Coruscant

Lianna – Jedi Basis – Sivas Quartier – Siva

Die ganze Mission war ziemlich unbefriedigend gewesen. Von wegen Mine auf Quesh! Siva hatte einfach nichts gefunden, gar nichts, außer Sand, Felsen und ja, Sand und Felsen. Von wegen, die Zukunft war in Bewegung. Da war gar nichts in Bewegung gewesen! Außer zwielichtige Gestalten und Siva konnte gar nicht anders, als vor allem eine Sache ganz, ganz deutlich zu spüren: Enttäuschung. Sie hatte den Weg von Lianna auf sich genommen um etwas Gutes zu tun. Okay, okay. Vielleicht war das Gute an der Sache, dass sie sich geirrt hatte und das auf Quesh weiter nichts nennenswertes geschah, als das ein paar Betrunkene in einer Spelunke aufeinander trafen und sinnloses Zeug quatschten. Von diesem Standpunkt aus… nun ja, von diesem Standpunkt aus gab es da nix, dem sie nachheulen musste. Und eben auch nix, weswegen sie Enttäuschung hätte verspüren müssen. Wäre da eben nicht der kleine, fahle Nachgeschmack, sich komplett geirrt und einem Irrglauben aufgesessen zu haben. Dennoch beschloss die Zabrak, sich nicht entmutigen zu lassen. Immerhin war es doch eigentlich gut, dass sie sich geirrt hatte, denn das bedeutete, dass die Galaxis zwar ab und an sehr unfreundlich war, nicht aber auf Quesh. Zumindest nicht in der Hinsicht auf Sklavenhandel.

Der Weg zurück zum Schiff war ereignislos gewesen und der Flug wäre es genauso, wenn da nicht die ganzen Holonetnachrichten gewesen wären, von denen sich Siva absolut überschwemmt gefühlt hätte. Auf Coruscant grassierte irgendein Virus, mit Tollwutähnlichen Symptomen. Das war bei weitem vieles, aber keine gute Nachricht. Siva hatte ja ein paar Sekunden daran geglaubt, dass es sich hier um eine Ente handelte, aber nein, recht bald musste sie feststellen, dass dem nicht so war. Auf Coruscant grassierte wirklich ein Virus und das war alles, aber keine gute Nachricht und vor allem war es ein ziemlich großer Grund zur Beunruhigung, denn man hatte noch kein Gegenmittel gefunden. Wie auch, wenn das Virus neu und unbekannt war.

Zurück auf Lianna jedenfalls hatte Siva die Zeit nicht zum Faulenzen oder Trübsal blasen genutzt, sondern recht schnell den Auftrag bekommen nach Corellia zu reißen, um von dort aus einen Heiler nach Coruscant zu bringen, dessen Schiff irgendein technisches Problem hatte, das so schnell nicht gelöst werden konnte. Virus anderer Art, dachte Siva fast ein bisschen grimmig.
So befand sich Siva mit dem Heiler und ein paar Medikamenten (Fiebersenkende, Schmerzmittel und was wusste sie noch was alles) und provisorischer Schutzkleidung auf dem Weg nach Coruscant. Hoffentlich konnte sie wenigstens dort etwas ausrichten, dachte Siva so bei sich, als ihr Schiff schließlich landete.

Unter anderen Umständen hätte Siva sich sicherlich Zeit genommen, den Tempel ein bisschen zu bewundern, aber ihre Ankunft, so hatte man ihr gesagt, war „dringend“ und „eilte“ und Siva hatte im Laufe der Zeit gelernt, das was eilte, auch wirklich schnell gehen musste. Auch wenn sie durchaus noch daran festhielt, dass es manchmal besser war, mit Weile zu eilen. Bloß war dringlich ja dabei gewesen… und da fiel ihr beim besten Willen keine Aus…äh weise Auseinandersetzung ein, die das Wort entkräftet hätte.

Zur medizinischen Station sollten der Heiler und sie sich begeben und es dauerte nicht lange, bis eben jene ausfindig gemacht war.

Als der Raum betreten war, begann sich Siva allerdings zu fragen, ob eine Hab-mich-Lieb-Jacke nicht besser war… Denn da stand doch wirklich Alisah mit einem Skalpell oder so was und ein blutender Wes und noch wer, den Siva nicht kannte.


Ähm… da wären wir…
, war wohl nicht die Standartbegrüßung, aber ein „Oh hallo Miss Bademantel, Hi Wes, hallo Unbekannte“, waren irgendwie… unangebracht und zu lang.
Ist das gerade ein Aderlass… oder wirklich so bedrohlich, wie es aussieht? Nicht, dass jetzt Zeit zu scherzen war. Mit Alisah war eh nicht zu scherzen, aber egal. Warum trennte sie denn keiner von der Gerätschaft? Das bedurfte doch nur einem einzigen, gezielten, richtigen Griff.

Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Alisah, Tara, Wes, Siva und ein Heiler (NPC)
 
Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Mas

Nei beobachtete das Verhalten von Mas genau. Dazu ließ sie sich ein Stück weit in die Macht fallen und folgte seiner Übung durch ihr geistiges Auge. Sie hatte sich in einiger Entfernung auf den Boden gekniet und eine aufrechte, aber bequeme meditative Haltung eingenommen, ihre Augen geschlossen. Sein Umgang mit dem Lichtschwert war inzwischen routiniert. Er hatte die Bewegungen des Shii-Cho verinnerlicht. Nur das Selbstvertrauen war noch nicht im gleichen Maße vorhanden und so ließ er sich von einem Lichtblitz treffen.


"Vertraue der Stimme der Macht und lass dich von ihr führen."


riet Nei ihrem Padawan. Er hatte sich von seinem Fehler nicht entmutigen lassen, fasste sich recht schnell und setzte das Training erfolgreich fort. Anerkennend nickte die Jedi, während die Drone den Schwierigkeitsgrad automatisch und Stück für Stück anhob. Es war kaum überraschend, dass Mas Lernkurve sich anpasste. Seine Meditationsübungen und sein stetiges, der Macht geöffnetes Bewusstsein, ließen ihn die Muster dieser Art des Trainings durchschauen. Es machte wenig Sinn, ihn deshalb unnötig lange mit einer solchen, für ihn längst zu einfachen Übung einzuengen, beschloss Nei und erhob sich von ihrem Platz.

"Sehr gut!"


lobte sie Mas und beförderte die Drone mit einer Handbewegung, von der Macht gelenkt, zu sich, um sie abzuschalten und beiseite zu legen.

"Vergiss nicht, dass deine Sinne als Jedi, automatisch einer Situation anpassen können, wenn du es zulässt. Ein Blaster ist dann nichts anderes als diese Drone und eine dunkle Gasse nichts anderes als dieser Trainingsraum."


erklärte sie wohl wissend, dass die angesprochene Gasse bei allem was ihnen bevorstand, mit großer Sicherheit hier auf Coruscant zu finden sein würde.

"Versuchen wir etwas anderes. Die Essenz des Lichtschwertes."


Nei aktivierte eine der Klingen ihres Doppellichtschwertes und ging einige Schritte, um sich gegenüber von Mas auf der Trainingsfläche zu positionieren. Senkrecht vor ihr, hielt sie ihr Lichtschwert so, dass die Klinge ihren ernsten Gesichtsausdruck in ein ein türkises Licht tauchte.

Mit einer kreisförmigen Bewegung führte Nei das Lichtschwert vor sich und brachte es in ihre Ausgangshaltung für den Einsatz der Lichtschwert-Form Niman. Dabei zeigte die Spitze ihrer Waffe auf den Boden, bereit für eine Aufwärtsbewegung, sei es zur Verteidigung oder zum Angriff. In ihrer Natur war die Haltung ähnlich dem Shii-Cho, nur das bei der ersten Form die Klinge nicht auf den Boden gerichtet war, sondern vor dem Körper wie ein Schutzschild gehalten wurde.

"Greif mich an, sobald du bereit bist."


Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Mas
 
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Seine Meisterin beobachtete seine Übung aus einer gewissen Entfernung, doch Mas hatte sowieso wenig Augen oder Konzentration für ihre Person übrig. Sie gab ihm ein paar Ratschläge, die er selbstverständlich versuchte umzusetzen, ließ ihn aber ansonsten ohne weiteres gewähren. Zwar konnte er sich nicht sicher sein, aber er vermutete dahinter ein gutes Zeichen. Immerhin gelang es ihm auch gut sich der Drohne und ihrem Angriffsverhalten abzupassen.

Dann beendete sie die Übung mit einem Lob und Mas konnte spüren, wie sie die Drohne zu sich hin levitierte. Dabei kam in ihm wieder die Frage auf, wann er diese Fähigkeit erlernen konnte.

Er hörte, wie sie sich erhob und auf ihn zu kam. Dabei entging ihm das charakteristische Zischen ihres Lichtschwertes als sie es aktivierte selbstverständlich auch nicht. Er konnte sie deutlich vor sich spüren und sogar ein wenig ihre Haltung erahnen. Sie hatte das Lichtschwert vor sich ausgerichtet, wie genau das konnte er nur durch die Machtsinne nicht erkennen, aber vielleicht war das genau der Sinn der Übung.

Er trug immer noch das Tuch um die Augen, da seine Meisterin ihm noch keine Anweisung gegeben hatte, es wieder abzunehmen.

Nei erklärte, dass sie sich nun der "Essenz des Lichtschwertes" zuwenden würden. Ein Begriff, den er vorher weder gehört hatte, noch unter dem er sich wirklich etwas vorstellen konnte. Sein Gesichtsausdruck warf diese Frage ebenfalls auf. Doch er vertraute darauf, dass Nei wusste, was sie tat und daher auch alles seine Erklärung finden würde.

Er positionierte sich in der Ausgangsstellung, wie sie ihm es gezeigt hatte machte sich bereit. Er wusste nicht, ob Nei ihn jetzt sofort und aus dem Affekt heraus angreifen würde, oder ob noch eine nähere Erklärung folgen würde.

Kurz darauf wurde ihm eine Antwort auf diese Unschlüssigkeit geliefert, in dem Nei erklärte, dass er sie angreifen sollte, sobald er bereit war. Ein wenig irritiert über diese schlichte Anweisung war er zu Beginn schon. Er hielt kurz inne, um auf eine weitere Erklärung seiner Meisterin zu warten, doch es kam keine.

'Also gut', dachte er sich und atmete einmal tief aus und wieder ein. Dann machte er einen schnellen Ausfallschritt nach vorne und hob dabei das Lichtschwert über seine rechte Schulter um zu einem Schlag auszuholen. Diese war grob in die Richtung von Neis Kopf gezielt und erfolgte, nachdem er den Ausfallschritt beendet hatte.

Seine Konzentration galt jetzt nur dem Machtschemen seiner Meisterin. Wie würde Nei reagieren. Sie war nicht in die übliche Ausgangstellung gegangen, die er als einzige kannte.

Er würde also nicht einmal annähernd erahnen können, wo ihn ihre Schläge treffen konnten.


[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Trtainingsraum | Mas und Nei]
 
Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Mas

Schweigsam, wie Nei es nicht anders gewohnt war, begann Mas ihrer Anweisung zu folgen und sie anzugreifen. Zögerlich und somit ohne die Entschlossenheit, die von der Jedi erwartet wurde, führte Mas einen Hieb aus. Dieser hätte wahrscheinlich nicht einmal getroffen, wenn Nei stehen geblieben wäre. Dennoch wehrte sie ihn mit einer ebenso unliebsamen Parade ab.


"Was soll das?"


rief Nei ihrem Padawan ermahnend zu.

"Es gibt kein Zögern! Entweder du tust etwas oder du tust es nicht, Mas. Das hier ist nichts anderes, als deine Übung gegen die Drone. Vertraue der Macht und lass dich von ihr leiten."


Nei wartete eine Reaktion des Corellianers ab, bevor sie hinzufügte:

"Zögern ist die kleine Schwester von Angst und Angst ist ein Gefühl, dass bei den Jedi nichts verloren hat! Ich werde schon aufpassen, dass du nicht verletzt wirst und wir steigern die Schwierigkeit nur langsam. Und jetzt: Es gibt keine Gefühle, nur Frieden!"


Besonders die letzten Worte, sprach Nei mit einem deutlichen Nachdruck. Die Selbstironie, Frieden als Stichwort für einen Kampf zu verwenden, war natürlich von ihr beabsichtigt. Abgesehen davon, war sie natürlich keine Frau, die etwas gegen Gefühle an sich hatte. Das wurde besonders durch ihre Beziehung zu Qienn deutlich, über die Mas zweifellos im Bilde war. Doch sobald ein Jedi in seiner Pflicht nach ging, selbst wenn nur im Training, gab es in ihrer Welte, für Emotionen jeder Art keinen Raum mehr. (Leicht gesagt, wenn jede Spur von Emotionen in der Nacht weggespühlt wurden, sobald man sich ihr öffnete - wie es bei ihr der Fall war.)

Erneut brachte sich die Ruusanerin in Position und erwartete den nächsten Schritt von Mas.

Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Mas
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - mit Tara und Wes

Das Monster! Ich?

Kreischte Alisah und ihre Stimme überschlug sich.

Ihr seid die Monster!
Und du bist nich Wes!
Hört auf mit dem Psychoscheiß!


Und ihr fielen im Moment noch viele andere Dinge ein, die sie diesem möchtegernWes an den Kopf werfen wollte. Allein sie hatte nicht die Kraft dazu! Aber dafür, breit zu grinsen, als er schmerzerfüllt aufjaulte, reichte ihre Kraft noch. Ja, sie hatte ihn erwischt! Auch wenn sie nicht wusste wie ihr das gelungen war. Er war schließlich nicht geschwächt und ... wieso griff er sie eigentlich nicht an?...
Dazu diesen Gedanken weiter zu führen kam sie nicht denn jemand neues betrat den Raum. Jemand, dessen Anwesenheit hier so real war wie Palmen auf Hoth


Hörnchen?

Sprach Alisah ungläubig den Namen aus den sie Siva gegeben hatte.
Ja, da stand wirklich Hörnchen und hinter ihr noch jemand, den Alisah jedoch nicht kannte!
Ach Quatsch, das konnte nicht Hörnchen sein! Das war wieder so ne Täuschung.
Aber Siva? Ausgerechnet die!


Damit ich euch glaub is die ganz und gar nicht die Richtige!
Wenn ihr die echte Siva kennen würdet, wüsstet ihr das wir nich grad Freundinnen sin.


Erklärte Alisah, wobei ihre Worte immer mehr in ein kaum verständliches Lallen über gingen.
Der Energieschub, denn sie vorhin gefühlt hatte, ebbte immer mehr ab.
Ihr Hand, die das Skalpell hielt zitterte immer mehr und auch der Versuch, sie mit der Anderen zu stabilisieren, brachte nichts. Als sie die Waffe erneut in Richtung Wesdoppelgänger oder auch mal gen Sivadouble schwingen wollte, fiel diese einfach klirrend zu Boden und Alisah konnte sich nur mit äußerster Anstrengung an einem nahen Schrank abfangen um dem Messer nicht auf gleichem Wege zu folgen.


Coruscant - Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - mit Tara, Wes, Siva und ein Heiler (NPC)
 
Coruscant - Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - mit Tara und Wes


Die Theorien von Wes waren beunruhigend. Tara sah ihn deshalb besorgt und kritisch an.


"Aber ist es nicht unsere Pflicht den Bürgern auf Coruscant zu helfen, anstatt uns ein zu igeln, um den Virus nicht zu verbreiten? Ich meine...ich bin nicht unbedingt scharf drauf mich anzustecken...inbesondere wegen meiner Tochter. Aber ist es nicht unsere Pflicht als Jedi uns darum zu kümmern? Auch die Ursache herauszufinden und zu elemnieren? Nur leider sind wir viel zu wenige hier... "


Gab die Togruta zu bedenken und sah auf die Monitore, die den Zustand von Alisah und ihrem Kind Preis gaben. Mit der einen Hand massierte sie nervös ihre Lekkuschwänze und mit der Anderen gab sie Befehle auf der Konsole ein.


Plötzlich verhielt sich Alisah merkwürdig und stand sogar auf. Sofort löste sich Tara von dem Computer und begann Wes irgendwie zu helfen. Die Frau war plötzlich außer sich und schien an Fieberträumen zu leiden. Das Messer in ihrer Hand machte sie im Moment besonders gefährlich, auch wenn die Macht in ihr schon alleine dafür ausreichte. Sofort suchte Tara schnell in den Schränken nach einer Beruhigungsspritze. Sie fand eine, wenn auch schon knapp über dem Verfallsdatum. Die Togruta zögerte jedoch nicht lange und griff die Frau von hinten an und warf ihr Machtunterstützt die Beruhigungsspritze in den Hintern, damit sie schnell wirkte. Die Wirkung zeigte sich sogar angenehm rasch und Wes und Tara wuchteten die Frau wieder auf ihre Liege und die Togruta überprüfte die Werte der Frau die alarmierend schlecht waren.



"Ihr Puls ist viel zu hoch. Genauso wie ihr Blutdruck... . Und dies trotz der Spritze... ."


Flüsterte Tara fassungslos zu Wes und sah ihn eindringlich an.


"Wir müssen schneller werden. Vielleicht sollten...wir noch einen Arzt auftreiben und wir sollten selbst noch nach Medikamenten suchen? 4 Leute finden vielleicht schneller was als nur zwei."


Dachte Tara laut nach und sah dann zum Medidroiden rüber und sah dann wieder Wes an.


"Bekommst du den zum Laufen?! Ich will ja nicht für Stunden weg....aber wir müssen dringend an ein Medikament kommen."


Fragte Tara und sah dann zu der blutenden Wunde von Wes.


"Zeig mal deine Hand her."


Sagte Tara besorgt und griff bereits nach dem Desinfektionsspray.


Durch den ganzen Stress erblickte sie jetzt erst die beiden Neuankömmlinge (Siva) und den Heiler und sah die beiden entschuldigend an. Sie hatte sich so sehr auf Alisah konzentriert, damit jene sich nicht noch selbst verletzte, dass sie alles um sich herum ausgeblendet hatte. Tara tadelte sich selbst dafür, denn das sollte ein Jedi niemals tun.



“Hallo! Wer seit ihr beide? Ich bin Tara Li. Jedi-Ritterin und im Moment meinem alten Beruf als Ärztin nachgehend. Alisah schwebt in größter Gefahr. Sie ist ausgerechnet auch noch schwanger! Habt ihr Medikamente bei?”


Fragte Tara gleich ohne größere Umschweifen.


Coruscant - Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - mit Tara, Wes, Siva und ein Heiler (NPC)
 
- Coruscant - City - Biotop - Am künstlichen See - Mit Exodus -

Wie sah er aus, der glücklichste Moment in ihrem Leben? War es dieser, als Exodus ihr sagte, wie schön sie aussah, oder war es der in ein paar Tagen, wenn sie nebeneinander aufwachen würden und Giselle feststellte, dass sie für den Rest ihres Lebens nichts anderes tun wollte? War der schönste Moment ihres Lebens längst verstrichen und lag sogar schon weit zurück, irgendwo in einer Vergangenheit, deren Augenblick sie in ihrem Herzen hatte lebendig halten wollen und den sie dann mit den Jahren doch vergessen hatte? Vielleicht aber gab es so etwas auch gar nicht: den schönsten Moment, den schönsten Tag, das beste Ereignis. Die Erlebnisse miteinander zu vergleichen bedeutete immer auch, eines unvollkommener zu werten als das andere. Aber so war es nicht. Jeder noch so kleine Funken von Freude hatte seine Berechtigung und Giselle wollte sie alle wert schätzen, die kleine Flamme ebenso wie das große Feuerwerk.

"Weisst du, dass ich davon schon lange geträumt habe? Dass du mir das sagst?"

Giselle lachte und empfand sich fast selbst als ein bisschen albern. Sie hatte plötzlich Schmetterlinge im Bauch. Da war ein spannendes, unruhiges Kribbeln in ihr drin, das sie zwar nervös machte, sich aber gleichzeitig unheimlich gut anfühlte. Verrückt.

"Ich bin deinem Charme schon auf Fresia erlegen."

Sie hob eine Hand, legte sie zärtlich auf Exodus' Schläfe und fuhr mit dem Daumen den Bogen seiner Augenbraue entlang. Diesmal meinte er es ernst, nicht wahr? Ohne die Antwort von ihm gehört zu haben, lächelte sie. Sie brauchte sie nicht zu hören, sie wusste es auch so.

"Und ich glaube, wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich nur wegen dir mit nach Coruscant gekommen... weil ich dich noch nicht aufgeben wollte."

Obwohl ihr Kopf ihr gesagt hatte, dass sie es tun sollte. Giselles Herz hatte gewonnen. Hätte sie nicht darauf gehört, wären sie jetzt nicht hier. Das heute war ihre allerletzte Chance gewesen... und selbst jetzt war es noch nicht ausgestanden. Das nervöse Gefühl in Giselles Bauch verstärkte sich. Sie hatte noch ein Geheimnis vor Exodus. Wie sagte sie ihm nur, dass sie schwanger war, und wann? Für einen kurzen Moment flackerte wieder neue Unsicherheit in ihr auf. Was, wenn sich doch nichts geändert hatte? Was, wenn er sie doch eines Tages leid würde? Giselle sah ihm in die Augen. Ihr Herz begann zu schmelzen.

"Das war ein magischer Moment, nicht wahr? Der Sprung von den Klippen?"

Sie sah das Meer genau vor sich, in ihrer Erinnerung. Es war wild gewesen, unruhig nach dem Sturm und viel zu gefährlich um von einem hohen Felsen in die Fluten zu springen. Giselle war die Gefahr bewusst gewesen und genau das hatte es noch viel reizvoller gemacht.

"Eigentlich kannten wir uns noch nicht gut genug, aber ich habe dir vertraut. Ich wusste, dass mir nichts passieren würde... irgendwie."

Es war schwierig, sie konnte nicht aufhören zu lächeln. Hier mit Exodus zu sein, Ja zu sagen zu ihm und zu ihren Gefühlen, das fühlte sich genau richtig an. Verspielt legte Giselle ihm ihre Arme um den Hals.

"Und was hast du jetzt geplant? Irgendwas hast du doch immer vor, ist es nicht so? Exodus Wingston überlässt nichts dem Zufall."

Ihr Gesicht kam ihm näher. Ihre Lippen öffneten sich leicht.

"Aber hast du auch damit gerechnet...?"

- Coruscant - City - Biotop - Am künstlichen See - Mit Exodus -
 
[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Ebene 652-F / Lazarett / An der Schleuse ] Arlen, Arkadi, Feyleks, CS-410, sowie viele Soldaten und Zivilisten

Mit einem schmalen Lächeln bestätigte Duval die Identität des Droiden, nachdem er einen Code auf dessen Außenhülle gescannt hatte. Es war eine Geste, die in keinster Weise von seinem Inneren reflektiert wurde, wie Arlen feststellte. Interessiert richtete er seine bescheidenen Machtsinne auf den Geheimdienstler aus. Das große, schwarze Loch in dessen Innern schien sich für einen Moment zu regen, dann jedoch niedergekämpft werden. Ein weiteres Mal stellte sich ihm die Frage was der Mann erlebt hatte, das ihn so hatte werden lassen. Doch das stand jetzt nicht zur Debatte.

CS-410 besetzte seine Schleuse und dann ging es auch schon los. Die ersten Wesen reihten sich ein und wurden von der breiten Masse nach vorne gedrückt. In den ersten Minuten versuchte der Sith die einzelnen Gesichter zu erkennen, doch schneller als er es für möglich gehalten hätte verschwammen die Eindrücke und eine gesichtslose Routine stellte sich ein. Er wusste nicht wann der winzige Medidroide an seiner Seite dazugekommen war, doch mit seiner Hilfe ging die Identifizierung der Kranken bedeutend schneller.

Daher erwischte es ihn beinahe auf dem falschen Fuß, als urplötzlich eine menschliche Frau in der Schlage auftauchte, von der er hätte schwören können, dass sie vor wenigen Sekunden noch nicht dagewesen war. Irritiert kniff Arlen zusammen, hörte ihrem Monolog zu und versuchte die Protestrufe von hinten ob des gepflegten Drängelangriffs zu ignorieren. Die Fremde stellte sich als Ribanna Noida, Padawan von Tara Li, vor und erzählte in aller Eile, dass sie im Tempel von Räubern angegriffen worden waren und eine offenbar schwangere Frau mit dem Virus infiziert worden war.


„Ähhh…soweit ich weiß gibt es noch kein Heilmittel…“

Begann Arlen langsam und überlegte was als nächstes zu tun war. Konnte er seinen Posten einfach so verlassen und die Frau zu Torbsen begleiten, der dann wohl entscheiden würde was als nächstes zu tun war? Plötzlich fiel ihm ein, etwas von eingebauten Coms in ihren Anzügen gehört zu haben und nickte dann Ribanna zu.

„Einen Moment, ich halte kurz mit meinem derzeitigen Vorgesetzten Rücksprache“

Sagte er und drückte dann den leicht zu übersehenden Knopf an seinem Kragen

„Liutenant Torbsen, hier ist Jedi Merillion“

Begann er und pausierte kurz. Er hatte keine Ahnung von der Kommunikationsroutine und wollte nicht zu viel sagen, bevor er sicher war, dass der andere ihm zuhörte. Die Antwort kam jedoch sofort, militärisch kurz und effektiv.

„Torbsen hört“

„Ich habe eine Jedipadawan, die medizinische Vorräte für den Tempel benötigt. Auch dort sind Kranke…“

„Bringen Sie sie her“

Das Com knackte und dann war wieder Stille. Der Sith nickte. Es war alles Wichtige gesagt und so wandte er sich mit lauter Stimme an die wartenden:

„Diese Schleuse wird fürs erste geschlossen. Bitte stellen Sie sich bei meinen Kollegen an!“

Und etwas leiser zu der Padawan:

„Dann komm. Erzähl Lieutenant Torbsen gleich dasselbe wie du mir gesagt hast. Der oder Captain Engelstad werden dann entscheiden was sie dir mitgehen. Ach und kannst du Meister Tulon und seinen Schüler anfunken, dass sie nicht mehr in der Schlange stehen müssen?“

Entgegen dem Murren der anstehenden Wesen schloss Arlen seine Schleuse, nachdem er Ribanna noch hindurchgezogen hatte. Der Medidroide hatte nicht gepiept, also war sie wohl gesund.

[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Ebene 652-F / Lazarett / An der Schleuse ] Arlen, Arkadi, Feyleks, CS-410, Ribanna, sowie viele Soldaten und Zivilisten
 
Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Alisah, Tara und Wes

Tara wollte sich nicht verstecken und appellierte an Wes' Jedi-Pflichtgefühl, die Epidemie einzudämmen. Das war aber leichter gesagt als getan. Wie dämmte man denn auf einem Planeten wie Coruscant eine Epidemie ein ohne medizinische Kenntnisse, weitgehend ohne Ausrüstung und ohne die Fähigkeit der Jedi-Heilung? Fakt war, dass sich Krankheiten in so einem Moloch rasend schnell ausbreiten konnten. Die Erkrankten zu finden und isolieren war das einzige, was dem Taanaber einfiel, aber wie?

»Das ist natürlich richtig, aber wie sollen wir das anstellen? Welche Kraft besitzt du, dieses Virus zu stoppen, oder seine Herkunft zu ergründen? Wir könnten alle Infizierten, die wir finden, in Quarantäne nehmen, aber was dann?«

Gab der Jedi-Rat zu bedenken, der hoffte, dass sich der Traum von der Rückkehr nach Coruscant nicht alsbald in einen Alptraum verwandelte. Außerdem schlug Tara vor, ebenfalls auf Medikamentbeschaffung zu gehen und einen rostigen Droiden wieder in Betrieb zu nehmen.

»Ja, als ob ein Droide jemals zu etwas Positivem zu gebrauchen gewesen wäre,«

Brummte Wes zurück, der Droiden nicht leiden konnte.

»Und ich hätte kein gutes Gefühl dabei, Alisah in dem Zustand allein zu lassen.«

Für Wes wäre es natürlich sicherer gewesen, dann hätte ihn wohl niemand einen Schnitt in die Handfläche verpasst. Während der Taanaber sich die Hand hielt, kamen seine Worte wie ein Bumerang zurück. Alisah hatte ihm nicht geglaubt und grinste ihn jetzt breit an. Wie konnte er nur zu ihr durchdringen?


»Ich bin Wes! Derselbe Wes, der dich gestern Abend bei Sonnenuntergang im Ratsaal wieder in den Jedi-Orden aufgenommen hat und der jetzt gerade der Boden glitschig blutet! Kein Sith! Kein Monster!«

Rief der Jedi-Rat aus und ließ sich die schmerzende und blutende Hand von Tara ansehen. Es musste ja natürlich auch die rechte sein, mit der Linken war er eher hilflos und immer noch hatte Alisah eine Waffe in der Hand. Er dachte darüber nach, sie zu lähmen, bevor sie weiteres Unheil anrichten konnte, aber das würde sie nur in ihrem Wahn, Sith vor sich zu haben, bestärken.

»Mach' schnell! Ich will nicht auch infiziert werden! Aber fass' mich nicht an!«

Genau dies war der Zeitpunkt, als eine alte Bekannte den Raum betrat (Siva) und die ersehnte Verstärkung mitbrachte, weitaus schneller als erwartet. Den Bith-Jedi-Meister Ji Vewis kannte Wes nur flüchtig, wusste aber, dass dieser über eine ordentliche Reputation als Jedi-Heiler verfügte. Die beiden jungen Damen schienen sich zudem ebenfalls zu kennen.


»Hörnchen?«


Fragte Wes irritiert nach, dem der Spitzname trotz Sivas offensichtlicher Attribute reichlich komisch vorkam.


»Der Macht sei dank, dass ihr so schnell gekommen seit, ich hatte euch nicht so bald erwartet! Meine nachträgliche Gratulation zu deiner Beförderung, Ritterin Siva


Die Begrüßung musste unter den Umständen auf das Minimum beschränkt bleiben, war doch Alisah, wenngleich immer unkoordinierter, weiterhin zu neuen Taten fähig. Die frisch Bekehrte sprach immer undeutlicher, aber dass Siva und sie Freundinnen waren, soviel hatte Wes noch verstanden. Auch Tara kam ziemlich schnell zur Sache.

»Das ist doch prima! Kannst du deine Freundin dann davon überzeugen, dass wir keine Illusionen der Sith sind und nichts böses im Schilde führen?«


Meinte Wes und wandte sich dann an den Bith, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte.


»Meister Vewis

Begrüßte Wes ihn und deutete eine knappe Verbeugung an, welche der Neuankömmling präzise etwas tiefer erwiderte.

»Tara, das ist der Jedi-Heiler Ji Vewis. Er ist sehr erfahren und hat bereits größere Operationen wie auf Denon geleitet. Ein herausragender Chirurg, wie ich mir habe sagen lassen. Wir können uns glücklich schätzen, dass er hier ist.«

»Angenehm, Euch kennenzulernen, Dr. Li. Rat Janson übertreibt natürlich etwas, aber ich werde tun, was in meiner Macht steht, um euch zu helfen. An Medikamenten haben wir mitgenommen, was auf die Schnelle zu verladen war,«


Entgegnete der Jedi-Heiler, der gelächelt hätte, wenn er anatomisch dazu in der Lage gewesen wäre und eilte zu Alisah, die ihr Skalpell mittlerweile fallen gelassen hatte und in Begriff war, umzukippen.


»Würdet Ihr mir helfen, die Patientin auf das Bett zu legen, Siva? Ich kann sonst nicht vernünftig arbeiten. Keine Sorge – entgegen den Gerüchten wird das Coruscant-Virus allein über Körperflüssigkeiten übertragen,«

Fragte der Jedi-Meister die Zabrak. Wie alle Bith verfügte Ji Vewis nur über eine sehr schwache Grobmotorik.


Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Ji Vewis (NPC), Siva, Alisah, Tara und Wes
 


Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Ji Vewis (NPC), Siva, Alisah, Tara und Wes


Hörnchen. Hach, was hatte Siva diese Art der Begrüßung vermisst. Aber Alisah war nicht ganz bei Sinnen und Siva hatte durch Padme gelernt. „Ganz genau“, nickte sie Alisah daher schlicht zu und überlegte, ob sie ihr ein beruhigendes Lächeln schenken sollte. Aber… na ja. Wenn Siva ganz ehrlich war, half da wohl eher ein Mittelchen, dass sie einnehmen musste. Nicht gerade Freundinnen. Das traf es recht gut, aber zumindest gab es da von Sivas Seite aus keine Feindschaft. Alisah und ihr werter Mann waren zwar recht undankbar gewesen, aber auch das war ihnen verziehen. Wahrscheinlich gab es da einfach nur eines dieser Missverständnisse, die ohnehin keiner brauchte, die aber einfach da waren und sich nur mit viel Mühe aus der Welt schaffen ließen. War mit Satrek ja nicht anders. Als gute Freunde waren sie nämlich auch nicht auseinander gegangen. Und Parallelen gab’s da auch! Sogar in doppelten Sinne, denn gerade die leidige Rettungsmission von Radan hatte die äh… feinen Risse, in der Satrek-Siva Beziehung erst so richtig zum Bersten gebracht. Oder eben morz dazu beigetragen.

Die Unbekannte, wurde dann ein bisschen bekannter, zumindest vom Namen. Tara Li. Nicht, dass Siva diesen Namen jemals gehört hätte, aber bei den vielen Jedi, durfte das schon mal vorkommen. Nachdem Wes ihren Begleiter vorstellte, zog auch Siva nach. „Freut mich, ich bin Siva Arkuun, bei manchen auch bekannt als Hörnchen.“ Ein Seitenblick zu Alisah folgte. „Wir haben Medikamente dabei“, klärte Siva dann auf und stellte den groß Rucksack mit eben jenen auf den Tisch, ehe sie sich kurz und knapp mit einem breiten Lächeln und einem Nicken für Wes Glückwünsche bedankte. Dann aber galt die Aufmerksamkeit der Zabrak voll und ganz Alisah, die da schon halb zu Boden ging, fast dem Beispiel des Skalpells folgend. Im Nullkommanichts war das Skalpell außer Reichweite, auf den Tisch levitiert. Vorsichtig näherte sich die Zabrak schließlich der Schwangeren. Schwanger? Oho. Irgendwie fiel Siva erst jetzt auf, was das bedeutete und da machte sie sich ganz ernsthaft ein paar Sorgen mehr.

„Ich bin die echte Hörnchen, und lass mich nicht deinen Spitznamen erwähnen, damit du mir glaubst“, versuchte Siva sich beruhigend, als sie in die Hocke ging. „Und ich helfe dir jetzt auf das Bett hinauf. Wir wollen, dass es dir und deinem Baby gut geht. Hier sind keine Sith.“ Na ja. Zumindest.. dann nicht, wenn Alisah keine mehr war, bloß wusste Siva nicht genau darüber Bescheid, ob sich an der Gesinnung der größeren etwas geändert hatte. „Natürlich helfe ich. Und knutschen wollte ich heute ohnehin nicht.“ Schon gar nicht mit Alisah. Und so half die junge Zabrak Ji Vewis dabei, Alisah auf das Bett zu bugsieren.



Coruscant, Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Ji Vewis (NPC), Siva, Alisah, Tara und Wes

 
Coruscant, Ebene 652F, vor Schleuse: Ribanna direkt vor Wachposten(Arlen), hinten in der Schlange Radan und Rick, weitere Posten an der Schleuse, etliche Leute incl. Kranker davor


Der dunkelhaarige junge Mann (Arlen) vor ihr, scheinbar ein Jedi, an Hand seiner Waffe, die er am Gürtel trug, zu urteilen, begann zögerlich zu antworten, während Ribanna ihn voller Ungeduld ansah und in Eile darauf wartete. Er meinte, dass noch kein Heilmittel existieren würde. Ein fassungslos enttäuschter Blick traf ihn umgehend. Im tiefsten Inneren hatte Ribanna aber damit gerechnet. Sie hatte es eben gehofft.

“Wir können daher gar nichts für sie tun?! Uns läuft die Zeit davon! Sie könnte das Kind verlieren! Dadurch stehen gleich zwei Leben auf dem Spiel!”

Der Mann, der sich ihr bislang nicht vorgestellt hatte, überlegte kurz, was Ribanna für gut empfand, denn er hätte sie auch sofort abweisen können und kündigte ihr nun an, dass er mit seinem Vorgesetzten sprechen würde. Er ergriff sein Com-Gerät. Dabei bekam nun die Padawan mit, dass es sich in der Tat um einen Jedi namens Merillion handelte, als er sich meldete. Ribanna konnte dabei mithören, dass man sie zu diesem Vorgesetzten, einem Leutnant, bringen sollte. Das war doch schon mal gut! Sie war einen Schritt weiter, zumindest fühlte es sich so an und machte ihr weiter Mut! Die Schleuse wurde geschlossen. Der Jedi meinte, dass sie mitkommen solle und sie dann dort dem Leutnant oder/und einem gewissen Captain Engelstad das Gleiche nochmal erzählen sollte. Er meinte aber dann noch zu ihr, dass sie vielleicht Meister Tulon per Com-Gerät kontaktieren sollte, damit sie nicht länger in der Schlange stehen bräuchten. Das war gut mitgedacht! Ribanna nickte und ergriff ihr Com-Gerät.


Sprachnachricht an Rick und Radan:


“Hey, Ribanna hier, ihr müsst nicht länger anstehen! Das ist nicht mehr nötig! Habe mich nach vorne durchgekämpft und habe die Situation bereits geschildert und werde vom Wachposten Jedi Merillion zu seinem Vorgesetzten gebracht, der uns hoffentlich weiter helfen kann. Bis gleich! Wartet einfach auf mich! Nachricht Ende!”

Frohen Mutes ging sie nun mit dem Wachposten mit. Sie schritten einige Meter weiter und in einer riesigen Halle entpuppte sich unter einer großen Kuppel vor ihnen eine gigantische Zeltstadt, die bewaffnet bis an die Zähne war. Der Boden war übersät mit blutigem Mull und anderen Blut getränkten Tüchern, aber auch leeren Getränkedosen und Pappbechern. Angewidert fragte sich Ribanna, wieso dies hier keiner weg machte!? Die Hygiene ließ deutlich zu wünschen übrig! Als sich eine Zelttür öffnete und einen Blick frei gab, eröffnete sich Ribanna allerdings schnell, warum das so war!? Die Zelte waren mit Patienten regelrecht voll gestopft und überfüllt!

Plötzlich stürmten aus dem Zelt daneben eine Meute scheinbar psychisch verwirrter Patienten hinaus! Sie waren schrecklich anzusehen! Die Lage geriet von hier auf jetzt völlig außer Kontrolle! Sie rannten wie wild und einer der Patienten stürzte sich auf seinen Vordermann und biss ihm dermaßen in den Hals, dass er ihm die Schlagader verletzte und der Mensch Blut verlor, was im Schwall mit jedem Herzschlag seinen Körper verließ und sich über den Boden ausbreitete und sich in Sekunden schnelle rot verfärbte und eine riesige Blutlache entstand. Pfleger in weißen Schutzanzügen eilten hinterher, blieben dann aber unsicher, da hilflos, stehen. Ribanna blieb ebenfalls vor Schreck stehen und schlug ihre Hände vor den Mund. Was taten die Patienten? Sie hatte zwar von Tollwut ähnlichen Symptomen im Holonet kurz gelesen gehabt, aber da Alisah so völlig anders drauf gewesen war, hätte sich dies Ribanna nie so vorgestellt! Die beiden Patienten kugelten sich über den Boden, bis die Sicherheitsbeamten mit Betäubungsblastern schossen. Ribanna zuckte bei den Schüssen kräftig zusammen und sie dachte erstmal, dass sie scharf geschossen hätten! Es war so laut!


“Daja, grund Gütige!”

Andere Wachleute schossen in die Luft, um die übrigen drei Ausgebrochenen, die ebenso wild reagierten, aufzuhalten. Doch jene waren so weit geistig entrückt, dass die Schüsse ihnen keinen Schrecken einjagen konnten und erst recht nicht zur Vernunft brachten. Als Ribanna sich von dem Schrecken erholt hatte, stürzte gerade der eine wahnsinnige Patient, ein Twi`lek, auf einen Pfleger und biss ihm in den Arm. Ribanna keuchte auf vor Schreck. Ihr Herz raste und der Schock nahm ihr den Atem! Sie wurde kreidebleich! Sie konnte sehen, dass der Patient selber aus allen Löchern blutete, sogar aus den Augen, die selber Blut unterlaufen waren, flossen blutige Tränen. Es war ein schauderhafter Anblick! Ob, Alisah mittlerweile auch so aussah, fragte sich Ribanna entsetzt?! Sie warf ihrem Begleiter einen kurzen verwirrten verängstigten Blick zu, als eine zeitgleich von der Schleuse durch gelassene Infizierte, die von einem Verwandten gestützt wurde und somit aus der selben Richtung wie Ribanna und der Jedi kamen, auf dem Weg in ihr zugewiesenes Behandlungszelt, neben ihnen Blut erbrach und einer der tollwütigen ausgebüchsten Patienten geradewegs auf Ribanna los stürmte. Ein Wookiee! Ribanna schrie auf und flüchtete instinktiv hinter den sie begleitenden Jedi-Ritter und zog ungelenk und umständlich unter ihrem roten Mantel ihr Trainingslichtschwert heraus und ließ es im selben Moment fallen. Ihr Blaster wäre wohl besser gewesen, doch sie hatte das Lichtschwert zuerst in die Finger bekommen. In der Zeit hatte der Jedi Merillion die Lage längst in den Griff bekommen! Irgendwie bekamen auch die Sicherheitskräfte die heikle Lage wieder in den Griff, nicht zuletzt ohne das Einschreiten des Jedi-Ritters. Ribanna bückte sich und hob ihr Lichtschwert auf. Ihre Hände zitterten und das Schwert in ihrer Hand gleich mit. Sie hätte nicht gedacht, dass die Patienten hier derart gefährlich werden könnten!? Und dann noch ihr scheußliches Aussehen! Es war wie ein Alptraum! Ihr Blick traf den Jedi und sie schlug leicht beschämt die Augen nieder. Sie sagte schnell entschuldigend, wobei ihre Stimme noch heftig zitterte:

“Danke! Ohne Sie, wäre ich jetzt wohl gebissen, gekratzt oder anderweitig verletzt worden und wäre jetzt auch infiziert oder gar tot. Wissen Sie, ich bin erst seit gerade mal 12 Stunden Padawan. Ich wurde im Jedi-Tempel im Ratssaal zur Schülerin gemacht. …”

Sie machte eine kurze Pause und hatte letzteres nicht ohne einen gewissen Stolz erzählt.

“... Dies ist meine erste Aufgabe! Ich bin noch ungeschult und ich ahnte die Ausmaße der Erkrankung nicht! Unsere Infizierte (Alisah) zeigte diese Symptome nicht!”,

fügte sie entschuldigend hinzu, denn wie eine Padawan hatte sie sich nicht benommen, eher, wie ein verängstigtes verstörtes Schulmädchen, was sie bis gestern ja auch noch gewesen war. Bloß, dass konnte man ja schließlich nicht wissen und deshalb hatte sie es lieber erwähnt. Ribanna zitterte immer noch am ganzen Körper und fröstelte. Die Situation soeben war derart gefährlich gewesen! Daher also unter Anderem der ganze Wachschutz! Ok, es ist alles gut, es ist dir nichts passiert, tröstete sich Ribanna gedanklich selbst. Sie atmete tief durch und lief fast apathisch neben dem Jedi her. Sie hätte nicht mal den Weg und das richtige Zelt später beschreiben können, aber sie betraten irgendwann ein Zelt. Zwei Männer befanden sich darin, die hier wohl das Sagen hatten. Das mussten Engelstad und Torbsen sein, vermutete sie !? Die Padawan kam zu sich. Sie wusste nicht, wie man Leute vom Militär begrüßen sollte? Schließlich kam sie aus einem Tempel!

“Guten Tag! Ich bin Jedi-Padawan Ribanna Noida und mich schickt der Jedirat Janson aus dem Jedi-Tempel. Das Virus ist bei uns angekommen und hat eine menschliche Jedi, die auch noch schwanger ist, infiziert. Dabei sind wir erst seit wenigen Stunden auf Coruscant. Wir sind die Gruppe, die den Jedi-Tempel übernehmen und wiederherstellen sollte. Doch wir hatten auch Kontakt zu Plünderern! Meine Meisterin, Ärztin Tara Li und der Jedi-Rat kümmern sich um sie auf der Medi-Station, die aber total ausgeplündert wurde! Ich habe Bacta von unserem Raumschiff holen können, las aber im Holonet, dass Versuche mit Bacta-Kolto-Antibiotika-Mischungen gemacht werden. Unsere Frage ist auch, was wir ihr geben können, damit das Kind nicht gefährdet wird? Sie haben hier die besten Spezialisten vor Ort! Bitte helfen Sie uns! Und, können wir oder ich irgendwie helfen?”

Hah, hatte sie Letzteres tatsächlich gerade laut gesagt?! Was hatte sie sich dabei gedacht?! Diese Kranken hatten nicht nur Halsweh! Unsicher schaute sie kurz zu Jedi Merillion rüber, der neben ihr stand.


Coruscant, Ebene 652F, Lazarett, Lagerführung: Ribanna, Arlen, Captain Engelstad und Leutnant Torbsen, vorm Lazarett: Rick und Radan
 
[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Ebene 652-F | Lazarett, an der Schleuse | Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Feyleks, CS-410, Ribanna, viele Soldaten und Zivilisten

Alles war bereit, um mit der Überprüfung der wartenden Zivilisten zu beginnen und sie entsprechend ihres Zustands entweder in die Quarantänezone oder das Lazarett zu schicken. Vorsichtshalber überprüfte Arkadi noch einmal seinen Schutzanzug. Ihm stand direkter Kontakt mit Infizierten bevor, es war daher nur richtig, lieber auf Nummer sicher zu gehen. Ein kleiner Riss im Anzug und ein paar Tropfen Körperflüssigkeit, die zufällig eine offene Stelle an der Haut trafen, und schon konnte man angesteckt sein. Angesichts dieser Bedrohung musste jeder Handgriff sitzen und stets wachsam und vorsichtig gehandelt werden.

Auch CS-410 und Arlen waren in Position und so winkte der blonde Agent den ersten wartenden Zivilisten zu sich, einen Rodianer, der sich zuvor oft nervös nach hinten umgedreht hatte und wohl froh war, endlich aus der Schlange zu kommen. Ein kleiner Medidroide neben der Schleuse scannte den Nichtmenschen und überprüfte dessen Körpertemperatur, Herzschlag, Atmung und Kreislauf. Der Rodianer hatte Glück, er war gesund und wurde von Arkadi entsprechend in die richtige Richtung gelotst, erleichtert eilte der Nichtmensch davon.

Die beiden nächsten Zivilisten waren Niktos, wohl schon etwas älter. Sie hielten sich beide ängstlich an den Händen. Ein Ehepaar vielleicht? Rasch scannte der Medidroide auch sie, beide waren nicht infiziert. Arkadi hatte das Gefühl, dass es fast schon zu gut lief, und tatsächlich, bei dem nächsten Zivilisten, einem in zerrissene Kleidung gehüllten und auffallend dünnen Menschen, schlug der Medidroide piepend Alarm und der Agent schickte den schluchzenden Mann in Richtung Lazarett.

So viel Leid. So viel Angst. Dieser Ort war schlimmer als das Schlachtfeld. Die Imperialen hatte er sehen können und wenn er auf sie geschossen hatte, hatte er das Gefühl gehabt, etwas tun zu können. Aber dieser Virus war ein anderer Feind, unsichtbar und nicht zu greifen. Arkadi biss die Zähne zusammen. Diese Leute brauchten seine Hilfe, kein Selbstmitleid. Doch bevor der nächste Zivilist an die Schleuse treten konnte, drängelte sich plötzlich eine junge Menschenfrau mit braunem Haar und näherte sich Arlen, was mehrere der hinter ihr wartenden Wesen mit lauten Protestrufen und Gemurre kommentierten.

Misstrauisch tastete der ehemalige Soldat nach seiner Blasterpistole und schaltete diese auf Betäubung. Die Stimmung war dank des Gemischs aus Angst, Schmerzen und Warterei schon angespannt genug, Drängelei war das letzte, was sie gebrauchen konnten. Aufmerksam hörte Arkadi zu, als die junge Frau sich Ribanna Noida vorstellte, sie war offenbar Jedi-Padawan. Aufgeregt berichtete sie, dass sie und andere Jedi im Tempel von Plünderern und Banditen überfallen worden waren und eine schwangere Jedi Symptome des Virus zeigte.

Warum brachten die Jedi eine schwangere Frau zu einer potentiell gefährlichen Mission mit, schoss es dem Agenten durch den Kopf, und warum war der Tempel nicht ausreichend durchsucht und gesichert worden? Auf Coruscant schien das reinste Chaos zu herrschen. Als Arlen schließlich auf die Bitte der Padawan um Hilfe antwortete und zögerlich meinte, dass es noch kein Heilmittel gab, wurde das Gemurre in der Menge lauter, der ein oder andere hatte sich wohl Hoffnungen gemacht, im Lazarett geheilt zu werden.

Argwöhnisch behielt Arkadi die Menge im Auge, während der rothäutige Jedi-Ritter offenbar per Com wohl mit Torbsen Rücksprache hielt und sich dann mit lauter Stimme an die Wartenden wandte und ihnen erklärte, dass seine Schleuse nun geschlossen werden würde und sie sich bei anderen anstellen sollten. Das war nicht gerade dazu geeignet, um die Stimmung zu beruhigen, und als die beiden Jedi die Schleuse durchquerten und sie sich hinter ihnen schloss, wurden vereinzelte Beleidigungen und Anschuldigungen gebrüllt.


„Verdammte Jedi, was glaubt Ihr, wer Ihr seid! Wir warten schon seit Stunden hier!“

Rief einer besonders laut, ein kräftig wirkender Quarren, der wütend die Faust schüttelte, eine Geste, die mehrere andere Wartenden ebenfalls zeigten. Rasch trat Arkadi ein Stück vor und versuchte, beruhigend auf die Menge einzureden.

„Bitte bleiben Sie ruhig. Die Jedi helfen bei der Bekämpfung der Seuche und werden deshalb ins Lazarett vorgelassen. Dieser Aufruhr bringt niemanden etwas. Kehren Sie in die Schlange zurück, jedem von Ihnen wird geholfen werden, aber das geht nur, wenn Sie Ruhe bewahren und mit uns zusammenarbeiten.“

Einige der aufgebrachten Wartenden kehrten tatsächlich in die Schlange zurück, aber ein Teil blieb stehen und funkelten den Agenten zornig und mit gemurmelten Verwünschen an. Zumindest teilweise war die Situation wieder unter die Kontrolle und Arkadi wollte gerade etwas sagen, als irgendwo weiter hinten in der Warteschlange ein schriller, panischer Schrei erklang. Mehrere Leute drehten sich um versuchten zu erkennen, was los war, leider versperrten sie dem ehemaligen Soldaten damit die Sicht. Weitere Schreie ertönten und die Menge wurde unruhig, und rückte erst langsam, dann immer schneller in Richtung der Schleusen vor.

„Zurückbleiben!“

Rief Arkadi warnend über den Lärm hinweg, doch selbst wenn ihn jemand in dem Gewirr aus Rufen, Schritten und Schreien hören konnte, würde wohl kaum jemand darauf reagieren. Schnell sah sich Arkadi um und als er die Ursache für das Chaos entdeckte, wurde ihm klar, dass er noch so viel schreien konnte. Hinten am Ende der Schlange tobten mehrere blutüberströmte, rasende Infizierte, die in blinder Vernichtungswut um sich schlugen, bissen und Blut erbrachen oder spuckten. Entsetzt sah Arkadi, wie ein in blutige Lumpen gekleideter Zabrak seine Zähne in den Lekku eines panisch brüllenden Twi´lek versenkte. Mindestens ein halbes Dutzend Infizierte verwandelten die wartende Menge in einen verängstigten, verwirrten Pulk aus Wesen, deren Instinkte und nackte Furcht überhand genommen hatten.

„Aus dem Weg! Runter!“

Brüllte Arkadi und versuchte, ein freies Schussfeld zu bekommen. Ebenso hätte er versuchen können, eine Schneeflocke in einem Blizzard auf Hoth zu finden. In alle Richtungen rannten, schubsten und schoben die Wartenden und versuchten verzweifelt, den rasenden Infizierten zu entkommen, verdichteten sich dabei zu einem Pulk als Körpern und einem reinen Chaos.

CS-410, haben Sie freies Schussfeld? Waffenfreigabe erteilt, ich wiederhole, schießen Sie!“

Rief Arkadi dem Droiden zu, legte an und zielte auf den Infizierten, der ihm am nächsten war. Ein Betäubungsschuss traf den brüllenden Wookie, dessen Fell rot gefärbt war und an manchen Stellen ausfiel und kränklich wirkende Haut freigab. Doch schien der Schuss den tobenden Nichmenschen nicht wirklich aufzuhalten, drohend und blutigen Geifer spuckend rannte er auf einen zu Boden gegangenen Ithorianer zu. Im Bruchteil einer Sekunde kalkulierte Arkadi, dass ein weiterer Betäubungsschuss vielleicht nicht reichen würde, legte den Schalter an seiner Blasterpistole um, zielte auf den Kopf des Wookie und drückte ab.

Mit einem dumpfen Knall stürzte der riesige Nichtmensch zu Boden, nicht mehr als einen Meter von dem Ithorianer entfernt, der sich eilig aufrappelte und versuchte, zu flüchten.

„Es tut mir leid.“

Flüsterte Arkadi. Er hatte den Wookie getötet, um den Ithorianer zu retten. Hatte ein denkendes, fühlendes Wesen, einen Bürger der Neuen Republik erschossen, weil dieser ohne eigene Schuld durch eine Krankheit dem Wahnsinn verfallen war und zu einer tödlichen Gefahr für andere geworden war. Als Soldat hatte Arkadi gelernt, dass man manchmal töten musste, um andere Leben zu retten. Das manchmal Opfer notwendig waren. Aber es machte es nicht leichter. Es sollte niemals leicht werden.

Mit leeren blauen Augen starrte der Agent auf das Chaos, den Blaster in der Hand, dann wurde irgendwo in seinem Hinterkopf ein Schalter umgelegt und er zwang sich, weiterzumachen.

Torbsen, hier Duval, Code Rot! Mehrere aggressive Infizierte greifen die Warteschlange vor den Schleusen an! Wir brauchen sofort Unterstützung! Wiederhole, Code Rot an den Schleusen!“

Arkadi hörte die Antwort des Lieutenants wie durch einen Nebel, mehrere Soldaten waren auf dem Weg. Am liebsten hätte Arkadi die Augen geschlossen, doch er zwang sich, hinzusehen. Die Blasterpistole wog schwer in seiner Hand und er wusste, dass es einen Weg gab, diesem ganzen Wahnsinn zu entkommen. Bloß ein Knopfdruck...Nein, noch nicht. Er hatte eine Pflicht zu erfüllen. Er würde alles tun, um den Lebewesen hier auf Coruscant zu helfen. Vielleicht würde er dann ruhen können. Vielleicht würde er dann nicht mehr die Gesichter der Toten sehen.

[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Ebene 652-F | Lazarett, an der Schleuse | Arlen, Lieutenant Arkadi Duval, Feyleks, CS-410, viele Soldaten und Zivilisten, mehrere aggressive Infizierte
 

[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Trtainingsraum | Mas und Nei]



Sofort kam die Schelte von Nei über seinen halbherzigen Schlag. Sie traf ihn aber genauso wie ein normaler Angriff, nur dass es keine Schmerzen verursachte. Sie hatte den Schlag pariert, dass hatte er spüren können.

Er schluckte einmal kurz.

"Ja, Meisterin", antwortete er ihr um zu signalisieren, dass er es verstanden hatte.

Nicht Zögern!

Er ging wieder in die Ausgangsstellung des Shii-Cho, während Nei erklärte, dass Angst einen Pfad zur dunklen Seite eröffnete. Sie endete mit der Zeile aus dem Jedi-Codex, den Mas mittlerweile auch beherrschte.

Er atmete wieder einmal tief ein und wieder aus bis er sich beruhigt hatte. Dann fokussierte er sich und sein gesamtes tun auf sein Lichtschwert und Nei.

Er holte erneut zu einem Schlag aus, machte einen Ausfallschritt um dem ganzen mehr Schwung zu verleihen und führte danach noch einen Rückhandschlag aus.

Doch bei Angriffen seinerseits blieb es nicht. Er wurde auch immer wieder von kontern seiner Meisterin bedrängt. Doch auch er versuchte seinerseits ihre Schläge wieder zurück zu kontern. Er merkte dass es jetzt besser klappte und wie seine Geist in seinem Handeln aufging und plötzlich alles logisch erschien. Auch wenn er gleichzeitig nicht darüber nachdachte.

Er schien eine Bewegung auszuführen, bevor er es überhaupt wollte. Zugegeben, ihr Tempo war sicherlich noch um ein vielfaches steigerbar, aber so konnte sich das ganze sehen lassen. Mas und Nei führten eine Choreographie des Präzisen und tödlichen aus, obwohl sie nie eine einstudiert hatten. Der Zuschauer konnte zwar deutlich erkennen, wer der erfahrenere von beiden war, aber Nei ließ ihm doch genügend Luft, damit er nicht vollends versagte.

Es ging auch nicht darum, klar zu stellen, wer von beiden der stärkere war, denn diese Rolle war klar definiert und Mas glaubte, dass sich das auch möglicherweise nie ändern konnte.

War das die Essenz des Lichtschwertes von dem seines Meisterin gerade noch geredet hatte? Oder war das einfach nur eine Erweiterung seiner Übung?

Er fand jedenfalls seine Erfüllung darin. Natürlich zehrte es an seinen physischen Kräften. Aber sein Geist stemmte sich dagegen.


[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Trtainingsraum | Mas und Nei]
 
[Coruscant | ehemalige Nichtmenschen-Schutzzone | Untere Ebenen | ein schlecht sortiertes Droiden-Ersatzteilgeschäft] Toktorka (NPC)

Missmutig beobachtete Toktorka, wie eine Gruppe von Speederbikes vor seinem Geschäft anhielt. Es handelte sich um militärische Modelle und die Personen, die abstiegen, trugen Uniformen - das war selbst durch die trüben, schmutzigen Scheiben eindeutig zu erkennen. Schon wieder eine Patrouille. Schon die zweite diese Woche. Der Dug fragte sich, was sie schon wieder bei ihm wollten. Letztes Mal hatten sie ein unheimliches Chaos angerichtet, ohne ihm überhaupt zu sagen, wonach sie suchten. Sie waren eigentlich kaum besser als die Imperialen zuvor, im Gegenteil: Die hatten sich in der sogenannten Nichtmenschen-Schutzzone so gut wie nie blicken lassen und es musste ziemlich viel passieren, bevor sie sich die Kleider und Rüstungen hier im Dreck der verhassten Aliens schmutzig machten. Früher hatte Anarchie geherrscht. Nun herrschte Anarchie und gelegentlich kam eine lästige Patrouille vorbei. Zur Ordnung trugen sie wenig bei, denn sie waren viel zu wenige und mit der Lage hier unten vollkommen überfordert, vor allem seit diese Krankheit ausgebrochen war. Eigentlich konnten sie nur zusätzliche Unruhe stiften. Zum Beispiel, wenn sie zum zweiten Mal in dieser Woche Toktorkas Laden in noch größere Unordnung brachten, als hier ohnehin schon herrschte. Warum schon wieder er? Vermutlich lag es daran, dass er ein Dug war und deshalb von vornherein in dem Ruf stand, Ärger zu machen. Die Republikaner, vor allem die Menschen unter ihnen, waren genauso rassistisch und bigott wie die Imperialen vor ihnen. Daran, dass er selbst Kontakte zum Widerstand gepflegt und diesen mit Informationen, Material und Freiwilligen versorgt hatte, schien sich niemand zu erinnern. Doch was half es, sich zu beklagen? Nichts. Während die Tür aufging und drei der vier Soldaten herein kamen, setzte der Händler eine freundliche Miene auf und stakste ihnen auf seinen langen Armen entgegen.

Sie trugen Uniformen in grauem Stadttarnschema, auf dem Kopf eine Kombination aus Helm und Kappe und vor den Gesichtern einen Mundschutz aus hellem Textilmaterial. Der war seit Ausbruch der Seuche obligatorisch bei den Streitkräften und Polizisten, auch wenn Toktorka bezweifelte, dass er vor einer Ansteckung Schutz bieten konnte. Es handelte sich bei zwei der dreien um Humanoide. Ein großes, vermutlich weibliches Wesen mit schlanker Figur und weißem Fell, außerdem ein Ortolaner, der klein, rundlich und glatthäutig war - also das krasse Gegenteil. Der dritte im Bunde zog weit mehr Aufmerksamkeit auf sich. Anstelle von Armen und Beinen hatte er lange Tentakel, sein Kopf ähnelte einem saftigen Pilz mit drei Glubschaugen und er schwebte über dem Boden, wobei ihn die atypischen Gliedmaßen vorwärts schoben. Nun ja, zumindest keine Menschen diesmal. Offenbar hatten die Republikaner dazu gelernt: Hier, wohin die Menschheit all ihre andersartigen Nachbarn verbannt hatte, war ihresgleichen nicht willkommen - das hatten sie sich selbst zuzuschreiben.

»Willkommen in meinem Geschäft«, grüßte er. Normalerweise war er seinen Kunden gegenüber nicht so zuvorkommend, aber er wollte die Soldaten möglichst milde stimmen. »Fühlen Sie sich wie zuhause. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«

»Verdammt, Toktorka, was ist los mit dir? So freundlich kenne ich dich gar nicht!« erwiderte der Ortolaner im Dialekt dieser Gegend. Der Dug starrte ihn verwundert an und versuchte, zu verstehen, was gerade geschah. Der Mundschutz machte einen Teil seiner Züge unkenntlich, aber jetzt erkannte der Händler die wulstigen Narben auf dem Rüssel und bemerkte, dass das rechte Ohr zum größten Teil fehlte.

»Wonto, bist du's? In Uniform? Das ist doch nicht möglich!«

»Glaub' es ruhig!« lachte Wonto Sluuk. »Ich bin es. Lebendig und leibhaftig!«

Nun hellte sich Toktorkas Laune tatsächlich ein wenig auf und er musste sich nicht mehr so sehr bemühen, eine wohlwollende Miene zur Schau zu stellen.

»Na, das ist eine gelungene Überraschung. Komm und setz dich... irgendwohin wo Platz ist. Du hast es also doch zur Armee geschafft! Und erinnerst dich jetzt an den alten Toktorka. Du weißt noch, dass du mir Geld schuldest, oder?«

»Hab' ich nicht vergessen.« Der Ortolaner zog ein Credit-Chip-Etui aus einer seiner Westentaschen und reichte es dem Händler. »Hundert Credits für die Vermittlung zum Widerstand, die dreihundertzwanzig, die ich dir vorher schon geschuldet habe... und ein ordentlicher Säumniszuschlag. Hast lange darauf warten müssen, tut mir leid - wir konnten die Imperialen leider nicht früher vertreiben.«

»Vertreiben?« fragte Toktorka in ironischem Tonfall, während er die Credits zählte. »Soweit ich weiß, hat man euch dieses Drecksloch von Planet doch geschenkt. Wenn ich auf mein Geld warten müsste, bis ihr sie mit Waffengewalt vertrieben habt, könnte ich mir vom Zinseszins ein eigenes Grundstück im Regierungsviertel kaufen!«

»Was fällt Ihnen ein, Sie...« begehrte der Tentakelkerl auf. Doch Wonto unterbrach ihn.

»Nur die Ruhe, Private. Wir sind hier unter Freunden. Außerdem hat er recht, wir haben Coruscant nicht erobert - auch wenn das nicht mehr so lange gedauert hätte, wie er glaubt. Kampflos haben wir den Planeten aber nicht bekommen. Gekämpft wird jeden Tag. Es gibt noch viele Imperiale und Leute, die sich zu ihnen bekennen. Offenbar bauen sie ein Widerstandsnetzwerk auf.«

»Tja, verkehrte Welt, nicht wahr?« Der Tonfall des Dug hatte von ironisch auf sarkastisch gewechselt.

»Ich verstehe nicht, woher deine Schadenfreude kommt. Du hast doch selbst für den antiimperialen Widerstand gearbeitet!«

»Ja. Und das hat mir wirklich viel eingebracht! Niemand hat sich dankbar erwiesen für all das, was ich gemacht habe. Du bist der erste, der hier auftaucht, um seine Schulden zu bezahlen. Alle anderen kümmern sich doch nur noch um sich selbst. Seit sie auf der Siegerseite stehen und sich an der Oberfläche als Helden aufspielen können, schachern sie nur noch um bequeme Posten in der neuen Verwaltung und um gut bezahlte Exklusivinterviews für ihre erfundenen Kriegsgeschichten. Keiner denkt mehr an einen alten Dug, der ihnen geholfen hat, als sie ganz unten waren. Außerdem laufen die Geschäfte schlechter denn je. Alle leben von der Hand in den Mund, weil die NR es nicht schafft, die Versorgung sicherzustellen. Jobs gibt's gar nicht mehr. Und alle haben Angst vor dieser Seuche. Ihr hört es sicher nicht gern, aber unter den Imperialen ging's vielen Leuten besser.«

Seine Worte machten Wonto betroffen. Er hatte sich, wie die meisten Soldaten der Neuen Republik, als Befreier gefühlt, als man seine Scout-Einheit nach Coruscant verlegt hatte. Er war hier unten aufgewachsen, nicht mehr als zehn Kilometer von Toktorkas Laden entfernt. Er kannte die Mentalität der Leute hier unten oder hatte zumindest geglaubt, sie zu kennen. Hier herrschte eine aufsässige Wesensart: Die bunte, anarchische Mischung aus Angehörigen von mehreren hundert intelligenten Spezies war schon immer explosiv und hatte es den imperialen Besatzern nicht leicht gemacht. Er dachte, gerade sie würden es begrüßen, wenn die Dinge sich änderten. Die Worte des Dug machten ihm klar, dass das ein Trugschluss gewesen war. Es erklärte auch die Berichte anderer Patrouillen, die hier unten nach Waffenlagern und Widerstandsnestern Ausschau gehalten hatten. Zwei Republikaner waren bei der Kontrolle einer finsteren Kaschemme überfallen, zusammengeschlagen und bis auf die nackte Haut ausgeplündert worden. Andere waren Heckenschützen zum Opfer gefallen und niemand wusste, ob es sich bei den Tätern um imperimstreue Partisanen handelte oder um Bewohner dieses Viertels, die einfach genug von menschlichen Besatzern hatten. Eine Soldatin war außerdem verschleppt worden und da Wonto wusste, wie grausam und rücksichtslos vieler Einwohner der Unteren Ebenen waren, konnte er weder glauben noch ihr wünschen, dass sie noch am Leben war. Er fragte sich, ob sich die Abneigung gegen das Imperium komplett auf die Neue Republik zu übertragen drohte. Und ob es eine gute Idee gewesen war, ausgerechnet den einzigen Menschen seines Teams vor dem Laden zu lassen, um die Bikes zu bewachen.

»Medhi, geh raus und lös' Benji ab«, befahl er.hrend die Devaronianerin sich erhob, fragte er den Krämer:

»Du kennst dich doch hier unten aus und hörst so einiges. Kannst du uns vielleicht helfen? Wir stehen doch auf derselben Seite...«


»Nein, Wonto! Nicht um alles in der Welt lasse ich mich noch einmal in so etwas hineinziehen. Letztes Mal hat es mir nur Spesen gebracht, mich zum Handlanger der Republik zu machen. Ich wäre ein kompletter Idiot, wenn ich das noch einmal versuchen würde! Mit dem Thema bin ich durch. Von nun an kümmert sich Toktorka nur noch um Toktorka

»Wirklich? Das ist nicht der griesgrämige, aber gutherzige alte Dug, den ich noch von früher kenne.«

»Na und? Du hast dich auch verändert. Du warst früher ein kleiner Mitläufer in einer Straßenbande. Jetzt bist du Anführer eines Trupps Soldaten und fährst mit Speederbikes vor. Früher hast du die Dinger nur geklaut!«

»Aha? Davon hast du uns nie erzählt, Corporal!« warf Benji Ross ein, der gerade zur Tür herein gekommen war.

»Vielleicht ein andermal«, wiegelte der Ortolaner ab. »Aber wo wir gerade bei alten Geschichten sind... weißt du, was aus meinen Freunden von damals geworden ist, Toktorka

»Ich weiß, dass keiner von ihnen mehr hier ist. Ein paar sind wie du rechtzeitig abgehauen, als der Bandenkrieg gegen die Rancor Raiders eskaliert ist. Andere sind getötet worden; diese Jungs sind übel drauf, das weißt du ja. An Ferdo haben sie ein regelrechtes Exempel statuiert. Wirklich eine schlimme Sache. Zeph, Arsi und ein oder zwei andere sind dann zu ihnen übergelaufen, aber von denen hört man auch schon ewig nichts mehr. Mittlerweile sind neue Gangs am Drücker. Die Trinity, die Moonshine Police, die Devourers... nimm dich vor denen in Acht, hörst du? Gegen die Devourers sind die Rancor Raiders harmlose Streber!«

»Keine Sorge: Wir sind nicht hier, um uns mit den Gangs anzulegen. Wir suchen imperiale Soldaten und Terroristen. Du bist sicher, dass du uns dabei nicht helfen willst? ...Nein? Wirklich schade. Ich hatte gehofft... ach, vergiss es. Aber es war schön, dich mal wieder zu treffen, Alter. Wir müssen weiter; mach's gut! Wir sehen uns bestimmt bald mal wieder!«

[Coruscant | ehemalige Nichtmenschen-Schutzzone | Untere Ebenen | ein schlecht sortiertes Droiden-Ersatzteilgeschäft] Wonto Sluuk, Toktorka, Benji Ross, Dribiteg, Medhi Varn
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - mit Tara, Wes, Siva und Ji Vewis (NPC)

Sie schwankte und nur ganz rudimentär bekam sie mit was jene Wesen um sie herum sprachen. Waren sie doch keine Sith?
Die Welt um Alisah verschwamm mehr und mehr!
Was taten die?
Keiner griff sie an!
War das doch wirklich Wes?
Und sie hatte...
OH!
Irgendjemand fing sie auf und als Alisah ihren Kopf um wandte sag sie ein unbekanntes Gesicht. War es doch eine Falle? Aber da, hinter dieser komischen Gesichtsmaske, war Siva und sie klang genauso wie Alisah sie kennen gelernt hat.
Ihren Spitznahmen erwähnen!
Alisah schmunzelte schwach als Siva das androhte, dann fühlte sie wieder das Bett unter sich, sank matt in die Kissen und konnte nur hoffen, dass es wirklich keine Sith waren.
Sie fühlte sich so schwach.


Ich... hatte keinen Bademantel...

Hauchte sie noch, dann verlor sie mal wieder das Bewusstsein!

Coruscant - Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - mit Tara, Wes, Siva und Ji Vewis (NPC)
 
Coruscant, in der Nähe des Raumhafens: Radan, Rick und Ribanna

Endlich erfuhr Rick was passiert war, und es lief ihm eiskalt den Rücken runter.

"Alisah....."

bekam er erst mal nur raus. Sie ist erkrankt? Und dann auch noch so schwer? Er verstand es im ersten Moment nicht. Wie? Wieso? Betroffen sah er zu Radan und schluckte schwer. Wieso musste das ausgerechent ihr passieren? Hatten die beiden nicht schon genug durchgemacht? Er hoffte, nein, er betete zu der Macht das es gut ausgeht. Das sie Alisah und ihr Kind noch retten können. Für einen Moment stand er total neben sich. Wer tat seinem neuen Meister und dessen Frau so etwas an? Wieso? Wieso konnte man sie nicht einfach in Ruhe lassen. Er konnte nicht anders als sich zu Radan zu wenden, zu ihm zu gehen und ihm eine Hand auf die Schulter zu legen, ihm so zu zeigen das er da war.

"Es, tut mir leid Meister...."

Mehr bekam er grad nicht raus. Er hoffte Radan irgendwie helfen zu können. Er musste doch irgendetwas tun können. Er wollte nicht das ihm und Alisah so etwas passiert. Nicht den beiden, nicht ihnen, seiner neuen Familie. Er trat wieder etwas zurück, wollte er doch auch nicht zu aufdränglich sein und Radan nerven. Dass war das letzte was er wollte.

Die ganze restliche Zeit schwieg er, wollte er die beiden doch nicht stören, schienen sie doch zu wissen was zu tun war. Nur wenn nötig sagte er was. Es musste ein Medikament gefunden werden. In einem Krankenhaus. Immer wieder musste er Tränenen unterdrücken, nahm ihn das alles doch auch sehr mit und er war noch nicht so stark, konzentriert bleiben zu können und seine Gefühle hinten anzustellen. Innerlich schickte er immer weider ein Gebet zur Macht, hoffte das irgendjemand oder irgendetwas dieses hören konnte und Alisah half.

Unterwegs trafen sie wieder die Typen, welche sie ausrauben wollten. Rick musste für einen Moment den Drang unterdrücken die Typen nicht einfach zu erschießen. Die waren das letzte was er jetzt gebrauchen konnte.

Schließlich kamen sie bei den Schleusen an, vor welchem so viele Menschen standen das Rick gar nicht wusste wohin er jetzt sehen sollte. Dann verschwannd auch noch Ribanna, welche versuchen wollte sich nach vorne zu arbeiten. Rick sah ihr nach und hoffte das sie einen Weg fand, hier nicht so lange warten zu müssen. In der Zeit blieb er nahe bei Radan und hoffte das seine Nähe ihn vielleicht etwas half. Jedoch zweifelte er auch daran. Wer war er schon. Er mag zwar nun Radans Padawan sein, aber das auch nur noch nicht mal ein Tag. Er hatte für Radan keine Bedeutung. Jetzt jedenfalls nicht. Schließlich ging es hier um Alisah, seine Geliebte und ihr ungeborenes Kind. Ein Noch nicht mal entsandenes Leben. Etwas, das für die beiden ein Geschenk war. Ein Geschenk für ein neues Leben, welches die beiden mehr als verdient hatten. Er betete weiter das sie gerettet werden können, beide. Rick war sich sicher, er würde es der Macht niemals verzeihen wenn sie es zulässt, das dieses ungeborene Kind stirbt. Nicht dieses Kind, nicht das von Radan und Alisah. Sicher sah er auch seine Position als Padawan bei diesem Verlust in Gefahr. Was hatte er noch für einen Platz bei den beiden, wenn sie ihr Kind verlieren würden. Er könnte und würde es niemals ersetzen wollen. Auch war er sich sicher das Radan, nach dieem Verlust, sicher weitaus besseres zu tun hat als einen Padawan zu trainieren. Aber das war für Rick im Moment nebensächlich. Für ihn ging es einfach darum das die beiden so etwas nicht verdient hatten. Nicht nach allem was sie durchgemacht hatten. Schon dieser Virus war zuviel. Er konnte es nicht verstehen. Wieso musste es ausgerechnet Alisah treffen? Wieso hat es nicht jemand anderen getroffen? Wieso hat es nicht, ihn getroffen? Ihn hielt doch swieso kaum noch etwas auf dieser Welt. Nur der Wunsch seines Vaters. Aber wenn er sich opfern würde um diesen beiden Menschen das Glück schenken zu können was sie verdienen, dann hätte er es gerne gemacht. Hauptsache Radan und Alisah können Glücklich sein. Dafür hätte er sogar das Virus in kauf genommen.

Er hatte mit der Zeit gar nicht gemerkt das er, in Gedanken und tiefen Mitgefühl für Alisah und Radan, die Hand seines Meisters ergriffen hatte und sie hielt. Kurz sah er zu Radan hoch. Da dieser seine Nähe nicht abwies, blieb Rick da und hoffte das sein Beistand Radan vielleicht etwas half. Innerlich betete er weiter zur Macht und dachte dabei an Alisah. Vielleicht gelang es ihm, sie durch die Macht zu erreichen, ihr ein Signal zu geben, damit sie weis das Hilfe unterwegs ist. Er konzentrierte sich einen Moment lang mit all seinen Sinnen und seiner Kraft darauf, hoffte das es half.

//Wenn es irgendso etwas wie Gerechtigkeit in der Welt gibt, hoffe ich das sie nicht schon wieder ihre Arbeit so versaut und ein unschuldiges Leben nimmt.//

Dachte er danach und ballte seine freie Hand zu einer Faust. Er löste sich nun doch wieder von Radan, wollte er ihn doch nicht zu nahe treten. Eine eingehende Nachricht weckte dann seine Aufmerksamkeit.

//Ribanna? Sie ist drinn und ihr wird bereits geholfen? Das ist ja wunerbar.//

dachte er und sah mit ein wenig mer hoffnung zu Radan. Er hoffte sehr das diese Nachticht seinen Meister etwas mehr Hoffnung wiedergab. Er selbst schickte dann eine Antwort

Sprachnachricht an Ribanna:

"Alles klar Ribanna. Wir warten draußen Viel Glück und vielen dank. Nachricht Ende."

Coruscant, Ebene 652F, vor Schleuse: Ribanna direkt vor Wachposten(Arlen), hinten in der Schlange Radan und Rick, weitere Posten an der Schleuse, etliche Leute incl. Kranker davor
 
[Coruscant | UniSec (ehemalige Nichtmenschen-Schutzzone) | Untere Ebenen | ein schlecht sortiertes Droiden-Ersatzteilgeschäft] Wonto Sluuk, Benji Ross, Dribiteg, Medhi Varn

Erst einige Tage später kehrten Wonto Sluuk und sein Team wieder zu Toktorkas Geschäft zurück. Hinter ihnen lagen viel zu viele Stunden voller Arbeit und Probleme. Der Dug hatte recht behalten mit seiner Einschätzung: Viele Bewohner von UniSec standen der Republik beinahe ebenso skeptisch gegenüber wie dem Imperium zuvor. Man betrachtete sie nicht als Befreier, sondern als neue Besatzer. Dass insbesondere die Jedi bemüht waren, die Krankheit einzudämmen, vor der sich im Augenblick wohl jeder fürchtete, wurde zur Kenntnis genommen; republikanische Soldaten, die sich in den unteren Ebenen herumtrieben, wurden jedoch nicht gerne gesehen. Man konnte nirgends schlafen oder rasten, ohne Wachen aufzustellen, denn viel zu viele Waffen waren legal oder illegal im Umlauf und die Kriminalitätsrate war schon ohne den Zusammenbruch des öffentlichen Lebens, der mit dem Machtwechsel und der Seuche einherging, immer sehr hoch gewesen in diesem Teil der Nichtmenschen-Schutzzone. Wahrscheinlich gab es hier Leute, die Wonto und seine Kameraden für nicht mehr als ihren Mundschutz umgebracht hätten, von ihren Bikes, Waffen und der haltbaren Armeekleidung ganz zu schweigen. Und noch immer trieben sich Kämpfer und Sympathisanten des imperialen Widerstandes hier unten herum. Ihren Auftrag, deren Nester und Kommunikationswege aufzuspüren, hatten sie nicht erfüllt - trotz aller Mühe, die sie sich gegeben hatten. Stattdessen waren sie nur schmutzig und müde, hatten verschiedene Schrammen und blaue Flecken davongetragen und Dribiteg hatte sich irgendeinen Parasiten zugezogen, der seine Haut permanent jucken ließ: Umso unangenehmer, da der Parwan sich mit seinen Tentakeln ohne Hilfsmittel kaum kratzen konnte. Seine Laune war dementsprechend. Aber auch der Rest des Scout-Teams war frustriert. Der Hauptgrund, warum sie zu Toktorka zurückkehrten, war der, dass Wonto sonst niemanden mehr hier unten kannte: Seine zweifelhaften Freunde waren weg, wie der Dug gesagt hatte. Tot, weggezogen, erkrankt und ins Lazarett gebracht oder einfach verschwunden, wie es in den unteren Ebenen Coruscants und insbesondere UniSecs nicht selten geschah. Auch die winzige, dreckige Wohnung, in der er aufgewachsen war, war verlassen: Was aus seinem Vater geworden war, erfuhr er nicht; offenbar wohnte schon seit Jahren kein Ortolaner mehr in der Nähe. Corporal Sluuk war nur ein kleines Bisschen enttäuscht darüber, denn das Verhältnis zu seinem Vater war nie gut und der Versuch, ihn zu besuchen, eine leidige Pflicht gewesen. Doch er hätte sich gewünscht, dass er bei der Rückkehr an die Schauplätze seiner Jugenderinnerungen ein paar mehr vertraute Gesichter antreffen würde. So blieb eigentlich nur noch der Dug. Das schien der beste Ort zu sein, um noch einmal ein paar Stunden auszuruhen, denn obwohl Toktorka sich von seiner Vergangenheit beim anti-imperialen Widerstand abgewandt hatte, hielt Wonto ihn noch immer für vertrauenswürdig - relativ gesehen.

In nicht allzu hohem Tempo glitten die Bikes über die marode Straße, die auf dieser Ebene zu dem schlecht sortierten Geschäft für Droidenersatzteile führte. Das permanente Jaulen, das von den Repulsoren und Triebwerken ausging, hörten die Scouts schon längst nicht mehr. Sie sprachen über ihren Einsatz, doch wo es keine Erfolge gab, war auch nicht viel zu bereden. Im Grunde war es Wonto, der das Gespräch am Laufen hielt, einfach weil er ein geselliges Wesen war und gerne die Stimmen anderer Leute hörte. Benji und Medhi antworteten ihm wortkarg, während man von Dribiteg nur gelegentlich einen derben Ausruf in seiner glucksenden Muttersprache hörte. Obwohl die anderen seine Worte nicht verstanden, brauchte man nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass er auf die juckenden Parasiten fluchte. Medhi Varn flog voran, mit ungefähr drei Flugsekunden Vorsprung zu den anderen: Sie war sozusagen die Vorhut. Wenn sie etwas Ungewöhnliches entdeckte oder in Schwierigkeiten geriet, konnte sie die anderen warnen, so dass diese das Überraschungsmoment überwinden und reagieren konnten. Dadurch war sie auch die erste, die um die nächste Ecke bog, hinter der Toktorkas Geschäft sichtbar wurde.


»Etwas stimmt nicht!« funkte die Devaronianerin und ging in die Eisen. Als die drei männlichen Mitglieder des Trupps zu ihr aufschlossen, sahen auch sie, was Medhi meinte. Kein Licht brannte hinter den Schaufenstern, obwohl der Laden um diese Zeit geöffnet sein sollte. Das Ende der Gasse war in Dunkelheit getaucht. Doch diese kam nicht nur von der mangelnden Beleuchtung, sondern auch daher, dass die Wände geschwärzt waren.

»Sieht aus, als hätte es gebrannt«
, bemerkte Benji.

Ohne zu antworten, setzte Wonto sich in Bewegung. Ohne dass er eine Anweisung erteilt hätte, folgten die anderen ihm in kurzem Abstand. Der Ortolaner fuhr auf den Laden des Dug zu und hielt dann bei einer Art Barrikade, die sich über die Gasse erstreckte. Man hatte Bretter aus irgendeinem holzähnlichen Kunststoffmaterial miteinander vernagelt und in unregelmäßigen Abständen mit Leuchtfarbe den Buchstaben C darauf gemalt. Der Ortolaner hatte einen unguten Verdacht, was das zu bedeuten hatte. Er saß ab. Obwohl die klapprige Absperrung ihn weder auf dem Bike noch zu Fuß davon abgehalten hätte, sich dem Laden weiter zu nähern, verzichtete er vorerst darauf, weiterzugehen. Zweimal rief er Toktorkas Namen. Dann öffnete sich mit metallischem Knarren eine Tür zu seiner Linken. Durch den handbreiten Spalt wurde die haarige Schnauze eines nichtmenschlichen Wesens sichtbar, dessen Spezies Wonto nicht mit Namen kannte.

»Er ist nicht mehr da«, sagte der Anwohner mit einer Stimme, die so ähnlich klang wie seine Tür. »Was auch immer ihr von ihm wolltet, ihr kommt zu spät und könnt auch gleich wieder wegfahren. Wir wollen keinen Ärger hier!«

»Und wir wollen auch keinen Ärger machen«, antwortete der Ortolaner. Er ließ dabei bewusst zu, dass der Dialekt seiner Jugend hörbar wurde: Es vereinfachte den Umgang mit den Bewohnern von UniSec, wenn man klang wie jemand aus der Gegend. »Toktorka ist ein Freund von mir. Können Sie mir sagen wo er hin ist? Hat es hier ein Feuer gegeben?«

»Er ist weg - so richtig weg. Tot. An der Seuche gestorben, gestern, nachdem er zwei Tage schweres Fieber hatte. Der erste Fall in unserer Straße. Ein paar Nachbarn sind in Panik geraten, wer will's ihnen verdenken, und haben seinen Laden angezündet, um alles zu vernichten, was infiziert sein könnte. Ich hoffe, das hat geklappt. Wir haben's hier schon schwer genug, auch ohne dass ihr uns irgendwelche Krankheiten einschleppt!«

»Sie glauben, wir waren das?« fragte Medhi. »Das ist doch Unsinn! Die Seuche ist auf Coruscant ausgebrochen, nicht irgendwo anders. Außerdem fliegen jeden Tag Hunderte Schiffe Coruscant an; wieso sollte ausgerechnet jemand vom Militär die Seuche eingeschleppt haben? So ein Quatsch - wir sind doch hier, um zu helfen!«

»'Ne große Hilfe seid ihr«, erwiderte das haarige Wesen. »Ein Nachbar hat schon vorgestern die Behörden informiert, dass wir hier einen Verdachtsfall von C haben. Da hat Tok noch gelebt. Ich hab' ihm gesagt, die Mühe kann er sich sparen, weil ja doch keiner kommt, und ich hatte recht. Niemand hat geholfen. Oder den Laden und die Wohnung desinfiziert. Oder uns Medizin gebracht. Oder wenigstens mal gesagt, was hier überhaupt los ist und wann diese schreckliche Sache endlich ein Ende hat!«

»Tut mir leid«, murmelte Wonto. Natürlich entschuldigte er sich nicht wirklich dafür, dass er und sein Team nicht angerückt waren, um Toktorka und seinen Nachbarn zu helfen. Sie hatten ja nichts davon gewusst. Was ihm wirklich leid tat, war das Schicksal des Dug. Und damit des letzten Wesens in dieser Gegend, das so etwas wie ein Freund gewesen war. Den Tod empfand er vor allem deshalb als Verlust, weil mit dem Droidenhändler auch die letzte Verbindung zu seiner Jugend ein Ende gefunden hatte. UniSec war nun endgültig nicht mehr Wontos Zuhause und würde es wohl auch nie wieder sein. Nachdenklich stieg er wieder in den Sattel, wendete die Maschine und brauste davon - weit schneller, als sie gekommen waren.

Sekunden später hatten seine Kameraden ihn eingeholt. In seinem Helm hörte er erst wieder einen Fluch Dribitegs, dann die Stimme von Benji Ross:

»Tut mir echt leid, Corporal. Er war... ein guter Kerl.«

»Wer, Toktorka? Nee, eigentlich nicht. Aber gemocht habe ich ihn trotzdem.«

»Wenn Sie reden wollen...«

Doch dieses Bedürfnis hatte Wonto nicht. Zumindest wollte er mit niemandem darüber sprechen, was Toks Verlust für ihn bedeutete oder auch nicht. Der Schreck über den Tod des Dug hatte mittlerweile ganz andere Gedanken bei ihm ausgelöst. Im Augenblick dominierte nicht Trauer, sondern Sorge. Ohne zu merken, dass er Benji unterbrach, sagte er:

»Leute, wir haben jetzt ein Problem! Tok ist gestern gestorben. Rechnet mal zurück: Als wir bei ihm gewesen sind, muss er schon krank gewesen sein.«

»Und war vielleicht schon ansteckend«, führte Medhi den Gedanken weiter.

»Ja. Wir haben mit ihm zusammengesessen, Sachen von ihm angefasst, mit ihm geredet, ihm die Hand gegeben...«

»Er hat einen feuchten Händedruck«, stellte Benji fest. Auch er klang nun ziemlich nachdenklich, wahrscheinlich auch besorgt.

»Und eine genauso feuchte Aussprache«, warf Dribiteg mit ein. Es war das erste Mal an diesem Tag, dass er etwas sagte, ohne dabei über seinen Ausschlag zu schimpfen. Offenbar erkannte er, dass sie nun in größeren Schwierigkeiten steckten.

Der Corporal brachte die Sache auf den Punkt: »Wir können uns alle angesteckt haben. Ihr wisst, was das heißt: Wir müssen uns jetzt ganz genau beobachten. Jeder sich selbst und auch gegenseitig. Wer sich unwohl fühlt, sagt es, und wer beim anderen irgendwas Seltsames bemerkt, auch! Die Krankheit ist gefährlich. Je eher sie behandelt wird, umso besser sind die Chancen, also wird nicht die kleinste Kleinigkeit verschwiegen! Beim geringsten Verdacht fliegen wir in die nächste Basis oder ins nächste Krankenhaus.«

»Sollten wir uns nicht vorsorglich schonmal untersuchen lassen?«

»Würd' ich gern, Benji. Aber du weißt doch, wie voll die Sammelstellen sind und wie viele panische Coruscanti da auftauchen, um sich durchchecken zu lassen. Die können nicht alle untersuchen. Wenn du nicht zumindest ein paar Symptome hast, wirst du einfach wieder weggeschickt. Ich schlage vor, wir machen erstmal mit unserer Arbeit weiter. Wahrscheinlich haben wir ja gar nix und alles ist in Ordnung.«

Ein paar Sekunden lang schwiegen sich die Soldaten gegenseitig an. Keiner wollte Wonto widersprechen, aber auch keiner wagte, ihm rechtzugeben. Schließlich war es ausgerechnet Dribiteg, der das Schweigen brach und sagte:

»Wir hatten noch diese Spur, die ins Planquadrat E-44 führt. Der Hehler, der angeblich den imperialen Widerstand mit Waffen versorgt. Klar war die Quelle nicht sehr glaubwürdig, aber wir sollten ihm trotzdem auf den Zahn fühlen.«

Glücklich, dass das Thema gewechselt hatte und es etwas Konstruktives zu tun gab, pflichtete der Ortolaner ihm bei: »Richtig, Private. Es ist die beste Spur, die wir im Moment haben; also auf nach E-44! Du fliegst voraus. Nächste links, dann zwanzig Kilometer den ehemaligen Boulevard entlang. Tempo, Leute, ich will zum Abendessen fertig sein!«

[Coruscant | UniSec (ehemalige Nichtmenschen-Schutzzone) | Untere Ebenen] Wonto Sluuk, Benji Ross, Dribiteg, Medhi Varn
 
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[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Ebene 652-F / Lazarett / An der Schleuse ] Arlen, Arkadi, Feyleks, CS-410, Ribanna, sowie viele Soldaten und Zivilisten

Schweigend hörte Arlen zu wie die Padawan neben ihm die Nachricht absetzte. Es war prinzipiell genau das was er ihr gesagt hatte. Er führte sie zu seinem Vorgesetzten und der Jedimeister mit Padawan mussten nicht länger anstehen. Unterdessen schaute er sich nach Torbsen um, den er auf den ersten Blick jedoch nicht entdecken konnte. Das Podest auf dem er vorhin noch gestanden hatte war leer und generell schienen es auf den ersten Blick weniger Soldaten zu sein, die in der Nähe ihren Dienst verrichteten. Zwei oder drei standen mit wachsamen Minen auf den Türmen der Barrikade und schauten auf die Patienten an den Schleusen hinab.

Einer von ihnen, ein stämmiger Twi’lek, fing den suchenden Blick des Sith auf und wies mit dem Daumen hinter sich durch das Tor und in das Zeltlager.
Torbsen war wohl irgendwo im Innern, aller Wahrscheinlichkeit nach bei Engelstad. Und wenn nicht wüsste der Captain sicher wissen was zu tun war. So lenkte Arlen seine Schritte durch das Tor und führte Ribanna in das überfüllte Lazarett hinein. Die Wege zwischen den Zelten wirkten wie ausgestorben und nur blutige Verbände und anderer Müll bedeckten den Boden. Hatte Engelstad nicht davon gesprochen, dass die Krankheit sich über Körperflüssigkeiten übertrug? Warum zur Hölle wurden also die blutigen Verbände selbst einfach herumliegen gelassen. Alarmiert biss Arlen sich auf die Lippe. Was war hier los? War es wirklich personell so schlecht um das Lazarett bestellt?!

Plötzlich öffnete sich eine Zeltplane durch einen jähen Windstoß und gab den Blick auf einige Pfleger, sowie eine deutlich größere Anzahl an Patienten frei, die behandelt wurden. Es war kein schöner Anblick. Blut war omnipräsent und klebte gleichermaßen an den Kranken wie an den weißen Schutzanzügen der Ärzte.
Arlen wollte die Padawan so schnell wie möglich daran vorbeilotsen, da ertönte ein lauter Schrei und eine Reihe von Wesen kam aus dem nächsten Zelt gestürmt.

Es waren etwa fünf Kranke. Blut floss ihnen aus Augen und Nase und ihre Münder waren weit geöffnet. Wie angewurzelt blieb
Arlen stehen und beobachtete erstarrt, wie zwei damit begannen sich gegenseitig zu zerfleischen und ein weiterer einen Pfleger anfiel, der laut aufschrie. Schüsse heulten auf und die beiden Kämpfenden gingen zu Boden. Plötzlich stürmte ein infizierter Wookiee gradewegs auf Arlen und Ribanna zu, die sich hinter dem Sith zusammenkauerte. Das war sein Weckruf. Wütend biss er sich erneut auf die Lippe und holte tief Luft.


„Nur die Ruhe. Das ist wie Felucia. Nur die Ruhe…“

Murmelte er und gab sich selbst einen Ruck. Im nächsten Moment hatte er sein Lichtschwert in der Hand und die blaue Klinge von Friede aktivierte sich mit einem überlauten Summen. Wie er es gelernt hatte ging Arlen in Position um den Wookiee mit einem präzisen Stich auszuschalten, hatte dann jedoch eine bessere Idee. Sich konzentrierend rammte er seine flache Hand nach vorne und der Infizierte stürzte nach hinten, von einem jähen Machtstoß von den Füßen geholt.

„Bleib dicht bei mir!“

Sagte Arlen hektisch zu Ribanna und stürmte auf den am Boden liegenden zu, der Anstalten machte aufzustehen und ihn anzufallen. Im nächsten Moment sprang der Sith und landete auf der Brust des haarigen Geschöpfes, während er mit der Macht dessen Gliedmaßen zu Boden drückte.

„Schnell! Betäubt ihn!“

Rief er zwei Soldaten zu, die mit Gewehren im Anschlag hinzugerannt kamen. Es brauchte drei Schüsse aus nächster Nähe um den Wookiee ruhig zu stellen. Doch es war noch nicht vorbei. Noch immer waren drei Patienten frei. Mit ihnen wurde ähnlich verfahren. Die ganze Sache hatte kaum dreißig Sekunden gedauert, jedoch einen Pfleger das Leben gekostet. Schwer atmend hängte Arlen Friede wieder in seinen Gürtel und wandte sich schließlich zu Ribanna um, die ihr eigenes Lichtschwert in ihren zitternden Händen hielt. Sofort bedankte sie sich und erklärte, dass sie noch garnicht so lange Padawan war, seit einem halben Tag um genau zu sein.

„Nichts zu danken“

Antwortete Arlen mit ernster Miene. Ihm war grade nicht wirklich nach lächeln zumute.

„Aber denk daran. Als Jedi kannst du nicht immer nur daneben stehen. Von dir und deinem Lichtschwert hängt ab ob Leute sterben oder nicht. Halt dein Schwert immer bei dir. Diese Waffe ist dein Leben. Und das der anderen.“

Sagte er und legte ihr seine behandschuhte Hand auf die Schulter. Zum Glück war er sauber geblieben…zum Glück hatte es die Möglichkeit gegeben, die Infizierten auf eine nicht letale Weise unschädlich zu machen… Ernst bedeutete er der Menschenfrau mitzukommen und führte sie weiter, zum Kommandocontainer in dem er Torbsen und Engelstad vermutete. An den Seiten hatte man Planen aufgespannt, unter denen weitere Pfleger mit Patienten waren. Hatte man wirklich nur noch so wenig Platz, dass man selbst den Kommandocontainer in ein Zelt verwandelt hatte?

Gemeinsam betraten sie den Container, in dem sich tatsächlich die beiden gesuchten Soldaten befanden und sich über eine Holodarstellung des Lazaretts beugten, die erst wirklich Aufschluss über die schiere Größe der Anlage Aufschluss gab. Und dieser Moloch war bis zum Anschlag mit Kranken gefüllt?! Bei diesem Gedanken lief es
Arlen den Rücken hinunter. Was würde passieren, wenn nicht nur fünf oder sechs Patienten der rasenden Sorte losstürmten?

Grade wollte er etwas sagen, doch da kam
Ribanna ihm zuvor. Überschwänglich und überkompliziert erzählte sie, was man auch in sieben Wörtern hätte erklären können: ‚Wir brauchen Medizin für eine schwangere Jedi‘ Kaum hatte sie geendet, schaute Torbsen sie an.


„Einen Moment, wir haben grade andere Probleme“

Und wandte sich dann sofort wieder seinem Funkgerät zu:

„Wie meinen Sie das, sie haben keine Zwangsjacken mehr?! Die Anstalt hat uns ihren ganzen verdammten Bestand gegeben!...Sch‘eiße! Gut, dann sperren sie sie ersteinmal in Container!“

Auch Engelstad war grade beschäftigt. Grade als Arlen hinsah vergrößerte er die Darstellung am Tor, an dem helles Chaos herrschte. Die beinahe ordentlichen Reihen hatten sich aufgelöst und panische Wesen versuchten von den Infizierten wegzukommen. Ein Soldat schoss grade auf einen weiteren Wookiee. Einen Moment später tönte Duvals elektrisch verstärkte Stimme aus dem Funkgerät Torbsens, der grade über ein anderes gebeugt gewesen war und nun laut fluchte.

„Unterstützung ist unterwegs, Duval. Letale Maßnahmen autorisiert! Squads Aurek, Besh und Xesh bitte kommen…sofort zum Tor zwei und Feuerschutz geben. Schleusen werden dicht gemacht. Wir sind voll. VOLL! Haben Sie verstanden?!“

Während beide Soldaten hektisch redeten und im Sekundentakt Anweisungen gaben, wandte Arlen sich an Ribanna, die merklich bleich geworden war. Auch die rote Haut des Sith hatte einen helleren Farbton angenommen, doch er durfte sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Auf Felucia hatte er es auch geschafft. Handeln, nicht denken!

„Funk Meister Tulon an. Am Tor braucht man sicher einen weiteren Jedi!“

„Padawan Ribanna, nehmen Sie eine Medikamententasche von draußen mit. Ich fürchte mehr kann ich grade nicht für Sie tun…Ja, letale Gewalt hat Torbsen gesagt! Wenn sie Patienten nicht bändigen können, dann müssen Sie das eben so machen, Dolores!...Ihre Moralvorstellungen gehen mir am A’rsch vorbei. Wenn Sie das nicht tun bringen sie Unschuldige in Gefahr, also folgen sie meinen Befehlen oder ich bringe Sie vors Kriegsgericht, HABEN SIE VERSTANDEN!?“

Mit sanfter Gewalt packte Arlen Ribanna beim Oberarm und zog sie hinaus. Hier gab es nichts mehr zu sehen. Sie mussten helfen die Kontrolle zurück zu gewinnen und zwar jetzt. Vor dem Container standen tatsächlich einige Taschen mit medizinischer Ausrüstung. Im Vorbeigehen packte er eine davon und drückte es umgehend der Padawan in die Hand. Ohne ihre Reaktion abzuwarten spurtete er los, zurück zum Tor, das man inzwischen geschlossen hatte. Kurz blickte er sich zu Ribanna um die ihm gefolgt war und hob sie nach einer Sekunde des Überlegens hoch. Mit einer Hand unter ihrem Kopf und die anderen unter ihren Beinen wirkte es wie eine heroische Rettungsaktion aus einem Holofilm, doch daran dachte Arlen grade nicht. Kurz konzentrierte er sich und sprang dann in die Höhe.

Im nächsten Moment standen sie auf dem Umlauf der drei Meter hohen Barrikade, wo zwei Soldaten mit angelegten Blastern in die panische Menge unter ihnen schossen. Sofort ließ er die Padawan aus seinen Armen und sah sie an.


„Wie gut bist du mit einem Blastergewehr?“

Fragte Arlen an die Padawan gewandt und machte sich bereit auf der anderen Seite hinabzuspringen, um den anderen beizustehen, die er jedoch auf den ersten Blick nirgends entdecken konnte.

[ Coruscant-System / Coruscant / Untere Ebenen / Ebene 652-F / Lazarett / auf der Barrikade ] Arlen und Ribanna, sowie zwei Soldaten
 
Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Mas

Mit zunehmender Zeit, gelang es Mas an der Herausforderung zu wachsen. Sein Shii-Cho war noch nicht makellos, aber mehr als solide. Ihrer Einschätzung nach, würde der Corellianer sein Lichtschwert nun als seine primäre Waffe einsetzen können, sollte es zu einem Kampf kommen. Blasterfeuer würde seine Lichtschwert-Barrikade nicht so leicht überwinden und auch ein Versuch sich ihm im Nahkampf zu stellen, hatte nur noch eine geringe Aussicht auf Erfolg - so lange er sich konzentrierte, dachte Nei. Es würde bald an der Zeit sein, Mas seinen eigenen Weg finden zu lassen. Nur in der echten Welt würde sich heraus stellen, ob er der echten Welt auch gewachsen war. Als seine Meisterin, war Nei jedoch zuversichtlich.


"Okay, das sollte für den Moment reichen."

erklärte die Ruusanerin ruhig, nachdem sie etwas Abstand genommen und dadurch den Übungskampf unterbrochen hatte.

"Dein Lichtschwert Stil ist sehr gut geworden. Du kannst stolz auf dich sein... und vor allem diese lächerliche Augenbinde abnehmen."

Nei lächelte dem Corellianer zu, als dieser seine Augen vor dem Sichtschutz befreit hatte.

"Eine letzte Sache gibt es noch. Im Laufe deines Lebens als Jedi, wirst du weiterhin viel lernen und auch lernen müssen. Dazu gehört neben der stetigen Schärfung deiner Sinne natürlich auch weiterhin der Umgang mit deinem Lichtschwert. Sobald du eine eigene Waffe konstruiert hast, wirst du dir wahrscheinlich auch einen eigenen Lichtschwertstil jenseits des Shii Cho suchen, ein Stil, der besser auf deine Talente abgestimmt ist."

Kurze Pause. Die Jedi musterte ihren Schüler, während sie darüber nachdachte, welcher Stil wohl am ehesten der Art von Mas entsprach. Das Shii Cho traf den Nagel bereits auf den Kopf, wenn sie die passive Haltung des ansonsten sehr kräftig wirkenden Mannes in Betracht zog.

"Ich kann dir höchstens noch die viere Form, Ataru beibringen - wenn du möchtest. Ein sehr aggresiver und akkrobatischer Stil. Aber vielleicht liegt dir das Soresu, eine Form die dich zu einer unüberwindbaren Festung machen kann. Soweit ich das beurteilen kann, eine Form, die dir durchaus liegen dürfte. Letztlich ist das aber eine Entscheidung, die dir niemand abnehmen kann."

Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Mas
 
[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Trainingsraum | Mas und Nei]


Es dauerte noch ein wenig, doch dann schien Nei mit dem Ergebnis des Trainings zufrieden zu sein. Sie beendete den Kampf und gab ihm die Anweisung endlich die Augenbinde abzunehmen.

Mas deaktivierte sein Lichtschwert und tat dann wie geheißen und nahm die Augenbinde ab. Dann reichte er sie an seine Meisterin zurück.

Natürlich hatte er auch das Lob von ihr vernommen.

"Danke Meisterin, aber ich wäre nicht soweit ohne euer Training"
, antwortete er etwas bescheiden.

Nei fuhr fort, ihm eine letzte Sache zu erklären. Sie erklärte, dass er mit seinem Training noch lange nicht fertig war und das dieser Lichtschwertstil, sie nannte ihn Shii-Cho nur der Anfang war und es verschiedene andere Stile gab, die vielleicht besser auf seine Bedürfnisse abgestimmt waren.

Dann pausierte sie kurz und musterte ihn. Mas hingegen dachte gerade über seinen eigenen Lichtschwertstil nach. Wie wollte er am besten Kämpfen? Aktiv oder eher passiv? Wollte er eine starke Defensive oder eine starke Offensive besitzen?

Dann fuhr sie auch schon fort und suchte passende Stile für ihn. Die Rede war von Ataru, einem akrobatischen Stil und Soresu, einem eher defensivem Stil.

Mas überlegte kurz. Ataru klang gut und er glaubte darin die Kampfweise Neis zu erkennen, war sich aber nicht komplett sicher.

"Ich bin mir noch nicht sicher, Meisterin, aber ich denke, das mir ein offensiverer und kraftvoller Stil eher liegen würde", erklärte er ihr. Wobei war das wirklich so? Oder wollte er, dass es so wäre?

Nei beurteilte schließlich auch eher einen defensiven Stil als den seinen.

"Ist Ataru der Stil, mit dem ihr kämpft?"
, wollte er nun wissen. Selbst wenn ihm eher eine defensive Kampftechnik anheim war, so konnte er doch trotzdem auch akrobatische und Aggressive Stile ausprobieren. Ja wieso überhaupt sich auf einen speziellen Stil festlegen, schoss es ihm durch den Kopf.

Es war sicher auch möglich sich mit mehreren Stilen zu beschäftigen.

"Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich mich gerne zuerst an Ataru ausprobieren"
, eröffnete er ihr nun.

Das klang doch schon sehr verlockend, einen akrobatischen Stil zu trainieren und konnte seiner allgemeinen Fitness sicher auch nicht schaden. Doch in diesem Fall hing die Entscheidung trotzdem von seiner Meisterin ab. Doch Mas hatte das Gefühl, dass sie nichts dagegen haben würde, ihm diesen Stil beizubringen und sie würden sicher beide rechtzeitig merken, falls es zum Scheitern verurteilt war.

Er wartete also auf Neis Entscheidung und war eigentlich bereit, sofort damit loszulegen. Solange sie noch keine konkreten Aufgaben hatten, war immerhin Zeit zum trainieren vorhanden.




[Core | Corusca-System | Coruscant | Jeditempel, Trtainingsraum | Mas und Nei]
 
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