Ilum

{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}


Juna kannte eher andere Geschichten von den Jedi. Eher solche die mehr in die Richtung “Tod allen Sith” klangen. Sie senkte den Blick bei der Erzählung und sie schüttelte mit dem Kopf. Das war wirklich gruselig. Sie wollte keine Jedi treffen. Jedi waren das schlimmste was dieser Galaxie passieren konnte. Es war das schrecklichste was es gab. Diese Frau wusste nicht was sie für ein Glück hatte! Die Jedi hätten die alte Dame… Erst bei dem Wort “Sklaverei” kam Juna in die Realität zurück. Sie lachte. Sklaverei? Sie? Das war doch absurd! Auf der anderen Seite… Die Realität war doch nüchtern betrachtet genau das gewesen. Solange die Alte glaubte Juna wäre eine Sklavin gewesen, war das Problem quasi nonexistent. Sollte die Frau aber mitbekommen, was Juna in ihrem Leben getan hatte… Nein… Es gab sicher eine bessere Lösung als Mord. Sie musste die beruhigen wenn es so weit kam. Daher hatte Juna sich mit der Geschichte abgefunden. Armes Ding. Mitleid. Es war ungewohnt nicht direkt geschlagen zu werden. Oder schlimmeres. Am Ende hatte diese Frau recht. Es war am Ende gut, dass dieses Thema vorbei wäre. Die Frau wollte sich um Juna kümmern. Es war ein komisches Gefühl. Die Frau war alleine bei dem Sklaventhema völlig aufgelöst. In der Wohnung legte Juna ihre Roben ab. An ihrer Kleidung waren nun die Waffen gut zu erkennen. Genauso das gesamte Ausmaß ihrer Prothesen die fast ihren halben Körper ausmachten. Sie hatte alles unter Stoff verborgen. Vorsichtig legte sie auch die kurzschwerter ab. Auch den Helm, den sie am Gürtel getragen hatte. Legte aber den Robenmantel darüber. Der kleine Droide schwebte nun friedlicher neben Juna her.

“Ich habe die Einkäufe bezahlt. Machen Sie sich darum keine Sorgen. Geld ist… kein Problem…”


Auch wenn es wohl dazu führen würde, dass die alte Dame fragen stellen könnte. Auf der anderen Seite… Es täte vielleicht gut wenn sie am Ende jemanden zum Reden hätte. Dazu war die ältere Frau scheinbar ein wenig vergesslich. Auch die Reaktion bezüglich des Übernachtens in der Höhle machte Juna ein wenig Angst. Sie schluckte. Das klang wirklich nach einer schlechten Idee. Fast gruselig.

“Wir wollten nicht auffallen. Eigentlich… Sind wir… mehr Flüchtlinge als Sklaven… Ich habe… schlimme Dinge tun müssen. Ich musste einen Ort finden an dem die Republik und das Imperium keine Macht haben… Wo wir beide, Suse und ich, frei sein können…”

Ihre Stimme war ein wenig belegt. Sie redete nicht gerne darüber. Es war ihr unangenehm. Daher war ihr Blick hielt sie gesenkt. Es war für Juna nichts was sie stolz machte. Es war eher etwas was sie nun bedauerte. Nie wieder wollte Juna jemanden töten. Sie schaute betreten weg. Schließlich folgte sie Tabby in die Küche und wusch sich die Hände. Das Wasser kannte wirklich nur heiß oder kalt. So wusch sich Juna die Hände unter dem kalten Wasser und schaute dabei hin und wieder aus den Fenstern. Es war ungewohnt Gemüse zu putzen. Sie hatte eines der Gewächse vor sich während eines Auftrages ungewaschen aus der Erde essen müssen. Für die Zubereitung war keine Zeit. Jede Sekunde Stillstand waren die Soldaten der Republik näher gekommen. Eine woche hatte sie in einem Graben gelegen und lediglich nur so wenig wie nötig getrunken und nur dieses Gemüse roh gegessen. Bei dem Gedanken daran wurde Juna wieder leicht übel. Juna schaute Tabby zu, wie sie das Gemüse schnitt. SIe selbst nickte und tat es ihr gleich. Sobald Tabby den Tee kochte stieg Juna der Geruch in die Nase. Ein wirklich angenehmer Geruch. Ihr Blick fiel auf die andere Frau.

“Es riecht… gut…”

Murmelte sie leise in Gedanken versunken, während Juna das Gemüse schnitt. Juna schaute die ältere Frau an als diese nach ihrem Alter fragte.

“17… glaube ich… Ich habe immer wieder Phasen gehabt, wo ich nicht genau wusste wie viel Zeit genau vergangen war…”

Das Beben der Kuppel ließ Juna aufschauen. Dieses Gebäude sollte dem Ganzen standhalten? Sie zitterte leicht bei dem Gedanken draußen zu erfrieren. Die Höhle hätte wohl wirklich den sicheren Tod bedeutet. Wenn nicht der Sturm… Vermutlich war der Eingang fast zu geschneit. Und ihr Jäger? Hoffentlich würde sie ihn wieder finden. Eine Schaufel wäre wohl nötig um überhaupt wieder in das Cockpit zu kommen. Sie atmete tief durch. Vielleicht wäre es so auch besser. Sie lächelte sanft. Die Einladung zum Tee nahm Juna schließlich dankend an.

“Ich… hatte nie Gelegenheit dazu. Ich musste essen was man mir gab. Egal ob ich es mochte oder nicht. Egal in welchem Zustand…”


Auf der einens Seite bedrückte Juna dieser Gedanke. Auf der anderen Seite war es für sie leicht geworden darüber zu reden. Es war für sie zur Normalität geworden. Vieles war unausstehlich gewesen. Anderes sogar ganz lecker. Wieder andere Dinge hatte sie zu mögen gelernt. Die Kekse sahen für die ehemalige Sithjüngerin daher irgendwie komisch aus. Vorsichtig nahm sie einen Keks und schnüffelte ein wenig daran als wäre sie ein Tier. Und das konnte man essen? Ganz vorsichtig biss Juna ein wenig ab. War völlig überrascht von dem Geschmack. Es war so… so… gut… Tränen stiegen ihr verbliebenes Auge auf. Es war das Beste was sie bisher hat essen dürfen. Selbst auf Rattatak hatte sie nur hin und wieder so einen Brei bekommen der ihr helfen sollte Muskeln auf zu bauen. Völlig verwirrt starrte Juna so die alte Dame an. Juna schaute in die Tasse und versuchte sich nun an den Tee. Sie lächelte bei den Worten der Frau. Es war so ungewohnt nicht geschlagen zu werden. Ruhig mit jemandem zu reden.

“Die Kekse sind… köstlich… und der Tee… ich habe noch nie so etwas trinken dürfen. Er ist vorzüglich…”

Sie versank in Gedanken. Dieses Leben. Es war… so… schön… war es für jemanden wie sie wirklich in Ordnung hier zu sitzen und friedlich zu existieren? War sie nicht nur dazu geschaffen worden zu töten und zu foltern? Aber warum fühlte es sich dann so viel besser an? Konnte es sein, dass sie… ja… sie hatte das erste Mal in ihrem Leben eine Wahl. SIe konnte das erste Mal in ihrem Leben selbst entscheiden was sie tat. Sie würde dieses Recht niemals aufgeben. Die nächste Frage holte Juna aus diesen Gedanken zurück. Sie nickte langsam.

“Ich bekam recht früh ein Implantat. Eigentlich sollte ich so Kill-”

Juna unterbrach sich selbst.

“Ich sollte mit Droiden kommunizieren können um meine Arbeit besser zu erledigen…”


Knapp gerettet. Wirklich knapp. Hätte sie das Wort “Killer-Droiden” in den Mund genommen… Die alte Frau sollte keine unnötige Angst bekommen. Die Zeiten waren vorbei. Das war nicht mehr sie. Nein. Sie selbst war das nie gewesen. Juna hatte nie jemanden verletzen wollen. Daher… Sie schaute nach draußen. Sie würde sich nicht mehr wehren wenn wirklich die Jedi sie hier finden würden. Oder die Republik. SIe würde zu ihren Verbrechen stehen. Auch wenn es nicht ihr Wille gewesen war. So hatte am Ende doch sie die Klinge geführt. Die Aufträge Ausgeführt. Es war ihre Schuld gewesen. Es war Zeit dafür gerade zu stehen. So erlaubte sie sich einen vorsichtigen Vorstoß. Hoffte die alte Frau damit nicht zu sehr zu ängstigen. Daher stellte sie die Tasse ab. Senkte den Blick. Sie wollte nicht mehr lügen.

“Sagt Ihnen der Sith-Orden etwas?”

fragte sie unsicher. Es war nun raus. Der Sturm würde sie ohnehin von allem abschneiden. Genug Zeit und Ruhe die Frau zu beruhigen. Aber sie musste am Anfang anfangen. Langsam und ruhig lehnte sich Juna zurück. Schaute die andere Frau an.


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Als Juna ihr sagte, sie habe die Einkäufe bezahlt, wurde Tabby das erste Mal skeptisch. Woher hatte eine Sklavin Geld? Es sei denn, sie war geflohen, während sie für ihren Herren etwas hatte kaufen sollen.

"Oh. Vielen Dank."


sagte sie darum nur. Im nächsten Moment erklärte die junge Frau, dass sie eher Flüchtlinge waren.


"Aber es herrscht doch Frieden zwischen dem Imperium und der neuen Republik, oder bin ich da nicht mehr aktuell? Oder haben sie nur Ärger auf planetarer Ebene? Sind sie darum bis an die Zähne bewaffnet?"

Fragte Tabby- auch wenn es sie ja im Prinzip nichts anging. Es gab noch genug Welten, die so sehr mit den eigenen Konflikten zu kämpfen hatten, dass es sie beinahe nicht interessierte, wie es mit dem Imperium und der neuen Republik aussah. Erst als Juna den Duft des Essens lobte, lächelte Tabby wieder.


"Wenn sie möchten, bringe ich ihnen das alles bei. Dann riecht es immer gut, egal, wo sie sind."


Juna
erzählte dann weiter, dass sie ihr Essen nie selbst hatte wählen dürfen und dass das, was man ihr gab, wohl nicht immer so toll gewesen war. Tabby verzog das Gesicht, als sie wiedermal vor Augen geführt bekam, wie gut ihr Leben eigentlich gewesen war. Selbst auf einem Schneeball wie Ilum. Die Reaktionen des Mädchens auf die Kekse und den Kuchen bestätigten Tabby´s Vermutung. Wahrscheinlich war das arme Ding bei Nährbrei und Wasser aufgewachsen. Tabby hatte das Zeug mal probiert..nicht,weil sie es musste, sondern nur aus Neugier. Gut, wenn man kurz vor dem Hungertod stand, konnte man es essen. Aber wenn es nicht nötig war, würde Tabby niemals danach greifen.

"Nehmen sie ruhig so viele Kekse, wie sie mögen. Ich kann Neue backen.Sie scheinen da Nachholbedarf zu haben. "


Auch die Antwort des Mädchens nach ihrer Fähigkeit, mit dem Droiden zu sprechen, bewies wieder das harte Leben der jungen Frau. Tabby schüttelte traurig den Kopf über die Grausamkeit, die Juna widerfahren war. Allerdings richtete sich die alte Frau etwas auf, als sie auf den Sith-Orden zu sprechen kamen.


"Begegnet bin ich zum Glück noch nie einem Sith. Das sollen ganz böse Wesen sein. Skupellos, selbstsüchtig, erbarmungslos. Einige der Jedi haben mir von ihnen erzählt. Von einem Sith, der die Bevölkerung eines ganzen Planeten versklavt hat, damit sie für ihn arbeiteten. Oder von einem Sith, der vor allem junge Mädchen entführt und an ihnen herum experimentiert hat. "


Sie blickte Juna einen Moment an. Sah in ihr letztes Auge, dass noch der Spiegel ihrer Seele war.


"Haben die Sith ihnen das angetan?"


fragte sie vorsichtig. Möglich wäre es ja. Tabby bekam eine Gänsehaut, wenn sie sich das nur vorstellte. Auch wenn sie das wohl nichtmal im Ansatz konnte.


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Juna schaute Tabby an. Bemerkte den skeptischen Blick und versuchte woanders einen Punkt zu finden, auf den sie sich konzentrieren konnte. Suse hatte sich derweil ein wenig wie ein Hund auf ihren Schoß gelegt als wäre er sowas wie ein kleines Haustier. Nachdenklich streichelte sie sanft über den kleinen Droiden während Tabby anfing Fragen zu stellen. Juna lächelte und schaute sie an.

“Naja. Man muss nicht immer vor dem Krieg fliehen oder? Ich bin vor schlimmen Wesen geflohen… Der Frieden ist zwar existent, aber nur sehr brüchig vorhanden. Ich musste für meine Herren schlimme Dinge tun. Auf imperialem, aber auch republikanischem Boden. Ein Paar Mal hätten Sie mich fast erwischt… Aber das ist Vergangenheit. Hier ist der Boden neutral. Hier kann ich ohne Sorge weiter leben. Das ist ein wirklich schöner Gedanke. Die Waffen sind… Notwendig gewesen. Während meiner Dienste als Werkzeug… Und nun zum Schutz für uns Beiden.”

Juna schaute Suse weiter an. Der kleine Droide würde bald neue Energiezellen brauchen. Die Energiespeicher verloren an Leistung. Immer wieder musste er sich ausruhen um die Energiezellen zu laden. Sobald es ginge würde Juna sich darum kümmern. Er hatte ihr so sehr geholfen, dass es durchaus verdient wäre. Langsam schaute Juna dann zu Tabby. Vorsichtig nippte sie dabei an dem Tee. Es war ein angenehmer Geschmack. Etwas woran sich Juna gewöhnen könnte. Der Geruch dazu. Und das wärmende Gefühl. Es hatte etwas von dem Gefühl der Heimat. Etwas dass sie daran erinnerte, was es bedeutete ein zu Hause zu haben. Bei dem Angebot, dass Tabby ihr das Kochen und Backen beibringen wollte freute sich Juna. Man konnte es selbst mit den ganzen Implantaten erahnen. Neugierig lehnte sie sich vor.

“Das wäre wirklich toll! Ich glaube ich werde es mögen. Werden Sie es mir wirklich zeigen? Ich meine… Wirklich? Das ist so lieb von ihnen! Ist es schwer? Sicher oder? Es ist bestimmt schwer!”

Juna war total aus dem Häuschen bei dem Gedanken so etwas lernen zu dürfen. Sie konnte ihre Begeisterung kaum zurückhalten. Es war ein wenig, als ob ein Kleinkind das erste Mal Süßigkeiten bekommen hatte. Alleine die Kekse waren sehr lecker. Was man wohl sonst noch kochen könnte? Tee und Kekse? so etwas war wirklich was schönes! Bei dem Angebot mehr nehmen zu dürfen nickte Juna hastig und nahm sich noch einen Keks. Sie freute sich wirklich sehr. Zumindest wurde diese Frau nicht böse als Juna sie nach den Sith fragte. Völlig begeistert und euphorisch knabberte sie an einem Keks. Bei Tabby’s Worten legte sie ihren Keks schief.

“Na ja. Nicht alle sind böse. Mein erster Herr hat mich nie geschlagen. Das war wirklich nett von ihm. Auch wenn er mir zeigte was passierte, wenn ich nicht gut genug war, war er wirklich nett. Der letzte Herr hat an mir herum experimentiert. Immer wenn ich seine Aufträge vermasselt habe, wurde ein Teil meines Körpers durch Maschinen ersetzt. wenn es nichts schwerwiegendes war, dann nur ein Finger… Wenn ich richtig mist gebaut habe und jemanden nicht getötet habe, den ich töten sollte, oder beim Foltern gezögert habe, wurde mir schon einmal das Auge und ein kompletter Arm genommen. Wollte ich keine Maschine werden, musste ich nur meine Aufträge erledigen.”

Juna war euphorisch bei dem Gedanken etwas zu lernen, dass sie nicht mehr daran dachte, dass diese Dinge für andere Wesen möglicherweise nicht so selbstverständlich wären, wie für sie selbst. Daher redete sie seelenruhig darüber als würde sie über schönes Wetter reden. Erst als sie selbst merkte was da gerade aus ihrem Mund gekommen war lehnte sich Juna seufzend zurück.

“Ich mochte es nicht. Um ehrlich zu sein. Ich wollte nur noch frei sein. Ich meine… bereits als Kind wurde ich auf Rattatak in die Arenen geworfen. Mein Training und das Kämpfen waren meinen Eltern so wichtig, dass ich nicht einmal weiß, wann ich Geburtstag habe. Ich mag es nicht. Das Töten und Verletzen anderer Wesen. Ich finde es Grausam. Es ist nicht richtig. Ich merkte es schon von Anfang an. Es ist der falsche Weg. Selbst wenn ich abgelehnt hatte… Ich bekam meine Strafe. Wurde hingeschickt. Man hat mir damals schmerzen zugefügt. Große Schmerzen. Ich will die Zeit hinter mich lassen. Ich will nur ein ruhiges Leben führen. Ohne Imperium und ohne Solche Dinge. Einfach nur leben. Glauben Sie… dass ich damit zu viel verlange?”


Ihre Stimme hatte langsam die kindliche Freude verloren und wirkte nun eher wie eine Tochter die aus Versehen eine Scheibe eingeworfen hatte und sich nun, peinlich berührt entschuldigte. Junas Blick suchte jenen der alten Dame. Hoffentlich würde sie verstehen, dass von Juna keine Gefahr ausging. Sie war ehrlich. log nicht bei ihren Worten. Wozu auch? Es war nicht nötig.



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Als das junge Mädchen anfing über ihre Waffen zu reden, war sich Tabby nicht ganz sicher, ob sie das wirklich so genau wissen wollte. Zum Glück sprach die junge Juna über keine Details, weshalb sich Tabby zu einem Lächeln durchringen konnte.


„Junge Lady, ich lebe schon seit fast 60 Jahren auf diesem Planeten und habe ausser den Küchenmessern nie eine Waffe gebraucht.Was sagt ihnen das über die Sicherheit hier?“


Die Gorgodons kamen zwar gelegentlich in die Siedlung, aber für sowas hatten sie vier Gefechtsdroiden, die die Wesen dann vertrieben oder erlegten. Je nach dem. Sie waren darauf programmiert, frühzeitig Schüsse abzugeben, um den Wesen die Chance zur Flucht zu geben. Nur jene, die zu „zutraulich“ wurden, lagen dann meist am morgen irgendwo auf der Strasse oder zwischen den Häusern. Die Droiden waren ebenfalls auch nur mit der Wärmesignatur der Gorgodons als Ziele programmiert. Versehentliche Verwechslungen kamen bisher noch nicht vor.
Auf die Idee, ihr das Kochen beizubringen, reagierte die junge Frau beinahe mit kindlicher Vorfreude.

„Nein, es ist garnicht schwer. Keine Sorge. Sie werden es schnell lernen.Und es freut mich, dass sie es lernen wollen. Von meinen Schwiegertöchtern interessiert sich keine so wirklich fürs kochen. Es gibt ja schliesslich Fertigfutter. Dabei gibt es so schöne Rezepte. Ich werde sie ihnen alle zeigen.“


Bei dem, was Juna dann von ihrer Zeit bei den Sith erzählte, schüttelte Tabby wieder den Kopf.

„Es ist nicht „Nett“ , wenn man andere nicht schlägt. Das sollte normal sein. Andere zu schlagen ist völlig daneben und beweist in meinen Augen nur fehlende Intelligenz. Nur jemand, der nicht weiter argumentieren kann, wird handgreiflich.“

Dann rutschte der jungen Frau doch raus, was sie tatsächlich gemacht hatte. Sie war also eine Art Auftragsmörderin gewesen. Auch wenn sie für Scheitern verstümmelt worden war, war das eine Tatsache, die sich nicht leugnen lies. Tabby wurde bleich und sagte eine ganze Weile lang garnicht mehr. Sie starrte nur auf die Waffen an Juna´Körper. Das die junge Frau erzählte, dass sie es nicht gemocht hatte, hörte Tabby nur wie in Trance. Erst auf die Frage der jungen Frau hin, kniff Tabby die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Juna musste aus Verzweiflung gehandelt haben. Hoffentlich war es so.

„Passen sie mal auf, Juna. Wenn sie ein neues Leben führen wollen, dann fangen sie heute damit an. Kommen sie mal mit.“

Damit stand sie auf und ging einen kurzen Flur entlang. Sie öffnete eine Tür und führte das Mädchen in eines ihrer Gästezimmer. Ein Ehebett stand darin, normalerweise für einen ihrer Söhne und dessen Frau. An einer Wand stand ein grosser Schrank. Die alte Frau sah Juna abschätzend an, öffnete dann den Schrank und zeigt auf einen unterteilten Bereich.

„Das sind die Kleider von Joyce. Sie düften etwa die selbe Grösse und Statur haben. Das da ist saubere Unterwäsche, warme Strumpfhosen, bequeme Hausanzüge, warme Kleider für draussen.“


Tabby sah Juna an und lächelte.

„Fangen sie an, sich zu verwandeln, Juna. Legen sie die Waffen ab. Ich zeige ihnen nachher, wo sie sie ablegen können, bis sie wieder gehen. Ihnen wird hier nicht passieren. Nehmen sie sich frische Kleider. Sie können später auch etwas davon mitnehmen. Meine Söhne verdienen gutes Geld. Und der Sohn, der Joyce geheiratet hat, soll seiner Frau gefälligst was Neues kaufen.. Also suchen sie sich was aus. Und dann gehen sie einmal in den Raum gegenüber. Ich lasse ihnen ein heisses Bad ein. Baden sie. Waschen sie all das Blut von ihren Händen. Ich leg ihnen auch frische Handtücher raus. Und dann werden sie sich wie neugeboren fühlen. Sie werden sehen. Und da kommt mir noch eine Idee.“


Jetzt leuchteten die Augen der alten Dame richtig auf.

„Was halten sie davon. Wenn wir nachher gegessen haben, backen wir noch einen Kuchen zusammen. Für morgen. Und weil sie eh nicht wissen, wann sie Geburtstag haben, warum trennen sie dann nicht das alte Leben von dem Leben, das leben wollen. Feiern sie morgen mit mir ihren ersten Geburtstag. Mit Kuchen und mit einer Kerze. Ich hab bestimmt noch eine.Zwar kommen sie so wahrscheinlich nicht mehr auf so viele Kerzen wie ich, aber es kommen bestimmt noch ein paar zusammen. “

Tabby zwinkerte und nun war sie es, die sich kindisch auf den morgigen „Geburtstag“ freute. Sie fand die Idee klasse und so machte sich die alte Dame vor sich hin kichernd auf den Weg, um das Bad für ihren Gast vorzubereiten. Sie gab etwas Duftöl in die Badewanne und lies dann warmes Wasser darauf. Auf einen kleinen Hocker legte sie ein grossen und ein kleines Handtuch und einen Waschlappen für Juna. Oben drauf legte sie ein frisches Stück gut riechende Seife.

„Lassen sie sich so viel Zeit im Bad , wie sie nur möchten. Ich laufe ihnen schon nicht weg.“

Etwas, das wohl bei der Langsamkeit der alten Dame offensichtlich war. Gerade deswegen hatte sie den kleinen Scherz gemacht.

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Juna fühlte sich schon fast schlecht dabei die alte Dame mit ihrem Leid zu belasten. Dabei wollte sie sicher nicht die Gastfreundschaft mit Füßen treten. Scheinbar verstand sie nicht ganz die Situation in der sich Juna und Suse befanden. Wer konnte schon sagen, was ein republikanischer Soldat oder gar ein Jedi den Weg nach Ilum finden würden? Es konnte so vieles schief gehen. Vorsichtig lächelte Juna daher bei der Aussage von Tabby bezüglich der Waffen.

“Ich brauchte sie bisher leider viel zu oft. Ich will das nicht mehr… Wie gesagt. Ich will es vergessen. Will nicht daran denken müssen. Es war nie angenehm gewesen. Deswegen… Wie gesagt. Ich will nur eine reale Chance auf ein friedliches Leben.”

Juna schaute zu Suse. Was würde man wohl mit dem kleinen Droiden machen sollte man die beiden auffinden? Die Sith würden wohl beide in den Schrott werfen. Die Republik? Sie kannte nur die Gruselgeschichten ihrer Eltern. Die Republik seien Wilde, kaum mehr als Tiere. Unzivilisiert. Juna erschauderte bei dem Gedanken, was solche Wesen mit ihnen tun könnten. Allerdings schaffte es die alte Frau Juna von diesen Gedanken zu befreien. Kochen sei nicht schwer? Aber? Sie hatte doch noch nie? Auch wegen der Aussage über ihre Schwiegertöchter lächelte Juna so gut es ihn noch möglich war.

“Neeeeee. Fertigfutter hatte ich schon so oft. Vor allem diese komische Nährpaste. Klar macht es satt. Schmeckt dafür aber wie eingeschlafene Füße. Das ist voll ekelhaft!”


Man merkte an Junas Reaktion, dass sie vermutlich noch nicht sehr alt war. Eher gerade aus dem Alter eines Teenagers raus. Ihr Blick war aber dennoch scharfsinnig. Eben jemand der in gewissen Bereichen eine gewisse Erfahrung hatte. Die Frau gab ihr sogar recht was Schlagen anging. Juna hatte so vieles tun müssen, was über Schläge hinaus gegangen war. Ihr war nur nie ein anderer Weg geblieben als nachzugeben. Jedoch kommentierte sie nicht weiter. Als Juna rausgerutscht war, was sie genau getan hatte. Das bleiche Gesicht der alten Frau sprach Bände. Juna senkte den Blick leicht und nahm vorsichtig Tabbys Hand.

“Es ist vorbei. Ich bin geflohen.”


Nun war es Juna die ernst wurde.

“Ich werde niemandem mehr weh tun. Aber bitte… Sollten die Republik oder die Jedi mich finden… Ich glaube nicht, dass ich weiter leben dürfte. Ich bin froh endlich frei zu sein. Ich will noch so viel lernen… Bitte…”

Die Frau war komplett in Trance. Auf die Frage ob ein normales Leben zu viel verlangt wäre schüttelte Tabby nur mit dem Kopf. Es war nicht zu viel verlangt? Wirklich? Sie zitterte deswegen leicht. Sie sollte mitkommen. Juna folgte Tabby und fragte sich was sie nun tun würde. Sie betraten ein Gästezimmer und Juna schaute es irritiert an. Warum zeigte die Frau ihr das alles. Die Kleidung war so anders. Nicht so schwarz. Düster. Ein wenig nervös nahm sie ein Oberteil heraus und schaute fragend zu Tabby. Es war so anders wie auf Bastion. Diese Frau tat ihr so viel Gutes. Es war ein komplett neues Gefühl. Es fühlte sich warm an. Juna nickte daher nur noch fassungslos. Sie begriff noch nicht ganz alles. Es war aber ein Anfang oder? Geburtstag feiern? Sie hatte noch nie Geburtstag gefeiert außer das eine Mal…

“Ich muss in einer Arena kämpfen?”


Fragte sie etwas irritiert. Schließlich war das ihr einziges Geburtstagsgeschenk in ihrem Leben gewesen. Sie verstand das alles nicht.

“Ich will aber nicht…”

Dann als Tabby aber von Kuchen sprach hatte Juna das Gefühl dumm zu sein. Scheinbar feierte man Geburtstage doch anders als es Juna kannte. So viele Dinge die anders waren. Anders als auf Rattatak oder Bastion. Auch das mit der Kerzen verstand Juna nicht. Es war irgendwie sinnlos ein Brennendes etwas mit Kuchen in Verbindung zu bringen. Dennoch nickte Juna begeistert.

“Ich freue mich schon irgendwie darauf.”

Langsam fing Juna an sich aus zu ziehen. Es erschrak sie immer wieder selbst, wie weit ihr Herr gegangen war. Im Spiegel war ein Monster. Halb Maschine, halb fleischliches Wesen. Es war hart dieses Bild zu akzeptieren. Sie solle sich so viel Zeit im Bad lassen wie sie mochte? Würde man Sie nicht einfach mit einem Vollstrahl abspülen und zum Trocknen irgendwo hinstellen? So viele Dinge die anders waren. Langsam ging Juna in den beschriebenen Raum. Da war wirklich niemand mit einem Wasserschlauch. Vorsichtig nahm Juna so weit es ging die Prothesen ab. Selbst wenn sie eigentlich wasserdicht sein sollten, wollte sie keine unnötigen Risiken eingehen. Vorsichtig ließ Juna sich in das Wasser gleiten und fühlte sich deutlich entspannter. Warmes Wasser. Es tat so gut. Ein paar Minuten lag sie nur so im Wasser. Die Augen geschlossen. Entspannt. Vorsichtig versuchte Juna sich dann aber doch zu waschen. Auf dem Waschlappen lag sogar ein komischer Klumpen. Er roch gut. War es was zu essen? Nachdenklich biss Juna rein.

“Bääääh! Das schmeckt wirklich nicht gut… Oder ist das was…”

Sie verstand langsam was es war. Vorsichtig seifte sich die ehemalige Jüngerin ein. Zum Teil schaffte sie es Dreck los zu werden, der bereits Wochen irgendwo festhing. Es tat gut endlich mal wieder richtig sauber zu werden.
Es dauerte eine Weile. Juna musste sich wirklich anstrengen aus der Wanne zu kommen. Mit dem Wasser darin machte sie noch ihre Prothesen sauber. Ihr Blick war dabei auf ihre Arbeit fokussiert. Eine Weile später waren die Prothesen sauber und trocken. Langsam brachte sie diese wieder an. Juna zog sich ein einfaches Shirt und und eine ähnlich einfach gehaltenene Hose wieder an. Vorsichtig ging Juna wieder zurück zu der Küche.

“Ich danke Ihnen für Ihre Gastfreundschaft…”


Juna lächelte schüchtern und war sichtlich eingeschüchtert.



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Ilum-Siedlung-Tabby´s Haus- mit Juna und 5U-S3

Juna verteidigte ihre Waffen, dass sie sie bisher gebraucht hatte. Tabby wollte da lieber nicht drüber nachdenken. Zumal das Mädchen zusicherte, dass sie das nicht mehr tun wollte. Ihr Interesse an der Kunst des Kochens war der krasse Gegensatz zu den Waffen. Tabby lächelte.

"Es ist nicht schwer, wenn man lesen kann und sich an Regeln halten kann. Wobei man aber auch das Hirn nicht ausschalten sollte. Manchmal schreiben die auch Blödsinn in die Rezepte. Oder die Rezepte brauchen eine andere Garmethode, als man bieten kann. Aber das ist Erfahrung, die du sammeln wirst."

Die Geschichte der ehemahligen Assasine - anders konnte man es nicht nennen- bescherte wohl jedem eine Gänsehaut. Wenn sie von ihrer Vergangenheit sprach, machte Juna den Eindruck einer erwachsenen Frau. Tabby war ganz in Gedanken, bis das Mädchen ihre Hand nahm und sie regelrecht anflehte, ihr eine Zukunft zu geben. Die Verzweiflung über die ungewisse Zukunft ließ sie dann aber wieder sehr sehr jung wirken. Ihr Angst war ihr anzusehen. Angst vor dem, was man ihr zu Lasten legen würde. Tabby hob nur die Hände.

"Ich kann das nicht entscheiden. Aber Ilum ist neutral. Das bedeutet, auf rechtlichem Weg kann weder ein Jedi, noch ein Sith hier Forderungen stellen. Andererseits gibt es hier auch keinen Richter. Die Siedlung hat zwar so ne Art Sicherheitschef, aber wir schauen hier alle füreinander, deswegen brauchts ihn nicht oft. Von dem her sind sie schonmal in Sicherheit. "


Gut, neutral war Ilum streng genommen ja nicht. Nur politisch gesehen . Die Jedi kamen mehr oder weniger regelmässig her. Die Sith waren auch schon einmal hier gewesen, waren jedoch von den Jedi wieder vertrieben worden. Damals hatte es eine regelrechte Schlacht gegeben. Zu viel Action für das kleine Örtchen, das sonst doch meist allein gelassen wurde. Zum Glück war danach wieder Ruhe eingekehrt. Während das Mädchen badete, rührte Tabby das Abendessen um und beschloss, das Mädchen später das Gemüse machen zu lassen. Als Juna nach einer guten Stunde wieder in den Wohnbereich trat, sah die alte Dame sie lächelnd an.

"Sie sehen schon besser aus, Juna. Kommen sie her. Sie machen das Gemüse.Das kommt mir eh gelegen,die Pfanne wird mir nämlich langsam zu schwer. Ich hab zwar noch ne leichtere, aber die brät nicht so gut. "

Die alte Dame trat einen Schritt zur Seite, damit die junge Juna sich neben sie stellen konnte.

"Hier ist das Gewürzfach. Salz brauchen wir so oder so. Da sind noch ein paar Kräuter. "


Tabby stellte 3 kleine Gläser raus.

"Riechen sie ruhig mal dran, damit sie sie kennen lernen. "

Sie stellte die Heizplatte unter der Pfanne an und gab Juna eine Schale mit kleingewürfeltem Gemüse.

"Dort in der Flasche ist Öl. Gib etwa einen Esslöffel voll rein. Und dann fängst du damit an."

Schritt für Schritt leitete sie das Mädchen zum fertigen Gemüse und reichte ihr einen kleinen Löffel.

"Probier es. Würdest du es so essen?"

Tabby wusste aber schon aus Erfahrung, dass nicht mehr besonders viel fehlen dürfte und für das Mädchen, das sonst wohl nur ungewürztes Essen gewohnt war, dürfte es schon gut schmecken.

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Juna lächelte die Tabby leicht nervös an. Da war eine Sache die sie noch ansprechen wollte. Nichts schlimmes. Suse schwebte auf der Höhe ihres Kopfes neben sie her. Sie lächelte warm.

“Bitte… Sie brauchen mich nicht Siezen. Ich fühle mich dann immer ein wenig unwohl…”

Nervös kratzte sie sich ihren Hinterkopf. Der Kleine Droide fiebte fröhlich vor sich hin, während er scheinbar selbst die ganze Wohnung für sich entdeckte. Die beiden waren eindeutig nicht zu trennen. Nur ein weiterer Beweis, dass Droide und Rattataki zusammen schon vieles erlebt haben mussten. Genauso zeigte sich in der Persönlichkeit des Droiden wie auch in der Von Juna dass sie froh waren einer wahren Hölle entkommen zu sein. Vorsichtig half Juna der alten Dame mit der Pfanne.

“Interessant… Gewürze? Was machen die? Salz habe ich mal probiert… aber das war irgendwie widerlich… Oder isst man das nicht so…?”


Neugierig beobachtete Juna wie Tabby die drei Gläser herausstellte. Vorsichtig roch sie auch daran und es war ein schöner Geruch Wirklich hervorragend. Sie nickte langsam und lächelte dabei sehr warm.

“Es riecht wirklich gut…”

Sobald sie das gewürfelte Gemüse in der Hand hatte gab sie es vorsichtig in die Pfanne welche Tabby angestellt hatte und gab etwas Öl hinzu. Sie war am Überlegen was ein Esslöffel war. Da die ehemalige Jüngerin aber wusste, dass Löffel nicht groß waren, gab sie nicht viel von dem Öl in die Pfanne. Etwas mehr als einen Esslöffel wenn man die Einheit kannte, jedoch nicht übermäßig zu viel. Langsam, Schritt für Schritt erklärte Tabby ihr was sie tun musste. Schließlich hielt die alte Dame ihr einen Löffel hin. Vorsichtig probierte sie und seufzte.

“Es fehlt etwas… es schmeckt nicht wirklich nach etwas… Habe ich was falsch gemacht?”

Sie hatte nur sehr wenig Gewürze hinzu gegeben. Ein wenig traurig schaute die junge Frau in die Pfanne. Sie seufzte leicht. Schließlich wandte sich Juna an Tabby.

“Was nun? Ich würde es essen. Aber es fehlt irgendwie was.”

Kam es eher kleinlaut und schüchtern. Auch wenn es irrationals war löste der Gedanke des Versagens in ihr immer noch seelische Schmerzen aus. Schmerzen die von den Strafen der Sith ausgingen. Dennoch schaffte sie es halbwegs ruhig zu bleiben. Auch wenn ein wenig Angst in ihr entstand. Angst vielleicht doch wieder eine Strafe zu erfahren die nicht schön wäre. Unsicher schaute Juna daher die ältere Dame an. Wartete auf eine Reaktion.


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Das die junge Frau nicht gesiezt werden wollte, ließ Tabby lächeln.

„Warum fühlst du dich dann unwohl? Wenn du jetzt frei in der Galaxie unterwegs bist, wird dir das noch öfter passieren. Zumal du so auf den ersten Blick ja kein Kind mehr bist. Aber wenn du das möchtest, sag ich du. Aber nur, wenn du mich auch duzt. Dann ist es einfacher.“


Tabby zwinkerte Juna zu und amüsierte sich dann über ihre Frage bezüglich der Gewürze. Allerdings sah sie ihren Gast erschrocken an, als sie zum Thema Salz kamen.

„Du meine Güte, wer hat dich denn auf die Idee gebracht? Salz kann giftig sein und ist es für einige Spezies so sehr, dass sie es garnicht essen dürfen. Die meisten Spezies brauchen es aber...zu einem gewissen Mass.“


Sie sah dem Mädchen zu, bis sie zum Abschmecken kamen. Offensichtlich war Juna noch nicht zu 100% zufrieden mit dem Ergebnis und fragte drum noch einmal nach.

„Wenn man es selbst essen würde, ist es ja schonmal gut.“

Tabby nahm sich einen Löffel und probierte von dem Gemüse. Dann nickte und lächelte sie.

„Du hast recht, da fehlt noch was. Zurückhaltung beim Salz ist aber gut. Noch etwas mehr rein geben kann man schliesslich immer, raus nehmen wird schwieriger.“


Die alte Dame gab noch etwas Salz und Pfeffer hinzu und probierte dann noch einmal.

„So, was sagst du jetzt? Probier mal? So finde ich es gut.“

Etwas später sassen sie am Tisch und jeder hatte einen Teller mit Gemüse und Getreidebrei auf dem Teller.

„Ich wünsche dir einen guten Appetit. Lass es dir schmecken.“


Sie hatten gerade angefangen zu essen, als es an einer Tür klopfte. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür bereits und ein dunkelhaariger Mann steckte den Kopf rein.

„Tabby? Ist alles in Ordnung bei… oh.“

Er hatte gerade Juna erblickt und war über ihren Anblick wohl sehr überrascht.

„Ah, Jonas. Das ist aber lieb von dir, dass du nach mir schaust.“

begrüsste die alte Dame den Mann und wies dann auf ihren Gast.

„Das ist Juna. Sie bleibt bei mir, bis sich der Sturm verzieht. Mindestens. Es haust mal wieder ganz ordentlich, was? Zum Glück haben wir genug Vorräte.“

Tabby lachte und nahm noch einen Bissen von ihrem Gemüse. Jonas musterte Juna vorsichtig und schien der Sache nicht ganz zu trauen. Den Blick weiterhin auf Juna gerichtet, meinte er.

„Tabby, wenn du irgendwas brauchst, kommst du rüber, ja?“


Wahrscheinlich war da eher Hilfe gemeint, sollte Juna Probleme machen. Aber Tabby dachte bisher noch nicht an sowas.

„Ist gut, Jonas. Grüss mir Valeria, ja? Und nochmals vielen Dank.“


Tabby erhob sich und brachte den Mann noch an die Tür, welche zum Durchgang zu ihren Nachbarn führte.

„Wir sehen uns bald. Passt auf euch auf.“


Damit kehrte Tabby zum Esstisch zurück und setzte sich wieder.

„Jonas ist ein guter Mann. Er und seine Frau schauen immer mal wieder nach mir. Wenn man auf so einer Welt lebt, geht nichts über eine gute Nachbarschaft.“

Es konnte so vieles geschehen, dass einen von einem anderen abhängig machte. Von einem Gorgodon, der sich irgendwie doch Zugang zur Kuppel verschaffte , mal abgesehen.

Ilum-Siedlung-Tabby´s Haus- mit Juna und 5U-S3
 
{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}



Juna schaute Tabby an und nickte schnell bei ihrem Einwand. Es stimmte, dass die Rattataki nicht mehr aussah wie ein Kind. Jedoch mochte sie es nicht wenn man sie Ansprach als wäre sie erwachsen. Es erinnerte sie zu sehr an diesen Planeten der das Herz des Imperiums und die Heimat der Sith galt. Daher war es ihr nur recht, dass die ältere Frau es annahm. Umgekehrt verstand die junge Frau nicht, warum Tabby so auf das Thema Salz reagierte. Sie legte fragend den Kopf schief und schaute nach Hilfe suchend zu Suse erntete nur ein langen Piepton der nur einem Pfeifen glich. Daher ließ Juna es besser auf sich beruhen. Sie wollte nicht unhöflich sein und die Stimmung nicht ruinieren. Glücklich konzentrierte sich Juna schließlich auf das Abschmecken. Sie schaute Tabby irritiert an, während sie davon sprach, dass es gut war wenn man es selbst essen würde.

“Ich würde auch deutlich schlechtere Nahrung essen wenn es sein muss… ich will aber das es gut wird…”

Kam es ein wenig schüchtern und kleinlaut. Sobald Tabby noch etwas Salz und Pffer hinzu gegeben hatte ließ sie Juna noch einmal probieren. Diese nickte hastig auf die Frage der älteren Frau und strahlte über das ganze Gesicht.

“Es ist so super! Es schmeckt gut! Sehr gut!”

Zufrieden mit dem Ergebnis kochten sie das Essen fertig. Zufrieden mit ihrer Arbeit konnte Juna das Essen kaum abwarten. Sie hatte langsam auch wirklich Hunger. Sobald sie anfingen zu essen betrat jemand den Raum. Ein Mann wie es schien. Instinktiv stand Juna auf und verbeugte sich ungeschickt. Der Mann schaute wohl nach der älteren Dame welche Juna auch vorstellte. Langsam richtete sich die ehemalige Jüngerin auf und schaute den Mann ab während Suse fiepend im Raum umher flog. Die Beiden schienen sich zumindest zu kennen. Nachdenklich wartete sie etwas ab. Jedoch lag Sorge in der Stimme des Mannes der Jonas hieß. Nachdenklich legte sie ihren Kopf schief. Warum hatten alle so viel Angst vor ihr? Schließlich hat niemand von ihnen dabei gestanden, als Juna noch andere Wesen töten musste? Gerade der Mann war doch unwissend… Oder? Während er ging bemerkte Juna, dass ihr organischer Arm ein wenig zitterte.

Was wenn doch jemand hier etwas wusste? Langsam drehte sie den Kopf zu Tabby, dann aber wieder auf die Tür durch die der Mann verschwunden war. Was wäre, wenn er nun “Hilfe” holen würde? Vorsichtig lief sie zurück zu ihrem Platz und setzte sich wieder. Sie konnte den Gedanken nicht mehr los werden was passieren würde, wenn die Wesen hier etwas mehr erfuhren. Eher steif aß Juna weiter. Das Essen lag nun ein wenig schwer im Magen. Die Sorgen machten sie verrückt. Sie atmete tief durch und lächelte so gut es ihre Implantate zuließen. Sie nickte bei Tabbys Worten und lächelte ein wenig.

“Das ist wirklich wichtig. Schließlich ist man gerade jetzt wirklich abgeschnitten von allem. Wenn ich bedenke, dass ich in der Höhle schlafen wollte habe ich es nun wirklich gut getroffen!”

Mit jedem Wort wurde sie wieder lebhafter. Vielleicht sollte sie nicht darüber nachdenken was sein könnte. Jetzt zählte nur gerade das. Das was jetzt war. Auch wenn man sie bald festnehmen oder gar hinrichten würde… Sie wollte wenigstens diese kurze Zeit genießen in der sie wirklich frei war. In der sie niemandem dienen musste und einfach nur frei war. Glücklich aß Juna weiter und betrachtete dabei Tabby hin und wieder. Sie mochte die ältere Dame.

“Hast du hier auch noch andere Freunde? Ich meine… Vielleicht habe ich ja Gelegenheit auch sie kennen zu lernen?”

Juna musterte die Kuppel noch einmal etwas genauer. Es war wirklich ein schöner Ort. Irgendwie fühlte es sich wie Heimat an. Ein Gefühl, welches ungewohnt und doch so schön war.




{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}
 
Ilum-Siedlung-Tabby's Haus-mit Juna und Suse

Die junge Frau war begeistert von dem Essen, merkte aber auch an, dass sie bedeutend schlechtere Nahrung essen würde. Tabby legte Juna daraufhin die fleckige, faltige Hand auf den Unterarm.

" Juna, du bist jetzt frei. Und du bist noch jung genug, um etwas aus deinem Leben zu machen. Nutze die Chance und geb dich in Zukunft nicht mehr mit schlechterem Essen zufrieden."

Tabby nickte Juna zu, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Die junge Frau sollte sich auf ihre Zukunft konzentrieren und darauf, etwas aus dieser zu machen.
Auf die Begegnung mit Jonas reagierte ihr Gast irgendwie angespannt, was wohl auch an der Anspanung ihres Nachbarn lag. Trotzdem schien Juna froh zu sein, bei dem Sturm nicht in irgendeiner Höhle sein zu müssen.

" Je nach dem hättest du trotz allem erfrieren können. Gut, das du hier bist. Und nachher kuschelst du dich in ein warmes, weiches Bett und schläfst dich erstmal richtig aus. In Ordnung?"

Damit aß auch Tabby weiter, bis Juna nach ihren Freunden fragte. Die alte Dame lachte und verschluckte sich beinahe dabei.

" Oh, wir sind hier alle mehr oder weniger miteinander befreundet. Wenn nicht grade ein Sturm angesagt ist, sieht das Gemeinschaftsleben noch ganz anders aus. Ich werde es dir dann zeigen, wenn der Himmel wieder aufklart. Spielst du gern? Karten-oder Brettspiele? "

Tabby grinste Juna an.

" Wir treffen uns jeden zweiten Abend. Entweder im Hotel oder in der Bar. Ich geh immer mit. Das hält fit im Kopf."

Gut, hin und wieder vergaß Tabby, das sie eigentlich garnicht an der Reihe war oder schon eine Karte gezogen hatte. Die anderen im Ort sahen über derartige "Mogeleien" einfach drüber weg, zu Tabby's Glück.

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{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}




Juna konnte nicht anders. Sie konnte nicht aufhören sich den Bauch voll zu schlagen. Noch nie hatte sie etwas gutes gegessen. Zum Glück konnte sie überhaupt noch schmecken mit dem ganzen Altmetall aus dem ihr Körper bestand. Es war einfach vorzüglich. Das Essen wirkte auch viel besser. Es roch auch gut. Ganz anders als diese Nährpaste welche man ihr normalerweise im Dienste der Sith ausgegeben hatte. Jedoch war es nun richtiges Essen. Echtes Essen. Bei Tabbys Worten nickte sie hastig und lächelte.

“Jaaaaaaa! Ich verstehe. So lange bis ich eingesperrt werde. Aber bis dahin will ich versuchen möglichst viel aus meinem Leben zu machen. Und ich will noch mehr von diesem leckeren Essen essen!”


Sie strahlte regelrecht vor Freude. Wenn es eine Möglichkeit dafür gab… Sie würde am Liebsten gar nicht mehr von hier weg. Suse schien hier auch glücklich zu sein. Zumindest schwebte der Droide fröhlich durch den Raum. Piepste hin und wieder ein wenig. Er war wirklich zufrieden. Beide hatten wohl diese Freiheit benötigt. Diese Freiheit die sie endlich von ihrer Last befreite. Daher war es nun leichter an eine Zukunft zu denken. Wer wusste schon, ob die Republik nicht vielleicht irgendwann, wenn etwas Gras über ihre Taten gewachsen war, Suse und ihr helfen würde? Ihnen eine Heimat geben konnte. Ihre Freiheit schenken. Bei Tabbys Worten allerdings nickte die junge Rattataki beschämt mit dem Kopf wie ein kleines Schulkind das gerade getadelt wurde.

“Tut mir Leid… Ich kenne mich hier nicht aus… Ich wollte nur untertauchen… Nicht mehr… Ich wollte eigentlich nicht auffallen… Ich hatte Angst davor, dass irgendwelche Wachen oder so in dem Dorf mich festnehmen würden. Ich will halt nicht sterben… Nicht jetzt wo ich endlich frei sein kann. Nicht wo ich das erste Mal selbst entscheiden kann was ich tu…”

Sie schaute peinlich berührt weg. Man hatte ihr auf Bastion immer wieder gesagt, dass das einzige was sie fernab des Sithtempel erwartete der Tod war. Immer wieder hatte man ihr die Gesetze vorgelegt. Ihre Taten reichten wirklich dazu aus sie zum Tode zu verurteilen. Auch wenn es noch Spielraum gab. Daher hatte Juna fliehen müssen. Wenn zumindest eine Chance bestehen bleiben sollte noch begnadigt zu werden durfte sie nicht länger solche schlimmen Dinge für die Sith tun. Gerade weil sie nicht selten Aufträge wählten wo ihre Identität offengelegt worden war. Ihr Gesicht musste den entsprechenden Behörden bekannt sein. Wie viel sie wussten… Konnte Juna nicht sagen. Wie viel sie genau wussten auch nicht. Wie denn auch? Eigentlich hatte die junge Rattataki nur fliehen können. Schließlich rissen Tabbys Worte sie aus ihren Gedanken und Juna senkte kurz den Blick ehe sie mit dem Kopf schüttelte. Spiele… Für so etwas hatte sie nie die Zeit gehabt.

“Nein… Ich habe nie solche Dinge getan. Ich durfte es nie. Spielen war Zeitverschwendung. Daher wurde es mir immer wieder untersagt…”

Junas Stimme klang nun ein wenig belegt. Es war leider wahr. Es war leider ihre Realität. Aber nun konnte man es ändern oder? Zuversichtlich bleiben und weiter machen. Die Stih hatten gewonnen wenn sie nun anfing aufzugeben. Sie durften nicht gewinnen. Niemals! Juna schaute daher zu Tabby und hörte zu wie die Bewohner dieses Planeten außerhalb der Stürme ihre Zeit verbrachten. Ein schnelles Nicken zeugte von ihrem Interesse.

“Das klingt interessant! Ich meine… Das alles… Das Leben hier ist wirklich schön. Ich mag es!”


Juna liebte es. Sie liebte diesen Ort. Dieses Haus. Diese ältere Dame. Es war so viel Neues und so viel schönes. Sie wollte dieses Leben nie wieder loslassen. Sie würde ihr Leben bestimmen. Ihren Weg. Das erste Mal fühlte sich die junge Rattataki zu Hause. Sie fühlte sich glücklich. Dieses Leben war viel schöner. Als sie glaubte, dass es schöner nicht mehr werden könnte zuckte sie zusammen. Ihre Implantate erzeugten einen unheimlich starken Schmerz. Langsam schüttelte sie ihren Kopf. Kurz starrte sie Tabby kühl und emotionslos an. Allerdings fing sie bald wieder an freundlich zu lächeln. Es war ein Instinkt gewesen. Ein Instinkt der mehr Selbstschutz war als ein Versuch der Einschüchterung. Dennoch war dort der Ausdruck einer Mörderin in ihrem Gesicht gewesen. Juna lächelte warm und legte leicht den Kopf schief. Sie selbst wusste nicht ganz was da passiert war. Für sie war nur ein kurzer Schmerz da gewesen. Aber nicht mehr.




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Ilum-Siedlung-Tabby´s Haus- mit Juna und 5U-S3

Es war schön zu sehen, dass es Juna so gut schmeckte. Aber etwas irritierte Tabby dann doch.

„Warum sollte man dich einsperren? Du warst doch eine Sklavin. Oder meinst du, dein alter Herr findet dich hier? Hat man dir etwa auch einen Sender implantiert? Ich hab gehört, dass einige Sklavenbesitzer sowas tun. Wenn du denkst, dass du einen hast, gehen wir als erstes zu unserem Doc hier. Vielleicht kann er ihn entfernen? Kleine OPs kann er hier durchführen.“

Wenn Juna noch in Gefahr schwebte, sollten sie daran möglichst schnell was ändern. Manche Sklavenbesitzer setzten ordentliche Kopfgelder auf ihre „Besitztümer“ aus. Und wenn man sich Juna so ansah, was an ihr alles kybernetisiert wurde… Da wäre es nicht verwunderlich, wenn ihr Gebieter sie zurück haben wollte. Er hatte ordentlich in sie investiert.

„Ich glaube,dass du mal ein sehr hübsches Mädchen warst. Bevor man dir das alles angetan hat. Man kann es noch sehen.“

Tabby lächelte beinahe liebevoll, als Juna sich entschuldigte. Wiedermal. Und sie schien auch um ihr Leben zu fürchten. Die alte Frau legte eine Hand auf die Hand des Mädchens.

„Wenn es dir hilft, leg ich ein gutes Wort für dich ein. Und wenn das Wetter besser wird, wirst du bestimmt mehr Freunde hier finden. Wenn dir das gelingt, können wir auch als Stadt aufstehen und einfach sagen, dass sie dich hier lassen sollen. Ich meine, du kannst hier eigentlich eh nicht viel anstellen. Der nächste bewohnte Planet ist eine ganze Ecke weg und Transporter kommen nur hin und wieder mal her. Wenn du der neuen Republik ein Dorn im Auge bist, dann können sie dich ganz bequem hier lassen. Zumindest könnten wir versuchen, das so durchzubringen. Wir würden dir eine eigene Kuppel hinstellen, in der du wohnen könntest. Aber dann müsstest du auch deinen Beitrag hier leisten. Was kannst du denn gut?“

Es kam nicht oft vor, dass jemand sich freiwillig hier niederlassen wollte. Ausser den paar Verrückten, die hier eh schon lebten. Sie eingeschlossen.
Das Juna nie gespielt hatte, hätte Tabby sich ja eigentlich denken können. Durften Sklaven überhaupt spielen? Wahrscheinlich eher nicht. Jetzt lächelte die alte Frau das Mädchen an.

„Oh, man kann es durchaus als Zeitverschwendung ansehen. Aber streng genommen ist Arbeit auch Zeitverschwendung. Man investiert Zeit und Kraft für was? Geld? Und wenn man dann so alt ist wie ich...was macht man dann damit? Noch ein paar Jahre älter werden, aber mitnehmen kann man es ja doch nicht, wenn man aus dem Leben tritt. Dann doch lieber spielen. Das macht wenigstens Spass.“

Sie lächelte und räumte die leeren Teller weg. Das Geschirr war schnell im Turbospüler verschwunden und die Essensreste wurden „draussen“ gelagert. Mit Juna´s Hilfe war sie sogar noch schneller fertig. Das Mädchen schien richtig zufrieden zu sein, nein, sich richtig in den kleinen Ort verliebt zu haben. Tabby lächelte.

„Dann machen wir das in ein paar Tagen. Wir gehen zusammen, und dann stell ich dich den anderen vor. Und wir können auch Laurent fragen...der ist so ne Art Bürgermeister hier. Er könnte ne Sitzung einberufen und wir bitten die anderen offiziell um ihre Hilfe, damit du hier bleiben kannst. Es wird ne Abstimmung geben, aber ich glaube nicht, dass die zu deinem Nachteil ausfallen würde. Und dann wirst du offiziell ein Teil dieser Gemeinschaft. Was hältst du von der Idee?“


fragte Tabby und war selbst gleich Feuer und Flamme von der Idee. Doch Juna reagierte nicht gleich auf ihren Vorschlag, sondern starrte sie geistesabwesend an. Irgendwas an ihrem mechanischen Kopfteil blinkte rot. Ob das damit zu tun hatte? Auf jeden Fall konnte es einem bei dem Anblick eiskalt den Rücken runter laufen.

„Hey. Ist alles in Ordnung?“

fragte Tabby vorsichtig und war sich unsicher, ob sie auf Juna zugehen oder zurückweichen sollte. Nach ein paar Sekunden klärte sich der Blick von Juna wieder und auch das Lächeln kehrte auf ihr Gesicht zurück.

„Was war denn los? Eine schlimme Erinnerung?“

Tabby konnte sich gut vorstellen, dass ein Leben in Sklaverei so manches Trauma hinterließ und überlegte sich, das Juna den Planeten vielleicht doch verlassen musste. Wenn auch nur für eine Weile. Aber nen Psychiater hatten sie hier nicht. Es gab hier auch nichts zu behandeln, was nicht auch mit nem guten Schnaps in den Griff zu kriegen war. Aber Juna könnte möglicherweise mehr benötigen. Aber ihr Siedlungsarzt würde da was dazu sagen können und vielleicht hatte er auch nen Tipp, an wen Juna sich wenden konnte.

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{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}



Juna schaute bedrückt weg. Sie erinnerte sich an das was Tabby glaubte. Juna war ja aus ihrer Sicht eine Sklavin. Langsam ballten sich ihre Fäuste zu Fäusten. Ihr Blick senkte sich automatisch. Es war eine Illusion was sie hier hatte. Eine Lüge. Aber dennoch wollte sie die Zeit hier nicht verschwenden. Bei der Frage nach dem Sender schaute sie auf.

“Ich weiß es nicht… um ehrlich zu sein… Ich glaube aber wenn… dann wäre ich niemals hier angekommen… mein… Herr war sehr mächtig. Er hätte mich ohne Probleme vor Ilum abfangen können. Ich glaube daher nicht, dass sie mich aufspüren können. Ich will auch nicht zu den Si- ich meine meinen Herren zurück…”

Juna starrte auf ihre mechanische Hand. Wusste um die Kosten der Implantate. Dennoch waren sie eher veraltet. Zum Teil gebraucht. Sie war ein wandelndes Experiment. Das Kompliment von Tabby trieb Juna nun doch die Tränen in das verbliebene Auge. Sie fing leicht an zu schlurchzen. Sie würde viel lieber wieder die ganzen Sachen los sein. Wieder fühlen können. Aber diese Sachen. Diese Gliedmaße waren nun einmal nicht mehr da. Sie hasste die Prothesen und Bauteile. Sie wollte keine Maschine sein. Wollte nicht diese Zeugnisse dessen Tragen was sie hatte werden sollen. Ein Werkzeug dass töten und foltern sollte. Ein Werkzeug das Qualen verursachen musste. Das war alles wozu sie existierte wenn es nach den Sith ging. Die Republik würde sie eines Tages dadurch spielerisch identifizieren können. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Die folgenden Worte machten es nicht besser. Man wollte sich um sie kümmern? Ein Wort für sie einlegen. Wie sollte sie das alles nur zurückgeben können? Sie war nicht bloß ein Dorn im Auge der Republik gewesen. Verweint schaute sie zu Tabby.

“Das ist nicht das Problem… Die Jedi… die Republik… Ich war… in dem Tempel auf Bastion zu Hause… ein paar Jahre… Ich glaube sie lassen mich in Ruhe… zumindest bisher… Ich will nur leben… Mehr nicht. Nur eine Chance auf ein normales Leben.”


Sie kauerte sich zunehmend zusammen. Schaute auf den Boden. Die Wärme ihrer Hand hatte etwas beruhigendes. Tabby war wahrscheinlich das erste Wesen dass ihre freundlich gesinnt war. Wirklich freundlich. Ein wenig zittrig schaute Juna die Frau an. Suse legte sich tröstend in ihren Schoß und fiepte besorgt fragend. Es war so merkwürdig nicht mehr alleine zu sein. Unter Freunden. Eine eigene Kuppel war die Idee? Juna nickte zaghaft. Sie würde lieber hier bleiben. Hier fühlte sich die Rattataki sicher. Sie war hier willkommen. Doch als die Frage kam was sie gut konnte schüttelte sie hastig mit dem Kopf. Was sollte sie antworten? Was konnte sie außer Morden gut?

“Ich kann ein wenig kämpfen… Mehr hat man mir nie beigebracht… Nur kämpfen und meine Herren bewachen… Aber ich würde mich bemühen euch zu helfen… Ich meine… ich habe irgendwie Suse wieder hinbekommen...”

Es war mehr gemurmelt als gesprochen während sie den kleinen Droiden in ihrem Schoß streichelte als wäre es ein Haustier. Dies hier war ihre Chance ohne dem Ganzen. Sie konnte hier leben. Wenn alles gut ging. Daher war es Juna wichtig nicht zu viel von ihrer ursprünglichen Profession zu offenbaren. Sie hatte es mehr als deutlich angedeutet. Mehr sollte sie nicht tun. Wenn Tabby wusste, dass sie eine gesuchte Killerin war könnte die ältere Dame ihren Vorschlag zurück nehmen. Angst bekommen. Eine Angst, die nicht nötig gewesen wäre. Sie würde einen Weg finden sich nützlich zu machen. Sie schaute langsam nach draußen wo der Sturm tobte. Ihr ganzes Leben, ihre Vergangenheit lag irgendwo dort draußen. Aber das war nun eben das. Vergangen. Bei den weiteren Worten Tabby’s musste Juna wieder ein wenig lächeln. Diese Frau war so unschuldig. Unbedarft. Juna mochte diese Frau. Es stimmte schon. Was brachte einem Geld wenn man irgendwann starb. Durch die Diebstähle während der Morde hatte sich eine schöne Summe angesammelt. Dennoch war das Geld befleckt. Jeder Credit mit Blut beschmiert. Sie wollte ihren Frieden finden. So kam es dann, dass sie freudig wieder nickte als der Vorschlag kam den anderen Bewohnern des Dorfes vorgestellt zu werden und für eine Abstimmung zu sorgen, dass sie bleiben durfte.

“Das wäre wirklich toll! Ich mag es hier. Alleine weil es hier so nett ist. Ich meine… Klar. Die Stürme sind nicht gut. Sie sind… furchteinflößend. Aber insgesamt würde ich gerne das alles annehmen…”


Als die Implantate sie gequält hatten schaute sie die verunsicherte Tabby an. Sie wollte wissen was passiert war. Etwas das Juna mit einem leichten Kopfschütteln versuchte los zu werden. Sie schaute die alte Frau an.

“Nur meine Implantate die Probleme machen… Sie wollen dass ich zu meinen üblichen… Aufgaben zurückkehre… Ich will es aber nicht. Es wäre nicht gut…”

Sie lächelte, aber es bedrückte die junge Rattataki ein wenig. Am Ende würden die implantate sie stets daran erinnern was sie getan hatte. Wer sie wirklich wäre. Was sie getan hatte. Die Sith hatten da gute Arbeit geleistet sie stets an diese Dinge zu erinnern. Suse war auch ein wenig besorgt, wusste der kleine Droide schließlich was diese Reaktion bedeutete. Was von ihr verlangt würde. Dennoch weigerte sich Juna dieser Konditionierung nach zu geben. Gewisse Bereiche der Implantate müsste sie wohl beseitigen. Oder zumindest lahmlegen. Allgemein waren sie so programmiert, dass man ihr Schmerzen zufügte wenn sie zu weit von dem gewünschten Pfad abwich. Würde sie töten oder foltern würden die Implantete sie mit Endorphinen voll pumpen. Teilweise war sie dadurch wie ein Junkie gewesen. Bis diese Dinger nicht richtig funktioniert hatten. Sie gemerkt hatte dass sie es nicht mochte. Es in ihrem tiefen inneren sogar hasste. Morde waren falsch… Juna schaute schließlich Tabby wieder an.

“Ich denke die Implantate verfolgen noch ihre Programmierung. Das ist das Problem. Aber ich halte es schon aus.”


Langsam stand Juna auf und ging zu dem Fenster aus dem sie raus geschaut hatte. Durch den Sturm sah man quasi nichts. Aber dennoch war es genug um sich in Gedanken zu verlieren. Heimat. Frieden. Es war schön hier zu sein. Hier und nicht mehr in den Händen dieser Monster. Aber wenn sie Monster waren… Was war sie dann? Eine Frage die nun irgendwie Automatisch in ihren Kopf drang. Einer Sache war sich Juna aber sicher. Sie würde dafür sorgen, dass Tabby nicht in irgendwas mit rein gezogen würde was ihre Existenz bedrohen könnte.



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Ilum-Siedlung-Tabby´s Haus- mit Juna und 5U-S3

Immerhin glaubte Juna, dass sie kein Sklaven-Implantat hatte und irgendwie war ihre Schlussfolgerung auch naheliegend. Ihr Herr wäre mit Sicherheit schon hier, wenn er sie orten könnte. Vor allem,wenn er so mächtig war, wie das Mädchen sagte.


„Ich glaube dir, dass du nicht zu ihnen zurück willst. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um das zu verhindern.“

Ihnen? Das Mädchen hatte mehrere Gebieter gehabt? Das war übel. Schlimm genug, wenn einer etwas von einem verlange. Aber wenn solche Typen dann auch noch Schlange standen? Zum Glück hatte Juna das jetzt hinter sich. Auch wenn sie wohl immernoch fürchtete, dass sie in ihr altes Leben zurück musste. Oder das ihr hier auf dem Gebiet der neuen Republik etwas ähnliches blühte.Als sie dann allerdings erzählte, dass sie in dem Tempel auf Bastion gelebt hatte, wurde Tabby hellhörig.

„In DEM Tempel auf Bastion? Du warst eine Sklavin der Sith?“

fragte Tabby alarmiert. Die Vorstellung, dass Juna eine Sklavin der Sith war, hob Tabby´s Vorstellung der Qualen, die dieses junge Ding erlitten hatte, auf eine völlig neue Stufe. Das Entsetzen war Tabby ins Gesicht geschrieben und sie musste das erstmal einen Moment sacken lassen und noch einen Schluck Tee trinken, ehe sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Juna erzählte weiter, dass sie wohl hauptsächlich eine Art Bodyguard für ihre Herren war und das sich ihr können darauf beschränkte.


„Vielleicht kannst du Dylan zur Hand gehen. Bei den Temperaturen hier geht schnell mal was kaputt. Du könntest vielleicht sogar gleich nach dem Sturm zu ihm gehen. So wie das wütet da draussen, sind bestimmt einige Generatoren in Mitleidenschaft gezogen worden. Und wenn du eine schlaue Idee hast, was man gegen die Gorgodons noch machen könnte, sind wir dir alle dankbar.“

Für jemanden mit technischem Verständnis gab es hier wirklich immer was zu tun. Zumal Dylan eher der Mann fürs Grobe war. Wie eben zum Beispiel ihr Problem mit dem Wasser.
Juna schien von der Idee, hier sesshaft zu werden, total begeistert zu sein. Auch Tabby ließ sich von der Euphorie des Mädchens gern anstecken.

„Also, wenns nach mir ginge, würde ich da durch diese Wand nochmal ein Loch reissen...so wie zu Jonas rüber. Und am Ende des Tunnels dürftest du deine Kuppel haben. Dann könntest du trotz Sturm zum Tee kommen. Oder zum kochen.“

Die Idee gefiel der alten Lady und sie fragte sich, warum nicht alle Wohnkuppeln miteinander verbunden waren. Vielleicht sollte sie das mal vorschlagen. Auf ihren „Aussetzer“ hin erklärte das Mädchen, dass die Implantate wohl dafür verantwortlich waren. Tabby kratzte sich am Arm und sah Juna nachdenklich an.

„Ich denke, sobald der Sturm vorbei ist, bringe ich dich als allererstes zu unserem Arzt. Und vielleicht kann Dylan sich deine Implantate anschauen? Er repariert so ziemlich alles hier. Vielleicht findet er zusammen mit dem Doc eine Lösung für dein Problem.“

Es machte den Anschein, als müsse Juna die Implantate auch noch loswerden, um richtig frei zu sein. Oder zumindest musste man dafür sorgen,dass diese einwandfrei funktionierten und nicht machten, was sie wollten. Tabby hoffte, das Dylan das hinbekam.

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{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}



Juna musterte Suse nachdenklich. Der kleine Droide war zuletzt erstaunlich ruhig gewesen. Am Ende war es wohl für ihn auch ungewohnt hier zu sein. So viele neue Daten die der kleine erst einmal verarbeiten musste. Seine Chips waren einfach nicht dafür gemacht mehr zu sein als ein einfacher Übungsdroide. Dennoch war er erstaunlich selbstständig geworden und seine Persönlichkeit war irgendwie immer wieder ein Lichtblick in dunklen Zeiten gewesen. Am Ende war die Rattataki der kleinen Kugel dankbar gewesen, dass sie nicht sich selbst verloren hatte. Nun waren sie nicht mehr alleine. Sie waren mittlerweile hier unter Freunden. Beide würden hier endlich ihren Frieden finden. Auch die Worte Tabbys waren Balsam für Junas Seele. Nach all der Zeit einen Ort zu finden den sie langsam als Heimat empfand. Erst langsam bei dem Wort Sklavin realisierte Juna dass Tabby etwas falsch verstanden hatte. Sie kratzte sich langsam am Hinterkopf. Langsam machte das Mitleid Sinn. Die alte Frau in dem Glauben zu lassen sie wäre eine Sklavin gewesen würde vieles leichter machen. Auf der anderen Seite wollte sie nicht den Weg gehen welchen die Sith ihr so lange vorgelebt hatten. Hieß es nicht immer dass ehrlich am längsten währte? So lächelte Juna freundlich. Zumindest so weit es mit ihrem Gesicht ging und schüttelte mit dem Kopf. Sie musste es einfach richtig stellen. Zumindest wenn sie nicht wollte, dass diese Freundschaft auf einer Lüge aufgebaut war.

“Ich war keine Sklavin… Ich war Jüngerin… Man kann sagen, dass unter normalen Umständen mein nächster Schritt einer zur Schülerin gewesen wäre. Nach der Zeit wäre ich selbst eine Sith geworden… Aber ich wollte kein Leben erfüllt mit Hass und Zorn leben. Verrat ist der Weg der Sith. Ich will aber diesen Weg nicht gehen. Erst recht nicht wenn ich daran denke was ich für den Orden hab tun müssen.”

Juna lächelte weiter. Blieb ruhig und freundlich. Sie hoffte einfach, dass die ältere Dame keinen Herzinfarkt bekäme oder in Panik verfallen würde. Am Ende war Juna dadurch kein anderes Wesen. Im Gegenteil die ehemalige Jüngerin war ehrlich. Vielleicht war dies etwas wert? Zumindest ihre Ehrlichkeit sollte ein kleiner Beweis sein, dass sie nicht vor hatte die Verbrechen, welche ihr Leben als Jüngerin bestimmt hatten, weiter zu führen. Im Gegenteil. Der Grund für ihre Flucht war schließlich gewesen, dass sie ein anderes Leben wollte. Suse hatte protestierend zu fiepen bekommen als Juna die Wahrheit offengelegt hatte. Etwas weswegen Juna ihre Hand beschwichtigend gehoben hatte. Die Form wie sie diese Geste ausführte zeugte davon, dass sie auch eine weniger nette Seite besitzen musste. Dafür war es einfach zu zackig gewesen. Dennoch blieb Junas ehrliches Lächeln bestehen während sie sich wieder zu Tabby an den Tisch setzte um weiter den Tee zu trinken.

“Ja… das klingt gut. Ich glaube ich werde auf Dauer eine Aufgabe benötigen. Alleine um mich langsam von meiner Vergangenheit lösen zu können. Und bei den Stürmen… Ich glaube da könnte wirklich etwas kaputt gegangen sein… Oh man. Der Tee ist wirklich gut!”


Juna lächelte. Nickte Tabby knapp zu und schaute zu Suse. Die Beiden waren nicht voneinander zu trennen. so viel war klar. Man konnte die Verbundenheit der Beiden wirklich spüren. Sehen, dass Droide und Juna viel zusammen durchgemacht hatten. Nun waren sie hier. Frei. Glücklich. Bei den Worten Tabbys mit dem Wand einreißen musste Juna lachen. Es wäre wirklich ein schöner Gedanke. Das hier war Heimat. Noch nie hatte sich die Rattataki irgendwo so willkommen gefühlt. Alleine deswegen wollte sie diese Freundschaft ehrlich aufbauen und nicht auf Lügen und Missverständnissen. Das Angebot Tabbys war wirklich willkommen. Eine eigene Kuppel und bei einem Sturm zusammen Tee trinken und kochen klan wirklich schön.

“Ja. Ich finde diese Idee auch gut. So kann ich auch helfen wenn du wieder den Einkauf vergessen hast.”


Sie lächelte und schaute Tabby genauer an. Es war wirklich ein schöner Gedanke. Und jemand zusätzliches der sich um diese Dame kümmerte konnte auch nicht schaden. So eine nette Dame sollte nicht einfach alleine irgendwo sein. Oder hilflos. Auch wenn ihre Implantate gerade wieder ein wenig Probleme machten. Daher nickte Juna ein wenig als der Vorschlag kam, dass sie einen Arzt aufsuchen würden sobald der Sturm nachlassen würde. Es war eine gute Idee. Eine sehr gute sogar irgendwie.

“Vielleicht sollte ich mich allgemein einmal untersuchen lassen. Teilweise schmerzen die Implantate doch schon nicht gerade wenig…”

Merkte Juna an. Schaute dann aber wieder auf den Tee und lächelte zufrieden. Es tat gut. Das warme Getränk erwärmte auch ein wenig ihr Herz. Immerhin das hatte sie noch. Ihre Organe waren zum Glück noch vollständig vorhanden. Es war wenigstens etwas. Vor allem gemessen an der Fülle der Implantate an ihrem Körper, der wohl so manchem Forscher der Bionik feuchte Träume beschert hätte. Auch wenn teils ein wenig schlampig gearbeitet worden war. Irgendwie musste Juna an den Jäger denken. Würde sie ihn nach dem Sturm wieder finden können? Sie schaute verträumt in die Ferne. Sie mochte das Fliegen irgendwie. Sehr sogar.



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Als Juna Tabby´s fehlerhafte Vorstellung des Mädchens gerade rückte, sah Tabby sie erstmal entsetzt an. Ein dauerte ein paar Augenblicke, in denen sich die alte Frau zur Sicherheit am Tisch festhielt. Eine Sith. Sie hatte einer Sith Asyl gewährt. Doch dann schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf. Keiner Sith. Sie hatte sich dagegen entschieden und war hier freundlich und hilfsbereit gewesen.


„Um ehrlich zu sein möchte ich garnicht wissen, was du für den dunklen Orden tun musstest. Aber ich bin dir dankbar für deine Ehrlichkeit und… das du es mir gesagt hast und überhaupt jetzt hier bist...das zeigt doch, dass du es wirklich ernst meinst. Also soll mein Angebot bestehen bleiben. Ich helfe dir, soweit ich es kann. Und werde die anderen überzeugen, es ebenfalls zu tun.“

Jeder verdient eine zweite Chance, oder etwa nicht? Der Droide des Mädchen schien mit der Entscheidung seiner Herrin nicht ganz einverstanden zu sein. Er piepste und sogar Tabby verstand, dass es sowas wie motzen war. Doch Juna gab dem Droiden ziemlich klar zu verstehen, dass er nicht zu sagen hatte.


„Wir finden schon eine Aufgabe für dich. Ich meine, du bist jung. Du kannst ja sowas wie ein Praktikum machen. Bei jedem hier. Und da, wo es dir gefällt, machst du eine Lehre. Eine Berufsausbildung schadet nie, wenn man in der Galaxie was werden will. Je nach dem bekommen wir es bestimmt auch hin, dass du auf einem anderen Planeten eine Berufsschule besuchen kannst. Sowas haben wir hier natürlich nicht. Eine Fernschule wär natürlich auch eine Option. So haben meine Kinder damals mit der Schule begonnen. Aber … wenn du unter andere Leute kommen würdest, tät dir das bestimmt gut. Vielleicht wär auch eine Mischung von beidem möglich. Aber das müsste man dann schauen, wenn du sowas machen willst.“

Dem Mädchen musste man jetzt ein Fundament verschaffen, auf das es aufbauen konnte. Sie hatte recht, wenn sie sagte, dass sie sich nur so von ihrer Vergangenheit lösen konnte.


„Das bekommen wir schon hin.“


gab Tabby noch zurück und ging dann in die Küche.Ihre Idee mit der Kuppelverbindung zu einer eigenen Wohnkuppel für Juna schien ebenfalls positiv angenommen worden zu sein. Auf jeden Fall bot Juna ihr an ihr zu helfen,wenn sie wiedermal den Einkauf vergaß. Tabby lachte und zeigte dem Mädchen dann den Zeigefinger.


„Werd noch frech hier.Ich komm prima zurecht.“

Leider war Tabby davon wirklich überzeugt, auch wenn die Realität wohl immer weniger diesem Wunsch entsprach. Es war nur der Freundlichkeit der Gemeinschaft zu verdanken, dass Tabby´s Leben noch so „selbstständig“ war.

Dann kam das Mädchen auf die Implantate zu sprechen und gestand, dass sie manchmal sehr schmerzten. Tabby sah sie daraufhin mitfühlend an.

„Mir tun die Knochen auch oft weh. Wenns zu schlimm wird, hab ich noch ein paar Medikamente im Badezimmer-Schrank. Du kannst sie dir ja mal ansehen, und wenn sie was wären, teile ich gern mit dir. Geh und bedien dich. Und wenn der Sturm nachlässt, gehen wir sofort zum Arzt.“

Den Rest des Abends verbrachten sie damit, dass Tabby versuchte, Juna ein paar Kartenspiele beizubringen. Sabbac war für Fortgeschrittene und ehrlich gesagt hatte Tabby es nie wirklich verstanden. Die Spiele, die sie spielte, waren einfacher und somit eigentlich perfekt für Anfänger geeignet.

„Meine eigenen Enkelkinder besiegen mich inzwischen in diesem Spiel“


erklärte sie lachend, als sie die Karten ausgab. Nach einer Weile zog sich Juna aber in ihr Schlafzimmer zurück. Tabby wünschte ihr eine gute Nacht, blieb aber noch eine Weile auf. Sie werkelte in der Küche und rührte einen Kuchen für Juna zusammen. Einen Geburtstagskuchen.Irgendwo hatte sie auch noch Kerzen und..ja, jetzt wurde es schwierig. Ein Geschenk. Nachdem sie eine Weile überlegt hatte, ging sie in ihr Schlafzimmer und öffnete eine Schublade. Zwischen anderem Schmuck lag dort eine silberne Kette mit einem dunkelblauen Kristallherz in einer schönen Fassung dran. Sie nahm es und legte es an ihr Herz. Ja, die Kette bedeutete ihr etwas. Aber sie lächelte, als sie die Kette in die Küche trug. Der Kuchen war inzwischen auch fertig und sie stürzte ihn auf ein Tablett und steckte nach eine Weile eine Kerze darauf. Die Kette schlug sie in Ermangelung eines passenden Päckchens in eine Serviette ein und legte es an den Platz, an dem Juna gesessen hatte und wahrscheinlich morgen auch wieder sitzen würde. Dann ging sie ins Bett. Tabby war auf der einen Seite froh, dass sie lag. Auf der anderen Seite hatte sie so aber immer das Gefühl, als ob ihr etwas auf der Brust sass. Mehrmals wachte sie hustend auf in der Nacht, drehte sich auf die andere Seite, hustete wieder. Besonders viel Schlaf fand sie so natürlich nicht und es war auch nicht die erste Nacht, in der es ihr so ging. Drum war sie am morgen trotz allem vor Juna wieder auf den Beinen. Als sie in den Wohnbereich kam und den Kuchen sah, stutzte sie erstmal und sah sich um. Sie ging zum Tisch und überlegte, wofür sie ihn gebacken hatte. Doch dann fiel es ihr wieder ein und sie wartete, bis Juna aufstand und aus dem Zimmer trat.


„AHHH, Moment ,Moment. Bleib da stehen! Und mach die Augen zu!“

befahl sie dem Mädchen. Sie musste die Kerze doch noch anzünden und das Licht ausmachen, damit die Kerze richtig wirkte. Nachdem das erledigt war, lief Tabby kichernd zu Juna und legte ihr die Hände auf die Augen, damit sie nicht schummeln konnte.

„Komm. Komm. Noch ein Stück.“


sie führte Juna so bis zum Tisch, auf dem der Kuchen stand und das kleine Servietten-Päckchen lag. Dann nahm sie die Hände von den Augen des Mädchens.


„Alles Gute zu deinem ersten Geburtstag!“


sagte sie und freute sich wie ein kleines Kind. Sie liebte Geburtstage und vor allem die von anderen.


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{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}


Juna schreckte zusammen als Tabby doch ein wenig heftiger auf die Wahrheit reagiert hatte sodass sie bedrückt aufgestanden und zu ihren alten Sachen gegangen war. Wenigstens kurz normal sein. Es war wirklich schön gewesen. So wirklich schön. Nachdenklich schaute sie ihre Waffen an. Am Ende würde sie wohl immer nur das sein oder? Sie schluckte als sie die ersten Worte der alten Frau hörte. Nur widerwillig drehte sich Juna zu ihr um. Sie senkte ihren Blick und nickte nur langsam. Es war halt nicht leicht gewesen zu entkommen.

“Ich konnte es einfach nicht mehr. Ich konnte diese Dinge nicht mehr tun… Es gibt Bilder die ich nie wieder loswerden kann… Ich… Ich will wirklich hier bleiben. Ich möchte einfach nur versuchen… das Richtige zu tun…”

Suse war immer noch ein wenig eingeschnappt, kuschelte sich aber dennoch ein wenig an sie. Langsam streichelte Juna den kleinen wieder wie ein kleines Haustier was dem Droiden wirklich zu gefallen schien. Allgemein musste die Rattataki zugeben, dass diese kleine Kugel ihr die Kraft gegeben hatte zu entkommen. Nur zusammen war ihre Flucht überhaupt möglich gewesen. Nun waren sie hier. Waren glücklich. Und was wichtiger als alles andere war… frei. Bei den weiteren Vorschlägen von Tabby nickte Juna. Eine Ausbildung wäre sicher gut. Allgemein eine Aufgabe wäre gut…

“Ich glaube dir… Ich will auf jeden Fall etwas neues lernen. Ich will wieder ein normales Leben. Diese Freiheit muss ich mir erarbeiten… Auch wenn es ewig dauern wird.”

Als Tabby ihren Zeigefinger hob musste Juna ein wenig Kichern. Umso länger sie hier war, desto mehr mochte Juna ihre Gastgeberin. Suse schien es genauso zu sehen. Beide schauten einander an sodass Juna grinsen musste und wieder zu Tabby schaute.

“Ich habe nichts gegenteiliges behauptet oder? Aber jeder braucht hin und wieder ein wenig Hilfe.”


Nachdem die Schmerzen wieder so schnell abgeklungen waren wie sie gekommen waren winkte Juna ab. Sie lächelte etwas dabei und winkte ab. Langsam schaute sie Gesprächspartnerin wieder an.

“Es geht… Es dauert meist nicht lange. Vielleicht sollte der Arzt sich das auch mal anschauen…”

Juna schaute an sich herunter. Sie fing an zu überlegen ab wann ein Mechaniker nicht mehr Sinn machen würde. Schließlich war ein großer Teil ihres Körpers nur noch eine Maschine. Doch schon bald konnten sich Junas Gedanken weiter zerstreuen während Tabby versuchte ihr ein paar Kartenspiele beizubringen. Allgemein hatte die junge Rattataki viel Spaß an dem Ganzen. Es war ein neues Leben. Eine Leben ohne Gewalt. Nur Frieden. Sobald Tabby anmerkte, dass ihre Enkel sie inzwischen in diesen Spielen besiegten musste Juna lachen nachdem sie selbst den ganzen Abend besiegt worden ist.

“Nun… Ich glaube es geht eher um den Spaß und das Miteinander. Wozu soll man mit aller Macht versuchen zu gewinnen wenn es sowieso nur zu Problemen führt?”

Doch irgendwann gewann die Müdigkeit gegen Juna. Nachdem sie mehrmals fast eingeschlafen war stand sie schließ lcih auf und bedankte sich noch einmal für Gastfreundschaft. Es war für die Rattataki sichtlich eine neue Erfahrung. Noch nie hatte sie etwas derartiges erlebt. Normalerweise war sie eher ablehnung gewohnt. Während Juna schlief wurde sie allerdings von dem Husten Tabbys wach. Sie gab Suse ein Signal. Der Kleine konnte wirklich gut im Spionieren sein wenn er wollte. Wenig später kam Suse dann zu Juna zurück und berichtete ihr von Tabbys Gesundheitszustand. Die Rattataki schaut nachdenklich die Wand an. Sie würde dieser Frau helfen! Um jeden Preis! Jemand so nettes durfte nicht so leiden. Diese Frau hatte es nicht verdient! Sobald der Sturm weg wäre würde Juna diesen Arzt aufsuchen und ihn um Rat fragen. In dem Wissen jetzt aber nichts tun zu können bat Juna Suse ein wenig Tabby zu beobachten und sich bei ihr zu melden sollte sich der Zustand verschlechtern.

Am Nächsten Morgen stand Juna auf und musste erst einmal ihre Erinnerung an den Vortag sortieren. Sie war wirklich entkommen. Ein Gedanke der wohl noch länger so falsch klingen konnte. Etwas müde verließ Juna ihr Zimmer und wurde sogleich von Tabby in Empfang genommen. Sobald sie die Küche betreten hatte war Juna wegen des Kuchen irritiert. Musste noch einmal darüber nachdenken. Dann erinnerte auch sie sich wieder und fing an zu strahlen. Sofort hörte sie die Stimme Tabbys und schloss auf geheiß ihre Augen. Schließlich legte die alte Frau ihre Hände auf die Augen der rattataki und führte sie zu dem Tisch. Sobald ihre Sicht wieder frei war stieg eine Träne in Junas verbleibenes Auge auf während sie sichtlich berührt zu Tabby schaute. Das war also ein Geburtstag. War aber völlig perplex von dem Anblick. Der Kuchen, die Kerze und dieses Serviettenpäckchen vor ihr. Ratlos schaute sie zu Tabby und wusste nicht recht was nun zu tun war.

“Danke… Ich… Ich weiß nicht wie ich reagieren soll…”

Die Träne kullerte ihre Wange runter, welche sie schnell wegwischte. In diesem Moment spürte Juna nur noch wie glücklich sie war. Mehr war da nicht. Nur pures Glück.



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Tabby lächelte, als Juna meinte, dass es ewig dauern würde, sich ein eigenes Leben aufzubauen.

„Nun. Ewig nicht, sonst würde es wohl keiner schaffen. Aber von 3-4 Jahren musst du wohl ausgehen, wenn du eine Lehre machen willst. Gut, vielleicht kannst du auch abkürzen, wenn du gut bist. Aber im Schnitt dauert es eben eine Weile. Aber das ist ja kein Problem. Ich bin sicher, dass wir das irgendwie hinbekommen. Meine Kinder haben es ja auch hin bekommen.“

Und hatten anschliessend den Planeten beinahe fluchtartig verlassen und sie zurück gelassen. Manchmal wünschte sich Tabby, dass sie ihre Söhne etwas öfter sehen könnte als nur einmal im Jahr. Aber immerhin bekam sie regelmässig Nachrichten von ihnen. Juna da zu haben war Tabby drum sehr willkommen. Auch wenn das Mädchen manchmal traurig wirkte, brachte sie doch nochmal ein bisschen Leben in die Bude. Während dem Spiel sah Juna ganz richtig ein, dass es doch eigentlich nur um den Spass ging und Gewinnen oder Verlieren eigentlich unwichtig war.

„Sag das mal Josie. Sie ist meine jüngste Enkeltochter, vier Jahre alt. Wenn sie spielt kann man den Eindruck gewinnnen, es ginge um Leben und Tot und wenn sie verliert ist der Tag eigentlich vorbei. „


Tabby lachte in sich hinein. Ihre eigenen Söhne waren in dem Alter nicht anders gewesen. Wahrscheinlich waren alle kleinen Kinder so.

„Aber das Schöne ist ja, dass bei den Qualen eines verloren Spiels etwas Süsses Wunder wirken kann. Und das am besten heimlich, ohne das der Gewinner sieht, dass es was Süsses gibt.“

Ein bisschen konnte man der alten Lady anmerken,dass sie ihre Familie vermisste. Aber sie wäre auch niemals bereit, Ilum zu verlassen. Vielleicht schwang da auch schon etwas Alterstarrsinn mit.
Die Geburtstagsüberraschung am nächsten Morgen war ein voller Erfolg. Sogar so erfolgreich,das Juna eine Träne über das Gesicht lief.

„Och, Juna.“

meinte Tabby mitfühlend und nahm das Mädchen kurzerhand in den Arm und drückte sie fest. Nur ein paar Sekunden, dann ließ sie sie wieder los.

„Also. Da das dein erster Geburtstag ist und du anscheinend auch noch nie bei jemand anderem auf dem Geburtstag warst, werd ich dich anleiten. Also Punkt1: Keine Tränen. An seinem Geburtstag freut man sich und weint nicht. Dann mach ich jetzt mal das Licht aus, du darfst dich so lang schonmal auf deinen Stuhl setzen.“

Gesagt, getan. Tabby machte das Licht wieder an, damit sie gleich nicht ganz im Dunkeln sassen und gesellte sich dann zu ihrem Gast.

„Jetzt darfst du die Kerze auspusten und dir dabei etwas wünschen. Du darfst deinen Wunsch aber nicht verraten, sonst geht er nicht in Erfüllung.“

Gespannt wartete sie, bis Juna der Anweisung nachgekommen war.

„Sehr gut. Und dann packt man das Geschenk aus. Eigentlich die Geschenke, aber ich habe nicht viel und kam auch nicht mehr dazu, dir etwas zu kaufen. „

Die alte Dame wartete, bis Juna die Kette ausgepackt und bestaunt hatte. Bevor das Mädchen jedoch Zeit zum protestieren fand, stand sie auf, nahm sie ihr ab und legte ihr die Kette um den Hals. Während sie den Verschluss in Juna´s Nacken zu machte, erklärte sie.

„Ich habe diese Kette schon so lange nicht mehr getragen, aber es hängt eine kleine Geschichte daran. Mein Mann hat mich damals in den Urlaub mitgenommen. Wir waren da noch garnicht verheiratete und ich war auch nicht viel älter als du heute. Wir sind ans Meer gefahren und dort gab es auch ganz viel Wald. Ich habe es geliebt. Das Rauschen des Meeres und jenes, dass der Wind in den Zweigen der Bäume verursachte. Es war wie im Paradies. Und ich hatte Geburtstag dort. Da schenkte Quinn mir diese Kette. An einem Tag sind wir im Wald wandern gewesen. Nicht auf den Wegen, sondern quer durch. Als wir wieder zu Hause waren, merkte ich,das die Kette fehlte. Der Verschluss musste sich geöffnete haben, als ein Zweig mich streifte. Quinn war sehr traurig und ich natürlich auch. Am nächsten Tag sind wir nochmal in den Wald gegangen und haben versucht, den Pfad vom Vortag zu finden. Aber mein Mann meinte, die Wahrscheinlichkeit diese Kette zu finden, gehe gegen Null. Wir haben fast 12 Stunden gesucht, und als Quinn gesagt hat, dass wir nach Hause gehen sollten, habe ich sie gefunden. Sie hing an einem kleinen Ast.“

Tabby lächelte Juna an.

„Aber das ist lange lange her und jetzt trage ich sie eh nicht mehr. Ich möchte, dass die Kette jetzt dir gehört.Davon mal abgesehen, steht sie dir ausgezeichnet. Viel besser als mir. Und jedes junge Mädchen sollte zumindest ein Schmuckstück besitzen. Falls du mal ausgehen willst, mit einem jungen Mann. “


Sie zwinkerte Juna fröhlich zu. Die alte Frau war sich bewusst, dass das jetzt vielleicht der wertvollste Besitz des Mädchens war. Und wenn nicht finanziell, dann doch zumindest emotional wertvoll. Aber das bestärkte Tabby nur darin, dass ihre Entscheidung richtig gewesen war.

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Juna schaute den Kuchen an. Es war ihr sichtlich unbekannt was zu tun war. Am Ende war es hoffentlich nicht zu schlimm. Langsam schaute sie zu Tabby und lächelte glücklich. Eine Chance wie diese war etwas besonderes. So ein Leben war etwas ganz neues. Daher war die Rattataki mehr als Dankbar für diesen Morgen. Sie war sehr glücklich. Mehr als das. Sie liebte es einfach. Es war so viel Neues hier. So viele Dinge die Juna so bisher nie kennenlernen durfte. Langsam nickte sie schaute wieder zu dem Kuchen. Dann wieder das Päckchen. Als Tabby Juna umarmte wegen der Tränen zuckte Juna kurz ängstlich zusammen weil sie eine solche Berührung nicht kannte. Bisher war ihr Leben von Gewalt gezeichnet worden. Von der Brutalität der Sith. Ihren ehemaligen Herren und ihren Eltern. Es war ein wohliges Gefühl welches für die Rattataki Ihresgleichen suchte. So war es Juna möglich sich an die alte Frau zu klammern. Womit hatte sie das verdient? Nach allem was passiert war durfte sie endlich glücklich sein? Egal was passieren würde. Juna würde dieser Frau auf ewig dankbar sein. So viel war klar. Schließlich löste sich Juna eher widerwillig von Tabby und lächelte wieder. Keine Tränen? Gut. Juna nickte und schaute dann zu Tabby. Wie angewiesen setzte sich die junge Frau auf ihren Platz. Ruhig und geduldig wartete Juna auf Tabby und freute sich schon auf den Kuchen. Die Anweisung war simpel. Also nickte die Rattataki langsam und pustete die Kerze aus. Ihr wunsch war einfach. Sie wünschte sich nur hier leben zu dürfen und nicht mehr gejagt zu werden. Mehr nicht. Langsam schaute Juna dann zu Tabby.

“ich habe mir etwas gewünscht… ich hoffe es kommt… wirklich so… Ich durfte bisher nie etwas wünschen…”

Ihre Stimme klang hoffnungsvoll. Dennoch war es ein gutes Gefühl daran zu denken. Sobald Tabby sich entschuldigte, dass sie ja nicht viel hatte und man normalerweise Geschenke bekam und demnach nicht eines sondern mehrere lächelte Juna sie an und schüttelte mit dem Kopf.

“Ich habe bisher noch nie etwas geschenkt bekommen… Mach dir deswegen keine Sorgen. Und… Alleine deine Gastfreundschaft ist ein großartiges Geschenk.”

Sagte Juna schließlich und fing an das Päckchen auf zu machen. Ganz vorsichtig. Schließlich wusste sie nicht was sie bekommen würde. Daher war sie darum bemüht selbst die Serviette heile zu lassen. Vorsichtig nahm sie die Kette in ihre Hand und staunte nicht schlecht. Es war ein wirklich schönes Geschenk. Eine Kette. Sie hatte damals auf einem Einsatz gesehen wie eine reiche Frau so etwas getragen hatte. Schmuck nannte man es. Sie selbst hatte sich immer eigene Sachen gewünscht. Gebannt hörte Juna Tabby zu während diese ihr die Kette umlegte. Die Sith sagten immer man müsse seine Ketten sprengen. Diese hier jedoch wollte sie in Ehre halten. Der emotionale Wert der Kette war unermesslich. Die Erinnerungen die an diesem Schmuckstück hingen waren wirklich unglaublich. Juna wurde etwas verlegen ein solches Geschenk zu erhalten. Sie sprach von Ausgehen und Dingen die kommen könnte. Vorsichtig strich Juna über das Schmuckstück und lächelte.

“Danke… Ich werde sie in Ehren halten so lange ich lebe... “

Kam es ein wenig gedämpft. Es war aber mehr als offensichtlich wie sehr sich Juna über die Kette freute. Solche Dinge hatte sie noch nie besessen. Es war ihr wichtig dass diese Kette nicht verloren gehen würde. Tabby war für Juna gerade die Großartigste Person der Welt. Inzwischen war die junge Frau dankbar hier gelandet zu sein. Einem Ort wo sie sich endlich frei fühlte.


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Tabby hatte das Gefühl, dass Juna die Umarmung bitter nötig hatte. Darum hatte sie auch nichts dagegen, als das Mädchen sich an sie klammerte. Sie war wie ein ausgetrockneter Schwamm, der endlich wieder Wasser um sich herum hatte.
Nachdem das Geburtstagskind die Kerzen ausgeblasen hatte, bestätigte sie ihr, dass sie sich etwas gewünscht hatte. Und sie erzählte, dass sie sich nie hatte etwas wünschen dürfen.

„Wünschen darf man sich immer was.“


sagte Tabby voller Zuversicht.

„Ob der Wunsch in Erfüllung geht, ist die zweite Frage. Aber Wünschen darf man immer. Und man sollte es auch tun.“


Das hatte was mit Hoffnung zu tun. Man durfte sie nie aufgeben, genauso wie man nie aufhören sollte, sich was zu wünschen.
Ihr Geschenk mit der Kette kam auch sehr gut an. Das Mädchen sah sie sich lange an und bedankte sich schliesslich.

„Bitte. Es freut mich, dass sie dir gefällt. Vielleicht kannst du sie ja irgendwann auch mal weiter vererben und dann kannst du deinem Erben von mir erzählen.“


Tabby lächelte Juna an und griff dann zum Messer, drehte es mit dem Griff zu dem Mädchen.

„Du darfst auch den Kuchen anschneiden. Ich weiss, ein Frühstück besteht normalerweise nicht aus Kuchen. Aber heute soll doch ein besonderer Tag sein, nicht wahr? Übrigens hat mein Nachbar vorhin erzählt, dass der Sturm heute Nachmittag abflauen soll.“

Das war in der Tat auch eine gute Nachricht. Dieser Sturm war nicht so riesig wie die vorherigen beiden. Die Zeit, die sie in der Hütte hatten ausharren müssen, war verhältnismässig kurz gewesen. Etwas, das auch der alten Lady mehr als recht war. Auch wenn sie die Behaglichkeit ihrer Hütte liebte, sie war auch gern draussen.

„Vielleicht können wir heute Abend schon raus gehen. Dann stell ich dir die anderen vor und vielleicht kann der Doc heut Abend auch schonmal nen Blick auf dich werfen. Und bis dahin...hmmm… wir könnten was kochen. Oder Brot backen. Irgendwas in der Küche werkeln. Was denkst du?“

Es gab immer was zu tun und Ilum war zum Glück auch ein dankbarer Planet, wenn es um die Konservierung von Lebensmitteln ging. Draussen war es so kalt, dass man keine Tiefkühleinheit brauchte. Es gab ein paar Dinge, die Tabby gern vorbereitete. Sossen und auch Brot ließ sich hervorragend einfrieren. Zumal Tabby ja im Normalfall nicht viel für sich selbst brauchte. Aber Brot zu backen war eine Kunst, die sie hoch schätzte. Und es war auch nicht verkehrt, wenn man wusste, wie das ging. Wenn alles zusammenbrach..solange man Mehl, Wasser und Salz hatte, konnte man backen. Und das wollte Tabby Juna unbedingt noch beibringen.

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