Faith
Erons gute Seite
[ Kelada | Colina | Gefängnis | Hochsicherheitstrakt - Zelle A-12 ]
Faith, Anthony Antares, Darth Kerbal, Tha Klen, Commander Blaise, Wachen, Gardisten
„Darth Kerbal … „, reflektierte sie die Worte des Uniformierten.Faith, Anthony Antares, Darth Kerbal, Tha Klen, Commander Blaise, Wachen, Gardisten
Alles schien einen langen Moment stillzustehen. Faith starrte in das Gesicht, das sie so gut kannte. Es war aber nicht mehr das Gesicht ihres ehemaligen Mitpadawans, Arlen. Nicht so, wie sie es in Erinnerung hatte. Zwar waren die Gesichtszüge dieselben, aber sein Blick war hart, sein Auftreten von Kälte und Dunkelheit durchdrungen, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließen. Der Klang seines neuen Namens, Kerbal, hallte in ihren Gedanken wider, gefolgt von schmerzenden Zweifeln und Fragen. Wie war das möglich? Wie konnte er ausgerechnet jetzt hier sein? Und vor allem – wie konnte dies aus ihm geworden sein?
Ihr Herz setzte mehrere Schläge aus, als sie seine Stimme hörte. Verachtung tropfte aus jedem Wort. Die Beschimpfung, die er ihr entgegenschleuderte, traf sie wie ein Schlag in die Magengrube. Ihr Herz schmerzte, in ihren blutunterlaufenen Augen sammelten sich Tränen. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, dass sie noch welche zum Vergießen übrighatte. Dann hörte sie ein leises flüstern, kaum mehr als der Hauch einer Stimme, die sie nicht im Ohr, sondern im Geist erreichte. Die Nachricht trug mehr als Worte. Sie war durchzogen von Gefühlen, die Faith nur schwer einordnen konnte. Angst, Mitleid – und ein Schatten von etwas, das an Hoffnung erinnerte. Doch gleichzeitig spürte sie geballte Unruhe. War es eine Warnung, oder ein Flehen?
Faiths Gedanken begonnen zu rasen. Was war das für ein Trick? Alles ein perfides Spiel, um sie in die Irre zu führen? Doch warum dann die Mühe, telepathisch zu kommunizieren? Es war ein schwacher Funke, der den Motor ihrer Gedanken in Gang setzte, aber er reichte aus, um die Verwirrung in ihr anzuheizen. Sie wollte nicht schweigen. Sie wollte wissen, warum er das alles hier tat. Das Bild eines Emblems flackerte vor ihrem inneren Auge – ein Vogel, gelb und blau, umgeben von Sternen. Unverkennbar. Ihr Atem stockte. Das Symbol des Geheimdienstes der Neuen Republik. Sie kannte es sehr gut, schließlich war die Mission, die sie mit dem Geheimdienstler – Arkadi Duval – durchführte, der Grund, warum sie sich erst in diesem Schlamassel befand. Was bedeutete das? War er etwa …?
Ihr Verstand rebellierte. Und doch fügte sich ein Puzzle zusammen, das zumindest eine Erklärung bedeutete. Der Arlen, den sie kannte, war ein wahrer Jedi. Er war tapfer, gewissenhaft und absolut reinen Herzens. Er stand genau für all das, woran auch Faith glaubte. Konnte das wirklich sein? War er hier, undercover, um eine Mission der Neuen Republik zu erfüllen? Sie wollte es glauben. Sie musste es glauben. Arlen, der wahre Arlen, hätte sie niemals hintergangen.
Faiths durch Tränen getrübter Blick ruhte auf ihm, doch ihre Gefühle waren ein Sturm. Soweit ihre Kraft es ihr ermöglichte, sendete sie den Cocktail aus Verwirrung, Hoffnung und Enttäuschung heraus in die Macht. Arlen, oder wer auch immer er nun war, würde es spüren. Sie wollte seine Reaktion sehen. Doch nicht nur der Macht offenbarte sie sich. Vermutlich war vieles davon auch in ihrer Mimik erkennbar. Sie war kurz davor, zu viel zu zeigen. Mit Mühe zwang sie sich, den Ausdruck in ihrem Gesicht zu neutralisieren, auch wenn die Worte, die Arlen ihr entgegenspuckte, wie eine Klinge in ihr Herz fuhren. Sie waren abfällig und giftig. Nein, es war nicht Arlen, der sie aussprach. Es war Kerbal, das Alter-Ego, das er sich zugelegt hatte. Dass es ausgerechnet er war, der so mit ihr sprach, schmerzte sie mehr, als sie zugeben wollte. Faith hatte Arlen schon damals sehr gemocht. Vermutlich ebenfalls mehr, als sie zugeben wollte. Dennoch zwang sie sich auf die Untertöne zu lauschen. War das alles nur Teil einer Rolle? Wollte er sie provozieren, um die anderen Anwesenden zu täuschen?
Als er sich schließlich zum Gouverneur - wie sie an dieser Stelle vernahm - wandte und mit Gleichgültigkeit fragte, warum er sie kennen sollte, war Faith klar, dass sie ihre eigenen Emotionen stärker unter Kontrolle halten musste. Das klagende Stöhnen, das aus ihrem schmerzenden Herzen stammte, spielte sie herunter und ließ es so wirken, als wäre es ihr Körper, der ihr solche Pain bereitete. Wenn Arlen hier wirklich nur eine Rolle spielte, was keinesfalls gesichert war, dürfte sie ihre Verbindung keinesfalls öffentlich machen. Das hätte nicht nur ihrer beiden Leben in Gefahr bringen können, sondern auch eine Mission gefährdet, die wohlmöglich wichtiger war und weit über sie hinausging. Aber was, wenn sie sich irrte? Was, wenn er wirklich gefallen war? Darth Kerbal. Dieser Titel klang in ihrem Bewusstsein wider.
Qualvoll lehnte sie sich zurück und spürte das kalte Metall der Wand in ihrem Rücken. Etwas war hier. Ein stilles Echo verschiedener Energien. Faith spürte, dass die Macht sich an diesem Ort gesammelt hatte. Es versuchte ihr etwas zu sagen. Nur was? Eine Warnung? Eine Ermutigung? Eine Versicherung? Sie atmete tief ein, schloss kurz die Augen und streckte, unter Anstrengung, ihre eigenen Sinne vorsichtig aus. Es war riskant, aber sie musste wissen, ob es wahr war. Ob dieser Mann, der einst ihr Vertrauter – ihr Freund – war, tatsächlich noch auf der Fährte des Licht wandelte, oder ob er alles, woran er und sie geglaubt hatten, verraten hatte. Faith hob den Kopf, ihr Blick begegnete dem Arlens. Nur für einen Moment, aber sie hoffte, dass er in ihren Augen las, was sie nicht auszusprechen wagte: Sie verstand. Sie würde schweigen. Sie bräuchte aber auch Antworten. Schnell.
Anschließend wandelte sie ihre Mimik absichtlich in Furch um, während sie Arlen ins Gesicht starrte. Sie ging außerdem sicher, dass der Gouverneur und alle anderen Beteiligten im Raum dies auch sahen. Dabei konnte sie nur hoffen, dass ihre Schauspielkünste genügten.
„Nein!“, stotterte sie gespielt wehleidig. „Lassen Sie mich nicht bei diesem … Ding, Gouverneur!“
Wenn sie ihm tatsächlich weißmachen konnte, dass sie Angst vor Darth Kerbal und seinem Verhör hätte, würde dies vielleicht tatsächlich dazu führen, dass der Gouverneur Faith mit Arlen alleinließ. Falls dies so käme, konnte sie nur hoffen, dass sie sich in ihrem alten Freund nicht täuschte. [ Kelada | Colina | Gefängnis | Hochsicherheitstrakt - Zelle A-12 ]
Faith, Anthony Antares, Darth Kerbal, Tha Klen, Commander Blaise, Wachen, Gardisten
Faith, Anthony Antares, Darth Kerbal, Tha Klen, Commander Blaise, Wachen, Gardisten