Felucia

[: Felucia-System | Felucia | Militärstützpunkt nahe Kway Teow :||: im Inneren | auf dem großen Landefeld | nahe einem Truppentransporter sowie einem Haufen Kisten :||: Crado, Padawan Jaina Shan und zwei schuftende Felucianer-Soldaten :]

Beim Levitieren stellte Jaina Shan ein weiteres Mal unfreiwillig unter Beweis, dass sie eine blutige Machtanfängerin war. Zwar konnte sie – mit einer gehörigen Portion an Mühe und Konzentration – die schwere Kiste anfangs tatsächlich zum Schweben bringen, aber schon allein die kleinste Freude über diesen Erfolg schien auszureichen, um am Ende der Schwerkraft den Sieg zu überlassen. Laut scheppernd landete der würfelförmige Metallbehälter wieder auf seinem Platz, wirbelte etwas Staub auf und schreckte umgehend die beiden Felucianer auf. Fluchend stapften sie auf die beiden Jedi zu und veranlassten Crado automatisch dazu, dass er sich sofort vor die Menschenfrau stellte. Während sich bei ihm ein leichter Buckel aufstellte, starrte er mit funkelnden Augen die beiden Soldaten an, die etwa genauso untersetzt wie er waren. Bloß das Fauchen unterließ er. Man musste die Situation ja nicht eskalieren lassen.

„Es tut ihr Leid!“, sagte der Cathar, um die Lage zu beruhigen.

Zum Glück achteten die beiden nichtmenschlichen Soldaten nicht auf den haarigen Jedi-Ritter und die brünette Padawan. Sie kontrollierten lieber die Kiste, warfen sich einzelne Brocken an Sätzen zu und fluchten hin und wieder vor sich hin. Bereuten sie etwa ihre „Hilfe“ angenommen zu haben? In diesem Moment fühlte sich Crado irgendwie unwohl. Eigentlich hatten sie den beiden Männern nur ein bisschen ihrer schweren Arbeit abnehmen wollen und nun hatten sie augenscheinlich exakt das Gegenteil bewirkt. Betreten schaute Jaina zu Boden – und schien das Katzenwesen damit irgendwie zu erwischen. Mit einem leisen Seufzen machte er einen großen Schritt auf die zahlreichen Kisten zu, streckte seine rechte Hand aus und ließ auf einmal die Macht durch seinen Körper fließen.

Er spürte ein Kribbeln. Genau wie in einer Sandwüste, wo sich in den ersten Minuten der Regenzeit das niedergefallene Wasser einen eigenen Weg durch das vertrocknete Flussbett suchte, suchte sich die Macht nun einen Weg durch seinen Körper in Richtung Hand. Kurzzeitig stockte ihm sogar der Atem. Wann hatte er das letzte Mal so etwas gefühlt? Bevor er sich diese Frage beantworten konnte, tänzelte schon die erste Box in der Luft. Crado bewegte seine Hand nur minimal, dennoch schwebte die Kiste in einer stabilen Flugbahn – mit geringer Geschwindigkeit – zu dem Transporter. Danach folgte sogleich die zweite. Was bei Jaina die ganze Zeit nach höchster Konzentration aussah, wirkte bei ihm dagegen kinderleicht. Jedoch hatte er seine Padawan-Ausbildung auch schon vor mehr als einem Jahr längst abgeschlossen, während sie noch ganz am Anfang stand. In ein paar Wochen oder Monaten würde sie ebenso gut das (einfache) Levitieren beherrschen – da war sich der Cathar ganz sicher.


„Mach dir keinen Kopf“, sprach Crado zu Jaina, legte ihr freundschaftlich die Hand auf die Schulter und gemeinsam wandte man sich wieder dem Hangar zu. „Gegenüber dem 'normalen' Leben ist das Konzentrieren eine echte Umstellung. Ich denke, Meister Kaddhan wird dir da bestimmt noch die eine oder andere Lektion im Meditieren beibringen. Dann klappt das bestimmt...“

Zusammen gingen sie zurück zum Hangar, wo sich der eigenartige Jedi-Meister in der Zwischenzeit ein wenig mit dem Personal vertraut gemacht hatte. Freundlich plaudernd unterhielt sich das Wesen mit den vier Soldaten, kitzelte hier und da ein paar Informationen heraus und machte sich allgemein neue Freunde. Als er den Cathar und die Menschenfrau zufällig erblickte, verabschiedete er sich fix, aber höflich, von ihnen und watschelte anschließend auf die beiden zu. Noch immer strahlte er eine unbeschreibliche Ruhe aus – wahrscheinlich hat er auch nichts – oder nicht viel – von dem Malheur mitbekommen, dass Jaina draußen auf dem Landefeld verursacht hatte. Nun, Crado hatte an dieser Stelle kein Problem damit, die Sache „vertraulich“ zu behandeln. Mehr als ein, zwei Worte würde er gegenüber dem ranghöheren Jedi nicht verlieren. Irgendwie schien er sich allmählich (notgedrungen) mit der Anwesenheit kaum erfahrener Machtanwender abgefunden zu haben.

Kaddhan schnaufte gelassen. Der Blick seiner schwarzen Augen ging kurz zwischen ihnen hin und her, bevor er ihnen erzählte:
„Ein gewisser Colonel Casiss scheint wohl nicht diesen, sondern einen zweiten Hangar als Treffpunkt für unsere Gruppe gewählt zu haben. Um die Rätin nicht noch länger auf uns warten zu lassen, schlage ich vor, dass wir uns jetzt dahin begeben.“

[: Felucia-System | Felucia | Militärstützpunkt nahe Kway Teow :||: im Inneren | auf dem Weg zum zweiten Hangar :||: Crado, Meister Kaddhan und Padawan Jaina Shan :]
 
[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- auf dem Weg zum zweiten Hangar; mit Jaina Shan, Crado, Jobbho Kaddhan(NPC)]

Der Cathar Crado konnte die aufgebrachten Felucianer zum Glück beruhigen, indem er sich nochmals für Jaina entschuldigte und ihnen dann, wie vorher versprochen, half, die Kisten in den Transporter zu laden. Dies tat er, wie es eigentlich Jainas Aufgabe gewesen war: er levitierte sie in den Transporter. Gespannt schaute Jaina ihm dabei zu, allerdings auch ein wenig niedergeschlagen, weil es bei ihr nicht so recht geklappt hat. Die aufgebrachten Felucianer waren Beweis genug dafür. Ihren Frust ließ Jaina durch ein lautes Seufzen, gefolgt von einem halblauten "Menno." raus.

Doch dieser währte nicht lange, da Crado sie nun aufmunterte. Er sagte, dass Meister Kaddhan ihr noch einige Übungen zeigen würde und dass es dann vermutlich klappen würde. Jaina würdigte diese nette Geste mit einem "Danke." und einem Lächeln. Der Anfang zwischen der Menschenfrau und dem Katzenähnlichen war etwas holprig gewesen, aber nun zeigte der Cathar so etwas wie Verständnis, vor allem für "Machtanfänger".
Es erstaunte Jaina noch mehr, dass er, als die beiden schließlich wieder bei Meister Kaddhan ankamen, ihrem Meister nichts über die misslungene Übung und ihre Folgen preisgab. Natürlich wusste sie, dass Kaddhan ihr nicht den Kopf abreißen würde, aber manchmal war Schweigen einfach besser- das hatte sie schon als kleines Mädchen gelernt.

Der Ithorianer sagte nun, dass sie sich nun auf den Weg zu den anderen Jedi machen würden, anscheinend angeführt von einer Rätin namens Syonette.
Nach einem kurzen Spaziergang am Rande des Flugfeldes entlang, traf das Trio auf ein riesiges Empfangskomitee, hauptsächlich aus Menschen bestehend, aber auch einige andere Spezies waren vertreten, welche den Uniformen nach zu urteilen, Soldaten waren. Aus der Masse stach ganz besonders eine blonde Frau heraus, an die sich Kaddhan auch direkt wandte- Jaina wich ihm dabei nicht von der Seite.


"Seid gegrüßt, Rätin Syonette. Die Verstärkung ist eingetroffen."

[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- Landefeld mit Hangar; mit Jaina Shan, Crado, Kaddhan(NPC), Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Faith Navalon, Arlen Merillion, Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)]
 
[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Gleiter ] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna

Weitere Unterstützung des Ordens? Das klang großartig! Bei Chesaras Worten begannen sofort vor Arlens innerem Auge ein Dutzend Ritter und Meister zu paradieren, die gekommen waren um die Handvoll Jedi auf Felucia zu unterstützen. Das sah doch schon um einiges besser aus. Mit weiterer Unterstützung, sowie dem Militär, das gestern in Form von Corporal Sluuk und seinen Leuten angekommen war, fühlte der Sith sich um einiges sicherer in den Dschungel zu ziehen. Bei dieser guten Nachricht begann sogar der Traum wieder zu verblassen – bis auf die beiden kribbelnden Finger natürlich.

„Weitere Unterstützung des Ordens? Klingt gut!“

Antwortete er und lächelte seine Meisterin an. Ein Blick nach draußen verriet ihm, dass sie sich ihrem Zielort näherten. Die Wohnhäuser waren weniger geworden und zweckmäßigen Pilzgebäuden gewichen, die sich flach und gedrungen an die Erde drückten. Der Hangar musste hier irgendwo sein. Doch noch waren sie nicht angekommen und Faith hatte etwas von Arlens nicht grade Höchstleistungen erzielenden Laune bemerkt und fragte ihn im Flüsterton ob alles in Ordnung war.

Verblüfft sah Arlen seine Kollegin an. Sie hatte etwas bemerkt? Es kam äußerst selten vor, dass andere Lebewesen ihn lesen konnten. Hatte er seine Gefühle zu sehr an die Oberfläche dringen lassen? Doch weder Chesara noch Adrian noch Zasuna schienen etwas bemerkt zu haben. Woran lag es also? Mit einem leichten Kopfschütteln gab der Sith sich einen Ruck und antwortete mit einem nur halb gespielten Lächeln – hey immerhin bekamen sie Verstärkung - :


„Nur schlecht geträumt. Keine Sorge“

Schließlich kam der Gleiter zum Stehen. Wortlos nickten sich die Jedi zu, dann verließen sie das Fahrzeug und begaben sich in den als Treffpunkt designierten Hangar. Sie schienen die ersten zu sein, doch sie mussten nicht besonders lange warten. Schon nach kurzer Zeit bekamen sie Gesellschaft. Aufmerksam und über alle maßen interessiert betrachtete Arlen die Wesen, welche Corporal Sluuk da mitbrachte. Der erste war am Einfachsten zu identifizieren. Ein Mensch, wie man ihn überall in der Galaxis antraf, ohne große Unterscheidungsmerkmale außer seinem strohblonden Haar und seiner außerordentlichen Körpergröße. Doch er schien noch der Kleinste unter den drei Neuankömmlingen zu sein.

Neben ihm schob ein pelziges Wesen ihr Speederbike, die sogar noch ein paar Zentimeter größer zu sein schien, als ihr Kollege. Arlen interpretierte ihr Gesicht als feminin, war sich jedoch trotzdem nicht sicher, ob er ihr Geschlecht richtig interpretierte. Doch die beiden waren nichts im Gegensatz zu dem Wesen, das zwischen ihnen…schwebte. Krampfhaft versuchte Arlen nicht zu starren, doch das erwies sich als überraschend schwer bei der Fremdartigkeit dieses Geschöpfs.

Es hatte drei Augen an seinem Kopf, der an einen Pilz erinnerte. Anstelle von Beinen wie sie die meisten Spezies aufwiesen, hatte es Tentakeln, die sich leicht ringelten, während es sich fortbewegte. Das war…unglaublich! Die Wunder dieser Galaxis waren unfassbar und man konnte wohl nie hoffen alles gesehen zu haben. Ein schwebendes Wesen! Arlens Ziehvater würde nicht schlecht staunen, wenn er ihm davon berichtete. Doch halt! Aleen war imperial und so würde es wohl fürs erste nicht so leicht sein Kontakt aufzunehmen.

Fast hätte der Sith die Begrüßung verpasst. Grade noch rechtzeitig tauchte er aus seinen Gedanken auf, genau zur rechten Zeit um die Namen der Soldaten zu hören und sofort wieder zu vergessen. Trotzdem nickte er jedem drei freundlich zu. Zum Glück wurde von den Padawanen nicht erwartet, dass sie auch etwas sagten, denn Arlen war immer noch zu überwältigt, um etwas Intelligentes herausbringen zu können. Hoffentlich nahm das schwebende Wesen ihm das Interesse nicht übel…

Zwanglos tauschten Chesara und Sluuk eine Begrüßung aus und gingen umgehend zum Geschäftlichen – oder wie auch immer man dies nennen sollte – über. Auf die Frage nach den Qualitäten seiner Leute antwortete der Ortolaner ausführlich und nannte ein weiteres Mal die Namen seiner Leute. Diesmal konnte Arlen zumindest den Namen des schwebenden Wesens merken. Dribiteg.

Dann kamen auch schon die nächsten an. Den Hangar betraten Crado, mit zwei weiteren Wesen, einer Menschenfrau, oh Wunder, und einem Vertreter einer weiteren Spezies, die Arlen bisher noch nicht getroffen hatte. Zielstrebig kamen sie auf die größere Gruppe zu und der braunhäutige, hammerköpfige Jedi, dass die Verstärkung angekommen sei.

Das konnte doch schwerlich alles sein? Die Menschenfrau war schwerlich älter als Faith oder Arlen! Wenn man nach dem Alter ging war sie eine weitere Padawan, die mit ihrem Meister angekommen war. Ernsthaft?! Ein Jediritter, bestenfalls Meister und noch eine Padawan?! Arlens gute Laune verflog so schnell wie sie gekommen war und seine beiden Finger begannen wieder heftiger zu Kribbeln.


[ Felucia / Kway Teow / Landefeld mit Hangar ] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna, Crado, Jaina, Wonto, Kaddhan, Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross
 
*** Outplay ***
Nur zur Info: es heißt Rätin Chesara, nicht Rätin Syonette. Syonette ist ein zweiter Vorname, kein Nachname. ;)



- Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Hangar - Mit Arlen, Faith, Adrian, Zasuna, Wonto und Squad –

Die Informationen, die Corporal Sluuk ihnen gab, waren nützlich. Chesara hörte ihm gut zu und war vor allem über die Erwähnung der technischen Ausrüstung, wie der Sensoren, erstaunt. Manchmal vergaß, wie gut ausgerüstet Soldaten meist waren. Das war wirklich ein Vorteil, wenn man zusammen arbeitete, man konnte alle Stärken kombinieren.

"Ich danke Ihnen für Ihre Aufklärung, Corporal. Das wird uns wirklich helfen."

Antwortete Chesara ihm, nachdem er geendet hatte.

"Natürlich sollen Sie im Gegenzug ebenfalls über uns Bescheid wissen. Unsere Padawane sind noch relativ unerfahren, Arlen und Faith haben zumindest ein Basistraining im Bereich Handfeuerwaffen absolviert. Dennoch werden sie im Zweifelsfall Schutz benötigen."

Chesara sah zu Adrian herüber. Sie konnte nicht gut für Zasuna sprechen. Sie erinnerte sich zwar, Zasuna schon beim Lichtschwerttraining gesehen zu haben, war dort aber nicht aufmerksam genug gewesen um ihr Können auch nur ansatzweise einzuschätzen.

"Jedi-Ritter Adrian ist ein hervorragender Kämpfer, eines unserer vielversprechendsten Nachwuchstalente im Schwertkampf. Ritter Crado sollte der Kampf naturgemäß ebenfalls liegen. Bei ihm rechne ich ebenso mit einer guten Anpassung und Zurechtfindung im Dschungel.

Klettern konnte der Cathar sicher gut. Seine physikalischen Merkmale waren da ein echter Vorteil.

"Und ich selbst bin vielseitig einsetzbar. Sollte Ihr Team Verletzungen haben, schicken Sie sie zu mir. Ich habe Kenntnisse in Medizin und Heilung, die uns im Dschungel nützlich sein könnten."

Damit hatten nun auch die Soldaten eine grobe Übersicht über die Jedi erhalten. Chesara fand, dass es nur fair war, dass sie dem Corporal ebenso Auskunft erteilt hatte wie er ihr. Jetzt wussten sie zum Beispiel, dass sie Adrian und Wonto Sluuk trennen sollten, wenn sie zwei im Kampf gleich starke Gruppen bilden wollten, oder dass sie Private Benji Ross besser nicht auf eine Erkundungstour durch das naheliegende Gebiet aussenden sollten, wenn sie gleichzeitig versuchten, im Camp mit nassem Holz Feuer zu machen. Chesara war zufrieden. Sie wussten zwar nicht, was sie erwarten würden, doch sie hatten sich bestmöglich vorbereitet. Lange warten mussten sie ebenfalls nicht mehr. Drei Personen betraten den Hangar, eine davon Crado, der die vom Rat versprochene Verstärkung brachte.

"Meister Kaddhan, willkommen auf Felucia. Wir sind froh, dass Ihr so kurzfristig Euren Weg hierher gefunden habt.

Begrüßte Chesara den Ithorianer, über den sie nichts wusste ausser seinem Namen - und dass er mit seiner Padawanschülerin reiste.

"Und Jaina. Auch du seist gegrüßt."

Die Padawan war eine junge Menschenfrau, etwa so groß wie Chesara, mit sehr dunklen Augen. Chesara hatte das Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben und wurde sich sicherer, je länger sie die Schülerin anblickte. Dass dies seltsam oder unhöflich erscheinen musste, wurde ihr jedoch schnell klar. Die Jedi-Rätin lächelte.

"Entschuldige, dass ich starre, Jaina. Ich glaube, ich bin dir schon einmal begegnet. In der Lianna Basis... in den Archiven."

Chesara erinnerte sich.

"Kann das sein?

Es war theoretisch möglich. Bei den Jedi war es üblich, dass Padawane zum Aushelfen im die Dienste von Archiv, Krankenstation oder Werkstatt beordert wurden. Auch dies gehörte zu einer umfangreichen Ausbildung dazu, insbesondere wenn die Padawane noch jünger waren. Chesara sah sich nach einem ihrer eigenen Schüler um. Sie hatte wahr genommen, dass die Ankunft Kaddhans und Jainas Arlen unzufrieden gemacht hatte. Seine Emotionen lagen klar und unübersehbar wie ein zum Lüften ausgerollter Teppich vor Chesaras Füßen. Prüfend sah sie ihn an.

"Gibt es etwas, dass du mir mitteilen möchtest, Arlen?"

Wollte sie wissen. Wenn nicht, wurde es höchste Zeit, endlich aufzubrechen.

- Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Hangar - Mit Arlen, Faith, Adrian, Zasuna, Jaina, Khaddan (NPC), Crado, Wonto und Squad –
 
[ Felucia – Kway Teow – Regierungsgebäude – Gästeflügel ] Chesara, Arlen, Faith, Wonto, Adrian und Zasuna

Nach einem ausgiebigen Spaziergang war die Miraluka gerade rechtzeitig zum Frühstück wieder zur Gruppe zurückgekehrt. Sie selbst probierte eine Ansammlung bunter getrockneter Pilze, die sich als erstaunlich schmackhaft und sättigend erwiesen. Während die letzten Vorbereitungen zum Aufbruch getroffen wurden, beobachtete sie wie Rätin Chesara ihren beiden Schülern ein paar letzte Instruktionen und Ratschläge erteilte, bevor sie ihnen schließlich jeweils einen Lichtschwertgriff aushändigte. Die Waffen waren vor allem zur Verteidigung sicherlich sinnvoller als Blaster. Auch wenn man - wie Zasuna - nicht wirklich damit umgehen konnte. Auf einmal spürte sie die Last der beiden Griffe wieder an ihrem Gürtel. Die Hoffnung, dass die Lichtschwerter während der gesamten Mission auch dort an ihrem Gürtel würden bleiben können, war allerdings äußerst gering. Bei ihrem letzten Training mit Adrian war es ihr nicht einmal gelungen die Klingen mit ihren machtsensitiven Augen zu sehen. Schon seit jeher hatte sie sich bei technischen Dingen schwer getan. Natürlich konnte sie vermuten wo sich die Klingen befanden und selbstverständlich konnte sie sie auch hören. Aber dennoch war die Angelegenheit alles andere als beruhigend. Auf dem Pfad ihrer Jedi-Ausbildung würde sie diesen Berg allerdings irgendwie erklimmen müssen.

Zasuna lud sich zwei Taschen auf die Schultern und schleppte das Gepäck nach draußen zum Speeder. Auf der Fahrt zum Treffpunkt mit den Soldaten saß sie neben Faith, die irgendwann das Wort ergriff und sie auf ihre Augenbinde ansprach. Die Art wie sie ihre Frage formulierte ließ die Miraluka leicht schmunzeln.


„Nun, in gewisser Hinsicht bin ich tatsächlich blind. Andererseits bin ich es auch wiederum nicht.“

Das war natürlich keine Erklärung, bei der sie es belassen konnte. Sie drehte den Kopf in Faiths Richtung und strich mit einer Hand leicht über den sanften Stoff ihrer Augenbinde.

„Ich gehöre zur Familie der Miraluka. Mein Volk besitzt keine Augen wie ihr sie kennt und daher kann ich auch nicht wie ihr die Reflexionen des Sonnenlichts nutzen, um meine Umgebung wahrzunehmen. Die fehlenden Augen verdecken wir mit verschiedensten Arten von Brillen oder Augenbinden.“

Zasu hatte sich immer noch nicht so ganz daran gewöhnt, dass man außerhalb von Alpheridies zwischen „Familie“ und „Volk“ unterschied. Zu Hause gehörte jeder zu einer einzigen großen Familie. Sie wollte die Geschichte nicht zu sehr in die Länge sehen. Einerseits wollte sie ihre Mitpadawan nicht langweilen und andererseits nicht den weisen Oberlehrer spielen. Also fasste sie sich kurz. Wenn sie sich für gewisse Dinge interessierte, würde die neugierige Jedi-Schülerin sicherlich sowieso fragen.

„Mein Volk besitzt jedoch die kostbare Gabe, dass wir alle mehr oder weniger stark mit der Macht, die wir Ashla nennen, verbunden sind. Jeder Miraluka lernt von Geburt an mit Hilfe der Macht zu sehen genau wie ihr mit euren Augen seht. Dadurch nehme ich die Umgebung natürlich ganz anders wahr, aber blind bin ich nicht.“

Ihre Stimmen waren recht leise und sie war sich sicher, dass sie außer Arlen niemand über das Fahrgeräusch hinweg verstehen konnte. Mit einem Nicken deutete sie für Faith in Richtung der Jedi-Rätin, deren wunderschöne helle Aura vor ihrem machterfüllten Auge hell erstrahlte.

„Du kannst es selbst ausprobieren. Schließe deine Augen und greife mit Hilfe der Macht hinaus. Beobachte den Fluss der Macht um uns herum, wie sie alles umgibt und alles durchströmt. Öffne dein inneres Auge und schau hinüber zu deiner Meisterin.“

Da es für sie etwas ganz natürliches war, wusste sie nicht, wie sie es für Faith besser umschreiben sollte. Sie legte ihr Hand auf die Schulter der Jedi-Schülerin, um sie durch die Verbindung zu unterstützen und besser wahrnehmen zu können, ob ihr Versuch erfolgreich sein würde. Viel Zeit blieb ihnen nicht, da der Gleiter nun auch schon gestoppt hatte.

[ Felucia – Kway Teow – Regierungsgebäude – Sammelpunkt - Gleiter ] Chesara, Arlen, Faith, Wonto, Adrian und Zasuna
 
[ Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Hangar | Chesara, Arlen, Faith, Adrian, Zasuna, Jaina, Khaddan (NPC), Crado, Wonto und Squad ]

Sie trafen den Corporal wieder am Raumhafen und auch weitere Jedi sollten dort auf sie warten. Adrian fragte sich, ob Chesara die Verstärkung wegen der potentiellen Bedrohung durch die dunkle Seite angefordert hatte, die er mit Zasuna aufgedeckt hatte. Wenn dem so war, hieße das zwar einerseits, dass die Jedi-Rätin seine Meinung sehr ernst nahm – andererseits aber auch, dass sie vielleicht in noch größerer Gefahr schwebten als Adrian sich selbst eingestehen wollte. Was auch immer hier draußen auf sie wartete, wenn Chesara der Meinung war, sie bräuchten Verstärkung, dann war damit nicht zu spaßen.
Nach ihrer Ankunft am Hangar stellte Corporal Sluuk seine Truppe vor. Er beschrieb die Stärken und Schwächen der nichtmenschlichen Soldaten und Chesara tat es ihm gleich und zählte ihrerseits die Jedi auf, die an dieser Mission teilnehmen würden. Das hieß, alle bis auf eine. Zu Zasunas Stärken und Schwächen sagte seine ehemalige Meisterin nichts, vermutlich weil sie die Padawan nicht gut genug kannte um eine Einschätzung vornehmen zu können. Als ihr Meister fühlte Adrian sich verpflichtet, eine kurze Vorstellung von Zasuna vorzunehmen. Auch wenn ihm in Momenten wie diesem stets komisch erschien, dass er jünger war als seine eigene Schülerin.


„Meine Padawan Zasuna Zahary.“

erklärte Adrian in Richtung des Corporals und deutete auf die Frau mit der Augenbinde, die sich etwas abseits befand.

„Als Miraluka verfügt sie über einen außerordentlichen Sinn für die Macht. Sie sieht durch die Macht so wie wir es mit unseren Augen tun. Das Training, das bei uns teilweise erst in der Jugend oder im jungen Erwachsenen Alter beginnt, hat bei ihr schon viel früher begonnen. Ich würde sagen, in dieser Hinsicht kann sie mit weitaus erfahreneren Jedi mithalten.“

Bei ihrem gemeinsamen Training hatte Zasuna noch große Probleme mit dem Lichtschwertkampf gehabt. Adrian beschloss, dieses Thema nicht zu vertiefen. Er wollte seine Padawan nicht beschämen, denn dass sie schwer damit zu kämpfen hatte, konnte er sich vorstellen. Trotzdem durfte er ihre geringe Erfahrung mit dem Lichtschwert nicht ganz außen vor lassen.

„Mit ihrem Kampftraining haben wir erst vor kurzem begonnen, weshalb sie auf diesem Gebiet noch eher unerfahren ist.“

schloss er seine Erklärung also ab. Schließlich gesellte sich auch Crado wieder zu ihnen, in Begleitung der angekündigten Verstärkung in Form einer menschlichen Frau und eines männlichen Ithorianers. Chesara begrüßte den Mann als Meister Kaddhan und die Frau als Jaina. Adrian versuchte sich die Namen zu merken, was angesichts der erst kürzlich erfolgten Vorstellung der Soldaten gar nicht so leicht war, und nickte den Neuankömmlingen zur Begrüßung zu. Da Chesara sich noch einmal ihrem Padawan Arlen zuwandte, ging Adrian einen Schritt auf Corporal Sluuk zu.

„Corporal, welches strategische Vorgehen schlagt ihr vor? Ist es bei unbekanntem Terrain wie dem felucianischen Dschungel sinnvoller sich in Gruppen aufzuteilen oder bleiben wir am besten so lange wie möglich zusammen?“

[ Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Hangar | Chesara, Arlen, Faith, Adrian, Zasuna, Jaina, Khaddan (NPC), Crado, Wonto und Squad ]
 
[: Felucia-System | Felucia | Militärstützpunkt nahe Kway Teow :||: im Inneren | zweiter Hangar :||: Crado, Rätin Chesara Syonette, Meister Kaddhan, Ritter Reven, vier Padawane (Jaina Shan, Arlen Merillion, Faith Navalon sowie Zasuna Zahary) und ein republikanisches Fire-Team (darunter Corporal Sluuk) :]

Missbilligend schaute das untersetzte Katzenwesen zu Chesara, nachdem er zufällig an den Gürteln ihrer beiden Schülern Lichtschwerter gesehen hatte. Natürlich reagierte die Jedi-Rätin damit nur auf die möglichen Gefahren, die sich durch die gestrige „Unterhaltung“ mit dem einzigen Überlebenden schlagartig ergeben haben, aber im selben Atemzug kam dieses Vorgehen – aus der Sicht des Cathar – einer kleinen Kapitulation gleich. Immerhin drückte man den unerfahrenen Neulingen eine Waffe in die Hand, weil man sich am Ende doch eingestehen musste, dass man nicht zu einhundert Prozent für deren Sicherheit garantieren konnte. Erneut nagten alte Zweifel mit frischer Stärke an ihm. Denn gerade Jaina hatte in dieser überschaubaren Jedi-Gruppe wohl leider die schlechtesten Karten. Viel mehr als einen Schritt auf dem sehr langen Weg der Ausbildung hatte sie nämlich bisher noch nicht getan. Sie stand noch am Anfang – knapp hinter Arlen und Faith.

Jedoch kam Crado nicht dazu, seine Zweifel (ein weiteres Mal) anzumelden. Denn genau in diesem Moment trat ein uniformierter Gossam in Begleitung von zwei Felucianern zu der Jedi-Gruppe und den vier republikanischen Soldaten. Obwohl die purpurne Farbe der Militärkleidung womöglich bei manchen Leuten Gelächter auslöste, wirkte sie bei dem nichtmenschlichen Anführer alles andere als lachhaft. Entschlossen stolzierte der fremde Offizier auf die blonde Menschenfrau zu, verneigte sich leicht und salutierte anschließend in Richtung des blauhäutigen Lebewesens. Seine beiden Begleiter taten es ihm kurz darauf gleich. Leicht irritiert – immerhin hatte er Militärangehörige bisher nur auf der „Legend of the Republic“ erlebt – trat Crado etwas näher an Chesara heran. Seine spitzen Ohren zuckten leicht.

Mit wohlgefälliger Stimme – und in einem sehr sauberen Basic – sagte der Gossam:
„Madame Jedi, mein Name ist Nyro Miin, Captain der Zweiten Luftkavallerie-Kompanie Felucias. Colonel Casiss hat meine Einheit damit beauftragt, Sie und Ihre Leute in den Dschungel zu fliegen.“ Für eine Weile ruhten seine wachsamen Augen auf der Menschenfrau. „Nach gut einer Standartstunde voller Arbeit haben wir nun genau drei Transporter für Ihre Mission vorbereiten können. Wenn Sie mir also bitte folgen würden...“

In einer zackigen Bewegung drehte sich der Offizier auf seinem Schuhabsatz und schritt danach ins schwüle Freie. Das Zirpen irgendwelcher Insekten war hier und da zu hören. Offenbar belebte Felix mit seinen hellen Strahlen nicht nur Kway Teows Bevölkerung, sondern ebenso die restliche Fauna des exotischen Planeten. Klobig wirkten die militärischen Vehikel, die sie in die Tiefen der hiesigen Pilzwälder bringen sollte. Vor zwei der drei Transporter tummelten sich allem Anschein nach schon die Untergebenen des gertenschlanken Offiziers. Durch sein feines Gehör konnte Crado theoretisch Teile ihrer Gespräche hören. Jedoch sprach man kein Basic – und so waren ihm die Worte natürlich fremd. Schnurrend ging der Cathar neben der brünetten Menschenfrau und Meister Kaddhan. Hinter ihnen folgten die republikanischen Soldaten, während vor ihnen Chesara, deren zwei Padawane, der zweite Jedi-Ritter (Adrian Reven) und dessen Schülerin (Zasuna Zahary). Kurz vor den fliegenden Monstren blieb Captain Miin stehen.

Ein weiteres Mal sprach der ältere Gossam mit freundlicher Stimme zur Gruppe:
„Madame Jedi, Sie und Ihre Begleiter fliegen bei mir mit. Ihre Speeder-Bikes können wir im hinteren Teil verstauen –dafür ist glücklicherweise ausreichend Platz vorhanden.“ Er schmunzelte kurz. „Die beiden anderen LAATs dienen als Begleitung für den Flug. Außerdem sollen wir an der Stelle, wo wir Sie absetzen sollen, einen Funkturm errichten. So können wir vielleicht besser Kontakt zu Ihnen halten... So und nun steigen Sie bitte ein. Wir wollen nicht noch mehr Zeit verlieren.“

[: Felucia-System | Felucia | Militärstützpunkt nahe Kway Teow :||: Landefeld | bei den Truppentransportern :||: Crado, Rätin Chesara Syonette, Meister Kaddhan, Ritter Reven, vier Padawane (Jaina Shan, Arlen Merillion, Faith Navalon sowie Zasuna Zahary), ein republikanisches Fire-Team (darunter Corporal Sluuk) sowie Teile der Zweiten Luftkavallerie-Kompanie :]
 
[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- Landefeld mit Hangar; mit Jaina Shan, Crado, Kaddhan(NPC), Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Faith Navalon, Arlen Merillion, Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)]

Der ithorianische Jedi-Meister Kaddhan, seine brünette menschliche Padawan Jaina und deren Begleitung, der Cathar-Jedi-Ritter Crado schienen bereits sehnsüchtig erwartet worden zu sein, denn die Begrüßung des Trios durch Rätin Chesara fiel sehr herzlich aus- zumindest kam es Jaina so vor. Und allem Anschein nach war sie auch nicht die einzige Padawan, die ihren Weg hierher gefunden hatte.
Es waren noch eine brünette Frau(Faith), ein rothaarige Miraluka (Zasuna)- Jaina erkannte sie an ihren verbundenen Augen- anwesend, die vermutlich genauso alt waren wie Jaina, ebenso eine rotehäutige, humanoid wirkende Kreatur(Arlen).

Bei letzterem war die junge Frau etwas verwundert, denn sie identifizierte die Spezies eindeutig als reinblütigen Sith, und was hatte ein Sith denn bei den Jedi zu suchen? Er schien auch nicht gerade froh über ihre Ankunft zu sein, obwohl sie ihm nichts getan hatte, sie kannten sich ja nicht einmal- zumindest noch nicht. Jain konnte allerdings keinen weiteren Gedanken daran verschwenden, denn die Jedi-Rätin Chesara wandte sich an die Padawan, ob man sich schoneinmal in den Archiven begegnet sei.


"Ja, Rätin, dies kann gut möglich sein. Ich wurde damals nach meiner Ankunft auf Lianna zum Archivdienst bestellt. Ich weiß alles über die Archive."

Im Nachhinein bereute Jaina diese Worte ausgesprochen zu haben, denn sie fand es zum einen ziemlich arrogant, zum anderen empfand sie es als Anmaßung "alles" zu wissen, wobei sie damit natürlich auch zum Teil Recht hatte, wenn man sie mit anderen Padawanen ihres Alters vergliche.

Dann erinnerte sich Jaina, wie die Rätin damals einer Gruppe von Neuankömmlingen die Archive gezeigt hatte, Jaina hatte aus der Ferne zugesehen.


"Ehm ja, ich bin ganz sicher, ihr habt damals eine Gruppe von neuen Padawanen durch die Archive geführt."

Sie hoffte, dass ihr Faux-Pais dadurch unbemerkt bleiben würde.
Einen Moment später begab sich die Truppe allerdings schon zu den Transportern, welche sie in den Dschungel bringen würden, nachdem ein Gossam, der vermutlich Offizier beim felucianischen Militär war, sie aufgeklärt hatte.
Die junge Padawan ging dabei zwischen Crado und Kaddhan, bis die gesamte Truppe schließlich bei den Transportern ankam.



[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- Landefeld- bei den Transportern; mit Jaina Shan, Crado, Kaddhan(NPC), Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Faith Navalon, Arlen Merillion, Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)]
 
[ Felucia / Kway Teow / Landefeld mit Hangar ] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna, Crado, Jaina, Wonto, Kaddhan, Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross

Chesara begann nun ihrerseits die Stärken und Schwächen ihrer Begleiter aufzuzählen. Dabei fing sie sie bei ihren eigenen Padawanen Arlen und Faith an. Das Ergebnis ihrer Einschätzung war keine Überraschung für den Sith. Er empfand sogar den Ausdruck ‚relativ unerfahren‘ fast schon als Euphemismus, gemessen an der Tatsache, dass sie bislang genau eine viel zu kurze Trainingseinheit absolviert hatten. ‚Komplett unerfahren‘, oder ‚absolut verdammt nochmal unerfahren‘ traf es da schon viel besser, als dieses schwammige ‚relativ‘!

Aber er hatte am Vorabend zugestimmt mitzukommen. Er hatte eine Entscheidung getroffen, die er jetzt nicht einfach so revidieren konnte, ohne die Gruppe und besonders Faith im Stich zu lassen. Vor allem, was würde das für einen Eindruck machen wenn er jetzt zurücktrat? Am vergangenen Abend hatten sie nicht gewusst, dass mindestens ein weiterer Jedi mitkommen würde. Was war also sein Problem?! Nur weil er dem Begriff ‚Verstärkung‘ eine andere Bedeutung beizumessen schien als seine Meisterin?

Innerlich seufzte Arlen. Der Job eines Jedi war schwerer als er es zu träumen gewagt hatte. Von strahlenden Siegesbällen auf Dac zu scheinbar ausweglosen Situationen in ominösen Dschungeln innerhalb von nur weniger Tage. Doch er hatte seinem Ziehvater versprochen Jedi zu werden. Und das war immer noch besser als was das Imperium mit ihm angestellt hätte, wäre er auf Aleen geblieben, richtig? Bei diesem Gedanken gab der junge Sith sich einen Ruck. Er hatte nichts zu Jammern und das scheinbar grünere Gras auf der anderen Seite zu begutachten. Er war hier und das war auch gut so!

Leicht besänftigt fuhr er fort seiner Meisterin bei ihrer Einschätzung zu lauschen. Es klang doch immerhin gut, dass Adrian und Crado gute Kämpfer für den Zweifelsfall sein würden. Auch dass Chesara ein Multitalent war und dass Zasuna laut Adrian sich in Sachen Machtsinne mit bereits ausgebildeten Jedi messen konnte, klang wirklich nicht schlecht! Es sah stark danach aus, als wären Arlen und Faith die am wenigsten ausgebildeten Individuen in dieser Gruppe. Nunja, vielleicht noch Jaina

Nachdem Chesara noch einige Worte mit dieser gewechselt hatte, wandte sie sich - zum ersten Mal direkt heute – an Arlen und fragte ihn in prüfendem Tonfall, ob er ihr etwas mitteilen wolle. Unwillkürlich sank dem Sith das Herz in die Hose. Hatte sie etwas von seinen Bedenken mitbekommen? Was sollte er ihr sagen? Er konnte ihr doch unmöglich vor versammelter Mannschaft sagen, dass er die aufgestellte Truppe noch immer für unzureichend hielt!

So eine offene Beurteilung stand ihm als Padawan sowieso nicht zu, noch viel weniger in dieser Situation. Nicht zuletzt würde er sie damit vor Corporal Sluuk und Meister Kaddhan kompromittieren. Auch würde sich nichts ändern auch wenn er etwas sagte. Das einzige was geschehen würde, wäre, dass das er das Verhältnis zwischen Meisterin und Schüler vergiftet würde. Es war also am besten zu schweigen und sich maximal seinen Teil zu denken…


„Nein, Meisterin. Es ist nichts“

Antwortete er verlegen und hoffte, dass dies ausreichen würde. Zu seinem Glück betrat just in diesem Moment ein purpuruniformierter Gossam den Hangar und verkündete, dass ihr Transporter bereitstanden. Die Gruppe folgte ihm hinaus, wo sie tatsächlich ein kleines Transportschiff erwarteten und hörte dem Gossam weiter zu, wie er davon berichtete vorort einen Funkturm errichten zu wollen, um die Kommunikation zu erleichtern.

Schließlich forderte er die Soldaten und Jedi auf das Schiff zu besteigen und alle taten wie geheißen. Als alle an Bord waren, erwachten die Repulsoren heulend zum Leben und mit erheblicher Geschwindigkeit entfernten sie sich vom Boden.

Von oben sah der Dschungel wunderschön aus. Die Morgensonne spiegelte sich auf den Tau wieder der noch von der Nacht auf den bunten Pilzen und Pflanzen klebte. Hier und dort scheuchte das Transportschiff schreiend bunte Flugwesen aus dem Dickicht, die wild kreischend aufflatterten und das Schiff der Jedi und Soldaten umkreisten. Vom unbeschreiblichen Anblick gefangen genommen stand Arlen an der geöffneten Luke, die Rechte fest in einen Haltegurt verschlungen, die von der Decke hingen. Die Aussicht schaffte es sogar, dass er für einen Moment die finsteren Gedanken verdrängte, die ihn den Morgen über gepeinigt hatten.

Er war so versunken, dass er zuerst gar nicht bemerkte wie Jaina aufstand und sich neben ihn stellte. Dann sah er jedoch auf und bemerkte die Menschenfrau, deren Blick grade einem besonders bunten Vogel folgte.


„Oh hey!“

Sprach er sie leicht verlegen an

Jaina, richtig? Ich bin übrigens Arlen

Er machte eine kurze Pause und betrachtete die Nebelschwaden, die langsam aus dem Dschungel emporstiegen

„Kaum zu glauben, dass Finsternis in dieser Schönheit leben soll…“

[ Felucia / über dem Dschungel / LAAT ] Arlen, Faith, Chesara, Jaina
 
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[Felucia- über dem Dschungel-LAAT; mit Jaina, Crado, Kadddhan(NPC), Chesara, Faith, Arlen, Adrian, Zasuna, Wonto und sein Squad (NPCs)]

Jaina stand auf und stellte sich an die Luke und beobachtete, wie der Dschungel unter ihnen langsauste. Hier und da waren einige kleinere Lichtungen im Dickicht zu sehen, ebenso auch einige Vögelschwärme, die sich ein Rennen mit den Transportern zu liefern schienen. Ob es aber tatsächlich Vögel waren oder eine ihr unbekannte Spezies, konnte sie aus der Entfernung betrachtet nicht sagen.

Die brünette Padawan war kurzzeitig so in die Landschaft vertieft, dass es einen Moment dauerte, bis sie bemerkte, dass der Sith-Padawan, der sich als Arlen vorstellte, sie angesprochen hatte und nach ihrem Namen fragte.


"Oh, entschuldige bitte, Arlen. Ich war gerade in Gedanken versunken. Ja, mein Name ist Jaina."

Sie lächelte ihn freundlich an.

"Ja, ein wenig beunruhigend, wie ich finde. Aber so ist es bei vielen schönen Dingen: der Schein kann trügen."

Sie verlor ihren Blick kurz in der Leere, ehe sie den Sith wieder ansprach. Es war jetzt Zeit, die neuen Gesichter besser kennenzulernen.

"Du bist also der Padawan von Rätin Chesara? Darf ich dich fragen, wie es dazu kam? Ich meine, du bist schließlich ein..nunja, du weißt ja, was du bist."

Sie wollte das Wort "Sith" nicht aussprechen. Es war auch nicht so, dass Jaina in irgendeiner Weise befangen darin war, dass ein reinblütiger Sith, was Arlen ja zu sein schien, eine Ausbildung zum Jedi machte. Im Verständnis und Wissen der jungen Padawan waren die Sith immer die "Anderen", die "Bösen", deshalb empfand sie es als äußerst ungewöhnlich und hoffte, ihm damit nicht zu nahe getreten zu sein. Deswegen fügte sie noch hinzu:

"Ich hoffe, ich bin dir damit nicht zu Nahe getreten."

Kaum waren die Worte ausgesprochen, flog der LAAT eine enge Kurve, sodass Jaina kurzzeitig den Halt unter den Füßen verlor, gegen Arlen stolperte und sich an ihm festhielt, um nicht aus dem Schiff zu fallen.

"Jetzt bin ichs doch," grinste sie.


[Felucia- über dem Dschungel-LAAT; mit Jaina, Crado, Kadddhan(NPC), Chesara, Faith, Arlen, Adrian, Zasuna, Wonto und sein Squad (NPCs)]
 
[ Felucia / über dem Dschungel / LAAT ] Arlen, Jaina, Crado, Kadddhan, Chesara, Faith, Adrian, Zasuna, Wonto, Soldaten

Offensichtlich hatte Arlen die Menschenfrau unverhofft angesprochen, denn es dauerte zwei, drei Sekunden bis sie aufsah und die Frage des Sith bestätigte, dass sie Jaina hieß. Allem Anschein nach war sie in Gedanken versunken gewesen. Doch sie brauchte nicht lange um eine Antwort auf die Bemerkung des Padawans zu finden.

Tatsächlich. Der Schein konnte trügen. Felucia war der lebendige Beweis dafür. Doch gab es auch Dinge, die außen wie innen gut waren. Wie zum Beispiel die Jedi, die bis tief in ihre Herzen von Nächstenliebe und die Sorge um andere erfüllt waren. Deshalb zogen sie jetzt auch in ihrer scheinbaren Unterzahl gegen einen finsteren Gegner.


„Das ist leider wahr“

Antwortete er nachdenklich

„Oder es wird nachträglich vom Bösen übernommen“

Wie Aleen. Fügte er in Gedanken hinzu. Seine Heimat war zwar nicht aus dem Kern aus gut gewesen, doch immer noch ein schöner Ort zum Leben. Bis das Imperium gekommen war, und Leute wie ihn gezwungen hatte zu wählen: Flucht oder Verfolgung. So hatte zumindest Arlens Ziehvater es ausgedrückt. Wie es Dante jetzt wohl ging? Wie er und seine Frau mit der imperialen Besatzung wohl umgingen?

Bei diesem Gedanken ließ der Sith den Blick wieder schweifen und beobachtete wie eines der bunten Flugwesen auf Parallelkurs zu dem LAAT ging und mit leicht schief gelegtem Kopf seine Insassen begutachtete. Dann wandte sich Jaina wieder an ihn. Nicht unfreundlich erkundigte sie sich wie es dazu gekommen war, dass er Chesaras Padawan geworden war. Schließlich sei er ein…ein was?!

Innerlich überlegte der Sith hin und her was er denn nun sein könnte, weshalb er nicht Chesaras Padawan sein sollte? Farmer? Das konnte Jaina nicht wissen. Jung? Die junge Menschenfrau war selbst im gleichen Alter. Das fiel auch weg. Ein Nichtmensch? Könnte sein. Aber Crado war ein Cathar und damit noch nichtmenschlicher als Arlen. Außerdem wirkte sie nicht besonders rassistisch auf ihn. Was war es also? Ratlos blickte er sie an.


„Ähm…tut mir leid, aber was bin ich?“

Beiläufig strich er sich eine schwarze Haarsträhne aus den Augen und entblößte dabei zufällig die Narbe an seiner rechten Wange und den fehlenden Gesichtstentakel.

„Also…ich komme von Aleen, wo ich mit meinen Zieheltern auf einer Farm gelebt habe. Vor kurzem hat das Imperium Anstalten gemacht den Planeten einzunehmen. Mein Vater hat mir gesagt, dass das Imperium Machtsensitive wie mich verfolgt, also hat er mich zu den Jedi gebracht. Hier hab‘ ich dann Rätin Chesara kennengelernt, die mich und Faith

Er nickte seiner Padawankollegin zu

„als Padawane genommen hat“

Aus irgendeinem Grund fragte sie nun noch, ob sie ihm nicht zu nahe getreten war. Bezog sich dies auf den Begriff, den sie nicht hatte aussprechen wollen? Vielleicht doch Nichtmensch? Arlen war leicht beunruhigt was sie meinen könnte, lies sich jedoch nichts anmerken und lächelte die Menschenfrau freundlich an.

„Nein bist du nicht“

Sagte er, obwohl er noch immer keine Ahnung hatte, wovon eigentlich die Rede war. Just in diesem Augenblick machte das LAAT einen Schlenker, um einem Pilzturm auszuweichen, der aus dem Dschungel ragte. Jaina verlor das Gleichgewicht und musste sich an dem jungen Sith festhalten, um nicht durch die geöffnete Luke zu fallen. Ihren Spruch daraufhin quittierte Arlen mit einem verschmitzten Lächeln und antwortete:

„Also zu nah würde ich das jetzt nicht nennen…“

Der Sith lachte. Worum es der Menschenfrau auch immer ging, das Eis war gebrochen und er fühlte sich nun seinerseits ermutigt zu fragen:

„Und du? Wie bist du zu den Jedi gekommen?“

[ Felucia / über dem Dschungel / LAAT ] Arlen, Jaina, Crado, Kadddhan, Chesara, Faith, Adrian, Zasuna, Wonto, Soldaten
 
[ Felucia – über dem Dschungel – LAAT | mit Chesara, Arlen, Faith, Zasuna, Jaina, Khaddan (NPC), Crado, Wonto und Squad ]

Eine Antwort zur Strategie, die sie im Dschungel anwenden sollten, blieb ihm Corporal Sluuk noch schuldig, denn kurz nachdem Adrian begonnen hatte, sich über das ideale Vorgehen Gedanken zu machen, erschien ein Gossam-Offizier und verkündete, sie würden nun zum Tempel gebracht. Damit war die Frage also ohnehin geklärt und Adrian begab sich mit den anderen in die bereitgestellten Transporter. Trotzdem, ging es ihm durch den Kopf, als er versuchte Zasuna in den Blick zu bekommen, würden sie im Tempel sehen müssen, wie sie sich den Gegebenheiten anpassten. Seine Schülerin befand sich mitten in der Traube der Passagiere und obwohl Adrian sich versuchte zu ihr zu schieben, fand er sich im Transporter schließlich neben Crado. Hoffentlich bekam Zasuna der Flug. Sie hatte auf ihren bisherigen Reisen stets etwas unglücklich mit ihren technologischen Fortbewegungsmitteln gewirkt. Für einen Moment gelang es ihm Blickkontakt zu seiner Schülerin herzustellen und ihr aufmunternd zuzunicken. Dann sah er wieder zu Crado, der sich direkt neben ihn auf einen der engen Plätze quetschte. Chesara hatte den Cathar in ihrer Analyse gegenüber Sluuk als guten Kämpfer hervorgehoben und Adrian setzte einen Teil seiner Hoffnungen auf eine erfolgreiche Mission auf die Fähigkeiten des Ritters. Von den Padawanen durften sie nicht allzu viel erwarten, auch wenn es für die Schüler eine wichtige Lektion und Übung sein würde. Aber das, was sie dort erwartete, war gewiss kein Spaß und erst Recht nicht ungefährlich. Nicht jeder Padawan war schon so weit wie Zasuna, die sich im Kampf gegen den dunklen Nebel von Larmar Woy wirklich hervorragend geschlagen hatte.

„Crado.“

sprach er den anderen Jedi-Ritter von der Seite an. Es war laut in dem LAAT und Adrian musste zwangsläufig die Stimme erheben, damit der andere ihn hören konnte. Ihr erstes Gespräch war nicht besonders erfolgreich verlaufen, der Cathar hatte sich größtenteils verschlossen gegeben und nicht viel geredet. Aber jetzt ging es Adrian um die Mission und nicht mehr um Smalltalk zum besseren Kennenlernen. Sie mussten gewisse Dinge voneinander wissen, um sich gegenseitig vertrauen zu können.

„Seid ihr schon mit der dunklen Seite konfrontiert worden?“

Eine scharfe Kurve zwang Adrian dazu, sich an einem der Geländer festzuhalten. Doch mit seinem Blick fokussierte er immer noch den anderen Ritter. Gleichzeitig versuchte er die Stimme soweit zu senken, wie es nur ging. Es war gewissermaßen ein vertrauliches Gespräch. Aber eines, das für Adrian von so großer Wichtigkeit war, dass er es nicht aufschieben konnte.

„Mit ihren Versuchungen und dem Ausmaß an Schaden, den sie anrichten kann?“

Erneut rüttelte ein – von hier drinnen waghalsig wirkendes – Manöver die Insassen des Transporters durch. Diesmal gelang es Adrian nicht den Blickkontakt zu halten, doch in der Macht achtete er trotzdem auf die Regung die von Crados Aura ausging.

„Wir müssen dort draußen vorsichtig sein. Wenn uns dort draußen wirklich das erwartet, was wir bei Larmar Woy vorgefunden haben – dann müssen gerade wir erfahreneren Jedi sehr auf der Hut sein. Wir sind das lohnendste Ziel für diese Art von Angreifer.“

[ Felucia – über dem Dschungel – LAAT | mit Chesara, Arlen, Faith, Zasuna, Jaina, Khaddan (NPC), Crado, Wonto und Squad ]
 
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[Felucia | Kway Teow | Landefeld mit Hangar] Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Crado, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon, Jaina Shan; Meister Kaddhan, Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)

Wonto Sluuk war froh darüber, dass er im Augenblick um eine Antwort auf Adrian Revens Frage herumkam. Der Jedi wollte von ihm wissen, wie er die Lage taktisch einschätzte. Was sollte er darauf antworten? Er war kein Feldherr. Auch als Truppführer hatte er wenig Erfahrung. Er war ein Befehlsempfänger wie Benji, Dribiteg und Medhi, nur dass diese drei auf ihn hörten. Niemand hatte ihm gesagt, dass er an der Planung und Leitung des bevorstehenden Einsatz beteiligt sein würde, über den er auch viel zu wenig wusste, um eine vernünftige Antwort geben zu können. Mehr als ein verlegenes »Äh, also...« brachte er nicht zustande. Dann wurde er glücklicherweise von den Ereignissen unterbrochen.

Neue Teammitglieder waren eingetroffen: Zwei weitere Jedi - einer von ihnen gehörte einer ungewöhnlichen nichthumanoiden Spezies an, wobei sein geschwungener, hammerförmiger Kopf den Ortolaner an eine Schnecke erinnerte. Die andere Person war offenbar weiblich und ein Mensch, soweit er das beurteilen konnte, also erweckte sie bei ihm weit weniger Aufmerksamkeit. Er grüßte sie, indem er auf militärische Weise die Hand an die Schläfe hob. Die Namen der beiden - Meister Kaddhan und Padawan Jaina Shan - erfuhr er kurz darauf. Nun waren es also acht Jedi. Gegenüber den vier Soldaten eine deutliche Übermacht. Wonto fragte sich, wie viel er und sein Team überhaupt beitragen konnten.

Dass er mit diesem Gedanken nicht alleine war, bewies Dribiteg. Während sie dem Gossam namens Captain Miin folgten, der sie zu ihren Transportern brachte, fragte er:


»Wozu brauchen die uns eigentlich?«

Der Corporal zuckte zusammen, denn er befürchtete, dass der Private zu laut gesprochen hatte und von den Jedi gehört worden war. Doch falls das so war, ließen sie es sich zumindest nicht anmerken.

»Das werden wir schon noch erfahren«, antwortete er. »Wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben. Und wenn ein guter Eindruck das einzige ist, was wir leisten können, dann ist das ja auch schon was wert.«

Sie erreichten nun ihr Transportmittel und Wonto Sluuk erkannte das Modell sofort. Es handelte sich um Tiefflugangriffstransporter vom Typ LAAT/i, also die Infanterie-Ausführung. Er hatte nicht nur schon häufig in solchen Gefährten gesessen, sondern sogar schon selbst welche geflogen - unter anderem beim Angriff auf Denon, als er noch Mitglied des Cortana-Squad gewesen war und die schwierige Aufgabe gehabt hatte, seine Kollegen durch die umkämpfte Atmosphäre bis hinab in die Häuserschluchten zu bringen. Das rief Erinnerungen wach - leider keine schönen. Er zögerte kurz, bevor er einstieg, und legte die Hand mit den fünf dicken, röhrenförmigen Fingern auf die Hülle des Flugzeugs. Die Berührung des kalten Metalls holte ihn wieder in die Gegenwart zurück. Nun erst gab er seinen Soldaten einen Wink, ihm zu folgen, und stieg durch die breite Tür in den Passagierraum. Er und seine Kameraden verstauten ihre Bikes im hinteren Teil des Gleiters. Die übrige Ausrüstung behielten sie jedoch bei sich - sie war so schwer, dass sie Dribiteg von seiner Last auf den Boden gezwungen wurde und die Fähigkeit zu schweben einbüßte.

Als der Flieger mit dem typischen knatternden Triebwerksgeräusch startete, blickten sie nach draußen. Wonto staunte über die Farbenpracht des endlosen Dschungels, die er zwar von Bildern kannte, die jedoch in Natura viel atemberaubender war. Allerdings konnte er den Anblick nicht wirklich genießen. Die Jedi vertieften sich in ihre Gespräche, doch die Soldaten blieben wachsam. Sie befanden sich auf dem Flug in ein Einsatzgebiet. Das war normalerweise eine Phase höchster Anspannung, die Ruhe vor einem Sturm, von dem keiner wusste, wann er genau losbrechen würde. Den Soldaten war intensiv eingetrichtert worden, dass in so einer Situation höchste Konzentration notwendig war. Dribiteg, Medhi und Benji hielten ihre Gewehre schussbereit in den Händen und blickten durch die Schießscharten hinaus über das Blau, Violett, Grün und Orange des Dschungels, auf den die rötlichen Strahlen der Morgensonne fielen. Sie beobachteten auch den Himmel, einschließlich der beiden Transporter voll Gossams und Felucianern, die ihr Fahrzeug flankierten. Und Wonto achtete darauf, dass sie ihre Aufgabe pflichtgetreu erfüllten.

Sein Blick fiel auf Adrian Reven. Wieder wurde ihm bewusst, dass er diesem noch eine Antwort schuldig war. Doch im Moment befand er sich im Gespräch mit Jediritter Crado, so dass der Ortolaner noch ein wenig Aufschub und damit eine weitere Gelegenheit bekam, sich eine möglichst un-dämliche Antwort zurechtzulegen.

Bis dahin fragte er Medhi ob alles in ordnung war, klopfte Dribiteg auf das, was bei Humanoiden die Schultern waren, und stellte sich dann ebenfalls vor einen Sichtschlitz, um sich ebenfalls als Wächter zu betätigen.


[Felucia | Luftraum über dem Dschungel | LAAT | Passagierraum] Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Crado, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon, Jaina Shan; Meister Kaddhan, Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)
 
[ Felucia | Kway Teow | Militärstützpunkt| Hangar| Arlen, Zasuna, Adrian, Chesara, Wonto, Dribiteg, Medhi , Benji & Faith]​

Nachdem Faith von der rothaarigen Padawan namens Zasuna aufgeklärt wurde, was es mit ihrer Herkunft und der Bewandtnis der Augenbinde auf sich hatte, fühlte sie sich durch sie ermutigt, selbst auszuprobieren, wie sie die Welt um sich herum ohne die Hilfe ihres Augenlichts wahrnahm. Dieses Thema war außerordentlich spannend. Die Teenagerin hatte noch nie von einem Volk gehört, das von Natur aus so bewusst in ihrem täglichen Dasein auf die Macht angewiesen war. Als sie die Augen schloss und sich auf den Fluss der Macht konzentrierte, war sie inzwischen tatsächlich dazu imstande, deutlich die Umrisse derer in der Macht zu spüren, die stark in ihr waren. Es war auch ziemlich einfach Chesara unter ihnen auszumachen, da sie mit Abstand die größte Strahlkraft unter ihnen besaß. Sie warf ein helles Echo in die Macht hinaus, das nur schwer übersehen werden konnte. Doch nur eben so schwer konnte sie sich vorstellen, dass diese Sicht, die mehr ein Spiegel der einfließenden Gefühle war, ihr Augenlicht jemals ersetzen könnte. Wie hätte sie Stolperfallen während des Laufens oder die Schrift auf einem Flimsiplast erkennen sollen?

„Das ist faszinierend.“

Als sie aus angelernter Höflichkeit beim Gespräch eine Art Blickkontakt suchte, ertappte sie sich bei der Frage, ob die Miraluka überhaupt diese Auffassung teilten.

Arlens Beteuerung, nach der er nur schlecht geträumt hätte, quittierte sie mit einem mehr oder weniger beruhigten und daher zaghaften Lächeln. Alpträume traten ab und zu mal auf, das war eigentlich kein Grund für sie in größere Sorgen zu verfallen.

Es dauerte nicht allzu lange, bis die fünfköpfige Jedi-Gruppe einen militärischen Stützpunkt mit Landefeld und Hangar erreichte. Erwartet wurden sie dort bereits von dem blauhäutigen Corporal Sluuk und seinen Männern, die Faith damit zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Zusammen gaben die republikanischen Soldaten in ihren bunten Tarnanzügen schon ein etwas ulkiges Bild ab, besah man sich im Besonderen wie zusammengewürfelt sie aussahen. Die Truppe aus einem Ortolaner, einem Parwan und einer Devaronianerin wurden durch das in diesem Zusammenhang seltsam ordinär wirkende Abbild eines blonden Menschen vervollständigt, der nicht viel älter als Faith sein konnte. Die drei Privates, die Wonto ihnen der Reihe nach vorstellte, besaßen allesamt eine recht beeindruckende Körpergröße. Sehr unauffällig machte das die Scouts hier auf dem Landefeld mitten unter den Jedi nicht gerade, doch die Padawan war sich ziemlich sicher, dass sich das im Dschungel tatsächlich noch ändern würde. Während der Soldat und Chesara weitere Missionsrelevante Details austauschten, nämlich die Verwendungsmöglichkeiten der einzelnen Gruppenmitglieder, tauchten im Hangareingang drei weitere Gestalten auf. Der eine davon - Jedi-Ritter Crado - war Faith natürlich bereits bekannt. Die anderen beiden - eine junge menschliche Frau und ein Ithorianer - hatte sie noch zwar nie zuvor gesehen, würden allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die angekündigte Verstärkung aus dem Jedi-Orden sein. Den Worten der Rätin nach zu urteilen handelte es sich dabei um Meister Kaddhan und Jaina, die den Eindruck einer weiteren Padawan-Schülerin erweckte. Damit war es jedoch noch nicht getan, denn wenig später gesellten sich drei weitere Personen zu ihnen. Es handelte sich dabei um Vertreter des felucianischen Militärs, die ihnen zunächst das weitere Vorgehen erläuterten. Anschließend folgten die Jedi und Wontos Trupp dem Gossam, der sich als Captain Nyro Miin vorgestellt hatte, hinaus in die mittlerweile schwüle, fast bedrückende Luft Felucias.

Als die drei Flugschiffe unter ohrenbetäubenden Getöse vom Boden abhoben und sie über das ebenso dichte wie bunte Dach des Pilzdschungels hoben, war Faith gerade dabei einen Platz zu suchen, an dem sie einen festen Halt während der ruppigen Reise und gleichzeitig einen relativ guten Ausblick auf das hatte, was unter ihnen entlang glitt. Sie endete in etwa neben Arlen und Jaina, was ihr ermöglichte, das folgende Gespräch (ob beabsichtigt oder nicht) mitzuhören. Die Teenagerin wusste nicht genau woran es lag, doch als ein Schaukeln des Transporters Jaina das Gleichgewicht verlieren ließ und sie gegen die Brust Arlens stieß, fühlte Faith, wie Blut in ihre Wangen schoss und ihr Gesicht erwärmte. Die Sonne war aber auch verzwickt heiß heute! Jedenfalls konnte sie nicht anders, als sich einzumischen.

„Und genau das ist er: Ein Jedi-Padawan.“

Ihre Stimme war etwas strenger, als sie eigentlich beabsichtigt hatte. Sie ahnte, dass die blonde Schülerin von Meister Kaddhan auf Arlens Herkunft herauswollte. Erst nach mehreren Atemzügen merkte sie, dass ihre zusammengekniffenen Augen immer noch auf Jaina lagen. Sie ließ die Schultern hängen und konzentrierte ihren Blick lieber wieder auf das Farbenspiel am Boden. Als ihr klar wurde, wie sich gerade verhalten hatte und wie man nun von ihr denken musste, biss sie sich verärgert auf die Unterlippe. Es war unfair der Padawab gegenüber. Sie kannte Jaina ja überhaupt nicht. Es war nicht direkt so, dass sie eifersüchtig war - zumindest stellte sie dies für sich selbst fest - schließlich wollte sie Arlen doch nur beschützen.

Mit einem weitaus weniger unfreundlichen Blick sah sie Jaina noch einmal in die Augen und erhoffte ihr somit klarzumachen, dass sie das Ganze eigentlich nicht so gemeint hatte. Dabei beließ sie diese etwas peinliche Situation jedoch, drehte sich um und setzte sich auf die andere Seite des Passagierraumes, um dort neben Wonto Sluuk aus einem der Sichtschlitze zu schauen. Nachdem sie eine ganze Weile die vorbeihuschenden Regenbogenfarben beobachtete, die sie in einen etwas tranceartig-abwesenden Geisteszustand beförderte hatten, schüttelte sie sich kurz und konnte ein lautes Seufzen nicht unterdrücken.

„Haben Sie auch manchmal noch Angst, Corporal Sluuk? Ich habe ein bisschen Angst.“

[ Felucia | über dem Dschungel | LAAT | Jaina, Crado, Kaddhan, Arlen, Zasuna, Adrian, Chesara, Wonto, Dribiteg, Medhi , Benji & Faith]​
 
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[: Felucia-System | Felucia | irgendwo :||: Truppentransportern :||: Crado, Rätin Chesara Syonette, Meister Kaddhan, Ritter Reven, vier Padawane (Jaina Shan, Arlen Merillion, Faith Navalon sowie Zasuna Zahary), ein republikanisches Fire-Team (darunter Corporal Sluuk) sowie Teile der Zweiten Luftkavallerie-Kompanie :]

Das Heulen der Triebwerke war für das äußerst feine Gehör des untersetzten Cathar ohrenbetäubend und zauberte ihm – allem Anschein nach als einzigen Anwesenden – eine durch Schmerz verzogene Miene ins mürrische Gesicht. Wieso mussten solche klobigen Vehikel immer so laut sein? Und wie hielt das die normale Besatzung überhaupt auf Dauer aus? Er brummte. Nein, mit solch einer lauten Lärmbelästigung hatte er nicht gerechnet. Jedoch konnten sich die säuerlichen Gedanken nur bis zu dem Moment halten als der Truppentransporter einen leicht holprigen Schlenker machte und Crado kurzzeitig den weitläufigen Pilzdschungel sehen konnte. Unwillkürlich machte sein Geruchssinn ein weiteres Mal den seiner Meinung nach starken Duft der hiesigen Fauna aus. Selbst in diesen Höhen schien das zottelige Katzenwesen davor nicht gefeit zu sein.

Plötzlich sprach ihn der zweite Jedi-Ritter, Adrian Reven, von der Seite an. Da der schlanke Mensch den Lärm übertönen musste, brüllte er in Crados Richtung, was den muskulösen Cathar unfreiwillig zusammenzucken ließ.
Crado. Seid ihr schon mit der dunklen Seite konfrontiert worden?“ Für eine Sekunde musste der andere – aufgrund einer ziemlich scharfen Kurve – das Sprechen unterbrechen. „Mit ihren Versuchungen und dem Ausmaß an Schaden, den sie anrichten kann?“ Das klobige Ding flog durch weitere Turbulenzen. „Wir müssen dort draußen vorsichtig sein. Wenn uns dort draußen wirklich das erwartet, was wir bei Larmar Woy vorgefunden haben – dann müssen gerade wir erfahreneren Jedi sehr auf der Hut sein. Wir sind das lohnendste Ziel für diese Art von Angreifer.“

Mit düsterem Blick musterte der Cathar den Menschen. Seiner Meinung nach durfte jedem an Bord dieses heulenden Truppentransporters klar sein, dass da im Dschungel irgendetwas lauerte. Überall konnte man anscheinend die Gefahr spüren. Erneut nagten Zweifel an dem Katzenwesen. Hätte man lieber statt der vier Padawane mehr Soldaten in Felucias einzigartige Natur mitnehmen sollen? Kurz stellten sich bei Crado die Nackenhaare auf, während ein grollendes Schnurren zu hören war. Begab man sich hier auf eine selbstmörderische Mission? Seit den schrecklichen Erlebnissen auf Coruscant machte er sich mehr Gedanken über solche Dinge. Früher hatte er – im blinden Vertrauen zur Macht – agiert. Früher hatte er bedenkenlos an Mike Yus oder Utopios Seite gekämpft. Doch für ihn waren diese Zeiten vorbei. Sein mürrischer Blick ruhte auf dem anderen Ritter.

„Physisch bin ich sowohl auf Dorin als auch auf Coruscant jeweils mit einem Vertreter der Dunklen Seite zusammengestoßen“, erzählte das Katzenwesen – ebenfalls deutlich lauter um den heulenden Lärm zu übertönen. Während er sich an die linke Schulter tippte, sagte er: „Hier hat mich sogar eine blutrote Lichtklinge im Zweikampf durchdrungen...“ Kurzzeitig wanderte sein Blick zu der blonden Jedi-Rätin. „Doch in der Fabrikhalle habe ich gesehen zu was ein Jedi wie Chesara fähig ist. Darum sollte man sich mehr um die psychischen Versuchungen Gedanken machen. Schließlich kann man sich ihr nicht im Zweikampf stellen.“

Mehr wollte er zu dem Thema nicht sagen. Stattdessen starrte er auf den Boden und versuchte lieber den Lärm auszublenden. Irgendwie machte ihn das ständige, monotone Heulen beinah verrückt. Das Katzenwesen bereitete sich lieber auf seine Weise auf die anstehende Mission vor. Was erwartete sie da draußen im Dschungel? Je näher man sich dem Zielort näherte, desto mehr drängte sich ihm die Frage auf. Obwohl er sein Lichtschwert inzwischen eher als finsteres Mahnmal, denn als Werkzeug der Hellen Seite sah, legte er instinktiv seine rechte Pranke auf das zylinderförmige Ding, das unter dem schmutzigen Poncho ruhte. Würde er diese todbringende Waffe gebrauchen müssen? Würde er die Macht nutzen müssen? Mehr und mehr hatte der Cathar das Gefühl, dass das Mitgehen auf diese Mission ein Fehler war. Unablässig nagten die Zweifel an ihm, während sich die drei schwerfälligen Truppentransporter weiter in Richtung Süd-Westen wandten.

***​

Eine gefühlte Ewigkeit dauerte der Flug. Nicht nur Felucias blühenden Pilzdschungel lernten sie auf dem Flug kennen, sondern ebenso einen strahlend blauen Ozean. Um das maximale Tempo aus den Triebwerken zu holen, schloss man zwischenzeitlich die beiden riesigen Einstiegsluken und brauste dann anschließend mit annähernd eintausend Stundenkilometern weiter. Irgendwann – etwa als man die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hatte – teilte einer von Captain Miins Untergebenen eine Reihe fader „Notrationen“ als Mahlzeit für die Gäste aus. Da noch ein ziemlich langer Marsch nach diesem Flug auf sie wartete, sollte nach Meinung des Gossam jeder bei Kräften sein. Während man aß, sprach bloß ein kleiner Teil der bunten Truppe miteinander. Unter anderem Crado wartete lieber schweigend auf die baldige Ankunft.

Blechern ertönte nach einer Weile die Stimme des nichtmenschlichen Offiziers.
„Madame Jedi, wir haben das Zielgebiet in wenigen Minuten endlich erreicht.“ Während sich die schlanke Gestalt mit einer Hand an einer sichernden Vorrichtung festhielt, deutete die andere nach draußen. „Zu erst wird meine Einheit das Areal sichern. Dann landen wir und die Techniker.“

Crado richtete sich auf. Viel konnte er nicht sehen. Deshalb verpasste er wie sich plötzlich einer der drei klobigen Transporter aus der Formation löste und zur Landung auf einer kreisrunden Lichtung ansetzte. Derweil dreißig felucianische Soldaten die unberührte Umgebung sichern würden, würden die beiden anderen Vehikeln in engen Kreisen um die Stelle ziehen. Minuten vergingen. Irgendwie hatte der Cathar das Gefühl, dass man ihnen tatsächlich noch mehr über die Gefahren verschwiegen hatte. Doch bevor er sich irgendjemanden anvertrauen konnte, ging auf einmal ein Ruck durch das Ding und man setzte zur Landung an. Eine Art Betriebsamkeit machte sich unter den acht Jedi und den vier republikanischen Soldaten breit. Offenbar hatte man lange genug tatenlos herumgesessen.

Meister Kaddhan verließ kurz nach Crado den gelandeten Transporter. Mit nachdenklicher Stimme sagte er:
„Mutter Dschungel meidet diesen Ort. Ihr Wirken ist nur schwach...“

Mehr konnte das Katzenwesen nicht verstehen, weil das ältere Lebewesen mit dem hammerartigen Kopf murmelnd in Richtung Chesara und Captain Miin watschelte. Unwillkürlich schüttelte er sich und folgte ihm anschließend. Das Werkeln der vielen Soldaten, die gerade eine Art Mast aufstellten, beachtete der Cathar nicht. Technik war für ihn eine fremde Welt. Unter seinen Füßen spürte er das samtweiche Gras. Düfte, die er nahe Kway Teow nicht gerochen hatte, drangen in seine Nase. Ganz langsam verschaffte sich die hiesige Natur – trotz der lärmenden Anwesenheit der Zivilisation – einen Platz in seinem Bewusstsein. Mit seinem feinen Gehör machte er sogar flüchtig irgendwelche Geräusche im Unterholz aus. Jedoch schien dort keine Bedrohung zu lauern.

Nyro Miin ergriff erst das Wort als alle bei ihm versammelt waren:
„Unsere Kameraden haben sich in diese Richtung – Nord-Ost-Ost – aufgemacht. Ihr Signal verschwand etwa nach einem Marsch von gut drei Standardstunden in diese Richtung.“ Er blickte selbst in die Richtung. Dann wandte er sich wieder den Jedi und den Soldaten zu. Mit ernster Stimme sagte er: „Colonel Casiss stellt Ihnen freundlicherweise diese Ausrüstung zur Verfügung: Kompass, Kartenmaterial, Verpflegung und ein Erste Hilfe-Set finden Sie jeweils darin. Um mit Ihnen besser in Kontakt bleiben zu können, haben wir diesen Funkmast errichtet. Im besten Fall deckt er gut dreihundert Kilometer im Radius ab und setzt uns Ihre Nachrichten störungsfrei nach Fort Gyh'ro.“ Nun ruhte sein Blick allein auf Chesara. „Bedenken Sie also: Ihre Verstärkung ist drei Flugstunden von Ihnen entfernt. … Ich wünsche Ihnen alles Glück der Galaxie.“

[: Felucia-System | Felucia | irgendwo auf einer Lichtung :||: bei den Truppentransportern :||: Crado, Rätin Chesara Syonette, Meister Kaddhan, Ritter Reven, vier Padawane (Jaina Shan, Arlen Merillion, Faith Navalon sowie Zasuna Zahary), ein republikanisches Fire-Team (darunter Corporal Sluuk) sowie Teile der Zweiten Luftkavallerie-Kompanie :]
 
[Felucia- über dem Dschungel-LAAT; mit Jaina, Crado, Kadddhan(NPC), Chesara, Faith, Arlen, Adrian, Zasuna, Wonto und sein Squad (NPCs)]

Jaina öffnete gerade den Mund, um Arlen Rede und Antwort zu stehen zu dem, was er sei, als sie im wahrsten Sinne des Wortes schroff von der Seite angemacht wurde. Die Aggressorin-falls man es so nennen mochte- war Arlens ebenfalls brünette Mitpadawan, die er als Faith vorgestellt hatte.
Jetzt stellte sich natürlich die Frage nach dem "Wieso". Jaina ging davon aus, dass Faith vermutlich erahnt hatte, worauf sie offensichtlich hinausgewollt hatte, und das sogar vor der Person, die diesen Umstand eigentlich betraf. Oder war es etwas anderes? Der Ton war ja nicht gerade der freundlichste gewesen.
Als die junge Frau der anderen Brünetten etwas entgegnen wollte, hatte diese sich auch schon wieder abgewandt und war allem Anschein nach in ein Gespräch mit dem Ortholaner vertieft, der ihr als Wonto vorgestellt wurde und der Anführer der Soldaten war, die sie in den Dschungel begleiteten.

Jaina war einen kurzen Moment noch in Gedanken bei dem eben Geschehenen und beschloss, später mit Faith , bevor sie in den tieferen Dschungel gingen, nochmals zu sprechen-zumindest ein Gespräch, bei dem beide etwas sagen konnten, ohne dass sich das Gegenüber einfach abwende, denn sie fand es äußerst unklug mit Konflikten innerhalb der Gruppe in einen anderen zu gehen.
Es verging ein ganzes Weilchen, bis sie kurz zusammenzuckte, um Arlen, der sie mittlerweile ein wenig fragend anstarrte, zu antworten.


"Nunja, ich kam bereits vor sechs Jahren nach Lianna. Ich wurde von einem Keld'dor Jedi-Meister, dessen Name mir in den Jahren leider entfallen ist, von meinem Heimatplaneten Talravin mitgenommen, da er meinte, ich hätte das Potenzial zur Jedi. Leider konnte er mich zu dem Zeitpunkt nicht selbst ausbilden, weswegen ich zum Archivdienst bestellt wurde, wo ich auch bis vor einigen Tagen noch war. Dann wurde ich von Meister Kaddhan", sie nickte kurz hinüber zu dem Ithorianer, der in ein Gespräch mit einem der Soldaten vertieft war, "als Padawan angenommen, und nun bin ich hier."

Sie beendete den Monolog mit einem Lächeln.


Es verging einige Zeit bis die Truppe schließlich ihr Ziel erreichen sollte. Währenddessen unterhielten sich Arlen und Jaina weiter ausgiebig, beide erzählten weitere Geschichten aus ihrem bisherigen Leben. Auch gab es zwischenzeitlich-zu Jainas Verwunderung, aber auch Glück- etwas zu essen, denn Jaina hatte schon seit ihrem Start auf Lianna nach Felucia, nichts mehr in den Magen bekommen. Es schmeckte nicht, es war nur eine Portion Tütenessen für Soldaten, dennoch schlang die junge Frau es hinunter-wenn auch nicht gerade "ladylike"- da man ja nie wissen konnte, wann oder ob es wieder was geben würde.

Es gab eine kurze Ansage von dem felucianischen Offizier und kurz darauf befanden sich die Transporter auch schon wieder am Boden. Sie stiegen aus und Jaina ging direkt hinüber zu Kaddhan, dem sie nun wieder auf Schritt und tritt folgte.
Es folgte eine erneute Ansprache von dem Offizier, dessen Name Nyo Miin war, und die junge Padawan merkte, wie sich danach ihre Entspannung während des Fluges im Gespräch mit Arlen schlagartig umwandelte in Anspannung.
Sie schluckte einmal kräftig. "Tu, was Meister Kaddhan dir gesagt hat, dann passiert nichts." sagte sie zu sich selbst.



[Felucia-Dschungel-irgendeine Lichtung- bei den Truppentransportern; mit Jaina, Crado, Kadddhan(NPC), Chesara, Faith, Arlen, Adrian, Zasuna, Wonto und sein Squad (NPCs)]
 
[Felucia | Luftraum über dem Dschungel | LAAT | Passagierraum] Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Crado, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon, Jaina Shan; Meister Kaddhan, Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)

Der Innenraum des LAAT war nicht gerade geräumig und es war nicht möglich, sich aus dem Weg zu gehen. Die Gespräche, die aufgrund des Triebwerkslärms ziemlich laut ausfallen mussten damit man sie überhaupt verstand, mischten sich in die allgemeine Geräuschkulisse aus Maschinen- und Windgeheul mit ein. Wonto Sluuk wollte sich davon nicht ablenken lassen; also bemühte er sich, ihre Unterhaltungen auszublenden und seine Aufmerksamkeit ganz nach draußen auf den Dschungel zu konzentrieren. Insbesondere wegen seines guten Gehörsinns war das nicht leicht, aber es gelang ihm irgendwann zumindest gut genug, dass er nicht mehr das ungute Gefühl hatte, die Jedi zu belauschen. So merkte er zwar, dass jemand hinter ihn trat, aber er schenkte der Person wenig Beachtung. Ein Tiefflug-Angriffstransporter war keine Luxusyacht - irgendwer stand immer direkt hinter einem, so wie immer einer direkt neben einem stand, das ließ sich gar nicht vermeiden. Um wen es sich handelte, bemerkte er allerdings erst, als er angesprochen wurde. Es war Faith Navalon, die menschliche Schülerin der Rätin Chesara. Die, die ihn am Vortag mit ihren Kräften beeindruckt hatte.

Ihre Frage irritierte ihn. Sie frage ihn, ob er manchmal noch Angst hatte und gab zu, dass es ihr so ging. Das beschädigte den Nimbus der Unfehlbarkeit, der die sagenumwobenen Jedi in Wontos Augen umgab. Er richtete seine schwarzen Äuglein auf die Frau und bewertete sie neu. Sie war jung, auch wenn er keine genaue Schätzung wagen konnte. Jedenfalls kein Kind mehr, aber sicher jünger als er. Ungefähr im Alter der Grünschnäbel, die direkt aus der Grundausbildung an die Front gingen. War das bei ihr der Fall? Konnte man bei den Jedi denselben Maßstab anlegen?


»Ja, ich hab' oft Angst«, gab er nach einer Weile zu. »Auch jetzt ein wenig. Ich meine, wir fliegen schließlich ins Ungewisse, wenn man das so sagen kann. Ein fremder Planet, eine fremde Bedrohung... wer würde sich da nicht fürchten, auch ohne die Schauergeschichten Ihrer Kameraden gestern Abend. Die Angst gehört immer dazu. Und ich glaube, sie ist auch nichts Schlechtes. Sie zeigt einem, was man besser lassen sollte und wann es besser ist abzuhauen. Nur lähmen lassen darf man sich nicht von ihr. Ist mir einmal passiert und es hat mich fast umgebracht. Ich glaube aber, dass sie mich mehr als einmal gerettet hat. Also denken Sie sich nichts dabei, Ma'am Jedi. Wenn einer sagt, dass er nie Angst hat, dann belügt er entweder andere oder sich selbst. Oder er ist ein wirklich grober, dummer Klotz.«

Der Ortolaner war sich nicht sicher, ob er den richtigen Ton angeschlagen hatte. Er hatte mit ihr gesprochen wie mit einer Kameradin, einer Gleichgestellten. Schlimmer noch: Er hatte ähnliche Worte gewählt, wie er sie am Vorabend bei einem Gespräch mit seinen Teammitgliedern genutzt hatte. Diese waren nämlich tatsächlich Grünschnäbel mit geringer Erfahrung. Doch Faith Navalon war kein Mitglied seines Fireteams, sie war eine Jedi, eine Zauberin und dazu so etwas wie eine Vorgesetzte. Er hatte das Gefühl, dass er sich ihr gegenüber unangemessen verhalten hatte. Aber ihre Frage war persönlicher Natur und hatte eine ebenso persönliche, ehrliche Antwort erfordert. Was war nun richtig?

›Warum können wir uns nicht einfach an eine klare Befehlskette halten?‹ dachte Wonto. ›Das würde die Dinge so viel einfacher machen!‹

Der Flug ging noch eine ganze Weile weiter und nach dem Dschungel überquerten sie auch den Ozean. Das war Wonto sehr unlieb, denn er mochte große Wasserflächen nicht. Schön sah das Meer zweifellos aus, wie es in der Sonne glitzerte, aber er fühlte sich unwohl dabei, es zu überfliegen. Er war von zuhause eine gewisse Enge gewöhnt, eine eingeschränkte Sichtweite von höchstens einigen hundert Metern, dazu tiefe Schatten und kantige Konturen. Natürlich konnte man die Häuserschluchten der ›Nichtmenschenschutzzone‹ von Coruscant nicht unbedingt als schön bezeichnen, aber dennoch - und obwohl er nun schon recht lange von dort fort war - war er an diese Art von Umgebung gewöhnt. Hier gab es nur Blau unten und einen anderen Blauton oben, dazu die irritierenden Lichtreflexionen, und einen fernen Horizont ohne Orientierungspunkte. Dazu das Wissen, welche Gefahren in Meeren lauerten und dass er kein guter Schwimmer war. Bis sie sich wieder über Festland befanden, fühlte er sich ähnlich beklommen wie bei Weltraumflügen, die ihm genauso zuwider waren. Er war richtig erleichtert, als sich unter dem LAAT wieder mit bunten Pflanzen und Pilzen überwucherte Ebene erstreckte. Von ihrem Zielgebiet trennte sie noch ein niedriger Gebirgszug, doch als dieser überwunden war, steuerten die drei Transporter in dessen hügeligem Vorland eine Landestelle auf. Es handelte sich um ein kreisrundes Areal, in dem die baumhohen Gewächse fehlten und nur sehr niedrige Pflanzen moos- oder rasenartige, blauviolett und orange gesprenkelte Flächen auf braunem Erdboden bildeten. Nachdem Captain Miins Soldaten die Gegend gesichert hatten, landete auch ihre Maschine mit geöffneten Seitentoren und Wonto sprang mit seinen Leuten als erster hinaus, noch bevor sie ganz den Boden erreicht hatten.

Der Boden unter seinen Stiefeln war weich, sowohl der Bewuchs als auch der Untergrund gaben unter ihnen nach. Doch schlammig oder sumpfig war er nicht, man konnte die Konsistenz eher als ›schwammig‹ bezeichnen. Wenn man auf bestimmte Pilze trat, wurden diese zerdrückt und machten den Grund glitschig - darauf mussten sie achten, wenn sie weite Strecken zu Fuß unterwegs waren. Tiere gab es, aber nur die kleinsten: Krabbelnde und schwirrende Geschöpfe, die gar nicht in der Lage waren, die fremden Soldaten und Jedi als potentielle Bedrohung zu erkennen und sich zu einem Rückzug zu entscheiden. Falls es in dieser Gegend auch größere Wesen gab (wovon Wonto anhand des vorliegenden Datenmaterials auf alle Fälle ausging), dann waren sie vor dem Lärm und Wind der LAATs tiefer in den Dschungel verschwunden. Wie tief, war natürlich nicht zu sagen. Schon am Rand der Lichtung wurde der Pilzwald so dicht, dass man nicht weit sehen konnte und sich alles Mögliche hätte verbergen können.


Normalerweise hätte Wonto Sluuk jetzt zwei seiner Soldaten ausgeschickt, um die nächste Umgebung zu Fuß zu erkunden. Doch da sich bereits die Felucianer und Gossams im Umkreis verteilt hatten, gab es dazu keine Notwendigkeit.

»Ladet die Ausrüstung aus«, befahl er den drei Privates.

Er selbst ging zu Jediritter Adrian Reven, dem er noch immer eine Antwort auf die Frage schuldig war, die er vor dem Start gestellt hatte.


»Sir, um auf Ihre Frage von vorhin zurückzukommen« , sagte er: »Ich will mir natürlich nicht anmaßen, der Rätin irgendwelche Entscheidungen vorwegzunehmen. Aber wenn ich zu entscheiden hätte, wäre ich dafür, hier ein Lager einzurichten und von diesem aus die Umgebung zu erkunden. Erst wenn sichergestellt ist, dass sich im direkten Umkreis nichts Gefährliches oder Unbekanntes befindet, sollten wir uns geschlossen auf die eigentliche Suche begeben. Nach dem was Sie gestern erzählt haben, halte ich eine Aufteilung nicht für sinnvoll: Die große Gruppe scheint mehr Sicherheit zu bieten. Wenn Kundschafter vorausgeschickt werden, sollten sie immer mindestens paarweise unterwegs sein. In diesem Dschungel sollte niemand allein unterwegs sein.«

Er hoffte, dass die Antwort so genehm war. Ob der Jediritter sie an die blonde Einsatzleiterin weitergab oder nicht, war dessen Angelegenheit: Sie hatte den Corporal nicht selbst nach seiner Meinung gefragt, also hatte er nicht vor, sie ihr aufzudrängen. Er war es gewohnt, Befehle zu befolgen, und würde sich auf dieser Mission so verhalten, wie es von ihm verlangt wurde. Ob er selbst die Beschlüsse verstand und für sinnvoll hielt oder nicht.

›Naja, zumindest solange sie nicht total selbstmörderisch sind‹, fügte er in Gedanken hinzu.

Nun hielt Miin eine kleine Ansprache vor ihm und den versammelten Jedi. Er berichtete, in welcher Richtung und Entfernung die Expedition verschwunden war. Dann ließ er Ausrüstung ausgeben und betonte, dass binnen drei Stunden Verstärkung anwesend sein konnte. Dem Ortolaner fiel es schwer, sich darauf zu verlassen. Er wusste ja bereits, dass die Felucianer mit der ersten Suchmission gescheitert waren und es nicht wagten, selbst eine neue zu beginnen. Wenn nun auch sie verschwanden oder Probleme meldeten, war es fraglich, wie viel Unterstützung sie zu erwarten hatten. Seiner Meinung nach waren sie in erster Linie auf sich gestellt. Der Gedanke hatte ihn am Vortag noch nicht erschreckt, doch nun, da er sich tatsächlich im Dschungel weitab der Zivilisation befand und dessen Fremdartigkeit hautnah erlebte, machte sich ein mulmiges Gefühl in der Gegend breit, in der vorhin die felucianischen Militärrationen verschwunden waren.

Ein wichtiger Hinweis war, dass sie sich nur drei Wegstunden von der Gegend entfernt befanden, in welcher der Kontakt abgerissen war. Wonto wusste nicht, wie schnell Gossams und Felucianer marschierten, aber er ging davon aus, dass eine so große Gruppe in diesem Terrain zu Fuß nicht mehr als höchstens vier Kilometer in der Stunde bewältigen konnte. Das bedeutete, sie waren nur etwa zwölf Kilometer davon entfernt: Mit den Speederbikes nur ein Steinwurf. Da sie nicht wussten, was dort draußen lauerte und in welchem Umkreis es sich eventuell bewegte, mussten sie davon ausgehen, dass sie sich auch jetzt schon mitten im Gefahrengebiet befanden. Wachsamkeit war geraten.

Er hatte das Bedürfnis, noch etwas mehr zu erfahren, und wusste: Wenn Miin und seine Leute wieder abgeflogen waren, war es zu spät dazu. Obwohl der Captain den Eindruck machte, dass er vor allem von Chesara eine Antwort auf seine Erklärungen und die abschließenden Segenswünsche erwartete, hakte der Corporal an dieser Stelle ein und fragte:


»Ist die ursprüngliche Expedition denn an der gleichen Stelle verschwunden wie die Suchmannschaft?«

»Wir wissen es nicht genau«, antwortete der Gossam. »Im Gegensatz zu unseren Soldaten haben die Forscher nicht ständig ihre Koordinaten übertragen und regelmäßig Bericht erstattet. Wir wissen in welcher Richtung sie unterwegs waren, aber ncht wie weit sie gekommen sind. Es könnte also sein, dass sie es tiefer in den Dschungel hinein geschafft haben.«

Wonto fühlte sich nun etwas besser informiert. Ob diese Situation sich als wichtig erweisen würde, blieb jedoch abzuwarten. Er würde weitere Fragen stellen, doch im Moment wusste er keine. Sie würden ihm bestimmt dann einfallen, wenn die drei LAATs wieder abgeflogen waren.

[Felucia | Luftraum über dem Dschungel | LAAT | Passagierraum] Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Crado, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon, Jaina Shan; Meister Kaddhan, Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)
 
[ Felucia | über dem Dschungel | LAAT | Jaina, Crado, Kaddhan, Arlen, Zasuna, Adrian, Chesara, Wonto, Dribiteg, Medhi , Benji & Faith]​

Faith hatte keine Ahnung, ob sie von Wonto Sluuk eine Antwort erwarten konnte. Im Grunde kannte sie ihn ja gar nicht. Geduldig erwiderte sie den Blick seiner leeren, schwarzen Knopfaugen, die sie irgendwie an ihre Heimat, die Weiten des Alls erinnerten. Er schien zu überlegen, oder mit der Antwort zu zögern, denn es dauerte eine Weile, ehe er eine Erwiderung von sich gab. Die Padawan versuchte all seinen Worten zu lauschen, was zwar dank des Lärms nicht ganz so einfach war, aber im Nachhinein doch ohne Probleme gelang. Ein Nicken und das Abzeichnen von Grübchen auf ihrer Haut verrieten, dass sie verstand. Sie mochte eine angehende Jedi sein, aber wer behauptete, dass von einem republikanischen Soldaten nichts zu lernen war, sollte seine Einstellung ernsthaft überdenken. Der Corporal hatte ihrer Meinung nach eine famose Art mit seiner Angst umzugehen. Er nutzte sie als Überlebensinstinkt, der er ihren Platz einräumte, jedoch nicht die Oberhand gewinnen ließ. Sie würde sich daran ein Vorbild nehmen, falls die Angst drohte sie zu übermannen und in ihre Schranken zu verweisen.

Der Flug zog sich noch einige Zeit hin, sodass selbst die faszinierende Oberfläche Felucias allmählich ihren Reiz verlor. Als sie dann eine Küste überflogen und der Pilzdschungel durch die Eintönigkeit eines Meeres abgelöst wurde, hatte selbst Faith, die (obwohl sie beinahe ihr ganzes Leben im Weltraum verbracht hatte) den Anblick der Sterne immer noch einnehmend fand, genug. In das Gespräch zwischen Arlen und Jaina wollte sie sich nicht mehr einmischen. Sie verhinderte zum einen Teil aus Verlegenheit, zum anderen aus Trotz auch jeden Blick in diese Richtung. Allgemein schien jeder eher mit sich selbst, oder in höchstens temporäre und vereinzelte Gespräche verwickelt zu sein. Nachdem auch die ausgeteilten Essensrationen vertilgt waren, entschied sich die Padawan dazu, die Zeit zu nutzen und begann ihr erst vor kurzem erhaltenes Lichtschwert von einer Hand zur anderen und wieder zurück zu levitieren. Chesara hatte gesagt, dass die Selbstverständlichkeit mit der Übung einkehren würde. Faith hielt es für besser diese Übung früher als später zu beginnen. Aufgrund des Geräuschpegels war es nicht einfach die Konzentration zu halten, dennoch gelang es ihr, das zylinderartige Objekt kein einziges Mal fallen zu lassen.

Der in den Ohren spürbar ändernde Druck, sowie die Stimme des Piloten verrieten schließlich, dass sich ihr Transporter im Landeanflug befand. Angesteuert wurde eine Lichtung in den hügeligen Landen eines Vorgebirges. Als sich die schützenden Seitenwände ihres Gefährts aus dem Weg schoben und eine angemessen niedrige Höhe erreicht war, schwangen sich Wonto und seine Männer sofort alles andere als lethargisch hinaus. Kurz zerrte die Versuchung an Faith es ihnen nachzumachen, doch als sie sich den Untergrund besah, machte sich in ihr die Befürchtung breit, dass sie in diesem Fall wohlmöglich wegrutschen und etwas brechen würde. Sie beließ es lieber dabei den Sitz ihrer Jedi-Robe zu kontrollieren. Ein Griff an die beiden Seiten ihres Gürtels verriet ihr, dass sowohl Blaster als auch Lichtschwert wieder fest an ihrem Platz saßen.

Als der Truppentransporter aufsetzte, entstieg sie ihm gemeinsam mit den anderen und folgte im Gänsemarsch der kleinen Gruppe, deren Großteil sich in alle Richtungen umzusehen schien und nun in einem Halbkreis um Nyro Miin versammelte, während Meister Kaddhan immernoch über das Wirken von Mutter Dschungel philosophierte. Der felucianische Offizier deutete in die Richtung, in der die Expedition verschwunden war und verkündete, dass ihr Signal nach drei Stunden Marsch verloren ging. Zwar hatte die Teenagerin keine genaue Vorstellung davon, wie weit man sich in drei Stunden durch das Unterholz eines Dschungels schlagen konnte, es weckte in ihr jedoch immerhin die Hoffnung, dass der Suchradius nicht so groß wäre, wie zunächst gedacht. Diese Annahme wurde jedoch je wieder zerschlagen, als Captain Miin auf Nachfrage Wontos sinngemäß entgegnete, dass der Abriss der Kommunikation mit der Expedition nicht gleichzeitig das Ende ihres Marsches bedeuten musste. Als Abschiedspräsent wurde einem jeden von ihnen zu guter Letzt noch eine Art Überlebenspaket überreicht, in welchem sich unter anderem Kompass und Verpflegung befanden.

Als Faith ihren Kopf in Richtung Pilz-Dschungel reckte, fielen ihr die Auflistungen von wilden Tieren ein, die Arlen und sie während ihrer Recherche in den Archiven der Jedi-Basis gefunden hatten. Sie hoffte inständig, dass ihr Erscheinen den Großteil dieser Wesen in diesem Gebiet verschreckt hatte, denn wenn sie ehrlich war, konnte sie sich in diesem Moment nur noch an die Namen und Beschreibungen der gefährlichsten unter ihnen erinnern. Ob Zufall oder nicht, streifte ihre Hand in diesem Augenblick das Lichtschwert, dass sie von Chesara erhalten hatte. Auch wenn sie noch völlig ungeübt im Umgang damit war, strahlte doch allein seine Anwesenheit etwas Sicherheit aus - wohlwissend, dass es immerhin vier ausgebildete Jedi unter ihnen gab, die wussten, wie man damit umging.


„Also… brechen wir sofort auf?“

[ Felucia | Dschungel | Lichtung | Jaina, Crado, Kaddhan, Arlen, Zasuna, Adrian, Chesara, Wonto, Dribiteg, Medhi , Benji, felucianische Soldaten & Faith]​
 
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[: Felucia-System | Felucia | irgendwo auf einer Lichtung :||: bei den Truppentransportern :||: Crado, Rätin Chesara Syonette, Meister Kaddhan, Ritter Reven, vier Padawane (Jaina Shan, Arlen Merillion, Faith Navalon sowie Zasuna Zahary), ein republikanisches Fire-Team (darunter Corporal Sluuk) sowie Teile der Zweiten Luftkavallerie-Kompanie :]

Die Zivilisation hatte die zuvor unbefleckte Lichtung erreicht und drückte dieser nun ihren Stempel auf. Unter lautem Ächzen, rauen Rufen und vereinzelten Flüchen bauten gerade einige Mechaniker, die im Dienste der felucianischen Armee standen, einen schlichten Funkmast auf. Zur gleichen Zeit sicherten etliche bewaffnete Gossam und Felucianer die Umgebung ab. Obwohl Crado derzeit nicht auf seine übersinnlichen Fähigkeiten zurückgriff, bemerkte er die stete Unruhe, die unter den vielen Soldaten herrschte. Offenkundig waren sie nur ungern, äußerst ungern so tief im unerforschten Teil dieses Dschungels, wo erst kürzlich ihre Kameraden spurlos verschwanden. Doch konnte man ihnen diese normale Gefühlsregung etwa verübeln? Würde das Katzenwesen – oder einer der anderen Jedi – in deren Situation anders reagieren? Missmutig schnurrte der Cathar und richtete dann die eigene Aufmerksamkeit wieder auf den Halbkreis, der sich um Captain Miin gebildet hatte.

„Die Furcht kann man sogar riechen“, platzte es am Ende doch murmelnd aus Crado heraus, wobei seine breite Nase – gewissermaßen als unwillkürliche Untermauerung – leicht zuckte.

Meister Kaddhan, der direkt neben ihm stand, schien diese Worte gehört zu haben, denn umgehend entgegnete er versöhnlich:
„Zwar wirkt Mutter Dschungel auch durch diese armen Seelen, aber sie sind sich dieser mächtigen Unterstützung nicht so bewusst wie wir Jedi.“ Aufmunternd tätschelte er plötzlich die Schulter des breitschultrigen Katzenwesens. „Ritter, habt einfach ein solides Vertrauen in Eure Fähigkeiten und Ihr werdet nicht allein durch die Dunkelheit wandern müssen.“

Leider hatte dieser gewisperte Wortwechsel lang genug gedauert, dass beide Jedi die Nachfrage des blauhäutigen Soldaten (Wonto Sluuk) sowie die Erwiderung darauf nicht mitbekommen hatten. Für einen kurzen Moment machte sich in dem Cathar dieses Gefühl überdeutlich breit. Doch es hielt nur zwei, drei Herzschläge und verschwand dann wieder beinah restlos aus dessen Bewusstsein. Crado, der sich noch einmal umschaute, kratzte sich deswegen am Hinterkopf. Leise raschelte die struppige Mähne, die er als schweren Dreadlocks trug. Tief atmete er ein und wieder aus. Inhalierte dabei die fast schon unberührte Luft Felucias. Zweifel und Ängste schwächten ihn; machten ihn sehr anfällig für die Dunkle Seite. Sollte er also genauso vertrauensselig in die Macht sein wie Meister Kaddhan oder Chesara? Schweigend griff das haarige Wesen nach einem der Rucksäcke. Nicht einmal einen zweiten Blick brauchte er, um zu erkennen, dass diese Dinger nicht für seine kräftige Körperform, sondern die der schlanken Gossam gemacht waren.

„Im Moment scheint sich Mutter Dschungel bloß einen albernen Scherz mit mir zu erlauben“, sagte das Katzenwesen mürrisch.

Jedoch schien das kuriose Lebewesen mit den zwei Mündern dieses Mal nicht zuzuhören. Ungehört schien diese frotzelnde Bemerkung demnach also zu verklingen. Zum Glück störte sich der Cathar nicht daran. Stattdessen ließ er seinen Blick durch die Runde gleiten. Anscheinend war inzwischen jeder zum Aufbruch bereit. Sogar die republikanischen Soldaten hatten ihre Speederbikes schon aus dem klobigen Truppentransporter geholt. Deshalb schulterte Crado seinen Rucksack einfach auf der einen Seite und deutete mit seiner Körperhaltung seine Bereitschaft an. Viel Zeit durften sie auf der Lichtung nicht vergeuden. Immerhin mussten sie die Expedition sowie den Suchtrupp letztendlich auch noch finden – und das Katzenwesen zweifelte daran, dass die angeborenen Sehfähigkeiten der Menschen für ein Sehen in der Nacht gemacht worden waren.

Plötzlich erkundigte sich Chesaras Padawan (Faith Navalon) voller Tatendrang:
„Also… brechen wir sofort auf?“

„Durch einfaches Herumstehen finden wir sie auf alle Fälle nicht...“, entgegnete Crado und blickte anschließend zu der blonden Jedi-Rätin.

[: Felucia-System | Felucia | irgendwo auf einer Lichtung :||: bei den Truppentransportern :||: Crado, Rätin Chesara Syonette, Meister Kaddhan, Ritter Reven, vier Padawane (Jaina Shan, Arlen Merillion, Faith Navalon sowie Zasuna Zahary), ein republikanisches Fire-Team (darunter Corporal Sluuk) sowie Teile der Zweiten Luftkavallerie-Kompanie :]
 
- Felucia - Dschungel - Mit Arlen, Faith, Adrian, Zasuna, Wonto und Squad, Crado, Jaina, Meister Khaddan (NPC) -

Hier, mitten im Dschungel, war die Luft noch feuchter und drückender als in der Stadt. Und es war warm, sehr warm. Chesara fragte sich, ob Felucianer und Gossams dies wohl ebenso empfanden, oder ob Evolution ihnen im Laufe der Zeit in dieser Richtung entgegen gekommen war und ihre Körper auf die Bedingungen des Planeten eingestellt hatte. Hätte sie Zeit gehabt, und den möglichen Zugang zu einer Bibliothek, hätte Chesara diese Frage zu gerne nachgeschlagen. Wenn es um fremde Spezies ging, lernte man nie aus.

Chesara bedankte sich bei Captain Miin für die bisherige Hilfe und das Geleit in den Dschungel. Ihr war nicht entgangen, dass man ihnen die zugesagte Unterstützung weiterer Soldaten nun also doch (noch nicht sofort) gewährte, doch sie beließ es dabei. Sie hatte jetzt Corporal Sluuk und sein Squad, sowie Meister Khaddan, Kräfte mit denen sie am gestrigen Nachmittag selbst noch nicht hatte rechnen können. Sie hatte mitbekommen, dass Adrian den Corporal nach seiner Meinung zum weiteren Vorgehen befragt hatte und teilte Sluuks Auffassung, dass es keinen Sinn machte sich aufzuteilen. Jetzt noch nicht.


"Wir sollten für's Erste zusammen bleiben."

Beteiligte sich Chesara an dem Gespräch.

"Für den Anfang gibt es ohnehin nur eine Richtung, in die wir gehen können. Ich halte es für das Beste, der ursprünglichen Route der Forschungsgruppe so weit zu folgen, bis es Indizien dafür gibt, dass sie von diesem Weg abgekommen sind."

Sie drehte sich zu ihren Padawanen um, um sicher zu stellen, dass sie der Unterhaltung folgten und fügte etwas lauter hinzu, damit es alle mitbekamen:

"Der Dschungel ist gefährlich. Keiner geht alleine irgendwo hin. Bleibt immer mindestens zu zweit."

Sie nickte Corporal Sluuk zu, von dem der Vorschlag ursprünglich kam. Sie durften nicht vergessen, dass sie die dritte Gruppe waren und zwei waren bereits verschwunden.

"Ich denke, wir sollten sofort aufbrechen, um so viel Weg wie möglich hinter uns zu bringen."

Sprach sie weiter.

"Wer in diesem Dschungel nach Gefahren sucht wird zweifellos etwas finden. Doch sind es auch die, die wir suchen?

Der Corporal hatte vorgeschlagen, erst ein Lager zu errichten, doch an diesem Punkt sah Chesara noch keine Notwendigkeit dafür. Sie waren extra früh aufgebrochen um so viel Weg wie möglich zurück zu legen. Diese Zeit wollte sie nutzen. Sie glaubte auch nicht, dass man sie jetzt schon beobachtete, wer auch immer dies tun sollte. Und wenn doch, dann mussten sie ihnen bei ihrer Wanderung folgen - und waren somit in größerer Gefahr, sich dabei zu verraten, als wenn sie nur still im Unterholz saßen. Zudem wollte sie nicht unnötig Zeit verlieren. Sie hoffte, die vermissten Forscher und Soldaten lebend zu finden.

"Zumindest die drei Stunden Fußmarsch bis zu der Stelle, an der das Signal der Scouts verschwand, sollten wir schaffen. Dort können wir dann weiter sehen. Anhand der Karten und Koordinaten können wir nachvollziehen, wo dieser Ort sich befindet."

...falls das überhaupt nötig war und sie es nicht von alleine merkten. Chesara schaute prüfend zu ihren Schülern, während die Soldaten noch mit ihrer Ausrüstung beschäftigt waren. Arlen wirkten seltsam steif, auch wenn er behauptet hatte, alles sei in Ordnung. Chesara nahm es ihm nicht ab, würde ihn aber auch nicht drängen mit ihr zu sprechen, nicht so lange sein Verhalten die Mission nicht kompromittierte. Sie würde ihn allerdings im Auge behalten.

- Felucia - Dschungel - Mit Arlen, Faith, Adrian, Zasuna, Wonto und Squad, Crado, Jaina, Meister Khaddan (NPC) -
 
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