Coruscant

[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Lazarett / Kommandocontainer ] Arlen, Arkadi und Captain Engelstad

Einen Moment lang erwartete Arlen, das der Geheimdienstler sich dazu hinreißen lassen würde zurückzuschießen. Kurz sah er er beinahe einen ausgewachsenen Streit kommen, dann nutze er seine Machtsinne um etwas tiefer zu blicken und stellte fest, dass Duval innerlich wie äußerlich absolut ruhig geblieben war. Das wurde auch aus seiner folgenden Antwort klar. Der blonde Mensch erklärte, dass er hier war um zu helfen und dass er selbst einmal die gleiche Uniform wie Engelstad getragen hatte. Einen Moment lang war Arlen verwirrt, was er damit meinen könnte, doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Duval war selbst einmal Soldat gewesen. Rührte da das verdrängte und weggeschlossene was-auch-immer in seinem Inneren her?

Nachdem
Duval geschlossen hatte, wurde Engelstads Gesicht weniger grimmig. Langsam nickte er und ein echtes Lächeln verzog seine Mundwinkel. Offensichtlich war auch er von der Antwort positiv überrascht.


„Dann wissen Sie ja wie es läuft, Lieutenant. Sehr gut. Ich hatte schon befürchtet mit ihnen eine lebendige Statue zugeteilt bekommen zu haben, die nur im Weg rumsteht und sich ausschweigt. Das Sie bei der Armee waren hätte ich sehen müssen. Stehen Sie ruhig bequem!“

Jetzt wo Engelstad es angedeutet hatte fiel es Arlen auch auf. Duval stand kerzengrade vor ihnen, in einer permanenten Körperspannung, die der des Captains nicht unähnlich war. Interessiert betrachtete der Sith die beiden Männer und versuchte noch mehr Gemeinsamkeiten zu erkennen. Viel mehr sah er nicht, stellte dafür er jedoch umso mehr Unterschiede fest. Hatten Engelstad und Duval auf den ersten Blick für sein nichtmenschliches Auge wie eineiige Zwillinge gewirkt, so stellte er nun fest, dass dieser Eindruck getrogen hatte. Wo man auch hinsah unterschieden sich die Gesichter. Feine Konturen verliefen anders, Engelstads Nase war etwas größer und seine Haare etwas heller.

Plötzlich wandte
Duval sich direkt an Arlen. Ohne ein Lächeln oder überhaupt einem veränderten Ausdruck in dem bleichen Gesicht erkundigte er sich, was seine Rolle hier war und ob er später dem Orden Bericht erstatten sollte. Kurz zögerte der Sith, kratzte sich flüchtig mit der verkrüppelten Rechten am Nacken und antwortete dann:


„Prinzipiell…habe ich ähnliche Motive wie Sie“

Plötzlich zuckte ein schwacher Phantomschmerz durch die zwei fehlenden Finger seiner Rechten und unwillig schüttelte er die Hand bevor er fortfuhr

„Ich bin hier um anzupacken wo ich gebraucht werde. Der Rat hat mich nicht direkt geschickt. Meine Mei- meine ehemalige Meisterin weiß wo ich bin, aber das war‘s im Großen. Wenn ich später einen Bericht abliefern soll werde ich das natürlich tun…“

Kurz holte Arlen tief Luft. Was war schon wieder mit ihm los?! Kaum war er aus Chesaras und Faiths Umfeld heraus, begann er wieder zu stottern wie am Anfang seiner Ausbildung. Hoffentlich war das nur die Eingewöhnungszeit. Vielleicht war es ja ganz gut, dass er sich selbst quasi selbst ins kalte Wasser geworfen hatte…vielleicht konnte er so ein wenig echtes Selbstvertrauen aufbauen.

„Dann kann ich Sie beide ja direkt zusammen einteilen. Die Medien sprechen doch immer davon eine engere Zusammenarbeit zwischen Jedi und Geheimdienst schaffen zu wollen“

Sagte Engelstad noch bevor Duval zum Antworten kommen konnte und grinste

„Wie ich Meister Merillion bereits erklärt habe, werden wir Sie am Tor einsetzen. Kranke werden ins Lazarett gebracht, Gesunde mit Ausweis in die Quarantänezone geschickt. Der Rest geht zurück. Wir können es uns nicht erlauben die Oberen Ebenen zu infizieren. Näheres wird man ihnen vor Ort erklären. Fragen sie nach Lieutenant Torbsen

Schon bewegte Engelstad sich zur Tür, vermutlich um sie Arlen und Duval aufzuhalten, da schien ihm noch etwas einzufallen

„Ach und um Kompetenzgerangel in kritischen Situationen zu vermeiden, unterstelle ich sie beide Lieutenant Torbsen. Sie haben seinen Befehlen in jedem Fall Folge zu leisten und im Zweifel auch denen der rangniedrigeren Offizieren. Zurzeit haben alle Soldaten vor dem Tor mehr Erfahrung was diese ganze Chose angeht als Sie beide. Bei Bedarf werde ich diese Regelung revidieren und Sie quasi im Rang hochstufen. Haben sie damit ein Problem, Lieutenant, Meister Jedi?“

Arlen schüttelte den Kopf. Er verstand die Motive des Captains und war irgendwie froh – das schöne Gefühl der Eigenverantwortung mal außen vor gelassen – nicht sofort mit zu viel Verantwortung betraut zu werden. Offenbar hatte auch Duval nicht viel einzuwenden, denn im nächsten Moment befanden sie sich schon auf dem Weg zum Ausgang. Sie setzten die Masken auf, Engelstad klopfte beiden noch einmal auf die Schulter, grummelte ein ‚Viel Glück‘ und schon befanden sie sich auf dem Weg zum Tor, an dem sie ihre Kleidung gegen Schutz- und Kampfanzüge eintauschten. Es war Massenware und so saßen sie nicht perfekt, doch es würde reichen.

Vor dem Tor bot sich ihnen ein Bild ordentlich organisierten Chaos. Eine lange Schlange Wesen aller Spezies führte bis tief in den nächsten Gang hinein und wurde weiter vorne durch Schleusen geleitet, wie sie normalerweise vor größeren Events genutzt wurden. An jeder Schleuse stand ein Soldat in Schutzkleidung und nahm rasche Untersuchungen mit der Unterstützung eines Miniaturmedidroiden vor. Danach wurden sie entweder durch ein weiteres Tor ins Lazarett gebracht oder nach hinten vorbeigeschleust.

Lieutenant
Torbsen war nicht schwer auszumachen. Der ebenfalls menschliche Offizier stand auf einem Podest und brüllte Befehle. Langsam gingen Duval und Arlen auf ihn zu, doch erst als sie auf wenige Schritte heranwaren, blickte er zu ihnen hinab. Ein weiterer Soldat (Feyleks) war bereits angekommen und schaute ebenfalls erwartungsvoll zu ihm hoch.


„Sie sind Duval und Merillion, richtig?“

Fragte Torbsen in einem Tonfall der klarmachte, dass er eigentlich keine Zeit für sie hatte

„Gut. Das hier ist Private Klaysta.“

Fuhr er fort und wandte sich zu dem anderen Soldaten um, der laut Arlens Einschätzung auch ein Mensch war. Da hatte man es wieder…nur Menschen in der Galaxis…

„Ich nehme an, dass sie bisher nur auf den Einzelposten tätig waren und ich Sie deshalb auch anleiten muss?“

Fragte er an den Private gewandt, bevor er sich wieder zu Arlen und Duval umwandte

„Sie werden mit ihm zusammen Dienst tun. Sehen sie die Schleusen dahinten? Die müssen wir auch besetzen um den Ansturm zu bewältigen“

[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Lazarett / vor dem Tor ] Arlen, Arkadi, Feyleks, Lieutenant Torbsen, sowie viele Soldaten und Zivilisten
 
Jedi Tempel ~ Bibliothek ~ allein

Mit jedem neuen Artikel, stellte Nei fest, dass der Mistryl Kult überraschend bekannt zu sein schien, zumindest wenn man auf so alte und wohl in jeder Hinsicht spezielle Quellen Zugriff hatte, wie hier in der Bibliothek der Jedi. Kult war andererseits wohl auch das falsche Wort, denn soweit es ein Meister namens Jouree Nikhov beschrieb, waren die Mistryl eine Art geschlossene Gesellschaft, welche den Mid-Rim Planeten Emberlene kontrollierte, ein Matriarchat. Auf seinen persönlichen Erfahrungen basierte jedoch auch die Annahme, es gäbe eine weitere Organisation, die im Verborgenen agierte und als Mistryl Schattenwächterinnen bekannt seien. Eine Annahme, die aus Mangel an Beweisen keinerlei Bestand hatte, wie Meisterin Arina Lani in einer späteren Arbeit feststellte. Allein aufgrund des dort herrschenden Matriarchats, welches Männer per se ausschloss, insbesondere nicht in der Emberlenschen Gesellschaft geborene Männer, konnte Nikhov die Beobachtungen, die nötig waren um seine These zu stützen, gar nicht selbst gemacht haben. Doch Lani lieferte darüber hinaus den Gegenbeweis, indem sie selbst mehrere Jahre auf Emberlene lebend, die Gesellschaft und Kultur der Mistryl erforscht hatte. Ihre Erkenntnisse waren am Ende ihrer Studie eindeutig und es gab ihrer Meinung nach keine Indizien für Schattenwächterinnen oder eine vergleichbare Organisation, die der Beschreibung Nikhovs entsprach. Ihre eigenen Argumente untermauerte sie in erster Linie mit ihrer engen Beziehung zum Rat der Elf, faktisch der Regierung Emberlenes. Nei erschien diese Behauptung naiv, doch noch hatte sie auch nicht alle Artikel von Meisterin Lani fertig gelesen.


Für den Moment beschloss Nei eine Pause einzulegen. Etwas matt erhob sie sich von der Sammlung an Kissen, auf denen sie das Datapad und seinen Inhalt studiert hatte, streckte ihre Gliedmaßen und atmete ein paar Mal tief durch, bevor es sie quer durch die Bibliothek zu einem Wasserspender zog. Gerade als sie einen der bereit stehenden Becher gefüllt und zur Hälfte lehrte, bemerkte sie die tiefe Stimme von Sianne Leari, die sich ihr unbemerkt genähert hatte.

"Faszinierende Leute, diese Mistryl, oder?"


Es wäre für Nei schwer zu sagen gewesen, ob sie sich ertappt fühlte oder ob es die Art der Wächterin war, die ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Die Ruusanerin beschloss sich nicht einschüchtern zu lassen, es gab immerhin keinen vernünftigen Grund dafür.

"Ehrlich gesagt bin ich überrascht. Ich hätte nicht erwartet, so viele Informationen über sie zu finden."

"Du meinst, so viele geschriebene Worte."


Etwas zögerlich nickte Nei zustimmend und nahm einen weiteren Schluck Wasser zu sich.


"Hast du Emberlene auf der Astrogationskarte finden können?"


Nei musterte die Devaronianerin, von der sie in diesem Moment kühl und fordernd zugleich angestarrt wurde.


"Ich habe nicht gesucht, Meisterin, aber ich hätte wohl auch nichts gefunden."


erkannte Nei sofort, den Blick von Sianne nüchtern erwidernd.


"Und es gibt in den Beständen keine verwertbaren Daten, nur widersprüchliche Informationen. Die Frage ist nur, warum?"


Nei entsorgte den leeren Becher. Ich bin hierher gekommen um Antworten zu finden, und nicht Fragen, ging es ihr durch den Kopf, während sie auf eine Reaktion wartete. Sie war gespannt darauf, ob sie bekommen würde, was sie suchte. Die Antwort von Sianne Leari ließ erwartungsgemäß lang auf sich warten und war zunächst weder befriedigend noch unzureichend.

"Vielleicht hat Meister Nikhov ja recht und es gibt die Schattengarde wirklich. Vielleicht sind die Agenten Emberlenes selbst hier im Tempel und verwischen ihre Spuren. Vielleicht bist du einer großen Verschwörung auf der Spur, die sich bis in die höchsten Ränge der Jedi zieht, ja sogar bis in den Senat?"


Ihre Worte gewannen an Enthusiasmus, wenn auch nur gespielt. Die Augen der Devaronianerin schienen zu leuchten, während ihre Miene ausdruckslos blieb. Doch sie kehrte schnell zu ihrer beispielhaften Emotionslosigkeit zurück.


"Wahrscheinlich sind Emberlene und ihre Bewohner aber auch nur so langweilig, dass sich kein ernst zu nehmender Forscher mit dem Thema befassen möchte. So unbedeutend, neutral und abgeschieden, dass es kein berechtigtes Interesse gibt, den Planeten überhaupt in ein Verzeichnis aufzunehmen."


Ungläubig hob Nei eine Augenbraue, ihre Arme vor der Brust verschränkend. Das Geräusch des von dieser Geste nur kurz an einander reibenden Leders ihrer Jacke, verhallte ohne ein Echo in der ansonsten absolut geräuschlosen Halle.

"Meister Nikhov erwähnt in keinem Satz eine Schattengarde. Er nennt stets nur Schattenwächterinnen."


Jedi Tempel ~ Bibliothek ~ mit Sianne Leari
 
*Charakter aus den undurchsichtigen Tiefen der Inaktivität grab*

[Coruscant-System | Coruscant | Mittlere Ebenen | Gasse] CS-410 "Darkey"

Allmählich senkte sich die Sonne Coruscants hinter den Horizont; die wenigen Lichtstrahlen, die bis hier unten durchgestoßen waren, zogen sich langsam ins Reich der Schatten zurück. Das goldene Glühen des abendlichen Himmels schimmerte hoch oben zwischen den Wolkenkratzern und Hochhäusern der oberen Ebenen, weiter unten entstand jedoch mehr und mehr eine schummrig-düstere Atmosphäre, die nur hin und wieder von einer der wenigen funktionierenden Lampen, die an Gebäudewänden und Decken angebracht waren, unterbrochen wurde.

In einer unbeleuchteten Seitengasse, die in beinahe kompletter Finsternis lag, leuchtete für einen Moment ein roter Fotorezeptor auf. Kurz darauf ließ sich ein leises Summen vernehmen, aber auch nur, wenn man direkt neben den zwei Mülltonnen stand, zwischen denen es ertönte. Hätte es einen solchen Beobachter gegeben, hätte er folgendes gesehen: Eine mäßig große Kugel aus grauem Metall, im Durchmesser nicht größer als vierzig Zentimeter, erhob sich stetig zwischen den Blechzylindern hervor, stieß dabei kurz an den Deckel des einen, ließ sich davon aber nicht stören. Stattdessen schwebte sie langsam die finstere Seitengasse entlang, sich ab und zu vorsichtig in unbestimmte Richtungen drehend.


"Klong" machte es, als CS-410 nach einer besonders vorsichtigen Drehung an einem Vorsprung in der Wand hängen blieb. "Verdammt", gab die mattgraue Kugel von sich, ärgerte sich über ihre Tollpatschigkeit und schaffte es dann endlich, die Gasse zu verlassen.

Natürlich hatte
Darkey sich nicht umsonst in der Gasse aufgehalten. Nein, er hatte auf die richtige Uhrzeit gewartet. Denn er hatte einen Auftrag. Laut Bericht hatte es in einem Lagerhaus in der Nähe verdächtige Aktivitäten gegeben. Offenbar vermutete man eine kriminelle Organisation oder dergleichen, die dort ihr Quartier aufgeschlagen hatte. Zwar fragte der Droide sich, was es das Imperium kümmerte, ob auf Coruscant Kriminelle um sich griffen, schließlich gehörte der Planet schon eine Zeit nicht mehr zu jenem, doch CS-410 erledigte, was ihm aufgetragen wurde. Schließlich hatte er eine Pflicht zu erfüllen.

So würde er, wenn alles glatt lief, zahlreiche Informationen über jegliche Aktivitäten am beschriebenen Ort sammeln und sie dem Imperialen Geheimdienst übermitteln, so, wie er es schon viele Male getan hatte. Nicht umsonst setzte der IGD gerade ihn bei solchen Operationen ein.

Surrend schwebte
Darkey die spärlich beleuchtete Straße entlang, die seiner inneren Karte nach zu besagtem Lagerkomplex führte. Niemand war irgendwo zu sehen. Sämtliche Türen und Fenster waren geschlossen, die wenigen Leuchtreklamen irgendwelcher Geschäfte abgeschaltet. Eine recht trostlose Gegend.
Umso besser jedoch für eine verdeckte Operation. Der Droide beschleunigte ein wenig und sauste über den Straßendreck, der augenscheinlich noch nie entfernt worden war, hinweg.


Einige Minuten später war
Darkey an seinem Ziel angekommen. Nachdem er an ein paar anderen Lagerschuppen und Depots vorbeigeschwebt war, hatte er nun endlich das richtige gefunden. Noch einmal scannte er das unscheinbare, wenn auch recht große Gebäude, um es mit den Unterlagen abzugleichen. Ja, es war definitiv dieses.

Langsam umrundete die in der Finsternis nur schwer sichtbare Kugel das Lagerhaus. Kein Licht drang nach außen, doch das Gebäude hatte auch keine Fenster. Die einzigen Öffnungen in der Fassade, die auch schon einmal bessere Zeiten gesehen hatte und vor Rost und Flecken nur so strotzte, waren vier Türen, angebracht auf verschiedenen Höhen und - eine Handvoll Lüftungsgitter.

CS-410 grinste innerlich.
"Perfekt", murmelte er leise vor sich hin und schwebte auf Höhe eines der Lüftungsschächte. Das Gitter schien nicht einmal Schrauben zu haben! Sanft drückte Darkey gegen das Blech, welches sich daraufhin sofort komplett aus seiner Halterung löste und mit einem mirkofonbetäubenden Scheppern auf dem wenige Meter tiefer liegenden Boden aufschlug.

"Mist", fluchte die Metallkugel leise und hätte sich für ihre Dummheit geohrfeigt, wäre dies durch Ermangelung von Armen und Händen sowie Ohren nicht unmöglich gewesen. Still lauschte Darkey stattdessen, ob irgendein Geräusch aus dem Inneren auf aufmerksam gewordene Personen hindeutete. Doch noch immer drang nichts als Stille nach außen.

Doch wenigstens war nun der Lüftungsschacht offen. Zwecks Platzproblemen zog der Spionagedroide seine Antenne ein, passte dann aber hervorragend in die Öffnung. Vorsichtig und bemüht, nicht anzustoßen, schwebte er den Schacht entlang und stieß schon nach wenigen Metern auf eine Öffnung in der Innenwand. Der Fotorezeptor des Droiden übermittelte das Bild einer großen Transportkiste, die sich praktischerweise mittig vor dem Luftschacht befand und somit die Gestalt von
CS-410 verbarg. Gleichzeitig fiel ihm aber auch das große Logo auf, welches mitten auf der Kiste angebracht war und etwas wie einen auf dem Bogen liegenden Halbmond darstellte, aus dessen Mitte sich eine Art am Ende dreigespaltener Baum erhob, jedenfalls hatte er dieses Zeichen bei seiner ersten Sichtung so beschrieben. Das Symbol der Neuen Republik.


Grundsätzlich war dieses Logo auf Coruscant nicht wirklich selten, in einem zwielichtigen Lagerhaus wie diesem wirkte es aber ebenso fehl am Platz wie eine Horde Tusken bei einem Staatsbankett. Warum sollten Regierungsgüter ausgerechnet hier abgestellt werden? Noch dazu verriet die nichtexistente Staubschicht auf der Kiste, dass diese sich erst seit kurzem hier befinden konnte. Das war ja wirklich mysteriös...

Darkey beschloss, noch vorsichtiger zu sein. Wenn diese Kriminellen in der Lage waren, Eigentum der neuen Republik zu stehlen, war mit ihnen sicher nicht zu spaßen. Wenn - und dieser Gedanke kam ihm erst jetzt - es sich denn tatsächlich um eine kriminelle Organisation handelte.

Momentan schien er sich im Erdgeschoss des Lagerhauses zu befinden, denn es war keine Treppe oder Leiter nach unten zu erkennen.
CS-410 beschloss, hier unten mit dem Untersuchen zu beginnen und sich dann nach oben vorzuarbeiten. So konnte er eventuelle Personen, die sich im Gebäude aufhielten, auch nicht verfehlen.
Eine ganze Weile schwebte die Kugel durch die Gänge, die sich zwischen den zahlreichen Kisten und Transportcontainern auftaten, auf der Suche nach Hinweisen. Doch bis auf die mysteriöse Kiste der Neuen Republik fand er nichts außergewöhnliches.

Als
Darkey gerade durch einen Gang flog, welcher seinem Raumscan nach der vorletzte zu untersuchende in diesem Stockwerk war, verbreiterte die Gasse hinter ein paar Kisten sich plötzlich zu beiden Seiten, sodass ein größerer, leerstehender Raum entstand. Offenbar war dieser Platz für noch weitere Kisten vorgesehen. Oder die hier gelagerten Behälter waren bereits abtransportiert worden.

Wie auch immer,
CS-410 tat sich schwer, die gesamte freie Fläche zu überblicken. Es war stockduster, ohne die kleinste Spur von Licht, und das eingebaute Nachtsichtgerät des Sondendroiden tat sich schwer, die Entfernungen zu den nächsten Wänden zu überbrücken. Wenn er hier fertig war, würde er unbedingt um ein Uprade seiner Nachtsicht bitten müssen. Denn so hatte er keine Möglichkeit, die gesamte freie Fläche auf einmal einzusehen.

WUSCH!

Von jetzt auf gleich und ohne jegliche Vorwarnung strömte gleißendes Licht in jeden Winkel des Lagerhauses.
Darkeys Fotorezeptor hatte erhebliche Mühe, mit der plötzlichen und extremen Helligkeit klarzukommen und brauchte einige Sekunden, um sich neu zu justieren. Hoffentlich hatte er keinen Schaden genommen.

Das Licht kam, wie
CS-410 jetzt sah, aus mehreren Streifen von Leuchtröhren, die sich über die Decke zogen sowie einigen Spotscheinwerfern, die auf Stützen im Raum verteilt waren und genau auf ihn zeigten. Diese zahlreichen Lichtquellen hatten keinen geringeren Effekt gehabt als eine Blendgranate. Erst jetzt war die Kugel wieder soweit, dass sie sich umsehen und herausfinden konnte, was hier eigentlich los war.

Was
Darkey sah, gefiel ihm gar nicht.
Auf der freien Fläche, die nun problemlos einsehbar war, stand, etwa vier bis fünf Meter von dem schwebenden Droiden entfernt, ein Mann. Er trug dunkle Kleidung, allerdings keine Uniform, eine Sturmfrisur, in der seine dunkelbraunen Haare sich nicht entscheiden zu können schienen, in welche Richtung sie nun zeigen wollten (wobei
Darkey sich bei den seltsamen Modetrends der Menschen sowieso überfordert fühlte), ein fieses Lächeln im Gesicht und - und das gefiel CS-410 am wenigsten - eine schwere Blasterpistole in seiner Jacke, wie ein hastiger Scan ergab.

Hatte der Droide bis jetzt noch gedacht, es könnte sich bei dem Mann vielleicht um einen Kriminellen handeln, verflüchtigte diese Vermutung sich ziemlich schnell, als er einen Blick hinter den Dunkelhaarigen warf. Dort standen - in einer Reihe und in exakt gleicher Haltung - drei Soldaten mit Gewehren in den Händen. Diesmal wusste
Darkey nicht, was ihm am wenigsten gefiel. Die drei Mündungen, die auf ihn gerichtet waren, oder das Symbol der Neuen Republik, welches sich nicht nur auf der Kiste, sondern nun auch auf den Uniformen der Soldaten wiederfand.


"Na, wen haben wir denn da?", gab der unbekannte Mann in einer tiefen und bedrohlich klingenden Stimme wider. "Du siehst mir doch ganz nach einem Sondendroiden aus, der hier nicht hingehört."

Das leise Lachen des Mannes machte Darkey wütender, als er zugeben würde. Dennoch erwiderte er nichts. Vielleicht würde der Fremde ihn einfach für einen x-beliebigen Sondendroiden halten, der weder eigene Intelligenz noch die Fähigkeit hatte, sich auszudrücken.

"Oh, du musst gar nicht so an dich halten. Wir hatten dich schon auf unseren Scannern, als du noch einen halben Kilometer entfernt warst. Das ist ja ein interessantes Innenleben, das du da hast, das muss ich schon sagen. Aber auch ohne die Scans wüssten wir, dass du prima mit uns reden kannst. Deine tölpelhaften Versuche, hier reinzukommen waren ebenso gut hörbar wie deine Flüche."

Mist.

"Wer sind sie? Und was wollen sie hier?", gab Darkey nun seinerseits wieder, aus Ermangelung anderer Möglichkeiten und so unerschrocken klingend, wie es ihm mit seiner elektronischen Stimme möglich war.

"Na schön. Ich denke, ich kann es dir sagen. Ich bin Wedge Drayson, Geheimdienst der Neuen Republik. Das ist mein Trupp", sagte der Braunhaarige und wies mit der Rechten auf die versammelten Soldaten.

"Eines muss ich dem IGD ja lassen, er scheint es tatsächlich geschafft zu haben, uns hier aufzuspüren. Doch das ist nicht weiter tragisch."

Während der schwebende Droide noch verarbeitete, was er gerade gehört hatte und nachdachte, was der Mensch mit 'das ist nicht weiter tragisch' meinte, registrierten seine Bewegungssensoren zwei weitere Soldaten, die hinter Kistenstapeln hervorkamen und ihre Gewehre hoben.

"Schließlich wird niemand etwas hiervon erzählen, nicht wahr?", strahlte der Agent übers ganze Gesicht und freute sich sichtlich über diese Bemerkung.

Langsam, aber sicher stieg ein sehr ungutes Gefühl ins künstliche Bewusstsein des Droiden. Dass hier Gefahr im Verzug war, hätte vermutlich auch der blödeste Putzdroide bemerkt. Dennoch war es schwachsinnig von diesem Kerl, zu denken, Darkey hätte nicht die Mittel, um jeden kleinsten Laut, der in diesem Raum gesprochen wurde sowie hochauflösendes Bildmaterial aller beteiligten sofort an den IGD weiterzuleiten. Auch mit eingefahrener Antenne konnte er tadellos kommunizieren.

Einige Augenblicke später stellte
CS-410 fest, dass er dies wohl doch nicht konnte. Dass das gesamte Lagerhaus offenbar gegen sämtlichen Funkkontakt abgeschirmt war, stellte er schon fest, bevor ihn der Typ vom NRGD darauf hinwies.


"...und auch du selbst wirst dieses Gebäude nicht wieder verlassen, so viel steht fest.", fügte er mit fieser Stimme hinzu.


Schneller, als Darkey reagieren konnte, hob einer der hinter ihm stehenden Soldaten sein Gewehr und gab einen Schuss auf die schwebende Metallkugel ab. Doch traf ihn keine Plasmaladung, sondern ein hochdosierter EMP-Impuls, der nahezu sämtliche Elektronik in dem kleinen Gehäuse lahmlegte und lediglich den Sinnesprozessor aktiviert ließ. So konnte der Droide noch immer hören und sehen, was um ihn herum passierte.

Die nächsten Minuten waren das schlimmste, was Darkey je hatte durchmachen müssen. Nachdem er mit einem hässlichen "Klong" auf dem harten Betonboden aufgeschlagen war, beugte der feindliche Agent sich über ihn und strafte ihn mit seinem boshaften Grinsen.

"Tatsächlich hast du uns in einer ungelegenen Situation erwischt. Darum müssen wir dich wohl leider entfernen. Deine Daten", dabei klopfte der Dunkelhaarige auf das matte Metall, "können für uns aber durchaus hilfreich sein. Unser Droide hier wird diesen Job übernehmen."

Der Sichtwinkel war, so auf dem Boden liegend und unfähig sich zu bewegen, recht ungünstig, dennoch konnte Darkey den silbergrauen Attentäterdroiden erkennen, der hinter einer Ecke hervorkam und unaufhaltsam auf ihn zustampfte. Unsanft wurde der Sondendroide von der blechernen Gestalt hochgehoben und konnte ihr direkt auf den zylinderförmigen Kopf blicken.

Nun ging alles viel zu schnell.
CS-410 hatte kaum alles verarbeitet, was um ihn herum geschah, wie seine Mission gründlich gescheitert war und er einem republikanischen Trupp in die offenen Arme gelaufen war, da hatte einer der Soldaten schon mehrere Kabel an ihm sowie dem Attentäterdroiden befestigt. Über die Schulter des Roboters konnte Darkey das diebische Grinsen des Geheimagenten sehen, während er spürte, wie eine externe Kraft sich an seinem Informationsspeicher zu schaffen machte.

Nein! Das durfte nicht passieren. Sämtliche Daten und Informationen, die der Droide jemals über das Imperium und alle Einsätze, Basen, Geheimagenten, Schläferzellen und Ziele gesammelt hatte, befanden sich im Speicher der grauen Kugel. Diese wertvollen Inhalte durften nicht der Republik in die Hände fallen!
Doch während die ersten Informationen ins elektronische Gehirn des Attentäterdroiden geladen wurden, entsann
Darkey sich, dass er für eine solche Situation vorbereitet worden war, ebenso wie jeder andere Droide des IGD. Kampflos würde er sich nicht ergeben. Zwar war der Großteil seiner Schaltkreise defekt oder deaktiviert, doch arbeitete dieses Notfallprogramm unabhängig vom Rest des Systems. Millisekunden, nachdem CS-410 sich dieser letzten Instanz entsonnen hatte, begann er, sein ganzes Betriebssystem, seine gesamte künstliche Intelligenz und sein Bewusstsein in den Datenspeicher zu verschieben. Mal sehen, wie dieser Attentäter damit umgehen würde! Mit der geballten Kraft seines gesamten elektronischen Wesens sollte dieser Haufen Schrott erstmal klarkommen!
Zusätzlich zu dieser Maßnahme ergriff
Darkey aber noch eine zweite Option. Während er spürte, wie erste wichtige Bestandteile seines Betriebssystems das kugelförmige Gehäuse verließen und der Teil, der für künstliche Emotionen zuständig war, einen Luftsprung machte, aktivierte der kleine Sondendroide in den letzten Zügen seines Bewusstseins die automatische Selbstzerstörung. Nach dem Countdown von wenigen Sekunden würde ein halbes Kilogramm Sprengstoff in die Luft gehen und hoffentlich sämtliche Speichereinheiten beider Droiden für immer unlesbar machen.

Dies bekam
Darkey jedoch nicht mehr mit. Datei für Datei verließ sein Wesen die graue Metallkugel. Einige Sekunden später erlosch auch das schwache, rötliche Leuchten des Fotorezeptors. Es war das Ende von CS-410 "Darkey", dem Sondendroiden.





Eine unbestimmte Zeit später...




Surr...Klack...Surr...Klack...Surr...Klack...

Es waren mittlerweile gewohnte Geräusche, doch noch immer kamen sie ihm seltsam fremd vor. Noch nie hatte Fortbewegen solche Töne verursacht. Hart traten seine Füße auf den Beton der Straßen, während er vielerlei um sich herum wahrnahm.

Es war ein schöner Tag. Coruscant Prime, die Sonne dieses Systems, hatte sich hoch am Himmel erhoben und strahlte auf den Stadtplaneten herab. Zahllose Gebäude, soweit das Auge reichte, glänzten und funkelten im hellorangefarbenen Mittagslicht.
Das helle Licht, die vielen Personen, die sich auf den Straßen versammelt hatten, um ihrem Tagewerk oder nur dem Vergnügen nachzugehen, wirkte ebenfalls irgendwie unbekannt, dabei kannte er die Gegend beinahe auswendig. Einige Lebewesen blickten ihm hinterher. Teils neugierig, teils erstaunt, teils ganz neutral. Es waren Menschen, genauso aber alle anderen Bewohner der großen, weiten Galaxie.

Neben der hochaufragenden Glasfront eines Bürogebäudes blieb er stehen. Er drehte sich leicht und betrachtete sein Spiegelbild in der leicht geschwungenen Oberfläche des Glases. Tatsächlich sah er so aus wie immer - schlanker Körper, der im Licht der Sonne ebenso glänzte wie alles metallene, verhältnismäßig dünne Gließmaßen, die dank der Servomotoren aber ungeahnte Kräfte entwickeln konnten, ebenso wie der grausilberne, zylinderförmige Kopf, der von mehreren auf beweglichen Ringen angebrachten Rezeptoren und Sensoren dominiert wurde.

Der Gurt, der sich von der rechten Schulter zur linken Hüfte zog und zugehörendes Gewehr, dass
CS-410 auf dem Rücken trug, unterstrichen sein autoritäres Aussehen, wie er fand. Dabei hatte er dieses eigentlich noch nicht lang. Erst vor Kurzem hatte er vom NRGD ein umfassendes Upgrade bekommen, welches ihn nicht nur mit den neuesten Teilen, sondern auch mit der fortschrittlichsten Version eines Betriebssystems inklusive umfangreicher und hochentwickelter künstlicher Intelligenz ausgestattet hatte. Man kümmerte sich schließlich gut um seine Droiden.

Mit sich selbst und der Welt vollkommen zufrieden, setzte der Attentäterdroide seinen Weg fort. Er hatte kein bestimmtes Ziel - nein, er hatte gerade frei, wie auch humanoide Agenten freie Stunden zum entspannen hatte. Doch
CS-410 war sich sicher, man würde ihn wieder kontaktieren, sobald es eine neue Mission oder einen aktuellen Auftrag gab. Schließlich gab er sich alle Mühe, solche stets gewissenhaft und gründlich zu erledigen. Und mit diesem Gedanken, dass der Geheimdienst der Neuen Republik ohne ihn wohl einen wertvollen Agenten weniger hatte, schlenderte der Droide vergnügt weiter durch die Straßen Coruscants.


[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Straße] CS-410, Passanten
 
- Coruscant - untere Ebenen - Lazarett - Kommandocontainer -

Feyleks war erstaunt darüber wie groß es dort oben war. So viele Leute. Menschen, Trandoshaner, Rodianer. Unzählbar viele. Er fühlte sich
beengt. Er war nicht gerne zwischen so vielen Menschen. Aber Er war sich sicher dass Er der Aufgabe gewachsen war. Dieser
Arlen war Feyleks nicht ganz geheuer. Diese Narben und diese rote Gesicht machte Ihn nervös. Er wusste nicht wie Er ihn ansprechen sollte. Was Er sagen sollte. Er wusste nicht welche Rasse noch was für Fähigkeiten Er hatte. Trotzdem war Feyleks neugierig.

"Eine Einleitung wäre schon nicht schlecht, Sir."

Während Er sprach sah Er Arlen an

"Ihre Rasse kommt mir bekannt vor...ich hab' sie schon mal gesehen. Aber mir fällt einfach nicht ein Welche."

Arlen sah Ihn fragend an

Er wollte Ihn zu gern in Aktion sehen. Um zu sehen was Er drauf hat. Umsonst ist Er nicht hier. Er hatte was auf dem Kasten. Aber Feyleks wusste nicht was.

"Ach ja. Mein Name ist Private Feyleks Klayster der schweren Infanterie. Ich bin seit einem Jahr bei der Neuen Republik. Also sein Sie bitte nicht zu hart zu mir."

Feyleks sah dass Arlen sich sein Grinsen verkneifen musste. Er hatte also Sinn für Humor...dass könnte interessant werden. Feyleks nahm die Situation und sich nie wirklich ernst. Er hatte meistens immer einen frechen Spruch auf lager. Doch nicht alle wussten seinen Humor zu schätzen. Doch Arlen schon. Und dass gefiel Ihm.

"Also Private. Sie stehen absofort Lieutenant Torbsen und dem Jedi Arlen unter Befehl. Ich will dass Sie genau das tun was die beiden sagen. Verstanden, Private?"

Feyleks seufzte leise aber hörbar

"Dass müssen Sie mir nicht zweimal sagen...Sir."

Er mochte es nicht wenn man Ihn "Private" nannte. Es war zwar sein Rang und es war normal aber trotzdem hasste Er es so genannt zu werden. Es hörte sich mies an. Als ob Er so wäre wie Alix. Schüchtern, schmächtig und das Er nicht wüsste was Er tat obwohl Er in der Ausbildung mehr als gut war. Er war von den Ausgebildeten der bester seiner Einheit. Und das machte Ihn stolz. Er würde es noch schaffen. Er würde die Befehle geben und trotzdem mit seinen Brüdern kämpfen.

- Coruscant - untere Ebenen - Lazarett - Kommandocontainer -
 
[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Lazarett, Kommandocontainer | Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Captain Engelstad

Manchmal konnten nur einige wenige Worte wahre Wunder wirken. So war es auch, als Arkadi verfolgte, wie Captain Engelstad angesichts der Erklärung des blonden Agenten und den Hinweis auf seine militärische Vergangenheit weitaus weniger grimmig dreinblickte und für einen Moment sogar lächelte. Gemeinsame Erfahrungen und die (ehemalige) Zugehörigkeit zur selben Organisation verbanden und konnten selbst die unterschiedlichsten Lebewesen zusammenführen.

In gewisser Weise konnte Arkadi die anfängliche Skepsis des Captains nachempfinden. Geheimdienstmitarbeiter hatten teilweise den Ruf, entweder Bürohengste oder verschlagene Täuscher zu sein, die Informationen nur widerwillig teilten und sich für etwas besseres hielten, und nicht zuletzt gab es die leidige Konkurrenz um besonders qualifiziertes Personal, das der Geheimdienst gerne von den Spezialeinheiten abwarb und sich einverleibte. Zwar war der Agent davon überzeugt, dass die Vorwürfe gegen den NRGD nicht zutrafen und diese Rivalität sinnlos war, aber er verstand, warum manche Offiziere und Soldaten den Geheimdienst kritisch sahen. Vielleicht konnte er dazu beitragen, das Verhältnis zu verbessern.

Ein guter Anfang war jedenfalls schon gemacht, Captain Engelstad äußerte sich positiv und gab Arkadi die Erlaubnis, bequem zu stehen, ein Zeichen, dass er bereit war, in dem Menschen nicht nur den Agenten, sondern auch den Soldaten zu sehen. Zwar entspannte sich Arkadi nur minimal, er bevorzugte es, seine Haltung beizubehalten, aber die Botschaft war angekommen.

Die andere Person im Raum gab Arkadi dafür umso mehr Rätsel auf. Jedi wirkten auf Außenstehende generell etwas anders, und noch wusste er zu wenig über Arlen, um sich ein klares Bild machen zu können. Auf die Frage des Agenten antwortete der Nichtmensch erst nach kurzem zögern und fuhr sich mit der rechten Hand, an der zwei Finger fehlten, wie dem Agenten nun auffiel, über den Nacken. Die Verletzung schien immer noch ihre Nachwirkungen zu haben, Arkadi hatte dies oft genug bei Veteranen gesehen.

Der Jedi-Ritter antwortete, dass er aus ähnlichen Motiven hier war wie der blonde Agent und bei der Bekämpfung der Seuche helfen wollte. Dabei wirkte er etwas unsicher und es schien Arkadi so, als wäre dies tatsächlich in erster Linie die eigene Idee des Jedi gewesen, er war jedenfalls laut ihm nicht auf Befehl hier. Echte Sorge um das Wohlergehen anderer Lebewesen? Arkadi blieb skeptisch, zog aber die Möglichkeit in Betracht, dass es dem Nichtmenschen wirklich ernst war. Man konnte diesen Idealismus naiv nennen, doch dem Agenten nötigte dieses selbstlose Handeln einiges an Respekt ab. Arlen schien bereit zu sein, sich für eine gute Sache die Hände schmutzig zu machen, eine Eigenschaft, die in dieser Galaxis dringend öfter benötigt wurde.


„Sehr ehrenwert, Sir.“

Meinte der Agent knapp und es war ein ehrlich gemeinter Kommentar. Allerdings befürchtete er, dass der Jedi möglicherweise mit der Situation überfordert sein könnte. Die Seuche war eine schreckliche Katastrophe und man musste um jeden Preis verhindern, dass sie in die Oberen Ebenen vordrang. Schwere Entscheidungen standen an. Besaß der Nichtmensch mit der roten Haut die nötige Härte, um das zu tun, was getan werden musste? Es würde sich bestimmt bald zeigen.

Captain Engelstad meldete sich grinsend zu Wort und verkündete, dass er die beiden zusammen einteilen würde, die Zusammenarbeit zwischen Jedi und Geheimdienst war auch in den Medien immer mal wieder angepriesen worden. Rasch erläuterte der Captain die Einsatzlage, man würde sie beide am Tor einsetzen, um dort Gesunde von Kranken zu trennen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Für die Dauer dieser Operation waren sie einem gewissen Lieutenant Torbsen unterstellt, eine Regelung, mit der Arkadi und offenbar auch Arlen einverstanden waren. Die Soldaten hier unten besaßen deutlich mehr Erfahrung im Umgang mit der Seuche.

Knapp schüttelte der Agent den Kopf und Captain Engelstad wirkte zufrieden und verabschiedete die beiden mit einem Schulterklopfen. Beim Verlassen des Gebäudes setzten sie ihre Masken wieder auf und begaben sich dann zum Tor, dort wurde ihnen entsprechende Schutzkleidung ausgehändigt. Nicht unbedingt bequem, aber darauf kam es nicht an. Rasch, aber gründlich überprüfte Arkadi die Schutzausrüstung, dann folgte er Arlen zum Tor, vor bereits eine lange Schlange Lebewesen wartete, die einzeln durch Schleusen gingen und dort von einem Soldaten und einem Medidroiden untersucht wurden.

Der Andrang war groß und nicht wenige der Wartenden zeigten deutlich Angst, Sorge, Ungeduld und Unsicherheit in den Gesichtern. Eine gefährliche Situation, die jederzeit in blankes Chaos umschlagen konnte. Lieutenant Torbsen war nicht schwer zu finden, der menschliche Offizier stand auf einem Podest, hielt ein Megaphon in der Hand und bemühte sich sichtlich, zumindest ein gewisses Maß an Ordnung aufrechtzuerhalten. Kurz angebunden begrüßte er den Jedi und den Agenten und stellte kurz einen Private namens Klaysta vor, der ebenfalls neben dem Podest wartete.

Füchtig musterte Arkadi den Soldaten, der kurz mit dem Lieutenant und dem Jedi sprach. Der Ton des Private war dem Agenten etwas zu locker und für einen Moment flackerte in ihm das Bedürfnis auf, den Soldaten zu disziplinieren, aber das stand seinem Vorgesetzten zu, nicht ihm. Knapp nickte Arkadi ihm zu, dann konzentrierte er sich auf anstehende Aufgabe. Sie sollten eine der Schleusen besetzen und die Wartenden untersuchen.


„Verstanden, Sir.“

Die knappe, präzise Antwort des Agenten schien dem Lieutenant zu gefallen. Gemeinsam machten sich die drei auf den Weg zur Schleuse, gingen dort in Position und bereiteten sich vor. Nun würde sich zeigen, ob man die Lage unter Kontrolle halten konnte.

[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Lazarett, vor den Toren | Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Feyleks, Lieutenant Torbsen, viele Soldaten und Zivilisten
 
Jedi Tempel ~ Bibliothek ~ mit Sianne Leari

"Sehr scharfsinnig."

ließ Sianne Leari verlauten. Zum ersten Mal schien so etwas wie ein Lächeln über die vollen Lippen der Devaronianerin zu huschen, während Nei die Meisterin weiter beobachtete, eine Antwort mit mehr Aussagekraft erwartend.


"Das ist absolut richtig und der Grund dafür ist einfach. Meisterin Arina Lani stand dem Rat der Elf nicht nahe, weil sie forschte. Sie war selbst ein Mitglied der Schattengarde, offenbar mit einem relativ hohem Rang."


Nei war verwirrt. Wenn das, was Sianne gerade gesagt hatte stimmte, warf das viele neue Fragen auf. Warum waren darüber keine Informationen zu finden und warum hatte Sianne selbst die Wahrheit verschleiern wollen? Das waren nur die ersten von vielen weiteren Fragen, die der Ruusanerin durch den Kopf gingen.

"Ich nehme an, das ist kein Allgemeinwissen?"


Sianne spuckte ein verächtliches Lachen, das genauso schnell wieder verschwunden war, wie es ausgestoßen wurde.

"Natürlich nicht! Lani kam lange nach ihren angeblichen Forschungen auf Emberlene zu den Jedi, angeblich heimatlos."

"Und wie kommt es, dass Ihr so gut informiert seid, Meisterin Leari? Wenn es doch keine Aufzeichnungen gibt?"


Es fiel Nei schwer nicht auf den leer fallenden Ärmel der Jedi Robe von Sianne zu schauen. Unweigerlich fragte sie sich, ob es einen Zusammenhang gab oder ob ihre Fantasie ihr einen Streich spielen wollte.

"Weil ich sie kannte, meine liebe Nei."


Nei legte den Kopf leicht schräg. Von selbst schien die Wächterin nicht mehr zu diesem Thema sagen zu wollen. Nei war sich nicht sicher, ob sie weiter nachfragen sollte. Möglicherweise trat sie ihrer Gegenüber damit etwas zu Nahe, doch andererseits war da auch noch die Frage, warum Sianne bisher scheinbar kein Interesse daran gehabt hatte, ihr Wissen mit jemandem zu teilen oder selbst die Einträge im Archiv zu korrigieren. War es denn für Nei überhaupt wichtig, zu wissen, in welchem Verhältnis die Wächterin zu Arina Lani stand?

"Die Mistryl sind gefährlich, aber nicht feindselig. Sie leben abgeschieden und haben seit Jahren kein Interesse an einem Kontakt zur Republik oder dem Imperium gezeigt. Warum also, interessierst du dich für sie?"


unterbrach die Devaronianerin die Gedanken von Nei. Sie wusste nicht, ob und wieviele Details der Ereignisse auf Ruusan sie mit der Wächterin teilen sollte. Ihre eigenen Gefühle erforschend, fand sie jedoch keinen Grund, ihr nicht zu trauen.

"Hauptsächlich wegen meiner Mutter..."

"Dione Sunrider?"


unterbrach Sianne die Ruusanerin plötzlich. Etwas hatte sich in ihrem Ausdruck verändert. War sie überrascht oder verärgert? Nei wusste es nicht genau zu deuten.


"Kanntet Ihr meine Mutter?"


fragte Nei zaghaft nach.

Jedi Tempel ~ Bibliothek ~ mit Sianne Leari
 
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Coruscant, in der Nähe des Raumhafens auf dem Weg zum Virus spezialisierten Krankenhaus: Radan, Rick und Ribanna

Sie flogen los und Rick hielt sich so oft und lange wie möglich bei Radan auf, hoffend auf eine Erklärung was eigentlich los war. Sein Meister schien jedoch in Gedanken versunken und auf etwas ganz anderes konzentriert. Er respektierte dies und wollte ihn auch nicht länger stören, hoffte jedoch bald zu erfahren was los war. Dann hörte er seinen Meister doch etwas erzählen und hörte zu. Er kannte inzwischen ein wenig die Geschichte Radans und konnte diese Wünsche und Träume gut verstehen. Er wünschte sich sehr das sein Meister mit seiner Geliebten irgendwann in Frieden leben konnten. Verdient hätten sie es seiner Meinung nach.

Dann sprach ihn Ribanna an und er nickte. Es war besser als hier rumzusitzen und nichts zu tun. So begab er sich in die Küche, packte alles ein was er einpacken sollte, so wie auch Dinge wo er meinte das sie wichtig sein könnten. Noch immer wusste er nicht wohin die Reise ging und wieso sie überhaupt reisten, jedoch schien ein längerer Fußmarsch anzustehen.

Schließlich ging er mit den gepackten Rucksäcken zurück und sie gingen los, standen jedoch vor einer leeren Fläche. Sollte hier nicht ihr Gleiter stehen? Rick sah sich erschrocken um, das konnte doch nicht wahr sein. Lange konnte er jedoch nicht geschockt sein. Es dauerte nicht lange und sie waren von einigen dunklen Gestalten umzingelt, welche wohl das haben wollten, was Rick vorher gepackt hatte. Sie griffen auch schon an und einer traf Ribanna, ging auf sie los. Diesmal wollte Rick nicht wieder hilflos sein und zückte seinen Blaster, mit welchem er einen der Typen in Schacht hielt. Er war zwar sicher das sein Meister mit solchen Typen schon fertig werden würde, dennoch stellte er sich zu ihm um ihn Rückendeckung zu geben. Nachdem Ribanna es geschafft hatte einen von ihnen außer Gefecht zu setzen, konnten sie fliehen.

Bald glieben sie stehen und Rick musste aufpassen nicht vor Erschöpfung auf die Knie zu fallen. Kurz sah er zurück, sie schienen die Typen fürs erste los zu sein. Erschöpft, aber auch verwirrt sah er kurz zu Ribanna, dann zu seinem Meister.

"Darf ich endlich wissen was hier eigentlich los ist?"

fragte er.

Coruscant, in der Nähe des Raumhafens auf dem Weg zum Virus spezialisierten Krankenhaus: Radan, Rick und Ribanna
 
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Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Alisah, Tara und Wessah, Tara und Wes

Tara wartete gespannt auf das Ergebnis, welches der Computer ausspucken sollte. Wes hatte sich der Aufgabe angenommen bezüglich des Virus zu recherchieren und hatte die Daten, welche sie nun von Alisah hatten weitergeleitet. Tara versuchte unterdessen die junge Frau zu beruhigen und streichelte sie immer wieder beruhigend an der Schulter.

"Es wird alles wieder gut. Nur nicht aufregen. Schlaf am besten ein wenig."

Schlug Tara mit ruhigem Tonfall vor.

"Dieser Virus scheint recht plötzlich zu kommen. In dem Restaurant in dem Ribanna und ich waren ist aus dem Nichts eine Frau umgekippt und wir waren in einem teuren Restaurant essen in den höheren Ebenen. So schnell werde ich jedenfalls hier kein Restaurant oder eine Cantina ansteuern."

Meinte Tara zu dem Kommentar ihres ehemaligen Meisters, dass sich Alisah doch noch vor wenigen Stunden gut gefühlt hatte.
Die Ergebnisse, die Wes ihr schließlich gab waren beunruhigend bezüglich des nicht bereits registrierten Virus und noch dazu kam die Tatsache, dass es den Banditen von vorhin gar nicht gut ging und sie sich wohl gegeneitig umgebracht hatten. Dem zu folge äußerte Wes einen durchaus befremdlichen Kommentar zu Alisah. Im Moment wirkte sie zum Glück recht friedlich.
Wieder einmal nahm sie Wes beiseite und sah den Mann ernst an.


"Wie ist das nur möglich? Sowas gab es auf Coruscant doch noch nie oder doch? Ich meine...das hat doch hoffentlich nichts mit uns zu tun oder? Ich meine ja nur..ich habe das so ein merkwürdiges Gefühl....es ist so als hätte unsere Anwesenheit was damit zu tun, aber das kann auch nur Einbildung sein, aufgrund dessen, dass ich mir einen solchen Virus nicht erklären kann. Gab es vielleicht einen Unfall im Industriesektor?"

Meinte Tara und sah dann wieder zu der erschöpften Alisah und dann wieder zu Wes.

"Das Baby ist gestresst und ihre hohe Temperatur ist nicht gut für das Kind. Ich habe keine Ahnung wie der Virus vorgeht und was er macht. Ja, das Kind ist demnach in Gefahr, weil wir eben nichts wissen und jedes Medikament wird nicht gerade für Schwangere geeignet sein, falls es denn überhaupt schon eins gibt. Wenn es ein Medikament gibt, dann nur eines, was ziemlich ungetestet ist und demnach ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es dabei zu einem Abstoßen des Kindes kommt und demnach zu einer Frühgeburt. Das Kind hätte eventuell Überlebenschancen...aber es ist noch sehr klein und der Virus würde es zusätzlich schwächen nach der Geburt oder es bereits im Mutterleib töten bzw. das Medikament selbst. Ehrlichgesagt sieht es nicht so gut aus, wenn es wirklich der aggressive Virus ist."

Flüsterte Tara Wes zu.

"Ein Jedi-Heiler könnte noch die beste Option sein und die einzige Hoffnung Mutter und Kind zu retten. Doch wer aus dem Orden ist in der Nähe und könnte uns helfen?"

Fragte Tara bedrückt.

Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Alisah, Tara und Wes
 
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[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, an Bord der Sekitari| Mas und Nei]


Es war schon verwunderlich, wie schnell es ihnen möglich war durch die halbe Galaxis, genauer gesagt von Mon Calamari nach Coruscant zu reisen. Nach der Unterredung mit Lieutenant Durval vom Geheimdienst war der Schleier aus Unwissenheit für ihn ein wenig gelüftet worden. Er maß sich kein Urteil über ihren Auftrag an. Sicherlich, er hatte seine eigene Meinung, doch seine Interessen musste er hinter die Interessen der Gemeinschaft und der Republik treten lassen.

Während des Fluges hatte er doch etwas Zeit dazu gefunden, seinen Geist zur Ruhe zu bringen und über die Ereignisse und das gehörte weiter nachzudenken. Persönlich fand er es fast ein wenig unmöglich, die Jedi für einfache Aufgaben, wie die Demokratisierung der Coruscanter Gesellschaft und ihrer Individuen einzusetzen. Das war aber auch das einzige. Ansonsten war er gerne bereit zu helfen. Doch er war auch auf den Tempel gespannt, wenngleich ihm klar war, dass er ihn nicht in der alten Pracht vorfinden würde, wie er ihn aus einigen Holobüchern kannte. Stattdessen erwartete sie wohl eine Ruine in die Viel Zeit fließen musste um sie wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen.

Doch nun befanden sie sich zuerst im Anflug auf den Tempel und er war bereits jetzt von diesem Planeten einerseits fasziniert und andererseits verängstigt. Coruscant war mit nichts was er bis jetzt gesehen hatte vergleichbar. Auch wenn er gewusst hatte, dass dieser Planet eine einzige Stadt war, so war doch der Anblick des Verkehrs, der nicht enden wollenden Häuserschluchten und der Betriebsamkeit nicht zu übersehen und nicht zu beschreiben.

Die Stadt schien vergessen zu haben, dass Krieg herrschte und das sie gerade die Regierungsform und quasi den Besitzer gewechselt hatte. Oder vielleicht interessierte es auch niemanden. Das Leben ging weiter als wäre nichts gewesen. Nur vereinzelte Republikanische Hoheitszeichen, Soldaten und Schiffe ließen überhaupt irgendeine staatliche Präsenz erkennen.

Mas war auch froh, dass er nicht die Sekitari selbst steuern musste. Denn der Verkehr hier war, auch wenn er einem erkennbaren Muster folgte, recht brutal und niemand schien auf andere Fahrzeuge Rücksicht zu nehmen.

Und dann fiel sein Blick auf den Tempel - oder das was davon übrig geblieben war. Mas klappte der Mund herunter. Einerseits wegen der schieren Größe des Tempels und seiner exponierten Stellung, andererseits wegen der Verwitterung und der Ruine eines einst monumentalen Bauwerkes das er vor sich sah. Es war schwer zu sagen, wie viel des Tempels während der Schlacht und wie viel durch den Zahn der Zeit zerstört worden war, aber es lag ein Haufen Arbeit vor ihnen.

Als sie näher kamen, konnte man auch erste Betriebsamkeiten erkennen. An mancher Stelle begannen bereits erste Ausbesserungsarbeiten, an anderen Stellen wurden noch Trümmer weggeräumt und überall konnte man doch Leben erkennen. Und auch spüren. Mas fiel sofort auf, dass dieser Ort von der Macht ebenso durchdrungen war, wie viele der Leute die sich hier aufhielten. Wie es sich wohl für einen Jedi angefühlt hatte, als hier mehrere Tausend machtbegabte Spezies aus der Galaxie ein und aus gingen, hier lebten, lernten und arbeiteten. Doch auch diesen Glanz konnte man wenn man wollte noch immer erahnen.

Sofort kam in Mas die Frage auf, wieso das Imperium den Tempel nicht vollends zerstört hatte. Sollte er etwa als Mahnmal dienen, um zu zeigen, dass es gelungen war einen Orden zu schlagen, der mit seinen Mitgliedern einen solchen gewaltigen Tempel zu füllen vermochte. Oder fehlte es schlicht an dem Willen und den Mitteln und man ließ den Tempel einfach aus Ignoranz brach liegen?

Es hätte ihn interessiert, was der Imperator geplant hatte, doch leider würde er wohl nicht so schnell dazu kommen ihn zu fragen.

Stattdessen waren sie bereits im Landeanflug. Man konnte noch erkennen, dass hier mal ein Hangar gelegen haben musste, auch wenn Teile der Decke fehlten. Doch auch jetzt diente er wieder seinen ursprünglichen Zweck. Verschiedene Fähren und Frachter standen hier, wurden teils entladen, teils waren sie geparkt und es stapelten sich jede Menge Kisten überall.

Als sie die Sekitari verlassen hatte, schlug Nei vor, dass sie sich trennen würden und später wieder gemeinsam in den Trainingsräumen trainieren würden. Ohne Umschweife stimmte er dem Vorschlag zu, nicht ahnend, wie schwer es sein würde sich hier zu recht zu finden.

Schon kurz nachdem er sich von seiner Meisterin und Qienn getrennt hatte und er zwei Mal abgebogen war, stand er vor einer Sackgasse. Notgedrungen kehrte er um und nahm an der nächsten Abzweigung schlicht die andere Richtung. Als er dann wieder in so kurzer Zeit vor einer Sackgasse in Form einer verschlossenen Doppeltüre stand war er doch ein wenig irritiert.

Er hatte wirklich keine Ahnung wo er war und wusste nicht einmal genau, was sein Ziel war.

Vielleicht war das ja das Problem? Kurz überlegte er, was er tun wollte und zog dann kurzerhand sein Lichtschwert und hieb mit einem gezielten Streich das recht rudimentäre Türschloss auseinander. Zufrieden mit seiner Arbeit deaktivierte er die Blaue Klinge wieder und befestigte sie an seinem Gürtel.

Als er die Tür öffnete sah er sich kurz das Schloss oder besser gesagt, das was von ihm übrig war an. Mit einem Nicken wandte er sich von seiner Arbeit ab. Er harkte sie unter der Rubrik: Sithschäden ab. Sicher würde sich niemand die Mühe machen, herauszufinden, wann welches Schloss zerstört worden war. Stattdessen hatte sich für ihn nun ein Weg aufgetan. Er erkannte vor sich einen kleinen Zugang, der dann in einen breiteren Gang mündete.

Erleichtert ging er weiter Hier erkannte man wie überall die Zerstörungen und man sah auch, dass hier noch keine Aufräumarbeiten stattgefunden hatte. Die Statuen die den Gang schmücken waren nahezu alle zerstört und blockierten den Gang. Es war nicht möglich geradeaus zu gehen, sondern man musste die Bruchstücke umgehen. Er entschied sich nach links zu gehen den dort schien der Gang in eine Halle zu münden.

Und tatsächlich fand er sich in einer riesigen Halle wieder, die von ebenso gewaltigen Säulen geschmückt wurde. Vielen von ihnen waren beschädigt oder eingestürzt doch hier waren bereits Aufräumarbeiten im Gange und Mas sah zum ersten Mal auch andere Personen, die hier arbeiteten. Er glaubte auch ein paar Jedi auszumachen. Doch das war für ihn zweitrangig. Ihn interessierte eher, wie er sich hier orientieren konnte und wo er sich befand. Der erstbeste menschliche Arbeiter der ihm über den Weg lief musste daher als Informationsquelle dienen.

"Entschuldigung, wo befinden wir uns hier?"
, wollte er freundlich wissen.

Der Arbeiter, der offenbar in Gedanken versunken war schreckte ein wenig auf, beruhigte sich dann aber wieder als sein Blick den Padawan traf.

"Meister Jedi, ihr befindet euch hier in der Haupthalle", erklärte er nett.

"Danke, aber ich bin kein Meister nur ein Schüler", entgegnete Mas darauf. "Wie komme ich von hier zu den Trainingsräumen?"

Der Arbeiter überlegte kurz und begann dann in einer seiner Taschen zu kramen. Er förderte einen kleinen Holospeicher zu Tage und drückte ihn Mas in die Hand. Dann aktivierte er ihn und es erschien eine Karte des Tempels vor ihnen.

Der Mann tippte auf einen Punkt der sich sofort vergrößerte und Mas erkannte, einerseits weil es so beschrieben war, aber auch weil man die Architektur nachvollziehen konnte, das es den Ort zeigte, den er suchte.

"Das ist eine Karte des Tempels", erklärte der Arbeiter ihm, bevor er sich daran machte ihm zu erklären, wie er sein Ziel suchte und dann auch dorthin kam.

Nachdem er dies beendet hatte, verabschiedete sich der Mann ein wenig hastig und eilte davon. Offenbar hatte er zu tun.

Mas hingegen war einmal mehr froh, dass die Macht ihn geleitet hatte und er sich nicht komplett verirrt hatte.


[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Haupthalle| Mas]
 
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[Coruscant | Obere Ebenen | Vergnügungsmeile | Droidenbar] CS-410

Coruscant - eine Welt für sich, im wahrsten Sinne des Wortes. Über eine Billion Einwohner, die tagtäglich ihren Aufgaben, Pflichten oder Interessen nachgingen. Jeder spielte seine gewisse, kleine Rolle im Gefüge der dichtbesiedeltsten Welt der Galaxis. Dabei bekam jedern nur den winzigsten Bruchteil von dem mit, was sich sonst auf dem Planeten abspielte. Irgendwie faszinierend.

Derlei Gedanken schwirrten durchs elektronische Gehirn von
CS-410, während eine Polierschreibe sich schnell drehend über seinen zylinderförmigen Hinterkopf bewegte und kleinste Schmutz- und Staubpartikel entfernte, die sich im Aktiven Dienst als Agent des NRGD schon mal ansammelten.
Der Attentäterdroide legte gewissen Wert auf sein Äußeres, jedenfalls größeren, als andere Droiden es vielleicht taten. Denn ein gut gewarteter Droide konnte bessere Arbeit vollbringen. Und außerdem schadete ein makelloses Aussehen auch dem Selbstbewusstsein nicht.

Einige Minuten später war die Pflegebehandlung vorbei. Der Attentäterdroide begab sich zum Ausgang der recht kleinen, aber feinen Droidenbar, hängte sich sein Blastergewehr um und trat auf die Straße.
Heller Sonnenschein begrüßte ihn. Es war früher Nachmittag und eine Menge Passanten waren auf den Straßen unterwegs. Mit frisch Polierter Außenhülle und gewarteten Systemen begab sich
CS-410 in den Strom der Lebensformen und schritt gut gelaunt die Straße entlang.

Auf einmal begann es, im Kopf des Droiden zu piepsen. Nur allzu gut wissend, was dies bedeutete, betätigte CS-410 sein internes Komlink und wartete auf Instruktionen.


"Agent CS-410. Einberufung zur Unterstützung von Liutenant Arkadi Duval. Standort: Ebene 652-F, Lazarett zur Versorgung Erkrankter. Agent ermittelt in der Sache des in den unteren Ebenen ausgebrochenen Virus. Viel Erfolg.",

teilte eine wohlbekannte weibliche Stimme mit. Arkadi Duval also... Der Attentäterdroide durchsuchte sein Gedächtnis, aber nein, noch nie von ihm gehört. Die digitale Akte, die ihm soeben übermittelt worden war, gab auch nicht mehr Aufschluss. Mensch, männlich, 34 Jahre alt, durchschnittliches Aussehen. Die eine oder andere Auszeichnung, wie es schien. Nun ja, CS-410 machte sich sowieso immer lieber ein echtes Bild von Personen.

Viel interessanter war da diese Virus-Geschichte. Der Attentäterdroide hatte bereits davon gehört, wenn auch nicht sehr umfangreich. Demnach war in den unteren Ebenen ein ominöses Virus ausgebrochen, das etliche Lebewesen dahingerafft hatte und sich weiter ausbreitete. Ein Heilmittel gab es wohl noch nicht.
Wie gut, dass er selbst ein Droide war.


"Alles klar, habe verstanden. Bin auf dem Weg",

meldete CS-410 sich zurück und rempelte prompt einen zeternden Duros um, als er die Gehrichtung ändern wollte. Der Blauhäutige stieß sich gehörig den Kopf an der Brustplatte des Droiden und schimpfte ihm einiges an derben Schimpfwörtern hinterher, doch der Droide ging einfach weiter. Wer noch fluchen konnte, hatte sich wohl nicht zu stark verletzt.

Einen Augenblick später hatte
CS-410 sich ein Taxi gerufen, welches gleich darauf flink durch die Straßen huschte. Obwohl der Geheimdienst an gewissen Stellen der Stadt eigene Fortbewegungsmittel zur Verfügung stellte, benutzte der Attentäterdroide gern öffentliche Verkehrsmittel. Erfahrungsgemäß waren diese schneller an Ort und Stelle.
Während der Fahrt rief er sich den ausführlicheren Akteneintrag über dieses seltsame Virus ab. Scheinbar wurde es über Körperflüssigkeiten übertragen und war hoch ansteckend. Im Umgang damit wurde zu höchster Vorsicht und verstärkter Hygiene geraten. Beides Punkte, die dem Droiden relativ egal sein konnten. Dennoch würde er aufpassen.

Keine zwei Minuten später hatte das Taxi an der Stelle gehalten, an der eine gewaltige Turboliftanlage jeden, der Lust dazu hatte, tief in die Ebenen des Planeten beförderte.
CS-410 warf dem Fahrer eine Handvoll Credits zu und verließ das Taxi, um sich einen freien Lift zu suchen.

Die zahlreichen Lichter, die während der Fahrt von unten nach oben vorbeirauschten, spiegelten sich in der silbergrauen Hülle des Droiden. Währenddessen stellte dieser sich auf den bevorstehenden Auftrag ein. Es ging also in die unteren Ebenen. Unangenehmes Gebiet voller Dreck und Kriminalität, ohne eine Spur natürlichen Lichts. Dennoch mochte
CS-410 diesen Ort lieber als die fast klinisch reinen oberen Ebenen. Die Zwielichtigkeit, die überall herrschte, vermischt mit der fast spürbaren, allgegenwärtigen Gefahr hatte ihren ganz eigenen, speziellen Reiz, den der Attentäterdroide so spannend fand.

Schon nach wenigen Minuten hatte er die Zielebene, die viele Kilometer von der Oberfläche entfernt lag, erreicht. Als die Lifttüren sich öffneten, begrüßte ihn gedämmtes Licht aus flackernden Leuchtstoffröhren. Leise klackernd bewegten die metallenen Füße des Roboters sich über den harten Betonboden. Der Gang, den er entlangging, war fast menschenleer. Lediglich ein Rodianer mit ungesunder Hautfarbe lag reglos am Rand herum, vor ihm ein leerer Becher. Noch war er nicht tot, aber der niedrigen Körpertemperatur nach zu urteilen würde er es bald sein.
CS-410 lenkte seine Sensoren wieder von dem Bettler weg und fokussierte seine Umgebung. Das beschriebene Lazarett musste ganz in der Nähe sein.

Aus einer Gangbiegung schimmerte helleres, leicht gelbliches Licht entgegen. Auch meinte der Droide, leise Geräusche vernehmen zu können, jedoch unbekannten Ursprungs. Als er dann um die Ecke des Korridors bog, wusste er, dass er am Ziel war.

Der Gang war verschwunden, dafür verbreiterten die Wände sich spontan zu den Seiten und nach oben. Im trüben Licht ließ sich die Decke dieser riesigen Halle nur erahnen, doch sie musste an die hundert, wenn nicht sogar mehr, Meter hoch sein. Die Wände und das andere Ende der riesigen freien Fläche waren erst recht nicht zu erkennen, der Karte nach zu urteilen war diese unterirdisch angelegte Halle mehrere Quadratkilometer groß.

Die Sensoren des Droiden machten in etwa fünfzig Metern Entfernung eine Ansammlung von Gebäuden aus. Als er näherkam, bemerkte
CS-410 jedoch, dass es sich hier nur um eine bessere Zeltstadt zu handeln schien. Schiefe Barrikaden waren rundherum aufgestellt, wohl als Schutz vor Blicken und ungebetenen Besuchern. Auf diesen improvisierten Mauern patrouillierten Soldaten mit Sturmgewehren, konzentriert den Strom von Lebensformen vor dem Tor beobachtend.

Das Tor - kaum mehr als eine größere Tür aus Blech, dennoch recht stabil wirkend - wurde von weiteren Soldaten bewacht. Davor befand sich eine Reihe von Lebewesen, die von den Wachen entweder in die Zeltstadt oder in einer weiteren Reihe woanders hingeschickt wurden.

Keine Zweifel, dass dieses riesige Lager das Lazarett war, von dem im Auftrag die Rede war. Irgendwie hatte
CS-410 sich ein Krankenhaus für Befallene eines hochinfektiösen Virus anders vorgestellt, doch die unteren Ebenen waren permanentes Krisengebiet und dies war vermutlich das Beste, was man so schnell auf die Reihe bekommen hatte. Nun ja, vielleicht sah es von innen ja besser aus.


"Wer bist du und was willst du? Solche wie du werden hier nicht bedient!"

Überrascht musterte der Attentäterdroide den Soldaten, der vor dem Tor stand und ihn da gerade so angeschrien hatte. Ganz offensichtlich war diese Wache etwas zu nervös. Schließlich hatte er ja noch nichts gesagt, geschweige denn Anstalten gemacht, das Lager zu betreten.

Der Droide tat noch ein paar Schritte und war fast schon besorgt, der Soldat würde das Feuer eröffnen, dafür sprachen jedenfalls das angeschlagene Sturmgewehr und der Finger auf dem Abzug.


"Mein Name ist CS-410", gab er mit seiner elektronischen Stimme wieder, als er meinte, nah genug zu sein um den Lärm, der aus dem Inneren des Lazaretts klang, zu übertönen. "Ich bin Agent des Geheimdienstes der Neuen Republik und hier, um Lieutenant Duval zu unterstützen."

Gleichzeitig projizierte der Droide einen Dienstausweis vor das Gesicht der Wache.
"Na schön", antwortete diese, bewegte das Gewehr aber keinen Zentimeter. "Du kannst passieren. Aber keinen Ärger machen!"

Der Attentäterdroide ärgerte sich etwas über den unverschämten Ton der Wache, schritt dann aber schweigend durch das geöffnete Tor.
Der Anblick, der sich ihm nun eröffnete, ließ die Hoffnung auf ein schöneres Inneres schwinden. Pures Chaos schien hier zu herrschen; überall saßen, standen, lagen oder gingen Lebewesen, einige Zelte hatten Löcher und standen schief, der Boden war bedeckt mit Schmutz und Gerümpel.

Der einzige Versuch, dieses Chaos zu bändigen, schien von einem menschlichen Uniformierten auszugehen, der auf einem Podest stand und Anweisungen in ein Megafon brüllte. Um das Podest herum waren weitere Personen versammelt, unter ihnen ein weiterer Soldat, eine dunkelhaarige Person , die nicht näher zu erkennen war, da nur von hinten zu sehen und - bingo! - Lieutenant
Duval, wie der Droide anhand des Aktenfotos sofort erkannte.

Bevor
CS-410 allerdings Gelegenheit hatte, zu der Gruppe herüberzugehen und seine Anwesenheit anzukündigen, bewegten die Personen sich gesammelt weg, wie es schien zu einem der anderen Ausgänge des Lazaretts.

Der Attentäterdroide rückte den Gurt seines Gewehrs zurecht und marschierte der Gruppe nach. Um ihn herum waren überall Kranke zu sehen sowie Soldaten, die bemüht waren, irgendwie Ordnung zu schaffen. Eine verzweifelte Aktion, dennoch empfand
CS-410 so etwas wie Respekt denen gegenüber, die sich zum Helfen bereiterklärt hatten.

Schließlich war der Droide an der Schleuse angekommen. Er stellte sich aufrecht in die Nähe der Gruppe, spielte ein Räuspern vor und setzte zu einer Begrüßung an.


"Entschuldigen sie bitte, die Herrschaften? Ich bin CS-410 vom NRGD und zur Unterstützung Lieutenant Duvals - und wie es aussieht auch einiger anderer - einberufen worden", sagte er so höflich wie möglich. Zwar hielt der Droide nich allzu viel von übertriebener Etikette, dennoch schien es ihm in so einer Situation angemessen, wenigstens ein bisschen Anstand aufrecht zu erhalten.

Wie würde man wohl auf sein Erscheinen reagieren?
Duval war sicherlich schon informiert worden, doch würden die anderen - der Dunkelhaarige und der weitere Soldat - überrascht sein, einen Droiden vorzufinden?


[Coruscant | Untere Ebenen | Lazarett | An der Schleuse] CS-410, Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Feyleks, Lieutenant Torbsen, viele Soldaten und Zivilisten
 
[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Ebene 652-F /Lazarett / vor dem Tor ] Arlen, Arkadi, Feyleks, Lieutenant Torbsen, sowie viele Soldaten und Zivilisten

„Schauen Sie mich gefälligst an, wenn sie mit mir sprechen, Private!“

Kurz zuckte Arlen zusammen als Lieutenant Torbsen die Stimme erhob. Er konnte es unter dem Helm nur erahnen, hatte jedoch stark den Verdacht, dass der menschliche Soldat Private Klaysta anfunkelte. Der junge Mann hatte sich nämlich ihm zugewandt, während er geantwortet hatte gegen eine Anleitung nichts einzuwenden zu haben.

„Um was glauben Sie eigentlich mit wem Sie hier sprechen?! Kurze und präzise Antworten, wir sind hier nicht beim Kaffeklatsch! ‚Ja, Sir, ich brauche eine Einleitung! Nein, Sir, ich brauche keine Einleitung!‘ Wer ist Ihr kommandierender Offizier, Private?!“

Arlen hatte nicht besonders viel Erfahrung Vertreter des Militärs anging, hatte er doch bis her nur den Ortolaner Wonto Sluuk und sein bunt gemischtes Team aus anderen Nichtmenschen kennengelernt. Diese waren einigermaßen locker gewesen, völlig anders als dieser Lieutenant Torbsen, der näher an jedem Militärholo war, als die Schauspieler, die die Rollen verkörpern sollten.

„Schon gut. Lassen Sie stecken. Ich will sowas aber noch nicht noch einmal erleben, klar?!“

Sagte der Lieutenant schließlich, die Situation entschärfend. Offenbar war die angedrohte Disziplinarmaßnahme nur ein Mittel gewesen, um Klaysta zu verschrecken und im Rahmen der aktuellen Lage ein wenig benehmen einzuflößen. Irgendwo konnte Arlen zwar verstehen warum Torbsen so gehandelt hatte, hätte es aber vermutlich selbst in der selben Situation nicht getan.

„Also gut. Es ist einfach. Sie stellen sich an die Schleusen und kontrollieren ALLES was durchwill und entweder keine Uniform trägt oder sich nicht als Angehöriger der Sicherheitskräfte ausweisen kann. Die Gesunden mit gültigem Pass in diese Richtung“

Wild gestikulierte Torbsen in Richtung der Quarantänezone

„Die Kranken zum Lazarett. Wer sich nicht ausweisen kann und alle Droiden die größer als ein Mausdroide sind werden zurückgeschickt! Weiterhin werden Sie Stufe drei Kontrollen vornehmen. Sie durchsuchen Taschen UND tasten Körper ab. Schuss- und Vibrowaffen sind verboten. Klar soweit?“

Kurz sah er Arlen, Duval und Klaysta der Reihe nach an und wies schließlich den Private an, dass er mit sofortiger Wirkung dem Sith und dem Geheimdienstler unterstellt war und ja tun sollte was die beiden von ihm verlangten. Rasch schaute Arlen von Klaysta zu Torbsen, blieb jedoch still. Irgendwie war ihm mulmig bei dem Gedanken zumute, jemanden unterstellt zu bekommen, für dessen Wohlergehen er mit seinen Befehlen zu sorgen hatte. Auch fand er die Anweisungen etwas knapp bemessen. Hoffentlich würde der Ansturm auf Anhieb nicht zu überwältigend sein.

Schließlich wandten sie sich zum gehen und
Arlen bekam die Möglichkeit auf die von Private Klaysta gestellten Fragen einzugehen. Zu allererst hatte der Soldat wissen wollen welcher Spezies er angehörte. Kurz zögerte er. Auch wenn ihm bisher mit verhältnismäßig wenig Ressentiments begegnet worden war, so war die Tatsache dass er ein Sith, der Spezies aus der die Gegenspieler der Jedi entstanden waren, war. Kurz warf er einen leicht besorgten Blick zu Duval und antwortete schließlich:


„Meine Spezies nennt man Sith. Nicht zu verwechseln mit dem Orden. Ich bin nicht mal im Imperium aufgewachsen, sondern auf einem neutralen Planeten namens Aleen. Okay…auch wenn besagter Planet jetzt nicht mehr ganz so neutral ist…“

Arlen unterbrach sich, als er feststellte, dass er schon wieder in alte Muster zurückfiel. Warum tischte er diesem völlig Fremden schon wieder quasi ungefragt seine halbe Lebensgeschichte auf?! Vermutlich interessierte es ihn noch nicht einmal und er hatte nur aus Höflichkeit gefragt oder so ähnlich. Daher war er doch recht froh, als der andere nun auch begann von sich zu erzählen. Feyleks – so hieß er mit Vornamen – war offenbar seit einem Jahr Soldat der Armee in der Abteilung Schwere Infanterie. Arlen musste grinsen, als er mit einem leicht ironischen Unterton darum bat, dass nicht zu hart mit ihm Umgesprungen wurde.

„Keine Angst. Ich bin nicht viel länger ein Jedi, also…lassen wir unser Verhältnis doch auf Gegenseitigkeit beruhen. Was meinen Sie?“

Dann waren sie auch schon an den Schleusen angekommen. Jeder von ihnen nahm sich eine der vier Schleusen vor und begann damit das Absperrband abzunehmen, mit dem Zivilisten bisher daran gehindert worden waren unkontrolliert weiterzukommen. Schließlich war zumindest Arlen soweit und öffnete das kleine Tor in seiner Schleuse. Er stellte sich an den Eingang und sah auf um zu sehen, wer der erste Zivilist sein würde.

Natürlich, wie hätte es auch anders sein können, war es ein Droide, welcher zielstrebig zu ihnen trat, bevor die Schlange sich überhaupt hatte aufteilen können.
Arlen hatte keine Ahnung welches Modell er darstellt, meinte sich jedoch daran zu erinnern, dass in einem Holo ein ähnlich aussehender Droide ‚Attentäterdroide‘ genannt worden war. Unwillkürlich wanderte seine Hand zu dem Lichtschwer an seinem Gürtel, doch dann beherrschte er sich. Man musste ihn immerhin ersteinmal höflich darauf hinweisen, dass Droiden nicht durchgelassen wurden. Grade öffnete er den Mund, um genau das auszusprechen, da kam ihm die Maschine zuvor.

Mit sanfter mechanischer Stimme verkündete er, dass er ebenfalls vom Geheimdienst sei und zur Unterstützung von Agent
Duval eingeteilt worden war. Augenblicklich blieben Arlen die Worte in der Kehle stecken. Damit hatte er nicht gerechnet. Fragend blickte er sich zu dem blonden Menschen um, gespannt seine Reaktion erwartend.


[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Ebene 652-F / Lazarett / An der Schleuse ] Arlen, Arkadi, Feyleks, CS-410, sowie viele Soldaten und Zivilisten
 
[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen |Ebene 652-F | Lazarett, vor den Toren | Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Feyleks, Lieutenant Torbsen, viele Soldaten und Zivilisten

Die Aufgabe der kleinen Gruppe war klar. Es galt, die Schleuse zu besetzen und gemäß der Anweisungen von Lieutenant Torbsen die Zivilisten sowohl in Hinsicht auf ihre Gesundheit als auch auf mögliche Waffen oder andere verbotenen Gegenstände zu überprüfen und entsprechend entweder der Quarantänezone oder dem Lazarett zuzuteilen. Eine Aufgabe, die simpel genug klang, angesichts der schieren Anzahl der Lebewesen und der Gefährlichkeit des Virus aber alles andere als einfach war. Man musste eine Panik oder eine Ausbreitung der Seuche um jeden Preis vermeiden.

„Verstanden, Sir.“

Bestätigte Arkadi knapp und entging so auch einer Zurechtweisung, wie sie Private Klaysta erlebt hatte. Eine durchaus berechtigte Standpauke, wie der ehemalige Sergeant fand. Disziplin, Präzision und Respekt gegenüber Vorgesetzten waren die Grundpfeiler des Erfolgs und die Situation war viel zu ernst, als das man sie auf die leichte Schulter nehmen konnte. Jeder musste hochkonzentriert und entschlossen sein Bestes geben, wenn man die Leben vieler Zivilisten retten wollte.

Der Lieutenant unterstellte Private Klaysta dem Kommando des Agenten und des Jedi, was Arkadi mit einem knappen Nicken in Richtung des Soldaten bestätigte. Der blonde Mensch wollte eigentlich keine Zeit mit Smalltalk vergeuden, aber der Private hatte sich nach der Spezies von Arlen erkundigt und dieser schien sich offenbar verpflichtet zu fühlen, darauf zu antworten, auch wenn ihm unangenehm zu sein schien. Wieso? Fürchtete er Diskriminierung aufgrund seiner Herkunft?

Als der Jedi-Ritter mit der roten Haut schließlich antwortete, wurde Arkadi rasch klar, woher sein Zögern kam. Arlen gehörte der Sith-Spezies an, nicht zu verwechseln mit dem Orden dunkler Machtnutzer. Allerdings stammte der Jedi nicht aus dem Imperium, sondern war auf einer neutralen Welt aufgewachsen. Es konnte dennoch kein Zufall sein, dass seine Spezies den Namen mit dem Sith-Orden teilte. Arkadi nahm sich vor, Nachforschungen anzustellen und den Jedi im Auge zu behalten, doch im Moment sah er keinen Grund für eine erhöhte Bedrohungslage.


„Wir sollten uns zur Schleuse begeben.“

Mischte sich Arkadi ruhig, aber mit unüberhörbarem Nachdruck in das Gespräch ein, und nickte dem Jedi-Ritter bestätigend zu, um zu verdeutlichen, dass er aufgrund seiner Spezies nichts zu befürchten hatte. Gemeinsam begaben sie sich zu den Schleusen, entfernten die Absperrung und machten sich bereit, die Zivilisten zu überprüfen.

Doch noch bevor es dazu kommen konnte, näherte sich ihnen zielstrebig ein Droide, dessen Modell Arkadi als das eines Attentäterdroiden erkannte. Sofort schrillten bei dem Agenten die Alarmsirenen und er griff unauffällig nach seiner verborgenen Blasterpistole, zog sie aber noch nicht. Wachsam beobachteten seine blauen Augen jede Bewegung der Maschine, die schließlich innehielt, ein organisches Räuspern imitierte und sich höflich als CS-410 vorstellte, Droide im Dienst des NRGD und angeblich zur Unterstützung Arkadis hier.

Der Agent spürte, wie die Blicke der anderen fragend auf ihm lagen. Er nickte dem Droiden knapp zu, holte einen kleinen Handscanner aus seiner Tasche und fuhr damit vorsichtig über einen verborgenen Code am Gehäuse der Maschine, um dessen Identität zu prüfen, dann gab er den Code in sein Datenpad ein und glich ihn mit der Datenbank des NRGD ab. Nach einigen Sekunden bestätigte diese die Identität des Droiden und seine Mission und Arkadi entspannte sich etwas.


„Ich bestätige Ihre Identität und Mission gemäß Protokoll Bravo-16. Sie sind autorisiert, mich bei hier zu unterstützen. Freut mich, CS-410. Sie können bei der Bewachung dieser Schleusen und der Überprüfung der Zivilisten behilflich sein.“

Der Agent war ruhig und sachlich, aber nicht unfreundlich, doch sein kurzes, schmales Lächeln war mehr der Höflichkeit und Gewohnheit geschuldet als echter Emotion. Wann hatte er zum letzten Mal wirklich gelacht? Rasch schüttelte Arkadi den Gedanken ab.

[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Ebene 652-F | Lazarett, an der Schleuse | Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Feyleks, CS-410, viele Soldaten und Zivilisten
 
Jedi Tempel ~ Bibliothek ~ mit Sianne Leari

"Ich hätte eigentlich gleich darauf kommen müssen, dass du die Tochter von Dione bist."

umging Sianne die Frage für den Moment. Dabei war die Antwort eigentlich klar. Mit einem Nicken - denn aufgrund des fehlenden rechten Armes war ein Fingerzeig in die entsprechende Richtung nicht möglich gewesen - deutete die Wächterin Nei ihr zu folgen. Sie nahmen auf zwei sich an einem kleinen runden Tisch gegenüberstehenden Sesseln, mit einem roten samtigen Bezug, platz.

"Sie hatte sich ebenfalls für die Mistryl interessiert. Dione war engstirnig und ungeduldig und häufig unbelehrbar."

"Woher kanntet ihr meine Mutter?"

fragte Nei erwartungsvoll nach. Sie lehnte sich auf Ihrem Sessel nach vorne und stützte dabei ihre Arme auf den Knien.

"Wir waren beide Schülerinnen von Meisterin Prida Elsyrion."

Sianne schaute sie an, als erwartete sie, dass dieser Name der Ruusanerin bekannt vorkam.

"Meine Mutter hat mir nicht viel über ihre Vergangenheit erzählt."

Gab Nei zu. Sianne musterte sie.

"Ich sehe viel von Dione in dir, Nei Sunrider."

begann sie leise zu erklären. Ein wenig schien das Gemüt der Devaronianerin auf zu klaren, obwohl Nei glaubte eine gewisse, zuvor nicht da gewesene Anspannung in den Gesichtszügen der Frau ablesen zu können.

"Aber du bist anders. Du hörst zu, wenn dir jemand versucht etwas mitzuteilen. Ich verstehe, warum Sarid dich als ihre Padawan angenommen hatte."

Nei war längst nicht mehr überrascht darüber, dass Sianne gut informiert war und kommentierte diese Anmerkung deshalb auch nur mit einem dezenten Lächeln. Recht hatte die Wächterin jedoch. Je mehr Zeit im Dienst der Jedi verging, umso mehr stellte sie fest, wie ausgesprochen gut Sarid sie auf das Leben als Ritter vorbereitet hatte. Nei konnte nur hoffen, dass ihr das gleiche auch mit Mas' Ausbildung gelang.

"Warum ist meine Mutter nicht bei den Jedi geblieben?"

fragte Nei dann doch nach. Siannes Gesichtsausdruck nahm traurige Züge an, auch wenn dieser Hauch einer Emotion beinahe unmöglich abzulesen war.

"Dione hatte den Jedi noch vor dem Ende ihrer Ausbildung den Rücken gekehrt. Du musst verstehen, dass Meisterin Elsyrion uns nicht im Tempel hier auf Coruscant unterwiesen hat. Wir waren ständig auf Reisen, von den Kernwelten bis in den äußeren Rand der bekannten Galaxie, aber immer dicht an der Grenze zum Imperium. Dione war mit dem vorsichtigem Verhalten der Jedi sehr unzufrieden. Imperium und Republik befanden sich damals im offenen Krieg gegen einander. Meisterin Elsyrion sah immer das große Ganze und appellierte für Diones Geschmack zu häufig an ihre Geduld."

Die Erläuterung von Sianne überraschte Nei. Sie hatte ja bereits vermutet, dass Dione bei den Jedi trainiert hatte und wusste, dass sie nicht besonders überzeugt von den Motiven des Ordens war. Aber als ungeduldig, hatte sie Dione nie eingeschätzt. Zumindest nicht vor den letzten Ereignissen im Tal der Jedi.

"Warum habt ihr nicht im Tempel trainiert und warum war Mama so... undzufrieden?"

"Ich hätte erwartet, dass Dione offener mit ihrer Tochter über ihre Vergangenheit spricht."

sagte Sianne verwundert.

"Wahrscheinlich wollte sie dich schützen oder glaubte zumindest, dass sie dich damit schützt. Ich habe von deiner besonderen Verbindung zur Macht gehört, Nei. Ich kann mir vorstellen, dass Dione gehofft hatte, dich nicht zu den Jedi schicken zu müssen."

Das war nicht die Antwort, auf die Nei wartete. Sie fragte sich aber dennoch, ob Sianne damit nicht recht hatte. Nei hatte sich bisher noch nie über die Motive und Gefühle ihrer Mutter diesbezüglich gesorgt, zumindest bis jetzt nicht. Seit ihrer Mission ins Tal der Jedi, hatte die Ruusanerin jedoch zusehends an Perspektive gewonnen und Sianne war offensichtlich der Schlüssel zu vielen Fragen, die sich Nei nun stellte.

"Bitte Sianne! Ich muss es wissen."

Sianne musterte Nei erneut, hinterfragte mit ihren Augen die Gefühle und Gedanken der Jedi und gab schließlich mit einem tiefen Seufzer nach.

"Meisterin Elsyrion war eine Jedi, die wir heute als Schatten bezeichnen. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Sith zu jagen, die es wagten in das Territorium der Neuen Republik einzudringen. Als Schüler, die sich als besonders vielversprechend in den Kampfkünsten bewiesen und eine starke Verbindung zur hellen Seite der Macht besaßen, wurden Dione und ich ausgewählt, unsere Meisterin als ihre Padawan-Schüler zu begleiten, um eines Tages den selben Pfad einzuschlagen. Als wir eines Tages auf Assassinen der Mistryl Schattengarde trafen, die uns auf der Jagd nach einem Sith zuvor gekommen waren, war Dione außer sich. Sie hatte mit dem vorsichtigen Vorgehen unserer Meisterin von Anfang an Schwierigkeiten gehabt und nie verstanden, warum es besser wahr Zurückhaltung zu üben, als einen kopflosen Angriff zu wagen. Einige Tage später war Dione verschwunden. Meine Meisterin und ich erfuhren später, dass Dione den Mistryl gefolgt war. Wir haben schnell jede Spur verloren."

Nei senkte den Kopf. In so wenigen Sätzen, hatte Sianne ihr mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter offenbart, als Dione selbst es je getan hatte. Und das war ja nur die Kurzfassung. Nei blickte in ein ernstes Gesicht, als sie den Kopf wieder hob.

"Aber das war nicht das letzte Mal, dass ich deiner Mutter begegnet bin. Jahre später war ich als Ritterin noch immer mit Meisterin Elsyrion unterwegs. Unser Weg führte uns nach Bilbringi, ich wurde von meiner Meisterin getrennt. Prida Elsyrion war tot, als ich sie wieder fand, ermordet, durch ein Lichtschwert. Und neben ihr stand deine Mutter, Dione Sunrider, mit aktiviertem Lichtschwert in der Hand. Ich werde den türkisen Ton dieser Klinge nie vergessen. Ich hatte nicht gedacht, dass sie die Mörderin unserer Meisterin war, doch als sie versuchte zu flüchten blieb mir nichts übrig, als sie zu verfolgen."

Sianne erhob sich aus ihrem Sessel und ging ein paar Schritte, bevor sie fortfuhr. Die Erinnerung an diese Mission, schien selbst die kühle Devaronianerin nicht kalt zu lassen.

"Vier Tage bin ich Dione gefolgt, bis ich sie schließlich in einer still gelegten Werft auf einem der Asteroiden des Systems, in die Enge getrieben hatte. Ihr blieb nichts übrig, als sich mir zu stellen. Ich hatte damit gerechnet, mit ihr kämpfen zu müssen. Du musst verstehen, ihre Flucht hat mich davon ausgehen lassen, dass deine Mutter entgegen meines Bauchgefühls unsere Meisterin getötet haben musste. Warum sonst war sie geflüchtet? Es kam wie erwartet zum Kampf, aber Dione hatte mir eine Falle gestellt und..."

Die noch verbliebene Hand der Wächterin fasste ihre rechte Schulter. Also war Mama dafür verantwortlich. Nei fühlte sich schuldig, auch wenn sie wusste, dass sie von allen, am wenigsten für den Verlust des rechten Armes von Sianne konnte.

"Dione entkam erneut, weil ich gezögert hatte. Ich habe gespürt, dass Dione schwanger war. Schwanger mit dir, wie ich jetzt weiß."

Sianne blickte über ihre rechte Schulter hinweg, hinter sich zu Nei. Nei sprang auf. Wurde sie jetzt doch verantwortlich gemacht? Sie wollte etwas sagen, doch ihr fehlten die Worte.

"Ein paar Wochen später erreichte mich eine Nachricht von Dione. Ich war es nicht, aber es tut mir Leid. Ich gehe zurück. Du wirst mich nie wieder sehen. Möge die Macht dir beistehen. Und so war es. Ich habe nie wieder etwas von ihr gesehen oder gehört."

Die Wächterin wandte sich um. Nei rang nach Worten, doch es dauerte eine Weile, in der sie lediglich da stand, um das Gesagte zu verarbeiten und den traurigen Blick von Sianne mit leeren Augen erwiderte.

"Was glaubst du? Hat Mama eure Meisterin umgebracht?"

"Ich habe Dione verflucht, eine Verräterin geschimpft. Ich wollte ihr folgen und sie eigenhändig erwürgen. Auch wenn ich ihr nie verzeihen konnte... Inzwischen glaube ich nicht, dass sie es war. Was auch immer vor meiner Ankunft passierte , ich glaube sie hatte Angst um dich, Nei, und reagierte deshalb so... unvernünftig."

Nei senkte den Kopf.

"Ich weiß, es hilft nicht viel, ich bin nicht meine Mutter, aber es tut mir Leid, was zwischen euch passiert ist."

"Mir auch."

antwortete Sianne, weniger gleichgültig, als die Ruusanerin erwartet hätte.

"Ich habe immer geglaubt, mit zurück meine sie Emberlene und die Mistryl. In meiner jugendlichen Dummheit hatte ich bei der erst besten Gelegenheit den Planeten aus unserer Datenbank gelöscht. Jetzt weiß ich, dass sie ihre Heimat Ruusan meinte. Es ist kaum zu glauben, aber bis heute, ist es niemandem aufgefallen."

Sianne stieß ein kurzes, selbstironisches Lachen aus.

"Nei, ich rate dir zwei Dinge. Halte dich von den Mistryl fern und was auch immer deine Mutter für dich war, behalte sie als so in Erinnerung. Wer auch immer sie vor ihrer Rückkehr nach Ruusan war, diese Person starb an jenem Tag im Bilbringi-System."

Nei atemete tief durch und nickte der Wächterin zu.

"Danke, Sianne."

hauchte sie und reichte Sianne das Datapad mit den Informationen zu den Mistryl. Dann wandte sie sich ab und machte sich auf, die Bibliothek zu verlassen.

"Nei warte!"

rief Sianne ihr nach. Die Ruusanerin hielt inne und die Wächterin schloss schnellen, aber eleganten Schrittes auf.

"Dione ließ damals notgedrungen einige persönliche Gegenstände zurück. Ich habe sie mir nie im Detail angeschaut, aber sie befinden sich noch in meinem Besitz. Sobald ich sie finde, werde ich sie dir zukommen lassen."

Sianne legte Nei ihre Hand auf die Schulter.

"Ich hätte bereits früher darüber mit jemandem reden sollen. Es tut mir Leid, wenn du auf diese Weise Dinge über deine Mutter erfahren musstest, die... naja. Aber wenn ich dir in Zukunft irgendwie behilflich sein kann, lass es mich wissen. Aus meiner Sicht, bist du eine bessere Frau als Dione und wenn ich dazu beitragen kann, dass es so bleibt..."

Irgendwie klang das alles falsch. Die Devaronianerin schien solche Gespräche nicht oft zu führen, aber Nei verstand.

"Danke Sianne."

"Möge die Macht dir beistehen, Nei Sunrider."

Und mit diesen Worten, verließ Nei die Bibliothek.


Auf ihrem Weg in den Trainingsraum dachte Nei viel über die Erzählungen nach. Auch wenn Sianne nur ihre eigene Perspektive hatte wiedergeben können, so war Nei ihr dennoch dankbar. Sie würde sich nun ihr eigenes Bild machen müssen und vielleicht waren diese persönlichen Gegenstände in der Lage, Nei mehr Einblick zu gewähren.

Im Trainingsraum angekommen, stellte Nei fest, dass Mas scheinbar noch nicht eingetroffen war. Das verwunderte sie zwar, aber es gab keinen Grund ihren Padawan zur Eile zu treiben. Ihre Reise war lang gewesen und vielleicht brauchte er etwas Ruhe. Während sie auf ihn wartete, aktivierte Nei ihr Doppellichtschwert, die türkis farbenen Klingen, die Sianne niemals hatte vergessen können. Nei hatte beschlossen ihr eigenes Training nicht ins Hintertreffen geraten zu lassen.

Jedi Tempel ~ Trainingsraum
 
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Coruscant, in der Nähe des Raumhafens: Radan, Rick und Ribanna


Ribanna keuchte und erholte sich langsam von dem Schrecken. Immer wieder sah sie sich um, nicht das ihnen Einer gefolgt war. In solch`schweren Zeiten sollten die Leute lieber einander helfen, aber nein, sie holte den Abschaum aus seinen Löchern und vermeintlich Schwächere wurden überfallen. Grausame unbarmherzige Welt!

Rick wollte nun endlich wissen, was los war. Ribanna warf einen Blick auf Radan und erkannte sofort, dass es ihm zu schwer fiel, darüber zu sprechen. Verständlich! Schließlich ging es um seine geliebte junge Frau und sein ungeborenes Kind. Seine junge gegründete Familie stand auf dem Spiel. Er musste sich schrecklich fühlen. Betroffen sah Ribanna ihn an und wandte sich Rick zu. Es hatte also nicht in der Com-Nachricht, durch die Radan den jungen Padawan gerufen hatte, gestanden. Und, wenn es eine Sprachnachricht gewesen sein sollte, hatte er nichts davon erwähnt. Rick war immer noch total unwissend. Ribanna musste ihm unbedingt das Wichtigste sagen, damit er Bescheid wusste. Es war nicht einfach:


Rick..., Alisah ist an dem aggressiven Virus erkrankt. Es geht ihr nicht gut. Sie leidet unter hohem Fieber und verlor laufend das Bewusstsein. Wir brauchen unbedingt ein helfendes Medikament. Nicht nur ihr Leben ist in Gefahr, sondern auch das vom Baby! Wir wollen deshalb in das spezialisierte Krankenhaus, welches sich aber leider in den unteren Ebenen befindet. Die geläufigen Medikamente helfen nicht gegen das Virus. Vor allem darf es auch nicht toxisch auf das ungeborene Kind wirken! Wir brauchen fachmännischen Rat. Dort wurden die besten Spezialisten auf diesem Gebiet zusammen gezogen.”

Ribanna hielt inne. Hinten, um die Häuserecke, kam eine Horde Typen um die Ecke, von denen sie glaubte, zwei von vorhin wieder zu erkennen.

"Kommt schnell!"

Ribanna fing wieder an zu laufen, so schnell sie konnte, denn der Rucksack war schwer! Sie hatten schließlich alle Konserven und einen kleinen Wasservorrat dabei. Auch sie liefen nun um eine Ecke und Ribanna versuchte geistesgegenwärtig in die Häuser zu gelangen. Eine Tür öffnete sich und sie schlüpfte rasch hinein und zog erst Rick an seinem Ärmel, dann Radan am Rucksack hinein und schloss schnell die Tür hinter ihnen. So standen sie in einem Hausflur, die Ebene war ihr nicht bekannt, und das kriminelle Volk rannte an ihnen vorbei. Puh!

Radan, der seine Jedi-Fühler ausstreckte, ob die Luft rein war, gab dann das Zeichen zum Aufbruch. Ein Stückchen die Straße hinunter kam eine Station der Schwebebahn. Sie eilten hinein, immer wieder sich umschauend, ob ihnen ihre Verfolger erneut irgendwo auflauerten. Ribanna wusste, dass sie in den Sektor F mussten. Schnell bestiegen sie eine der Bahnen. Ribanna zog ihren Mundschutz hoch und deutete Rick und Radan an, ihr dies gleich zu tun, da es besser wäre, sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu schützen. Auch zwang sich Ribanna umständlich in ihre Handschuhe, ehe sie einen der Haltegriffe benutzte, um sich fest zu halten. Diese waren nämlich riesige Keimschleudern! Das Dumme war nur, dass die Bahn sofort los fuhr, ehe Ribanna in dem Handschuh steckte, so dass sie erstmal hin und her ruderte, um nicht umzukippen. Die Sitzplätze waren alle belegt! Ribanna schaute fast ängstlich in die Gesichter der Fahrgäste. Hoffentlich war keiner krank?! An einem ziemlich blassen älteren Herrn blieb Ribannaˋs Blick länger hängen, nur weil er dadurch kränklich wirkte, obwohl er wahrscheinlich nur müde war. Eine junge Twi´lek begann fürchterlich zu husten. Nicht nur Ribanna schaute diese Frau verängstigt an.

Durch die Waggons kamen laut dröhnende Jugendliche, die so wirkten, als wären sie auf Ärger aus. Ribanna sah besorgt ihre zwei Begleiter an. Der Eine begann nun, einen anderen jungen Mann zu provozieren. Die Anderen der Gruppe lachten. Ribanna hasste solche Momente und hoffte, dass sie bald an der Umsteigestation ankommen würden. Doch der wahre "Ärger" bahnte sich gerade seinen Weg hinter den Jugendlichen von Waggon zu Waggon zu ihnen durch. Es war die Gruppe, die ihnen die Rucksäcke abnehmen wollte! Es schien ihnen nur um ihren Stolz zu gehen, dass sie von ihnen nicht ab ließen. Um die Rucksäcke ging es wohl kaum noch! Ribanna konnte sie durch die Schiebetürenglasscheiben sehen. Ihre Anspannung und Sorge wuchs. Ihr Puls begann vor Aufregung zu rasen.


"Da sind sie wieder!"

Sie konnten keinen Ärger gebrauchen und gingen ihnen einfach aus dem Weg, indem sie den Rückzug antraten und schnell zur anderen Seite weg verschwanden und sich nun auch den Weg durch die Leute hindurch durch die Waggons bahnten. Dies war einfach das Klügste. Die jetzt randalierenden und weiter pöbelnden Jugendlichen kamen ihnen dabei unbeabsichtigt zu Hilfe, da sie die Sicht versperrten. Im letzten Waggon der Schwebebahn angekommen, kamen sie auch schon an einem der großen Umsteigeknotenpunkte an. Die Drei verließen zügig die Bahn. Erleichterung machte sich in Ribanna breit. Sie stürzten zu den Fahrstühlen, die die Ebenen verband. An die einhundert Leute bestiegen den, der nach unten fuhr. Zufrieden bemerkte die ehemalige Tempeltänzerin, nach einem Rundumblick, dass der Abschaum ihnen nicht in den Fahrstuhl gefolgt war. Sie warf ihren Begleitern ein wissendes Lächeln zu. Im Fahrstuhl stand man sehr beengt. Ribanna zückte dennoch schnell das Data-Pad, welches sie mitgenommen hatte und vergewisserte sich nochmal, wo genau das Lazaret lag. Sie fuhren hinunter in die Ebene 652. Die Fahrt hinunter war rasant und man spürte den Ebenenwechsel in den Ohren, die knackten und auch in der Magengegend. So was hatte es auf Chalacta nun wirklich nicht gegeben.

Als der Fahrstuhl sich in besagter Ebene öffnete, strömten etliche Passagiere hinaus. Alle hatten das gleiche Ziel. Vor dem Krankenhaus gab es eine Schleuse. Unzählige Leute standen in den Schlangen.


"Stellt euch schon mal an, am besten in zwei verschiedenen Reihen! Mal sehen, welche Schlange schneller ist. Ich versuche mich mal weiter vorne um zu schauen und kundig zu machen."

Das Ribanna nun ein Padawan war, gab ihr genügend Selbstvertrauen, sich durch die Menge nach vorne zu schlängeln. Man konnte sagen, dass sie Fortschritte machte, auch wenn Vordrängeln nicht gerade eine Tugend war!

"Ich habe nur mal vorne eine Frage!",

versicherte sie immer zu erneut weniger erfreuten Wartenden.

Dann stand sie seitlich hinter einer Person, die gerade an der Reihe war. Ganz vorne an der Schleuse stand ein gut aussehender junger sportlich wirkender Mann (Arlen) mit dunklem Haar, der doch tatsächlich ein Lichtschwert trug. Ribanna war ziemlich erstaunt. Ein Jedi-Ritter hier?! Als die Person, die gerade an der Reihe war, von ihm eingewiesen worden war, nutzte Ribanna nun ihre Chance, um es salopp zu sagen, vor zu drängeln:


"Entschuldigen Sie, ich habe eine wichtige Nachricht und Frage! Das Virus ist im Jedi-Tempel ausgebrochen. Ich bin Padawan-Schülerin Ribanna Noida, Schülerin von Tara Li , Ärztin, die sich verzweifelt um eine erkrankte schwangere Jedi Alisah kümmert. Wir sind gerade von Lianna hier vor Stunden angekommen, und ich gehöre zu der Jedi-Gruppe unter Führung des Jedi-Rates Wes Janson, die gekommen sind, um den Tempel für die Jedi wieder benutzbar zu machen, d. h. wir haben ihn als Erste wieder nach dem Abzug der Imperialen betreten und wieder übernommen und dabei kam es zu Kontakt zu Leuten, die scheinbar aus den unteren Ebenen stammten und sich unbefugt im Tempel herum trieben und kriminelle Absichten hatten und es führte zu dieser Infektion. Der Tempel hat eine geplünderte Medi-Station. Ich bin geschickt worden, um ein geeignetes Medikament, besonders für Schwangere, schnellstens zu beschaffen. Der Ehemann der Erkrankten, Jedimeister Radan Tulon mit seinem Schüler Rick stehen dort hinten in der Schlange."

Hoffentlich würde man die Drei vorlassen!? Mit großen dunkelbraunen Augen sah, das sonst so scheue und schüchterne Mädchen, den jungen Mann, den Jedi-Ritter, fragend an.


Coruscant, Untere Ebenen, Ebene 652F, vor Schleuse: Padawan Ribanna direkt vor Wachposten(Jedi-Ritter Arlen), hinten in der Schlange Jedimeister Radan und Padawan Rick, weitere Posten an der Schleuse: Leutnant Arkadi Duval, CS-410, Feyleks, etliche Zivilisten-darunter Kranke und viele Soldaten
 
[Coruscant | Untere Ebenen | Lazarett | An der Schleuse] CS-410, Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Feyleks, Lieutenant Torbsen, viele Soldaten und Zivilisten

Mindestens drei paar Augen richteten sich wie auf Stichwort auf den - wie dieser ärgerlich feststellte - schon wieder leicht verschmutzten Droiden. Nun, um genau zu sein hatte er ja eine Art Stichwort gegeben. Dennoch wäre es wohl fast schon amüsant gewesen, wie plötzlich er die Aufmerksamkeit der kleinen Gruppe hatte, hätte man sich nicht in einer solchen Situation befunden.

Der erste, der eine Bewegung machte, nachdem er
CS-410 zu Genüge angestarrt hatte, war Lieutenant Duval, wenn auch nur, um einen kleinen Handscanner aus der Tasche zu holen. Mit diesem fuhr er über die Stelle des Droiden, an der sein geheimer Code eingespeichert war, zweifellos, um seine Identitär zu prüfen.

War der Lieutenant etwa nicht über das Erscheinen des Attentäterdroiden informiert worden? Ungläubigkeit stieg in
CS-410s elektronischem Gehirn auf. Die Unterstützung eines so wichtigen Kollegen hatte die Zentrale doch sicherlich nicht verschwiegen. Bestimmt ging Duval nur auf Nummer sicher, wie alle guten Agenten es taten. Ja, das musste es sein.

Die Augenblicke während der Überprüfung nutzte der Droide, um die anderen Anwesenden genauer zu mustern. Besonderes Interesse weckte der schlanke, dunkelhaarige Mann, den
CS-410 bis jetzt nur ungenau hatte erkennen können. Nun aber stand er ihm direkt gegenüber.

Das neugierige und leicht verunsichert scheinende Gesicht des Fremden fiel vor allem aus einem Grund aus dem Üblichen Muster der Menschen. So wurde trotz der Atemmaske deutlich, dass der Farbton der Haut deutlich rötlicher war, als es bei anderen Humanoiden der Fall war. Interessiert versuchte der Attentäterdroide, die Gestalt des Unbekannten zu scannen und mit Datenbankeinträgen abzugleichen, doch Schutzanzug und Maske waren unbeabsichtigt ein recht gutes Tarnmittel. Falls der Rothäutige unter der Atemmaske jedoch kleine Gesichtstentakel verbarg, könnte es sich hier um einen Vertreter der Sith handeln... Aber auf Coruscant, in republikanischem Gebiet? Eine so tief mit dem Imperium verwobene Rasse? Eher unwahrscheinlich. Dennoch würde er den Fremden im Auge behalten, wenn auch nur aus persönlichem Interesse.

Das dritte Gruppenmitglied ließ sich eindeutig und ohne Zweifel als Soldat identifizieren. Körperbau und -temperatur ließen auf einen Menschen schließen. Dennoch fiel
CS-410 auf, dass der Soldat lockerer stand als andere Streitkräfte, die er irgendwann einmal gesehen hatte. Selbst der NRGD-Agent Duval legte eine diszipliniertere Haltung an den Tag. Aber was scherte es ihn schon, wie irgendwelche Soldaten standen? In dieser Situation gab es wahrhaft wichtigere Probleme.

Der Lieutenant war mittlerweile mit dem Scannen fertig und bestätigte höflich seine Identität. Na bitte. Sogleich wurde ihm auch die Unterstützung an den Schleusen auferlegt. Eine wohl nicht allzu schwere, aber notwendige Aufgabe.


"Alles klar. Auf eine gute Zusammenarbeit und viel Glück", gab der Droide möglichst freundlich wider. Er wartete einen Moment darauf, ob jemand sich im Gegenzug vorstellen wollte und ging im Anschluss ebenfalls hinter der Schleuse in Position. Ihm entging nicht, wie der Rothäutige ihn noch immer anblickte, jedenfalls für einen Moment, sich dann aber auch auf den Ansturm von Lebensformen zu konzentrieren schien.

Also ging es nun los. Mit einer winkenden Geste und einem
"Los, los" rief CS-410 den ersten Zivilisten herbei. Es handelte sich um eine leicht gebückt gehende Twi'lek mittleren Alters. Während sie leicht verängstigt zu dem Roboter aufblickte, fragte der sich plötzlich, wie er die Frau eigentlich überprüfen sollte. Gut möglich, dass sie das Virus in sich trug, doch wie sollte er dies herausfinden? Sicherheitshalber scannte er die Twi'lek einfach, so gut es ging. Dabei stellte er fest, dass sie Körpertemperatur der Humanoiden weit über dem lag, was für ihre Spezies normal war. Auch hielt sie sich die Magengegend. Übelkeit? Auch wenn sie nicht an dem Virus erkrankt war, krank war sie ganz sicher. Schweigend winkte CS-410 sie durch die Schleuse ins Lager.

Gerade, als er den nächsten Zivilisten, einen stattlichen Rodianer, dessen Hustenkrämpfe man schon von Weitem hatte hören können, überprüfen wollte, fiel ihm eine braunhaarige Frau auf, vielmehr noch ein Mädchen, welches flink durch die Reihe der Wartenden huschte. Nun schritt sie an dem Rodianer vorbei und stellte sich vordrängelnderweise vor das Tor, welches der Dunkelhaarige bewachte, und fing an zu reden, etwas, das die wenigsten, die an diese Schleusen kamen, taten. Interessiert richtete der Attentäterdroide seine Audiosensoren in die Richtung der beiden Gesprächspartner.

Hätte de Droide Augenbrauen gehabt, hätten sie sich nun sicher gehoben. So berichtete das Mädchen, Padawan-Schülerin zu sein und dass im Jedi-Tempel das Virus ausgebrochen sei. Eine Menge Namen fielen, die
CS-410 nicht zuordnen konnte, dennoch wurde verständlich, was die Padawan wollte. Als sie weiter hinten wartende Personen erwähnte, sah der Attentäterdroide in die entsprechende Richtung, konnte in der Riesenmenge von Lebewesen aber niemanden ausmachen, der besonders auffiel oder wie ein Jedi aussah.

Die Jedi waren dem Droiden sowieso irgendwie suspekt. So nutzen sie die sogenannte "Macht", unter der er sich so gar nichts vorstellen konnte. Zwar war ihr Orden wie der NRGD Teil der Republik, doch was genau die Jedi taten, das wusste er nicht. Um so interessanter war es, nun aus heiterem Himmel die Padawan einer anderen Jedi vor den Toren des Lazaretts zu sehen.
Gespannt wartete
CS-410 auf eine Antwort des Rothäutigen.


[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Ebene 652-F | Lazarett, an der Schleuse | Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Feyleks, CS-410, viele Soldaten und Zivilisten

Ich habe die Sache mit dem Überprüfen der potentiell Kranken jetzt einfach mal so beschrieben, ich wusste nicht, ob es da normalerweise irgendwie Scanner o.ä. gibt ^^. Hoffe das passt so.

Ach ja, falls jemandem noch ein fetziger Spitzname für CS-410 einfällt, nur her damit :D. "Darkey" passt nun ja nicht mehr so recht :p
 
[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Haupthalle| Mas]


Mas war von seinem Neuen Navigationsgerät ziemlich fasziniert. Plötzlich ergab das Labyrinth aus Gängen einen gewissen Sinn. Zumindest solange er seine Karte zur Hilfe nahm. Er war nun etwas zielstrebiger unterwegs und hatte beschlossen, das es Zeit war - auch in Anbetracht, dass er den halben Tempel zu durchqueren hatte - sich zu den Trainingsräumen zu begeben. Er wollte seine Meisterin nun wirklich nicht warten lassen.

Unterwegs traf er immer wieder auf einzelne Personen, ein paar Jedi aber auch ein paar Arbeiter. Es war auch interessant für ihn zu sehen, dass es immer wieder Gänge und Bereiche gab, die entweder bereits wieder etwas hergerichtet worden waren oder schlicht dem Verfall und der blinden Zerstörungswut der Sith nicht so stark ausgeliefert waren. Es war durchaus nachvollziehbar, als Sith nach der Verwüstung eines halben Tempels dieser Größe einfach keine Lust mehr zu haben. Mas konnte das verstehen. Es war eine Eintönige Tätigkeit die einem nun wirklich nichts einbrachte. Vermutlich nicht einmal Lob oder Ruhm. Es war schließlich wirklich keine Kunst, mit einem Lichtschwert oder welcher Waffe auch immer auf Wände einzudreschen und alles an Stein und Baumaterial zu vernichten und kleinzuhauen.

Plötzlich hielt er nachdenklich inne. "Muskeln und Ausdauer würde das schon bringen", erklärte er nachdenklich, aber laut sich selbst.

Dann lief er aber auch schon wieder weiter und schob diese Gedankenspiele beiseite. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, so schnell wie möglich die Trainingsräume zu erreichen.

Doch das war leichter gesagt als getan. Die Trainingsräume lagen in den oberen Etagen und die meisten Turbolifte an denen er vorbei kam waren außer Betrieb oder völlig zerstört. Die erste Treppe die er fand hatte das gleiche Schicksal ereilt und man erkannte deutlich das man sie wohl gesprengt hatte. Bis auf einzelne Stufenabschnitte gab das Treppenhaus den Blick in den Himmel frei, wo wohl früher mal ein Glasdach gestanden haben musste.

Bei der nächsten hatte Mas mehr Glück. Sie war nur Teilweise beschädigt und schien einigermaßen begehbar. Er steckte seinen Kartenprojektor weg und machte sich doch auf etwas Vorsicht bedacht langsam an den Aufstieg, da sich die Stufen doch an manchen Stellen sehr auf Bruchstücke reduzierten und an anderen Stellen große Lücken waren.

Musste er auf den ersten Metern noch einen kleinen Parcours absolvieren, so wurden die Stufen nach oben hin etwas besser. Hier waren sie größtenteils intakt, allerdings von einer feuchten Moosschicht bedeckt, was Mas etwas wunderte. Er hatte nicht gewusst, dass es auf Coruscant regnen würde. Und vielleicht war das auch nicht der Grund für dieses, doch es machte es für ihn nicht weniger gefährlicher, das die Stufen jetzt rutschiger wurden. Außerdem machte es der grüne Teppich schwieriger, strukturelle Schäden und instabile Stellen zu entdecken.

Kaum als sich Mas darüber Gedanken machte und ein paar Stufen hinter sich gebracht hatte passierte auch das Unglück und ein Teil einer Stufe gab unter ihm nach und sein Fuß stürzte in die Leere. Gott sei Dank blieb der Rest der Treppenstufe da wo er hingehörte und Mas konnte seinen Fuß wieder aus dem Loch ziehen. Seine Kniehohen Lederstiefel hatten schlimmeres verhindert. Man erkannte zwar jetzt deutlich ein paar Schrammen und kleine Schnitte mehr war aber auch da nicht passiert. Sein Herz rauschte allerdings wie verrückt und sein Körper zitterte von dem plötzlichen Adrenalinausstoß.

Der Rest seiner Reise durch den Tempel verlief glücklicherweise ohne Zwischenfälle und Sackgassen und Mas konnte bald darauf sein Ziel erreichen.

Die Trainingsräume des Tempels sahen um trotz dass sie herunter gekommen waren, um einiges besser aus als die der Basis auf Lianna fand er. Und sie waren auch größer, zumindest wirkte es auf ihn so.

Das Nei bereits da war unschwer am Flimmern ihres Türkisfarbenen Doppellichtschwertes zu erkennen. Sie trainierte offenbar selbst gerade. in der Mitte des Raumes.

Langsam kam Mas auf sie zu, ohne etwas zu sagen. Stattdessen beobachtete er sie weiterhin, fasziniert, was Nei da mit ihrer Waffe anzufangen wusste. Das ging über das was sie ihm bis jetzt gezeigt hatte um ein vielfaches hinaus. Und auch über das was er gesehen hatte, als sie auf Ruusan gekämpft hatte.

Als sie ihn bemerkt hatte und ihr Training dann auch unterbrochen hatte verbeugte er sich.

"Entschuldigung das ich zu spät bin", erklärte er ihr. Warum er zu spät war ließ er dabei außen vor. Er wollte es nicht so klingen lassen, als würde er eine Ausrede suchen. Schließlich war es seine Idee gewesen, sich im Tempel alleine zu Recht finden zu wollen. Und er hatte ein kurzes aber spannendes Abenteuer erleben dürfen, aus dem er vielleicht mit etwas Glück heil heraus gekommen war.

Jetzt hieß es auf Anweisungen seiner Meisterin warten. Wobei er bereits gespannt war, was sie heute trainieren würden.


[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Trtainingsraum | Mas und Nei]
 
Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Mas

Es half, sich der Macht zu öffnen und sich von dem alles durch dringenden Energie-Fluss leiten zu lassen. Für einige Momente gab Nei die Kontrolle über ihren Körper völlig ab und ließ Sie sich von dem Willen der Macht führen. Dabei hielt die Jedi ihre Augen geschlossen, während sie in tänzelnden, wellenartigen Bewegungen die Klingen Ihres Doppellichtschwertes rotieren ließ, stoppte und die Richtung wechselte. Dabei nutzte sie den gesamten Platz der Trainingsfläche aus.
Für einen Moment hatte Nei sich gedanklich so weit von ihrem Körper und dem Hier und Jetzt entfernt, dass sie fast nicht bemerkt hatte, dass Mas inzwischen ebenfalls eingetroffen war. Vorsichtig, um sich der Macht nicht zu schnell wieder zu verschließen, beendete sie ihren Tanz. Erst als ihre Machtverbindung wieder gänzlich unterbrochen war, ging sie auf Ihren Padawan zu.


"Nein, es tut mir Leid, dass wir zuletzt so wenig Zeit hatten deine Ausbildung zu vervollkommnen."

entgegnete Nei der Entschuldigung des Corellianers.

"Mir ist deine inzwischen starke Verbindung mit der Macht jedoch nicht entgangen. Du hast viel gelernt und durch viel Eigeninitiative gezeigt, dass du deine Umgebung durch die Augen eines Jedi sehen kannst. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir deine aktiven Fertigkeiten mit der Macht verfeinern."

Mit einem Nicken und einem Lächeln auf den Lippen, machte Nei dem Padawan Mut und deutete ihm, ihr zu folgen. In der Mitte des Trainingsraumes angekommen, zog Nei ein blau-weiß-rot gemustertes Tuch aus einer der Taschen ihrer schwarzen Lederjacke und verband Mas damit die Augen.

"Ich weiß, dass du inzwischen gut darin bist deine Umgebung durch die Macht wahrzunehmen. Jetzt möchte ich, dass du diese Art der Wahrnehmung aktiver nutzt. Dazu wirst du versuchen, die Lichtblitze dieser kleinen Drone hier mit deinem Lichtschwert abzuwehren."

Auch wenn Mas wahrscheinlich nicht mehr hatte sehen können, wie Nei die kleine Drone mithilfe der Macht aus der Ferne zu sich levitiert hatte, so war sie sich jedoch sicher, dass er nun durch die Macht wahrnehmen konnte, wie sie diesen kleinen kugelförmigen Roboter in ihrer Hand haltend aktivierte.

"Wir starten auf einem mittleren Level. Orientiere dich an unseren Shii-Cho Übungen. Versuche dabei nicht nachzudenken und reagiere einfach."

Nei gab der Drone einen kleinen Schubs und sofort hob der grau metallene Ball aus ihrer Handfläche ab und brachte sich vor Mas, in Kopfhöhe schwebend in Position.

"Und keine Sorge, die Lichtblitze zwicken nur ein bisschen."

Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Mas
 
Coruscant, Jedi-Tempel - Medistation - mit Tara, und Wes

Sie fühlte sich wirklich besser nachdem Wes ihr gesagt hatte das etwas sie stärken würde. Auch ihre Wahrnehmung schien ihr klarer als noch vor Kurzem. Was hatte Wes getan? Aber vielleicht ging es ja ganz allgemein aufwärts. Gab es nicht sowas wie eine drei Tage Grippe? Das musste es sein! Aber... wo war Radan? ...wo Rick und Ribanna?
Wieso waren sie fort und warum tuschelten Wes und Tara dort drüben, sahen auf ein Datapad und blickten verstohlen zu ihr herüber? Was war los? Wieso...
Angestrengt versuchte Alisah zu horchen was dort drüben gesprochen wurde doch die Beiden hatte ihre Stimmen gedämpft und wandten sich von ihr ab so das nur unverständliche und irritierende Wortfetzen bis an Alisah's Ohr drangen!

Schlechte Neuigkeiten…bereits in den Datenbanken verzeichnet... Unterstützung angefordert...
Das Kind hätte eventuell Überlebenschancen...
Das Kind! Erschreckt stützte sich Alisah auf ihre Ellenbogen und öffnete ihren Mund um zu fragen, doch er war schneller, sprach und sagte etwas, das Alisah endgültig in Verwirrung stürzte.
Eine Frage, die sie ehrlich beantworten sollte? Welche Frage?
WAS?
Ob sie das Bedürfnis verspürte jemandem den Kopf abzubeißen oder ihn mit seinen eigenen Beinen zu Tode zu prügeln.
Was war das denn für eine Frage? Just in diesem Moment spiegelte wohl ihr verdutzter Gesichtsausdruck ihr Unverständnis über diese Frage. Wieso sollte sie? Wieso sollte ein Jedi sie so was fragen! Wieso?
Wollte er das etwa?
Alisah zog ihre Augenbrauen zusammen und musterte Wes direkt vor ihr und Tara ein paar Schritte entfernt. Jedi fragten doch so etwas nicht.
Langsam, fast in Zeitlupe, schüttelte sie ihren Kopf zur Verneinung. Doch so langsam dieses Kopfschütteln war so schnell rasten ihre fiebrigen Gedanken in Alisahs Kopf. Kein Jedi schlug so etwas vor, aber warum Wes, er war ein Jedi-Rat. Er würde das also noch viel weniger, was wenn...
Wenn ihre erste Vermutung richtig war! Wenn es Abgesandte Allegious waren die ihr irgendwie etwas verabreicht hatten, das das Fieber produzierte damit sie sich schlechter gegen sie wehren konnte und auch ihre Gedankenmanipulation nicht bemerkte oder ganz abblockte. Vielleicht war Radan vorhin nur eine Illusion gewesen. Vielleicht waren das Häscher, die sie und ihr Kind nach Bastion zurück schleiften. Vielleicht war sie bereits in einem Schiff und das hier die Mediabteilung .
Zumindest schien es Alisah logischer als ein Jedi-Rat der ihr riet anderen Köpfe ab zu beißen oder sie mit ihren eigenen Gliedmaßen zu verprügeln. Das sagte kein Jedi. Das ähnelte zu sehr an Allegious kranker Vorstellung von einer Lektion über Brutalität!
Sie verschleppten sie!
Sie wollten ihr Kind rauben um es Allegious zu bringen.
Nein!
Sie musste handeln! Vielleicht konnte sie noch fliehen.
Langsam schob sie sich auf die Wes abgewandte Seite ihres Bettes. Ihr Körper brannte. Ihre Muskeln fühlten sich an wie Wackelpudding. Aber sie musste fliehen! Sie musste hier raus. Jedes bisschen an Kraftreserven musste sie mobil machen.
An der Kante des Bettes angekommen lies sie sich einfach darüber rollen und fing sie, halb torkelnd, an einem nahen Schränkchen und zog sich hoch.


IHR...
Ihr seid keine Jedi!
NEIN!
Wes würde das nicht fragen !
Und wo ist Radan? Was habt ihr mit ihm gemacht!
Ihr seid Sith! Ihr wollt mich zurückschleifen!
Was hat er euch versprochen!
Er kriegt weder mich noch mein Kind!


Suchend streifte ihr Blick den Raum während sie angeblichWes und angeblichTara beobachtete und vorsichtig einen Schritt nach dem Anderen nach hinten machte. Die Illusion bröckelte wohl denn die Gesichter schienen zu schmelzen und verwandelten sich alle samt in die grinsende Fratze Allegious. War er gar selbst hier? Oder Klone von ihm! Ja, sicher Klone! Er würde nicht selbst...! Oder? Hoffentlich!
Alisah war wacklig auf den Füßen. Ihr ganzer Körper zitterte und es war heiß als wäre sie mitten in einem Hochofen. Aber all das durfte sie nicht aufhalten!
Da! Auf einem kleinen Beistellwagen lag ein silbernes Tablett mit medizinischen Instrumenten. Sie hatten es sicher bereit gelegt um sie auf zu schneiden wenn sie sich gar nicht mehr wehren konnte. Jetzt würde sie die Beiden aufschneiden.
Hastig griff sie nach dem größten Skalpell, wischte mit ihren fahrigen Bewegungen den Rest der Instrumente scheppernd auf den Boden und hielt ihre gefundene Waffe wie ein Schwert vor sich.


Ich mach euch fertig!
Ich mach Womprattenfutter aus euch und wenn sie euch verdaut haben bekommt Allegious das Paket Scheiße zurück dass er mir geschickt hat.


Krächzte Alisah während sie auf schwankenden Beinen und unkoordinierter als sie es selbst bemerkte, auf die Beiden los taumelte!
Zuerst auf den möchtegernWes. Dann würde sie sich das Tatradouble schnappen.


Coruscant, Jedi-Tempel - Medistation - mit Tara, und Wes
 

[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Trtainingsraum | Mas und Nei]



Zu seiner Überraschung war es Nei, die sich ebenfalls dafür entschuldigte, dass sie seine Ausbildung in letzter Zeit hatte vernachlässigen müssen. Natürlich war er sehr lerneifrig, aber Nei hatte gute Gründe dafür gehabt und er hatte auch vollstes Verständnis dafür aufbringen können.

"Naja, also es blieb ja keine andere Alternative", erklärte er etwas verlegen.

Dann kam sie aber auch auf seine Fortschritte zu sprechen, die ihr nicht entgangen waren und die offenbar auch nicht leicht von der Hand zu weisen waren. Sie erklärte auch, dass es Zeit war, seine aktiven Machtfähigkeiten weiter zu verbessern.

Sie deutete ihm mit einem aufmuntern Nicken, das von einem Lächeln begleitet wurde ihr zu folgen. Für ihn hätte es einer solchen Aufforderung gar nicht bedurft, schließlich war er ebenfalls auf die neue Lektion neugierig.

Sie führte ihn etwas mittiger in den Raum und zog aus ihrer Jackentasche ein rotes Tuch. Mas Verwunderung darüber war ihm durchaus deutlich anzusehen. Dieser Gesichtsausdruck wich auch nicht von ihm, als sie ihm die Augen damit verband.

Dabei begann sie zu erklären, was es damit auf sich hatte. Es war eine Übung, um die Wahrnehmung seiner Umgebung durch die Macht zu testen. Sie wollte, dass er die Lichtblitze einer kleinen Drohne mit seinem Lichtschwert abwehrte. Mas nickte in die Richtung aus der er die Präsenz seiner Meisterin spüren konnte.

Er war bereit und das hatte er seiner Meisterin mit dem Nicken auch zu erkennen gegeben.

Er schloss seine Augen und konzentrierte sich auf die Macht, die er mittlerweile deutlich seinen Körper durchfließen spüren konnte und öffnete sich ihr. Sofort war es, als würde er seine Umgebung wieder wahrnehmen. Er konnte die Umrisse seiner Meisterin vor sich spüren und auch die der Drohne.

Nei erklärte währenddessen noch ein paar weitere Details doch Mas hörte fast gar nicht mehr hin, zu sehr war er mit sich selbst beschäftigt.

Nei gab ihm noch mit auf den Weg, dass die Blitze der Drohne nicht zwicken würden. Doch Mas hatte nicht vor sich von dem kleinen Fluggerät treffen zu lassen.

Er nahm in aller Ruhe und mit einer gewissen Routine sein Lichtschwert von seinem Gürtel und nahm es in beide Hände, bevor er die Klinge mit einem Zischen zum Leben erweckte.

Er richtete sich so aus, dass er gegenüber der Drohne stand, es aber noch etwa einen halben Meter Abstand zwischen den beiden gab.

Plötzlich und unvermindert löste sich ein Schuss aus der Drohne. Ein wenig überrascht von dem plötzlichen Angriff ohne Vorwarnung, gelang es Mas nicht, den Blitz abzuwehren und er traf ihn in die Seite.

Tatsächlich war es ein wenig mehr als nur ein kleines Zwicken das er verspürte und er musste kurz die Zähne zusammen beißen, hatte sich aber schnelle wieder konzentriert. Wie es schien keine Sekunde zu späte denn der nächste Schuss der Drohne ließ nicht auf sich warten. Diesmal hatte er ein wenig mehr Erfolg und er wehrte den Blitz rechtzeitig ab.

Im folgenden wurde Mas in seinen Bewegungen immer sicherer und stellte sich langsam aber sicher auf das Gerät ein. Doch dabei merkte er ebenfalls, wie sich langsam aber sicher die Intensität und Regelmäßigkeit der Drohne bei ihren Feuerstößen erhöhte und es ihm so immer schwieriger machte.


[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Trtainingsraum | Mas und Nei]
 
Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Alisah, Tara und Wes

Was für ein Schlamassel! Wes hatte gehofft, diesen Tag damit verbringen zu können, die Reparatur des beschädigten Jedi-Tempels zu koordinieren, aber außer ein paar Systemen hochzufahren hatte er nichts geschafft. Alisah… warum ausgerechnet sie? Die Situation mit den Sith-Rückkehrern war ohnehin heikel und das letzte, was er gebrauchen konnte, waren unbekannte Viren, deren Auswirkungen kaum erforscht und in Bezug auf Machtnutzer sogar völlig unbekannt waren. Und ohne bekanntes Heilmittel, ohne dass Tara auch nur die geringste Ahnung hatte, was sie tun konnte, und vor allem auch ohne Bacta war das Ganze sogar noch schöner – aber dass letzteres im Tempel nicht mehr vorhanden war, war nach den Erlebnissen vom Vortag ja keine Überraschung mehr. Schien, als wäre alles, was sie derzeit tun konnten, Schadensbegrenzung.


»Ausgehen ist momentan nicht, ja. Wir sollten überhaupt vermeiden, ohne Not irgendwelche bevölkerten Plätze aufzusuchen, da wir uns auch anstecken könnten. Außerdem könnten wir das Virus natürlich längst in uns tragen und dann wäre es natürlich unsere Pflicht, alles in unserer Macht stehende zu tun, um den Erreger nicht weiterzuverbreiten,«

Unkte der Jedi-Rat, der ein ganz mieses Gefühl bei der Sache hatte. Aber das unterschied ihn wohl nicht von Tara. Während Alisah auf seine vorsichtige Frage hin langsam und schwach den Kopf schüttelte, was wohl bedeutete, dass sie derzeit nicht vorhatte, Gulasch aus den Gedärmen eines ihrer Mitjedi zu kochen, äußerte die Togruta etwas, was eine Vorahnung sein konnte.

»Seuchen gab es in der Geschichte von Coruscant immer wieder einmal, das ist bei der Bevölkerungsdichte auch kein Wunder, aber nichts in der Art, meistens blieben sie lokal begrenzt. Die Informationen, die ich aus Lianna habe, geben nichts in Bezug auf mögliche Ursachen her, hier tappt man also noch völlig im dunklen. Der Zeitpunkt ist natürlich schon zwar – es könnte zwar durchaus an den Wirrungen durch die Übernahme des Planeten liegen, aber wir wissen ja bereits, dass sich Sith hier im Tempel zu schaffen gemacht haben, eine Seuche zu verbreiten erscheint mir vor dem Hintergrund auch nicht abwegiger. Oder die Imps wussten, dass eine Seuche grassiert, die außer Kontrolle zu geraten droht und haben uns Coruscant deshalb überhaupt erst übergeben.«

Desweiteren erzählte Tara leise, wie die Chancen um Alisahs Kind standen und es klang nicht gut. Sie könnte das Kind verlieren… das durfte auf keinen Fall passieren! Nicht wegen einer dummen Seuche, die sie sich von noch dümmeren Plünderen geholt hatte!


»Ich weiß nichts von irgendwelchen Heilern, die bereits auf dem Planeten sind. Chesara ist hierher unterwegs, aber ich weiß nicht, wann sie eintreffen wird. Wie gesagt, könnten wir wen aus Corellia…«


Weiter kam der Taanaber nicht, denn Alisah hatte es zwischenzeitlich irgendwie – vielleicht durch den Machtmut – geschafft, aufzustehen – wobei man kaum von stehen sprechen konnte. Sie schien wieder zu halluzinieren, was eine Folge der Infektion sein musste.

»Ruhig, Alisah! Wir sind es: Tara, Wes, keine Sith. Der Virus bewirkt solche Dinge.


Radan ist zusammen mit Rick und Ribanna unterwegs und besorgt Medikamente. Etwas, was dir hilft, damit es dir besser geht,«

Erklärte Wes laut und langsam.

»Denk' nach! Du warst dabei, als sie aufgebrochen sind! Bestimmt sind sie bald zurück.

Niemand wird dir dein Kind wegnehmen, das verspreche ich! Aber jetzt leg' dich bitte wieder hin, bei der Macht. Du brauchst die Ruhe!«


Doch die gut gemeinten Worte fruchteten nichts. Schneller, als Wes es der Kranken angesichts ihres Zustands zugetraut hätte, hatte Alisah sich ein Skalpell geschnappt und torkelte, wüste Drohungen ausspuckend, direkt auf ihn zu. Das Virus! Es ließ seine Opfer zu hirnlosen Monstern degenerieren, die an Wahnvorstellungen litten und auf alles in ihrer Nähe losgingen… so gesehen bei den Plünderen, beziehungsweise ihren Überresten.

»Alisah! Sei nicht das Monster, von dem ich befürchte, dass das Virus dich dazu macht!«

Appellierte Wes an die Herannahende, die in mindestens so großer Gefahr war, sich selbst mit dem scharfen Chirurgieinstrument etwas abzuschneiden als sonstwem, doch es war bereits zu spät. Unsicher schwang Alisah die Klinge in die Richtung des Jedi Rates, der reflexartig auswich und versuchte, ihren Arm zu greifen, doch erfolglos. Sie erwischte seinen Handteller, zwar nicht tief, doch es begann sofort stark zu bluten.


»AU! Sie hat mich erwischt!!!«

Rief Wes aus und wich zurück. Der Gedanke durchfuhr ihn, dass die Klinge hoffentlich steril war. Hatte Alisah sie womöglich angefasst? Riskierte er, nun ebenfalls angesteckt zu werden, falls er es noch nicht war?

Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Alisah, Tara und Wes
 
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