FLEISCH - ja oder nein?

esst ihr fleisch?

  • ja,

    Stimmen: 202 65,2%
  • ja, aber selten

    Stimmen: 27 8,7%
  • ja, aber nicht alle arten (kein fisch zB)

    Stimmen: 47 15,2%
  • nein, bin vegetarier esse aber tierische produkte (eier, milch zB)

    Stimmen: 26 8,4%
  • nein, bin veganer esse auch keine tierischen produkte

    Stimmen: 8 2,6%

  • Umfrageteilnehmer
    310
Was ich wiederum eher traurig finde (nicht böse gemeint). Unsere heutige Verantwortung stellt uns ebenso wenig davon frei, alles zu tolerieren oder zu akzeptieren, aber sie stellt uns auch nicht davon frei, verstehen lernen zu müssen, um aus "gestrigen" Fehlern zu lernen.
Da gebe ich dir voll und ganz recht.

Was schon sein mag. Dennoch gebe ich zu bedenken, dass letztlich alleine der Umstand der menschlichen Überbevölkerung und seiner technologischen Macht jedwede Tierart zu einer bedrohten Tierart machen könnte.
Dem kann ich ebenfalls nicht widersprechen.

Aus seinen Äußerungen spricht für mich ein menschenverachtender Unterton. Egal aber, wie man uns sieht - ob durch eine all zu rosarote Brille oder all zu kritisch - wir SIND letztlich SELBST Menschen.
Hm, aber hier haben wir genau den Punkt: FÜR DICH ist da ein menschenverachtender Unterton.
Ich lese etwas anderes heraus, dass eher etwas mit Resignation, Wut, Enttäuschung & Hilflosigkeit zu tun hat.
Letzendlich ist das hier aber eben nur die Schriftform und demnach sind Missverständnisse vorprogrammiert.

Was eine sehr allgemeine Aussage ist (Bezieht sich das auf Aussagen hier im Thread - oder etwas gar auf Reaktionen auf Postings wie dem von Ewok Sniper?)
Es bezieht sich auf keine, deiner Aussagen. Aber verfolgt man die Diskussion hier genauer (oder auch andere), gibt es leider doch Beiträge mit einem ziemlich deutlichen Unterton, der da sagt: Was du machst ist absolut schei**

Und das hat zur Folge, dass sich gegenseitig kritisierende Postings entstehen, weil verschiedene Personen verschiedene Ansichten vertreten. Das sich dabei Gemüter erhitzen können, betrachte ich als ebenso normal, wie dass sie sich auch wieder abkühlen.
Leider ist es aber auch ebenso, dass in hitzigen Debatten getätigte Postings gern und generell auch Urteile oder gar Vorurteile enthalten können und es ist somit ebenso logisch, dass andere die anderer Ansicht sind, diese ihrerseits kritisieren.
Wo ist also eine kritische Beurteilung eines urteilenden Postings eines anderen Forenusers eine Verunglimpfung?
Na ja, für mich hören Forendiskussionen auf, wenn es darum geht, jemanden für das, was er glaubt/empfindet oder wie auch immer, zu verurteilen. Oder eben, wenn man alle über einen Kamm schert.
Lese ich: Fleichesser sind bööööööööööööse Menschen, rege ich mich darüber auf.
Schreibt jemand: Veganer sind Spinner, die haben keine Ahnung, ärgert mich es ebenso.

Noch schwieriger werden Diskussionen, wenn die eine Partei gar nicht zugänglich für die Argumente der anderen Partei ist und jeder auf seinem Standpunkt (und zwar einzig und allein auf SEINEN Standpunkt) beharrt. Dann wird eine Diskussion -so empfinde ich-nur noch geführt, damit man diskutieren kann.
Meist fehlt dann jedwede Sachlichkeit.

Nein, man muss nicht jede Ansicht tolerien und vermutlich auch nicht alles akzeptieren.
Das meine ich damit auf keinen Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ehrlich gesagt, bin ich gar nicht so sicher, ob der Mensch überhaupt noch in allen Dingen Schadensbegrenzung betreiben kann.
Und ein klein wenig traurig stimmt es mich doch, dass wir Schäden auf Kosten anderer beheben müssen.


Auch wenn ich keine tierischen Produkte esse, halte ich es so:
Es spricht nichts dagegen, wenn man Reh- oder Hirschfleisch isst. Rehe sind keine bedrohte Tierart.
Bei Thunfisch sieht die Sache dann schon anders aus :D

Mein Problem an und für sich liegt an der Fleischindustrie. Na ja und ein bisschen vielleicht auch an den Konsumenten, die nicht umdenken und das Tierleid in Kauf nehmen ohne sich daran zu stören. ACHTUNG: Das bedeutet nicht, ich habe etwas gegen Menschen, die Fleisch essen!

Aber ich habe ganz allgemein ein Problem mit der Gesellschaft an und für sich, daher kann ich vieles, was Ewok Sniper schreibt auch nachvollziehen.

Wir Menschen leben tatsächlich meist vom Leid anderer
Und mit WIR meine ich logischerweise auch mich selbst...
Daher reagiere ich allergisch darauf, wenn jemand anderer meint, er könne einen anderen verunglimpfen oder verurteilen.

Also, die Einstellung finde ich super.

Was den Thunfisch angeht, stimmt das natürlich, wobei ich die Schuld aber hier weniger im westlichen Kulturkreis sehe, wo die Menschen ja meist nur hin und wieder eine Dose essen oder ein paar Sushi. Im großen Stil wird der Thunfisch ja vor allem in Japan verzehrt. Es macht also nicht viel Unterschied, ob ich mir drei Mal im Jahr eine Thunfischdose kaufe oder nicht, solange die dort ihren Konsum nicht einschränken.

Problematischer ist es hierzulande eher bei Fischen wie dem Kabeljau, der ja sehr beliebt war, oder so etwas wie Heilbutt. Allgemein gesagt ist es noch am besten, auf Flussfische auszuweichen, was ich auch versuche (Wels, Forelle und Zander stehen einem Meeresfisch geschmacklich um nichts nach), oder eben gar keinen Fisch zu essen.
 
"Künstlich" - dass kannst Du glauben - war das ganz gewiss nicht und der von Dior vorgenommene Bezug in dem vorangegangenen Posting war zu eindeutig, als ihn weiterhin im Kontext dieses Thema so stehen lassen zu können...
Es wäre aber deutlich besser gewesen, denn nur da gehört er hin. Kleinkariertheit (gemeint bist nicht du...) kann man nun einmal am besten durch Provokation aufzeigen.

Tut er das? Lässt sich das heute wirklich auf eine solch versimplifizierte Verallgemeinerung "fleisch-fressender" Menschen herunterbrechen?
Gut, ich will damit nicht sagen, es gebe solche Form der Ignoranz nicht durchaus noch und ich will da auch nicht für andere Kulturen sprechen. Für welche Du hier dann aber sprichst, ist mir schleierhaft. Selbst, wenn es noch Menschen in Deutschland gibt, die da eher emotional abgestumpft mit umgehen, kann das doch nicht mehr wirklich als Regel verstehen.
Es mag zugegeben vielleicht seinerseits simpel klingen, aber IMO stecken die meisten Menschen einer westlichen Industriekultur wie der unserigen eher zwischen fast schon der dilemmatösen Frage fest, ob sie nun das Fleisch eines anderen, empfindungsfähigen Lebewesens konsumieren können sollen dürfen oder nicht.
Gern kann ich dir eine schon etwas länger zurückliegende Äußerung eines der mutmaßlich intelligentesten Gesprächsteilnehmer hier als Gegenbeispiel heranziehen, wenn du möchtest. Ja, wir reden hier von dem Absprechen jeglicher Empfindungsfähigkeit.

Was IMO eher ein Problem darstellt, ist ein vielmehr gesamtgesellschaftlich banalisierender Umgang in der Öffentlichkeit bis heute damit. Das Thema wird eher immer mit einem lichten "Lächeln"-Anflug behandelt - was leider auch dabei noch wiederum ebenso ernste arbeits- bzw. sozialpolitische Zusammenhänge aufweist. In einer Gesellschaft, in der es nach wie vor viel zu viele Arbeitslose gibt, ist das aber ebenfalls so, weil konsequenzielle Dimension dabei die wäre, alle fleischverarbeitenden Betriebe abzuschaffen. Und das wäre wahrscheinlich dann kosteneffizienter, als diese auf Anbau umzustellen - zumal da die Konkurrenz ohnehin mit weitreichendem Vorlauf gedeckt ist.
An dieser Stelle volle Zustimmung, bei dem ersten Satz musste ich beispielsweise an die Fleisch- und Wurstverpackungen mit den darauf abgebildeten lachenden Schweinekarikaturen denken. So sensibilisiert man keine Gesellschaft für ein längst überfälliges Thema, nicht einmal wertungsfrei. Was die Arbeitslosen angeht, die gibt es noch und es sind immer noch die gleichen, wobei sich der Arbeitsmarkt mittlerweile schon ein wenig in Richtung Kräftemangel gewandelt haben dürfte.


Und das ist es, was mich an Deiner Aussage am meisten aufregte: Es gibt schlichtweg keine einfachen Antworten auf irgendetwas. Auch hierbei ginge es darum, die Existenzen von Menschen gegenüber Tieren aufzurechnen. Das gefällt mir auch nicht, aber unsere Welt, in der wir leben und deren Basisstrukturen wir tagtäglich mit dem was wir tun, unterstützen, funktioniert so.
Und nein - das ist KEINE Ausrede.
Im Gegenzug bringt ein Totrelativieren der Thematik aber auch nichts.


Ja, oder gerade deshalb...? :konfus: Mannomann, sorry, aber...
Herrje, woher nimmst Du solche Sichtweisen? Unserer gesellschaftlicher "Bodensatz", wenn man ihn überhaupt so nennen können will - und ehrlich gesagt wird mir bei diesem Ausdruck schon übel - ist längst nicht so "auf seine niedersten Instinkte und Triebe" reduzierbar, wie Du es hier vornimmst. Selbst Angehörige des "Bodensatzes" sind dazu über die Jahrhunderte unserer kulturellen Entwicklung und nicht zuletzt verstärkt in den letzten 67 Jahren erheblich stärker kulturalisiert und sozialisiert worden, als jemals zuvor. Alleine schon die idealistischeren Umstellungen im Bildungssystem haben da einiges geändert. Es mag da bis heute demographische Unterschiede zwischen Land- und Großstadtbevölkerung geben, aber zudem gibt es heute kaum einen Menschen, der nicht einen Fernseher hat, wenn nicht gar Internetzugang. Und letztlich hat vor allem das Fernsehen dabei zusätzlich eine Kulturalisierung gefördert.
Die Blindheit, mit der aber offenbar wohl noch die Ansicht herrscht, nur ein sogenannter gesellschaftlicher Bodensatz hätte "jegliche Form individueller Selbstverwirklichung" eingestellt, ist grausam und grausig zugleich. Selbst hoch und gut gebildete "68er" mit all ihren Idealen hat schlichtweg irgendwann die Realitätskombination zwischen Älterwerden, eigener Existenzsicherung im gesellschaftlichen Rahmen und somit das schlichte, alltägliche Leben eingeholt. WO ist denn also DEREN "Form individueller Selbstverwirklichung" abgeblieben?
Oh ja, wahrscheinlich wurde sie ihm per "Gehirnscanner" owe von Angehörigen des "gesellschaftlichen Bodensatzes" geraubt? :wallb
Woher ich solche Sichtweisen nehme? Unter anderem tagtägliche Bestätigung derselbigen auf beruflicher Ebene. Das hier sind keine Stammtischparolen, sondern Schilderungen aus dem unmittelbaren Umgang mit diesen Personen. Ursachenforschung wäre schwierig, aber die von dir angesprochenen "68er" wären wohl ein Teil des Motors des Werteverfalls und der schwindenden Selbstbeherrschung. Und nein, wenn ich von individueller Selbstverwirklichung rede, meine ich noch nicht mal komplexe Vorgänge, sondern es beginnt mit dem Achten simpler Prinzipien wie beispielweise Ehre und Ehrlichkeit.

Upps, damit kann sogar ein armer, dümmlicher Kerl wie ich etwas anfangen... :D
Tja, nur aber eben, dass sich dieser Mangel an persönlichem Antrieb durch alle Gesellschaftsschichten zieht, die wir in Deutschland so haben. Und nun?
Ich sprach von einer nicht von der Hand zu weisenden Korrelation zwischen dem einen und dem anderen. Wo habe ich aber bitte andere Gesellschaftsschichten davon freigesprochen?

Was für Realphänomene? :konfus::verwirrt:
Das der Mensch dennoch bis heute ein "Erfolgsmodell" noch ist, selbst wenn das momentan eher nur heißt, dass er die Erde schlichtweg überbevölkert hat und dank seiner technischen und technologischen Hilfsmittel sich weitgehend noch erfolgreich gegen die "Gefahren der Natur" behaupten kann?
Irgendwann überschreitet auch die Sinuskurve der Population dieses "Erfolgsmodells" ihr Maximum und dann geht’s hoffentlich schnell bergab.

Was soll das denn heißen bzw. bedeuten? :konfus: Worüber soll ich hier nachdenken?
Darüber, dass es selbstverständlich eine solche ethisch-moralische Grenze gibt, weil der Mensch kein mitgefühlsfreies oder zumindest durchaus ein schamvolles Lebewesen ist? Soll ich darüber nachdenken, das diese ethisch-moralische Grenze zwar durchaus konstruktivistisch begründet liegt, sie aber gewiss auch durchaus einer gewissen emotiv-humanen bzw. gar instinktiven Grundlage entspricht?
Oder soll ich darüber nachdenken, ob Gott dem Menschen dereinst Vernunft gab oder der Mensch einst Vernunft nach und nach aus sich selbst heraus entwickelte?
Selbstverständlich kann ich auch über solche ungereimten Gegensätzlichkeiten nachsinnen wie dem, dass eine "hypothetische Vernunftbegabung existent" sei... :konfus:
Dabei müsste ich dann aber zu der Erkenntnis gelangen, dass "Vernunftbegabung" rein hypothetisch wäre und daran glaube ich nicht.
Nicht zuletzt kann ich dann auch darüber nachgrübeln, was die ohnehin real allzeitlich existente Kreatürlichkeit der Natur mit ihrem "Wüten" im Zusammenhang mit der menschlichen Vernunftbegabung zu tun hat - außer das letztere dazu dient bzw. dabei hilft, uns vor jenem sich immer wieder unkontrolliert erneuerndem "Wüten" auch zu schützen.
Klar - ich kann mir auch noch einem Kopf dazu machen, ob der Mensch nicht ohnehin ein evolutionär überholtes Auslaufmodell ist und er gar leider irgendwann völlig das Augenmaß verlor oder es nie besaß, um zu erkennen, dass sein gesamtes Wirken innerhalb der ihn umgebenden natürlichen Realitäten vielleicht gerade gar destabilisierend zu einer ganz neuen Art bzw. Form an "Wüten" insgesamt geführt hat bzw. haben könnte.
Und ebenso nicht zuletzt kann ich auch darüber nachsinnen, ob der Mensch nicht allmählich verdient hat, evolutionär abzutreten oder ob wir nicht allmählich begreifen sollten, dass wir die Verantwortung für unseren begonnenen Existenzkampf nicht einfach abgeben können oder sollten.
Darüber nachdenken, ob diese ethisch-moralische Grenze unter Umständen nur aus Praktikabilitätsgründen gezogen wurde und ob es in der Realität nicht vielleicht zu eher grotesken Randerscheinungen kommt, wenn man das Hinterfragen genau an dieser Grenze einstellt.

Tja, allerdings scheinen mir solche Äußerungen wie diese dann hier...

...in diesem Zusammenhang grob gesagt nicht wirklich die geeignete Form eines Motivators dafür dazustellen, mich dazu zu bewegen, über solche Dinge wieder nachzusinnen. Denn sie schafft es ja nicht einmal, mich zu verwundern. Wer meine Postings liest und sich die Mühe macht, sie zu verstehen, hat erkannt, dass ich es mir mit dem Nachdenken eigentlich nie einfach mache bzw. gemacht habe!!! ;)
Dann mach dir bitte selbst auch die Mühe, deine Postings zu lesen und zu verstehen, dass deine Wortwahl ebenfalls den ein oder anderen Anlass für einen verbalen Konter gibt.
 
Ja, bin auch Fleischfresse *gg*. Warum aucht nicht, der Mensch ist schliesslich da um sich die welt untertan zu machen, oder so in der Art, und ich helfe da aktiv mit *ggg*.
Fisch mag ich nicht so besonders, aber ansonsten alle Arten von Fleich, also das übliche. Schwein, Rind usw.

Hehe, ganz altes Zitat, aber trifft meine Meinung. Ich esse praktisch nur Fleisch, ein Tag ohne Fleisch oder Wurst geht fast nicht. Natürlich alles frisch vom Dorfmetzger, der es von einem kleinen Landwirtschaftsbetrieb aus der Nähe holt.
Ich denke, wenn ich in einer Stadt leben würde und dann im Supermarkt Fleisch kaufen müsste, dann würde ich mir das auch ganz schnell abgewöhnen. Fleisch von irgendwelchen Großhandelsketten geht für mich gar nicht.

Insgesamt sehe ich mit Tieren tatsächlich so, dass man die Viecher keinesfalls leiden lassen sollte in irgendeiner Form, Massentierhaltung finde ich auch nicht so toll, aber ich falle dank meines Metzgers und dessen Schlachters eh nicht in dieses Raster. Schlachten und Essen um den Genuss zu stillen aber immer gerne.
Ich glaube halt schon auch, dass der Mensch Seele/Geist hat, was ihn vom Tier unterscheidet.

Der Mensch ist natürlich dennoch für seine Umwelt, dazu gehören auch die Tiere, verantwortlich. Futtern darf/soll er sie trotzdem. Gehört für mich auch zum Menschsein.

Grunsätzlich kann ich es natürlich in gewissen Maße verstehen, wenn einer kein Tier töten (lassen) will.

Was mich aber stört:
Weil Hunde ja so herzig sind, ist es krank, einen zu kochen und zu essen. Schweine darf man aber futtern. Das ist auch so eine Faustregel, die ich nicht ganz verstehe.
Dass ich jetzt nicht den Hund meines Nachbarn schnappe und futtere ist klar....Aber wenn die eigens gezüchtet werden, von Krankheiten und Schmutz ferngehalten werden, dann spricht für mich nichts dagegen Hunde zu essen. Da finde ich dann schon auch, entweder man isst alle Tiere (vorrausgesetzt die schmecken, aber Hunde schmecken ja offenbar) oder keine. Und Pferd hatte ich schon, das ist echt nicht schlecht.

Dieses Zweigleisige Denken, dass man süße Tiere in Ruhe lässt und die hässlichen, fetten isst, finde ich ehrlich gesagt unethischer als zu sagen, dass man halt allgemein jedes Tier isst.
 
Wie steht ihr eigentlich dazu, Hirsch und Reh zu essen?

Wegen negativer Erfahrung eine der wenigen Fleischsorten, die ich nicht esse und auch nicht anrühre. :D


Diese Tiere verursachen wegen mangelnder Räuber in den Wäldern (früher gab es noch Wölfe und Bären) teilweise große Fraßschäden, weswegen sie oftmals geschossen werden müssen, um den Wald selbst zu bewahren. Ist es unethisch, diese Tiere zu konsumieren?

Es gibt durchaus auch mildere Mittel, um Rotwild davon abzuhalten, Triebe zu fressen. Beispielsweise Schonungen aus engmaschigen Drahtzäunen. Bedeutet aber nicht, dass ich ein prinzipielles Problem mit der Jagd habe. Einerseits, musste ich schon unzählige, kleinere Bäume fällen und entsorgen, weil sich Reh und Damwild daran gütlich getan hat, andererseits weiß ich auch, dass die Jagd in Deutschland strengen Regeln unterliegt und kein Wild einfach so aus dem Wald geballert wird.

Zumal Wildschweine nicht nur in Wäldern, sonder auch in der Landwirtschaft enorme Schäden anrichten. Der Bauernverband hat vor gar nicht langer Zeit mal den dummen Vorschlag gemacht, die Bundeswehr gegen eine Wildschweinplage einzusetzen.

Was mich aber stört:
Weil Hunde ja so herzig sind, ist es krank, einen zu kochen und zu essen. Schweine darf man aber futtern. Das ist auch so eine Faustregel, die ich nicht ganz verstehe.

Ich habe selber einen Hund, den ich auch wirklich mag. Aber, ich würde auch Hund essen. Das gebe ich offen zu. Meinen eigenen wohl nicht und auch keinen Nachbarsköter, aber wenn mir in einem Kulturkreis wo Hunde zum Speiseplan gehören, ein solcher angeboten würde, würde ich zumindest probieren.

Nur bei Meerschweinchen hätten ich Skrupel. Fragt mich nicht wieso. :/
 
Wie steht ihr eigentlich dazu, Hirsch und Reh zu essen? Diese Tiere verursachen wegen mangelnder Räuber in den Wäldern (früher gab es noch Wölfe und Bären) teilweise große Fraßschäden, weswegen sie oftmals geschossen werden müssen, um den Wald selbst zu bewahren. Ist es unethisch, diese Tiere zu konsumieren?
Das ist abhängig von dem jeweiligen ethischen Wertesystem, welches man dieser Betrachtung zugrundelegt. Aber es geht hier niemandem darum, ein bestimmtes Verhalten als ethisch oder unethisch zu bewerten, denn das würde nicht zuletzt aufgrund jener verschiedenen Wertesysteme ins Leere laufen. Aufzeigen lassen sich meines Erachtens nur Widersprüche und Inkonsequenzen innerhalb eines jeweiligen Standpunktes, jedoch keine qualitativen Unterschiede zwischen mehreren Standpunkten. Was das o. g. Beispiel angeht, wurde das ursprüngliche Gleichgewicht jedoch, wie bereits mehrfach angesprochen, durch den Mensch selbst erst zerstört.

Was ich dann leider als noch bedauerlicher auffassen muss. Aus seinen Äußerungen spricht für mich ein menschenverachtender Unterton.
Das ist nicht nur Unterton, sondern Grundeinstellung, aber um darauf aufzubauen, müsstest du mir zunächst einmal objektiv belegen können, was daran negativ ist. Abgesehen davon kennst du mich nicht und ich kenne dich nicht. Die Plausibilität vielerlei Dinge ist von einem größeren Gesamtbild abhängig und genau das fehlt dir. Vor allem aber solltest du dich eines Urteils gegenüber Personen enthalten, welche hinter meinen Provokationen eine gewisse Logik erkennen können, nur weil dir diese Befähigung offenbar fehlt.

Egal aber, wie man uns sieht - ob durch eine all zu rosarote Brille oder all zu kritisch - wir SIND letztlich SELBST Menschen. Bei ihm klingt es eher so, als würde er sich selbst gar nicht mehr dazu zählen wollen - was man auch als eine Form "Verantwortungsablehnung" auffassen könnte.
Wäre ziemlich anmaßend für einen stinknormalen Vegetarier, oder? Keine Sorge, ich betrachte mich als genau den gleichen Schädling, als den ich euch auch betrachte. Leider bin ich erst kürzlich wieder daran gescheitert, das Problem aus der Welt zu schaffen.

Was eine sehr allgemeine Aussage ist (Bezieht sich das auf Aussagen hier im Thread - oder etwas gar auf Reaktionen auf Postings wie dem von Ewok Sniper?)
Nur zu, tu dir keinen Zwang an...
 
Der Verzehr von Fleisch Ja/Nein im Zusammenhang gesellschaftstruktureller Dynamiken!

Kleinkariertheit (...) kann man nun einmal am besten durch Provokation aufzeigen...
Was ich etwas anders sehe. Nicht nur, dass man die Userschaft dieses Forums ebenso wenig wie einzelne User alleine aufgrund nur bestimmter Aussagen motivatorisch alleine auf diese Weise hinterfragen kann, hier wird generell auch IMO nicht unhäufig Phrasendrescherei betrieben, was ich in erster Linie nicht sonderlich aufsehenerregend finde. Bestimmte Schlagworte bzw. -Begriffs sind nun einmal lange schon fester Bestandteil allgemeiner Umgangssprache.
Aussagen also wie etwa "Alle Fleischesser sind Mörder" oder "Alle Veganer sind abgedrehte Spinner" oder ähnlicher Kram entlocken mir also allenfalls ein kopfschüttelndes, trauriges Lächeln.
Darauf mit Provokation zu reagieren, kann häufig nichts anderes bedeuten, als Holzscheite überhaupt erst in Brand zu setzen.

...Gern kann ich dir eine schon etwas länger zurückliegende Äußerung eines der mutmaßlich intelligentesten Gesprächsteilnehmer hier als Gegenbeispiel heranziehen...
Ja gerne... Mach mal! Hast mich neugierig gemacht! :)

...So sensibilisiert man keine Gesellschaft für ein längst überfälliges Thema (...) Was die Arbeitslosen angeht, die gibt es noch und es sind immer noch die gleichen, wobei sich der Arbeitsmarkt mittlerweile schon ein wenig in Richtung Kräftemangel gewandelt haben dürfte...
Nun ja, was die Sensibilisierung der Gesellschaft betrifft könnte ich nun noch anmerken, dass es vielleicht auch gar überhaupt eine Frage ist, in wieweit sie sich bei ihrem derzeitigen Praxisstatus überhaupt noch sensibilisieren ließe. Aber im Grunde wäre das Herumrederei, weil wir da einer Meinung sind.
Interessant finde ich indes viel den Arbeitslosen-Aspekt und da ich schon einmal etwas vorgelesen hatte, weiß ich nun, dass Du Dich da auf eigene Branchen- bzw. Berufserfahrung beziehst. Das sei Dir somit auch unbenommen und versichern kann ich Dir da, dass ich nun Deine Äußerungen auch nicht als "Stammtischparolen" aufgefasst habe. Auch wenn ich Deine berufliche Bindungen nicht kenne, ließ sich schon dort herauslesen, dass Du Dich damit beschäftigst oder beschäftigt hattest.
Mir war es in sofern eher auch um die Aussagen dabei gegangen, die Du m.V.n. doch geäußert hattest.
Gestatte mir also die Frage-/Anmerkunge(n): Mit "die gleichen" meinst Du wahrscheinlich bestimmte Charaktertypen, die sich immer wieder (so oder sehr ähnlich) wiederholen, nehme ich an.
Und ich kann völlig verstehen, wenn einen so etwas über die Jahre mehr und mehr zermürbt, weil es auch schlichtweg alle erlernten Ansätze und Theorien aushebelt oder auszuhebeln scheint.
Letztlich habe ich dann aber gar mehr Verständnis für Leute in Deiner Situation, als für Leute, die sich recht gemächlich nur so ihre Gedanken machen und letztlich nur dann klug daherreden können.
Nutzen aber tut das alles letztlich dann auch wieder nichts.
Während die eine Seite dabei nur wütend, frustriert und zermürbt sind, krebst die andere Seite daran herum, herauszufinden, weshalb da überhaupt soviel Wut, Frustration und Zermürbung entsteht - und erstellt seltsam skurril anmutende Statistiken, die im Durchschnitt dann nur noch aussagen, dass alles doch nur halb so schlimm ist, was an anderen Stellen zu nicht minder skurrilen Politiken mutiert!
Die Frage aber, weshalb trotz aller klugen Ansätze, Ideen und Theorien letztlich doch die gleichen Charaktertypen unter den Arbeitslosen - und das meintest Du ja, denke ich - immer und immer wieder auftauchen, beantwortet das indes nicht - oder verpufft unverstanden und folgenlos.
Auch das - so meine ich - ist dabei eine Folge der "68er"-Bewegungen, aber eine negative. Da finde ich es wieder er traurig, dass dieser Seite des Erbes so schlecht gewürdigt und entsprochen wird.
Aber es hat IMO mit einer über die letzten 20 Jahre kontinuierlich schleichenden Tabuisierung bestimmter Schlagbegriffe aus den 60ern zu tun und IMO tut unsere TV-Medienlandschaft bzw. die Art der Berichterstattung dabei gar noch ihr übriges.
Mich würde in sofern vielmehr interessieren, was es also offenbar so schwierig macht, dass Menschen - welcher Seite jetzt auch immer (und erzählt mir nicht, der Arbeitsmarkt besteht nicht aus mindestens zwei Seiten!!!) - den "Wert von Arbeit" nicht wiederfinden können. Weshalb ist das Vertrauen darin so stark eingebrochen und vor allem, weshalb ändert sich das kaum bis gar nicht?

Das mag jetzt arrogant wirken, aber so ist es nicht gemeint: Ich bin mal wirklich da auf Deine Antwort gespannt, denn dazu habe ich meine eigenen Erfahrungen.

...Im Gegenzug bringt ein Totrelativieren der Thematik aber auch nichts...
Was stimmen würde, wenn ich das so gemeint hätte. Doch das war meinerseits keine Phrasendrescherei. Das es keine einfachen Antworten auf irgendetwas gibt, hat sich über die Jahre mehr und mehr in meinen Augen bestätigt und als (multikultural-)gesellschaftliche Realität entsponnen.
Möglicherweise sprechen wir hier aber von zwei verschiedenen Arten "einfacher Antworten": Eine Lösung kann manchmal bestechend einfach sein, eine Antwort zum Erzielen einer Lösung indes häufig nicht. Traurig daran ist, dass es eigentlich schon einen ganzen Haufen interessanter und wahrscheinlicher stimmiger Lösungen gab, die schlichtweg bis heute verschüttet geblieben sind. Und noch trauriger: Auch ich selbst kann mich schon fast an viele davon nicht mehr erinnern.
Aber das nur einmal als Beispiel dazu!

...Ursachenforschung wäre schwierig, aber die von dir angesprochenen "68er" wären wohl ein Teil des Motors des Werteverfalls und der schwindenden Selbstbeherrschung. Und nein, wenn ich von individueller Selbstverwirklichung rede, meine ich noch nicht mal komplexe Vorgänge, sondern es beginnt mit dem Achten simpler Prinzipien wie beispielweise Ehre und Ehrlichkeit...
Es liegt mir jetzt fern, Dich damit auf die Palme zu bringen, aber ich meine das jetzt durchaus ernst: Könnte es sein, dass solche Phrasenkonstruktionen wie "Ehre und Ehrlichkeit reichen nur soweit, wie sie bezahlbar sind oder etwas einbringen!" weitaus mehr alltägliche Realität sind, als uns lieb ist oder wir anerkennen wollen würden?

nicht etwa allein aufgrund genetischer Prädisposition, jedoch mangels persönlichem Antrieb und Selbstreflexion sehr wohl in Korrelation damit stehend.

Ich sprach von einer nicht von der Hand zu weisenden Korrelation zwischen dem einen und dem anderen. Wo habe ich aber bitte andere Gesellschaftsschichten davon freigesprochen?
Machen wir es doch kurz und reden nicht um den heißen Brei herum:
Worum geht es hier? IMO geht es um die Frage, ob ausreichend Erkenntnisse darüber vorliegen, was tatsächlich in unserer Gesellschaft abläuft bzw. vor sich geht.
Hier geht es nicht mehr um IMO völlig unstrittige Korrelationen, sondern ob auch in der jüngeren Vergangenheit der letzten 30 - 40 Jahre möglicherweise Fehleinschätzungen begangen wurden und wir bestimmten und möglicherweise viele wichtigeren Phänomenen wie die Tendenz, dass sich offenbar tatsächlich innerhalb unserer Gesellschaft eine Form von "Reduktion auf niederste Instinkte und Triebe und/oder/bzw. auch jeglicher Form individualistischer Selbstverwirklichung eingestellt hat". Woher kommt das und was kann man dafür bzw. dagegen tun? Ist Phlegmatismus eine soziologisch-phänomologische Erscheinungsform oder doch tatsächlich eine Virus-Erkrankung? Ist "Burnout" ein schlechter Scherz oder eine Krankheit? Sind Depressionen bewusst vorgeschobene Symptomatiken einer psychisch-seelischen Erkrankung oder nichts weiter als Scharlatanerie arbeitsscheuer Simulanten? Sind Eltern bis heute noch viel zu häufig unzureichend auf die wahren Sozialisierungsanforderungen der Gesellschaft vorbereitet und schafft die Schulbildung wirklich ausreichend ebenfalls eine vor allem arbeitsmarktrelevante Sozialisierung junger Menschen, um sie danach als "getriebetauglich" aus einer anstrengenden, an Maßstäben von Effektivität und Effizienz ausgerichteten konkurrenz-, sowie leistungs- und zeitdruckorientierten Schullaufbahn zu entlassen?

Und schafft danach der Arbeitsmarkt etwas, was er bei seiner eigenen (ökonomischen) Effektivitäts- und Effizienzausrichtung eigentlich gar nicht zu leisten vermag - nämlich jedweden Schulabgänger (bzw. Gesellen oder Diplomberufler owe) ein gesellschaftliches Leben zu ermöglichen?

Oder anders ausgedrückt: Wenn wir zu all jenen, welche nicht arbeiten wollen oder auch gar nicht können, noch alle diejenigen dazu packen, die ihrerseits weder ein Interesse daran haben, dass gewisse Menschen vor ihnen in Arbeit kommen, sie am Arbeitsplatz nerven, nicht bereit für finanzielle Abstriche sind oder sich gar auf ihre fetten Managerabfindungen einen "herunter holen" und/oder sich zudem über die Blödheit der kleinen "A*schl***er" freuen - mal gar von jenen abgesehen, die vielleicht auch noch aus ganz anderen Gründen in Wahrheit gar kein Interesse daran haben, das bestimmte Leute in Lohn und Brot kommen - wird es auf der anderen Seite eng und schmal mit einer wirklich ernsthaft fair berechtigten, jedoch verschwindend geringen Gruppe an "Getrieberädern" die sich tatsächlich ernsthaft und gutherzig noch redlich für das abmühen was eigentlich zählen sollte: Das der Gewinn des Einzelnen und dessen einzelner Lebensqualität dennoch bis zu einem gewissen Grad nur gemeinsam erreicht werden kann.

Vielleicht irre ich mich und täusche mich darin, aber ich bin ziemlich fest davon überzeugt, dass manche Teile unserer Gesellschaftsrealität übersehen werden, weil Diejenigen, welche dieser angehören auch wollen, dass wir sie übersehen.
Und damit meine ich keine verschwörungstheoretischen Ansätze.

Doch extrapolativ ließe sich durchaus ganz pragmatisch begründen, weshalb gerade all jene einer eher stillschweigenderen Minderheit(-selite), welche viel mehr zu verlieren haben, als jeder einzelne andere von uns, mit einiger Sicherheit wenig Interesse daran haben, dass sich an einem System, welches sie bislang erfolgreich schützt, etwas ändert.

...Irgendwann überschreitet auch die Sinuskurve der Population dieses "Erfolgsmodells" ihr Maximum und dann geht’s hoffentlich schnell bergab...
Stimmt! Oder besser gesagt glaube ich, dass wir längst deren Scheitelpunkt passiert haben - aber auch ebenfalls den unserer Erfolgskurve.
Und ich kann eigentlich nicht umhin, dann bei einigen menschlichen Individuen eine gewisse "Reduktion auf zumindest niedrigere Instinkte und Triebe" dann eigentlich befürworten zu wollen.
NUn ja, nicht im totalen Maß, aber ich fände es zumindest ganz lustig, wenn dann in solchen Zeiten so ein schöner "Zweireiher" mit dem Bündel Banknoten winkt und sein Gegenüber diese nimmt, seine Zigarre aus dem Mundwinkel rupft und das ganze Bündel einfach anzündet, weil es nur noch wie viel wert ist? -Richtig, gar nichts! *boshaft Grins - man vergebe mir diesen kurzen amoralische Anflug*

...Darüber nachdenken, ob diese ethisch-moralische Grenze unter Umständen nur aus Praktikabilitätsgründen gezogen wurde und ob es in der Realität nicht vielleicht zu eher grotesken Randerscheinungen kommt, wenn man das Hinterfragen genau an dieser Grenze einstellt...
*Oh je, ich glaube mein Kopf qualmt...* ...und zwar, weil ich dann wieder darüber grübeln muss, dass ethisch-moralische Grenzen sich aus Praktikabilitätsgründen eher weniger ziehen lassen, als dass sie sich mit einer gewissen autodynamik eher plötzlich selbst ziehen. Das ist in solchen Fällen etwas anderes, als wenn sich ein Architekt ans Reißbrett setzt, um ein Gebäude zu entwerfen, was danach auch praktisch konstruiert wird, sondern hat etwas mit "praktikablen Notwendigkeiten" zu tun. Und groteske Randerscheinungen haben solche ethisch-moralischen Grenzen in der Praxis letztlich zu allen Zeiten IMO gehabt. Eher kann man dann entsprechend der ethisch-moralischen Liniennorm konstatierten, dass sich dennoch viel zu lange viel zu wenig daran ändert. Gewisse Notwendigkeiten - egal ob nun tatsächlich oder eher imaginär - hebelt das dennoch dann nicht aus.

Aber vielmehr dürfte die Frage wohl sein - ob nun Fleisch ja/nein oder unzureichende Gesellschaftsstruktur ja/nein - ob es noch oder wieder genug Menschen gibt die bereit dafür sind, diese ethisch-moralisch Grenzen nicht nur infrage zu stellen, sondern hier auch Umwälzungen bzw. Reformierungen (ja, ganz bewusst entgegen der politischen Phrase "Reform" hier verwendet) umzusetzen.

...Dann mach dir bitte selbst auch die Mühe, deine Postings zu lesen und zu verstehen, dass deine Wortwahl ebenfalls den ein oder anderen Anlass für einen verbalen Konter gibt.
Womit wir denke ich letztlich aber dann auf einer besseren Diskussionsbasis angelangt sein dürften. Das ich meine Postings vor dem klick auf "Antworten" immer noch einmal (außer wegen zu müde oder zu wenig Zeit) überfliege, kannst Du nicht wissen. Das auch meine Wortwahl Anlass für verbalen Konter gibt, stimmt somit - womit ich dann auch kein Problem habe. Schlimmer finde ich es gar, wenn jemand stattdessen gar nicht reagiert. :)
 
Also hierzu würde ich gerne mal wissen wie du, auf diese für mich völlig absurde Idee kommst ??

lol, liest du überhaupt mal Nachrichten. Dazu sag ich jetzt mal nichts.:rolleyes:


Und wenn dir Leute: Familie, Freunde und Bekannte an den Kopf werfen das du schlecht aussiehst, solltest du dir vielleicht mal Gedanken machen warum und ob dir bzw. deinem Körper nicht vielleicht doch etwas fehlt. ???

Ja gut, du kannst das ja schlecht beurteilen, da du nicht weißt wie ich aussehen usw. (woher den auch), aber mir geht es als Vegetarier wesentlich besser, als als Fleischesser. Ich hatte auch ein "paar schlechte" erfahrungen mit Fleisch (hatte früher oft starke Bauchschmerzen, hab mich auch sonst nicht gut gefühlt). Nagut danke für den Rat, aber sie meinen halt das ich "zu dünn" bin, oder "zu bleiche Haut" habe. Beides liegt aber eher in der Familie, ich bin auch von "Naturauß" sehr dünn (aber nicht untergewichtig!) und ich gehe nicht sehr oft rauß wenn es draußen kalt ist, aber da es ja die letzten Tage (bei mir) viel viel wärmer geworden ist (teilweiße 22°C im Schatten:eek:) bin ich auch schon öfter rauß gegangen, und ich sehe schon wesentlich besser aus. :cool:
 
Es gibt durchaus auch mildere Mittel, um Rotwild davon abzuhalten, Triebe zu fressen. Beispielsweise Schonungen aus engmaschigen Drahtzäunen. Bedeutet aber nicht, dass ich ein prinzipielles Problem mit der Jagd habe. Einerseits, musste ich schon unzählige, kleinere Bäume fällen und entsorgen, weil sich Reh und Damwild daran gütlich getan hat, andererseits weiß ich auch, dass die Jagd in Deutschland strengen Regeln unterliegt und kein Wild einfach so aus dem Wald geballert wird.

Zumal Wildschweine nicht nur in Wäldern, sonder auch in der Landwirtschaft enorme Schäden anrichten. Der Bauernverband hat vor gar nicht langer Zeit mal den dummen Vorschlag gemacht, die Bundeswehr gegen eine Wildschweinplage einzusetzen.

Na ja, so wie ich das verstehe, vermehren sich die ja ungebremst, wenn man sie nicht regelmäßig schießt. Also werden es immer mehr und ich glaube nicht, dass man dem dann noch mit Zäunen Herr werden würde. Trotzdem sind Zäune bestimmt eine gute unterstützende Maßnahme für besonders sensible junge Bäume.
 
@Ewok Sniper: Das hat ja mal wieder super hingehauen. Meine Post-AW hat sich mit Deiner zweiten überschnitten, weshalb ich eher bitte, mein Posting Nr. #631 dazu anzuschauen! Thx. :)

...Ich lese etwas anderes heraus, dass eher etwas mit Resignation, Wut, Enttäuschung & Hilflosigkeit zu tun hat.
Letzendlich ist das hier aber eben nur die Schriftform und demnach sind Missverständnisse vorprogrammiert...
Was Dir unbenommen sei. Und ich gestehe gerne zu, dass ich sicherlich auch bei einigen Arten der Formulierung bzw. damit mlgw. verbundener Zusammenhänge vielleicht in letzten Zeiten zu rasch selbst auf 180 gehe. Aber ungeachtet auch dessen wird sich sicherlich hoffentlich demnächst eine weniger fragwürdige Diskussionsbasis dafür einstellen können.

...Aber verfolgt man die Diskussion hier genauer (oder auch andere), gibt es leider doch Beiträge mit einem ziemlich deutlichen Unterton, der da sagt: Was du machst ist absolut schei** ...
Was natürlich weder sonderlich sinnvoll, hilfreich oder schön dann ist. Aber was ich dazu sonst auch denke, steht nun schon im Post #631.

...Na ja, für mich hören Forendiskussionen auf, wenn es darum geht, jemanden für das, was er glaubt/empfindet oder wie auch immer, zu verurteilen...
Womit aber ein "Urteil" nicht zugleich immer eine "Verurteilung einer Meinung, Überzeugung oder Ansicht" darstellt bzw. als solche aufgefasst werden sollte. Wenn das so wäre, könnte oder müsste man jedes Gerichtsurteil egal vor welcher Kammer als solches auffassen und dann sähe es mit unserem Rechtsstaat eher düster aus.
Wie sieht es also aus, wenn einer sagt "Alle Fleischfresser sind verd***mte Mörder!" und der andere entgegnet "Alle Vegetarier sind bl*de Eierdiebe!"?
Letztlich muss sich dann innerhalb thematischer Diskussionen wie diesen hier IMO auch erst erweisen, ob beide 'Kontrahenten' in dem Fall bereit dazu sind, ihren Kopf "abrauchen" zu lassen und sich der gegen den jeweiligen gerichteten Kritik- und Standpunkte anzunehmen oder nicht?

...Noch schwieriger werden Diskussionen, wenn die eine Partei gar nicht zugänglich für die Argumente der anderen Partei ist und jeder auf seinem Standpunkt (und zwar einzig und allein auf SEINEN Standpunkt) beharrt. Dann wird eine Diskussion -so empfinde ich-nur noch geführt, damit man diskutieren kann.
Meist fehlt dann jedwede Sachlichkeit...
Hierzu volles ACK.

...Nein, man muss nicht jede Ansicht tolerien und vermutlich auch nicht alles akzeptieren.
Das meine ich damit auf keinen Fall.
Wobei man also dann zu dem Punkt gelangt, wie bzw. in welcher Form man aktive (und nicht reaktive) Meinungsaussagen tätigen sollte?
 
lol, liest du überhaupt mal Nachrichten. Dazu sag ich jetzt mal nichts.:rolleyes:

Nein ich lese selten die Nachrichten, sondern schaue die mir lieber im TV an :D. Und zu dem Thema das Vegetarier länger leben, als Leute die Fleisch essen. Gibt es mindestens genauso viele Argumente die dem entgegenstehen, wie die, die für ein längeres Leben eines Vegetariers sprechen :rolleyes:. Von daher, kommt es da nur wieder auf die persönliche Meinung jedes Einzelnen an und auf das, was man selber glauben will.

Gruß Muldoon

 
Na ja, so wie ich das verstehe, vermehren sich die ja ungebremst, wenn man sie nicht regelmäßig schießt.

Ja, ist natürlich richtig.

Also werden es immer mehr und ich glaube nicht, dass man dem dann noch mit Zäunen Herr werden würde. Trotzdem sind Zäune bestimmt eine gute unterstützende Maßnahme für besonders sensible junge Bäume.

Wenn es nur um die Bäume geht, dann reichen Zäune schon aus. Geschossen wird eben, weil die Populationen sonst zu groß werden. Wie du schon eingangs erwähnt hast. ;)

Interessant ist aber auch, was mit dem Fleisch anschließend geschieht. Der Wildpfleger im Naturschutzgebiet, in dem ich gearbeitet habe, hat geschossenes Damwild recht lukrativ an den örtlichen Zoo verkauft und sich das Geld in die eigene Tasche gesteckt. :braue
 
Was ich etwas anders sehe. Nicht nur, dass man die Userschaft dieses Forums ebenso wenig wie einzelne User alleine aufgrund nur bestimmter Aussagen motivatorisch alleine auf diese Weise hinterfragen kann, hier wird generell auch IMO nicht unhäufig Phrasendrescherei betrieben, was ich in erster Linie nicht sonderlich aufsehenerregend finde. Bestimmte Schlagworte bzw. -Begriffs sind nun einmal lange schon fester Bestandteil allgemeiner Umgangssprache.
Aussagen also wie etwa "Alle Fleischesser sind Mörder" oder "Alle Veganer sind abgedrehte Spinner" oder ähnlicher Kram entlocken mir also allenfalls ein kopfschüttelndes, trauriges Lächeln.
Darauf mit Provokation zu reagieren, kann häufig nichts anderes bedeuten, als Holzscheite überhaupt erst in Brand zu setzen.
Eben, und genau solchen Wertungen enthalte ich mich von vornherein, wem sollten die auch zustehen. Es lassen sich in dieser Diskussion bestenfalls Missverhältnisse oder nicht tragbare argumentative Spagate als solche entlarven - selbstredend beiderseitig.

Ja gerne... Mach mal! Hast mich neugierig gemacht! :)

Hier, ohne irgendetwas diesbezüglich lostreten zu wollen. Es dient lediglich der Beweisführung, dass ich hier nicht alles aus der Luft greife:

Das stimmt aber nur wenn ich es als ultima dieser Fragestellung ansehe das ein Tier schmerz empfinden kann. Tue ich aber nicht. Ich grenze das Tier viel defizitärer vom Menschen ab als Du es vielleicht tust. Und genau das kannst Du nicht ertragen und es ist Dir nicht mal möglich das einzugestehen.

Gestatte mir also die Frage-/Anmerkunge(n): Mit "die gleichen" meinst Du wahrscheinlich bestimmte Charaktertypen, die sich immer wieder (so oder sehr ähnlich) wiederholen, nehme ich an.
Und ich kann völlig verstehen, wenn einen so etwas über die Jahre mehr und mehr zermürbt, weil es auch schlichtweg alle erlernten Ansätze und Theorien aushebelt oder auszuhebeln scheint.
Letztlich habe ich dann aber gar mehr Verständnis für Leute in Deiner Situation, als für Leute, die sich recht gemächlich nur so ihre Gedanken machen und letztlich nur dann klug daherreden können.
Nutzen aber tut das alles letztlich dann auch wieder nichts.
Während die eine Seite dabei nur wütend, frustriert und zermürbt sind, krebst die andere Seite daran herum, herauszufinden, weshalb da überhaupt soviel Wut, Frustration und Zermürbung entsteht - und erstellt seltsam skurril anmutende Statistiken, die im Durchschnitt dann nur noch aussagen, dass alles doch nur halb so schlimm ist, was an anderen Stellen zu nicht minder skurrilen Politiken mutiert!
Die Frage aber, weshalb trotz aller klugen Ansätze, Ideen und Theorien letztlich doch die gleichen Charaktertypen unter den Arbeitslosen - und das meintest Du ja, denke ich - immer und immer wieder auftauchen, beantwortet das indes nicht - oder verpufft unverstanden und folgenlos.
Auch das - so meine ich - ist dabei eine Folge der "68er"-Bewegungen, aber eine negative. Da finde ich es wieder er traurig, dass dieser Seite des Erbes so schlecht gewürdigt und entsprochen wird.
Aber es hat IMO mit einer über die letzten 20 Jahre kontinuierlich schleichenden Tabuisierung bestimmter Schlagbegriffe aus den 60ern zu tun und IMO tut unsere TV-Medienlandschaft bzw. die Art der Berichterstattung dabei gar noch ihr übriges.
Mich würde in sofern vielmehr interessieren, was es also offenbar so schwierig macht, dass Menschen - welcher Seite jetzt auch immer (und erzählt mir nicht, der Arbeitsmarkt besteht nicht aus mindestens zwei Seiten!!!) - den "Wert von Arbeit" nicht wiederfinden können. Weshalb ist das Vertrauen darin so stark eingebrochen und vor allem, weshalb ändert sich das kaum bis gar nicht?

Das mag jetzt arrogant wirken, aber so ist es nicht gemeint: Ich bin mal wirklich da auf Deine Antwort gespannt, denn dazu habe ich meine eigenen Erfahrungen.
Das ist wohl zu umfassend, um die Fragen hinreichend beantworten zu können. Nur so viel: Es sind tatsächlich immer die gleichen oder, besser gesagt, dieselben Personen, die durch's Raster des Arbeitsmarktes fallen - nicht nur der Charaktertyp, sondern konkrete Personen, wohlgemerkt aber mit schematisch anmutenden und wahnwitzig berechenbaren Charakterzügen. In ihrem Selbstverständnis zunächst Opfer des Mangels an Arbeitsplätzen, anschließend Freiheitskämpfer gegen das Lohndumping und zu guter Letzt einfach als arbeitsscheu und unqualifiziert entlarvt. Aber um die geht's mir im Großen und Ganzen gar nicht, sondern eher um das Destillat des Destillates davon, und bei denen ist mangelnder Arbeitswillen eher ein nebensächliches Problem (dieses Thema sollte meiner Absicht nach hier nie so weit ausufern). Deren Verhalten und Denkweise kannst du nicht mehr rational mit Worten beschreiben, sondern nur noch mit Beispielen, aber Letzteres wäre irgendwo verfänglich. Würde ich einen Unterschied zwischen Mensch und Tier machen, "sub-animalisch" wäre wohl der bezeichnendste Ausdruck für diese Auswüchse menschlichen Daseins. Mein Anliegen war es damit lediglich aufzuzeigen, wie sehr das Spektrum der menschlichen Zivilisation ins Tierreich hineinreicht bzw. sich sogar darunter bewegt und dass es daher vielleicht angebracht wäre, die Zeitgemäßheit als selbstverständlich empfundener speziesistischer Gedankengänge noch einmal zu hinterfragen. Ich hoffe, damit bin ich deinen Fragen jetzt nicht gänzlich ausgewichen.

Es liegt mir jetzt fern, Dich damit auf die Palme zu bringen, aber ich meine das jetzt durchaus ernst: Könnte es sein, dass solche Phrasenkonstruktionen wie "Ehre und Ehrlichkeit reichen nur soweit, wie sie bezahlbar sind oder etwas einbringen!" weitaus mehr alltägliche Realität sind, als uns lieb ist oder wir anerkennen wollen würden?
Die alltägliche Realität erscheint zumindest mir als eine nach wie vor gesunde Mischung von alledem. Wir alle sind nicht frei von Fehlern, haben genug negative Charaktereigenschaften, uneigennütziges Verhalten ist eher eine Randerscheinung. Aber so sehr hat wahrscheinlich keiner von uns die rosarote Brille auf, um sich daran noch zu stoßen, und solche Erscheinungen sind, wie gesagt, Lichtjahre entfernt von den weiter oben angedeuteten Auswüchsen.

Machen wir es doch kurz und reden nicht um den heißen Brei herum:
Worum geht es hier? IMO geht es um die Frage, ob ausreichend Erkenntnisse darüber vorliegen, was tatsächlich in unserer Gesellschaft abläuft bzw. vor sich geht.
Hier geht es nicht mehr um IMO völlig unstrittige Korrelationen, sondern ob auch in der jüngeren Vergangenheit der letzten 30 - 40 Jahre möglicherweise Fehleinschätzungen begangen wurden und wir bestimmten und möglicherweise viele wichtigeren Phänomenen wie die Tendenz, dass sich offenbar tatsächlich innerhalb unserer Gesellschaft eine Form von "Reduktion auf niederste Instinkte und Triebe und/oder/bzw. auch jeglicher Form individualistischer Selbstverwirklichung eingestellt hat". Woher kommt das und was kann man dafür bzw. dagegen tun? Ist Phlegmatismus eine soziologisch-phänomologische Erscheinungsform oder doch tatsächlich eine Virus-Erkrankung? Ist "Burnout" ein schlechter Scherz oder eine Krankheit? Sind Depressionen bewusst vorgeschobene Symptomatiken einer psychisch-seelischen Erkrankung oder nichts weiter als Scharlatanerie arbeitsscheuer Simulanten? Sind Eltern bis heute noch viel zu häufig unzureichend auf die wahren Sozialisierungsanforderungen der Gesellschaft vorbereitet und schafft die Schulbildung wirklich ausreichend ebenfalls eine vor allem arbeitsmarktrelevante Sozialisierung junger Menschen, um sie danach als "getriebetauglich" aus einer anstrengenden, an Maßstäben von Effektivität und Effizienz ausgerichteten konkurrenz-, sowie leistungs- und zeitdruckorientierten Schullaufbahn zu entlassen?
Ebenfalls sehr schwierig zu beantworten. Imho vermag beispielsweise das Schulsystem hinreichend viel zu leisten und der Störfaktor kommt verstärkt aus dem privaten Bereich, insbesondere die zunehmend in den Hintergrund tretende Selbstverständlichkeit der Eigenbemühung sowie fehlende Konfrontation mit den Konsequenzen des eigenen Handelns. An dieser Stelle subventioniert der Sozialstaat Personen, die selbiges der nächsten Generation vorleben. Hinzu kommen von Seiten der Gesellschaft falsch gesetzte Prioritäten und eine zunehmende Entfremdung von grundlegenden Werten. Teilweise ist es so, dass Ironie und Sarkasmus der einen Generation von der nächsten als bare Münze missverstanden und gelebt wird.

Oder anders ausgedrückt: Wenn wir zu all jenen, welche nicht arbeiten wollen oder auch gar nicht können, noch alle diejenigen dazu packen, die ihrerseits weder ein Interesse daran haben, dass gewisse Menschen vor ihnen in Arbeit kommen, sie am Arbeitsplatz nerven, nicht bereit für finanzielle Abstriche sind oder sich gar auf ihre fetten Managerabfindungen einen "herunter holen" und/oder sich zudem über die Blödheit der kleinen "A*schl***er" freuen - mal gar von jenen abgesehen, die vielleicht auch noch aus ganz anderen Gründen in Wahrheit gar kein Interesse daran haben, das bestimmte Leute in Lohn und Brot kommen - wird es auf der anderen Seite eng und schmal mit einer wirklich ernsthaft fair berechtigten, jedoch verschwindend geringen Gruppe an "Getrieberädern" die sich tatsächlich ernsthaft und gutherzig noch redlich für das abmühen was eigentlich zählen sollte: Das der Gewinn des Einzelnen und dessen einzelner Lebensqualität dennoch bis zu einem gewissen Grad nur gemeinsam erreicht werden kann.
Im Grunde ist es imho vollkommen unerheblich für die eigentliche Diskussion, wie sich diese Personen verhalten. Gegenüber fetten Managergehältern empfinde ich keinerlei Neid, halte diese in angebrachten Fällen sogar für absolut gerechtfertigt. Und was die Arbeitsscheuen angeht, die betrügen sich im Endeffekt nur selbst mit ihrer vermeintlichen "Cleverness" - doppelte Lebenshaltungskosten durch zu Hause rumlungern und das Jammern über materielle Defizite ist auch nicht gespielt, auch wenn der Mangel an Selbsterfüllung als eigentliche Ursache im Verborgenen dahinter steht. Möglicherweise wird das System irgendwann auf nationaler oder auch globaler Ebene unter seiner sozialen Last zusammenbrechen und vielleicht wird man dann merken - ohne jetzt Werbung dafür machen zu wollen - dass sich unter Abkürzung der Nahrungskette, sprich durch Fleischverzicht, sehr viel mehr Personen effizient ernähren lassen.

*Oh je, ich glaube mein Kopf qualmt...* ...und zwar, weil ich dann wieder darüber grübeln muss, dass ethisch-moralische Grenzen sich aus Praktikabilitätsgründen eher weniger ziehen lassen, als dass sie sich mit einer gewissen autodynamik eher plötzlich selbst ziehen. Das ist in solchen Fällen etwas anderes, als wenn sich ein Architekt ans Reißbrett setzt, um ein Gebäude zu entwerfen, was danach auch praktisch konstruiert wird, sondern hat etwas mit "praktikablen Notwendigkeiten" zu tun. Und groteske Randerscheinungen haben solche ethisch-moralischen Grenzen in der Praxis letztlich zu allen Zeiten IMO gehabt. Eher kann man dann entsprechend der ethisch-moralischen Liniennorm konstatierten, dass sich dennoch viel zu lange viel zu wenig daran ändert. Gewisse Notwendigkeiten - egal ob nun tatsächlich oder eher imaginär - hebelt das dennoch dann nicht aus.
Insoweit stimme ich dir, wieder einmal, zu.

Aber vielmehr dürfte die Frage wohl sein - ob nun Fleisch ja/nein oder unzureichende Gesellschaftsstruktur ja/nein - ob es noch oder wieder genug Menschen gibt die bereit dafür sind, diese ethisch-moralisch Grenzen nicht nur infrage zu stellen, sondern hier auch Umwälzungen bzw. Reformierungen (ja, ganz bewusst entgegen der politischen Phrase "Reform" hier verwendet) umzusetzen.
Da die meisten Veganer und Vegetarier ihre Ernährungsweise eigentlich ungern zu einer Ersatz-Religion ausarten lassen, wird sich dieser Prozess wohl von allein bzw. auf die harte Tour anhand der globalen Entwicklung vollziehen. Damit meine ich natürlich nicht komplett fleischlose Ernährung, aber man wird Fleisch wohl vermehrt mit dem Begriff Luxus-Nahrungsmittel in Verbindung bringen müssen.

Womit wir denke ich letztlich aber dann auf einer besseren Diskussionsbasis angelangt sein dürften. Das ich meine Postings vor dem klick auf "Antworten" immer noch einmal (außer wegen zu müde oder zu wenig Zeit) überfliege, kannst Du nicht wissen. Das auch meine Wortwahl Anlass für verbalen Konter gibt, stimmt somit - womit ich dann auch kein Problem habe. Schlimmer finde ich es gar, wenn jemand stattdessen gar nicht reagiert. :)
Tjo, auf der anderen Seite will ich ja nicht abstreiten, dass ich mich gern mal im Ton vergreife ;)
 
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...Hier, ohne irgendetwas diesbezüglich lostreten zu wollen. Es dient lediglich der Beweisführung, dass ich hier nicht alles aus der Luft greife ...
Gut - ein Beispiel... Und ACK, damit sollte nichts Unnötiges hier wieder losgetreten werden. Soviel wäre das IMO dann auch nicht wert.
Nur vlt. soviel dazu, wie es auf mich wirkt: Es wirkt auf den ersten Blick in seiner artikulativen Ausdrucksform definitiver als es wohlmöglich gemeint ist. Und dafür wirkt es wiederum sehr absolut.
Wobei aber im Hinblick auf das Thema hier auch die Frage wäre, ob sich der Poster damit schlicht hinter jene Gruppe von Menschen zu stellen suchte - die es zweifellos gibt - welche nichts dabei finden oder sehen, Tiere zu töten (zu schlachten), um ihr Fleisch danach zu verzehren.
Die Begründungen, die hierzu angeführt werden, sehe ich selbstverständlich auch IMO so nicht als haltbar an. Ebenso wenig die Konstation einer völligen Negierung der Tatsache, Tiere könnten oder würden keinen Schmerz empfinden, als auch eine absolute Abtrennung des irdischen Lebewesens 'Mensch' vom irdischen Lebewesen 'Tier' ist IMO nicht minder unbotmäßig, wie der all zu gewagte Motivationsschluss Deiner Ambitionen.

Meine Meinung zu diesem Thema ist indes die, dass er deshalb aber nicht völlig unrecht hat (außer natürlich im Bezug auf Deine Motivation, was einfach nur leider einem lächerlichen Bemühen gleichkommt, diese zu ergründen). Aber lass mich das bitte erklären: Die dahinterstehende Problematik geht IMO einzig und alleine dabei vornehmlich vom Menschen selbst aus. Die Art und Weise der Ausbildung unseres Denkens, unsere Befähigung zum Abstrahieren, zu Hinterfragen usw. führt uns unweigerlich dazu, alles was dereinst weitaus selbstverständlicher war, nicht mehr so frag- oder kritiklos an- bzw. hinzunehmen. Im Umkehrschluss heißt das wiederum aber auch, dass ein geistig sich selbstbestimmt erfahrungswilliger Mensch diese Befähigungen auch eher aus Praktikabilitätsgründen (oder aus Gründen eines weniger schlechten Gewissens... :D) hinten anzustellen gewillt sein kann.
Das macht es zwar nicht besser, weil eigentlich alleine die Ignorierung unseres Befähigungsspektrums bzw. dessen Leistungsfähigkeit weder sonderlich sinnvoll, noch hilfreich ist.
Und es trägt dabei IMO ein mögliches Absurdum in sich: Das, was wir heute sind - also sozusagen die "Sieger der Nahrungskette" (was allerdings sicherlich seinerseits wieder kritisch hinterfragbar wäre) - sind wir mit großer Wahrscheinlichkeit wenn nicht mit ziemlicher Sicherheit aufgrund unseres Befähigungsspektrums. Hätten wir dieses nicht (oder würden es nicht nutzen usw.), sähe es mit Sicherheit weitaus düsterer gemäß den Gesetzmäßigkeiten natürlicher "Jagd-Beute"-Schemata für uns aus, denn unser rein physisches Befähigungsspektrum stellt uns auf eine völlig andere Position als der des "Siegers".
Aber es ist durchaus irgendwo verständlich. Für viele Menschen waren gewisse Zusammenhänge lange Zeit selbstverständlich - und somit auch die Jagd bzw. Schlachtung und der Verzehr von Fleisch. Vergangene Umstände, wie das dabei der Mensch untereinander auch gar noch durch "gesellschaftliche Verunterschiedlichung seiner selbst" Fleisch für manche Gruppen von Menschen zu einem fast schon absoluten "Luxusartikel" werden ließen, tat dabei sein übriges.
Jedenfalls gibt es durchaus nachvollziehbare Gründe dafür, dass manche Menschen sich gegen eine
Unverselbstständlichung des Fleischverzehrs wehren - ob die nun familiär-traditioneller Wesenheit sind oder gar beruflicher usw.

IMO unterscheidet uns durchaus etwas von den anderen Lebewesen dieses Planeten, die wir als "Tiere" bezeichnen. Durchaus eher aber auch eine Frage ist, welche Bedeutung wir diesem Unterschied beimessen. Das er IMO vorhanden ist, halte ich für nicht bestreitbar. Dass das den Menschen zu etwas Besonderem unter den Lebewesen unseres Planeten machen würde, da schon weitaus eher.
Ausschlaggebend sehe ich hier aber wenn dann objektivere Betrachtungsweisen. Die menschliche Befähigungsleistungsfähigkeit ist somit in erster Linie eine Überlebensstrategie einer Kategorie an Lebewesen unseres Planeten. Punkt.
Wölfe, Eulen, Kühe oder (Wild-)Schweine haben üblicherweise die ihre. Punkt.
Und im großen und ganzen würde ich dabei einschätzen, dass unsere Überlebensstrategien lediglich mannigfaltiger sind, variabler bzw. taktischer und strategischer ausgerichtet, nicht aber unbedingt so viel effektiver. (Gar müsste man hierbei überlegen, ob die Verkomplexzierung dieses menschlichen Überlebensstrategienspektrums ausreichend sinnvoll und hilfreich im Sinne seiner Effektivitäten ist? -Aber das ist wieder ein anderes Thema).
Das unsere Empfindungsfähigkeit uns indes in irgendeiner nennenswerten Form von den sonstigen Lebewesen der Erde unterscheidet, ist indes noch weniger auszumachen und gar schlichtweg nicht einmal ansatzweise nachvollziehbar. Selbst wenn sagen wie beispielsweise ein Mensch feststellt, dass ein "Schwein kurz vor der Abfuhr zum Schlachthof ängstlich quiekt" und man dagegen anführt, dass nur der Mensch selbst das als Quieken als "angstvoll" interpretiert, ist das kein ausreichendes Erklärungsmuster dafür, weshalb das Schwein sich überhaupt dann an dieser Stelle so windet oder was dieses aufgeregte Gequieke überhaupt zu bedeuten hätte. Selbst, wenn es also nicht eindeutig Angst wäre - das Schwein scheint aber zumindest zu spüren, dass eine "Veränderung der Umgebung oder gar mit seiner eigenen Position in der ihm gewohnten Umgebung" vorgenommen wird. Die Konstation, ein Tier würde also keinen Schmerz empfinden oder überhaupt zu ähnlichen Empfindungen fähig sein, ist somit schlichtweg nicht haltbar. Und es ist unsinnig, weil ein jedes Tier biologisch gesehen alle notwendigen Aspekte besitzt bzw, aufweist, die es zu einem empfindungsfähigen Lebewesen machen. Das sagt wiederum zwar nichts darüber aus, ob die Intensität dieser Empfindungsfähigkeit in allen Bereichen äquivalent zu der des Menschen ist oder gar, ob der menschliche "Geist" gewisse Empfindungsfähigkeiten seiner selbst verstärkt.

Aber es sollte uns nicht davon abhalten, uns zu vergegenwärtigen, was wir tun - weil nämlich genau DAS einen starken Teil unseres Befähigungsrahmens ausmacht. Wenn wir also in der Lage sind zu erkennen bzw. zu begreifen - ob nun aus eigener Beobachtung, empirisch extrahiert oder wissenschaftlich hergeleitet - in wiefern wir Einfluss auf unsere Umwelt und somit die darin anderweitig lebenden Lebewesen ausüben, ist doch IMO die völlige Ignorierung solcher Erkenntnisse völlig sinnfrei und gar ein Zeichen von Hilflosigkeit.
Das wäre in etwa so, als würde ein "Urmensch", der vor kurzem feststellte, dass es sich mit dem Werkzeug "Speer" hervorragend, weil sicherer und effektiver jagen lässt, plötzlich sagen würde "Och nö, ein Speer ist mir zu blöd. Ich jage jetzt doch lieber wieder ohne..."

Und das wir unsere Umwelt beeinflussen bzw. beeinflusst haben, sehe ich als unbestreitbar an. Das beinhaltet indes nun keine Beurteilung dabei, ob wir dabei viel verkehrt oder gar kaputt gemacht haben oder hätten, sondern schlichtweg, dass es so ist. Der Umstand der Domestikation von "Haus- und Nutztieren" zu "Kulturalisationstieren des Menschen" beweist das IMO schon für sich alleine genommen völlig ausreichend.

...In ihrem Selbstverständnis zunächst Opfer des Mangels an Arbeitsplätzen, anschließend Freiheitskämpfer gegen das Lohndumping und zu guter Letzt einfach als arbeitsscheu und unqualifiziert entlarvt...
Wenn es Dir Recht ist, kürze ich meine AW dazu mal zu funktionellen Fragestellungen ab:
Selbstverständnis als "Opfer des Mangels an Arbeitsplätzen" = Resultat des Hilflosigkeitsgefühls ggü. eines Arbeitsmarktes und einer Gesellschaft, die sie nicht zu brauchen scheint, als Unhilfreich betrachtet o. Ä.?
Selbstverständnis als "Freiheitskämpfer gegen das Lohndumping" = Kompensationsversuche dieser Hilf- und Wertlosigkeitsgefühle in Form von Trotzigkeit?
Selbstverständnis als "arbeitsscheue und unqualifizierte Larve" = Resignation ggü. einer Welt, welche ihnen ständig mitteilt, dass alles was sie je taten, tun oder tun werden bzw. worum sie sich entsprechend bemühten, nie genug ist oder sein wird!

Und auch: Resignation ggü. einem System, welches mit seiner Komplexität an Bürokratie und seinem Papierkrieg nicht nur sie an den Rand der Überforderung treibt, sondern auch deren "Bürokraten"? :-)D)

...Würde ich einen Unterschied zwischen Mensch und Tier machen, "sub-animalisch" wäre wohl der bezeichnendste Ausdruck für diese Auswüchse menschlichen Daseins. Mein Anliegen war es damit lediglich aufzuzeigen, wie sehr das Spektrum der menschlichen Zivilisation ins Tierreich hineinreicht bzw. sich sogar darunter bewegt und dass es daher vielleicht angebracht wäre, die Zeitgemäßheit als selbstverständlich empfundener speziesistischer Gedankengänge noch einmal zu hinterfragen. Ich hoffe, damit bin ich deinen Fragen jetzt nicht gänzlich ausgewichen...
Wie schon gesagt, kann ich Deine Sichtweise verstehen und es ist traurig, dass Du zu solchen Schlüssen gelangen musst.
Doch wie Du selbst auch sagst, beschreibst Du hier ja Symptomatiken. Und diese sind das, was sie sind. Das wird Dir jeder Mediziner bestätigen. Die Bekämpfung eines Symptoms heilt noch lange nicht die dahinterstehende Erkrankung.
Das wir uns indes nicht vormachen sollten, wir Menschen wären durch die Bank weg zivilisierter, als wir es sind, ist dabei eine Sache - und IMO eine Feststellung, die uns aber auch nicht weiterhilft.
Die Unfähigkeit von menschlichen Gesellschaften, all ihrer Mitglieder ausreichend zu zivilisieren oder gar zu kulturalisieren - von der Überforderung von multukulturalisierten Gesellschaftsformen damit noch ganz abgesehen - zeigt nur, dass es so ist.
Und es zeigt nach wie vor die Unfähigkeit dieser Gesellschaften, selbst die Empfindungsfähigkeit eines Teils ihrer Mitglieder seitens des anderen Teils anzuerkennen. Ebenso zeigt es die Unfähigkeit dieser Gesellschaften zu einem kollektiv-interaktiv umfassenderen Verstehen. Stattdessen zeigt es asoziale Formen von Individualisierung und gleichsam Egozentrisierung als Ausdruck der Unfähigkeit sozialer humanentsprechender Systematik.
Schlichtweg - es zeigt eine gesamtgesellschaftliche Überforderung mit den eigenen Systematiken und Ordnungsprinzipien sowie der eigenen Unfähigkeit, nicht nur aus vergangenen Fehlern nicht immer alles zu lernen und zu begreifen, was notwendig ist, sondern auch das Extrahieren ausreichend umfassender gesellschaftlicher Existenzstrategien und vor allem deren Umsetzung.

Was sagt das? Tja, so gut wie nichts, aber auch in Differenzierung dazu ebenso gut alles.
Manche Menschen möchten gerne einfache und schnelle Antworten und die gibt es nicht. Der Weg indes zu einfachen und schnellen Lösungen führt aber gerade über diese Komplexität dieser Antworten. Was ein Dilemma... :konfus::rolleyes:

...Aber so sehr hat wahrscheinlich keiner von uns die rosarote Brille auf, um sich daran noch zu stoßen...
Es ist und bleibt wie es ist: Der heiße Brei.
Selbstverständlich stoßen sich Menschen nicht daran - zumindest so lange nicht, bis sie selbst Opfer dessen geworden sind und am eigenem Leib erlebt haben, was das bedeutet.
Zuvor hattest Du mich gebeten, nicht irgendetwas zu relativieren und nun machst Du es selbst mit solchen Aussagen wie "...Wir alle sind nicht frei von Fehlern, haben genug negative Charaktereigenschaften, uneigennütziges Verhalten ist eher eine Randerscheinung...".
Wie gesagt, es liegt nicht in meinem Interesse, Dich anzugreifen.
Aber ich finde es schon auch interessant, dass Du Dir nun genau hier dieses "Recht auf Relativierung" selbst einräumst, es an anderer Stelle aber anderen absprichst.
Muss ich das dann auch als jene "Unfreiheit von Fehlern aller" auffassen? Sind dann nicht genau jene "sub-animalischen Destillate" dann ebenso "nicht unfrei von Fehlern"?
Gibt es also einen Unterschied zwischen Deiner "Fehlerhaftigkeit" und der der "sub-animalischen Destillate"? Und liegt dieser Unterschied gar darin, dass für Dich Deine "Ehre und Ehrlichkeit eben bezahlbar ist bzw. etwas einbringt!"?
Wie gesagt, dass ist jetzt nicht als Vorwurf gemeint, sondern eine Frage.
Wenn es so wäre, dass Du es so empfindest, wäre das durchaus ja auch verständlich, weil es für Dich Lebens- bzw. Existenzrealität ist, die sich tagtäglich sozusagen zumindest in der Form bestätigt! ;)

...Imho vermag beispielsweise das Schulsystem hinreichend viel zu leisten...
Was ich - und das soll Dich aber nicht bzw. wird Dich hoffentlich nicht verwundern - etwas anders sehe. Selbstverständlich leistet unser Schulsystem viel, ja. Leistet es das, was es leisten kann? -Auch das glaube ich, ja.
Leistet es das, was es leisten könnte? Vielleicht, aber da bin ich mir nicht sicher.
Leistet es das, was ein solches für eine Gesellschaftsstruktur und -Organisation leisten müsste? -Nein.
Kann es das aber so leisten? -IMO auch nein bzw. nicht in zureichendem Maße.

Weshalb kann es das (nicht mehr)? Genau aus den Gründen, die Du daraufhin genannt hast und zu denen ich nur zustimmen kann: Ebenso wie schon vor 30, 40 oder 50 Jahren sowohl ein "elternverantwortliches Handeln" zu Teilen sich als nicht verantwortlich zeichnete, unverantwortlich war oder zum Störungsfaktor der schulischen Erziehung wurde, ist dieses IMO bis heute so. Heute sind nur die Eltern andere, Masken von Ehre, Stolz und Würde (bzw. entsprechendes Benehmen) ist anders, doch symptomatisch betrachtet hat sich da nicht so viel geändert.
"Unverantwortliche Auswirkungen auf Kinderseelen" gab es damals wie heute.

Es hat allerdings - und auch dazu ACK - aufgrund eines gewissen Sitten-, Normen und Werteverfalls heute wohl häufig auch extremere Auswirkungen - sowohl im Verhalten der Eltern, als auch in der Auswirkung auf die Kinder.
In sofern würde ich also einer Verrohung der Sitten und Emotionen in dieser Richtung zustimmen.
Das es aber wie gesagt vor 30 oder 40 Jahren so etwas nicht gegeben hätte, bezweifle ich völlig. Nur war es anders ausgerichtet.

Und was heißt das? Zumindest aus meiner Sicht erst einmal das, was ich oben eben schon schrieb:
"...es zeigt eine gesamtgesellschaftliche (...) Unfähigkeit, nicht nur aus vergangenen Fehlern nicht immer alles zu lernen und zu begreifen, was notwendig ist, sondern auch das Extrahieren ausreichend umfassender gesellschaftlicher Existenzstrategien und vor allem deren Umsetzung..." daraus.

Oder anders ausgedrückt: In diesem Punkt versagte unsere Gesellschaft schlichtweg an ihren eigenen Teilansprüchen bzw. wider besseren Wissens und Gewissens bzw. dem Potenzial dazu.
Das soll nicht heißen, dass man nicht auch die Gründe für dieses Versagen verstehen wollen (oder gar besser noch sollen) kann, sondern nur, dass es so ist.

Aber ich überlege schon auch, mit welchem Recht wir heute anderen vorzuwerfen scheinen, dass sie vielleicht bzw. möglicherweise mit kühlkalter Abgebrühtheit, Korruptionsbereitschaft oder schlichtweg reiner Eigennützigkeit auf frühere Erscheinungsformen eiskalter Separations-, Ablehnungs-, Ressentiments- und Übervorteilungsbereitschaft antworten.

Oder auch: Ja, IMO versagt unsere Gesellschaft auch an der Erkenntnis einer Sinnbasis ihres eigenen "Generationenvertrages", die in diesem Fall nichts anderes heißt, als dass Kinder Damaliger die heutigen Eltern oder gar Großeltern sind.
Wir wundern uns darüber, dass es durchaus Zeiten gab, in denen (junge) Menschen erkennen mussten, dass als von außen fälschlicherweise als Naivität missverstandene und als hilflose und schön ausnutzbare Dummheit verlachte Gutmütigkeit oder gar -herzigkeit aufgrund des dann daraus resultierenden "ach so höflich sie übervorteilenden Verhaltens" dieser Anderen zu nichts anderem gut ist, als sein eigenes Leben und seine eigene Existenz hintenan zu stellen und sich selbst zum "sub-animalischen Bodensatz dieser Gesellschaft" machen zu lassen.

Am bedauerlichsten daran finde ich dabei, wie wenig offenbar dabei so Mancher aus dem, was zum Teil an Wahrhaftigkeit hinter SW steckt, bis heute gelernt zu haben scheint.

Oder anders ausgedrückt: Auch heute gibt es KEINE EINFACHEN ANTWORTEN auf einst gesäten HASS bzw. auf dessen - wie nanntest Du es gleich? - "Destillate".
 
Bald komme ich hier nichtmehr mit :D Daher benatworte ich einfach mal nur die an mich gerichteten Fragen:

Womit aber ein "Urteil" nicht zugleich immer eine "Verurteilung einer Meinung, Überzeugung oder Ansicht" darstellt bzw. als solche aufgefasst werden sollte. Wenn das so wäre, könnte oder müsste man jedes Gerichtsurteil egal vor welcher Kammer als solches auffassen und dann sähe es mit unserem Rechtsstaat eher düster aus.
Wie sieht es also aus, wenn einer sagt "Alle Fleischfresser sind verd***mte Mörder!" und der andere entgegnet "Alle Vegetarier sind bl*de Eierdiebe!"?
Oh weh, wenn ich jetzt meine Meinung zum Rechtssytsem schreibe, sind wir völlig Offtopic.
Ich sprach aber explizit von VERurteilen.
Zu Urteilen allgemein: Es ist bei manchen Themen schwierig überhaupt ein Urteil abzugeben, wenn man sich niemals auf der Gegenseite befunden hat.
Wenn ich behaupten möchte: "Vegeatrier sind alle blass! Vegetarier sind energielos! Vegetarier leben unegsund", dann müsste ich SELBST vegetarisch gelebt haben, damit ich von meiner PERSÖNLICHEN Erfahrung sprechen kann.


Letztlich muss sich dann innerhalb thematischer Diskussionen wie diesen hier IMO auch erst erweisen, ob beide 'Kontrahenten' in dem Fall bereit dazu sind, ihren Kopf "abrauchen" zu lassen und sich der gegen den jeweiligen gerichteten Kritik- und Standpunkte anzunehmen oder nicht?
Hm, da bin ich nicht sicher. Ich habe keine Lust mich "um Kopf und Kragen" zu reden.
Mir ist es shcon häufoger passiert, dass man mir die Worte im Mund herumgedreht hat, oder das man sich Fragmente meines gesagten/geschriebenen ehraussucht und sie so, völlig aus dem Zusammenhang gerissen, gegen mich verwenden kann.
Daher nehme ich auch nicht Bezug zu jedem Standpunkt. Vor allem dann nicht, wenn gar nicht damit zu rechnen ist, dass meiner ernst genommen wird. Am Ende sind meine Beispiele "Lächerlich" oder was auch immer. Dann halte ich den Mund, denn ich muss niemanden überzeugen. Dann soll bitte jeder glauben was er will.

Wobei man also dann zu dem Punkt gelangt, wie bzw. in welcher Form man aktive (und nicht reaktive) Meinungsaussagen tätigen sollte?
Hm, zu diesem Punkt kommt vielleicht jeder selbst.
Es gibt Themen, die amn diskutieren möchte und Themen, die man lieber unkommentiertlässt.
Ich z.B. mag Diskussionen über Menschen, die Fleisch essen, Vegetarier und Veganer nicht wirklich. Weil solche Gespräche meist ausufern und sich am Ende doch nur noch gestritten wird.
Und ich bin kein harmoniesüchtiger Mensch. Aber nicht in jeder Diskussion sehe ich einen Sinn. Der Sinn verliert sich für mich nicht, wenn jemand eine andere Meinung hat. Andere Meinungen finde ich nämlich interessant und weiß diese meistens auch zu schätzen.
 
...Wenn ich behaupten möchte: "Vegeatrier sind alle blass! Vegetarier sind energielos! Vegetarier leben unegsund", dann müsste ich SELBST vegetarisch gelebt haben, damit ich von meiner PERSÖNLICHEN Erfahrung sprechen kann...
Das mit dem Off-Topic ist sehr wahr! ;):)
Deshalb vielleicht fix soweit dazu: Aber selbst, wenn Du dann hypothetisch gesprochen diese persönliche Erfahrung gemacht hättest, dürftest Du dennoch so nicht urteilen. Die Aussage müsste dann eher maximal lauten dürfen:
"Einige Vegetarier sind blass! Einige Vegetarier sind energielos! Einige Vegetarier leben ungesund".
Die Unterscheidung, die Du zwischen verallgemeinernden und persönlichen Urteilen vorgenommen hast, finde ich allerdings gut und kann ich so nur unterschreiben.

...Dann halte ich den Mund, denn ich muss niemanden überzeugen. Dann soll bitte jeder glauben was er will...
Eine Haltung bzw. Einstellung im Bezug auf Dein Verhalten finde ich klasse.
Nur finde ich bei so etwas dann immer schade, wenn es am Ende nur ums überzeugen gehen sollte.
Was das betrifft habe ich mir eher angewöhnt, ein eher wahrscheinlich recht zermürbender Diskutant sein zu können. Nicht, dass ich das so will - also andere zermürben. Aber ich finde es schade, denn ein Forum ist doch IMO dazu da, dass man zu einem Topic seine Ansichten postet und mit anderen darüber dann auch diskutiert.
Deshalb bemühe ich mich, mir die Meinungen anderer anzuhören und sie anzunehmen und falls aber möglich bzw. sinnvoll, weil in meiner Meinung existent ggf. dagegen zu halten und zu argumentieren. Warum? Weil ich finde, dass man immer von anderen und ihrer Sichtweise etwas dazu lernen kann. Ich lasse also nicht zu, meine Aussagen von anderen zerfleddern oder auseinander reißen zu lassen, weil ich das auch so nicht sehe. Andere nehmen sich von meinen Aussagen die Bestandteile, mit denen sie etwas anfangen können und gehen darauf ein. Das kann zwar meine ursprüngliche Aussage verfälschen, aber ihre Ansichten und Meinungen zählen genauso viel wie meine.
Letztlich ist und bleibt mein Ansatz bzw. Ziel aber dabei, aus den Argumentationen der anderen ggf. etwas zu lernen bzw. wertvolles für mich zu extrahieren. Wenn mich dabei also etwas zu überzeugen vermag, dann ist das so. Gut vorgetragene Argumente oder gar belegte Aussagen können dabei goldwert sein.
In einem aber stimme ich Dir zu: Wenn andere User dabei der Ansicht sind, es ginge hier einzig und alleine darum, in der Diskussion zu obsiegen, sollen sie das halt glauben.
Für mich ist eine Diskussion dann beendet, wenn sie aus meiner Sicht beendet ist.

...Der Sinn verliert sich für mich nicht, wenn jemand eine andere Meinung hat. Andere Meinungen finde ich nämlich interessant und weiß diese meistens auch zu schätzen.
Siehst Du? Und darin unterscheiden wir uns völlig in unserer Ansicht... :p:D
Für mich liegt der Sinn einer guten Diskussion GERADE darin, dass andere User andere Meinungen vertreten. Ein Foren-Thread, der ausschließlich aus Postings wie "ACK, sehe ich so...", "Bin voll Deiner Meinung..." oder "Genau Deine Worte..." besteht, ist für mich kein Diskussions-Thread, sondern eine Krankheit.
Außerdem bestünde die Folge daraus, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit dann häufig nur Topic-Threads (also sinngemäß "Themen-(Bind-)Faden") bestehend aus maximal 10 Postings hätten: Der erste postet einige Infos zu einem Thema und vlt. noch seine Ansicht dazu und alle anderen danach posten ein paar dazukommende Informationen und stimmen dem ersten in seiner Ansicht zu.

Aber auch das ist wie gesagt nun hier wiederum nur meine Meinung dazu! ;):):D
 
Siehst Du? Und darin unterscheiden wir uns völlig in unserer Ansicht... :p:D
Für mich liegt der Sinn einer guten Diskussion GERADE darin, dass andere User andere Meinungen vertreten. Ein Foren-Thread, der ausschließlich aus Postings wie "ACK, sehe ich so...", "Bin voll Deiner Meinung..." oder "Genau Deine Worte..." besteht, ist für mich kein Diskussions-Thread, sondern eine Krankheit.
Außerdem bestünde die Folge daraus, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit dann häufig nur Topic-Threads (also sinngemäß "Themen-(Bind-)Faden") bestehend aus maximal 10 Postings hätten: Der erste postet einige Infos zu einem Thema und vlt. noch seine Ansicht dazu und alle anderen danach posten ein paar dazukommende Informationen und stimmen dem ersten in seiner Ansicht zu.
Nein,nein, nein :D
Ich glaube, du ahst mich missverstanden.
Ich finde es GUT, wenn andere User andere Meinungen haben. Ich weiß andere Meinungen zu schätzen. Uuuund ich gehöre sogar zu den Menschen, die andere Meinungen überdenken :D

Wobei es auch mal ganz nett sein kann, wenn man nicht der einzige ist, der seiner eigenen Meinung ist :kaw::braue:D

Quatsch^^ Aber es ist eben nicht schlecht, wenn man nicht komplett gegen "Windmühlen kämpft", also auch auf jemanden stößt, der einen bestärkt.
 
...Wobei es auch mal ganz nett sein kann, wenn man nicht der einzige ist, der seiner eigenen Meinung ist :kaw::braue:D ...
Klingt mir ein bisschen nach "Schön, wenn mir jemand zu meinem Schnitzel oder Bratfischfilet noch ein paar Kartoffeln und Gemüse dazupackt... Klingt lecker, nehme ich... *schmunzel*

Na, aber selbstredend... und zwar "...mit Soße". Vielleicht lässt sich aus so etwas gar ein unerwartet leckeres Tofu-Gericht zaubern... :D

...Aber es ist eben nicht schlecht, wenn man nicht komplett gegen "Windmühlen kämpft", also auch auf jemanden stößt, der einen bestärkt.
Obwohl ich mir halt häufig auch so so vorkomme, als würde ich dieses tun. Aber stimmt: Ein "Sancho Panza" kann dann wirklich aufbauender sein, als ein Lichtschwertfisch... ;):kaw:
 
@ Lord Barkouris

Sorry für die späte Antwort. Zu deinem ersten Absatz kann ich eigentlich nicht viel hinzufügen, da mir die Subjektivität meiner sich diesbezüglich in Grenzen haltenden Meinungsabweichungen bewusst ist und ich eigentlich schon Wert auf einen objektiven Konsens lege.

Wenn es Dir Recht ist, kürze ich meine AW dazu mal zu funktionellen Fragestellungen ab:
Selbstverständnis als "Opfer des Mangels an Arbeitsplätzen" = Resultat des Hilflosigkeitsgefühls ggü. eines Arbeitsmarktes und einer Gesellschaft, die sie nicht zu brauchen scheint, als Unhilfreich betrachtet o. Ä.?
Selbstverständnis als "Freiheitskämpfer gegen das Lohndumping" = Kompensationsversuche dieser Hilf- und Wertlosigkeitsgefühle in Form von Trotzigkeit?
Selbstverständnis als "arbeitsscheue und unqualifizierte Larve" = Resignation ggü. einer Welt, welche ihnen ständig mitteilt, dass alles was sie je taten, tun oder tun werden bzw. worum sie sich entsprechend bemühten, nie genug ist oder sein wird!
An dieser Stelle liegt meines Erachtens ein größeres Missverständnis vor. Deine Interpretation würde voraussetzen, dass die betreffenden Personen unfreiwillig erwerbslos sind, aber auf diesen Bevölkerungsanteil zielte mein Beispiel gar nicht ab, sondern ich habe mindestens noch 2 "gedachte" soziale Schichten tiefer angesetzt. Da ist keine Leistungsbereitschaft mehr da, allenfalls unfreiwillig wenig finanzielle Mittel, und das eigene Verhalten wird auch nicht mehr reflektiert. Die von dir zitierten Punkte bezogen sich darauf, wie sich deren Ausreden, von welchen sie unbestrittenermaßen selbst vollkommen überzeugt sind, an die latente Stabilisierung des Arbeitsmarktes infolge des demografischen Wandels anpassen mussten. Und bei Punkt 3 schrieb ich "entlarvt", als das, was sie tatsächlich sind. Aber das ist, wie bereits angesprochen, das geringste Problem und selbstredend noch nicht geeignet, diesen Subjekten eine Art ethische Schutzwürdigkeit abzusprechen. Mein Hauptaugenmerk liegt hingegen darauf, dass extremes intellektuelles Unvermögen nicht nur sehr stark mit Faulheit, sondern auch mit höchst unschönen Perversionen und dergleichen korreliert. Kannst du unter diesem Gesichtspunkt eventuell teilweise nachvollziehen, warum vielen von uns Pflanzenfressern der Begriff "Menschenwürde" wie blanker Hohn vorkommt?

Und auch: Resignation ggü. einem System, welches mit seiner Komplexität an Bürokratie und seinem Papierkrieg nicht nur sie an den Rand der Überforderung treibt, sondern auch deren "Bürokraten"? :-)D)
Bürokratie ist imho ein sehr menschliches Phänomen, dessen Ursache im Ausnutzen ungewollter Lücken im System zur Erzielung eines Vorteils und dem damit einhergehenden Versuch des Systems, diese Lücken zu schließen, besteht. Abgesehen davon muss nicht zwingendermaßen Resignation mit im Spiel sein, wenn's von vornherein bloße Ignoranz war.

Die Bekämpfung eines Symptoms heilt noch lange nicht die dahinterstehende Erkrankung.
Dazu äußere ich mich besser nicht, denn bei solchen Aspekten hab ich eine ziemliche Auge-um-Auge-Philosophie drauf und das eine Auge nennt sich Schlachthof - ist natürlich reine Symbolsprache, also bitte nicht konkretisieren.

Es ist und bleibt wie es ist: Der heiße Brei.
Selbstverständlich stoßen sich Menschen nicht daran - zumindest so lange nicht, bis sie selbst Opfer dessen geworden sind und am eigenem Leib erlebt haben, was das bedeutet.
Zuvor hattest Du mich gebeten, nicht irgendetwas zu relativieren und nun machst Du es selbst mit solchen Aussagen wie "...Wir alle sind nicht frei von Fehlern, haben genug negative Charaktereigenschaften, uneigennütziges Verhalten ist eher eine Randerscheinung...".
Wie gesagt, es liegt nicht in meinem Interesse, Dich anzugreifen.
Aber ich finde es schon auch interessant, dass Du Dir nun genau hier dieses "Recht auf Relativierung" selbst einräumst, es an anderer Stelle aber anderen absprichst.
Muss ich das dann auch als jene "Unfreiheit von Fehlern aller" auffassen? Sind dann nicht genau jene "sub-animalischen Destillate" dann ebenso "nicht unfrei von Fehlern"?
Gibt es also einen Unterschied zwischen Deiner "Fehlerhaftigkeit" und der der "sub-animalischen Destillate"?
Das war nicht als Relativierung gemeint. Ich wollte damit lediglich verdeutlichen, dass ich mich weder als Gutmensch sehe noch einen Anspruch auf eine perfekte Gesellschaft erhebe, weil für mich insgesamt nur das Individuum einschließlich positiver und negativer Facetten im Vordergrund steht.

Und liegt dieser Unterschied gar darin, dass für Dich Deine "Ehre und Ehrlichkeit eben bezahlbar ist bzw. etwas einbringt!"?

Wie gesagt, dass ist jetzt nicht als Vorwurf gemeint, sondern eine Frage.
Wenn es so wäre, dass Du es so empfindest, wäre das durchaus ja auch verständlich, weil es für Dich Lebens- bzw. Existenzrealität ist, die sich tagtäglich sozusagen zumindest in der Form bestätigt! ;)
Diesen Punkt verstehe ich nach wie vor nicht. Ich weiß nicht, wie es dir da geht, aber wenn tatsächlich alles im Leben mit gutem Gewissen bezahlbar wäre, hätte zumindest ich die meisten meiner Probleme gelöst. Tatsächlich fangen die wirklichen Probleme aber erst jenseits der Bezahlbarkeit an.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Frage nach dem Sein des Fleischverzehrers, Vegetariers oder Veganers

...Sorry für die späte Antwort (...) ich (lege) eigentlich schon Wert auf einen objektiven Konsens ...
Wegen der späten AW: Kein Thema. Schön, dass Du aber noch darauf AW-test! :)
Was den "objektiven Konsens" betrifft: Das gefällt mir! Keiner von uns beiden ist perfekt, aber darum bemüht zu sein, finde auch ich gut.
Allerdings bin ich inzwischen gar der Ansicht, dass ein Konsens notfalls nicht einmal objektiv sein muss. Wie auch aus der Post-Com mit Tenia Lumiran ersichtlich lässt sich ein solcher im Hinblick auf konträre Meinungen vielleicht nicht immer erzielen.

...Deine Interpretation würde voraussetzen, dass die betreffenden Personen unfreiwillig erwerbslos sind (...) Da ist keine Leistungsbereitschaft mehr da ... Mein Hauptaugenmerk liegt hingegen darauf, dass extremes intellektuelles Unvermögen nicht nur sehr stark mit Faulheit, sondern auch mit höchst unschönen Perversionen und dergleichen korreliert. Kannst du unter diesem Gesichtspunkt eventuell teilweise nachvollziehen, warum vielen von uns Pflanzenfressern der Begriff "Menschenwürde" wie blanker Hohn vorkommt? ...
Was den Zusammenhang "Menschenwürde kommt Pflanzenessern als 'Blanker Hohn'" vor anbetrifft, ACK. Das kann ich nachvollziehen - sogar IMO recht gut. Aber was sagt das aus?
Sagt das nicht letztlich einfach nur aus, was man ebenfalls aus den Kernthemen von Star Wars lernen kann und was zwar längst schon postuliert, aber inzwischen auch wieder gern vergessen wurde: Das man in der Frage nach dem objektiv betrachteten "Menschsein" oder "Blick in den eigenen Abgrund" ein Potenzial zu finden vermag, welches schon so manchen halbwegs gut gebildeten, feinsinnigen und geistvollen Menschen an den Rand der Verzweifelung zu treiben vermochte? -Einfach, weil er etwas sah oder fand, was er nicht verstand, nicht verstehen oder entsprechend seiner eigenen, ethisch-moralischen Ansprüche nicht anerkennen wollte?
Das Potenzial, grausam und gewalttätig sein zu können... Das Potenzial der "Kreatur Mensch"... Die Wahrhaftigkeit mythisch-dämonischer Wesensaspekte... Die Fähigkeit zu Wut, Hass, Abscheu, Neid, Ignoranz, Habsucht usw. ?
Wie gesagt: Was das betrifft kann man auch aus Star Wars sehr, sehr viel lernen. Aber das ist IMO nur eine Seite, so wie es bei zweiseitigen Medaillen, Jed-Creds oder Münzen owe alleine auch nicht immer nur eine davon gibt, sondern mehrere "zweiseitige Münzen".
Alleine die "Freiwilligkeit der Erwerbslosigkeit" ist da ein Thema mit unzähligen Münzen und deren Seiten. Ungeachtet nämlich dessen, was nun gar wohlmöglich diese Erwerblosen selbst dazu denken, hat das ganze auch IMO eine objektive Seite der "gesellschaftlichen Kreatur Mensch" im allgemeineren Kontext und nicht speziell nur auf einen "freiwillig oder unfreiwillig Erwerbslosen".
Somit kann z. B. ein inzwischen vlt. tatsächlich ausschließlich freiwilliger Langzeiterwerbs- bzw. -Arbeitsloser ursprünglich aufgrund von "ökonomisch effizienter Einsparung seines Arbeitsplatzes" arbeits- bzw. erwerbslos geworden sein. Und selbst wenn vlt. 'damals' für ihn die "Arbeitslosigkeit" gar nicht einmal unwillkommen kam - weshalb auch immer - was sagt das nun über "Freiwilligkeit" oder "Unfreiwilligkeit" dieser "Erwerbslosigkeit" aus?
Verstehst Du? Ich will hiermit nichts gut oder schlecht reden - schon gar nicht die mögliche Haltung eines "freiwillig Erwerbslosen". Aber wenn hier der Aspekt der "Frei- bzw. Unfreiwilligkeit" sowohl auf Arbeitnehmer- wie Arbeitsgeberseite irgendwo wohlmöglich miteinander korreliert - oder gar kollidiert - was sagt das dann über das "Menschsein in unserer Welt und Gesellschaft" aus?
Deswegen - und bitte vergib mir das, falls ich mich da Deiner M. n. täuschen sollte - glaube ich schlichtweg nicht an "Faulheit" oder "fehlende Leistungsbereitschaft".
Was aber wiederum hier von mir differenziert davon gesehen wird, dass es alternativ dazu durchaus Menschen gibt, die "psychisch krank" sind bzw. geworden sind. Doch dieser Umstand kollidiert IMO nicht mit dem, was ich hiervor meinte, denn so simpel werden "psychische Erkrankungen" AFAIK nun einmal gar nicht anerkannt. Hier muss schon sozusagen "fehlende Leistungsbereitschaft" in vor allem gar sehr engen persönlich-individuellen Grenzen vorliegen, welche dessen eigene Fähigkeit zur Lebenserhaltung auch gar im privaten Alltagsraum erheblich einschränkt, womit man dann gewisse unterbewusst-suizidale Tendenzen gar zugrunde legen kann.
In sofern verwechselst Du hier IMO "Faulheit" mit schlichter "Unfähigkeit" im Sinne des "Unvermögens, nicht einmal zu wissen, was man gegen das Unvermögen tun kann".
Auch - und verzeihe mir bitte auch das - glaube ich schlichtweg nicht daran, das eine Person bzw. ein Mensch - selbst, wenn sie das gar selbst glaubt - "freiwillig leistungsunbereit", phlegmatisch oder "in ausreichend hohen Maße jemals unzureichend potenziell befähigt ist oder war".
Auch das von Dir so angeführte "extreme intellektuelle Unvermögen" in Korrelation zu einem unschönen Perversionshang" ist IMO kein so normierbares Regelvorkommen, da Du mir sicher zustimmen wirst, dass es ebenso auch "ausreichend intellektuell vermögende Individuen gibt bzw. gab", die ihrerseits einen "Hang zu unschönen Perversionen" aufwiesen.

Das heißt indes nicht, ich wäre jemand, der heute noch irgendjemanden raten würde, in seinen "eigenen Abgrund zu schauen", denn IMO sollte das eigentlich gar nicht ein einzelner Mensch tun, der nicht wirklich zuvor bereit war zu akzeptieren, was er dort vorfindet. Wenn er das nicht ist, kann ihn das innerlich zerstören und vernichten. Darauf weise ich hiermit mit aller Entschiedenheit hin.

...Bürokratie ist imho ein sehr menschliches Phänomen, dessen Ursache im Ausnutzen ungewollter Lücken im System zur Erzielung eines Vorteils und dem damit einhergehenden Versuch des Systems, diese Lücken zu schließen, besteht. Abgesehen davon muss nicht zwingendermaßen Resignation mit im Spiel sein, wenn's von vornherein bloße Ignoranz war...
Mache es nicht so kompliziert. Ich habe damit nicht gemeint oder sagen wollen, ich hätte grundsätzlich etwas gegen "Bürokratie" im Sinne von Verwaltungsaufwand.
Was ich damit meinte, war schlichtweg, dass "Bürokratieaufwand" in Korrelation mit ökonomischer Effizienz einen höchst unschönen und unvorteilhaften Eigenschaftsaspekt annimt, der Menschen bzw. Personen auf beiden Seiten ständig überfordert - nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ.
Damit habe ich nicht gemeint, Bürokratie und Verwaltungsaufwand hätten in Anbetracht ihrer grundlegenden Prinzipien nicht ihren Sinn oder Zweck - VOR ALLEM gerade innerhalb einer Demokratie in Differenzierung zu einer demokratisch-ökonomisierten Industriegesellschaft.

...Dazu äußere ich mich besser nicht, denn bei solchen Aspekten hab ich eine ziemliche Auge-um-Auge-Philosophie drauf und das eine Auge nennt sich Schlachthof - ist natürlich reine Symbolsprache, also bitte nicht konkretisieren...
Nun ja, so lange Du Deine "Auge-um-Auge-Philosophie" dabei auch in Deinem realen Leben immer schön hinter der "Maske der Integrität" verbirgst, ist doch alles tutti, nicht war...? :braue:D

...Ich wollte damit lediglich verdeutlichen, dass ich mich weder als Gutmensch sehe noch einen Anspruch auf eine perfekte Gesellschaft erhebe, weil für mich insgesamt nur das Individuum einschließlich positiver und negativer Facetten im Vordergrund steht...
Nicht? :konfus::p Was bist Du nun eigentlich: Fleischverzehrer, Vegetarier oder gar Veganer?
Jedenfalls hoffe ich, dass Dich das ständige, alltägliche Leben an den Grenzen zwischen Perfektion und Fehlerhaftigkeit der Gesellschaft nicht auf Dauer zerstört. Jeden Tag das zu tun, was einem unser ach so perfekter, "sozialer Staat" abverlangt, stelle ich mir grausam vor. Jeden Tag mit der Lüge ständig weiter zu existieren, dass man ständig sinnlose Dinge tun muss, die in den Augen der eigenen Wahrheit zu nichts weiter gut am eigenen Job und somit dem eigenen Wirken sind, als der Lohn am Monatsende, kommt IMO ebenso schon einer Selbstkasteiung gleich, wie in einer Gesellschaftsform tagtäglich existieren zu müssen, mit der man sich nicht identifizieren kann.
Da wünsche ich Dir weiterhin für Dich selbst vor allem ganz viel Kraft.

...Tatsächlich fangen die wirklichen Probleme aber erst jenseits der Bezahlbarkeit an.
Wo ich nur ACK-en kann - so relativ, die das formuliert ist. Bei mir hinge es davon ab, auf welcher Seite von "Bezahlbarkeit(en)" dieses Jenseits liegt.
Aber vielleicht ist das auch gar nicht wichtig ob des Preises, den wir wohlmöglich auf beiden Seiten bezahlen.
 
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