...Hier, ohne irgendetwas diesbezüglich lostreten zu wollen. Es dient lediglich der Beweisführung, dass ich hier nicht alles aus der Luft greife ...
Gut - ein Beispiel... Und ACK, damit sollte nichts Unnötiges hier wieder losgetreten werden. Soviel wäre das IMO dann auch nicht wert.
Nur vlt. soviel dazu, wie es auf mich wirkt: Es wirkt auf den ersten Blick in seiner artikulativen Ausdrucksform definitiver als es wohlmöglich gemeint ist. Und dafür wirkt es wiederum sehr absolut.
Wobei aber im Hinblick auf das Thema hier auch die Frage wäre, ob sich der Poster damit schlicht hinter jene Gruppe von Menschen zu stellen suchte - die es zweifellos gibt - welche nichts dabei finden oder sehen, Tiere zu töten (zu schlachten), um ihr Fleisch danach zu verzehren.
Die Begründungen, die hierzu angeführt werden, sehe ich selbstverständlich auch IMO so nicht als haltbar an. Ebenso wenig die Konstation einer völligen Negierung der Tatsache, Tiere könnten oder würden keinen Schmerz empfinden, als auch eine absolute Abtrennung des irdischen Lebewesens 'Mensch' vom irdischen Lebewesen 'Tier' ist IMO nicht minder unbotmäßig, wie der all zu gewagte Motivationsschluss Deiner Ambitionen.
Meine Meinung zu diesem Thema ist indes die, dass er deshalb aber nicht völlig unrecht hat (außer natürlich im Bezug auf Deine Motivation, was einfach nur leider einem lächerlichen Bemühen gleichkommt, diese zu ergründen). Aber lass mich das bitte erklären: Die dahinterstehende Problematik geht IMO einzig und alleine dabei vornehmlich vom Menschen selbst aus. Die Art und Weise der Ausbildung unseres Denkens, unsere Befähigung zum Abstrahieren, zu Hinterfragen usw. führt uns unweigerlich dazu, alles was dereinst weitaus selbstverständlicher war, nicht mehr so frag- oder kritiklos an- bzw. hinzunehmen. Im Umkehrschluss heißt das wiederum aber auch, dass ein geistig sich selbstbestimmt erfahrungswilliger Mensch diese Befähigungen auch eher aus Praktikabilitätsgründen (oder aus Gründen eines weniger schlechten Gewissens...
) hinten anzustellen gewillt sein kann.
Das macht es zwar nicht besser, weil eigentlich alleine die Ignorierung unseres Befähigungsspektrums bzw. dessen Leistungsfähigkeit weder sonderlich sinnvoll, noch hilfreich ist.
Und es trägt dabei IMO ein mögliches Absurdum in sich: Das, was wir heute sind - also sozusagen die "Sieger der Nahrungskette" (was allerdings sicherlich seinerseits wieder kritisch hinterfragbar wäre) - sind wir mit großer Wahrscheinlichkeit wenn nicht mit ziemlicher Sicherheit aufgrund unseres Befähigungsspektrums. Hätten wir dieses nicht (oder würden es nicht nutzen usw.), sähe es mit Sicherheit weitaus düsterer gemäß den Gesetzmäßigkeiten natürlicher "Jagd-Beute"-Schemata für uns aus, denn unser rein physisches Befähigungsspektrum stellt uns auf eine völlig andere Position als der des "Siegers".
Aber es ist durchaus irgendwo verständlich. Für viele Menschen waren gewisse Zusammenhänge lange Zeit selbstverständlich - und somit auch die Jagd bzw. Schlachtung und der Verzehr von Fleisch. Vergangene Umstände, wie das dabei der Mensch untereinander auch gar noch durch "gesellschaftliche Verunterschiedlichung seiner selbst" Fleisch für manche Gruppen von Menschen zu einem fast schon absoluten "Luxusartikel" werden ließen, tat dabei sein übriges.
Jedenfalls gibt es durchaus nachvollziehbare Gründe dafür, dass manche Menschen sich gegen eine
Unverselbstständlichung des Fleischverzehrs wehren - ob die nun familiär-traditioneller Wesenheit sind oder gar beruflicher usw.
IMO unterscheidet uns durchaus etwas von den anderen Lebewesen dieses Planeten, die wir als "Tiere" bezeichnen. Durchaus eher aber auch eine Frage ist, welche Bedeutung wir diesem Unterschied beimessen. Das er IMO vorhanden ist, halte ich für nicht bestreitbar. Dass das den Menschen zu etwas Besonderem unter den Lebewesen unseres Planeten machen würde, da schon weitaus eher.
Ausschlaggebend sehe ich hier aber wenn dann objektivere Betrachtungsweisen. Die menschliche Befähigungsleistungsfähigkeit ist somit in erster Linie eine Überlebensstrategie einer Kategorie an Lebewesen unseres Planeten. Punkt.
Wölfe, Eulen, Kühe oder (Wild-)Schweine haben üblicherweise die ihre. Punkt.
Und im großen und ganzen würde ich dabei einschätzen, dass unsere Überlebensstrategien lediglich mannigfaltiger sind, variabler bzw. taktischer und strategischer ausgerichtet, nicht aber unbedingt so viel effektiver. (Gar müsste man hierbei überlegen, ob die Verkomplexzierung dieses menschlichen Überlebensstrategienspektrums ausreichend sinnvoll und hilfreich im Sinne seiner Effektivitäten ist? -Aber das ist wieder ein anderes Thema).
Das unsere Empfindungsfähigkeit uns indes in irgendeiner nennenswerten Form von den sonstigen Lebewesen der Erde unterscheidet, ist indes noch weniger auszumachen und gar schlichtweg nicht einmal ansatzweise nachvollziehbar. Selbst wenn sagen wie beispielsweise ein Mensch feststellt, dass ein "Schwein kurz vor der Abfuhr zum Schlachthof ängstlich quiekt" und man dagegen anführt, dass nur der Mensch selbst das als Quieken als "angstvoll" interpretiert, ist das kein ausreichendes Erklärungsmuster dafür, weshalb das Schwein sich überhaupt dann an dieser Stelle so windet oder was dieses aufgeregte Gequieke überhaupt zu bedeuten hätte. Selbst, wenn es also nicht eindeutig Angst wäre - das Schwein scheint aber zumindest zu spüren, dass eine "Veränderung der Umgebung oder gar mit seiner eigenen Position in der ihm gewohnten Umgebung" vorgenommen wird. Die Konstation, ein Tier würde also keinen Schmerz empfinden oder überhaupt zu ähnlichen Empfindungen fähig sein, ist somit schlichtweg nicht haltbar. Und es ist unsinnig, weil ein jedes Tier biologisch gesehen alle notwendigen Aspekte besitzt bzw, aufweist, die es zu einem empfindungsfähigen Lebewesen machen. Das sagt wiederum zwar nichts darüber aus, ob die Intensität dieser Empfindungsfähigkeit in allen Bereichen äquivalent zu der des Menschen ist oder gar, ob der menschliche "Geist" gewisse Empfindungsfähigkeiten seiner selbst verstärkt.
Aber es sollte uns nicht davon abhalten, uns zu vergegenwärtigen, was wir tun - weil nämlich genau DAS einen starken Teil unseres Befähigungsrahmens ausmacht. Wenn wir also in der Lage sind zu erkennen bzw. zu begreifen - ob nun aus eigener Beobachtung, empirisch extrahiert oder wissenschaftlich hergeleitet - in wiefern wir Einfluss auf unsere Umwelt und somit die darin anderweitig lebenden Lebewesen ausüben, ist doch IMO die völlige Ignorierung solcher Erkenntnisse völlig sinnfrei und gar ein Zeichen von Hilflosigkeit.
Das wäre in etwa so, als würde ein "Urmensch", der vor kurzem feststellte, dass es sich mit dem Werkzeug "Speer" hervorragend, weil sicherer und effektiver jagen lässt, plötzlich sagen würde "Och nö, ein Speer ist mir zu blöd. Ich jage jetzt doch lieber wieder ohne..."
Und das wir unsere Umwelt beeinflussen bzw. beeinflusst haben, sehe ich als unbestreitbar an. Das beinhaltet indes nun keine Beurteilung dabei, ob wir dabei viel verkehrt oder gar kaputt gemacht haben oder hätten, sondern schlichtweg, dass es so ist. Der Umstand der Domestikation von "Haus- und Nutztieren" zu "Kulturalisationstieren des Menschen" beweist das IMO schon für sich alleine genommen völlig ausreichend.
...In ihrem Selbstverständnis zunächst Opfer des Mangels an Arbeitsplätzen, anschließend Freiheitskämpfer gegen das Lohndumping und zu guter Letzt einfach als arbeitsscheu und unqualifiziert entlarvt...
Wenn es Dir Recht ist, kürze ich meine AW dazu mal zu funktionellen Fragestellungen ab:
Selbstverständnis als "Opfer des Mangels an Arbeitsplätzen" = Resultat des Hilflosigkeitsgefühls ggü. eines Arbeitsmarktes und einer Gesellschaft, die sie nicht zu brauchen scheint, als Unhilfreich betrachtet o. Ä.?
Selbstverständnis als "Freiheitskämpfer gegen das Lohndumping" = Kompensationsversuche dieser Hilf- und Wertlosigkeitsgefühle in Form von Trotzigkeit?
Selbstverständnis als "arbeitsscheue und unqualifizierte Larve" = Resignation ggü. einer Welt, welche ihnen ständig mitteilt, dass alles was sie je taten, tun oder tun werden bzw. worum sie sich entsprechend bemühten, nie genug ist oder sein wird!
Und auch: Resignation ggü. einem System, welches mit seiner Komplexität an Bürokratie und seinem Papierkrieg nicht nur sie an den Rand der Überforderung treibt, sondern auch deren "Bürokraten"?
D)
...Würde ich einen Unterschied zwischen Mensch und Tier machen, "sub-animalisch" wäre wohl der bezeichnendste Ausdruck für diese Auswüchse menschlichen Daseins. Mein Anliegen war es damit lediglich aufzuzeigen, wie sehr das Spektrum der menschlichen Zivilisation ins Tierreich hineinreicht bzw. sich sogar darunter bewegt und dass es daher vielleicht angebracht wäre, die Zeitgemäßheit als selbstverständlich empfundener speziesistischer Gedankengänge noch einmal zu hinterfragen. Ich hoffe, damit bin ich deinen Fragen jetzt nicht gänzlich ausgewichen...
Wie schon gesagt, kann ich Deine Sichtweise verstehen und es ist traurig, dass Du zu solchen Schlüssen gelangen musst.
Doch wie Du selbst auch sagst, beschreibst Du hier ja Symptomatiken. Und diese sind das, was sie sind. Das wird Dir jeder Mediziner bestätigen. Die Bekämpfung eines Symptoms heilt noch lange nicht die dahinterstehende Erkrankung.
Das wir uns indes nicht vormachen sollten, wir Menschen wären durch die Bank weg zivilisierter, als wir es sind, ist dabei eine Sache - und IMO eine Feststellung, die uns aber auch nicht weiterhilft.
Die Unfähigkeit von menschlichen Gesellschaften, all ihrer Mitglieder ausreichend zu zivilisieren oder gar zu kulturalisieren - von der Überforderung von multukulturalisierten Gesellschaftsformen damit noch ganz abgesehen - zeigt nur, dass es so ist.
Und es zeigt nach wie vor die Unfähigkeit dieser Gesellschaften, selbst die Empfindungsfähigkeit eines Teils ihrer Mitglieder seitens des anderen Teils anzuerkennen. Ebenso zeigt es die Unfähigkeit dieser Gesellschaften zu einem kollektiv-interaktiv umfassenderen Verstehen. Stattdessen zeigt es asoziale Formen von Individualisierung und gleichsam Egozentrisierung als Ausdruck der Unfähigkeit sozialer humanentsprechender Systematik.
Schlichtweg - es zeigt eine gesamtgesellschaftliche Überforderung mit den eigenen Systematiken und Ordnungsprinzipien sowie der eigenen Unfähigkeit, nicht nur aus vergangenen Fehlern nicht immer alles zu lernen und zu begreifen, was notwendig ist, sondern auch das Extrahieren ausreichend umfassender gesellschaftlicher Existenzstrategien und vor allem deren Umsetzung.
Was sagt das? Tja, so gut wie nichts, aber auch in Differenzierung dazu ebenso gut alles.
Manche Menschen möchten gerne einfache und schnelle Antworten und die gibt es nicht. Der Weg indes zu einfachen und schnellen Lösungen führt aber gerade über diese Komplexität dieser Antworten. Was ein Dilemma...
...Aber so sehr hat wahrscheinlich keiner von uns die rosarote Brille auf, um sich daran noch zu stoßen...
Es ist und bleibt wie es ist: Der heiße Brei.
Selbstverständlich stoßen sich Menschen nicht daran - zumindest so lange nicht, bis sie selbst Opfer dessen geworden sind und am eigenem Leib erlebt haben, was das bedeutet.
Zuvor hattest Du mich gebeten, nicht irgendetwas zu relativieren und nun machst Du es selbst mit solchen Aussagen wie "...Wir alle sind nicht frei von Fehlern, haben genug negative Charaktereigenschaften, uneigennütziges Verhalten ist eher eine Randerscheinung...".
Wie gesagt, es liegt nicht in meinem Interesse, Dich anzugreifen.
Aber ich finde es schon auch interessant, dass Du Dir nun genau hier dieses "Recht auf Relativierung" selbst einräumst, es an anderer Stelle aber anderen absprichst.
Muss ich das dann auch als jene "Unfreiheit von Fehlern aller" auffassen? Sind dann nicht genau jene "sub-animalischen Destillate" dann ebenso "nicht unfrei von Fehlern"?
Gibt es also einen Unterschied zwischen Deiner "Fehlerhaftigkeit" und der der "sub-animalischen Destillate"? Und liegt dieser Unterschied gar darin, dass für Dich Deine "Ehre und Ehrlichkeit eben bezahlbar ist bzw. etwas einbringt!"?
Wie gesagt, dass ist jetzt nicht als Vorwurf gemeint, sondern eine Frage.
Wenn es so wäre, dass Du es so empfindest, wäre das durchaus ja auch verständlich, weil es für Dich Lebens- bzw. Existenzrealität ist, die sich tagtäglich sozusagen zumindest in der Form bestätigt!
...Imho vermag beispielsweise das Schulsystem hinreichend viel zu leisten...
Was ich - und das soll Dich aber nicht bzw. wird Dich hoffentlich nicht verwundern - etwas anders sehe. Selbstverständlich leistet unser Schulsystem viel, ja. Leistet es das, was es leisten kann? -Auch das glaube ich, ja.
Leistet es das, was es leisten könnte? Vielleicht, aber da bin ich mir nicht sicher.
Leistet es das, was ein solches für eine Gesellschaftsstruktur und -Organisation leisten müsste? -Nein.
Kann es das aber so leisten? -IMO auch nein bzw. nicht in zureichendem Maße.
Weshalb kann es das (nicht mehr)? Genau aus den Gründen, die Du daraufhin genannt hast und zu denen ich nur zustimmen kann: Ebenso wie schon vor 30, 40 oder 50 Jahren sowohl ein "elternverantwortliches Handeln" zu Teilen sich als nicht verantwortlich zeichnete, unverantwortlich war oder zum Störungsfaktor der schulischen Erziehung wurde, ist dieses IMO bis heute so. Heute sind nur die Eltern andere, Masken von Ehre, Stolz und Würde (bzw. entsprechendes Benehmen) ist anders, doch symptomatisch betrachtet hat sich da nicht so viel geändert.
"Unverantwortliche Auswirkungen auf Kinderseelen" gab es damals wie heute.
Es hat allerdings - und auch dazu ACK - aufgrund eines gewissen Sitten-, Normen und Werteverfalls heute wohl häufig auch extremere Auswirkungen - sowohl im Verhalten der Eltern, als auch in der Auswirkung auf die Kinder.
In sofern würde ich also einer Verrohung der Sitten und Emotionen in dieser Richtung zustimmen.
Das es aber wie gesagt vor 30 oder 40 Jahren so etwas nicht gegeben hätte, bezweifle ich völlig. Nur war es anders ausgerichtet.
Und was heißt das? Zumindest aus meiner Sicht erst einmal das, was ich oben eben schon schrieb:
"...es zeigt eine gesamtgesellschaftliche (...) Unfähigkeit, nicht nur aus vergangenen Fehlern nicht immer alles zu lernen und zu begreifen, was notwendig ist, sondern auch das Extrahieren ausreichend umfassender gesellschaftlicher Existenzstrategien und vor allem deren Umsetzung..." daraus.
Oder anders ausgedrückt: In diesem Punkt versagte unsere Gesellschaft schlichtweg an ihren eigenen Teilansprüchen bzw. wider besseren Wissens und Gewissens bzw. dem Potenzial dazu.
Das soll nicht heißen, dass man nicht auch die Gründe für dieses Versagen verstehen wollen (oder gar besser noch sollen) kann, sondern nur, dass es so ist.
Aber ich überlege schon auch, mit welchem Recht wir heute anderen vorzuwerfen scheinen, dass sie vielleicht bzw. möglicherweise mit kühlkalter Abgebrühtheit, Korruptionsbereitschaft oder schlichtweg reiner Eigennützigkeit auf frühere Erscheinungsformen eiskalter Separations-, Ablehnungs-, Ressentiments- und Übervorteilungsbereitschaft antworten.
Oder auch: Ja, IMO versagt unsere Gesellschaft auch an der Erkenntnis einer Sinnbasis ihres eigenen "Generationenvertrages", die in diesem Fall nichts anderes heißt, als dass Kinder Damaliger die heutigen Eltern oder gar Großeltern sind.
Wir wundern uns darüber, dass es durchaus Zeiten gab, in denen (junge) Menschen erkennen mussten, dass als von außen fälschlicherweise als Naivität missverstandene und als hilflose und schön ausnutzbare Dummheit verlachte Gutmütigkeit oder gar -herzigkeit aufgrund des dann daraus resultierenden "ach so höflich sie übervorteilenden Verhaltens" dieser Anderen zu nichts anderem gut ist, als sein eigenes Leben und seine eigene Existenz hintenan zu stellen und sich selbst zum "sub-animalischen Bodensatz dieser Gesellschaft" machen zu lassen.
Am bedauerlichsten daran finde ich dabei, wie wenig offenbar dabei so Mancher aus dem, was zum Teil an Wahrhaftigkeit hinter SW steckt, bis heute gelernt zu haben scheint.
Oder anders ausgedrückt: Auch heute gibt es KEINE EINFACHEN ANTWORTEN auf einst gesäten HASS bzw. auf dessen - wie nanntest Du es gleich? - "Destillate".