Korriban (Horuset-System)

Korriban, Dreshdae, auf Hybris`Fury: Nevis genannt T2 und Grin im Medi-Raum oder Labor oder so ähnlich?, Hybris davor


Der Meister trat ein. Er beachtete Nevis nicht, sondern stürzte gleich zu Grin, der sich hingesetzt hatte. Nevis gesellte sich rasch zu ihnen dazu und stellte sich neben die Liege. Sie wollte nichts verpassen! Hybris stellte die Vermutung an, dass Grin ja wahrscheinlich schon alles wüsste und bezog sich wohl auf den bevorstehenden Ausflug!? Dennoch überkam Nevis ein mulmiges Gefühl! Meisterin Sahra Kenobi hatte auch die Gabe gehabt, immer alles zu wissen! Er etwa auch? Ihr fiel ein, was sie noch kurz bevor er gekommen war, gesagt hatte. Sie durchfuhr ein Schreck! Da konnte man Bauchgrummeln bekommen! Sie musste besser aufpassen und sollte auf der Hut sein, egal wie klein und jung sie noch war!

Meister Hybris wies sie indirekt an, sich um Grin weiter zu kümmern. Nun, das wollte sie tun. Sie stand als Sklavin, nachdem er sie vom Mob gerettet hatte, in seiner Schuld und die Schuld an einem dunklen Meister zahlte man immer, das wusste selbst das Kind, wenn auch nicht bewusst, aber unterbewusst und instinktiv ganz bestimmt! Außerdem erhielt sie gerade Pflichten von ihm, die ihr gefielen. Das machte durchaus Spaß! Sie arrangierte sich langsam mit ihrer Situation!

Der Meister nahm seine Hand und schien Grins Fuß zu heilen. Wie gebannt starrte das kleine Mädchen darauf. Der Meister war unglaublich begabt und wissend! Sahra war auch eine Heilerin gewesen. Doch sie hatte sich von ihr abgewandt, war selbst erkrankt und brauchte Hilfe, wenn auch seelischer Art. Es gab wohl keinen Zufall, wenn die Macht mit im Spiel war! Nevis war nun bei Meister Hybris und sie wollte fleißig von ihm lernen!


Dann wandte sich Meister Hybris endlich ihr zu, ohne seine Tätigkeit mit der Machtheilung zu beenden. Sie sollte Kochen lernen! Also, wenn sie das jetzt richtig verstanden hatte!? Es würde etwas super Gesundes sein, etwas, was die Heilung beschleunigen bzw, unterstützen sollte! Also, dieser Meister forderte sie ziemlich! Rope sollte ihr helfen. Sie musste sich nur das schwierige Wort: “Nahrungsergänzungscocktail” merken! Wie sollte sie sich das nur einprägen?! Sie musste noch erfragen, wie oft er es essen sollte. Sie nickte gedanklich überfordert. Das klang alles für sie ziemlich kompliziert und unerfüllbar. Dennoch wollte sie gut sein und stürmte hinaus zu Rope, ehe sie das Wort “Nahrungsergänzungscocktail” vergessen würde.
Sie rief es ihm schon von weitem etwas atemlos entgegen, so nach dem Motto:” Ich hab`s gesagt, nun liegt es in deiner Verantwortung das Wort zu behalten.”.


“Nahrungsergänzungsmittel für Grin! Wir sollen es kochen und ich soll ihm gleich was bringen und du sollst sagen, wie oft er es bekommen soll! Es soll die Heilung begünstigen!”

Rope sagte kurz:

“Verstehe, aber wir mixen, nicht kochen.”

Sie nickte. Nevis folgte ihm in die Küche. Rope zeigte ihr ein Fach, worin sich allerlei Vitamine und Minerale und Spurenelemente befanden. Er ergriff einige Fläschchen und Pulver.

“Die Vitamine B5 und B6, D3 und C sind gut für die Wundheilung, dazu Zink!”

Er nahm eine leere Flasche, eine Pipette und ein Löffelchen. Dann mixte er einen Cocktail daraus. Nevis sah interessiert zu.

“Du gibst einmal am Tag eine Pipette voll in seinen kalten Tee! Er muss kalt sein, da Vitamin C und B6 hitzeempfindlich sind. Du gibst ihm immer zur selben Zeit am besten, also zum Abendessen diesen Tee. Nimm die Pipette, probiere es aus!”

Der Droide hatte eine leichte Lösung für das Problem gefunden, da er sich Nevis`Alter bewusst war. So konnte sie die Aufgabe erfüllen. Nevis nahm die Pipette und drückte das Gummiende und saugte Flüssigkeit auf. Als sie voll war, gab sie es in den gekühlten Tee. Rope reichte ihr ein Tablett und sie stellte den Tee darauf.

“Nimm noch einen Salat zur gesunden Ernährung mit.”

Rope stellte eine Schale aufs Tablett und zog die Folie runter. Nevis nahm einen Energieriegel und legte ihn dazu. Dann trug Nevis alles geschwind und stolz in das Labor und brachte es Grin.

“Es ist im Tee drin!”,

fügte sie hinzu. Sie strahlte über ihr niedliches Gesichtchen und sah groß Hybris an und wartete auf ein Lob. Stattdessen gab es eine neue Aufgabe. Nevis glaubte sich zu verhören. Sie sollte die Schwämme, von denen es auch noch mehrere gab, mit Blut füttern?! Wo sollte sie Blut hernehmen?! Und überhaupt, diese Aufgabe, sich um die kleinen Monster kümmern zu müssen, war so widerlich! Neben dem Ekel kam auch eine gehörige Portion Angst dazu! Der Letzte hatte ihren Arm umklammert! Und, nicht mehr losgelassen! Sie sollte die Luma dabei auslassen. Sie nickte, dass sie verstanden hatte. Doch warum? Sie wagte nicht zu fragen, da er gleich weiter sprach. Womöglich würde es ohne Luma starr und unbeweglich sein? Nun, das wäre schön. Vielleicht hatte es auch andere Gründe?! War Licht giftig? Konnte sowas die Möglichkeit sein? Doch warum zeigte er auf eine bestimmte Luma?

Sie sollte sofort loslegen. Danach sollte sie sich von Rope Arbeit geben lassen. Die schwer zugänglichen Bereiche sollten mal wieder gereinigt werden?! Wo sollte sie denn reinkriechen und schrubben? Nevis lächelte längst nicht mehr. Doch, was hatte sie für eine Wahl? Danach sollte sie Rope gleich zu ihm schicken.


“Ist gut, Meister Hybris!”,

sagte sie abgeklärt und fast gutmütig, doch in ihrem Innern bäumte sich alles gegen die widerlichen Aufgaben auf. Rasch lief sie dorthin, wohin Hybris gezeigt hatte und untersuchte das entsprechende Fach. Tatsächlich, es gab noch zwei der widerlichen Schwämme. “Schwamm” war ein viel zu sanfter Name für diese ekelhaften Abscheulichkeiten. Nun gut, sie waren zur Wundheilung eingesetzt worden! An sich waren sie wohl recht nützlich?! Nevis sah die kleinen Fläschchen neben den Behältern stehen. Sie waren nicht groß, eher als winzig zu bezeichnen und dennoch mussten diese Gefäße erstmal randvoll werden. Woher nur das Blut nehmen? Sie wusste sich wirklich keinen Rat?! Ihr Blick fiel auf den Kühlschrank. Darin gab es Blutbeutel, doch der Meister hatte nicht gesagt, dass sie den nehmen dürfte. Da er im Raum war, wagte sie es nicht. Sie könnten auch abgezählt sein?! Nevis ließ ihre Reißzähne ausfahren. Sie biss sich beherzt in ihren linken Zeigefinger. Wow, das tat ja mordsmäßig weh! Es war tief! Kein Wunder, dass sich Luis und co beschwert und geweint hatten, wenn sie das getan hatte. Sofort kamen dicke Blutstropfen heraus gequollen. Sie nahm ein Fläschchen und ließ ihre Tropfen hinein sickern. Es dauerte, ehe es sich füllte. Am Ende musste sie nachhelfen und drücken und quetschen, Tropfen für Tropfen Blut, bis ihr ganzer Körper kribbelte und ihr Magen rumorte und ihr irgendwie ganz komisch wurde!? Sie hielt inne. Sie leckte sich den Finger sauber. Das Fläschchen war halb voll! Das musste diesmal reichen! Das war keine Option! Sie nahm den Inhalt und gab es dem Schwamm, der bei Grin zum Einsatz gekommen war. Ihr wurde nun noch komischer, als jener sich über ihr Blut hermachte. Rasch spritzte sie noch etwas Wasser erneut drauf, fertig! Sie musste sich etwas wegen der Anderen überlegen! Guter Rat war teuer! Sie ging erstmal zu Rope. Sie hatte die beiden anderen Fläschchen mitgenommen. Vielleicht wusste er Rat?

“Ich soll dir beim Putzen helfen, wo nur ich rein oder hinter passe! Und, die müssen mit Blut gefüllt werden, egal von wem!? Und dann sollst du zum Meister kommen!”

Sie sollte sich im Lager nützlich machen. Auf ihre Fläschchenfrage verwies er auf diverse Mäuse und andere Nager, die es ab und an mal dort gab! Zumindest würde die Möglichkeit bestehen, auch wenn sie gering war, da es Fallen und Giftköder gab, aber die Viecher würden immer schlauer werden und immer seltener hineintappen. Nevis bekam einen Putzeimer mit Seifenwasser und Lappen. Sie folgte Rope ins Lager. Er zeigte ihr, an was er so gedacht hatte. Da gab es die Lüftungsschächte. Er gab ihr eine Trittleiter, öffnete ihr das erste Absperrgitter und reichte ihr den Eimer in den Schacht, als sie flink und wendig hoch geklettert war. Ja, es war hier etwas staubig. Und, es war für kleine Leute wie Kinder oder Zwerge gemacht! An die Ventilatoren sollte sie nicht gehen. Sie waren gerade für die Zeit ausgestellt worden. Nevis legte los. Und, siehe da, nach zwei Biegungen lief ihr eine große Maus oder kleine Ratte über den Weg. Da kam der Urtrieb in ihr wieder hoch. Sie ergriff beherzt das kleine Nagertier und biss mit ihren Reißzähnen zu. Es gab Zeiten, da ernährten sich ihre Vorfahren auf diese Art und Weise. Schnell stellte sie das Fläschchen bereit und ließ es ausbluten. Das Fläschchen wurde randvoll damit. Es wurde gut zu gestöpselt und fertig! Blutspritzer wurden restlos weggewischt. Gründlich und flink arbeitete die Kleine unermüdlich weiter. Dabei dachte sie nach, ob sie noch einen Nager finden würde und was wenn nicht?! Ein Fläschchen war immer noch leer! Nachdem alles sauber war, der Rattenkadaver im Küchenhacksler gelandet war, konnte sie für heute zurück ins Labor gehen.

Hybris war nicht mehr dort. Natürlich war der Patient noch dort. Sie schlich an ihm vorbei, denn er schien zu schlafen. Sie machte das nächste Kästchen auf und gab das Blut hinein. Schnell war alles aufgesaugt. Nach einigen Wasserspritzern, war auch der zweite Schwamm versorgt. Doch woher sollte sie nun weiteres Blut nehmen? Ein Schwamm musste noch gefüttert werden! Da fiel ihr Blick auf Grin. Sie spielte eigenmächtig die Krankenschwester. Sie zog erstmal einige Schubkästen auf, bis sie eine Kanüle fand. Grin hatte Glück, es war eine eingepackte sterile Einmalkanüle. Dann fand sie auch ein Spray unmittelbar über diesen Schubkästen mit allerlei medizinischem Material und Tupfer. Und dann war die kleine Togruta völlig in ihrem Element. Sie ging zu Grin, sah, dass er wach war und sagte:

“Ich muss leider etwas Blut abnehmen! Laboruntersuchungen! Es tut bestimmt nicht weh!”,

gab sie die Lüge zum Besten, die ihr immer aufgetischt worden war. Auf seiner Hand zeichneten sich dicke Adern ab. Schnell sprühte Nevis das Desinfektionsspray drauf, allerdings nur, weil sie das schon so beobachtet hatte und das immer so schön aussah und nach Arzt roch, holte dann die Kanüle aus der Packung und wagte es nach kurzem Zögern tatsächlich, durch seine Haut in seine Ader zu stechen. Sofort rollten Bluttropfen aus der Kanüle. Ihr Herz raste vor Aufregung. Schnell fing sie diese im Fläschchen für den dritten Schwamm auf. Als es voll war, lächelte sie zufrieden. Sie zog die Kanüle raus und drückte den Tupfer drauf. Und nein, es war nicht merkwürdig, dass sie seine Handrückenvene und nicht seine Vene in der Armbeuge genommen hatte! Bei Kindern wurde Blut eher aus der Handvene genommen. Und Nevis ahmte das nach! Das waren ihre eigenen Erfahrungen. Der Schwamm bekam jedenfalls genug Blut und Grin sogar ein Pflaster. Sie schnaufte total, als sie ihm das Pflaster drauf klebte. Sie war total in ihrem Element und bei der Sache.

Müde ging sie dann ins Bett. Es war ein langer anstrengender Tag gewesen.

Die Schwämme waren für diese Woche versorgt, sauber war noch nicht alles. Nevis war sehr fleißig. Es machte mehr Spaß als gedacht! Sie hatte bei Sahra sowas alles bislang noch nicht machen dürfen und es gefiel ihr! Eifrig brachte sie auch Grin seine drei Essenrationen und zum Abendessen seine Nahrungsergänzungsmittel. Nevis fühlte sich dabei sehr wichtig und war dabei sehr eifrig, fleißig und flink.

Sie war auch während Grin aß nicht untätig und lernte fleißig weiter, was für Überbegriffe auf allen Schubfächern, Schranktüren und Regalen stand. Abends gab Rope ihr Lern-bzw. Lesematerial. Meister Hybris hatte ihn beauftragt, ihr Lernmittel zur Macht zur Verfügung zu stellen. Nevis las über den Kodex der Sith. Das fand sie alles sehr komisch. Sie sollte das auswendig lernen. Sie tat es, ohne zu verstehen. Danach erhielt sie Informationen zu Korriban. Es war kurz und etwas verständlicher, auch wenn Nevis sich einen normalen Friedhof vorstellte. Sie fragte sich, wen sie da ausbuddeln wollten und was im Sarg Tolles sein sollte?! Außer ein Gerippe!


Nachdem sie am dritten Tag alles sauber geputzt hatte, sogar in der Ritze zwischen Wand und Küchenzeile, da durfte sie Hybris im Labor zur Hand gehen. Das machte natürlich besonders viel Spaß. Natürlich fürchtete sie Hybris immer etwas, aber man gewöhnte sich mit der Zeit selbst an das! Sie konzentrierte sich dort eher auf das, was er ihr beibrachte. Und sie war beim Helfen sehr euphorisch. Als sie ihr Blut angucken wollten, musste leider Blut abgenommen werden. Dabei hatte Nevis vor dem Pieks mächtig Angst und zitterte mächtig, doch sie weinte nicht, aber als es geschehen war, lief genug Blut aus der Ader. Mit Verwunderung stellte sie fest, dass Hybris die Ader ihrer Armbeuge angestochen hatte. Sie lernte etwas über Blutgruppen und Gene zu ihrer Hautfarbe und vieles mehr. Die Zeit verging immer wie im Flug. Dadurch, dass sie nun wusste, wo nun die verschiedenen Rubriken im Raum angeordnet waren, war sie noch viel schneller mit den richtigen Utensilien wieder da, die sie für den Meister holen sollte. Leider brachte er ihr noch nicht das Levitieren wieder bei.

Dann war es soweit. Es sollte auf Exkursion gehen. Zuerst ging es zu Grin. Er wurde getestet. Er konnte stehen. Stolz dachte sie so bei sich, dass sie daran mitbeteiligt gewesen war, ihn gesund zu machen. Die Kleine zog dann ihren schwarzen Umhang wieder über. Sie trug das Selbe wie beim Ausflug nach Dreshdae. Irgendwie freute sie sich jetzt ein wenig mal hier raus zu kommen. Sie hatte bemerkt, dass sie bei Meister Hybris viel Neues sehen und lernen konnte. Es war interessant bei ihm. Abenteuerlustig erwartete sie den Friedhof. Hier auf Korriban schien es nichts Besseres zu geben! Kein Abenteuerpark mit Geisterbahn oder so! Nicht mal eine Eisdiele!


Als Galain auftauchte, fürchtete sie, nun wieder die Leine um zu bekommen. Erfreut stellte sie fest, dass Hybris sie so laufen ließ. Sie hatte es sich erarbeitet und verdient, dachte sie sich, zufrieden mit sich selbst, und wollte aufpassen, es sich nicht wieder zu verscherzen. Sie sollte vor gehen. Das tat sie übermütig im Hoppserschritt. Diese Zoey wartete schon auf sie. Nevis winkte vergnügt. Frau Doktor winkte sogar nach kurzem Zögern zurück.

Zoey winkte nochmal alle kurz hinein. Kurz hinter der Tür lagen ihre Rucksäcke bereit. Nevis staunte. Rucksäcke zum Friedhofsbesuch? Das hätte sie nicht gedacht. Aber, sie war noch nie auf einem Friedhof, auch nicht am Grab ihres Vaters. Nevis hätte vielleicht mit einer Schaufel oder einem Bagger gerechnet.

Nevis setzte ihren Rucksack auf. Er war ziemlich schwer! Sie sah, dass Hybris seinen Rucksack Galain gab. Fragend sah sie Hybris an.


“Soll Galain meinen Rucksack auch tragen?”

Die Frau Doktor ging dann vor, Grin folgte ihr rasch und dann ging Nevis vergnügt los. Wandertag! Sie ahnte nicht, dass sie auf dem Weg zu einem Ort waren, der gnadenlos und zerstörerisch war.


Korriban, auf dem Weg in die Wüste ins Tal der dunklen Lords: Zoey, Grin, Hybris, eine vergnügte Nevis, Galain
 
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Korriban, Dreshdae, Sithwohneinheit am Raumhafen: Zoey und Fey und McCathie-Tochter, unweit davon Hybris mit Gefolge und Grin


Sie verzehrte sich danach, die Geheimnisse der Welt der Finsternis zu entdecken und trug Leidenschaft in ihrem Herzen, denn es gab nichts Schöneres für sie, dennoch konnte das nicht hinweg trüben, dass sie mit Darth Hybris in Siks Grab steigen würde! Noch zu gut wusste sie, was er ihr das letzte Mal angetan hatte! Es war ihr, als wäre es gerade gestern gewesen! Sie stand vor der einfachen Übergangsunterkunft und wartete auf ihn. Hoffentlich würde er Grin mitbringen!? Hoffentlich hatte er ihn nicht getötet!? Man konnte schließlich nie wissen! Kurioserweise hatte Hybris ihm erst den Fuß gebrochen und dann erwies sich das als fatal und er hatte ihn heilen wollen bzw. müssen. Ob er das getan hatte? Vermocht hatte er es gewiss! Doch, ob es nun geschehen war? Besorgt sah sie zum Schiff von Darth Hybris hinüber. Sie konnte es von weitem sehen. Die Sonne brannte bereits jetzt mörderisch auf Zoey hinab. Es war sengend heiß! Dennoch war sie langärmlig, da man nie wissen konnte, wie kühl es in den Katakomben würde!? Auch war der Zeitpunkt des Rückweges ungewiss. In der Nacht wurde es hier verdammt kühl. So würde sie sich jedenfalls auch keinen Sonnenbrand holen und war vor Sand geschützt. Sie verzichtete diesmal auf die unhandliche lange Sithrobe und trug stattdessen eine schwarze enge lederne Kapuzenweste über ihr schwarzes Shirt zu ihrer rostbraunen engen Hose und ihrem üblichen hellbraunen Gürtel und der gleichfarbenen Ledertasche, die sie sich schräg umgehängt hatte und die schon ziemlich abgenutzt aussah. An ihrem Gürtel hingen ihr Lichtschwert, welches wieder einsatzbereit war und ein Blaster sowie ein Messer. Ebenfalls hingen daran Luma, Com-Link und Scanner. Ihre schwarzen Lederstiefel, die zwar einen hohen Schaft hatten, aber nicht übers Knie hinaus ragten und vorne zu binden waren, komplettierten ihr Outfit. Ihr Haar trug sie offen. Ihren rechten Oberarm zierte über dem Stoff der Armreif mit dem grünen Pelkokäfer, den sie von Janus hatte. Sie hoffte, er würde ihr Glück bringen. Auf der anderen Seite trug sie ebenfalls hoch geschoben den Armreif von ihm mit einem gewissen Verwendungszweck. Man konnte ja nie wissen, ob man ihn gebrauchen könnte!? Ihr Ziel war mörderisch!

Ungeduldig blickte sie in Richtung Schiff. Und da kamen sie! Es wirkte grotesk! Ihr schlimmster Feind und Albtraum kam, doch vor ihm winkte ein süßes kleines Mädchen von weitem und war guter Dinge, während gleich dahinter eine Kreatur lief, die aus einem Horrofilm entlaufen schien! Sie sah dahinter ihren Leibwächter! Gut, denn ohne ihn hätte sie sich verloren gefühlt. Ganz hinten lief Hybris. Sie zögerte kurz. Durfte sie zurück winken? Das sah nicht sehr nach Sithschülerin aus?! Es fühlte sich falsch an, aber nicht zurück zu winken. Das kleine Ding winkte immer noch. Und, es war auch nicht Zoeys Art nicht darauf zu reagieren! Sie wollte sich nicht völlig verbiegen, auch wenn die Dunkelheit immer mehr nach ihr griff, umso mehr sie lernte und umso länger sie unter den Sith und auf Korriban war. Sie hob die Hand und winkte dem kleinen Mädchen zu. Kurz darauf erreichte das Kind als erste Zoey und sie dachte bei sich, wie man das kleine Ding mitnehmen und einer derartigen Gefahr aussetzen konnte!? Sie dachte an Hybris` Vorhaltungen, die er ihr erst gemacht hatte, als er noch nicht mit wollte! Doch er sah das Kind als Sklavin an. Sie war nichts wert. Was für ein schreckliches Schicksal, musste sie erneut feststellen!

Sie machte ein Kopfnicken und eine Andeutung einer Verbeugung, bzw. Knicksen vor Hybris und winkte alle rasch ins Schiff. Dort wartete die Ausrüstung. Sie hatte jedem das Notwendige eingepackt, was sie meistens brauchten. Sie war mittlerweile geübt in sowas. Angefangen von der Kletterausrüstung über Luma, diversen Brillen, Verpflegung, bis hin zum Medi-Pack. Sie schnallte sich ihren Rucksack um und half dem Kind noch dabei. Es war mehr eine Geste, denn die Keine konnte das sehr gut alleine. Hybris wollte nichts tragen und hatte seinen Packesel dabei. Galain! Grin sollte nichts tragen. Er war also nicht hundertprozentig in Ordnung, schloss sie daraus. Sie ging zu ihm und als Hybris nicht hinsah, drückte sie ihm kurz lächelnd die Hand, indem sie sich neben ihn stellte.

Als alle ihre Ausrüstung hatten, verstand Zoey, dass sie vorgehen sollte. Sicher, nur sie kannte den Weg. Sie bestiegen einen Gleiter, den Zoey bestellt hatte und seitlich vorm Wohnsitz parkte. Es war ein Militärgleiter. Sie würde fahren. Es gab nur ein Problem! Galain! Deshalb hatte der Gleiter einen Anhänger!


“Alles einsteigen! Das Kind nach hinten, wie es sich gehört und Galain in den Anhänger!”

Dennoch war der mit Galain überladen. Zoey schwebte daher langsam und knapp über dem Boden und der Hänger hing hinten gefährlich runter. Sie musste acht geben, dass der Hänger nicht schleifen würde. Hoffentlich würden das die Anhängerkupplung und die Achsen des Hängers mitmachen!? Ein anderes Problem waren ihre Fahrkünste. Doch hier in der Wüste kam das nicht zum Tragen! Daher oder dennoch kamen sie gut vor der Pyramide an. Alle stiegen aus. Hybris hatte übrigens natürlich vorne neben ihr gesessen. Das Kind fand den Friedhof komisch und Zoey musste sich ein Schmunzeln unterdrücken.

Dann liefen sie das letzte Stück im Gänsemarsch, hinter ihr Grin, sie allen voran, zu der Stelle, wo sie ausgestiegen waren. Sie hoffte, dass die Öffnung noch offen wäre. Man konnte schließlich bei diesen dunklen Gruften und Gewölben nie wissen, was für finstere Mächte am Werk waren!? Aber, das Loch ihres Ausstiegs war offen und würde ihnen nun zum Einstieg herhalten.


“Wir sind da!”

Da sie zum Ausstieg hatten hochklettern müssen, hieß es nun absteigen. Sie nahm ihre Luma vom Gürtel und leuchtete nach unten. Es lag zu viel Geröll unten, um mit der Macht einfach zu springen. Daher hieß es Hinabklettern. Zoey machte dafür alles bereit. Wie sollte nur das Kind das schaffen? Und dieses Monster Galain, wie sollte er durch die Öffnung passen? Nun, das war nicht ihr "Bier"!


Korriban, im Tal der dunklen Lords, vorm Abstieg ins Sik-Grab-Seiteneingang: Zoey, Hybris, Grin, Nevis und Galain
 
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[Horuset-System - Auf dem Weg zur Anlage von Lord Sik - Zoey, T2(Nevis), Grin, Darth Hybris und Galain (NPC) ]

Das Tal der dunklen Lords hatte seinen anziehenden Schrecken nicht verloren. Es zog die Mächtigen im selben Maße an wie es sie warnte. Hier lagen viele tote Lords und wer von ihnen war schon an Altersschwäche gestorben? Nicht viele, so weit konnte es sich Hybris denken und nun kam auch er hierher und begab sich in ihre Mitte. Wann war er zuletzt hier gewesen? Also so richtig inklusive Besuch eines Grabes? Er konnte sich nicht erinnern. Aber er hatte es getan, denn die Furcht vor diesem Ort war erhalten geblieben. Für gewöhnlich hätte er sie als irrational abgetan und wäre einfach wie der König eines mit Asche bedeckten Planeten aufgetreten. Konnte er aber nicht, als würden die Augen der toten Lords ihn anstarren und herausfordern. Ganz klassisch für einen Sith hielt auch Hybris sich für etwas besseres, doch ebenso klassisch war er trotzdem nicht völlig bekloppt. Man legte sich halt nicht mit der geballten Vergangenheit eines untergegangenen Sith Imperiums an. Man tat es einfach nicht, wollte man noch etwas länger leben. Das hatte nichts mit Feigheit oder Paranoia zu tun. Das war einfach nur intelligent. Deshalb lebte auch sein ehemaliger Schüler mit seiner Schülerin hier. Als würden sie am Rande eines Minenfeldes leben und davon ausgehen, dass sie niemals hinein laufen würden. Nur besaßen die Minen Gravitationsprojektoren und zogen gerne mal Leute zu sich heran, ohne das diese es überhaupt merkten. Manchmal im Schlaf, manchmal so subtil, dass die Angezogenen bereits mitten im Feld standen bevor sie es überhaupt merkten. Zabrak und Doktorin waren einfach noch zu blauäugig, zu jung und unerfahren. Sie hielten sich für unsterbliche Götter, die nie eine echt schlimme Erfahrung haben mitmachen dürfen. Die Geister in den Gräbern konnten nämlich das wahr machen, was Hybris gerne versprach, aber realistisch betrachtet nicht die Ewigkeit lang durchziehen konnte: Sie nahmen einem die Kontrolle über den eigenen Körper und manchmal sogar den Verstand. Bisher war das ungleiche Duo irgendwie durchgekommen und trotz Schrammen, gebrochener Knochen und viel vergossenem Blutes noch am Leben. Aber das würde nicht ewig so bleiben. Die Natur der Sache, die Natur der dunklen Seite, würde sie zu immer gefährlicheren Aktionen verleiten und irgendwann würde die Macht sie als eine Art Gedankenkontroll-Parasit in eine ausweglose Situation treiben und damit in die Hände einer unüberwindbaren Macht. Hybris sah Saphenus bereits als eine solche wandelnde Leiche, sich seines Zustandes bewusst, aber unfähig etwas daran zu ändern. Das konnte er, der Meister, welcher so viel investiert hatte, aber nicht einfach so hinnehmen. Er musste ihn, so komisch es auch klang, retten.

Doch zuvor musste er sich selber retten. Diese Anlage, dieses uralte Bauwerk von diesem Sik, musste er erst einmal überleben. Vorteilhaft war schon einmal, dass der Mann nicht unbedingt für Gräber bekannt war. Angeblich gab es mehrere Einrichtungen und in keiner davon lag er selber oder sonst irgendein wichtiger Anhänger. Doch selbst wenn diese Gerüchte, und für mehr hielt Hybris diese Aussagen nicht, nicht stimmten, so war es vermutlich trotzdem kein „klassisches“ Sith Grab. Sik, das glaubte er dann wieder, war kein normaler Sith gewesen. Tatsächlich schien er sich im selben Maße von den anderen abzuheben wie Hybris es tat. Im Kern ein Nutzer der dunklen Seite, waren sie dann doch auf andere Weise an den Geheimnissen des Universums interessiert. Aber auch das war nur eine Theorie. Wie so vieles im Bezug auf Sik. Also dachte Hybris jetzt nicht länger über ein Dutzend Möglichkeiten der Realität nach, sondern fokussierte sich auf das was nun kommen würde. Der Parasit wollte ihn drin haben. Mehr hatte er eigentlich nicht gesagt und sich seitdem auch nicht mehr gemeldet. War wer zufrieden mit Grins Genesung? Ungewiss. Hybris würde es aber nicht einmal wundern, hätte der Parasit es ihn einfach nur so machen lassen. Weil es „witzig“ sei oder so. Der kurze Flug ins Tal war aber so oder so eine gute Möglichkeit um Hybris Nerven unter Strom zu setzen. Obwohl Korriban nicht als Geburtsstätte der dunklen Seite angesehen werden konnte, so war dieser Planet und vor allem dieses Tal doch irgendwie eine Art Startpunkt für etwas gewesen und wie alles, das sich von seinem Kern zu weit entfernt hatte, konnte es für die „Abweichler“ ,wie Hybris es einer war, schlimm ausgehen, kehrten sie dorthin zurück. Zu weit hatten sie sich von ihren Wurzeln entfernt, zu weit von dem was sie erschaffen und ihnen Möglichkeiten in die Wiege gelegt hatte. In seiner Phantasie brachen in diesem Moment uralte Sith Götter aus den Gräbern. Mit ätherischen Tentakeln, unendlich vielen rot glühenden Augen und der Aura der Zerstörung ausgestattet, starrten sie ihn an und lenkten seinen Weg, zeigten ihm einen Pfad auf, den er nicht verlassen konnte. Er wusste nicht wohin Zoey sie bringen würde und doch schien die dunkle Seite es zu wissen und ihm zu zeigen. Natürlich alles nur ein Produkt seiner Phantasie, doch in Kombination mit der Aura dieses Ortes eine mehr als reale Gefahr. Er hasste diesen Ort. Er hasste es wie klein er sich hier fühlte und deshalb hasste er auch diesen Parasiten und damit auch sich selbst, weil er ihn wegen seiner kurzzeitigen Unachtsamkeit eingeladen hatte. Viele Gründe um wütend, zornig und rasend zu sein, doch nur wenige Möglichkeiten um sich auszutoben. Kein guter Ausgangspunkt um in eine über Tausend Jahre alte Gruft hinabzusteigen.


Schließlich landeten sie dann doch und die metaphorischen Götter des Sith Lords verschwanden wieder. Für sie war nun keine Zeit, kein Platz mehr. Die reale Gefahr lag genau vor bzw. unter ihnen und würde ihn in den nächsten Stunden mehr als ausreichend fordern. Während er der Doktorin folgte, versicherte sich Hybris, dass er jeden aus der Gruppe opfern würde, sollte es notwendig sein. Es klang merkwürdig, dass gerade er sich dessen versichern musste, doch war das eigentlich sogar logisch. Jedes Werkzeug besaß seinen Wert und musste deshalb immer wieder neu eingeschätzt werden. Zoey würde er opfern, müsste er sonst selber sterben. Würde er sie aber sterben lassen, nur um einen Arm zu behalten? Wahrscheinlich nicht. Ähnlich dachte er auch über alle und je nach Person oder Objekt, Galain war so eines, dachte er auch mal länger über sie nach. Als Zoey dann schließlich verkündete, sie seien angekommen, war auch Hybris fertig. Er hatte eine imaginäre Liste angefertigt, nach der er sich richten würde, sollte es notwendig sein. Zoey stand ganz oben, war also wichtiger als alle anderen. Darunter Galain, weil einzigartig bis zu dem Zeitpunkt, bis Hybris die selbe Fähigkeit wie der Erschaffer dieses Sith Spawns sein eigen nennen durfte und ganz am Ende natürlich Grin. Seine blinde Loyalität war ja schön und gut, doch galt sie eben nicht ihm. T2 hatte sich in der letzten Woche bewährt und ihre wenigen Lebensjahre schienen sie zu einem perfekten Diener zu machen. Noch ein paar Ecken (ihre Mutter, ihr Wille frei zu sein) abgeschliffen und sie würde zu einem permanenten Begleiter von ihm werden. Aber Galain war trotzdem wichtiger als sie.


Da standen sie nun also und die beiden intelligenten Erwachsenen in der Gruppe sahen in das Loch, in welches sie nun würden steigen müssen. Zoey leuchtete den Bereich unten kurz aus und begann dann an ihren Rucksack auszuräumen. Hybris dachte derweilen nach. Da unten sah es nicht unbedingt sicher für eine Landung aus und der Durchgang zu der Anlage wirkte auch nicht sonderlich groß. Doch selbst wenn sein jetziger Blickwinkel die Realität nicht exakt widerspiegelte, er bezweifelte das Galain durch passte.


„Das Loch wird zu klein für meinen Diener sein. Für wie sicher hältst du die Struktur?“

Nicht sonderlich sicher war die Antwort, wobei sie es nicht wirklich wusste. Da es keine Option war den Sith Spawn zurückzulassen, würde er einfach zuerst gehen. Ein entsprechender Befehl wurde auch sofort ausgesprochen und sie konnten alle gar nicht schnell genug reagieren, da war das Monster auch schon hinunter gesprungen. Das gewaltsame Zerbersten von Sandstein war zu hören, gefolgt von leiserem rieselnden Sand und größere Steinen. Unten stampfte der drei Meter große Hüne durch das Loch und erweitere es dabei. Aber auch nicht mühelos. Sein erster Anlauf wirkte beinahe komisch, weil die Wände nur ein wenig abbröckelten, sonst aber standhielten. Erst ein paar mit der Macht aufgeladene Fausthiebe später war er durch. Da sich keine weiteren knackenden Risse bildeten oder irgendetwas auseinanderbrach, folgte die restliche Gruppe. Zuerst Zoey und ihr Leibwächter, wobei letzterer für diese letzten Meter noch Hybris Macht als Unterstützung hatte, sodass er ohne belastetes Bein unten ankam. Danach folgte er selber, der T2 einfach am Kragen packte und mit ihr nach unten schwebte.

Einen Moment später standen sie alle in einem unspektakulären Gang. Auf der einen Seite gab es eine Art Schutzmauer, welche eindeutig nicht zu den anderen Wänden gehörte und wohl einen sandigen Einsturz zurück hielt. Damit blieb ihnen nur noch ein Weg und der konnte wer weiß wohin führen. Erneut war es Zoey, die vorgehen sollte. Aber nur knapp, denn Galain folgte ihr - nach einer kurzen Anweisung von Hybris - so dicht wie es ihr eigener Leibwächter tat. Hybris und T2 bildeten die Nachhut und sie waren es auch, welche sich ständig umdrehen mussten. Keine sonderlich ruhmreiche Arbeit, doch konnte Hybris ja nur einer Person den Schutz seiner Kehrseite anvertrauen und die war er schließlich selber und damit T2 als unerfahrenes Kind nicht einfach in jede noch so offensichtliche Falle lief, würde sie an seiner Seite bleiben. Schließlich konnte es irgendwann zu einer Situation kommen, wo jemand bewusst geopfert werden musste und Grin nicht mehr am Leben war. Dann lieber sie als er selber oder Zoey...


[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - Zoey, T2(Nevis), Grin, Darth Hybris und Galain (NPC) ]
 
Korriban, im Tal der dunklen Lords, vorm Abstieg ins Sik-Grab-Seiteneingang: Zoey, Hybris, Grin, Nevis und Galain


Je näher sie dem Tempel wieder gekommen waren, je tiefer sie sich hinab lehnte, um das Loch, den Zugang auszuleuchten, je stärker fühlte sie die Finsternis, die darin schwelte und die Bedrohung, die davon ausging. Doch, Zoey war wagemutig, vielleicht etwas übergeschnappt, was das betraf und sie würde sich davon niemals abhalten lassen.

Zoey war schon dabei, ihr Seil aus dem Rucksack zu holen, um es für den Abstieg zu befestigen, da stellte nun auch Hybris fest, dass Galain nicht durch die Öffnung passen würde. Zoey versuchte ein Grinsen zu vermeiden. Wie wäre es mit draußen lassen? Er fragte sie, wie die Beschaffenheit rund um die Einstiegstelle wäre und wollte wohl etwas über die Stabilität erfahren. Sie versuchte sachlich zu bleiben, auch, wenn sie die Sache irgendwie immer noch erheiterte. Man hatte auf Korriban nicht viel zu lachen, also sollte man das positiv sehen! Sie dachte kurz nach.


“Ich bin kein Statiker, aber im Tempel sah ich mehrere eingestürzte Wände und Decken an unterschiedlichsten Stellen. Mein Team hatte zwei Verschüttete! Ich würde daher zur Vorsicht mahnen! Ich halte den Tempel für ziemlich instabil. Das ist aber als subjektiv betrachtet zu verstehen!”,

sicherte sie sich ab, denn sie konnte keine genaue Auskunft darüber geben. Aber, Hybris war stets mit Vorsicht zu genießen und das wusste sie sehr genau! Vorsichtig zu sein, konnte nicht verkehrt sein, dachte sie sich. Daher achtete sie sorgfältig auf ihre Formulierung.

Plötzlich, gut dass sie die Sprache der alten Sith verstand, kam von Hybris ein Befehl zu Galain, dass er als erster hinunter und durch das Loch sollte. Sie konnte gar nicht schnell genug zur Seite springen, Grin mit wegstoßen, der wie immer genau hinter ihr gestanden hatte, da war Galain schon bei der Ausführung. Zoey hatte einen richtigen Schreck bekommen. Das Monster hätte sie mitreißen können! Aber, die Idee war nicht schlecht! Das Monster vergrößerte dabei den Einstieg und das Loch in der Wand gewaltig, da es viel mitriss, aber so stürzte alles vor ihnen runter oder ein! Gefahr gebannt! Allerdings gab es unten etliche Türen und Durchgänge, die sie wieder erneut vor das selbige Problem stellen würden, wusste Zoey bereits im Vorfeld!

Zum Glück hatte Galain ihr Seil nicht mitgerissen. Sie machte sich an den Abstieg. Im nu war sie unten. Unten musste sie aufpassen, nicht umzuknicken, da Geröll und Steine herum lagen. Grin nahm nach ihr das Seil und nutzte es.

Hybris folgte herunterschwebend mittels der Macht und hatte das kleine Würmchen dabei gepackt. Die Kleine machte dabei große Augen und schien keine Angst zu haben. Kinder waren noch so sorglos! Hoffentlich konnte sie das noch ein Weilchen bewahren? Doch vielleicht würde alles nach dem Tempel anders sein?!

Kurz danach standen sie in dem langen Gang. Es gab nur eine Richtung und Zoey wollte ja auch zu den Verschütteten, denn deshalb war sie hier, und das war die richtige Richtung. Wie immer folgte ihr Grin, aber auch dieser Galain, weil er es sollte. Dieses Monster im Rücken zu haben war merkwürdig, doch seine Aufgabe war, ihr gegen Angreifer zu helfen. Das konnte also nur ein Vorteil sein und da Zoey eh nichts gegen Hybris`Entscheidungen machen konnte, musste sie sich eh damit abfinden. Sie kamen an der Stelle entlang, wo das Wasser wie ein Strom nebenher floss. Hier hatten sie Yui das letzte Mal gesehen. Sie war weg. Es war ihr ja auch wieder besser gegangen. Vielleicht war sie bei den Verschütteten, um zu helfen oder immer noch unterwegs, um neue Bauteile für sich zu besorgen, die bei ihr einzigartig waren. Sie hier nicht mehr zu sehen, bedeutete, es ging ihr besser oder gut und Zoey beruhigte sich damit. Sie drehte sich kurz um und warf einen vielsagenden Blick Grin zu. Ob der ihn zu deuten wusste, tja?

Sie erreichten eine Kreuzung und Zoey sagte und zeigte mit ihrer Hand in die Richtung:


“Wir müssen dort entlang und vielleicht auch wieder ins Wasser, denn dort entlang sind die Verschütteten!”


Korriban, im Tal der dunklen Lords, im Darth Sik-Tempel/Grab an einer Kreuzung: Zoey, Hybris, Grin, Nevis und Galain
 
Korriban, im Tal der dunklen Lords, am Darth SIk-Tempel/Grab am Eingangsloch: Zoey, Hybris, Grin, Nevis und Galain


Nevis sah gespannt auf die Eingangsöffnung. Es sah so aus, als würde sich Zoey zuerst abseilen wollen. Abseilen? Ob das Nevis auch dürfte? Ob sie alle das Seil benutzen dürften? Wann wäre sie an der Reihe? Trotz ihrer vielen Gedanken, stand sie artig und still neben Hybris. Sie wollte nicht riskieren, im letzten Moment nicht mit hinein zu dürfen. Zu streng war der Meister!

Galain ging ungestüm als Erster, nachdem Hybris etwas zu ihm gesagt hatte. Das rumpelte und krachte mächtig. Doch schienen alle zufrieden. Nevis konnte nicht anders, lief vor und sah hinterher. Ganz schön tief! Sie sah zu, wie Zoey geübt am Seil abstieg. So ging das mit dem Klettern also! Grin machte es ihr nach. Nevis war felsenfest entschlossen, als nächste zu klettern. Sie wollte nicht die Letzte sein! Da wurde sie von Hybris am Kragen gepackt und schwebte gemächlich hinunter, bis Hybris sie langsam absetzte. Wow, das war cool gewesen! Sie waren geflogen! Geschwebt! Wie cool war das denn!? Nevis konnte es kaum fassen und sah bewundernd zum Meister hoch und strahlte. Sie zog ihre Robe wieder runter und zurecht, die vom Griff hoch gerutscht war.

An seiner Seite liefen sie den Anderen hinterher. Bisher sah alles ziemlich unspektakulär aus. Sie kamen an eine Kreuzung und Zoey wollte in die eine Richtung. Sie hatte sich gerade zu ihnen umgedreht, da schaute Nevis dahin und sah ganz weit hinten einen Schatten. Es huschte von rechts nach links. Sie erschrak. Reflexartig griff sie zu Hybris`Hand und fasste ihn an bzw. klammerte sich an ihn und sagte zeitgleich:


“Hier spukt es!”,

und zeigte mit der anderen Hand in diese Richtung. Eigentlich wollte sie nicht unbedingt genau dorthin gehen! Was war das nur gewesen? Ihre Lekku zitterten.


Korriban, im Tal der dunklen Lords, im Darth Sik-Tempel/Grab an einer Kreuzung: Zoey, Hybris, Grin, Nevis und Galain
 
Korriban, im Tal der dunklen Lords, im Darth Sik-Tempel/Grab Yui allein

Yui war echt froh, dass sie keine Schmerzen mehr spüren konnte. Sie konnte sich zum Glück nicht einmal vorstellen, welche Schmerzen sie bei dem Schaden den ihr Körper erlitten hatte, hätte. Doch nur mehr ein Roboter zu sein hatte auch Vorteile. So lag sie einfach einmal nur da und konnte sich überlegen was sie jetzt tun sollte. Sie befand sich auch nicht in Gefahr, Tiere hier würden sie nicht angreifen und sie konnte nicht verhungern oder verdursten. Auch war sie im Moment eigentlich noch sehr glücklich. Zoey ging es gut und sie hatte ihr helfen können aus dem Tempel zu kommen. Zumindest nahm sie es an, da sie ja den Weg gewiesen hatte. Auch hatte ihre neue Mutterfigur ihren Teddy mitgenommen, der hier wohl nur noch mehr Schaden erleiden würde. Außerdem, falls Yui nicht so schnell hier wieder heraus kam konnte wenigstens er mehr von der Galaxis sehen. Sie selbst würde schon irgendwie weiter zurechtkommen. Sie hatte es bis jetzt geschafft.

Leider entpuppte sich die ganze Situation als doch etwas schwieriger. Yuis erste Idee war gewesen ganz einfach jemanden zu kontaktieren, der ihr helfen konnte. Sie hatte doch ein paar Kontakte geknüpft die wohl auch Interesse daran haben konnten, dass sie überlebte. Janus zum Beispiel. Sie hatte immer noch die Daten, die er so gerne hätte. Ihn konnte sie sicher überzeugen ihr aus der Patsche zu helfen, sonst wären die Daten ja auch für ihn verloren. In der Theorie klang das sehr gut, aber Yui musste feststellen, dass sie von hier aus niemanden erreichen konnte. Es lag wohl an einer Kombination aus diesem Tempel und ihren Defekten, aber sie konnte niemanden Kontaktieren. Im ersten Moment war das kein Problem, denn sie hatte ja keinen Stress und konnte etwas warten, doch ihre anfangs noch gute Stimmung begann langsam zu kippen. Sie konnte nichts machen außer zu warten und das tat sie auch.

Yui wusste genau wie viel Zeit vergangen war, doch wollte es eigentlich gar nicht genau wissen. Aus Minuten waren Stunden geworden. Stunden in denen sie nicht schlief in denen sie einfach nur wach lag, in denen sie sich kaum bewegen konnte. Sie kannte mittlerweile jedes noch so kleine Detail ihrer Umgebung und ihr waren die Sachen über die sie nachdenken konnte ausgegangen. Sonst hatte sie immer irgendetwas gemacht irgendetwas erlebt, doch jetzt stand sie völlig still und das war kaum auszuhalten. Kaum Geräusche waren durch den Tempel zu hören, unheimlich und unangenehm. Yui begann ein wenig zu singen um einfach nur eine Stimme in der Stille zu hören, es hörte sich schaurig an aber half ein wenig, doch leider nicht genug. Bald schon hatte sie alle Lieder die sie kannte mehrfach durchgesungen und sie wusste nicht mehr weiter. Jetzt hätte sie sich Tibbers doch wieder sehr zurück gewunschen, jetzt wo sie sich so alleine fühlte.

Doch es war kein Ende in Sich mittlerweile war schon eine Woche vergangen und sie lag immer noch einfach nur da, sie hatte das Gefühl wahnsinnig zu werden, als endlich die Erlösung kam. Die Erlösung in Form einer Meldung der Programme. Ihre Beine funktionierten wieder sie konnte aufstehen. Sofort rappelte sich das Droidenmädchen auf und lief los. Ihr war gerade egal in welche Richtung sie lief sie wollte einfach nur Weg von der Stelle wo sie 7 Tage und Nächte gelegen hatte. Jetzt würde alles gut werden, denn sie würde irgendwie hier rauskommen. Sie war nicht mehr ein Haufen Schrott sondern konnte wenigstens irgendwas machen und konnte einmal schauen, dass sie repariert wurde und zwar komplett.

Während sie durch die Gänge huschte, konnte sie sehen wie ihr Schatten an der Wand mit ihr mittanzte.

“Schatten Schatten tanz mit mir. Schatten Schatten bleib bei mir. Wir finden einen weg. Sind hier nicht mehr gefangen. Schatten Schatten tanz mit mir endlich hier raus. …“ begann sie zu singen.

Sie wusste zwar wo Ausgänge waren, doch war in ihrer Freude endlich wieder laufen zu können prompt in die falsche Richtung gerannt. So musste sie jetzt durch ein gutes Stück vom Tempel bevor sie zu einem anderen Ausgang kam. Doch das störte sie gerade gar nicht, sie hatte wieder einen Faden der Hoffnung gegriffen. Ein Grund auch warum sie das gerade ausgedachte Lied angestimmt hatte. Sie konnte ja nicht wissen, dass sie hier nicht alleine war.

Korriban, im Tal der dunklen Lords, im Darth Sik-Tempel/Grab an einer Kreuzung: Zoey, Hybris, Grin, Nevis und Galain, Yui in der nähe
 
Korriban, im Sik-Tempel: Zoey, Grin, Hybris, eine vergnügte Nevis, Galain


Der Schatten begann plötzlich zu singen. Eine helle Kinderstimme! Nevis wurde total aufgeregt. Ihre Lekkus zitterten.

“Hallo, wer singt denn da?”

Daraufhin kam der Schatten näher und verwandelte sich in ein kleines Mädchen, welches auf sie zulief und offensichtlich hoch erfreut war. Zoey wurde total aufgeregt und umarmte die Kleine überschwenglich, als ob sie sie kennen würde!? Die Kleine war Nevis irgendwie ähnlich, aber sie war eine Twi`lek, keine Togruta und sie war ungefähr so groß wie Nevis, ungefähr, denn etwas kleiner war Nevis schon.

Zoey stellte sie als ihr Pflegekind Yui vor. Die Frau hatte ein Kind? Es sah ihr gar nicht ähnlich! Wieso sagte sie Pflegekind? Und wieso war es hier drinnen? Nevis ging sofort hin und streckte ihr ihre kleine Hand entgegen:


“Ich bin die Nevis, …”,

und spürte dabei einen Blick von Zoey und Nevis sah sie daraufhin kurz an und ihr fiel ein, dass die Frau Doktor ihren echten Namen wohl zum ersten Mal gehört hatte und Nevis fügte, den bohrenden Blick des Meisters im Rücken, rasch hinzu:

“...werde aber meist T2 genannt. Wohnst du etwa hier im Grab?”,

fragte Nevis entsetzt, und dachte an ihr schönes Zimmer auf Haruun Kal zurück, welches sie mit den anderen Mädchen geteilt hatte. Selbst das Zimmer beim Meister war besser als das hier! Obwohl da auch jemand am Boden lag, der irgendwie ziemlich tot wirkte! Den hätten sie eigentlich hierher mitnehmen können!? Sie drehte sich zu ihrem Meister um und fragte, ehe das Mädchen antworten konnte:

“Meister, warum haben wir den Toten aus meinem Zimmer nicht mitgenommen? Er könnte hier gut herumliegen! Hier ist mehr Platz!”

Diese Zoey schaute Nevis schockiert an, sah Nevis, als sie sich wieder umdrehte, denn Yui und Zoey standen ihnen gegenüber und Zoey sah dann tadelnd den Meister an, blickte aber dann schnell wieder zu Boden. Nevis sah wieder zu Yui und ihr kam ein anderer Gedanke! Es sei denn…?

“Aber, du bist doch kein Geist oder Gespenst oder so?”,

fragte Nevis. Dennoch, selbst wenn, war die kleine Togruta vergnügt. Diese Yui war ein Mädchen in ihrem Alter oder so in etwa, ein Kind eben! Und sie sah nett aus! Dennoch ging Nevis artig wieder einen Schritt zurück und stellte sich an die Seite ihres Meisters.


Korriban, im Sik-Tempel: Zoey, Grin, Hybris, eine vergnügte Nevis, Galain und Yui
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - Zoey, T2(Nevis), Grin, Darth Hybris und Galain (NPC)]

Kaum war Zoey vorgegangen, hatte Hybris die Anlage mit seinem Machtsinn durchforstet. Es war keine gezielte Suche, doch verriet sie ihm dennoch einiges. Hauptsächlich aber, dass dieser Ort tatsächlich kein typisches Grab war. Die Aura eines Sith Geistes fehlte komplett. Die Atmosphäre war natürlich trotzdem vergiftet worden, doch der Ursprung der dunklen Seite hauste hier nicht oder nicht mehr. Alles was zurückgeblieben war, waren Erinnerungen an die goldene Zeit der Sith. Womit er gut leben konnte. Sollte es hier ein Holocron geben, es würde keinen ganzen Ort verseuchen können. Also war es durchaus möglich, dass es hier eines gab, dafür aber eben keinen wahnsinnigen Geist Lord der es bewachte. Womit sich dann auf der anderen Seite wieder die Frage stellte, wie wertvoll es dann sein konnte. Zugegeben, diese Anlage war keine von diesen offensichtlichen Gräbern und Tempelbauten, doch jeder halbwegs gute Archäologe, mit der Macht an seiner Seite, hätte sie finden können. Da wären sie dann wieder. Hybris Einstellung zu Holocronen und die unbestreitbare Tatsache, dass es tatsächlich bis aufs Blut egoistische Sith gegeben hat, die trotzdem Lern-Holocrons verfasst haben. Passt nicht zusammen, gibt es aber. Das konnte er nicht leugnen und kein Kopfschütteln der Welt würde es ungeschehen machen. Stattdessen würde er es sich zu Nutze machen. Die richtig guten Holocrone im Orden waren selbst für ihn noch zu mächtig. Er konnte sie nicht öffnen. Aber das hier drinnen vielleicht schon, sollte er die ganze Aktion überhaupt überleben.

Hybris war so lange mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er beinahe zu spät den Stopp bemerkt und Zoeys Worte überhört hätte. Doch er kam noch gerade rechtzeitig genug zu Sinnen, um ihren lächerlichen Vorschlag zu vernehmen. Auch die Anhänglichkeit von T2 bemerkte er, ignorierte sie für den Moment aber, weil er nachdenken und Entscheidungen treffen musste.

„Deshalb sind wir nicht hier. Dort entlang geht es zum Zentrum. Falls wir auf dem Rückweg noch Zeit dafür haben, schauen wir nach.“

Und nehmen den Leichen Schwert und andere nützliche Dinge ab, fügte Hybris gedanklich hinzu. Eine Antwort bekam er nicht, denn selbst wenn die Doktorin hätte widersprechen wollen, es kam ihnen etwas dazwischen und dann auch noch etwas, womit er hier unten eher nicht gerechnet hätte. Gesang, gefolgt von dem Ding, welches diesen von sich gab. Ein Twi'lek Kind, welches Hybris wegen der schlechten Lichtverhältnisse für einen Moment für echt hielt, entpuppte sich als Täuschung, als er sie mit der Macht erfasste. Dann kam aber der eigentliche Hammer, die eigentliche Überraschung, die ein paar Sekunden später doch nicht mehr so überraschend war. Sie sollte wohl das Pflegekind von Zoey sein. Mal von den offensichtlichen Fragen abgesehen, war natürlich der Umstand interessant, dass die Doktorin solch eine gut sichtbare Schwachstelle besaß. Als hätte sie Saphenus den Dorn nicht mal so eben subtil ins Bein gedrückt, sondern direkt ins Auge. Wusste sein ehemaliger Schüler von diesem Ding? Plötzlich gab es da ein halbes Dutzend offener Fragen. Die Sache, die Hybris aber zuerst anging, hatte damit gar nichts zu tun.

„[T2 Leine umlegen. Danach neben Zoey stellen.“]

Galain tat wie ihm befohlen wurde und kaum war er nicht mehr im Weg, holte Hybris kurz aus und verpasste T2 eine Ohrfeige mit der flachen Hand. Er nutzte keine Macht und die Handinnenfläche, richtete also keinen Schaden an, warf sie dabei aber trotzdem zu Boden.


„Falls ich dir noch sagen muss, was du falsch gemacht hast, dann lass ich Galain zuhauen.“

Mit den Worten ließ er sie erst einmal alleine und schritt über die nun größtenteils auf Bodennähe hängende Leine und stellte sich vor Yui. Der Wissenschaftler in ihm war an ihr interessiert. Er war zwar kein Technomant, ganz im Gegenteil, sogar der Zirkelgroßmeister der Alchemisten, weshalb er sie nach dem inoffiziellen Kodex sofort zerstören müsste, aber im Endeffekt kam trotzdem keine echte Begeisterung auf. Was definitiv am Ort, dem verfluchten Parasiten in seinem Kopf und der Zeit lag. Vor ein paar Monaten hätte er sie nur zu gerne erforscht und irgendwie für sich genutzt. Nun würde sie in seiner Liste aufgenommen werden und zwischen Grin und dem Togrutamädchen gestellt werden. Würde er nicht auf Biotechnologie setzen, er hätte sie sogar über T2 gesetzt. Aber er würde sie ganz sicher nicht wie ein echtes Kind behandeln. Oder überhaupt wie irgendetwas mit Rechten.

„Du bist die perfekte Gelegenheit, damit sich deine Mutter beweisen kann.“
sprach Hybris dann seinen nächsten, spontanen Gedanken aus.

„Sobald es eine offensichtliche Falle gibt und sie ausgelöst werden muss, wirst du, Zoey, wählen, wer in sie hinein tappen soll. Du oder Yui und jetzt los. Weiter gehts. In DIESE Richtung.“

Bei dem vorletzten - mehr als deutlich betonten - Wort deutete er in den Gang, der sie hoffentlich zum Zentrum bringen und von den Verschütteten wegführen würde. Die Reihenfolge, in der sie nun laufen würden, wurde nun ein wenig angepasst, auch weil T2 nun in der Nähe des untoten Sith Spawns bleiben musste, da die Leine sonst alle behindern würde. Zuerst kamen Zoey und Yui, dann Grin, danach Galain und T2, als letzter dann wieder Hybris. Entgegen der landläufigen Meinung, ein Anführer müsste vorne weg gehen, blieb er lieber hinten. Aus der Sicht ließ es sich auch leichter Mitglieder seine Truppe opfern und sich selber – und falls Zeit war, auch seine wichtigsten Werkzeuge – retten. Lediglich Zoey stellte eine gewisse Ausnahme da. Sie war ja eigentlich ziemlich wichtig. Ihr fortwährenden Fehltritte, die ihren Meister schlecht dastehen ließen, verärgerten Hybris jedoch zusehends. Nicht direkt weil er Saphenus glücklich und zufrieden sehen wollte, sondern weil es nicht gerade für den Zabrak sprach, dass er sich eine derartige Katastrophe als Schülerin ausgesucht hatte. Deshalb wusste Hybris nicht so recht wie er sie einordnen sollte. Er hatte ihr ja die Zeit gegebenen sich zu beweisen und daran hielt er auch fest. Sollte sie das Kind opfern, anstatt sich in offensichtliche Ausflüchte zu retten, er könnte seine Meinung über sie ja ändern. Noch war alles offen, wenn auch rabenschwarz.

Ihr Weg führte sie ein paar Minuten lang durch mehre Gänge und kleinere Räume, dessen Zweck sich keinem so richtig erschloss. Es gab zwar hier und dort Inschriften, die – aus Hybris Laiensicht – so platziert worden waren, dass sie gut und gern als Ortsangabe, Hinweisschilder oder dergleichen dienen mochten, doch Pfeile oder andere eindeutigen Zeichen fehlten. Also konnte es alles bedeuten und da Hybris lieber seiner Macht als der Übersetzung der Doktorin traute, fragte er auch nicht nach. Sie folgten also dem einen Weg und obwohl sie die vielen verschlossenen Türen und Durchgänge durchaus nicht ignorierten, versuchten sie auch nicht sich durch sie hindurch zu schneiden. Noch ging es ja in die richtige Richtung, auch wenn wohl jeder mit etwas Verstand das Gefühl haben musste, dass sie geführt wurden.

Bis sie dann endlich in einem besonderen Raum ankamen. Entgegen aller bisherigen Erfahrungen und Erwartungen gab es am Eingang keine Falle oder sonstige Empfangskomitees. Vor ihnen befand sich einfach nur eine Art Durchgang, der jedoch geschlossen war. Der Verschluss, die Platte oder was auch immer es sein mochte, schien massiv zu sein. Die darauf angebrachten Ornamenten waren zum Teil eingeritzt, aber auch aufgebracht worden, sodass die Platte an der dicksten Stellte mindestens fünf Zentimeter dick war, vermutlich aber noch mehr. Runen, so viele, dass Hybris sie sicherlich selbst dann nicht zählen würde, wäre er in diesem Raum für Wochen eingeschlossen, bedeckten quasi alles. Boden, Wände, Decke. Alles war voll davon und in den vielfältigsten Kombinationen angeordnet worden. Mal in einem rechteckigen oder quadratischen Block, dann als Dreieck, ein anderes Mal als eine ewig lange einzelne Schlange, welches sich über alle Ebenen zu ziehen schien. Satz- oder Leerzeichen erkannte Hybris so wenig wie Zahlen oder andere Sonderzeichen. Womit zumindest schon einmal klar war, dass es sich nicht um die alte Sith Sprache handelte. Die hätte er noch erkannt, wenn auch nicht übersetzen können.


„Fang an zu übersetzen“ befahl er in Richtung Zoey und händigte dann T2 ihr kleines Lichtschwert aus.
„Geh zu dem Tor, such dir eine Stelle wo keine Runen sind und stoß dein Schwert rein und pass auf. Es ist jetzt so tödlich wie meines.“

Nicht das er sich um sie sorgte. Er wollte die Tür nur nicht selber beschädigen und dabei auch noch daneben stehen. Sollte sich der Raum gegen diesen Eingriff zur Wehr setzen, dann sollte T2 dafür sterben. Hybris selber blieb am Eingang stehen, so tief in der Macht versunken, dass er wahrscheinlich noch würde raus springen können, sollte der Raum dicht machen. Da die Leine lang genug war, blieb auch Galain hinten stehen. T2 durchquerte den höchstens vier Meter im Quadrat messenden Hohlraum und stellte sich vor die Tür. Sie würde sicherlich länger nach einer freien Stelle suchen müssen und während sie das tat, untersuchte der Sith Lord auch noch die nähere Umgebung. Er würde sicherlich keine Fallen erspüren können, doch sollte sich hinter irgendwelchen Wänden Wächter befinden, die würde er dann vielleicht doch finden. Aber zumindest hinter diesen hier gab es schon mal keine...


[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - in einem runenverzierten Raum mit einem massiven Tor (nahe des Zentrums der Anlage) - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris und Galain (NPC)]
 
Korriban, im Tal der dunklen Lords, im Darth Sik-Tempel/Grab an einer Kreuzung: Zoey, Hybris, Grin, Nevis und Galain


Hybris antwortete, sie hätte es ahnen müssen, dass sie deshalb nicht hier wären. Irritiert sah Zoey ihn an, doch was hatte sie für eine Wahl? Sie musste ihm gehorchen. Seine Ambitionen waren offenbar andere als ihre.

T2 sah plötzlich einen Schatten. Zoey fuhr panisch herum und ihre Hand griff zum Lichtschwert, obwohl das bei Geistern völlig sinnlos erschien. Dann ertönte kurz darauf, nur einen Bruchteil eines Augenblicks später, eine Stimme, eine Stimme, die ihr nicht unbekannt vorkam. Die kleine Togruta erwachte dabei regelrecht zum Leben und fragte, wer da singen würde. Der Schatten kam näher, die Stimme wurde lauter und Zoey wusste längst, wer da kam. Sie lief ihr die letzten Meter freudig entgegen und schloss ihre Yui in die Arme. Yui konnte wieder laufen und wirkte wesentlich gesünder bzw. undefekter als letztes Mal.


Yui, ich bin so froh, dich zu sehen! Wie geht es dir? Hattest du Kontakt zu den Verschütteten?”

Sie drehte sich zu den Anderen.

“Das ist Yui, meine Pflegetochter!”

Das Togrutakind kam näher und begrüßte das in ihren Augen, und visuell und vom Gehirn war sie das für Menschen und die meisten Spezies mit Elf ja auch, das andere Kind. Dabei erfuhr Zoey überraschend ihren wahren Namen. Nevis, er klang so schön! Dieser Unmensch nannte sie stattdessen T2, selbst das Droidenmädchen wurde vernünftig gerufen! Zoey konnte sich über sowas aufregen. Sie hatte da ihre eigenen Prinzipien und noch hatte sie die Grenze zur Dunkelheit nicht völlig übertreten. Allerdings, dass sie nun nicht weiter nach den Verschütteten suchen würden, war Zoey nicht mehr so wichtig, denn Raziil und Bastas waren ihr egal. Um das Schwert wäre es schade. Offensichtlich war Hybris darauf aber auch nicht gerade scharf. Die Frage war bloß, wie Meister Saphenus darauf reagieren würde, wenn zwei Diener und womöglich potentielle Schüler nicht mehr zur Verfügung stünden? Schließlich hatte Zoey nicht um Erlaubnis gefragt, was den Besuch des Grabes und die Mitnahme seiner Diener betraf, ach, Raziil war im Grunde nicht seiner, doch vielleicht könnte sie sich auf Hybris zumindest berufen, der eine Rettung untersagt hatte, ratterten ihre Gedanken, als Nevis plötzlich, typisch Kind, mit einem Toten in ihrem Zimmer, raus platzte und damit etwas verriet. Wieder dachte Zoey, nachdem sie Nevis erschrocken angeschaut hatte, das die Kleine lieber in ein Kinderheim sollte. Selbst das schlimmste Loch wäre immer noch besser als das Hier in der Obhut bei diesem Monster!

Dann fragte die kleine Togruta, total süß, ob Yui ein Gespenst wäre. Für ihre Kinderlogik war die Frage durchaus gerechtfertigt und das der Schein bei Yui trügte, kam noch hinzu und Hybris würde den Braten eh riechen. Und der reagierte nun auf Nevis` Aufgeblühtheit in einem Maße, welche Zoey die Hände vor den Mund schlagen ließ, so erschrak sie. Er war ein Scheusal! Sie musste sich arg zusammenreißen, nicht einzugreifen, denn sie durfte nie vergessen, dass sie ihm arg unterlegen war. Sie konnte das Schicksal der Kleinen nicht ändern! Sie konnte nicht jeden retten! Sie hatte es bei Yui getan! Mehr ging nicht! Das Schicksal war einem meist schon vor der Geburt vorbestimmt. Nur sie selbst konnte Einfluss in gewissem Maße darauf nehmen. Hybris drohte der Kleinen nun noch mit Galain, als wäre das nicht schon genug!

Zoey wies nun rasch und um auf Nevis`Frage noch zu antworten hinzu:


“Sie ist ein Droidenmädchen. Nur ihr Gehirn ist biologisch und elf Jahre alt. Eigentlich ist sie ein Kampfroboter.”,

denn Hybris besah sie sich gerade und sie wusste, dass man das vor Machtnutzern nicht verheimlichen konnte, erst recht oder ganz besonders nicht vor ihm. Sein Kommentar ließ sie zusammenfahren, wenn auch nicht offensichtlich. Yui wäre wieder ein Druckmittel gegen sie und sowas wie ein Ding, was als Opfer herhalten könnte. Er ließ weder Zeit zur Besinnung, noch für Kommentare, vielleicht besser so, denn Kommentare könnten tötlich enden, und wies bestimmt und mit eindringlicher Stimme die Richtung an. Zoey blieb keine Wahl und musste sich wie alle Anderen fügen. Yui hätte lieber weg bleiben sollen, doch so hatte sie zwei Beschützer wiederum, Grin und Yui.

Erstmal führte der Weg an belanglosen Einerlei vorbei. Zoey fragte sich schon, ob die gewiesene Richtung nicht völlig daneben war! Und, sie dachte darüber nach, wie stark sie Hybris hasste. Endlich kam es zu Inschriften. Zoey konnte sie nur schnell im Vorbeigehen lesen. Pfad der Vergangenheit, Pfad der Träume usw.. Auf die Schnelle konnte Zoey dazu auch nichts Konkretes sagen oder sich einen Reim daraus machen und sie beließ es bei Gedanken, formulierte aber keine Spekulationen. Im Grunde, wenn man daran vorbei gescheucht wurde, brachte das gar nichts. Das Lesen, was sie nebenbei gemacht hatte, hätte sie sich sparen können. Doch dann kamen sie in einen offenen Raum. Es verbreiterte sich eigentlich nur der Gang in eine Art Sackgasse. Hier war alles übersät mit Runen. Es gab in Überzahl Runen, die sie nicht kannte. Sie sahen wundervoll und irgendwie magisch aus. Das Schriftbild war geschwungen und reich mit Schnörkeln und Häkchen verziert. Wow! Hybris trieb sie gleich zum Übersetzen an, als wenn das von heute auf Gleich mal schnell passieren könnte. Doch sie biss sich auf die Lippe und schluckte die schnippische Bemerkung runter. Es brachte nichts, ihn gegen sich aufzubringen. Sie näherte sich der einen Wand und besah sie genauer, leuchtete sie mit ihrer Luma ab und griff zum Scanner, da hörte sie im Hintergrund, das Hybris Nevis eine selbstmörderische Aufgabe erteilte und schnellte erschreckt herum und sah ein Spielzeuglichtschwert in ihrer Hand, was er scharf gemacht hatte, indem er es scheinbar umgebaut hatte!?


“Das halte ich für keine gute Idee! Es müssen nicht unnötig Opfer gebracht werden! Ich werde einen Weg finden, um dort rein zu kommen!”,

sprach sie diesmal doch aus, was in ihr vorging, doch das Kind, hörig gemacht, ging hin und tat wie ihm geheißen, da es der Gefahr nicht bewusst war und sich offensichtlich über das Lichtschwert gefreut hatte. Sie war doch höchstens Vier!? Und in dem Moment geschah es! Es knisterte, blaue Blitze überzogen nicht nur die Platte, die auf dem Tor, Portal oder was immer das war und aus Sandstein bestand, war, sondern das gesamte Tor, welches übrigens rund war und etwa zwei Meter Durchmesser maß. Das Kind wurde in einem riesigen Satz zurückgeworfen, als hätte es einen Stromschlag oder Machtstoß gegeben!? Ihr Gesicht war verrußt, ihre Lekku standen unnatürlich nach oben ab und zitterten. Das Kind schrie erbärmlich und blieb auf dem Rücken liegen. Zoey schrie auf und lief zu dem hilflosen kleinen Kind. Ihr Ärmel war blutgetränkt. Sie kniete nieder! So viel Blut! Es war alles voller Blut!

“War das nötig!?”

Sie griff zum Messer und schlitzte ihr den Ärmel auf. Es war alles seine Schuld! Zoey hatte gesehen, dass das Lichtschwert nicht durch das Material schnitt, sondern weg rutschte und dabei hatte sie sich verletzt, nicht nur allein durch die Klinge, auch durch den Griff und dann diese Art Macht- Explosion oder wie man das nennen konnte. Er war an allem schuld! Er hatte womöglich ihren Arm auf dem Gewissen! Doch, nach näherem Hinsehen sah Zoey, dass es halb so schlimm war. Es war eine Schnittverletzung, die ausgebrannt war und ein Riss vom Griff. Die Hauptschlagader war aber wie durch ein Wunder unverletzt geblieben. Man sagte Machtkindern besondere Schutzengel nach. Also Glück! Die Macht würde sie schützen! Die Frage war bei ihr, war es die dunkle oder die helle Seite?

“Es wird alles wieder gut!...”

Eigentlich wusste selbst Zoey, das man das Kindern nicht versprechen sollte, um glaubwürdig zu bleiben, nutzte aber dennoch die altbekannte Floskel, weil ihr in der Panik nichts Besseres einfiel, um das Kind zu beruhigen! Zoey riss zeitgleich mit ihrem Messer zügig das Verbandspäckchen auf und versorgte die Wunde. Das Kind war allerdings mächtig heftig auf Kopf und Rücken gefallen!

“...Bleib ganz ruhig liegen! Ist dir schlecht? Kannst du mit beiden Zehen wackeln?”

Ein Glück, sie konnte es! Und sie verneinte ihre Frage mit einem Kopfschütteln. Wie Zoey es hasste, immer auf den Exkursionen die Krankenschwester spielen zu müssen! Zoey klammerte die Wunde, da sie mächtig klaffte. Die Eile, zu der Hybris getrieben hatte, verriet ihr, dass er sich damit jetzt nicht abgeben wollte. Dazu sagte sie zu Grin, der gerade genau neben ihr stand:

Grin, halte das Kind fest, es wird nochmal kurz weh tun, doch dann heilt es besser. Vllt kann der Meister die Wunde später heilen? Haben Sie den Würfel dabei, Meister Hybris?”

Sie machte einen Druck-Bactaverband darum und so war erstmal die Blutung gestillt, streichelte ihr beruhigend über ihr Köpfchen; das Kind war so verdammt klein und jung; und überließ dann Yui und Grin das Kind. Zoey erhob sich. Sie musste das Tor aufbekommen, ehe Hybris noch auf mehr solcher Ideen kam. Wie sollte man sich aber in Anbetracht dessen konzentrieren können? Ihr Adrenalin hatte aber ihren Körper längst durchflutet.

“Hier gebt ihr noch das!”

Sie reichte Yui eine Schmerztablette. Sie ging rückwärts und stolperte fast über Galain, der immer noch die Leine in der Hand hielt, die das arme Kind wieder um den Hals trug, als könnte sie weglaufen!? In diesem Zustand jetzt ganz gewiss! Doch sein Plan war wohl eher, sie psychisch zu terrorisieren. Sie hatte sicher etliche Prellungen, schon alleine an Kopf und Rücken!?

Dann besah sie nun das verdammte Tor! Als wenn man überall mit brachialer Gewalt rein kommen könnte!? Dann könnten auch normale Gauner mit etwas Dynamit das Ding aufkriegen!? Allerdings stand Zoey vor einem Rätsel eines riesigen Ausmaßes! Und dazu spürte sie den ungeduldigen Hybris im Nacken! Eine tolle Kombination! Ihr Scanner wies darauf hin, dass es unbekannt war oder reagierte einfach mit “Error”. Da konnte zu recht Panik aufkommen!


Doch dann, als sie nun das Tor begutachtete, fiel ihr auf, dass es hier eine Rune auf dem Schild gab, die weit entfernt an einen Notenschlüssel erinnerte. Irgendwo hatte sie es schon einmal gesehen!? Sie durchblätterte ihr Büchlein, was seit Generationen an Archäologen weitergereicht worden und eher ein selbst geschriebenes Heft aus Selbsterkenntnissen war und sie wie ein Augapfel hütete und bei Exkursionen immer in ihrer Gürteltasche bei sich trug. Und, da war es! Die Rune war hier eins zu eins gezeichnet worden! Darunter stand ein Text. Zoeys Herz begann schneller zu schlagen. Fieberhaft las sie weiter. Dort stand, dass das Tor zu öffnen war, wenn ein Machtnutzer der eigenen Riege, was Zoey so verstand, je nachdem, um welchen Tempel es sich handelte, je nachdem musste der Machtnutzer zu jenem Orden gehören, und mit dessen Blut, Rune auf Rune geöffnet werden. Dann stand eine genauere Anleitung dazu. Zoey überlegte, ob Hybris das tun sollte, wollte es dann aber selbst versuchen, ob die dunkle Seite sie rein lassen würde. Immerhin trug sie ein dunkles Mal vom Amulett.

Lord Hybris, Sie können hoffentlich gut zeichnen bzw. schreiben? Nehmen Sie mein Skalpell!”

Sie wusste, dass sie es gerade neu und steril eingepackt hatte. Gerade ihm ein Skalpell zu reichen, war bei ihm schon äußerst komisch. Sie musste an das Laserskalpell und ihre bedrohliche Lage im Vulkantempel denken!

“Rune auf Rune, Blut und Macht bringt uns rein. Zeichnen Sie diese Rune bitte in meine Handfläche! Ritzen Sie es ein! Nur zu! In der Größe etwa wie hier auf dem Tor, also Handflächen groß!”

Er begann. Sie biss die Zähne aufeinander! Es tat höllisch weh! Sie stieß ein:

“Thhh!”,

aus. Es war ihr peinlich, doch unvermeidbar gewesen! Sie konnte nicht mehr hinschauen. Ihre Hand zitterte vor Schmerzen. Es blutete an den Wundrändern stark. Er war immer noch nicht fertig! Sie konnte nicht mehr! ...Diese vielen Schnörkel! Dann war es geschafft. Endlich! Sie schritt an das Tor, holte tief Luft und die Wahrheit würde sich gleich zeigen, ob sie richtig liegen würde, und sah kurz zu Hybris, fasste dann allen Mut zusammen und legte ihre blutende Handfläche mit der eingeritzten Rune auf genau diese Rune, ganz genau spiegelverkehrt drauf, und bündelte die Macht an diese Stelle. Es begann ein Leuchten. Sie wartete. Ihre Hand wurde heiß, es schmerzte, sie keuchte auf, bis sie sie wegnehmen musste. Doch nichts geschah. Sie sah irritiert und fragend zu Hybris.

“Hätte ich noch etwas sagen sollen? War es zu kurz?”

Doch in dem Moment setzte sich ein Automatismus nach einem Knacken ingang. Ihr Kopf fuhr herum. Sie ging einen Schritt rückwärts. Sie hatte es doch geschafft! Puh! Ein kleiner Korridor kam zum Vorschein und führte in einen größeren Raum dahinter. Sie atmete erleichtert auf, um ein neues Problem zu erkennen. Dieser Flur, ziemlich schmal, roch nach Falle! Und Zoey kam schneller als geglaubt in einen heftigen Gewissenskonflikt. Wer sollte zuerst gehen? Sie griff zu einem Pinsel und warf ihn. Nichts geschah. Sie war sich selbst zu wichtig, als selbst zuerst zu gehen. Vermutlich brauchte man ein gewisses Gewicht, um sie auszulösen?! Sie versuchte es hiermit:

“Ich denke Galain geht zuerst! Was ist er eigentlich?”,

fragte sie nun mal nach. Doch Hybris lehnte entschieden ab. Es hieß sie oder ihr sogenanntes Kind! Sie wurde blass und verzweifelt. Sie erinnerte sich, als sie um Yui entsetzlich geweint hatte, weil der Schnee sich verfärbt hatte, weil ihr das Öl aus allen Poren lief! Doch sie selbst war aus Fleisch und Blut! Sie war verletzlicher! Man konnte Zoey nicht so gut reparieren, sollte etwas schief gehen! Sie hatte keine Nanobots! Und, sie hatte einen gesunden Selbsterhaltungstrieb!

Yui, du gehst vor! Es geht nicht anders! Es tut mir leid!”,

sagte sie bestimmt, auch wenn ihre Stimme am Ende brach und trat zur Seite und sah Hybris kurz vernichtend an. Dieses stinkende widerwärtige schon tote Scheusal hätte gehen können! Doch er schützte seine Kreatur und schaffte ihr Gewissenskonflikte! Doch, er hatte es ihr gleich angedroht! In solchen Dingen hielt er Wort!

Yui ging vor. Kaum hatte sie zwei Schritte in den Flur getan, sausten von links und rechts zwei riesige Fallbeile gleichzeitig seitlich auf sie zu, doch nicht auf der gleichen Höhe zum Glück. Zoey hielt vor Schreck die Luft an. Sie klemmten sie zum Glück nur ein. Sie überragten Yui als Kind völlig und ließen sie verschwinden. Sie waren mannshoch. Ach du je! Nach einigen Sekunden wurden sie wieder eingefahren. Gebannt sahen nun alle, wie Yui sich dadurch kämpfte, da sie an anderer Stelle weiter hinten nochmal auf sie zu schnellten, sie es aber trotz allem schaffte.

Zoey erinnerte sich an Thearterra, als sie ungeschützt zwischen den Spießern stand, während die Jedi-Meister ihre Schüler mit der Macht gerettet hatten, kaum das sie den Vulkantempel betreten hatten. Glück und die Macht würden ihr helfen! Doch für Yui kam diese Überlegung zu spät, ihr mit der Macht zu helfen und außerdem durfte Zoey sich nicht verausgaben! Zum Glück konnte sie sich nun selber helfen! Sie hatte von Meister Saphenus ein gutes Grundgerüst erhalten! Sie webte sich einen Machtpanzer um sich herum. Dann hatte sie aufgepasst, ab wann und in welchen Abständen die riesigen breiten scharfen Klingen seitlich heraus schnellen würden. Sie ging es an. Der Schreck war dennoch groß, als diese Klingen zweimal hervor kamen. Sie waren so schnell! Sie zog ihren Bauch und alles ein. Aber, es war machbar und Zoey kam gut bei Yui im Raum an, der hell erleuchtet war und nach einem Computerraum aussah. Doch sie drehte sich erstmal um und überlegte, was sie tun könnte. Sie überlegte und war zwischen dem Kind und Grin hin und hergerissen. Sie könnte das Kind versuchen darüber hinweg zu levitieren?! Doch ihre Macht würde nur noch für einen stark genug sein, ehe sie sich etwas erholen konnte. Wer wusste, was in diesem Raum, der vor ihnen lag, vor sich gehen würde? Sie musste kühl kalkulieren, wollte sie das hier überleben! Sie hatten zu viele Schwache in der Gruppe! Ihr Blick fiel auf Grin! Von ihm hatte sie etwas! Er war ihr Bodyguard! Natürlich war widerum schon ein Bodyguard durch den Gang durch, nämlich Yui!? Hybris könnte das Kind selbst levitieren? Er hatte sie auch immerhin vorhin in den Tempel runter gebracht. Das Kind stand übrigens längst wieder. Kinder waren kleine Stehaufmännchen, die selbst krank noch spielten, als hätten sie nichts. Vielleicht ließ er sie auch mit Galain vor dem Raum? Und wie sollte Galain es hier durchschaffen? Er würde stecken bleiben! Es würde auch denkbar sein, dass bei dem Kind, diesem Fliegengewicht, die Falle gar nicht ausgelöst werden würde?! So wie bei dem Pinselwurf vorhin. Den Pinsel hatte sie übrigens wieder an sich genommen, aber ohne sich zu bücken, mit der Macht natürlich! Sie beschloss sich um Grin zu kümmern, der ihr gleich folgen wollte. Um den würde sich Hybris definitiv nicht kümmern und er bestand anders als Yui aus Fleisch und Blut! Sie umhüllte ihn mit der Macht. Es war ein komisches Gefühl, es für jemand anderen zu tun. Es war eine Herausforderung, ihre Konzentration auf ihn gerichtet zu halten. Doch, er war auch nicht ungeschickt. Er hatte schon zwei Vorgänger gehabt! Am schwersten hatte es definitiv Yui. …

Dann waren alle im Raum. Sie war mächtig geschafft. Alles war in Weiß gehalten und wirkte extrem kühl, was auch durch die grelle Beleuchtung kam. Es gab diverse Plätze für Probanden, was auf Zoey wie in einer Spielhalle für Onlinespiele wirkte. Zoey ging auf den Computer mit einem riesigen Bildschirm zu. Der PC war im Schlafmodus. Als sie herantrat, fuhr er hoch und begrüßte sie:


“Hallo, ich bin Darth Sik. Wer seid Ihr?”

“Ich bin die Archäologin und Sithschülerin Zoey Liviana. Was heißt, Ihr seid Darth Sik?”,

stellte sie verwundert die Frage. Der Bildschirm zeigte einen Strand und Wellen, die ans Ufer kamen. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser wie etliche Diamanten. Es wirkte so wunderschön, vielleicht eines seiner früheren Lieblingsorte, und war hier drinnen so abstrakt, absurd und deplaziert!

“Ich habe mein Gehirn hier hinein kopiert, um es laienhaft auszudrücken. Meine Seele habe ich damit gerettet.”

Ah, wieder jemand, der unsterblich hatte sein wollen, dachte sie verächtlich! Zoey überlegte, was das zu bedeuten hatte!? Sein Wissen, seine Intelligenz und sein Charakter, seine Bosheit, waren sicher vorhanden, doch machttechnisch ging nun gar nichts mehr. Damit waren sie ihm nicht völlig ausgeliefert, dennoch waren Computergegner stark, in mehreren Belangen. Das zeigte er auch gleich, indem die Tür wieder zurollte, da sie rund war wie ein Rad. Sie waren eingeschlossen, ihm ausgeliefert, gefangen, ging es Zoey panisch durch den Kopf. Sie begann zu schwitzen. Gut, dass sie Yui, einen Droiden, Computerexperten und Hacker mit hatten.

Hybris übernahm das Gespräch jetzt. Es endete damit, dass Sik sagte, er ließe sie erst weiter und würde die nächste Tür öffnen, wenn sie ihm Wissen und bestimmte Begriffe brächten. Aha?! Er fügte noch an:

“Geben und Nehmen!”

Sie wurden aufgefordert alle in dem Rondell Platz zu nehmen und sich hinzulegen. Zoey rutschte missmutig auf einen Liegeplatz. Sie lagen bis auf Hybris schon alle im Kreis, sogar die Kleinste. Galain durfte nicht mitmachen! Er hatte keine Seele mehr. Dabei erhaschte sie nochmal einen Blick auf den Bildschirm. Es stand auf weißem Untergrund in großen Lettern:“Pfad der Erinnerung”.

Zoey hatte ein mulmiges ungutes Gefühl. Sie hörte weitere Erklärungen, als wie von selbst Bügel um Arme und Beine gingen, Sensoren befestigt wurden und eine Kanüle heran schwebte.

“Es wird drei Episoden geben. Die Erste ist eine Erinnerung. Es gehen zu zweit Hybris und Zoey. An dem Ort seid Ihr im Jetzt und habt alle eure Fähigkeiten. Gegenwart und Erinnerung verschwimmen. Bringt mir Wissen mit! Ihr werdet es sehen! Achtung, Ihr habt nur eine Stunde und lasst Euch nicht töten, denn dann sterbt Ihr auch hier!”

Das war ja entsetzlich! Was für eine Erinnerung? Wie sollten sie das Wissen erkennen? Sie sah, wie Hybris sich anschickte, neben ihr seinen Platz im Rondell einzunehmen. Die Kanüle stach in Zoeys Arm und es wurde dunkel. Sie erwachte. Sie lag auf dem Boden. Sie sah eine Zimmerdecke, eine Deckenleuchte! Ihr Blick fiel zur Seite und sie erschrak und sprang auf ihre Beine. Neben ihr lag ein Toter! Ihm fehlten die Augen. Und auch sonst war er übel zugerichtet. Wo war sie hier? Wo war Hybris? Sollten sie nicht zusammen eine Erinnerung besuchen? Also, sie war sich sicher, ihre Erinnerung war das nicht! Ihr ungutes Gefühl stieg an. Es sah aus, als wäre sie in einem Krankenhaus!? Sie ging hinaus. Auf dem Flur lagen weitere Leichen, schlimm entstellt und zugerichtet. Ihr Herz pochte rasend schnell! Sie machte eine Tür auf. Oh nein, auf dem Boden und im Bett zwei Weitere! Die nächste Tür war offen. Das selbe grausame und gruselige Bild. Ihr Atem ging schwerer. Wo war sie? Was war hier los? Sie lief zur nächsten Tür und ihre Hände waren mittlerweile eiskalt. Sie las: “Facharzt für Psychologie Dr. Pel”.

Angstschweiß brach ihr aus allen Poren! Ihr wurden die Knie kurz weich wie Pudding! Es traf sie wie ein Schlag! Sie waren in Hybris`Erinnerung! Er hatte damals gesagt, er wäre aus der Psychiatrie, der Geschlossenen, ausgebrochen und hätte alle umgebracht, auch Dr. Pel und dann dessen Identität angenommen. Und so hatte sie das Monster als Dr. Pel kennengelernt. Panik stieg in ihr hoch. Mit zitternden Händen öffnete sie die Tür. Sie sah Hybris mit irrem sithischen Blick. Das Laserskalpell in der Hand! Pel war schon tot, doch er war noch nicht mit ihm fertig! Sie kämpfte gegen den Brechreiz beim Anblick an. Er hatte sie erblickt. Sie nahm ihre Hand und hielt sie abwehrend vor sich.

Hybris, das ist deine Erinnerung! Wir sind in Siks Gruft. Wir haben nur eine Stunde! Komm zur Besinnung! Ich bin`s, Zoey…!”

Er stürzte auf sie zu. Sie ließ die Tür zufallen und rannte. Sie lief ins Zimmer gegenüber, doch Hybris ließ sich nicht aufhalten. Es musste sein Zimmer gewesen sein, denn es war ein ausgeschaltetes Gefängnis für Machtnutzer. Ob es ihn doppelt geben würde? Das konnte sie sich nicht vorstellen! Das war nicht möglich!

“Wir brauchen etwas, um Sik Wissen zu geben! Die Zeit läuft! Komm zur Besinnung, Meister!”,

versuchte sie es erneut ihn zu erreichen. Sie hatte Panik! Wenn er sie hier töten würde, würde sie auch in Echt sterben!

Er drehte um. Es kamen Wachleute hoch. Leute mit Zwangsjacken. Er kümmerte sich darum und sie rannte wieder in Pels Behandlungszimmer rüber, diesmal machtbeschleunigt. Pel`s Leiche saß zugerichtet auf einem Stuhl nach Hybris-Manier, wie er ihr schon ausführlich berichtet hatte, wie er das gerne damals und sicher auch heute noch, getan hatte und tat. Das war krank! Sie stürmte zum Schreibtisch an der Couch vorbei. Nach was suchte sie eigentlich? Es stand eine Formel auf dem Bildschirm. Eine Psychodroge? Nein, ein Übersetzungsschlüssel für eine alte Codesprache! Wie war der denn an sowas gekommen? Ob sowas gemeint war? Sie griff zum Papier. Doch, wie sollte sie Papier mitnehmen? Sie versuchte es mit auswendig lernen! Doch unter diesen Umständen und bei dem Stress!? Sie war lang und kompliziert! Sie griff zum Kuli. Die Zeit raste! Sie schrieb den ersten Buchstaben auf ihren Innenunterarm. Hybris kam rein und seine Augen, sein Blick, bedeuteten ihr Todesurteil!

Hybris, ich bin es, Zoey! Wir wurden in deine Erinnerung geschickt! Wir brauchen diese Formel!”,

hoffentlich war es auch die Formel!? Oh nein! Er kam weiter auf sie zu, sie umrundeten den Tisch, er spielte mit ihr und Zoey warf ihm den Schreibtischstuhl vor die Beine und bündelte dann die Macht und Zoey gab ihm einen mächtigen Machtstoß, griff sofort ihre Tätigkeit wieder auf und schrieb die Formel weiter ab, um die ihr gegebene Pause vor Hybris zu nutzen. Doch er kam wieder näher! Schneller als gedacht! Sie riss ihm per Levitation das Laserskalpell aus der Hand. Er stürzte sich auf sie. Sie rangen am Boden und das Skalpell war Zoey aus der Hand gefallen und lag nun etwa 30 cm von ihr entfernt. Zoey versuchte es zu fassen zu kriegen! Sie hatte keine Chance. Es sei denn, er würde zu sich kommen.

Hybris, schau in meine Handfläche! Die Rune! Wir sind im Siktempel an das Gerät angeschlossen! Ich muss die Formel zu ende abschreiben! Wir müssen sie in den Computer dort eingeben!”,

sagte sie mit zittriger vor Todesangst erstickter Stimme. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie ihn die ganze Zeit duzte. Irritiert starrte er in ihre Handfläche und sie nutzte das, um ihn von sich zu stoßen. Schnell schrieb sie die Formel bzw. den Schlüssel zu ende ab. Als der letzte Buchstabe auf ihrer Haut stand, wurde es dunkel und sie erwachte. Die Bügel gingen auf. Ihr erster Blick ging zu ihrem Unterarm, genauer gesagt auf ihre Innenseite. Alles da! Sie sprang sofort auf und sah, das Hybris längst am Computer stand.

"Geben Sie den Übersetzungsschlüssel schnell ein!",

sagte sie keuchend. Sie hielt den Arm hin.

"Ich dachte, Sie töten mich in ihrer Vergangenheit!"


Korriban, im Darth Sik-Tempel im Computerraum: Hybris, Zoey, Grin, Nevis, Yui, Galain, Siks Seele im PC
 
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Korriban, im Tal der dunklen Lords, im Darth Sik-Tempel/Grab an einer Kreuzung: Zoey, Hybris, Grin, Nevis und Galain, Yui in der nähe

Es überraschte Yui als sie dann doch in etwas Entfernung eine Stimme hören konnte. Sie hatte nicht verstanden was genau gesagt wurde, aber es war eindeutig die ‚Stimme eines Mädchens gewesen. Was machte denn noch jemand hier? Eigentlich sollte sie doch mittlerweile die einzige sein. Es war mehr als eine Woche vergangen, hatten sich die anderen nicht befreien können müssten sie doch mittlerweile tot sein. Zusätzlich, war sie das einzige Mädchen gewesen, das bei der ganzen Expedition dabei war. War etwa noch wer anderes gekommen, das konnte gut sein, doch Kinder hatten hier wirklich nicht besonders viel verloren. Auf des Rätsel Lösung musste sie nicht mehr lange warten, da kam sie auch schon um eine Ecke und kotte ein ganze bekanntes Gesicht erkennen, dass ihr Lächeln nur noch breiter werden ließ.

Zoey!!!!!“

rief sie laut und lief der Archäologin entgegen. Sie war zurückgekommen, das hatte sie nicht erwartet, aber nach der ganzen Zeit alleine tat ihr das wirklich gut. Auch wenn sie die umarmung nicht auf eine Art spüren konnte, wie es die meisten anderen Lebewesen tat, war es dennoch Balsam für ihre Seele. Sie hatte das Gefühl wahnsinnig zu werden so bewegungsunfähig und alleine. Jetzt würde alles wieder gut für sie werden. Dem konnte sie sich sicher sein. Leider hatte sie aber für Zoey keine guten Nachrichten.

“Ich weiß gar nichts, ich war so schwer beschädigt habe es erst vor einer guten Stunde geschafft meine Systeme wieder so zum laufen zu bringen, dass ich mich bewegen kann. Der Tempel ist auch irgendwie geschützt habe es nicht geschafft ein Notsignal rauszusenden oder irgendwen zu kontaktieren.“

Der Grund warum sie auch die ganze Zeit hier alleine hatte ausharren müssen. Allerdings wenn sie herlich war, hatte sie sich keine Gedaken über die anderen hier gemacht. Sie hatte nur zu Zoey eine wirkliche Bindung und der hatte sie ja noch hinaus geholfen. Was mit den anderen passierte war dem Droidenmädchen eigentlich ganz egal. Was auch immer mit ihnen passiert war sie hatten Yui auch nicht geholfen, so würde sie kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie später erfuhr, dass sie ihnen hätte helfen können.

Nun blickte sie auch zu den anderen mit denen Zoey unterwegs war. Da war auch die Kinderstimme die sie vorher gehört hatte und die sich jetzt als Nevis vorstellte. Warum zum Teufel war sie bitte hier. Dann war da noch Grin den sie kannte und zwei andere Männer. (Hybris und Galain). Sie warf den beiden anderen eher flüchtige Blicke zu und fokussierte ihren Blick auf das kleine Mädchen, dass ihrer Meinung nach so überhaupt nicht hier sein sollte. Doch Zoey würde schon wissen was sie tat, im Gegensatz zu vielen anderen die sie kannte. Sie vertraute vielleicht manchen Leuten zu einfach, doch sie war die erste, die Yui wirklich so behandelte wie sie es wollte. Das konnte sich doch nicht alles so schnell geändert haben.

Leider musste Yui aber schon bald feststellen, dass sich Zoey doch wirklich um einiges verändert hatte. Da sie noch immer nicht voll einsatzfähig war hielten ihre Programme Yui zurück. Eigentlich wollte sie schreien Fluchen und den Leuten so richtig einen auf den Deckel gebe. Es konnte doch nicht sein wie sie Nevis behandelten, doch sie konnte ihre Waffen noch immer nicht benutzten und so nicht wirklich irgendetwas ausrichten. So war Yui dazu verdammt einmal tatenlos zuzusehen wie die Geschichte abspielte. Sie konnte nicht wirklich etwas machen, so sehr si es auch wollte und hielt einfach sanft die eine Hand von Nevis während sie verletzt am Boden lag folgte den Anweisungen und überlegte sich ob sie irgendwann irgendwie eine Chance haben würde, das Mädchen hier rauszuholen. Yui war mittlerweile klar, dass die Kleine wohl eine Sklavin oder ähnliches war und sie kannte diese Position, sie war es selbst auch gewesen, nur die wenigsten konnten sich befreien und auch Yui hatte einen heftigen Preis zahlen müssen. Für die kleine wäre es wohl angenehmer, wenn Yui sie vergiften würde, sodass sie Schmerzfrei einschlief und nicht mehr aufwachte. Doch das konne sie nicht wenn sie ihr ins Gesicht blickte. Sie hatte zwar schon viele getötet aber die sind ihr immer im Weg gestanden und Nebvis stand ihr nicht im Weg. Nein sie stand mit ihr auf dem Weg und blickte auf eine ähnliche Vergangenheit zurück.

Wie konnte Zoey das alles nur zulassen, warum gab sie sich mit diesen anderen Leuten ab. Vielleicht waren sie nicht einfach zu töten, doch man musste doch nicht zusammenarbeiten. Hatte sich die Frau wirklich so verändert. Ja offensichtlich, ein Meister den sie Bat ihre Hände aufzuschlitzen eine Sklavin, Yui konnte kaum wiedererkennen was aus Zoey geworden war. Wie konnte das alles nur passieren? Oder war es schon vor längerem passiert und sie hatte es einfach nur nicht gesehen? Nein es musste doch noch etwas von der alten in ihr stecken, sie konnte doch nicht eine ganz neue Person sein. Die Hoffnung starb ja immerhin zuletzt. Doch wann war dieses zuletzt? Jetzt? Jetzt wo sie von Zoey in eine offensichtliche Falle geschickt wurde? Ja sie wusste, dass sie keinen Schmerz spürte doch trotzdem konnte dieser Gang auch ihr Todesurteil sein. Es ging anders natürlich ging es anders. Ihrer Meinung nach sollten Hybris und Galain vorrausgehen. Wenn sie starben, dann waren es zwei Probleme weniger und Zoey konnte vielleicht auf ihren alten Weg zurückfinden. Yui würde alles tun, um sie nicht auch noch zu verlieren, doch sie hatte genau das Gefühl dass das gerade geschah. Sie war Zoey egal geworden. Sie wurde vorangeschickt weil es offensichtlich am wenigstens störte wenn sie starb. Yui spürte keinen körperlichen Schmerz, doch diesen seelischen sehr stark.


“Du hast dich sehr verändert.“

Sagte sie leise zu der Frau bevor sie sich auf den Weg machte ihrem Ende ins Auge zu blicken und zu hoffen, dass die Fallen keine Lebenswichtigen Teile von ihr treffen würden. Bei ihren Beschädigungen, hatte sie es auch nicht unbedingt einfach. Kaum war sie in den Gang getreten ging das Chaos auch schon los. Fallbeile schnellten aus den Wänden, sie waren eindeutig für größere Leute ausgelegt und so wurde Yui nicht wirklich gefährlich getroffen, aber dennoch eingeklemmt. Wäre sie nicht aus Metall gewesen, wäre das hier ihr Ende gewesen, doch so konnte sie abwarten bis die Fallen sich wieder resetteten und sich langsam weiter vorkämpfen. Irgendwie schaffte das Mädchen es durch den ganzen Gang durch hatte aber wieder einiges mehr für die Reberaturbots zu reparieren. Eines konnte sie sicher sagen, wäre sie nicht das was sie war, hätte sie es nicht überlebt. Zoey hatte sie in eine Situation geschickt die den Tod bedeutete. Deshalb sagte sie zu dem ganzen nichts und ließ sich einfach nur an einer Wand im nächsten Raum zu Boden sinken. Sie wollte mit niemanden reden. Ihre Welt die erst kürzlich geflickt worden war begann wieder zu bröckeln und Yui hatte keine Ahnung wie sie damit umgehen sollte. So ignorierte sie auch was genau um sie herum noch passierte.

Korriban, im Darth Sik-Tempel im Computerraum: Hybris, Zoey, Grin, Nevis, Yui, Galain, Siks Seele im PC
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - Vorraum zum Kern der Anlage - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris und Galain (NPC)]

Der Runenraum war dank Zoey kein echtes Problem. T2 überlebte den bereits vermuteten Schutzmechanismus und auch ansonsten waren die Ereignisse relativ unspektakulär. Hybris nahm es sogar hin als Assistent herhalten zu müssen, ging ansonsten aber auf nichts ein. Natürlich würde er T2 nicht heilen, selbst wenn er es noch konnte. Rope würde sie höchstens flicken und der Rest würde von alleine verheilen müssen. Nachdem die Doktorin durch den Einsatz eines blutigen Schlüssel den Durchgang freigemacht hatte, kam die wohl primitivste Art der Falle, welche sich der Sith Lord in einer solchen Anlage vorstellen konnte. Klingen, die einen erwachsenen Humanoiden mühelos halbieren konnten, kamen aus den Seiten und verfehlten das Cyborgmädchen nur knapp. Als er dies sah, konnte Hybris nicht anders und rollte entnervt mit den Augen. Selbst zur Zeit als dieses Bauwerk von Sik geschaffen worden war, hätte es sehr viel bessere und weniger primitive Möglichkeiten gegeben um einen Eindringling fernzuhalten. Die wären dann aber auch am Rand angebracht worden, bevor der Invasor zu viel Schaden hätte anrichten oder etwas stehlen können. Wozu also dieses Kinderspielzeug für klinisch hirntote Grabräuber? Viel konnte man nicht über Sik sagen, doch ein Idiot war er nicht gewesen. Wenn diese Falle also dämlich wirkte, dann musste in Wirklichkeit etwas anderes dahin stecken. So zumindest Hybris Gedankenkang.

Nachdem sie alle durch die „Falle“ gekommen waren, wobei Galain für sich alleine sorgen und den Klingenmechanismus am Ende einfach direkt zerstört hatte, kam es zu der nächsten Merkwürdigkeit. Während die Doktorin sich mit einem Computer unterhielt, welcher sich verhielt als würde er mit Kindern reden, umrundete Hybris diesen und versuchte alle Details in sich aufzunehmen. Erst diese schneidende Offensichtlichkeit und nun eine künstliche Intelligenz, welche von sich behauptete Darth Sik zu sein. Seine Worte waren zweifelhafter Natur oder, aus Hybris Sicht, an einen Idioten gerichtet, welcher tatsächlich glaubte hier irgendetwas erreicht zu haben. Als würde ein so intelligenter Sith wie Sik so etwas konstruieren und auch noch ernst meinen. Für den paranoiden Hybris war recht schnell klar, dass er hier gar nichts tun würde. Noch merkwürdiger wurde es, als er davon sprach was nun passieren musste, wollte die Gruppe weiter. Das beste aber war die Bereitwilligkeit der Doktorin darauf auch noch einzugehen. Von dem Leibwächter, den beiden Kindern und Galain konnte man keinen klugen Gedanken erwarten. Sie vertrauten blind, weil es ihrer Natur entsprach. Das aber auch die Doktorin einfach mitspielte war lächerlich. Die Stimme wies sogar darauf hin, dass sie in dieser … künstlichen Realität würden sterben können. Eine Realität, welcher sie selber bestimmen oder zumindest manipulieren konnte und darauf sollte Hybris sich einlassen? Lächerlich.

Dennoch tat er so, als würde er darauf eingehen, damit auch die Doktorin sich hinlegte und außer Gefecht setzen ließ. Doch kaum war ihre Aura in der Macht schwächer geworden, blieb er stehen und drehte sich zum Computer um.

„Ich mache bei diesem Spielchen nicht mit“verkündete er trocken und trat an den Bildschirm heran.

„Mal den Smalltalk bei Seite, angeblicher Sik. Wenn du etwas willst, dann kriegst du es nur auf eine andere Weise.“
Darauf schien sich die K.I. nicht einlassen zu wollen und wiederholte einfach ihre Forderung.
„Langweil mich nicht, Maschine. Du musst das übergebene Wissen irgendwie überprüfen können. Irgendein Abgleich … mit einer Datenbank oder dergleichen. Sonst könnte ich dir ja alles geben.“
Selbst wenn er das Wissen aus einem Gehirn extrahieren konnte, so konnte sich die K.I. dann trotzdem nicht sicher sein, dass diese Information stimmte. Jede Art von gemachter Erfahrung und gewonnenem Wissen war subjektiv. Nichts davon musste der Realität entsprechen und demnach anwendbar sein. Damit musste Sik rechnen, weshalb er das gewonnene Wissen irgendwie abglich. Behauptete die Doktorin nun 1 + 1 sei 3, dann müsse es dafür irgendwo Belege geben. Sprach alles dagegen, würde er sich wohl etwas anderes nehmen. Sprach genug dafür, weil ein Dutzend anderer Quellen ähnliches, aber eben nicht dasselbe behaupteten, dann nahm er es. Für all das brauchte er aber eine K.I. die mehr leistete als ein simpler Schulcomputer. Außerdem war es Sik.

„Ich bin ein Sith. Also rede mit mir als wäre ich einer und nicht wie mit einem Kind. Tue es oder ich werde den Rest dieser Woche damit verbringen diesen Ort aus dem Orbit heraus zu bombardieren. Ich will weiter und wenn du weiterhin aktiv bleiben willst, tue wenigstens so als wärst du Sik.“

Siehe da, die Drohung wirkte. Als wäre die Empfangsdame weggeschickt worden, besaß die Stimme plötzlich eine andere Persönlichkeit. Sie war noch immer offensichtlich programmiert worden, dafür aber weniger … kundenfreundlich und dafür direkter.

„Das Schwert auf meinem Rücken. Kennst du das Material aus welchem es besteht?“

Hybris ging davon aus, dass es hier im Raum wer weiß was alles für Sensoren gab, die ihn nun erfassten. Ein paar Sekunden später bestätige die Stimme seine Vermutung.

„Ich lasse dich das Schwert umfassend scannen, sofern ich es dabei nicht aus der Hand geben muss. Deal?“

Die Klinge bestand, so hatte es Hybris selber schon in Erfahrung bringen können, aus keinem bekannten Material. Aus irgendeinem Grund war es aber dazu in der Lage Machtangriffe genau so abzulenken wie es Lichtschwertklingen parieren konnte. Rope hatte lediglich bemerkt, dass eine ausreichend große Hitze und Druck wahrscheinlich zerstören könnte. Das Innere eines Sternes oder schwarzen Loches zum Beispiel. Falls sich nun also glaubte, er könne mit den gewonnen Daten dieses Material selber künstlich herstellen, er würde darauf eingehen und siehe da, er tat es schließlich auch. Vom Eingang aus gesehen links in der Wand öffnete sich einen Augenblick später ein Paneel und offenbarte damit eine beinahe grell leuchtende Kammer. Sie war groß genug um selbst den liegenden Galain Platz zu bieten und wirkte auf den ersten Blick ziemlich unangenehm, was aber vielleicht auch einfach nur am dem hellen künstlichen Licht lag. In diese sollte Hybris irgendeinen Teil seiner Schwertklinge legen, sodass ein zielgerichteter Strahl es erfassen und alle nötigen Informationen gewinnen konnte. Die Stimme ging nicht auf die Details ein, doch als die ganze Aktion vorbei war, bestätige sie, dass er seinen Teil für ihr Weiterkommen erfüllt hatte. Nun mussten nur noch die anderen ihre simulierten Welten überleben.


Dies schien eine Weile zu dauern, sodass Hybris irgendwann anfing den Rest seiner schlafenden Truppe zu betrachten. Galain als Außenseiter stand weiterhin in der Nähe der Klingenfalle und wirkte verloren, während der Lord seine Diener musterte. Zuerst stand er vor Yui, dem Cyborg, welche die Doktorin Droidenmädchen genannt hatte. Er würde sich wegen der Definition nicht mit ihr streiten, doch dank des biologischen Gehirns war sie per se nur ein Cyborg und damit eben nicht programmierbar. Er konnte sie genau so vergiften wie er die Doktorin vergiften konnte und zusätzlich dazu noch genau so außer Gefecht setzen wie einen Droiden. In ihrer jetzigen Verfassung nutzte sie also weniger die Vorteile als das sie die Nachteile kombinierte und somit noch schwächer war als zum Beispiel T2. Daran änderte auch nichts ihr Gift, welches sie mit sich trug und von Hybris schon nach fünf Sekunden bemerkt worden war. Es war potent, doch konnten seine Alchemisten es dank der Macht noch effizienter machen und das schon nach dem ersten Jahr nach Eintritt in den Zirkel. Dennoch war es auch so schon tödlich, weshalb er sie nie aus den Augen lassen würde. Als nächstes kam dann T2, die Hybris jedoch nur kurz betrachtete und dann überging. Sie hatte auch in der letzten Woche nichts dazugelernt. Kaum hatte er ihr mal ein paar Freiheiten gewährt, nahm sie sich wieder zu viel heraus. Er hatte es sogar hingenommen, dass Rope ihr ihr Lichtschwert anfangs nicht abgenommen hatte. Nachher dann doch, damit er es modifizieren konnte, doch für den Moment war es okay gewesen. Scheinbar war auch das ein Fehler gewesen. Jede Art von Nachlässigkeit schien ein Fehler zu sein. Er würde ihr nichts mehr durchgehen lassen können. Als nächstes der Leibwächter Grin. Den überging er noch schneller, damit er sich endlich der Doktorin widmen konnte. Sie, die nur lebte, weil sie Schülerin seines ehemaligen Schülers war. Ihre republikanische Ader war widerlich und selbst die kurzen Momente, wo sie dann mal egoistisch gewesen war, glichen das nicht aus. Welchen Wert hatten diese Augenblicke, wenn man sie ständig dazu antreiben musste sich an erster Stelle zu setzen? Hybris dachte ernsthaft darüber nach ihr sein Seelenschwert in die Brust zu treiben und seinem Schüler dann einfach als Schadensersatz einen anderen Schüler zu geben. Tatsächlich hinderte ihn dann seine eigene Art, mit Schülern umzugehen, daran. Saphenus hatte viel Zeit, Energie und Mühen in sie investiert. Das wollte er ihm nicht kaputt machen. Außerdem gab es immer Verbindungen zwischen Meister und Schüler, welche ein Außenstehender nie bemerkte und sei es nur eine Liebschaft. Deshalb durfte sie leben und deshalb ging Hybris schließlich doch zu Galain und betrachtete diesen aus nächster Nähe.

„Ich frage mich ob ich dich mit Leichenteilen reparieren kann“sprach er seinen Gedanken laut aus und schob dabei einen schwärzlichen Hautlappen zur Seite. In der Brust des untoten Herglic klaffte ein viel zu großes Loch und dieses symbolisierte einen Machtverlust, den der Lord beinahe körperlich schmerzte. Die Aktion auf Trandosha hatte leider bewiesen, dass bei Galain jedes verlorene Gramm Fleisch weniger Macht bedeutete. Falls er es durch hinzugefügte Masse wieder ausgleichen konnte, dann sollte er es auch tun. Bisher hatte er nur nicht die Zeit dafür gehabt.


Die bekam er auch jetzt nicht, denn plötzlich hörte er hinter sich das laute Aufatmen der Doktorin und kurz darauf waren sie alle wach. Zuerst gab es diesen Moment der Orientierungslosigkeit, dann wussten sie alle wieder wo sie waren und schließlich tauschte man sich über das Erlebte aus. Da Hybris nichts dergleichen erfahren hatte, stand er nicht nur räumlich abseits und wartete bis sich die dezente Aufregung gelegt hatte. Als die Doktorin ihn dann ansprach, stellte er die Sache klar und log dabei nur ein wenig.

„Ich habe mich kurzerhand dagegen entschieden mein Schicksal einer Maschine anzuvertrauen“
ließ er fallen und dabei gleichzeitig durchblicken für wie kurzsichtig er die Schülerin seines Ex-Schülers hielt. Kurz nach dem Betreten dieses Raumes hatte er sich ja auch mit der angeblichen Sik-K.I. unterhalten und sie alle hatten mithören können. Am Ende war er es aber gewesen, welcher zu misstrauisch gewesen war um sich dem zu beugen. Selbst Yui, die nach ihrem Gang durch die Klingen sichtlich geknickt gewesen war, hatte sich dem Rest angeschlossen. Sie schien doch noch zu hoffen, dass diese Sache ein gutes Ende für sie nehmen würde. Als ob Hybris sie jemals wieder gehen lassen würde...

[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - Vorraum zum Kern der Anlage - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris und Galain (NPC)]
 
Korriban, im Darth Sik-Tempel im Computerraum nach der Simulation ”Pfad der Erinnerung”: Zoey und Hybris, Yui, Nevis, Grin und Galain



Pragmatisch und lösungsorientiert hatte sich Zoey den Anweisungen gefügt und sich in ihr virtuelles Abenteuer gestürzt. Stolz und hektisch brachte sie den Schlüsselcode zur Eingabe, wenn auch sichtlich erschöpft. Auf ihre Aussage, reagierte Hybris allerdings überraschend und ließ sie erstarren. Sie begriff nicht gleich, oder vielleicht doch, aber sie konnte und wollte es nicht begreifen, während ihr Körper mit einer Gänsehaut reagierte.

“Wie bitte?”

Mit großen Augen fixierte sie ihn. Er hatte sich kurzerhand dagegen entschieden, sein Schicksal einer Maschine anzuvertrauen?! Diese Aussage ließ sie, als sie seine Worte verinnerlichte, blass werden. Im Grunde hatte er recht! Sie war dermaßen darauf fixiert gewesen, alles zu erfüllen, um weiter zu kommen, das sie sich leichtsinnig einer KI ausgeliefert hatte. Zum Anderen, was war mit ihr da drin geschehen!? Er war gar nicht mit ihr dort gewesen? Sie war dort ganz alleine mit seinem irren früheren Ich gewesen? Kein Wunder, das er nicht zur Besinnung gekommen war! Er kannte sie ja zu dem Zeitpunkt gar nicht! Aber, wie konnte sie in seiner Vergangenheit gewesen sein, wenn er nicht mit dabei gewesen war!? Ein kalter Schauder lief über ihren Rücken. Die Illusion hatte von ihrer Einbildung gelebt. Sie hatte sich genug aus seinen Erzählungen ausmalen können! Sie hatte einfach zu viel Phantasie! Diese KI war ja teuflisch! Sollte sie die Anderen warnen? Doch, wenn sie jetzt abbrechen würden, wäre ihr gefährlicher Einsatz umsonst gewesen, also schwieg sie! Die nächsten sollten Yui und T2 sein. Als Zoey das hörte, beschlich sie schon etwas Angst um ihr Pflege-und das andere Kind und Schuldgefühle, dennoch atmete sie tief durch und beließ es dabei!



Korriban, im Darth Sik-Tempel im Computerraum nach der Simulation ”Pfad der Erinnerung”: Zoey und Hybris, Yui, Nevis, Grin und Galain
 
Korriban, im Sik-Tempel auf den Gängen: Zoey und Hybris, Yui, Nevis als T2, Grin und Galain


Es war schon ziemlich gruselig hier und Nevis versuchte nicht viel Platz zum Vordermann zu lassen, auch, wenn sie stets zwei Schritte machen musste, während alle Anderen nur einen taten, weil sie so winzig und so kurze dünne Beine hatte, auch wenn das dünn nichts zur Sache tat, so sollte es dennoch nicht unerwähnt bleiben. Ihre Lekkus zitterten vor Angst und ihre Hand umklammerte die Luma, die zur Ausrüstung gehört hatte. Ihre rechte Hand aber war am Kinderlichtschwertgriff, wie eine Große, denn sie war bereit, heftig damit jeden Geist in die Flucht zu schlagen, welches sie erschrecken und sich ihr nähern sollte.

Plötzlich hörte Nevis jemanden singen?! Das war doch ein Kind!? Und, es war ein Kind! Nevis war hocherfreut, vergaß alle Regeln, die so anders als gewohnt waren und begrüßte das andere Mädchen, was eigentlich artige Kinder auch tun sollten. Doch, Nevis erhielt darauf hin eine kräftige Ohrfeige von ihrem Herrn und Meister, das sie dabei zu Boden fiel und hart aufschlug. Ihr wurde wieder die verdammte Leine um den Hals gelegt. Da wurde Nevis klar, was sie falsch gemacht hatte. Mühsam rappelte sie sich auf und stand auf und Hybris trat mit Absicht auf die Leine als er nun zu Yui ging, um sie zu begutachten. Erneut konnte sich Nevis nicht halten, als es ruckte und die Leine kürzer wurde und sie stürzte erneut auf den harten Boden. Sie hörte, dass diese Yui kein Gespenst, aber ein Droidenmädchen war. Solange sie von ihr keine Impfung bekam! ? Zumindest sah sie aus wie ein echtes Kind! Das gefiel Nevis. Sie sah, das sie ziemlich erschrocken guckte, wie Nevis behandelt wurde. Nevis musste ja auch dolle weinen. Sie fand das alles so unfair. Nevis hatte Yui doch nur begrüßt!? Meister Hybris`Regeln waren total beschissen! Es ging weiter. Erst jetzt stieg dabei Hybris von der Leine und sie konnte aufstehen. Warum war Hybris nur so böse zu ihr?

Bald kamen sie an einem Tor an, welches fest verschlossen war. Es gab weder eine Klinke, noch einen Knauf, auch keine Klingel. Man wollte sie wohl nicht hereinlassen!?
Meister Hybris hatte da eine Idee, während sich diese Zoey auch abmühte, die Tür zu öffnen. Er befahl Nevis, ihr Lichtschwert zu nehmen und dort; sie hörte genau zu; wo es keine Runen gab; damit meinte er wohl diese dummen Zeichen, die irgendwer überall hin gekritzelt hatte und die wirklich niemand lesen und entziffern konnte; in die Platte auf dem Tor hinein zu stecken. Diese Aufgabe gefiel Nevis! Irgendwas mit dem Lichtschwert zu tun, war einfach klasse! Das war sicherlich piepe einfach! Er hatte ja gesagt, das er ihr Schwert jetzt scharf gemacht hätte?! Das würde sie jetzt ausprobieren dürfen! Hah, wenn Sahra sie jetzt sehen könnte! Sie hatte den Kindern stets alles was Spaß machte: alles Scharfe, Spitze, Gefährliche verboten gehabt! Darüber konnte Nevis sogar ihre Angst hier in der Gruft und vorm Meister vergessen! Sie näherte sich raschen Schrittes diesem Tor und ließ kurz ihren Blick schweifen. Ah, da war eine Stelle, die sie für geeignet hielt. Zoey meckerte im Hintergrund herum, das sie diese Idee nicht gut finden würde. Sie war ein wenig wie Sahra Kenobi! Daher machte Nevis schneller, nicht das Hybris sich das überlegen könnte und den Auftrag widerrufen würde. Nevis aktivierte das Kinderlichtschwert und ihr blieb vor Erstaunen glatt die Spucke weg! Wow, was für ein zischendes Geräusch und so ein schönes knalliges leuchtendes Blutrot! Das wirkte wirklich ziemlich echt! Nevis versuchte nun ihr Glück, das Tor damit auf zu bekommen und stieß schwungvoll mit der summenden Klinge zu. Dann ging alles sehr schnell. Ein mächtiger Sturm stieß das Kind zurück und ließ es heftig zu Boden knallen, während alles am Tor geblitzt hatte und ihr Arm dermaßen schmerzte, dass sie nur noch schreien konnte. Ihr erster Gedanke war, dass das Lichtschwert doch nicht so echt sein konnte, wenn sie es nicht durch das Tor zu stecken geschafft hatte. Doch was war mit ihrem Arm nur passiert? Es tat so höllisch weh! Und Zoey stürzte herbei und war total aufgeregt und schimpfte mit ihrem Meister. Die traute sich was! Dann griff Zoey zu einem kleinen Messer. Oh nein! Was wollte sie denn jetzt damit machen? Puh, sie schnitt nur den Ärmel auf. Wie konnte das nur passieren? Plötzlich hatte Nevis es bildlich vor sich, wie ihr Lichtschwert weggerutscht und das Tor geblitzt hatte. Diese unglaublich miese ekelhafte schmerzende riesige Wunde hatte ihr Kinderlichtschwert verursacht!? Es war wohl doch unglaublich scharf! “Siehste”, hätte Sahra gesagt! Wo war es überhaupt abgeblieben? Nevis hatte es aus der Hand fallen lassen. Während Zoey ihr den Arm verarztete und Grin sie nun festhielt, weil es weh tun würde. Oh je, nur das nicht! Es schmerzte doch so schon! Nevis versuchte tapfer zu sein, doch es misslang! Dennoch konnte Nevis es kaum noch abwarten, sich nach ihrem Kinderlichtschwert umzusehen, auch, wenn sie wegen ihres großen Auas heftig weinen musste und Hybris ihr nicht einmal jetzt die Leine abmachen wollte. Auch fand er keine tröstenden Worte für sie. Sie war froh, dass Zoey ihr half und sie nun streichelte und Yui ihre Hand hielt. Nevis erwiderte lange ihren Blick. Ihr tat alles so höllisch weh, auch ihr Kopf und ihr Rücken! Aber, das Kinderlichtschwert hatte sie gesichtet. Es lag links vom Tor. Yui sollte ihr noch eine Tablette geben.


“Das schaffe ich nicht unterzuschlucken!”,

hatte daraufhin Nevis zu ihr gesagt, doch Yui wusste Rat und löste die Tablette, die viel zu groß für ihren kleinen schlanken Hals war, im Deckel ihrer Wasserflasche auf und das schaffte Nevis zu trinken, auch wenn sie sich danach heftig schütteln musste, weil es abscheulich bitter schmeckte. Und, das wirkte recht schnell. Nevis stand zehn Minuten später an ihrer Leine im Raum und hatte ihr Lichtschwert aufgehoben und an ihren Gürtel gesteckt.

Zoey ließ sich dann von Hybris etwas in ihre Hand einritzen, was sehr weh tun musste, und damit bekam sie die Tür auf. Man sah es schon, das sich etwas tat, weil es da so ein Leuchten gab.


Doch dann kam etwas Schlimmes und Nevis bekam mächtig Panik. Der Gang schien gefährlich zu sein?! Niemand wollte zuerst gehen! Das war schon sehr verdächtig, das da etwas nicht stimmte! Yui musste zuerst gehen. Warum ging Hybris nicht zuerst? Nevis hatte Angst um Yui und schrie laut auf, als der Gang sich als böse Falle entlarvte und ein silber-glänzendes Fallbeil von rechts und links auf sie zuraste. Doch auch sie kam bald an die Reihe, es ging schneller, als gedacht, und sie musste durch den Gang gehen, wobei Fallbeile seitlich hervor sprangen und das ganz alleine! Ihr wurde hierbei die Leine abgemacht. Ihr Herz pochte heftig und ihre Knie zitterten. Bei Sahra hätte sie das niemals machen müssen! Nevis lief los und lief und lief und lief durch! Es passierte gar nichts! Es war manchmal gut, besonders klein und leicht zu sein! Nevis lächelte erfreut und erleichtert zugleich Yui an. Doch auch Zoey schien froh zu sein, das Nevis es heil hier rüber geschafft hatte.

Sie waren in einem hellen Computerraum angekommen. Es war hier sowas von grell beleuchtet und sauber, man hätte hier glatt Operationen durchführen können. Auf dem Bildschirm war ein schöner Strand. Nevis war noch nie am Meer gewesen. Sie hätte das gerne zu Yui gesagt und mit ihr darüber geredet und sie gefragt, ob sie schon mal am Meer gewesen wäre, doch konnte leider nicht, da Hybris es nicht gestattete. Er war sowas von fies und gemein! Der Computer forderte sie dann zum Spielen auf und alle sollten sich in eine Vorrichtung legen. Nevis tat das schnell, weil es alle machten, nicht das sie keinen Platz abbekommen würde.


Es wurde gesagt, dass Zoey und Meister Hybris zuerst dran sein würden. Nachdem die Bügel zugegangen waren, schwebte eine spitze Kanüle heran und Nevis wollte schreien, sah sich hektisch um und sah Hybris, sich mit dem Computer unterhalten. Sollte er nicht an der Reihe sein? Dann erfolgte ein Pieks und es wurde dunkel. Sie vernahm erst wieder, das sie mit Yui in eine Erinnerung gehen würde. …

Nevis erwachte! Wo war sie hier nur?



Korriban, im Sik-Tempel auf dem Pfad der Erinnerung in einer Computersimulation mit Yui
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - Vorraum zum Kern der Anlage - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris und Galain (NPC)]

Nachdem alle ihre Simulationen durchlebt hatten, verkündete die Stimme, dass sie nun weiter gehen konnten. Der Weg sei frei und liege direkt gegenüber der Stelle, wo sie in diesen Raum hineingekommen waren. Noch tat sich aber nichts, wobei Hybris sich dennoch in Bewegung setzte und zu der glatten Wand ging. Je nach Dicke, so sein Gedankengang, würde es halt länger dauern bis sich da irgendetwas zur Seite oder in die Decke schob. Fünf Sekunden lang wartete er daher geduldig. Als es dann aber zehn wurden, begann der Sith konzentriert nach irgendetwas zu lauschen. Doch da war nichts, weshalb er sich schließlich zu seinen Begleitern umsah und da auch die ratlos aussahen und sich auch so anfühlten, verdrehte Hybris wieder die Augen und sah an Galain vorbei zum Computer.

„Der Weg ist immer noch verschlossen.“sprach er das Offensichtliche an und klang dabei dezent genervt. Noch wollte er die K.I. nicht anschreien. Hätte ja eh nichts gebracht. Auf seinen Hinweis hin wiederholte die Stimme jedoch nur ihren letzten Satz. Der Tonfall war dabei derart gelangweilt, dass Hybris das als Provokation verstand und ihm vermutlich gerade irgendwo auf der Stirn ein Äderchen hervortrat. Entsprechend zackig drehte er sich wieder um und musterte die komplette Wand. Sie offenbarte ihm jedoch immer noch nichts, sodass er sich schließlich gezwungen sah seine Macht gegen diese einzusetzen. Deshalb gezwungen, weil er sich bewusst war, wie hoch seine Chancen, hier zu versagen, standen. Dennoch durchdrang er sie mit seiner Macht, glitt durch Hohlräume, zog durch winzige Kabelschächte und tastete alles mit einer Art Ultraschall auf Machtbasis ab. Weder war er Mechaniker noch Elektriker. Weder verstand er sonderlich viel davon noch konnte er die Begeisterung dafür aufbringen um es doch mal irgendwann zu lernen. Gerade jetzt musste aber er sie weiter bringen. Selbst wenn die Doktorin mehr wusste, so war sie nach ihrem Einsatz bei dem Fallbeilen eh nicht mehr dazu in der Lage sich groß zu verausgaben.


Da Hybris die Aktion bei dem anderen Raum nicht wiederholen wollte, indem er sich gewaltsam Zugang zu verschaffen versuchte, begann er nun einzelne Abschnitte der Wand, die für ihn offensichtlich verschiebbar war, mit seiner Macht zu manipulieren. Es gab viele bewegliche Teile und genau die schob er nun in alle möglichen Richtungen. Wie ein Puzzle, welches erst gelöst war, wenn man alle Bestandteile an die richtigen Stelle gebracht hatte. Tatsächlich machte es nach kurzer Zeit auch schon Klick. Doch kaum hatte Hybris sich einer anderen Stelle zugewandt, brachte sich die Wand im früheren Abschnitt wieder auf die ursprüngliche Position. Er würde sie also halten müssen. Das tat er auch, genau so wie mit drei anderen innerhalb der späteren Öffnung. So wenig kompliziert wie das „Rätsel“ auch war, alles gleichzeitig zu halten war dann im Endeffekt doch so anstrengend, dass Hybris erleichtert aufatmen musste, als sich die Wand endlich in die Decke schob. Von seiner Robe gedeckt, konnte der Lord seine Erschöpfung über sein Gesicht gleiten und dann quasi am Ohr verschwinden lassen. Auf einen Kampf würde er es jetzt nicht mehr ankommen lassen.

„Weiter geht es.“verkündete er und ging gleich selbst voran. Denn er konnte schon sehen, was da vor ihnen lag und wähnte sich am Ziel ihrer eigentlich gar nicht so langen Suche. Der weiße, von vielen noch helleren Lampen beleuchtete Raum war groß, aber nicht riesig. Während Hybris kurz seinen Kopf kreisen ließ, kam er zu dem Schluss, dass seine Fury vielleicht zur Hälfte hinein passen würde. Rechts gab es einen Gang, welcher etwa fünfzig Meter weiter an eine T-Kreuzung gelangte. Links eine Einbuchtung in der Wand, ähnlich der, in der er zuvor sein Schwert gelegt hatte, nur sehr viel größer. Sie nahm fast die komplette Seite ein und schien im Moment nicht aktiv zu sein. Das Zentrum nahm eine Holofigur ein, welche bereits auf sie wartete und in unregelmäßigen Abständen ungesund flackerte. Jeder der schon länger mit holographischen Projektionen arbeitete, kannte das Flackern und die eine oder andere Störung und diese Figur besaß definitiv welche. Zuerst war Hybris von einer stationären Projektion ausgegangen, doch kaum hatte er sich ihr auf drei Meter genäherte, machte diese plötzlich einen Sprung nach rechts, nur um eine halbe Sekunde später wieder auf ihrem ursprünglichen Punkt zu stehen. Der Projektor dafür befand sich im Boden und als der Lord dies nun bemerkte, sah er auch, dass die Figur sich durch fast den kompletten Raum bewegen konnte. Die einfachere Variante, ihn einfach durch einen an der Decke angebrachten Projektor zu projizieren, schien aus Gründen nicht in Frage gekommen zu sein. Hybris fiel es auf, weil es so ineffizient zu sein schien, würde aber nicht nachfragen. Wie auch schon bei den primitiven Fallbeilen vermutete er irgendeinen Hintergrund, welchen er nicht verstand und dumme Fragen würde er sicherlich nicht stellen. Nicht wenn er solche Begleiter hatte.


Anfangs hatte Hybris das bläuliche Hologramm für die Abbildung eines Menschen gehalten. Etwa seine Größe, dünner, aber dafür durchaus muskulös und mit einer Art Kittel bekleidet, welche ihn trotz fehlender Farbe wie einen Arzt aussehen ließ. Er hatte lange weiße Haare und sah auch vom Gesicht aus wie ein Mensch. Doch als der Lord näher kam und mehr Details erkennen konnte, sah er das die Augen der Figur entweder weiß oder blind waren. Es kam also auch Arkanianer in Frage und mit dieser Spezies verband er eine Person, dessen Name quasi über dem Eingang thronte. Ob es jedoch tatsächlich Sik war, würde sich gleich herausstellen müssen.

„Falscher Eingang.“behauptete das Hologramm plötzlich. Seine Tonlage war nicht zu deuten, denn es besaß keine, weil irgendeine Störung sie schluckte. Hybris sah demonstrativ nach rechts in den Gang, dann nach hinten, wo sich die Wand bereits wieder schloss.

„Wir haben improvisiert.“ entgegnete der Sith Lord daraufhin und stellte sich schließlich rund eineinhalb Meter vom Hologramm entfernt vor dieses, die Hände hinter dem graden Rücken, die Füße so platziert, dass er wie ein Offizier aussah.
„Bevor wir mit dem eigentlichen Austausch beginnen, werdet Ihr Euch dort hin stellen.“
Ein holographischer Arm deutete auf den gesonderten Bereich, den Hybris für einen überdimensionierten Scanner hielt.
„Wozu?“
„Ich tausche nicht mit potentiell Fremdgesteuerten.“
Jetzt wies das Hologramm zuerst auch auf Yui und dann auf Galain.
„Diese beiden schließe ich ebenfalls aus. Die anderen drei können tauschen.“

Normalerweise wäre Hybris natürlich niemals auf diesen Vorschlag oder Befehl eingegangen. Doch da er seine Chance witterte, diesen lästigen Parasiten loszuwerden, konnte er es diesmal gar nicht schnell genug haben. Merkwürdigerweise hinderte ihn der ungebetene Gast auch nicht daran den Scanner, oder was auch immer das war, zu betreten. Bevor seine Zweifel die Überhand gewinnen und er die mögliche Falle doch wieder verließ, erfasste ihn bereits ein breitgefächerter horizontaler Lichtstrahl. Dieser tastete ihn einmal von Fuß bis zum Kopf ab, verschwand dann und tauchte erneut als vertikaler Strahl auf, der die kompletten Höhe des Scannerbereiches einnahm. Einmal von rechts nach links und er verschwand auch wieder. Schließlich leuchtete der Projektor erneut auf und umgab Hybris Kopf mit einer Art Lichtkasten. Was auch immer es war, er konnte die Wärme in sich aufsteigen spüren, als würde er Fieber bekommen oder gegrillt werden. Dies alles dauerte lange genug um Paranoia aufsteigen zu lassen und es hätte nur noch eine Sekunde länger dauern müssen, dann hätte er seine Macht gegen die Maschinerie eingesetzt. Doch dann war es plötzlich vorbei und sein Kopf kühlte zumindest äußerlich schlagartig ab.

„Ihr seid nun bereit.“
„Wieso könnt ihr dieses Ding einfach so entfernen?“ platzte es aus dem überraschten Hybris heraus. Es war eine Art Machtfalle gewesen und ein paar Strahlen, die sein übriges Gehirn nicht verflüssigt hatten, hatten den Invasor einfach so vernichtet? Mal so eben? Er konnte es nicht glauben. Vor allem nachdem er so kläglich dabei gescheitert war, dieses Ding auch nur aufzuspüren. Ein Darth Hybris mochte es nicht, wurde er deklassiert.
„Eure gelieferten Informationen über das Schwert sind nur potentiell hilfreich. Falls ihr weiteres Wissen wünscht, so müsst ihr tauschen. Erklärt mir wie Eure Waffe funktioniert, dann bekommt Ihr eine Antwort.“
Das Hologramm klang wie die primitivste Version einer K.I., so wie man sie in kleinen Raumstationen fand und die einem den Weg wies. Aber sie war definitiv nicht so mies und klein gehalten, wie dem Lord auffiel. Die kleineren akustischen Störungen ließen es kaputt und abgenutzt wirken, doch mal davon abgesehen, wirkte es wie einer seiner Droiden auf der Fury. Weshalb Hybris nicht so recht wusste in welche Schublade er sie stecken sollte.

Trotz aller Vorbehalte und Paranoia glaubte er dennoch im Vorteil zu sein. Im Zweifel konnte er sich immer noch mit Gewalt einen Weg hinaus kämpfen, weshalb er dem Hologramm tatsächlich erklärte, wie sein Schwert funktionierte. Wofür es dann eine Antwort auf seine Frage gab.

„Weil Lord Sik an der Entwicklung der Kontrolleinheit beteiligt gewesen war.“
„Kontrolleinheit? Was genau ist seine Funktion?“
„Für dieses Wissen-“
„Passe“ fuhr ihm Hybris dazwischen und dachte einfach selber nach. Dieses Ding hatte ihn quasi hierher gebracht und danach nichts mehr von sich hören lassen. War dies also seine Funktion? Alle Wirte in eine solche Anlage zu locken, damit sie Wissen austauschten? Hatte der Parasit deshalb auf einen noch mächtigeren, mit noch mehr Wissen ausgestatteten Wirt gehofft? So langsam ergab alles einen Sinn, auch wenn Hybris gerne alles gewusst hätte. Doch nicht zu diesem Preis. Während der nun befreite dunkle Lord der Sith darüber nachdachte, was er fragen und was er dafür hergeben wollte, hatten die anderen aus der Gruppe die Chance selber einen Handel abzuschließen. Das Hologramm hatte sich inzwischen auch von Hybris abgewandt und starrte die Doktorin an, wobei er dabei gelegentlich flackerte, schlagartig die Position wechselte, nur um dann wieder vor ihr aufzutauchen...

[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - "Audienzkammer" - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris, Galain (NPC) und ein (Sik-)Hologramm (NPC)]
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - Vorraum zum Kern der Anlage - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris und Galain (NPC)]

Bis es alle in den Raum geschafft hatten hatte Yui noch einiges an Zeit über alles nachzudenken was so in den letzten Minuten passiert war. Sie selbst wäre ja wohl bald wahnsinnig geworden, wenn sie noch länger defekt am Boden liegen hätte müssen. Umso größer war die Freude dann noch, dass es ihre Adoptivmutter war, die sie gefunden hatte und nicht irgendwer anderes. Yui war wieder zu oberflächlich gewesen, sie hatte nicht über die ganze Situation nachgedacht und sich nur gefragt, wie Zoey mit jemandem wie Hybris zusammenarbeiten konnte. Die Gründe kannte Yui nicht und es hatte sie erschreckt was die frau so gemacht hatte und es fühlte sich für das Mädchen so fremd an, aber gleichzeitig, wenn sie darüber nachdachte konnte sie sehen, dass sie doch auch noch war wie früher. Sie hatte sich um Nevis gesorgt, als diese verletzt am Boden war, hatte Yui aufgetragen sich um das Mädchen zu kümmern, das ihrer Meinung nicht hier sein sollte. Yui musste schauen wie sich das entwickelte, sie war selbst ein wenig verwirrt, vor allem weil Zoey sie einfach durch den Todesgang vorgeschickt hatte und danach es nicht wirklich Probleme gab die anderen durch den Gang zu bringen. Sie waren ja jetzt hier, warum also hatte sie vorgehen müssen.

Wie auch immer Yui war Zoeys Anweisungen gefolgt und hatte sich um das kleine Mädchen gekümmert. Sie konnte sich nicht kümmern wie eine andere Person, ihre Hände waren kalt und sie konnte nicht Hände halten oder sowas, wie es andere Lebewesen konnten. Zusätzlich war Yui auch noch jung sie hatte sich noch nie wirklich um andere Leute kümmern müssen, es hatte sie nicht interessiert. Nach der Befreiung aus der Sklaverei hatte sie eher nur an sich selbst gedacht. Doch solche Sachen wie die Tabletten zu zerkleinern in Wasser aufzulösen und der kleinen Sklavin dabei zu helfen zu trinken, das konnte sie schon machen. Yui hatte selbst nicht viel zu sagen gewusst und alles mehr beobachtet. Zum Glück ging es Nevis schnell wieder besser und so machte sie sich nicht mehr allzu viele Gedanken um das Mädchen.

Wenigstens ging es jetzt wieder weiter. Sie und Nevis wurden in die komische Vorrichtung geschnallt und Yui sah wie die Spitze einer Kanüle Nevisstach. Sie sah eine ähnliche auch zu ihr kommen und schüttelte leicht den Kopf.


“Das wird nicht funktionieren.“

Sagte sie und drehte ihren Handrücken so, dass das Gerät guten Zugang dazu hatte. Der Computer schien zu registrieren was sie meinte und ein Datenkabel schloss sich an den Zugang. Yui hatte wenig Sorgen. Sie wusste, dass ihr nicht wirklich was passieren konnte. Sie war ein einzigartiges Wesen mit einem Gehirn als Prozessor das war nicht wirklich zu Hacken. Ja die Macht konnte ihr vielleicht den Kopf verdrehen oder ihren Körper ausschalten, aber ein Programm konnte sie nicht übernehmen. Doch sie merkte sehr schnell, dass etwas anders war. Ihr war klar, dass sie dieses System nicht hacken konnte, die Verbindung war auch von anderer Seite initialisiert worden und so würden Zugriffsversuche von ihr nicht funktionieren. Der Computer lieferte ihr Daten die sie nicht verstand und forderte andere Daten. Wie bei allem was sie nicht verstand überließ Yui die Arbeit dann dem MCP, doch auch dieses wusste nicht so viel damit anzufangen. Es dauerte nur Momente, dass der Datenstrom einen solchen Ausmaß angenommen hatte, dass das MCP einige Schutzmechanismen aktivierte und dann ergaben die Daten plötzlich Sinn.

Yui befand sich wieder in dem Raum aus Nullen und Einser, das war nicht das erste Mal und sie wusste, dass das passierte wenn das MCP den direkten Kontakt zwischen ihr und ihren Programmen trennte. Doch es bleib nicht lange dabei. Die Zahlen verloren an Schärfe und es bildeten sich langsam neue Umrisse, eine kleine Stadt, Farmen, ja das könnte Ryloth gewesen. Sein. Neben ihr trat eine andere Gestalt in Erscheinung. Nevis? wie konnte sie hier sein. Die Umgebung wurde Schärfer und alle gewann an Farben und in dem Moment erinnerte sich Yui daran wo sie war, dass war bei ihr zu Hause. Si8e blickte zu Nevis aber was machte sie dann bitte hier. Sie hatte das Mädchen zu der Zeit sicher noch nicht gekannt. Doch Yui hatte nicht viel Zeit über das Ganze nachzudenken, als sie von einer Druckwelle zu Boden geworfen wurde. Verärgert blickte sie in die Richtung aus der die Welle gekommen wart und wollte si8ch für einen Kampf bereitmachen, als sie bemerkte, dass ihr Körper anders reagierte. Nicht nur, dass sie wieder klein war, ihre Programme waren weg, ihre droidischen Vorteile waren Weg und der Sturz begann zu Schmerzen. Es war schon lange her, seitdem sie Schmerz gespürt hatte.

„wir müssen hier weg.“

Sagte sie zu der kleinen, und versuchte sich mit ihr zusammen vom Boden hoch zu rappeln und zu laufen. Yui wusste wo sie waren. Das war ihre Vergangenheit, ja sie konnte sich noch gut daran erinnern und so war es kein Wunder, dass ihr die Computer die Geschehnisse simulieren konnten. Yui zog Nevis zur Seite, wo sie ein wenig Deckung hatten als sie die Piraten sah. Blanker hass durchflutete sie, er brannte so stark, dass sie die Schmerzen in ihrem Körper vollkommen vergaß. Das waren die, die an allem schuld waren. Sie würde alle töten.

“Hast du noch dein Lichtschwert?“ töte jeden von diesem Abschaum.“

Wies sie ihre Kollegin an und rannte dann ohne viel nachzudenken los. Keiner der Piraten erwartete, was jetzt geschah. Yui sprang den erstbesten auf den Rücken und schloss ihre Finger um seinen Hals. Sie hatte keine Waffen in dem Sinn so bohrte sie ihre Fingernägel so gut sie konnte dem anderen in die Kehle, versuchte ihr bestes ihn zu erwürgen. Der Pirat war so überrascht, dass er kaum reagieren konnte doch sein Gurgeln wurde von den anderen gehört die ihm helfen wollten. Sie hatten ihre Blaster auf die beiden gerichtet doch die Schüsse, die abgefeuert wurden trafen nicht Yui. Sie war klein und hatte ein großes Schild aus Fleisch. Doch es lief nicht so lange so gut für Yui, nachdem sie den ersten doch ohne große Probleme ausgeschaltet hatte, waren die anderen doch etwas anderes. Yui war immer noch wirklich unbewaffnet und so sehr sie auch kämpfe sie bekam einige Schüsse ab und die Schmerzen machten sie langsamer. Sie war in einem Kampf auf Leben und Tod. So vertieft, dass sie kaum mitbekam, was Nevis eigentlich tat. Bald wurden die Verletzungen zu viel für sie und sie ging zu Boden. Sie versuchte immer noch irgendetwas zu machen griff nach einem Blaster der hier lag und Feuerte auf alles was Pirat war, bis die letzte Kraft sie endgültig verließ und alles langsam schwarz wurde.

Für einen kurzen Moment sah siewieder die zahlen bevor das MCP wieder die Verbindung komplett herstellte und die Datenverbindung zum Computer getrennt wurde. Yui hatte das immer noch das Gefühl, dass ihr ganzer Körper schmerzte, was eigentlich gar nicht sein konnte. Die Maschine öffnete sich und Yui stolperte heraus, sie musste sich erst einmal wieder fangen. Was zum Teufel war jetzt alles passiert. So etwas hatte das Mädchen noch nie erlebt.

Sie versuchte es immer noch zu verarbeiten, als sie den anderen in den nächsten Raum folgte. Hoffentlich würde sie hier nicht zu viel machen müssen sie hatte keine Lust mehr rumkommandiert zu werden und ihre Vergangenheit wieder erleben zu müssen, das war nicht angenehm gewesen. So freute sie sich zu hören, dass sie ausgeschlossen war und hielt sich einfach im Hintergrund. Yui hatte noch immer einige Schäden und bevor sie sich nicht wirklich wieder gegen etwas wehren konnte war es vielleicht nicht so gut mit dem Kopf voraus sich in irgendwelche Sachen zu stürzen.


[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - "Audienzkammer" - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris, Galain (NPC) und ein (Sik-)Hologramm (NPC)]
 
Korriban, im Sik-Tempel, Computerraum: Hybris, Zoey, Nevis, Yui, Grin und Galain


Nevis kam als nächstes vor und konnte etwas eingeben, was Yui und Nevis mitgebracht hatten, dann kam Grin. Alle hatten die teils gefährlichen Simulationen bzw. Visionen überlebt. Das beruhigte Zoey ungemein. Gerade Nevis als Kind, deren Herkunft ihr unbekannt war, war mit einem Killerroboter und programmiertem Jedihasser großer Gefahr ausgesetzt gewesen. Auch, wenn sie sich, wenn auch nur leicht, um ihr Kind gesorgt hatte, hatte eine noch größere Sorge der Sklavin von Hybris gegolten. Sie hatte in diesem Tempel schon zwei Leute verloren, deren Überlebenschancen langsam gegen null tendierten. Ein Kind wollte sie nicht auch noch auf dem Gewissen haben. Sie hatte leider keine Zeit, nach den durchlebten Simulationen zu fragen, auch, wenn es sie interessiert hätte. Wichtig war nur, dass sie alle noch lebten.

Die Computerstimme sagte nun, dass sie weiter könnten. Das freute Zoey. Der Eingang sollte auf der gegenüberliegenden Seite liegen und Hybris stand als erster davor, während sich Zoey neben, aber erst leicht versetzt einen Fuß hinter ihn stellte, denn sie war sich ihrer Stellung bewusst und voller Ungeduld und Vorfreude wartete. Als sie aber merkte, dass sich nichts tat, trat sie näher heran und stellte sich genau neben Darth Hybris und leuchtete mit ihrer Luma alles ab, obwohl es hier drin schon grell genug wie unter einer Zahnarztlampe war. Sie sah nichts, was darauf hinweisen würde, wo sich eine Tür aufschieben könnte. War sie defekt? Hatte die KI sie betrogen? Ratlos starrte sie auf die Wand, die ihnen den Weg nicht frei gab. Sie überließ dem Obermeister sich darum zu kümmern oder nachzufragen. In dem Moment sah er sie an und verdrehte die Augen und sprach das Ersichtliche im leicht gereizten Unterton an, was nicht verwunderlich war und jeder heraushören konnte, auch wenn man Hybris nicht wie Zoey von Thearterra kannte. Zoey starrte erwartungsvoll zum Computer. Als dieser dann den Satz erneut wiederholte, seufzte Zoey genervt auf und verdrehte nun auch die Augen. Sie drehte sich mit Hybris gemeinsam wieder um. Er sah mittlerweile nicht mehr gereizt, sondern wütend aus. Zoey war gespannt, was er tun wollte. Würde er sein Lichtschwert benutzen, was er auf Thearterra noch nicht getragen hatte und sich Zugang verschaffen oder die Macht benutzen, die unglaublich stark und mächtig in ihm war, wenn sie an den Vulkantempel und seinen Machteinsatz dort, dachte. Vielleicht würde es genügen, die Wand von der anderen Seite ab zu tasten, nachdem er sie mit der Macht durchdrungen hatte und würde ein klemmendes Häkchen bewegen können oder so ähnlich? Sie spürte und sah, dass Hybris konzentriert da stand und seine Macht gebrauchte. Dann vernahm sie ein Klicken. Ihr Herz begann ungestüm vor Erwartung zu klopfen. Es ging ein Teil der Wand auf, zu klein, um durchzusteigen, doch sie sah nach einem Seitenblick zu ihm, das er noch nicht fertig war. Jeden Anderen hätte sie gefragt, doch bei ihm wagte sie es nicht. Vermutlich war das auch gut so, denn er wirkte hochkonzentriert und niemand sollte ihn jetzt stören, auch die Archäologin nicht. Schließlich lag es auch ganz besonders in ihrem Interesse, dass er es schaffen würde und sie wollte nicht der Prellbock für seine aufgestaute Wut werden, sollte es misslingen.


Dann endlich, es tat sich etwas. Sie war richtig aufgeregt. Vor ihnen lag ein weiterer heller grell erleuchteter, in sterilem Weiß gehaltener Raum, so hell, dass es in den Augen schmerzte. Vorsichtig trat sie ein. Hier war keine Falle vorgelagert. Der Fußboden war durchsichtig und die Platten gaben das Darunter preis. Technik! In der Mitte war ein Hologramm. Eine Lichtgestalt. Ein Arkanier?! Darth Sik, das dunkle Genie war kein Mensch!? Er war ebenso weiß wie die Umgebung. Zoey begann auf Grund dessen zu frösteln. Die Wand dahinter war natürlich auch weiß. Sie bestand aus merkwürdigem Material. Sie glänzte wie Mamor, aber es gab darin und das konnte man sehen, so komische Linien! Wofür waren die gut? Das Hologramm bewegte sich plötzlich durch den Raum. Durch Technik oder durch die Magie der Macht? Ihr Blick suchte schon aus reiner Gewohnheit nach Runen und Schriftzeichen. Bis auf Hinweisschilder an einer T-Kreuzung war allerdings nichts zu finden! Auch gab es keine Dekoration wie Bilder oder so, so dass man das Gefühl hatte, man stand in einem Labor. Zoey bereitete die Umgebung Unbehagen. Was würde sie hier erwarten?

Plötzlich sagte die Holo-Figur, ”falsche Tür”! Etwas verdattert sah sich Zoey um und ihr Blick blieb an der T-Kreuzung hängen. Hauptsache, sie waren drin, dachte sie fast trotzig!? Hybris antwortete darauf und Zoey war richtig froh, dass er mit dabei war, denn mit Technik war sie wenig bewandert. Typisch für eine Naboo! Diese Holo-Figur meinte nun, das Hybris zum Wissensaustausch falsch stehen würde, obwohl das Wort “eigentlichen” noch davor kam und wies zu einem Stehscannerplatz. Zoey fragte sich, wann Hybris die Technik mit der Macht grillen würde, weil ihm der Kragen platzte. Doch, er hielt sich überraschend gut, das Ziel im Auge. Warum sollte Hybris kontrolliert werden, bevor es los ging? Ah, ob er ein dunkler oder heller Machtnutzer wäre? Hybris fragte sich auch nach dem Warum und fragte danach. Dann kam eine Antwort, die Zoey aufhorchen ließ. Fremdgesteuert? Hybris?! Dann zeigte der Holo-Arkanier zu Galain und Yui und schloss sie definitiv aus. In Zoeys Gehirn ratterte es. Galain war Befehlsempfänger nur und einzig von Hybris, sonst war er wie tot. Bei Yui konnte das Computerhirn völlig übernehmen und Zoey stand an erster Stelle um Befehle zu erteilen. Fremdgesteuert! Aber, Hybris?! Er kam ihr vor wie immer! Was war in seinem Kopf!? Sie konnte ihre Augen nicht mehr von ihm lassen und beobachtete ihn mit Argusaugen. Hybris stellte sich wirklich darauf, erhob keinen Einspruch gegen das Wort ”fremdgesteuert” und ließ alles Weitere mit sich geschehen. Was verbarg er vor allen? Zoey hielt die Luft an. Ihr wäre es egal , sollte ihm etwas passieren, doch ihr Interesse war groß und Fragen türmten sich auf. Fasziniert sah sie, wie ein Lichtkasten um seinen Kopf war. Wurde er behandelt? Würde er Schäden davon tragen? Tat es weh? Was hatte er im Kopf?

Plötzlich war es wohl vorbei und die Holofigur sagte, er wäre bereit. Bereit zum Wissensaustausch!


Mylord, geht es Ihnen gut? Was war mit Ihnen?”,

platzte es höflicherweise aus Zoey heraus, obwohl sie eher neugierig als besorgt war und klang. Doch er sprach von einem Ding, als jener sich sofort der Holofigur zu wandte und nachfragte, wie es sein könne, dass es so einfach entfernt werden konnte. Was es auch war, schlussfolgerte die kluge Archäologin, er hatte es schon selbst versucht, zu entfernen. Mit seinem Holowürfel und seinem herausragendem Wissen als Arzt und mit der dunklen Seite der Macht. Er sollte froh sein, es los zu sein! Nur, was war es gewesen?

Sik, Zoey glaubte, dass das Hologramm ein Abbild von ihm war und nannte es für sich so, gab keine Antwort auf Hybris`berechtigte und ziemlich aufgeregt hervorgebrachte Frage, sondern forderte dafür Wissen und Informationen. Erst jetzt fiel Zoey auf, dass Nevis vorhin nur einen Begriff eingegeben hatte, nämlich das Wort: ”Piraten”! Wie dumm von ihr, natürlich, jetzt wusste sie, was für ein Abenteuer die Zwei erlebt hatten. Nur war “Piraten” eine komische Information. Es sei denn, Sik machte es altersabhängig? Nur, hätte er nichts davon gehabt!? Sik war ein dunkler finsterer Machtnutzer gewesen, der obendrein ein Genie gewesen war, und so einer war eher wie Hybris und ihn interessierte das zarte Alter nicht. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Yui war einzigartig gewesen! Sik hatte sich das Wissen um ihre Einzigartigkeit geholt und obendrein in Erfahrung gebracht, wie alles angefangen hatte. Die Eingabe durch Nevis war eine Farce gewesen und hatte die Dateneingabe Yui höchstens beendet. Yui war mit dem Computer verbunden gewesen.

Jetzt wollte Sik bzw. der Computer wissen, wie Hybris sein Schwert funktionierte. Argwöhnisch betrachtete Zoey es nochmals. Würde Hybris diesen Handel eingehen? Und Hybris sagte es. Zoey erschauderte, obwohl sie es durch seine Drohungen schon halbwegs gewusst hatte. Dann kam eine lapidare Antwort seitens des Holo-Sik, auf die sie auch selbst hätten kommen können.


Ein kurzer Wortwechsel und Hybris unterbrach alles genervt und dachte nach. Gelohnt hatte sich das jetzt für Hybris doch wirklich nicht, oder?

Plötzlich war die flackernde Figur vor ihr aufgetaucht und sah sie durch ihre weißen toten Augen an. Zoey lief unwillkürlich ein Schauder über den Rücken. Was sollte Zoey fragen? Sie war erstmal etwas überrumpelt. Nun, sie könnte erfragen, wie das mit ihr und der Macht geschehen konnte, so, wie Hybris auch das über sich und das in seinem Kopf erfragt hatte.


“Wieso bin ich plötzlich Machtnutzer, obwohl ich nicht machtsensibel geboren wurde? Erklären Sie es mir! Was ist mit mir geschehen? Dadurch können Sie meine Besonderheit erfahren! Es geschah durch ein Amulett.”

Er wies sie zum Scanner. Da sie nicht die Erste war, ging sie da drunter, hatte aber dennoch ein mulmiges Gefühl. Ein Gerät, welches ein Ding; sie würde Hybris danach fragen; im Kopf zerstören konnte, könnte es auch mit dem Gehirn! Als sie den letzten Gedanken zu ende gedacht hatte, war sie gerade drauf und dran, es sich überlegen zu wollen, und sie schob gerade ein Bein vor, da ging der Scan los. Sie verharrte, Zu spät! Sie wurde im Ganzen abgecheckt.

“Das Amulett war nur das Gefäß! Die dunkle Seite der Macht veränderte deine Anatomie und Physiologie! Eine perfekte Symbiose von dunkler Macht und Wissen!”

Zoey stieg vom Scanner. Nun, so ähnlich hatte sie sich das schon selbst gedacht gehabt, jetzt hatte sie nur gehört, das sie richtig gedacht hatte. Was könnte sie noch erfragen? Mussten es alles Fragen sein?! Sie war hier, weil sie etwas mitnehmen wollte, etwas Wertvolles! Vielleicht sollte sie es aussprechen!

“Ich möchte die nächsten Informationen gegen etwas Wertvolles an Wissen zum Mitnehmen tauschen, Wissen in Form eines Holocrons zum Beispiel? Sie sind scharf auf Codeschlüssel?! Ich kann noch mehr liefern!”

Sie hatte mächtig hoch gepokert und warf kurz einen Blick zu Hybris.

“Ich kann nur mit Datenträgern dienen!”

“Gut, besser als nichts!”

“Wofür brauchst du es?”

“Ich möchte meinem Meister etwas mitbringen!”,

platzte es aus ihr heraus, als sie an Bastas dachte, auf den Saphenus ein Auge womöglich als neuen Schüler geworfen hatte. Schließlich kannte sie seinen Jähzorn! Und, Hybris brauchte sie nichts mehr mitbringen, denn er war nun selbst dabei!

“Was für ein Wissen könnte er denn gebrauchen?”

Zuerst fiel Zoey dessen Bein ein, doch sie wusste nicht genau, was er hatte. Weil sie zu lange nachdachte, fragte das Holoabbild von Sik sie weiter:

“Was macht er denn zur Zeit?”

“Er lässt sich einen neuen Palast bauen, einen neuen Regierungssitz als Gouverneur von Korriban, da der Alte zerstört werden musste wegen der vielen Untoten, die sein Vorgänger dort drin hatte. “

“Gut, ich hätte einen geeigneten Datenträger, wenn du mir sagen kannst, was du für Runen in seinen Katakomben gesehen hast, ehe sie zusammen fielen, Archäologin!”

“Das Anchsymbol! Symbol der Magie und des Lebens!”,

antworte sie wie aus der Pistole geschossen. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, natürlich, mit diesem Symbol hatte er seine Untoten erweckt. Mit der Macht und mit irgendeinem Ritual. Es schien der Schlüssel zu sein, denn Sik war zufrieden und ein Roboterarm kam aus einer Schublade und überreichte ihr das Versprochene. Zoey griff rasch zu.

“Es sind die Pläne eines Tempels, den Darth Sik nie gebaut hat.”

Zoey nickte und ging einen Schritt zurück. Vielleicht würde das ja Meister Saphenus gefallen?! Sie war erstmal zufrieden und zog sich zurück.


Korriban, im Sik-Tempel, Audienzkammer: Hybris, Zoey, Nevis, Yui, Grin und Galain und Holofigur Darth Sik
 
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Kommend von Fondor

[Fondor-System | Fondor | Hotel in Fondor City] - Saphenus; Talitha (NPC)


Dumpf hallte das Geräusch seines Gehstocks von den Wänden des Hotels wider während Saphenus mit großen, hastigen Schritten dem Pagen folgte, der sein spärliches Gepäck in der Hand hielt. Ungeduldig war er versucht ihn mit der Macht anzutreiben, doch er hielt sich zurück. Er spürte die Furcht des jungen Burschen und fühlte wie er sich immer wieder ängstlich umdrehte um dann doch wieder nach vorne zu sehen. In diesem Moment verstand Saphenus seine Angst, denn sie füllte sein Innerstes auf gleiche Weise aus: auch er fürchtete sich vor einem Sith, dessen Begegnung er nicht mehr ausweichen konnte, dessen Konfrontation kurz bevor stand und auch er fragte sich ob er das überleben würde. Talitha lief neben Saphenus und warf ihm Seitenblicke zu, die von einer Mischung aus Anteilnahme und Sorge geprägt waren. Sie teilte seine Furcht nicht im gleichen Maße, vielmehr wollte sie ihn vor seinen eigenen Emotionen beschützen. Sie wusste, dass sie sein wahrer Feind waren und hatte schon zu oft miterlebt, wie sie ihn immer weiter in die Arme der Dunklen Seite der Macht getrieben haben. Auch wenn Saphenus einen Weg beschritt, der unumkehrbar und unveränderlich war, so hoffte Talitha, dass er auf ihm nicht allzu große Schritte tat. Sie berührte ihn flüchtig an der Hand und lächelte sanft, doch dieses Lächeln vermochte es nicht ihn zu beruhigen. Stattdessen beschleunigte er seine Schritte noch einmal. Automatisch ging auch der Page schneller als er hörte wie das Klackern des Gehstocks schneller wurde.

Eine automatische Schiebetür glitt zur Seite und entließ sie auf eine Landeplattform, die sein Shuttle beherbergte. Dessen Lichter leuchteten bereits, es schien abflugbereit zu sein. Ein weiterer Mensch mittleren Alters kam auf sie zugeeilt.
„Mylord…mein Name ist Cliegg Quillan, ich bin der stellvertretende Hoteldirektor. Ihr verlasst uns bereits? Wir haben mit einem längeren Aufenthalt gerechnet…“, begann er betont freundlich, doch Saphenus würgte ihn mit einer Handbewegung ab. „Dringende Angelegenheit zwingen mich dazu Fondor zu verlassen. Würden Sie mir bitte aus dem Weg gehen…?“ Sofort wurde klar, dass er keinen Widerspruch duldete. Quillan wich aus, heftete sich dann an seine Fersen. „Ich habe den Stapellauf im HoloNet verfolgt, beeindruckend. Es ist eine Schande, dass Ihr die Gelegenheit verpasst ihm beizuwohnen.“ Er versuchte zu grinsen, doch es blieb bei einem Ansatz. Saphenus‘ ungehaltener Blick ließ ihn blass werden und sofort trat er einen Schritt zurück. Quillan schluckte und nickte nur noch. „Ich wünsche Euch eine angenehme Heimreise. Wir haben uns erlaubt Euch und Eurer Begleitung ein Geschenk des Hauses an Bord bringen zu lassen.“, sagte er schnell und verschwand. Einer der Soldaten aus Saphenus‘ Leibgarde nahm den Koffer aus der Hand des Pagen entgegen und verstaute ihn sicher. Saphenus würdigte ihn keines Blickes und ging an Bord seiner Fähre, Talitha im Schlepptau. Zielstrebig durchquerte er das erste Abteil und betrat den hinteren Teil des Raumschiffs. Als Talitha die Tür schloss, kehrte so etwas wie Ruhe ein, die sein Innerstes jedoch nicht erfassen konnte. Neben dem Holoprojektor stand ein Präsentkorb mit verschiedenen Obstsorten und Süßigkeiten. Sein Blick blieb an ihm hängen, dann musste er vor lauter Verzweiflung anfangen zu lachen. Er schüttelte sich und sank schließlich zu Boden, nur um einige Sekunden später von Talitha in den Arm genommen zu werden.


Saphenus‘ Muskeln schmerzten, doch er zwang sich im Schneidersitz zu verharren. Talitha hatte es mit ihrer Berührung schnell geschafft ihn zu beruhigen, ihre Worte in seinem Ohr besänftigten seinen beschleunigten Herzschlag. Jetzt saß sie mit angezogenen Beinen auf dem einzigen Sessel im Raum und schlief während er auf dem Boden saß, die Augen geschlossen hatte und versuchte die Wege der Macht zu ergründen. Die Fähre war bereits in den Hyperraum eingetreten und befand sich nun auf dem direkten Weg nach Korriban. Saphenus spürte, ohne sich besonders stark auf die Macht konzentrieren zu müssen, dass er der Begegnung mit Darth Hybris nicht ausweichen konnte. Ihr ganzer Fluss, ihre Dunkelheit und ihre Energie strömten auf einen Punkt zu, an dem sich Hybris und er befanden und einander in die Augen sahen. Saphenus versuchte so tief in der Macht zu versinken, dass er sich diesem Punkt nähern und über ihn hinauswandern konnte, doch vergeblich. Schweißperlen standen auf seiner Stirn, doch er vermochte nicht zu spüren ob hinter dieser Begegnung sein eigener Tod auf ihn lauerte. Dunkelheit umwob ihn, sie füllte seinen Körper aus und leitete sein Schicksal, doch gleichzeitig genoss sie es ihn im Unklaren zu lassen. Die Erinnerung an das Dunkle Mal brandete in Saphenus auf und ließ ihn erschauern. Immer und immer wieder stellte er sich dem furchterregenden Anblick seines Meisters und erlebte aufs neue wie er gepeinigt, gefoltert und gedemütigt wurde nur um kurz darauf in den Orden entlassen zu werden. Saphenus fragte sich warum Hybris ihn damals am Leben gelassen hatte, gleichzeitig erinnerte er sich an dessen Worte mit ihm statt gegen ihn arbeiten zu wollen? Wofür brauchte Hybris ihn, was konnte er nur mit ihm zusammen erreichen, was lag alleine aus seiner Reichweite? Er wusste noch zu gut um die eindrucksvolle Aura der Macht, die Hybris umgab wenn er wollte, dass andere sie spürten. Er war kein Narr. Er wusste, dass seine eigene Fähigkeiten weit unter denen Hybris lagen und er einer direkten Konfrontation nicht gewachsen war. Als Gouverneur mochte er vielleicht über eine Handvoll Soldaten gebieten, doch auch sie würden Hybris nur für Sekunden aufhalten. Die, die am Leben blieben, würden nur zu bald um selbiges betteln. Sie würden nicht für Saphenus sterben, dessen war er sich bewusst.
„Was willst du?“, flüsterte Saphenus in die Dunkelheit, doch die einzige Antwort, die er bekam, war Talithas verschlafenes Seufzen.


Stechende Schmerzen plagten sein Bein während er auf die Laderampe zu seinen Füßen starrte. Er stützte sich kümmerlich auf seinen Gehstock. Talitha stand neben, seine Leibgarde hinter ihm. Hybris versteckte sich nicht, er musste sich nicht verstecken. In dem Moment, in dem das Shuttle aus dem Hyperraum in das Horuset-System gesprungen war, spürte er ihn. Gleichzeitig spürte er seine eigene Furcht und seinen Hass, den er empfand. Mit jedem Parsec, das sie sich Korriban genähert hatten, war dieser Hass gewachsen und beinahe blind war Saphenus nun bereit seinem ehemaligen Meister entgegen zu treten. Er wusste, dass er einen Kampf nur verlieren und sterben würde, doch er war bereit sein Leben zu geben. Denn eines wusste er sicher: er würde sich Hybris nie wieder zu Füßen werfen. Seine Knöchel traten weiß hervor als er den Gehstock fester umklammerte. Mit einem unsanften Ruck setzte die Fähre auf dem Boden auf und sobald sich die Laderampe öffnete, drang auch schon die Hitze und der Sand Korribans in das Raumschiff ein. Saphenus atmete noch einmal tief durch. Neben Hybris‘ Aura spürte er die Dunkle Seite der Macht, sie war so stark an diesem Ort. Er konzentrierte sich und öffnete sich ganz für sie. Sofort drang sie begierig in seinen Körper ein und nahm von ihm Besitz. „Dein Wille geschehe.“, flüsterte Saphenus in Gedanken als er der Dunklen Seite sein Schicksal überließ. Er trat einen Schritt nach vorne und streckte dann seinen Arm zur Seite aus. „Du nicht.“, sagte er leise und sah Talitha an. „Er kriegt dich nicht.“ Sie blieb stumm, denn sie verstand ihn ohne, dass er sich ihr erklären musste. „Bringt sie auf die ‚Vigil of the Empire‘. Die Hälfte bleibt bei ihr, die andere Hälfte kommt mit dem Shuttle zurück. Beschützt sie bis ihr einen neuen Befehl von mir persönlich bekommt!“ Die Soldaten salutierten zackig. Saphenus tat einen weiteren Schritt, dann spürte er plötzlich Talithas warme, weiche Lippen auf seiner Wange. Er sah stur nach vorne, dann ging er die Laderampe herunter und warf keinen Blick mehr zurück.


[Horuset-System | Korriban | Dreshdae | Raumhafen] - Saphenus
 
Korriban, im Sik-Tempel, Vorraum/Computerraum : Hybris, Zoey, Nevis, Yui, Grin und Galain


Erst wurde es dunkel, dann wieder hell. Nevis setzte sich auf. Wo war sie? Sie war in einer unbekannten Stadt. Es gab hier eine lange Häuserzeile, anders als Häuser, die Nevis sonst kannte, und auf der anderen Seite Felder, also war sie eher am Stadtrand und direkt neben sich wurde sie Yui gewahr, das Mädchen von der Expedition, die zu Zoey, der Doktorin gehörte. Nevis fasste zum Hals. Sie trug keine Leine. Nevis wollte gerade aufstehen, als sie arg zu Boden zurück geworfen wurde. Ihr Herz begann vor Schreck zu hämmern. Ihr Rücken schmerzte. Auch besonders ihr linker Ellenbogen. Sie hatte doch ihre Lichtschwertklinge nirgends nochmal hinein gebohrt?! Was passierte hier? Ihr gefiel das Videospiel nicht. Sie rappelte sich verwirrt auf. Yui sagte zu ihr, dass sie hier schnell weg müssten. Nevis nickte, als sich auch Yui hoch rappelte und Nevis ihr dabei half. Deren Hände fühlten sich plötzlich anders an, weicher und wärmer, als vorhin in der Gruft. Yui zerrte sie hinter einige abgestellte Kisten und Körbe, die so groß waren, dass die kleine Nevis darin Platz gefunden hätte. Ihr Atem ging schnell. Sie lugten seitlich hervor. Was waren das für üble Gestalten? Waren das Piraten? Nevis konnte Yuis Angst spüren und in ihren Augen sehen. Nevis fürchtete sich auch.

“Kennst du die? Und, was war das eben, was uns umgeworfen hat?”,

flüsterte sie ihr zu. Yui fragte aber gleich nach ihrem Lichtschwert. Nevis zeigte drauf. Sie trug es an ihrem Gürtel. Sie hatte es rasch wieder aufgehoben, nachdem die Schmerztablette gewirkt hatte. Yui wies daraufhin Nevis sofort an, jeden von diesem Abschaum zu töten und stürzte los. Erschrocken und beherzt zugleich griff Nevis, wie ihr gesagt wurde, nach ihrem Lichtschwert und zündete es. Sie lief auf die Piraten los. Sie waren groß, stark, dick und sie klein, zierlich und leicht. Nevis hatte Angst, Angst um sich und um ihre neue Freundin und musste ihr helfen. Sie fühlte, von ihnen ging Gefahr aus und sie mussten das Spiel überleben! Das waren genug Gründe für Nevis auf den ersten Piraten los zu stürzen und ihm mit ihrem scharfen Kinderlichtschwert mit der roten Klinge die Beine weg zu schlagen. Er fiel, sich vor Schmerzen krümmend und Nevis schlug erneut zu. Sie schlug ihm die Klinge in den Hals. Einen Augenblick später spürte Nevis eine Blasterschuss auf sich zurasen. Das Kind mit der Macht spürte es vorher und sprang zur Seite. Sie suchte Deckung hinter einem abgestellten Hänger beladen mit Gemüse. Vorsichtig lugte sie vor und levitierte einen herumliegenden Stein, so groß wie ein Kinderkopf gegen einen ihrer Widersacher, der nach ihnen schoss. Er kam ins Straucheln, als er den Stein abbekam und fiel um. Der Typ neben ihm fiel über diesen Stein und ließ seinen Blaster fallen. Nevis levitierte diesen zu sich. Hoppla, sie konnte es hier wieder! Das fiel ihr jetzt erst auf. Nevis schoss nun auf die Piraten. Sie traf und dann auch wieder nicht. Sie schoss zum ersten Mal. Doch plötzlich, war das Magazin leer. Mist! Yui ging zu Boden. Nevis bekam es noch mehr mit der Angst zu tun. War sie tot?! Das durfte nicht sein! Sie musste ihr helfen! Niemand legte sich mit ihrer neuen Freundin an! Die verbliebenen Piraten kamen auf die Kleine, die hinter dem Wagen versteckt saß, zu. Nevis hatte nun Todesangst! Was hatte Yui nur früher erlebt? Das war ja schrecklich! Die Todesangst machte sie stark! Sie wuchs über sich hinaus. Sie durfte nicht hier drin umkommen! Nevis würde das verhindern müssen! Als die Typen kurz hinter dem Wagen ankamen. Kippte ihn Nevis mit der Macht um und wie so oft bei ihren Machtausbrüchen flog alles, was nicht niet-und nagelfest war, wild umher. Dann rannte sie herum und stieß den unter dem Wagen eingeklemmten Piraten ihre Klinge in ihre Köpfe, Herzen, Hälse! Nevis schrie laut dabei. Sie ruhte nicht eher, bis der Letzte davon tot war. Dann stürzte sie zu Yui. Nevis weinte dabei. Sie zog sie hoch und versuchte sie fortzuziehen, da wurde es wieder dunkel und Nevis erwachte auf ihrem Platz für die Simulationen. Sie sah kurz zu Yui, die sich bewegte. Nevis sprang froh hoch, als sie sah, das Yui noch lebte und lief zur Eingabe. Es waren sieben gleichgroße Eingabefelder nebeneinander, als würde man ein Wort suchen. Piraten! Das Wort fiel ihr sofort ein und gab es ein. Dann lief sie zu Yui und fragte flüsternd:

“Was ist mit dir? Bist du verletzt?”

Nevis war noch etwas aufgeregt, nachdem sie in Tod und Gewalt hatte schwelgen müssen. Sie hatte dort Dinge in der Vision gemacht, die sie gar nicht mehr konnte wie das Levitieren und das Dinge sich bewegten, wenn sie Angst oder Wut verspürte. Und, sie hatte getötet. Es war Notwehr! Gut, sie hätten auch nur flüchten oder weglaufen können, doch Yui war so schnell bei ihnen gewesen und hatte angegriffen, dass diese Möglichkeit entfallen war und Nevis sich verpflichtet gefühlt hatte, ihr zu helfen und sie hatte zudem Nevis aufgefordert, den Abschaum zu töten. Wenn der Auftrag von anderen kam, wurde die Moral abgeschwächt und dem wurde eher nachgekommen. Doch davon wusste Nevis nichts. Sie war dem nur gefolgt und hatte Yui geholfen. Es war ein Spiel gewesen, oder? Sie hatten im Spiel gewonnen! Nevis war zufrieden, aber aufgewühlt und durcheinander. Es hatte sich verdammt echt angefühlt. Sie blieb neben Yui stehen. Die Beiden verband jetzt ein Abenteuer und Nevis kannte einen Teil aus Yuis schlimmer Vergangenheit, die sie mit Yui nochmal durchlebt hatte.

“War es damals anders ausgegangen?”,

fragte Nevis nach, indem sie es ihr auf Zehenspitzen stehend leise ins Ohr flüsterte, weil sie dahingehend so ein komisches Gefühl hatte. Meister Hybris und die Doktorin waren beschäftigt und gingen nun zu einer Wand. Was sollte das? Dort gab es doch keine Tür und warum starrten sie eine leere Wand an? Waren sie plötzlich durchgedreht oder so? Nach einer gefühlten Ewigkeit und des Schweigens öffnete sich die Wand.

Seit sie durch die Falle gegangen waren, war Nevis wieder leinenlos, auch hier. Sie betrat neben Yui den nächsten Raum. Hoffentlich gab es am Eingang keine Falle!? Es sah hier aus wie beim Arzt! Nevis behagte das nicht. Die Lichtgestalt machte ihr Angst, die in der Mitte des Raumes war. Sie ergriff hinter den Großen stehend Yuis Hand. Sie fühlte sich wieder anders an als in der Simulation, dennoch fühlte sich Nevis so sicherer.


Nevis versuchte zu verstehen, was vor sich ging. Als Meister Hybris dran war, verstand sie nichts! Sie wusste nur, dass sie sich nicht unter das komische Gerät stellen wollte, was diese Lichtstrahlen aussendete und Nevis als Scanner definierte. Sie fand es unheimlich. Alles hier drin empfand sie so. Und warum hatte Meister Hybris sein großes Schwert in die Nische gestellt?

Als Zoey dran war, verstand Nevis das Prinzip. Man konnte Dinge erfragen und die Lichtgestalt antwortete, doch man musste etwas bezahlen. Jetzt begriff sie auch, was es mit dem Schwert auf sich gehabt hatte. Sie hatte Fragen, oh ja, die ihr bisher noch niemand beantworten konnte und der weiße Holomann schien weise und wissend zu sein. Mutig fasste sich Nevis ein Herz und ging vor und sah zu ihrem Meister und fragte:


“Darf ich?”

Sie durfte und stellte dann ihre Frage:

“Bitte sagen Sie mir, ob meine Mutti, Tara Li, noch am Leben ist und wo sie jetzt ist? Sie können auch mein Kinderlichtschwert untersuchen, wie sie es mit Meister Hybris`Schwert getan haben. Mein Schwert gibt es kein zweites Mal und man kann es nicht kaufen. Es wurde gebastelt.“

“Du kannst mir nichts anbieten, was ich haben will.”

Sie erstarrte. Das Kind wurde blass. Sie sah ungläubig zum Meister, sie drehte sich ganz herum und sah zu Yui. Nevis ging entmutigt zu Yui und griff wieder nach ihrer Hand. Sie drückte sie ganz fest, während ihre Lekkus zitterten und ihr Herz schmerzte und alles in ihr schrie und eine stumme Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange. Doch Nevis wusste noch nicht viel, da sie noch Grundschüler war und auch sonst besaß sie nichts Besonderes. Vielleicht hatte der Weiße das auch nur so gesagt, weil er es auch nicht wusste! ? Niemand konnte oder wollte ihr sagen, was mit ihrer Mutti war! Niemand!


Korriban, im Sik-Tempel, Audienzkammer: Hybris, Zoey, Nevis, Yui, Grin und Galain mit der Holo-Figur von Darth Sik
 
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[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Anlage von Sik - "Audienzkammer" - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris, Galain (NPC) und ein (Sik-)Hologramm (NPC)]

Es musste so sein. Die sogenannte Kontrolleinheit hatte an dem Sith Spawn gehangen und sollte das Hologramm nicht lügen, was ja durchaus möglich war, dann waren diese beiden Männer Partner gewesen oder hatten einander ihre Forschungsergebnisse gestohlen oder eben wie hier getauscht. Alle unnötigen und nur halbwegs sinnvollen Gedankengänge bei Seite gelassen, blieb die simple Idee, dass die Holofigur womöglich wusste, wie man einen Spawn wie Galain erschuf. Er müsste nur danach fragen und einen entsprechenden Gegenwert liefern.
Aber selbst dann weiß ich nicht ob es der Wahrheit entspricht. Ich weiß ja nicht einmal ob der Parasit tatsächlich draußen ist.
Zumindest letzteres konnte er aber herausfinden. Nicht hier, nicht jetzt, aber später schon. Für den Augenblick fühlte es sich aber so an, weshalb er dem Hologramm ja auch glauben wollte. Doch seinem Instinkt folgen? Dem Bauchgefühl? Eher nicht.

Während er nachgedacht hatte, hatten andere aus seiner Gruppe die Chance genutzt und selber Handel abgeschlossen. Mal mit Erfolg, mal nicht. Die Schülerin bewies mal wieder, wie schwach sie war, indem sie diese Chance nur nutzte um etwas für ihren Meister zu besorgen. Natürlich, wenn es sich anbot diesem einen Gefallen zu tun, dann sollte man es tun, doch aber nicht wenn einem so etwas geboten wurde. Mal wieder war sie nicht egoistisch genug gewesen. Die Frage von T2 war hingegen Zeitverschwendung. Selbst wenn es den Aufenthaltsort des Jedi kannte, das Kind hatte nun wirklich nichts anzubieten. Im Prinzip hatte es das schon, doch würde Hybris es der Lichtfigur sicherlich nicht erzählen. Sie war weder allwissend noch hatte sie die Ehrlichkeit für sich gepachtet. So wie ein Sith stellte auch dieses Abbild eines Siths das genaue Gegenteil von Vertrauenswürdigkeit dar. Egal wie gleichberechtigt man sich hier fühlte, egal wie fair der Handel auch aussehen mochte, es war noch immer das Konstrukt eines Siths. Wer auch immer eintrat und wieder ging, es gab nur einen Gewinner und der war vermutlich längst tot bzw. geisterte irgendwo herum und konnte dieses Wissen nicht mehr nutzen. Was das Hologramm nicht daran hinderte zu seinem Vorteil hin zu wirtschaften.


T2 war aber noch nicht ganz fertig. Wie für ein Kind üblich, akzeptierte sie ihre Niederlage nicht und kam zu Hybris, der auch in den letzten Minuten kein bisschen väterlicher geworden war und sie noch immer wie ein Werkzeug betrachtete.


„Darf ich es nochmal versuchen? Ich hab doch etwas zum Anbieten. Einen Milchzahn. Wenn er den unters Kopfkissen, äh, unter die Tastatur legt, kommt die Zahnfee."


Diese paar kindlichen Sätze führten zu einem kurzzeitigen Aufflackern von Neugier, wie sie auch dann auftrat, wenn ein Kind über einen gefrorenen See laufen wollte, obwohl man es davor gewarnt hatte, weil das Eis dafür noch nicht dick genug war. Man rechnete jeden Moment damit, dass es einbrach, sagte aber nichts, weil man neugierig war. Deshalb beugte sich Hybris hinunter, alle Logik vergessen und hörte sich auch noch den Rest der Geschichte an. Vielleicht würde es ja zu abgetrennten Gliedmaßen führen, so sein nicht bewusst ausformuliertes Kalkül.



„Bei mir hat es nicht gewirkt, obwohl es dieser Diener gesagt hat. Aber, das weiß der weise Holomann ja nicht!"


Hybris brauchte einen Moment um den Wink zu verstehen, dann erinnerte er sich an die Geschichte mit der Zahnfee und verlor schlagartig jedwedes Interesse. Dennoch führte dieser Schachzug nicht dazu, dass er sie bestrafen wollte. Auch wenn er es nicht aussprechen würde, so wollte er natürlich das sie dran blieb, egal wie oft sie auf die Nase flog. Ihre Initiative jetzt zu bestrafen wäre kontraproduktiv gewesen. Dieser Gedanke ging ihm durch den Kopf als er sich wieder aufrichtete und die Holofigur ansah.

„Das Problem ist nicht, dass der Aufenthaltsort deiner Mutter unbekannt ist“sagte er und sah sie nun wieder an, sich an einen spontan zurechtgelegten Plan haltend, der sogar Gesten und Mimik beinhaltete.


„Ich weiß wo deine Mutter ist. Seit dem Tag, an dem du mir ihren Namen genannt hast, weiß ich es schon. Aber du musst es dir noch immer verdienen. Gehorsam ist das Schlüsselwort, T2. Ein Zahn wird da nicht reichen.“

Beinahe hätte er ihr auch noch die Hand auf den Kopf gelegt und sie getätschelt, ließ es dann aber doch im letzten Moment sein. Nicht jeder Schritt seines binnen ein paar Sekunden gefassten Planes waren wirklich gut und sinnvoll. Jetzt plötzlich den Vater zu spielen war zu viel, entschied er und entfernte sich von dem Kind, um sich vor das Hologramm zu stellen. Dabei sah er Yui aus dem Augenwinkel, die nun näher an ihm dran stand und so wirkte, als wolle sie auch etwas fragen. Das sie aber eh keine Antwort erhalten würde, musste man ohnehin nicht auf sie warten.

„Ich besitze einzigartiges Wissen über ein Wesen, welches nicht von dieser Existenzebene stammt. Das Schwert auf meinem Rücken stammt von ihm. Ich verrate dir alles, wenn du mir erzählst wie ich Galain ohne großen Aufwand rekonstruieren kann.“
„Das Wissen darum ist mehr wert als die von Euch angebotenen Informationen. Bietet mehr.“
„Was wäre angemessen?“
„Euer Schwert.“

Hybris hatte es schon erwartet und doch wandte er sich schlagartig ab, das durch die Kapuze nur halb verdeckte Gesicht vor Zorn verzerrt. Sein Blick streifte kurz die Gesichter alle Anwesenden, als wolle sein Unterbewusstsein sich irgendein Opfer heraussuchen und es an Ort und Stelle schlachten. Er hatte sich für klug gehalten, indem er die eigentliche Frage, nämlich wie man Sith Spawn wie Galain erschuf, hinten herum erfragte. Doch das Hologramm hatte sofort die Hand aufgehalten und schon bei der einfachen Frage das Schwert gefordert und damit einen Preis, den Hybris eigentlich nie hatte zahlen wollen und nun stand er abseits und fragte sich ernsthaft, ob er es doch tun konnte. Dafür musste er nur beides gewichten. Sein Schwert auf der einen Seite. Es konnte wie eines der Technomanten-Amulette Seelen aufnehmen und speichern. Darauf abgefeuerte Macht glitt einfach davon ab und beschädigte es nicht. Dafür hörte man jedoch leise die Stimmen der Eingesperrten, es war ziemlich schwer und sperrig und schrie schon aus drei Parsec Entfernung nach Blutvergiftung und Wahnsinn. Sith Spawn von der Qualität eines Galain erschaffen zu können, selbst dann wenn sie nicht mehr geheilt werden konnten, würde ihm eine nahzu perfekte Armee bescheren. Damit die Galaxis zu erobern, selbst wenn er das im Moment gar nicht wollte, war durchaus möglich. Zumindest wahrscheinlicher als nur mit seinem Schwert. Doch wo der Gedanke gerade schon bei der Wahrscheinlichkeit hing: Wie sicher konnte Hybris sich sein, dass das Hologramm ihm die Wahrheit sagte? Würde es überhaupt Informationen preisgeben, die es bedrohen würden? Wohl kaum. Nicht das der Graue vertrauenswürdiger war. Auch sein Versprechen, die im Schwert gesammelten Seelen irgendwann in echte, tatsächlich nutzbare Macht umzuwandeln, war keinen Credit wert. Hybris glaubte nur daran und er wusste durchaus wie minderwertig ein solcher Glauben war. Falls er sich also hier und jetzt entscheiden musste, an welche unglaubwürdige Geschichte er glauben sollte, dann würde er bei dem Schwert bleiben. Es bot ihm wenigstens Schutz.

Wie lange Hybris auch immer nachgedacht hatte, irgendwer aus der Gruppe hatte die Zeit erneut genutzt. Er hatte nicht zugehört, doch die Position des Hologramms und der anderen Personen im Raum sagte es ihm. Da er für sich aber entschlossen hatte, dass man dem Gesagten des Sik-Holos nicht glauben schenken durfte, war er hier fertig. Er würde die Geheimnisse um seinen Sith Spawn von alleine aufdecken müssen. Oder später mit etwas nur für Sik wertvollem wiederkommen, was dieser für das Wissen eintauschen würde. Falls er dann tatsächlich lügen würde, hätte Hybris wenigstens nur Zeit verloren. Doch nicht heute. Heute würde er hier raus gehen und das sofort. Irgendetwas sagte ihm, dass es nicht klug war Galain allzu lange vor Ort zu belassen. Nicht, dass das Hologramm auf dumme Gedanken kam und anfing ihm Befehle zu erteilen, weil er ja eigentlich Sik oder seinem Partner gehörte.

„Wir gehen“bestimmte er deshalb und marschierte auf den Gang zu. Noch im Raum befahl er den Spawn ihm zu folgen, aber erst nachdem er T2 wieder die Leine umgebunden und sie sozusagen eingesammelt hatte. An der T-Kreuzung wies Zoey ihnen den Weg, indem sie die Runen übersetzte. Was notwendig war, wollten sie nicht das Hologramm für eine Wegbeschreibung bezahlen. Beide Gänge führten nämlich zu scheinbaren Wänden. Einer davon näherten sie sich nun, nur um festzustellen, dass es sich dabei um ein ziemlich komplexes Hologramm handelte. So hochwertig, dass das im Raum zuvor wie die Version eines Kindergartenkindes wirkte. Als sie nun hindurch traten, kamen sie in einem Gang heraus, der so anders aussah, dass Hybris sich in eine andere Welt versetzt fühlte. Zuvor alles klinisch sauber, weiße Wände, Böden und Decken, weißes Licht und die gefilterte Luft, waren sie nun wieder auf Korriban. Roter Sandstein, riesige Felsbrocken, die den Gang auf der linken Seite zugeschüttet hatten, alte Befestigungen für Fackeln, verbogenes schwarzes Metall und alte Ausrüstung aus einer Zeit von vor wer weiß wie vielen Jahrhunderten. Noch während der Rest der Gruppe hindurch trat, drehte sich Hybris um und betrachtete das Hologramm. Es passte sich perfekt in die Umgebung ein. Sogar das Licht, welches aus einem anderen Gang spärlich hineingeworfen wurde, wurde perfekt von der Illusion berechnet und kopiert. Es lag sogar holographischer Sand darauf. Selbst als der Lord seinen Scanner bemühte fand er nichts. Kaum war aber Galain mit T2 auf dem Arm hindurch getreten, hörten die Gruppe ein sich bewegendes Etwas. Da das Geräusch relativ eindeutig war, wartete Hybrisbis es aufhörte, dann legte er seine Hand auf die Wand. Nun war sie echt und wer weiß wie dick. Gab es einen Mechanismus, um sie wieder zu öffnen? Vermutlich. Würde er jetzt danach suchen? Sicherlich nicht. Bevor die Doktorin nunauf die Idee kommen konnte, drehte er sich um und verließ den zugeschütteten Gang.


Nachdem sie ein paar selbst für einen Nicht-Archäologen offensichtlichen Hinweisen gefolgt waren, kamen sie schließlich einfach aus einem der kleineren - später hinzugefügten - Gräber im Tal der dunklen Lords heraus. Hybris drehte sich nur einmal um, fand keine Hinweise darauf, wem dieses gehörte und sah deshalb wieder in Richtung „Stadt“. Bisher hatte er das Gefühl ignoriert, weil es nur schwach gewesen war, doch nun war es so eindeutig wie sein eigener Herzschlag. Sein ehemaliger Schüler befand sich auf Korriban und die Doktorin wusste es ebenso. Horusets brannte mal wieder auf sie herab, doch Hybris verschwendete kein Gedanke daran. Saphenus, imperiale Marionette und Diener des Imperators, wartete auf ihn. Er würde viel zu erklären haben...

[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Vor dem Grabeingang eines niederen Lords - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris, Galain (NPC)]
 
[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Vor dem Grabeingang eines niederen Lords - Zoey, T2(Nevis), Yui, Grin, Darth Hybris, Galain (NPC)]

Auf dem Pfad in Richtung Dreshdae, den sie nur langsam beschreiten konnten, dachte Hybris ganz genau darüber nach was es zu besprechen galt. Natürlich würde er Leistungen und Verfehlungen seines ehemaligen Schülers zum Thema machen müssen. Darunter fiel die Doktorin, aber auch sein jetziger Posten und seine Rolle im Imperium. Er war nicht mehr nur irgendein Anhänger der dunklen Seite, sondern der Gouverneur von Korriban und damit irgendwo auch Beamter des imperialen Systems. Sein Name tauchte überall auf, auch wenn noch keiner so recht etwas damit anzufangen wusste. Er baute sich jedoch ein neues Machtzentrum auf, wofür seine Schülerin ja auch Pläne besorgt hatte. Saphenus würde also zwangsläufig in das Licht der Suchscheinwerfer mächtigerer Personen treten und damit zu einer Gefahr für Hybris werden. Es war eine Sache einen Zirkel hinter sich bzw. zwischen sich und Rivalen zu haben. Eine andere nur ein Warrior zu sein, der Korriban für sich beanspruchte. Aus der Sicht seines ehemaligen Meisters ein ziemlich riskanter Schritt, der sehr schnell mit einem toten Zabrak im roten Wüstensand enden konnte. Was hinderte einen Lord daran Saphenus zu seinem Diener zu machen oder ihn umzubringen? Ein Lord hatte sich bereits vor dem Imperator bewiesen, welcher also den Wechsel genehmigen und irgendwelche gewaltsamen Machtwechsel ignorieren oder gar gutheißen würde. Leider war es bereits zu spät für Saphenus und damit im Endeffekt auch für Hybris. Der Zabrak war bereits ins Rampenlicht marschiert und hatte seinen Ehrgeiz zur Schau gestellt. Ihn jetzt noch zu ignorieren, selbst wenn er den Posten freiwillig räumte, war quasi unmöglich. In diesem Zusammenhang musste Hybris vor allem an Janus Sturn und seine Inquisitoren-Freunde denken, die vermutlich alles und jeden auf diesem Planeten überwachten. Was also tun? Saphenus töten, um ein Loch seines Perimeters zu schließen? Daran dachte er zwar, wollte diesen Schritt aber nicht gehen. Zu viel wurde investiert, zu viel erhoffte er sich von dem Warrior. Also musste er ihn stärken, musste ihn wieder an die Leine nehmen, sodass am Ende raus kam was raus kommen musste. Eine Stärkung für Darth Hybris.

Doch wie sollte er vorgehen? Er verzichtete auf eine allzu genaue Fokussierung, sodass sich sein ehemaliger Schüler dadurch nicht auch noch unter Druck gesetzt fühlte, spürte die Emotionen des Zabraks aber dennoch. Da war definitiv Furcht, aber auch Feindseligkeit. Das er ein ähnliches Maß an Misstrauen bis hin zu Paranoia entwickelt hatte, war fast schon zu erwarten gewesen. Man stahl und residierte nicht auf Korriban und blieb geistig gesund. Saphenus war am Anfang seiner Ausbildung schon nicht mehr unschuldig gewesen, doch dafür intelligent und umsichtig. Wie viel war davon noch übrig? Konnte er ihn überhaupt noch benutzen? War subtile Manipulation noch möglich oder durch den Einfluss der dunklen Seite unmöglich gemacht worden? Werde zu paranoid und unvorhergesehen und jede Form des Strippenziehens konnte nach hinten los gehen und doch musste der Sith Lord genau dies tun. Saphenus musste gelenkt werden, wollte Hybris nicht all seine Investitionen verlieren. Die ersten paar Schritte kannte er schon, wenn auch nicht ihre genaue Ausführung. Dafür musste er sich erst einmal mit dem Warrior unterhalten und genau diesen Zustand ändern. Das war sein erstes Ziel. Um die Stellung des Zabraks zu stärken und sich damit selber Zeit zu erkaufen, damit er überhaupt dazu kam ihn zu manipulieren, musste er ihn befördern. Einen Warrior, und sei es nur auf dem Papier, traute man automatisch weniger zu, was die Anzahl der Attentäter erhöhte. Doch sollte er von seinem ehemaligen Meister auch noch zum Executor befördert werden, das Zeichen wäre mehr als deutlich: Versuche mir Korriban zu nehmen und der Zirkel der Alchemisten wird sich „bedanken“. Genau so musste es nämlich aussehen. Alles Hybris Plan, alles sein Werk. Niemand durfte glauben, dass ein einfacher Warrior diese Leistung erbracht hatte.

Der ehemalige Schüler schien kurz zuvor gelandet zu sein und sich bereits zu seiner improvisierten Residenz bewegen zu wollen. Doch so sah Hybris Plan nicht aus. Er konnte dort niemandem vertrauen, den Wänden eingeschlossen. Also lüftete er ein wenig seinen Schleier, der ihn vor der geballten Macht der Geister in seinem Rücken schützen sollte und griff hinaus, um den Zabrak einen psychischen Druck auszusetzen, der ihn in Richtung Fury drückte. Sobald er stehengeblieben war, ließ das Gefühl nach, verschwand aber erst als er auf Hybris Schiff zuging. Nachdem diese Botschaft angekommen war, drehte sich Hybris halb zu Zoey um und wartete bis sie in seine Augen sah, was schnell geschah, weil die Doktorin seinen Blick nicht allzu lange ignorieren konnte.


„Ich werde mich mit deinem Meister unterhalten. Du wirst mit dem Rest der Gruppe in der Residenz warten. [Entferne Leine. Folge mir.]“


Damit gab er T2 zwar die Chance abzuhauen, doch sollte sie ernsthaft in Erwägung ziehen zu flüchten, sie konnte sich nicht einmal durch verdursten in der Wüste retten. Er würde sie finden und ihr schlimmeres antun als sie sich im Moment vorstellen konnte und dann würde er jeden seiner nächsten Diener daran teilhaben lassen. Ja, eigentlich fehlte ihm irgendwie noch das abschreckende Beispiel. Galain war okay, aber er war kein Kind.

Hybris brauchte noch einmal ungefähr 20 Minuten bis zur Fury. Die Hälfte der Zeit verbrachte er nur mit Galain, der dank richtiger Stellung von Horuset einen Schatten auf ihn warf und somit Abkühlung gewährte. Das hieß aber auch, dass Saphenus fast eine halbe Stunde lang an der Fury hatte warten müssen, bis sein ungebetener Gast endlich eingetroffen war. Sie trafen nun aufeinander, sahen sich aber nicht in dem Sinne. Hybris Kapuze war so tief in sein Gesicht gezogen, dass er nur den Weg vor seinen Füßen sehen konnte, gleichzeitig aber eben auch nicht gesehen werden konnte. Die Augen brauchte er eh nicht um die Soldaten des Gouverneurs spüren zu können. Etwa zwei Meter von Saphenus entfernt blieb er stehen, der drei Meter große Sith Spawn links hinter ihm, den Gestank des Todes als allgegenwärtiger Begleiter mit sich gebracht.


„Die wirst du nicht brauchen“sagte Hybris schlicht und machte eine Geste, die alle Diener einschloss. Dann ging er einfach weiter an ihm vorbei ins Innere der Fury. Als sie etwa auf einer Höhe waren, fügte er hinzu: „[Folge dem Zabrak.]“


Galain blieb damit unvermittelt stehen und begann mit seinen toten leeren Augen Saphenus anzustarren. Kaum bewegte der sich, tat es auch der Spawn, als gäbe es da einen festgesetzten Maximalabstand, der nicht überschritten werden durfte. Auf dem Weg nach oben konnte der Lord den Gehstock des Warriors hören und wusste damit erst jetzt, dass er sich sein Bein noch immer nicht hat richten lassen. So wie er jede Form des Eindringens mit der Macht in seinen Körper nicht leiden konnte, so gewährte er auch dem Gouverneur ein gewisses Maß an Privatsphäre. Nicht die Macht, sondern seine menschlichen Sinne informierten ihn. Primitiv, aber ausreichend.


Sie betraten hintereinander den Aufenthaltsraum. Hybris stellte sich an den Tisch mit der Sitzecke und drehte sich zu Saphenus um, während Galain per kurzem Befehl in die Ecke nahe des Einganges verbannt wurde.

„Rope. Bring uns etwas zu trinken und verschwinde dann wieder.“
Der Droide selber war nicht im Raum gewesen, hatte die Aufforderung aber dennoch „gehört“ und kam deshalb kurz darauf mit einem Tablett. Er setzte die beiden leeren Gläser ab, füllte sie mit Wasser und stellte die metallische Kanne danach ebenfalls ab. Ohne den Gouverneur sichtlich zu beachten oder anzusprechen verschwand er wieder. Sobald er die Türschwelle überschritten hatte, drückte Hybris einen Knopf an der Unterseite des Tisches.
„Yelm, versiegel den Aufenthaltsraum, lass die Umweltkontrolle auf Maximum laufen und stell die Überwachung dieses Raumes ein.“
Der Pilotdroide, der ja auch irgendwie die Kern-K.I. des Schiffes darstellte, antwortete nicht einmal, sondern tat wie man es befohlen hatte. Die Brandschutztüren fuhren herunter und die Umweltsysteme erhöhten ihre Leistung, womit der Gestank von Galain, der nicht ganz zufällig direkt unter einem der Lüftungsschachtausgänge stand, herausgefiltert wurde. Erst danach drehte sich Hybris zu dem ebenfalls schon sitzenden Saphenus um, steckte beide Hände unter seine Kapuze und schob diese dann zurück. In einer fließenden Bewegung packte er danach sein Schwert, nahm es vom Rücken und legte es neben sich.

„So sieht man sich wieder“.

Er musterte den Warrior. Sein Gesicht schien noch blasser und kränklicher geworden zu sein, das Auge war noch immer nicht ersetzt, der Körper nicht gestählt worden. Er wirkte jetzt noch körperlich schwächer als damals, war aber eindeutig mächtiger geworden. Da es sich anbot, verglich er ihn mit Galain und stellte schließlich fest, dass der Gouverneur sich am Ende der Machtskala eines Warriors befand, während der Spawn irgendwo im Mittelfeld stand. Die Doktorin hatte mit ihrer Cleverness ein Unentschieden rausholen können. Doch Saphenus würde den Spawn in seinem jetzigen Zustand fertig machen. Zumindest wahrscheinlich.

„Du siehst genau so zerbrochen aus wie zuvor. Wenigstens etwas hat sich nicht geändert...“

Das er inzwischen selber nicht mehr wie ein Model, sondern wie ein klassischer, von der dunklen Seite gezeichneter Sith aussah, war natürlich etwas ganz anderes. Er besaß immer noch die Kontrolle. Aber Saphenus … ein Spielball der dunklen Seite. Nicht das er zu spät gekommen war...

[Horuset-System - Tal der dunklen Lords - Raumhafen von Dreshdae - Fury - Saphenus, Darth Hybris, Galain (NPC)]
 
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