Indy IV reiht sich im Endeffekt nahtlos an die 3 Teile der 80's an. Mit trockenem Humor, einer gehörigen Portion Abenteuer und Action, gepaart mit einem Hauch Selbstironie hat dieser Streifen genau meinen Geschmack getroffen.
Toll fand ich diese Umsetzung des B-Movie der 50er Jahre Prinzips. An allen Ecken und Enden konnte man den Urpsrung der Story erkennen und auch das Design der Aliens ließ keinen Zweifel, dass die SF Filme der 50er Jahre als Vorbild für den neuen Indy dienten. Das Konzept der Reihe wurde damit konsequent fortgesetzt. Daneben gefiel mir auch der nicht übermäßige Einsatz der Alienkultur. Ich meine, wieviel Screentime hatten die Skelette?! Schätzungsweise 5, maximal 10 minuten? Hier wurde nicht übertrieben und so kam bei wirklich das "Was ist denn nun, wenn wirklich...!" Gefühl auf.
Klasse fand ich wie gesagt auch die Selbstironie, mit der der Film einherging. So nach dem Motto "Mensch, ich bin zwar alt und ich kann nicht mehr so, wie damals, aber was solls.!"
Indys neuen Sidekick Mutt fand ich...ok. Höhen und Tiefen hat er gehabt. Die Szenen mit dem Kamm waren ein toller Running Gag, der auch wirklich das Bewusstsein der Jugend in dieser Zeit wiederspiegelt. "Scheißegal, was passiert, hauptsache die Tolle und die Ente sitzt!". Vielleicht fand ich es auch so lustig, weil ich ne Zeitlang diese Frisur trug und dahingehend dann genauso drauf war. Btw hat sie Shia wirklich gut gestanden.
Nicht so berauschend fand ich Mutt, wenn es um Indy und Marion (übrgens ein abolutes Highlight im Film! Die Szenen mit ihr und Indy sind wohl das köstlichste, was ich seit langem im Kino gesehen habe) ging. Dieses Dazwischengequetsche bei einem sich andeutenden Kuss hätte nicht sein müssen, aber naja. Auch bei der Hochzeit war der gute Mutt noch etwas skeptisch und guckt bei dem Kuss des Ehepaars so grimmig, was eigentlich nicht hätte sein müssen. Als ob er seine Ma beschützen müssen...fande ich etwas übertriebe. Gut, ein kleiner Wehrmutstropfen. Dafür haben mir seine Actionszenen sehr gut gefallen, eindeutig die Qualitäten des Vaters geerbt. Auch die "Tarzan" Szene hat mir gefallen, obwohl, dass wohl eher auf Indys Eigenschaft, die Peitsche als Schwingseil zu verwenden zurückzuführen ist, nicht auf Tarzan.
Garnicht...oder fast nicht gefallen hat mir Mac. Der Typ war einfach nervig und bei jedem "Jonsy" hätte ich ihm am liebsten nen Kräftigen Tritt verpasst. Klar, der Typ sollte unsympathisch sein, aber hätte er ihn nicht wenigstens Indy nennen können?! Einfach ein blöder Charakter, der am Anfang eigentlich recht spannend wirkte, sich dann aber als typischer "Ich verarsche dich-Charakter" herausstellte. Kleiner Wermutstropfen. Logisch war, dass er am Ende stirbt...
...genauso wie die russische Gegenspielerin Indys. Cate Blanchet macht einen tollen Job, sie hatte ständig diesen "ich bin die klügste und beste" Blick drauf und übertrumft IMO die Nazis und Dr. Schneider in Crusade. Endlich mal eine weibliche Gegenspielerin in Indy, die sich nicht scheut, zu kämpfen...
Appropo Kämpfe: Spitze...das war Indy vom allerfeinsten. Die Verfolgungsjagt im Dschungel war wirklich spannend und schön anzusehen, Indy in Bestform und der Sohnemann steht dem in nix nach, nur an Erfahrung hat es etwas gehapert.
Szenen, die mich wirklich beeindruckt haben waren: Atombomben Test, Motorradverfolgungsjagt, die Entdeckung des Kristrallschädels, Verfolgungsjagt im Dschungel, UFO.
Fazit von mir: Indy wie er leibt und lebt. Klar, die Sache mit dem UFO ist anders, als alles andere, was in den Indy Filmen bisher gezeigt wurde, aber das macht für ich grade die Spannung aus. Trotz des "paranormalen" Ergebnisses erleben wir Indy, wie er einem weiteren "weltlichen" Mythos auf der Spur ist, der sich als etwas übernatüriches herausstellt, genauso wie in Ark und Crusade. Wieder eine Sache, an die Indy erst nicht geglaubt hat, sie als Legende abgetan hat und schlussendlich hat es sich als wahr herausgestellt.
Ich möchte nicht sagen, welcher der nunmehr 4 Filme der Beste ist, weil für mich hier das gleiche Prinzip gilt, wie bei SW: jeder Film hat für sich etwas ganz besonderes und einen besonderen Reiz...
Edit: Ein was hab ich vergessen: den tollen OST. Williams Old School von Feinsten und das Indy Theme wurde klasse eingebaut
Neben sei gesagt: Ein Film, der mit Elvis Presleys Hound Dog beginnt, kann nur noch super werden
!