Coruscant

Coruscant - Jedi-Tempel – Quarantäne – Riuen und andere

„Das war ein guter Zug, aber leider hast du dennoch verloren…“, meinte Riuen, als sein letzter vernichtender Zug beim Derjak seinen Gegner den Sieg kostete. Freude und Leid über Sieg und Niederlage währten allerdings nicht lange, als ein Chazrach in einer einzigen wütenden Geste, das Spielbrett vom Tisch fegte. ‚Wasss fällt dir eigentlich ein?‘, kam die sehr aufgebrachte Frage des Reptiloiden. ‚Weissst du denn nicht, wo du dich hier befindessst?‘ Riuen sah sein Gegenüber kurz an, musterte es kurz und nahm deine offenere Haltung auf seinem Stuhl an. „Oh, ich bin sicher, dass du es mir gleich verraten wirst.“ Riuen wusste nicht, was den anderen so aufgeregt hatte, aber lange würde es wohl nicht dauern, ihn auf den Zahn zu fühlen. ‚Dasss issst die Quarantäne und es issst nicht in Ordnung hier irgendwelche Sssspiele zu spielen. Dasss hier issst eine ernste Sssache.‘ Riuen nickte, als versuche er zu begreifen, was man ihm hier gerade mitteilen wollte und wartete darauf, dass die kleine Echse weiter sprach, was sie, nachdem Riuen nicht reagierte, auch tat. ‚Diessse Quarantäne issst wegen desss Virusss und esss sssollte hier mehr Ressspekt herrschen für die Kranken. Du entehrssst sssie mit deinem Verhalten.‘ Jetzt zog der Chiss wirklich die Stirn kraus. Er entehrte die Kranken, indem er hier Derjak spielte? Sein Mitspieler hatte sich still und leise zurückgezogen, dafür waren der Chazrach und Riuen Mittelpunkt der Aufmerksamkeit geworden. „Ich entehre die Kranken, indem ich hier ein Spiel spiele?“ Nur, damit er sicher gehen konnte, auch wirklich verstanden zu haben. ‚Ja, dasss tussst du. Sssie werden sssterben und du machssst hier nur deine Spielchen, ssseit du hier her gekommen bissst. Dabei sssind wir die verschonten, die dasss Glück haben, wahrscheinlich nicht am Virusss zu leiden.‘ Daher wehte also der Wind, man hatte, wenn man sich hier befand, Trübsal zu blasen. „Dafür, dass du nicht unter dem Virus leidest, bist du trotzdem ziemlich unentspannt…“ Was seine Behauptung, er würde nicht leiden, beinahe polarisierte. ‚Du hältssst dich wohl für besssondersss klug, aber du hassst nichtsss gelernt und dasss, obwohl du bei den Jedi bissst.‘ Dafür, dass die nette Echse vielleicht gerade sein Spielbrett zerstört hatte, nahm sie den Mund ganz schön voll, aber wenn sie glaubte, ihn mit diesen Worten sonderlich reizen zu können, hatte sie weit gefehlt. Niemand trieb Riuen so einfach aus der Reserve, schon gar nicht mit diesen lächerlichen Sätzen, auf die nur Männer mit mangelndem Selbstbewusstsein ansprangen. „Ist vielleicht der Grund, warum ich es bei den Jedi noch nicht so weit gebracht habe,“ kommentierte der Chiss also trocken, als er das Spielbrett vom Boden hob und wieder auf den Tisch stellte. ‚Wage esss nicht, hier weiter deine Spielchen zu treiben!‘ „Sonst was? Nimmst du das Brett und haust es mir über den Schädel? Hier,“ er hob das Spielbrett hoch und reichte es der Echse, „tu dir keinen Zwang an.“ Er neigte sogar ein wenig den Kopf, behielt die Echse dabei aber dennoch im Auge, die natürlich nichts dergleichen tat. ‚Du bissst eine Schande für deine Speziesss!‘ Oh, das traf natürlich noch schlimmer und da schüttelte Riuen den Kopf und stand auf, nicht, weil er die Echse, die tatsächlich kleiner war als er, überragen wollte, sondern, weil es keinen Grund gab, dieses Gespräch unnötig in die Länge zu ziehen. Normalerweise wäre Riuen geblieben und hätte sich nicht stören lassen, aber der dritte Tag hier, an dem er Ians Nachticht verzögerte nervte ihn tatsächlich ein klein wenig. „Weißt du, das, was hier alle ein bisschen brauchen, ob erkrankt oder nicht, ist ein kleines bisschen Freude. Ja, wir sind in der glücklichen Position, nicht erkrankt zu sein, aber das bedeutet nicht, Sacktusch und Asche zu tragen und uns schuldig zu fühlen. Du hilfst denen, die am Virus erkrankt sind damit kein Bisschen. Aber ich will dir deine Show nicht stehlen. Nur so viel, sei noch gesagt: Spaß tut jedem gut, vor allen denen, die erkrankt sind, weil ihnen das ihr Leben, das gerade ohnehin schwer genug ist, ein bisschen erleichtert.“ Beinahe hätte er sich an dem Wort ‚bisschen‘ verschluckt, das eindeutig zu viele ‚s‘ besaß, wenn man mit dieser Echse sprach, die erstaunlich still geworden war. „Du entschuldigst mich also?“ Nicht, dass Riuen hier um Erlaubnis gefragt hätte. Er nahm sein Spielbrett, klemmte es unter seinen Arm und schenkte der Echse ein Lächeln. Er wollte gerade gehen, als sein Name über einen kleinen Lautsprecher durch den Raum tönte, mit dem Hinweis, nun zu Dr. Kaweschi zu gehen.

Dr. Kaweschi war, das war das erste, was dem Chiss auffiel, eine ziemlich attraktive, wahrscheinlich menschliche Frau. Klein, kurvenreich und mit vielen Fältchen um die Augen, die darauf hindeuteten, dass sie gerne lachte, auch wenn sie heute viel eher müde aussah.

„Sie haben mich gerade aus einen sehr interessanten Gespräch gerettet, der Zeitpunkt, mich zu rufen, hätte nicht besser sein können.“ Die Frau lächelte, als sie Riuen den Sitzplatz ihr gegenüber anbot. „Sagen sie jetzt nicht, dass sie eine Runde Derjak mit mir spielen wollen,“ grinste der Chiss, ehe er sich setzte. ‚Dann würden ein paar Leute ziemlich ungehalten werden.‘ Die Echse zum Beispiel? Riuen nickte bloß wissend. ‚Also, Am..ar’iu –‘. „Riuen“ ‚Sie sind gesund und dürfen Coruscant verlassen‘ Wunderbar! „Jetzt sollte ich fast ein bisschen traurig darüber sein, sie nicht vor ein paar Tagen getroffen zu haben.“ Das Lächeln der Ärztin wurde größer, auch wenn sie versuchte, es zu verbergen. Ihre Augen lächelten und wenn man seine Mundwinkel auch erziehen konnte, mit den Augen war das eine ganz andere Sache. ‚Alles Gute für Ihre Reise.‘ Erneut stand Riuen auf. "Die werde ich haben, gönnen Sie sich am besten ein bisschen Ruhe, das wird Ihnen gut tun." Die Ärztin lachte und Riuen griff nach dem Visitenkärtchen, dass auf ihrem Schreibtisch stand, lächelte ihr erneut zu. "Also dann," hielt er das Kärtchen kurz in die Höhe und verabschiedete sich.


Coruscant – Wuarantäne – Riuen, Dr. Kaweschi (NPC)
 
[ Coruscant - Jedi-Tempel - "Dach"] Rilanja und Zasuna

Sie hatte Rilanjas Vorschlag zugestimmt und nun saßen sie mit einem großen Stück Nunabraten kombiniert mit frittierten Gemüseteilchen in einer Warmhalteverpackung an einem Ort, den ihre Meisterin als "Dach" des Jedi-Tempels bezeichnet hatte. Sie musste schon zugeben, sie saßen ziemlich weit oben. Es ging sicherlich schon höher, aber diese kleine Landeplattform für Speederfahrzeuge wurde offenbar sehr selten genutzt und eröffnete einem einen weitläufigen Blick über die langsam im Sonnenuntergang versinkenden Schluchten zwischen den Hochhäusern.
Der Wind war nicht unangenehm, verwirbelte allerdings ihre rot-violetten Haare und störte insofern, dass dadurch sie beim Essen darauf achten musste wirklich nur Nuna oder Gemüse in den Mund zu nehmen.

Sie saßen schon eine ganze Weile stillschweigend und essend dar, was dies in ihrer bisherigen Meister-Schülerbeziehung zu einem recht seltenen Moment machte. Zasu hatte sich in Gedanken notiert, das Gespräch mit Eriu fortzuführen, wenn sie ihn das nächste Mal traf. Ansonsten hatte sie zwar zugestimmt, sich hier oben zu treffen, aber ihr war nicht besonders danach weiter über das Thema "innerer Frieden und Balance" zu fachsimpeln. Rilanja hatte ihr da erst einmal genug Input geliefert, was sie so interpretiert hatte, dass sie sich zu ihrem Aussetzer oder Nichtstun in der Lagehalle nicht tiefgreifender Gedanken machen wollte.

Sie kaute auf einem knusprigen, perfekt gewürzten Fleischstück herum und beschloss, die Stille dann doch zu beenden.


"Ich habe gelesen, dass viele Meister-Schüler-Beziehungen ihre ganz eigenen Rituale entwickeln. Ich finde, wir sollten das hier zu unserem Ritual machen."

Sie deutete erst auf die Warmhaltebox mit dem Essen und dann auf den Ausblick.

"Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Mission gibt es Nunabraten beim Sonnenuntergang."

Wenn man nach den Holofilmen ging, gehörte auch noch als Sundowner ein ordentliches alkoholisches Getränk dazu. Dies würde sie aber nach ihren ersten Erfahrungen mit Alkohol auf Mon Calamari lieber vermeiden. Die Miraluka wählte zwei Gemüsestückchen aus und bereitete diesen ein schnelles, qualloses Ende.

"Aber nach der Mission ist vor der Mission. In den Filmen werden die Helden immer zum Jedi-Rat zitiert und erhalten dann jeweils einen Auftrag, um irgendeinen Planeten vor dem sicheren Untergang zu retten. Wie läuft das in der Realität?"

Sie kaute mehrfach, wartete eine Windböe ab und sprach dann weiter.

"Suchen wir uns selbst eine Mission? Ich meine, ich bin mit dem Lichtschwertbau auch erst einmal beschäftigt, aber das naheliegende wäre die Jedi-Heiler bei der Versorgung der Virusopfer zu helfen, worin aber nicht unbedingt unsere Stärke liegen dürfte."

Vielleicht war sie auch einfach zu ungeduldig. Vielleicht hatte sie auch einfach nur Angst davor, beim Bau des Lichtschwerts zu versagen und suchte sich stattdessen eine "Ablenkung". Zasuna hatte kein Problem damit, sich selbst zu beschäftigen. Selbst das was von der Jedi-Bibliothek noch übrig war, reichte aus um sie jahrzehntelang zu beschäftigen ohne dass ihr auch nur ein bisschen langweilig wurde. Jedoch lag es in ihrer Natur als Miraluka, dass sie gerne Dinge plante und nicht davon überrascht wurde. Wenn der Plan darin bestand, sich auf ihre Ausbildung zu konzentrieren, dann war das auch ein angemessenes Ziel. Wenn es aber darum ging, dass sie morgen früh direkt zu irgendeinem zweisonnigen Wüstenplaneten aufbrechen mussten, dann hätte sie das auch gerne ein wenig im Voraus gewusst.

[ Coruscant - Jedi-Tempel - "Dach"] Rilanja und Zasuna
 
Coruscant - Tempel - Hangar - Nightmare - Ian

Die gewünschte, nein, die viel eher ersehnte Ruhe nach dem Training währte nicht lange. Während des Trainings war es einfach gewesen, sich nicht mit seinen Gedanken zu beschäftigen, doch kaum war Ian alleine in seinem Schiff, kehrten seine Gedanken und die damit verbundenen Gefühle unbarmherzig zurück. Das Schiff, der Fakt, alleine in diesem zu sein und sich auch so zu fühlen, verstärkten seine Gefühle immens, aber da war der traurige Umstand, dass es da niemandem gab, dem er sich hätte anvertrauen können. Zu sprechen hätte bedeutet, das Virus erwähnen zu müssen und auch das, was er darüber wusste, aber das durfte Ian nicht. Sicher, da war Alisah, die er involviert hatte, die um seine Mitschuld wusste, aber Alisah war nicht die richtige Ansprechperson und nur, weil sie irgendwie als einzige Option blieb, hieß das nicht, mit ihr zu sprechen. Riuen, aber auch mit ihm wollte, auch mit ihm konnte Ian nicht sprechen, denn der Chiss war kein enger Vertrauter und die kurze Zeit, die er ihn kannte, machte ihn vielleicht zu einem netten Bekannten, nicht aber zu einem Freund. Beine kraftlos ließ Ian sich in seinen Pilotensessel sinken, starrte aus dem Fenster, das nur den Hangar preisgab, ein weiteres Sinnbild dafür, wie gefangen Ian sich in sich selbst und seinem Alptraum fühlte. Nie war der Name seines Schiffes passender gewesen, nicht einmal zu dem Zeitpunkt, als er den Vertrag unterschreieben hatte, der die Vorverhandlungen eingeläutet hatte. All das, es fühlte sich nicht an, wie eine Abwärtsspirale, sondern eine seltsame Verstrickung zu vieler Ereignisse. Seltsam? Nein. Da waren zu viele falsch getroffene Entscheidungen und das, was sie jetzt offenbarten war zu eng verknüpft mit Tod, Leid und Verlust. Vielleicht war es gut gewesen, dass Allegious ausgerechnet ihn zu sich gerufen hatte, vielleicht war es ein enormer Vorteil gewesen, sich für den Sith zu entscheiden, der weniger durch seine Skrupellosigkeit, als durch seinen Hang zum Zweifeln aufgefallen war. Allegious hatte einen Fehler begangen, zu glauben, dass diese Mission einen echten Sith aus Ian machen würde. Einen groben, einen fahrlässigen Fehler. Mit der Hoffnung, den Untergang der Republik einzuläuten, hatte Allegious seinen eigenen Untergang eingeläutet. Zumindest dann, wenn es Ian gelänge eine Probe des Virus zu finden. Wenn. Neben diesem Wenn gab es so viel anderes, so viel anderes, so vieles, an das Ian nicht denken wollte. Die Freude darüber am Ende in Bezug auf sein Wissen über das Virus die richtige Entscheidung getroffen zu haben – das Wissen zu teilen, wog für Ian beinahe weniger, als das Wissen darüber, mit Eowyn die falsche Entscheidung getroffen zu haben. In der Höhle hatte er sie nicht umarmen wollen, hatte gezögert und warum war er nicht bei diesem Zögern geblieben? Warum hatte er seine Gefühle nicht einfach weiter ignoriert? Warum hatte er ihr schon am nächsten Tag gesagt, dass er etwas für sie empfand? Nicht zuzulassen gebraucht zu werden, wäre das Richtige gewesen. Nicht zuzulassen, sich zu verlieben, wäre das richtige gewesen. Nicht zuzulassen, dass zwischen ihnen etwas entstand, das auch nur im Entferntesten mit Liebe zu tun hatte, wäre das richtige gewesen. Er hätte verzichten sollen, hätte verzichten müssen, das hätte jetzt so vieles einfacher gemacht. Da war mehr als eine Möglichkeit gewesen, alles zu verhindern. Sein großes Glück zu verhindern, wäre allemal besser gewesen als das, was er nun schuf, als das, worauf sie nun zusteuerten. Wie ähnlich war er seiner Familie? Wie ähnlich war er ihr wirklich? Sie hatten gewusst, was sie taten und er hatte auch gewusst, er hatte gewusst, was geschehen würde. Vielleicht nicht bis zum Ende, aber er hatte gewusst, dass es nicht einfach werden würde, hatte gewusst, dass mit der Wahrheit viele Dinge in Gang gesetzt würden. Selbst wenn Ian nicht damit gerechnet hatte, dass sie nach Bastion reisen würden, selbst wenn. War nicht klar gewesen, dass er und Eowyn nicht sein durften? War nicht klar gewesen, dass das, was er getan hatte immer über ihnen schweben würde? Und war genau das jetzt nicht der große, dunkel Schatten, der sie nach Bastion trieb? Wie hatte er ihr vorschlagen können, sie mit nach Bastion zu nehmen? Wie hatte er so dumm sein können, wo sie doch selbst gesagt hatte, dass sie nicht gehen musste, wo sie es doch nicht einmal mehr wirklich in Betracht gezogen hatte? Was war sein Beweggrund gewesen, sie zu fragen? Ihr zu zeigen, das er ihr diese Mission zutraute? Ich zu zeigen, dass er an sie glaubte? Ihr zu zeigen, dass sie keinen Grund hatte, an sich zu zweifeln? Ian lehnte sich auf das Cockpit, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und versuchte klar zu denken. Etwas zu finden, das ihn beruhigte, etwas zu finden, das mehr rational war, irgendetwas, aber da war kaum etwas anderes zu fassen, als das, was ihm seit der Ratssitzung und schon ein wenig davor durch den Kopf gegangen war.

Du opferst sie.


Da war keine andere Bezeichnung, da war kein anderer Ausdruck. Jemanden in eine Situation laufen zu lassen, in der sie zu Schaden kommen konnte, jemanden mitzunehmen, um selbst eine bessere Chance zu haben – wie anders, als mit Opferung sollte Ian das bezeichnen? Er nahm sie mit nach Bastion, die Erlaubnis war gegeben und er nahm sie nicht nur mit nach Bastion, sondern tat, als wäre sie seine Geisel, steckte sie in die Katakomben. Er brachte sie an einen Ort, den Arkadi treffend als Dunkelheit bezeichnen würde, er brachte sie in direkte Gefahr. Ausgerechnet sie. Und ja, ja, es hätte einen gottverdammten unterschied gemacht, wenn es jemand anders gewesen wäre, es hätte für ihn einen unterscheid gemacht und es war ihm egal, es war ihm mehr als egal, ob das richtig war oder nicht: Ein anderer Jedi, jemand anders, es wäre nicht so schlimm gewesen. Jemand anderen zu opfern, wäre nicht so schlimm gewesen und Ian wusste, dass dieser Gedanke nicht gut, dass er vielleicht sogar verwerflich war, aber es war ihm egal. So ehrlich konnte, so ehrlich musste er sein. Jemand fremden beinahe in den Tod zu schicken war schlimm genug. Jemanden hingegen den man liebte?

Du musst damit aufhören.

Er musste seine Gedanken umlenken, wenn er nicht wollte, dass er verrückt wurde, wenn er nicht wollte, dass seine Gefühle etwas mit ihm anstellten, das ihm nachhaltig schadete, musste er etwas tun. Sich daran klammern, dass alles gut werden würde. Vorbereitungen treffen, Optionen finden. Ian war nur ein einziges Mal in den Katakomben gewesen, das machte es nicht einfacher, außerdem würde er mit den anderen sprechen müssen, mit allen anderen Gruppenmitgliedern und mit Eowyn. Diesen Plan konnte er nicht alleine entwickeln. Er würde, ob es ihm gefiel oder nicht, die Hilfe der anderen brauchen. Was konnte er jetzt tun?

Dir überlegen, was du tust, wenn du nicht überlebst.
Dafür sorgen, dass da jemand ist, wenn du nicht überlebst.
Damit beginnen, ein Netz auszuwerfen.

Sarid und Joseline hatte er bereits gebeten, mit Eowyn zu sprechen und er hoffte, dass Sarid Wort halten würde und nach Eowyn sah, wenn ihm etwas zustoßen sollte. Aber geredet hatte noch keine von beiden mit Eowyn. Also konnte Ian nicht allein auf Hoffnung bauen, viel mehr brauchte er jemanden, bei dem er sicher sein konnte, dass er Wort hielt. Aber wer sollte das sein? Riuen? War sicher der letzte, den Eowyn um sich haben wollte und wer war da sonst noch? Ihre Eltern waren … Mellah. Er musste Kontakt zu Mellah aufnehmen. Gab es nicht Freundschaften, die über Jahre hinweg hielten? Gab es nicht Freunde, die sich über Jahre nicht sprachen um sich dann, wenn sie sich endlich wieder trafen, verstanden, als wären sie nie auch nur einen Tag getrennt gewesen? Er musste eine Nachricht an Mellah verfassen! Und eine Nachricht an Eownys Eltern…

Mit den Nachrichten ging Ian aufgeregt zu Riuen, hämmerte gegen dessen Tür, ungeduldig darauf wartend, dass der Chiss, den er so deutlich spüren konnte, endlich öffnen würde. Als die Tür sich endlich öffnete, setzte Riuen gerade an, etwas zu sagen, das wahrscheinlich sehr unhöflich gewesen wäre, als er Ians ganze Gestalt bemerkte.
„Du musst etwas für tun,“ war Ians Begrüßung, als Riuen ihn eintreten ließ.


Wie oft er dem Chiss am Ende gedankt hatte? Ian hatte keine Ahnung. Aber da war noch etwas, was er erledigen musste. Er hatte eine Nachricht für Mellah und für Eowyns Eltern. Jetzt fehlte eine an Eowyn.

Der Brief an sie war lang geworden. Er würde ihn in ihren Schrank legen, unter ihre Kleidung, so, dass sie ihn morgen oder übermorgen lesen würde. Und dann musste er noch etwas tun. Etwas, das er schon in der einen Nachricht angekündigt hatte. Nur nicht mehr heute, aber gleich morgen. Gleich morgen würde er sich darum kümmern und da kam es endlich, ein beinahe befreites Lächeln. Ein Lächeln, das erstarb und einem Stirnrunzeln Platz machte, als er ihr gemeinsames Quartier betrat und auf eine Girlande sah, die so gar nicht zu Eowyn passte. Warum hängte sie so etwas auf? Mit Hilfe der Macht entfernte Ian das unliebsame Ding und ließ es ohne große Umschweife im Papierkorb verschwinden. Dann legte er den Brief unter das zweite von Eowyns Oberteilen. Und jetzt… jetzt war es vermutlich klug, sich etwas zu Essen zu besorgen.

Das Tablett mit einer Speise und einem Getränk bespickt, setzte Ian sich an einen freien Tisch. Doch kaum, dass er die Gabel zum Mund geführt hatte, ließ er sie auch schon wieder sinken. Denn Hunger? Hatte er nicht wirklich…


[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Kantine] Ian, am Tisch daneben, Arkon, Leela, Ty
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Meditationsraum, mit Ian; Aketos unweit davon in einem Trainingsraum

"Ich pass schon auf"... Wenn Eowyn Ian das nur wirklich glauben könnte. Aber mehr, als es zumindest zu versuchen, konnte sie momentan nicht tun. Sie konnte ihn schlecht 24 Stunden am Tag dauerhaft begleiten. Das wollte sie auch gar nicht...
Sie nickte, als Ian sich verabschiedete, und verfolgte dann, regungslos dasitzend, seine Präsenz, bis er wirklich vollkommen im Chaos des Tempels untergegangen war. Erst, als sie sich absolut sicher war, dass er nichts mehr mitbekommen würde, verschloss sie mit Hilfe der Macht dir Tür, schirmte sie sich felsenfest ab, verschleierte auch ihre Präsenz. Und schlussendlich konnte die ganze Spannung, die sie in den letzten Minuten immer und immer wieder verbannt hatte, in ihren Körper fahren, was sie aufstehen ließ - nur, um die Spannung sofort mit einem lauten, intensiven und emotionalen Schrei wieder loszulassen. Als sie keine Luft mehr bekam, atmete sie tief ein, nur, um dann noch einmal zu schreien - und noch einmal, so oft, bis Eowyn das Gefühl hatte, dass alle Energie langsam aus ihrem Körper hinausgewichen war.
Kraftlos sank sie zu Boden und lehnte sich seitlich an einen der Meditationshocker an. Es war gut, dass die Meditations- und Trainingsräume halbwegs schallgeschütztz waren. Es gelangte zwar durchaus Lärm nach draußen, aber nicht annähernd alles. Und Schreie in diesem Bereich hier... waren nicht völlig ausgeschlossen.


Sie schloss die Augen und versuchte, wieder einen normalen Atemrhythmus zu bekommen. Schreien war zwar keine anerkannte Methode des "Gefühle loslassens", aber es half, zumindest ein kleines bisschen. Und warum sollte sie sich jetzt um Konventionen scheren.
In ihr herrschte... Enttäuschung. Tiefe Enttäuschung über das, was der Rat beschlossen hatte. Ian behauptete zwar, dass sie alle Potential in ihr sahen, dass sie der Meinung war, sie hatte den Titel verdient... aber wie konnte das sein? Es ergab keinen Sinn. Keiner von ihnen kannte sie mehr. Selbst Wes war ihr so fern wie noch nie. Niemand von ihnen wusste, wie es in ihr aussah, niemand wusste von ihren Fähigkeiten. Sie sahen nur die letzten Monate - und waren gerade diese nicht geprägt von Versagen? Die Mission nach Nar Shaddaa. Der Absturz auf Va'art. Das Verschwinden ihrer Padawan. Das Versagen bei Ians "Bewachung". Und schlussendlich der Verrat am Kodex. Das war genug, um sie zu
degradieren. Sie zu befördern ergab keinen Sinn. Es ergab nur Sinn, wenn man es tat, weil es eine taktische Entscheidung war. Und das hätte sie vom Rat niemals erwartet...
Sicher. Diese Mission war verdammt wichtig. Keiner von ihnen durfte versagen, es musste alles bis ins letzte Detail geplant sein... aber so? Es war leichter... Besser, als ihre Tätigkeit als Schatten zu offenbaren, denn das hätte Fragen nach sich gezogen. Was waren die Schatten, was taten sie, wer gehörte dazu... als Rätin hingegen würde man sie nicht nach dergleichen Dingen fragen. Nein, man würde sie gefangenhalten, bis der Imperator Zeit für sie hatte, immerhin, und sie nach Dingen fragen, die nur ein Rat wissen konnte. Sie musste also wenigstens dafür sorgen, dass sie dergleichen nicht erfuhr... Und dann, wenn der Imperator geruhte, sie zu "empfangen"...
Ärger und Wut kochten langsam wieder hoch in ihr. Man setzte ihr Leben viel leichtfertiger aufs Spiel, als es vorher der Fall gewesen war. Ja, es war rational gesehen richtig. Ein Leben gegen das von vielen... aber es war
ihr Leben, verdammt noch mal! Ihres! Und niemand, nicht einmal der Rat, hatte das Recht, darüber zu bestimmen, alles noch riskanter zu machen, als es ohnehin schon war. Stang, das war nicht fair, das war nicht nur nicht fair, das war falsch, und vermutlich sahen sie es nicht einmal! Und Ians Leben war ebenfalls in Gefahr, denn wenn sie starb, das wusste Eowyn, dann würde er es sich niemals verzeihen können. War es das, was ihn so umtrieb? Dass die Chancen mit seiner Entscheidung nun gesunken waren? Möglich... sie würde ihm diese Angst irgendwie nehmen müssen. Aber wie, wie, wenn sie richtig war?

Und wenn sie überlebte... tja. Dann war sie eine Rätin, die diesen Titel niemals verdient hatte. Und jeder im Rat, jeder, würde es wissen. Schwach schüttelte Eowyn den Kopf. Wie sollte das funktionieren? Und wie konnte
sie dem Rat so noch in die Augen sehen?
Im Gespräch mit Duval, da hatte sie erkannt, wie wenig der NRGD mit der Republik zu tun hatte, der sie zu dienen glaubte. Und nun? Machte der Rat ähnliches... ließ sie auflaufen, verriet seine Prinzipien. Was war da noch übrig von der Republik, die sie einst so geliebt hatte? Sie hatte geglaubt, sie wäre noch da, irgendwo, versteckt... war deshalb zurückgekommen. Aber immer mehr zeigte sich, dass es nicht so einfach war.
Aber hatte sie überhaupt eine
Wahl? Hier ging es um mehr als ihre Integrität und um die Frage, ob die Neue Republik es wert war. Es ging um die Tausenden von Opfer, und wenn Ians Chance, das Virus zu finden, größer war, wenn er eine Rätin mitbrachte... natürlich, es würde mehr Aufsehen erregen. So etwas war nicht gelungen, seit... Eowyn hatte keine Ahnung, es musste ewig her sein. Und es würde Ian Ruhm einbringen, Ruhm, den er dafür nutzen konnte, die Katakomben zu erforschen, ohne, dass man ihn aufhielt. Vielleicht sogar wirklich den Titel eines Lords, was es einfacher machen würde. Und je schneller er etwas fand, desto mehr Leben würden gerettet werden.
Nein, sie hatte keine Wahl. Es war nur... Es war diese extreme Logik, die ihr da vor Augen stand. Dass der Rat nicht
sie sah... sie, die Person Eowyn, sondern schlicht... ja, schlicht die Jedi Eowyn. Was paradox war, denn als das sah sie sich auch. Bisher. Aber offensichtlich steckte doch mehr in ihr, als sie glaubte. Sie wollte nicht mehr alles für die Jedi opfern - ihr Leben, ihre Philosophie, ihren Geist. Sie würde viel geben, ja... aber alles?

Oh, es war richtig, es war alles so logisch, es passte alles wunderbar ins Bild! Und niemand, nicht einmal Ian, würde vermutlich verstehen, wieso sie so wütend, so enttäuscht war, sich so verraten fühlte. Eine Beförderung - das war Grund zur Freude! Lasst uns eine Party feiern! Sie sah Riuen schon die Partyhüte aus der Robe ziehen... Sie wollte keine Rätin sein. Ohnehin nicht, und unter diesen Umständen... es war... es war einfach...
Es war wieder das Atemgerät, das daran glauben musste und scheppernd gegen die Wand krachte. Diesmal würde Ian es womöglich nicht reparieren können, aber das war Eowyn völlig egal. Nur ein weiterer Beweis dafür, dass sie eben
keine Rätin sein sollte. Sie hatte sich noch nicht einmal im Griff! Sie war nicht einmal mehr würdig, ihre Jedi-Kleidung zu tragen! Und so jemanden wollte man befördern? Weil sie es ja schon längst verdient hatte? Natürlich. Welch ein großer Zufall, dass dieses "jetzt" so praktisch mit dieser Mission zusammenfiel. Welch ein Zufall, dass man niemals vorher auf die Idee gekommen war, dass dieser Gedanke ausgerechnet jetzt in die Köpfe des Rates geschossen kam. Nein, dass sie ihnen das abnahm, das konnte sich der gesamte Rat schenken.
Sie würde mitspielen, ja, aber nur, weil sie keine Wahl hatte. Weil ihre Logik es genauso sah - es musste sein, es war sinnvoll. Sie würde Ian mehr beschützen, vielleicht kam er ein, zwei Tage früher an das Virus... Außerdem war es ihre verdammte, verdammte
Pflicht als Jedi, die Dinge, die der Rat ihr auftrug, auch zu erledigen.

Aber nicht einfach so. Sie wollten ihren Rang, sie würden ihn kriegen... aber unter ihren Bedingungen. Vielleicht würde es dem einen oder anderen Rat nicht gefallen, man stellte keine Bedingungen, wenn man befördert wurde... aber interessierte sie das momentan? Den Rat hatte ihr Befinden offensichtlich auch nicht interessiert, also wer sollte sich daran stören? Und wer wusste schon, ob sie überhaupt zurückkommen würde. Dann war ohnehin alles egal, auch, was der Rat von ihr hielt. Sollten sie sie posthum doch verfluchen...

Wichtiger war jetzt vielleicht auch, dass sie herausfand, was mit Ian los war. So ging es nicht... er machte Eowyn große Sorgen. Er war so anders gewesen... so völlig fertig, und noch nicht einmal groß in der Lage, das vor ihr zu verbergen. Das war es vielleicht, was ihr die größten Sorgen bereitete, und all das würde sie angehen müssen, sobald ihr Training mit Aketos beendet war. In der Hoffnung, dass Ian bis dahin noch nichts angestellt hatte...
Jetzt aber musste sie nach ihrer Padawan sehen. Dringend. Zumindest, wenn sie vorzeigbar war...? Verwirrt strich sie über ihr Gesicht, das sich leicht feucht anfühlte. Sie musste ein paar Tränen vergossen haben... aber sie hatte nicht einmal gemerkt, wann.

Der nächste Gang auf ihren wackeligen Beinen führte Eowyn, nachdem sie das Atemgerät aufgehoben hatte, also in den naheliegendsten Toilettenraum, um sich wenigstens das Gesicht zu waschen, bevor sie der Kamino unter die Augen treten würde.


Coruscant - Jedi-Tempel - Toilettenraum, alleine; Aketos unweit davon in einem Trainingsraum
 
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Coruscant - Tempel - Hangar - Nightmare - Ian
Liebe Eowyn,

ich weiß nicht, der wievielte Brief es ist, den ich beginne, aber wenn ich auf den zerknüllten Stapel hinter mir sehe, müssen es einige gewesen sein. Aber was soll schon dabei heraus kommen, wenn jemand, der so schlecht mit Worten umgehen kann, diese auf Papier bringen will? Das schreibe ich nicht mit Bedauern, sondern viel eher mit einem sehr schiefen Grinsen und das, obwohl der Anlass, weshalb ich dir schreibe, viel eher zum Teil ein trauriger ist. Denn sitzt dir, mir – sitzen uns nicht Zeit und Angst im Nacken? Ich wünschte, ich hätte die Möglichkeit, mit Sicherheit sagen, ja behaupten zu können, dass ich noch hunderte Briefe schreiben und du noch hunderte lesen könntest, aber diese Sicherheit gibt es nicht. Das macht ihn leider etwas melancholisch. Denn da sind noch so viele Dinge, von denen ich möchte, dass du sie weißt. Von denen ich will, dass du sie weißt. Auch wenn sie niemals alle Erwähnung in diesem Brief finden könnten, weil er sonst Dutzende Seiten füllen müsste, muss ich wenigstens einen Teil dessen, was ich denke, fühle und weiß nieder schreiben. Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich diesen Brief anders beginne, mit Worten, die sich ein anderes kluges Wesen, das weitaus besser mit Worten umgehen konnte als ich, verfasse. Dafür sind es Worte, die so zutreffend sind, dass ich sie, wenn auch nicht selbst geschrieben, mit jeder Faser meines Herzens spüren kann. „The best kind of people are the ones that come into your life, and make you see the sun where you once saw clouds. The people that belive in you so much, you start to belive in you too. The people that love you, simply for being you. The once in a lifetime people.” Genau so ein Mensch bist du.
Genau dieser Mensch bist du. Der Mensch, die Person, die Frau, der zu begegnen, ich niemals geglaubt hätte, vor allem nicht, da ich wirklich, wirklich aufgegeben und gar nicht gesucht hatte. Da waren die dichtesten Gewitterwolken, da war Nebel und so viel Schwärze, dass ich längst vergessen hatte, dass so etwas wie Licht überhaupt existent sein könnte. Und dann kamst du. So unvermittelt in mein Leben. Auch das, Eowyn, ist nur einer von vielen Gründen dafür, warum ich aus tiefster Überzeugung sagen kann, dass du mein Ti Juanya bist. Mein kleines Wunder, das ich gefunden habe, das mich gefunden hat. Ich würde dich, wenn ich könnte, nie wieder los lassen. Ich will dich nicht loslassen und ich hoffe, ich hoffe inständig, dass es mir wenigstens ein paar mal gelungen ist, dir das zu zeigen und mehr hoffe ich, dass du mir glaubst. Und so lange ich die Möglichkeit habe, so lange ich lebe, werde ich dir zeigen, wie ernst es mir ist. Wie ernst du mir bist.

Vielleicht weißt du noch, dass es mir nicht gelingt, mich richtig im Spiegel zu betrachten, dass es mir noch immer nicht gelingt, mir in die Augen zu sehen. Aber weißt du, manchmal glaube ich, dass ich mich Sekunden mit deinen Augen sehen kann, manchmal, wenn du mich voller Liebe ansiehst, glaube ich, dass es mir vielleicht irgendwann wieder gelingen könnte, mich auch wieder anzusehen, ohne mich davor zu fürchten, was mich erwartet, wenn ich mir selbst in die Augen blicke. Sehe ich mir auch nicht gerne in die Augen, liebe ich es,
dich zu betrachten. Leider kannst du nicht sehen, wie du morgens aussiehst, wenn du schläfst. Wenn da keine Sorge mehr ist, sondern nur noch dieser friedliche Ausdruck. Was du auch nicht sehen kannst, ist das Leuchten in deinen Augen wenn du mich ansiehst oder wenn du etwas betrachtest, was dein Interesse geweckt hat. Es gibt nicht viele Möglichkeiten einem Menschen zu sagen, wie schön er ist, denn die Bandbreite an Worten hierzu ist zu knapp bemessen. Weißt du, wie schön du bist, Eowyn? Ich glaube, du hast keine Ahnung davon und das ist sehr traurig, denn ich finde, dass du wissen solltest, dass ich das nicht nur sage, weil ich dich liebe, sondern weil du wirklich schön bist. Schöner, als du glaubst. Nicht nur Va’art hat mich das erkennen lassen, nicht nur die Höhle. Und wenn ich deine Schönheit schon vorher erkannt habe, ich meine, bevor ich mich verliebt habe, dann ist das ein ziemlich sicherer Beweis dafür, dass es wirklich so ist, findest du nicht? Du weißt nicht, wie sehr ich es liebe, wenn du nur eine einzige Augenbraue in die Höhe ziehst und ich glaube, du weißt noch weniger, dass diese Geste dich schön, attraktiv und unheimlich intelligent aussehen lässt. Von deinen Haaren fange ich besser nicht an, ein bisschen von ihrer Wirkung dürfte dir noch bekannt sein. Aber über deine Grübchen muss ich etwas schreiben, ich muss und es wird albern und kitschig klingen, das weiß ich wohl. Weißt du, als Kind habe ich geglaubt, dass ein Grübchen in der Wange (nicht die im Kinn!), das Glück auffängt und es schaukelt, es drückt und lieb hat, es sozusagen umarmt. Und deswegen habe ich es als Kind geliebt, wenn irgendjemand ein Grübchen hatte. Lange Haare, braune Augen und ein Grübchen? Eigentlich ist es ein Wunder, dass ich dich nicht den ganzen Tag anstarre obwohl ich das manchmal ganz gerne tun würde (und ich habe Glück, dass ich morgens oft die Gelegenheit dazu habe und du manchmal auch tagsüber gar nicht bemerkst, wenn ich dich länger ansehe). Deswegen Eowyn, möchte ich dir hier in aller Überzeugung schreiben, dass du wunderschön bist.

Eigentlich bist du viel mehr, als nur ein kleines Wunder – und ich weiß, würde ich dir das sagen, du würdest auf den Boden sehen oder, im schlimmsten Falle, ungehalten werden, mir sagen, ich solle dich nicht auf ein Podest heben. Dabei tue ich das gar nicht, denn ich sehe dich, wie du bist. Wie du für mich bist und ich sehe dich mit meinen Augen und meinem Herzen und beide sind nicht blind. Ich sehe dich auch mit deinen kleinen Fehlern, die dich für mich nur schöner und zu etwas besonderem machen und die mir wiederum dabei helfen, mich in deiner Gegenwart wohl zu fühlen. Wäre da nicht dein kleiner Sturkopf und deine Manchmalungeduld, wären da nicht die kleinen Fehlerchen, ich würde in einem Schatten stehen, dem wohl selbst du kein Licht mehr schenken könntest. Eowyn, ich wünschte, du würdest mir glauben ich wünschte, ich könnte dir zeigen, nein, beweisen, dass du einer der großartigsten, der wundervollsten Menschen bist, die ich kenne. Nein, das du
der wundervollste Mensch bist den ich kenne. Nicht eine von vielen. Sondern die eine. Die Frau, die ich liebe. Die Frau die es auf so viele Arten geschafft hat, mich zu berühren und den Wunsch in mir zu wecken, ein besserer Mensch zu sein. Es ist nicht allein das, was du bist – liebevoll und gütig- sondern auch das, was du aus mir gemacht hast. Ich habe dir wenig aus meiner Kindheit erzählt, weil sie zu einem Teil meines Lebens gehört, an den ich nicht denken will. Denke ich doch an diese Zeit zurück, erkenne ich die Leere und den Mangel an Liebe, der so lange ein Teil von mir gewesen ist. Irgendwann hat mein Vater aufgehört mich zu schlagen, stattdessen hat er mich in eine kleine, enge, dunkle Kammer gesperrt und das manchmal für ein paar Tage. Deswegen mag ich keine Turbolifts und keine engen Räume. Deswegen fürchte ich mich manchmal vor der Dunkelheit und das habe ich noch nie zugegeben. Aber ich möchte, dass du es weißt. Weil du das Gegenteil davon getan hast. Hat er mich weg gesperrt, in die Dunkelheit, dann hast du mich herausgeholt. Hat er mich dort hinein gezerrt, hast du mich behutsam hinaus geführt. Wenn das, was früher war, auch seine Narben hinterlassen hat, hast du so vieles davon aufgefüllt. Mit deiner Liebe und nicht nur das. Ich habe sehr oft geglaubt, sehr lange (und bin ich ehrlich, glaube ich es manchmal noch immer), dass ich all das, was geschehen ist, verdient habe. Das ich schon immer ein kleiner, nicht liebenswerter Niemand war. Sie haben mich meistens nicht bei meinem Namen genannt und ich war froh, meinen Namen bei den Sith ablegen zu können und ich mochte es nicht, wenn mich jemand Ian nannte. Aber auch daran hast du etwas geändert, weil du dem erwachsenen Mann heute etwas gegeben hast und damit auch dem kleinen Jungen von damals. Weil du in meinen Namen einen Wert gelegt und ihn mit Liebe gefüllt hast.

Vielleicht ist eines deiner Talente, das du nicht magst, der Kampf mit dem Schwert. Etwas, worauf du nicht stolz bist. Aber vielleicht gelingt es dir, anzuerkennen, dass du mehr Talente besitzt oder du erkennst, dass ich diese Fähigkeiten sehe? Das würde ich mir wünschen. Ich glaube, dass es dein Kampfgeist ist, der mich gerettet hat, denn bedeutet Kampf nicht auch, nicht aufzugeben? Mich aufgegeben hast du nicht, du hast etwas erkannt und dadurch, dass du mich nicht aufgegeben hast, ist es mir erst gelungen, mich selbst nicht aufzugeben. Manchmal brauchen wir jemanden, der uns in die Richtige Bahn lenkt, jemanden, der uns einen Anstoß gibt und Eowyn, diesen Anstoß hast du mir gegeben. Trotz allem, was du über mich weißt. Trotz allem, was ich getan habe. Es wäre einfacher gewesen, wenn du mich links liegen gelassen hättest und vielleicht war es ein Kampf abzuwägen, ob du mich weiter begleiten, oder doch eher meiden solltest? Ich danke dir dafür, dass du mich nicht aufgegeben hast, so wie ich es eigentlich tun wollte. Vielleicht war all das für dich selbstverständlich, aber für mich Eowyn, ist es das nicht und ich bin dir so dankbar, so unendlich dankbar für alles, was du für mich getan hast. Ich hätte verstanden, wenn du kein Wort mehr mit mir geredet, wenn du mich verachtet hättest. Oder auch, wenn du mich einfach nur nett gegrüßt, aber nichts weiter getan hättest. Für mich ist auch das ein Wunder, denn du hast mir mehr als eine zweite Chance gegeben, hast mehr getan, als hinter die Fassade zu sehen. Du weißt, was ich getan habe – und wir beide wissen, dass es schrecklich ist, aber trotz allem hast du dich in mich verliebt, mehr noch, trotz allem ist es dir irgendwie gelungen, mich zu lieben. Ich weiß, dass das etwas Besonderes ist, etwas sehr besonderes, vor allem im Hinblick darauf, dass du eine Jedi bist und mit ganz anderen Werten groß geworden bist als ich.


Als du deinen Zusammenbruch auf Va’art hattest, als ich dir alles gestand, war da ein Teil von mir, der sich furchtbar davor gefürchtet hat, dir die Wahrheit zu sagen. Gleichzeitig wusste ich, dass ich nicht schweigen durfte, weil ich an diesem Abend so deutlich spürte, dass sich etwas verändert hatte. Das sich etwas verändern würde. Ich weiß nicht, woher du die Stärke nimmst, wie es dir gelingt, all das zu akzeptieren denn, bin ich ehrlich, wüsste ich nicht, ob ich es an deiner Stelle tun könnte. Ich weiß, Eowyn, ich weiß so sicher, wie ich deinen Namen kenne, dass das, das du ein Geschenk bist, mehr noch, ein Schatz. Kein Podest. Ich muss dich nicht auf etwas heben, um dich zu erkennen. Eigentlich reicht es, dich ansehen und zu fühlen. Ich habe und ich werde dich und das was wir haben, nie als selbstverständlich ansehen, denn das ist es nicht, das bist du nicht. Wie oft findet man sein Gegenstück? Wie oft findet man einen Menschen, dessen Herz im gleichen Rhythmus wie das eigene schlägt? Wie oft findet man einen Menschen, der es schafft, Zugang zum eigenen Herzen zu bekommen? Und wie oft findet man einen Menschen, der einem seine Liebe schenkt, der einen trotz fürchterlicher, nein, fürchterlichster Fehler liebt? Du hast etwas mit mir getan, was mir selbst niemals so gelungen wäre. Du hast mich verändert, mir geholfen, mich weiter zu verändern und Eowyn, niemand hat diese dunklen Stunden mit mir geteilt, außer dir. Keinem habe ich so viel verraten wie dir. Trotzdem bist du geblieben. Trotzdem haben sich deine Gefühle nie geändert. Trotzdem. Du bist meine „once in a lifetime“ Person und ich kann mit absoluter Gewissheit sagen, mit felsenfester Überzeugung, dass ich dich niemals missen möchte. Ich liebe dich mehr, als ich es je in Worte, Gesten oder Taten fassen könnte. Und ich nehme dich ernst und ich versuche wirklich dich zu verstehen, auch wenn du wohl manchmal glaubst, dass ich weder das eine, noch das andere tue. Das Atemgerät. Eowyn, weißt du, der Grund, warum ich nicht böse auf dich war, nicht böse auf dich sein kann ist der, dass dieser kleine Ausbruch für mich nicht von Bedeutung war. Ich weiß, dass er es für dich gewesen ist. Kontrolle zu verlieren, Dinge zu tun, die wir nicht tun wollen – das ist immer erschreckend, vor allem, wenn es Dinge sind, die wir vielleicht – und ich nutze das Wort extra – verabscheuen. Ich habe eine Ahnung, wie es dir ergangen sein muss, vor allem, wie es dir ergeht, wenn du manchmal sagst, dass du gerade nicht du bist. Es tut mir leid, dass ich hier noch nicht die richtigen Worte gefunden habe und ich befürchte, dass alles, was ich dazu sagen könnte, auch nie das sein wird, was dir wirklich hilft. Du hast mich damals auf Va’art gefragt, wer du bist und ich habe so wenig darauf geantwortet. Jemand wertvolles habe ich gesagt, aber reicht das wirklich aus? Nein, Eowyn, dass tut es nicht.
Vielleicht bist du jemand, der manchmal die Beherrschung verliert und der gerne besonnener und geduldiger wäre. Dich mag es erschrecken, wenn du Dinge tust, die du nicht tun willst, oder die in deinen Augen, einer Jedi nicht würdig sind. Du haderst mit deiner Verbindung zur Macht und fürchtest dich davor, keine gute Meisterin zu sein. Ich glaube, dass wir manchmal die Kontrolle über genau die Dinge verlieren, die wir zwanghaft kontrollieren wollen. Manchmal ist man so verbissen darauf, etwas nicht zu tun, dass man es doch tut. Das erscheint voller Wiederspruch und vielleicht ist es das sogar. Aber wer darauf bedacht ist, immer alles richtig zu machen, macht doch gerade dadurch erst Fehler. Du schüttelst bestimmt den Kopf. Aber lass mich dir eine Sache sagen. Es gab in meiner Kindheit ein Wort, das ich nie richtig schreiben oder aussprechen konnte und das war „Millennium“. Heute noch bereitet es mir Probleme, aber ich hatte mir als Kind geschworen, es richtig zu schreiben. Mit seinen zwei „l“, mit seinen zwei „n“. Und weißt du was? Ich schrieb es bestimmt fünfzehn Mal in meinem Märchen und am Ende war es fünfzehn mal richtig. Aber der Rest meines Märchens? Eowyn, der Rest meines Märchens strotze nur so vor Fehlern. Ich wollte das Wort „Millennium“ so unbedingt richtig schreiben, dass ich es mir so oft sagte, dass ich dabei viele andere Wörter falsch schrieb. Vielleicht ist das kein guter Vergleich, aber ich glaube, wenn wir nach etwas streben, das Perfektion nahe kommt, verlieren wir uns und wir verlieren unseren Blick. Vielleicht will die Macht dir sagen, dass es an der Zeit ist, ein bisschen nach dir zu sehen? Denn schau, Eowyn, wann wirst du die Macht am besten nutzen können? Wenn du dir selbst gut tust. Wenn du auf dich selbst achtest und auf das, was du brauchst und dir wünschst. Wenn du diese Dinge nicht ständig hinten anstellst. Die Galaxis fragt nicht danach, was du dir wünschst? Die, die leiden, fragen nicht danach, was du dir wünschst? Nein, Eowyn, dass tun sie nicht. Aber weißt du, wenn wir zuerst einmal dafür sorgen, dass wir selbst gesund sind, können wir anderen helfen. Ich meine… nehmen wir mich und mein Heilen. Ein Talent das ich nur dann einsetzen kann, wenn ich darauf achte, dass ich ausgeschlafen genug bin. Zuerst müssen wir nach uns sehen, um nach anderen sehen zu können. Vielleicht bist du manchmal schneller wütend als du möchtest, weil so viele Ereignisse geschehen, die wütend machen können. Weil so viele Dinge schon geschehen sind. Weil du Dinge nicht aufhalten konntest. Weil manche Dinge nicht aufzuhalten sind! Hast du Zeit zur Trauer gehabt, nachdem deine Eltern gestorben sind? Hattest du Zeit und Gelegenheit nach allen schlimmen Erlebnissen, die du gemacht hast, innezuhalten und zu trauern, zu weinen? War jemand für dich da, dem du dich anvertrauen konntest? Ich glaube, dass es für all diese Dinge Zeiten geben sollte und Personen und wenn wir uns diese Zeit nicht nehmen, wenn wir diese Personen nicht finden, holen uns diese Dinge irgendwann ein. Mit Wut ist es ganz ähnlich. Wir bekämpfen sie, aber wenn Wut ein Tier ist, dass wir in einen Käfig sperren und dort vergessen, was wir dieses Tier tun? Wütender werden. Denn er wer schon vergessen werden? Es wird wütender werden, immer wütender, bis es ihm gelingt, auszubrechen… Deswegen glaube ich, dass es wichtig ist, anzuerkennen, dass es Wut gibt. Das man wütend sein darf. Denn wenn man sich das erlaubt, besänftigt man die Wut, weil man sie wahrnimmt. Sie sieht. Sie erkennt und sie ernst nimmt. Und damit nimmt man sich selbst ernst.

Vielleicht bist du zu oft alleine gewesen, hast zu oft Dinge mit dir alleine ausgemacht. Leider macht es da nur schwerer, mit sich selbst und mit der Verbindung zu sich, oder zur Macht. Ich möchte für dich da sein, egal wie knapp diese Zeit auch bemessen sein mag. Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich nicht alleine lassen möchte, nicht alleine lassen werde, so lange ich das verhindern kann. Und ich möchte, eigentlich will ich sogar, dass da noch jemand ist. Mindestens eine Person, mit der du sprechen kannst. Die mit dir spricht. Jemand, dem du dich anvertrauen kannst. Ich glaube, du solltest unbedingt versuchen, mit Mellah wieder in Kontakt zu kommen und vielleicht ist da ja noch jemand im Orden? Ich kenne die meisten Jedi nicht, schon gar nicht die Frauen, aber da wird bestimmt jemand sein, mit dem sich aushalten lässt. Elise vielleicht? Oder diese komische Twi’lek Ärztin, die mich so sehr mag…

Wir haben leider nie noch einmal über deinen Fortgang von den Jedi gesprochen, viel eher, war ich es, der dich darauf nie noch einmal angesprochen hat. Es mag wie eine Ausrede klingen, wenn ich sage, dass ich es oft tun wollte, aber nie dazu kam. Ich habe sehr oft darüber nachgedacht, aber neben der Zeit war es auch das „Wie“, das mich davon abgehalten hatte, noch einmal mit dir ins Gespräch zu gehen. Ich kenne die genauen Gründe deines Weggangs nicht, ich kann sie bloß erahnen, anhand dem, was du auf Va’art gesagt hattest. Prinzipien, andere Vorstellungen. Vielleicht auch das Gefühl, dass irgendwann nichts mehr zueinander gepasst hat? Sie nicht zu dir, du nicht zu ihnen? Noch sind wir nicht auf Bastion und ich möchte, dass du weißt, dass ich offen bin, mit dir darüber zu sprechen, vor allem, wenn es dir wichtig ist und es erschien mir schon damals wichtig. So wichtig, dass mir etwas in Erinnerung geblieben ist von dem, was du dort gesagt hast. Heilen, reparieren und Frieden stiften. Das waren drei Dinge, von denen du gesagt hast, du würdest dir wünschen, du hättest ein Talent dafür. Und du hast von Chaos gesprochen. Von einem einzigen, großen Chaos. Ich muss es sehr deutlich schreiben, aber diesmal bin ich sicher, dass du dich irrst. Denn reparieren, heilen und Frieden stiften – das kannst du. Und du kannst es so viel besser, als so viele andere, so viel besser als ich. Manchmal heilen wir Menschen dadurch, dass wir für sie da sind. Dadurch, dass wir ihnen unsere Zeit und unsere Liebe schenken. Wir reparieren Menschen, indem wir ihnen unsere Zeit schenken, sie umarmen. Ihnen unsere Liebe oder auch nur unsere Aufmerksamkeit schenken. Beides hast du für mich getan und es mag nichtig erscheinen, wo ich nur ein Mensch bin. Nur ein Mensch, dem du Frieden geschenkt hast. Einen Frieden, den ich seit Jahrzehnten nicht gefunden hatte.
Vielleicht hast du noch nicht die halbe Galaxis bewegt und vielleicht wird dir das nie gelingen. Aber einmal, Eowyn, einmal hattest du Erfolg, bei jemandem wie mir und diesmal meine ich das nicht abwertend. Ich glaube, dass ich nicht der einzige Mensch bin, bei dem du Spuren hinterlassen hast und ich glaube, dass das ein weiteres Talent von dir ist. Spuren hinterlassen. Bleibende. Das ist etwas kostbares, etwas Wichtiges und nicht vielen Wesen gelingt das. Mag es dir auch nicht gelungen sein, einen ganzen Planeten zu retten oder über einen Planeten Frieden zu bringen, so ist dir das doch mit mindestens einer Person gelungen. Mir. Und vielleicht ist es das, was man eines Tages über dich sagen wird. Das du eine Jedi warst, die anderen geholfen hat, wieder zu leben. Eine Jedi, die genauer hingesehen hat. Mit ihrem Herzen und nicht nur mit dem Kodex in der Hand. Das würde ich über dich sagen. Das und noch vieles mehr. Ich glaube fest daran, dass die Kleinen Dinge die wir bewegen können die sind, die wirklich wichtig sind. Einen Anstoß zu geben. Einen kleinen Schubs – manchmal braucht es nur das. Keine großen Taten. Keine großen Worte. Weißt du, dass eine Umarmung manchmal heilen kann? Ein Lächeln jemandem den Tag rettet? Wenn wir nur ein bisschen unserer Zeit schenken, ein wenig Mitgefühl – es ist so viel wert, Eowyn. Zuhören zu können ist eine Gabe und du besitzt diese Gabe. Es wird unendlich viel geredet und so wenig zugehört. So viel bewertet und so wenig mit gefühlt. Vielleicht ist die Galaxis deswegen so wie sie ist. Weil zu wenige lieben und manche gar nicht wissen, was das bedeutet. Du weißt es. Du tust es und diese Liebe kannst, diese Liebe hast du weiter geben. Vor allem an mich. Ich mag nur ein einziger Mensch sein, ein unbedeutender in den Augen aller anderen. Aber das schmälert nicht, was du getan hast und es schmälert nicht, was du damit ausgelöst hast und noch auslösen kannst. Chancen geben, weißt du, ich glaube, es ist ein bisschen vermessen von Chancen zu sprechen. Denn Chancen tauchen einfach auf und müssen ergriffen werden. Aber da sind nicht immer Chancen und nicht jeder hat die gleichen. Du hast mir also nicht nur eine Chance gegeben, sondern Möglichkeiten. Wer du also bist, neben Eowyn der Jedi und Eowyn der Frau, die ich liebe? Jemand der kämpft, jemand der für das Richtige einsteht. Jemand, der mit offenen Augen und wichtiger noch, mit offenem Herzen durch die Galaxis geht. Jemand, der Möglichkeiten gibt. Jemand, der andere nicht aufgibt. Jemand, der das schönste Herz und das schönste Lächeln hat, das ich kenne. Jemand, der die Kraft dazu hat, andere zu verändern. Jemand, der die Kraft hat, anderen Mut zu geben. Jemand, der Sonne und Schatten spenden kann – zu richtigen Zeit. Du bist mein Ti Juanya, mein kleines Wunder und ich werde dich immer in meinem Herzen tragen, so wie die kleine Phiole mit dem Sand. Weil ich dich liebe.

Ian

PS: Da ist noch etwas, das ich schreiben muss, ich habe es nie gesagt. Damals auf Va’art wolltest du wissen, ob ich bereue. Ob ich bereue, was ich auf Telos getan habe. Ich sagte, ich weiß nicht, ob ich das kann. Und ich wusste es in diesem Augenblick wirklich nicht. Jetzt Eowyn, jetzt weiß ich es. Ich bereue es zutiefst. Denn vielleicht hätten sie alle auch einen Menschen wie dich gefunden, der sie verändert, sie zu etwas Besserem gemacht hat? Und selbst wenn nicht. Ich bereue es trotzdem.
Coruscant - Tempel - Hangar - Nightmare - Ian

OCC: in den anderen Post hat der Brief dank zu vielen Zeichen nicht gepasst
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Leela, Ty

"Das ist eine sehr vernünftige Einstellung von Deiner Mom, Ty."
antwortete die ehemalige Ärztin auf die Bemerkung des Jungen, dass er erst die Schule beenden solle, bevor er zu den Jedi käme. Immerhin war das eine Entscheidung, die sein ganzes weiteres Leben beeinflussen würde. In ein paar Jahren würde er vielleicht vollkommen anders darüber denken und eine völlig andere Laufbahn einschlagen wollen. Leela dachte an ihren eigenen, im Rückblick doch etwas übereilten Entschluß, ihr Leben neu auszurichten und ihr wurde etwas mulmig. Die Erfahrung, die sie auf dem Flug nach Coruscant gemacht hatte, war überwältigend und erschütternd zugleich gewesen. Sie hatte ihr Weltbild vollständig auf den Kopf gestellt - und doch war es bisher ein einmaliges Erlebnis geblieben. Das, was Lee empfunden hatte, war nicht mehr zurückgekehrt und die Erinnerung daran verblasste bereits. "Ich bin gerade erst hier angekommen - genaugenommen bin ich erst seit ein paar Stunden bei den Jedi." Die Liannerin verschluckte sich fast an den Worten und mußte sich kurz räuspern. Plötzlich kam ihr das alles sehr unwirklich vor. Saß sie wirklich hier und führte dieses Gespräch? Oder würde sie gleich aufwachen und wieder in ihrem Bereitschaftszimmer oder zuhause auf Kaveri Manor sein?

Arkon, der sich gerade zu ihnen an den Tisch setzte, unterbrach diesen Gedankengang und sie platzte mit der unüberlegten Bemerkung über seine Robe heraus. Leela bekam keine Gelegenheit, sich dafür zu entschuldigen, denn Ty schlug im gleichen Moment schon begeistert eine pinkfarbene Robe für sie vor. Mit Glitzer. Das absurde Bild vor Augen und das völlig ernsthafte Gesicht des Jungen bei diesem Vorschlag, ließ Leela vergnügt schmunzeln. "Und wie alt ist Deine Freundin mit der Glitzerrobe?" fragte sie sicherheitshalber nach, bevor Arkon lachend Tys Anregung aufgriff und vorschlug, ihr eine ebensolche Robe zu suchen. Mit gespielter Entrüstung stiess sie ihrem Meister den Ellenbogen leicht in die Rippen. "Auf keinen Fall werde ich so ein pinkes ...Ding anziehen!" Die Padawan stutzte kurz und bedachte Arkon mit einem ungläubigen Blick "Bitte was? Ein Zöpfchen? Ihr meint das jetzt nicht ernst, oder?"

Am Nebentisch hatte mittlerweile ein Mann (Ian) platz genommen, der ebenso unfroh in seinem Essen stocherte, wie ihr Meister. Sie betrachtete ihn eine Weile nachdenklich - wie der große Mann niedergedrückt da saß - mehr so, wie man auf ein Bild, ein Gemälde schauen würde. Aufmerksam, aber mit emotionaler Distanz studierte sie die Details, das Tattoo auf einer Hand und die vernarbten Handrücken, die Linien in seinem Gesicht. Sie konnte sich keinen rechten Reim darauf machen, aber er wirkte, als hätte er seine ganz eigene Realität mitgebracht, eine Insel, zu der es keine Brücken gab. Leela blinzelte, schüttelte verwirrt den Kopf und trank schnell noch einen Schluck Kaff, bevor sie sich zu Arkon umwandte: "Es muss doch Zusätze geben, die Ihnen ermöglichen, normale Nahrung zu verdauen - die Enzyme zu ersetzen, die Ihnen fehlen" wechselte die Padawan unvermittelt das Thema. Auch wenn sie selbst mit wenig Genuß aß, machte es ihr zu schaffen, dass Arkon so wenig Freude am Essen hatte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Ty, Leela, Arkon, Ian am Tisch nebenan
 
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Coruscant - Jeditempel - Eingangshalle, - Eriu, Suna und Sarid

Suna ging absichtlich langsamer, damit der vermeintliche Mensch, mithalten konnte, mit ihr, ohne gleich rennen zu müssen. Suna hatte schnell festgestellt, das Zweibeiner immer langsamer unterwegs waren. Aber es war wohl auch Höflicher, sich an die Geschwindigkeit ihres Begleiters anzupassen. "Ich verstehe nicht, wie die Menschen hierrr überrrhaupt Leben wollen. Was soll hierrr schön sein an dieserrr Welt, das es sie hierrr hält?" Griff sie das Gespräch wieder auf. Suna fand es nett, das Eriu gleich zu einem der größeren Aufzüge ging, mit dem sie beide wieder nach unten fuhren. So zielstrebig wie er den Weg zurück zur Eingangshalle beschritt, kannte er sich wohl besser hier im Tempel aus. "Da klingt eurrre Welt um einiges Schönerrr und angenehmerrr zum Leben. Warrrum sind die Menschen dieserrr Welt hierrr so anderrrs, als bei euch?" musste sie einfach Nachfragen "Warrrum steht derrr Jeditempel eigentlich hierr?" und schaute bei der Frage Eriu mit zur Seite gelegten Kopf an, als sie unten in der Halle ankamen und die Lifttüren sich gerade für sie beide öffneten.

Nach einem kurzen Blick ging Eriu zielstrebig auf ein noch kleineres zierliches Menschenkind zu. Im Gegensatz zu Eriu war sie wohl ein Mädchen, auch wenn die Unterschiede für Suna nicht so groß waren. Sarid war zum Abschlecken niedlich anzusehen, musste Suna zugeben. Sie wirkte so zerbrechlich auf Suna. Aber Eriu hatte sie als Rätin vorgestellt, das war ein recht hoher Rang bei den Jedi, wie sie wusste. Es war erstaunlich das so etwas Kleines und Süßes wirklich bereits eine Rätin sein sollte. Neugierig schob Suna ihren Kopf ein wenig nach vorne und Schnupperte neugierig an Sarid Horn. Am ehesten war ihr Geruch dem von Kirschen zu vergleichen.

Wie um
Sarids Worte zu unterstreichen brummte Suna Magen wieder einmal hörbar. Es war Suna doch ein wenig peinlich "Kantine klingt leckerrr" sagte sie schnell. Sie hoffte nur das Essen war besser als das was man ihr an Bord der Raumschiffe vorgesetzt hatte.

"Ich habe Errriu oben im Garrrten kennen gelerrrnt, vorrr kurzerrr Zeit" und blickte auf das kleine Mädchen herab dabei. Kurz fragte sich Suna ob der Tempel mehr als nur den einen Garten hatte. "Mein Volk nennt sich Tchuukthai" Erklärte sie den beiden freundlich "Es ist kein Wunderrr das ihrrr bisherrr nicht viel von meinerrr Rrrasse gehörrrt habt. Die meisten von uns Leben eherrr verrrsteckt und zurrrück gezogen. Meine Heimatwelt Forrrkka ist Grrrün, wenn man sie aus dem All betrrrachtet. Wirrr haben grrroße Wälder und Dschungelgebiete, die den Grrroßteil des Planeten prrrägen." erzählte Suna nicht ohne ein wenig stolz "Wirrr sind ein recht Naturrrverrrbundenes Volk, das auf eine Jahrrrtausende alte Geschichte zurück blicken kann. Leider war nicht alles davon sehrrr angenehm und einfach fürrr mein Volk, so das wirrr irrrgendwann anfingen uns zu zurrrück zu ziehen und zu verrrstecken. Leiderrr haben es Krrriege an sich auch die Unschuldigen zu trrreffen" Versuchte sie den beiden niedlichen Kreaturen zu erklären, wieso ihr Volk eher unbekannt war.

Auf den Weg in Richtung der Kantine, passte sich Suna, trotz ihres Hungers, wieder der Geschwindigkeit der beiden Zweibeiner an. "Ich bin zwarrr heute hierrr im Tempel angekommen, aberrr weiß noch nicht so genau, wie es jetzt weiterrr gehen soll, fürrr mich. Ich brrrauche wohl jemanden derrr mich Ausbildet? Schon einige meines Volkes hatten die Ehrrre ein Jedi werrrden zu dürrrfen, im Laufe der Geschichte. Leiderrr steht nirrrgendwo, wie sie Jedi wurden. Die Ärrrzte meinerrr Heimat haben festgestellt, das ich vielleicht auch das Potenzial dazu habe." und blickte beim Laufen zu Sarid hinüber. Vielleicht konnte diese niedliche Rätin ihr ja irgendwie helfen? Langsam konnte Suna die Kantine bereits wittern. "Ich brrrauche wohl jemanden derrr mich Ausbildet?" fragte sie nach.

Endlich betraten sie Kantine und Suna stockte kurz, hinter dem Eingang. Das konnte nicht sein! Es gab noch kleinere Versionen von Menschen? und blickte zu Ty hinüber, der zusammen mit Leela und Arkon eine Mahlzeit einnahm. Neugierig wandte sich Suna, Eriu und Sarid, mit einer halben Drehung, wieder zu "Ich hätte nicht geglaubt, das es noch kleinerrre Verrrsionen von euch Menschen gibt" sagte sie verzückt. Langsam trottete sie mit dem beiden zum Buffet. Sunas Blick fiel gleich auf einen großen saftigen Braten . Zwar war es bereits ein wenig angeschnitten worden. Aber Menschen brauchten auch solche Hilfsmittel, bei ihren kümmerlichen Gebiss. "Können wirrr uns vielleicht zu derrr Familie setzen, ich habe noch nie eines eurrrerrr Kinderrr gesehen. Kommen alle so winzig zur Welt?" fragte sie Neugierig nach und schnappte sich gleich darauf einfach den ganzen Braten, mit einem Biss, um diesen zu tragen. Anstatt sich eine Scheibe abzuschneiden, wie die Menschen es wohl sonst mit ihrem kleinen Magen taten.

Coruscant - Jeditempel - Kantine - Eriu, Suna, Sarid, Ty, Leela und Arkon
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine- mit Leela, Arkon- am Nebentisch: Ian

Die Erwachsenen schienen die Idee mit der pinken Robe sehr lustig zu finden, wo Ty es doch für eine brauchbare Alternative hielt , wenn Leela die graue Robe nicht mochte. Meister Revan schien Leela sogar regelrecht mit der Idee aufzuziehen und erinnerte sie daran, das die üblichen Roben grau oder beige waren.

"Meine Tante Firi hat ne braune."

warf Ty noch erinnernd ein. Es gab schon genügend Kombinations-Möglichkeiten und Ty hatte sich nie an der Kleidung seiner Familie gestört. Als der Jedi-Meister dann wissen wollte, auf wen er hier wartete, blickte er noch einmal zur Tür.

"Ich warte auf Nagar. Er ist ein Wookie und hat mich mit hergenommen. Mein Dad .."

Der Junge verschwand kurz unter dem Tisch, wo sein Rucksack lag, mit dem er nach Coruscant gekommen war. Darin befanden sich noch die Einreise-Erlaubnis und die Einladung, die sein Vater Radan ihm - und seiner Mutter- geschickt hatte. Das holte er nun raus und legte die Papiere auf den Tisch.

"...mein Dad hat uns das hier geschickt und damit konnte ich her kommen. Jetzt muss ich meinen Dad hier nur noch finden. Der Tempel ist doch grösser, als ich es mir vorgestellt hab. "

Aber Ty war weit davon entfernt, die Suche aufzugeben. Schliesslich war er gerade erst angekommen. Wohl ebenso wie Leela, die erzählte, dass sie gerade erst heute zu den Jedi gekommen war. Ty versuchte sich vorzustellen wie es wäre, gerade eben erst zum Orden gekommen zu sein. Doch auch das war schwer für Ty, der seit seiner Geburt irgendwie dazugehörte. Die Jedi waren für Ty keine mystischen oder gar magischen Wesen. Die Macht für ihn nichts Unbegreifliches. Auch wenn er natürlich noch keine Ahnung hatte, was wirklich alles möglich war.

"Das ist bestimmt total aufregend für dich, Leela. Ich wünsch dir ganz viel Glück und glaube, dass du eine tolle Jedi wirst. "

Doch auch bei Leela kam die Idee mit der pinken Robe wohl nicht so gut an und sie fragte, wie alt Nevis sei.

"Sie ist ein Jahr jünger als ich. Also ist sie jetzt 7."

Ty musterte die Frau noch einmal und wackelte dann mit dem Kopf.

"Vielleicht würde dir ja auch Orange besser stehen. Oder Gelb. "

Wenn Leela rosa so garnicht mochte, wär das auch noch eine Lösung. Gut, die Jedi trugen normalerweise wirklich keine bunten Sachen. Aber das könnte man doch sicherlich ändern und wenn alle bunte Sachen trugen, säh es bestimmt ganz toll aus. Auch die Idee eines Padawan-Zöpfchens schien die Frau geradezu zu entsetzen. Noch ein Punkt, über den Ty noch nie nachgedacht hatte. In seinen Augen schien so ein Zöpfchen auch nicht schlimm zu sein. Seine Überlegungen wurden durch einen grossen Mann (Ian ) unterbrochen, der sich an den Nebentisch gesetzt hatte. Bisher hatte Ty noch nicht mit so vielen Männern zu tun gehabt. Von den Lehrern, denen er auf Haruun Kal begegnet war mal abgesehen. Aber so einen grossen Mann wie diesen hatte er noch nicht gesehen. Vielleicht war er garkein reiner Mensch sondern hatte auch etwas von einem Wookie oder so. Nagar war schliesslich auch so gross. Aber irgendwas stimmte an dem Mann nicht. Er sah so unglaublich traurig aus. Auch sowas hatte er zwar schon bei seiner Mutter gesehen, aber trotzdem fühlte sich das hier anders an. Der Junge leckte sich kurz die Lippen während er beobachtete, wie der Mann am Nebentisch ebenso lustlos in seinem Essen rumstocherte wie Meister Revan. Entweder war das Essen wirklich so schlecht oder ... zumindest hatte Meister Revan es zumindest versucht. Und er hatte gehört, wie Leela ihn irgendwas gefragt hatte, was auf eine Krankheit hindeutete. Vielleicht konnte Meister Revan nicht alles essen. Nach einem Moment ging er wieder auf Tauchstation und kramte in seinem Rucksack. Dadurch, das Nagar ihn so gut betreut hatte, hatte er seinen Reiseproviant praktisch nicht angerührt. Es befanden sich noch einige Schokoriegel und andere Süssigkeiten in seinem Rucksack. Oder besser gesagt das, was die Reise bis Coruscant überlebt hatte. Aus all den Schokoriegeln suchte er den heraus, der am wenigsten zerbrochen war. Das bedeutete zwar immernoch, das praktisch nur noch Krümel in der Packung waren, aber die Verpackung sah noch halbwegs schön aus. Damit erhob er sich langsam und ging zu dem grossen Mann mit dem traurigen Gesicht. Ty stellte sich genau vor ihn und sah ihn einen Moment lang an, bevor er ihm den Schokoriegel hinstreckte.

"Hier. Der schmeckt vielleicht besser."

Er schenkte dem Mann ein breites Lächeln in der Hoffnung, dass die Schokolade oder zumindest die Geste ihn etwas aufmuntern würde. In dem Moment kam eine komische Gruppe in die Kantine. Ein Mann(Eriu), eine ältere Frau(Sarid) und ein sehr sehr grosses Tier (Suna). Durfte man hier so grosse Haustiere halten? Erst als das Tier mit sehr vielen "rrr's" zu sprechen begann, überlegte sich der Junge, dass das vielleicht doch kein Haustier war.

"Ist das auch ein Jedi?"


fragte er darum graderaus und sah zwischen dem grossen, traurigen Mann, Leela und Meister Revan hin und her. Auch sowas wie dieses Wesen hatte Ty noch nie zuvor gesehen. Wie spannend es hier auf Coruscant war! Und seine Mutter hatte ihn nicht gehen lassen wollen....

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine- mit Leela, Arkon,Ian,Eriu, Sarid und Suna ( hab ich wen vergessen? )
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine- mit Leela, Arkon,Ian,Eriu, Sarid und Suna

Wie sollte er nach den heutigen Ereignissen auch Hunger haben? Ian war noch nie der große Esser gewesen, noch weniger, wenn er gestresst war. Das, was er jetzt viel eher empfand als Hunger, war Müdigkeit und so ließ der ehemalige Sith die Gabel gänzlich sinken und legte sie auf dem Tablett ab, schob eben jenes von sich. Wenn er später mit Eowyn den Nachtisch aß, war das immerhin etwas und bis dahin hatte er vielleicht wirklich wieder Hunger. Außerdem war seine Schonzeit vorbei und die Twi’lek hatte nicht behauptet, dass er, wenn er wieder gesund war, noch immer auf alles achten musste. Essen stellte sein geringstes Problem dar, das stand außer Frage. So wie außer Frage stand, dass Ian sich beobachtet fühlte. Die Frau am Nachbartisch (Leela) sah ihn an, das spürte der Dunkelhaarige überdeutlich. Starrte sie? War da Abneigung in ihrem Blick? Das zu erkennen, hätte notwendig gemacht, dass er ebenfalls einen Blick riskiert hätte, aber das wollte Ian nicht. Jetzt war er wahrlich nicht in der Stimmung dazu, auf Abneigung eingehen zu wollen – oder zu können. Stattdessen blickte Ian auf sein Tablett und seufzte leise. Würde es je aufhören? Würde er je anders wirken, als ein Sith? In einer kleinen Bewegung zog Ian den Ärmel seines Oberteiles über das Taith, dass jeden, der die Bedeutung dessen kannte, darüber in Kenntnis setzte, was er einmal gewesen war. Dabei spielte das wer kaum noch eine Rolle. Seltsam. Hier auf Coruscant war er ein Gebrandmarkter. Auf Bastion hingegen würde er durch das Taith nicht auffallen. Aber wo er für die Jedi zu dunkel war, war er für die Sith nun vermutlich viel zu hell. Daran würde er arbeiten müssen, wenn er zurückkehrte. Zurückkehren… Das war nicht das richtige Wort, nach Bastion zu gehen, würde keine Rückkehr sein, auch wenn er es so sehen musste. Er, der er Lügen verabscheute, würde nach Bastion gehen und sich einer Lüge nach der anderen bedienen. Aber auch das würde das geringste Problem darstellen…

Wieder glaubte Ian zu spüren, dass ihn jemand ansah und langsam, aber sicher begann ihn dieser Umstand zu ärgern. Was hatte Wes gesagt? Er würde der Held von Coruscant werden? Oh, er würde nicht einmal ein Antiheld sein. Wenn er frei kam, würde er viel ehr dem Bild entsprechen, das Arkadi so fest von ihm gefasst hatte. Heuchler. Sie würden ihn anstarren und genau das in ihm sehen. Jemand, der mit allen Mitteln versuchte sich aufzuspielen. Einen Blender. Einen Sith. Ians Gesichtsausdruck verhärtete sich, als er Schritte hörte und spürte, dass jemand näher kam, sich direkt und damit konfrontativ vor ihn stellte. Ian wollte nicht reagieren, aber diese Person (Ty) stand da und musterte ihn und da hob Ian den Blick, der alles andere als freundlich war, bis er erkannte, dass die Person ein Kind war. Das ihm einen Schokoriegel hinhielt. Das ihm zulächelte. Kurz erstarrte Ians Mimik, gerade als müssten sich die Muskeln anders anordnen, ehe sich sein ursprünglicher Ausdruck auflöste. „
Danke,“ kam es dann und wo eben noch Härte im Gesicht gewesen war, war nun ein echtes Lächeln. „Er sieht aus, als hätte er schon ein bisschen was gesehen und das wird den Geschmack auf jeden Fall verbessern.“ Vor allem, wenn der Riegel auf mehr als einem Planeten gewesen war, dann würde er – so Ians einst kindliche Sicht – alle Schokoladensorten dieser Planeten vereinen. Gerade wollte Ian dem Jungen anbieten, sich zu setzen, als dieser fragte, ob er ein Jedi war und dabei nicht nur ihn, sondern auch seine Begleiter ansah und da sah auch Ian hinüber zu dem Tisch, an dem ein Mann (Arkon) und eine Frau (Leela) saßen. Vielleicht die Eltern des Jungen, auch wenn sie noch recht jung aussahen? Aber da saßen noch andere. Sarid. Außerdem ein Sephi (Eriu) und ein sehr großes Wesen (Suna), dessen Spezies Ian nicht kannte. „Nein, ich ähm, bin kein Jedi,“ beeilte Ian sich also zu sagen, der unter keinen Umständen Mittelpunkt der Aufmerksamkeit werden wollte. „Aber du bist bestimmt auf dem Weg einer zu werden?“


Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine- mit Leela, Arkon,Ian,Eriu, Sarid und Suna
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Ian, Joseline, Wes und Sarid


Wie es sich letztlich herauskristallisierte war die Beförderung Eowyns die beste Variante, die ihnen einfiel, um Ians Rückkehr nach Bastion möglichst glaubhaft zu erklären. Allerdings konnte sie auch nicht leugnen, dass sie Ians Betroffenheit und auch die Umstände von Eowyns Beförderung alles andere als glücklich machten. Das sollte eigentlich eine Freude sein und die Corellianerin hätte sich wirklich eine schönere Gelegenheit dafür erhofft jemanden in den Rat aufzunehmen. Aber Eowyn war in Sarids Augen bereit, eigentlich schon seit langem. Ian bat dann darum, dass er gehen konnte, was ihm auch gewährt wurde. Sarid entfuhr ein Seufzen als er gegangen war. Es tat ihr leid, dass sie den ehemalige Sith, der schon so viel mitgemacht hatte mit der ihm am nächsten stehenden Jedi in die Höhle des Kraytdrachen nach Bastion schicken mussten. Aber nur so hatten sie eine realistische Chance die Urform des C-Viruses zu finden, um letztlich ein Heilmittel zu bekommen.

Was Sarid dann aber völlig überraschte war, dass Anakin Solo zu ihnen stieß! Sie hatte gar nicht gewusst, dass der ihr schon seit langem bekannte Jedi wieder aufgetaucht und zu ihnen zurückgekehrt war. Ein erleichtertes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht und sie ignorierte dabei, dass er nicht gerade wie aus dem Ei gepellt aussah. Das war nicht wichtig. Wes bat ihn sogleich herein und fragte in die Runde, ob jemand etwas dagegen hatte, dass er wieder seinen Platz im Rat einnahm.

"Ich ebenfalls nicht. In diesen schweren Zeiten müssen wir zusammenstehen. Willkommen zurück, Anakin",

gab sie ihre Zustimmung. Im Anschluss gab Wes ihm eine Kurzzusammenfassung ihrer bisherigen Ratssitzung. Dass Anakin mit Eowyns Beförderung einverstanden war und ihre Ansicht über die langjährige Jedi teilte machte es zwar nicht leichter, aber es war schön, dass der Jedi, der früher kein Blatt vor den Mund genommen hatte ihre Ansichten teilte. Dass er sich tatsächlich die ganze Zeit auf Coruscant aufgehalten hatte erstaunte Sarid zugegeben, aber so oder so, sie war froh, dass er wohlbehalten zu ihnen zurückgekehrt war, was man ihr auch ansah.

"Ich fürchte wir müssen mit erheblichem Widerstand rechnen, Anakin. Aber wir sind der Ansicht, dass das Team, welches wir zusammengestellt haben, eine realistische Chance hat die Mission erfolgreich abzuschließen und für Notfälle steht eine Unterstützungstruppe bereit, um jenen im Sithtempel bei Bedarf zu helfen. Dies ist die beste Gelegenheit endlich ein Heilmittel für dieses schreckliche C-Virus zu finden und hoffentlich Milliarden von Wesen, wenn nicht noch mehr zu heilen. Wir sind Jedi, wir müssen diese Gelegenheit ergreifen."

Auch wenn der Preis hoch sein könnte, fügte sie in Gedanken hinzu, aber dessen waren sie ohnehin alle bewusst. Nachdem dann jedoch mittlerweile das Meiste gesagt und entschieden war, warf Sarid Wes noch einen fragenden Blick zu, ob er noch etwas hinzuzufügen hatte ehe sie diese Ratssitzung für beendet erklären konnten. Schließlich wurde Sarid erwartet, auch wenn sie sich natürlich für die Ratssitzung Zeit genommen hatte.


Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Joseline, Wes, Anakin und Sarid
 
Coruscant - Jeditempel - am Eingang des Trainingskomplexes - mit Eowyn

Und sehr plötzlich sehr unerwartet war es soweit. Ian... Aketos erkannte ihn zwar nicht gleich wieder, aber zu ihrer Verteidigung musste man auch sagen, dass sie Nar Shaddaa ja auch aus ihren Erinnerungen löschen wollte. Bis vorhin zumindest.

H... Hallo...

Stammelte sie einfach nur und war im nachhinein ziemlich verwundert über sich selber, dass sie nicht prompt anders reagiert hatte. So kannte sie sich selber gar nicht. Normalerweise hätte jetzt irgendein kesser Spruch kommen müssen. Aber die Kamino war total verunsichert. Froh darüber, sich aus der Situation stehlen zu können und den Anweisungen von Eo Folge zu leisten.

Um die nächste Ecke war ein interaktiver Lageplan. Aketos rief das Hauptverzeichnis auf und suchte die Raumbeschreibungen ab. 'Meditations- und Trainingsraum, klein, Brunnen'. Diese Beschreibung fiel ihr sofort ins Auge. Perfekt, dachte sie sich und buchte sich und Eo - auch, wenn diese noch gar nicht da war - in den Raum ein. Wenige Augenblicke später stand sie in dem Raum. Eine große Fensterfront eröffnete einen wunderschönen Blick auf einen Innenhof. Ein Garten war zu sehen mit einer großen Steinfigur. Eine Ruhe ging von dem Raum aus. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein kleiner Brunnen in die Wand eingelassen. Ein breiter Wasserschwall ergoss sich leise plätschernd aus einem halben Standardmeter Höhe in das Becken, das mit Steinen gefüllt war. Der Boden war bedeckt von grobgewebten Faserplatten.

Erinnerungsfetzen schossen hoch. Zurück von Kamino. 'Mini'-Aketos betrat das erste Mal die Räume, in denen sie I'Tachi lernen sollte. Die Räume strahlten eine Ruhe aus, grob gewebte Faserplatten bedeckten den Fußboden. Herzlich Willkommen, zerschnitt eine Stimme die Stille. Das musste ihr Lehrer sein. Angst und Neugier mischten sich. Die Gedanken schossen weiter. Eine größere Version der Kaminoanerin balancierte in eben jenem Raum auf einen Fuß, Teller und Tassen aus zerbrechlichem Material überall auf ihrem Körper gestapelt.
Nicht bewegen... nur nicht bewegen.... Der Schweiß rann ihr von der Stirn und tropfte auf den Boden.

Aketos grinste, zurück in der Gegenwart und ein Glücksgefühl machte sich in ihrer Brust breit. Eine angenehme Wärme. Eine Nähe. Irgendwie machte sich auch der Wunsch in der Padawan breit, dass ihre Meisterin genau dasselbe verspürte wie sie. Und irgendwie, Aketos konnte das Gefühl ganz schlecht beschreiben, war es so, als ob sich dieses Gefühl ausbreiten würde. Aus ihr heraus. Weg aus dem Raum... Sie müsste Eo später danach fragen, ob sie so etwas schon einmal gespürt hatte...

Was tat Aketos denn nun gut, um mit der Aufgabe der Meisterin zu beginnen... Natürlich! Sie hatte schon Ewigkeiten keine Übungen in I'Tachi mehr gemacht. Die Kamino stellte sich mitten in den Raum. Füße ein bisschen weiter als Schulterbreit, Blick in Richtung der Transparistahlfront. Aketos atmete tief ein. Beim Ausatmen beugte sie die Knie leicht, die Knie drückte sie automatisch nach außen, so wie wenn sie eine große Kugel zwischen den Beinen hätte, auf die sie sich setzte. Dabei stiegen die Arme nach oben und bildeten einen horizontal-liegenden Kreis vor der Brust, die Hände berührten sich nicht, Fingerspitzen zeigten aber zueinander, so wie wenn sie eine weitere Kugel halten musste, die auf ihren Oberschenkeln lag. 'Stehen wie ein Baum' nannte es ihr Sensei zurück auf Kamino immer. Die Grundposition, in der man sämtliche Energieleitbahnen spüren, trainieren und aktivieren konnte. Aketos Blick glitt in die Ferne, dann schloss sie ihre Augen und fühlte nach innen. Wirbelsäule gerade, Becken leicht kippen. Sie justierte sich und stand nach ein paar Augenblicken in ihrer gewohnten Position, dass die Energie richtig floss. Die Kamino visualisierte den Energiefluss in Spiralen, wie er in den Boden sank und wieder nach oben stieg. Mit jedem Atemzug stellte sie sich vor, wie sie Licht einatmete und in ihr Innerstes leitete, in eine Region, die etwas unterhalb der Stelle lag, die bei Menschen 'Nabel' hieß.

Es tat so gut, diesen Moment zu genießen. Totale Ruhe, die Energieflüsse im Einklang, minimale Muskelanspannung, Entspannung pur. Aketos hatte sich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Sie ließ die Gedanken treiben und wie Wolken. Beobachtete sie nur, dachte sie nicht selber. Löste sich von ihnen. Plötzlich fing Aketos an, Dinge um sich herum wahr zu nehmen. Genau so wie früher auch schon als sie sehr SEHR tiefe Stadion von Meditation erreicht hatte. So tief war es aber doch dieses Mal gar nicht, bemerkte sie beiläufig und lies die Gedanken ziehen. Aketos hörte das Wasser hinter sich plätschern, fühlte es und skurriler weise sah sie es nach einigen Augenblicken auch. War sie so tief in der Meditation? Gedanken ziehen lassen. Sie fühlte den Boden unter sich, die Struktur. Fühlte die angenehme Wärme, die von ihm ausging, dann sah sie plötzlich vor ihrem inneren Auge auch den Raum in seiner Ganzheit. Den Brunnen, die Transparistahlfront und erstaunlicherweise auch ein bisschen sich selber, so als ob sie neben sich stehen würde und sich umsah. Was war das?! Aketos fokussierte den Blick auf sich selber und auf das Licht, das sie in sich selber vorhin visualisiert hatte. Eine kleine ganz ganz dünne Linie, hell wie ein Lichtstrahl führte aus diesem Lichtzentrum heraus und verschwand durch eine der Wände. Und er schien sich zu bewegen. Glitt in Richtung der Tür. Aketos blickte gespannt an sich selber vorbei und sah die Tür sich öffnen und eine Supernova betrat den Raum. Hell wie gefühlte tausend Sonnen riss es Aketos aus ihrer Meditation und sie war sofort wieder bei vollem Bewusstsein in ihrem Körper. Was war das? Sie öffnete ihre Augen, blinzelte wegen dem 'Tageslicht' und drehte sich um: Eo Und ihre Meisterin sah verstört aus. Wie viel Zeit war vergangen? Und vor allem: Wie viel Zeit war vergangen bis Aketos aus ihrer "Meditation" zurückgegehrt war? Etwas steif richtete sie sich auf und eilte dann zu Eowyn


Was ist denn mit dir los?!

Fragte die Kamino besorgt und war innerlich von einer Sekunde auf die andere aufgebracht. Das hat bestimmt mit diesem Ian zu tun. Na warte, dachte sich die Kamino, den wenn ich in die Finger bekomme!

Coruscant - Jeditempel - Trainingskomplex - kleiner Meditations- und Trainingsraum - mit Eowyn
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Toilettenraum, alleine; Aketos unweit davon in einem Trainingsraum

Leider war es unmöglich, alle Spuren komplett aus ihrem Gesicht zu tilgen, aber Eowyn gab sich dennoch Mühe, so normal wie möglich auszusehen - eine Katastrophe war es nun auch nicht. Dann versuchte sie sich, in der kurzen Zeit so gut wie möglich zu sammeln. Jetzt zählte erst einmal nur ihre Padawan. Ian und der Rat sowie Bastion oder das Virus - alles musste raus aus ihrem Kopf.
Die Atemübung half ein wenig, und schon bald machte sich Eowyn auf, Aketos zu suchen. Das war nicht sonderlich schwer, die Trainingsräume waren nun nicht großartig belegt.


Leise betrat sie den Raum. Er war weitaus schöner als die, in denen sie sonst ihr Schwert- oder Reflektionstraining ausübte, aber das passte. Für das, was Eowyn vorhatte, war ein solcher Außenraum mit Fenstern viel besser geeignet als die Schachteln, die sie bisher kannte.
Auch die Kamino schien sich damit rundum wohl zu fühlen. Sie hatte eine ungewöhnliche Position eingenommen und war voll und ganz auf sich konzentriert, mit einer Ruhe, wie sie Eowyn selten von ihr erlebt hatte. Das war gut, sehr gut - genau das hatte sie erreichen wollen. Dass Aketos das sogar ohne ihre Hilfe geschafft hatte war nur ein Zeichen dafür, wie weit ihre Padawan eigentlich schon war. Gut... viel Zeit würden sie nämlich wohl nicht mehr haben. Sie machte wohl eine der Übungen ihrer besonderen Form des Kampfsportes, ein wirklich guter Einstieg für das, was sie vorgehabt hatte. Vielleicht würde sie jetzt aber ihren Plan ein wenig ändern...

Viel weiter kamen Eowyns Gedanken nicht, denn noch während sie die Tür wieder schloss, unterbrach Aketos ihre Übung und sah sie an, nachdem sie sich umgedreht hatte. Und richtig - offensichtlich hatte sie nicht alles aus ihrem Gesicht tilgen können. Ob es nun die leicht geröteten Augen und Wangen waren, ihr Gesichtsausdruck oder aber auch gewisse Schwingungen, die sie ausstrahlte - sie konnte ihre Padawan nicht täuschen.
Sie seufzte leicht, besonders, als sie die Gefühlswallungen der Kamino mitbekam. Ärger? Hm.

Neuigkeiten, die mir nicht ganz gefallen. "Nichts" zu sagen wäre vielleicht einfacher, aber nicht ehrlich. Andererseits aber nichts, was dich momentan irgendwie ablenken muss oder sollte. Aketos darin einweihen, dass sie Rätin aus schlichten Gründen der Deckung werden würde, während sie nach Bastion reisten, war irgendwie nicht ganz das, was sie nun wollte. Nicht annähernd. Die Kamino würde zumindest ersteres ohnehin bald erfahren. Zumindest dann, wenn der Rat sie zu sich rufen würde. Würden sie das gleich nach der Sitzung erledigen? Noch währenddessen? Oder würde es ein Einzelgespräch geben... Ahna? Möglich.
Egal - jetzt durfte nur Aketos interessieren. Sie musste sich fokussieren, sie hatte keine Zeit für irgendwelche Ablenkungen.

Dennoch nahm Eowyn schnell das Kom in die Hand, um es abzuschalten, zögerte aber dann. Was, wenn der Rat sie bald zu sich rufen würde? Wenigstens den Ton schaltete sie schließlich aus, alles andere würde sie sehen. Falls sie Übungen machten, die Ruhe erforderten, würde das Kom nur stören - und der Rat hatte eben Pech gehabt. Sofern sie nicht so clever waren, einen Droiden zu schicken.

Ich sehe, du hast deine alten Übungen gemacht? Damit erklärte sie das Thema quasi für beendet und ging auf ihre Padawan zu. Sehr gut. Das ist ein wunderbarer Anfang... Egal was wir heute machen, ich möchte, dass du immer darauf achtest, dass du dich wohlfühlst, okay? Ernst sah sie nach oben in die großen Augen der Kamino. Das ist wichtig. Wenn dir irgendetwas nicht passt, wenn du unzufrieden bist - dann versuche, es sofort zu ändern, oder bitte mich um Hilfe, oder brich ab. Heute einmal keine Gänge über deine Grenzen hinaus. Einen Moment überlegte Eowyn. Sie hatte anders beginnen wollen, aber... Improvisation war manchmal besser als Planung. Und wenn es schiefging, dann konnte sie immer noch zum Plan zurück.
Trotzdem gab es zwei Möglichkeiten, nun weiter vorzugehen... Variante eins barg die Gefahr, dass es völlig schief ging, würde aber vielleicht viel möglich machen. Variante zwei war risikoärmer... und auch ärmer an Erfolgen? Nun ja. Sie war heute in einer rebellischen Stimmung - dazu passte nur Variante eins. Risiko. Also gut.


I'Tachi... Du hast mir schon hin und wieder davon erzählt, aber noch nie wirklich Genaues. Es ist ein so großer Teil deines Lebens, was denkst du... könntest du versuchen, es mir zu erklären? Um was es genau geht, auf was man achten muss, was wichtig ist, was die Grundlagen sind, und was du spürst, wenn du gewisse Dinge tust? Fragend sah Eowyn die Kamino an. Und es mir nicht nur erzählen - sondern es mir auch gleichzeitig praktisch zu zeigen? So, dass ich es auch versuchen kann? Sie war sich nicht sicher, ob ihre Padawan sich gut dabei fühlen würde, ausnahmsweise einmal ihr etwas beizubringen, aber es war wichtig, dass sie es tat. Wenn sie sich nicht wohlfühlte, machte es keinen Sinn. Aber beim Unterrichten, beim Erklären, musste man sich manchmal über Dinge klarwerden, derer man sich nicht mehr bewusst war. Und wenn Eowyn nicht alles täuschte, dann waren die I'Tachi-Übungen nah dran an der Meditation der Jedi. Möglich, dass sie durch eine Art Kombination mehr erreichen würden, indem sie eben Aketos' Wurzeln mit einbezogen... Sie war sich auch in einem anderen Punkt nicht sicher, aber als sie vorhin den Raum hier betreteten hatte... ihre Padawan hatte sich... anders angefühlt. Völlig in sich ruhend, pulsierend, ja, beinahe... mächtig. Es war schnell vorbei gewesen, da sie ihre Konzentration gestört hatte, aber ja, wenn sie sich nicht täuschte - was in ihrem Zustand aber leider möglich war - dann hatte Aketos vorhin durchaus eine Verbindung zur Macht gehabt. Bewusst? Unbewusst? War ihr das klar? Eowyn wollte sie nciht darauf ansprechen - es könnte, wenn sie Recht hatte, zu viel Druck ausüben. Nein, sie wollte, dass die Kamino frei arbeitete und handelte, so, wie gerade eben auch.
Schiefgehen konnte dabei allerdings auch einiges. Unter anderem, dass sie unfähig war, Aketos heute konzentriert zu folgen, aber sie konnte nicht mehr tun, als sich darauf einzulassen und sich zu konzentrieren.

Vergiss die Macht, vergiss, wo wir sind, wer ich bin. Ich bin einfach deine Schülerin, okay? Sie gab sich Mühe, Aketos anzulächeln. Und wenn es dumm läuft, auch noch eine Schülerin, die nicht viel auf dem Kasten hat - dann darfst du gleich zeigen, wie weit her es mit deiner Geduld ist...

Coruscant - Jedi-Tempel - Kleiner Meditations- und Trainingsraum, mit Aketos
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Anakin, Joseline, Sarid und Wes

Wirklich über die jüngsten Entwicklungen in der Viruskrise im Bilde war Anakin nicht. Freilich war das kein Wunder, denn nach wie vor galt es als Staatsgeheimnis, wer wirklich hinter der Katastrophe steckte. Nicht einmal der Senat war im Bilde (denn dann hätte der Rat genausogut eine Pressemitteilung herausgeben können) und natürlich auch keine Räte, deren Aufenthaltsort nicht einmal bekannt war. Coruscant also. Einwände gegen Anakins Rückkehr in den Rat äußerte niemand und Sarid appellierte an den Zusammenhalt. In Zeiten wie diesen mussten sie alle an einem Strang ziehen, oder sie würden scheitern. Das sah auch der Rückkehrer so, der sich in Anbetracht der Lage nun wünschte, ihre Reihen eher verstärkt zu haben.

»Die momentane Lage ist eine große Belastung für jeden von uns hier im Tempel. Deine Hilfe wäre überaus willkommen gewesen, vor allem in der Anfangszeit, bis das meiste im Tempel funktionierte und die Abläufe eingespielt waren. Und jetzt geht es nach Bastion. Vor einem halben Jahr hätte ich gesagt, eine solche Mission wäre vollkommen verrückt. Genau genommen habe ich es Ian sogar gesagt. Und jetzt seh uns an,«

Wes zuckte mit den Achseln. Eine gewisse Restunsicherheit blieb, wenn man so einen gewagten Beschluss fasste. Auch die Macht verriet ihm momentan nicht, ob sie wirklich das richtige taten oder ob ihr Sabaccspiel zu gewagt war. Vielleicht, wenn er darüber meditierte… Aber da war er wieder bei Eowyns Kritik. Er hatte ja nicht einmal Zeit für sowas. Das inzwischen vermutlich größte Krankenhaus von Galactic City (wenn nicht der Galaxis insgesamt) erforderte ständige Aufmerksamkeit.


»Dafür nimmst du den Sitz aber gelassener an als es bei Eowyn der Fall sein wird,«


Unkte Wes in Antwort auf Anakin. Jeder außer seiner blonden Weggefährtin selbst sah die Entscheidung zweifellos als überfällig an.

»Ich werde ihr die Botschaft überbringen, wenn sich sonst niemand meldet. Ich glaube zu wissen, wie sie sich fühlen wird, wenn sie davon erfährt. Mir ging es seinerzeit genauso.«


Außerdem hatte er das Thema bereits mit Eowyn besprochen, wenn auch nicht in diesem Licht. Der Taanaber würde allerdings eine Menge von Febs Wurzelschnaps aus Ossus brauchen, bevor er bereit dafür war. Anakins Frage nach Widerstand wurde indes von Sarid beantwortet.


»Ganz recht. Mit imperialer Kooperation ist nicht zu rechnen und ich nehme an, außerhalb von Teilen des Sith-Ordens und des IGD kennt auch dort niemand die Wahrheit über das Virus. Aber bevor wir nun zum Ende kommen, Rornan hat eine wichtige Mitteilung für uns zu machen.«

Der Quermianer erhob sich von seinem Sitz, was ihn noch schlaksiger und riesenhafter wirken ließ.

»Danke Wes. Die Ereignisse letzten Jahre haben der Galaxis gezeigt, wie einzigartig und wertvoll die Fähigkeiten des Jedi-Ordens, gerade auch unserer Heiler sind. Egal ob nach Naturkatastrophen wie auf Bandomeer, nach großen Schlachten wie auf Denon oder direkt mittendrin wie auf Corellia – von unserem Einsatz hier auf Coruscant gar nicht erst zu reden – überall leisteten die Jedi gewichtige Beiträge, um die Situation der Leute vor Ort zu verbessern und allen Wesen in Not zu helfen. Was diese Einsätze gemeinsam haben ist, dass Mobilität gefragt ist. Wir müssen unsere Kräfte zum Geschehen bringen und damit sind unsere momentanen Schiffskapazitäten überfordert. Schließlich ist die Thranta unser einziges medizinisches Schiff größer als ein MedRunner, und sie ist zu langsam und auch für derlei Einsätze zu klein geworden. In Verhandlungen mit der NR-Flotte ist es uns allerdings gelungen, drei anderenfalls auszumusternde Fregatten zu erhalten, die für unsere Zwecke jedoch hervorragend geeignet sind.«

Rornan betätigte den zentralen Holoprojektor und das Bild von drei Nebulon-B-Fregatten erschien.


»Gestatten, die Hope, die Mercy und die Devotion. Sie werden gerade in den Docks um Sluis Van für unsere Zwecke umgebaut und modernisiert, wofür die Innenministerin die nötigen Mittel außerplanmäßig bereitgestellt hat.«


Wes betrachtete die Projektion der drei Schiffe nachdenklich. Natürlich war das keine Neuigkeit für ihn, genausowenig wie für die anderen mit der Koordination der Hilfsbemühungen auf Coruscant beteiligten Räte. Die Wege zum Tempel waren teilweise lang und die Verkehrssituation auf Coruscant chaotischer, als er sie je gekannt hatte. Je schneller die Infizierten zu den Heilern gebracht werden konnten, desto weniger Zeit hatte das Virus und desto weniger Mühen mussten diese anschließend anschließend aufwenden. Auch sonst hatten sie so viele Hilfsanfragen, dass diese Schiffe auch später rege gefragt sein würden und falls sich wirklich kurzzeitig mal nichts ergäbe, reisten Diplomaten an Bord so eines Schiffes auch bestimmt viel stylischer als mit den uralten ›Consular‹-Kreuzern. Doch genau über diesen Punkt machte er sich Gedanken. Derzeit hatte der Orden nicht viel, was größer war als die ›Ilum‹, ›Tython‹ und Konsorten. Er wusste auch, dass die Schiffe modernisiert wurden, um weniger aufwendig im Unterhalt zu sein und eine kleine Crew zu benötigen, die aber immer noch wesentlich größer sein wurde als bei den leicht handzuhabenden Diplomatiekreuzern.

»Ich habe eine Weile über dieses Thema nachgedacht,«


Äußerte Wes schließlich in den Raum hinein.


»Wir beschäftigen inzwischen eine ganze Menge Leute auf unseren Schiffen und unserem privaten Raumhafen auf Lianna. Es werden mit diesen Schiffen auch noch eine ganze Menge mehr werden. Dazu kommen die Soldaten, die unseren Tempel hier bewachen. Außerdem haben wir viele freiwillige Ärzte und Pfleger. Es gibt so viele Welten in der Galaxis, wo unsere Hilfe gefragt ist und die Jedi allein reichen lange nicht dafür aus. Das sind alte Militärschiffe, die heutzutage durch MC30 und andere modernere Designs ersetzt werden. Genauso gibt es ehemalige Soldaten, die auf diesen Schiffen gedient haben und sich jetzt als… Frisöre, was weiß ich, ihr täglich Brot verdienen. Wir brauchen Crews für diese Schiffe und das sind Leute, die diese bereits kennen. Oder ein anderer Fall: erst neulich erstürmten Jedi unter meiner Führung zusammen mit Republikssoldaten und einem NRGD-Offizier einen Stützpunkt des IGD hier auf Coruscant. Die Zusammenarbeit klappte hervorragend und wir hätten ohne sie wesentlich mehr Jedi benötigt, die anderswo fehlen würden, für dasselbe Ergebnis. Aber wir werden nicht immer in der Lage sein, kurzfristig Soldaten anzufordern. Oft fehlt dafür auch einfach die Zeit, die Wege über die Generalität bzw. Admiralität sind lang. Für beides gab es zu den Zeiten der alten Republik eine spezielle paramilitärische Organisation – und diese Organisation nannte sich die ›Antarian Rangers‹. Sie bestand überwiegend aus ehemaligen Soldaten und Mitgliedern von Sicherheitsbehörden wie CorSec oder der CSF. Sie hatte einen Kommandeur, der direkt dem Rat unterstand. Ihre Mitglieder waren speziell ausgebildet, um mit Machtnutzern zusammenzuarbeiten und oft begleiteten dieselben Jedi jahre- wenn nicht gar ein Leben lang und genossen dabei ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis wie zwischen Meister und Padawan. Ich denke, der Orden benötigt die Rangers heute so dringend wie eh und je. Meiner Ansicht nach ist die Zeit reif, sie wieder zu gründen.«


Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Anakin, Joseline, Sarid und Wes
 
[Coruscant/Jedi-Tempel/Garten] Ikarus, Radan

Radan setzte sich auf eine Bank und schien nachzudenken. Schließlich deutete er auf den Platz neben sich. Ikarus kam der Aufforderung nach und setzte sich. Radan fragte, warum er zu den Jedi gekommen war. Der Junge überlegte. Warum war er hier? Er hatte schon immer gewusst, dass er machtsensitiv war, also war es eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen.

"Ich will... helfen. Ich will lernen, die Macht zu nutzen, um Leuten zu helfen. Und..."

Es fiel ihm schwer, das zuzugeben,

"ich habe Angst... die Kontrolle über die Macht zu verlieren... jemanden zu verletzen. Wenn ich ein Jedi werde... kann ich das verhindern."

Unsicher sah Ikarus Radan an. Vermutlich klangen seine Worte für jemanden wie Radan lächerlich. Selbst seine Eltern hatten Ikarus' Ängste mit einem Lächeln abgetan - er war schließlich fast noch ein Kind, und außerdem so nett. Er würde doch nie jemanden verletzen. Niemand wusste von seinen immer wiederkehrenden Alpträumen. Ikarus stieß diese Gedanken beiseite und wandte seine Aufmerksamkeit etwas anderem zu.


"Ähm... Ich habe Hunger, wisst Ihr, wo es hier etwas zu essen gibt?"

[Coruscant/Jedi-Tempel/Garten] Ikarus, Radan
 
Jedi Tempel ~ Ratssaal ~ Sarid, Joseline, Holo-Satrek, Wes & NPCs

Anakin unterdrückte ein Seufzen, nachdem Sarid seine Frage, ob mit Widerstand zu rechnen sei, eindeutig beantwortete. Wes teilte ihre Meinung und gab sogar zu verstehen, dass er davon ausging, das Imperium wüsste von dem Abschiedsgeschenk des Imperators. Mehr zu sich selbst als den Rest der Runde, fügte Anakin hinzu:

"Das Richtige zu tun, hat mit Jedi-sein nichts gemein..."

Während eines kurzen Augenblicks der Stille, ging Anakin zu seinem Sitz im Kreis des Ratssaals, langsam und bedächtig. Vielleicht war es mehr seine Ehrfurcht oder sogar Angst, die ihn etwas zögerlich erscheinen ließ. Er wollte sich erneut der Verantwortung stellen, der er sich zuletzt so gerne entzogen hatte, nicht ohne Grund, aber trotzdem...
Seine Hände ertasteten die Lehnen, als suchten sie nach zusätzlichem Rückhalt. Die answesenden Mitglieder hatten ihn willkommen geheißen. Mehr konnte man wohl nicht erwarten. So überschlug Anakin die Beine und versuchte sich etwas zu entspannen, während Wes einen weiteren Punkt auf der Tagesordnung ansprach.

Neue Fregatten für die Jedi. Dagegen gab es nichts auszusetzen. Seine weiteren Ausführungen klangen hingegen ernüchtert, ja fast schon frustriert. Doch hatte Wes Recht, mit dem was er sagte. Über die letzten Jahre und vor allem in den vergangenen Monaten war Anakin eine Sache mehr als klar geworden: So stark sie die Fähigkeiten, die ihnen die Macht verlieh, auch machten, am Ende waren Jedi weder unfehlbar, noch allmächtig. Die hoffnungsvollen Gesichter, in die er als einer der wahrscheinlich mächtigsten Jedi im Orden, geschaut hatte, waren ihm so präsent wie die bitterliche Enttäuschung, die ihm entgegen gebracht wurde, wenn er hatte feststellen müssen, dass es nichts gab, was er hatte tun können, um das Leiden vieler zu mindern. Er war doch ein Jedi, warum konnte er dann nicht helfen?! Weil er eben auch nur ein Mensch war! Doch das war nicht, was man gemeinhin in ihm oder seinen Ordensbrüdern und -schwestern sah.

So gesehen, konnte Anakin nicht mehr mit Wes Wunsch, die Rangers wieder ins Leben zu rufen, übereinstimmen. Dem Orden der Jedi und seinen Mitgliedern würde immer eine besondere Rolle zukommen, doch sie durften nicht das alleinige Aushängeschild ihres Temepls sein. Es musste auch jemanden geben, in dem sich die einfachen Leute wiedererkannten, ein Bild der Jedi, das nicht die übernatürlichen Fähigkeiten und die vermeintliche Besonderheit darstellte, die einen Jedi von einer normalen Person abhob, sondern ein Bild das etwas darstellte, wo mit dem sich jeder und jede identifizieren konnte.

"Ich bin ganz deiner Meinung."

ergriff Anakin etwas zurückhaltend das Wort, nachdem ein weiterer, kurzer Augenblick des Schweigens und Überlegens vorüber war.

"Ein Jedi, oder eine Gruppe von Jedi, kann nicht die Antwort auf jede Herausforderung sein. Außerdem sollten wir unsere Tore und unseren Geist auch jenen öffnen, die uns folgen möchten, weil sie an unsere Philosophie glauben und an das, wozu wir uns berufen fühlen. Wir können mehr sein, als illusorische, weltfremde, Wunder vollbringende Überwesen. Eine Gruppe wie die Rangers, kann der erste Schritt in diese Richtung sein."

Er hörte seine eigenen Worte widerhallen. Wahrscheinlich merkte man sofort, dass ihm weniger der ausgesprochene Vorschlag von Wes am Herzen lag, als das, was dieser Vorschlag implizieren konnte. Nichts desto Trotz...

"Meine Unterstützung ist dir in diesem Fall sicher."

Jedi Tempel ~ Ratssaal ~ Sarid, Joseline, Holo-Satrek, Wes & NPCs
 
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Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-Mit Leela, Arkon, Ian, Suna, Sarid, Eriu und wer da sonst noch so ist.

Sein Plan ging auf. Die Stimmung des Mannes schien sich durch den Schokoladenriegel deutlich zu verbessern. Schokolade half doch immer, das hatte er von seiner Mutter gelernt. Der Mann bedankte sich, lächelte und stellte fest, dass der Riegel schon viel gesehen haben musste. Ty wackelte mit dem Kopf.

"Ich glaube, das Innere von meinem Rucksack ist schon ziemlich viel für so einen kleinen Schokoriegel."

Da war so viel Zeug drin, dass mancher sicherlich schnell die Übersicht verlor. Und mehr als die Hälfte davon war irgendwas essbares.
Das grosse Tier (Suna), das da durch die Kantine lief, faszenierte Ty wirklich. Um so irritierter sah er den Mann an, als dieser behauptete, kein Jedi zu sein. Erstmal war er ja garnicht gemeint. Darum zeigte Ty auf das grosse Tier (Suna).

"Ich meinte das da."

korrigierte er den Mann, den er jetzt doch etwas genauer anschauen musste. Der Mann war kein Jedi? Aber...aber...Ty bückte sich kurz, um unter dem Tisch hindurch an den Gürtel des Mannes zu gucken. Tatsächlich hing da kein Lichtschwert. Gut, an Leela's Gürtel auch nicht, aber Ty hatte nicht das Gefühl, dass der Mann noch ein Schüler war. Also richtete sich Ty wieder auf und das Fragezeichen über seinem Kopf hätte kaum grösser sein können.

"Warum bist du kein Jedi?"

fragte er gradewegs heraus die für ihn so logisch Frage. Klar gab es sicherlich auch Arbeiter hier im Haus, die nicht machtsensitiv waren. Aber dieser Mann gehörte auch nicht zu dieser Sorte Leute. Da war sich der Junge sicher. Immerhin war der Mann der Meinung, dass Ty auf dem Weg zu einem Jedi war. Das war jetzt schon das zweite Mal, dass er das gefragt wurde. Gab es denn überhaupt Padawane in seinem Alter?

"Noch nicht ganz, aber vielleicht bald."

war darum seine Antwort auf die Frage des Mannes. Gut, dieses "bald" würde sich wohl noch fast ein Jahrzehnt hinziehen, aber immerhin hatte Ty ein Ziel, dass er erreichen wollte. Das war doch auch schonmal was wert.

"Ich bin übrigens Ty."

stellte er sich dann vor und streckte dem Mann die Hand zur Begrüssung hin. Höflichkeit war schliesslich wichtig. Genauso wie Schokolade.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-Mit Leela, Arkon, Ian, Suna, Sarid, Eriu und wer da sonst noch so ist.
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-Mit Leela, Arkon, Ian, Suna, Sarid, Eriu und wer da sonst noch so ist.

„Ein bisschen wie ein Raumschiff,“ bestätigte Ian den Kommentar des Jungen und spürte, wie ein nicht geringer Teil seiner Anspannung abfiel. Kinder waren so anders als Erwachsene. Wenn sie noch nicht völlig in eine Richtung erzogen worden waren, waren sie viel offener und werteten anders. Sie sahen anders – und manchmal tat genau das gut. Gerade jetzt tat es gut.
Oh,“ kam es, als sein Gegenüber meinte, nicht ihn, sondern das reptiloide Wesen gemeint zu haben, „Aber vielleicht fragst du das Wesen selbst,“ ermunterte Ian den Jungen. „Ich persönlich zumindest würde es viel besser finden, wenn man mich nicht ‚das da‘ nennen und mich selbst fragen würde.“ Worte, die er nicht belehrend aussprach aber dennoch extra mit einem gutmütigen Lächeln belegte, um hier nicht allzu maßregelnd zu wirken. Vielleicht half das auch dabei, dass die anderen beiden, die vielleicht seien Eltern waren, hier keine Einmischung in ihre Erziehung sahen.
Warum er kein Jedi war? Was war hierauf eine kindgerecht, kurze und ehrliche Antwort?
„Weil ich ein bisschen zu alt bin, um jetzt noch ein Padawan zu sein?“ Eine scherzhafte Antwort, die keine wirkliche war, das wusste Ian ja selbst, aber er würde dem Jungen kaum erklären, dass er einmal auf der anderen Seite gestanden hatte. Aber vielleicht musste diese Frage nicht zur Gänze beantwortet werden. Ty war also noch kein Padawan, aber vielleicht ganz bald? Ian grinste, als er ihm die Hand hinhielt. „Freut mich, Ty. Du bist der erste Fast-Jedi mit noch kürzerem Namen als ich.“ Ian lachte kurz und nickte dann anerkennend, als er die Hand des Jungen wieder los ließ. „Ian. Und du bist neu hier?“ Zumindest hatte Ian ihn noch nie hier gesehen, denn Kinder waren in der Kantine eher selten. Wenn, dann waren sie eher auf der Krankenstation…


Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-Mit Leela, Arkon, Ian, Suna, Sarid, Eriu und wer da sonst noch so ist.
 
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Der Mann verglich Ty's Rucksack mit einem Raumschiff. Gut, das Raumschiff seiner Mutter war wesentlich aufgeräumter als sein Rucksack. Aber sein Zimmer auf diesem Schiff ähnelte seinem Rucksack schon ziemlich. Dort hätte er wohl wesentlich länger nach dem Riegel suchen müssen. Als der Mann dann vorschlug, dass er das Wesen einfach selbst fragen sollte und das "das da" als Bezeichnung wohl nicht gut ankam. Ty sah ihn darauf einen Moment nachdenklich an und senkte dann den Blick. Er hatte ja recht.

"Tschuldigung"

Ja, "das da" war nicht sehr freundlich, aber Ty hatte ja nichtmal ne Idee, ob das Wesen ein Junge oder ein Mädchen war. Vielleicht sollte er es wirklich mal fragen, wenn es seine Sprache überhaupt verstand und auch sprechen konnte. Im Moment jedoch schien das Wesen mit seinen Begleitern im Gespräch zu sein und der Mann vor Ty gab zu bedenken, dass er zu alt war, um ein Padawan zu sein.

"Ja, das stimmt vielleicht. "

Ty konnte das Alter von Erwachsenen schwer einschätzen. Er hielt seine Mutter schon für ziemlich alt, aber er wusste natürlich, dass es da noch Steigerungsmöglichkeiten gab. War dieser Mann älter als seine Mutter? Er war vielleicht etwas älter als Leela, aber zu alt um ein Padawan zu sein? Wann war man zu alt dafür? Er hatte sich darüber noch nie Gedanken gemacht, weil es bisher immer nur hiess, dass er zu klein für etwas war.
Nun stellte sich der Mann als Ian vor und bemerkte mit einem Grinsen, das Ty's Name noch kürzer war als sein eigener. Ty grinste.

"Aber Ty ist eigentlich auch nur ne Abkürzung. Die gefällt mir aber viel besser als der lange Name und Mom meinte, es sei in Ordnung. "

Ty war als Name immernoch selten genug, dass ihm bisher noch kein Zweiter über den Weg gelaufen war. Und es klang viel cooler. Ian wollte dann auch wissen, ob er neu war. Ty nickte.

"Ich bin heute mit Nagar hier angekommen. Er ist ein Wookie und fast so gross wie du. "

Das Ian ein grosser Mann war, war ja schliesslich kaum zu übersehen.

"Jetzt müssen wir nur noch meinen Dad finden. Er muss hier irgendwo sein, aber das Gebäude ist so gross und seine Zimmernummer im Computer stimmt nicht. "

Das könnte sicherlich noch ein Problem werden, wenn er seinen Vater bis zum Abend nicht fand. Aber daran dachte Ty erstmal noch garnicht. Statt dessen kam ihm die Idee, Ian einfach in seine Suche mit einzuspannen. Er lief zurück zum Tisch, an dem Leela und ihr Meister sassen und nahm sich die Einladung, die er von seinem Vater bekommen hatte. Darauf stand ja auch dessen Name. Vielleicht kannte Ian seinen Vater ja. Als er zu dem grossen Mann zurück kehrte, legte er ihm ohne weiter Umschweife das Flimsi vor die Nase und zeigte auf den Namen "Radan Tulon".

"Kennst du ihn vielleicht und weisst, wo er gerade ist?"

Er hatte den Eindruck, dass er seinen Vater vielleicht nicht finden würde, wenn er einfach so durch den Tempel rannte. Selbst, wenn er einen Wookie dabei hatte, der durch seine Grösse sicher weit gucken konnte. Aber Ian war ja auch so gross und konnte sicher auch weit gucken.
Das er an den anderen Tisch hatte laufen müssen, um das Flimsi zu holen, brachte Ty dann noch auf eine ganz andere Idee.

"Und warum sitzt du eigentlich ganz allein hier am Tisch? Komm doch mit rüber zu uns! Das sind Leela und Meister Revan. Die sind auch ganz nett. Und mit Meister Revan könntest du zumindest über das schlechte Essen reden. Der mag sein Essen nämlich auch nicht."

Ty fand die Idee gut, Ian mit zu den anderen zu nehmen. So allein irgendwo zu sitzen war doch doof.

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Ian hatte Ty nicht maßregeln wollen, als er den Hinweis gegeben hatte, dass ‚das da‘ nicht die beste Anrede war. Aus dem Mund des Jungen hatten die Worte nicht einmal böse geklungen, aber aus eigener Erfahrung wusste der Dunkelhaarige dennoch, dass es immer besser war, wenn man Namen benutzte oder Leute direkt fragte, wie sie angesprochen werden wollten. Ian selbst hätte sich als Kind gewünscht, wenn seine Eltern seinen Namen genutzt hätten. Erst sehr viel später hatte er begonnen, seinen eigenen Namen nicht mehr zu mögen und ihn im Stillen zu verfluchen.
„Schon in Ordnung,“ lächelte Ian dann, um Ty gegebenenfalls das schlechte Gewissen oder ein etwaiges Schuldgefühl zu nehmen.

Der kleine Ausweichversuch in Bezug darauf, was er war, wenn kein Jedi, funktionierte. Ty schien das Argument zu schlucken, worüber Ian sehr froh war. Niemand der Anwesenden schien das Taith erkannt zu haben – für ihn ein gutes Zeichen. Das bedeutete wohl, dass seine Ausstrahlung nicht mehr so schlimm war, wie sie zu Beginn gewesen war. Er erinnerte sich noch sehr genau daran, wie Eowyn reagiert hatte, als er seine Verschleierung unterbunden hatte.

Ty gab dann preis, dass sein Name nur eine Abkürzung seines Namens war, eine, die er viel lieber mochte.
„Für mich klingt die Abkürzung auch voll in Ordnung und Chiss machen das auch sehr häufig.“ Riuen hatte sich auch von Beginn an mit der kurzen Variante seines Namens vorgestellt, so wie beinahe jeder andere Chiss, den Ian kannte.

Er, so groß, nein größer noch als ein Wookie? Ian lachte leise. „
Dann ist Nagar wahrscheinlich noch nicht ganz ausgewachsen, oder ein bisschen kleiner als seine Artgenossen. Die zwei Meter Marke knacke ich nicht,“ auch wenn ihm nur ein paar Zentimeter fehlten, um diese zu erreichen. Der Mann am Tisch war also nicht der Vater von Ty – den dieser offenkundig suchte. Radan Tulon? Ian hielt eine Sekunde inne. DER Radan? Alisahs Mann? Er kannte Radans Nachnamen nicht, wusste auch nicht, wie dieser Mann aussah, aber die Vermutung, dass es sich hier um ein und denselben handelte, lag sehr nahe. Was bedeutete, dass Tys Vater einst ein Sith gewesen war – denn das wusste Ian über Radan. „Nein, ich kenne ihn nicht, aber ich habe eine Vermutung, wen du meinen könntest.“ Alisahs Ehemann eben. „Und wenn Radan Tulon der Mann von Alisah Reven ist, dann…“ Dann hatte dieser Mistkerl nicht nur seine Frau im Stich gelassen, sondern auch seinen Sohn. Seine beiden Söhne. Radan war bei der Geburt von Kyran nicht da gewesen, so wenig wie er damals bei Alisah im Orden gewesen war. Ob er für Ty da gewesen war? Beinahe hätte Ian diese Frage gestellt, konnte sich aber gerade rechtzeitig zurück halten. „Wenn du willst, frage ich Alisah.“

Schließlich machte Ty das Angebot, dass Ian mit an den anderen Tisch kommen sollte, der für Ians Geschmack viel zu voll besetzt war. Deswegen hatte er sich allein an den Tisch gesetzt, aber auch das wollte er Ty nicht sagen, dafür war seine Einladung viel zu niedlich gewesen und sie auszuschlagen wäre sehr unhöflich gewesen. Innerlich seufzte der Dunkelhaarige, als er nach seinem Tablett griff und Ty an den Tisch folgte. Dort nickte er Meister Revan, Leela und all den anderen zu, ehe er sich hinsetzt.


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Coruscant | Jedi-Tempel | Eingangshalle | Alleine

Langsam betrat die junge Togruta das Gebäude, von welchem sie annahm, dass es sich dabei um den Tempel der Jedi handelte.
Zwar hatte man ihr bei ihrer Ankunft auf dem Planeten rasch den Weg beschreiben können, was aber nicht hatte verhindern können, dass sie sich noch weitere Male nach diesem hatte erkundigen müssen. Beinahe genau so oft, wie sie jemanden angesprochen hatte, war sie ignoriert worden, doch damit hatte sie bereits gerechnet, als sie sich dazu entschlossen hatte, nach Coruscant zu reisen. Dennoch hatte die Situation auf dem Stadt-Planeten das blinde Mädchen anfangs überfordert, was zufolge hatte, dass es ihr äußerst schwergefallen war, sich zu orientieren und den Weg zum Jedi-Tempel zu finden.

Kaum, dass sie den Eingang hinter sich gelassen hatte, sah sie sich mit einer erneuten Herausforderung konfrontiert und wich erschrocken an die Wand zurück, als eine Welle von Geräuschen auf sie eindrang. Immer wieder spürte sie, wie jemand an ihr vorbeilief und von allen Seiten drangen Stimmen auf sie ein, ohne dass die junge Frau einzelne hätte herausfiltern können.
Augenblicklich fragte sich Yulee, ob die Virus-Krise, die auf dem Planeten zu herrschen schien, der Grund für das Chaos war, dem sie nun gegenüber stand.

Sie seufzte leise und versuchte, sich wieder zu fassen. Sie hatte bereits zuvor von der Situation auf Coruscant gehört und gewusst, auf was sie sich einließ. Zwar kamen nun, da sie sich wieder mit ihrer offensichtlichen Verletzlichkeit und Hilflosigkeit konfrontiert sah, wieder Zweifel auf, ob das, was sie vorhatte, tatsächlich die richtige Entscheidung war, ein Rückzug kam nun aber auch nicht mehr infrage.
Dies wurde ihr erneut klar, als auf ihrer linken Seite plötzlich eine tiefe Stimme erklang:
»Kann man Ihnen helfen?«
Die Person klang nicht wirklich drohend, tatsächlich sogar eher freundlich, dennoch brachte Yulee augenblicklich etwas mehr Abstand zwischen sich und den Unbekannten und lies ihre linke Hand möglichst unauffällig zu der Stelle gleiten, an der sie ihren Blaster befestigt hatte.
Erst da wurde ihr bewusst, dass es sicherlich keine gute Idee war, in ihrer jetzigen Situation eine Waffe zu ziehen, weswegen sie die Hand rasch wieder senkte. Zudem schien ihr der Fremde nicht feindlich gesinnt, was sie aber nicht davon abhielt, weiterhin Vorsicht zu bewahren. Diese Überreaktion hatte ihr jedoch gezeigt, dass die vielen Geräusche und die unbekannte Umgebung sie viel zu sehr anstrengten, weswegen sie versuchte, sich ein wenig zu beruhigen.

Der Unbekannte schien ihre Unsicherheit bemerkt zu haben, denn erneut erhob er seine Stimme:
»Gibt es einen speziellen Grund, weshalb Sie den Tempel aufsuchen?«
Zwar war der Mann weiterhin freundlich, hatte jedoch einen leicht warnenden Unterton angenommen, was Yulee zu der Schlussfolgerung kommen ließ, dass er wahrscheinlich ihre Handbewegung in Richtung des Blasters wahrgenommen hatte.
Dennoch ließen diese Worte in ihr etwas mehr Sicherheit aufkommen - zumindest war sie am richtigen Ort.
Auch war es gut möglich, dass ihr Gegenüber sie nicht zufällig angesprochen hatte. Viel wahrscheinlicher war es, dass es sich bei ihm um ein Mitglied des Sicherheitspersonals handelte, welches bei einer Situation wie der auf Coruscant sicherlich angefordert worden war. Alle anderen Anwesenden schienen außerdem zu sehr auf ihre Aufgaben konzentriert zu sein und bei dem herrschenden Chaos hätte es Yulee nicht gewundert, wenn man sie gar nicht bemerkt hätte.

Ruhig antwortete sie schließlich:
»Wenn möglich, würde ich gerne mit einem Mitglied des Jedi-Ordens sprechen«, dabei bemühte sie sich, ihre Anspannung bestmöglich zu verbergen.
Nun, da die Worte ihren Mund verlassen hatten, kam langsam die Frage auf, was genau sie den Jedi eigentlich sagen wollte.
Sie wusste nicht genau, wie eine Aufnahme in den Orden ablief und ob ihr das tatsächlich möglich war - dafür hatte sie sich innerhalb der letzten Jahre nicht genau genug mit dem Orden auseinandergesetzt. Ihr einziger Anhaltspunkt war die Aussage eines Fremden, der angedeutet hatte, dass sie machtsensitiv sei - was dies auch immer genau bedeuten mochte - und ihr angeboten hatte, sie zu den Jedi zu bringen.

»Ich werde sehen, was ich tun kann«, gab der Fremde schließlich von sich und verschwand nach einer knappen Anweisung, dass sie an Ort und Stelle warten solle, in der Menge.
Still blieb Yulee an der Wand stehen und versuchte vergeblich, sich ein genaueres Bild von der Situation in der Einganghalle zu machen. Selbst wenn sie es gewollt hätte, glaubte sie nicht, dass sie in der Halle weit gekommen wäre, ohne jemanden anzurempeln, weshalb sie die Anweisung des Unbekannten ohne jeglichen Widerstand befolgte.

Coruscant | Jedi-Tempel | Eingangshalle | Alleine
 
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