Coruscant - Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, vor Elises Krankenzimmer - Wes (allein)
Wes' schlimmste Befürchtungen hatte ja bereits der Droide ausgeräumt. Elise war im Tempel, im Mediflügel, in einer normalen Station, sie war also nicht nur am Leben, sondern auch nicht in Lebensgefahr. Was genau Sache war, hatte der Jedirat nicht mehr erfragt er wollte die junge Frau selbst sehen – sonst hätte er auch nicht augenblicklich sein eigenes Bett verlassen, um nach ihr zu suchen, ohne selbst zu wissen, wie es ihn selbst auf die Krankenstation verschlagen hatte. Elise war eine Freundin, jemand, zu der Wes eine spezielle Beziehung hatte. Natürlich gefiel sie ihm, ganz klar, aber es war längst nicht nur der optische Faktor. Er mochte sie, sie verstanden sich und harmonierten prima – dass sie eine überaus attraktive Frau war, war bei ihr eher Zufall. Nicht auszudenken, dass ihr etwas passiert sein könnte! Das war, wie Wes wohl bewusst war, genau die Denkweise, die der Kodex untersagte. So wirklich meinte dieser aber lediglich, dass man sein Urteilsvermögen nicht von derlei Bindungen trüben lassen durfte. Gemäß dem Kodex zu handeln, sich aber trotzdem Sorgen zu machen, war in seinen Augen sehr wohl erlaubt.
Entsprechend gut tat es, Elises vertraute Stimme zu hören, die ihn herein bat. Sie lag im einzigen belegten Bett, sah ein wenig ausgemergelt und reichlich mitgenommen aus, dafür musste man nur ihr apartes, aber jetzt reichlich mitgenommenes Gesicht zu betrachten. Sie schien Schmerzen zu haben, was Wes innerlich, aber sie freute sich offensichtlich, sie zu sehen. Wes erwiderte das Lächeln – die Erleichterung überwog immer noch – drückte sie vorsichtig und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter.
»Hallo Elise! Es ist so schön, dich lebendig und in einem Stück wiederzusehen,«
Begrüßte er sie, da man nicht viel weiter gehen konnte als das. Von ›wohlauf‹ konnte keine Rede sein, auch ›gesund und munter‹ wäre reichlich Fehl am Platz gewesen. Scheinbar sah Wes aber auch von außen so aus, wie er sich innerlich fühlte, denn das erste, was die brünette Patientin sagte, bezog sich auf Wes' Zustand.
»Ganz bestimmt hab ich mich schon mal besser gefühlt, ja. Ich bin vorhin erst ebenfalls hier im medizinischen Flügel in einem Krankenbett aufgewacht. Das letzte woran ich mich erinnere ist meine Padawan in spe Lianna, die behauptet hätte, in der Unterstadt gäbe es Leute, die das C-Virus heilen könnten, und dass ich mich bereit erklärt habe, mit ihr dort hinunter zu fliegen, nur um ihr zu beweisen, dass sie Unrecht hat. Was dazwischen passiert ist, weiß ich nicht mehr, aber falls es dort unten wirklich solche Heiler geben sollte, sind es lausige Doktoren,«
Der Taanaber grinste, obwohl er sich eigentlich nicht danach fühlte.
»Ich nehme also mein Kom zur Hand und lese stattdessen deine Nachricht. Klar, dass ich sofort nachgesehen habe, ob du's zum Tempel geschafft hast – es hätte ja sonst was sein können. Als ich erfahren habe, dass du ebenfalls hier bist… klar komme ich, das hätte mir sonst keine Ruhe gelassen. Froh bin ich zuallerst schon einmal, dass du dich überhaupt auf den Weg zurück in den Tempel gemacht hast, ganz gleich unter welchen Umständen. Es hat mich traurig gemacht als ich von deinem Rückzieher und deinem Rückzug aus dem Orden erfahren habe, umso glücklicher bin ich jetzt, dich wiederzusehen.«
Für die Bastion-Mission waren ja die Schatten zuständig und insbesondere war dies Ahnas persönliches Baby. Wes hatte zwar den Faden aufgenommen, aber im Prinzip hatte er mit der Sache nichts mehr zu tun, weshalb er in Sachen Elise nur grob Bescheid wusste. Vielleicht hatte Ahna ihn auch gezielt außen vor gelassen, weil sie sich ja doch sehr nahe standen für die kurze Zeit, die sie beide sich kannten.
»Also erzähl'. Wie ist es dir ergangen und wer hat dich so zugerichtet?«
Fragte Wes und holte sich einen Stuhl, denn ganz abgesehen davon, dass Elise so nicht die ganze Zeit zu ihm auf sehen musste, fühlte er sich auch nicht so, als könnte er längere Zeit sicher stehen. Für das was passiert war, wirkte die Menschenfrau relativ ruhig, aber der Jedi hatte schon davon gehört, dass sich Leute nach schweren Schocks und schlimmen Erlebnissen sich oft nach außen hin emotional distanzierten. Sie wirkten, als erzählten sie von etwas, das jemand anderem zugestoßen war, denn das war es, wie Verdrängung funktionierte.
»Ok, lass' mich zusammenfassen… mein Kopf brummt noch ein bisschen, von daher ist das gerade nicht so einfach. Du bist auf Haruun Kal in die Hände dieses Crooolk, geraten, der grausame Experimente an machtsensitiven Kindern durchführte. Er hat dich gefangen genommen und gefoltert, bis die Gelegenheit zur Flucht da war. Dabei hast du dich gehen lassen und bist, um es vorsichtig auszudrücken, auch nicht gerade zimperlich umgesprungen. Der Boss aber ist entwischt, richtig?«
Wes machte eine nicht nur rhetorische Pause. Es drehte sich alles ein bisschen in seinem Kopf, viele Dinge, wie Elises Dunkle-Seite-Tendenzen, kannte er nur ausschnittsweise und es war überhaupt ein bisschen viel auf einmal für ihn. Man hatte ihn wohl nicht grundlos ins Bett gesteckt.
»Das sind keine unverzeihlichen Vergehen, wenn du mich fragst. Nicht nach alledem, was du durchgemacht hast, Grausamkeiten, die darauf ausgelegt waren, den Willen einer Machtnutzerin zu brechen. Es wäre ganz leicht, verständlich, fast schon naheliegend gewesen, dem Wunsch nach Rache nachzugeben und diesen Crooolk zu jagen. Aber du hast dich für das Licht entschieden und bist hierher zurückgekommen, in den Schoß des Ordens, das macht Hoffnung. Die besten Jedi sind nicht diejenigen, die niemals straucheln, weißt du?«
Das Einzige war, dass Elise in ihrem bisherigen Gespräch teilweise abgelenkt gewirkt hatte, als gäbe es noch etwas anderes, was ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.
Coruscant - Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, in Elises Krankenzimmer - Elise und Wes
Wes' schlimmste Befürchtungen hatte ja bereits der Droide ausgeräumt. Elise war im Tempel, im Mediflügel, in einer normalen Station, sie war also nicht nur am Leben, sondern auch nicht in Lebensgefahr. Was genau Sache war, hatte der Jedirat nicht mehr erfragt er wollte die junge Frau selbst sehen – sonst hätte er auch nicht augenblicklich sein eigenes Bett verlassen, um nach ihr zu suchen, ohne selbst zu wissen, wie es ihn selbst auf die Krankenstation verschlagen hatte. Elise war eine Freundin, jemand, zu der Wes eine spezielle Beziehung hatte. Natürlich gefiel sie ihm, ganz klar, aber es war längst nicht nur der optische Faktor. Er mochte sie, sie verstanden sich und harmonierten prima – dass sie eine überaus attraktive Frau war, war bei ihr eher Zufall. Nicht auszudenken, dass ihr etwas passiert sein könnte! Das war, wie Wes wohl bewusst war, genau die Denkweise, die der Kodex untersagte. So wirklich meinte dieser aber lediglich, dass man sein Urteilsvermögen nicht von derlei Bindungen trüben lassen durfte. Gemäß dem Kodex zu handeln, sich aber trotzdem Sorgen zu machen, war in seinen Augen sehr wohl erlaubt.
Entsprechend gut tat es, Elises vertraute Stimme zu hören, die ihn herein bat. Sie lag im einzigen belegten Bett, sah ein wenig ausgemergelt und reichlich mitgenommen aus, dafür musste man nur ihr apartes, aber jetzt reichlich mitgenommenes Gesicht zu betrachten. Sie schien Schmerzen zu haben, was Wes innerlich, aber sie freute sich offensichtlich, sie zu sehen. Wes erwiderte das Lächeln – die Erleichterung überwog immer noch – drückte sie vorsichtig und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter.
»Hallo Elise! Es ist so schön, dich lebendig und in einem Stück wiederzusehen,«
Begrüßte er sie, da man nicht viel weiter gehen konnte als das. Von ›wohlauf‹ konnte keine Rede sein, auch ›gesund und munter‹ wäre reichlich Fehl am Platz gewesen. Scheinbar sah Wes aber auch von außen so aus, wie er sich innerlich fühlte, denn das erste, was die brünette Patientin sagte, bezog sich auf Wes' Zustand.
»Ganz bestimmt hab ich mich schon mal besser gefühlt, ja. Ich bin vorhin erst ebenfalls hier im medizinischen Flügel in einem Krankenbett aufgewacht. Das letzte woran ich mich erinnere ist meine Padawan in spe Lianna, die behauptet hätte, in der Unterstadt gäbe es Leute, die das C-Virus heilen könnten, und dass ich mich bereit erklärt habe, mit ihr dort hinunter zu fliegen, nur um ihr zu beweisen, dass sie Unrecht hat. Was dazwischen passiert ist, weiß ich nicht mehr, aber falls es dort unten wirklich solche Heiler geben sollte, sind es lausige Doktoren,«
Der Taanaber grinste, obwohl er sich eigentlich nicht danach fühlte.
»Ich nehme also mein Kom zur Hand und lese stattdessen deine Nachricht. Klar, dass ich sofort nachgesehen habe, ob du's zum Tempel geschafft hast – es hätte ja sonst was sein können. Als ich erfahren habe, dass du ebenfalls hier bist… klar komme ich, das hätte mir sonst keine Ruhe gelassen. Froh bin ich zuallerst schon einmal, dass du dich überhaupt auf den Weg zurück in den Tempel gemacht hast, ganz gleich unter welchen Umständen. Es hat mich traurig gemacht als ich von deinem Rückzieher und deinem Rückzug aus dem Orden erfahren habe, umso glücklicher bin ich jetzt, dich wiederzusehen.«
Für die Bastion-Mission waren ja die Schatten zuständig und insbesondere war dies Ahnas persönliches Baby. Wes hatte zwar den Faden aufgenommen, aber im Prinzip hatte er mit der Sache nichts mehr zu tun, weshalb er in Sachen Elise nur grob Bescheid wusste. Vielleicht hatte Ahna ihn auch gezielt außen vor gelassen, weil sie sich ja doch sehr nahe standen für die kurze Zeit, die sie beide sich kannten.
»Also erzähl'. Wie ist es dir ergangen und wer hat dich so zugerichtet?«
Fragte Wes und holte sich einen Stuhl, denn ganz abgesehen davon, dass Elise so nicht die ganze Zeit zu ihm auf sehen musste, fühlte er sich auch nicht so, als könnte er längere Zeit sicher stehen. Für das was passiert war, wirkte die Menschenfrau relativ ruhig, aber der Jedi hatte schon davon gehört, dass sich Leute nach schweren Schocks und schlimmen Erlebnissen sich oft nach außen hin emotional distanzierten. Sie wirkten, als erzählten sie von etwas, das jemand anderem zugestoßen war, denn das war es, wie Verdrängung funktionierte.
»Ok, lass' mich zusammenfassen… mein Kopf brummt noch ein bisschen, von daher ist das gerade nicht so einfach. Du bist auf Haruun Kal in die Hände dieses Crooolk, geraten, der grausame Experimente an machtsensitiven Kindern durchführte. Er hat dich gefangen genommen und gefoltert, bis die Gelegenheit zur Flucht da war. Dabei hast du dich gehen lassen und bist, um es vorsichtig auszudrücken, auch nicht gerade zimperlich umgesprungen. Der Boss aber ist entwischt, richtig?«
Wes machte eine nicht nur rhetorische Pause. Es drehte sich alles ein bisschen in seinem Kopf, viele Dinge, wie Elises Dunkle-Seite-Tendenzen, kannte er nur ausschnittsweise und es war überhaupt ein bisschen viel auf einmal für ihn. Man hatte ihn wohl nicht grundlos ins Bett gesteckt.
»Das sind keine unverzeihlichen Vergehen, wenn du mich fragst. Nicht nach alledem, was du durchgemacht hast, Grausamkeiten, die darauf ausgelegt waren, den Willen einer Machtnutzerin zu brechen. Es wäre ganz leicht, verständlich, fast schon naheliegend gewesen, dem Wunsch nach Rache nachzugeben und diesen Crooolk zu jagen. Aber du hast dich für das Licht entschieden und bist hierher zurückgekommen, in den Schoß des Ordens, das macht Hoffnung. Die besten Jedi sind nicht diejenigen, die niemals straucheln, weißt du?«
Das Einzige war, dass Elise in ihrem bisherigen Gespräch teilweise abgelenkt gewirkt hatte, als gäbe es noch etwas anderes, was ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.
Coruscant - Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, in Elises Krankenzimmer - Elise und Wes