Coruscant

[Coruscant, verwaistes Industriegebiet, TIE-Defender Omega 1] – Alynn

Meter um Meter rang der im Vergleich zu den unter ihm verschwindenden Gebäuden winzige TIE-Defender der Schwerkraft Coruscants mit heulenden Triebwerken ab, die einsame Spitze des Loronar-Turms hinter sich lassen und emsig gen Stratosphäre des Planeten strebend und weiter in den offenen Raum, wo die Corona-Fregatte eines von vielen Raumschiffen waren, die den Planeten dieser Tage mit den unterschiedlichsten Anliegen umkreisten.
Die Misserfolge und vergeudeten Stunden, Tage und Wochen waren es, die das Gemüt der Pilotin des TIE umtrieben und von der zugegebenermaßen spektakulären Aussicht auf die Oberfläche Coruscants ablenkten. Wie eine Sackgasse. Wieder keine Resultate. Nur ein korrupter Beamter weniger, den in Kürze zwei neue ersetzen und sein Werk weiterführen würden.


Viper’s Fangs an Commodore Kratas. Commodore, bitte kommen.“

Stirnrunzelnd – auch wenn ein Beobachter dies aufgrund ihres Pilotenhelms kaum hätte erkennen können – richtete Alynn ihren Blick auf die Anzeigen des Comsystems. Erwartungsgemäß war die Frequenz, auf der ihr Defender angefunkt worden war, die der kleinen Gruppe aus Soldaten des Storm Commando um Commander Veantur, die sich ihre Instruktionen entsprechend in Bereitschaft hielten, sollte es sich als notwendig erweisen, ein weiteres korruptes Element der Verwaltung unauffällig zu extrahieren wie zuvor Hariman. Veantur hatte sich als äußerst geschickt in der Führung seiner Männer erwiesen und sich damit in Alynns Augen über seine Befähigung als Brückenoffizier hinaus bewährt.

„Sprechen Sie, Commander.“

„Ma’am, wir verzeichnen auffällige Aktivität in einem Sektor der Unteren Ebenen. Haben derzeit Beobachtungsposten eingenommen – möglicherweise ist Ihre Gegenwart von Nöten.“

Schon wieder die Unteren Ebenen. Anders als Lieutenant Tschel war Commander Veantur jedoch jemand, dessen Hinweise Alynn gelernt hatte, mit der gebotenen Ernsthaftigkeit zu behandeln. Auf der Viper warteten ohnehin nur ihr Quartier und brütende Gedanken über eine endlose Abfolge an Fehlschlägen auf sie…


„Übermitteln Sie die Koordinaten auf dieser Frequenz. Ich stoße zu Ihnen.“


Eine akustische Bestätigung Veanturs war überflüssig. Wenig später erreichte ein kurzer Datenstrom den Defender, wurde in die Navigationsberechnungen eingespeist und wies Alynn zumindest einen groben Weg zu ihrem neuen Ziel – natürlich musste man dazu beachten, dass ein Defender nicht primär für das Verkehren in den Straßenschluchten Coruscants entwickelt worden war. Die letzten paar Hundert Meter bis zu einer passenden Landemöglichkeit tief in besagten Schluchten legte der schnittige Raumjäger daher auch nur mit Hilfe seiner Repulsoraggregate und ohne die kreischenden Zwillingsionentriebwerke zurück, die aufgrund ihres charakteristischen Heulens einiges an Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätten.
Die Plattform, auf der Veantur und seine Männer ihren schwarzen, unmarkierten Lastgleiter gelandet hatten und die gerade noch genügend Platz für den Defender bot, hatte anscheinend einst als Landeplattform für den Liefer- oder Personenverkehr in diesen Teil des stahlgrauen Wolkenkratzers, an deren Rand sie sich schmiegte, gedient. Soweit Alynn beim Abstreifen ihrer Pilotenausrüstung erkennen konnte, war dieser Zweck – wie bei so vielen Einrichtungen der Unteren Ebenen – längst nicht mehr aktuell, der Teil des Gebäudes verlassen oder gar durch das Imperium aus dem einen oder anderen Grund geräumt.
Die mattschwarzen und in der spärlich beleuchteten Umgebung der Unteren Ebenen fast unsichtbaren Helme der sechs wartenden Kommandosoldaten wandten sich Alynn zu, als diese sich elegant vom Cockpitdach ihres Jägers fallen ließ. Bei dem einen, der nun vor trat, musste es sich um Veantur handeln. Seine Präsenz war Alynn vertraut genug, um in der Macht erkannt werden zu können, ansonsten verriet äußerlich nichts die Identität des ersten Offiziers der Viper. Im Einsatz trug er keine Rangabzeichen – seine Männer wussten allerdings trotzdem immer, wer die Befehle gab. Das Storm Commando war an Präzision und Effizienz vermutlich durch keine andere Spezialeinheit der Galaxis zu überbieten. Die Qualitäten etwa der Imperialen Ehrengarde lagen in anderen Bereichen.
Venatur salutierte schneidig.


„Wir haben hier gemäß Ihren Befehlen gewartet, Commodore, doch ist uns ein Einsatz der CSF in einem naheliegenden Etablissement aufgefallen.“

Er streckte ihr ein Makrofernglas entgegen und gestikulierte in Richtung der Brüstung der Plattform.


„Sehen Sie selbst, Ma’am.“

Wortlos nahm Alynn das Fernglas entgegen, trat an die Brüstung und richtete es in die ungefähre Richtung, die Veantur angezeigt hatte. Schnell wurde ihr klar, was der Commander gemeint hatte, als von einem „Etablissement“ die Rede gewesen war.

„Ein Bordell.“

„Jawohl, Ma’am.“

Falls ihm die Eiseskälte in der Stimme seiner Vorgesetzten unangenehm war, so zeigte er es nicht.

„Wir hielten es für eine gewöhnliche Razzia, aber dann erhielt die CSF Verstärkung von offenbar… besser ausgebildeten Einheiten.“

Alynn suchte mit dem Makrofernglas die Umgebung des Bordells ab. Was auch immer sich dort abspielte, es musste im Inneren des Gebäudes passieren – sie konnte lediglich die Polizeigleiter der CSF und vereinzelte Angehörige der coruscantischen Polizei erkennen, deren Reputation von den Zuständen auf den Planeten nicht unbedingt profitiert hatte. Dann, plötzlich, erkannte sie an einer Stelle des Gebäudes erhebliche Schäden, die auf eine äußerst brachiale Form des Zugriffs schließen ließ. Langsam begann sie zu verstehen, warum Veantur sie gerufen hatte…

„Da unten sind nicht nur nein paar Prostituierte und ihre Freier“, kommentierte dieser neben ihr.

„Die Truppen haben das Gebäude förmlich auseinandergenommen… schwere Bewaffnung. Im Inneren muss es eine heftige Schießerei gegeben haben.“

Der Commander zögerte.

„Commodore, formell gesehen ist die imperiale Flotte hier nicht zuständig, aber…“

„Jeder imperiale Soldat ist dort zuständig, wo die Gesetze des Imperiums gebrochen werden, Commander“, unterbrach Alynn ihn kühl. Die wenigen Details, die sie erkennen konnte, glichen einem Gemetzel… oder aber zumindest keinem präzisen Zugriff mit klarem Ziel.

„Wir behalten die Situation im Auge.“


Wer konnte schon wissen… vielleicht spielte dieser Zufall ihr irgendetwas in die Hände, das alle Misserfolge der Vergangenheit mit einem Schlag zu Randnotizen verblassen ließ.

[Coruscant, Untere Ebenen, Plattform unweit des Honey House] – Alynn, Commander Veantur, 5 Soldaten des Storm Commando
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Wohnung 4B – Erfrischungszelle -

Noa überlegte ernsthaft, wann sie mal schlimmer ausgesehen hatte, viele Gelegenheiten wollten ihr aber leider nicht einfallen. Sie hatte furchtbar ausgesehen, als sie auf Abregado entführt, betäubt und von Piraten in eine Zelle geworfen worden war. An ihrem 19. Geburtstag hatte sie sich mit Yosef und ein paar Freunden ordentlich die Kante gegeben. Sie waren von einem Club in den nächsten gezogen und hatten morgens in einem Schnellimbiss fettige Hamburger gefrühstückt. Als sie gegen Mittag nach Hause gekommen war, hatte sie ausgesehen wie eine betrunkene Vogelscheuche und ihr Spiegelbild erst beim dritten Anlauf erkannt. Und dann war da noch der Zwischenfall mit Leandro gewesen, als er versucht hatte ihr das Boxen beizubringen und er ihr aus Versehen seine volle Rechte verpasst hatte. Noas Auge war so zugeschwollen gewesen, dass sie tagelang kaum etwas gesehen hatte. Der Unfall tat Leandro heute noch Leid. Heute jedenfalls sah sie auch nicht viel besser aus. Unter ihren Augen waren so dicke dunkle Ränder, dass man fast meinen konnte sie seien aufgemalt und ihre Haut war furchtbar trocken. Ohne zu fragen bediente sich Noa von der einfachen Feuchtigkeitscréme, die auf einem Regal in der Erfrischungszelle stand. Nur weil sie einmal davon nahm, wurde sie nicht gleich bedeutend weniger. Ein Kamm lag leider nirgends herum, also bemühte sie sich ihre Haare mit den Fingern in Ordnung zu bringen. Concealer gab es auch nicht, also mussten die dunklen Schatten bleiben, aber das war egal. Da draußen saß niemand wichtigses und besonders viel hatte Noa heute auch nicht mehr vor. Sie würde noch das Frühstück mitnehmen, das die Theelin für sie vorbereitete und dann schleunigst die Biege machen.

Cris Sheldon aß bereits, als sie wieder in den Wohnraum kam, und mit ihm die Theelin und der Zabrak. Rrayn? Ja, so musste er heißen. So oder so ähnlich. Noa grüßte ihn kurz, da sie ihn heute, im Gegensatz zu den anderen beiden, noch nicht gesehen hatte, und nahm dann wieder ihren Platz auf dem Sofa ein. Prüfend wanderte ihr Blick über das kleine Frühstück auf dem Tisch. Sie hatte schon mal besseres gesehen, aber der richtige Zeitpunkt um wählerisch zu sein war das wohl nicht. Wenn sie nachher noch Hunger hatte, konnte sie immernoch irgendwo anhalten und sich was ordentliches kaufen.


„Danke, übrigens, dass es kein Problem war, dass ich hier übernachtet habe.“

Fühlte sich Noa noch einmal verpflichtet zu sagen. Sie hatte sich vorhin bereits bei Sheldon bedankt, hatte zu dem Zeitpunkt aber noch nicht gewusst, dass er der falsche Adressat gewesen war.

“Kein Problem.“

Erwiderte der nicht all zu gesprächtige Zabrak mit halb vollem Mund. Die Theelin lächelte freundlich. Verdammt, warum wollte Noa nur ihr Name nicht mehr einfallen? Ob Sheldon wusste wie sie hieß? Vielleicht hatte er besser aufgepasst. Helfen tat es ihr aber auch nicht, da sie ihn schlecht einfach so fragen konnte, in der Anwesenheit der anderen. Noa nahm sich ein Haferbrötchen, das dunkler gebacken war als sie es mochte. Wenn es nur Sachen gab, die man nicht aß, war Diät zu halten im Grunde gar nicht so schwierig, jedenfalls in der Theorie. Die Stimmung am Tisch war alles andere als rosig. Noa hatte keine Ahnung, was sie reden sollte und die anderen schienen auch nicht wirklich motiviert zu sein ein Gespräch zu führen. Als sich vibrierend ihr Komlink in ihrer Tasche meldete, war sie dankbar für die Ablenkung.

„Hallo, ja?“

Meldete sie sich, mit entschuldigendem Blick in Richtung des Zabraks, obwohl es ihr gar nicht Leid tat das Gespräch angenommen zu haben. Gewisse Formen hielt man jedoch ein. Am anderen Ende der Leitung war Pablo, der wissen wollte wo sie war.

„4B, wieso? Achso... ja. Nein. Ja. Hmmm.“

Noa hörte zu, was ihr Bruder zu sagen hatte. Ihr Blick legte sich auf Sheldon.

„Ja, kann ich machen.“

Noch während sie ihrem Bruder zuhörte, biss sie von ihrem trockenen Brötchen ab. Leider hatte sie nichts zum Runterspülen.

„Okay, geht klar. Gut, bis dann, ciao!“

Es war ein bisschen peinlich, laut in ein Kom hinein zu sprechen, während um einen herum Leute saßen, die einem zuhörten. Nach Ende der Unterhaltung ließ Noa das kleine Gerät wieder in ihrer Hosentasche verschwinden.

„So... das war Pablo.“

Sagte sie in Richtung Rrayn, der in 4B sowas wie der Chef war, und an Sheldon gewandt fügte sie erklärend hinzu:

„Mein Bruder. Er möchte Sie kennen lernen und es ist mein Job, Sie zu ihm zu bringen.“

Pablo hatte gesagt, dass Sheldon wichtige Informationen über die Nova Force haben könnte und darüber, wie das Imperium aufgestellt gewesen war, als es in den unteren Ebenen zum großen Knall gekommen war – der Knall, bei dem Sheldon verwundet worden war. Außerdem, so hatte ihr Bruder Noa gesagt, hatte Rryan den Eindruck gehabt, dass Sheldon möglicherweise zu mehr zu gebrauchen war. Und wenn Rryan das gesagt hatte, dann musste man es weiter überprüfen. Noa schob ihren Teller von sich und damit auch das knusprige Brötchen, von dem sie nicht mehr als drei Bissen gegessen hatte. Das war die perfekte Entschuldigung, sofort abzuhauen und sich unterwegs was anständiges zu kaufen. Wenn Pablo Cortina rief, ging man sofort los. Das wusste man hoffentlich auch in 4B.

- Coruscant – Untere Ebenen – Wohnung 4B – Wohnraum - Mit Rumer, Rrayn, Cris -
 
[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Flagbrücke] Admiralsstab (u.a. Lt. Commander Jefrey Hosten) und Elysa

„Hier sind die neusten Berichte unserer aktiven Patrouillen und auch eine Zusammenfassung der letzten Woche bezüglich Besonderheiten bei den Zollinspektionen. Ich habe auch eine digitale Version in ihrem Postfach hinterlegt.“

Elysa nahm die beiden Akten, welche die Aufzeichnungen auf Flimsiplast bannten, entgegen und wog diese leicht in der Hand.

„Die Flotte scheint zu vermuten, dass ihre Admiräle keine Ruhepause brauchen.“

Murmelte sie mürrisch, dennoch mit einem Hauch aus Amüsement, ständig neue Probleme auf ihrem Schreibtisch zu haben, oder auch Berichte und Anfragen abzusegnen war nichts Neues mehr. Lieutenant Commander Hosten schmunzelte angedeutet und nickte bedeutungsschwer. Der Offizier arbeitete nun seit knapp einem halben Jahr mit der jungen Admirälin zusammen und auch wenn er Anfangs seine Bedenken hatte, so war ihre offene und mitreißende Art ganz anders, als das was er von anderen Kommandanten kannte. Sie schien stets ein offenes Ohr für ihre Stabsoffiziere zu haben, und delegierte Aufgaben an diese, um sie zu fördern. Im Gegenzug verlangte sie lediglich, dass man das in einen gesetzte Vertrauen nicht enttäuschte und irgendwie schaffte sie es, dass man sich immer anstrengte, um dies nicht geschehen zu lassen. Dabei ging es nicht einmal um mögliche karrieretechnische Gründe, sondern man wollte einfach nicht das Gefühl haben sie zu enttäuschen. Auch wenn ihr die Strenge, die er von anderen hochrangigen Offizieren kannte, fehlte, so hatte sie dennoch eine unabstreitbare natürliche Autorität. Er hatte sie nie erlebt, wie sie tobte oder schrie, wenn es mal jemand verbockte. Viel schlimmer, auch wenn sie es nicht sagte, so fühlte man sich doch wie ein Kadett, der eine simple Aufgabe nicht lösen konnte. Auch ihre Worte untermauerten dies nicht, aber in ihren Augen, war die Enttäuschung sichtbar. Jefrey hatte sich geschworen diesen Blick nie wieder zu sehen, denn Nerethin gab ihrem Stab und der Flotte ihr Bestes, also konnte er, ein simpler Lieutenant Commander das Gleiche tun.

„Ist etwas Besonderes dabei, dessen ich mich intensiv widmen müsste?“

Die Aufgabe ihres Stabes war es auch solche Routineaufgaben zu sichten, um ihr eine schnellere Abarbeitung zu erlauben. In vielen Fällen überflog sie die Berichte und konnte mittlerweile die nötige Expertise aufweisen, um beim flüchtigen Lesen die wichtigsten Punkte herauszufiltern. Sollte etwas Bedeutendes dabei sein, las sie das Dokument noch einmal in aller Ruhe. Aber eine Vorwarnung war immer Willkommen.

„Nein Ma’am, alles Routine, bis auf Esseles scheint alles ruhig zu sein.“

„Ausgezeichnet. Ich habe fürs Erste zwei Aufgaben für sie, bevor ich sie wieder ihren üblichen Tätigkeiten überlasse.“

Es war zwar wenig mehr als zwei Kommgespräche, aber auch der Umgang mit ranghohen Personen, mussten Offiziere beherrschen, und erste Kontakte zu diesen zu knüpfen, auch wenn man nur per Komm ein Begriff war, konnte nachträglich einmal hilfreich sein.

„Informieren sie Moff Veran, dass sollte er eine Überführung nach Bastion benötigen, ich mich bei Hochgeneral Celda für ihn eingesetzt habe und er auf der Obedience ein willkommener Gast ist, als auch Personen in seiner Begleitung.“

Krynn Celda hatte dies zwar vorgeschlagen, aber ebenso darauf bestanden, dass sie die Lorbeeren dafür einheimste, nachdem man auf das Thema imperiale Verwaltung zu sprechen gekommen war und auch wie man mit den herrschenden Beamten umging. ‚Es kann nie schaden einen Gefallen gut zu haben, Admiral und ein Moff ist ein einflussreicher Mann, man sollte diese nicht mehr verärgern als notwendig und wann immer es möglich ist sich mit ihnen gut stellen.’ Waren seine zusammenfassenden Worte gewesen und der General hatte natürlich Recht, nur war Elysa die implizierte Speichelleckerei zuwider. Auf der anderen Seite konnte es extrem hinderlich sein einen Moff gegen sich zu haben, denn es konnte durchaus ein Katz und Maus Spiel innerhalb der eigenen Reihen geben. Ein Sektorverwalter, drückte seinen Unmut gerne dadurch aus, dass er Versorgungsgüter umlenkte oder stoppte, ebenso kam es vor, dass Schiffe eines unbeliebten Admirals bei Wartung und Reparatur in den Docks unnötig lange hingehalten wurden. Natürlich gab es noch unzählige weitere kleingeistige Spitzfindigkeiten die ein Moff sich ausdenken konnte, um seinem Unmut Ausdruck zu verleihen. Im Endeffekt, war sie es also ihren Besatzungen schuldig, sich auch hier im Sinne ihrer Soldaten einzusetzen, um die maximale Kampfkraft ihrer Flotte zu erhalten, um die Überlebenschancen ihrer Untergebenen zu steigern. Niemand würde davon profitieren, wenn sie zwar auf ihrem Recht beharrte, dafür aber der Verwalter ihr die Konsequenzen präsentiertem die im Endeffekt eine Schwächung für ihre Flotte bedeutete. Und da es nicht weh tat, Veran die angebotene Transportmöglichkeit vorzutragen, und dadurch einige Pluspunkte zu sammeln, konnte sie das also auch vor sich selbst, ihrem Stolz und auch Selbstwertgefühl verantworten.

„Kontaktieren sie danach die Viper und laden Commodore Kratas zu einem Gespräch mit mir ein, sobald es ihr möglich ist. Informieren sie mich umgehend, wenn man ihnen einen Zeitrahmen nennt.“

Elysa hob Andeutungsweise die Akten.

„Bis dahin, führe ich meinen Flimsiplastkrieg.“

Mit einem Nicken entließ sie den Offizier aus ihrer Aufmerksamkeit und Lieutenant Commander Hosten ging unverzüglich ans Werk. Die ehemalige Jedi nutzte den Moment, um ihren Blick langsam über die Flagbrücke gleiten zu lassen, welche natürlich von den zahlreichen Holoprojektoren dominiert wurden und einzelne Sektoren von Coruscants Raumüberwachung darstellten. Im Moment war es ruhig und Elysa dafür sehr dankbar, aber man wusste nie wann sich die Lage änderte. Dennoch fühlte sie sich derzeit nahezu jeder Aufgabe gewachsen. Ihre Stabsoffiziere arbeiten ausgezeichnet zusammen, auch mit ihr selbst und die Machtnutzerin fühlte sich - trotz der Berge an Aufgaben, die tagtäglich auf sie zurollte – wohl in ihrer Rolle. Ihr Stab war zwar derzeit noch ungetestet in der Schlacht, aber sie vertraute ihren Offizieren – sowohl in ihre Fähigkeiten, als auch Loyalität und Standfestigkeit in der Schlacht - und wusste, dass diese sie nicht enttäuschen würde. Gleiches galt für den Rest der Besatzung und Offiziere, auch wenn sie derzeit wenig Zeit fand die eigentliche Brücke aufzusuchen, so wusste sie die Schiffsbesatzung hinter sich. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schritt sie aus dem CIC in ihr angrenzendes Büro.

[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Flagbrücke] Admiralsstab und Elysa
 
[Coruscant | untere Ebenen | Honey House | völlig verwüstetes Foyer] SgtMaj Janrek Skorm, imperiale Truppen, Markus Finn, Shana Corini & andere Gefangene

Großartig. Herrlich. Fantastisch! Janrek Skorm frohlockte innerlich, als die Blonde ihre kleine Ansprache vor den Kameras beendet und den obligatorischen Stoß zurück in die Reihe der restlichen Gefesselten erhalten hatte. Klar, der gewisse Enthusiasmus fehlte im Gesagten, aber was wollte man von irgendeiner minderbemittelten ***** auch schon erwarten, die dumm genug war, sich mit den Jedi einzulassen. Mangelnde Begeisterung - oder in diesem Fall Hysterie - konnte nachträglich in eine Aufnahme eingefügt werden, die KOMENOR hatte da durchaus ihre Möglichkeiten. Grundsätzlich war nur wichtig, dass Miss Reizwäsche dem Imperium soeben auf geradezu vorbildliche Weise in die Hände gespielt hatte: Die Vorstellung, hinter nahezu jeder gesellschaftlichen Fassade einen Staatsfeind antreffen zu können, lieferte ausgezeichnete Begründungen für erneute polizeiliche Interventionen – nicht nur auf Coruscant. Jetzt, wo man die Methoden des Abschaums kannte, konnte man ihn schließlich überall in der Galaxis sehr viel effektiver jagen. Oder genau das wenigstens der Presse erklären. Der Gouverneur würde auf jeden Fall aus dem (mondän eingerichteten) Häuschen sein. Leider nicht aufgrund gefangener Jedi, aber doch zumindest infolge weiterer Propagandaansätze. Zu denen ruhig noch einige mehr hinzukommen konnten. Ein Wink des Sergeant Majors und drei Soldaten zerrten ein zweites Mädchen vor die Kamera.

Die jetzt im Rampenlicht Stehende war wohl mit einem bedeutend schlechteren Nervenkostüm gesegnet als ihre Vorgängerin: Schon die etwas rüde Anfuhr eines der begleitenden Sturmtruppler trieb ihr die Tränen in die Augen und erst die nähere Bekanntmachung mit einem Blastergewehr des Modells E-11 sorgte für schaurig-schöne Geschichten über die Dinge, zu denen sie von den machtsensitiven Besitzern des Etablissements getrieben worden war. Abermals keine umwerfende schauspielerische Leistung, doch die feuchten Augen und das teilweise zerrissene Oberteil würden ihre Wirkung tun. Vielleicht waren nur schlecht verborgene Titten ja ohnehin das Gebot der Stunde, der (männliche) Zuschauer erwartete in einem Puff immerhin ein Mindestmaß an Authentizität. Kurzerhand verwandelte sich das sowieso schon unverschämt durchsichtige Top von **** Nummer Drei in kleine Fetzen, die die sekundären Geschlechtsmerkmale bestenfalls noch vor den Blicken eines Halbblinden schützen konnten. Mit professioneller Gelassenheit inspizierte Skorm das unfreiwillig und nun erstaunlicherweise schamvoll mithilfe der Hände bedeckte Dargebotene: Groß genug, um - wie auch immer geartete - Aufmerksamkeit zu erregen, zu klein für die Moralapostel in den Zensurstellen, also perfekt. Er nickte lediglich bestätigend und wandte sich dann wichtigeren Angelegenheiten zu, während ein Sergeant das Prozedere der Aufnahme fortsetzte.


"Ammar, wie steht es mit den Rückmeldungen?" Der gerufene Lance Corporal tauchte aus der Dunkelheit auf, das schwere Kommunikationsgerät noch immer auf dem Rücken. "In der Verwaltung sagte man, die Bitte um Unterstützung werde an die Sith weitergeleitet, Sir. Allerdings weiß mal wieder niemand, wie viele von … denen derzeit auf Coruscant eigentlich verfügbar sind. Die Energiebehörde versprach …" Summend ging im gesamten Gebäude das Licht wieder an, einige der Gefangenen rieben sich geblendet die Augen. "… den Strom innerhalb von fünf Minuten einzuschalten. Kessel war wohl doch kein attraktives Ausflugsziel. Was Ihre letzte Anfrage angeht …" Der Funker senkte die Stimme, wodurch sein Vorgesetzter genötigt war, näher zu treten. "Beim Geheimdienst scheinen noch einige Zellen in einer nahegelegenen Station frei zu sein. Der Sektionsleiter versicherte mir, sehr kompetentes Befragungspersonal zur Verfügung zu haben. Wir müssen nur die Überführung der Delinquenten übernehmen." "Gut, das kann die CSF machen. Geben Sie denen die nötige Adresse und mein Versprechen, dass wenn auch nur ein Rebellen-Sympathisant entkommen sollte, Köpfe rollen werden." Selbstverständlich wäre es sicherer gewesen, die nun in Richtung eines größeren Polizeitransporters geführten oder geprügelten - je nach Maß des Aufbegehrens gegen die imperiale Exekutive – Sträflinge von den hochqualifizierten Sturmtruppen des Delta-Platoons begleiten zu lassen, aber bedauerlicherweise wurden die hier noch gebraucht. So musste man sich notgedrungen auf die regulären Sicherheitskräfte verlassen, welche dem beladenen Repulsortruck noch zwei Streifenwagen als zusätzliche Eskorte beistellten und dann abfuhren – zum Geheimdienst, der noch viel mehr aus den ehemaligen Angestellten des Honey House rausholen würde, als es die Männer des Sergeant Majors jemals hätten tun können: Die wenigen Aufnahmen vor Ort waren gerade einmal für die Kurznachrichten im HoloNet gut, aber den Agenten oblag es, abendfüllende Programme aus dem zur Verfügung Stehenden zu machen – und das schafften sie immer, unabhängig von Schuld oder Unschuld der Opfer. Janrek Skorm belasteten solche Fakten nicht, Aufrührer wussten immerhin, was sie zu erwarten hatten. Jedi-Freunde erst recht. Außerdem war jetzt ohnehin nicht die Zeit für tiefsinnige Gedanken, die gesamte Ebene brodelte – und das bedeutete weitere Arbeit. "Gearns, einen Bericht zur Lage der Straßensperren in der Umgebung. Wenn sich dieses Pack doch irgendwo zeigt, will ich das wissen. Alpha und Bravo durchsuchen noch einmal das Haus. Es soll nicht heißen, wir hätten Beweise übersehen, bevor die Sith mit ihrem Hokuspokus anrücken."


[Coruscant | untere Ebenen | Honey House | völlig verwüstetes Foyer] SgtMaj Janrek Skorm & imperiale Truppen
 
[Coruscant – untere Ebenen – alter Wohnblock – Wohnung 4B] - Noa, Cris, Rumer, Rryan

Noa wirkte nicht mehr ganz so, als hätte sie die Nacht hinter sich gehabt, die sie tatsächlich hinter sich gehabt hatte, als sie in das Hauptzimmer und an den wortkargen Frühstückstisch zurückkehrte. Über ihre Position innerhalb der Widerstandsgruppe – und generell über deren Struktur – immer noch im Unklaren. Daraus, dass sie sich erst bei ihm und jetzt bei Rrayn und der Theelin für die Möglichkeit der Übernachtung bedankte, schloss er, dass ihre Anwesenheit hier nicht vorgesehen war. Was Sinn machte – vermutlich war diese Gruppe in möglichst isolierten Zellen organisiert, mit nur wenigen Schlüsselfiguren, die das Puzzle zusammensetzen konnten. Man musste es den imperialen Behörden ja nicht leichter als nötig machen.
Die einsilbige Antwort des Zabrak ließ Cris leicht amüsiert Lächeln, ehe er einen weiteren Bissen seines Brotlaibes zu sich nahm. Er hatte wirklich lange nichts mehr gegessen…
An dem allgemeinen Schweigen änderte nach diesem kurzen Wortwechsel jedoch auch Noas Anwesenheit nichts. Rrayn brütete vor sich hin und auch die ansonsten freundlich wirkende Theelin schien zu sehr auf ihr Essen fixiert, als dass sie an diesem Zustand etwas hätte ändern können. Es musste erst Noas Comlink sie dazu bewegen, einen Anruf entgegenzunehmen und unüberhörbar mit der Person am anderen Ende zu sprechen, um das andächtige Kauen des kleinen Grüppchens zu übertönen. Cris hörte auf einem Ohr zu, konnte sich aus den mitgehörten Fetzen jedoch keinerlei Reim machen. Tatsächlich gingen ihn Noas Privatgespräche auch nichts an, wenngleich ihm auffiel, dass sie ihn für einen kurzen Moment bedeutsam ansah.
Des Rätsels Lösung folgte auf dem Fuße, als Noa ihm und den anderen erklärte, wer sie da weswegen kontaktiert hatte – offenbar wollte ihr Bruder – nicht Ramón, sondern ein zweiter namens Pablo – mit Cris sprechen. Also wurde es ernst. Mit einem letzten Bissen vertilgte Cris den Rest seines Brotes.

„Verstehe.“

Er griff nach der ihm ausgehändigten Waffe, überprüfte mit einem routinierten Blick ihren korrekten Sicherungszustand, und verstaute sie dann recht provisorisch hinter seinem Hosenbund. Ein praktisches Holster war in der ihm zur Verfügung gestellten Garnitur nicht mit inbegriffen.

„Ich schätze, dann sollten wir aufbrechen.“

Noa schien damit einer Meinung zu sein – sie verschwendete keine Zeit und nach einer kurzen Verabschiedung von ihren Gastgebern waren sie und Cris draußen, in der feuchtkalten Umgebung der Unteren Ebenen. Dort übernahm sie die Führung – Cris hatte sofort die Orientierung verloren und anscheinen verfügten sie über kein Transportmittel. Mit einem etwas mulmigen Gefühl sah Cris sich um – der schwindende Einfluss des Imperiums machte schließlich nicht nur dem Widerstand, sondern auch ganz anderen Gruppierungen das Leben erheblich leichter.

Pablo, hm?“, sagte er schließlich, nachdem sie eine Weile durch die düsteren Straßenschluchten gegangen waren.

„Ihre Familie scheint ja ziemlich in die Aktivitäten des Widerstands involviert zu sein…“


[Coruscant – untere Ebenen ] - Noa, Cris
 
[Coruscant, Untere Ebenen, Plattform unweit des Honey House] – Alynn, Commander Veantur, 5 Soldaten des Storm Commando

Das durch das Makrofernglas heran geholte Bild schien sich nicht ändern und irgendein Handlung erzwingendes Faktum hervorbringen zu wollen. Während die Truppen der CSF die Umgebung abgesperrt hielten, waren die übrigen Truppen des Imperiums innerhalb des Etablissements verschwunden, von der Plattform aus unbeobachtbar. Langsam ließ Alynn das Gerät sinken und schüttelte langsam mit dem Kopf. Irgendetwas ging dort unten vor…
Reflexartig nahm Veantur ihr das Fernglas ab, als sie es ihm wortlos entgegenstreckte.


„Ma’am?“

„Bemannen Sie den Gleiter, Commander. Wir sehen uns das aus der Nähe an.“

„Jawohl, Ma’am.“

Kaum eine Minute später hob der schwarze Lastgleiter von der Plattform ab, den Defender abgestellt und ausreichend gesichert zurücklassend, um sich für einen kurzen Moment in einen der Verkehrsströme einzufädeln und schließlilch in Richtung einer der Straßensperren abzutauchen. Alynn hatte auf dem Sitz neben dem Piloten des Gleiters Platz genommen, links außen saß Veantur, beiläufig seine Waffe inspizierend.

„Kommunikation von der Viper“, sagte er plötzlich über das Brummen der Repulsoraggregate hinweg. Anscheinend hatte er den Funkspruch über sein Helmcom empfangen.

„Vice Admiral Nerethin benötigt Sie baldmöglichst auf die Avenger.“

Ein schmales Lächeln stahl sich auf Alynns Züge. Zumindest an einer Front sollten die Dinge schon in Kürze in Bewegung geraten.

„Bestellen Sie Asakawa, dass Sie der Avenger meine Ankunft in drei Standardstunden ankündigen soll. Das hier sollte nicht lange dauern.“

„Verstanden.“

In diesem Moment drosselte der Pilot die Geschwindigkeit des Gleiters, bis dieser schließlich vollkommen vor zwei den weiteren Weg blockierenden Polizeigleitern zum Stillstand kam. Durch die Cockpitscheiben beobachtete Alynn einen winkenden CSF-Beamten sowie zwei weitere Angehörige der Polizeikräfte von Coruscant, ihre Waffen auf das Fahrzeug richteten. Der Pilot ließ die Fensterscheibe der Fahrertür herunter, als der gestikulierende Polizist sich näherte.


„Dieser Weg ist gesperrt, Polizeiaktion. Drehen Sie Ihr Fahrzeug herum und kümmern Sie sich um Ihre eigenen…“

Ob es der Anblick der schwarzen Helme der Storm Commandos oder aber Alynns Flottenuniform und Rangabzeichen waren ließ sich nicht feststellen, jedenfalls blieb dem CSF-Beamten das Wort im Halse stecken, als er das erste Mal einen ungehinderten Blick in das Cockpit erhaschen konnte.


„Ich würde mich an ihrer Stelle nicht einmischen“, empfahl Veantur, dessen Stimme durch den Helm gefiltert fast so ausdruckslos klang wie die eines Droiden, dem sichtlich aus der Fassung gebrachten Polizisten.

„Bewachen Sie lieber weiter Ihre Straße.“

„Verstanden, Sir. Ma’am.“

Er hatte es eilig, vom Gleiter zurückzutreten, der auf ein leichtes Nicken Alynns hin wieder beschleunigte und die letzten Meter zurücklegte. Wenn der Posten hinter ihnen auch nur einen Funken seiner Arbeit verstand, dann hatte er nun zumindest irgendeine übergeordnete Instanz von ihrer Ankunft wissen lassen. Dies stellte aus Alynns Sicht nur ein geringes Übel dar, wenngleich sie wenig erpicht darauf war, sich erneut auf sinnloses Kompetenzgerangel einzulassen.

„Sie kommen mit mir, Commander“, instruierte sie Veantur, während der Gleiter erneut und dieses Mal endgültig zum Stillstand kam.

„Ihre Männer beziehen hier draußen Stellung.“


Nachdem sie den Gleiter verlassen hatte, warf sie einen ersten Blick auf den verwüsteten Eingangsbereich des Bordells. Aus dem Freudenhaus jedenfalls war scheinbar ein Schlachthaus geworden…

[Coruscant, Untere Ebenen, vor dem Honey House]- Alynn, Commander Veantur, Storm Commando, CSF
 
Courscant- Marinus- Jamies Zimmer
Nachdem Jamie Catherin und Anderws sowie Sen´kos den Raum verliesen breitete sich einen stille aus Frank erhob sich und verlies das gebäude, alle wichtigen dinge aus seinem Büro trug er in seinem Rucksack . Eine Freude verbreitet sich in seinem Körper er konnte endlich seine Familie auf Pantolomin besuchen. Er ging in eien Raumhafen und verlies Couescant.
Frachter Weg nach Pantolomin Farank und andere Reisende
 
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¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ völlig verwüstetes Foyer ¦¦ Shana ~ Markus ~ imperiale Truppen ~ SgtMaj Janrek Skorm & Gefangene

So landete sie also wieder in der Reihe der Gefangenen. Ohne Tracht Prügel oder einen Schuss mitten zwischen die Augen. Demnach war ihr Spielchen aufgegangen. Der letzte Teil, ungefragt ausgesprochen und selbst initiiert war ein versteckter Aufruf und eine versteckte Warnung gewesen. Die leichtbekleidete Padawan hatte schon befürchtet man hätte ihre versteckte Mitteilung erkannt, doch dies war nicht der Fall gewesen. Oder hatte irgendjemand ernsthaft geglaubt sie würde die kleine Panikmache tatsächlich im Sinne des Imperiums anregen? Wer eines Zweifels nicht erhaben war und wem man nicht trauen konnte, das war das Imperium. Jeder Würdenträger oder Bürokrat. Genau diese waren verkleidet, taten so als hätten sie irgendeine Berechtigung den Bürgern etwas vorzuschreiben oder zu behaupten im Sinne des Gesetzes zu sprechen.

Der heutige Abend hatte gezeigt wie wenig Inhalte hinter den Imperialen Idealen, Statuten und Werten standen. Leere Hülsen, leere Versprechen. Selbst wenn außer ihr niemand verstanden hatte, dass dies ein Aufruf zum Widerstand gewesen war, sie wusste es und konnte diesen kleinen Sieg verbuchen. Eventuell bekam es ja Noa mit wenn sie dies alles in den Nachrichten sah. Ob es irgendetwas nützte würde sich erst noch zeigen. Nachdem sie geendet hatte, folgten noch zwei weitere Hu... die aus anderen Gründen eine zusätzlich Motivation benötigten. Vielleicht war es ihr Glück gewesen, als Erste sprechen zu dürfen, denn der Hauptmann - oder was immer er war - hatte plötzlich Ideen wie er die Sprecherinnen noch mehr erniedrigen und vorführen konnte. Die dritte Dame durfte sich fast völlig nackt den Scheinwerfern stellen und ihre Lügengeschichten von sich geben. Shana verspürte Mitleid, aber auch Wut. Diese Machtlosigkeit, diese Schwäche, das Gefühl ausgeliefert zu sein.

Sie hätten fliehen können, doch ihr ach so vorausschauender Meister hatte ja unbedingt ein Schauspiel liefern wollen. Als wenn sie groß etwas hatten vorspielen müssen. Einerseits konnte er nichts dafür, andererseits war es der Blondine egal, denn er hatte sie in diese Lage gebracht. Punkt. Und diese änderte sich, bzw. verbesserte sich in keinster Weise, es ging weiter. Leider konnte Shana nichts verstehen als sich die Soldaten unterhielten, aber so wie es aussah, wurden sie abgeführt. Gesagt wurde ihnen dies natürlich nicht, genauso wenig wie der Grund genannt wurde. Es ließ sich lediglich aus den treibenden Handlungen der Handlanger schließen. Sie wurden nach draußen geführt, wo ein Haufen gepanzerter Fahrzeuge standen. Eine Art Mannschaftswagen schien das Ziel zu sein. Ein klasse Plan, Meister. Und was nun? Vielleicht hatte er ja noch weitere solch grandioser Einfälle.

Ein wahrlich fantastischer Abend! Vor nicht einmal einer Stunde hatte sie völlig von Drogen zugedröhnt in einem Tanzschuppen gesessen und nun wartete sie darauf in einen Sicherheitskräfte-Wagen einsteigen zu dürfen. Obwohl ihre Gedanken viel bei Markus waren, wagte sie kaum ihm einen längeren Blick zuzuwerfen. Es war unwahrscheinlich, dass irgendjemand etwas in ihrem Blick lesen konnte, aber sie wollte trotzdem kein Risiko eingehen. Vermutlich war es schon einmal das Beste, sie überlegte sich eine Geschichte, wie sie in die ganze Situation geraten war. Auch wenn es völlig gegen das Gesetz war, konnte ein halbwegs interpretationsfähiger Mensch aus den Handlungen seine Schlüsse ziehen. Es war durchaus wahrscheinlich dass sie ungerechtigter Weise festgehalten und befragt wurden.

Natürlich ließ man ihnen nicht einmal etwas zum Überziehen. Warum sollten diese Barbaren dies auch tun? Es war ja nur saukalt und sie stand hier lediglich mit Unterwäsche bekleidet in der Gegend herum. Da versprach der Mannschaftswagen wenigstens ein wenig Wärme. Wobei klimatechnische Probleme ihre geringsten sein sollten. Wer wusste schon wie diese Perverslinge drauf waren? Bevor man in den Stützpunkt zurückkehrte, konnte man ja noch einmal zum Vergnügen ein paar Nu.... vergewaltigen. Niemand würde etwas sagen, sie waren schließlich Abschaum im Augen der Imperialen. Was verwunderlich war, denn es gab kein Gesetz gegen Prostitution. Nicht das Gesetze noch irgendeine Rolle spielten. Nun, falls es soweit kam, war es vorbei mit ihrem Schauspiel. Dann gab es nur noch Tod. Ihren oder den der Imperialen. Doch noch war nicht alles vorbei, und vielleicht ergab sich irgendwann die Möglichkeit einen günstigen Moment zur Flucht zu nutzen. "Die Hoffnung stirbt zuletzt" sagte man doch so schön. Die Bordellangestellte vor ihr in der Reihe stieg ein und sorgte dafür, dass sie als nächste an der Reihe war. Toll, ganz toll. Das Imperium sollte verflucht sein. Verflucht sein!


¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ vor dem Haupteingang beim Transporter ¦¦ Shana ~ Markus ~ Gefangene ~ imperiale Truppen ~ irgendwo in der Nähe SgtMaj Janrek Skorm & Alynn
 
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Corucsant - untere Ebene - Honey House - Maras Quartier - Sinouè und Mara

Die unangenehme Stille die folgte, machte Mara klar, dass sie soeben einen Fehler begangen hatte. Verdammt, eins war sicher, sich mit seinen Feinden zu schlagen war einfach als jemanden auszubilden. Besonders wenn es um Sinouè ging, welche nicht einfach war. Tja, war sie selbst denn einfach!? Nein definitiv nicht, dies konnte die junge Ritterin mit absoluter Sicherheit sagen. Genau genommen war sie stets schwierig gewesen und hatte es auch Jo nicht einfach gemacht. Andererseits, wenn alles einfach im Leben wäre, dann wäre es vielleicht auch nicht lebenswert. Mara jedenfalls wusste nun, dass sie anders vorgehen musste, wenn sie ihre neue Schülerin nicht zum Feind haben wollte, was durchaus passieren konnte. Ihre Begegnung war schon nicht so einfach gewesen und die Gespräche, welche sich ergaben war noch schwieriger. Irgendwie erinnerte Mara dies an sie selbst, nur das Sin im Gegensatz zu ihr noch Zahm war. Noch! Blieb die Frage wie lange. Gut, die Blondine glaubte nicht, dass Sin jemand war, mit dem man lange Gespräche führen konnte, dafür war sie schon jetzt zu, na wie sollte man es ausdrücken? Oberflächlich? Jedenfalls verlor sie sich in Oberflächlichkeit, so jedenfalls sah es aus. Andererseits war es eine gekonnte Taktik sich heraus zu halten und dies traf wohl eher zu. Mara fragte sich immer noch was in der jungen Frau vorging. Diese Kälte, diese Unnahbarkeit musste schließlich irgendwoher kommen. War sie selbst auch so schlimm gewesen? Einen Augenblick dachte Mara darüber nach. Die Antwort war einfach und simpel. Ja sie war, wenn auch auf eine andere Art und Weise. Eines hatten sie jedenfalls gemeinsam, einen sturen Kopf und den Hang dazu lieber für sich zu sein. Super Voraussetzungen für eine Schüler Meister Beziehung. Da hatte man sich wahrlich was aufgehalst. Andererseits allerdings würde sie es vielleicht durch Sin schaffen, endlich offener zu werden oder zumindest an sich zu arbeiten. Eins jedenfalls war klar, es würde zu Problem kommen, diese fingen ja gerade schon an, auch wenn sie noch klein und nicht so wichtig waren. Trotzdem, sie würde ihren Spaß haben. Mara seufzte innerlich. Lernen, lernen und noch Mals lernen. Man lernte schließlich niemals aus.

Die Stille in ihrem Zimmer ließ sie hören was im Nachbarzimmer vor ging, wobei Maras Nackenhaare sich aufstellten. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie konnte noch nicht sagen was es war, aber ein ungutes Gefühl bemächtigte sich ihrer. Weitere Gedanken konnte sich Mara darüber nicht machen als ihre Schülerin anfing zu sprechen, wobei ihr argwöhnischer Blick Bände sprach. Super, wie trat man in einen Fettnapf? Gar nicht, man war selbst eines. Ja sie war die Meisterin, dies wusste sie selbst. Eigentlich hatte sie ja nur wissen wollen, wie Sin darüber dachte, was sie sich persönlich vorstellte und vielleicht auch noch ob es etwas gab, was ihr wichtig war. Irrtum wie ihr schien. Es konnte nur noch besser werden! Die Haltung der dunkelhaarigen war Abweisend. Die Verschränkten Arme vor der Brust genügten um dies deutlich zu machen zumal auch ihr Tonfall eher kalt war. Es lebte der Kampf, nur dass Mara ihn mit ihrer eigenen Schülerin austragen musste. Gab es so was wie Gnade überhaupt!? Wenn ja, dann bekam sie diese definitiv nicht zu spüren. Die Hölle war auch etwas, besser als nichts und genau genommen kannte Mara fast nur die Hölle. Auf hinein, kämpfen und am besten gewinnen.


„Ich sehe schon, irgendwie fang ich es falsch an. Eigentlich dachte ich eher daran, dass du vielleicht eine Vorstellung davon hast was dich erwartet. Du mir dies sagst und vielleicht auch noch was du dir hiervon erhoffst. Naja, gut vielleicht sollte ich von meiner Ausbildung erzählen, so wie es dein Wunsch ist. Was den Puff angeht, da hast du Recht und genau genommen wollte ich nie hier her, besonders nicht weil ich was gegen solche Orte habe und zum anderen bin wenn man es nach dem Gesetz geht Minderjährig. Aber egal. Vergiss das Bordell, dass wir hier sind hat damit zu tun, dass sie die Meisten von uns dachten, dass das Imperium die Jedi nicht an einem solchen Ort vermuten würden. Bisher…“


Mara brach im nächsten Moment mitten im Satz ab, dann überfiel ein Zittern sie. Sie Keuchte leise auf als sie Vision zum Leben erwachte. Sie hatte diese Bilder schon einmal gesehen. Leid, Tod, Schreie, Entsetzen und Qualen. Nur waren diesmal die Bilder deutlicher. Die Wucht mit denen sie die Ritteirn trafen sorgten dafür, dass sie leise aufschrie. Gefahr, tödliche Gefahr. Die Bilder veränderten sich, zeigten ihr Gefangen, welche eisern gehalten wurden, welche ausgequetscht und verhört wurden. Sie erkannte die Gestalten nicht aber sie wusste, dass es etwas war, was kommen würde. Die Vision verschwand, dann ging Maras Com. Das Mädchen zuckte zusammen, fischte das kleine Gerät aus ihrer Tasche und las die kurze Nachricht, welche von Vorin stammte. Imperiale vor der Tür! Das Gesicht des Mädchens wurde noch bleicher wie es so schon war.


„Wir müssen verschwinden und zwar sofort. Die Imperialen sind hier. Wir holen deine Sachen und verschwinden.“

Mara griff nach ihrer Tasche und hängte sich diese über die Schulter.

„Los. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich hoffe inständig wir kommen so weg.“

Mara eilte aus der Tür, wobei sie darauf achtete, dass Sin ihr folgte.

„Ich erkläre dir später alles.“

Die beiden jungen Frauen erreichten das Quartier der Dunkelhaarigen, welche sich ihre Sachen schnappte. Sie hatten ein Problem, ein verdammt großes, den Mara hörte, dass die Imperialen sich bereits im inneren befanden. Die Ritterin hielt die Luft an. Was sollten sie nun tun? Ihr Lichtschwert befand sich zum Glück nicht hier, sie hatte es Stochi in Verwahrung gegeben und der kleine Kerl war an einem sicheren Ort. Zum andern hätte sie es jetzt vielleicht gebrauchen können. Wie sollten sie hier weg kommen? Aus dem Fenster klettern wäre zu auffällig und der Hinterausgang würde mit Sicherheit bewacht werden. Sie saßen in der Tinte. Mara schloss die Tür des Quartiers hinter sich und warf ihre Tasche zu Boden. Sie öffnete den Verschluss, dann holte sie ihren kurzen Rock und ein paar andere Sachen heraus, warf diese auf das Bett und zog sich aus. Im Handumdrehen trug sie den kurzen Rock, mit gewagtem Oberteil, öffnete das Band in ihren Haaren und ließ diese locker über den Rücken gleiten. Dann erst warf sie einen Blick zu ihrer Schülerin.


„Wir haben nur noch eine Chance wir spielen ein Spiel. Hier heraus kommen wir jedenfalls nicht so einfach. Ab jetzt sind wir beiden Prostituierte klar!? Nicht schön ich weiß, gefällt mir selbst nicht aber eine andere Idee hab ich nicht. Ab jetzt heiße ich Serina und du Ginger. Hast du was anderes zum anziehen?“

Oh man, dies war nicht gerade ideal aber ihnen blieb keine andere Möglichkeit. Es würden wohl nur noch Minuten vergehen, bis die Imperialen hier ins Zimmer platzen würden.

Corucsant - untere Ebene - Honey House - Sinouès Quartier - Sinouè und Mara

OP: Ich hoffe es ist so Ok. Nach meiner nun doch etwas längeren Auszeit nun, war es schwierige alles zu ordnen^^. Man verheize mir Fehler und habe Nachsicht.
 
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[Mittlere Ebenen – Gleiter von Meister al Jevarin – Richtung Untere Ebenen – Ziel Honey House] – Vorin, Atoras, Draugir

Der einäugige Anwärter betrachtete den Menschen recht eindringlich, als der zu einer Antwort ansetzte, nachdem klar wurde, das der Anwärter Sare sich nicht weiter an der Unterhaltung beteiligen würde. Der Shistavaner hatte ihm noch einen kurzen Blick zugeworfen, ob und was er sagen würde, hatte allerdings nichts erhalten. Allerdings konnte er nicht sagen das er mit dem gesagten wirklich übereinstimmte. Wobei das weniger auf den Jedi Meister an sich bezogen war. Immerhin stellte der nur seine eigenen Ansichten und diversen Erfahrungen die er möglicherweise da und dort gemacht hatte dar. Und die waren es mit denen Draugir seine Probleme hatte. Da er kaum in der Lage war das Denken einer gesamten Spezies zu beeinflussen, lies er diese Worte des Jedi Meisters einfach unkommentiert. Vielleicht eines Tages... wenn er ein ausgebildeter Jedi war?

„Es scheint bezeichnend zu sein, betrachtet man die weite Verbreitung der Menschheit über die Galaxis und bezieht euer Urteil mit ein, dass sie offenbar noch immer kurzsichtig und ignorant sind. Man sollte meinen, dass eine derartige Ausbreitung und mannigfaltig entdeckte Galaxis etwas anderes lehren würden.“

Für einen Moment schwieg der massige Shistavaner und blickte mit seinem einen Auge auf seine beiden Hände. Die Handflächen nach oben zeigend war die dunkle und nicht von Fell überzogene Haut sichtbar. Ebenso wie die scharfen und robusten Krallen seiner großen Finger. Draugir ballte die Fäuste, allerdings nicht in einer Geste der Wut, sondern schlicht weil er sich daran erinnerte, noch nicht geendet zu haben, was seine Worte anging.

„Nicht das sich diese Dinge allein bei Menschen zeigen. Diese Ignoranz für das Leben scheint eine weithin verbreitete Krankheit zu sein. Die Worte eurer Erfahrungen, Meister, lassen diesen Schluss jedoch sehr begünstigt dastehen.“

Die Pläne der Rätin von Lianna waren auch für Draugir nicht ganz klar. In jedem Fall würde er noch auf seinen Meister warten müssen. Vor ihm war es an Anwärter Sare als Schüler aufgenommen zu werden. Woran das lag konnte sich der Shistavaner allerdings nicht erklären. Immerhin war der Mensch doch nach ihm in der Jedi-Basis angekommen, oder? Hatte Draugir sich als nicht ausreichend würdig erwiesen? Hatte er irgendetwas falsch gemacht? Er schüttelte seine Gedanken ab. Was brachte es ihm sich jetzt erneut Gedanken darüber zu machen? Es war entschieden worden und er würde sich fügen. Letztendlich hatte er wohl kaum das Recht eine Entscheidung einer Jedi-Rätin anzuzweifeln. Genausowenig wie er sich den Anweisungen des Menschen widersetzen würde. al Jevarin war ein Jedi-Meister. Und dem was er bisher mitbekommen hatte, schienen Meister ein größeres Ansehen zu genießen als Ritter. Wenngleich er vermutete das es eigentlich ein Jedi-Ritter sein sollte, der aktive Operationen überwachte. Vermutete Draugir im Stillen, da die Bezeichnung dies nahe legte. Möglicherweise aber war Jedi-Meister al Jevarin derjenige der über die Aktionen der Jedi auf Coruscant das Heft führte?

„Doch. Ritter Smi'Ilaw hat bereits erwähnt was das für ein Ort ist, an dem sich die Jedi hier auf Coruscant verstecken.“

Es war nur allzu deutlich zu hören, wie wenig Draugir davon hielt. Weiter führte er seine Ansichten allerdings nicht aus. Wenngleich sie sich auch nicht sonderlich weit von gewissen Ansichten zu dem vorherigen Thema entfernt befanden. Aber nur mit dem wissen wo sich die Jedi versteckten, würde er kein zu harsches, vorläufiges Urteil fällen. Vielleicht steckte ein Grund dahinter der tatsächlich Sinn ergab. Und wenig später sah sich Draugir bestätigt. Sirenen und die sich ständig drehenden Lampen auf den Einsatzspeedern imperialer Ordnungskräfte sprachen ein deutliches Bild, als ihnen Meister al Jevarin mitteilte das diese Fahrzeuge den Bereich abgeriegelt hatten, in dem ihr Versteck lag. Das Honey House. Das Bordell. Ein Ort wo Körper verkauft, benutzt und missbraucht wurden. Sklaven gehalten wurden. Nichtmenschen ausgebeutet und in Elend gehalten wurden. Kriminelle die ein und aus gingen... wie konnte ein Jedi, nach allem was ihm Ritter Ly'fe erzählt hatte dort tatsächlich ein Versteck beziehen? Wie? Erneut zwang Draugir seine Gedanken zurück und wartete auf den Jedi Meister, der wenig später zurückkehrte.

„In Anbetracht der imperialen Sperre werden wir das... Versteck wohl nicht allzu bald sehen, Meister. Was machen wir jetzt?“

[Untere Ebenen – Seitenstraße kurz vor dem Honey House – in der Nähe der imperialen Absperrung] – Vorin, Atoras, Draugir
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Mit Cris -

Dass das Gespräch sofort eine erheblich bessere Wendung nahm, sobald sie 4B hinter sich gelassen hatten und durch die trüben Straßen in Coruscants Unteren Ebenen wanderten, war natürlich Quatsch. Zuerst einmal ging es genauso schweigsam weiter, wie es in der Wohnung und in Gesellschaft des Zabraks und der Theelin aufgehört hatte. Hauptsächlich lag dies aber vermutlich an der Umgebung. Die Unteren Ebenen waren einfach kein Ort, an dem man gemütlich sparzieren ging und munter miteinander plauderte. Bevor sie ging, hatte die Theelin Noa noch einen Blaster zugesteckt, den Ramón für sie da gelassen hatte. Ramón war so organisiert und dachte immer an alles, dass es manchmal fast unheimlich war. Ihm war aufgefallen, dass Noa keine Waffe dabei gehabt hatte, wusste aber, dass sie am nächsten Tag alleine zurück nach Hause würde laufen müssen, also ließ er ihr seinen Handblaster da. Noa legte ihre Hand auf das leichte Polster des Holsters. Natürlich waren ihr ihre eigenen Waffen prinzipiell lieber, aber diese würde es auch tun im Fall der Fälle, wovon sie natürlich nicht hoffte, dass ein solcher eintrat. Sie hatte ziemlich schnell gemerkt, dass ihr Begleiter im Gegensatz zu ihr orientierungslos war. Wo immer er auch her kam, Chris Sheldon schien im diesen Teil der dunklen Gassen nicht ständig unterwegs gewesen zu sein. Dass Noa den Weg nach Hause, zum Hauptquartier oder sonstwohin blind gefunden hätte, führte sie zum einen auf ihren Orientierungssinn und zum anderen auf ihre jahrelange Erfahrung zurück. Sie war auf Coruscant aufgewachsen, zwar nicht als Kind der Unterstadt, aber als jüngere Schwester abenteuerlustiger Brüder, die keine Gefahr gescheut und alles ausprobiert hatten. Und Noa war ihnen überall hin gefolgt. Ihre Brüder waren es auch, die, wie auch Sheldon bereits bemerkt hatte, alle in den Widerstand integriert waren und Noa dazu inspiriert hatten, ebenfalls beizubetreten – und das, obwohl am Anfang weder Ramón noch ihr Vater am Anfang begeistert davon gewesen waren. Pablo hingegen hatte, loyal wie er war, Noa von Beginn an unterstützt, und Leandro sowieso, dem die Idee gefallen hatte, zusammen mit seiner kleinen Schwester „imperiale Ä'rsche zu treten“. Noa wandte sich leicht in Sheldons Richtung, als dieser erkennen ließ, dass ihm aufgefallen war, dass bereits von zwei ihrer Brüder die Rede gewesen war.

„Ich habe sogar noch einen dritten Bruder.“

Gab sie preis, ohne gleich zu viel zu erzählen.

„Und eine Schwester.“

Noa grinste. Sie war froh, mit mehreren Geschwistern aufgewachsen zu sein.

„Bei uns war immer volles Haus, oder eigentlich ist es auch heute noch so.“

Sie sah sich um und lenkte Sheldon und sich selbst durch eine schmale Gasse, in der es beißend heftig nach Urin stank. Noa hielt sich die Hand vor die Nase. Es gab nettere Umgebungen, zugegeben, aber das war nun einmal der... hmm... Charme Coruscants? Inzwischen hatte Noa einen Weg eingeschlagen, der sie in Kürze zu dem Nachtclub bringen würde, in dem sie am vorigen Abend noch gefeiert hatte. Sie hatte ihre Jacke dort vergessen, hatte aber nicht vor diese abzuschreiben. Sie mochte die Lederjacke und wollte sie unbedingt wieder haben. Außerdem war ihr jetzt schon kalt. Ihr Plan war also: kurzer Abstecher ins Nightliner, die Jacke holen, dann mit einem Robotaxi in die Nähe des Hauptquartieres und den Rest aus sicherer Entfernung weiter zu Fuß – oder Pablo ganz woanders treffen. Sie würde ihn noch mal anrufen, um genaueres auszumachen.

„Wie ist es bei Ihnen? Ach ja, wir machen übrigens noch einen kleinen Umweg. Ich war gestern Abend in einem Club und habe dort meine Jacke vergessen. Ich hoffe, dass jetzt schon jemand da ist, um die Uhrzeit meine ich... na ja, wir werden sehen. Aber zurück zu Ihnen und Ihren Geschwistern, falls Sie welche haben. Also, haben Sie welche?“

Interessiert sah Noa zu Sheldon hinüber. Gegen ein bisschen Smalltalk hatte sie nie was. Sie fand Leute doof, die ein riesiges Geheimnis aus ihrem Leben machten und sich nicht trauten etwas von sich zu erzählen. Zudem hielt Reden warm. Das hatte sie jedenfalls mal gelesen.

- Coruscant – Untere Ebenen – Cris -
 
[Coruscant - mittlere Ebenen - "Crown" Hotel - Versorgungsgang] allein

Mit einem tiefen Knallen fiel die Durastahlklappe zu. Jamie hatte den Wachmann bis zum nächsten Müllschacht gezerrt, der sich ebenfalls in diesem Versorgungsgang befand. Dann hatte er den beleibten Herrn einfach durch die breite Öffnung gedrückt.
Er würde in eine der Müllpressen landen. Nett war das von Jamie vielleicht nicht gerade, aber der Operative wurde ja nicht fürs "Nett-sein" bezahlt.

Jamie wischte sich unterbewusst den Staub vom Anzug und rückte die schwarze Krawatte im Gehen zurecht. Es dauerte nicht lange, da erreichte der Tatooiner das Ende des spärlich ausgeleuchteten Gangs. Jamie öffnete die Tür und fand sich in einem breiten Gang wieder. Angenehme, atmosphärische Lichter beleuchteten den Gang und zeugten von der Luxuriösität des Hauses. Die beiden Seiten waren gesäumt von vielen Türen, hinter denen sich die Appartments befanden.
Der Gang war leer, was zu dieser Uhrzeit selbst für Coruscant nichts ungewöhnliches war.
Jamie ging zu den Turboliften und bestieg einen der beiden. Mit dem Lift fuhr er dann ein paar Stockwerke weiter nach oben.
Während er darauf wartete, dass sich die Türen öffneten überprüfte der Blondschopf seine Waffe und seine Schutzweste. Sein Chrono zeigte ihm an, dass zwischen dem Aufbruch vom Gebäude gegenüber und dem jetzigen Zeitpunkt knapp 35 Minuten vergangen waren.
Trotz eines kleinen Zwischenfalls lag der Black Ops Mitarbeiter in der Zeit.

Der Waffenhändler Seb Vermalen sollte innerhalb der nächsten Zeit in seine Suite zurrückkehren. Jamie war sich da nicht so genau sicher und wartete deshalb auf einer Couch in einem Seitengang.
Bis jetzt war ihm noch niemand begegnet.

Es verging eine knappe halbe Stunde als sich die Turbolifttüren um die Ecke zischend öffneten.
Jamie lugte um die Ecke und sah einen Mann im Anzug auf die Suite zuwanken in der Mr. Vermalen wohnte. Am Hemdkragen des Mannes konnte Jamie ein Tattoo rausschauen sehn.
Der Kriminelle schien schon etwas angetrunken zu sein und kramte in seinen Taschen nach der Autorisierungskarte für die Suite. "Das ist er!" schoss es dem Tatooiner durch den Kopf und er lief langsam aber zielstrebig auf den Mann zu.
Der schien mehr mit seiner Jackettasche beschäftigt zu sein als mit Jamie. Er war sich seines Triumphs bewusst.
Er passierte den Gang der zu den Liften führte und wurde plötzlich heftig gegen die Wand geschleudert.
Als Jamie gegen die Wand knallte wurde fast seine komplette Luft aus den Lungen gedrückt, sodass er nach Sauerstoff schnappen musste als er sich schwerfällig wieder aufrichtete.
Der angetrunkene Seb Vermalen drehte sich auf den Hacken um und beobachtete geschockt wie der benomenne Tatooiner von seinem Trandoshanischen Leibwächter angefaucht wurde.

Jamie konnte dem zweiten Schlag des gut Zwei Meter großem Reptils gerade noch entgehen und seinerseits zum Angriff übergehen. Jamie tauchte unter der mächtigen Pranke des Leibwächters durch und legte sein ganzes Gewicht in einen Faustschlag, der die empfindliche Nase des Reptils treffen sollte.
Seine Faust schmerzte als sie auf das geschuppte Gesicht des Trandoshaners traf. Der Kopf des überraschten Gegners wurde nach hinten gerissen. Als Jamie seinen zweiten Schlag vollführen wollte, lenkte die Echse diesen mit einer geschickten Armbewegung ab und hieb ihr Knie direkt in Jamies Bauch.
Trotz der Schutzweste krümmte er sich zusammen. Er öffnete seinen Mund zu einem lautlosen Schrei und er machte einen Schritt zurück. Der Trandoshaner zog daraufhin seinen Blaster aus dem Halfter. Jamie packte seine ganze Kraft und Konzentration in eine schnelle Bewegung und packte sich den ausgestreckten Arm des Gegners.
Mit einem speziellen Hebel versuchte Jamie dem Trandoshaner die Waffe zu entreißen. Dieser war sichtlich überrascht, dass Jamie überhaupt noch in der Lage war eine so schnelle Attacke auszuführen.
Während die beiden ungleichen Gegner miteinander ringten gelang es dem Waffenhändler seine Chipkarte herauszukramen.
Er wollte gerade einen Schritt durch die geöffnete Tür machen, als Jamie den Blaster aus seinem eigenen Rückenholster zog und unter dem Arm des Trandoshaners durch auf Vermalen schoss.

Zwei gedämpfte Blitze. Und Vermalen fiel keuchend zu Boden. Jamie hatte ihn einmal am rechten Oberschenkel und darüber an der Hüfte getroffen. Der Mann lag auf der Türschwelle und wand sich vor Schmerzen.
Tatooine hingegen wandt sich dem Trandoshaner zu.
Er nahm seine WESTAR-34 Blasterpistole und schaffte es irgendwie sie in die Achselhöhle des Reptils zu pressen.


[Coruscant - mittlere Ebenen - "Crown" Hotel - Versorgungsgang] allein
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Maras Raum - Sinoué Andrasta und Mara Selaren

Sie musste wohl die erste Schülerin sein, die sie ausbilden durfte. Wen wunderte es schon, bei dem Alter. Sie hatte weder eine Vorstellung was eine Jedi Ausbildung war, noch was sie sich erhoffen sollte. Ihre Gründe wieso sie sich den Jedi angeschlossen hatte, waren ganz einfach. Sie hatte eine Gabe, und diese Gabe wollte sie einsetzen um das Galaktische Imperium zu überleben welches ihre Freunde und sie gejagt hatte. Es war eine reine Abwehrreaktion. Sie würde sich mit den restlichen Dingen eines Jedi noch befassen können, wenn der Krieg gegen das Imperium gewonnen war. Bis dahin wollte sie keine Vorstellungen und Wünsche haben, sondern klare Anweisungen, wie sie ihre Gabe gefälligst gegen dieses Unrechtssystem einsetzen sollten. Sie war zwar nicht davon überzeugt, dass das Imperium die schlechteste Regierung sei, doch war sie wie mit jeder Obrigkeit in einem Konflikt mit diesem Konstrukt geraten und nun galt es dieses Konstrukt zu bekämpfen, so wahnwitzig es auch klingen möge. Sie hatte diesen Kampf zu gewinnen.

Bevor sie ihrer jungen Meisterin ihre Meinung über diese Sache sagen konnte, geschah etwas merkwürdiges mit Mara, sie begann sich zu schütteln und zu zittern. War das einer dieser Jedi Tricks? Was würde nun geschehen, würde sie sich in einen Kath Hund verwandeln? Sin konnte nur schwer hoffen, dass sie nicht ähnliche Dinge erfahren würde, wenn sie die Macht einsetzte. Sie wollte nämlich nicht einem epileptischen Schock gleich irgendwo plötzlich in den unteren Ebenen stehen und nicht mehr Herrin über ihr eigenes Tun sein. Was sie danach sagte, erschütterte die dunkelhaarige Coruscanti. Imperiale? Hier? Wieso? Wie konnte das geschehen? Sie wusste, dass ein Bordell eine verdammt schlechte Idee für eine Jedi Basis war. Jetzt steckte sie mitten in diesem großen Bantha Poodoo. Hätte sie doch niemals diesen verdammten Twi'lek und seine verdammte, eifersüchtige tentakelköpfige Freundin getroffen. Dann erinnerte sie sich allerdings an die Details die danach kamen, die ihr praktisch keine andere Wahl ließen als zu den Jedi zu gehen. Sie steckte eben nun jetzt mit da drin.

Mara ließ sie jedoch gar nicht erst lange über die gesagten Worte nachdenken sondern drängte direkt zum Handeln. Sin ordnete sich unter und wusste, dass jetzt keine Zeit für Kommentare waren. In hitzigen Situationen sollte man sich seinen Atem für andere Dinge aufsparen. Mara nahm ihre Tasche und eilte hinaus. Anscheinend war sie bereits auf solche Dinge vorbereitet, wie sonst konnte sie so sicher nach einer Tasche greifen und davon ausgehen, dass dort alles Wichtige enthalten sein würde? Sie gingen in ihr provisorisches Zimmer. Die Blondine hatte daraufhin eine Idee, wie sie ihren imperialen Häschern entgehen sollten. Als Prostituierte. Ob ihre Meisterin von der Begegnung mit Ketaki wusste? Sicherlich würde es ihr ewig anhängen, dass sie den Jedi abschleppen wollte und dessen Zimmer vollgekotzt hatte um daraufhin von dessen Freundin erwischt zu werden die sie zu dem Zeitpunkt für eine Padawan hielt. Sin war sich sicher, es gab galantere Wege die eigene Machtempfänglichkeit zu erfahren. Doch ganz war sie nicht mit den Entscheidungen ihrer Meisterin einverstanden, allein schon der Glaubwürdigkeit wegen, die für ihr Überleben essentiell sein würde.


“Ginger? Selbst die Imperialen sind nicht so dumm zu denken, dass eine dunkelhaarige Dirne sich so nennen würde. Ich heiße einfach...“

Weiter kam Sin nicht, denn die Tür wurde mit Durastahlkappen beschlagenen Einsatzstiefeln eingetreten während das Licht ausging. Innerhalb eines Augenblikes standen vier CSF'ler vor ihnen und richteten ihre Blaster auf die beiden Frauen. Da Sin gerade dabei gewesen war ihr Oberteil auszuziehen, sah die Szenerie nach einer Prostituierten und ihrer Freierin aus. Vielleicht hatten sie doch noch Glück in ihrem miserablem Unglück. Vier Lichtkegel waren auf die beiden Frauen gerichtet, Sin war so geblendet, dass sie den Angreifern nichts entgegenzusetzen hatte, selbst wenn sie etwas dazu gehabt hätte. Mara hingegen schien ruhig zu bleiben, zeigte keine Anzeichen von Furcht, zumindest soweit Sin das mit ihrer marginalen Fähigkeit Emotionen zu erkennen herausbekommen konnte. Sie waren innerhalb eines Augenblickes gestellt und widerstandslos gemacht worden.

“Hände hoch und schön dort oben lassen!“

Während zwei der Männer sie von den Flanken her bedrohten, begann einer das Zimmer zu durchsuchen. Da Sinoué in ihrem Zimmer kaum Habseligkeiten vorzuweisen hatte, bis auf ein Comlink, ein paar Kleidungsgegenstände und einige wenige Credits. Ihre heißgeliebten Zigaretten nicht zu vergessen. Dementsprechend schnell hatte der CSF Beamte das Zimmer nach weiteren Personen und gefährlichen oder belastenden Gegenständen durchsucht.

„Hey, seit wann ist es auch noch verboten sich den Abend mit 'nem schönem Mädel zu versüßen? Was soll das ganze kowakische Echsenaffentheater!“

“Schnauze halten Abschaum!“

Ohne auch nur in irgendeiner Weise reagieren zu können, hatte die Dunkelhaarige bereits einen Blastergewehrskolben in ihrem Rücken. Ein Aufschrei entwich ihrer Kehle, der Schmerz der sie durchzog wütete in ihren Gedanken. Schmerz war allgegenwärtig in ihrem Emotionsspektrum weil er aus der Natur heraus stammte. Empathische Emotionen waren für sie völlig überbewertet, schließlich kannte Sin sie nicht wirklich. Bevor sie sich hätte wehren können, drangen zwei der CSF Männer auf die beiden Frauen zu und drückten ihre Arme nach hinten um die Handschellen anzulegen.

“Los, beweg dich oder soll ich dir Beine machen?“

Die breiten Schultern des Uniformierten rempelten sie an, sodass die eher dünne Frau nach vorne taumelte und beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, weil ihr ihre Arme zum Balancieren fehlten.
Sie wurden auf den Gang gedrängt, wo das blanke Chaos herrschte. Durch die Dunkelheit hindurch sollten sie den Gang entlang gehen. Links und rechts boten sich keine Gelegenheiten an zu fliehen, aus jeder Ecke schien irgendein bewaffneter Beamter zu kommen. Schreie gellten durch das Gebäude, Schüsse erhellten immer wieder die Bereiche die noch vor ihnen lagen. Die Luft roch nach einer Mischung aus Verbranntem, Tibanna Gas aus dem Mündungsfeuer sowie dem Rauch der Rauchgranaten welche die Schleimhäute der Coruscanti in der Weise reizten, dass sie einem langen Hustenanfall unterlag.


“Vorwärts!“

Erneut wurde sie gestoßen, doch strauchelte sie dieses Mal nicht. Die Uniformierten führten die beiden Frauen nach draußen, wo Sin erst einmal geblendet wurde. Die Scheinwerfer die dort auf den Eingang und die Gefangenen gerichtet waren, ließen sie beinahe erblinden. Die Eindrücke um sie herum waren so stark, dass sie nicht wusste wie ihr geschah. Sie merkte nur noch wie sie unter die Gefangenen gedrückt wurde. Sie hielt Ausschau nach Mara, fand sie und versuchte sich leise durch die Masse der Gefangenen zu schlängeln ohne die Aufmerksamkeit der Wächter auf sich zu ziehen. Da sie nur drei Personen weiter stand, gelang ihr das auch, sodass Sinoué neben ihr stand und leicht ihre ebenfalls herabhängenden Arme berührte um ihr ihre Anwesenheit zu signalisieren. Gebannt schauten sie auf einen besonders lauten Coruscant Guard, der eine Frau vor die Holocam zerren ließ. Coruscant Guards. Die Banthakacke war hier wirklich am Dampfen. Diese Jungs waren berühmt berüchtigt und keiner wollte mit ihnen ein Problem haben. Sie fragte sich nur, wie sie es schaffte sich in so kurzer Zeit eine so große Menge an Unheil einzubrocken. Dann fiel ihr Blick auf die Blonde die zur Holocam gezerrt wurde.

War das da nicht Shana? Bereits seit dem ersten Moment an dem die junge Coruscanti sie gesehen hatte, wusste sie, dass dieses Mädel nur Ärger bedeutete. Allein ihre großen Worte vor einem Hologeschäft waren auffällig genug gewesen, die Worte mit denen sie da um sich warf waren nur eine weitere Kostprobe ihrer, für imperiale Verhältnisse, zu großen Klappe. Was darauf kam, war an Erniedrigung nicht zu überbieten. Der Coruscant Guard zwang die grazile Frau durch ihre eigene Misere auch noch Propaganda für das Galaktische Imperium zu betreiben. Was sie jedoch am meisten schockierte war, wie gut sie mitspielte. Was sie da tat war doch nur eine einzige, große Begründung für das Imperium zahlreiche weitere, ähnliche Razzien durchzuführen. Sin schnaubte verächtlich. Die Übertragung war beendet und langsam begann das Verladen der Gefangenen in die entsprechenden Transporter...


Coruscant - untere Ebenen – Vor dem Honey House – Gefangene bereit zum Abtransport – Mara Selaren, Sinoué Andrasta und andere Gefangene
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße ▫ ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt || ▫ Vorin ▫ Draugir & Atoras

Vor dem Honey House hatten sich wahrlich eine Menge Fahrzeuge versammelt. Was war nur geschehen, dass sie plötzlich völlig aufgeflogen waren? Der junge Meister wusste es nicht, und unnötiges Spekulieren würde ihn und die Padawane auch nicht weiterbringen. Ein Blick in die andere Richtung verhieß ebenso nichts Gutes. Offenbar war ihnen auch der Weg in die anderen Richtung versperrt, was nicht zur Entspannung des Ganzen beitrug. Doch was sollte er schon groß dagegen tun? Die Situation konnte er nicht ändern, nur noch in ihr handeln. Nachdem er zu den beiden Schülern zurückgekehrt war, lenkte ihn der Shistavane mit nur wenigen Worten auf die momentane Problematik hin. Ja, ganz sicher würden sie nun nicht mehr das Honey House zu sehen bekommen. Was grundsätzlich nicht allzu schlimm war, doch vermutlich waren noch einige ihrer Kameraden im Inneren und diese waren möglicherweise in Gefahr. Andererseits was konnte er schon tun? Seine eigentliche Pflicht war es die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten, doch was würde er für einen Eindruck hinterlassen, wenn er Ordensbrüder und -schwestern einfach sich selbst überließ?

Knifflige Entscheidung. Vor allem da nicht ganz sicher war, ob Sith ebenso auf dem Weg hierher waren. Unmöglich war es nicht, und dies machte ihre Anwesenheit zusätzlich zu einem riskanten Spiel. Er konnte sich vielleicht noch verbergen, doch wenn der Feind zu nahe heran kam, war es ihm möglicherweise möglich die Padawane zu spüren, auch wenn ihr Potential noch nicht ausgeschöpft und entwickelt war. Verflucht noch mal! Genauso wenig konnte er sich mittels der Macht über die Lage der Anderen klar werden. War er wieder an der Stelle angekommen, an der er den Planeten verlassen hatte? Damals war auch alles zusammengebrochen und er hatte es nicht mehr ausgehalten. Doch diesmal war er nicht allein, und er konnte sich seiner Verantwortung nicht entziehen. Nicht schon wieder.


"Da hast Du wohl Recht. In diesem Moment hat unser bisheriges Versteck offiziell ausgedient. Was war nun tun sollen?" Vorin hielt einen Moment inne, entspannte seine Gesichtszüge und setzte eine unbekümmerte Miene auf.

"Wir machen, was drei junge Männer tun, wenn sie in einer Sperre steckengeblieben sind. Wir gehen was trinken und warten bis es wieder weitergeht. Wichtig ist, dass wir nicht auffallen und keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Das Beste wäre es zu warten bis die Truppen und mögliche Sith wieder abgezogen sind. Wegen Letzteren werden wir auch ein wenig Abstand zum Bordell halten, so verringert sich die Gefahr, aufgespürt zu werden." Der Blondschopf ging noch einmal alle Gedankengänge durch und befand diese Lösung als die momentan sinnvollste. Es war nicht verdächtig und ließ mehrere weitere Handlungsmöglichkeiten offen.

"Ja, dann lasst uns ein geeignetes Geschäft suchen." Vorin sprang wieder hinter die Steuerkonsole und versicherte sich das alle abfahrbereit waren. Dann schwebte er langsam durch die Straße und hielt sich parallel zum Weg, der sie zum Honey House geführt hätte. Fuhren hier eigentlich noch irgendwelche anderen Gleiter? Nachdem das Licht plötzlich ausging, wurde klar, dass es wirklich ernst wurde, doch er konnte nichts tun, der Plan stand fest. Er fuhr weiter und sie hielten die Augen offen nach einem Bistro, einer Kneipe oder einer sonstigen gastronomischen Einrichtung. Hier in der Gegend gab es wenige einladend aussehende Läden, doch am Ende mussten sie ja nur eine gewisse Zeit dort überbrücken und nicht große Festmahle zu sich nehmen. Es dauerte nur wenige Minuten bis sie einen Imbiß gefunden hatten, in dem auch ein paar Tische und Stühle standen. Die große Fensterfront ließ einen Blick auf eine der großen Querstraßen zu die zum Bordell führten.

"Hier warten wir bis sich die Situation geklärt hat." Es waren auch ein paar Besucher zu sehen, die in, bzw. vor der Tür standen und sich schließlich bei einem geparkten Gleiter sammelten, der gerade sein Licht angeschaltet hatte. Momentan wohl die einzige Lichtquelle die nicht unter der Kontrolle der Machthabenden stand. Mit einem kurzen Grinsen ließ Vorin ihren Gleiter in der Nähe zur Ruhe kommen und atmete durch.

"Die Kiste packen wir wohl besser hinten rein." , wandte er sich an den menschlichen Padawan und stieg aus um hinten aufzuschließen. Sie verstauten die mitgegebene Kiste im Kofferraum und bewegten sich in Richtung des Einganges. Aufgeregte Stimmen waren zu hören. Solch ein Stromausfall, begleitet von dem großen Krach in der Umgebung, ließ auch dem Uninformiertesten klar werden was gerade vor sich ging. Vorerst kümmerte sich der junge Jedi nicht darum und ging in den Laden hinein, in dem man im Moment nur dank der Geräteleuchten und den Fahrzeuglichtern von draußen etwas sehen konnte.

"Was wollt ihr trinken?" , richtete er sich an seine beiden Begleiter und bestellte entsprechend für sie drei Getränke.

"Prost." , er hob das Glas und versuchte zumindest das Bild eines jungen Mannes wiederzugeben, der einfach gerade mit seinen Freunden auf dem Weg zu einer Feier war. Er war eigentlich nicht der geborene Schauspieler, aber im Moment fiel es ihm nicht schwer ganz entspannt zu bleiben und zumindest oberflächlich eine Rolle zu spielen. Solange er nicht gerade in ein Verhör geriet - aus welchen Gründen auch immer - würde es auch schwer sein ihm irgendetwas - wie auch immer geartet - nachzuweisen. Da die meisten Anwesenden neugierig, bzw. verärgert aufgrund der plötzlichen Dunkelheit waren, orientierten sie sich zu großen Teilen nach draußen, bzw. hielten sich in der Nähe von Lichtquellen auf, wobei diese auch in Form von Comlink - Bildschirmen vorhanden waren. Egal, Vorin lauschte den Gesprächen der Einwohner, die solche Dinge scheinbar nicht zum ersten Mal mitmachen mussten. Hielt dieser Zustand in den unteren Ebenen schon länger an? Er war nun ein Jahr nicht mehr hier gewesen, und konnte deshalb nicht auf Erfahrungen zurückgreifen.

Die Frage war natürlich ob der Widerstand und die Jedi dafür verantwortlich waren. Wahrscheinlich war eine Mitschuld nicht ganz abzustreiten, doch letztendlich waren es die Imperialen, die mit solch strenger Hand regierten. Mit der Hand auf die bösen Jedi zu zeigen konnte Jeder, Fakt war, dass es Viele gab die unzufrieden waren und sich einen Wechsel wünschten, aber nicht bereit waren etwas zu riskieren. Grundsätzlich sollte man, bzw. er als Jedi in einem größeren Rahmen denken und möglichst alle Folgen bedenken, doch im letzten Jahr hatte er viel für sich gelernt. Darunter auch dass die Realität nicht immer schön aussah und man sich manchmal eben auch zu unschönen Entscheidungen durchringen musste. Nicht zu handeln war nicht immer die beste Lösung, wenn einem die Möglichkeiten nicht gefielen. Wie dem auch sein mochte, momentan mussten sie warten bis die imperiale Präsenz nachließ und sie wieder Handlungsspielraum hatten.


"Tja, wie es scheint erklären sich die Dinge von selbst. Soviel zu dem was ich euch zeigen wollte. Vielleicht melden sich bald noch die anderen, dann können wir uns überlegen ob wir etwas anderes unternehmen wollen." Vorin beugte sich etwas vor und sprach leise, auch wenn die Gesprächsgeräusche um sie herum so gut wie alles verschlucken sollten.

"Spielt noch ein paar Minuten mit. Ich bin sicher, die Imperialen können das nicht ewig aufrechterhalten, dann sehen wir weiter." Der junge Mensch setzte ein Grinsen auf, so als hätte er gerade einen Scherz erzählt. Es war gefährlich Padawane auf Coruscant auszubilden, doch letztendlich machte es einen großen Unterschied? So lernten sie gleich wie wichtig es war vorsichtig zu sein. Wäre es ungefährlicher für sie wenn sie behütet auf Lianna ihre ersten Schritte lernten und dann ins kalte Wasser geworfen wurden, bzw. in ihren ersten Kampf? Seiner Meinung nach nahm sich das nicht viel. Jetzt hieß es erst einmal abwarten. Bei all dem vergaß er nicht auf seinen Gleiter aufzupassen, denn immerhin war das im Kofferraum nicht für andere Augen bestimmt.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt ▫ vor einem Diner || ▫ Vorin ▫ Draugir & Atoras
 
Coruscant - untere Ebenen - Straße- ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt, Vorin - Draugir & Atoras

Als sie in die Seitengasse eingebogen waren und er bemerkte das etwas nicht stimmte sah er auch direkt was los war.Imperiale Truppen standen vor einem Gebäudeteil und Atoras ahnte schon welches das war.Der Gleiter ging runter und Vorin sprang raus.Er überlegte ob er ihm zur Ecke folgen sollte.Aber irgendwie kam es ihm so vor als sollte er sitzen bleiben denn es würde das ganze nur ein wenig verdächtiger machen wenn er dem Jedi-Meister nun folgte.Er entschied sich dann bei Draugir zu bleiben und wartete dann darauf das Vorin ihnen Bericht erstatten würde.Was Draugir allerdings tun würde wusste er nicht, wollte ihm aber auch keine Vorschriften machen..doch das war nun nebensächlich

"Ach...ich finde den Emfpfang garnicht so schlimm...bin das hier gewohnt gewesen.Die Frage ist natürlich wie Draugir schon sagt was wir nun machen werden."

Ehrlich gesagt war Atoras garnicht so böse darum das Hauptquartier nicht gesehen zuhaben...denn ein Bordell als Tarnung zu nehmen passte nicht zu den Jedi und das fand er wirklich sehr seltsam.Doch das wollte er später mal zur Sprache bringen.Vorin schien sich gedanken zu machen und er spürte das ihm seine Entscheidung nicht so leicht fiel,grad weil er vielleicht in einem Zwiespalt steckte.

Die Idee sich dann, um nicht aufzufallen, in eine Bar hier in der Ecke zu verschlagen fand er nicht so schlecht, auch wenn er gerne den anderen geholfen hätte, wenn es denn was zu helfen gab.

Allerdings hätte er dann vor dem nächsten Problem gestanden, nämlich das er garnicht in der Lage war viel auszurichten.
Als sie abgehoben waren und an einem geeigneten Platz runtergegangen waren verstaute er schnell die Kiste hinten und folgte dann den anderen beiden in die Bar hinein.Der Strom war weg...und trotzdem sah man genug.Meister al Jevarin hatte ihnen was zutrinken gebracht und Atoras benahm sich ziemlich ausgelassen und tat so als sei er amüsiert.Er erwiderte das Prosten und trank einen kräftigen schluck mit seinen Gedanken auf die Umgebung konzentriert.Wenigstens wollte er wenn auch nur kurz vorher wissen wenn etwas passierte.Doch auch er fand das die Imps nicht lange da bleiben würden.



Coruscant - untere Ebenen - ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt - vor einem Diner ,Vorin - Draugir & Atoras
 
[Coruscant - mittlere Ebenen - "Crown" Hotel - Versorgungsgang] allein

Der Trandoshaner schien den stählernen Lauf in seiner Achselhöhle zu spielen. Ungläubig weitete seine Augen, während er und Jamie im Clinch standen. Jamie gönnte sich ein triumphierendes Lächeln bevor er den Abzug der halbautomatischen Waffe mehrere Male durchzog.
Nachdem Jamie den Nichtmensch "bearbeitet" hatte, gab dieser lediglich noch ein Röcheln von sich. Jamie musste den leblosen Körpers des Leibwächters beiseite schieben.
Er musste sich beeilen. Es könnte sein, dass er trotz des Schalldämpfers aufmerksamkeit erregt hatte. Außerdem klebte Blut an seinem Hemd, das nicht nur von seinem Widersacher stammte. Der Hieb des Trandoshaners hatte ihn mächtig erwischt, sodass er an der Augenbraue blutete. Dass er hier durch den Hauptausgang rauskommen würde könnte er vergessen. Er musste wieder die Anlieferungsbucht nehmen.

Bedrohlich trat er auf den, im Türrahmen, liegenden Waffenhändler zu. Seb Vermalen war nicht nur eine schwerer Verbrecher, sondern augenscheinlich auch ein Gefährder des republikanischen Friedens und den Systemen der selbigen. Als Jamie näher trat konnte er den Kriminellen noch hecheln hören. Er rang um Luft, mit dem Gesicht zum Boden. Jamie tippte ihn mit dem Fuß an und drehte ihn schließlich mit einem Tritt auf den Rücken.
Ungläubig richteten sich Vermalens Augen auf Jamie.
Als der Waffenhändler versuchte mit seinen Lippen Worte zu formen, richtete "Tatooine" seine Waffe auf ihn und drückte ab.

Er blieb einen Augenblick stehen um die Ereignisse kurz auf sich wirken zu lassen. Dann machte er kehrt und ging zum Turbolift. Eigentlich hatte der Operative vorgehabt das Hotel durch den Haupteingang zu verlassen. Doch mit seinem Hemd und der Wunde über dem Auge war das undenkbar. Also fuhr er dahin zurück woher er hergekommen war.
Wenn er Pech hatte würde sich dort gerade eine ganze Patrouille an Sicherheitskräfte rumtreiben. Er sah besorgt auf sein Chrono. Seit er den Mann in der blauen Uniform ausgeknockt hatte und wieder hierher herutnergefahren ist, waren ungefähr 25 Minuten vergangen.

Eiligen Schrittes durchquerte Jamie die Versorgungsgänge. Das Adrenalin in seinem Körper ging zurück und er fing an die Schmerzen an seinem Kopf zu spüren. Sobald er auf der Straße war, begannen die Kopfschmerzen. Er musste zu seinem Fahrzeug gelangen. Zwei Blocks weiter.

Im Vorbeigehen konnte er noch beobachten wie sich vor dem "Crown" eine Traube aus Menschen und Polizeibeamten bildete. "Bin ich ja genau zur richtigen Zeit abgedüst..."


[Coruscant - mittlere Ebenen - Brücken] Passanten
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | verwüstetes Foyer | mit Shana, SgtMaj Janrek Skorm (NPC), Gefangenen und Imperialen Soldaten ::.


Marks Finger kribbelten und nur zu gerne hätte er sich und Shana aus dieser misslichen Situation befreit ohne Rücksicht auf Verluste und darauf folgende Reaktionen. Der Anblick seiner halb nackten Schülerin tat weh. Er hatte sie in unnötige Gefahr gebracht und ohne es zu wollen, fühlte er sich nach Corellia zurückversetzt, genau zu dem Zeitpunkt, zu dem er Caleb am anderen Ende des Eingangsbereichs der Jedi-Basis zurückgelassen hatte. Es tat ihm so leid und er bereute seine Entscheidung zu gehen bis heute noch. Immer wieder hatte er sich darüber Gedanken gemacht, was passiert wäre, hätte er Caleb nicht allein gelassen, doch sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, dass er nichts falsch gemacht hatte. Sein Schüler war zu einem Ritter ernannt worden. Er hatte ihm nicht mehr beibringen können, als er es getan hatte und somit hatte er ihn auf alles vorbereitet, was da auf ihn zugekommen war... Aber konnte man überhaupt behaupten auf irgendetwas genug vorbereitet worden zu sein? Fühlte man sich nicht immer irgendwie überfordert oder nicht erfahren genug, um eine bestimmte Situation zu meistern?
Der Corellianer erkannte erst jetzt, dass er die Blondine etwas zu lange angestarrt hatte und schlug seine Augen nieder. Er war sich sicher, dass es nicht verwerflich war, eine solche Schönheit für einen gewissen Zeitraum zu mustern, vor allem da sie ja im richtigen Milieu dafür unterwegs waren. Als Freier, der gerade noch die Chance gehabt hätte, sie sich zu nehmen... Es war das Mindeste, dass er sie jetzt ansehen durfte und sich vielleicht Gedanken darum machte, wie der Abend sonst hätte enden können, wenn dies alles nicht dazwischen gekommen wäre.

Es war so weit - Die Gefangenen sollten verladen werden. Vermutlich würde man sie irgendwohin bringen, wo weitere Aufnahmen für's Imperiale Holonetz gedreht werden sollten oder Verhöre standfinden würden, in denen man mehr über die Jedi und den Widerstand in Erfahrung bringen wollte. Das Imperium hatte seine Methoden und genau die waren es, die Markus nun Kopfzerbrechen bereiteten. Wie würden die Männer wohl mit ihren Gefangenen umgehen? Würden sie die Frauen...


"Weiter!!"

Der junge Mann wurde von hinten vorangetrieben. Er war als Nächster an der Reihe. Shana saß schon im Transporter. Mark durfte nicht daran denken, was noch alles geschehen würde, doch bei einem Punkt war er sich sicher. Er würde nicht zulassen, dass man seiner Schülerin etwas antat und wenn er sich selbst damit in Gefahr begeben würde.
Als Jedi war es sogar seine Pflicht, für die anderen Gefangenen in diesem Transporter dasselbe zu tun. Er stand für Frieden und Gerechtigkeit und was gerade mit ihnen angestellt wurde, war alles andere als gerecht. Doch was konnte er wirklich tun? Was konnte er schon ausrichten? Im Alleingang war die Chance ziemlich gering und obwohl er nicht ganz allein war, bezweifelte er, dass Shana ihm in diesem Moment eine große Hilfe sein würde. Binnen Sekunden war der Corellianer eingestiegen und hatte sich hingesetzt. Ihm gegenüber, aber etwas versetzt hatte die blonde Widerständlerin ihren Platz gefunden und nach und nach kamen noch mehr an Bord des Vehikels. Noch immer nachdenklich beobachtete der Jedi-Meister das Szenario, wobei ihm jetzt erst auffiel, wer da eigentlich noch herangeschoben wurde - Mara und Sinoué? Hatte er ihnen nicht gesagt, sie sollten flüchten? Vielleicht hatten sie den gleichen dummen Einfall gehabt, wie er und zwar, dass sie sich in der Schauspielerei versuchen wollten. Nun, dies schien ihnen gelungen zu sein, denn sie wurden ebenso abgeführt, wie er und seine Padawan. A propos Padawan, wo war eigentlich Arkon? Er hatte keinen Hinweis mehr von ihm erhalten, kein Anzeichen darauf, dass er noch da war. In Gedanken hoffte er, dass der Junge geflohen war, solange er noch die Gelegenheit dazu hatte.



.:: Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | verwüstetes Foyer | mit Shana, Mara, Sinoué, SgtMaj Janrek Skorm (NPC), Gefangenen und Imperialen Soldaten ::.
 
[Coruscant - mittlere Ebenen - Brücken] Passanten

Jamies weißes Hemd war an zwei Stellen an der Brust zerissen, sodass er sein Jacket zuknöpfen musste um dies und die Blutflecken vor den Passanten und Beamten zu verbergen. Doch aus seiner Wunde am Kopf trat noch immer Blut auf. Das Tuch, dass er sich an die Stirn hielt hatte sich inzwischen mit Blut vollgesogen. "Verdammt, das war eine richtig schwache Leistung..." rügte sich der Tatooiner in Gedanken.
Nur zwei Straßen weiter gab es ein Parkhaus für Gleiter. Jamie betrat das halboffene Gebäude, dass um diese Uhrzeit relativ leer stand. Er fuhr mit dem Lift drei Stockwerke nach unten und ging zielstrebig auf einen silbernen Gleiter in der Ecke zu.

Das Parkhaus war vergleichsweise schlecht ausgeleuchtet und die Absätze von Jamies Anzugschuhen klapperten auf dem Betonboden.
Er drückte auf das kleine Display seines Handgelenkchronos und die blinkenden Rücklichter des Gleiters zeigten an, dass sich die Türen entriegelt hatten.
Er öffnete die Flügeltür und ließ sich in die Maschine fallen. Er riss seinen Blaster aus dem Holster am Rücken und schleuderte es mit dem blutbesudelten Stofftuch auf die Rückbank.
Er zog die Tür zu und nahm ein kleines Erste Hilfe Pack aus dem Handschuhfach. Der Gleiter registrierte die Anwesenheit von Jamies Chrono und fuhr automatisch die Systeme hoch. Automatisch schaltete sich das Radio ein und es tönte leise Musik heraus. Mit zugekniffenen Augen klebte er sich ein Bactapflaster auf die Kopfwunde und spürte sofort, wie eine kühlende Wirkung einsetzte. Er lehnte sich in den Sportsitzen de Gleiters erleichtert zurück und knöpfte sein dunkles Jacket auf.
Sein weißes Hemd war aufgeschlitzt und Blut klebte an dem Stoff. Er riss noch den Rest des Hemds auf und legte seine Sicherheitsweste frei. Die dunkle Weste hatte zwei tiefe Furchen von den Krallen des trandoshianischen Leibwächters abbekommen und hielt.


"Nochmal Schwein gehabt..." brummte "Tatooine" und streifte sich das Jacket vom Körper. Er drückte den "Start-Engine" Knopf des Gleiters durch und nahm ein leichtes Surren war, als die Repulsoren des Wagens aktiviert wurden.
Er machte sich auf den Weg zurück zu seinem Quartier in den mittleren Ebenen. Er fuhr direkt in die Parkbucht des Wohnkomplex hinein, nahm seine WESTAR-34 vom Rücksitz und stieg aus dem Gleiter.

In seinem Quartier angekommen nahm sich der Operative ein Bier aus der Kühleinheit und ließ mit seinem Datapad auf die Couch fallen.
Die einzigen Worte die er an das GD Kommando von Coruscant sendete waren.
"Target neutralised."

[Coruscant - Wohnkomplex - Jamies Quartier] allein
 
[Coruscant – untere Ebenen ] - Noa, Cris

Noa bewegte sich durch die unteren Ebenen mit der Gelassenheit einer Frau die sich bestens auf der Schattenseite Coruscants auskannte – weitaus besser, zumindest in diesem Teil des Planeten, als er, wenngleich er einige Erfahrungen auf diesem Planeten hatte sammeln können, als Offizier des Geheimdienstes, als Untergrundkämpfer, als Söldner. Hier jedoch kam er sich verwundbar vor und nur Noas Selbstsicherheit schien ihn davon abzuhalten, sich bei jedem noch so gewöhnlichen Geräusch umzusehen und seine Waffe zu betasten. Gegen viele Bedrohungen auf dieser Ebene Coruscants würde auch eine noch so gut gezielte Blastersalve nichts ausrichten können…
Noa war von diesen Möglichkeiten vollkommen unbeeindruckt. Anstatt ein ähnliches Maß an Alarmiertheit aufzuweisen wie Cris nahm sie sich die Zeit, seine Bemerkung detailliert zu beantworten. Drei Brüder also, und eine Schwester. Offenbar brachten Familien mit zahlreichen Kindern sehr selbstbewusste Söhne und Töchter hervor – Akemi hatte auch zahlreiche Geschwister gehabt, von ihrem großen Bruder Masao, dem Cris einmal fast das Bein gebrochen hatte, und dem kleinen Daiki, an dessen quirliges Herumtollen im Garten der Akanatos Cris sich immer noch erinnern konnte. Erneut in Erinnerungen versinkend vergaß Cris fast die lebensfeindliche Umgebung und hätte um ein Haar Noas Gegenfrage überhört. Was auch immer sie ihm vorher erzählt hatte – irgendetwas mit einer Jacke und einem Club – jetzt fragte sie ihn nach seinen Geschwistern. Überrascht blinzelte Cris und trat prompt in einen feuchten Haufen Müll. Einen Fluch unterdrückend schüttelte er die Drecksklumpen von seinem Schuh.

„Geschwister? Äh… ich habe keine. Jedenfalls keine, von denen ich wüsste…“

Er räusperte sich. Diese melodramatische Antwort schrie geradezu nach einer Erläuterung, aber er war sich nicht sicher, ob er dieser dem Kampf gegen das Imperium verschworenen Widerstandskämpferin offenbaren sollte, dass er von seinen Eltern in sehr jungen Jahren getrennt und in das Sturmtruppenkorps gesteckt worden war. Vermutlich wäre das dem sich zart entfaltenden Vertrauen sehr schaden, wenn es nicht gar unwiederbringlich auslöschen.

„Ich… ich wurde früh von meinen Eltern getrennt und musste mich seitdem alleine durchschlagen.“


Die Wahrheit… von einem gewissen Standpunkt aus. Tatsächlich gab es auch nichts weiter über seine Familie zu berichten – die Erinnerung an diese gehörte zu denjenigen, die nie zu ihm zurückgekehrt waren. Seit er diese Lücke mit anderen Dingen gefüllt hatte – etwa seiner Zeit mit Akemi – hatte er nie Anlass gefunden, weiter darüber nachzudenken. Bis jetzt.

„Teilweise auf Coruscant, teilweise auf anderen Planeten… aber Geschwister hatte ich keine. Vielleicht haben meine Eltern weitere Kinder bekommen… ich weiß es nicht.“

Er zuckte – fast ein wenig entschuldigend – mit den Schultern.


„Um ehrlich zu sein… ich hatte nie wirklich Zeit, Geschwister zu vermissen. Ich wusste kaum, wie es sich anfühlt, eine intakte Familie zu haben. Mit einer Ausnahme…“

Warum nur führten ihn seine Gedanken immer wieder dahin zurück?


„Aber das ist lange her“, schloss er schnell und konzentrierte sich wieder auf ihre Umgebung.

[Coruscant – untere Ebenen ] - Noa, Cris
 
[Coruscant, Untere Ebenen, vor dem Honey House]- Alynn, Commander Veantur, Storm Commando, CSF

Die umfassende Zerstörung des Punktes, an dem die imperialen Sicherheitsbeamten auf das Honey House zugegriffen hatten, sowie die in grotesken Verzerrungen ihrer letzten Atemzüge dahin gestreckten Leichen verrieten, dass das Geplänkel um das Honey House längst beendet worden war – mit einem vernichtenden Sieg des Imperiums. Tatsächlich konnte Alynn, nachdem ihr Blick sich von einer halb zerfetzten, fast noch minderjährig wirkenden… Angestellten des Bordells hatte losreißen können, wie ein Zug Coruscantwachen nach getaner Arbeit wieder abzog. Dieser Gedanke indes entlockte ihr ein Schmunzeln – für die Coruscantwache war die Arbeit nie getan. Es gab immer ein schleimiges Loch auszuräuchern, mehr Verdächtige der imperialen Gerechtigkeit zuzuführen. Sturmtruppen waren für ihre kompromisslose Effizienz bekannt, doch die Eliteeinheiten auf Coruscant waren durch eine besonders harte Schule gegangen. Sie waren die eiserne Faust, ohne die die Balance des Planeten schon längst gekippt wäre.
Ein paar wenige Angehörige der Coruscant Security Force schienen darum bemüht, die hinterlassenen Scherben – im exakten wie im übertragenen Sinne des Wortes – wieder aufzulesen, vermutlich sehr wohl wissend, dass konventionelle Methoden der Spurensicherung hier weder möglich noch erwünscht waren.
Andere Polizisten kümmerten sich jenseits des geparkten Gleiters mit dem Alynn und ihr Trupp angekommen waren offenbar um den Abtransport der doch überraschend zahlreichen Überlebenden des kleinen Massakers, die man – in üblicher Manier einer jeden Operation im gesetzlosen Untergrund Coruscants – ohne Ausnahmen zu Gefangenen erklärt hatte. Der Mangel an besonderen Sicherheitsvorkehrungen ließ indes wie der Abzug der Coruscantwachen darauf schließen, dass das tatsächliche Ziel der Aktion – die Vernichtung einer Widerstandszelle oder gar das Aufgreifen eines oder mehrerer Jedi – nicht erreicht worden war. Stattdessen wurden die Gefangenen wie gewöhnliche Kriminelle behandelt: Feinde des Imperiums, aber ohne großes Gefahrenpotential. Die Frage blieb, ob diese Vorgehensweise auf Erkenntnis oder Unwissenheit basierte.


„Constable?“

Der Beamte besonders niedrigen Ranges, der mit seinen Kameraden die grobe Verladung der Gefangenen mehr beobachtete (mit sichtlichem Behagen ob der spärlichen Bekleidung einiger der weiblichen Delinquenten) als überwachte zuckte das erste Mal beim Klang von Alynns Stimme, ein zweites Mal beim Erkennen ihres Ranges zusammen. Es war sofort klar, dass er die Zuständigkeit selbst eines offenbar nicht involvierten Offiziers der Flotte nicht in Frage stellen würde.


„Wie ist der Status der Gefangenen?“

Nervös hantierte der Polizist an seiner Waffe herum, als bemühte er sich, aus dieser den letzten Rest seiner Selbstsicherheit beziehen zu können.


„Die Gefangenen sind zu Verhören und danach je nach schwere der Schuld zu bestrafen, Ma’am.“

Die Schwere der Schuld indes würde natürlich das Verhör ergeben – vollkommen unabhängig von den Antworten, die die Gefangenen geben mochten. Jedes Militärtribunal arbeitete „fairer“ als die Art des kurzen Prozesses, welche die imperialen Streitkräfte in den unteren Ebenen von Coruscant und ähnlichen Orten innerhalb des Imperiums durchsetzten.


„Unter Einhaltung der entsprechenden Sicherheitsprotokolle.“


„Das sind nur H*ren und ein paar Unerwünschte… kein Grund für besondere Vorkehrungen…“

Der Constable verstummte, als ihm klar wurde, dass diese Antwort mit aller Wahrscheinlichkeit weder in Form, noch in Inhalt den Erwartungen seines Gegenübers entsprach.

„Wir werden damit fertig, Ma’am“, schloss er trotzdem trotzig. Ein klein wenig Rückgrat besaß der CSF-Beamte also doch.

„Das werden wir ja sehen…“

Alynns Blick schweifte über die auf ihren Abtransport wartenden Gefangenen. Niedergeschlagene Gesichter, hängende Schulter, der Gestank von Verzweiflung und Angst. Sahen so potentielle Widerständler und Jedi-Sympathisanten aus? Oder war die Razzia in dem Bordell tatsächlich ein Schlag ins Wasser gewesen?

„Commander?“


Veanturs jedwede Mimik verbergender Helm wandte sich Alynn zu.


„Ma’am?“

„Ihre Männer sollen die Gefangenen durchsuchen. Sie wissen, worauf Sie zu achten haben.“

„Mit Vergnügen.“

Der Constable trat einen schnellen Schritt auf Alynn zu.


„Commodore, ich glaube kaum, dass das sinnstiftend ist…“

Der trügerisch sanfte Druck eines schmalen Metallzylinders auf seinem Brustpanzer ließ die weiteren Worte abrupt verstummen. Der Blick des Polizisten war auf das Lichtschwert gerichtet wie auf eine Schlange, die jederzeit würde zubeißen können.

„Gehen Sie mir aus dem Weg, Constable.“

Ohne dem Polizisten oder seinen aufmerksam gewordenen Kameraden weiter Beachtung zu schenken nickte Alynn Veantur zu.

„Fangen Sie an, Commander.“

[Coruscant, Untere Ebenen, vor dem Honey House]- Alynn, Commander Veantur, Storm Commando, CSF, Gefangene
 
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