Nur weil bei uns die "Lösung" eines zentralen Nervensystems für die Schmerzempfindung gewählt wurde, heißt das noch nicht, dass es die einzig mögliche Lösung darstellt (auch wenn die Evolution scheinbar dazu neigt, öfters die selben Lösungen zu bevorzugen)
Naja es ist ja nun nicht so, dass hier sehr viele Unterschiede vorhanden sind. Fast alle Tiere, und das sind eine ganze Menge, besitzen nun mal ein Nervensystem und alle etwas komplexeren auch ein ZNS. Der Ursprung des Nervensystems liegt erdgeschichtlich gesehen sehr weit in der Vergangenheit und wurde nach und nach je nach Bedarf komplexer. Menschen oder meinetwegen Giraffen haben also keineswegs ihr ZNS unabhängig von einander entwickelt.
Tiere unterliegen einem ganz anderen Selektionsdruck als Pflanzen. Überhaupt die Empfindung des Schmerzes hat bei ihnen evolutionsbiologisch gesehen kaum Sinn. Wo liegt der Selektionsdruck bezüglich Schmerzempfindung? Bei beweglichen Tieren liegt er auf der Hand, da so gefährliche Situationen gemieden werden. Die Entwicklung eines Nervensystem, zieht die Entwicklung der Schmerzempfindung logisch nach sich. Pflanzen bewegen sich nur in sehr kleinem Maße. Klar, sie wachsen, aber ansonsten haben sie extrem wenig Spielraum. Ich weiß von der Tendenz der Wurzeln sich im Boden dort auszubreiten wo Nährstoffe vorhanden sind, was man als zielgerichtet beschreiben könnte. Auch sind einige in der Lage, ich glaube es ist Mais (?), Gifte zu produzieren wenn es von Käfern befallen wird. Jede Zelle "kommuniziert" mit ihrer Nachbarzelle und verändert sich aufgrund von Veränderungen in anderen Zellen, was dann natürlich auch in sehr komplexer Weise in den Pflanzen passiert. Ich sehe hier aber keinen Grund Begriffe wie Leid, Schmerz oder Bewusstsein zu verwenden. Bei komplexeren menschlichen und nicht-menschlichen Tieren bietet es sicher aber meiner Meinung nach ohne groß darüber nachzudenken an, da die Ursachen des Schmerzes oder des Bewusstseins nahezu die selben sind.
Auch wenn ich Dark Hunters Beitrag eher als unnötig aggressiv einstufen würde, stimme ich in dem Punkt mit seiner Meinung überein: Nur weil Plfanzen sich (uns) nicht mitteilen können, heißt das noch nicht zwingend, dass die nicht empfindungsfähig sind.
Ich habe nie das Gegenteil behauptet. Mich würden seine Forschungsergebnisse interessieren. Falls er aber von denen ausgeht, die in den letzten Jahren bezüglich der Reaktion auf spontane Umweltveränderungen gemacht worden sind, so sehe ich, wie oben bereits angesprochen, keinen Grund sie mit menschlichen Begriffen von Wahrnehmung gleichzusetzen.
Abgesehen davon bin ich mir schon bewusst, dass es noch Dinge gibt, die meiner bzw. der menschlichen Wahrnehmung verborgen ist. Mir ist schleierhaft warum mir diesbezüglich eine Beschränktheit vorgeworfen wird. Haben mir etwa die Schweine beim Tee erzählt, dass ich sie lieber nicht essen sollte?
"Vegetarier essen unserem Essen das Essen weg!"
Zum brüllen. Aber wenn man sich die riesigen Anbauflächen anschaut die der Fleischindustrie dienen, so ist es wirklich erstaunlich, dass es noch einige Anbauflächen gibt deren Produkte direkt den Menschen zu gute kommen.