Coruscant

[Obere Ebenen – Raumhafen – Landedeck 4 – Vor Smi'Ilaws Schiff] – Vorin, Atoras, Smi'Ilaw, Draugir

Mit kurzem Abschied blickte er dem Ritter Smi'Ilaw hinterher. Es musste wohl auch die schlichten und einfachen Personenbeförderer im Orden geben. Er schloss sich nur mit minimaler Verspätung den beiden Menschen an, als sie zum Gleiter des Jedi-Meisters al Jevarin gingen. Der einäugige Shistavaner musterte beide und nickte dann. „Ich bin Draugir, von den Jotun.“ Erwiderte er und handelte damit seine Vorstellung ab, ehe die beiden Anwärter zu dem vollwertigen Ordensmitglied in den Gleiter stiegen. Ohne große Ankündigungen, oder Erklärung – Wieso auch, dachte sich Draugir. Je weniger sie wussten, desto besser, wenn das Imperium sie doch noch erwischte – brauste das Gefährt davon und er musterte die dahinziehende Landschaft aus Gebäuden, als würde aus seinem Auge ein vernichtender Laserstrahl dringen, der alles was er erblickte einäschern. Das schlimmste war, die gängige Meinung der Galaxis definierte dieses Geschwür als 'Zivilisation'.

„Es ist wie Anwärter Sare es sagte, Jedi Meister al Jevarin. Laut der auf Lianna ansässigen Rätin sollte einer von uns euer Schüler werden.“ Mit einem kurzen Blick in Richtung des jungen Menschen hinten, unterbrach er seine Ansprache. „Viel mehr wurde uns nicht mitgeteilt. Abgesehen von eurer Lieferung natürlich, Meister Jedi.“

Er neigte leicht das Haupt bei den letzten beiden Worten und richtete seinen Blick dann wieder auf das was da an ihnen vorbeizog. Gebäude stand an Gebäude und nur selten erblickte man Pflanzen die in künstlich angelegten Parks gehortet wurden. Wahrscheinlich mehr als einmal aus ihrer eigentlichen Umgebung heraus gerissen, oder sowieso nur eine geknechtete Zierpflanze, der man den Willen der Ästhetik überordnete um angeblich ansprechende Ansichten zu betören und so Besucher anzulocken. Die Frage die der Jedi Meister al Jevarin stellte und die nachgeschobene Erklärung ließen Draugir belustigt aufschnauben. Der Anwärter Sare tat daraufhin kund er stamme von Coruscant. Armer Tropf, dachte sich Draugir. Er würde nicht so aufwachsen wollen... so... besser er verkniff sich die Gedanken und antwortete ebenfalls...

„Bei allem Respekt Meister Jedi... Diese Welt... Coruscant soll... faszinierend sein? Das einzige was an dieser Welt faszinierend ist, das es derart viele Wesen gibt, die sie schätzen, oder in welcher Weise auch immer achten. Das hier ist keine Zivilisation. Diese Welt ist ein Moloch der an den Gebeinen der Natur selbst nagt.“

Erneut schnaubte der einäugige Jedi-Anwärter. Er war sich zwar bewusst das er mit einem Jedi Meister redete, aber letztendlich redete er nicht über ihn. Und auch bezüglich des Anwärters Sare ebenso wenig. Er hatte es sich ja nicht ausgesucht auf Coruscant aufzuwachsen. Und auch er 'war' nicht Coruscant. Für Draugir stand die Meinung über diesen Planeten jedenfalls fest und er fokussierte seinen Blick auf die Armaturen und Bedienelemente des Gleiters. Es schmerzte eine derartig vergewaltigte und zerstörte Welt zu sehen. Aber er würde sich damit arrangieren. Er wollte ein Jedi werden. Und wer weiß, wenn er Erfolg haben würde, würde er vielleicht eines Tages dafür sorgen können, dass so etwas niemals wieder geschehen würde. Und wenn er nur den Grundstein dafür legte...

[Obere Ebenen – Gleiter von Meister al Jevarin – Richtung Untere Ebenen – Ziel Honey House] – Vorin, Atoras, Draugir
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Alter Wohnblock - Wohnung 4B - Wohnraum -

Ramón war in einem der Zimmer verschwunden, die Theelin war gegangen um Tee zu machen und Noa ließ sich auf das Sofa plumpsen. Eine bunt bestickte Decke lag ordentlich zusammengefaltet neben ein paar blassroten Kissen, die ihre beste Zeit schon hinter sich hatten. Der Blick der Widerstandskämpferin blieb an dem Bactatank hängen, der in der Mitte des Zimmers stand. In diesem Moment war er nicht in Benutzung. Ob sie Pablo dort hinein gesteckt hatten, nachdem er seinen Arm verloren hatte? Nein, Ramón hatte ihn ja im Krankenhaus behandelt, erinnerte sich Noa an das, was ihre Geschwister ihr erzählt hatten. Sie ließ ihren Blick weiter schweifen, hinüber zu der geöffneten Küchentür. Statt Tee sollte die Theelin lieber mal ein paar Schnittchen machen. Noa hatte Hunger. Ein breites Gähnen hielt sie davon ab, auf ihren Bauch zu klopfen zu horchen, ob er schon nach Nachschub schrie. Heute war es aber auch ein verflixt kurzer Weg zur Müdigkeit und einschlafen konnte sie hier auf keinen Fall. Ramón war schon einen Umweg gefahren um sie abzuholen - obwohl das nicht ihre Schuld war, sie hatte schließlich niemanden gebeten sie abzuholen - und sie konnte ihm unmöglich zumuten sie auch noch zurück in ihre Wohnung zu tragen. Der Gedanke an ihr Bett war wiederum seeehr verlockend. Noa stand auf. Wenn sie noch länger hier rum saß, schlief sie wirklich ein. In der Küche klapperte und rumorte es, aus einem der Nachbarzimmer, deren Türen alle verschlossen waren, drangen gedämpfte Stimmen, von denen sie allerdings kein Wort verstand. Vielleicht, dachte Noa, sollte sie nachsehen ob sie Ramón helfen konnte. Je schneller er fertig wurde, desto schneller konnte sie in ihr eigenes Bett steigen, oder? Dabei war das vor rund einer halben Stunde gar nicht ihr Plan gewesen. Zu diesem Zeitpunkt wäre sie auch vollkommen zufrieden in Gils Bett geklettert. So ein Idiot. Gemütlich spazierte die Journalistin zu dem gut verhangenen Fenster hinüber. Natürlich sollte niemand von draußen sehen, was sich innerhalb dieser vier Wände abspielte. Der Vorhang bestand aus einem einfachen Tuch, an den Rändern waren blumenbedruckte Aufnäher angebracht - ein netter, aber doch eher kläglicher Versuch, der Wohnung einen heimeligen Anstrich zu verpassen. Aus Langeweile die Backen aufpustend marschierte Noa zu einer der geschlossenen Türen. Da hinter war Ramón, der bestimmt ihre Hilfe gebrauchen konnte. Und auf Tee hatte sie sowieso keinen Bock. Noa presste ihre Hand auf den Schalter an der Wand und wie üblich teilte sich die Tür vor ihr, glitt in beide Richtungen zur Seite und gab den Blick frei auf ein mit weißen Laken bezogenes Bett, das jedoch leer war. Irritiert machte Noa zwei Schritte nach vorne, hinein in den Raum, um mehr sehen zu können als die drei Quadratmeter, auf die sie durch die geöffnete Tür freie Sicht gehabt hatte. Vor ihr stand ein Mann, den sie nicht kannte.

"Oh."

Sagte Noa, die erwartet hatte ihren Bruder vorzufinden und ihr Blick glitt an dem Mann herunter. Er trug nichts als ein Handtuch.

"Ohhhhhh."

Das war jetzt natürlich peinlich. Für ihn, nicht für sie. Sie konnte den Anblick durchaus genießen. Noa ließ sich leicht zur Seite fallen, lehnte sich gegen den Türrahmen, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte. Kompensierte das die verpatzte Nacht mit Gil? Nicht, dass sie wirklich mit dem hätte ins Bett gehen wollen... nur ein bisschen und auch nur, weil sie was getrunken hatte.

"Ähm, Noa?"

Neben ihr räusperte sich jemand und Noa schaute nach rechts. Ach, da stand ja noch jemand! War das Them? Es war Them!

"Hey, Them!"

Fröhlich winkte Noa zu ihm hinüber, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Jetzt sah sie auch den dritten Mann im Raum, einen schon älteren Zabrak, den kannte sie aber nicht und der war, da angezogen, auch nur halb so interessant wie der andere Fremde. Warum war sie eigentlich nicht schon früher hierher gekommen? Wenn es hier immer so viel zu gucken gab, kam sie von jetzt an öfter. Der Zabrak guckte auch, allerdings nicht dorthin, wo Noa ihre Augen hatte. Er schaute ziemlich perplex aus der Wäsche und zwar in Thems Richtung.

"Eine Cortina."

Beantwortete der kräftige Mensch die lautlos gestellte Frage des Zabraks.

"Pablos und Ramóns kleine Schwester."

"Yyyyeeep."

Sie nickte. Es war nett hier, in Wohnung 4B. Sie verstand nur nicht, warum alle tatenlos herum standen und sich gegenseitig anstarrten, als erwarteten sie, dass in wenigen Minuten ein Krieg ausbräche. Das war ja sowieso schon der Fall. Oder lag das etwa an ihr?!

"Macht ruhig weida, uhm... wassauch imma."

Auffordernd wedelte Noa mit einer Hand.

"Lasst euch nich störn von mia."

- Coruscant - Untere Ebenen - Alter Wohnblock - Wohnung 4B - Mit Rrayn, Them, Cris -
 
[op]Ok, ich baue mal einen kleinen Zeitsprung ein, damit wir vorankommen![/op]

.:: Coruscant | mittlere Ebenen | ziviles Gebäude | geheimes Scheinquartier des GDs | mit Andrews (NPC), Quotil, Sek'nos, Arrhae, Jamie und Jazen ::.


Sie hatten ihre Sache gut gemacht, die Operation war gelungen und Direktor Andrews saß nun sicher auf der Couch inmitten seiner Agenten. Es war nicht geplant gewesen, dass sich so viele der Durchführung des Plans anschließen würden und auch wenn sie doch etwas zu viele gewesen waren, so hatte jeder einzelne seinen Teil beigetragen und einem wichtigen Schritt in Richtung Wiederaufbau des Geheimdienstes den Weg geebnet.

Catherine hatte die Arme vor der Brust verschränkt und lehnte gegen die schmale Küchenzeile, die der kleine Wohnraum vorzuweisen hatte. Die anderen waren überall im Raum verteilt. Einige saßen bei Andrews auf der Couch, andere hatten sich vom Tisch einen Stuhl dazugezogen oder saßen direkt am Tisch, wieder andere standen. Im Prinzip wartete jeder darauf, wie es nun weitergehen sollte. Der GD musste sich neu strukturieren, sich orientieren und man musste überlegen, welche nächsten Schritte es geben musste.


"... auf jeden Fall danke ich euch allen noch einmal. Ich denke es ist jetzt für jeden von uns an der Zeit, sich auszuruhen und auf weitere Befehle zu warten!"

, schloss Andrews seine kleine improvisierte Rede ab und auch Catherine kehrte wieder aus ihrer Gedankenwelt in die Realität zurück und nickte.

"Sir, ich werde Sie zu Ihrem Schutz begleiten!"

, sagte sie, löste ihre Arme aus der Verschränkung und richtete sich auf. Jetzt da er ein Flüchtiger war, konnte er nicht genug Schutz an seiner Seite haben. Die anderen hatten sicher ihre kleinen, überall verteilten Wohnungen und Quartiere, welche deshalb so weit über Coruscant verstreut waren, um den Geheimdienst nicht noch einmal geballt treffen zu können. Seit der Übernahme des eigentlichen Hauptquartiers auf Coruscant war der Geheimdienst vorsichtig geworden und man sah ja, dass selbst kleine Organisationstreffen, wie damals die Besprechung mit Sheldon, Grey, Andrews und den anderen vom Imperium aufgespürt und gestürmt werden konnten. Dies war auch ein Grund, warum sie nun nicht mehr allzu lange auf einem Fleck verweilen durften. Man musste damit rechnen, nirgens sicher zu sein.
Es dauerte keine halbe Stunde, da waren Catherine, welche wieder in schwarz gekleidet war, und der Direktor auf dem Weg zu seiner Übergangswohnung, welche er schon vor Monaten bezogen hatte. Andere Agenten hatten festgestellt, dass diese Wohnung noch nicht aufgeflogen war. Andrews sollte nur schnell ein paar persönliche Dinge packen und dann würde die Reise für ihn weitergehen. Wohin, das wusste Catherine nicht, aber auf jeden Fall würde sie andere Wege gehen müssen, denn ihr Job auf Coruscant war noch nicht getan. Der Verräter in den inneren Reihen musste aufgespürt werden, auch wenn man keinerlei Anhaltspunkte darauf hatte, wo dieser sich befinden konnte...



.:: Coruscant | irgendwo im Nirgendwo | Major Catherine Souls ::.
 
[Coruscant - obere Ebenen - Einkaufsstraße] Viele Menschen

Jamie hatte seine Hände in den Hosentaschen seiner schwarzen Funktionshose vergraben.
Blinzelnd blickte er in die Sonne Coruscants, die langsam hinter den Wolkenkratzern am Horizont verschwand.
Er war einer der ersten gewesen, die das zweckmäßige Quartier von Farander verließen.
Es wurde ihm ein wenig zu viel, dies Alles. Also beschloss er sich aus dem Staub zu machen. Sein Job war schließlich getan. Nichts hielt ihn momentan noch bei den Anderen.
Sek´nos der Shistavaner verließ das Gebäude mit ihm. Jedoch beschränkte sich ihr Abschied nur auf ein Nicken.
Er war sich nicht sicher ob er den Wolfsmann jemals wieder sehen würde. Mit Arrhae hatte Jamie schon ein paar Mal zusammengearbeitet.
Auch wenn Jamie sie nicht für den typischen Black Ops Operative hielt, steckte hinter ihrer Fassade doch ein ziemlich gefährliches Mädchen.
Jamie war sich sicher, dass sie beide nicht die einzigen Black Ops hier auf Coruscant waren. Dafür gab es auf diesem Planeten einfach zu viele imperiale Verbrecher die aus dem Weg geräumt werden mussten.
Jamie grinste verschlagen.
Es war jetzt erst 2 Jahre, seit der Geheimdienst ihn eingespannt hatte und er entwickelte bereits so etwas wie ein "Gerechtigkeitsgefühl". "Gefährlich, da muss ich ja fast aufpassen." scherzte er in Gedanken.

Am Ende der Straße bestieg der Tatooiner ein Lufttaxi, dass ihn zu seinem Quartier bringen würde. Die Fahrt dauerte eine Stunde was allerdings auch daran lag, dass die Straßen zu dieser Uhrzeit regelmäßig verstopft waren.
Ein paar weitere Minuten zu Fuß und Jamie kam in seinem Behelfsquartier an.
Er hatte nicht vor Coruscant sofort wieder zu verlassen und der Geheimdienst sah das genauso.
Wenn sie erstmal einen Agenten in das Herz des Imperiums eingeschleust hatten wollten sie ihn doch nicht grundlos wieder versetzen.

Er strich sich durch sein kurzes Haar während das Wasser von oben auf ihn herab plätscherte.
Nachdem er die Zeit unter dem warmen Wasserstrahl genossen hatte verließ er die dampfende Dusche und stellte sich vor den Spiegel und das Waschbecken.
Die Wand unter dem Becken war immernoch offen. Ein großes Loch klaffte an der Stelle hinter welcher der Geheimdienst eine Waffe für Jamie versteckt hatte.

Mit sorgfältigen Bewegungen rasierte er sich und fuhr mit den Fingern über seinen Unterkiefer um das Ergebnis zu begutachten.
Er trat hinaus in den kleinen Wohnraums, schmiss sich auf die ausgeblichene Couch und drückte auf seinem Datapad herum.

Dieses Quartier würde er als Lager nutzen, nahm er sich vor. Wenn er längere Zeit hier auf dem wohl am meisten bevölkerten Planeten der Galaxis verbringen musste, dann wollte er alles auf persönlichem Vorrat haben.
Er musste autark agieren können.
"Abhängigkeit macht schwach" schoss es ihm dabei durch den Kopf.

Viel Zeit hatte Jamie heute nicht. Man konnte es Glück oder Zufall nennen, aber unten im Eck des Datapads blinkte eine kleiner Brief unter dem stand: "Eingehende Nachricht.".


[Coruscant - mittlere Ebenen - Wohngebäude - Vom GD bereitgestelltes Quartier] alleine
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Wohnung | allein ::.


"Ich will ganz sicher keine Geschäfte mit ihm machen! Ganz im Gegenteil!! Also kommen wir ins Geschäft?"

Und tatsächlich waren sie miteinander ins Geschäft gekommen. Brennan hatte sein Ziel erreicht und was danach geschah, war ganz in seinem Sinne. Man hatte ihm einige sehr interessante Informationen über Canze'olan und dessen Zusammenschluss aus verschiedenen Kriminellen, Geschäftsmännern und anscheinend auch einigen korrupten Imperialen auf einen Datenstick gespielt, welchen er nun, auf der Couch seines kleinen Appartements sitzend, über den tragbaren Computer durchforstete.
Der imperiale Agent, dessen dunkles Haar im gedämmten Licht des Raumes fast schwarz wirkte, las mit verengten Augen alles durch, was der Stick an Informationen hergab. Er versuchte sich alles wichtige herauszufiltern, um seinem neuen Vorgesetzten alles liefern zu können, was dieser von ihm verlangte und wenn es ging sogar mehr, schließlich wollte er einen guten Ruf behalten und zu einem unentbehrlichen Mitglied des IGD werden. Natürlich war diese Einstellung die beste, wenn man in der Rangfolge möglichst weit aufsteigen wollte und genau das war ja Brennans Ziel für die folgenden Jahre. Er hatte sich einiges vorgenommen und Brask hatte anscheinend nichts dagegen einzuwenden, solange er gute Ergebnisse erzielte. Unter dieser Bedingung, duldete er sogar die Abhängigkeit von Schmerzmitteln.
Diar'mons Finger flogen über die Tasten, bis er das Gerät irgendwann von seinen Knien nahm, auf den Tisch vor sich stellte und aufstand. Ein Blick auf das Chrono verriet ihm, dass er bereits zwei Stunden mit Lesen verbracht hatte. Wenn alles stimmte, was er da an Informationen bekommen hatte, wollte Tokko seinem Kontrahenten anscheinend wirklich den Gar aus machen, denn mit den Beweisen, die ebenfalls aufgeführt waren, konnte der IGD einiges ins Rollen bringen.
Brennan holte sich eine Flasche gekühltes Wasser aus dem kleinen Kühlschrank, drehte den Verschluss auf und trank. Er hatte jetzt Zeit sich auszuruhen und am nächsten Morgen würde er Brask aufsuchen, um ihm die Ergebnisse seiner Arbeit darzulegen...



.:: Coruscant | Regierungsviertel | Geheimdiensttrakt | Raum 407 | mit Agent Proan ::.


Sie befanden sich in einem recht kleinen Büro irgendwo im Geheimdienstgebäude. Brennan war an Agent Proan verwiesen worden, da Brask nicht anwesend war. Es war töricht zu glauben, dass dieser die ganze Zeit über in seinem Büro saß und nur darauf wartete, dass Diar'mon wieder zu ihm kam. Natürlich hatte der Mann auch noch andere Angelegenheiten zu regeln und nun war es daran, dem gut gebauten, aber doch recht kleinen Mann vor sich die Situation zu schildern. Brennan war natürlich vorbereitet. Er hatte bereits einen Bericht geschrieben, welchen er dem Agenten über den Tisch hinweg zuschob.

"Interessant, wirklich interessant!"

, kommentierte Proan ab und an, während er angestrengt den Bericht las und nebenher den Datenstick geschickt um die Finger kreisen ließ. Brennan saß aufrecht - er war in zivil gekleidet, wie er es gewohnt war und der Agent störte sich nicht weiter daran. Schweigend wartete der Lorrdianer das Urteil des Menschen ab. Er hatte blondes Haar, keine markanten Gesichtszüge, sondern eher ein Allerweltsgesicht. Die braunen Augen waren so langweilig, wie er selbst und es war wirklich nichts besonderes an ihm - keine Narbe, die von vergangenen Kämpfen erzählte, keine Sorgenfalte, die einen schweren Werdegang bezeugte, rein gar nichts an ihm war besonders.
Schließlich sah der Mann auf und betrachtete Brennan eindringlich.


"Und Sie behaupten, dass Canze'loan Hilfe von imperialen Offizieren bezieht?"

Brennan verzog keine Miene, als er wahrheitsgemäß antwortete:

"Ich behaupte nichts, Sir. Der Bericht beruht auf Fakten und eben diese halten Sie gerade in Ihrer linken Hand!"



.:: Coruscant | Regierungsviertel | Geheimdiensttrakt | Raum 407 | mit Agent Proan ::.
 
-- Rrayn Barator | Mitglied der Defender --​

[ Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B | Rrayn, Tehm, Cris und Noa ]

Rrayn sah so verwirrt drein, wie ein Zabrak eben nur konnte. Sie waren mitten in einem wichtigen Gespräch, einer Unterhaltung, die durchaus Einfluss auf die Zukunft der Defender haben konnte, und plötzlich taumelte dieses Mädchen hier herein. Zugegeben, eigentlich war sie eine junge Frau. Aber sie benahm sich nicht gerade wie eine Erwachsene. Tehm klärte ihn, nach einem fragenden Blick, darüber auf, dass es sich um eines der Cortina-Mädchen handelte. Sie war betrunken oder etwas in der Art. Und das als Frau! Rrayn rümpfte die Nase und probierte sie für den Moment zu ignorieren. Sein Gespräch mit dem Söldner war noch nicht beendet – und er musste sich, nach dieser Störung, erneut in Erinnerung rufen, was der Mensch gesagt hatte. Er wollte sich ihnen anschließen. Das war es doch, was er sagte, oder? Ihr Vertrauen wollte er gewinnen – und dann weiter eingeweiht und bewaffnet werden. Rrayn zwang sich zu einem Lächeln, runzelte aber gleichzeitig die Stirn. Ging das nicht alles zu leicht und zu schnell? Oder war es nur seine Verwunderung darüber, dass der Mensch mit der imperialen Art, sein Herz doch am rechten Fleck zu haben schien?

„Also gut.“

sagte Rrayn zu dem Menschen, sah aber unweigerlich wieder zu der Cortina hinüber. Sie machte keine Anstalten den Raum wieder zu verlassen – und besah sie den Söldner tatsächlich so gierig? Er warf Tehm einen Blick zu. Sollte er sich darum kümmern. Der Zabrak räusperte sich.

„Und Kleidung bekommen Sie natürlich auch.“

Er kannte den Namen des Menschen immer noch nicht. Endlich streckte er also doch den Arm aus und hielt ihm die Hand hin.

„Ich bin übrigens Rrayn.“

Hielt der Mensch das Handtuch um die Hüften noch mit der rechten Hand fest? Dann wäre es wohl nicht so vorteilhaft, wenn er ihm jetzt Hand reichen würde. Sei's drum, jetzt konnte er keinen Rückzieher mehr machen.

[ Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B | Rrayn, Tehm, Cris und Noa ]
 
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[: Coruscant-System | Coruscant :||: mittlere Ebenen | „Sluuk's Sportsbar“ | Sitzecke :||: allein :]

Zwielichtig, verraucht, schmuddelig – allein diese drei Worte reichten aus, um „Sluuk's Sportsbar“ perfekt zu beschreiben. Baloob Sluuk, ein blauer, dicker Ortolaner wie er im Buche stand, war der Besitzer dieser schmutzigen Lokalität irgendwo zwischen mittleren und unteren Ebenen. Insgeheim zählte Sluuks Bar sogar zu den wenigen Geheimtipps in der kriminellen Unterwelt Coruscants. Hier konnten sich die Kriminellen problemlos treffen, neue Aufträge annehmen und beiläufig noch ein paar ungewöhnliche Wetten platzieren. Dabei saß man an klebrigen Tischen, aschte in volle Becher und trank entweder ein lauwarmes Ale oder einen ranzigen Whiskey. Das einzige Highlight in dem Lokal waren die ziemlich neumodischen Bildschirme, wo man einzelne Spiele sehen konnte. Meist fanden diese auf fernen Welten oder in den Tiefebenen Coruscants statt. Ansonsten war die Maxime in „Sluuk's Sportsbar“: „Trinken und Wetten – dafür zahlen wir!“ Die Stammgäste hatten das über die Jahre angenommen und verinnerlicht.

Hauptsächlich genossen die Gäste von Baloob die Anonymität, die ihnen in dieser kleinen Sportsbar geboten wurde. Manche saßen Tag für Tag in den gewöhnlichen Runden an ihren Stammtischen, der Rest kam meist nur kurz vorbei, um die eigenen „Kontakte“ für ein kurzes Gespräch zu treffen. Wie in den Tiefebenen achtete hier niemand auf den anderen – außer man zog plötzlich seine Waffe und erschien bedrohlicher als der Rest. Darum kam es oft, viel zu oft zu Schlägereien. Jedes Mal musste zum Schluss Baloob eingreifen und die Sache schlichten. Meist griff der dicke Blaue zu einem sehr massigen Holzknüppel oder – im Ernstfall – zu einem ziemlich wuchtigen Gewehr. So hatte sich der blaue Wirt den nötigen Respekt verdient, um sein Lokal in diesen Ebenen behaupten zu können.

In einer dunklen, verrauchten Ecke saß Crado. Seine neuen Freunde, der Sarkan Brzkz und der Ishi Tib Gume, hatten ihn hierher gebracht, nachdem er aus seinem zweitägigen Koma erwacht war. Der zottelige Cathar sollte hier bei lauwarmen Ale und einem Happen zu Essen wieder zu neuen Kräften kommen – so sah es jedenfalls der lila-blaue Reptiloid. Schnell hatte man ihn in einen ramponierten Gleiter gesteckt und zu dieser Sportsbar geflogen. Erst kurz vor der Ankunft erfuhr der Jedi, dass er in der Bar auf seine Schülerin, die Nautolanerin Noomi, treffen sollte. Nun saß Crado in dieser Ecke und ließ seinen gelangweilten Blick durch den verrauchten Schankraum schweifen. Die Dunkelheit störte das katzenhafte Lebewesen nicht, um die meisten Gestalten relativ deutlich zu erkennen. Auf einmal stellte jemand einen Teller und ein halbvolles Glas Ale vor seinen Nase ab. Sofort riss es den zotteligen Cathar aus seinen Gedanken und er sah nach oben. So bekam er gerade noch so mit, dass es Noomi war, die sich nun zu ihm setzte.


„Du musst etwas essen“, sagte sie mit ziemlich besorgter Stimme zu ihm und schob dabei den Teller mit einem unappetitlichen Stück Pizza. „Nur scheint hier nichts lecker zu sein.“

Ihre langen, grünlichen Tentakel bewegten sich aufgeregt bei diesen Worten, aber Crado zuckte nur mit den Schultern. Durch seine recht harte Kindheit in den unteren Ebenen des Schmugglermondes Nar Shaddaa hatte sich bei ihm kein großer Anspruch an Essen entwickelt. Er aß alles, wenn es bloß satt machte! Brummend nahm der Cathar das Pizzastück. Schnell, fast hektisch schlang der Jedi den ersten Happen herunter und nahm danach einen großen Schluck von dem lauwarmen Zeug, was hier offen als Ale sowohl beworben als auch verkauft wurde. Selbst daran störte sich Crado bei seinem gewaltigen Hunger nicht. Schweigend – und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen – musterte Noomi ihren Mentor. In der Macht konnte er spüren, dass ihre Sorge allmählich abnahm. Die junge Padawan lehnte sich in der Sitzecke etwas an. Trotz des Gemurmels der Gäste sowie der lautstarken Berichterstattungen, die über die Bildschirme liefen, konnte der Jedi-Ritter mit seinem feinen Gehör das Knarren der Metallfedern hören.

„Sag mal, was hat es mit den beiden Gestalten zu tun, die da an der Bar sitzen?“, fragte Noomi und nickte mit ihrem Kopf in Richtung Brzkz und Gume.

„Die beiden haben mir bei der letzten Gefälligkeit das Leben gerettet“, antwortete Crado und stellte das Glas behutsam auf der ziemlich klebrigen Tischoberfläche ab. „Ich hatte meine Fertigkeiten in aller Öffentlichkeit einsetzen müssen, um dem Sarkan das Leben zu retten. Es erschien mir in dem Moment unabdingbar … aber ganz so sicher bin ich mir da nicht mehr.“

Dabei tippte er nachdenklich mit der linken Pranke an die brüchige Tischkante. Erst vor knapp einer Stunde hatte ihm Gume, der grünliche Ishi Tib, mitgeteilt, dass man eine Fahndung nach Brzkz und ihm ausgestellt hat. Nur momentan hielt Tokko noch seine Hand schützend über beide. Dadurch war die mögliche Gefahr einer Verfolgung in den unteren Ebenen ziemlich gering – jedenfalls in Tokkos Herrschaftsgebiet. Flüchtig sah das sehr struppige Katzenwesen zu den beiden Gestalten, die in aller Ruhe an der Bar saßen und einen „Gladiatorkampf“ verfolgten. Ein fremder Planet namens Bodgen schien der ungewöhnliche Austragungsort zu sein. Jedenfalls stand das in einem kleinen Banner am unteren Ende des Bildschirms. Kurz richtete Crado seinen Blick auf den Bildschirm. Dort sah man gerade einen gräulicher, recht massiger Reptiloiden (Drethdal) gegen einen flinken Lannik in einem hangarähnlichen Raum kämpfte. Zum Schluss verwandelte sich dieser Zweikampf zu einem äußerst blutigen Ding. Einzelne Gäste jubelten bei diesem Anblick, während andere laut fluchten. Ziemlich angewidert kehrte Crados Blick zu Noomi zurück.

„Und?“, fragte das Katzenwesen und nahm noch einen Happen. „Was hast du getrieben?“

Bevor die athletische Nautolanerin irgendeine Antwort geben konnte, kam auf einmal ein wuchtiger Tunroth mit bräunlicher Lederhaut zum Tisch. Ziemlich lautstark legte er seine scharfe Vibroaxt auf dem dreckigen Tisch ab, verbeugte sich fast unmerklich und setzte sich zu der Nautolanerin. Etwas grimmig musterte der schweigsame Kerl den zotteligen Jedi-Ritter. Sofort sondierte der Cathar den Kriminellen in der Macht. Ließ vorsichtig seine Machtfühler über dessen Bewusstsein streichen und machte sich so ein erstes Bild. Er konnte nicht erkennen, dass von diesem Unbekannten irgendeine ernsthafte Gefahr ausging. Noomi schien die Verunsicherung zu bemerken. Denn sie lehnte sich mit einem Mal etwas vor und sah dem Cathar kurz, aber intensiv in die violetten Augen. Zur selben Zeit sandte sie ihm ein paar beruhigende Gefühle über ihr Machtband.

„Das ist Bromh, stellte die Nautolanerin den Tunroth vor. „Wir haben zusammen ein Lagerhaus in den unteren Ebenen beobachtet. … Er weiß ebenfalls über unser Geheimnis Bescheid.“

Bevor Crado eine Antwort geben konnte, erklang plötzlich Brzkz' phlegmatische Stimme: „Meister Jedi, Kampf war gut? Hier noch etwas Bier...“

[: Coruscant-System | Coruscant :||: mittlere Ebenen | „Sluuk's Sportsbar“ | Sitzecke :||: mit Noomi, Brzkz, Gume und Bromh :]
 
[Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B] - Rrayn, Them, Cris

Man könnte es eine Laune des Schicksals nennen – die nun folgende Szene als Willen der Macht zu verklären erschien jedenfalls höchst unpassend – dass der Zabrak nicht die Zeit fand, auf Cris’ in den Augen des Nichtmenschen vermutlich höchst plötzlichen Sinneswandel zu reagieren, sondern – wie der ehemalige Sturmtruppler selbst – verdutzt, wenn nicht gar verwirrt in Richtung der Tür zu starren, durch die sich eine sichtlich angeheiterte junge Frau unversehens Zutritt verschafft hatte. Erst ihre… eindringlichen Blicke riefen Cris ins Bewusstsein, dass sein derzeitiges Auftreten mitnichten dem Dresscode für solche Momente entsprach.
Er wusste weder, wer Pablo, noch wer Ramón war, konnte jedoch mühelos attestieren, dass die Schwester dieser beiden Männer entweder mit einem sehr lebendigen Gemüt versehen war oder aber zu tief in das eine oder andere Glas geschaut hatte. Immerhin besaß sie die Güte, sie wissen zu lassen, dass sie sich von ihr nicht stören lassen brauchten. Cris bemühte sich um ein freundliches Lächeln, vermutete jedoch, dass es im Ansatz scheiterte, und das kläglich. Merkwürdig, den Mündungen einer Fliegenden Festungen zu begegnen erschien ihm momentan erstrebenswerter… aber vielleicht lag das daran, dass solche Dinge in letzter Zeit fast zur Routine geworden waren. Derartige Momente wie dieser jetzt hatte er indes aus seinem Bewusstsein verbannt seit… nun, seit langer Zeit.
Als der Zabrak ihm schließlich die Hand anbot starrte Cris sie zunächst an, als hätte sie sich in ein hochgiftiges Tier oder einen scharfen Thermaldetonator verwandelt. Wie auch immer er versuchte, die Hand des Nichtmenschen mit der richtigen eigenen Hand zu schütteln, es konnte nur schiefgehen. Andererseits entsprach es den guten Sitten, dieses Zeichen guten Willens seitens des Zabrak zu erwidern, wenngleich dessen Miene verriet, dass ihm – wenn auch zu spät – aufgefallen war, welche Probleme er verursacht hatte. Cris ‚ rechte Hand bewegte sich, das Handtuch begann zu rutschen... und wurde im letzten Moment von der Linken stabilisiert. So schnell wich der professionelle, unnahbare Söldner dem Volltrottel. Hoffentlich sah man die Schweißperlen nicht, die sich auf seiner Stirn gebildet haben mussten.


„Cris… Cris Sheldon.“

Nichts sprach dagegen, zumindest in Bezug auf seinen Namen ehrlich zu bleiben. Der Mensch neben dem Zabrak erntete ebenfalls ein leichtes Kopfnicken. Blieb noch eine Person im Raum, die scheinbar vollkommen unbeeindruckt von der leicht… angespannten Atmosphäre blieb.

„Es freut mich ebenfalls, Sie kennenzulernen, Miss Cortina, sagte er schließlich etwas zu höflich und deutete dabei eine leichte Verbeugung an – der nächste Fehler, da das ein seltsames Eigenleben entwickelnde Handtuch alles tat, um dieser Geste auch den letzten Rest Würde zu rauben. Cris’ linke Hand hatte sich mittlerweile fast verzweifelt in den Stoff gekrallt.

„Sie gehören ebenfalls zu dieser Gruppe?“, fragte er gepresst. Warum war sie wohl sonst hier? Idiot.

„Aber was halte ich Sie auf. Sie haben sicher viel zu tun.“


Genau. Und darum musste sie jetzt gehen. Sofort. Die Zeit glitt ihm nämlich buchstäblich durch die Finger…


[Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B] - Noa, Rrayn, Them, Cris
 
Ψ Coruscant :: Imperial City :: Jedi Tempel :: Gefängnissaal :: Nergal, Darth Draconis, Ario Fera und Chiffith Ψ

Während ihres Rundganges durch den Gefängnissaal, traf es den Sith Lord ohne Vorwarnung. Starr blieb der Sith Lord einen Moment stehen. Ein Gefühl übermannte ihn, durchdringend und einnehmend. Ein Déjà-vu. Draconis wusste nicht viel von solchen Symptomen. Er hatte weder Psychologie studiert, noch sich für derlei Dinge je intensiver interessiert. Wenn er es getan hätte, wüsste er dass ein Déjà-vus in Situationen auftritt, die an ein verdrängtes, tatsächlich erlebtes Ereignis erinnern, das so kurz wahrgenommen wurde, dass es nicht bewusst registriert werden konnte. Das Problem war jedoch, dass das Erlebnis welches er meinte zu spüren nicht aus seiner Perspektive stammte. Für einen Sekundenbruchteil hatte er sich selbst gesehen. Eine Vielzahl an Emotionen und Eindrücken hatten seine Synapsen für diesen Bruchteil überflutet: Tiefstand, Verhängnis, Kampf, Krach, Kummer, Qualen, Verwirrung, Zorn, Wut, Krieg, Angst, starre Blicke, Ungewissheit, Mutlosigkeit, Herzklopfen, Horror, Unruhe, Unversöhnlichkeit, Notstand, Plage, Kraftlosigkeit, Niederlage, Unfriede, Übelkeit, Hass, innere Dämonen, Schreie, Enttäuschungen, Misstrauen, Einsamkeit, Zweifel, Hader, Trauer, Misserfolge, Zusammenbrüche, Panik, Fassungslosigkeit, Absturz.

Unfähig etwas zu sagen, drehte sich der Sith um. Aus diesem Winkel hatte er auf sich selbst einen Blick erhaschen können. Kleiner als der hünenhafte Inquisitor, in seiner schwarzen Soutane gekleidet, die langen schwarzen Haare zu einem Zopf gebunden, der Blick aus den rot-gelben Augen die in einem bleichen, von feinen dunklen Adern zersetzten Gesicht ihren Platz fanden. Der Blick war unverfälscht gewesen, es musste eine Wahrnehmung sein die ihm bekannt sein müsste. Was war das für ein Erlebnis? Sein Blick fiel auf einen jungen Selonianer. Die dunklen Augen krümmten sich vor Schmerz als sich das Wesen von dem Sith Lord bei seinen eigenen Gedanken ertappt gefühlt haben musste. Doch wie konnte so etwas sein, wie konnte er durch die Augen dieser Kreatur sehen und fühlen? Er hatte sich losgelöst von der Macht gefühlt. Einsamkeit durchpflügte ihn in diesem Moment der ihm ewig erschienen war. Die Zeit schien sich gedehnt zu haben. Ein Schauer durchfuhr seinen Rücken, als eine Stimme in seinem Kopf erwachte, die ihm das Mark in den Knochen gefrieren ließ. „Zeit, existiert nur in eurem Universum.“ Worte die er längst wieder vergessen zu haben schien. Sie erinnerten ihn schmerzhaft an etwas. Schemenhaft. Es sah alles was er dort gesehen hatte wie durch einen Nebel. Dann war er wieder hier. Im hier und jetzt. Es schien als habe sich seine Umgebung für einen kurzen Moment verzerrt, in die Länge gezogen, bevor er wieder beisammen war. Der Selonianer krümmte sich noch immer unter seinem Blick, schien Schmerzen zu leiden. Das Wesen fiel zu Boden und zuckte. Eine weiße, schaumige Flüssigkeit trat aus dessen Schnauze. Der Sith Lord wandte sich ab. Er hatte keine Erklärung für das, was hier für alle anderen innerhalb weniger Sekunden passiert war. Draconis hingegen war diese Zeit wie eine Ewigkeit vorgekommen. Noch immer fühlte er sich … fremd in seiner eigenen Haut.

Unschlüssig ging er einfach weiter, folgte dem Sith Inquisitor durch den Gefangenensaal I über die imposanten, mittlerweile im Verfall befindenden Treppen. Seine Schritte waren noch immer nicht fest, seine Gedanken hingen dem soeben erlebten nach. Er musste sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, denn auch wenn der Inquisitor temporär sein Verbündeter war, gab es keinen dauerhaften Begriff für eine solche Verbindung unter den Sith. Sie dienten ihren eigenen Interessen, verkörpert durch den Imperator, dessen Anspruch unanfechtbar war, bis dieser Schwäche zeigte. Wohin sie dieses Kalkül führte, sah man deutlich. Sie hatten die Jedi beinahe vollständig zerstört. Es war an der Zeit die eigene Macht zu festigen.
Die Wendeltreppe zeigte die Spuren der Vernachlässigung die dem Tempel widerfahren waren. Für ihn war es ein Zeichen der Schande, dass der Tempel nicht in einen Tempel der Sith umgewandelt wurde. Die ideologische Kriegsführung in diesem Konflikt der Ideen war entscheidend. Seiner Meinung nach wurde hier vom Gouverneur Potenzial verschwendet. Die Unruhen wären sicherlich längst eingedämmt worden, wenn ein Tempel des dunklen Ordens diese Widerstandsbewegung als Trainingsmethoden genutzt hätte. Er spürte es deutlich, dieser Ort wäre prädestiniert gewesen ein Ort der Dunkelheit zu werden. Missbilligend betrachtete der Sith Lord die Wandbilder und Epigraphien die eingelassen worden waren. Nach seinem Diener Ciffith sah sich der Lord der Sith nicht um, die wurmartige Lebensform würde ihm folgen, bedingungslos.

Sie erreichten kurz darauf das Kontrollzentrum, ein Ort der wie aus dem Kontext gerissen erschien. Die dem Verfall preisgegebenen Mauern umschlossen den Traum eines jeden Technokraten. Der gesamte Raum war vom Geräusch der immer neuen Informationen erfüllt, aus allen Ecken wurden elektronische Geräusche ausgestoßen und Daten verarbeitet. Für jede Konsole war ein beinahe wandeinnehmender Großbildschirm zu sehen, Dutzende von Hologrammen dienten an anderen Orten zur visuellen Unterstützung oder Verifizierung bestimmter Tatsachen. Der Raum war voller Bewegung, seien es Droiden oder Offiziere die hier ihren Dienst taten. Erstere waren in allen Formen und Größen anzutreffen. Der Sith versuchte sich von diesen Eindrücken nicht ablenken zu lassen, stattdessen dem Inquisitor aufmerksam zuzuhören. Worte konnten gefährlicher sein als Regimenter waffenstarrender Panzer, besonders wenn er Dingen zustimmen würde, die er nicht wollte. Lord Nergal wäre sicherlich nicht in der Position die er bekleidete wenn er nicht rhetorisch genauso gefährlich wäre, wie mit dem Lichtschwert.


“Die nichtmenschlichen „Jedi“ werden sich hervorragend in die Reihen der Widerstandskämpfer einreihen.“

Der Sith presste die Lippen zusammen, die beiden Nichtmenschen würden nicht das Problem sein. Sie waren Instrumente ihrer Machtentfaltung. Diese Inszenierung brauchte die richtigen Symbole. Diese beiden Narren waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Kezia hingegen war eine völlig andere Klasse.

“Was Kezia anbelangt, sie sollte bei Bewusstsein sein, wenn das Urteil und die Vollstreckung geschehen.“ seine Augen verrieten die Gier sie leiden zu lassen. “sie ist zwar stark in der Macht, doch konnte ich beim Einsatz gegen den Widerstand erkennen, dass sie keine gute Kämpferin ist.“

Sie war feige gewesen. Statt wie er gegen die Jedi vorzugehen, hatte sie sich dem gewöhnlichen Fußvolk gewidmet und dort ihre Kräfte zur Schau gestellt. Der Einäugige im Land der Blinden mag zwar mächtig sein, doch konnte er sich niemals weiterentwickeln wenn es keine Konkurrenz gab, welche die eigenen Fähigkeiten in Frage stellen würde. Kezia war eine schlechte Sith. In seinen Augen hatte dieses Miststück nichts anderes als den Tod verdient.

“Ich möchte sie unschädlich machen. Ich habe der Jedi Rätin Chesara Syonette im Kampf standhalten können, etwas was die Inquisitorin nicht einmal gewagt hat.“

Die Arme nach hinten verschränkt, sah der Sith Lord zu dem hünenhaften Nergal auf. Diese Bemerkung konnte vielleicht als vermessen gelten, denn schließlich handelte es sich hier um eine Inquisitorin, die ebenfalls wie ihr männlicher Gegenpart vor ihm, im Namen des Ordens Recht sprechen konnte. Sie könnte ihm zum Heretiker erklären. Sie schafften hier einen Präzedenzfall. Draconis plante nicht zum ersten Mal den Mord an einem Ordensmitglied. Er hatte, ironischerweise, mehr Wesen der eigenen Reihen als die der Jedi bisher geschlachtet. Eine Inquisitorin des Ordens war jedoch etwas völlig anderes. Das hier, war eine Verschwörung. Doch er war bereit dieses Risiko einzugehen, die Vorteile die daraus erwachsen könnten würden immens sein.

“Ihre Verwahrung wird jedoch ein Problem darstellen, Inquisitor. Ich werde einen Frachter und einen Bacta Tank benötigen. Ein Sturmkommando soll zur Bewachung eingesetzt werden. Ich schlage den Trupp von Major Vreid vor, er hat sich bei der Erstürmung der Fabrikhallen besonders hervorgetan. Des weiteren benötige ich
Ixetal cilona, eine wirksame Droge mit der die Theelin im äußersten Notfall betäubt werden soll.“


Eine kurze Stille herrschte im Dialog zwischen den beiden Sith während das geschäftige Treiben des Kontrollraums die Luft mit Geräuschen erfüllte. Es schien als habe der Sith Lord bereits genaue Vorstellungen davon, wie er mit der Inquisitorin umgehen würde.

“Mit diesen Hilfsmitteln, werde ich die Inquisitorin mit meinen... eigenen Mitteln bis zur Hinrichtung verwahren können.“

Die Art und Weise wie, verschwieg der Sith Lord. Es würde seine Angelegenheit sein. Schon lange suchte er eine Möglichkeit es auszuprobieren. Lange hatte er bereits daran gearbeitet, doch er hatte niemals ein Opfer gefunden, welches ihn wirklich herausfordern würde. Seine Anspannung stieg. Er brannte förmlich drauf endlich der Theelin zu geben, was sie verdiente.

Ψ Coruscant :: Imperial City :: Jedi Tempel :: oberste Ebenen :: Kontrollzentrum :: Nergal, Darth Draconis, Ario Fera und Chiffith Ψ
 
[Coruscant | mittlere Ebenen | Sektor 97A | LAAT/i] SgtMaj Janrek Skorm & halbes Delta-Platoon

Auf dieser Seite des Planeten herrschte Nacht, aber die Gerechtigkeit schlief nie. Im Moment stand sie vielmehr - mit einem wahren Bollwerk roten Plastoids angetan - in der geöffneten Luke eines Low Altitude Assault Transport und blickte hinunter auf die in ungefähr zwanzig Metern Tiefe vorbeiziehenden Promenaden, bevölkert von den Wesen der späten Stunden. Die massige Gestalt im Einstieg des Kanonenbootes kannte sie alle: Diebe, Vergewaltiger, Dealer, Nichtmenschen – der Bodensatz der Gesellschaft, der Dorn im Auge des Imperators. Und er, Sergeant Major Janrek Skorm, watete täglich durch jenen Sumpf der Korruption - der moralischen Verderbnis - , um auch dem letzten Winkel des gigantischen Molochs, der sich gemeinhin "Coruscant" schimpfte, die imperiale Ordnung zu bringen.

"Ankunft in 30 Sekunden. Bereit machen zum Ausstieg." Die Stimme des Piloten dröhnte blechern durch die Helmfunkmodule der Versammelten. Ihr Anführer warf lediglich einen flüchtigen Blick über die Schulter, um die letzten Vorbereitungen der Soldaten zu kontrollieren. Rüstungsteile wurden zurecht gezogen, Waffen durchgeladen – reine Routine. Kein Wort durchbrach das Rauschen des Fahrtwindes. Aller hier waren Profis, waren Angehörige des Stormtrooper Corps, der Faust des Dunklen Lords. Jeder von ihnen wog mit Sicherheit drei dieser kriecherischen Army-Angehörigen und wenigstens fünf Flotten-Idioten auf, da waren Formalitäten wie die eingehende Inspektion der Ausrüstung so kurz vor dem Einsatz schlicht lachhaft. Außerdem ging es nicht um so etwas Banales wie das eigene Leben. Ein Tod im Dienste der Sache war ein glorreicher Tod und somit gerade angemessen für die normalerweise in Weiß gehüllten Truppen. Besonders wenn es gegen Abweichler, Verblendete und Separatisten ging, so wie jetzt. Kaum vorstellbar, dass das Rebellen-Geschmeiss mittlerweile schon irregeleitet genug war, ausschweifende HoloNet-Beiträge gegen die einzig legitime Regierung auszustrahlen – und das Ganze dann auch noch allen Ernstes mit "lokale Nachrichten" zu betiteln. Irgendein Analyst beim Geheimdienst war vor Freude sicherlich vom Stuhl gefallen, als seine Geräte die Sendung aufgefangen und zurückverfolgt hatten – zum Ursprung, vor dem gegenwärtig zwei stahlgraue LAAT/is zur Landung ansetzten.

Ohne einer besonderen Anordnung zu bedürfen, verließen 36 schwer Bewaffnete die Fahrzeuge und schwärmten aus, gefolgt von ihrem kommissarischen Kommandanten, der den krankheitsbedingt ausgefallenen Lieutenant Helmont vertrat. Der derart "Beförderte" kalibrierte die Einstellungen seines Visors neu und erhielt trotz Dunkelheit ein gestochen scharfes Bild der Umgebung: Vor dem Eintreffen der Soldaten noch ziellos umherschlendernde Passanten versuchten jetzt, möglichst unauffällig auszusehen oder bemerkenswert eilig hinter der nächsten Ecke zu verschwinden. Offenbar zeigte die massive Präsenz des lokalen Militärs im öffentlichen Raum bereits erste Wirkung. Gut so, immerhin senkte nichts die Kriminalitätsrate deutlicher als eine gesunde Portion Angst der Obrigkeit gegenüber. Notfalls konnte man diesbezüglich ja immer noch ein wenig nachhelfen. Beispielsweise mithilfe des Zielobjektes: Ein erwartungsgemäß unscheinbares, mehrstöckiges Gebäude inmitten eines Gewerbegebietes, nur durch ein kleines Firmenlogo über dem Eingang als Redaktion erkennbar. Im Großteil der Fenster war selbst nun noch Lichtschein zu erkennen, die Belegschaft arbeitete also vermutlich in Schichten. Immerhin, die nicht Angetroffenen würden sich über hoffentlich später sichergestellte Personalakten finden lassen. Die aufzutreiben durfte wiederum kein allzu schwerwiegendes Problem, eingedenk der bisher so fahrlässigen Organisation der Aufständischen. Entweder war hier ein besonders wahnsinniger Rädelsführer am Werk oder aber ein Newcomer der Medienbranche, hoffnungsfroh, mit besonders skandalöser – und zugleich natürlich verfälschender – Berichterstattung das Monopol der Marktführer brechen zu können. Dem Sergeant Major war es einerlei, des Defätismus hätten sich beide Varianten schuldig gemacht. Und dieses Vergehen verdiente nur genau eine Art der Bestrafung: Tod - jetzt durch einen Blaster oder später nach einem Schauprozess auf dem Richtplatz. Was zählte, war hartes Durchgreifen. Eine andere Sprache verstanden diese Volksverhetzer ohnehin nicht. Zeit, ein Exempel zu statuieren. Auf den Wink des Ranghöchsten hin näherte sich das Aurek-Squad mit einer Ramme den nachts selbstverständlich verschlossenen Toren des Pressehauses.

Dumpf krachend traf Metall auf Metall, die Pforten zum Quell der Lügen gaben bereits dem ersten Ansturm nach. Noch bevor beide Türflügel vollends zurückgeschwungen waren, warf ein Corporal eine Gasgranate in den Raum dahinter. Nach draußen entweichende Nebelschwaden zeugten vom Zünden des Kampfmittels, ebenso eine Kakophonie erstickter Hustenanfälle. Musik in den Ohren Janrek Skorms, der nun zu seinem ganz persönlichen Lieblingsteil der Veranstaltung überging. Flankiert von Teilen des Delta-Platoons betrat er, vor dem Reizstoff durch seinen Panzer geschützt, zur Gänze den Komplex, den Taserstab griffbereit in der Rechten.
"RAZZIA! ALLES AUF DEN BODEN, DIE HÄNDE HINTER DEN KOPF! WEG VON DEM KOMLINK, ABSCHAUM!" Ein Rodianer, der wohl – ironischerweise – in der Aufregung die Polizei von einem Überfall unterrichten wollte, wurde das erste Opfer der Durchsuchung: Die Waffe des Sergeant Majors traf ihn mit voller Wucht am Hinterkopf, ließ elektrische Starkstromladungen in den grünen Körper fahren, schüttelte ihn in bizarren Krämpfen und schien die insektoiden Augen förmlich aus den Höhlen zu treiben, bevor die immer noch zuckende Leiche zu Boden ging. Der Geruch von verbranntem Fleisch erfüllte die loftartig eingerichtete Halle mit den schätzungsweise 15 Arbeitsplätzen. Soldaten rannten hin und her, prügelten vermeintlich wahllos, in Wahrheit jedoch perfide systematisch mit den Knäufen ihrer Gewehre auf die sich windenden Journalisten ein oder verschwanden in abgehenden Türen, die oberen Stockwerke sichernd. In Erinnerung an die ausgegebenen Missionsparameter sah sich der Herr über dieses Chaos genötigt, den Davoneilenden hinterherzurufen: "Denkt dran, wir brauchen einen Teil von denen lebend! Ihr habt die Stun Cuffs nicht umsonst mitbekommen! … Sie." Das verspiegelte Visier des Unteroffiziers richtete sich gen Boden, einen dort liegenden Schreiberling fixierend. "Ich suche die Aufzeichnungen der letzten HoloNet-Beiträge und die Personalakten. Eine nicht genehme Antwort und diverse Knochenbrüche werden noch Ihr geringstes Problem sein." Dem Mund des Mannes entwich lediglich ein unartikuliertes Gurgeln, einerseits der Panik, andererseits den noch immer vorhandenen Nachwirkungen des Gasangriffes geschuldet. Ekel ob der Widerwärtigkeit dieser … Lebensform durchflutete den Imperialen. Sein schwerer Kampfstiefel trat wie beiläufig zu und verwandelte den Schädel des Opfers in eine blutige, breiige Masse. "Sir? Schauen Sie sich das mal an." Ein Private, beladen mit altmodischen Ordnern und tragbaren Holo-Geräten, präsentierte ihm einige gefundene Daten, aus denen klar hervorging, dass der Urheber des beobachteten Berichts tatsächlich hier arbeitete – hier gearbeitet hatte, denn nun diente sein Gehirn als Teppichersatz auf dem vormals sauberen Fußboden. Nunja, wie auch immer, kein Weltuntergang. Wen interessierte bitte schon die Gesundheit eines Aufrührers? Den Gouverneur sicherlich nicht. Also weiter im Protokoll. "Walden, sind die von der KOMENOR mittlerweile eingetroffen? … Ja? Gut. Dann alle noch Lebenden abführen, der Rest hat - wie gehabt - Widerstand bei der Verhaftung geleistet und musste auf der Flucht erschossen werden. Sehr bedauerlich, das Ganze."

Tatsächlich hatten die Mitarbeiter der staatlichen Propagandabehörden den Ort des Geschehens bereits erreicht: Mit zusätzlichen Scheinwerfern ausgestattete Kameradroiden umschwirrten in größerer Zahl die Verhafteten, eine kleinere Menge organischer Reporter war ebenfalls anwesend und alle suchten sie den besten Blickwinkel auf die gefesselten Delinquenten, welche nun unsanft ins Freie getrieben wurden, direkt in die Arme ihrer bereits harrender CSF-Kräfte. So simple Dinge wie Gefangenenüberführungen waren gemeinhin unter der Würde der Coruscant Guard. Deren Arbeit hier war fast getan: Verdächtige aufgespürt, niedergewalzt und der lüsternen Presse präsentiert – ein produktiver Tag. Jetzt galt es nur noch, die terroristischen Erzeugnisse der Dissidenten medienwirksam dem Feuer zu überantworten. Während wahre Flimsiplast-Wolken aus den geöffneten Fenstern der gestürmten Redaktion heraus auf die Straße regneten, kehrten einige Uniformierte mit Flammenwerfern in den Fäusten von den Kanonenbooten zurück und begannen ihren Feldzug der brennenden Vernichtung. Einige Objektive schwenkten zum Sergeant Major herum, erwarteten wohl nun pathetische Worte. Doch bevor die kommen konnten, erklang über die Kommunikationsfrequenz der Truppe wieder die monotone Stimme des LAAT/i-Piloten: "Aufsitzen. Soeben kommt über den Polizeikanal ein neuer Einsatz rein, Prioritätsstufe Eins." Eilig schaltete Janrek Skorm den Helmfunk entsprechend um, während er – ohne über die neuen Befehle wirklich nachzudenken – das Delta-Platoon per Handzeichen zum Sammeln aufforderte. " … wiederhole: Haben einen Code Fünf in der direkten Umgebung eines Etablissements namens 'Honey House', untere Ebenen. Alle verfügbaren Einheiten umgehend dorthin, genaue Koordinaten werden übertragen. Vorsicht: Zielpersonen sind möglicherweise bewaffnet und gewaltbereit. … Hier Streife 43, haben verstanden, Zentrale. Brechen auf. … Streife 98 schließt sich an. … Roger, 98. Areal großräumig absperren und auf Sondereinsatzkräfte warten. …" Das war ihr Stichwort – die Männer des Stormtrooper Corps wetzten zu den mit laufenden Antrieben wartenden Transportern, Nichtigkeiten wie irgendwelche Schmierfinken vollkommen vergessend: Code Fünf stand für die vermutete oder tatsächliche Involvierung von Jedi. Der absolute Ernstfall also, dem sich alles unterzuordnen hatte. Die entsprechende Gegend würde sich in kürzester Zeit in ein Meer aus Blaulichtern, Kampfläufern oder noch schwererem Gerät verwandeln – und Sergeant Major Janrek Skorm hatte vor, mittendrin zu stehen. Endlich. Der Tag, für den er ausgebildet worden war, für den er bisher praktisch gelebt hatte. Ein dünnes Lächeln umspielte die Lippen des menschlichen Riesen, als die zwei Luftfahrzeuge heulend tiefer in die Schwärze des Planeten eintauchten.


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Man musste nicht immer alles verstehen. Manche Dinge waren einfach zu komplex, oder zu geheim. Während ihrer Zeit bei den Defendern hatte Noa gelernt, dass man nicht immer in ihrer Gegenwart über alles sprechen würde. Selbst Pablo, ihr engster Vertrauter und Seelenverwandter, sprach mit ihr nicht über alles. In der Organisation des Widerstandes war er eine Ebene über ihr, oder zwei, oder drei und wusste von Dingen, die Noa niemals erraten hätte. Auch in diesem Moment verstand sie nicht unbedingt, warum der Mann in dem Handtuch keine Hose trug und warum er dem Zabrak so förmlich die Hand schüttelte. Ja, manche Dinge verstand man nicht und manche wollte man auch gar nicht wissen. Sie winkte ab, ohne dass jemand mit ihr gesprochen hätte. Heute war sowieso alles komisch. Einen Abend wie diesen hatte sie noch nie erlebt und er wurde auch nicht normaler, als der Typ im Handtuch sich ihr zuwandte und sich vorstellte. Wann hatte Noa zum letzten Mal mit einem halbnackten Mann gesprochen? Das war schon ein bisschen her. Die Widerstandskämpferin musterte ihn und das, obwohl sie in den letzten zwei Minuten ohnehin nichts anderes getan hatte. Das Handtuch stand ihm, keine Frage. Nur, wer er eigentlich war, wusste sie noch immer nicht, auch wenn sie inzwischen wusste wie er hieß. Sein Name war Cris Sheldon.

„Noa.“

Erwiderte sie ohne den Blick von ihm zu wenden. Starren war zwar unhöflich, aber wenn sich die Gelegenheit bot, musste man sie nutzen, oder? Und sie hatte wirklich eine neue Gelegenheit verdient. Cris Sheldon aber wusste wohl noch gar nichts. Der war wohl ganz neu. Vielleicht war er deswegen nackt. Konnte ein Ritual sein, so unter dem Motto der Neu- oder Wiedergeburt. Babies kamen ja auch nackt auf die Welt. Noa verschränkte die Arme vor der Brust. Dann würde sie ihn mal aufklären.

„Yyyeeep, schgehör dazu.“

Bejahte sie seine Frage.

„Un mein Bruda is dahinten.“

Sie warf einen Blick über ihre Schulter und zeigte grob in die Richtung des Wohnraumes.

„Hab' aba nix mehr vor, jetz.“

Sie zuckte mit den Schultern. Er hatte ja gemeint, er wollte sie nicht aufhalten. Das war natürlich Unsinn. Es war mitten in der Nacht, was konnte sie da schon wichtiges zu tun haben? Nun, abgesehen von dem, was sie mit Gil hätte tun können, wenn dessen Kollege nicht auf einmal eingefallen wäre, dass sie in zwei Stunden irgendwo sein mussten und Gil sie nicht hätte sitzen lassen. Aber das war natürlich längst Geschichte, total passé. Die Nacht war vorbei und Noa hatte keine Pläne mehr.

„Ich hab mit nem Rockstar rum gemacht.“

Stellte sie klar. Wenn ihn das nicht beeindruckte, was dann?

“Ähh, Noa, wo ist denn Ramón?“

Plötzlich war Them neben ihr. Den hatte sie ja fast vergessen.

„Oh, hey.“

Freundlich lächelte sie ihn an. Them kannte sie aus dem Hauptquartier. Da war er öfter. Er war so eine Art Springer, der mal hier und mal da eingesetzt wurde und ganz gut rum kann. Them kannte eigentlich jeden und jeder kannte Them.

“Komm, lass ihn uns doch mal suchen gehen.“

Er packte er sie am Arm und an der Schulter, dreht Noa um 180° und führte sie zur Tür hinaus. Wie unhöflich, dabei hatte sie sich doch gerade mit Cris unterhalten, den sie gerade erst kennen gelernt hatte und der jetzt bestimmt wer weiß was von ihr dachte, weil sie einfach das Gespräch beendete und abhaute. Sie war ja fast genauso schlimm wie Gil!

„Öhm, Them...“

Versuchte Noa zu widersprechen und ihm klar zu machen, dass er sie gerade unterbrochen hatte, doch er hatte sie bereits zum Sofa gebracht und hinunter in die Kissen gedrückt. Im selben Moment kam Ramón aus einer der Türen und gab ihr ein Handzeichen.

“Bin gleich wieder bei dir, dauert nur noch einen Moment.“

Rief er zu ihr hinüber und verstand auch schon wieder im nächsten Zimmer, während die Theelin aus der Küche auftauchte und eine große Tasse Tee vor sich trug. Bäh, Tee. Noa lehnte sich zurück. Das war vielleicht ein Abend. Der hatte so gut angefangen und sollte jetzt mit Tee enden? Das war doch nicht Ramóns Ernst. Außerdem war ihr kalt. Die Widerstandskämpferin zog eine Schnute. Ob Tee da half? Wahrscheinlich, aber das war ihr egal. Sie würde einfach die Augen schließen und sich in die Sonne denken. Das war eine viiiel bessere Idee. Die Augen schließen und an einen warmen, schönen Sommertag denken... und während sie noch daran dachte, fiel Noas Kopf zur Seite, ihr Körper entspannte sich und sie war eingeschlafen.

- Coruscant - Untere Ebenen - Alter Wohnblock - Wohnung 4B - Mit Rrayn, Them, Cris, Rumer, Ramón... -
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Vor dem Honey House] Markus, Arkon, Shana

Interessant. Da hatte also eine Jedi jemanden hier auf Coruscant gerettet. Selten dämlich. Mitten auf einer besetzten Welt zu behaupten man sei Jedi. Das war wahrscheinlich für den imperialen Geheimdienst Weihnachten und Ostern zusammen. Jetzt wussten sie mit Gewissheit, dass der Erzfeind hier vor Ort war und so wie Arkon das Imperium einschätzte hatte es bestimmt schon eine Spur hierher zum Honey House. Auch wenn das Imperium „Böse“ war, so war es doch weder ineffizient noch träge, wenn es darum ging Feinde auszumerzen. So wie jedes totalitäre System gab das Imperium einen immensen Betrag für Überwachung aus. Arkon sah aus dem Fenster des Taxis und wollte sich gar nicht ausmalen wie viele dieser Droiden dort Überwachungsdroiden waren. Von einer Sekunde auf die Nächste fühlte er sich hier gar nicht mehr so wohl. Arkon sah verunsichert zu seinem Meister. Es war doch völlig beschissen jetzt noch zum Honey House zu fahren. Sie mussten weg und durften keinesfalls gefangen genommen werden! Zur Not mussten sie auch in Kauf nehmen das die Prostituierten des Honey Houses gefangen genommen werden, aber sie waren Jedi, es ging hier um das Allgemeinwohl. Da waren eine Handvoll Leute nichts im Vergleich dazu.

Entgeistert sah Arkon seinen Meister an. Wie bitte? Arkon sollte noch einen Block weiter fahren? Alleine? Wie stellte sich sein Meister das vor? Arkon war doch noch Padawan. Vielleicht schon kurz vor Ende der Ausbildung, aber Arkon fühlte sich noch nicht bereit alleine gegen eventuell anzutreffende Sicherheitskräfte zu bestehen.

Markus gab Arkon dann noch ein paar Credits und einen Zylinder. Erst dachte Arkon, dass das noch ein Credzylinder war, doch bei näheren betasten und betrachten stellte Arkon fest, dass es sich um ein Lichtschwert handelte. Sofort steckte er es sich in eine Hosentasche. Arkon hoffte darauf, dass sein Meister selbst auch noch ein Schwert bei sich trug, er konnte sich aber nicht vorstellen, dass er so fahrlässig war, ohne eigenes Schwert sich in eine mögliche Falle des Imperiums zu begeben.

Markus brachte Shana wirklich überzeugend ins Honey House zurück - man hatte das Gefühl ein Freier brachte sein leichtes Mädchen zurück - und der Taxi fuhr weiter durch die Gassen Coruscants und bog in die erste Seitenstraße. Arkon bezahlte das Taxi, bedankte sich reflexartig und stieg dann mehr oder weniger gelassen aus dem Taxi aus. Er war nun ca. 5-10 Gehminuten vom „Honey House“ entfernt und wusste nun nicht was er tun sollte. Er hatte noch eine Handvoll Credits, ein Lichtschwert und sonst nichts weiter. Er begann von der Mitte der Straße wegzugehen. In Richtung einer kleinen Imbissbude die auch Stehtische im Außenbereich hatte. Eine gute Alternative zum Nichtstun war immer noch das Essen, da kamen einem dann gute Ideen wie man weiter vorgehen konnte. Er ging an die Theke zum Straßenverkauf und sondierte das Essen das einem angeboten wurde: Duracrete-Schaschlick in Brottasche mit einer Quark-Zwiebel-Soße. Interessant. Ein Blick in das Geschäft verriet, dass der Wurm auf einer Stange aufgespießt war, die sich langsam um die eigene Achse bewegte und an der Wand hinter ihr war ein kleines Hitzefeld, welches das Fleisch röstete. Das Fleisch selbst wurde, bevor es verbrannte, mit einem Messer abgeschnitten, sodass weiteres - rohes - Fleisch gegart werden konnte. Nicht wirklich Arkons Geschmack, er schaute also weiter auf der Karte: Flederfalken-Sandwich. Auch nicht gerade appetitlich. Nach einigen weiteren ekelerregenden Essens-Angeboten hatte Arkon etwas gefunden, das für Menschen schon essbar war: ein Nerf-Brötchen. Immerhin etwas. Und zum Glück kamen Nerfs von Alderaan. Er konnte deren Fleisch also essen ohne Probleme zu bekommen. Doch da war noch das Brötchen. Der junge Padawan seufzte. Er musste also doch seine Medikamente nehmen. Arkon ging ans Tresen ran und ein dicklicher Toydarianer flog auf ihn zu. In deren typischen Dialekt fragte er schleimerisch, was der junge Mann denn bestellen wollte, Arkon erwiderte es in reinstem Alderaanischen Dialekt und der Toydarianer flog von dannen nur um nach fünf Minuten die gewünschte Mahlzeit vorbeizubringen. Arkon bezahlte und gesellte sich zu einem leeren Stehttisch. Die Umgebung mit seinen Sinnen und der Macht sondierend. Auch wenn es Nacht war, man sah es nicht. Überall leuchtete helle Reklame und die Massen die umherzogen waren sogar mehr als am Tage. Ein Griff in seine rechte Hosentasche förderte eine Enzymtablette hervor, die Arkon sofort schluckte und dann zu Essen begann. Es schmeckte ... eindeutig nach unteren Ebenen. Der typische Nerfgeschmack fehlte, doch was hatte der junge Mann auch anders erwarten können? Recht unauffällig verspeiste Arkon seine Mahlzeit und konnte dabei beobachteten wie mehrere CSF-Gleiter im aktivierten Blaulicht in Richtung „Honey House“ fuhren. Sie fuhren zumindest in die Richtung aus der Arkon gekommen war. Ein ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit, das nur zur Hälfte von seiner Mahlzeit stammte. Er musste irgendwie seinen Meister warnen, dass Gefahr in Verzug war. Doch ohne Komlink, geschweige denn ohne Komlink-Adresse seines Meister konnte er es kaum machen. Nun, selbst wenn er beides gehabt hätte würde es nicht gehen, das Imperium hörte bestimmt mit. Arkon stützte sich als mit beiden Händen auf dem Tisch ab, senkte seinen Kopf, schloss die Augen und tat so als ob er müde sei und einfach nur in sich gehen würde. Er öffnete sein Bewusstsein den Wellen der Macht - fühlte und suchte nach seinem Meister. Er suchte nach einer Präsenz von der starke Wellen in der Macht ausgingen. Er tastete vorsichtig nach seinem Meister und übermittelte kurz ein Gefühl von Gefahr und Dringlichkeit. Als er dies getan hatte öffnete Arkon leicht erschöpft die Augen und entfernte sich langsam von der dubiosen Imbissbude. Ein Ort den er niemanden empfehlen konnte. Er schlurfte langsam und unauffällig, so wie er es das Jahr als Straßenjunge getan hatte zurück zur Abbiegung, bei der sich schon eine große Menge Schaulustiger gesammelt hatte. Wahrscheinlich begann dort schon der große Trubel. Arkon beschleunigte seine Schritte und verschwand in der sich ansammelnden Menge. Langsam drängte er sich nach vorne um zu sehen was der Grund für die Ansammlung war...

[Coruscant - Untere Ebenen - Straße in der Nähe des Honey House - Menschenmenge] Arkon und viele andere Wesen
 
(Jedi / Ketaki Yen)

– Coruscant – Untere Ebenen – Gebäudeblock – Wohnung Nr. 2S9G –

Sie war überall in den Nachrichten, nicht ihr Gesicht, aber ihr Name. Miley hatte den Deckmantel abgeworfen und die Jedi wieder ins Gespräch gebracht – und obwohl sie ein Leben gerettet hatte, hatte sie gleichzeitig mehrere auf dem Gewissen. Die Holonetnachrichten flimmerten vor Ketakis Auge, als er diese, die er ursprünglich nur im Hintergrund hatte laufen lassen, verfolgte. Gestern Abend hatte es eine Razzia in einer kleinen Coruscanter Nachrichtenredaktion gegeben. Jener Sender, der noch zwei Tage zuvor von Mileys Heldentat berichtet hatte, war vom Imperium ausfindig gemacht und nieder gewalzt worden. Man hatte Journalisten umgebracht, Ketaki wusste nicht wie viele, und den Rest abgeführt. Die Nachrichteten berichteten davon, doch natürlich traute sich nun niemand mehr, dies kritisch zu kommentieren. „Aufrührer“ und „Verräter“ nannte man die, die den Mut besessen hatten die Wahrheit auszusprechen. Einige von ihnen hatten das Glück, bereits tot zu sein. Die, die man mit genommen hatte, erwartete die Folter. Alleine bei dem Gedanken wurde dem Jedi-Ritter schlecht und er schaltete die Nachrichten ab. Miley musste das nicht unbedingt sehen, wenn sie zurück kam, auch wenn sie früher oder später ohnehin davon erfahren würde. Der Twi’lek mit der türkisfarbenen Haut ging zum Fenster hinüber, wovon es nicht viele gab. Die Wohnung hatten sie vor rund zwei Wochen bezogen. Sie lag in einem dieser riesigen Wohnblöcke, in denen man die Massen der unteren Ebenen unterbrachte. Es war der zweite Wohnblock in einem bestimmten Gebiet, die Wohnung lag im neunten Stockwerk und ihre Tür war die siebte nach der großen Treppe – Nr. 2S9G. Es war Rätin Chesaras Wunsch gewesen, dass sie die Wohnung mieteten und sich somit eine zweite Rückzugsmöglichkeit neben dem Honey House erschufen. Eines Tages, so hatten die Jedi befürchtet, würden sie die Gastfreundlichkeit von Sarah Sarai nicht mehr in Anspruch nehmen können. Neben Nr. 2S9G hatten sie auch noch Nr. 2S11M gemietet, eine zweite Wohnung zwei Stockwerke über dieser. Bisher schlief Miley dort, während Ketaki hier unten blieb. Ihn störte das, aber sie hatte darauf bestanden. Seit ihrem letzten Streit hatten sie sich noch nicht wieder richtig versöhnt und Miley war nicht zu viel mehr bereit als gemeinsam zu essen und sich zu unterhalten. Sie war zwar nicht mehr ganz so bissig wie am Anfang, aber verziehen hatte sie ihm auch noch nicht.

Genervt von den negativen Nachrichten im Holo-TV stand Ketaki auf. Die Wohnung war nicht besonders groß, bestand aus knappen 40 Quadratmetern, wie alle anderen Wohnungen in diesem Wohnblock auch. Der Einfachheit halber besaßen sie alle mehr oder weniger den gleichen Grundriss. Es gab ein Schlafzimmer, ein Kinderzimmer, eine winzige Küche mit angrenzendem Wohnraum und natürlich ein Bad. Das war nicht besonders viel, aber es reichte, zumindest für ihn. Er schlief zur Zeit in dem Schlafzimmer, aber auch auf dem etwas lädierten Sofa im Wohnraum konnte jemand schlafen, oder in dem – zugegeben recht kleinen – Bett des Kinderzimmers. Ein Ewok vielleicht, oder ein Chadrafan. Die Küche ließ zu wünschen übrig: Es gab zwei Töpfe und das nötige Geschirr, damit eine vierköpfige Familie ordentlich essen konnte. Die Gläser waren seltsam fleckig und die Messer hatten Rostflecken. Trotzdem, man konnte es aushalten, wenn man nicht zu penibel war. Das Gute an dem Wohnblock war, dass die Bewohner kamen und gingen. Man lief nie durch die Gänge, ohne irgendwem zu begegnen. Es war immer etwas los – Menschen, Twi’leks, Rodianer, sogar einen Wookie hatte Ketaki einmal gesehen. Hier konnte man gut untertauchen. Einblenden mit den Massen. Es war ein gutes Versteck, wenn man unerkannt bleiben wollte, auch wenn das Leben im Honey House vom Ambiente her schöner und angenehmer gewesen war.


– Coruscant – Untere Ebenen – Gebäudeblock – Wohnung Nr. 2S9G –
 
Klick mich!!!

[Coruscant - mittlere Ebenen - Luftstraße - VAAT/e] Sgt. Ennada, 7 Polizisten, 7 501-Z Polizeidroiden

Der Variable Altitude Assault Transport mit der Bezeichnung "Streife 98" hatte eine stationäre Position über einer der vielen Luftverkehrskorridoren von Coruscant eingenommen und überprüfte via Scanner die Geschwindigkeit und den Abstand der Gleiter untereinander. Es war klar, dass bei solch einer Verkehrslast wie auf Coruscant nicht alle Gleiter überprüft werden konnten und auch viele wurdem vom automatischen Verkehrsleitsystem gesteuert, doch es gab immer wieder reiche Mitglieder der Oberschicht, die sich nicht daran hielten. Und selbst wenn sie nicht alle Verkehrssünder aus dem Verkehr ziehen konnten zeigte die CSF doch allein durch die Anwesenheit eines VAAT/e, welches von vier RapidResponse Police Speedern eskotiert wurde, genügend Präsenz um potentielle Störenfriede einzuschüchtern. Dementsprechend wurden auch keine signifikanten Gesetzesübertretungen registriert. Nach knappen 10 Minuten Wartezeit und Abtasten der Gleiter nahm das VAAT/e auf der Luftstraße, die für Krankentransporter, Polizei, Feuerwehr und Militär reserviert wurde, Fahrt auf und flog zu einem weiteren Punkt, welchen es auf der nächtlichen Patrouille anfliegen sollte. Verfolgt wurde es von vier Droiden gesteuerten Speedern.

Sergeant Ennada stand im Passagierabteil des Fahrzeuges und schaute gelegentlich aus der Seitenluke auf die umgebende Skyline hinaus und genoss die kalte coruscantische Nachtluft. Was den Verkehr betraf gab es keinen großen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Es war einfach nur dunkel, aber sonst war die Konzentration von Luftgleiter pro Kubikmeter Luft identisch mit der des Tages. Seine Männer saßen ruhig und relativ gelangweilt auf ihren Sitzen. Im hinteren Abteil waren die Polizeidroiden und warteten geduldig auf ihre Aktivierung. Gerade hielt Streife 98 an um erneut den Verkehr zu überprüfen und Sergeant Ennada wollte wieder zu seinem Elektrobinokular greifen, da kam eine Meldung über Funk herein. Hektisch ging Jake zum Cockpit nach vorne um genauer mit zu hören.

Prioritätsstufe Eins. Das bedeutete ordentlichen Stress und dann auch noch Code Fünf. Honey House, keine Ahnung was für ein dreckiger Moloch das war, aber laut den Koordinaten war es ganz in der Nähe. Jake nickte seinem Piloten zu: "Teilen sie der Zentrale mit, dass wir unterwegs sind."

Der Pilot tippte mit seinem Zeige und Mittelfinger an seinen Helm und gab Vollschub während er in Richtung Honey House flog. Nebenbei teilte er der Zentrale mit, dass Streife 98 unterwegs war.

Das Fahrzeug ging in den Sinkflug über und der Police Sergeant hielt sich an einem Haltegriff fest.

Nach ca. 10 Minuten bretterte das VAAT/e durch die unteren Ebenen in Richtung Honey House zu. Mittlerweile hatte sich auch Streife 43 ihrem Konvoi angeschlossen und gemeinsam landeten die VAATs in der Nähe des Honey Houses. Die RapidResponse Police Speeder (insgesamt 8) verteilten sich um das Honey House und richteten ihre leichten Zwillingsblasterkanonen auf die sichtbaren Ausgänge des Bordells aus.

Jake ging nun zurück zum Waffenschrank um E-11 Blaster an seine Untergebenen zu verteilen. Als er ihn öffnete stellte er mit Ernüchterung fest, dass es nur 2 E-11 Blaster aus den Restbeständen des Militärs hier hin geschafft hatten. Er nahm einen für sich, den anderen gab er an seinen Corporal weiter. Das Privileg der höher Gestellten. Kurz bevor er und sein Corporal absitzten bellte er noch einem seiner Officers zu: "Na los! Weckt die Droiden aus dem Standby!". Mit dem E-11 in der rechten Hand und einer Blasterpistole im Holster marschierte er langsam in Richtung einer Seitengasse in der sich eine große Menschenmenge angesammelt hatte. Über die Schulter brüllte er in Richtung VAAT: "Das Ding soll wieder abheben und uns Deckung aus der Luft geben und die Droiden sollen diese verdammten Schaulustigen vertreiben und danach die Zugangsstraßen abriegeln. Jeder der sich wiedersetzt wird festgenommen! Los, los, los. Bewegt euch ihr Hunde!"

[Coruscant - untere Ebenen - Vor dem Honey House] Sgt. Ennada, 7 Polizisten, 7 501-Z Polizeidroiden

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-- Rrayn Barator | Mitglied der Defender --​

[ Coruscant – Untere Ebenen – Alter Wohnblock – Wohnung 4B | Rrayn, Tehm, Cris, Rumer, Ramón, Noa und weitere Defender ]

Die kleine Cortina stand ja ganz schön neben sich. Sie hatte mit einem Rockstar rumgemacht? Großartig. Rrayn rümpfte die Nase. Das hier war kein Kinderspielplatz und die Cortina hatte hier in dem Zustand nichts verloren. Ihm gefiel auch nicht, wie sie seinen neuen Rekruten mit den Augen auszog – oder besser gesagt: Wie sie ihn ausgezogen hätte, wäre der Mensch nicht schon nackt gewesen. Nach mehrmaligen, Missfallen ausdrückenden, Blicken setzte Tehm sich schließlich auch in Bewegung und schickte sie raus. Na also. Der Zabrak atmete tief durch. Zurück zum Geschäftlichen. Cris Sheldon schien noch nicht ganz so weit. Der Soldat fingerte jetzt an seinem Handtuch herum. Kleidung wäre wirklich angebracht. Rrayn tat, als hätte er das alles nicht bemerkt und setzte dort an, wo sie vor dem Auftreten der betrunkenen Cortina aufgehört hatten.

„Also … Kleidung. Ja. Ich bin sicher, wir haben etwas passendes hier.“

Eine Reihe simpler Shirts und Hosen hatten sie hier immer parat liegen. Das Problem hatte sich schon bei anderen Patienten ergeben, wobei Sheldon mit seiner Standardgröße Glück hatte – dem Feeorin, der vor kurzem noch ihr Gast gewesen war, hatten sie nicht viel anbieten können.

„Was die Waffe betrifft …“

setzte Rrayn nachdenklich an und betrachtete Sheldon noch einmal genauer.

„Das wird bis morgen warten müssen. Wir haben hier keine allzu großen Reserven. Allerdings haben Sie hier auch nichts zu befürchten.“

Sie würden ihm einen Blaster oder ähnliches überlassen müssen, so viel war klar. Der Mensch konnte nur Vertrauen zu ihnen gewinnen, wenn sie ihm zeigten, dass sie ihm ebenfalls trauten. Aber bis dahin würde er noch einmal mit dem Chef reden müssen. Manchmal, dachte Rrayn bei sich, wäre es doch ganz schön praktisch einen Jedi hier zu haben – auch wenn die Machtnutzer ihnen bei der Geschichte um Pierre les Gray einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten. Cris Sheldon war immer noch undurchschaubar und die Jedi konnten schließlich Gedanken lesen oder sowas. Für die wäre es ein leichtes ihm schnell mitzuteilen, ob sich der Aufwand lohnte oder nicht.
Aber da er keinen Jedi hatte, würde er es selbst herausfinden müssen. Rrayn nickte Cris unbestimmt zu. Es war schon spät und er würde sich jetzt ebenfalls zurückziehen.


„Sie können in diesem Zimmer übernachten. Eine kleine Nasszelle haben wir ja einbauen lassen.“

„Nasszelle“ war vielleicht etwas übertrieben, „klein“ hingegen nicht. Jedes der Zimmer verfügte über eine mobile Hygieneeinheit: Vier Wände mit Waschbecken und Toilette. Irgendwer hatte diese Dinger aufgetrieben und man hatte beschlossen die Zimmer der Wohnung 4B damit aufzurüsten. Hübsch war es nicht, luxuriös auch nicht. Aber praktikabel.

„Ich schicke Rumer gleich, mit der Kleidung. Ansonsten sehen wir uns morgen. Ruhen Sie sich aus, Sheldon. Es gibt viel zu tun.“

Und mit diesen Worten wandte sich der Zabrak ab, durchquerte das Zimmer, in der die Cortina seelig schnarchend auf der Couch schlief, bat Rumer, sich um die Kleidung für Cris zu kümmern und verschwand dann selbst in einem der leerstehenden Zimmer. Er blieb nicht immer hier über Nacht, aber dieser Tag war – obwohl er die meiste Zeit in einem abgewetzten Ledersessel verbracht hatte – irgendwie anstrengend gewesen.

[ Coruscant – Untere Ebenen – Alter Wohnblock – Wohnung 4B | Rrayn, Tehm, Cris, Rumer, Ramón, Noa und weitere Defender ]
 
[Coruscant - Hoher Orbit – ISD II Obedience – Admiralsquartier – Dinnersaal] High General Krynn Celda und Elysa

Die schlanke Corellianerin tupfte sich mit der Serviette behutsam die Lippen ab, und ließ das Dinner noch einmal Revue passieren. Das drei Gänge Menü war um das geschmortes Grazerfleisch herum aufgebaut gewesen und schloss phänomenal mit einem Lipanabeeren-Honigkuchen ab. Hapanischer Goldwein war das Getränk des Abends, wie der Name bereits implizierte war jener in der Beschaffung äußerst kostspielig. Sie musste sich unbedingt das Rezept für ihren Steward geben lassen, denn auch wen Lipanabeeren so sündhaft teuer waren, so deliziös und exquisit gestaltete sich auch der Geschmack. Elysa kam nicht umher sich einzugestehen, dass sie sich an gewisse Dinge, die ihr Rang mit sich brachte doch schon gewöhnt hatte. Mit dem letzten Bissen Kuchen, dessen Geschmack noch ganz frisch in ihrer Erinnerung war, hatte man wohl auch den Startschuss für den eigentlichen Anlass der Einladung gegeben. Die Serviette zur Seite legend lächelte sie sachte und eröffnete:

„Nun, nachdem sie mich mit kostbaren Delikatessen milde gestimmt haben, können sie ihre Bombe platzen lassen, auf die sie unzweifelhaft zu sprechen kommen wollen.“

Der High General lachte ertappt auf.

„Ganz so schlimm ist es nicht, keine Sorge. Ich bin nur gerne ein guter Gastgeber, denn in einer entspannten Umgebung, in der man nicht immer darauf achten muss, was man sagt, lässt es sich gleich viel effizienter, zusammen arbeiten. Und wenn ich mich nicht täusche, haben wir einige gemeinsame Interessen, so dass uns eine Kooperation leicht fallen sollte.“

Elysa nickte behutsam, um ihn einzuladen das Angesprochene zu erläutern.

„Ich habe gesehen, dass sie bereits mit Fleet Admiral Peridan angeeckt sind, was die Finanzierung und Realisierung der Venator-Klasse Sternenzerstörer betrifft. Sie haben geplant gehabt ein oder zwei davon wieder in Dienstzustellen, um die Effektivität dieser als Trägerschiffe konzipierten Sternenzerstörer zu testen?“

„In der Tat, die von uns verwendeten Eskortträger sind dem vergleichbaren Liberator-Klasse Transportkreuzer der Republik nicht gewachsen, tragen jedoch eine identisch große Anzahl an Jagdmaschinen. Bedingt dadurch, dass der Flottennachschub sich bei der Kiellegung jedoch vermehrt auf Vindicator-Klasse Kreuzer fokussiert, haben wir nicht einmal eine vergleichbare Eskortträgerflotte. Derzeit besitzt die Republik weiterhin eine Raumüberlegenheit bei den Jagdmaschinen, wir sollten in der Regel mit einem Zahlenverhältnis von eineinhalb zu eins, mit ihnen gleichziehen. Da sich die einzelnen Kampfgruppen in der Schiffsanzahl in der Regel ähneln und somit oftmals auch in der Anzahl der verfügbaren Jagdmaschinen geraten wir hier also ins Hintertreffen, sobald ein Liberator Kreuzer ins Spiel kommt. Wenn wir einen Eskortträger einer Kampfgruppe zuteilen, wird dieser in der Regel gegen einen leichter oder mittlerer Kreuzer ausgetauscht, was wiederum dazu führt, dass wir in der Kreuzeranzahl unterlegen wären. Derzeit könnte man, sollte man auch nur jeder Flottille – welche aus drei Kampgruppen besteht - einen Venator-Klasse Sternenzerstörer zur Verfügung stellen, wäre das angestrebte Zahlenverhältnis von eineinhalb zu eins in 77 Prozent der Fälle gegeben. Ebenso wird ein Venator ein unattraktives Ziel, sobald seine Jagdmaschinen gestartet sind, da diese Schiffe laut Aufzeichnungen doch recht zäh sind, aber im gleichen Atemzug nicht für einen Schlagabtausch mit Schlachtschiffen geeignet sind. Zumindest für die Angriffsflotten sollte man dies also in Erfahrung ziehen, solange wir nicht die Kapazitäten haben, um unsere Raumjägerbestattung komplett auf Schildgeschützte Maschinen umzustellen.“

Krynn Celda hatte ihr aufmerksam gelauscht, auch wenn sie sich sicher war, dass er diese Argumentation bereits aus einem Bericht kannte.

„Die Begründung des Flottennachschubs war, dass dieses Experiment zu teuer wäre und dringend für Imperiums-Klasse Sternenzerstörer benötigte Werftplätze unnötig blockieren würden, da derzeit kein funktionsfähiger Venator mehr im Umlauf ist. Das Totschlagargument war der vergleichsweise lächerliche Kampfwert eines Venators in Anbetracht der tatsächlichen Tonnage, die über der eines Sieges-Klasse Sternenzerstörers liegt. Ganz zu schweigen, dass man die Ausschüsse einiger Produktionsstätten umstellen müsste, um einige spezielle Komponente herzustellen, da der Venator zwar in einigen, aber eben nicht in allen Punkten dem Sieges-Klasse Sternenzerstörer ähnelt und man auch für diese nur noch gelegentlich Ersatzteile produziert. Kiellegungen für die alten Sieges-Klasse Schlachtschiffe gab es seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr.“

Elysa kam nicht umher die eigene Frustration aus ihren eigentlich bedächtig gesprochenen Worten zu bemerken. Das Gespräch mit Fleet Admiral Peridan hatte sich damals schnell in ein hitziges Streitgespräch entwickelt, da der Admiral keines ihrer Argumente wirklich bedachte, sondern auf seiner Meinung beharrte und im Endeffekt am längeren Hebel saß und die Sache einfach aussaß. Dieser Umstand hatte die Corellianerin provoziert, dass sie dabei noch sein hämisches Gefühl der Überlegenheit durch die Macht verspürte, hatte die Sache nicht verbessert. Im Endeffekt war es aber schlicht unklug von ihr gewesen so zu reagieren, denn so war der Streit das, was der Fleet Admiral sich erinnern würde. Dennoch, Elysa war sich auch heute noch ziemlich sicher, das Peridan ihr ihre Grenzen aufzeigen wollte, selbst wenn er sie künstlich gezogen hatte.

„Sie verstehen sicherlich, wenn ich ihren Bedenken nicht komplett im Detail zustimmen kann, ich sehe aber jedoch den Nutzen in ihrem Ansinnen. Sie vermissen eine gewisse Waffe in ihrem Arsenal, und das ist auch der Punkt, den wir teilen. Denn die Bodenstreitkräfte verfügen derzeit nicht über ein planetares Angriffsfahrzeug, dass mehrere Tausend Truppen ungestört landen kann. Oh, verstehen sie mich nicht falsch, die Sternengaleonen lassen sich dadurch durchaus famos nutzen, jedoch können diese bereits mittelschwerem Abwehrfeuer nicht widerstehen, was das Risiko für eine Luftlandeoperation in kritischen Gebieten deutlich erhöht, solange die Flotte keine absolute Raumhoheit erworben und damit begonnen hat, solche Abwehrbatterien zu bombardieren. Ich vermisse derzeit schlicht die Möglichkeit einer Blitzlandung, um direkt eine zweite Front auf dem Boden zu eröffnen, und von dort gegen kritische Defensivinstallationen, seien dies nun Schilde, oder Abwehrbatterien, vorzugehen.“

Und da war wieder das gewinnende, strahlende und so mitreißende Lächeln, welches das Charisma des Generals unterstrich.

„Wie es der Zufall aber nun einmal will, bin ich der Kopf für die Forschung und Entwicklung neuer Kriegsmittel. Das gibt mir einen gewissen Einfluss, ebenso gibt ihnen der Oberbefehl über das Raumjägerkorps einen gewissen Einfluss. Das Problem ist, dass Peridan uns allein den Geldhahn zudrehen kann, wenn wir Projekte beginnen, die er nicht gutheißt. Da ich ungern bereits zu diesem Zeitpunkt einfach an ihm vorbeiarbeiten und es mir nicht mit ihm verscherzen möchte, sollten wir uns zusammentun. Denn wenn wir uns Beide für die Kiellegung einiger Venatoren stark machen, kann er dieses Vorhaben kaum einfach übergehen, zumal ich vermute, dass wir Fleet Admiral Nort ebenfalls mit ins Boot holen könnten.“

Nort hatte sich im Laufe der Zeit zu einem Pragmatiker entwickelt, und wenn sowohl sie als auch Kelda die Notwendigkeit sahen diesen Schiffstypen zu produzieren, würde er unvoreingenommen an die Sache herangehen. Seine Stimme war ebenfalls bedeutender als Elysas oder die des High Generals, da er tatsächlich ein Wörtchen mitzureden hatte, was neue Schiffe betraf, insbesondere die Kiellegung von Sternenzerstörern der Imperiums-Klasse oder schwereren Schiffen musste von Beiden genehmigt werden. Alle Schiffsklassen unterhalb der Schlachtschiffe bewilligte ein Gremium bestehend aus Offizieren der Finanzmittel, als auch Offiziere der Logistik, jeweils ansässig an den entsprechenden Werften, in Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Sektorkommando.

„Dem stimme ich zu, aber weshalb haben sie so ein Interesse am Venator?“

Elysa hatte sich ein paar Argumente zusammenreimen können, dennoch wäre seine Erklärung unzweifelhaft erwünscht, und Celda ließ die Machtnutzerin auch nicht lange warten.

„Das ist relativ schnell erklärt. Ich habe bereits Studien durchführen lassen, wenn man den Aufbau ein wenig Modulartig gestaltet, wäre es ohne weiteres möglich den Innenraum eines Venators sowohl als Träger, oder Truppentransporter, beziehungsweise auch einer Mischform auszulegen. Hinzu kommt, dass der Venator eines der wenigen Schiffe seiner Größe ist, welches auf einer Planetenoberfläche landen und selbstständig starten kann. Ebenfalls kommt hinzu, dass wie sie schon sagten, die Schiffe recht zäh sind, selbst wenn das Design etwas veraltet ist. Durch die vorhandene Kommunikationseinrichtung, könnten diese Schiffe auch als fliegende Hauptquartiere fungieren oder mit den entsprechenden Modifikationen auch als Hospitale und wären daher vielseitig einsetzbar.“

Krynn Celda hatte allem Anschein nach mehr als bloße ‚Studien’ durchführen lassen, sondern die Sache bereits durchgeplant.

„Das würde uns bei anstehenden Rückeroberungen einen bedeutenden Vorteil geben.“

Ihre Betonung implizierte, dass sie den Satz so einfach dahin gesagt hatte, was es jedoch nicht war, sondern es war ein Eingeständnis. Dass Eingeständnis, dass man Systeme, vielleicht sogar Sektoren verlieren würde, bis diese Schiffe zum Einsatz kommen konnten. Das folgende Schweigen des High Generals, verriet auch, ebenso wie sein ernster Blick, und schlussendlich, das kaum wahrnehmbare Nicken, dass er ihre Bedenken durchaus teilte. Rückeroberungen bedeuteten, dass die Republik auf dem Vormarsch war, und auch wenn andere im Oberkommando dieses Fakt gerne herunterspielten, war die Bedrohung real. Es war für Elysa beruhigend zu wissen, dass sie mit dieser Meinung nicht allein da stand.

[Coruscant - Hoher Orbit – ISD II Obedience – Admiralsquartier – Dinnersaal] High General Krynn Celda und Elysa
 
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[Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B] - Noa, Rrayn, Them, Cris

Cris wusste nicht, ob ihm sein Gesicht merkbar entgleiste, als die junge Frau – Noa war also der Vorname, den der ehemalige Sturmtruppler automatisch im Bereich möglicherweise relevanter Informationen abspeicherte – jovial feststellte, dass sie sehr wohl zu der Widerstandsgruppe gehörte, aber derzeit offenbar keinen Tätigkeiten im Sinne der Sache nachgehen musste. Natürlich musste sie das nicht – in ihrem Zustand eignete sie sich höchstens als Zielscheibe für gelangweilte CSF-Patrouillen oder Ablenkung eines Suchdroiden. Dummerweise bedeutete das jedoch auch, dass sie den subtilen Hinweis, zu verschwinden, nicht aufgeschnappt hatte. Damit war aber nicht zu rechnen gewesen.


„Einen Rockstar also, aha…“, murmelte er betreten, als sie scheinbar den Entschluss fasste, ihre jüngste Eroberung (womöglich in allen pikanten Details) vor ihm auszubreiten, konnte aber nicht umhin, ein wenig zu schmunzeln… wenn diese hingeworfene Bemerkung auch ein gewisses Gefühl der Wehmut in ihm auslöste. Schließlich hatte auch er seine Kontakte mit der galaktischen… Prominenz gehabt. Und mehr als das. Wie es Akemi derzeit gehen mochte? Drehte sie einen Film auf irgendeinem malerischen Urlaubsplaneten des galaktischen Kerns, trieb sie sich auf durch Glanz und Glitter dominierten Empfängen der High Society herum? Was auch immer davon… sie war besser dran als hier, in Coruscants unteren Ebenen, im Kreuzfeuer zwischen imperialen Sturmtruppen und prorepublikanischen Widerstandskämpfern. Besser als in seiner Welt.
So sehr in Gedanken versunken hatte Cris vollkommen verpasst, dass sich eine weitere Person zu ihnen gesellt hatte und offenbar Anstalten Machte, Noa Cortina behutsam aus dem Raum zu lotsen, anscheinend vollkommen im Bilde darüber, dass ihr Auftreten das Vorhaben des Zabrak Rrayn mitnichten beförderte. Erleichtert zumindest darüber, dass er nicht mehr Gefahr lief, sich vollkommen vor ihr zu entblößen – abseits davon hatte er das kurze Gespräch mit Noa tatsächlich als angenehm und erheiternd empfunden – entbot Cris ihr ein leichtes Kopfnicken, als sie schließlich protestierend hinausgeführt wurde.
Der Zabrak beeilte sich dann auch, das geschäftliche schnell hinter sich zu bringen. Eine Waffe würde Cris also erst später erhalten – eine Bedingung, die er kopfnickend akzeptierte, wenngleich er sich selbst auf Mon Calamari im Hauptquartier der republikanischen Werftanlagen unbewaffnet zu verwundbar fühlen würde – und die Details mit der Kleidung wurden geklärt. Mehr konnte er nicht erwarten, weswegen er dem Nichtmenschen ein dankbar gemeintes Lächeln entbot, als dieser schließlich seinen Abschied nahm.
Nunmehr alleine in dem kleinen Zimmer sah Cris sich um. Es war nicht das Grand Imperial – aber es war auch nicht eine feuchte Mulde hinter einem Berg aus Betonbrocken, was in etwa die Durchschnittsübernachtungsmöglichkeit im Dienste der Nova Force dargestellt hatte, ständig in der Gefahr lebend, von einer imperialen Patrouille – Droiden, CSF, Sturmtruppen oder gar Coruscant-Wachen – oder einer rivalisierenden Söldnertruppe aufgespürt zu werden. Das hier versprach die erste halbwegs ruhige Nacht seit Wochen zu werden.
Leicht nachdenklich legte Cris sich zurück auf das Bett – vielleicht war es tatsächlich an der Zeit, sich seinem vermeintlichen Schicksal nicht mehr widerspruchslos zu fügen, sondern wieder den eigenen Pfad durch den Dschungel des Daseins zu schlagen… mit diesen nicht unbedingt ermutigenden Gedanken schlief er ein.

Am nächsten Morgen stellte Cris fest, dass er sowohl bestens ausgeruht war – auch der Muskelkater war verschwunden – sondern sich nun auch endlich in einen Satz nicht unbedingt topmodischer, aber unauffälliger Zivilkleidung im coruscantischen Stil einkleiden konnte, die ein Mitglied der Gruppe für ihn dort deponiert hatte. Die Kleidungsstücke waren schwarz – was Cris als angemessen erschien, passte es doch so gut zu den Schatten der Unteren Ebenen. Falls diese Wohnung sich in den Unteren Ebenen befand – eine Möglichkeit, seinen Standort genauer festzustellen, hatte er bisher nicht gehabt.
Nachdem er sich in der winzigen Nasszelle in einen präsentablen Zustand gebracht hatte und in seine neue Kleidung geschlüpft war, verließ Cris den kleinen Raum, allerdings nur um festzustellen, dass er offenbar weniger geschlafen hatte als er dachte. Der zentrale Raum der Wohnung – ausgestattet mit ein paar Wohnzimmermöbeln, die ihre besten Tage bereits hinter sich hatten – war bis auf eine Person leer und diese Person lag schlafend auf dem Sofa. Automatisch bewegte Cris sich leiser – es schien ihm keine gute Idee, Noa Cortina aufzuwecken. So gut gelaunt sie am gestrigen Abend gewesen sein mochte, so furchtbar musste es ihr gehen, sobald sie ihre Augen öffnete. So lernte man aus seinen Fehlern.
Seines üblichen Morgenrituals des Waffenreinigens beraubt, ließ Cris sich schließlich behutsam in einen zerschlissenen Sessel neben dem Sofa sinken. Und dabei hieß es doch immer, Frauen wären physisch nicht mal in der Lage, zu schnarchen… Noa hingegen schnarchte fast so laut wie Akemi :-)p).
Beiläufig griff Cris nach einem angegriffenen Datenblock auf einer Ablage neben dem Sessel, über den sich scheinbar Verbindung zu den offiziellen – also imperialen – Nachrichtendiensten des Holonetzes zugreifen ließ und begann zu lesen.


[Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B] - Noa, Cris, Defender (irgendwo)
 
[Coruscant, verwaistes Industriegebiet, Loronar Fabrications Tower, Dachplattform]

Der faulige Wind brachte keine Erfrischung, als er die Spitze des langsam zerfallenden Turmes aus Durabeton und mächtigem Stahl durchzog, der wie ein einsames Mahnmal hoch über allen übrigen Gebäuden im Umkreis thronte, in einem Viertel Coruscants, das – weit ab von Imperial City und dem ehemaligen Tempel des Jedi-Ordens – fast so vergessen war wie die Zeit, an der das Sonnenlicht noch seinen Weg bis an die tatsächliche Oberfläche des Planeten gefunden hatte. Coruscants Industrie war aufgeblüht und wieder eingegangen und hatte in diesem Teil des Planeten nichts zurückgelassen als langsam dem Verfall nachgebende Ruinen, ab und an sogar noch betrieben von zurückgelassenen Wartungsdroiden und aus den Inventarlisten verschwundenen Energiegeneratoren tief in den Eingeweiden des Planeten. Ein passender Ort, schließlich war es das Imperium, das dieser Tage ebenfalls langsam den unausweichlichen, endgültigen Tod eines dem Zahn der Zeit hilflos ausgelieferten Kadavers starb, eine Tatsache, der gegenüber viele seiner Diener und Vasallen ebenso blind waren wie die Droiden in den Ruinen, die für die Profite von Konzernen arbeiteten, die längst aufgehört hatten, zu existieren, unermüdlich angetrieben nur von ihrer letzten und niemals wieder aufgehobenen Programmierung. Willenlose Automaten. Doch war die Wahrheit nicht gefährlich, wenn sie den eigenen Daseinszweck annullierte?
Der Wind peitschte in einem letzten Aufbäumen durch Strähnen roten Haares, ehe er schließlich abflaute und Raum ließ für die schwere, feuchte Luft Coruscants, in diesen Höhenlagen vielleicht etwas erträglicher als näher an der Sonnenlichtgrenze, näher an den unermüdlich qualmenden Schlote der nutzlosen Fabriken und Kraftwerke. Am Horizont versank die kränklich orangenfarbene Sonne hinter Wolken aus Dunst und weiteren vereinzelten Gebäuden, die es mit der Höhe des Turmes aufnehmen konnten, und spendete einen letzten Rest Licht und Wärme, ehe dieser Teil des Planeten wieder von der Nacht würde heimgesucht werden. Die einsame Gestalt auf der Dachplattform beabsichtigte nicht, dann noch hier zu sein und dieses Panorama des Niedergangs auf sich wirken zu lassen.


„Commodore?“

Der Blick wanderte vom trostlosen Ausblick vorbei am auf der Plattform gelandeten TIE-Defender, in dessen Cockpitscheibe sich die letzten Sonnenstrahlen nun intensiv spiegelten, hin zu der Quelle dieses ersten akustischen Signals weiteren intelligenten Lebens in den ansonsten lediglich von Falkenflüglern behausten luftigen Höhen des ehemaligen Loronar-Turmes.
Stahlgraue Augen begegneten dem Blick, bar jeder Emotion, abgestumpft, vermutlich als Resultat dessen, was Lieutenant Eren Tschel, seines Zeichens zweiter Waffenoffizier der Corona-Fregatte Viper, in den letzten Tagen hatte beaufsichtigen und mit ansehen müssen. Die einst makellose Uniform des Offiziers wirkte zerknittert, verschwitzt und war an einigen Stellen mit altem Blut befleckt. Nun, er hatte den Turm seit geraumer Zeit nicht mehr verlassen und würde es auch nicht, bis seine Aufgabe hier beendet war.
Hinter Tschel hatten zwei Sturmtruppler den Zugang in das eigentliche Gebäude verlassen, eine Last mit sich schleppend, die zwar formal noch lebte, in ihren Begriffen allerdings so gut wie tot war. Nichts an der Kleidung Garan Harimans erinnerte noch an die Uniform eines Untersekretärs der imperialen Verwaltung – blut- und schweißdurchtränkte, schmutzige Fetzen. In Tschels Augen schien irgendetwas zu Flackern, als der Gefangene hinter ihm ein gequältes Stöhnen von sich gab, vermutlich, weil die letzten Sonnenstrahlen seine Dunkelheit gewöhnten Augen schmerzhaft blendeten.


„Sie haben mich rufen lassen, Lieutenant?“ Mit dieser eher als Feststellung formulierten Frage schien ein eisiger Hauch über die Plattform zu ziehen, der den jungen Lieutenant aus seiner Lethargie riss und leicht zurückzucken ließ. Anscheinend war der Schleier des geschehenen nun genug gelüftet, dass er sich bewusst machen konnte, in wessen Gegenwart er sich befand.

„Jawohl, Ma’am.“

Immerhin hatte Tschel sich bereits wieder im Griff.

„Captain Asakawa glaubt, dass eine Fortsetzung der… der Verhöre keine Ergebnisse verspricht. Sie hat den Abbau unserer… Basis veranlasst und bittet Sie um eine Einschätzung, was nun mit dem Gefangenen geschehen soll.“

Alynn Kratas’ oberflächlich keine Emotion verratenden Augen richteten sich für einen Augenblick auf die zusammengesackte Gestalt des Gefangenen, seine schmutzigen Lumpen ein interessanter Kontrast zu den elfenbeinfarbenen Panzern seiner Bewacher. Garan Hariman war Untersekretär im Amt für Umweltkontrolle und Wartungsaufgaben der imperialen Verwaltung auf Coruscant und unglücklicher Endpunkt einer Untersuchung, die als Ausgang die Feststellung gehabt hatte, dass einige Widerstands- und sonstige gegen das Imperium eingestellte Gruppen die Abwasserkanäle des Planeten allzu leicht für ihre Zwecke hatten nutzen können. Die Spur war schließlich bis in Harimans Abteilung verfolgt worden, eine Spur aus Credits, wohlgemerkt, die der subalterne Bürokrat in seiner Gier nur unzureichend kaschiert hatte. In aller Stille hatte Alynn den Beamten hierher, in den Loronar-Turm, eines von etlichen verlassenen Industriegebäuden auf Coruscant, bringen lassen, um eine ihr zutiefst zuwidere Aussprache etwa mit dem zuständigen Gouverneur oder gar dem Geheimdienst zu vermeiden. Was diese Institutionen betraf, so war Garan Hariman Opfer eines bedauernswerten Unfalls geworden.
Im Laufe der Untersuchungen hatte sich Alynns Flaggkommandantin zudem als äußerst begabt in Sachen spezieller Verhörtechniken erwiesen und war von ihr mit der Durchführung der Befragungen betraut worden, mit dem auf der Viper entbehrlichen Tschel als Verantwortlichen der Absicherung des Komplexes. Das war vor zwei Wochen gewesen – jetzt schienen die Verhöre am Ende angelangt zu sein. Wie auch die kümmerliche Existenz Garan Harimans.


„Und welche Resultate können Sie mir präsentieren, Lieutenant?“

Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen fühlte Tschel sich, als würde er in diesem Moment gefesselt auf einen Operationsstuhl Asakawas Schmerzstimulierern, Zangen, Nervengiften und Klingen gegenübertreten müssen.

„Captain Asakawa glaubt, dass der Gefangene uns alles gesagt hat, was er weiß.“

Der Lieutenant schluckte mühsam.

„Aber… er weiß nicht viel. Keine Namen, keine Kontaktdaten. Der Widerstand verwischt seine Spuren deutlich besser als Mister Hariman…“

Alynn verkniff sich ein frustriertes Zischen. Vier Wochen, davon zwei Wochen Verfolgung der Spur bis in Harimans Büro, vollkommen umsonst. Diese Spur hatte sich als solider erwiesen als selbst die zum Twi’lek Canze’olan, aber jetzt stand sie, wieder einmal, vor einem großen Nichts. Wieder und wieder entzogen sich der Widerstand und die Jedi ihrem Zugriff und machten es wahrscheinlicher, dass selbst die regulären Behörden des Planeten befriedigendere Erfolge vorweisen konnten.

„Wir… wir bekamen Meldungen, dass in den Unteren Ebenen irgendetwas vorgeht“, wagte Tschel, erneut das Wort zu ergreifen. Die Tatsache, dass Alynns Blick sich von Hariman auf ihn verlagerte, brachte den Lieutenant augenblicklich zum Schweigen.

„In den Unteren Ebenen geht dauernd etwas vor, Lieutenant. Überlassen Sie derartige Meldungen den… Polizeikräften.“

Sollten irgendwo tatsächlich Jedi auftauchen, würden die ohnehin vollkommen überforderten Sicherheitskräfte ohnehin aus vollem Halse nach Verstärkung schreien.


„Kehren Sie mit Captain Asakawa zur Viper zurück. Sie sind hier fertig.“

„Und Hariman?“

Beiläufig zog Alynn ihre SE-14r aus dem Holster, richtete sie ohne den Blick von Tschel abzuwenden auf den Gefangenen und schoss. Ein dumpfes Plumpsen verriet, dass die beiden Sturmtruppler reflexartig zurückgetreten waren und den nunmehr wirklich toten Gefangenen fallen gelassen hatten.

„Entsorgen Sie ihn.“

Sie wandte sich in Richtung des TIE-Defenders um und fügte noch im Gehen hinzu:

„Dafür sollte es auf diesem Planeten Gelegenheit genug geben.“

[Coruscant, verwaistes Industriegebiet, Loronar Fabrications Tower, Dachplattform] – Alynn, Lieutenant Tschel, Soldaten
 
[Coruscant - mittlere Ebenen - Wohngebäude - Vom GD bereitgestelltes Quartier] alleine

Der GD Operative öffnete die Nachricht, die anscheinend lediglich aus einer Textdatei bestand.

Absender: NRGD Coruscant
Empfänger: Operative James Lindberg
Einstufung: Confidential

Wir haben die Information, dass sich der menschliche Waffenhändler Seb Vermalen momentan in der Nähe ihrer Position aufhält.
Mr. Vermalen wird offen vom Imperium unterstützt und liefert Waffen an Regimeregierungen und kriminelle Gruppen im Hoheitsgebiet der Neuen Republik.

In der Neuen Republik wird Mr. Vermalen vor allem wegen illegalem Waffenhandel (Verbreitung von Kriegswaffen), Verbindungen zu kriminellen und terroristischen Vereinigungen, Hochverrat gegen die Republik, schwerer Brandstiftung und Widerstand gegen die Staatsgewalt strafrechtlich verfolgt. Der NRGD stuft Mr. Vermalen als gefährlich ein.

Momentan hält er sich im Hotel "Crown" in den mittleren Ebenen auf. Er wird sich wegen Geschäften mit imperialen Vertretern noch zwei Tage auf Coruscant aufhalten.
Mr. Vermalen ist nahezu unbewacht. Lediglich der Sicherheitsdienst des Hotels und sein Leibwächter könnten ein eventueller Störfaktor sein.

Halten sie sich für die Beseitigung des Sicherheitsrisikos bereit.
Weitere Informationen finden sie im Anhang.


Jamie schloss die Nachricht und fuhr sich durch die Haare. Da war es wieder. Er war der Mann für die Drecksjobs. Beim Aufstehen legte er das Datapad auf den Tisch in der Mitte des Quartiers.
Seit er vor vielen Jahren in die Hände des Hutten fiel, war dies gewissermaßen sein Talent gewesen.
Und seit der Geheimdienst der neuen Republik ihn vor drei Jahren aufgeschnappt hatte war dies sein Beitrag zu einem großen Puzzle. Niemand würde diesen Beitrag würdigen. Besonders nicht aus der Neuen Republik. Jamie war nicht doof. Er wusste wie der Hase lief.
So Recht mochte dies garnicht in das Bild der Neuen Republik passen und vielleicht stimmte das ja auch.
Doch sie befanden sich im Krieg. Und es würde immer einen geben der dem Guten in der Galaxis ein fürchterlicher Dorn im Auge sein würde.
Jamie war der grobe, blonde Tatooiner der den Dorn entfernte. Und er war gut darin.

Er stellte seine Armbanduhr und streifte sich eine dunkelblaue Jacke über.
Er musste ein paar Recherchen nachgehen bevor er diese undanbare Aufgabe übernehmen konnte.


[Coruscant - mittlere Ebenen - Wohngebäude - Vom GD bereitgestelltes Quartier] alleine
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | mit Shana ::.


Shana und Markus waren nun also innerhalb des Honey Houses, welches zu allem Übel auch noch vom imperialen Geheimdienst überwacht wurde. Markus hatte mit Hilfe der Macht einige Späherdroiden ausfindig machen können. Noch waren sie nicht aufgefallen, zumindest hoffte Markus, dass ihre Tarnung als H*re und Freier gut genug war, um die Feinde auf vorerst auf Abstand zu halten.
Drinnen mussten sie erst einmal in den oberen Stock, den langen, schmalen Gang mit den zahlreichen Schlafzimmern entlang, bis sie zu dem Durchgang zum hinteren Bereich kamen. Dort trennten sich ihre Wege vorerst, denn die Schülerin musste seinen Worten Folge leisten. Mark setzte sie in der Küche ab, wo sie sich etwas zu trinken holen sollte, um wieder einigermaßen nüchtern zu werden. Er wollte in der Zwischenzeit die restlichen Jedi, die sich noch im Haus aufhielten warnen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Haus gestürmt werden würde, da war er sich fast sicher.

In einem Zimmer, das als Aufenthaltsraum diente, begann er mit seiner Suche, doch vergebens. Auch der kleine Trainingsraum war leer. Hier blieb er stehen, schloss die Augen und konzentrierte sich. Mit geschlossenen Augen fiel es ihm immer leichter, seine Umgebung nach Präsenzen abzusuchen. Es erschien ihm alles in leuchtenden Silhouetten und Schattierungen vor seinem inneren Auge. Es gelang ihm zu sehen, dass sich gerade niemand hier aufhielt und in Gedanken lobte er die Geschäftigkeit der Jedi, welche wohl gerade alle ausgeflogen waren. Nun galt es aber noch alle Indizien für die Anwesenheit der Ordensbrüder einzupacken und selbst zu verschwinden. Die Lider öffneten sich schlagartig und der Jedi-Meister sah sich im Raum um. Sie hatten nicht viel ins Honey House gebracht, das hatte er schon die ganzen letzten Tage beim Training gemerkt. Die Räumlichkeiten standen fast leer. Nichts war auffällig, bis auf den Inhalt der Kisten, denn darin befanden sich ein paar Trainingsschwerter.
Der Corellianer wandte das Haupt und traf eine schnelle Entscheidung. Die Schwerter mussten mit, aber dafür brauchte er einen Beutel oder so etwas. So schnell es ging, verließ er den Raum und suchte sein Quartier auf. Seine persönlichen Sachen würden hier bleiben müssen. Mehr als Kleidung hatte er nicht in der Kommode verstaut und es war nichts Neues mehr, dass man als Jedi immer wieder aufs Neue einkaufen gehen musste... Ein Rucksack lag unter dem Bett und war genau das, was er gesucht hatte. Zumindest ein Shirt und eine Hose wurden reingestopft, bevor er sein Zimmer wieder verließ und nebenan in Arkons Quartier eilte. Er erinnerte sich daran, dass dieser ihm ein Foto von seinen Eltern gezeigt hatte. Markus wusste nicht, ob er es mit sich genommen hatte, doch er musste sicher gehen, dass es nicht hier blieb, wo die Soldaten es finden konnten und auf ihre Spur kamen. Es dauerte ein paar Minuten, in denen er die Schubladen der Kommode durchforstete, unter den Kissen suchte und schließlich den Schrank öffnete, wo am Boden ebenfalls ein Rucksack lag.


"Der ist auf jeden Fall hilfreich!"

Mark nahm das älter anmutende Stoffstück aus dem Schrank - Sein eigener Rucksack war auf jeden Fall neuer, als der des Padawans - und öffnete die Seitentaschen, immer noch auf der Suche nach dem Bild. In diesem Augenblick spürte er etwas, das ihn einen Moment innehalten ließ. GEFAHR! Instinktiv schloss der junge Mann die Augen und atmete tief durch. SCHNELLER!! Plötzlich schlug er die Augen wieder auf und nickte.

"Danke, Arkon!"

, flüsterte er und griff in die letzte Tasche, welche er eben geöffnet hatte. Da war das Foto! Mit dem Gefühl, zumindest einen Beweis von diesem Ort entfernen zu können, schob er es in die Hosentasche und schloss den Sack, mit dem er zurück zum Trainingsraum lief, wo er sich schwungvoll vor den Kisten auf die Knie fallen ließ und sofort damit begann, deren Inhalt in die Säcke zu packen. Es blieb nicht mehr viel Zeit! Hoffentlich hatte Shana sich einigermaßen regeneriert. Sie konnten sich keine Fehler leisten, wenn sie auf der Flucht waren. Flucht, ein guter Zeitpunkt sich darüber gedanken zu machen, wie diese ablaufen sollte. Das Gebäude wurde sicher bald umstellt und sie würden nicht einfach so hinausspazieren können... Andererseits, hatte man sicher Aufnahmen von ihnen in der Hand. Wenn sie sich nicht mehr blicken ließen, würde man Verdacht schöpfen. Der letzte Metallzylinder wurde eingepackt und der Deckel der Kiste wieder geschlossen. Mark rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn, auf der sich bereits einige Schweißperlen gebildet hatten. Er ging in sich und überlegte, wie er die Rucksäcke aus dem Haus schaffen konnte. Müll... Coruscants Müll wurde über Pipelines in die niedersten Ebenen des Planeten befördert, wo sich die Abfallwürmer darum annahmen. Niemand würde es wagen, durch eine derartige Pipeline zu kriechen, um den Abfällen zu ihrem Bestimmungsort zu folgen. Erstens war es mehr als eklig und zweitens sehr unwahrscheinlich, dass man lebend wieder zurückkam. Diese Würmer waren mehr als gefährlich, denn sie konnten mehrere 100 Meter lang werden und fraßen einfach alles, was ihnen in den Weg kam. Man konnte froh sein, dass sie Licht verabscheuten und deshalb niemals ihre dunklen Gruben verließen - was ihnen auch körperlich gar nicht so leicht fallen würde. Der Jedi-Meister wusste, dass das Honey House auch an dieses Abfallnetzwerk angeschlossen war. Die Luke musste sich irgendwo nahe der Küche befinden - perfekt, denn so konnte er Shana auch gleich einsammeln...


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