen diese beherrschende Finsternis ankämpfte – meist ohne großen Erfolg. Bedingt durch die sehr schlechten Lichtverhältnisse hatte der leichte B-7 Frachter seine Geschwindigkeit angepasst.

Im Inneren des Frachters bemerkte man von dem langsamen Flug nicht viel. Nur das laute Dröhnen der großen Triebwerke konnte man sogar im umgebauten Frachtraum hören. Hin und wieder spürte man zusätzlich noch ein leichtes Vibrieren. Ein leichter bläulicher Nebel, dessen Ursprung die recht kleine Wasserpfeife war, hing in dem Frachtraum. Luxuriöse Teppiche hingen zudem an den dicken Stahlwänden des Frachters. Auf dem Boden lagen zusätzlich noch vereinzelte Kissen aus sehr edler Seide. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich mehrere Personen in dem umgebauten Raum auf, wo früher eins schwere Kisten standen. Grinsend zog der Toydarianer an der Wasserpfeife. Ein leises Blubern erfüllte den Raum. Ein muskulöser Barabel, ein fauchender Trianii sowie eine sehr leicht bekleidete Omwati umgaben den purpurfarbenen Tokko. Zur zusätzlichen Sicherheit waren noch zwei kräftige Gamorreaner mit ihren altmodischen Vibro-Äxten anwesend.

Dem rauchenden Unterweltboss stand eine Gruppe, bestehend aus vier Personen, gegenüber. An der Spitze dieser Gruppe – etwas einsam – stand der schwitzende Snivvianer. Hinter ihm hatten sowohl der zottelige Cathar und die schlanke Nautolanerin als auch der muskulöse Mensch (Brennen) rasch ihre Position bezogen. Nervös glitten Marns dicke Augen von einer Seite zur anderen. Ihm missfiel das schiefe Grinsen des Barabel. Denn dieser fuhr sich immer wieder mit seiner spitzen Zunge über den offenen Mund. Gleichzeitig beobachtete Crado den anderen Leibwächter – den breitschultrigen Trianii. Dieser gehörte nämlich ebenfalls einer katzenhaften Spezies an. Für ein paar Sekunden war eine unerträgliche Stille zwischen den beiden Parteien dominierend. Ganz geduldig schien der recht dickliche Tokko auf Marns Antwort zu warten. Immer wieder zog er an an der Wasserpfeife.

Pochend meldete sich erneut der Schmerz in seiner Schulter. Crado schien in diesem Moment sogar die Lichtschwertklinge, die sich Zentimeter für Zentimeter durch sein pulsierendes Fleisch fraß, zu spüren. Einzelne Schweißperlen bewegten sich über seine Kopfhaut – nur knapp unter dem dichten Dach aus verfilzten Dreadlocks. Er biss die Zähne zusammen, denn seine Knie begannen allmählich mit Zittern. Doch konnte er sich eine Schwäche erlauben? Nicht in diesem Augenblick! Sowohl der Trianii als auch der Barabel würden ihn mit einer ungewohnten Leichtigkeit zerfleischen.
'Stark! Ich muss stark bleiben!', trieb sich der junge Jedi an. Noomi – allein die Pflicht gegenüber seiner ersten Schülerin hielt ihn in dieser Sekunde aufrecht. Für sie war er – als Mentor – verantwortlich. Das rief er sich ins Gedächtnis. Denn sollte ihr etwas passieren, müsste er wohl den Orden verlassen. Crado ließ seinen Blick zu dem kriminellen Toydarianer wandern.

„Wir geben Ihnen gern das gewonnene Geld“, platzte der struppige Cathar dazwischen. „Wenn...“

„Wenn … was?“, fragte Tokko mit einem breiten Grinsen nach als er den Schlauch erneut zur Seite legte.

„Sie erhalten nur das Geld, wenn Marn am Leben bleibt“, erwiderte der Jedi-Ritter. Wobei ihm die Kühle in der Stimme etwas komisch erschien.

Plötzlich lachte Tokko laut. Sofort stimmte die hübsche Omwati-Tänzerin in das Gelächter mit ihrer klaren Stimme ein. Ihre indigofarbene Haut funkelte dabei in dem vorhandenen Licht. Für eine ganz kurze Minute wirkte sie auf eine besondere Art und Weise sogar magisch. Doch der starke Schmerz, der noch immer in seiner Schulter pochte, ließ ihn nicht los. Damit blieb Crado im hier und jetzt. Er sah kurz zu seinem Padawan. Sie musterte ebenfalls den Unterweltboss. Bloß der Mensch – und der anwesende Twi'lek – hielten sich bis zu diesem Zeitpunkt zurück. Langsam fing sich Tokko mit dem lauten Gelächter wieder. Zärtlich streichelte er den Arm der Omwati, bevor er sich wieder an Crado, Marn und die anderen beiden wandte. Schmatzend machte es sich der Toydarianer auf dem seidenen Kissen gemütlich. Für einen kurzen Augenblick schien der Unterweltboss nachzudenken. In diesem Moment konnte Crado dessen Blicke auf sich spüren.


„Euer Freund (Brennan) hat dazu noch nichts gesagt“, feixte Tokko und sah zu dem Menschen, der seit der überstürzten Flucht aus der Halle bei ihnen war. „Gehört ihm das Geld etwa nicht auch? Er hat sich doch nicht etwa euch während eurer wagemutigen Flucht angeschlossen, oder?“

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | leichter Frachter | umgebauter Frachtraum | mit Noomi, dem Geldwäscher Marn, einem Fremden (Brennan), Tokko the Boss und dessen treusten Anhängern ]
 
Courscant Marinus Quartier
"Direktor Andrews ist wichtig für den Geheimdienst. Er sollte die Leitung übernehmen, doch beim Treffen mit einigen Agenten, kam es zu einem Vorfall
"Imperiale Truppen haben die Konferenz gestürmt. Andrews wurde dabei vermutlich festgenommen. Ich weiß nicht, was mit den anderen Agenten passiert ist."
"Scheinbar sind Informationen in die Hände des Geheimdienstes gelangt, die uns Rückschlüsse auf Andrews Verbleib ziehen lassen. Oder es ist sogar eine Rettungsaktion geplant worden. Ich kann es nicht sagen. Wir müssen uns überraschen lassen, was unser Informant zu sagen hat!"




Interesant Farank betrat das Quartier und setzte sich an den Rand des Betts.
Über Nachforschungenund Befragungen sind uns schon einige Informationen in die Hände gelangt. Der Colonel wird ihnen gleich alles melden. Bitte folgen sie mir. Er stand auf.


Tatooine ist anwesend." Alle drei zuckten zusammen. Ein junger Mann mit Dunkelblonden Haaren stand in der Tür. Farank Reakierte instinktiv. Er zog den Blaster ein surren erfüllte den Raum und das elektrische Türschloss ging zu. Eine Weile stand Farank nur da dann öffnete er wieder die Tür und reichte dem Mann die HandWillkommen Operativ Lindberg. . Courscant Marinus Büro _ Jamie Farank Sen´kos
 
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Coruscant - Imperial City - Imperialer Verwaltungskomplex - Gänge - Marius Semeon Ortiz und Ria Okasa

Schweigend setzten die beiden Imperialen ihren Weg durch den großen Verwaltungskomplex auf Coruscant fort, obwohl Marius sich scheinbar große Mühe gab, seine Vorgesetzte nicht anzustarren, fielen der Gouverneurin seine kurzen Blicke von ab und an sehr wohl auf, eine Tatsache, die sie zwar als leicht störend empfand, aber ihrem neuen Legaten noch nicht als Unzulänglichkeit ankreiden wollte. Viele Menschen im Imperium hatten Vorurteile und Vorbehalte gegenüber angehörigen nichtmenschlicher Spezies, da erntete man schon mal verwunderte Blicke, Ria rechnete nicht damit, dass dies jetzt, da sie es als weibliche Twi’lek in einen der höheren Rang der Verwaltung geschafft hatte, besser werden würde. Ria persönlich mochte es nicht, ständig mit solchen Blicken bedacht zu werden. Einige störten sich – aus Gründen, die sich der Blauhäutigen gänzlich entzogen – wohl einfach an der Andersartigkeit dieser Wesen. Unter diesem Gesichtspunkt stachen vor allem Rias bläuliche Hautfarbe und ihre beiden Lekku, die den Twi’lek vor allem zur nonverbalen Kommunikation dienten, heraus. Die junge Frau würde den Legaten selbst nicht auf diese Blicke ansprechen, wenn er etwas wissen wollte, würde er schon fragen. Unterdessen erreichte das Duo den, für die Besprechung vorgesehenen, Konferenzraum, Marius überliess der Twi’lek den Vortritt, wofür sie sich mit einem sanften Lächeln bedankte. Einen Moment lang schweifte der Blick der Gouverneurin durch den Raum, in dem sich neben einem Tisch auch einige Stühle befanden. Nachdem der Raum also einige Zeit lang gründlich inspiziert worden war, wand sich die blauhäutige Gouverneurin wieder Marius, der begonnen hatte zu erzählen, zu. Sie stimmte ihrem Legaten insofern zu, dass es ihr sinnvoll erschien, sich zu erst um Plagen, den bevölkerungsreichten Planeten des Systems, zu kümmern. Kaum, dass Ria die Zeit hatte, sich mit den angezeigten Daten von Plagen zu beschäftigen, sprach der Mensch auch schon weiter und ging nun näher auf die Bewohner der Welt ein: Zum einen gab es da die Chikarri, die wohl die Ureinwohner Plagens darstellten, und die erst später eingewanderten Klatooinianer. Tatsächlich war die bisherige Entwicklung der Chikarri, wie die weiteren Worte des Humanoiden offenbaren sollten, wirklich beeindruckend; nur wenigen Zivilisationen gelang es, sich in diesem konstant hohen Tempo weiter zu entwickeln, die Tatsache, dass sie nur ein Jahrtausend benötigt hatten, um das erste Mal ein Atom zu spalten, war nur eines von zahlreichen Zeugnissen dafür. Weiter führte er aus, sie seien gute Techniker und es könne sich als nützlich erweisen, sie als Mechaniker auszubilden, auch hier stimmte sie dem Imperialen stumm zu.

„Arrangieren Sie bitte sobald wie möglich ein Treffen mit den Anführern der Chikarri.“

Trug die junge Frau ihrem Legaten auf; sie war sich sicher, dass, wenn erst ein mal die Anführer der Chikarri davon überzeugt waren, wie essentiell der Gebrauch von imperialen Techniken zum Schutz gegen die gefährlichen und verderbenden Einflüsse der Neuen Republik war, würde es ein leichtes sein, mit deren Hilfe auch die breite Masse davon zu überzeugen, dass Sicherheit fürs erste wichtiger war, als der ökologische Nutzen von Technologien.

Nun kam Marius zu der anderen Spezies, den Klatooinianern, wobei der Verwalterin auffiel, dass er wohl nicht all zu viel von dieser Spezies hielt, scheinbar noch weniger als Menschen generell von anderen Spezies hielten. Ob er bereits schlechte persönliche Erfahrungen mit diesen Wesen gemacht hatte? Ria würde es herausfinden. Und in den weiteren Worten des Mannes bestätigte sich der Eindruck, dass er wohl wirklich nicht all zu viel von diesem Volk hielt.

„Nein, keine Deportation.“

Lehnte die Twi’lek den Vorschlag ihres Legaten ab, eine Deportation wäre zwar theoretisch denkbar gewesen, allerdings schied sie aus Rias Sicht eindeutig aus. Die Klatooinianer würden sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen eine Fortbringung zur Wehr setzen, außerdem müsste noch ein geeigneter Zielort gefunden werden, nicht, dass sie einfach so wieder zurückkehren konnten, wenn man diese Kriminellen einem anderen imperialen System auf das Auge drücken würde, müssten die dortigen Sicherheitskräfte sie bewachen, die wiederum an anderen Stellen fehlen würden; verbrachte man sie in ein neutrales System, könnten sie einfach wieder aus dem Exil zurückkehren. Dazu wurde das Problem dadurch nicht endgültig gelöst; andere regionale Verbrecherorganisationen könnten versuchen, in das Vakuum, das ohne die Klatooinianer entstand, einzudringen und sich zu etablieren, was wieder zu neuen Problemen führen würde. Nein, die Entscheidung der Gouverneurin war gefallen. Es würde keine Deportation geben. Ein anderer Lösungsansatz musste her.

„Und die Klatooinianer von Plagen sind den Hutts gegenüber wirklich so loyal?“

Ihr Vater hatte der Twi’lek beigebracht, dass man sich innerhalb des Imperiums nur behaupten konnte, wenn man sich neben dem Verwaltung auch noch um die Mehrung seines eigenen Einflusses kümmerte; Marius meinte, die Klatooinianer seien eine durch die Hutts versklavte Spezies. Auch wusste Ria, dass Sklaverei in der Regel nicht all zu lange gut ging, irgendwann war der Unterdrückte des Leides, der Unterdrückung, Ausbeutung und der Gewalt überdrüssig, und versuchte, sich von dem Übel der Sklaverei zu befreien - nur all zu verständlich. Auch wenn die Blauhäutige nicht wusste, wie weit dieser Prozess in diesem Fall schon fortgeschritten war, oder auch nicht, konnte sich jener Umstand als überaus nützlich erweisen. Wenn es ihr gelang, vielleicht das eine oder Andere Mitglied der Organisation davon zu überzeugen, dass sie es unter dem Imperium einfacher hätten und – zu mindest relativ – frei wären und dafür nur ihre kriminellen Geschäfte aufgeben mussten, würde selbiger bestimmt dem imperialen Vertreter auf Plagen – Ria – als Kontaktmann dienen und seine Mitstreiter von der ‚Freiheit’ unter dem grandiosen Imperium berichten, diese Botschaft würde sich dann wie ein Virus unter den Klatooinianern auf Plagen ausbreiten und die Twi’lek könnte eventuell mehr von ihnen auf ihre Seite ziehen – so weit die Theorie. Sie würde wohl all ihren Charme und diplomatische Fähigkeiten hierfür aufwenden müssen, doch es war einen Versuch wert. Außerdem würde sie vielleicht den Geheimdienst mit einbinden müssen, aber das würde sich noch zeigen.

„Gut, veranlassen Sie bitte alles, was für eine Volkszählung nötig ist, und publizieren Sie die Volkszählung über das HoloNet. Gibt es sonst noch etwas wichtiges, was nicht ausführlich in den Dokumenten steht?“

Wollte sie schließlich noch von dem Mann, ihren Blick auf ihn gerichtet, wissen.

Coruscant - Imperial City - Imperialer Verwaltungskomplex – Konferenzraum S55054 - Marius Semeon Ortiz und Ria Okasa
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Irgendein Distrikt - Unweit der Kneipe „Lor’s Fluxional Gorge“] Arkon, Shana und Markus; Rowroar, in der Umgebung: Joss, Jacek, Zannah und Aayla (NPCs)

Auf einmal befand sich Arkon in dem Schwitzkasten der jungen Frau. Sie war für ihre Statur ziemlich stark und hielt den jungen meister- und erinnerungslosen Padawan in ihrem Griff umklammert. Arkon selbst wehrte sich erst gar nicht und sie lockerte dabei unmerklich ihren Griff um seinen Hals. Ihr Begleiter - ihr Freund? - ging langsam auf Arkon zu und meinte mit strenger Miene, dass er seine Begleiter wegschicken sollte. Arkon sah ihn erst grimmig an und wollte schon Widerworte geben, doch irgendetwas drängte ihn dazu es nicht zu tun (OP: Die Macht?! ;-) ). Arkon nickte seinen Freunden zu: „Geht weg, ich komme allein klar.“ Seine Stimme ließ keine Widerrede zu und war voller Nachdruck. Rowroar sah ihn mit zur Seite gelegten Kopf an, doch nach einem Blickduell mit Arkon begann dieser sich mit dem Rest der Gruppe langsam zu entfernen, immer wieder wurden sorgenvolle Blicke in seine Richtung geworfen, besonders von Zannah. Arkon wusste, sie verstanden nicht warum der Überfall nicht geklappt hatte und er selbst verstand es auch.

„Sonst habe ich mit meinen Ahnungen immer Glück gehabt...“ Murmelte Arkon ein wenig zu laut vor sich hin. Arkon sah sich kurz um und schmiedete einen improvisierten Plan aus dieser Bredouille zu entkommen. Er trat der Frau mit seinem rechten Bein auf ihren rechten Fuß und klemmte sich mit Daumen und Zeigefinger den Bereich zwischen dem Daumen und Zeigefinger seiner Peinigerin ein, er drückte fest zu. Zwischen Daumen und Zeigefinger, in der Nähe der Knochen, war ein Nerv, der bei zu starken Druck sehr schmerzhaft sein konnte. Mit dem Ellenbogen des anderen Arms schlug Arkon Shana in ihren Bauch und konnte sich so befreit langsam in Bewegung setzen. Den Arm, den Markus ausstrecke um Arkon beim laufen zu Fall zu bringen wich Arkon durch eine Vorahnung seinerseits aus. Allerdings kam er nicht weit, da ihn irgendwas am Rücken traf und er in den Schlamm der unteren Ebenen fiel. Arkon begann sich sofort wieder aufzurichten....

[Coruscant - Untere Ebenen - Irgendein Distrikt - Unweit der Kneipe „Lor’s Fluxional Gorge“] Arkon, Shana und Markus; in der Umgebung: Joss, Rowroar, Jacek, Zannah und Aayla (NPCs)
 
[Coruscant | Raumhafen | Frachtschiff ›Silver Starlet‹] mit drei Kontrolleuren (NPCs)

»Kommen Sie mit erhobenen Händen raus, Sir«, befahl Miller. »Dies ist Ihre letzte Möglichkeit zu kooperieren, andernfalls lasse ich auf Sie schießen.«

Nun öffnete sich die Luke weit genug, so dass genug Licht ins Innere des Schiffs fiel, damit die Menschen Chiffith sehen und erkennen konnten.

»Das ist ein Lamproid - seid bloß vorsichtig!« sagte der männliche Begleiter Millers.
Er wirkte verspannter als seine Kollegen und wich beim Anblick Chiffiths unwillkürlich ein Stück zurück. Offenbar wusste er, womit er es zu tun hatte. Seine Nervosität machte ihn einerseits zum harmlosesten, weil am wenigsten entschlossenen der Gegner; aber es konnte auch sein, dass er im Zweifelsfalle als erster schoss.

Insgesamt hätte Chiffith sich wenig Sorgen gemacht, wenn die Waffen nicht gewesen wären. Er hatte schon Erfahrung mit Stunnern gemacht und sehnte sich nicht danach, diese Erfahrung zu wiederholen. Wenn es sich überhaupt um Stunner handelte und nicht um tödliche Waffen. Er mochte zäher sein als ein Humanoider, aber unverwundbar oder gar unsterblich war er nicht. Ein einziger guter Blastertreffer konnte ihn leicht das Leben kosten. Oder, was noch schlimmer war, er konnte verkrüppelt werden oder in Gefangenschaft geraten.

Doch es gab etwas, vor dem Chiffith sich mehr fürchtete als vor den Waffen der Kontrolleure. Die Folgen eines Versagens. Die Vorstellung, wieder vor Lo-Tsodnuth zu treten und einen Misserfolg melden zu müssen, war schlimmer als alles, was diese Situation nach sich ziehen konnte. Möglicherweise konnte er, auch wenn ein Sieg gegen die drei Bewaffneten nicht sicher war, wenigstens unbehelligt verschwinden, aber er wagte es nicht, die Fracht einfach aufzugeben. Er hatte seine Aufgabe und er würde sie erfüllen.

Also wich er keinen Millimeter zurück, sondern nahm eine bedrohliche, kampfbereite Haltung ein und stieß ein wütendes Fauchen aus. Es war keineswegs ausgeschlossen, dass die ersten Schüsse ihn verfehlen würden, und im Nahkampf konnte diese Auseinandersetzung nur Sekunden dauern. Er hatte nicht vor, sich kampflos geschlagen zu geben.

Eine Eskalation schien unvermeidbar...


[Coruscant | Raumhafen | Frachtschiff ›Silver Starlet‹] mit drei Kontrolleuren (NPCs)
 
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¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Straße/Gasse ¦¦ Shana ~ Markus ~ Arkon & seine Kumpanen

Ha! Da hatte jemand den Tag, bzw. den Abend gerettet und es war nicht der große Jedi - Meister. Nein, sie war es, das blonde Püppchen, das niemand als Bedrohung angesehen hatte. Da konnte man mal sehen was möglich war, wenn andere einen unterschätzten. Vielleicht war auch ein wenig Glück dabei, doch insgesamt hatte sie sich einfach gut geschlagen. Welch ein Wortspiel. Shana explodierte beinahe die Brust vor Stolz und Genugtuung, als Markus scherzhaft meinte, er wüsste nicht was er ihr noch beibringen sollte. Sie grinste ihn breit an. Ja, das war hier die Frage, nicht wahr? Sie wusste nicht genau, woran es lag, dass er so völlig unheldenhaft momentan agierte. Sie glaubte nicht, dass es nur mit dem Alkoholgenuss zu tun hatte. Wie dem auch sei, sie hatte genau richtig gehandelt und den Dieb unter ihre Kontrolle gebracht. Sie konnte über sein weiteres Befinden entscheiden. Irgendwie sorgte das für ein berauschendes Gefühl. Diesmal hatte sie sich wesentlich besser angestellt als in der Lagerhalle. Und warum? Weil sie so eine Begebenheit schon einmal geübt und sich darauf vorbereitet hatte. Genau für solch eine Situation war ihr Training gedacht.

Nachdem ihr Meister die Forderung gestellt hatte, die ihr auch schon auf den Lippen lag, zogen sich die anderen Halunken langsam zurück. Es war klug gewesen den Menschen (Arkon) nicht "einfach" umzuhauen. Er schien immer wieder irgendetwas zu murmeln, aber die Blondine gab nicht allzu viel darauf. Vielmehr wollte sie etwas sagen, kam dann aber nicht mehr dazu, weil sie sich zu sehr hatte ablenken lassen. Oder genauer gesagt, hatte sie falsche Annahmen getroffen, und nun war sie es, die überrascht und überrumpelt wurde. Als die Finger zusammendrückten schrie Shana vor Schmerz laut auf und ließ den Kerl los. Fast gleichzeitig ruckte sein Ellenbogen nach hinten und schlug in ihren Bauch ein. Verdammter ... !! Das hatte man davon wenn man glaubte der andere würde sich fügen und Einsicht haben. Nein, natürlich wehrte er sich doch und entkam. Sie hätte es eigentlich besser wissen müssen. Hier unten durfte man nicht nachsichtig oder rücksichtsvoll sein. Nur Härte wurde akzeptiert. Wer zögerte verlor. Beim nächsten mal würde sie daran denken. Wenigstens war Markus diesmal schneller als sie und setzte ihm nach. Ganz so einfach konnten sie es ihm doch nicht machen, oder? Die Padawan richtete sich jedenfalls wieder auf und setzte sich langsam in Bewegung. An diesem Abend war definitiv nichts Romantisches mehr. Ihre Hand tat weh, ihr Fuß tat weh und sie waren noch nicht zurück im Honey House.

Während Markus den Dieb ansprang, meckerte ihm Shana hinterher:
"Man Idiot! Ich hätte Dir nichts getan." Ob es so klug war hier unten so etwas von sich zu geben? Hm, zu spät, jetzt war es raus. Außerdem musste das ja nicht für ihren Meister gelten. Denn so wie es aussah, ließ er den Stimmungstöter nicht einfach entkommen.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Straße/Gasse ¦¦ Shana ~ Markus ~ Arkon & seine Kumpanen

[OP]Was Kurzes. Ich überlass einfach mal dem Jedi das Feld. ;)[/OP]
 
(Cloé Raquelle Cortina)




- Coruscant – City - Cloés und Jespers Appartment – Mit Jesper -

Cloés Haare rochen nach Vanille und roten Melonen. Sie hatte ein neues Shampoo ausprobiert und die Produktbeschreibung hatte versprochen, dass lediglich eine Einwirkzeit von einer Minute notwendig war, um den herrlichen Duft für über 24 Standardstunden intensiv in den Haaren zu halten. Noch war Cloé skeptisch, doch sie probierte gerne neue Haarpflegemittel aus und alles, was ihr nicht gefiel, gab sie an Noa weiter. Die war nicht sonderlich wählerisch und freute sich über die kostenlosen Kuren und Crémes, wo sie doch selbst gar nicht gerne einkaufen ging. Während Cloé ihre Haare in großen, weichen Wellen stylte und mit heißer Luft trocknete, warf sie immer wieder einen Blick auf das Chrono, das sie auf dem Miniaturregal an der Wand, auf dem sie ihre Feuchtigkeitslotionen aufbewahrte, aufgestellt hatte. Es war längst Zeit und Noa war noch immer nicht da. Mit einer resoluten Bewegung schaltete Cloé den Haartrockner ab und griff nach ihrer Zahnbürste. Genau das hatte sie kommen sehen.

Sie hatte den Mund voller Zahnpasta und Schaum, als sie Jesper rufen hörte. Unfähig, vernünftig zu antworten, stammelte Cloé eine unverständliche Antwort zurück. Seine Schritte näherten sich der Tür zur Erfrischungszelle.


“Ja, ist gut. Ich werde es ihr ausrichten.“

Mitten in ihrer Bewegung hielt Cloé inne. Ein Blick in den Spiegel zeigte Jesper, der hinter ihr stand, ihr Kom in der Hand.

„Noa?“

Fragte sie mit vollem Mund.

“Hmm, ja, ist ja verständlich.“

Sagte Jesper in das Mikrofon des Koms hinein und Cloé bückte sich über das Waschbecken und spuckte in Sekundenschnelle alles aus. Wenn das Noa am anderen Ende war, die gerade absagte, dann....

„Ich muss mit Noa...“ - “Okay, mach's gut, ciao!“

Ein Knopfdruck, ein sanftes Klicken und dahin war die Chance. Wie ein hungriges Tier, das seiner Beute beraubt worden war, starrte Cloé Jesper an, der noch immer ihr Kom in den Händen hielt.

„War das Noa?“

Fragte sie und Jesper nickte.

“Ja, ich soll dir sagen, dass es ihr Leid tut, aber sie leider absagen muss. Du hast mir gar nicht gesagt, dass ihr verabredet wart.“

„Waren wir.“

Erwiderte Cloé. Das war so typisch Noa, sooo typisch.

„Hat sie sonst noch was gesagt? Irgendeine Begründung vielleicht?“

Jesper verzog das Gesicht.

“Ich soll dir sagen, dass sie ihre Tage hat und …heftige Unterleibsschmerzen. Ziemlich lahme Ausrede, was?“

Allerdings. Diese Ausrede war so lahm, das sie Cloé zum Kochen brachte.

„Sie hat ihr Tage?“

Fragte sie fassungslos zurück. Ihre Tage?? Wie um Himmels Willen konnte ihr nicht einmal eine bessere Ausrede einfallen als dieser Schund? Das konnte nicht ihr Ernst sein. Nach all der Mühe, die Cloé sich bisher mit Noa gegeben hatte, hätte diese sich zumindest eine bessere Geschichte einfallen lassen können. Es hatte von vornherein eine große Chance bestanden, dass sie trotz ihrer Zusage von gestern nicht auftauchen würde – und das war genau der Grund, warum Cloé bereits vorgesorgt und bereits selbst geduscht und ihre Haare gemacht hatte – doch mit ein wenig mehr Kreativität hatte Cloé von Seiten ihrer Schwester schon gerechnet.

„Na gut, dann muss ich eben alles selbst machen.“

Verkündete sie, hatte jedoch noch vor sich, Jesper aufzuklären, denn der wusste von der ganzen Geschichte noch gar nichts. Puh, wo sollte sie nur anfangen?

„Hör zu, ich werde in einer Stunde abgeholt. Noa hat eigentich heute ein Date, aber anscheinend hat sie beschlossen sich zu drücken.“

“Achso?“

Jesper sah etwas verwirrt drein.

“Warum das denn? Das ist doch eigentlich genau ihr Ding.“

„Ich weiß.“

Stimmte Cloé zu, trug Feuchtigkeitscréme auf und griff danach nach ihrem Concealer.

„Aber diesmal stellt sie sich ganz fürcherlich an. Frag mich nicht, warum. Na ja, jedenfalls habe ich beschlossen, kurzfristig für sie einzuspringen – wovon sie natürlich nichts weiß, also untersteh dich, es ihr zu sagen!“

Wenn sie geglaubt hatte, Jesper hätte sie zuvor schon verwirrt angeschaut, dann war sein jetziger Gesichtsausdruck nicht mehr zu beschreiben. Ihr Freund lehnte sich an die Wand, verschränkte die Arme vor der Brust, legte den Kopf leicht schief und betrachtete sie eingehend. In seinem Kopf arbeitete es so sehr, dass Cloé fast die vielen kleinen Zahnrädchen rattern sehen konnte. Lachend sah sie ihn an.

„Was ist? Warum guckst du so?“

Fragte sie und trug schwarzen Eyeliner auf. Jesper schüttelte kurz den Kopf.

“Das muss erst sinken.“

Teilte er ihr mit.

“Noa will nicht zu ihrem Rendezvous gehen, also gehst du für sie und tust so, als seist du...?“

Cloé nickte.

„Noa, genau.“

Was guckte der denn so? War das so unverständlich?

„Das haben wir schon öfter gemacht. Wer uns nicht gut kennt, dem fällt das nicht auf. Weißt du noch, wie du damals deine Schwierigkeiten hattest, als wir uns kennen gelernt haben?“

Wieder brach Cloé in Lachen aus, doch Jesper fand das offenbar nur halb so witzig wie sie, oder eigentlich... gar nicht.

„Was denn, war doch so!“

Beharrte sie.

“Ja, schon, aber das war ja mein Fehler. Ihr habt ja nicht absichtlich eure Rollen getauscht.“

„Früher haben wir das ständig gemacht.“

“Früher, ja, aber ihr seid jetzt keine fünfzehn mehr und auch nicht mehr in der Schule, wo es darum geht den Lehrer herein zu legen und bessere Noten zu bekommen.“

„Stimmt. Ich würde sagen, das hier ist sogar nocht weitaus wichtiger.“

Stur sein konnte Cloé auch. Sie regte sich zwar manchmal darüber auf, dass das Noas Spezialität war, doch eigentlich war es sogar eine Eigenschaft, die alle Cortinas an sich hatten. Das Praktische an Jesper war, dass er überhaupt nicht stur war und irgendwann sowieso immer nach gab, weil er lange Streitereien und endloses Schweigen nicht leiden konnte. Nicht, dass Cloé dadurch immer ihren Willen bekam, doch in den meisten Fällen funktionierte es – wenn es denn überhaupt mal soweit kam, dass sie sich uneinig waren.

“Das ist wirklich die blödeste Idee, von der ich je gehört habe.“

Bemerkte er schulmeisterhaft und Cloé wusste, dass sie gewonnen hatte. Aufgeregt drehte sie sich zu ihm.

„Es ist die einzige Chance, die Noa hat!“

Rief sie melodramatisch, sah aber im gleichen Moment schon ein, dass das vielleicht ein klein wenig übertrieben war. Ganz minimal.

„Sie braucht Unterstützung.“

Stellte sie etwas seriöser fest.

„Anleitung. Du weißt doch, was dabei heraus kommt, wenn sie sich selbst ihre Typen aussucht.“

Das war endlich ein Argument, das auch bei Jesper zog.

“Ohh, jaaa.“

Stimmte er zu und Cloé nickte.

„Siehst du.“

Sie hatte sich bereits ein Kleid ausgesucht. Vorausschauend, wie sie war, hatte Cloé bereits im Vorfeld alle Vorbereitungen getroffen, um innerhalb einer Stunde zurecht gemacht zu sein. Noa schuldete ihr etwas, dachte sie, als sie ihren Kimono im Schlafzimmer auf ihr Bett warf und gegen ein bronzefarbenes Wäscheset tauschte. Der BH, vorne mit dunkler Spitze besetzt, lag eng an und war bestens geeignet für den Wasserfallausschnitt ihres anthrazitfarbenen Kleides. Für weiter unten entschied sich Cloé für einen String, damit sich unter dem eng anliegendem Rock keine Ränder abzeichneten, band einen breiten Gürtel um ihre Taille und schlüpfte in ein hohes Paar schwarzer Lackpumps, deren Highlight ein silberner Absatz war. Très chic! Als der Türsummer ertönte, war Cloé gerade so eben fertig geworden.

„Ich koooooomme!“

Rief sie quer über den Flur. Jesper hatte begonnen eine Suppe zu kochen und steckte den Kopf aus der Küchentür heraus.

“Und du bist wirklich sicher, dass du das für deine Schwester machen willst?“

Fragte er noch mal nach. Cloé beeilte sich, ihre Ohrringe zuzuklipsen.

„Natürlich. Wahrscheinlich hat sie nur Angst, dass es in die Hose geht. Aber wenn es heute Abend gut läuft, kann ich sie bestimmt zu einem zweiten Rendezvous überreden, zu dem sie dann selbst geht.“

“Ich finde die Idee noch immer blöd.“

Sagte Jesper ehrlich. Cloé lächelte.

„Ich weiß.“

Antwortete sie und drückte ihm einen langen Kuss auf den Mund.

„Aber ich muss das machen. Für Noa. Guck, ich sehe doch wirklich aus wie sie, oder nicht?“

Gut gelaunt drehte sie sich im Kreis. Sie hatte ein paar Haarsträhnen am Hinterkopf mit einer schlichten Spange locker zusammen gefasst, trug sie ansonsten jedoch offen. Noa war nicht wirklich der Typ für komplizierte Frisuren und sie wollte so authentisch wie möglich wirken.

“Noa hat breitere Hüften als du.“

Stellte Jesper fest. Stolz strahlte Cloé ihrem eigenen Spiegelbild an der Wand entgegen.

„Ja, nicht wahr? Das ist mir auch schon aufgefallen!“

Freute sie sich und brachte Jesper damit endlich zum Grinsen.

"Aber daran kann ich jetzt auch nichts ändern."

“Viel Spaß.“

Wünschte Jesper ihr.

“Und melde dich zwischendurch mal, damit ich weiß, dass du mich noch nicht vergessen hast.“

Cloé zwinkerte ihm zu und drückte ihm einen langen Kuss auf den Mund. Jesper war ein Schatz. Er wusste, er brauchte sich keine Sorgen zu machen, nur weil sie sich mit einem anderen Mann zum Abendessen traf, weil es überhaupt keinen Grund gab sich Sorgen zu machen. Außerdem war sie Noa, theoretisch jedenfalls.

Taylor Ford holte sie erneut ab. Cloé lächelte ihm entgegen, als sie die Wohnung verließ und er sie nach unten begleitete und strahlte zufrieden, als er ihr ein Kompliment über ihr Aussehen machte. Noch mehr freute sie sich jedoch wieder über die Fahrt in dem luxuriösen Gleiter, in dem sie sich vor kam wie ein Holofilmstar, der zu einer wichtigen Veranstaltung fuhr und in wenigen Minuten über den roten Teppich schreiten würden. Nun, dafür war ihr Kleid allerdings dann doch nicht glamourös genug. Auf dem Weg durch die Stadt wurde Cloé dann allerdings doch ein klitze-kleines bisschen aufgeregt. Sie hatte sich keinen Text zurecht gelegt, schließlich war Noa ihre Zwillingsschwester und sie wusste auch so, wie diese tickte. Trotzdem wären ein paar Stichpunkte vielleicht nicht verkehrt gewesen. Vor dem Victorias kam der Gleiter schließlich zum Stehen. Cloé hatte dieses Restaurant noch nie zuvor besucht, tatsächlich hatte sie erst gestern zum ersten Mal davon gehört, aber es musste gut sein, wenn Exodus Wingston dort speiste. Jemand aus seinen Kreisen, der es sich leisten konnte, musste es wohl wissen. Und dann öffnete Wingstons Assistent die Tür des Gleiters für sie und hielt ihr galant die Hand hin, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Wie konnte Noa nur zu solch einem Märchen nein sagen? Sie wusste gar nicht, was ihr entging. Cloé setzte ihre Füße auf das kunstvoll bemusterte Pflaster und entstieg dem Gleiter direkt vor dem prächtigen und einladend beleuchtetem Gebäude. Vor ihr, direkt vor dem Haupteingang, stand ein Mann. Das musste Exodus Wingston sein. Cloé hoffte, dass er es war. Sie hatte keine Ahnung, wie er aussah, aber sie würde einen phänomenalen Abend mit ihm verbringen.


- Coruscant – City – Vor dem Restaurant „Victorias“ - Mit Taylor Ford und Exodus -
 
[ Coruscant – City – Obere Ebenen – Restaurant „Victorias“ – großer Saal | allein ]

Exodus stand in der Mitte des großen Saales und beobachtete mit kritischem Blick die Vorbereitungen der Mitarbeiter des „Victorias“. Er hatte den größten Saal gemietet – komplett. Niemand anderes würde hier heute Abend speisen. Nur er und Noa.

„Keine zwei gleich großen Kerzen nebeneinander!“

rief er einem jungen rothaarigen Burschen zu, der – wie drei andere Mitarbeiter – damit beschäftigt war alle Tische mit Kerzen zu dekorieren. Er ging einige Schritte auf sie zu und gestikulierte mit den Armen. Sein Hemd hatte er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt – er war in Arbeitslaune.

„Das wirkt zu systematisch. Das ist nicht gut.“

belehrte er ihn noch. Der junge nickte eifrig, aber Exodus spürte, dass er sich über seinen Auftraggeber ärgerte. Er selbst war aber insgesamt sehr zufrieden. Der Aufbau und die Dekoration des Saals waren simpel aber effektreich. Alle Tische in dem großen Saal, der eigentlich besonderen Gästen und Veranstaltungen vorbehalten war, waren mit Kerzen bedeckt. Nur einer nicht. Der Tisch genau in der Mitte war für Exodus und seine Begleitung reserviert. Teller und Besteck lagen schon darauf und hoch über ihnen trohnte der große Kronleuchter. Um den Tisch herum war ein kleiner Gang frei gehalten, dann folgten die anderen Tische, die in ihrer üblichen Anordnung stehen geblieben waren. Wenn am späteren Abend die Sonne untergehen würde und nur noch die Kerzen leuchteten, würde der Saal aussehen wie ein Meer aus Sternen. Nur der Tisch in der Mitte würde vom Kronleuchter ein bisschen mehr angestrahlt – ein Spotlight auf das Paar des Abends. Ein perfekter Auftritt – so sah ein Date mit Exodus Wingston aus.

Nur warum tat er das alles eigentlich? Er traf sich immerhin mit Noa, der kleinen Rebellin, von der er wusste, dass sie ihn hasste. Ob sie überhaupt hier auftauchen würde? Dann wäre alles umsonst gewesen, all der Aufwand. Nun, für den Fall würde er sich etwas einfallen lassen müssen. Sein Ruf bei Victoria Lambert, der Inhaberin des Nobel-Restaurants wäre dann unten durch. Er hatte eine gute Beziehung zu der älteren Dame, sie kannten sich schon lange. Und sie kannte Exodus als erfolgreichen Mann, als Mann, der bekam was er wollte. Eine Abfuhr wäre eine zu große Peinlichkeit. Im Zweifelsfall würde er also schnell eine Ersatz-Frau bekommen müssen. Was aber auch kein allzu großes Problem sein dürfte.
Nur warum betrieb er diesen Aufwand? Er war sich selbst nicht ganz schlüssig über seine Motive. Er hatte einfach mit den Vorbereitungen begonnen, so wie er es immer tat – nur noch mehr. Victoria und all ihre Angestellten mussten denken, er lud eine ganz besondere Frau ein, eine, die er auf jeden Fall für sich gewinnen wollte. Aber wollte er das? Sehnte er sich so sehr nach einer Frau, dass er so einen Aufwand für die Rebellin betrieb? Oder war das nur ein weiterer Zug in ihrem Spiel? Ging es ihm darum, sie für sich zu gewinnen und am Ende aufzustehen und sie auszulachen – weil er bewiesen hatte, dass sie ihn doch mögen konnte.
Aber was war, wenn sie tatsächlich signalisierte mit ihm schlafen zu wollen? Kein ganz undenkbares Szenario. Würde er sie mitnehmen? Sie hatte keinen Traumkörper wie Serah, aber ihre feurige Art hatte ihm durchaus gefallen. Wenn sie die mit ins Schlafzimmer brachte … durchaus interessant.
Exodus kratzte sich nachdenklich das Kinn. War es das? Wollte er wirklich nur mit ihr schlafen? Oder war ihm im Endeffekt jede Ablenkung Recht, um nicht über Yuna nachdenken zu müssen? Energisch schüttelte er den Kopf und rief dem Burschen mit den Kerzen erneut etwas zu:


„Die Kerzen nicht so eng zusammen!“

Dabei hatten sie perfekt gestanden. Ungeduldig tigerte Exodus durch den Raum, bis zu einer Glastür, zu der ein weiterer Gang zwischen den Tisch freigehalten war. Sie führte zu einer Dachterrasse, einer Art botanischem Garten. Hier sprudelte ein kleiner Springbrunnen und ein schmaler Bach schlängelte sich durch das Gras, begleitet von einem Kiesweg, der an einem altmodischen Geländer mündete, von wo aus man Coruscant überblicken konnte. Zwei Twi’lek-Frauen waren damit beschäftigt schwimmende Kerzen in den Bach zu legen. Ein Mann überprüfte die Technik – kleine Lautsprecher waren ins Gras eingelassen und würden später für die perfekte Beschallung sorgen. Ein echtes Streichquartett hatte Exodus bewusst nicht engagiert. Noch vier zusätzliche Leute im Saal hätten nur gestört.

Was war jetzt noch zu tun? Er musste sich umziehen, dann würden langsam alle Kerzen angezündet werden müssen und die Küche vorbereitet. Aber letzteres war nicht seine Angelegenheit. Er ging davon aus, dass alles zu ihrer Zufriedenheit ablaufen würde. Blieb nur zu hoffen, dass Noa tatsächlich auftauchte. Aber sie hatte schon die Einladung zum Kleider-Kauf dankend angenommen. Taylor hatte ihm berichtet, wie begeistert sie gewesen war. Vielleicht hatte ihre miese Stimmung also doch an der ganzen Situation auf Abregado gelegen. Oder sie wollte ihn reinlegen und hatte sich absichtlich nur mit den teuersten Kleidern eingedeckt.

Eine Stunde später war Exodus fertig. Er trug einen dunkelblauen Anzug und dazu ein fein gestreiftes Hemd, ebenfalls in dunklen Blautönen. Eigentlich fand er es immer leicht, sich gut anzuziehen. Hemd, Jackett, Hose und elegante Schuhe – schon sah er umwerfend aus. Seine Haare waren selbstverständlich frisch gewaschen und mit etwas Gel in Form gebracht. Außerdem war er frisch rasiert – einen Anblick, den Noa so noch nicht gesehen haben dürfte. Auf Abregado hatte er meist darauf verzichtet. Taylor hatte ihm schon durchgegeben, dass er losgeflogen war, um die Rebellin abzuholen. Die Adresse war in einer erstaunlich guten Gegend gewesen. Irgendwie hatte er damit gerechnet, dass sie irgendwo tief in den untersten Ebenen hauste. Aber sie hatte ihn ja schon mit ihrer Reaktion auf die Shopping-Einladung überrascht. Jetzt musste sie nur noch hier auftauchen.

Exodus postierte sich draußen vor dem Restaurant. Die Sonne ging gerade unter, aber es war noch nicht besonders kalt. Das milde Lüftchen war sogar noch angenehm. Und dann hielt tatsächlich der Gleiter der Wingston Corp. auf dem Landeplatz. Taylor stieg aus, zeigte Exodus den Daumen nach oben und öffnete Noa die Tür. Zuerst bekam Exodus ein Stück ihres Beines zu sehen und die hochhakigen Pumps, die sie trug. Sie setzte den Fuß auf dem gepflasterten Boden auf und erhob sich elegant von ihrem Sitz, sodass Exodus sie jetzt komplett betrachten konnte. Wow, das hatte er ihr gar nicht zugetraut! Sie sah wirklich gut aus, natürlich und elegant, in einem dunklen Kleid mit tiefem Ausschnitt. Und sie lächelte. Tatsächlich überraschte ihn das noch am meisten. Was war aus der Furie geworden, die ihn auf dem Flug die ganze Zeit gemieden hatte? Oder war das alles doch nur ein weiterer Teil des Spiels, des ewigen Zwists zwischen ihnen?

Taylor begleitete Noa noch über den Landeplatz, begrüßte seinen Chef dann knapp und gab dann Exodus die Möglichkeit die junge Frau zu begrüßen.


„Hallo meine kleine Rebellin.“

sagte Exodus grinsend und verkniff sich sogar sie provokant von oben bis unten zu mustern. Trotzdem kam es ihm so vor, als wären die Problemzonen, die er zuletzt noch bei ihr ausgemacht hatte, verschwunden. Wahrscheinlich raffinierte Unterwäsche - aber das würde er ja vielleicht später noch genauer herausfinden.

„Es freut mich, dass Sie meiner Einladung wirklich nachgekommen sind. Ehrlich gesagt hatte ich, nach unserem doch eher kühlen Abschied nach unserer Ankunft, so meine Zweifel.“

Schließlich bot er ihr seinen Arm an.

„Sie sehen wirklich bezaubernd aus.“

sagte er noch und fügte erneut grinsend an:

„Wie ich es schon vermutet hatte.“

[ Coruscant – City – Obere Ebenen – vor dem Restaurant „Victorias“ | Exodus und Noa (Cloé) ]
 
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(Cloé Raquelle Cortina)


-Coruscant – City – Vor dem Restaurant „Victorias“ - Mit Taylor Ford und Exodus -

Exodus Wingston
war ein gutaussehender Mann – und Cloé konnte Noa noch viel weniger verstehen als vorher. Warum, im Namen der Macht, hatte sie sich so verbissen geweigert, zu diesem Rendezvous zu erscheinen? Das machte alles überhaupt keinen Sinn. Cloé war jedenfalls schon vom ersten Moment an verzückt vom Verehrer ihrer Schwester und im gleichen Moment begeistert von ihrer eigenen Gerissenheit, als sich ihre Vermutung bestätigte, dass er sie ohne jeden Zweifel für Noa hielt. Ihr Plan ging auf. Am liebsten hätte sie direkt Jesper geschrieben.

„Guten Abend und vielen Dank für das nette Kompliment.“

Strahlte Cloé ihn an. Charmant war er auch noch. Wieviel besser konnte es noch werden, bitteschön?

„Und natürlich bin ich gekommen. Warum sollte ich auch nicht?“

Meinte sie fröhlich, erinnerte sich daran, dass sie Noa war und zuckte etwas lässiger mit den Schultern.

„Abgemacht ist abgemacht.“

Als er ihr den Arm bot, hakte sich Cloé ohne groß zu überlegen bei ihm unter. Ihre Schwester war ein Glückspilz, auch wenn sie es nicht wusste. Vielleicht war das hier die Belohnung, oder der große Ausgleich, für die vergangenen Jahre, in denen sie so viel Pech mit den Männern gehabt hatte. Taylor Ford, Wingstons Assistent, verschwand unauffällig irgendwo im Schatten, als sie gemeinsam das Restaurant betraten. Es war Cloé von außen nicht aufgefallen, obwohl man durch die großen Fenster hatte hinein schauen können, aber die Tische waren alle menschenleer. Es waren keine Gäste anwesend. Überrascht sah sie sich um. So früh war es doch gar nicht mehr, normalerweise hätte es proppenvoll sein müssen.

„Warum ist denn niemand hier?“

Fragte sie sich laut, doch anstatt einer Antwort stieß Exodus Wingston die Tür zu einem großen Saal auf, der sich an den öffentlichen Restaurantbereich anschloss. Der Saal riesig und es reihte sich ein Tisch an den anderen, doch nur ein einziger war beleuchtet. Cloé Raquelle Cortina blieb vor Überraschung der Mund offen stehen.

„Sie haben... das ganze Restaurant gemietet?“

Fragte sie und kam sich jetzt nicht mehr nur vor wie ein Holofilmstar, sondern als wäre sie wirklich in einem Film. Solche romantischen Gesten, hatte sie gedacht, passierten nicht in echt. Jesper war romantisch, das war er wirklich. Aber ein ganzes Restaurant zu mieten.... puh, dafür hatten sie gar nicht das nötige Kleingeld. Exodus Wingston aber hatte es und er nutzte das aus – für Noa. Cloé war gerührt. Am liebsten wäre sie dem fremden Mann, den sie nur vorgab zu kennen, direkt um den Hals gefallen, aber das wäre wohl etwas zu auffällig gewesen.

„Ich bin sprachlos. Sprachlos und beeindruckt.“

Sagte sie stattdessen und dachte an Noa.

„Und das kommt gar nicht so oft vor.“

-Coruscant – City – Vor dem Restaurant „Victorias“ - Mit Taylor Ford und Exodus -
 
.:: Coruscant | untere Ebenen | Straßen nahe der Kneipe "Lor's Fluxional Gorge" | mit Shana, Arkon und Wookie (NPC) ::.


Und der Junge (Arkon) kam der Aufforderung letztendlich nach und schickte seine Verbündeten weg. Shana hatte ihre Sache gut gemacht und während sich die Fremden langsam zurückzogen und der junge Mann (Arkon) versuchte, sich aus dem Schwitzkasten zu befreien - recht erfolglos, wie alle Beteiligten feststellten - prüfte Markus, ob seine Nase immer noch blutete. Es war richtig widerlich, den Geschmack des eigenen Blutes im Mund zu haben. In diesem Augenblick machte sich in dem Corellianer der Wunsch breit, sich noch einen Drink zu genehmigen, um diesen Geschmack wegzuspülen. Daran war momentan allerdings überhaupt nicht zu denken, wurde man sich der gegebenen Situation gewahr.
„Sonst habe ich mit meinen Ahnungen immer Glück gehabt...“ Der Junge schien mit der Lage, in die er sich selbst gebracht hatte, nicht nur unzufrieden zu sein, sondern auch nicht ganz zu verstehen, warum es nicht so geklappt hatte, wie er es sich vorgestellt hatte. Natürlich war er wütend, das konnte Mark sich schon vorstellen, aber irgendetwas störte ihn an dieser speziellen Wortwahl. Das Wieso und Warum beschäftigten den Jedi-Meister noch, als der Dieb (Arkon) plötzlich agierte und sich gekonnt aus der Zwickmühle befreite, in die Shana ihn gebracht hatte. Diesesmal reagierte Markus jedoch schneller. Er versuchte den jungen Kerl zu greifen, als dieser an ihm vorbeilief, um seinen Freunden zu folgen. Natürlich hätte Markus ihn einfach gehen lassen können. Wahrscheinlich wäre das auch die erste Wahl gewesen, wäre da nicht diese eine Sache, die Mark an diesem jungen Mann störte...

Der Dieb (Arkon) duckte sich so schnell unter Marks Arm hinweg, dass dieser schon unter seinen Fähigkeiten gezweifelt hätte, wäre Zeit zum Nachdenken geblieben. In diesem Moment geschah alles sehr instinktiv. Naja, vielleicht nicht ganz. Markus ließ sich von der Macht leiten. Sie flüsterte ihm zu, dass er Arkon aufhalten musste. Es war der Wille der Macht, diesen Jungen nicht fliehen zu lassen. Die Zeit verlangsamte sich in den Augen des Corellianers. Sein Bewusstsein arbeitete schneller, als zuvor und so schienen auch seine Bewegungen schneller. Kaum hatte sich der Gauner unter Marks Arm hinweggeduckt, winkelte Mark ihn an und schlug mit dem Ellenbogen zu. Er traf den Jungen (Arkon) direkt am Rücken und brachte ihn zu Fall.


"Nicht so schnell!!"

, kommentierte der Jedi-Meister die verhinderte Flucht, ging neben dem Jungen in die Hocke und packte ihn hinten am T-Shirt, um ihn daran ein Stück hochzuziehen und ihn so ansehen zu können. Sein Gesicht kam ihm nicht einmal annähernd bekannt vor und doch fühlte er, dass sie etwas verband. Das Shirt, das sicher irgendwann mal weiß gewesen sein muss, war nun nicht mehr nur schmutzig, sondern völlig verdreckt vom schlammigen Boden.

"Wie heißt du, Junge? Woher kommst du?"


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|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Quartier von Mara S. || ▫ Vorin & Mara S.

Mara bekam fast einen Schreck, als Vorin sich in den Türrahmen lehnte und dabei die Tür leicht aufstieß. Eigentlich war sie gerade dabei gewesen etwas anzuziehen, doch in dieser Situation hielt sie inne. Klar hatte er sie schon ohne Kleidung gesehen und eigentlich sollte ihr dies nichts ausmachen, allerdings war dem doch so. Irgendwie war es ihr etwas peinlich zumal sie beschlossen hatten es langsam anzugehen. Mara sah ihren Freund fragend an als dieser fragte wer etwas von weggehen gesagt hätte. Sie dachte dass dies der Plan gewesen wäre, scheinbar hatte sie sich geirrt. Als nächstes folgte die Frage warum sie sich solche Mühe mit ihrer Kleidung machte, wenn sie jene sowieso gleich wieder ausziehen würde. Gleich wieder ausziehen!? Was sollte dies denn nun wieder heißen!? Ihr Gesicht war verblüfft und geschockt zugleich. Wäre sie nicht eh schon rot gewesen im Gesicht, so wäre sie es spätestens jetzt. Vorins freches Grinsen endete in einem Lachen, wobei Mara nach einem Augenblick in dieses Lachen mit ein viel. Die ganzes Situation war irgendwie komisch. Ein grinsten machte sich daher auf ihrem Gesicht breit als ihr ein Gedanken in den Kopf schoss.

„Wenn ich meine Kleidung eh wieder ablege, dann wäre es nur Gerecht, wenn du diesem Konzept ebenfalls folgen würdest. Alles andere ist gänzlich unfair.“


Mara grinste frech bei dieser Aussage und dachte einen Moment über das nach was er gesagt hatte. Auf eine Sightseeing Tour hatte sie nicht wirklich die Lust. Tanzen gehen wäre da schon sehr viel besser. Sie wollte feiern gehen, immerhin war sie gerade zur Ritterin ernannt worden. Diesen Abend konnte man also auch gut mal ein wenig feiern.


„Ich hätte nichts gegen eine schöne Party auf der man Tanzen kann. Ich glaube es ist ewig her dass ich so was zuletzt gemacht habe. Sightseeing ist nett, aber nicht heute Abend. Man wird ja nicht jeden Tag zur Ritterin erhoben. Nur wenn wir los wollen, dann würde ich es schätzen, wenn du die Tür schließen würdest und davor wartest anstatt mich zu beobachten!“

Mit einem weiteren Grinsen ging sie zur Tür, drückte ihrem Freund einen Kuss auf die Wange und beförderte ihn dann aus dem Rahmen, damit die Tür sich schließen konnte. Sie wartete einen Moment, dann legte sie das Handtuch ab, zog Unterwäsche an und suchte in ihrer Tasche nach etwas, was man auf einer Party tragen konnte. Glücklicherweise besaß sie etwas in dieser Hinsicht. Die Blondine zog eine schwarze Bluse mit kurzen Ärmeln an, welche einen Ausschnitt besaß, dazu einen Rock, welcher ein Stück oberhalb der Knie endete. Irgendwo musste sie auch passende Schuhe haben. Wahrscheinlich lagen sie ganz unten, wenn sie jene nicht vergessen hatte. Einen Moment wühlte sie, dann wurde sie fündig. Absatzschuhe ebenfalls in Schwarz wie der Rest ihres Outfits. Wobei sie jene wirklich auflockern musste. Ein Roter Gürtel, eine Halskette, welches ihr Dekolleté betonte, wobei die Halskette rote Steine Aufwies. Passende Ohrringe dazu und fertig. Naja fast, irgendwas musst sie noch mit ihren Haaren und dem Gesicht anfangen. Einen kurzen Moment überlegte sie, dann folgte ein Make Up, mit schwarzem Eyliner, Tusche und was sonst noch dazu gehörte. Ein roter Lippenstift, welcher sich abhob und zum Schluss steckte sie ihr langes blondes welliges Haar nach oben. Perfekt! So konnte man auf eine Party gehen und Tanzen. Sie sah auf alle Fälle sexy aus. Mara musste innerlich grinsen, da Vorin sie so noch nicht gesehen hatte. Sie war gespannt darauf wie er reagieren würde. Mit einem letzten prüfenden Blick schob sie die Tür zum Wohn- Schlafbereich auf und sah Vorin an.

„Also, was meinst du?“


Fragend und gleichzeitig neugierig sah sie ihren Freund an, dessen Blick mehr als erstaunt war. So als ob er hier eine junge Frau vor sich stehen hätte, die er gerade zum ersten Mal sah.


„Meinst du ich kann so gehen oder ist es dir zu gefährlich!?“

Sie grinste breit und trat ins Zimmer, wobei sich in ihrem Rücken das Bad schloss.

„Alles in Ordnung? Du siehst aus als hättest du eine Erscheinung oder etwas ähnliches gehabt. Sehe ich so anders aus?“

Natürlich sah sie anders aus, aber sie war immer noch sie wenn auch gestylte, was nur sollten vorkam.

„Ich für meinen Teil wäre soweit, wie sieht es mit dir aus? Möchtest du hier stehen bleiben und mich weiter ansehen oder können wir dann irgendwann los. Dies heißt wenn du dich vorher noch kurz umziehen willst.“

Mara trat näher an ihren Freund heran und lächelte. Durch den Absatz ihrer Schuhe war ihre Größe ausgeglichen. Sie legte leicht den Kopf schräg während sie ihn ansah und ihm dann in die Seite kniff um überhaupt eine Reaktion von ihm zu erhalten. Gut er lebte also noch, alles andere hätte sie auch gewundert.


„Wenn du mich weiter so ansiehst stehen wir wohl Morgen noch hier. Vorin al Jevarin, ich würde es bevorzugen, dass wenn du mich weiter ansehen willst, du dies auch sehr gut beim Tanzen kannst. Ich würde es schätzen dieses Bordell hinter mich lassen zu können für die nächsten Stunden.“


Dies war ihr voller Ernst, immerhin mochte sie es hier nicht. Sie hatte nie hier sein wollen, sondern war anfangs dazu gezwungen worden. Nun war sie zwar mehr oder weniger Freiwillig hier, aber auch nur beschränkt. Hier fort zu kommen war ein Lichtblick und wenn es sich dabei nur um einige Stunden handeln würden.

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[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus und Noa (Cloé) ]

Noa ließ sich ohne Widerworte an seinem Arm ins Restaurant führen. Kein Gezicke, kein Gemotze – wahrscheinlich war sie hier auf Coruscant wirklich wieder entspannter und konnte ihre kratzbürstige Hülle fallen lassen. Und später am Abend vielleicht auch noch andere Dinge …

Gemeinsam durchschritten sie den normalen Bereich des Restaurants. Die Beleuchtung war gedimmt, ansonsten sah alles normal aus – was in einem Nobelrestaurant wie dem „Victorias“ aber dennoch durchaus beeindruckend war. Victoria Lambert hatte wirklich einen guten Sinn für Stil und sie hatte beschlossen ihren Besuchern nichts davon vorzuenthalten. Doch so schön es auch war – hier würden sie nicht bleiben. Exodus visierte eine breite Flügeltür am Ende des Hauptraums an. Noa ließ sich von ihm führen, begleitet von dem leisen Klacken ihrer Schuhe auf dem Parkett. Exodus mochte dieses Geräusch. Vor allem, wenn eine Frau begleitet von diesem Geräusch seine Wohnung betrat und später barfuß das Schlafzimmer verließ. Er sah hinüber zu Noa an seiner Seite. Wieso löste sie nur all diese Gedanken in seinem Kopf aus? Diese ewigen Kämpfe zwischen ihnen hatten doch etwas Anziehendes. Anscheinend hatte sie das mittlerweile auch eingesehen. Zumindest schien sie ihre Zusage nicht zu bereuen. Langsam dämmerte ihr, dass er das ganze Restaurant für sie gemietet hatte. Selbst wenn er probierte bescheiden zu bleiben – das war doch eine ganz schön große Sache von ihm.

Dann betraten sie die kleine Treppe, die hoch zu den Flügeltüren führte. Exodus ließ Noa für einen Moment stehen und öffnete ihr die Tür. Der Saal hatte an beiden Seiten große Fensterfronten. Der Himmel war sternenklar. Die vielen funkelnden Kerzen auf den Tischen wirkten, als hätte man ein Stück des Himmels in diesen Saal geholt. Zwischen den Fensterfronten raschelten lange cremefarbene Vorhänge in einem leichten Windzug. Er sagte nichts. Solche Momente musste man wirken lassen. Die Magie musste sich entfalten können.
Und das tat sie. Noas Augen funkelten und ein echtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Nach einigen Sekunden des Schweigens gab sie zu sprachlos und beeindruckt zu sein. Exodus nickte ihr lächelnd zu, bot ihr abermals seinen Arm an und führte sie nun zum gedeckten Tisch in der Mitte des Saals. Höflich zog er ihren Stuhl zurück, ließ sie sich setzen und nahm dann gegenüber Platz. Er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Sein Plan – sofern es sein Plan gewesen war, sie von sich zu begeistern – ging auf. Sie musste doch denken, er hätte seinen Zwillingsbruder zu diesem Date geschickt. Aber nein, die Leute mussten sich einfach daran gewöhnen, dass er in keine Klischee-Vorstellung passte.


„Gar nicht so übel für einen miesen Kerl wie mich, oder?“

Dann deutete er auf einen kleinen Rollwagen neben ihrem Tisch, auf dem einige Flaschen standen. Wein, Sekt und Champagner – je nach Stimmung des Abends. Für den Anfang schien der Wein geeignet zu sein. Er hatte beschlossen hierfür keinen Kellner zu ordern, sondern ihr selbst etwas zu trinken anzubieten. Irgendwie wirkte das doch persönlicher und weniger abgehoben.

„Darf ich Ihnen einen Wein anbieten? Der rote Alderaaner ist natürlich ein Klassiker, aber ich habe vor kurzem auch einen Weißwein von Kashyyyk für mich entdeckt. Ganz interessanter Geschmack – ich hatte auch gar nicht gewusst, dass überhaupt Wein auf diesem Planeten angebaut wird. Aber so kann man sich täuschen.“

Und damit meinte er nicht nur den Wein. Auch er hatte sich in Noa getäuscht und sie dachte vermutlich gerade das gleiche. Sie waren höflich zueinander und freundlich – die vor Wut pulsierende Ader auf ihrer Stirn hatte er heute noch gar nicht gesehen. Durchaus vielversprechend.

[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus und Noa (Cloé) ]
 
.:: Coruscant | untere Ebenen | Gebäude | Quartier | mit Sek'nos und Jamie ::.


Catherine hatte ihre Erklärung fast abgeschlossen, als Farander ins Zimmer kam. Die junge Majorin musterte ihn einen kurzen Moment, dann wandte sie den Blick ohne ein Wort zu dem Operative mit Kopfklammer zu sagen wieder Sek'nos zu und redete weiter.

"Man schickte uns hierher, um einen Informanten zu treffen. Eigentlich hieß es, dieser würde schon auf uns warten..."

Catherine hob beiläufig den Kopf und warf Farander einen skeptischen Blick zu, ehe sie sich wieder an Sek'nos wandte.

"Außer jemand hat die Koordinaten falsch ausgewertet..."

, fügte sie leicht gereizt hinzu. Jeder hätte in diesem Augenblick merken können, dass sie sehr unzufrieden mit der derzeitigen Situation war. Wie hatte sich das sonst so zuverlässige Personal des Geheimdienstes nur verändert...
Plötzlich öffnete sich erneut die Tür. Instinktiv schnellte Major Souls Hand sofort zum Blaster, welcher wie gewohnt im Holster hing. "Tatooine ist anwesend!" Eine männliche Stimme, kräftig und direkt, passend zu dem Kerl, der in der Tür stand, die sich eben hinter ihm schloss.


"Tatooine!"

, wiederholte Cat für sich selbst noch einmal. Es hörte sich eher nach einem Sandkasten an, denn dem Namen eines Agenten. Natürlich war es nicht unüblich, unter verdecktem Namen zu arbeiten. Vor allem Informanten nutzten derartige Bezeichnungen für sich. Fast wie Künstler, welche nicht unter dem eigenen Namen arbeiten wollten, nur dass es hier aus einem anderen Grund geschah. Es diente zum Schutz der Person. Die eigene Identität zu waren, war sehr dienlich in Zeiten des Krieges...

"Wir sind im falschen Zimmer oder? Man sagte uns, Sie würden bereits auf uns warten."

, begann die junge Majorin. Ihr gesunder Menschenverstand hatte sie nicht im Stich gelassen. Es hatte irgendetwas an der ganzen Sache nicht gestimmt. Mittlerweile war ihr klar, dass Farander wohl einen Anfängerfehler gemacht hatte. Zumindest wollte sie das glauben, damit sie ihn nicht schon zu Beginn ihrer Mission falsch bzw. negativ beurteilte. Dies hätte nur böses Blut mit sich gebracht und die Zusammenarbeit wäre schon jetzt zum Scheitern verurteilt gewesen. So ignorierte sie die Aufforderung des älteren Menschen (Farank) für's erste und wandte sich den wirklich wichtigen Dingen zu: Tatooine! Er hielt die Hände immer noch hoch. Mit einer wegwischenden Geste der Hand signalisierte sie ihm, dass alles in Ordnung war und so veränderte sie auch gleichzeitig ihre Haltung von einsatzbereit auf entspannt. Die dunkelhaarige GDlerin lehnte sich zurück und bot dem Neuankömmling einen Platz an.

"Was haben Sie für uns?"

, fragte Catherine direkt, ohne sich oder die anderen lange vorzustellen. Sie rechnete damit, dass der Agent oder welchen Rang er auch immer bekleiden mochte, bereits gut genug über sie informiert war.


.:: Coruscant | untere Ebenen | Gebäude | Quartier | mit Sek'nos und Jamie ::.



[op]Eventuelle Rechtschreibfehler bitte ich zu verzeihen - Hab ne Schiene um Hand und Handgelenk und das macht sich nicht so toll beim Schreiben[/op]
 
(Cloé Raquelle Cortina)


- Coruscant – City – Restaurant „Victorias“ - Mit Exodus -

Die Kulisse war romantischer, als Cloé sie sich für ein Rendezvous hätte vorstellen können. Exodus Wingston hatte scheinbar keine Mühen gescheut, um diesen Abend perfekt zu machen. Die unzähligen Kerzen an den leeren Nachbartischen glitzerten magisch in dem ansonsten dunklen Saal und Cloé wähnte sich, mit diesem attraktiven Mann an ihrer Seite, fast wie in einem verzauberten Märchen. Nur für sie selbst fehlte noch das prachtvolle Prinzessinenkleid, das unter normalen Umständen viel zu unpassend gewesen wäre. Und natürlich hatte Exodus auch noch für Wein gesorgt und bot ihr einen Roten, sowie einen Weißen an. Cloé biss sich von innen auf die Lippe und haderte mit sich selbst. Sie mochte Wein gerne, auch wenn sie sich nicht gut aus kannte, doch Noa war keine große Weintrinkerin. Sie war eher der grobe Typ, Marke lässiges Chick mit zerissenen Hosen und einer Bierflasche in der Hand. Beinahe hätte Cloé bei diesem Bild lächeln müssen. Sie tat Noa ein wenig unrecht. Ihre Schwester konnte durchaus elegant sein, wenn sie wollte, auch wenn das nicht oft vor kam, und sie trank auch hin und wieder mal Wein oder Sekt, aber eben nur selten und es wäre falsch, Exodus Wingston ein falsches Bild zu vermitteln.

„Ich nehme einen Schluck von dem Roten.“

Entschied sich Cloé zu sagen und hielt ihm ihr Glas hin, damit er es befüllen konnte. Er war wirklich gut vorbereitet.

„Ehrlich gesagt, ich trinke nur selten Wein.“

Um so nah wie möglich an der Noa-Imitation zu bleiben, war es wichtig, diese Dinge zu betonen. Exodus durfte keinen Schrecken bekommen, wenn er beim zweiten Treffen wieder der echten Noa gegenüber stand. Nicht, dass er am Ende noch Verdacht schöpfte. Als er ihr Weinglas zur Hälfte gefüllt war, begann Cloé daran zu nippen. Dass Exodus eine gut gemeinte Anspielung darauf machte, dass Noa ihn abseits dieses Abends für einen miesen Kerl hielt, überraschte sie nicht sonderlich. Auch Cloé gegenüber hatte Noa nicht daran gespart zu betonen, wie wenig sie Exodus Wingston mochte, dass sie nie und nimmer zusammen passen würden und blablabla. Jetzt war das Thema also auch offiziell, wenn auch verkleidet in einer scherzhaften Bemerkung, und ganz direkt zwischen ihnen auf dem Tisch und für Cloé lautete die selbst auferlegte Mission ganz klar, Schadensbegrenzung zu betreiben. Etwas nachdenklich stellte sie ihr Weinglas ab und leckte sich den süßlichen Geschmack von den Lippen.

„Komisch.“

Sagte sie übertrieben nachdenklich und mit einem minimal ironischen Unterton.

„Ich kann mich gar nicht daran erinnern, Sie jemals einen miesen Kerl genannt zu haben.“

Sie wusste, dass Noa es getan hatte und sie war sich sogar ziemlich sicher, dass das noch die schmeichelhafteste aller Beleidigungen gewesen war. In solchen Dingen war Noa recht kreativ.

„Falls doch: ist es noch zu früh, meine alte Meinung zu revidieren?“

Sie zeigte ein entwaffnendes Lächeln.

„Ich könnte natürlich auch noch etwas damit warten um zu sehen, welche Tricks Sie noch so auf Lager haben.“

Sie nickte, griff nach ihrem Weinglas und nahm einen weiteren Schluck.

„Ja, ich glaube, genau das werde ich tun.“

Worüber sie sich im Voraus überhaupt keine Gedanken gemacht hatte: sie hatte keine Ahnung, wie Noa und Exodus sich überhaupt ansprachen. Dass sie sich siezten, war inzwischen klar. Zu Begrüßung hatte er sie seine „kleine Rebellin“ genannt, wie auch in den Nachrichten, die er geschrieben hatte. Das fand Cloé wahnsinnig süß. Das allein zeigte doch schon, dass er einen Narren an Noa gefressen hatte. Und trotzdem wusste Cloé noch immer nicht, ob sie ihn mit seinem Vornamen, oder doch besser mit „Mr. Wingston“ ansprechen sollte. Bisher hatte es keine einzige solcher direkten Anreden in ihrem Gespräch gegeben. Wenn er ihr wenigstens eine Vorlage liefern würde, nach der sie sich einfach richten könnte!

„Es ist übrigens wirklich wunderschön hier. Kommen Sie öfter hier her?“

Sagte sie, um das Gespräch in Gang zu halten und auch, weil es der Wahrheit entsprach und er dieses Lob verdient hatte. Exodus Wingston war in der Realität wirklich viel, viel netter als Noa ihr die ganze Zeit hatte einreden wollen!

- Coruscant – City – Restaurant „Victorias“ - Mit Exodus -
 

Coruscant - Imperial City - Imperiales Verwaltungszentrum - Quartier - Darth Draconis, allein

Träume kamen und gingen. Sie waren Eindrücke, Eine Verarbeitung der Gedanken, eine Sphäre zu Ebenen, die weit über das gewöhnliche Verständnis hinaus gingen. Sie waren Hilferufe auf anderen mentalen Ebenen oder eine Möglichkeit Zuflucht vor der Realität zu suchen. Sie waren Trost und Schrecken. Die Bilder manchmal nur undeutlich und verworren, manchmal klarer als die Realität. Dunkle wabernde Massen zogen sich an den Füßen des Sith Lords vorbei. Vor seinem imaginären Augen tauchte dabei immer wieder ein Bild auf. Ein Symbol welches sich dem Sith Lord ins Gehirn brannte. Es waren zwei reptilienartige Wesen, lang und ohne Glieder. Sie wandten sich um einen Kreis, in dem eine liegende Acht zu sehen war. Aus dieser liegenden Acht erhob sich ein Pfahl an dessen Ende sich zwei Querbalken befanden. Das Symbol tauchte immer wieder auf, während der Sith versuchte durch die dunkle Masse zu gelangen.
Dann entflammte sich ein kleines Streichholz. Es war in dieser Dunkelheit wie aus dem Nichts aufgetaucht und hatte die gesamte imaginäre Ebene erhellt. Ein Funkenstoß der die gesamte Dunkelheit erhellte. Das Licht war so hell, dass es seine Augen, zumindest seine Sicht, einschränkte. Eine knieende Gestalt, mit dem Rücken zum Sith, lag gebeugt auf dem „Boden“. Die wabernde Masse umgab ihn leicht. Geistesabwesend schien er Draconis nicht zu bemerken, streichte sich über den aschfahlen, schrumpeligen Kopf. Um ihn herum versammelten sich Kath Hunde. Dutzende. Sie blickten ihn erwartungsvoll an, während andere die Lefzen weiteten und die scharfen Zähne zum Vorschein kamen. Sabber hing ihren hungrigen Mäulern herab, einer der Kath Hunde sah ihn mit großen Augen an und blickte dann zur Gestalt, so als wolle der Kath Hund ihn zum bevorstehenden Spektakel einladen. Die Szenerie erhellte sich zu einem dunklen Grau, es wurde klar dass diese Ebene frei von Struktur war.

In der Ferne hörte man das kontinuierliche Spiel von Trommeln. Waren es Trommeln, oder Artilleriefeuer? Genau konnte er es nicht sagen, es blieb seiner Fantasie vorbehalten. Die dunkle Masse schob sich um die Kath Hunde und verschluckte sie mitsamt der knienden Gestalt. Sie offenbarte das Antlitz zweier Personen, einem Kind mit einem Raubvogel auf dem Arm und einem Mann, der aus einem Buch zu lesen schien. Ein Gelehrter. Sie waren im Streit, denn die innere Anspannung schien in der Luft greifbar. Der Grund dafür lag hinter ihnen. Auf einem schwarzen, blankpolierten Stein lag ein Mann, in vollkommener Dunkelheit, seine Gesichtszüge nicht zu erkennen. Draconis versuchte näher ranzugehen, doch er war wie gefesselt. Die Kath Hunde versammelten sich jedoch nicht um diese beiden Personen, sondern um eine, dessen Gesicht in einem Meer aus langen, glatten, schwarzen Haaren bestand die vor das Gesicht gekämmt waren. Die Gestalt hielt eine kleine Lampe in den Händen, in denen er das Licht abermals anzündete. Die beiden anderen Gestalten schienen sich vorzubereiten. Der Junge mit dem Raubvogel ließ sein Wesen aufschreien, ein Schrei der in Mark und Bein überging. Sie traten auf, der „Boden“ bebte unter den Füßen des Siths, der nur als stiller Zusschauer an den Geschehnissen teilnahm.

Von oben begannen dunkle, kleine Partikel in die erhellte Szenerie zu fallen, während das Geräusch der Trommeln immer lauter wurde. Zwischen seinen Fingern, begann sich der Partikel direkt aufzulösen, hatte dabei die flüchtige Erinnerung an Asche hinterlassen. Die Kath Hunde fletschten mit ihren Fängen und rotteten sich um die haarige Gestalt, der Gelehrte sammelte verhüllte Wesen um sich, wilde Barbaren die ihm zu Füßen standen. Der Junge schien mit seinem Raubvogel ein Ritual durchzuführen. Erneut verschluckte die dunkle Masse die Szenerie, als der Ascheregen immer stärker wurde. Der Raum ist nun erhellt, die drei konkurrierenden Wesen nun weit voneinander entfernt. Ein Schrei ertönt aus drei Kehlen, als sie beginnen aufeinander zuzulaufen. Hinter ihnen ihre versammelte Meute. Es scheint als würde jeder Schritt auf dem hellen, strukturlosen Boden eine dunkle Staubwolke erzeugen. Das Geräusch der Trommeln wurde immer lauter, Blitze waren zu sehen. Dann, direkt neben dem Sith, geschah es. Aus dem Himmel fiel etwas, zog einen langen schwarzen Schweif hinter sich. Es prallte auf der Erde auf, entfesselte eine schwarze Wolke, als wäre die Asche zu einem Strahl gebündelt worden. Einem Schlachtfeld gleich schlugen die Aschesäulen ein, schienen zu zersplittern und neue Aschebomben zu erschaffen, während die drei Personen aufeinander zurasten. Als sie sich in der Mitte trafen, gab es einen hellen Lichtblitz und … Draconis wachte auf.

Wirr und diffus war der Traum gewesen, während der Sith Lord sich zur Seite drehte und versuchte seinen Blick zu klären um den Chrono sehen zu können, schlich sich ihm ein Gedanke ein. In seiner Schläfrigkeit versuchte der Sith einen klaren Gedanken zu fassen. Es dauerte etwas, bis das was sich in seine Gedanken eingeschlichen hatte erblühen konnte.Er setzte sich auf, strich sich mehrmals mit der Hand durchs Gesicht und massierte die Haut um sich wachzurütteln.
War das etwa eine Vision der Macht? Die Macht konnte unterschwellig den Geist eines Wesens beeinflussen und ihm einen kurzen Ausblick auf die Zukunft erhaschen lassen. In ihrer Omnipotenz vermied sie es jedoch die komplette Zukunft in all ihren Ausmaßen zu zeigen, wahrscheinlich würde das eigene Gehirn das nicht verkraften. Stattdessen wurde sie in Bildern verpackt, Metaphern und Gedankenanstöße. Doch was hatte diese … Vision, wenn es denn eine war, zu bedeuten?
Ein Ausblick auf die Zukunft die das Ende von Allegious bedeuten würde? Die Kath Hunde um die kniende Person waren, für Draconis
, die Sith des Ordens von Bastion. Gierig warteten sie doch nur auf den Fall der Großen um ihre Plätze einzunehmen.
Die drei Personen – der Gelehrte, der Junge mit dem Raubvogel und der behaarte Mann stellten Sith dar. Konkurrierende Sith. Doch wer genau waren sie? Wer war der Gelehrte? Jeder Sith sollte nach seinen Maßstäben die Lehren der Sith in all ihren Varianten studieren. Aus den anderen Figuren wurde der Sith einfach nicht schlau. Die Zukunft würde zeigen, wer diese Wesen sind. Sie würden sich zur rechten Zeit offenbaren und dass Puzzle würde seinen Sinn erfüllen müssen. Noch einmal rieb sich der Sith mit der Hand durchs Gesicht und beschloss endlich aufzustehen. Sein Weg führte ihn in die Nasszelle.Nachdem er sich geduscht und seine Körperpflege betrieben hatte, streifte der Sith eine seiner schwarzen Soutanen über und beschloss die angekommene Fracht zu inspizieren. Lieutnant Ortega, sein Adjutant und Spitzel des IGD, hatte ihm von der Ankunft berichtet. Sein Weg führte ihn hinaus zu den Landeplattformen, ein Shuttle brachte ihn zum Raumhafen wo der Frachter sich noch befand. Dort, in dem Abschnitt wo sich der Frachter befinden sollte,sah er mehrere Beamten die sich gerade anschickten den besagten Frachter zu entern. Einer der Männer strahlte mehr Autorität als die anderen aus, er ging zu ihm und versuchte anhand seines Ranges ihn zu identifizieren, doch das kleine gelbe Quadrat sagte ihm nichts.


“Sie da! Wer sind sie? Erklären sie mir was hier vor sich geht, und vor allem was sie mit meiner Ladung anstellen.“

Der Mann inspizierte den dunkel gekleideten, rotgeld-äugigen Sith und erkannte ihn als den Mann, den er Tags zuvor bei der Übertragung der Feierlichkeiten auf dem Platz der Imperatoren gesehen hatte. Sofort nahm er Haltung an.

„Ich bin Präfekt Miller und meine Männer durchsuchen diesen Frachter nachdem dessen Piloten wegen des Besitzes nicht registrierter Betäubungsmittel und Handel mit illegalen Substanzen verhaftet wurde. Doch … etwas befindet sich im Frachtraum und weigert sich herauszukommen.“

Die Augen des Sith verengten sich. Eine unsichtbare kalte Hand schloss sich um den Hals des Präfekten, die leicht zudrückte.

“Sie werden ihre Männer zurückrufen. Sie werden hier warten. Das ist meine Ladung. Sollte sich irgendwas darin befinden was für sie von Interesse ist, werde ich es ihnen geben. Ich will nicht dass ihre Männer die kostbare Fracht auch nur berühren. Sollte etwas beschädigt oder anderweitig beeinträchtigt sein, Präfekt, werde ich dafür sorgen dass der Imperator persönlich ihre Exekution unterschreibt.“

Der Präfekt schien kurz zu überlegen. Dieser Mann brach soeben allein fünf Gesetze der coruscantischen Raum -und Luftfrachtverordnungen, geschweige denn einen tätlichen Angriff auf ein Mitglied des Administratum Regionatum. Doch wollte er diese Begegnung überleben und vor ihm den Kürzeren ziehen? Er wollte keine Witwe hinterlassen, sodass er die Lippen fest zusammenpresste und mit einem kurzen Funkspruch in das Comlink an seinem Handgelenk seine Männer zurückpfiff. Sie umstellten den Frachter, richteten ihre Stunner auf den Eingangsbereich. Der Sith verlor keine Zeit und ging auf die Luke zu. Ohne Vorwarnung ging er hinein. Er spürte eine Präsenz. Er spürte die Anwesenheit der Macht. Sie war gering, eine Knospe, doch war es genug um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Der Sith öffnete seinen Geist der Macht, umgab sich und die nähere Umgebung mit der Aura der Verzweiflung. Sollten sich weitere dieser Junkies hier aufhalten, würden sie erstarren, während er ihnen ihre Köpfe abschlug. Doch als sich die Tür öffnete, erblickte er etwas vollkommen anderes. Es sah aus wie eine Schlange, doch viel häßlicher. Draconis bekam nicht viele Worte heraus, mit so etwas hatte er nicht gerechnet.

“Wer … was bist du?“

Coruscant - Imperial City - Raumhafen - Frachtschiff "Silver Starlet"- Darth Draconis, Ciffith, Präfekt Miller und drei Beamte
 
[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus und Noa (Cloé) ]

Noa ließ sich von Exodus zwar etwas von dem Wein einschenken, bekundete aber zugleich, keine große Weintrinkerin zu sein. Exodus sah sie fragend – und ein bisschen enttäuscht – an. Mit seiner guten Vorbereitungen schien er hier nicht punkten zu können. Für einen Moment vermutete er eine Hinterhältigkeit hinter dieser Aktion – sie ließ ihn jetzt auflaufen und machte schlecht, was er sich überlegt hatte. Aber das passte irgendwie nicht zu ihrem restlichen Auftreten und er verwarf den Gedanken wieder. Zögernd stellte er die Weinflasche hin und verzichtete vorerst darauf, sich selbst etwas einzugießen.

„Sie trinken keinen Wein? Okay, ähm … was kann ich Ihnen dann bringen lassen?“

Gönnerhaft lehnte er sich zurück, breitete die Arme aus und fand auch sein Lächeln wieder.

„Es soll uns heute Abend an nichts fehlen.“

Er selbst würde sich ihrem Getränk anpassen – wenn sie nur ein Wasser trinken wollte, dann würde er das auch tun. Wenn sie Vodka serviert haben wollte – auch da wäre er dabei. Dann fragte sie sehr charmant, ob es schon zu spät war, ihre Meinung über ihn zu revidieren. Anscheinend gefiel ihr das alles hier doch sehr. Und nicht nur ihr.

„Es ist nie zu spät.“

Raunte er ihr leise zu und beugte sich dabei leicht zu ihr hinüber. Dann trat ein Funkeln in seine Augen.

„Also wenn ich mich recht erinnere haben Sie mich einen Widerlang genannt und arrogant. Und wie war das noch? Mr. Vizepräsident? Das fand ich eigentlich ganz süß.“

Er grinste sie an und wechselte dann in einen Lehrerhaften-Tonfall.

„Nur für den Widerling müssen Sie sich noch entschuldigen.“

Er hob seinen rechten Zeigefinger und ließ ihn belehrend in der Luft kreisen. Dazu machte er ein Gesicht, als würde er ihr gleich einen Klaps auf den Hintern geben, sollte sie nicht gehorchen. Nicht, dass er das nicht ohnehin gerne getan hätte. Sie sah wirklich zum anbeißen aus.

„Wenn Sie mir dieses Lächeln schon auf Abregado gezeigt hätten …“

setzte er an und zog lächelnd die Augenbrauen hoch.

„Ich glaube dann hätten wir uns gleich viel besser verstanden … und einige Eskalationen umgehen können.“

Er wusste ja, dass er das Spiel der Verführung gut beherrschte, aber das Noa auch so gut darin war, hätte er nicht gedacht. Die Frage, was er machen würde, wenn sie ihn später nach Hause begleiten wollte, stellte sich schon fast nicht mehr.

[ Coruscant – City – Obere Ebenen –Restaurant „Victorias“ | Exodus und Noa (Cloé) ]
 
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