Coruscant

- Coruscant – Untere Ebenen – Wohnung 4B – Wohnraum – Mit Cris -

Warum sie aufwachte, wusste sie nicht, doch Noa wachte auf und es gefiel ihr gar nicht. Auch ohne auf die Uhr geschaut zu haben, wusste sie, dass es viel zu früh war, also hielt sie die Augen stur geschlossen, wälzte sich auf die andere Seite und zwang sich zurück in den Schlaf. Nur am Rande nahm sie wahr, dass ihr Bett sich nicht anfühlte wie normalerweise und dass auch ihre Decke viel dünner war. Vielleicht war das der Grund gewesen, warum sie aus dem Schlaf geglitten war, weil sie leicht gefröstelt hatte. Mit genug Willenskraft, die praktischerweise mit starker Müdigkeit gepaart war, gelang es ihr, wieder in in eine triste, jedoch friedliche Traumwelt hinüber zu gleiten. Als sie sich das nächste Mal ihrer selbst bewusst wurde, konnte sie nicht umhin ihren schmerzenden Nacken zu registrieren, blinzelte vorsichtig und rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. Hätte sie raten müssen, hätte sie gesagt, dass sie nicht mehr als zwei Stunden geschlafen hatte, obwohl es in Wirklichkeit vermutlich länger gewesen war. Trotzdem fühlte sie sich, noch bevor sie sich weiter bewegt hatte, als wäre sie von einem AT-AT überrannt worden. Unwohl stöhnend richtete sich Noa auf, rieb sich den Schädel, fuhr sich durch die zerzausten Haare und blieb mit ihrem Blick an einem fremden Mann hängen, der fast genau neben ihr saß, nur einen Sessel weiter. In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie nicht in ihrer Wohnung war. Prüfend und mistrauisch sah sie sich um und begriff, dass ihr Bett sich nicht wie ihr Bett anfühlte, weil es nicht ihr Bett war. Sie hatte auf einem Sofa gelegen, über ihr war eine hässliche Decke ausgebreitet. Oh nein, sie war noch immer in Wohnung Nr. 4B! Sie war hierher gekommen, mit Ramón! Kriechend langsam kehrte die ganze Erinnerung zurück und Noa wurde sich des voran gegangenen Abends bewusst, ihrem Treffen mit Shana, der Band im Nightliner und dem Musiker Gil, mit dem sie was geraucht hatte. Fantastisch, da war es doch kein Wunder, dass sie sich fühlte, wie sie sich fühlte. Der Mann neben ihr war ihr jedoch noch immer ein Rätsel und auch, warum sie noch immer hier war. Sie konnte sich daran erinnern, mit Ramón einen Abstecher hierher gemacht zu haben, danach hätten sie aber wieder nach Hause fahren müssen. Offenbar hatten sie dies nicht getan, sondern hatten hier übernachtet.

Noa setzte sich vollends auf und sah etwas unwohl zu dem Fremden hinüber, anscheinend einer der Defender, die dauerhaft diesen Stützpunkt der Widerstandsgruppe besetzt hielten. Sie war noch immer in ihren Klamotten vom Vorabend, lässig zerlöcherte Hose, graues Shirt, nur ihre Schuhe fehlten. Die Slipper lagen direkt vor dem Sofa, auf dem Teppich. Die Situation war mehr als peinlich.


„Guten...“

Noa räusperte sich. Ihre Stimme klang krächzend und ihr Hals war ganz trocken.

„Guten Morgen.“

Sie wagte ein leichtes Lächeln. Wenn Ramón auf Toilette oder sonstwo war, sollte er sich beeilen. Je schneller sie nach Hause konnten, desto besser.

„Wo ist mein Bruder?“

Wollte sie wissen. Vor ihr auf dem Tisch stand eine Tasse Tee. Wage erinnerte sie sich, dass diese für sie bestimmt gewesen war und vom Vorabend stammte. Das bedeutete, dass das Getränk jetzt kalt war. Was war noch schlimmer als heißer Tee? Kalter Tee. Noa verzog das Gesicht, brauchte jedoch unbedingt etwas zu trinken und griff nach der Tasse. Die harmlose Bewegung ihres linken Arms und das leichte Vorbeugen ihres Körpers genügte, um ihren Kopf fast zum Zerplatzen zu bringen.

„Woah, ich glaub ich kotz gleich.“

Entfuhr es ihr, noch bevor sie sich zurück halten konnte.

„Sorry.“

Wieder ein peinlich berührtes Lächeln. Warum in drei Teufels Namen waren sie gestern nicht nach Hause gefahren??

„Ich fürchte, ich bin heute nicht ganz auf der Höhe.“

Die Widerstandskämpferin trank von dem Tee. Bäh.

„Achso, und ich bin übrigens Noa. Noa Chanelle Cortina.“

Die war sie jedenfalls gewesen, als sie das letzte Mal nachgeschaut hatte.

"Danke, dass wir hier schlafen konnten. Uh, ich bin wirklich noch nicht wieder richtig fit."

Sagte sie, schüttelte den Kopf und wünschte sofort, sie hätte es nicht getan. Wer es am Abend übertrieb, bekam am nächsten Morgen die Quittung dafür. Eigentlich hätte sie es wissen sollen, doch dies war ein Fehler, aus dem sie einfach nicht lernte.

- Coruscant – Untere Ebenen – Wohnung 4B – Wohnraum – Mit Cris -
 
.:: Coruscant | BS VIP-Hangar | An Bord der Prince | Frachtraum | mit Maral und Josea ::.


Kate hatte Jace kommen hören, weswegen sie auch nicht zusammenzuckte und nicht einmal eine Miene verzog, als er sich mit dem Unterarm an ihrer Schulter abstützte. Ihre Arme waren weiterhin vor der Brust verschränkt und der Blick geradeaus gerichtet. Sie hatte sich diese Kühlheit schon vor Jahren angeeignet, sie wusste nicht einmal mehr, wann genau. Vielleicht als ihre Eltern getötet worden waren, oder als sie mit ihrem kleinen Bruder ins Waisenhaus gebracht worden war, es konnte aber auch sein, dass sie erst so geworden war, als sie die Nachricht über den Tod ihres Bruders bekommen hatte, wer wusste es schon genau. Sie jedenfalls nicht mehr und schließlich hatte es gewisse Vorteile nach außen hin leicht gefühlskalt zu wirken, denn so konnte sie ihren Job schon über Jahre sehr erfolgreich ausüben. Sie wurde von vielen Seiten her respektiert und war bei zig wichtigen Kunden der Black Sun gern gesehen.

"... Hätte es meine entzückende Klientin nicht ständig so eilig, würde mir schon was einfallen, wie ich das Baby einpacken könnte…" Eine Augenbraue hob sich leicht irritiert über diese nebenbei gefallene Aussage und die Talusianerin legte den Kopf leicht schief.


"Zeit ist Geld, hat man dir das nicht beigebracht?"

Einen Moment schien ein Lächeln auf ihren Lippen erkennbar zu werden, doch dieser kurze Augenblick wurde von Maral unterbrochen, als sie mit schmachtendem Blick zu Jace sah, welcher am Boden kniete und Flaschen einpackte - Kate erkannte die Etiketten: Klatooinischer Cognac, wie er versprochen hatte! - und meinte, dass sie sicher Spaß miteinander haben würden. Diese Gelegenheit musste Kate einfach nutzen, um die Rivalin wieder auf den Boden zu bringen:

"Sicher werden wir das! Wir wenn wir uns auf der Reise betrinken und du, wenn du in der Küche stehst, um uns etwas zu kochen!"

Kate erkannte am Ausdruck in Marals blauem Gesicht, dass dies ein symbolischer Schlag ins Gesicht war und sie sicher gleich explodieren würde, doch sie war sich auch sicher, dass Josea in der Lage war, die Frau wieder zu beruhigen, weshalb sie sich einfach abwandte und voraus aus dem Frachtraum ging. Sie hatte hier die Führung und sie würde jede Gelegenheit dazu ergreifen, es der Chiss unter die Nase zu reiben.


.:: Coruscant | An Bord der Tracinya | mit Maral, Josea und Jace ::.


[op]Also auf geht's mit unserer Reise!![/op]
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ vor dem Honey House ~ Taxi ¦¦ Shana ~ Arkon & Markus ~ irgendwo in der Umgebung Lokoth

Oh! Was war nun auf einmal los? Hatte der werte Herr Meister es sich endlich anders überlegt? Hörte er endlich auf den Moralapostel zu spielen? Mit einem Schlag war die seriöse Fassade zerplatzt und hatte einen äußerst willigen Jedi zurück gelassen. Das wurde ja auch langsam Zeit. Arkon wurde zu einer Spazierfahrt geschickt und Markus führte sie direkt zum Haupteingang des Bordells. Hihi, er konnte also auch schmutzig sein, wenn er wollte. Dies wurde auch nochmal unterstrichen, als er seiner Padawan einen Klapser auf den Hintern gab, der ihr einen verzückten Ausruf entlockte. Grinsend ließ sie sich ins Honey House führen indem ihnen die übliche Geschäftigkeit entgegen schlug. Ähnlich aktiv war ihre Phantasie, die fast Purzelbäume dabei schlug sich die intimsten und versautesten Szenen vorzustellen. Es hatte lange genug gedauert bis der werte Herr endlich weichgeklopft war, doch nun würden sie zusammenkommen. Eine ganze Nacht lang voller geraubter Sinne.

Oder vielleicht doch nicht, denn die nächsten Worten frierten das Grinsen der Blondine ein. Hä? Wie? Was? Warum? Wo? Wofür? Shana verstand kein Wort. Überwacht? Wer? Etwa sie? Die junge Schülerin wollte schon lachen, doch der Scherz war eigentlich nicht besonders lustig. Überhaupt nicht, und Markus sah auch nicht so aus als wäre der Kommentar so gemeint gewesen.


"Was?" , stieß sie nur hervor, konnte aber keine weiteren Beschwerden und Nachkundigungen vorbringen, da Markus sie weiterschob. Ihr Körper, ihr Geist, einfach alles an ihr schrie: Nein! Es war gerade alles perfekt gewesen, sie hatte sich schon mit ihm nackt im Bett wälzend gesehen und nun sollte plötzlich alles vorbei sein? Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Was sollte das überhaupt heißen? Waren sie aufgeflogen? Wie denn das? Shana versuchte noch aus all dem schlau zu werden, doch irgendwie musste ihr Verstand zu langsam arbeiten, denn ihr Meister ließ ihr gar keine Zeit. Kopf klar kriegen. In die Küche gehen. Also genau genommen ging ihr hier alles viel zu schnell. Aber was konnte sie schon machen. Die Stimmung war eh kaputt. Noch etwas, das sie dem Imperium vorwerfen konnte. Am falschen Abend aufgetaucht zu sein. Nicht das sie diesen Verein nicht sowieso zerstören wollte.

"Schön!" , verabschiedete sie sich schnippisch von ihrem Meister und trennte sich innerlich kochend von ihm. Der vorhin noch so schöne Abend hatte sich in ein Desaster verwandelt. Von einem Gefühl des Betrugs geleitet trat die blonde Padawan einen Hocker um und machte sich an der Kaf Maschine zu schaffen. Viel Pulver für wenig Flüssigkeit ... mit einer entsprechenden Mischung würde sie "den Kopf schon frei" bekommen. Nachdem dieser Part in die Tat umgesetzt war, kehrte Shana in ihr Zimmer zurück. Das Getränk würde eh ein Weilchen brauchen.
Die Tasche wurde energisch auf's Bett gepfeffert und die Pumps in die Ecke getreten. Die weiteren Schritte führten sie ins Bad, wo sie den Hahn öffnete und sich erstmal kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Boah, war ihr übel! Was bedeuteten Markus' Worte denn nun? Das sie so schnell wie möglich verschwinden sollten? Oder was? Wenn dem so war, dann sollte sie ein paar Sachen einpacken oder? Oder überbewertete sie das Ganze? Hm, lieber zur Not die wichtigsten Sachen dabei haben, oder?

Erstaunlich wie logisch sie noch denken konnte, trotz allem. Am Liebsten wäre es ihr, wenn sie alles mitnehmen könnte, aber mit einem riesen Koffer würden sie nicht schnell wegkommen. Zuerst einmal wusch sie sich das Gesicht und löste ihre Haare. Jetzt musste sie nicht mehr gut aussehen. Schade eigentlich. Sie band sich einen simplen Knoten und kehrte in ihren SChlafraum zurück. Sie hatte noch einen Rucksack, in den aber nur ein Bruchteil der Dinge hier reinging. Tja, dann musste sie Prioritäten setzen. Und das jetzt, wo sie alles andere als fit war. Dankeschön Imperium! Aber alles Gemeckere brachte sie auch nicht weiter. Demnach wurde der wertvolle Schmuck eingepackt, den man notfalls auch noch verkaufen konnte, wenn das Geld knapp wurde. Von den eleganten Sachen trennte sie sich schon mal, und es wurden nur die praktischen Klamotten eingepackt, Hosen, Shirts, Jacken, Pullover. Alles andere wäre eh zu auffällig in den unteren Ebenen, sollten sie sich verstecken müssen.

Oder hatten sie bereits ein anderers Versteck? Kehrten sie zwischenzeitlich bei den "Defender" ein? Wohl eher nicht. Zu allerletzt schlüpfte sie in bequeme Hosen mit ebenso bequemen Stiefeln. Ein krasser Kontrast zu dem gerade zur Schau gestellten. Mit Bedauern schaute sie auf das leere Bett. Mussten sie wirklich abhauen? Vielleicht kam Markus ja auch gleich wieder rein und lachte sie einmal kräftig aus, weil er sie meisterlich verladen hatte. Sie wusste es nicht. Also Rucksack über die Schulter und Laptoptasche über die andere. Inzwischen sollte der Kaf mehr als durch sein, deshalb verließ sie das Zimmer und kehrte in die Küche zurück wo sie sich sogleich einen kräftigen Schluck gönnte. Bei den ....! Sie hatte das Gefühl als würde ihr Bewusstsein durchgepustet werden und schwankte bedrohlich. Mühsam hielt sie sich am Tresen fest und suchte nach einer Sitzmöglichkeit. Bei der Macht ...

Innerhalb weniger Herzschläge war die Müdigkeit fast vollständig verflogen und Shana war fast wieder voll da. Gleichzeitig war ihr aber noch schlechter. Ein Rülpser ließ sie schon befürchten, dass sie sich übergeben musste, doch noch war es nicht soweit. Markus war nicht da, konnte aber nicht weit weg sein. Also übernahm sie einfach mal selbst die Initiative, sie hatte sich jetzt lange genug herumschubsen lassen. Sie ging zur Tür um dort nach ihrem Meister Ausschau zu halten. In der Tat musste sie nicht lange warten, bis er in ihrem Wahrnehmungsbereich erschien.


"Hey! Bitte sag' mir jetzt ob das so ernst ist, wie Du es gerade machst. Und wenn ja, müssen wir noch jemanden informieren?" Huh! Sie war wirklich schon wieder ziemlich wach. Tja, wenn man feiern konnte, musste man auch funktionieren können, wenn es ernst wurde. Auch wenn einem speiübel war. So war die Regel.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ hinterer Bereich bei der Küche ¦¦ Shana ~ Markus ~ irgendwo in der Nähe Mara S. & Sinoue?

[OP]Ich schlage vor, ihr gebt Vorin noch irgendwie Bescheid, dann lässt er die neuen Padawane in der Nähe warten, und kommt allein zurück. Sinnvoller wäre es natürlich sie würden komplett fernbleiben, würden dann aber als Packesel ausfallen.:D[/OP]
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | mit Shana, Mara und Sinoué ::.


Markus eilte in Richtung Küche und als er sich näherte, streckte Shana schon den Kopf zur Tür hinaus. "Hey! Bitte sag' mir jetzt ob das so ernst ist, wie Du es gerade machst. Und wenn ja, müssen wir noch jemanden informieren?" Der Corellianer war froh über ihre Worte, denn sie zeigten ihm, dass ihre Gedanken nicht mehr abgedriftet, sondern ganz und gar bei der Sache waren. Sie war nüchtern, zumindest halbwegs und auf brauchbare Weise.

"Du hast dich umgezogen?"

, fragte er irritiert, während er sie zur Seite schob und in die Küche trat. War er so lange damit beschäftigt gewesen, die Sachen zu packen, dass ihr genügend Zeit geblieben war, um sich umzuziehen und auszuwaschen? Ihre Schminke war weg, das kunstvoll hochgesteckte Haar nur noch lieblos zu einem Dutt gebunden.

"Das geht so nicht! Du brauchst aufreizendere Kleidung..."

, sprach er weiter, während sein Blick von ihr zum Rest des Raumes glitt, wo er scheinbar etwas suchte.

"Frag nicht, geh und beeil dich!!"

, drängte er schließlich, als sein Blick wieder den ihren traf. Seine Stimme klang eindringlich und streng. Es war höchste Zeit, denn wenn Shana genug Zeit gehabt hatte, sich umzuziehen, dann hatte das Imperium auch genug Zeit, das Bordell zu umstellen und eine Razzia vorzubereiten. Arkon hatte seinem Meister sicher nicht aus Spaß die mentale Warnung gesendet. Der junge Mann ließ die Rucksäcke, die er über die Schultern geworfen hatte, hinunter und deutete auf die Tasche, die woanders im Raum lag:

"Ist das deine? Wir können nichts mitnehmen Shana, aber ich habe einen Plan, wie wir vielleicht sogar wieder an die Sachen kommen könnten..."

Er war sich nicht sicher, ob es so klug war, sich die Taschen wieder zurückholen zu wollen. Es würde schwer werden, denn das Gleiche, das für die Imperialen galt, galt auch für die Jedi. Die Abfallwürmer würden auch vor ihnen keinen Halt machen, wenn es darum ging, zu fressen. Hoffentlich würde die feurige Padawan ihn nicht dafür umbringen, ihre persönlichen Dinge in den Müll geworfen zu haben, doch in dieser Situation sah er sich dazu gezwungen, um den Orden nicht auffliegen zu lassen.
Während die junge Frau die Küche verließ, hatte der Corellianer gefunden, wonach er gesucht hatte - Die Abfallluke! Schnell und ohne weitere Verzögerungen entsorgte er beide Rucksäcke und die Taschen seiner Padawan. Im Anschluss daran lief er wieder auf den Gang hinaus. Er hatte zwar niemanden im Trainingsraum finden können, doch das hieß noch lange nicht, dass sich niemand mehr in unmittelbarer Nähe befand. Es konnte gut sein, dass jemand von ihnen schlief oder sich einfach so in seinem Quartier aufhielt, weshalb er wieder in die Macht hinausgriff und die wenigen Zimmer, die für die Jedi bestimmt waren, nach Präsenzen absuchte. Bingo!! In einem Quartier den schmalen Gang entlang befanden sich noch zwei von ihnen.

Es blieb keine Zeit zu verlieren. Auch sie mussten gewarnt werden! Sie mussten verschwinden und das so schnell wie nur möglich. Im Keller des Anbaus war ein Zugang zu einem Fluchtweg. Das Honey House befand sich in den Unteren Ebenen und das bedeutete, in der untersten und ursprünglichsten Stadt des Planeten. Diese war von Katakomben unterwandert, welche zwar regelrechte Irrgärten darstellten, jedoch die beste Möglichkeit zur Flucht boten.
Die Tür zu dem Zimmer wurde aufgeschleudert, ohne vorher angeklopft zu haben.


"Raus, schnell! Das Haus ist schon von Sucherdroiden umgeben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es durchsucht wird!"

Die beiden Personen, die sich im Raum befanden, waren Markus bereits bekannt. Es handelte sich um Sinoué, welche er bei seiner Ankunft auf Coruscant mit Shana getroffen hatte und Mara, die ehemalige Padawan von Vorin - Ja wo war der eigentlich? Jedenfalls nicht im Gebäude, sonst hätte er ihn längst erspürt und wenn er sich in nächster Zeit dem Bordell näherte, würde er selbst merken, dass es keine allzugute Idee war. Sicher war es schon umstellt. Das Imperium machte keine halben Sachen und man hatte ja immer wieder in den Holonetnachrichten verfolgen können, dass sie manchmal extrem handelten.

"Die Katakomben! Ihr seid auf euch gestellt - Shana und ich bleiben hier, um den Schein zu wahren. Man hat uns bereits miteinander gesehen, vielleicht sogar aufgenommen."

...

Es ging alles sehr schnell, aber die Mädchen hatten die Dringlichkeit erkannt und waren so schnell wie nur möglich verschwunden. Markus konnte nur hoffen, dass alles so klappte, wie er es sich ausgemalt hatte. Inzwischen war Shana wieder gekommen, ohne sie großartig zu mustern, hatte er sie am Handgelenk gepackt, um sie mit sich in den vorderen Teil des Puffs zu bringen. Den Schein wahren hieß in diesem Fall, das ungleiche Paar zu miemen - Ein leichtes Mädchen, das seinen Freier mitgenommen hatte, um ihn zu beglücken. War das nicht alles gewesen, worauf Shana es heute ankommen lassen wollte? So wie sie vorher noch mit dem Musiker getanzt und die Bandmitglieder angeflirtet hatte, passte das hier doch ebenso gut ins Bild oder nicht?
Das erste Zimmer, dessen Tür offen stand und welches somit leer war, war gerade gut genug. Der kräftige Corellianer zog die blonde Schönheit hinein und schloss die Tür hinter ihr. Seine Hand blieb flach daran haften, sein Haupt nach vorne geneigt, die Lider geschlossen.


"Ich hoffe, der Plan funktioniert!"

, flüsterte er. Dann lauschte er. Vor der Tür hörte man noch nichts Ungewöhnliches. Aus dem angrenzenden Zimmer war allerdings deutlich zu hören, was tagtäglich in einem Bordell passierte - Stimmen, die sich mit versauten Worten gegenseitig an die Grenzen trieben, rhythmisches Klopfen des Bettes gegen die Wand und hingebungsvolles Stöhnen... Hoffentlich hatte er die richtige Entscheidung getroffen!


.:: Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | mit Shana ::.
 
[Coruscant | Imperial City | Jedi-Tempel | Gefängnissaal] Nergal, Darth Draconis, Ario Fera, Chiffith

Die beiden Lords führten ihren Dialog, ohne Chiffith dabei besondere Beachtung zu schenken. Er schien für sie überhaupt nicht zu existieren oder bestenfalls eine unbedeutende Randerscheinung zu sein. Und auch der Mensch, der wohl Nergals Lehrling war, verhielt sich völlig ruhig, hielt respektvollen Abstand und beteiligte sich nicht an dem Gespräch. So blieb auch der Lamproid bei seiner Zurückhaltung, auch wenn es ihm nicht leicht fiel.

Die Mitglieder seines Volkes konnten eine ganze Weile ohne Nahrung auskommen. Chiffith war sowohl im Sith-Tempel auf Bastion als auch während der tagelangen Reise an Bord der ›Silver Starlet‹ mit Nahrung versorgt worden. Aber dies war keine Nahrung gewesen, wie er sie gewohnt war und benötigte. Die Nährstoffkonzentrate hatten ihn vor dem Verhungern bewahrt, das war alles. Aber sie hatten nicht wirklich seinen Hunger gestillt, sein Verlangen nach blutigem Fleisch, wie es der Natur der Lamproids entsprach. Es wurde mit jeder verstreichenden Stunde schwieriger, den mächtigen Jagdinstinkt zu unterdrücken. Und der Aufenthalt in diesem Gefängnisraum machte es nicht gerade leichter.

Während er den Sith durch den Raum folgte, konnte er kaum anders, als jeden der vielen gefesselten Gefangenen nur noch als potentielle Nahrungsration zu betrachten. Er betrachtete sie mit seinen optischen und termischen Rezeptoren sehr genau und neugierig, vor allem die Spezies, die er noch nicht kannte. Unwillkürlich fragte er sich, wie ihr Fleisch wohl schmecken mochte, wie empfindlich sie auf seine Gifte reagierten und ob sie stark, schnell oder klug genug waren, um eine anspruchsvolle Beute abzugeben. Zumindest in freier Wildbahn, denn diese Gefangenen hier waren alle geschwächt und eigentlich der Mühe nicht wert, sie zu töten - wenn der Hunger nicht gewesen wäre. Die schlimmen hygienischen Zustände gefielen ihm nicht unbedingt, hätten ihn aber auch nicht abgehalten.

Aber leider gehörten diese Kreaturen nicht ihm, sondern den Sith, und diese schienen sie für sich behalten zu wollen. Eine Demonstration ihrer Macht sollte es sein, diese Gefangenen vorzuführen und allesamt zu töten. Während Chiffith sich durch die Reihen schlängelte, beobachtete er (und nahm es auch auf subtilere Weise wahr), dass die Häftlinge trotz des Schicksals, das ihnen bevorstand, beinahe keinen Kampfgeist mehr hatten. Nur wenige von ihnen zeigten noch ein Aufblitzen der Augen oder eine grimmige Miene. Die meisten konnten nur noch Angst und Verzweiflung empfinden, die diesen Raum selbst für ihn wahrnehmbar ausfüllten. Und manche, so hatte Chiffith den Eindruck, waren überhaupt nicht mehr zu Empfindungen in der Lage.

Dies war eine völlig neue Beobachtung für ihn. Nicht nur, weil er noch nie Eindrücke fremden Empfindens empfangen hatte und sich dessen auch bewusst gewesen war; es lag wohl an der schieren Zahl der Personen, die hier ihr leidvolles Schicksal teilten. Aber er hatte es noch niemals erlebt, dass ein Wesen innerlich quasi schon tot war, bevor es auch körperlich zumindest dem Tode nahe war. Und die Gefangenen mochten zwar schwach und krank sein, aber die meisten von ihnen wären zumindest noch zu dem halbherzigen, sinnlosen Widerstand in der Lage gewesen, der sich in kraftlosem Zappeln und Umsichschlagen selbst in den letzten Sekunden des Lebens zeigte. Trotzdem war der Lamproid überzeugt, dass man viele von ihnen einfach hätte zerfleischen können, ohne dass sie auch nur den Versuch der Gegenwehr unternommen hätten. Noch niemals hatte er, der immer nach der anspruchsvollsten und wehrhaftesten Beute Ausschau gehalten hatte, so etwas gesehen, und es erschütterte ihn, dass es so viele Wesen auf einmal waren, die auf diese Weise gebrochen worden waren. Selbst ein Wookiee - für einen Humanoiden normalerweise erfrischend stark, geschickt und kampfesmutig, wie Chiffith wusste - schien sich nicht mehr darum zu kümmern, ob er lebte oder tot war.

Es war ein weiterer Beweis dafür, dass der Lamproid bisher den falschen Weg gegangen war. Es bedeutete Macht, einen starken Gegner zu töten und zur Nahrung zu machen. Aber niemals war es ihm gelungen, eine Beute auch innerlich auf so endgültige Weise zu bezwingen. Wie viel mächtiger als er waren die Sith, die in der Lage waren, dies so vielen Wesen auf einmal anzutun - ohne dafür selbst die Hand zu erheben, nur aufgrund von Worten, die von ihren Dienern ausgeführt wurden, und ohne dass jemand ihnen in den Weg zu treten wagte!

Auch als sie den Gefängnissaal verließen und mit den heftigen Sinneseindrücken auch sein Verlangen nachließ, hing er noch diesen Gedanken nach. Sie begleiteten ihn auch in einen Raum, der mit technischen Geräten ausgerüstet war, die offenbar der Überwachung dienten. Lord Nergal und Darth Draconis unterhielten sich noch immer über diese mysteriöse Kezia, die ebenfalls eine Sith und dennoch ihre Feindin war und das Schicksal der Gefangenen teilen sollte. Chiffith konzentrierte sich nun wieder auf ihre Worte und hörte, dass Draconis beauftragt wurde, die Inquisitorin unschädlich zu machen und festzusetzen. Seinen Plan konnte der Lamproid jedoch nicht nachvollziehen: Er wusste ja nicht einmal, was ein Bacta-Tank war (er hatte zwar auf der ›Silver Starlet‹ einen gesehen, aber hatte keine Ahnung, wozu er diente).

Aber unabhängig davon, was der Sith genau plante: Chiffith begriff, dass hier eine mächtigere, gefährlichere Beute gejagt werden sollte, als er jemals gesehen hatte. Alleine die Vorstellung, der Jagd eines Sith auf einen anderen beiwohnen zu dürfen, versetzte ihn in gewaltige Begeisterung. Er musste sich sehr zusammenreißen, um nicht sofort den Sith ins Wort zu fallen und seinen Herrn und Gebieter zu fragen, ob auch er sich an der Jagd beteiligen durfte. Nichts wünschte er sich in diesem Augenblick mehr!


[Coruscant | Imperial City | Jedi-Tempel | Kontrollzentrum] Nergal, Darth Draconis, Ario Fera, Chiffith
 
[Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B] - Noa, Cris, Defender (irgendwo)

Die Dinge schienen sich bestens für das Imperium zu entwickeln. Spektakulär gute Nachrichten reihten sich an spektakulär gute Nachrichten, es gab keinen Widerstand, kein Aufbegehren der Bevölkerung, Verräter wurden schnell gefunden und hart bestraft, die republikanische Flotte an allen Fronten zurückgeschlagen. Das Ausmaß der imperialen Propaganda schockierte Cris – sehr unwahrscheinlich, dass viele Leute diese tatsächlich für bare Münze nahmen. Andererseits durfte es in Coruscants imperiumstreuer Mittel- und Oberschicht viele geben, die verzweifelt versuchten, ihre Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Selbst offensichtlich falsche Triumphmeldungen konnten hier einen kleinen Trost darstellen. Cris war zumindest davon überzeugt, dass die Republik nicht kurz vor dem Zusammenbruch stand.
Er war kurz davor, den Datenblock bei Seite zu legen, als er mehr oder minder zufällig über einen Artikel stolperte, in der ein „Kultur“redakteur sich ausführlich über den Niedergang eines vielversprechenden Schauspieltalents ausließ. Der Name ließ Cris’ Herzschlag für einen Moment aussetzen – Akemi Akanato, die sich auf gar schändliche Weise der Republik für verzweifelte Propagandazwecke zur Verfügung stellte und so jedwede künstlerische Ambitionen über Bord warf. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf Cris’ Züge und seltsamerweise empfand er ein wenig stolz, dass Akemi auch in ihrer Welt verstand, ihre Ideale zu vertreten und aufrecht zu erhalten.
In diesem Moment geriet Bewegung in die schlafende Gestalt auf dem Sofa
Noa sah fürchterlich aus – nun, nicht wirklich fürchterlich, aber einer durchzechten Nacht wie der, die zweifelsohne hinter ihr lag, entsprechend. Anfängliche Orientierungslosigkeit schien langsamem Begreifen zu weichen, doch ihrem Blick nach urteilte Cris, dass sie sich zumindest an ihn überhaupt nicht erinnerte. Er wagte fast nicht zu hoffen, dass dem tatsächlich so war – schließlich hatte sie ihn nicht unbedingt in seiner… besten Form erlebt.
Auf die Frage nach ihrem Bruder war es an ihm, verwirrt dreinzuschauen. Hatte er diesen Ramón überhaupt gesehen? Auf jeden Fall wusste er nicht, wo sich dieser jetzt aufhalten mochte. Vermutlich irgendwo in dieser Wohnung – schließlich würde er seine Schwester nicht einfach zurücklassen, oder?


„Äh… ich habe keine…“, begann Cris, wurde jedoch unterbrochen, als Noa ihn in recht blumiger Sprache darauf hinwies, dass ihr sehr unwohl war. Als hätte er sich das nicht denken können. Dennoch erwiderte er ihr Lächeln zögerlich, als sie sich prompt bei ihm entschuldigte. Sie wusste anscheinend wirklich nicht, dass er sie gestern bereits kennen gelernt hatte und stellte das sogleich erneut unter Beweis, als sie sich ihm zum zweiten Mal vorstellte – dieses Mal sogar unter Nennung ihres Mittelnamens.

„Cris Sheldon“, nannte er ihr seinen Namen. Kein Grund, auf die gestrigen Geschehnisse einzugehen. Es war vermutlich für sie beide besser, wenn sie sich nicht daran erinnerte.

„Aber ich fürchte, dass ich wenig damit zu tun habe, wer hier übernachten darf, und wer nicht. Mister… ähm…“


Wie war noch mal der Name dieses Zabrak?


„Mister Rrayn und ein paar andere haben mich aus einer höchst ungemütlichen Lage gerettet und offenbar für würdig befunden, dieser Organisation beizutreten. Ansonsten weiß ich allerdings noch nicht viel darüber, wer hier das Sagen hat oder wofür zuständig ist…“


Noch im Sprechen erhob Cris sich, verschwand in „seinem“ Zimmer und der Nasszelle, wo er ein kleines Handtuch mit Wasser befeuchtete und es zurück in den zentralen Raum nahm. Auffordernd streckte er Noa den improvisierten feuchten Umschlag entgegen.


„Hier, nehmen Sie. Es könnte helfen. Sie sehen aus, als hätten Sie eine raue Nacht hinter sich…“


Dabei versuchte er, ein möglichst neutrales Gesicht zu machen. Wenn der Rest ihrer Erinnerungen doch zurückkehrte, hatte er ein kleines Problem…

[Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B] - Noa, Cris, Defender (irgendwo)
 
[Coruscant - Mittlere Ebenen - Wohngebäude - Oberster Stock - Hausgang] allein

"Tatooine" saß auf der Treppe zum Dach des Gebäudes, das für coruscantische Verhältnisse wohl recht niedrig war.
Auf seinem Heimatplaneten gab es jedoch nicht annähernd so hohe Gebäude wie dieses hier.
Die Kilometerhohen Türme ragten wie riesige Dornen in den sternenleeren Himmel des Planeten. Und selbst die Gebäude in den mittleren Ebenen des Planeten waren einige tausend Meter hoch, sodass man sich primär auf breiten Brücken oder Speederstraßen bewegte.
Glücklicherweise war die Infrastruktur hier unten immernoch besser ausgebaut als in den schwindelerregenden Höhen der oberen Ebenen.

Durch die großen Glasfenster neben ihm konnte Jamie die eindrucksvolle Fassade des "Crown" Hotels sehen.
Der Turm des Hotels ragte bis in die oberen Ebenen Coruscants hoch. Doch der Haupteingang befand sich hier in den mittleren Ebenen.
Jamie würde sich über einen der Liefereingänge Zugang verschaffen und dann von einem der Zwischenstockwerke zur Suite des Waffenhändlers gelangen.

Mit großer Sorgfalt setzte er seine tiefschwarze, schallgedämpfte WESTAR-34 Blasterpistole zusammen und steckte sie in ein Holster, dass unten am Rücken der Sicherheitsweste angebracht war. Dann setzte er die Platten in die Weste ein, die ihm einen gewissen Schutz vor Vibrostichen und leichten Blastern gewähren sollten.
Jamies schwarze Lackschuhe schienen im fahlen Licht, dass von der Leuchtreklame außen herein drang. Der Gang war dunkel.
Er stand auf und streifte sich sein Jacket über die Weste, sodass nur der Kragen seines weißen Hemds rausschaute.
Dann stieg er in den Turbolift um das Gebäude zu verlassen. Ruhig sah der Operatvie auf sein Chrono. 3.13 AM

Einige Stockwerke weiter unten verließ Jamie das Gebäude über einen mittleren Ausgang. Draußen war es enorm windig und selbst für coruscantische Nächte recht frisch. Zwischen ihm und dem Hotel rasten Gleiter eine breite Luftstraße entlang. Er selbst hatte einen Gleiter einen Block weiter in einem Parkhaus untergebracht.
Wenn alles glatt lief, und davon ging er aus, würde er sich so vom Tatort entfernen.
Die Brücke zum Hotel hatte er schnell überwunden. Er konnte von Glück reden, dass der Personaleingang des Hotels überhaupt über eine solche zu erreichen war. Jamie nahm sich seine Kopfhörer aus den Ohren und die rythmische Musik wich einem erregten Straßenlärm.

Mit den Händen in den Hosentaschen betrat "Tatooine" den breiten Personaleingang des Hotels. Der Grundriss des Gebäudes hatte sich im Anhang der Nachricht befunden. Eine äußerst nützliche Information. Mit vielen Hilfen konnte Jamie bei diesen Aufgaben sonst nie rechnen.
Der NRGD wollte nur ungern Spuren hinterlassen, die auf sie hinwiesen.
Jamie ging die Treppe eines Frachtdocks hoch und betrat den Verladebereich, der von einem grellen, sterilen Licht ausgeleuchtet wurde.
Es war zu erwarten, dass die schüchternen Mitarbeiter des Hotels den Mann im Anzug zunächst nicht behelligten. Viele der Nichtmenschen fürchteten wahrscheinlich einfach nur Ärger und ließen ihn in Ruhe.

Fast wäre Jamie locker in den üppig eingerichteten Gästebereichs des Hotels gekommen da hörte er hinter sich eine selbstbewusste, feste Stimme.


"Hey?! Mr. Sie müssen sich wohl verlaufen haben." Es klang mehr wie eine Herausforderung als ein Angebot von Hilfe. Der Tatooiner ignorierte die Stimme und ging weiter vorwärts. Er durchquerte jetzt einen schmalen Gang der ihm zum Gästebereich des Hotels führen würde. "Sie da! Stehenbleiben!" Die Stimme kam näher. Trabende Schritte hallten hinter Jamie auf dem Boden des Flurs.

Eine Hand ergriff seinen Oberarm.
In dem Moment wirbelte Jamie herum und löste sich geschickt aus dem Griff des Mannes. Während er sich durch eine geduckte, fließende Bewegung in eine Position hinter seinem Widersacher brachte erkannte er die hellblaue Uniform der Hotelsicherheit.
Der etwas beleibte Angestellte des Hotels war von Jamies Schnelligkeit sichtlich überrascht, sodass der Black Ops Operative genug Zeit hatte den Mann fest am Hinterkopf zu packen und ihn mit all seiner zur Verfügung stehenden Kraft gegen die seitlich liegende Flurwand zu dreschen.
Ein dumpfer Knall und der Sicherheitsmann lag bewusstlos zu Jamies Füßen.

"Tatooine" würde sein Arbeitstempo nun ein klein wenig steigern müssen, sollte die Mission ein Erfolg werden.


"Hmpf. Jetzt darf ich dich Fettsack auch noch zur nächsten Toilette tragen." grummelte der Tatooiner.
Er packte den Typen mit seinen tättowierten Fingern am Kragen und schleifte ihn hinter sich her.


[Coruscant - mittlere Ebenen - "Crown" Hotel - Versorgungsgang] allein
 
|| Coruscant ▫ mittlere Ebenen ▫ Straße ▫ Gleiter || ▫ Vorin ▫ Draugir & Atoras

Hihi, lustig wie unterschiedlich die beiden Padawane reagierten. Der Wolf, der sich als Draugir vorgestellt hatte, konnte an dem künstlichen Planeten auf dem er sich aufhielt nicht viel finden. Atoras hingegen schien ihn hingegen wieder gut zu kennen. Immerhin war er hier wohl geboren worden und hatte hier gelebt. Interessant, interessant. Sie fuhren den direkten Weg, den er auch auf dem Hinflug genutzt hatte, doch würde er kurz vor dem Ziel ein paar Umwege fliegen, nur zur Sicherheit. Doch vorerst ging er auf den Kommentar des Shistavanen ein, wenn es denn tatsächlich einer war.

"Interessante Sichtweise, so kann man es natürlich sehen. Das Ganze ist wohl nicht nur eine Frage der persönlichen Meinung an sich, sondern auch von der Kultur geprägt. Gerade bei den Menschen gibt es nicht viele die den Wert der Natur sehen. Das ist eher bei anderen Völkern der Fall. Im Namen des Fortschritts, im Namen der Zivilisation wurde glaube ich noch nie viel Rücksicht auf Flora und Fauna eines Planeten genommen. Jeder will seinen persönlichen Raum in dem er das Leben führen kann, das er sich vorstellt. Und auf Technik wollen die wenigsten dabei wohl verzichten. Und wenn die Entscheidung zwischen Moral und Millionen oder Milliarden steht, ist es im Prinzip immer das Erstere, das den Kürzeren zieht. Nicht unbedingt erfreulich, doch leider sind gerade die Menschen immer erst hinterher klüger. Mir persönlich gefällt eine natürliche Umgebung auch mehr, denn ich bin auf in einem großen Landgut mit großen Feldern groß geworden."

Hier aufzuwachsen konnte er sich auch nicht vorstellen, und dennoch war es tatsächlich interessant, welche Eigendynamik etwas vollkommen Künstliches entwickeln konnte. Soviel also zu diesem Thema. Offenbar sollte irgendjemand ebenfalls einen Schüler zugeteilt bekommen, aber wer wen bekam, hatte niemand bisher entschieden. Nun, er würde vorerst mit beiden trainieren, bzw. im Prinzip konnte jeder der möglichen Ausbilder einen zweiten Schüler mit in den Unterricht einbauen. Das Verhältnis war momentan sehr günstig für beide Seiten.

"Ganz genau weiß ich nicht welchen Plan die Rätin verfolgt; vorerst werde ich mit euch beiden üben. Vermutlich wird sich der unterforderte Meister bald melden, eigentlich kann es nur Crado sein, da im Unterschlupf bereits alle Meister einen Lernwilligen unter ihren Fittichen haben. Wurde übrigens schon etwas über den Coruscant Standort gesagt? Wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm. Das Quartier befindet sich in den unteren Ebenen. Kennst Du dich dort eventuell aus Atoras? Auf jeden Fall ist es ein Ort, an dem man Leute wie uns nicht unbedingt erwarten würde. Lasst euch überraschen."

Vorin wollte den beiden nicht die Überraschung nehmen, dass es sich um ein Bordell bei besagtem Unterschlupf handelte. Während sie sich unterhielten, legten sie ordentlich Strecke zurück und erreichten schließlich die Ebenen und Sektoren in den sich ihr Honey House befand. Vorin fuhr wie gedacht einmal großzügig um den Block und hielt Ausschau nach etwaigen Verfolgern. Wie kaum anders zu erwarten, fiel ihm nichts auf, wenn wäre dies schon vorher passiert.

"Ich hoffe eure Geruchssinne sind nicht allzu empfindlich." Dabei schaute er ein wenig entschuldigend zu den beiden Schülern - vor allem zu Draugir - und grinste andeutungsweise. Letztendlich konnte er auch nicht viel gegen den Gestank tun, es sei denn er versuchte sich an einem Machtsturm der den Gestank von ihnen wegblies. Aber dies kam natürlich unter mehreren Aspekten nicht in Frage.
"Keine Sorge wir sind gleich da. Auf eure Reaktionen bin ich mal gespannt." Innerlich freute er sich schon über die schockierten Reaktionen. Ein Bordell erwarteten die beiden mit Sicherheit nicht. Doch in den Genuss sollte er bedauerlicherweise nicht kommen, denn schon vom Anfang der Straße konnte er erkennen das Einiges im Gange war. Und das ziemlich genau an der Stelle wo sich ihre "Basis" befand. Was zum ...! Bevor er zu nahe heran kam bog Vorin in eine abzweigende Straße ein und wurde langsamer. Er drehte sich zu den Padawanen um und zog verwundert und gleichzeitig sorgenvoll (wie auch immer das aussieht :konfus:) die Augenbrauen hoch.

"Oh. Oh. Das da vorne bedeutet nichts Gutes. Ich habe das Gefühl wir haben Glück im Unglück. Die vielen Fahrzeuge die wir eben gesehen haben, befinden sich dort, wo das Honey House ist, unser Versteck." Vorin drehte sich nach allen Seiten um. Die Aktion fand da vorne statt und solange niemand direkt neben ihnen stand mussten sie wohl auch nicht auf ihre Worte aufpassen.

"Oh man, bis vor einer Stunde war es noch sicher." Jetzt musste Vorin erst einmal überlegen. Wussten die anderen Bescheid? Konnte er helfen? Oder sollte er nur noch zusehen, dass er sich und die Schüler von hier wegschaffte? Waren die Truppen schon in das Gebäude eingedrungen? Gab es schon Kämpfe. Es hatte nicht so ausgesehen, doch mit einem kurzen Blick konnte man nicht gerade eine fundierte Aussage treffen. Er fuhr ein Stück zurück bis kurz vor die Ecke und sprang aus dem Gleiter.

"Wartet kurz hier. Ich werde schauen ob ich noch jemanden warnen oder sonst etwas tun kann. Falls nicht müssen wir uns schnell etwas anderes überlegen ..." Ihm lag noch ein Fluch auf den Lippen, doch in der momentanen Situation war es nicht gut wenn er Unsicherheit und "Machtlosigkeit" (cooles Wortspiel :D) zeigte. Falls einer der beiden ihm folgen und selbst schauen wollte, würde er sie nicht aufhalten. Er lief bis zur Häuserwand und spähte um die Ecke. Oh man! Das sah nicht gut aus. Wenn er es richtig erkannte, waren noch keine Truppen im Gebäude, doch dies konnte sich sekündlich ändern. Zumindest würde er versuchen die anderen zu warnen, ob es half, war eine andere Frage. Ebenso ob seine Nachricht auf einem der sichergestellten Coms so vorteilhaft war. Aber darüber konnte er sich später Gedanken machen. Mara war vermutlich noch dort, deshalb waren alle Bedenken sowieso völlig irrelevant. Sicherheitshalber schickte er zwei Nachrichten direkt hintereinander, sodass sie mitbekamen dass es wirklich wichtig war.

***** Imps vor der Tür! Raus da! Schnell! *****

Er hielt sich hinter der Ecke und schaute kurz zu Draugir und Atoras. "Sorry, ich hätte euch gerne anders empfangen. Zumindest seht ihr sofort, dass es hier nicht langweilig ist." Schöne Untertreibung. Hoffentlich hatten die anderen die Möglichkeit sich schnell zu melden, damit er wusste was Sache war. Falls nicht, machte er sich mit den Schülern vom Acker, das war nunmal das Wichtigste im Moment.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße ▫ ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt || ▫ Vorin ▫ Draugir & Atoras
 
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[Coruscant | untere Ebenen | nahe des Honey House | LAAT/i] SgtMaj Janrek Skorm & halbes Delta-Platoon

"Wechsle auf Sensorflug. Verdunkelung … jetzt." Auf Vorankündigung des Piloten erlosch im gesamten Transporter das Licht und tauchte das Truppenabteil in den diffusen Schein einer roten Notleuchte. Einige Meter entfernt verschwand auch das zweite Kanonenboot schlagartig in der Dunkelheit. Imperiales Standardvorgehen bei luftgestützter Annäherung an den Feind – zumindest beim Corps. Kein Fahrzeugführer einer anderen Teilstreitkraft wäre fähig gewesen, in vollkommener Schwärze nur mithilfe einiger Instrumente und der eigenen Intuition durch die Häuserschluchten Coruscants zu manövrieren – bei einer Geschwindigkeit von ungefähr 200 Stundenkilometern. Janrek Skorm passte die Optik seines Helms erneut den veränderten Helligkeitsverhältnissen an und blickte die Reihen der hinter ihm Stehenden entlang: Gepanzerte, gesichtslose Körper wurden im Rhythmus des herumschwenkenden Gefährts durchgeschüttelt, das Vibrieren der Antriebe sorgte für gefährliche Geräusche in den an der Heckwand befestigten Waffen- und Munitionskisten. Ansonsten herrschte professionelle Totenstille – an Bord. Leises, kaum wahrnehmbares Sirenengeheul drang an das durch diverse Audioapparaturen verstärkte Ohr des Sergeant Majors. Innerlich kochend fuhr er herum, sich ein wenig aus der geöffneten Luke lehnend. Tief unter ihm flackerte es in unregelmäßigen Abständen blau-rot auf, begleitet vom hellen, hochtourigen Summen etlicher Repulsorgleiter. CSF. Verachtenswerte Dilettanten, die noch nicht einmal einen Tag in Cliffside überlebt hätten, auf Coruscant allerdings endlich all ihre jämmerlichen Komplexe kompensieren konnten. Aber nicht hier, nicht jetzt. Nicht im Moment des wahrscheinlich größten Triumphes über das Rebellenpack in jüngster Zeit. "Lance Corporal Ammar, das Garnisonskommando kontaktieren: Die da unten sollen ihre Spielzeuge ausschalten oder ich werde dasselbe mit dem Verantwortlichen tun." "Ja, Sir." Der angesprochene Funker mit dem Kommunikationsgerät militärischer Ausfertigung auf dem Rücken machte sich an die Weitergabe der Anweisung, während sein Nebenmann – erfreulicherweise schweigend – nach draußen deutete. Dort blitzten für einige Sekunden mehrere Positionsleuchten auf und enthüllten die ebenfalls in LAAT/is verladene Verstärkung von wenigstens zwei Platoons – bestehend aus regulären Army-Troopern, wie der vorübergehende Kommandant der 'Deltas' säuerlich bemerkte. Wenigstens wurden sie von Sturmtruppen-Piloten befördert, sodass das wiederholte Einschalten verräterischer Lichtquellen nicht notwendig war. Das Ziel lag offenbar ohnehin nicht mehr allzu fern: "Beginne mit Landeanflug. Objekt steht zwei Blocks nördlich des Absetzpunktes. Wir kreisen über dem Einsatzgeschehen, falls benötigt." Überraschend – nichtsdestotrotz geplant – leise setzten die Transporter auf dem Parkplatz eines größeren Einkaufszentrums auf und hoben umgehend nach dem Entladen wieder ab, um durch den Lärm ihrer Motoren das Wild nicht schon vor der Pirsch scheu zu machen. Janrek Skorm schaute ihnen einige Augenblicke nach und gab dann das Zeichen zum Abmarsch. Wortlos setzte sich die Kolonne in Bewegung.

"Guten Abend, Serg - …" "Lektion Eins: Maul halten, Officer. Wer hat hier das Kommando?" "Nun … derzeit Sie. Major Daele ist samt Stab auf dem Weg, aber - …" "Wie weit ist die Kaserne dieses Majors entfernt?" "Zehn, vielleicht zwanzig Klicks und …" Den Rest hörte der Sergeant Major schon nicht mehr, er war – mit seinen Untergebenen im Fahrwasser – bereits an dem die Straßensperre befehligenden CSF-Beamten vorbeigerauscht und unterzog den Vorplatz des fraglichen Gebäudes einer kurzen Inspektion: Einem Szenario des Grabenkriegs nicht gänzlich unähnlich, teilte sich das Areal in ein streng gemiedenes Niemandsland direkt vor dem Eingang und eine eingerichtete "Stellung" hinter halbkreisförmig angeordneten Polizeifahrzeugen, in deren Deckung einige recht planlos wirkende Angehörige der Sicherheitskräfte kauerten. Die Elite der imperialen Militärmaschinerie nahm nicht weiter Notiz von diesen wankelmütigen Würmern. "Ammar, eine Verbindung mit der lokalen Energiebehörde. Wenn wir stürmen, sollen im gesamten Distrikt die Lichter ausgehen. Staff Sergeant, den Puff umgehen und mögliche Hintereingänge sichern. Nehmen Sie sich einige dieser … Männer hier mit. Was machen diese VERDAMMTEN AT-STs da? Gearns, treten Sie den Idioten mal dahin, wo's wehtut!" "Sir, sie haben in der Verwaltung den Manager aus dem Bett geholt, aber …" "Lassen Sie mal hören, Soldat. … Und SIE da auf der anderen Seite hören mir nun mal GANZ genau zu: Es ist mir SCHEISSEGAL, wer Sie sind, wie Sie heißen oder wessen Allerwertesten Sie lecken, wenn ICH es sage, hat es hier zappenduster zu werden! Andernfalls wird Ihr Arsch auf Kessel in der Gruppendusche sicherlich viele neue Freunde gewinnen … und ja, Sie können mir glauben, dass ich dazu die Macht habe!" Natürlich hatte er die nicht. Aber welcher normalsterbliche Bürger wusste schon über die genauen Privilegien der so hochgelobten Sturmtruppen Bescheid? Richtig, niemand. Und genau deswegen versprach – schrie vielmehr hysterisch – Mister Man-möge-mich-nachts-nicht-stören auch sehr eilig, das Entsprechende innerhalb von zehn Minuten in die Wege zu leiten. Zehn Minuten, das genügte vollkommen für eigene Vorbereitungen. Sergeant Major Skorm ließ sich von einem Private seine gigantische Z-6 reichen und teilte den Squads jeweils einen schweren MiniMag-Raketenwerfer zu. Vielleicht stieß man ja auf unerwartete Hindernisse. Alien-Köpfe beispielsweise. Surrend rotierte die Waffe in seinen Händen einige Male testweise. Keine halben Sachen mehr.


[Coruscant | untere Ebenen | vor dem Honey House] SgtMaj Janrek Skorm, Delta-Platoon & sonstige Sicherheitskräfte
 
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¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ hinterer Bereich bei der Küche ¦¦ Shana ~ Markus ~ irgendwo in der Nähe Mara S. & Sinoue

Eine ziemlich seltsame Antwort auf ihre Frage. Eher war es eine Gegenfrage. Wieso sollte sie sich nicht umziehen? Immerhin waren sie kurz davor hier abzuhauen oder etwa nicht? Komische Art und Weise mit einer Gefahr umzugehen. Der nächste Satz stiftete noch mehr Verwirrung, als sowieso schon vorhanden war. Sie brauchte aufreizendere Kleidung? Wie bitte? Also was denn nun? Raus aus den Klamotten, rein in die Klamotten; konnte der sich vielleicht mal entscheiden? Wollte Markus womöglich hierbleiben und ein Schauspiel abziehen? Einen anderen Grund konnte es nicht geben. Ob das so eine gute Idee war ...? Shana war sich da nicht so sicher. Ziemlich riskanter Plan ihrer Meinung nach. Nur leider war sie noch nicht fit genug und zudem immernoch zu überfordert mit der Situation um langatmig mit ihm zu diskutieren. Schließlich teilte er ihr auch noch mit, dass sie ihre Sachen hier nicht so einfach rausschaffen konnten. Stattdessen wollte er ihre Taschen in den Müll werfen.

Hallo?????
Jetzt schlug's aber das Faß aus dem Boden. Da war ihr Computer drin, den konnte man doch nicht einfach rumschmeißen. Statt rumzuschreien und Markus anzuspringen, starrte sie ihn einfach nur an, fraß den Frust in sich hinein und machte sich daran nun doch wieder einen sexy Look hinzubekommen. Irgendwie hatte es den Anschein als würde alles von Tag zu Tag nur schlimmer werden. Eigentlich wusste sie gar nichts mehr. Sie war gerade mal ein paar Tage beim Widerstand, und noch weniger Tage bei den Jedi und jetzt flog sie schon zum zweiten Mal auf. Vielleicht wäre es besser gewesen weiterhin vor ihrem Bildschirm zu verharren und einzelne Stiche ins Holo-Web zu setzen. Selbst wenn das wahr wäre, konnte sie nichts daran ändern, sie war gerade hier im Bordell und musste den Anschein erwecken ein leichtes Mädchen zu sein. So gut es in kurzer Zeit möglich war, machte sich die Blondine noch einmal zurecht und versuchte einen passenden Mix aus eleganter Schönheit und billigem Styling zu finden. Wenn sie schon alles verlor konnte sie wenigstens noch einmal in ihren schickeren Sachen rumlaufen.

Auch wenn nicht ernsthaft zu erwarten war, dass ihr Meister ihre Reize in der gewünschten Intention wahrnahm. Vor ein paar Minuten hätte sie genau das gewollt, was sie nun spielen wollten. Jetzt aber war ihre Laune auf dem Tiefpunkt und eigentlich wollte sie nur noch ins Bett hüpfen und diesen Tag vergessen. Zudem war sich die blonde Schülerin durchaus klar wo die Grenze lag. Es hätte ihr von Anfang an klar sein müssen, denn diese Grenze hätte sie letztendlich selbst ziehen sollen. Schade das die Umstände keinen anderen waren in denen sich Markus bereit erklärte sich ihr mit wenig angezogenen Klamotten zu nähern. Nichtsdestotrotz nahm sie die vorliegenden Probleme als Herausforderung. Welchen besseren Test gab es für ihre schauspielerischen Fähigkeiten. Wobei diese nur einen Teil des Erfolgs bewirkten. Letzten Endes entschied die Bewertung der Dringlichkeit des Einsatzes den Ausgang. Würde eine lange, intensive Befragung folgen, konnte es schon schwieriger werden. Zogen die Imps aber relativ schnell wieder ab, weil ein größerer Aufwand - auch finanziell - nicht gerechtfertigt war, hatten sie bessere Chancen.

Abgesehen von ihrer Unterwäsche hatte sich Shana in eine Art leicht durchsichtigen Kimono gewickelt. Nun ja, zumindest war es das beste "Freundenhausmädchen - Outfit" das sie hinbekam. Mittlerweile hatte sie der gutaussehende Jedi - Meister in den vorderen Bereich mitgenommen, wo sie in einem der Arbeitszimmer auf das Unvermeidliche warteten. Um ehrlich zu sein verstand sie noch immer nicht warum sie nicht einfach versuchten zu flüchten. Es war doch sch...egal ob man sie schon auf einer Kamera gesehen hatte oder nicht. Im schlimmsten Fall hatten sie sich verdächtig gemacht. Welcher Sache allerdings, musste erst einmal bewiesen werden. Andererseits wusste Shana genauso gut wie Markus, dass Beweise für die imperiale Rechtssprechung völlig unerheblich waren und schlicht willkürlich verurteilt wurde. Normalerweise wäre sie nicht so folgsam und still, doch im Moment hatte sie zu gar nichts Lust, auch nicht auf's Streiten. Sie hockte auf dem Bett und beobachtete ihren Meister, der in sich gegangen war und vermutlich zu spüren versuchte was um sie herum vor sich ging - abgesehen von den offensichtlichen Geschäften.


"Tja, sieht so aus als würden wir doch noch zu zweit in einem der Zimmer hier landen." , ärgerte sie ihn ein bisschen mit der Anspielung auf ihre doch nicht zu übersehbaren Flirtversuche im früheren Stadium dieses Abends. Die fehlende Ernsthaftigkeit war dennoch eindeutig zu erkennen. Ihre Situation war alles andere als lustig, und dennoch konnte sie nicht drumherum ihre Kommentare abzulassen, was ihr ein Grinsen entlockte.

"Offenbar habe ich den falschen Zeitpunkt getroffen aktiver zu werden. Das ist jetzt das zweite Mal in wenigen Tagen, dass ich in einen imperialen Aufmarsch gerate. Wenigstens erwischt es uns diesmal nicht völlig unvorbereitet und überraschend. Hm, falls das hier glimpflich für uns abläuft werde ich wohl eine neue Identität brauchen. Aber ich glaube darum kümmern wir uns wenn es soweit ist." Hm, vielleicht sollte sie langsam aufhören zu quatschen, schließlich hatte der große Mann an der Tür nicht umsonst die Augen geschlossen.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Zimmer ¦¦ Shana & Markus
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | mit Shana ::.


Immer noch nichts, außer dem wilden Treiben im Nebenzimmer und Shanas Geplapper im Hintergrund. Sie war nach etwa einer halben Stunde ohne ein einziges Wort - was zugegebenermaßen sehr ungewöhnlich für die ehemalige Journalistikstudentin war - endlich wieder aufgetaut und obwohl sie sich in einer schwierigen Situation befanden, welche bald sogar sehr gefährlich werden konnte, nahm sie das Ganze mit Humor und scherzte so, wie man es eigentlich immer von ihr erwarten konnte. Markus kam diese Reaktion ziemlich bekannt vor, denn er war als Padawan nicht anders gewesen, womit sein ehemaliger Mitpadawan und auch seine Meisterin ab und an Probleme gehabt hatten. Es war die Methode mit Selbst-Ironie und Sarkasmus die eigenen Ängste zu überspielen und jede noch so schwierige Situation zu meistern, welche zugegeben sehr gute Wirkung zeigte. Man selbst war ruhiger, kam sich cool vor und strahlte ein gewisses Selbstbewusstsein aus, welches andere teilweise richtig verrückt machen konnte oder das Gegenteil bewirkte und sie ebenfalls ruhiger werden ließ...
Marks Augen waren immer noch geschlossen, als sich ein Lächeln auf seine Lippen legte. Das Mädchen war einfach der Wahnsinn!


"Darum werden wir uns auf jeden Fall noch kümmern. Ich verstehe sowieso nicht, dass du noch keine falsche Identität hast! Was ist mit Lorena?"

, fragte er, schlug die Augen auf und wandte sich zu ihr um. Zum ersten Mal betrachtete er sie genauer. Sie hatte sich, seiner Aufforderung zufolge, wieder umgezogen und trug nun einen seidenen und noch dazu durchscheinenden Kimono. Der Corellianer sah durch den dünnen Stoff, dass sie Spitzenunterwäsche trug. Ihre Kurven waren nicht zu verachten, doch in diesem Moment dachte er wirklich nur daran, was wohl noch auf sie zukommen würde...
Er ging zum Fenster hinüber, um von weitem vorsichtig hinauszuspähen. Es erwartete ihn ein längst erwarteter Anblick von aufziehenden imperialen Truppen. Langsam wurde es wirklich ungemütlich!


"Vergiss nicht, mein Name ist Jonas!!"

, erinnerte er seine Schülerin an seine Scheinidentität, welche sie bereits bei ihrer ersten Begegnung kennenlernen durfte. Mit diesen Worten entfernte er sich wieder vom Fenster und ging diesmal direkt auf sie zu. Sein Blick war eindringlich, wie seine Worte:

"Ich bin ein unheimlich gutaussehender Freier, mehr weißt du nicht von mir!!"

Genau passend zum aufgezeigten Macho-Grinsen ging das Licht aus. Da die Zimmer sowieso nur gedimmtes Licht enthielten, bestand kein großer Unterschied zu vorher, doch die Tatsachee, dass die Stromzufuhr abgeschaltet worden war, war beunruhigend genug. Im Nebenzimmer achtete man nicht darauf - Die beiden, die sich dort vergnügten, schienen voll in ihrem Element zu sein. Nun war es an Shana und Mark, ebenfalls in ihre Rollen zu schlüpfen, denn schon bald würde das Gebäude gestürmt werden und wie authentisch waren schon H*re und Freier meterweit entfernt voneinander in einem gemeinsamen Zimmer?
Der Corellianer nahm den Oberschenkelholster ab und ließ ihn zu Boden sinken, dann streifte er die Stiefel ab und ohne Shana auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen, legte er den Zeigefinger unter ihr Kinn und hob dieses an. Er näherte sich langsam, aber mit einer Gewissheit - Es würde ein Schauspiel bleiben, ohne Gefühle, denn dies hier war seine Padawan!!
Sie befanden sich schon lange im Honey House, also würde jemand, der es auf sie abgesehen hatte nicht erwarten, dass sie erst bis hierher gekommen waren. Er musste noch weiter gehen und hoffte dabei, dass sie es ihm verzeihen würde. Erst knöpfte Markus den Knopf seiner Hose auf, dann schob er Shana zurück aufs Bett. Sein Blick traf ihre strahlend blauen Augen, als er mit flinken Fingern den Knoten des Kimonos öffnete und ebenfalls halb über sie gebeugt aufs Bett glitt. Draußen hörte man Schritte, mehrere Personen, Gleichschritt, ein schockierter Schrei.... Markus küsste die blonde Schönheit auf die Lippen, während sich seine Finger einen Weg vorbei am dünnen Stoff zu ihrem Busen suchten...



.:: Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | mit Shana ::.
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Wohnung 4B – Wohnraum – Mit Cris -

Reichlich perplex nahm Noa das befeuchtete Handtuch entgegen, nicht weil sie diese Geste so unglaublich überrascht – obwohl dies auch der Fall war – sondern weil der Mann, der ihr gegenüber saß, ihr gerade enthüllt hatte, dass er keiner der Defender war. Fälschlicherweise hatte sie angenommen, dass er hier stationiert war. Wäre er auch nur ein bisschen unehrlicher gewesen, hätte er diesen Fehler ihrerseits ausnutzen und sie aushorchen können. Noa rieb sich mit dem feuchten Tuch über die Stirn, die Schläfen und legte es dann in ihren Nacken.

„Danke, das könnte helfen.“

Sagte sie und sah sich ihr Gegenüber noch einmal genauer an. Cris Sheldon besaß ein ungewöhnlich schönes Gesicht, in dem alles zu stimmen schien, wirkte auf den ersten Blick aber nicht wie der eitle Typ Mann, der sich viel daraus machte. Großer Pluspunkt.

„Also sind Sie ein neuer Rekrut.“

Schief grinste Noa ihn an.

„Mehr oder weniger. So lange Si e dem Imperium in den A'rsch treten wollen, sind Sie hier genau richtig.“

Ein Geräusch in einem der Nebenzimmer führte ihren Blick in die entsprechende Richtung. Entweder war jemand unsanft aus dem Bett gefallen, oder sie würden Besuch bekommen. Auch Sheldon hatte aufgehorcht und einen Moment später öffnete sich die Tür des Raumes, der neben der Küche lag und eine Theelin trat heraus. Ihr Gesicht kam Noa dunkel bekannt vor.

“Guten Morgen.“

Grüßte sie freundlich, was von Noa und Sheldon gleichermaßen erwidert wurde. Angestrengt kramte Noa in ihrem Gedächtnis nach einem Namen. Der musste da dort doch irgendwo sein!

„Ähm, wo finde ich meinen Bruder?“

Sie entschied sich für eine unpersönliche Anrede. Namen waren sowieso vollkommen überbewertet oder jedenfalls immer dann, wenn Noa sich nicht erinnern konnte. Nicht, dass das oft geschah! Aber wie peinlich war es, jemanden, den man eigentlich kennen sollte, danach zu fragen? Das war wie ein Eingeständnis, dass man zuvor nicht richtig zugehört hatte.

“Ramón ist heute Nacht wieder gefahren. Er wollte Sie nicht wecken, Noa, Sie waren plötzlich eingeschlafen.“

Erklärte die Theelin. Oh, achso. Ja, das machte Sinn. Ramón konnte nicht einfach über Nacht woanders bleiben. Er hatte eine Familie, um die er sich kümmern musste, eine Frau und zwei kleine Kinder. Thalia mochte es schon nicht, wenn er im Hauptquartier übernachtete, selbst wenn er es vorher ankündigte.

“Er hat mir noch etwas für Sie gegeben, einen Moment.“

Die namenlose Theelin verschwand in der Küche, tauchte jedoch nach zwei Sekunden schon wieder auf.

“Hier.“

Sie hielt Noa eine kleine Schachtel hin. Neugierig nahm Noa diese an. Es befanden sich zwei ovale Kapseln darin.

„Medizin?“

Fragte sie ungläubig. Die Theelin nickte.
“Er meinte, Sie würden es heute Morgen sicher gebrauchen können.“

Oh, ja, das war gar nicht mal so falsch. Ramón dachte einfach an alles. Noas Blick richtete sich auf die Tasse mit dem kalten Tee. Sie hatte es bisher nur über sich gebracht, zwei kleine Schlucke zu trinken, wollte aber auch nicht so unhöflich sein, um etwas anderes zu bitten. Um es hinter sich zu bringen, warf sie sich beide Kapseln auf einmal in den Mund und spülte sie so schnell wie möglich mit dem kalten Gebräu herunter, wie sie konnte. Danach war die Tasse noch immer halb voll, aber ein viertes Mal würde sie sie nicht anrühren.

“Ich bin in der Küche und mache Frühstück. Rrayn kommt sicher auch gleich.“

Kündigte die Theelin an und schon war sie verschwunden. Frühstück? Alleine bei dem Wort zog sich Noas Magen verlängerisch zusammen. Sie hatte seit gefühlten 24 Stunden schon nichts mehr gegessen. Das konnte sie noch mitnehmen, bevor sie sich wieder auf den Heimweg machte. Vorher musste sie jedoch die Nasszelle aufsuchen, sich waschen und vor allem einen Blick in den Spiegel werfen. Langsam, bewusst darauf achtend keine zu schnellen Bewegungen zu machen, die ihren Gleichgewichtssinn beeinträchtigen könnten, stand Noa auf.

„Ich denke, ich gehe mich mal eben frisch machen.“

Sagte sie an Sheldon ernannt.

„Und wenn's gleich frisches Brot gibt, können Sie mir dabei ja von Ihrer ungemütlichen Lage erzählen, aus der Rrayn und seine Jungs Sie raus geholt haben.“

Schlug Noa vor, freute sich darüber, dass ihre Beine nicht unter ihr versagten und ging zur Küche, um sich nach dem richtigen Raum für die Nasszelle zu erkundigen. Die Theelin zeigte ihr die richtige Tür und als Noa dahinter verschwand, war sie froh, einen Moment für sich zu haben und sich zu ordnen. Den Anblick ihres Spiegelbildes vermied sie dabei so lange wie möglich. Nach einer durchzechten Nacht war das wohl auch das Beste.

- Coruscant – Untere Ebenen – Wohnung 4B – Wohnraum – Mit Cris -
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Zimmer ¦¦ Shana & Markus

Na sowas! Es sorgte sogar für Verblüffung, dass sie noch keine falsche Identität hatte. Wieso sollte sie denn auch eine haben? Nun, dies zeigte nur, wie wenig er wusste von ihrem bisherigen Leben. Bisher hatte sie hinter einem Monitor gesessen und Hetzreden ins Netz geschrieben, oder Beweise für die Untaten des Imperiums gesammelt. Es war relativ unbedeutend und daher auch nicht sonderlich gefährlich gewesen. Erst vor ein paar Tagen war sie offen ins Licht getreten und hatte demnach auch nicht daran gedacht sich eine falsche ID zu besorgen. Ständig passierte irgendetwas Unvorhergesehenes und dauernd musste sie sich flexibel einer völlig neuen Situation stellen. Abgesehen davon konnte man das Ganze auch umdrehen. Offenbar waren all die Leute mit denen sie neuerdings zu tun hatte, nicht gerade besonders gut, was Geheimhaltung anging. Alleine hatte sie seit fast drei Jahren keine Probleme gehabt, nun war sie ständig in Schwierigkeiten. Wem auch immer man den schwarzen Peter zuschieben wollte, sie hatte momentan keine falsche ID und alles andere war irrelevant.

"Was soll mit Lorena sein? Sie ist die H..e die hier arbeitet. Wozu braucht sie eine falsche Identität?"

Eigentlich versuchte sie sich mit den Worten nur zu beruhigen. Es ärgerte sie, dass sie eine Getriebene der Ereignisse war, doch ändern konnte sie diesen Umstand nicht. Markus belehrte sie noch einmal über die Informationen, die ihr als Prostituierte zur Verfügung standen. Es war nicht notwendig ihr wieder klar zu machen, dass er nun wieder Jonas war. Aber sie nahm es ihm nicht übel und nickte nur. Genau in diesem Moment ging das Licht, im wahrsten Sinne des Wortes, aus. Oh, oh! Jetzt wurde es ernst. Endlich kam ihr Meister auch seiner Rolle nach und fing an wenigstens das Nötigste auszuziehen. Shana beobachtete seine schattenhaften Umrisse mit einer gewissen Neugier. Sein Gesicht näherte sich ihrem und sein Blick war eindringlich. So nah und doch so fern. Der Jedi schob sie zurück auf's Bett und zog ansatzweise seine Hose aus. Der Knoten ihres Obergewandes wurde gelöst und langsam legte er sich halb auf und halb neben sie. Seine Hände fuhren ihre Kurven entlang, während sein Mund den ihren fand.

Himmel! Wie gerne hätte sie in diesem Moment alle Sicherungen rausfliegen lassen und sich vollkommen hingegeben. Den ganzen Abend hatte sie genau nach diesem Moment gelechzt und nun war es soweit. Nur leider war es nur ein Schauspiel, eine Notwendigkeit der gegebenen Gefahrensituation. Das sie umgebende Chaos konnten sie bereits hören, die Schritte die sich ihrem Zimmer näherten. Wusste Markus eigentlich das er sie an diesem Abend quälte. Er ignorierte sie, dann machte er ihr Hoffnung, dann zerstob die Stimmung erneut und wurde von kalter Nüchternheit ersetzt. Und jetzt endlich bekam sie einen unechten Kuss der mehr Auswirkung hatte als sie sich ausgemalt hatte. Dies war aber auch nur möglich aufgrund der Gefühle, die ihrerseits im Spiel waren. Welcher Teil ihres Körpers auch dafür verantwortlich war, dass sie sich in ihren Meister verknallt hatte, er gehörte ordentlich durchgeboxt. Bevor die Truppen auch ihr kleines Techtelmechtel unterbrachen, musste die Blondine noch etwas loswerden. Sie löste sich kurz von dem Kuss, der ihrer Meinung nach viel länger andauernd dürfte.


"Weißt Du Dummbatz nicht das im vorhinein bezahlt wird." , grinste sie. Weiter kam sie nicht, denn nun waren sie "dran". Die Tür wurde aufgestoßen und die einmalige Gelegenheit ihrem Meister näher zu sein als es der Anstand gebot, war vorbei. Sie konnte nur eine bullige Gestalt erkennen und eine große Knarre. Vom Flur waren weitere gebrüllte Anweisungen zu hören und protestierende Angestellte und Kunden. Ihrer Rolle entsprechend starrte sie den Soldaten/Sicherheitsmann mit großen Augen an, nachdem sie überrascht aufgeschrien und sich die Decke vor den Körper gezogen hatte.

"Was??"
Es war nicht leicht Überraschung darzustellen, wenn man genau wusste was auf einen zukam. Doch Shana hatte versucht so gut es ging im Kuss zu verlieren, sodass doch eine gewisse Echtheit in dem Gefühl vorhanden war.

"Raus da!" , befahl der Imp und winkte mit seinem Gewehr. Mit welchem Recht stürmten die eigentlich hier rein? Verdacht auf Beherbergung von Staatsfeinden erlaubte alles? Wie auch immer, sie war nur eine kleines, unwissendes Call-Girl, das sich darüber keine Gedanken machte. Hektisch verließ sie das Bett ebenso wie Markus, bzw. Jonas.

"Hände hinter den Kopf!" , kam der nächste Befehl. Ihre Angst musste sie nur zu einem gewissen Teil spielen, denn so völlig unbewaffnet und ausgeliefert, war man nicht gerade besonders selbstsicher. Die Blondine tippelte vom Bett weg und nahm die Hände zögerlich hoch und legte sie auf den Kopf. Na dann, jetzt konnten sie nur noch beten ... nicht das die moderne, junge Frau in irgendeiner Weise gläubig war.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Zimmer ¦¦ Shana & Markus ~ Prostituierte, Kunden & Imp-Truppen
 
[Coruscant – mittlere Ebene – „Sluuk's Sportsbar“ - ]Mae’we’shan, andere Gäste​

Bläuliche Schwaden waberten durch die Luft in „Sluuk’s Sportsbar“, das Grölen aus verschiedensten Kehlen und anderweitigen Sprachöffnungen vermischte sich zu einer lauten fast unangenehmen Geräuschkulisse. Zumindest konnte man sich hier sicher sein, dass alles was man an einem Tisch besprach nicht viel weiter zu vernehmen war.

Mae’we nagte mit seinen nadelspitzen Zähnen das Fleisch vom Knochen eines hiesigen Geflügels. Seine dunklen Augen sondierten förmlich den Raum der Bar. Auf mehreren Holoprojektoren wurden unterschiedlichste Sportveranstaltungen übertragen. Neben Gladiatorenkämpfen und Schockball, wurden auch Pod Rennen gezeigt. Soeben betrat eine für diese Regionen Coruscants nicht ungewöhnlich Gruppe die Bar. Zwei der lustigen Drei begaben sich an die Bar und das katzenartige Wesen (Crado) ließ sich in einer Sitznische nieder. „Mhh, das müsste ein Farghul sein. Obwohl … es könnte auch verdammt fetter Cathar sein.“ Mit seinen Kiefern knackte der Nikto den Knochen und kaute verträumt darauf rum. Dann kehrte das Duo bestehend aus einem Ishi Tib (Gume) und einem Sarkan (Brzkz) zum Tisch des Katzenwesens zurück. Unbemerkt von Mae’we hatte sich ein weibliches Wesen mit Tentakeln am Kopf (Noomi)auch an diesem Tisch niedergelassen. Und auch ein klassischer Schläger (Bromh) hatte sich dazu gesellt. Seine Waffe ganz offensichtlich auf den Tisch gelegt.

Der Nikto erhob sich den Rest des Knochens noch im Mundwinkel und kontrollierte den Sitz seiner Kleidung. Die Bantha-Lederjacke verdeckte seine Langen Vibromesser und nur die Wurfmesser die er am rechten Bein trug waren zu sehen. Seine braune Hose war in die schwarzen kniehohen Stiefel gesteckt und warf eine entsprechende Falte, um das Stiefelmesser zu verbergen. Alles war an seinem Platz. So schlenderte er nun auf die Sitznische der Gruppe zu. Er zog sich einen Stuhl von einem anderen Tisch heran und ließ auf diesen fallen. Dann Griff er über den Tisch und angelte sich das Glas das gerade vor dem Katzenwesen abgestellt worden war.

„Weisst du hasst glück, dasss du mir ein Ale aussgibsst sonst müsssste ich dich bei den Behörden ansschwärzen.“ Ein raubtierhaftes Grinsen umspielte seine Züge. Mae’we nahm einen tiefen Schluck des Gesöffes, stellte das Glas wieder auf den Tisch und drehte sich zu dem Ishi Tib. Gume gut dasss ich dich hier finde. Dein Bosss meinte ich Ssschulde ihm noch einen Gefallen dafür dasss er mein Ssschiff ausssgelöst hat. Wer kann auch damit rechnen, dasss Franky sssich nicht mehr ssschmieren lässsst. Alssso wie sssteht esss könnt ihr mich brauchen?“

[Coruscant – mittlere Ebene – „Sluuk's Sportsbar“ - ]Mae’we’shan, Crado, Noomi, Brzkz, Gume, Bromh und andere Gäste​
 
[Coruscant - Hoher Orbit – ISD II Obedience – Admiralsquartier – Dinnersaal] High General Krynn Celda und Elysa

„Darf ich sie um ihre offene Meinung fragen?“

Diese wenigen Worte, hatten Elysa kurz inne halten lassen, um Krynn Celda ein weiteres Mal zu mustern, auch in der Macht, um erneut wenig durch den Schild seiner Selbstsicherheit zu spüren. Ein gewisses Amüsement konnte sie zwar wahrnehmen, wusste jedoch nicht so recht, ob sich dies auf ihre deutbare Reaktion bezog, oder auf den bisher so ruhig und angenehm verlaufenden Abend.

„Sie haben es zumindest gerade eben getan.“


Antworte die Admirälin schließlich ausweichend, mit einem Schmunzeln. Dass sie nicht bereit war jedwede Frage zu beantworten, konnte sich der General vermutlich denken. Dieser nickte und erwiderte das Schmunzeln.

„Es geht um unsere strategische Lage. Aus den Zusammenfassungen der letzten Besprechungen des Oberkommandos konnte ich entnehmen, dass sie sich massiv für offensive Operationen gegen die Republik einsetzen, hierbei jedoch lediglich von Flottenadmiral Fuller ein gewisses Maß an Zustimmung erhalten haben.“

Elysa nickte sachte.

„Das stimmt, derzeit haben wir die Initiative an die Republik gegeben, diese hat jedoch auch nur eine Front eröffnet, was mich zu der Annahme verleitet, dass sie nicht mehr Schiffe zur Verfügung hat, um aus einem anderen Vektor unsere Gebiete anzugreifen. Derzeit beharren große Teile des Oberkommandos darauf unsere strategischen Aktivposten – die Angriffsflotten - zum Schutz und Erhalt unserer wichtigsten Systeme zu verwenden, was uns in eine passive Rolle zwingt. Wir geben dem Feind damit die Wahl wann, wo und womit er angreift, während wir uns darauf konzentrieren, dass unsere Produktionszentren und unsere wichtigsten Versorgungswege geschützt sind. Damit haben wir uns in einen kompletten Passivkrieg zwängen lassen, da man scheinbar lokalen Kommandanten, als auch den Kommandanten der Angriffsflotte nicht genug vertraut, eine entsprechende Streitmacht nur gegen den Feind einzusetzen und nicht etwa dazu, um mit einer versammelten Flotte einen lokalen oder imperiumsweiten Putschversuch durchzuführen. Lediglich Admiral Cornell scheint man weitläufig genug zu vertrauen, um ihm eine außerordentliche Streitmacht zu unterstellen.“

Das Gesagte konnte man so sicherlich auch aus den Zusammenfassungen der Besprechungen der Admiralität entnehmen.

„Ich verstehe und möchte ihnen noch einmal versichern, dass ich an einer Kooperation mit ihnen sehr interessiert bin, dazu benötige ich jedoch mehr als eine diplomatische, vorsichtige und abstreitbare Aussage. Es sind nur wir Beide hier in diesem Raum, was immer wir besprechen, bleibt unter uns. Daher mache ich vielleicht auch den Anfang, um ihnen zu demonstrieren, dass ich nicht vorhabe ihr Vertrauen zu enttäuschen.“

Der General forderte von ihr beinahe eine Bekundung, dass sie das derzeitige Vorgehen als schwachsinnig empfand. So eine Äußerung konnte Elysa aber nicht einfach von sich geben, auch wenn sie die Lage gerne als strategische Selbstgeißelung beschrieb. Ihren Unwillen spürend, sich zu einer weitergehenden Aussage bewegen zu lassen, ergriff er erneut das Wort.


„Ich stimme ihnen zu, dass wir den Kampf wieder zum Feind tragen müssen, selbst wenn dies nur darin besteht, seinen Handel zu stören, aber jedes Schiff, dass die Republik dazu verwenden muss ihre Schifffahrtslinien zu sichern, ist eines weniger, das sie zum Angriff auf unsere Territorien nutzen kann. Das hier sind die Pläne für die Vibre Klasse.“

Mit diesen Worten schob er ein Datenpad zu ihr herüber, was sie entgegen nahm, um sich dann mit dem Inhalt vertraut zu machen.

„Das Schiff ist als Handelsstörer konzipiert, die Bewaffnung ist für ein Schiff der Größe ordentlich, hauptsächlich aber darauf ausgelegt, ungeschützte Konvois, oder leichte Eskorten anzugreifen und auszuschalten, um Enterungen durchzuführen. Ebenso ist sie sehr mobil und verfügt auch über einen modernen Hyperraumantrieb. Die größte Stärke ist jedoch die fortschrittliche Sensormaske. Angriffskreuzer der Vibre Klasse sollten solange sie ihre Hauptsysteme nur auf Bereitschaft haben und ihre Energiesignatur senken, unentdeckbar sein, selbst wenn man förmlich haarscharf daran vorbeifliegt. Natürlich ist eine Entdeckung durch Sicht in so einem Fall gegeben. Die Truppenbesatzung ist auf 60 Spacetrooper ausgelegt, was die Enterungen zu einer kurzen Angelegenheit werden lassen sollte. Derzeit befindet sich eine erste Testreihe in Produktion, mit Testläufen und dergleichen würde ich vermuten, dass die ersten Schiffe dieser Klasse in sechs Monaten verwendbar werden. Eventuell werden wir auch eine Variante dieser Schiffe als Scoutschiff entwerfen, aber das ist derzeit noch abzuwarten. Das Projekt wurde bisher nicht genehmigt, die Entwicklungskosten konnte ich zum Teil in anderen genehmigten Projekten verbergen, und hoffe auch einen anderen Teil in den Kosten für die Venator Klasse unterzubringen. Das ist selbstredend eine Information die unter uns bleiben muss.“

Diese Information könnte das Ende der Karriere des Generals bedeuten, selbst wenn man ihm nur Veruntreuung von Kriegsmitteln vorwarf. Die Pläne und Risszeichnungen, die technischen Spezifikationen und auch Bilder der Kiellegung, implizierten, dass das Projekt weit vorgeschritten war und ein Prototyp bereits existierte, dieser jedoch noch verbessert werden musste, aus dem die angesprochene Testreihe resultierte. Und zum ersten Mal spürte sie eine Ungewissheit bei ihrem Gegenüber, die wuchs desto länger sie ihn musterte. Elysa warf einen letzten Blick auf das Pad und legte es dann zur Seite.

„Also gut, sie sind bereit dieses Risiko einzugehen, dann will ich es auch sein.“

Die Erleichterung, welche nun von Krynn Celda ausging, unterstrich für sie noch einmal die Vertrauenswürdigkeit der dargebotenen, durchaus brisanten Informationen und auch des Generals. Vielleicht war seine erste Einschätzung richtig und man teilte einige Sichtweisen.

„Viele unserer lokalen Kommandanten haben keinerlei Rückgrat, da man bei der Säuberung des Offizierkorps darauf geachtet hat, beeinflussbare und loyale Kommandanten auf entsprechenden Posten einzusetzen. Leider gehen diese Kommandanten genau nach Lehrbuch vor, was zwar sicherlich eine gute Grundlage an Richtlinien ist, jedoch ebenso auch beim Feind bekannt ist. Konfrontiert man diese – unsere Kommandanten – mit einer Situation, die sie nicht aus dem Lehrbuch kennen, versagt der Großteil davon kläglich. Der Teil der Kommandanten, welche wenig auf das Lehrbuch geben, müssen befürchten, dass sie bei eigenwilliger Interpretation ihrer Befehle – um ihre Missionsziele zu erfüllen – als Abweichler und nicht vertrauenswürdig eingestuft werden. Was in zahlreichen Fällen eine Bestrafung zur Folge hätte, die in den meisten Fällen wohl der Tod wäre. Unsere Kommandanten müssen sich derzeit also genauso vor dem Feind fürchten, wie vor dem Hammer von oben, falls sie einen Fehler machen. Die Angst, Fehler unbedingt zu vermeiden, fesselt Viele wiederum an das was sie auf der Akademie gelernt haben. Unsere Offiziere und Besatzungen brauchen ein Zeichen des Vertrauens, so dass man auch im Falle eines Versagens solche Offiziere nicht einfach liquidiert, sondern ihnen eine weitere Möglichkeit gibt. Denn die Chance ist groß, dass Offiziere die sich an das Gelernte klammern, wenn dieses versagt, selbst anfangen zu denken. Eigenständiges Denken ist womöglich die wichtigste Fähigkeit eines Kommandanten und genau das vermisse ich in großen Teilen der Flotte. Dennoch fürchtet man sich scheinbar genau davor.“

Elysa stockte kurz, und atmete ruhig aus. Sie bemerkte, dass sie kurz davor war sich in Rage zu reden und musste sich daher kurz bremsen.

„Man hat also Loyalität über die Befähigung vieler Kommandanten gestellt, und zahlreichen Kommandanten denen man ihre Befähigung nicht absprechen kann, bringt man scheinbar nicht das entsprechende Vertrauen entgegen, um ihnen eigenständige Operationen zu übertragen. Die wenigen Kommandanten die über alle Zweifel erhaben sind und über große Befähigung verfügen, verwendet man zum Schutz unserer strategischen Zentren und auch um ein Auge auf einflussreiche Offiziere zu werfen, welche man weiterhin als mögliche Störenfriede einstuft.“

Elysa wusste, dass Cornell sie als genau so ein Störenfried ansah und vermutete dieses Denken auch bei Admiral Bennett, Allegious Schosshund.

„In der Defensive kann man jedoch keinen Krieg gewinnen und beim nötigen Respekt für Admiral Cornells Errungenschaften, so ist er selbst doch kaum der geeignete Kommandant, um in einer so angeheizten Phase des den Oberbefehl über unsere einzige Streitmacht zu erhalten, die man dazu abstellt, um den Vormarsch der Republik zu stoppen.“

[Coruscant - Hoher Orbit – ISD II Obedience – Admiralsquartier – Dinnersaal] High General Krynn Celda und Elysa
 
[Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B] - Noa, Cris, Defender (irgendwo)

Mit ein wenig Erleichterung stellte Cris fest, dass Noa positiv auf seine Geste reagierte und auch ihre Erinnerungen an die konkreten Ereignisse des letzten Abends (noch) nicht zurückkehrten. So fiel es ihm leicht, das Lächeln der Widerstandskämpferin zu erwidern und sich ein wenig zu entspannen. Ihre Feststellung seine weiteren Absichten betreffend quittierte er mit einem Nicken.

„So könnte man es formulieren. Für den Anfang ist die Befreiung Coruscants jedenfalls wohl ein ausreichender Tritt…“


Da mit der Zeit auch die übrigen Bewohner dieser Behausung erwachten, gesellte sich in diesem Moment ein weiteres Mitglied der Widerstandsgruppe – eine Theelin – zu den beiden „Frühaufstehern“ und lüftete das Geheimnis um das Verschwinden von Noas Bruder Ramón, der seiner Schwester offenbar in weiser Voraussicht ihres Zustandes geeignete Medizin in der Wohnung deponiert. Cris nickte verständnisvoll, als Noa sich für den Moment entschuldigte, um sich – wie sie es formulierte – frischzumachen. Die Theelin war ihrerseits ebenfalls mit der Ankündigung verschwunden, ein Frühstück zu bereiten – was Cris sehr begrüßte, da er feststellen musste, dass er zwar erholt, dafür jedoch um so hungriger war.
Er blieb jedoch nicht lange alleine in dem Hauptzimmer, da – wie durch die Theelin angekündigt – der Zabrak auftauchte, mit dem Cris am Abend zuvor gesprochen hatte. Rrayn erwies sich als Mann seines Wortes, da er Cris nicht nur eine vorläufige Bestätigung seiner „Mitgliedschaft“ bieten konnte, sondern ihm ebenso wie versprochen eine Waffe aushändigte, wenngleich er selbst über diese Entwicklung der Dinge nicht sonderlich begeistert schien.
Cris war somit zunächst damit beschäftigt, seine neue Waffe – eine BasTech L-23, wie sie häufig auf dem Schwarzmarkt und somit in den Händen von Söldnergruppen und kriminellen Banden zu finden war – genauestens zu untersuchen. Allem Anschein nach verstand diese Widerstandsgruppe ihr Handwerk – der Blaster war in einem guten Zustand ohne offensichtliche oder subtile Mängel, wie sie Schwarzmarktwaffenhändler ihren naiveren Kunden nur zu gerne unterjubelten. Der Miene des Zabrak war zu entnehmen, dass er die Begutachtung der Waffe durch Cris mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis nahm. Als der ehemalige Sturmtruppler schließlich die Energiezelle einrasten ließ und einen letzten prüfenden Blick durch das Zielvisier warf, kehrte die Theelin mit dem nicht übermäßig opulent, doch nichtsdestotrotz nahrhaft wirkenden Frühstück zurück. Ein richtiges Gespräch wollte sich jedoch nicht entwickeln – trotz ihrer Freundlichkeit ihm gegenüber war Cris wohl auch in den Augen der Theelin noch ein unbeschriebenes Blatt. Dass das Misstrauen des Zabrak Rrayn abzubauen einiges an Zeit benötigen würde war ihm ohnehin klar. Nur Noa hatte sich ihm gegenüber bisher unbefangen gezeigt – vielleicht würde die Atmosphäre lockerer, wenn sie in den Hauptraum zurückkehrte.


[Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B] - Noa, Cris, Defender (irgendwo)
 
[Aufgrund zeitlicher Unstimmigkeiten liegt der Beginn dieses Beitrages einige Augenblicke vor den von Markus Finn und Shana beschriebenen Geschehnissen, geht dann aber in sie über.]

[Coruscant | untere Ebenen | vor dem Honey House] SgtMaj Janrek Skorm & Delta-Platoon, sonstige Sicherheitskräfte inklusive SWAT

"Sir? Die Behörde hat soeben grünes Licht gegeben, totaler Stromausfall auf Ihren Befehl hin." "Sehr gut. Sind die Teams in Position?" Lance Corporal Ammar, zusammen mit dem Sergeant Major und einigen frisch eingetroffenen Sondereinsatzkräften der CSF hinter deren Kommandofahrzeug kniend, gab die Frage seines Vorgesetzten über Funk weiter. Die Rückmeldungen ließen nicht lange auf sich warten. "Alpha – Standby … Bravo – Standby … Charlie – Standby …" "Skorm hier. Bereit halten, Zugriff erfolgt in wenigen Sekunden. Uneingeschränkter Waffeneinsatz ist autorisiert, Kollateralschäden sind nebensächlich. Bringt mir die Jedi und wenn dabei alle verdammten Nutten dieses Planeten draufgehen müssen."

Perfekt. Das Mahl war angerichtet, präsentiert, es musste nur noch verzehrt werden. Zeit für das Mitbringsel des SWAT-Kommandos. "Lasst den 'Little Boy' an, es geht los." Irgendwo in der Dunkelheit erwachte brüllend ein gigantischer Motor zum Leben, so ohrenbetäubend, dass die billigen Fensterglasscheiben der Umgebung splitterten und selbst modernste Akustikgerätschaften des Stormtrooper Corps für einige Momente überreagierten. Indirekt erleuchtet von diversen Unterbodenleuchten bog die Quelle des infernalischen Lärms um die nächste Ecke: Unzählige vom oft gesuchten Vollkontakt zeugende Schrammen und Beulen bedeckten das Äußere des wohl monströsesten Repulsorgefährtes, das die Straßen Coruscants noch ohne größere Komplikationen nutzen konnte. Grauer Lack blätterte ab von einem Chassis, das entfernt an die Pilotenkanzel eines Juggernaut erinnerte – kastenförmig, wuchtig und eine Aura roher Gewalt ausstrahlend. Knirschend senkte sich der an der Front des mechanischen Ungetüms angebrachte Schild, einem antiken Bulldozer nicht unähnlich, bereit, jedes Hindernis brachial aus dem Weg zu räumen. Vollkommen egal, aus welchem Material die Wände dieses Fickschuppens waren, gegen den 'Little Boy' konnten sie nicht bestehen. Lediglich ein weiterer Beweis imperialer Überlegenheit: Ehrfurchtgebietend, kraftvoll und effektiv. Ganz nach dem Geschmack des Sergeant Majors. "Ammar, drehen Sie denen da drin den Saft ab. An alle: Zugriff!"

Innerhalb weniger Sekunden verwandelte sich die vorher so bemüht ruhige Straße in einen Ort effizienter Geschäftigkeit, wie sie nur die imperiale Militärmaschinerie hervorbringen konnte: Walker brachen aus diversen Seitenstraßen hervor, schwer gerüstete Infanteristen rückten unter der Führung ihrer NCOs chirurgisch aufeinander abgestimmt vor und über allem lag nun der penetrante Ton heulender Sirenen, die Eingeschlossenen psychologisch zermürbend. Niemand – weder Streitmacht noch sonstige Organisation – in der Galaxis war so präzise, so mächtig wie das Imperium, sobald es erst einmal herausgefordert worden war. Und das hatten die Jedi allein schon mit ihrer Anwesenheit hier in geradezu ketzerischer Weise getan. Nichts verdienten diese Aufrührer mehr als den Tod. Den Tod, welchen ihnen Janrek Skorm nur allzu gern gewähren würde. Die Z-6 im Anschlag folgte er dichtauf dem alles erschütternden, deutlich an Fahrt aufnehmenden 'Little Boy'. Mit einem hässlichen Kreischen bohrte sich der Rumpf des stählernen Ungeheuers in das Gemäuer des Zielobjektes, perforierte sowohl Permacrete als auch das Fleisch unglücklicherweise im Weg Stehender und hinterließ eine Bresche für die Nachfolgenden. Im Winkel seines durch den Helm begrenzten Sichtfeldes erkannte der Sergeant Major gerade noch, wie ein Trupp seiner Untergebenen den Haupteingang mithilfe eines MiniMag-Raketenwerfers "öffnete", dann war er schon durch das Loch hindurch, vorbei an dem vom durchgebrochenen Panzerfahrzeug völlig zerfetzten Körper einer Prostituierten, der das Grauen ihrer letzten Momente förmlich ins Gesicht gestanzt worden war.

Anarchie. Kein anderer Begriff konnte den Zustand im Inneren des Honey House treffender beschreiben. Angestellte rannten in kopfloser, verachtenswerter Panik umher, vormals so harte Freier krochen wimmernd über den Boden, begleitet von einem ekelhaften Gestank nach Urin und anderen Fäkalien. Einzig die Türsteher schienen den Ernst ihrer Lage noch nicht begriffen zu haben, nahmen das Ganze wohl reflexmäßig als Angriff irgendeines konkurrierenden Zuhälterkönigs wahr und erwiesen sich als dumm genug, trotz vollkommener Dunkelheit blind auf jede registrierte Bewegung zu feuern. Surrend hielt die Waffe des Sergeant Majors reiche Ernte in der durch das Nachtsichtgerät gut erkennbaren Menge: Schlampen, ihre Stecher, Möchtegernsoldaten – der gesamte Abschaum der unteren Ebenen wurde niedergemäht, vom Antlitz der Neuen Galaxis getilgt, in der für diese Subjekte kein Platz mehr war.
"Hier sprechen die Streitkräfte Seiner Majestät, des Imperators. Dies ist eine Durchsuchung zu Ihrem eigenen Schutz. Leisten Sie keinen Widerstand, jede irgendwie aggressive Handlung wird als Hochverrat ausgelegt und entsprechend bestraft. Hier sprechen die …" Über die Lautsprecher des im großen Foyer umher walzenden 'Little Boy' drangen die Standardfloskeln in die Schwärze des beleuchtungsarmen Raums. Etliche Lichtstrahlen von auf Gewehre montierten Lampen tanzten durch die Nacht, erhellten für kurze Augenblicke die hysterischen Gesichter orientierungsloser Wesen – bevor diese zusammensackten, getroffen von einem gekonnt geführten Blaster. Die Sturmtruppen überließen nichts dem Zufall. Jeder hier war ein potenzieller Kollaborateur des Feindes und somit in den Augen des rechtmäßigen Gesetzes automatisch schuldig. "Bravo hat das Obergeschoss gesichert. Widerhole: Obergeschoss gesichert. Haben hier einen besonders gesicherten Bereich gefunden, allerdings leer. Keine Spur von den Jedi, dafür ungefähr dreißig Gefangene beiden Geschlechts. Erwarten weitere Befehle." Janrek Skorm schlug auf die Überreste dessen, was einmal eine Bar gewesen war. "Sie MÜSSEN hier irgendwo sein! Alpha, Charlie, Bericht!" "Negativ, Sir. Alpha verzeichnet keinen nennenswerten Feindkontakt." "Charlie schließt sich an. Haben im hinteren Bereich nur Zivilpersonen gesichtet." Ein unartikulierter, langgezogener Ton der Wut und der maßlosen Enttäuschung entfuhr dem Leitenden der Operation. "Diese dreimal verfluchten Arschlöcher! Verdammt, verdammt, verdammt! … Also gut. Alle verfügbaren Kräfte ausschwärmen, wir riegeln den gesamten Distrikt ab. Keiner kommt rein, keiner raus. Ammar, bitten Sie bei der Verwaltung um Verhängung des Ausnahmezustands für dieses Viertel – und wenn sie ausbleibt, machen wir trotzdem weiter. Weit können sie nicht gekommen sein. Außerdem müssen die Sith kontaktiert werden, deren … Zaubertricks dürften hier hilfreich sein. Gearns, die menschlichen Gefangenen runterbringen. Aliens können meinetwegen erschossen werden, die haben keinen Nutzen. … Schaff' mal einer die Kameradroiden und ein paar Scheinwerfer hier rüber!"

Das markante Geräusch zoomender Linsen empfing die aneinander geketteten Arrestierten, als sie von einigen Soldaten teils gewaltsam in die Eingangshalle geführt wurden, getrennt nach Geschlechtern. Eine Separation hinsichtlich der Spezies wäre überflüssig gewesen, alle Nichtmenschen hatte der zuständige Sergeant auf mehr oder weniger ausdrücklichen Wunsch seines Vorgesetzten hin bereits oben vor den Augen der Anderen exekutiert. Ohne Verlesung einer Anklageschrift, ohne überhaupt irgendein Wort oder eine erkennbare Emotion. Hinrichtungen von Aliens gehörten im Imperium eben zum Job dazu. So wie auch das propagandistische Ausschlachten des noch so kleinsten Erfolges. Skorm schritt die Reihen der vor ihm Versammelten ab. Einige blickten zu Boden, andere versuchten sich an einer Trotzreaktion und ein Mann – wohl der ehemalige Sicherheitschef – probte sogar noch den Aufstand: "Das ist ungeheuerlich! Was hier passiert, ist gegen das Gesetz!" Lediglich ein dünnes Lächeln zeichnete das Gesicht des Angehörigen der Coruscant Guard, während er mit dem Finger schnippte. Der hinter dem Rebell stehende Private verstand die Aufforderung, zog seine Dienstpistole und drückte ab. Das Opfer war tot, bevor es auf dem Boden aufschlug – sauberer Genickschuss. In den hinteren Rängen kreischte jemand, die Masse rückte – soweit gefesselt möglich – von dem Toten ab. "Falls ihr es noch nicht gemerkt habt: Ich bin hier das Gesetz, sonst niemand. Und genau deswegen wird auch getan, was ich sage! Du da!" Er zog ein Mädchen von vielleicht 20 Jahren (Shana) aus dem Haufen heraus und begutachtete sie. Einigermaßen hübsch, das musste genügen. Ein unsanfter Stoß beförderte die junge Frau in die Reichweite der mittlerweile aufgestellten Scheinwerfer. "Erzähl den Kameras und der Öffentlichkeit doch mal, wie die Jedi dich in die Prostitution getrieben haben. Mit Erpressung, Gewaltandrohung oder ihrem Gedanken-Zeug? Ich meine … es ist doch kein Zufall, dass sie sich ausgerechnet in einem Puff aufgehalten haben. Achja, und keine Angst, immer nur raus mit der Wahrheit, hier beißt schließlich niemand." Das für den unfreiwilligen Medienstar bewusst gut sichtbare Ausrichten mehrerer Blasterläufe auf die anderen Delinquenten strafte indes jedes einzelne Wort Lügen. Entweder es würden die gewünschten Sätze oder noch mehr Körper leblos zu Boden fallen.


[Coruscant | untere Ebenen | Honey House | völlig verwüstetes Foyer] SgtMaj Janrek Skorm, imperiale Truppen, Markus Finn, Shana Corini & andere Gefangene
 
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¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Zimmer ¦¦ Shana & Markus ~ Prostituierte, Kunden & Imp-Truppen

Und da hatte sie ihre Beweise. Klar und deutlich. Ohne Schnörkel, ohne Lügengitter geschützt. Und doch hatte sie keine Möglichkeit das Ganze festzuhalten. Zu dumm. Was sie schon längst im Imperium erkannt hatte, wäre hier und jetzt ungeschönt für andere zu sehen. Willkür und dumpfe Gewaltausübung in ihrer reinsten Form. Sowas geschah tagtäglich und trotzdem lebte die Gesellschaft als hätte das Imperium irgendetwas mit Recht und Ordnung zu tun. Was es als großes Mantra stets selbst predigte, war mitnichten vorhanden. War das etwas Neues? Nicht wirklich. Was als Razzia erwartet worden war, entwickelte sich zum Blutbad und Gemetzel. Auch das war nichts Neues. Wie auch beim Widerstandstreffen wurde einfach alles niedergemacht, was sich bewegte. Nichts und auch gar nichts unterschied dieses Vorgehen von dem eines Psychopathen oder Terroristen. Sinnloses Töten und Zerstören. Die Blondine hatte kein gutes Gefühl gehabt beim Plan ihres Meisters. Jetzt zeigte sich in was für eine Sch..... sie hier geraten waren.

Überall Leichen und eingestürzte Decken und Wände. Sie wurden hin und her gestoßen, duckten oder warfen sich auf den Boden wenn das Geballer wieder losging. Es war mehr Zufall und Glück als irgendein anderer Faktor, dass sie nicht auch zu den wahllos Erschossenen gehörten. Wenn man wenigstens hätte sagen können, dass es nur Nichtmenschen waren die schlicht ermordet wurden, hätte man wenigstens einen Anhaltspunkt gehabt, so waren die Kriterien nicht ersichtlich. Menschliche Prostituierte, Freier als auch Sicherheitsleute fielen den mordlüsternen Truppen ebenso zum Opfer. Irgendwie landeten sie dann in einer mehr als übermotiviert zurechtgestutzten Gruppe von "Gefangenen". Das volle Programm eines barbarischen Klischees wurde aufgefahren, sogar die Ketten, die man ihnen angelegt hatte. Wirklich toller Plan, Mr. Jedi - Meister. Nun, er hatte auch nicht ahnen können, in welch zügelloser Form die Imperialen wilde Sau spielen würden.

Und damit auch wirklich alles schief lief, was schief laufen konnte, wurde sie plötzlich von einem der Befehlshaber - oder dem Befehlshaber? - schließlich hatte er (Skorm) sich als "das Gesetz" vorgestellt - hervor gezerrt und vor die Kamera geworfen. Einen schlimmeren Tag als diesen konnte es nicht mehr geben, bis auf den Tag vielleicht an dem sie starb. Was ebenso der heutige sein konnte, denn ihr wurde eine mehr als sinnfreie Anordnung auferlegt. Sie sollte WAS erzählen? Shana glaubte nicht richtig zu hören. Soviel Beschränktheit und auch ... Armseligkeit auf einem Haufen war doch nicht mehr mit dem Verstand fassbar! Sie hatten keine Jedi finden können, also wurden irgendwelche mehr als hanebüchenen Geschichten in den Äther eingespeist. Was sie hier "bestätigen" sollte war so fernab jeden Bezuges, dass es ihr selbst dann schwer gefallen wäre seiner Bitte nachzukommen wenn alle ihre Synapsen genau in der gleichen Weise gepolt wären. Und das waren sie nun wirklich nicht im Geringsten.

Wie kam man eigentlich auf so eine Geschichte? Wieso sollten die Jedi Frauen in die Prostitution zwingen? Was hätten sie davon? Einfach nur absurd. Ja, was genau wollte der Typ jetzt eigentlich hören? Shana hatte keine Ahnung wie sie reagieren sollte. Verständnislos, weil sie überhaupt nicht wusste wovon er sprach? Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie ihn einfach nur ausgelacht. Aber die Situation war alles andere als zum Lachen. Da er vermutlich genau wusste, was für einen Unsinn er verlangte, sorgte er auf seine Art und Weise für ihren Gehorsam. Würden hier tatsächlich Gesetze ihre Anwendung finden, hätte sie ihn herausgefordert. Sie hätte ihm seinen Bluff nicht abgekauft. Doch diese kranken Typen hier sprachen keine leeren Drohungen aus, sie würden einfach weitere Leute exekutieren. Für einen Moment fragte sich die Schülerin ob sie weitere Tote hinnehmen würde, wenn Markus nicht zu der Gruppe gehören würde. So hatte sie keine Wahl. Er wollte Lügenmärchen? Er wollte völlig realitätsferne Geschichten und ein völlig unzutreffendes Bild der Jedi propagieren? Bitteschön! Er würde soviel davon bekommen dass er daran erstickte.


"D... d ... die Jedi?" , stammelte sie. Immerhin musste sie erstmal ihre Angst zeigen, wobei dies nicht wirklich schwer war. Wenngleich diese auch auf anderen Gründen basierte. " ...aber." Die blonde Schönheit senkte den Blick und versuchte den Fakt zu ignorieren in Unterwäsche gefilmt zu werden. Wobei Kameras für sie nichts Unbekanntes waren, doch das war ihr persönliches Geheimnis.

"Sie ... sie kamen eines Abends und sprachen mich an. Zuerst habe ich mir nichts dabei gedacht. Warum auch? Dann nahmen sie mich mit und schlugen mich. Sie sagten ich müsse meinen Körper verkaufen."
Die innere Stimme der Padawan schrie mit voller Kraft. "Warum auch immer?!!!" Sie schluckte um nicht an diesen an den Haaren herbei gezogenen Worten zu ersticken.
"Keine Ahnung was dann geschah. Ich weiß nur noch das ich auf einmal in einem Bordell war und nicht mehr weg konnte. Man hat mich nicht gelassen." Und wieder kam die innerliche Frage. "Warum auch immer?"

"Zuerst habe ich mich gewehrt, doch mit der Zeit habe ich dann aufgehört damit. Warum kann ich eigentlich selbst nicht mehr sagen. Vielleicht haben sie was mit meinem Geist angestellt? Meinen Verstand verdreht. Wahrscheinlich habe ich deshalb nicht erkannt welche Gefahr sie darstellen. Man kann sie nicht erkennen, keine Schlüsse über ihr wahres Sein schließen."
Nun bemühte sich die ehemalige Soap-Darstellerin um eine aufgebrachte aber auch verzweifelte Tonlage.

"Sie können überall sein. Die Person neben ihnen im Bus. Der Verkäufer an der Kasse. Der Türsteher vor der Disko. Wer weiß ob sie sich nicht verkleiden? Als Sicherheitsmann, als Bürokrat. Ein bisschen Gedankenmanipulation und man glaubt alles und vertraut jedem. So wie ich. Ich wollte nie hier sein, und doch bin ich es jetzt. Niemand ist sicher, und keiner eines Zweifels erhaben. Seien Sie auf der Hut, denn Sie wissen nie wer vor einem steht. Und auch nicht was hinter seiner Fassade steckt." Sie beendete in dem sie schwer atmete und einen flehentlichen Ausdruck zur Schau trug. Was nun? Vermutlich war es keine Live-Aufnahme, sonst hätten seine Drohungen keine Gewichtung gehabt. Egal wie kaputt man war, vor laufender Kamera erschoss man niemanden. Aber letztendlich hatte er alles bekommen was er wollte, eine völlig bekloppte Geschichte die nur die dümmsten der Dummen glauben konnten. Mehr hatte sie nicht tun können um die Gefangenen zu bewahren, der einzige Grund warum sie überhaupt mitgespielt hatte.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ völlig verwüstetes Foyer ¦¦ Shana ~ Markus ~ imperiale Truppen ~ SgtMaj Janrek Skorm & Gefangene
 
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[: Coruscant-System | Coruscant :||: mittlere Ebenen | „Sluuk's Sportsbar“ | Sitzecke :||: mit Noomi, Brzkz, Gume und Bromh :]

Ein blauer Nebel hüllte mehr und mehr die einzelnen Tischen ein. Stinkende Rauchschwaden zogen in diesem kleinen Schankraum natürlich auch an der schmutzigen Sitznische vorbei, wo Crado und dessen nichtmenschliche Begleiter saßen. In diesem Fall war der zottelige Cathar froh, dass ihm die Natur keinen sehr guten Geruchssinn gegeben hatte. Denn in Noomis sehr hübschen Gesicht zeigte sich immer mehr die Abscheu für diesen dreckigen, lauten und chaotischen Planeten. Mit der Macht baute er – durch seine flinken Fühler – schnell eine Verbindung auf und sandte ihr mehrere positive Eindrücke. Dabei trafen sich ihre Blicke und Noomi schenkte dem älteren Jedi-Ritter ein zaghaftes Lächeln. Coruscant stellte für beide mehr und mehr eine Belastung dar. „Was hab' ich mir dabei nur gedacht?“ – Diese Fragte stellte sich Crado von Tag zu Tag ein bisschen mehr.

„Bier nicht gut?“, erklang auf einmal die fragende, leicht besorgt klingende Stimme von Brzkz. „Holen anderes?“

Bevor der Jedi antworten konnte, übertönte ein breites Gelächter sämtliche Gespräche. Anscheinend hatte der Besitzer dieser Bar, der dicke Ortolaner Baloob Sluuk, eigenmächtig das Programm seiner unzähligen Bildschirme gewechselt. Denn statt einem blutrünstigen Kampf, einem sehr gefährlichen Rennen in irgendwelchen unteren Ebenen oder einem spannenden Grav ball-Spiel sah man nun eine Telenovela, die vom Imperium produziert wurde. Fluchend schaltete der dicke Blaue zurück zu den – zum Teil illegalen – Programmen, die man in dieser schmuddeligen Bar sehen wollte. Allmählich kehrten die Gäste zu ihren eigentlichen Beschäftigungen zurück. Crado wollte sich gerade ebenfalls seinen Begleitern zuwenden als sich plötzlich ein Nikto (Mae'we'shan) einfach in die recht winzige Sitznische presste. Dreist grinste er den zotteligen Cathar an und griff auf einmal nach dem neuen Glas, das Brzkz mitgebracht hatte.

„Weisst du, du hasst Glück, dasss du mir ein Ale aussgibsst...“, zischte der recht dreiste Unbekannte in Crados Richtung und zeigte dabei grinsend all seine spitzen Zähne. „... sonst müssste ich dich bei den Behörden ansschwärzen.“

In dem Zwielicht, das in „Sluuk's Sportsbar“ offenbar immer herrschte, hob sich die grüne, ziemlich schuppige Haut des fremden Nikto kaum von der düsteren Umgebung ab. Schweigend musterte der Jedi den unhöflichen Unbekannten, während dieser einen kräftigen Schluck nahm. Die zahlreichen Hörner funkelten leicht in dem wenigen Licht. Schon allein durch das grobe Äußere wirkte der Kerl auf die Personen, die an diesem Tisch saßen, gefährlich. Deshalb hatte Bromh – begleitet von einem tiefen Grunzen – nach seiner alten, unscharfen Vibro-Axt gegriffen. Letztendlich hielte den Tunroth nur Noomis ruhige Handbewegung ab. Mit einem wütendem Schnauben ließ sich Bromh wieder auf seinen Hintern fallen. Heimlich hatte Crado diesen Moment genutzt, um den Fremden in der Macht zu sondieren. Keine Gefahr schien von diesem Kerl auszugehen. Etwas beruhigter verfolgte der Jedi die nächsten Worte des grünen Nikto.

Gume gut dasss ich dich hier finde“, sprach er nun den anwesenden Ishi Tib an. „Dein Bosss meinte ich sschulde ihm noch einen Gefallen dafür, dasss er mein Ssschiff aussgelöst hat. Wer kann auch damit rechnen, dasss Franky sssich nicht mehr ssschmieren lässsst. Alssso wie sssteht esss könnt ihr mich brauchen?“

Leise gluckste der kriminelle Ishi Tib und entgegnete danach: „In den heutigen Zeiten kann man in jeder Situation Hilfe gebrauchen. … Und – mal wieder – kommst du, Mae'we, genau im richtigen Moment. Denn die zwei (Crado, Noomi) da, haben auch noch die eine oder andere Gefälligkeit bei Tokko offen. Ihr könnt euch die Arbeit also teilen.“

Noch einmal gluckste Gume und nahm einen Schluck von seinem ranzigen Whiskey. Dieses Gesöff hatte man irgendwo in den tieferen Ebenen selbst gebrannt und dann ohne Skrupel Baloob als einen „echten“ corellianischen Whiskey verkauft – oder der beleibte Ortolaner brannte dieses Imitat allein in seinem Hinterzimmer. Genau wusste das keiner der Gäste. Doch an dieser Kleinigkeit störte man sich schon seit etlichen Jahren nicht mehr. Schweigend nahm der Sarkan, der neben dem Cathar saß, einen Schluck von dem schalen, lauwarmen Bier. Lässig lehnte sich der grünliche Ishi Tib zurück, spielte mit seinem Glas und musterte dabei in aller Ruhe den Nikto. Mehr und mehr bekam der Jedi den Eindruck, dass er seine „Mission“ nicht mehr unter Kontrolle hatte. Längst entschieden andere über ihn. Ein eiskalter Schauder glitt ihm bei dieser Erkenntnis über den Rücken. 'Was habe ich nur Noomi damit angetan', bemerkte er und stockte unmerklich im Atmen. Sofort glitt sein Blick zu der schweigenden Nautolanerin. Hätten sie lieber auf Lianna – in Sicherheit – bleiben sollen? Was hatte ihn nur zu diesem „Abenteuer“ getrieben? War es der Nervenkitzel oder folgte er einem fernen, aber großen Ziel?

Mae'we, genau wie ich weißt du, dass in den unteren Ebenen seit einigen Wochen ein Machtkampf ausgebrochen ist“, sprach Gume nach einer kurzen Pause weiter und kam dann wieder ein bisschen nach vorn. Groppa, der schleimige Hutt, hat sich mit dem Imperium verbündet und geht nun offen – und ohne jegliche Scham – gegen Tokko vor. Die Imps sollen ihm helfen seinen Machtbereich ein bisschen mehr zu vergrößern und dafür liefert er dann sämtliche Widerständler an die Behörden aus – ohne auch nur einen Credit Belohnung zu nehmen. … Ihr seht also, dass der Boss seit diesem Pakt ganz schön bedrängt wird. Noch ist seine Macht in dieser Gegend gefestigt... aber wie lang?“

„... Und was sollen wir nun machen?“, schaltete sich Crado ein und schüttelte dabei leicht die dicke, mit zahlreichen Dreadlocks verzierte Mähne.

„Ihr habt Kontakte zur Republik...“, antwortete der Ishi Tib und leerte schnell sein Glas. „Noch eine letzte Gefälligkeit und dann sichert er euch seine Treue zu. Dafür muss ihm die Neue Republik aber eine völlige Amnestie sowie die weitere Hoheit über seine bisherigen Territorien gewähren.“

Bei diesen Forderungen stockte Crados Atem erneut. Ungläubig musterte das Katzenwesen den Ishi Tib. Konnte er einfach im Namen der Republik handeln? Konnte er einfach den Diplomaten mimen, obwohl er bloß auf Dorin einem solchen Gespräch beigewohnt hatte? Zweifel keimten – mal wieder – in ihm auf. Plagten sein Gewissen. Der Jedi musste abwiegen. Auf der einen Seite half er mit dem Zustimmen dieser Bedingungen dem hiesigen Widerstand. Denn mit Tokkos konnte man leichter an geschmuggelte Ausrüstung kommen. Vielleicht konnte der Toydarianer sogar weitere Jedi einfacher nach Coruscant bringen als es bisher der Fall war. Auf der anderen Seite sollte der junge Cathar an dieser Stelle einen Freibrief für den Unterweltboss ausstellen. Sämtliche Straftaten, die er in seiner dunklen Vergangenheit begangen hatte und die er künftig tun würde, wären mit einem Mal für den Kriminellen legitim. Tokko müsste keine Bestrafung fürchten. Zweifelnd kratzte sich der Jedi-Ritter an seinem Kinn. Was sollte er tun? Langsam glitt sein Blick zu seiner Schülerin. Offenbar schien sie – genau wie ihr Mentor – Zweifel zu haben. In seiner Ausbildung hatte man ihm nie gesagt wie weit er als Jedi gehen durfte. Wie schwer war sein Wort in der intergalaktischen Politik? Schließlich war er bloß ein Ritter – kein Meister, Großmeister oder gar Rat.

„Wie sieht's aus … Jedi?“, fragte Gume nach und legte ein Datapad auf den Tisch. „Machen wir ein Geschäft?“

„... Ja...“, stimmte der Cathar – eher zögerlich – zu. „... Ja, wir haben ein Geschäft.“

Wieder gluckste der Ishi Tib und nachdem Crado auf dem Datapad unterschrieben hatte, fuhr er mit einem feierlichen Unterton fort: „Der letzte Gefallen, wo auch du, Mae'we, einen Teil deiner großen Schulden los wirst, ist ein Angriff auf Groppas Unterschlupf. Zusammen mit zwei oder drei anderen Gruppen greifen wir den fetten Hutt an – und machen ihn fertig! Den genauen Plan erkläre ich euch aber erst später. Bist du dabei, Nikto?“

[: Coruscant-System | Coruscant :||: mittlere Ebenen | „Sluuk's Sportsbar“ | Sitzecke :||: mit Noomi, Brzkz, Gume, Bromh und Mae'we'shan :]
 
[OP]War schon in Ordnung, dass Shanas Beitrag zuerst kam![/OP]


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Genau in dem Moment als ihre Lippen aufeinandertrafen, hörte man das Dröhnen, das von unten zu hören war. Es schien, als würden die Imperialen das ganze Gebäude auseinandernehmen wollen. Markus schrak hoch, als die Tür aufgestoßen wurde und die strenge Stimme des Soldaten ertönte. Er hatte sich nicht über die eintreffenden Sicherheitskräfte erschrocken, sondern eher über das Gefühl, das ihn fast zu übermannen drohte. Der Jedi spürte in der Verbindung zur Macht eine Erschütterung nach der anderen. Leute wurden umgebracht, unschuldige Leben einfach genommen und bei jedem einzelnen Lebensfunken, der ausgehaucht wurde, spürte er einen weiteren stechenden Schmerz in Kopf und Brust. Es war ein schreckliches Gefühl, welchem er nicht entrinnen konnte, wenn er sich nicht völlig von der Macht abkapseln wollte. Nur ein einziges Mal hatte er etwas schlimmeres in der Macht verspüren müssen und das war zu dem Zeitpunkt, als Corellia vom Imperium und den Sith gestürmt und erobert worden war. Unter dem Schmerz, noch immer über Shana gebeugt, hustete er auf und schloss kurz die Augen. Den Soldaten blieb dies verborgen, schließlich war er mit dem Rücken zu ihnen gewandt. "Raus da!", rief einer und der Corellianer wollte sich gerade umsehen, als er schon an der Schulter gepackt und vom Bett gezogen wurde. "Hände hinter den Kopf!" Markus spürte den Stoß eines harten Waffenlaufs im Rücken und so spurte er, hob die Hände und legte sie an den Hinterkopf. Immer wieder hörte man Aufschreie und fast zeitgleich spürte er das Stechen. Es war kaum erträglich, doch zwang er seinen Körper dazu, sich nichts davon anmerken zu lassen. Er musste es über sich ergehen lassen, durfte nicht schwächeln. Er brauchte die Macht, um im Notfall reagieren zu können...

Alles ging recht schnell. Jeder einzelne, der lebend aus den Zimmern gezogen wurde, wurde abgetastet und danach gefesselt. Auch Mark und Shana buchsierte man aus dem Raum hinaus und durchsuchte sie. Bei Shana schien das etwas länger zu dauern, obwohl sie weniger an hatte, als Markus. Den Wachen hätte man sicher das Vergnügen angesehen, hätten sie keine Rüstungen und somit auch Helme getragen. Der Jedi-Meister, dessen oberster Hosenknopf geöffnet war, wurde als nächster gefilzt. Der Soldat war so freundlich, den Knopf zuzumachen, aber nicht etwa, weil er wirklich freundlich war und mitdachte, sondern wegen Marks Beeinflussung. Der Jedi hatte sich auf den Geist des Mannes konzentriert und selbst wenn dieser eine Rüstung trug, sein Wille war nicht so gerüstet. Er war schwach und relativ einfach dazu zu bringen, das Lichtschwert unter den Beinkleidern als ... sagen wir richtig gute Ausstattung eines jungen, kräftigen Mannes anzusehen. Den Blaster, welchen Markus zuvor noch abgelegt hatte, musste er allerdings zurücklassen. Es war kein großer Verlust, denn diese Art von Waffen konnte er sich jederzeit und überall wiederbeschaffen.

Es herrschte Chaos im Ganzen Haus oder was von dem Gebäude noch übrig geblieben war, denn die imperialen Streitkräfte leisteten gute Arbeit, nichts übrig zu lassen, was auch nur im entferntesten an einen Ort der Zufriedenheit und Freuden oder Sicherheit erinnern konnte. Marks Gesichtsausdruck war ernst, sein Blick gesenkt, um nicht aus der furchtvollen Masse herauszustechen. Er sah keinen einzigen Moment zu Shana, schließlich durfte niemand Verdacht schöpfen, dass sie ihm mehr bedeutete, als ein vor kurzem angetroffenes Freudenmädchen. Man holte alle Gefangenen in die ehemalige Eingangshalle, die nun einem Schlachtfeld ähnelte. Ein Mann wollte den Helden spielen und Markus sah seinen Tod voraus, Sekundenbruchteile später erschoss man ihn für seine Kühnheit. Narr, niemand konnte glauben, dass diese Soldaten nach dem was sie hier getan hatten, auch nur eine Sekunde Reue verspüren würden. Sie waren Marionetten im Kampf des Imperiums gegen den Widerstand. Sie führten Befehle aus, ohne auch nur einmal darüber nachzudenken, welche Folgen ihre Taten haben konnten. Nein, diese Männer hatten einen schwachen Geist. Sie waren leicht zu beeinflussen, man durfte ihnen dafür nicht böse sein. Jeder von ihnen tat nur seinen Job... Was konnten sie schon dafür, dass sie zu nichts anderem fähig waren, als für andere zu arbeiten und die Drecksarbeit zu erledigen?

Noch während Markus so darüber nachdachte merkte er, wie seine Schülerin aus der Menge gezogen wurde. Nun sah auch er auf, jedoch nicht als einziger, denn jeder wollte wissen, was nun geschehen sollte. Er spürte keine direkte Gefahr. Die Macht hätte ihn gewarnt, wenn Shana etwas ernsthaftes zugestoßen wäre und dann hätte Markus nicht gewusst, wie er reagiert hätte.....
Man forderte von der jungen Schönheit, in eine Kamera zu sprechen und Geschichten darüber zu erzählen, wie die Jedi sie zur Prostitution getrieben hätten. Jeder konnte sehen, dass sie den Sinn darin nicht verstand und wie sie kurz abwog, ob sie den Worten Folge leisten sollte oder nicht. Schließlich entschied sie sich für den mehr oder weniger sicheren und vernünftigeren Weg - Sie redete und schützte damit sich selbst und die Leute, auf die die Waffen gerichtet waren. Markus lauschte ihren Worten, wie all die anderen Anwesenden. Mittlerweile fragte er sich, ob seine Entscheidung die richtige gewesen war. Hätten sie nicht einfach mit Mara und Sinoué - Zumindest hoffte er, dass wenigstens die beiden seinem Rat gefolgt waren und sich in Sicherheit gebracht hatten -verschwinden sollen? Aber dann wären ihre Gesichter gewiss schon nach ein paar Minuten in den Medien gezeigt worden - gut, Shanas Gesicht würde nun auch in den Holonachrichten gesendet werden, jedoch nicht als Gesuchte, sondern als potenzielles Opfer. Solange sie hier noch heil herauskamen, hatte Markus erreicht, was er wollte. Er wollte seinen Namen nicht auf der Abschussliste des Imperiums wissen. Solange sie verdeckt auf Coruscant agieren konnten und dadurch dem Widerstand Hoffnung machen konnten, war ihre Arbeit erfolgreich...



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