Korriban (Horuset-System)

[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Schiffswrack ] Sikarius und Sharoh, sowie Cal und der Chaos

Mit nur wachsendem Enthusiasmus folterte Sikarius Soron und sah in der Macht sehr erfreut zu, wie dessen Widerstand bröckelte. Der dumme, kleine Junge, der der Kopfgeldjäger eigentlich war, kam immer mehr zu Vorschein. Mit jedem Schrei ein weiteres Stückchen, mit jeder Minute die der Sand die kauterisierten Wunden weiter aufriss. Aus dem Augenwinkel sah er wie Sharoh aus dem Schiff gestapft kam, wohl um sich das Spektakel aus nächster Nähe anzusehen. Plötzlich blitzte etwas rot auf und das sich windende Leben im Griff des Mörders bäumte sich auf und erstarb. Einen Augenblick völlig perplex sah er zu, wie die blaue Echse sich den jetzt abgetrennten Kopf Sorons schnappte und zurück ins Innere gehen wollte.

Plötzlich sah er sich jedoch einem vor Wut siedenden Sikarius gegenüber, der ihm den Weg versperrte.

„HAST DU EIGENTLICH DEN ARSCH OFFEN, DU MINDERWERTIGER ALLIENLURCH?!“

, brüllte der Mörder ihm entgegen und funkelte ihn aus seinem gefährlich leuchtenden Auge heraus an.

„Hat deine Mutter dich als Kind zu oft aus ihrer Fotze fallen lassen? Hat dir der größte Macker im Tierheim dir hinterher so tief in den Hals gefickt, dass er dein Hirn beschädigt hat?! Genau welcher Teil deiner unterentwickelten, minderwertigen, entbehrlichen, instinktgefickten Fremdwesen-DNA hat dir gesteckt, dass das eine gute Idee war?!“

, fuhr er etwas ruhiger fort und konnte sich grade noch davon abhalten dem Typen die Eingeweide nach außen zu kehren. Hatte er jedoch eine Entschuldigung erwartet, hatte er sich gehörig geschnitten. Die Worte, die erwidert wurden, waren bestenfalls eine Rechtfertigung und eigentlich auch nichteinmal das. Der Echsen-’mensch‘ hatte lediglich zu seiner Verteidigung zu sagen, dass der Kopfgeldjäger ohnehin niemals mit der Sprache rausgerückt wäre und bedeutete Sikarius dann mit einem Nicken seines hässlichen Schädels ihn vorbeizulassen. Völlig baff trat er einen Schritt zur Seite und die abartige Echse begab sich hinein.

Nun endlich brüllte Sikarius los und schmetterte den kopflosen Torso, den er noch immer in seinem Machtgriff hielt und bis grade langsam zerdrückt hatte, mit aller ihm von der Macht verliehenen Wucht gegen die Schiffswand. Mit einem Geräusch, dass im endlosen Sandsturm unterging, platzte der geschundene menschliche Körper endgültig auf und blutige Biomasse ging in einem beachtlichen Umkreis von ihm nieder. Noch immer kochend spuckt der Mörder einen ihm auf der Lippe gelandeten Knochensplitter aus und folgte Sharoh ins Innere. Der abgetrennte Kopf Sorons lag auf der Theke, was den Mörder fast erneut zum Explodieren brachte. Seine Rechte zuckte verräterisch in Richtung seines Lichtschwertes und nur der Gedanke an den Zorn Darth Hybris‘ war es der verhinderte, dass er mit dem Reptiloiden das gleiche Kunststück vollführte wie mit dem kopflosen Leichnam vor wenigen Sekunden.

Plötzlich begann Sharoh erneut zu reden und erzählte irgendetwas von Linien, einem Familienclan von Kopfgeldjägern und dass man ihnen wie Klonen eindrillte nichts über ihre Familie und ihren Auftrag preiszugeben.

„Deine Familie stellt diese Typen also ein. Aha.“

, sagte Sikarius schließlich gefährlich ruhig und ließ offen ob er das so verstand, dass er glaubte Sharoh habe Soron auf ihn gehetzt.

„Dir ist auch praktischerweise sein Name entfallen und du hast das dumme Arschloch da umgebracht, bevor er deine Aussage be- oder widerlegen kann. Praktisch. Sehr praktisch.“

, fuhr er fort und seine Stimme hatte wieder beinahe wieder etwas Freundliches an sich. Eines der Deckenlichter flackerte.

Mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte die Macht aus Sikarius‘ wie eine Peitsche nach vorne gerissener Hand. Der von Sharoh hastig errichtete Machtschild wurde einfach zerschmettert und im nächsten Augenblick klebte der Reptiloid rücklinks an der Wand. Cal hatte sich hinter die Theke geflüchtet und nach seinem Blaster gegriffen, wohl um sich im Zweifel gegen den gleich Amok laufenden Sith zur Wehr zu setzen. Kaum hatte der Kopfgeldjäger jedoch den Lauf seiner Waffe auch nur berührt, hatte Sikarius auch seine zweite Hand nach ihm ausgestreckt. Ein scharfer Schmerz zuckte durch seine Schläfe, als er ein weiteres Mal die Macht kanalisierte – doch es war ihm egal.

Cals angsterfüllter Schrei ging in einem heiseren Gurgeln unter, als die gesamte Ecke samt Theke und abgetrenntem Kopf brutal zusammengedrückt wurde und den kauernden Menschen in Stücke riss. Doch Sikarius hatte nicht mehr als einen flüchtigen Blick für die weitere Leiche übrig. Stattdessen wandte er sich erneut Sharoh zu, der mit aller Kraft gegen die ihn bindenden Fesseln ankämpfte. Der Mörder spürte den Widerstand deutlich. Sharohs Macht war inzwischen nicht zu unterschätzen, doch unter der rohen und – ohne ihn zu zerquetschen – maximalen Gewalt des Mörders konnte er nur zappeln wie ein Fisch, der grade auf einem Speer aufgespießt worden war.

„Offensichtlich ist dir meine besondere Nettigkeit besonders zu Kopf gestiegen, Schüler.“

, begann Sikarius erneut zu sprechen, während alles in ihm danach schrie den Schüler vor ihm einfach zu zerdrücken.

„Es ist dir wohl so vorgekommen, dass du dich unter Gleichrangigen bewegst und alles erlauben kannst, weil dein mächtiger Meister über dich wacht. Du hast dabei eine wichtige Sache vergessen. Du kannst deinen Herrschaftsanspruch noch lange nicht durchsetzen und dein besonderer Status ist nur so lange besonders, wie ich mich auf deine imaginäre Macht einlasse. Aber. Bis du es dir nicht verdient hast bist du nichts! Noch weniger! Du bist ein dummes Stück Scheiße das seinen Platz nicht kennt!“

Sikarius zuckte nach vorne und schmetterte gegen den Kiefer des Trandoshaners.

„Ich sage dir das nur dieses Mal. Wenn du soetwas noch ein einziges Mal abziehst werde ich so lange auf deinen Kopf eintreten, bis man die Splitter deiner Schädeldecke mit dem Mikroskop suchen kann und fick die Konsequenzen! Dass du noch hier bist hast du nicht deinem geilen Meister zu verdanken, sondern deiner Aktion von eben, verstanden? Wir sind quitt.“

Aus dem Handgelenk ließ Sikarius den Machtgriff los und die Echse sackte zu Boden. Ohne Sharoh noch eines Blickes zu würdigen wandte sich der Mörder ab und ging auf die andere Seite des Raumes, wo er sich auf den Boden sinken ließ und damit begann sich das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Was der andere tat beachtete er nicht, aber immerhin war dieser nicht so dumm ihn anzugreifen. Schließlich gab Sikarius‘ Com ein schwaches Vibrieren von sich, woraufhin er es widerwillig aus der Tasche zog. Adria hatte geantwortet. Überrascht zog er die Augenbrauen hoch.

„Natürlich“, schrieb sie. Meinte sie damit, dass sie ihn natürlich aufsuchen würde? Oder war das ein ironisches ‚Natürlich‘? Sikarius wusste es nicht, und irgendwie – zu seiner eigenen Überraschung – war es ihm auch egal. Jetzt wo er ihre Nachricht vor Augen hatte fiel ihm auf, dass er seit er vom Schiff des Geheimdienstes abgesprungen war kaum bis gar nicht an sie gedacht hatte. Würde sie ihn finden, würde er sich vermutlich freuen. Immerhin hatte sie ihn dann selbstständig aufgespürt und bewiesen, dass ihr noch etwas an ihm lag. Und doch… blieb sie weg würde er vermutlich einfach weiter nicht an sie denken. Mit einem Klicken deaktivierte er das Comlink und zog das erbeutete Gewehr näher an sich heran. Jetzt erst identifizierte er es als leicht modifizierte E-11, ein Modell, das er sogar schon einmal benutzt hatte.

Langsam hob er das Visier an sein Auge und aktivierte nach ein wenig Rumprobieren die Wärmesicht. In der Macht erzeugte er eine Illusion, konnte sie so jedoch nirgends entdecken. Kurz überzeugte er sich, dass sie auch wirklich vorhanden war, bevor er erneut durch das Visier blickte und versuchte sein Ergebnis neu zu justieren und Lichtwellen im entsprechenden Spektrum zu erzeugen…


[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Schiffswrack ] Sikarius und Sharoh
 
[Horuset-System | Tal der Dunklen Lords | Grab] - Saphenus; Zabrak (Venris); Devaronianer (Kronos); Ewok; Gleiterfahrer; Zwillinge; Twi'lek

Noch bevor der Zabrak als erster auf seine Frage antworten konnte, blieb Saphenus‘ Blick an ihm hängen. Er musterte seine Tätowierungen, sein Auge wanderte die schwarzen Muster in seinem Gesicht ab. Groll regte sich in ihm. Dieser Jünger hatte den Initiationsritus bestimmt schon als Jugendlicher durchlaufen und sich damit den Respekt seiner Freunde und seiner Familie verdient. Sofort strich Saphenus‘ Hand über sein eigenes Gesicht. Die frischen Tattoos schmerzten leicht, verkrustetes Blut bröckelte von seiner Haut herab. Dann musste er innerlich lachen, denn all das spielte keine Rolle. Nicht die Tätowierungen hatten diesen Jünger an diesen Ort gebracht sondern ganz alleine seine Entscheidungen und die Macht. Saphenus selbst war Exekutor geworden, ohne jemals mit einer Nadel in Berührung gekommen zu sein.

Leise, aber deutlich, begann der Zabrak zu sprechen. Mit spürbarer Wut listete er diejenigen auf, denen er Rache geschworen hatte: ein Sith, der ihn entführte, eine Sith, die ihn quälte und sein Vater, der ihn belog. Ein Lächeln zeichnete sich auf Saphenus‘ Gesicht ab. Er humpelte zu dem Zabrak und legte ihm beinahe mitfühlend seine knochige Hand auf die Schulter.


„Präge dir ihre Namen gut ein.“, sagte er nachdrücklich und sah dem Jünger in die Augen. „Und es mag der Tag deiner Rache kommen.“

Motiviert von dem Zabrak sprach als nächstes der Ewok. „In meiner Heimat verehren wir den ‚Großen Baum‘. Wir glauben, dass die Ewoks selbst einst aus ihm entstanden sind. Die meisten von uns leben ein einfaches Leben, aber wir genießen es. Das ködert aber diejenigen, die uns für leichte Beute halten. Eines Tages wurde ich von Sklavenhändlern entführt und als Kuscheltier an reiche Menschen verkauft. Sie hielten mich wie ein Haustier. Ich schlief in einem Käfig, musste Kommandos lernen, wurde gebadet und in lächerliche Klamotten gesteckt. Es war demütigend. Ich konnte fliehen und irgendwann bin ich im Tempel gelandet. Ich werde dieser Familie einen Besuch abstatten und mich für alles revanchieren, was sie mir angetan haben!“ Hass sprach aus dem Ewok, der in großem Kontrast zu seinem niedlichen Äußeren stand. Saphenus spürte seine Emotionen deutlich.


Der Gleiterfahrer schien als nächstes antworten zu wollen, doch die Twi’lek war schneller. „Ich…ich weiß niemanden, an dem ich mich rächen will!“, stammelte sie und wieder begann sie zu zittern. Sie fürchtete, eine falsche Antwort zu geben. „Nur weil du große Dinger hast.“, murmelte ein Zwilling. Sein Bruder stieß ihm den Ellenbogen in die Seite. „Nein, wirklich!“, protestierte die Twi’lek. „Es waren immer alle nett zu mir und haben mir Komplimente gemacht. Selbst im Tempel hatte ich Freunde, die auf mich aufgepasst haben. Einer von ihnen hat mir sogar eine kleine Statue geschenkt!“ „Ach, war darin eine Kamera versteckt? Wahrscheinlich gibt es jetzt Nacktbilder von dir im gesamten HoloNet!“, erwiderte der Zwilling. „Genug!“, sagte Saphenus schlicht und machte eine wegwerfende Handbewegung. Zumindest war die Twi’lek ehrlich, wenn auch etwas naiv.


Ein Moment der Stille kehrte ein und der Gleiterfahrer nutzte ihn. „Meine Mama.“, sagte er und stockte. „Für das, was sie meinem Vater angetan hat.“ Mehr sagte er nicht. Die Zwillinge waren die letzten. „Wenn Ihr einen von uns tötet, werde ich mich an Euch rächen.“, flüsterte einer von beiden und erschrak selbst angesichts seiner Worte. Sofort begann Saphenus zu lachen. „Du magst es nicht wissen.“, antwortete er, als er sich beruhigt hatte, „aber damit sagst du etwas, das dem Wesen eines Sith schon sehr nahekommt. Wir vertrauen niemandem außer uns selbst. Wir nutzen jede Gelegenheit aus. Wir lernen von jemandem, bis wir ihn überflügeln und uns seiner entledigen können. Dennoch ist es sehr mutig von dir, das laut auszusprechen.“ Am Ende wurde Saphenus‘ Stimme kalt und tief.


Zu guter Letzt antwortete der Devaronianer.
„Dieses Mal…lasse ich euch alle am Leben. So langsam scheint ihr zu verstehen, wie dieses Spiel funktioniert. Der Wunsch nach Rache kann ein mächtiger Antrieb sein. In mir selbst brennt er seit dem Tag, an dem ich zu den Sith gekommen bin und bisher hat er mich nicht losgelassen. Erst vor Kurzem habe ich meine eigenen Eltern ermordet.“ Er machte eine Pause, um diesen Satz wirken zu lassen. „Die Hintergründe haben euch nicht zu interessieren. Ihr müsst jedoch verstehen, dass ihr bereit sein müsst jede Grenze zu überwinden. Haltet euch nicht an dem Ballast fest, der euren Fortschritt behindert!“


Saphenus sah sich um und streckte seine Hand in Richtung aus, in der es tiefer in das Grab hinein ging. Dunkelheit erwartete sie dort. „Sucht euch einen Partner. Niemanden, den ihr schon kennt. Ihr habt zehn Minuten um zwei Dinge herauszufinden: seine größte Schwäche und seine größte Stärke. Doch lasst mich euch euren Rat geben: manch einer mag euch anlügen, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Wenn die Zeit um ist, werdet ihr mir Bericht erstatten!“


[Horuset-System | Tal der Dunklen Lords | Grab] - Saphenus; Zabrak (Venris); Devaronianer (Kronos); Ewok; Gleiterfahrer; Zwillinge; Twi'lek
 
‹Orbit von Korriban› - ‹Lebensmittelfrachter› - ‹Frachtraum› Ne'im

Ne'im musste irgendwann während des Fluges eingedöst sein, denn als sie die Augen aufschlug wurde der kleine Zwischenraum von Wand und Frachterkisten von dem Licht des Datapads erleuchtet. Dies lag nämlich aus ihrer Hand gefallen auf dem Boden. Noch bevor sie es wieder richtig zu fassen bekam, öffnete sich die Tür zum Frachtraum mit einem leisen Zischen. Ein Mann mit einem Luma in der Hand trat herein und leuchtete einmal die Ladung entlang. Ganz knapp schob die Twi'lek das Datapad hinter ihren Rücken, sodass es nicht zu sehen war und auch nicht mehr so leuchtete. Ein paar Minuten später verließ der Mann den Raum wieder. Erleichtert atmete Ne'im aus. Bei seinem Rundgang war er ihr mehr als einmal gefährlich nahe gekommen. Die Laderampe öffnete sich langsam und gab den Blick auf eine rote Landschaft frei. Die Grünhäutige griff nach dem Datapad und ging zu der Rampe. Sie verließ das Schiff, als die Rampe weit genug unten war.

Eine weile durch Dreshdae und vorbei an dessen halb im Sand versunkenen Containern gelaufen und Ne'im blieb vor einer kleinen Taverne stehen. Laut der Leuchtreklame trug sie den Namen ›Dead Man's Tree‹. Ein recht vielversprechender Name. So viel gab es hier gar nicht, was man besucht haben konnte es bestand also die Möglichkeit, dass Sikarius dort drin war oder sich zumindest etwas über ihn herausfinden ließ. Andererseits war er ein Sith. Da könnte das Tal der Dunklen Lords durchaus von seinem Interesse sein. Sie betrat also die Taverne. Der Wirt, selber ein Twi'lek, sah Ne'im eine Weile an und ließ seinen rechten Lekku nach außen zucken. Sie tat es ihm gleich und setzte sich dann an die Bar.
»Willkommen, kann ich dir was bringen?«, gestikulierte er mit seinen Lekku.
»Wieso sprechen wir nicht sondern nutzen Lekku?«, wollte Ne'im wissen, die ihre Kopftentakel ebenfalls zur Kommunikation nutzte. Der Twi'lek zögerte.
»Ich bin… stumm.«
Sie zog skeptisch eine Braue hoch.
»Und dann ein Wirt sein?«
Er nickte. Trotzdem glaubte sie ihm nicht, kam dann aber zu dem Thema, welches sie eigentlich beschäftigte. Sie sah sich noch einmal im Raum um. Hier war Sikarius schon einmal nicht.
»Gut, dann zu dem Grund aus dem ich eigentlich hier bin.« Sie zückte das Datapad auf dem eine ungefähre Beschreibung von Sikarius nachzulesen war. Sie schob es dem Wirt rüber und als er schon den Namen Leto Fel las, wurde der Twi'lek bleich. »Hast du den schon einmal gesehen? Kennst du ihn?«
Er schüttelte den Kopf sehr schnell. Etwas zu schnell. Durchdringend sah Ne'im ihn an.
»Sicher?«
Er schüttelte den Kopf.
»Gut, wo ist er lang?«
»Pass auf dich auf!«, gab er ihr mir auf den Weg und deutete grob in eine Richtung. Was hatte das denn jetzt zu bedeuten? Klar, Fel war ein Sith aber wie schlimm konnte das schon werden? Ihr kam eine Idee. Schon als sie die Taverne betreten hatte, hatten einige Gestalten sie komisch von der Seite angestarrt. Sie ging nun auf einen Tisch zu, an dem zwei ziemlich dunkele Gestalten saßen.
»Sucht ihr einen Job?«
»Was kann so ein kleines Gör wie du uns Kopfgeldjägern schon bieten?«

Beide fingen an lauthals zu lachen. Jetzt hieß es bluffen.
»Ich diene einem sehr wohlhabenden Grafen. Wenn ich einen bestimmten Mann finde und ihr mir dabei helft, bekommt ihr eine… hohe Belohnung.«
Abrupt hörte das Gelächter auf.
»Deal!«, stimmten beide im Chor ein. Die Fischlein hatten angebissen. Erneut legte sie das Datapad auf den Tisch und schob es den Kopfgeldjägern zu.
»Habt ihr diesen Mann schon mal gesehen?«
»Das muss Gestern gewesen sein. Der is' derzeit Gesprächsthema Nummer eins. Hat erst mit dem Gesicht von irgendeiner Göre den Tresen poliert und dann irgendwie dafür gesorgt, dass der Twi'lek da«
, er deutete auf den Wirt, der ein Glas Bier in sich rein kippte. »sich ordentlich auf die Zunge gebissen hat. Wortwörtlich. Du hast ja schon mit'm Wirt ›gesprochen‹.«
»Wo ist er jetzt?«
»Der sucht 'n Kopfgeldjäger. Docspel oder so. Hat dann irgendwen hier aufgeschnappt und hat sich aus dem Staub gemacht.«

Wirklich interessant. Für ein paar Credits, die die beiden eh nicht zu Gesicht bekommen werden, taten und verrieten manche echt alles.
»Habt ihr Speeder?«
»Klar! Wir sind Profis, kleine.«, erwiderte der eine und ließ seine Zähne blitzen.

‹Korriban› - ‹Dreshdae› - ‹Dead Man's Tree› Ne'im, zwei ›Profikopfgeldjäger‹, Wirt, andere Gäste
 
[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius

Nachdenklich musterte Sikarius den blauen Himmel über ihm. Keine Wolke war mehr zu sehen und nichts deutete noch auf den mörderischen Sandsturm hin, der hier gestern Abend und fast die komplette Nacht hindurch gewütet hatte. Lediglich die neue Düne, die sich um das alte Schiffswrack herum aufgetürmt hatte, gab einen kleinen Einblick darauf, welche Sandmassen durch ihn bewegt worden waren. Es hatte eine ganz schöne Arbeit erfordert den völlig zugeschütteten Eingang wieder gangbar zu machen. Da Sharoh noch geschlafen hatte – und es noch immer tat – war die Angelegenheit natürlich komplett an dem Mörder hängen geblieben.

Siegreich und einigermaßen zufrieden hatte er es sich jetzt im Schatten eines aus dem Sand ragenden Schiffsteils gemütlich gemacht und wartete darauf, dass Sharoh langsam mal aufstand. Der Trandoshaner hatte sich gestern ganz schön verausgabt und Sikarius wusste selbst wie wichtig es war nach solch einer Unternehmung seine Reserven wieder aufzufüllen. Darüber hinaus sah er es ohnehin nicht als gute Idee an bei Tag zu reisen. Dafür war es einfach viel zu heiß.

Um sein Gesicht vor dem auch im Schatten vom Sand zurückgestrahlten Licht zu schützen, hatte er sich wieder sein dunkles Tuch um sein Gesicht geschlungen und betrachtete gedankenverloren den Horizont durch das Visier seines frisch erbeuteten E-11. Teilweise genoss er es, seit sehr langer Zeit einfach mal nichts zu tun zu haben. Andererseits spürte er bereits nach der kurzen Zeit nagende Langeweile. Als er es schließlich nicht mehr ausgehalten hatte, hatte er damit begonnen mit der Macht das E-11 zu erforschen, zu versuchen die Einzelteile zu verstehen und zu überprüfen ob die Waffe irgendwelche Defekte aufwies. Sorons mächtige Schüsse hatten das Material zwar angegriffen, doch zum Glück war nichts kaputt gegangen. Schließlich, als auch diese Angelegenheit erledigt war, begann er damit an der Reichweite seiner Illusionen zu arbeiten. Das Fernglas leistete ihm auch dabei gute Dienste. Zwischendurch ging er sich etwas von Sharohs Essen holen, positionierte sich dann jedoch wieder an seinem Platz.

Schließlich, als Horuset ihn schien lange mit dem Schatten auf die andere Seite seines Unterschlupfes gezwungen hatte, passierte dann doch etwas Interessantes. Auf der Route die Sharoh, Cal und er gestern genommen hatten bevor der Sandsturm sie in das Schiffswrack gezwungen hatte, war ein Schatten aufgetaucht, der den ganzen Tag lang über nicht da gewesen war. Neugierig kniff der Mörder sein Auge zusammen, bevor er das Gewehr an sein Auge hob, um sich die Sache näher anzusehen.

„Lebensmüde Scheißer…“

, murmelte er leise, als er den Schatten als einen BAX-7 Landgleiter identifizierte und sich die Insassen näher ansah. Mindestens zwei von ihnen kannte er vom Sehen. Zumindest wenn die primitiven Alienfressen nicht ihre komplette Brut mit nach Korriban gebracht hatten. Am Steuer saß ein Selkath. Zum Schutz gegen die Sonne hatte er sich, wie Sikarius auch, eine Art Turban aus schwarzem Stoff um den Kopf gewickelt. Zwischen Sitz und Fahrertür klemmte ein ziemlich obskur aussehendes Scharfschützengewehr und einen dazu passen Patronengürtel hatte er um den Oberkörper geschlungen. Im Sitz hinter ihm saß offenbar sein bester Fischfreund. Wenn Sikarius sich nicht arg täuschte, hatte er die beiden gestern schon im Dead Man’s Tree zusammen gesehen. Der Kerl im Hintergrund war deutlich größer als sein Kumpel. Ein Karkarodon, wenn er sich nicht irrte. Auch er hatte sich der Wüste entsprechend gekleidet. Das musste für die beiden zumindest ganz schön nötig sein, immerhin stammten beide von Wasserwelten. Warum die jedoch so dumm waren sich hier herumzutreiben wollte er garnicht spekulieren.

Die Person jedoch, von der Sikarius sich nicht sicher war ob er sie wiedererkannte, saß im Beifahrersitz. Offensichtlich eine Twi’lek. Grün. (Ne’im.) Ohne korribantypische Bekleidung, also wohl noch nicht so lange hier. Der Mörder wusste, dass er gestern in der Bar mit Twi’lek zutun gehabt hatte. Aber waren die grün gewesen? Es gab einfach zu viele von denen in der Galaxis! Und dann auch noch in verschiedenen Farben!

Was wollten die drei hier? Dass sie zufällig in der selben Richtung unterwegs waren wie Sikarius, daran glaubte er nicht eine Sekunde. Dyna gestern war zwar wohl von niemandem geschickt worden, doch dass irgendjemand kommen würde, das wusste er ganz genau. Fast beiläufig grub er sich liegend in den Sand ein, um aus der Ferne nicht entdeckt werden zu können. Das E-11 hatte er fest gegen sein Auge gepresst und verfolgte jede Bewegung des Speeders. Kurz überlegte er, ob er direkt Nägel mit Köpfen machen und den Fahrer erschießen sollte, doch ein sich bewegendes Ziel würde er auf die Entfernung sicherlich verfehlen. Kurz ging er seine Optionen durch und entschied sich dann seine Fernillusionen in der Praxis zu erproben.

Mit konzentriertem Gesichtsausdruck fokussierte er sich auf eine Stelle nicht zu weit von dem Speeder entfernt und begann. Sein Plan war es dem Fahrer eine massive Stahlwand vorzugaukeln und ihn so zum Anhalten zu bewegen. Aus nächster Nähe, war das inzwischen eine seiner leichtesten Übungen (auch wenn er das mit dem Glanz und Lichtreflexion nie so recht hinbekam), doch auf diese Entfernung war das Vorhaben…ambitioniert.

Doch es schien zumindest etwas Erfolg zu haben, denn urplötzlich trat der Fahrer auf die Bremse. Für einen Augenblick sah es so aus als wolle der Landgleiter sich überschlagen, doch dann setzte das Gefährt hart im Sand auf und begann weiterzuschlittern – immerhin nicht mehr in direktem Kollisionskurs zur scheinbar massiven Wand. Entspannt verfolgte Sikarius die sicherlich ziemlich actionreiche Szene dort drüben und wartete geduldig, dass der Gleiter endgültig zum Stehen kam. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, während er den Idioten im Gleiter ein paar Herzschläge gab um sich zu fragen was grade eben passiert war. Schließlich richtete er sein Fadenkreuz auf sein erstrebtes Ziel aus und drückte ab. Fasziniert verfolgte er, wie der Blasterbolzen den Lauf verließ und kurz darauf in seinem gewünschten Ziel einschlug – dem Kopf des Selkath am Steuer.

„Euer Zug.“

, murmelte er und sog genüsslich die Wellen von Panik auf, die ihm von fern entgegenwallten.


[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius, Ne'im und ein Kopfgeldjäger weiter weg
 
‹Korriban› - ‹Dreshdae› - ‹Dead Man's Tree› Ne'im, zwei ›Profikopfgeldjäger‹, Wirt, andere Gäste

Gut. Für so etwas wie Begleitschutz war dann auch gesorgt. Das lief bisher ja echt reibungslos!
»Habt ihr auch noch sowas wie einen Blaster für mich?« Zwar hatte die grünhäutige Nichtmenschin noch nie einen bedient, geschweige denn in der Hand gehabt, doch so schwer konnte das ja unmöglich sein. Hoffentlich verlor sie nicht den Kopf, wenn sie in Kontakt mit Sikarius trat. Weder wortwörtlich, noch sprichwörtlich. Erneut lachten die zwei, wobei der eine, der Karkarodon, seine Zahnreihen blitzen ließ.
»Was ist so lustig?«
»Hätten wir gewusst, dass du keine Waffe dabei hast, wäre das ganze Gespräch anders verlaufen. Wir hätten dich überwältigen, ausrauben und dann töten können. Dein Herr muss echt dumm sein, wenn er so ein kleines dummes Twi'lek Gör wie dich ohne Waffe irgendwo hin schickt um Jagd auf einen Kopf zu machen. Ich wusste gar nicht, dass du und der rest deiner reudigen Spezies für etwas anderes als Tanzen und sowas gut seid!«

Der Selkath nickte.
»Genau! N’ Vibromesser oder so hast du sicher auch nicht!«
»Oh, wer hat denn gesagt, dass ich keine Waffe dabei habe.«, erwiderte die Twi'lek, deren Gesichtsausdruck kalt und selbstsicher war. »Tatsächlich handelt es sich dabei weder um einen Blaster, noch um eine Vibroklinge.«
Beide sahen einander an und wechselten vielsagende Blicke.
»Außerdem ist das keine Jagd. Ich suche ihn nur auf, um ihm etwas auszurichten. Könntet ihr jetzt einfach meine Frage beantworten?«, fragte sie mit einem fast höflichem Lächeln.
»Tut mir leid, kleine. Du hast doch ne Waffe. Hab ich da jetzt was falsch verstanden?«
»Dann halt nicht... Wir sollten so langsam mal los.«

Der Selkath stand zeitgleich mit dem Karkarodon auf und ließ klirrend ein paar Credits auf den Tisch fallen.

Zwischen dem Dead Man's Tree und einem Container stand ein BAX-7 Landgleiter, der den zwei ›Profis‹ zu gehören schien.
»Hopp, auf den Beifahrersitz, Twi'lek. Da haben wir den besten Blick auf dich. Nicht, dass du noch was dummes anstellst.«
»Ich? Was dummes?«, wollte Ne'im auf eine ganz unschuldige Art wissen und lachte dann leise.
Mit einer ungefähren Richtung fuhren sie los. Der warme Fahrtwind, der ihnen mit etwas aufgewirbeltem Sand entgegenkam, wurde zwar größtenteils von der Windschutzscheibe abgewehrt, da sich die Grünhäutige aber leicht aus dem Speeder lehnte, striff der Sand sie und kratzte dabei. Die anderen, die beide von Wasserwelten kamen, mussten echt verrückt sein. Wenigstens waren sie so gekleidet, um sich vor der Hitze und vor dem Sand schützen zu können.
»Hast du ne Ahnung wo wir hin müssen? Hier muss gestern nen Sandsturm lang gefegt sein. Ein paar der Dünen sind kleiner, größer oder sonst was, aber eben anders als gestern. Da is sogar ne neue Düne.«
»Ich sehe sie.«
»Fahr da hin. Ich habe ein gutes Gefühl was das angeht.«

»Alles klar ›Chef‹
Seine Stimme klang respektlos. Das gefiel Ne'im gar nicht.
»Bleib einfach bei dem ›Kleine‹, danke.«
»Wie du meinst, kleine
Seufzend lehnte sie sich in den Sitz zurück.
Sie kamen der Düne immer näher, als vor ihnen eine Stahlwand wie ein Pilz aus dem Boden schoss.
»War der eben auch schon da. Brems, brems!«
Die Twi'lek klammerte sich an den Sitz, als der Landspeeder sich fast zu überschlagen drohte. Als der Speeder zum stehen gekommen war, lachte Ne'im vor freude, nicht mit der Wand kollidiert zu seiner. Es hatte irgendwie Spaß gemacht, egal wie gefährlich das war. Doch ihr Lachen verstummte, als ein Blasterbolzen den Kopf des Selkath traf und er leblos zusammensackte. Daraufhin sprang sowohl der Kopfgeldjäger, als auch die Twi’'ek aus dem Speeder. Die Lage war ungünstig. Irgendwo hier lag ein Sniper auf der Lauer und wartete vermutlich nur auf seine Chance.
»Gib mir deinen Blaster. Schnapp dir die Sniper und den Patronengürtel. Und warte hier. Ich glaube wenn hier ein Sniper ist, ist er dort oben auf der Düne. Dort ist auch irgendwas. Ach ja und überprüfe die Stahlwand da!«
Mit einem Blaster in der Hand bemühte sich Ne'im so schnell und unauffällig wie möglich die Düne hoch zu kommen. Oben angekommen winkte sie den Karkarodon zu sich.
»Ist hier irgendwer?«
Vorsichtig näherte sie sich dem Metallteil, welches auf der Spitze der Düne einige Meter aus dem Sand ragte. Es schien zu einem Schiffswrack oder etwas vergleichbarem zu gehören.

Der Karkarodon war auch oben angekommen.
»Was war mit der Stahlwand?«
»Ich weiß nich’. War plötzlich weg.«
Ne'im schluckte. Wie war sowas möglich?
»Hast du sowas wie ein Makrofernglas?«
»Du wirst mir echt was schuldig sein...«, knurrte er und holte eines hervor.
»Schau du dich mal in der Gegend rum ich werde diese Düne erkunden.«
Ungefähr auf der anderen Seite des Metallgebildes blieb Ne'im nur für einen Sekundenbruchteil stehen, ging dann aber ein Stück zurück, als sie einen Mann im Schatten sah.

‹Korriban› - ‹Ödland› - ‹Düne mit Schiffswrack› Ne'im, Sikarius; in der Nähe ein ›Profikopfgeldjäger‹
 
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[ Horuset-System | Korriban | Tal der Dunklen Lords | Darth Sik Grab | Eingangshalle ] - Venris Traja, Kronos, Darth Saphenus, andere Jünger

Sein Meister sprach ihn direkt an, er solle sich die Namen gut einprägen. Nichts anderes hatte Venris vor. Er würde jeden einzelnen auf seiner Liste ausfindig machen und ihn bestrafen, so wie sie es verdient hatten. Keiner würde ihm entkommen können, wenn er erst mächtig genug war, diesem Teufelskreis der Sith zu entfliehen. Sie würden alle vor ihm erzittern, doch niemand könnte etwas gegen ihn tun, sie alle wären in seiner Hand. Der Gedanke machte ihn froh, gab ihm in gewisser Weise neue Hoffnung.
Auch die anderen hatten Feinde, jeder von ihnen schien eine Geschichte zu haben, einige schienen mit mehr Tragik, mehr Emotionen verbunden zu sein als andere, aber jeder von ihnen hatte eine Geschichte. Sie waren nicht nur irgendwelche Puppen, sie waren fühlende, denkende Wesen. Und Venris musste sie töten, wenn er überleben wollte. Ihm schauderte bei dem Gedanken und er wollte nicht weiter darüber nachdenken. Hatten sie den Tod verdient? War das die einzige Möglichkeit um zu überleben?

Einer der Zwillinge schien auf ähnliche Gedanken gekommen zu sein. Aber er war so dumm und sprach es laut aus. Er würde sich an Saphenus rächen, wenn einer von den beiden starb. Venris rechnete bereits mit der nächsten Leiche, die im Staub landen würde, doch er täuschte sich. Nein, ehr im Gegenteil. Der, der die Drohung ausgesprochen hatte überlebte und wurde sogar mehr oder weniger belohnt. Mit dieser Aussage schien er das Wesen der Sith recht gut zusammengefasst zu haben. Rache schien ein zentraler Punkt zu sein und nochmals dachte Venris, ob wirklich so viel verkehrt an den Sith war. Er selbst wollte an einigen seine Rache voll üben und war damit ganz gewiss nicht alleine.
Dann meinte sein Meister, fast schon nebensächlich, das er selbst bereits seine Eltern getötet hatte. Venris wäre fast zurückgeschreckt. Es war die eine Sache, Rachedurst zu verspüren, die andere war es diesem auch nachzugehen. Er war sich nicht sicher, ob er so etwas schaffen würde, so etwas überhaupt schaffen wollte. War es richtig so einen Zorn auf seinen Vater zu verspüren, ging er zu weit? Der Tempel war ein Ort der Täuschungen, vielleicht war auch sein Vater diesen irgendwie erliegen. Venris wusste es nicht. Er wollte kein Sippenmörder werden, er wollte viel mehr erstmal nur die Gründe erfahren, die seinen Vater zu seinen Handlungen erwogen hatten. Mehr wollte er doch nicht, oder?

Dann sollten sie Gruppen bilden, sein Blick schwenkte kurz zu Kronos, doch er sollte sich keinen aussuchen, den er bereits kannte. Wahrscheinlich war das auch besser so, sollte es zu einem Kampf kommen müssen. Ihr Meister trug ihnen auf, die größte Stärke und die größte Schwäche des Gegners herauszufinden. Schnell schaute er zu der Twilek, sprang auf und griff sie am Arm. Sie war leicht zu durchschauen, war schwach. Venris hatte mit ihr fast am wenigstens Mitleid. Sie schien kaum zu verstehen, worum es hier ging. Bisher hatte ihr Aussehen ihr wohl immer den Rücken frei gehalten, aber nun war es anders und sie schien damit nicht zurecht zu kommen. Doch Venris wollte ihr nicht alle Hoffnungen stehlen und probierte nett zu ihr zu sein.

,,Hey, ich kenne mich im Umgang mit den Sith aus. Mein Name ist Venris. Wir können uns gegenseitig helfen."

Die Twilek nickte nur schüchtern. Venris schob sie vorsichtig vor sich her, zu einem kleinen Felsbrocken, wo sie sich hinsetzten.

,,Wenn wir uns gegenseitig gut kennen, können wir uns vielleicht besser helfen."

Er schaute ihr tief in die Augen. Venris war bestimmt alles andere als unattraktiv und konnte sie so vielleicht schonmal ein Stück weit einlullen. Als er kurz an Mirilli dachte, bekam er ein schlechtes Gewissen und er probierte solche Gedanken einfach wegzuschieben. Dann begann er mit seinen Stärken und Schwächen. Er probierte natürlich, ihr nicht unbedingt die Wahrheit zu sagen, er wollte erstmal nur ein wenig ihr Vertrauen gewinnen.

,, Meine größte Stärke ist definitiv meine Kraft. Was kann man den auch großartig anderes als Zabrak."

Venris lachte und probierte die Klischees zu bedienen. Davon, dass er eben nicht nur einfach drauf los hauen konnte, sagte er lieber nichts.

,,Schwächen sind da schon schwieriger zu finden. Meine Freunde haben immer gemeint, ich würde zu wenig nachdenken, oft einfach drauf los hauen, wenn es drauf ankam."

Er hoffte die Twilek würde ihm das Glauben. Vielleicht bekam sie, oder andere die zuhörten, so ein wenig Angst und Respekt vor ihm. Dann legte er seinen Arm hilfsbereit um die Schultern der Twilek, als gäbe er ihr Schutz. Und tatsächlich, auch sie begann etwas von sich preiszugeben.


,,Meine Freunde meinten immer, wie schön und nett ich bin. Ist das vielleicht meine große Stärke? Damit kann man zwar nicht soviel anfangen, wie mit deiner Stärke, aber vielleicht kann sie uns ja trotzdem weiterhelfen.
Und meine größte Schwäche? Ich, ich weiß nicht so richtig. Ich wurde in einer sehr trockenen Region geboren und habe nie Schwimmen gelernt, ist das vielleicht meine größte Schwäche?"


Ihre größte Schwäche war leicht zu erkennen, deshalb nickte er bloß. Jemand so Naiven wie sie hatte er noch nie getroffen. Vielleicht war ihr das ja noch nicht mal wirklich klar. Aber mit der Tatsache, dass sie nicht schwimmen konnte, konnte man doch zumindest schonmal arbeiten, auch wenn sie auf einem Planeten wie Korriban erstmal recht nutzlos erschien.

,,Danke, Venris. Vielleicht können wir ja wirklich überleben, du hilfst mir doch, oder?"

Venris nickte. Er brachte kein Wort heraus. Er hat jemand so hilflosen einfach angelogen und sie schien ihm wirklich zu vertrauen, wie ihm nun klar wurde. Doch er hatte das richtige getan. Er musste überleben, er hatte doch noch so viel vor sich.

[ Horuset-System | Korriban | Tal der Dunklen Lords | Darth Sik Grab | Eingangshalle ] - Venris Traja, Twilek, weiter entfernt: Kronos, Darth Saphenus, andere Jünger
 
[Horuset-System | Tal der Dunklen Lords | Grab] - Saphenus; Zabrak (Venris); Devaronianer (Kronos); Ewok; Gleiterfahrer; Zwillinge; Twi'lek

Saphenus nickte den Jüngern zu und gab ihnen mit dieser stummen Geste den Befehl, mit der Aufgabe zu beginnen. Eiliges Geraschel wurde laut und wie kleine Schulkinder suchten sie einen Partner. Saphenus beobachtete sie dabei. Sofort fiel ihm auf, dass sich der Zabrak die Twi’lek schnappte und sie am Arm in seine Nähe bugsierte. Er glaubte in ihr ein leichtes Fressen gefunden zu haben. Enttäuscht darüber, dass der Zabrak die Herausforderung scheute, wanderte Saphenus‘ Blick zu den anderen. Die Zwillinge teilten sich auf und bildeten mit dem Gleiterfahrer und dem Ewok ein Paar. Am Ende bliebt der Devaronianer übrig. Verwirrung breitete sich unter den Jüngern aus.

„Es scheint als wäre heute dein Glückstag.“, flüsterte Saphenus und grinste ihn. Er selbst hatte nicht darauf geachtet, ob die Rechnung überhaupt aufgehen würde. Sie tat es offensichtlich nicht. „Du hast den Joker gezogen und gelangst direkt in die nächste Runde!“ Sofort begann ein Zwilling zu protestieren. „Das ist unfair“, sagte er laut und ignorierte die hektischen Gesten seines Bruders. „Das ganze Leben ist unfair. Manche werden reich geboren, andere fressen zeitlebens nur Dreck. Finde dich damit ab. Wenn du die trügerische Sicherheit der Gerechtigkeit brauchst, geh zu den Jedi. Dort kannst du mit den anderen Padawanen kuscheln und dir das Haar streicheln lassen!“, fauchte Saphenus. „Geht an die Arbeit!“


Leises Gemurmel brandete auf. Das Echo, das von der Wand zurückgeworfen wurde, machte es schwierig, ganze Sätze zu verstehen. Saphenus interessierte ohnehin nicht, was die Jünger miteinander besprachen. Es ging ihm nur um das Ergebnis. Langsam humpelte er auf und ab während die Zeit verstrich. Sein Blick wanderte über die Wände, die Spinnenweben in den Ecken und den Staub auf dem Boden. Das Grab war in einem erbärmlichen, geradezu armseligen Zustand und schon vor langer Zeit geplündert worden. Er fragte sich, wie weit es wohl in den Felsen hineinragte und was weiter drinnen noch lauerte. Tuk’atas, vielleicht?


Irgendwann hob Saphenus seine Hand und bedeutete den Jüngern damit, leise zu sein. Er wusste nicht, ob exakt zehn Minuten verstrichen waren und es war ihm auch egal. Sein langer, dünner Finger zeigte auf den Zwilling und den Ewok.
„Ihr! Fangt an!“ Beide sahen einander kurz als. Sie wussten nicht, wer von ihnen beginnen sollte. Dann ergriff der Ewok das Wort. „Seine größte Stärke ist gleichzeitig auch seine größte Schwäche: sein Bruder. Er vertraut ihm blind, mit ihm zusammen fühlt er sich stark. Ihre Vertrautheit führt dazu, dass sie fast wie eine Person reagieren. Das macht ihn aber auch berechenbar und vor allem: verletzbar!“ Saphenus nickte, auch wenn das sehr offensichtlich war. Der Zwilling war dran: „Seine größte Stärke ist bestimmt sein Glaube. Er gibt ihm Kraft und einen Lebensinhalt. Seine größte Schwäche ist seine geringe Größe.“ Dabei grinste er. Das verging ihm jedoch, als er Saphenus‘ Blick auf sich spürte. „Und glaubst du, meine größte Schwäche ist mein Körperbau?“, fragte der Exekutor provokant und sofort bemerkte der Zwilling seinen Fehler. Er wurde blass. Bevor er etwas erwidern konnte, zeigte Saphenus auf das nächste Paar.


„Ihre größte Stärke ist ihr Aussehen und ihr guter Charakter, dass meinten zumindest ihre Freunde und auch ich würde mich dem anschließen. Gutes Aussehen kann eine gute Waffe in den richtigen Händen sein. Sie denkt, dass sie nicht schwimmen kann sei ihre größte Schwäche, aber ich denke, dass es ehr ihre Naivität ist. Anscheinend ist ihr das selbst gar nicht wirklich bewusst.", antwortete der Zabrak. Die Twi’lek sah ihn erbost an. „Seine größte Stärke ist dafür nur seine Körperkraft, mehr nicht! Seine größte Schwäche ist, dass er häufig handelt, ohne nachzudenken.Sie machte eine kurze Pause. „In diesem Fall hat er mir versprochen, mir zu helfen. Obwohl wir alle wissen, dass nur einer von uns leben wird! Und mich nennt er naiv.“ Trotz schwang in ihrer Stimme mit.


Saphenus zeigte auf das letzte Paar. „Seine größte Stärke ist, dass er sich im Tempel auskennt. Er ist schon seit Ewigkeiten drin und kennt jeden Winkel. Zumindest, wenn man das als Jünger von sich sagen kann. Seine größte Schwäche ist, dass er es in der ganzen Zeit nicht geschafft hat, jemanden auf sich aufmerksam zu machen. Das muss doch einen Grund haben!“, sagte der verbliebene Zwilling schnell und mit stolzgeschwellter Brust. Der Gleiterfahrer sah ihn regungslos an. „Seine größte Stärke ist mit Sicherheit sein Selbstbewusstsein. Seine größte Schwäche, dass er dabei manchmal nicht nachdenkt und sagt, was er denkt.“, erwiderte er.


Damit waren alle durch. „Tja…was ihr herausgefunden habt, sagt mehr über euch aus als über euren Partner. Aber das wusstet ihr bestimmt schon.“, sagte Saphenus mit einem gehässigen Grinsen. „Folgt mir!“ Humpelnd führte Saphenus die Gruppe tiefer in das Grab hinein. Er verließ sich auf seine Machtsinne und verzichtete darauf, eine Luma zu benutzen. Dunkelheit umhüllte ihn und er sog sie tief in sich ein. Man hörte an den Schritten der Jünger, dass sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzten. Abgenagte Knochen, Müll, Unrat und Steine lagen auf ihrem Weg und so manches Mal stolperte einer der Jünger. Korribans Raubtiere hatten zumindest einstweilen hier ihr Zuhause gehabt, mutmaßte Saphenus. Dazu gesellten sich wohl Arbeiter oder andere Flüchtlinge, die hier ein Versteckt vor Ignavius‘ und seiner Herrschaft gesucht hatten. Das Grab erstreckte sich tiefer, als Saphenus gedacht hätte. Die Gänge waren verwinkelt und erschwerten die Orientierung. Irgendwann blieb Saphenus stehen und aktivierte sein Lichtschwert. Das violette Leuchten verlieh seiner Haut eine noch kränkere Farbe. Zunächst sagte er nichts, denn sie waren noch nicht vollzählig. Einer der Zwillinge hatte die Orientierung verloren und stolperte erst Minuten später zu ihnen. Man spürte, wie die Angst aus all seinen Poren tropfte. „Entschuldigung.“, keuchte er. „Ich…“ Weiter kam er nicht. Saphenus‘ Klinge zuckte blitzschnell durch den Raum. Erst fiel etwas Kleineres zu Boden, dann folgte ein größerer Rums. „Redet sich um Kopf und Kragen.“, murmelte Saphenus. Der andere Zwilling sackte zusammen.


„Der erste, der den Weg aus diesem Grab zurück in die Wüste findet, wird umgebracht. Der Zweite, dem das gelangt, wird fortan mein Schüler sein. Damit teste ich nicht nur euren Willen und euer Durchhaltevermögen, sondern auch eure Fähigkeit, andere zu manipulieren und zu beeinflussen. Viel Spaß dabei!“
Mit diesen sarkastischen Worten erlosch Saphenus‘ Lichtschwert und sofort verschwand er auf leisen Sohlen. Mit großen Schritten bahnte er sich seinen Weg zurück in das Tal der Dunklen Lords.


[Horuset-System | Tal der Dunklen Lords | Grab] - Saphenus; Zabrak (Venris); Devaronianer (Kronos); Ewok; Gleiterfahrer; Zwilling; Twi'lek
 
[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius, Ne'im und ein Kopfgeldjäger weiter weg

Mit diebischer Vorfreude verfolgte Sikarius das Mienenspiel der Gleiterinsassen als ihr Begleiter kopflos zusammensackte. Sein Finger am Abzug juckte und schrie fast schon einem weiteren Ziel den Rest zu geben, doch zunächst wollte er mit ansehen wie die beiden Überlebenden panisch versuchten hinter den Wagen zu kraxeln, nur um sich dann auf weitem Feld in seinem Schussfeld zu befinden. Er hatte beschlossen sich zu gedulden. Entweder würde er darauf warten, dass einer der beiden seine Nase herausstreckte, oder er würde eigenhändig mit seinem Speederbike hinfahren und ihnen die Scheiße aus dem Leib ballern.

Doch zu seiner maßlosen Überraschung machte keiner der beiden Anstalten sich in Panik irgendwo zu verstecken, oder sich auch nur in Panik zu Boden zu ducken. Stattdessen – so unfassbar es war – begann die grüne Twi’lek sich auf seine Position zuzubewegen. Kurz blickte der Mörder ungläubig durch das Zielfernrohr in ihr Gesicht, begann dann jedoch zu kichern und kurz darauf laut zu lachen, während er das Fadenkreuz seelenruhig zwischen ihren Augen positionierte. Sie war also absolut lebensmüde? Na gut, seinetwegen. Kontrolliert verstummte er, hielt den Atem an und drückte langsam seinen rechten Zeigefinger durch, um den perfekt gezielten Schuss in die klare Luft Korribans zu entlassen.

Doch das Scharfschützengewehr zischte nur und ein rotes Lämpchen am Magazin begann hektisch zu blinken.

„Was zum Fick?!“

, fluchte er und riss wütend das Magazin aus der Waffe. Offenbar war wohl doch etwas mit dem Ding nicht in Ordnung gewesen. Oder aber das Reservemagazin, das er am Abend noch in Docspels Habseligkeiten gefunden hatte, hatte einen Defekt. Fluchend rekalibrierte er das Ding mit fliegenden Fingern und rammte es energisch zurück in das Gewehr. Unsanft setzte er das Zielfernrohr wieder an sein Auge, doch die Twi’lek hatte es nichtsahnend an die Front seiner Düne geschafft, die er aus seiner liegenden Position nicht abdecken konnte. Ungläubig schaute er auf die Stelle wo ihre Fußstapfen aus seiner Perspektive endeten, sprachlos über das unverschämte Glück, das sie grade gehabt hatte [*hüstel*].

„Banthascheiße!“

Vor Wut über die fehlfunktionierende Waffe kochend sprang er auf die Beine, nicht ohne eine schwarze, grob menschenförmige Silhouette am der Stelle erschaffen zu haben, wo er bis grade noch gelegen hatte. Mit einem machtverstärkten Satz sprang er in die Höhe, wo er sicher auf dem hoch aus dem Sand ragenden Metallteil landete. Was auch immer es war, es bot ihm genug Platz sich hinzuhocken und einigermaßen sicher sein zu können von unten nicht entdeckt zu werden. Seine Machtsinne hatte er direkt auf die Twi’lek gerichtet, die just in diesem Augenblick auf der Spitze der Düne ankam.

Fast wollte Sikarius seinen Ohren nicht trauen, als sie auch noch allen ernstes fragte ob hier jemand war. Natürlich antwortete er nicht. Die hatte wohl wirklich einen weg. Fast schon im Plauderton erkundigte sie sich bei ihrem Fischfreund – der es ebenfalls hochgeschafft hatte – nach der Stahlwandillusion und kündigte dann an, die Düne erkunden zu wollen.

Geduldig wartete der Mörder während sie ihm immer näher kam, schön weg von dem Karkarodon. Nicht dass er vor den beiden zusammengenommen Angst gehabt hätte, aber es versprach mehr Spaß die beiden getrennt auseinander zu nehmen. Dann hatte die Twi’lek endlich die Illusion im Schatten entdeckt. Die Sonne spielte ihm in die Karten und der starke Kontrast zwischen Schatten und beleuchteter Fläche ließ nicht sofort erkennen, dass die Silhouette nur ein ungefähr menschenförmiger Rauchklumpen war.

Das Metall unter Sikarius‘ knirschte leise, als er sich hinter sein Opfer fallen ließ. Wie eine Katze landete er im weichen Sand und mit einem wütenden Fauchen erwachte die blaue Klinge seines Lichtschwertes zum Leben, begierig in den groben Stoff ihrer Robe und die glatte, grüne Haut darunter zu beißen. Einer plötzlichen Eingebung folgend, ließ er die Klinge jedoch stattdessen an der Twi’lek vorbeiwirbeln, grade noch rechtzeitig um den heulenden Schuss des Karkarodon von seinem Ziel – ihm – abzulenken.

Wütend fauchte diesmal der Mörder und rammte der Grünhäutigen einen Machtstoß vor die Brust, der sie beinahe augenblicklich hinter dem Rand der Düne verschwinden ließ und warf sich auf das widerwärtige Fischalien, das die glubschigen Augen vor Schreck weit aufgerissen hatte. Diesmal kannte die Klinge kein Halten mehr. Wie Butter fuhr sie dem Fischvieh durch Unterarme und Blaster, die in einem Wirbel halbverbrannten Blutes zur Seite gewirbelt wurden. Der Karkarodon schrie und ging in die Knie, nur um die eigentlich in seine Magengegend gezielte Faust in seinem Gesicht wiederzufinden.

Ohne auf die Folgen seines kortosisverstärkten Schlages zu achten, fuhr Sikarius auf dem Absatz herum und hechtete in die grobe Richtung, in die die Twi’lek grade noch geflogen war, ein widerwärtiges Grinsen in dem von schwarzem Stoff verborgenem Gesicht.


[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius und Ne'im, sowie ein Karkarodon
 
Bastion, Raumhafen, auf dem Frachter Pria: Adria und Besatzung

Adria verbrachte die Reise fast nur auf ihrem Zimmer. Wie würde ihr Wiedersehen aussehen? Adria hing viel ihren Gedanken nach! Womöglich war das für ihre Reife nötig!? Sie ließ alles Revue passieren. Sie hatte zum ersten Mal im Team arbeiten müssen! Sie hatten einen Sieg errungen! Adria war beim Imperator und war Ritterin geworden und genoss nun Privilegien. Ihre Hand glitt zum Orden, der um ihren Hals hing. Sie sah aus dem Fenster. Die typischen Streifen des Hyperraumes glitten an ihnen vorbei. Ihr wurde etwas bewusst! Sie besaß nun einige Erinnerungen und Erfahrungen mehr. Bedeutsame Erinnerungen! Und Erinnerungen waren wiederum bedeutsam für das Leben! Was sie gerade erlebt hatte, erst der Krieg und dann diese Auszeichnung, die Begegnung mit dem Imperator war so bewegend, inspirierend, intensiv, dass es Adria kaum noch losließ! Und genau solche intensiven Erinnerungen von enormer Bedeutsamkeit führten zu Fähigkeiten, wie man damit umging und was man daraus machte und welche Schlüsse man daraus zog. Man nannte das inneres Wachstum oder auch die Bildung eines tieferen Verständnisses vom Leben und das wiederum führte dazu, dass man mehr Zutrauen in eigene Fähigkeiten bekam. Um es kurz zu machen, konnte man zusammenfassend sagen, dass Adria einen kleinen Reifeschub machte. Sie war geistig noch nicht so alt, wie sie es durch die Alchemie körperlich war, aber keine 13 oder 14-jährige mehr! Sie nahm für sich persönlich mit, dass man durchaus mit dem imperialen Militär zusammenarbeiten konnte und es sich lohnte, mit aller Kraft für die Interessen des Imperiums und des Imperators einzusetzen! Um einen Sieg zu erringen, um auf ein Ziel hinzuarbeiten, war Zusammenarbeit manchmal unabdingbar! Sie spürte, dass sie zuvorkommend behandelt wurde, weil sie einen Ritterorden um den Hals trug, mit Stolz trug, und wusste, dass sie keine Geldnot mehr hatte! Was sie weiter daraus machen würde, würde sich ergeben!?

Sie kamen im Orbit von Korriban an und waren gerade aus dem Hyperaum gesprungen. Sie flog das erste Mal hier hin! Interessiert blickte sie auf den roten Planeten. Er hatte etwas magisches an sich. Sie spürte seine Anziehungskraft! Die dunkle Seite war stark auf Korriban und es war, als rief sie Adria zu sich! Und sie wusste ihren Meister hier und hoffte, dass er auch noch hier war und freute sich auf ihn.

Sie gingen von Bord. Ein heißer Wind spielte mit ihrem Haar. Sie trug es offen. Die Sonne blendete stark und Adria setzte rasch ihre neue große Sonnenbrille mit braunem Rand auf. Die braunen Gläser standen ihr gut. Man war das ungewohnt heiß hier! Besonders, wenn man gerade aus dem Weltall kam. An Bord des Frachters war es ziemlich kühl gewesen! Adria trug ein schwarzes hautenges T-Shirt mit kurzem Arm und schwarze enge Hosen. Darüber trug sie einen hellen Wildlederock, der kurz war und nicht bis zu den Stiefeln reichte, die neu und schwarz waren. Der Rock hatte seitliche Schlitze bis zum Gürtel in Schwarz. Am Gürtel trug sie ihr Lichtschwert, Vibromesser und Blaster. Ihr einziger Schmuck lag um ihrem Hals. Der Orden lag auf ihrer Brust, der sie als Ritterin auszeichnete. Der rote Sand knirschte unter ihren Stiefeln. Er lag überall! Eine dünne Schicht lag auch auf den Gehwegplatten am Raumhafen. Sie orientierte sich. Adria streckte ihre Fühler aus. Sie spürte ihn sofort! Sie musste in diese Richtung! Er war dort draußen im freien Gelände, in der Wüste! Ihr Herz begann sofort zu hämmern! Sie freute sich auf ein Wiedersehen! Ob er sich auch freuen würde? Würde er ihr den Orden gönnen? Ein besorgter Zug huschte über ihr hübsches Gesicht.

Es gab hier nur Arbeiter, die das Schiff abluden und Soldaten. Sie wandte sich an einen Soldaten.


“Gibt es hier sowas wie ein Taxi? Ich muss da raus!”

Sie zeigte in die Richtung.

“Lady, ich versichere Ihnen, dort draußen gibt es nichts! Gar nichts! Außer wilde Tiere!”

“Mag sein, aber ich will genau dorthin! Kann ich mir einen Gleiter leihen? Ich bin Lady Adria, Ritterin aus dem Orden. ”,

fügte sie bestimmt und mit Nachdruck an. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Orden und dann auf ihrem Lichtschwert. Er nickte und führte sie zu einem alten, aber dem besten Gleiter vor Ort! Er hatte ein offenes Verdeck. Alles war von einem roten feinen Staubfilm überzogen. Adria ließ sich ihren Koffer auf die Rückbank heben und stieg parallel dazu ein und nickte dankend und sauste auch schon los. Je näher sie ihrem Meister kam, umso mehr spürte sie Gefahr. Irgendwas war in Gange!? Vorsichtig hielt sie etwas abseits. Sie stellte den Gleiter hinter einem gigantischen Findling ab. Sie spürte ihn nahe.

Meister, ich bin da!”,

sprach sie ihn gedanklich schon mal an und warnte ihn vor. Sie ergriff mit der Macht eine kleine Menge Sand und ließ diese kleine Verwirbelung, wie es wohl aussah bzw. wirken musste, schweben und schickte sie zur Ablenkung zum Feind und lief selber, nachdem dies wieder zu Boden gefallen war und des Feindes Augen hoffentlich noch darauf hefteten, mit der Macht beschleunigt los, so schnell, dass man sie nicht mit dem Auge erfassen konnte und war einen Wimpernschlag später neben ihrem Meister. Oder sollte, denn der war gerade los geflitzt in Richtung Feind oder wie auch immer!? Adria war nicht im Bilde und wütend, dass er gerade jetzt in diesem Augenblick los gerannt war! Sie wartete erstmal hinter der Sanddüne. Was war hier eigentlich los? Es war typisch, dass es hier irgendeine Form von Ärger gerade gab! Es war wie immer!


Korriban, in der Wüste, hinter einer Sanddüne, hinter der kurz zuvor Fel gewesen war: Adria, in der Nähe vor ihr Fel/Sikarius, Ne`im, Karkarodon
 
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‹Korriban› - ‹Ödland› - ‹Düne mit Schiffswrack› Ne'im, Sikarius; in der Nähe ein ›Profikopfgeldjäger‹

Erneut vergewisserte sich Ne'im, ob der Mann sie nicht gesehen hatte. Dabei klopfte ihr Herz heftig vor Aufregung. Hatte er wirklich noch keine Notiz von ihr genommen oder tat er nur so als ob, um sie jede Sekunde zu überwältigen? Der Mörder des Selkath hatte schließlich einen sehr präzisen Schuss abgegeben, der sie, wenn die Lage nicht so ernst wäre, noch mehr beeindrucken würde, als er es jetzt schon tat. Immerhin musste sie sich keine Gedanken mehr darüber machen, wie sie ihn loswurde. Blieb noch der Karkarodon.

Ihr Blick ging zu der Stelle im Sand, wo eben noch die Umrisse eines Menschen zu sehen gewesen waren. Doch bei genauerem Betrachten war das gar kein Mensch und auch kein anderes Lebewesen. Es war sowas wie schwarzer Rauch.
»Hä?«
Vollkommen verwirrt und wie in Trance gefallen, näherte die Twi'lek sich dem Schatten - oder was auch immer das war. Das Erwachen einer blauen Klinge sie gewaltvoll in die Realität zurück zerrte. Der verhüllte Mann schleuderte diese los, doch anstatt Ne'im zu treffen, bahnte sich die Klinge den Weg an ihr vorbei, um den Schuss des Karkarodon abzuwehren.

Die selbe Kraft, die schon von zwei Sith in ihrem Beisein, einmal davon auf Ne'im selber, angewandt wurde, versetzte ihr einen Stoß nach hinten. Sie verlor das Gleichgewicht und überschlug sich. So kam es dazu, dass sie die Düne runter rollte. Der Zeitraum bis sie unten ankam war schier unendlich. Sie zwang sich bei Bewusstsein zu bleiben denn das wäre ihr sicherer Tod, wenn der Mörder unten ankäme. Ausgerechnet jetzt verlor sie auch noch ihren Blaster, den sie so mühevoll versucht hatte bei sich zu behalten. Kurz bevor sie einfach im Sand liegen blieb, vernahm sie den Schrei des Karkarodon. Schnell kam sie auf die Beine und rannte dann zu dem Blaster, der einige Meter vor ihr im Sand steckte. Dabei kippte sie mehrmals fast um. Ihr Kopf tat weh, was wohl an den vielen Überschlagungen lag, während sie den Hang runtergerollt war. Mit Leichtigkeit kam der Mann die Düne runter und auf Ne'im zu. Grob richtete sie den Blaster auf ihn und drückte drei Mal ab. Kein Schuss traf; er hätte nicht einmal ausweichen brauchen. Die Twi'lek war unsicher auf den beinen und ihr war schlecht. Ne'im wechselte die Strategie. Während der Mann mit großen, bedrohlichen Stapfern immer weiter auf sie zu kam, legte sie den Rückwärtsgang ein und wahrte so die Distanz zwischen den beiden.
»Hey, warte mal.«, fing sie an, während sie nicht gerade nach hinten ging, sondern unabsichtlich leichte Schlängellinien lief. »L-lass und das doch friedlich regeln.«
Langsam hob sie die Hände auf Kopfhöhe.
»Wer auch immer du bist, ich will nicht zu dir. Ich suche jemanden. Jemanden, der hier neulich vorbei gekommen sein könnte.«
Eine kleine Pause, damit sie sich Zeit zum atmen nehmen konnte. Dabei schrumpfte der Abstand zwischen dem Mörder und ihr.
»Wer bist du überhaupt und was willst du von mir oder meinen Begleitern? Was noch viel wichtiger ist: du hast ein blaues Lichtschwert, oder? Bist du sowas wie ein Jedi?«

‹Korriban› - ‹Ödland› - ‹Düne mit Schiffswrack› Ne'im, Sikarius; in der Nähe ein ›Profikopfgeldjäger‹; etwas weiter weg Adria
 
[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius und Ne'im, sowie ein Karkarodon

„Meister, ich bin da!“

Für wenige Herzschläge erstarrte Sikarius als die vertraute Stimme durch sein Schädelinneres hallte. Adria. Sie war also tatsächlich hier, wie sie es in ihrer Comnachricht angekündigt hatte. Noch immer war er unschlüssig ob er sich darüber freuen sollte oder nicht. Auf der einen Seite freute er sich, dass sie nicht auf Bastion geblieben war und doch…immer, wenn er an sie dachte hatte er vor Augen wie sie mit Fischfresse kuschelte. Ob die beiden noch mehr gemacht hatten? Er wollte es nicht wissen und doch, die Frage kauerte wie ein böser, kleiner Echsenaffe in deinem Hinterkopf. Ob Fischfresse auch hier war? Vielleicht hatte sie ihn mitgenommen? Widerwillig schnaubte er und spurtete just in dem Moment wieder los, als er sie hinter sich wahrnahm.

Gut. Gib mir kurz Zeit. Ist grad wichtig.

Gab er gedanklich kurz angebunden zurück und hatte im nächsten Augenblick die Twi’lek im Blickfeld. Diese hatte mit zitternden Fingern ihren Blaster auf ihn gerichtet. Defensiv wirbelte er das Lichtschwert um sich herum, doch das wäre gar nicht nötig gewesen. Keiner der drei Schüsse saß auch nur annähernd, woraufhin das Mädchen die Waffe senkte und rückwärts stolperte. Schweigend stapfte der Mörder weiter auf sie zu, jeder Zeit bereit sie mit der Macht aufzuhalten, doch noch wollte er diese Trumpfkarte nicht spielen.

Mit deutlich hörbarer Angst in der Stimme begann sie plötzlich zu sprechen. Man könne das doch sicher friedlich regeln. Wer auch immer er war, sie wolle garnicht zu ihm. Sie suche nur jemanden, der kürzlich hier vorbeigekommen sei. Innerlich spannte sich Sikarius. Also doch. Sie war sicherlich auf ihn angesetzt worden von einem seiner Feinde. Jetzt galt nur noch herauszufinden wer von ihnen. Schweigend musterte er sie eingehend in der Macht und stellte erst jetzt fest, dass sie ein durchaus nicht zu verachtendes, wenn auch ungeschliffenes, Machtpotential besaß. Also war sie sicherlich irgendjemandes Schüler! Gehörte sie zur Inquisition?! Zu Hybris?

Sie frage wer er überhaupt war und was er von ihr und ihren Begleitern wolle. Als sie schließlich fragte ob er wegen seines blauen Lichtschwertes ein Jedi sei, musste er sich dann doch arg das Lachen verkneifen.

„So…in der Richtung.“

, stellte er mit bedrohlich ruhiger Stimme fest und blieb schließlich stehen.

„Du kannst mich…“

, einen Herzschlag lang überlegte er, bis er das erste nahm was ihm einfiel:

„…Tom nennen.“

Innerlich verfluchte er sich für seine eigene undurchdachte Auswahl.

„Wen suchst du denn, Kleines? Ich suche auch jemanden. Mit dem habe ich euch wohl verwechselt…“

, fuhr er fort. Er hatte beschlossen erstmal freundlich zu tun, auch wenn ihm das nach seinem Angriff auf ihre Gruppe irgendwie sinnlos vorkam. Aber für die Antworten foltern konnte er sie später auch noch. Sie lief ihm ja nicht weg.

„Ob wir das gütlich regeln können, hängt vermutlich ziemlich von dir ab. Deinem Freund da oben geht es übrigens gut. Ich habe ihn nur bewusstlos geschlagen. Wenn du dich benimmst und alles wahrheitsgemäß erzählst lasse ich euch ziehen. Denk dran, ich werde wissen wenn du lügst.“

Natürlich war an dieser letzten Aussage nur der letzte Satz wahr. In der Macht taxierte er bereits ihren eingeschüchterten Geist, bereit jede Nuance aufzufangen und irgendwie zu deuten.


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‹Korriban› - ‹Ödland› - ‹Düne mit Schiffswrack› Ne'im, Sikarius; in der Nähe ein ›Profikopfgeldjäger‹; etwas weiter weg Adria

Ha der Plan ging weitestgehend auf! Immer weniger Abstand verblieb zwischen ihr, die jeden vierten Schritt fast stolperte, und dem Mann, der entschlossen hinter Ne'im herstapfte. Er antwortete, und das hätte sie so wirklich nicht erwartet, tatsächlich auf ihre Fragen. Nur nicht ganz so, wie sie es sich wünschte. Mit ›so in der Richtung‹ auf die Frage, ob er ein Jedi sei, konnte die junge Twi'lek gar nichts anfangen, weshalb sie weiter nachhakte.
»Aber kein Jedi? Irgendwas dazwischen? Oder gar ein... Sith?«, fragte sie ganz Forsch. Sollte er ebenfalls ein Sith sein, wäre es ganz interessant, ob er ein Begleiter von Sikarius war oder ihn gar selber suchte. In diesem Fall würde es Sinn machen sich zusammenzuschließen und gemeinsam nach ihm zu suchen. Als nächstes meinte er, dass sie ihn Tom nennen konnte. Irgendwie erweckte das ihr vertrauen, auch wenn seine blaue Lichtschwertklinge noch immer aktiviert war und ein Surren von sich gab.
»Alles klar, Tom also.«
Breit lächelte sie. Er war also durchaus dazu bereit das mit Worten statt mit Waffen zu regeln. Das könnte zu ihrem Vorteil sein, denn was das Kämpfen anging war die junge Twi'lek ihm vermutlich weit unterlegen. Selbst einen Blaster konnte sie eben nicht richtig abfeuern und das schafften – in den unwahrscheinlichsten fällen – vermutlich selbst Banthas! Und die hatten nicht mal Hände! Sie blieb stehen und steckte den Blaster weg als Signal, dass sie nicht noch einmal versuchen würde ihn anzugreifen. Weiterhin sagte Tom, dass der Weg das hier zu regeln ganz bei ihr lag und es dem Karkarodon soweit gut ging und er nur bewusstlos sei. Auch sagte er, dass sie, wenn Ne'im sich benahm und die Wahrheit sagte, weiterziehen konnten. Er würde jede Lüge erkennen.
»Der Fisch kann mir gestohlen bleiben. Er war.. ist nur das Mittel zum Zweck und sein Fischfreund zu dem Blaster und dem Speeder.«, sagte sie so, als wäre das nur nebensächlich und zuckte dabei mit den Schultern. »Mir ist mein Auftrag wichtig und ich werde, sollte ich denn überhaupt eine bekommen, meine Belohnung nur sehr ungern teilen.«
Das war die Wahrheit. Doch was die Sache mit Sikarius anging, musste sie sich hüten. Trotzdem war Tom ein Wildfremder und sie konnte ihm nur kleine Häppchen der Wahrheit servieren.
»Ich suche jemanden mit dem Namen Leto Fel. Kennst du ihn? Mein Auftrag ist lediglich ihn zu finden und ihm sowas wie schöne Grüße zu bestellen.«
Das waren erstmal genug Informationen für Tom.
»Ich habe eine Idee! Wie wäre es, wenn du mir hilfst ihn zu finden und umgekehrt ich dir helfe den zu finden, den du suchst? Es kann nur von Vorteil sein nicht allein hier in der Wüste zu sein. Mein Name ist übrigens Ne'im
Dafür, dass sie Tom ihren Namen genannt hatte, würde die Twi'lek sich am liebsten selber schlagen aber das wäre in diesem Moment etwas unpassend.

‹Korriban› - ‹Ödland› - ‹Düne mit Schiffswrack› Ne'im, Sikarius; in der Nähe ein ›Profikopfgeldjäger‹; etwas weiter weg Adria
 
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Offensichtlich wollte die junge Twi’lek sich mit ‚Sowas in der Richtung‘ nicht zufriedengeben. Stattdessen hakte sie nach, wollte wissen ob er vielleicht etwas dazwischen wäre – womöglich sogar ein Sith? Kurz hielt Sikarius inne, um zu überlegen was er der Grünen überhaupt genau erzählen wollte. Rein theoretisch war es ihm gleich ob sie wusste, dass er ein Sith war. Auf der anderen Seite konnte es von Vorteil sein, wenn er sie davon dahielt zu früh die Verbindung zu seiner wahren Identität zu ziehen. Wenn sie denn tatsächlich zu ihm wollte.

„Du findest es so wichtig Dinge in Schubladen zu stecken, Kind?“

, fragte er und kicherte. Nachdenklich sah er auf Kal Fraans Lichtschwert in seiner Linken herab und deaktivierte es.

„Wenn dir das so viel bedeutet…dieses Schwert hat den Jeditempel durchaus schon von innen gesehen.“

Die Antwort war genau so nichts sagend wie wahr, aber irgendwie empfand Sikarius grade Freude daran das Mädchen mit vagen Banalitäten und Allgemeinplätzchen rätseln zu lassen, wen sie da vor sich hatte. Immerhin konnte sie ihr kleines Alienhirn noch einmal ein bisschen anstrengen, bevor er ihr die Bauchdecke aufschlitzte.

Auf jeden Fall schien sie sich auch zu freuen. Offenbar äußerst zuversichtlich lächelte sie breit, als er ihr einen falschen Namen nannte. Sie glaubte wohl die Gefahr erfolgreich gebannt zu haben. Unter dem Tuch vor seinem Gesicht grinste auch er. Darauf, dass es ihrem Begleiter anscheinend gut ging, reagierte sie jedoch überraschend gleichgültig. Die ziemlich besten Fischfreunde waren also nur Mittel zum Zweck gewesen um an Waffen und ein Transportmittel zu kommen. Trocken bemerkte sie, dass ihr ihr Auftrag sehr wichtig war und sie ihre Belohnung nur ungern teilen wollen würde. Unwillkürlich musste der Mörder lachen.

„Ohoho! Du klingst ja wie eine richtige kleine Sith. Sei froh, dass ich nur sowas in Richtung Jedi bin, sonst müsste ich dich jetzt mit einer Moralpredigt ins Grab labern.“

, antwortete er jovial, verstummte jedoch bei ihren nächsten Worten vielleicht etwas zu plötzlich. Sie suchte tatsächlich nach ihm. Und sie hatte vor ihm ‚so etwas wie schöne Grüße‘ zu bestellen. Unwillkürlich musste der Mörder an den Scharfschützen von gestern Abend denken. Das konnte man sogar mit wenig Fantasie in eine ähnliche Kategorie stecken und dank Sharoh wusste er noch immer nicht, wer diesen Soron-Kerl überhaupt geschickt hatte. Auf jeden Fall hatte sich der Kopfgeldjäger in einer ähnlichen Altersgruppe bewegt wie die Twi’lek, was ihn nicht unbedingt beruhigte. Was waren ihre schönen Grüße? Ein Themaldetonator? Ein Detopack? Eine andere Waffe als ihren Blaster schien sie jedenfalls nicht bei sich zu tragen, doch das wollte nichts heißen.

Wenn du mich ansprichst nennst du mich Tom.

Wandte er sich gedanklich an kurz Adria, bevor er das Wort wieder an die Grüne vor ihm richtete:

„Und was lässt dich glauben, dass du nach diesen ‚schönen Grüßen‘ noch in der Lage sein wirst so etwas wie eine Belohnung überhaupt entgegen nehmen zu können?“

, fragte er in einem gefährlich ruhigen Ton und fixierte sie zwischen den schwarzen Tüchern vor seinem Gesicht hervor mit seinem verbliebenen Auge.

„Ich habe diesen Leto Fel, den du meinst, noch nie getroffen, aber…sein Ruf eilt ihm voraus. Ich habe gehört man nennt ihn nicht umsonst den ‚Würger von Taris‘, oder den ‚Metzger von `Nor‘. Man munkelt er hat die perfekte Technik raus, um kleinen Twi’lek Mädchen in seiner Reichweite die Haut in gleichmäßigen Streifen vom Rücken zu pellen und…weißt du was ein Blutadler ist? Unschön, unschön… Von wem auch immer du Grüße ausrichten sollst, scheint ja nicht genau zu wissen in welche Gefahr er dich da bringt, Kleines…“

Schließlich stellte sich die dumme, kleine Twi’lek – offenbar wahrheitsgemäß – als Ne’im vor. Sie bot an ihm bei seiner eigenen Suche zu unterstützen, wenn er ihr half Leto Fel ausfindig zu machen. Scheinbar nachdenklich nickte Sikarius. Innerlich wägte er jedoch bereits ab, ob er ihr die Informationen wer sie geschickt hatte mit Gewalt abpressen sollte. Vielleicht hatte er ja Glück und sie oder der entarmte Karkarodon wussten wo sich Docspel aufhielt. Und doch…vielleicht hatte die einfache Frage ja vorher doch Erfolg.

„An sich kann ich mir das vorstellen. Theoretisch weiß ich, wo sich Darth Sikarius aufhält. Aber vorher muss ich wissen, wessen Grüße du ihm bringen willst. Wenn es sich um den falschen handelt könnte das Probleme gehen, die auf mich zurückfallen könnten. Du verstehst?“


[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius und Ne'im, sowie ein Karkarodon
 
[Horuset System - Korriban - Raumhafen von Dreshdae - Aufenthaltsraum - Shub'aog (VIP-NPC), Anomander Rake (VIP-NPC), Raki Pest (VIP-NPC), AL1 (VIP-NPC) und zwei Sith Apprentice/Alchemisten (NPCs)]

Da standen und saßen sie nun alle beisammen und es ging nicht weiter. In einem Raum des Raumhafens, der wohl mal eine Bar gewesen sein mochte, nun auf Grund nicht existierender Kundschaft aber nur noch einen Aufenthaltsraum mit vielen Tischen und Stühlen war. Es gab zwar zwei Geschäfte in der Nähe, doch die waren sich ihre Stellung durchaus bewusst. Alles war lächerlich teuer, weshalb die aus sechs Personen bestehende Gruppe auch ohne jedes Getränk oder - mit einer einzigen Ausnahme - auch ohne etwas zu Essen dasaß und wartete. Und auf was wartete sie? Auf ihren Ziehvater, Boss, Alphamännchen, Zirkelmeister oder Meister. Je nachdem wen man fragte. Direkt auf einen der Tische nahe des Einganges saß Shub'aog der Shistavane im Schneidersitz, den Rücken und den massigen Schädel an die Wand gelehnt, die Augen geschlossen und die Klauen locker neben seine Beine gelegt. In dem großen schwarzen und flauschigen Gewimmel zwischen diesem Schneidersitz saß ein schon etwas älteres Mädchen, welches irgendwo zwischen 12 und 16 Jahre alt zu sein schien, in Wirklichkeit aber erst drei Jahre alt war. Mit AL1 oder Abwandlungen davon wurde sie von ihrem Schöpfer und sogenannten Vater Darth Hybris angesprochen, der sie auch hat künstlich altern lassen und isoliert gehalten hatte. Nur zu dem riesigen schwarzen humanoiden Wolf hatte sie bisher so etwas wie eine Bindung aufgebaut, weshalb sie sich trotz der vorherrschenden Hitze an ihn drückte und alles in ihrer Umgebung wachsam betrachtete. Nicht das ihr jemand etwas tun würde. Obwohl alle sechs Mitglieder dieser bunten Truppe wenig gemein hatten, hatte sich ihr Befehlsgeber doch insofern mehr als klar ausgedrückt, dass sie sich nicht bekämpfen durften. Das würde er absolut nicht dulden und die Strafe wäre – so seine Worte – unvorstellbar und man glaubte ihm. Dennoch hatte AL1 zu lange für sich gelebt und nur Hybris gekannt, um allzu schnell Vertrauen zu fassen. Der primitive Shistavane mit seinen sanften gold-grünen Augen würde vorerst genügen.

Belächelt wurde sie dafür von dem Hünen direkt auf der anderen Seite des Raumes, der dem Eingang also gegenüberliegenden Wand. Dort stand Anomander Rake, ein Feeorin und seines Zeichens Schüler von Darth Hybris. Aber nicht mehr lange, wie sein Meister ihn bereits mitgeteilt hatte. Er war bereit für die Beförderung und seine – für seine Rasse angemessenen – Muskeln und Macht unterstrichen dieses Versprechen. Grimmig beobachtete er das Mädchen mit seinen roten Augen und seine Lekku zitterten vor Erregung. Nur zu gerne hätte er sie, die von seinem Meister Auserwählte, geprüft. Sie besaß ein gewaltiges Potential, gewaltiger als jedes andere, welches er jemals gespürt hat, doch es war nie gefördert worden. Er konnte ihr mit dem kleinen Finger der linken Hand das Leben nehmen und ihr übergroßer Köter konnte absolut nichts dagegen tun. Doch dann wäre er bei seinem Meister unten durch und danach würde der Schrecken erst richtig anfangen. Er konnte viel einstecken. Doch viel war kein Wort für Darth Hybris. Er dachte in anderen Dimensionen. In Dimensionen, die Rake nicht einmal begriff, was automatisch Abneigung und Furcht in ihm hervorrief. Deshalb würde er dieses Mädchen nicht prüfen. Der Meister würde schon wissen, wieso sie hier war oder überhaupt noch lebte.

Rechts vom blaugrünen Feeorin aus gesehen standen dann noch zwei Alchemisten. Diese waren Schüler vom selben Meister, der wiederum ein halbwegs loyaler Anhänger des Zirkelgroßmeisters war. Der Executor war aber nicht herbestellt worden, sondern sie. Denn so viel sich der Lord auch von ihrem eigenen Meister erhoffte, so wenig vertraute er ihm auch. Die beiden Apprentice hingegen, die waren deutlich vertrauenswürdiger, hatte er ihnen mal offenbart. Sie waren ehrgeizig, aber auch klug genug, um Hybris Herrschaft zu tragen und damit genau jene Vorteile zu erhalten, die nur er ihnen bieten konnte. Natürlich ging es um kein echtes Vertrauen, keine Loyalität. Er – und nicht ihr eigentlicher Meister - bot etwas einzigartiges, sie gehorchten also. Dennoch standen sie Darth Hybris nicht wirklich nahe. Nicht so nahe wie die drei direkt vor ihnen.

Der letzte der Gruppe, der mächtigste Machtnutzer unter ihnen und zugleich nicht Teil irgendeiner Organisation, war Raki Pest. Der Ayrou besaß eine milchige Haut, strahlend blaue Augen ohne sichtbare Pupillen und ein rubinrotes Gewand. Aus diesem schaute zwei spindeldürre Hände. Eine hielt einen samtigen roten Sack, die andere griff in diesem Augenblick hinein und holte eine blaue Kugel heraus, die er sich im nächsten Augenblick in seinen großen, fast lippenlosen Mund steckte. Er hatte seine Ausbildung zwar nie im Sith Orden absolviert, doch war er von seinen Fähigkeiten und der Macht her einem Warrior, der kurz vor seiner Beförderung stand, ebenbürtig. Ihm fehlte noch das Wissen und der letzte Schubs für die richtig mächtigen Fertigkeiten, doch diesen würde er wohl nie erlangen. Er war zufrieden mit dem, was er jetzt hatte und wollte gar keinen Thron besitzen. Dafür reiste er zu gerne. Seine Loyalität war aber so wenig vorhanden, wie bei den Alchemisten gegenüber. Er war nur ein Söldner, der Hybris als Boss ansah. Solange dieser Geld oder Güter lieferte und vielseitige Aufträge zu bieten hatte, so lange würde er an seiner Seite bleiben. Zusätzlich dazu besaß er noch seine ganz eigene Art um mit anderen Personen und Situationen umzugehen, sodass ein Abwerben erschwert wurde. Von allen Anwesenden war er dennoch am ehesten geneigt sich mit Hybris anzulegen und das wussten alle anderen auch.

„Jap jap jap. Mega spannend das alles. Wie lange sollen wir jetzt noch warten?“
„Du wirst bezahlt. Also Klappe halten.“ schnauzte ihn Rake an, schaute dabei aber weiterhin nach vorne.
„Blablabla. Wir können doch auch WOANDERS warten. Es gibt Weiber in der Stadt. Also echte. Nicht solche unreifen Früchte wie die da.“
Rakis dürrer Finger deutete kurz auf AL1, dann schob er sich einen weiteren Bonbon in den Mund und schwieg deshalb erst einmal wieder.
„Wirrr sollen berrrreit sein. Also bleiben wirrrr.“ antwortete nun endlich auch mal der Shistavane, der sonst immer geschwiegen hatte, wenn Raki in der Nähe war.
„Öde. Ö-de. Ö.D.E. Öde³.“
„Er hat recht.“ stimmte ihm nach einer Weile jemand zu und alle waren sie überrascht, dass es AL1 selbst gewesen war, die sonst noch weniger sprach als ihr Beschützer. Raki klatsche aufgeregt in die Hände, wobei er kurz zuvor seinen Sack hochgeworfen hatte und diesen danach wieder auffing.
„Seht ihr! Wenn selbst SIE mir zustimmt, dann sollten wir SOFORT die Bars dieses Drecksloches unsicher machen. Ich bezahle sogar!“
„Ich muss jemanden finden“ fügte sich noch hinzu und schien Raki dabei komplett zu ignorieren. Stattdessen starrte sie wie Rake stur nach vorne, doch während der Hüne sie ansah, blickte sie eigentlich durch ihn hindurch. Der Ayrou, ja ohnehin ein großer Freund davon, ständig seine Gedanken zu verbalisieren, antwortete zuerst:
„Und wen? Dein Meister ist nicht da und sonst kennst du doch eh keinen!“
„Stimmt. Lord Hybris nicht auf Korriban.“ pflichtete ihm Rake knurrend bei und sein Blick zuckte für den Bruchteil einer Sekunde zu Raki, der das aber bemerkt hatte und gleich noch wilder grinste.
„Der Tag wird immer besser.“ witzelte der Quasi-Warrior sarkastisch und sah dabei auf den Sack, weil er gerade darüber nachdachte, ob er ihn jetzt wegstecken oder doch noch ein paar Bonbons nehmen sollte.
„Nein … jemand anderes. Es … ich kann es nicht erklären. Es ist … als wäre … als würde mich etwas anziehen.“

Daraufhin zischte der Ayrou wissend, Rake knurrte leise und Shub'aog atmete hörbar, aber nicht zu tief ein. Es war nicht ihre Aufgabe sie in die Sphären der Macht, der hellen und dunklen Seite einzuweihen. Auch hier waren die Anweisungen des Meisters, Chefs und Alphamännchens klar: Nur er würde sie in diese Welt einführen. Was oder wen auch immer sie da spürte, erst der Lord würde es ihr erklären und sie vielleicht sogar dorthin gehen lassen...

[Horuset System - Korriban - Raumhafen von Dreshdae - Aufenthaltsraum - Shub'aog (VIP-NPC), Anomander Rake (VIP-NPC), Raki Pest (VIP-NPC), AL1 (VIP-NPC) und zwei Sith Apprentice/Alchemisten (NPCs)]
 
‹Korriban› - ‹Ödland› - ‹Düne mit Schiffswrack› Ne'im, Sikarius; in der Nähe ein ›Profikopfgeldjäger‹; etwas weiter weg Adria

Konnte oder wollte der Typ sich nicht genauer ausdrücken? Wieder erhielt sie eine Antwort, die sie nur noch weiter zum nachdenken brachte. Sei's drum.
»Nah, nicht direkt in Schubladen. Ich muss doch aber ungefähr wissen was für einem Menschen ich gegenüberstehe und mich unterhalte. Ich will doch nicht, dass das Ding« Sie deutete auf das Lichtschwert, dass im nächsten Moment deaktiviert war. »ganz ›aus Versehen‹ meinen Kopf von meinem Hals trennt oder sonst irgendwas.«
Das Lichtschwert hatte den Jeditempel also schon von innen gesehen. Etwas genauer aber auch das ließ wieder haufenweise Möglichkeiten offen. Nur für einen kurzen Augenblick verzog sie das Gesicht, bis er sich als Tom vorstellte.
»Eine richtige kleine Sith?«, sie hob eine Augenbraue. Das gab ihr einen Denkanstoß. War er jetzt ein Sith oder nicht? Eine Antwort darauf zu erhalten musste wohl warten. »Ja, wie gut, dass du kein Jedi bist, Tom. Aber davon eine Sith zu sein bin ich noch weit, weit entfernt.«

Sie musterte Tom erneut von Kopf bis Fuß. Mit ihrer ganzen Fragerei kam sie kein Bisschen dahinter, was er war und das frustrierte sie so langsam. Nun fragte er sie, was sie glauben ließe, sie könnte die Belohnung noch entgegennehmen nachdem sie auf Fel gestoßen war. Zwar hatte Tom Fel nie getroffen, wie er ihn jedoch titulierte, machte ihr ein kleinen – wirklich nur ein kleinen – wenig Angst. ›Würger von Taris‹ und ›Metzger von 'Nor‹. Ein Schauder lief ihr quer über den Rücken, als Tom auch noch versuchte ihr weiter Angst einzujagen. Durchaus mit Erfolg. Ihre Kleidung war am Rücken durch Schweiß, wovon nur ein kleiner Teil Angstschweiß war, nass geworden und klebte. Sie hätte sich vielleicht etwas korribantypischeres anziehen sollen.

Nachdem sich Ne'im vorgestellt hatte und den Vorschlag geäußert hatte, dass sie und Tom sich gegenseitig unterstützen könnten, bekam sie direkt eine Antwort. Er konnte es sich also vorstellen und wusste theoretisch, wo sich Sikarius aufhielt. Doch wollte er erst wissen, um was für Grüße es sich handelte.
»Was für Grüße können das schon sein?« Sie dachte einen Moment nach und als ihr einfiel, was er meinen könnte schlug sie sich selber leicht gegen die Stirn. »Ach… oh… du denkst doch wohl nicht an sowas… Nein, ein ganz normaler Gruß. Wie war das noch gleich, was hatte mein Meister gesagt? Es war irgendwas von wegen wenn ich ihm direkt begegne, soll ich ihm sagen, dass sich meine Meister auf ein Wiedersehen freut. Sikarius und mein Meister sind alte Freunde oder sowas.«
Anschließend lächelte sie erneut. Wenn Tom sie wirklich zu Fel bringen konnte, würde das ja ganz gut laufen.

‹Korriban› - ‹Ödland› - ‹Düne mit Schiffswrack› Ne'im, Sikarius; in der Nähe ein ›Profikopfgeldjäger‹; etwas weiter weg Adria
 
[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius und Ne'im, Adria weiter weg, sowie ein Karkarodon

Sikarius machte ein belustigtes Geräusch, als Ne’im erklärte sie wolle lediglich herausfinden mit was für einem Typen zutun hatte, anstatt ihn in eine Schublade zu stecken. Das mochte er zwar auch vorher gewusst haben, aber es war garnicht so dumm formuliert. Auf ihre Bemerkung zu seinem Lichtschwert musste er dann jedoch tatsächlich lachen.

„So ‚ganz ausversehen‘ wie du das formulierst wäre das in dem Fall aber nicht, würde ich sagen.“

, sagte er fröhlich und für einen Augenblick trafen sich ihre Blicke. Der Mörder war selber überrascht, doch irgendwie hatte er tatsächlich begonnen so etwas wie echten Spaß an der Unterhaltung zu haben. Das änderte zwar vorerst nichts an ihrem angedachten Ende, doch immerhin war er der Twi’lek erst einmal etwas wohl gesonnener, als er das vorhin gewesen war.

Auf die nett verpackte Anschuldigung eine Sith zu sein, hatte das Mädchen ebenfalls etwas Interessantes zu sagen. Sie war also noch weit, weit davon entfernt eine zu sein. Dass sie Potential hatte, hatte er ja schon festgestellt und offensichtlich hatte sie Aspirationen eine zu werden. Und sie hatte einen Auftraggeber. Ihr Meister? Wer war diese Ne’im und wem diente sie? Immerhin sagte sie, dass sie ihm ganz normale Grüße überbringen sollte. In der Art, dass ihr Meister sich auf ein Wiedersehen freute.

Also doch! Ein Meister! Unwillkürlich spannte Sikarius an, während ein kalter Schauer ihm die Wirbelsäule hinabrann. Ne’im war also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Sith und ihr Meister fühlte sich sicher genug, dass er seine Schülerin schicken konnte um ihm ein nettes Wiedersehen wünschen zu können?! Sikarius‘ Fingernägel krallten sich in seine Handflächen während sie verstummte und ein sehr unangenehmes Schweigen breitete sich zwischen den beiden aus.

„Aber wer…hat dich geschickt?“

, fragte der Mörder schließlich und eine finsterere Note als grade eben noch hatte sich in seine Stimme geschlichen. Mit einem Mal schien der Schein der Sonne eine Spur schwächer zu werden, als sein Unterbewusstsein eine kaum wahrnehmbare Illusion einige Meter über ihnen über den Himmel legte.

„Sting?“

, blaffte der Mörder und seine Iris blitzte Gallengelb auf. Wenn das die Art des Wurmes war auf seine Nachricht zu antworten…

„Hybris? Ist das irgendein beschissener Powermove weil Sharoh hier ist?! Kira Guldur? Oder…Aethernitas?“

Alles in ihm schrie in diesem Moment danach der grünen, kleinen Alienschlampe einfach den Hals umzudrehen, doch er musste sich beherrschen! Es reichte, dass er nicht wusste wer Soron auf ihn angesetzt hatte! Wenn er es richtig bedachte, dann machte es durchaus Sinn, dass die beiden Sachen aus der gleichen Quelle kamen. Am Abend kam der Kopfgeldjäger und versuchte ihn kurzerhand zu erschießen und morgens kam diese Ne’im um ihm schöne Grüße auszurichten?! Das konnte kein Zufall sein! Sikarius musste wissen was hier gespielt wurde! Auch wenn er Ne’im jeder Zeit ohne weiteres zu einer blutigen Matschpfütze im Sand pressen konnte, so hatte er grade absolut nicht die Kontrolle über die Situation und das machte ihn wütend! Schlimm genug, dass er vor Hybris hatte kriechen müssen, er würde das definitiv nicht auch noch vor einer beschissenen Schülerin tun.

„Verdammte Scheiße! Ich habe dir eine Frage gestellt, Mädchen!“

, schnauzte er sie an und überbrückte blitzschnell die letzten paar Schritte in ihre Richtung, wo er grade so dicht vor ihr stehen blieb, dass er sie nicht berührte. Seine Iris glühte und warf einen kränklich gelben Schein auf die umliegende Haut und beleuchtete sogar leicht die nur wenige Zentimeter entfernte Haut von Ne’ims Gesicht.


[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius und Ne'im, Adria weiter weg, sowie ein Karkarodon
 
‹Korriban› - ‹Ödland› - ‹Düne mit Schiffswrack› Ne'im, Sikarius; in der Nähe ein ›Profikopfgeldjäger‹; etwas weiter weg Adria

Einige Minuten Schweigen folgten, nachdem die Twi'lek ihren Meister und dessen Botschaft angeschnitten hatte. Was würde ihr Gegenüber jetzt tun? Hatte sie etwas für ihn unerfreuliches gesagt? Scheinbar, denn seine Stimme war etwas finster, als er fragte, wer sie schickte. Die ganze Atmosphäre um sie herum andere sich. Die Sonne leuchtete nicht mehr so hell wie zuvor, was sie etwas frösteln ließ. Als er nun einen Namen in den Raum warf, war die Twi'lek wie in Schockstarre gefallen. Sie brachte kein einziges Wort über die Lippen, da Toms plötzlicher Umschwung sie irritierte. Er nannte weitere Namen, doch kannte sie keinen davon. Sie konnte es sich schon ausmalen, wie er ihr leben beendete und dem ein für alle mal ein Ende setzte. Erst als er sie anschnauzte, von wegen er hätte ihr eine Frage gestellt, und ganz nah an sie herankam, war es ihr wieder möglich sich zu bewegen. Sie stolperte einen Schritt nach hinten, wobei sie den Halt verlor und auf den Hintern fiel. Dann schaffte sie wieder etwas mehr Platz zwischen ihnen und blieb sitzen.
»Sturn, Graf Sturn, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Die anderen kenne ich nicht! A-außerdem bin ich nur eine einfache Jüngerin, lohnt es sich überhaupt mich zu töten?«
Verdammt. Eine missliche Lage, ja das war es. Wieso war es Ne'im nicht schon an Graf Sturns komischer Betonung aufgefallen, dass etwas nicht stimmte? War sie als Jüngerin so entbehrlich, dass man sie damit betraut hatte, oder glaubte Sturn wirklich daran, dass aus Ne'im mehr als nur eine Jüngerin werden konnte. In der jetzigen Lage sah es nicht ganz danach aus, als ob sie noch so lange überleben würde.

‹Korriban› - ‹Ödland› - ‹Düne mit Schiffswrack› Ne'im, Sikarius; in der Nähe ein ›Profikopfgeldjäger‹; etwas weiter weg Adria
 
[ Sith-Welten | Horuset-System | Korriban | Ödland | Schiffswrack ] Sharoh, Darth Sikarius, Der Kopfgeldjäger ( Cal ( NPC )) und ein Enthaupteter (Soron Hall'guruth(NPC))

Statt ihn direkt an die Kehle zu gehen reagierte Sikarius verdächtig ruhig, kommentierte die Involvierung seiner Familie und gerade, als der Trandoshaner die Lunte roch und provisorisch sein Machtschild verstärkte, schlug der Krieger zu. Sharoh's Reserven waren mehr als erschöpft und so zerbarst sein Schild durch die immense kinetische Kraft des Machtgriffes in tausend Scherben. Angst kroch die Wirbelsäule des Reptiloiden hinauf und mit letzter Kraft versuchte er sich aus dem Griff zu lösen, doch ohne Erfolg. Doch er war nicht der einzige, der sein Fett weg bekam. Cal war so dumm gewesen nach seiner Waffe zu greifen und sich zu verschanzen und nicht einmal ein Lidschlag später war er nichts weiter als ein Haufen zerquetschter Biomasse. Etwas zuckte im Gesicht seines Gegenübers und der Griff lockerte sich ein wenig, nur um nach dem nächsten aufbäumen des Schülers fester zuzudrücken als zuvor. Dem Reptiloiden blieb nichts anderes übrig als Sikarius weiterhin ruhigen Ansprache zu lauschen, gedemütigt einige Zentimeter über dem Boden schwebend. Der Krieger schien genug von Sharoh's "Joker", selbstredend seine Schülerschaft bei Hybris, zu haben und machte ein für alle mal klar, dass er höher in Nahrungskette stand. Sikarius als Authorität an zu erkennen kam für Sharoh gar nicht in Frage. Dieser Jähzornige Idiot sollte über ihm stehen ? Einmal mehr klangen die Worte seines Meisters in seinem Kopf wieder, der ihn bereits früh gewarnt hatte, dass Stolz nur eine Last war. Sollte er hier wirklich seine Würde aufgeben ?

Doch tatsächlich waltete der Krieger vor ihm Gnade und erklärte sie seien quitt, aufgrund seiner Rettungsaktion noch vor wenigen Minuten im Sturm. Achtlos ließ
Sikarius den Reptiloiden fallen, der zunächst erst einmal liegen blieb. Die Schmerzen in seiner linken Körperhälfte hatten sich durch diese Aktion noch verschlimmert. Es kam nicht umhin, dass Sharoh erleichtert aufatmete. Sikarius hatte sich bereits hingelegt und schlief tief und fest, zumindest schien es nach außen so, Sharoh wollte es nicht austesten, als er sich wieder aufkämpfte. Geschunden blickte sich der Trandoshaner in der Messe um. Die Theke war vollkommen zerquetscht und von Cal war in dem Haufen Metall nichts mehr zu erkennen. Hoffentlich lockt diese Schlachterei keine Jäger an . . dachte der Trandoshaner, während ein lautes Knurren seines Magens ihn schmerzhaft daran erinnerte, dass er noch etwas essen musste.

Es war wohl eine glückliche Fügung, dass neben dem was
Sharoh bereits mitgebracht hatte Docspel noch einige Vorräte hier gelassen hatte. Der angeschlagene Schüler schlurfte zur Kühlbox des Kopfgeldjägers, kramte einige schöne Keulen heraus und stellte den Heizstrahler, der bisher den Raum beheizt hatte, auf die Brat-Einstellung. Noch nicht einmal eine Woche auf dieser verdammten Welt und schon zwei Mal dem Tod entgangen. . und das NUR aus Glück! Mit bitterer Miene levitierte Sharoh das Datapad zu sich, auf dem Hybris ihm alle nötigen Daten über die Fauna des Wüstenplaneten hinterlegt hatte. Immerhin wollte er wissen, WAS er da gerade kochte. Wer wusste schon, ob das nicht auch eine Falle des Kopfgeldjägers war. Das wäre ein äußerst schlauer Schachzug des Abyssiners gewesen, doch das Fleisch hier vor dem Trandoshaner schienen die Hinterläufe eines Tuk'ata zu sein. Zugegeben war es immer ein Risiko von einem Fleischfresser zu essen, durch ihre höhere Stellung in der Nahrungskette waren sie anfälliger für Parasiten und Sharoh's Blick auf die Liste der Parasiten auf Korriban überzeugte ihn das Fleisch lieber ein paar Minuten länger garen zu lassen. Sein Körper schrie geradezu nach dem Fleisch vor ihm und kaum war es braun genug für den Trandoshaner vernichtete er die beiden Keulen regelrecht. Doch es reichte nicht. Es brauchte die Hälfte der Vorräte in der Kühlbox, bis der Trandoshaner mit vollem Magen auf dem Stuhl zusammensackte und einschlief. Eigentlich hatte Sharoh noch weiter auf Schlaf verzichten und zur Tiefschlaftrance greifen wollen, aber die Erschöpfung war einfach zu groß.

Seine Träume waren wirr, immer wieder sah er die Entstellte Fratze des Kriegers vor sich, der sich über ihn lustig machte. Wie wild wechselten die Fratzen, seine Geschwister, Rake, die Togruta. Die Wut pochte durch seine Adern und keuchend erwachte der Trandoshaner. Es war noch dunkel,
Sikarius schlief noch und gerade, da sich der Reptiloid wieder zur Ruhe legen wollte zuckte ein Schmerz durch seinen Körper. Unkontrolliert begann er zu krampfen und fiel von seinem Stuhl in den Sand. Panik breitete sich in dem Reptiloiden aus, als ein einzelner roter Blitz, nahezu Tonlos von seiner Hand zu seiner Hüfte zuckte und ihn ins Land der Träume verfrachtete und ihn von dem Schmerz erlöste.

Waren es Stunden gewesen ? Tage ? Als
Sharoh aus der Ohnmacht aufwachte schien bereits ein einzelner Lichtschein in das Wrack. Ausgerechnet durch das Loch, dass gestern der Scharfschütze produziert hatte. Er fuhr sich über das Gesicht und versuchte sich zu orientieren. Sikarius war bereits weg, und auch ein Blick in die Macht verriet dem Trandoshaner nur, dass er entweder weit weg, oder wieder verborgen war. Doch etwas anderes sprang ihm ins Auge. Eine fremde Präsenz . . auf jeden Fall der Macht habhaft, doch ungeschliffen, soweit er das beurteilen konnte. Sharoh rappelte sich auf und bei dieser Gelegenheit blickte er an sich hinab. Ein wenig überrascht musste er feststellen, dass was auch immer letzte Nacht passiert war, wohl mit dem Steroid des Lords zusammen hing. Unter der lockeren Haut spannte sich wieder etwas. Und mit zufriedener Genugtuung stellte er fest, dass es ihm auch leichter fiel, sich aufzustemmen. Lediglich die Prellungen und die Brandwunde pochten noch in alter Manier, doch gegen den Schmerz, den er vor seiner Ohnmacht ertragen hatte müssen schien dies eher nebensächlich. Es war wohl ein elementarer Teil der dunklen Seite, in all seinen verschiedenen Formen, dass der Benutzer leiden muss, um an seine Ziele zu kommen. Und für Folter wieder zu neuen Kräften kommen? Doch diesen Handel würde der Trandoshaner gerne eingehen. Es war traurig, dass alle anderen Alternativen noch viel schlimmere Ausgänge prognostizierten, doch seitdem er wieder auf Hybris Schiff erwacht war, schien seine Glückssträhne so oder so ein Ende zu haben. Mit Neu gewonnener Stärke griff der Trandoshaner mit der Macht nach seiner Umhängetasche, kramte sich einen weiteren Injektor heraus und rammte ihn sich in die Mundhöhle, griff sich einige Energieriegel und sein Lichtschwert und ging Richtung Ausgang. Wer auch immer dort wartete, schien gerade eine wahre Achterbahn an Emotionen zu durchleben, was ihn darauf schließen ließ, dass Sikarius hier die Finger im Spiel hatte. Immer noch ohne Oberbekleidung biss der Trandoshaner eine Ecke des Energieriegels ab, während er aus dem Eingang auf die Präsenz zu Schritt.

Gerade als er den voll vermummten
Sikarius und seine neue Bekanntschaft ins Blickfeld gefasst hatte beteuerte diese, irgendjemanden nicht zu kennen und wirkte dabei sehr darauf erpicht den Vermummten nicht zu reizen. Sharoh biss ein weiteres Mal auf den Energieriegel, als Sikarius Blick ihn traf. Durch die Verschleierung war nicht viel zu erkennen und da der Krieger weiterhin seine Präsenz versteckte ergriff der Trandoshaner einfach das Wort. Eigentlich wollte er den Menschen auf irgendeine Erdenkliche Art demütigen, doch die Worte des gestrigen Abends saßen tief. Und so bemühte er sich einen halbwegs respektvollen Ton anzuschlagen.

" Meister Sikarius. "

Sprach der Reptiloid aus kratzigem Hals, eine leichte Verbeugung andeutend. Aus irgendeinem Grund entglitten die Züge des Humanoiden nun völlig und die Twi'Lek schien auch etwas verwirrt. Was hatte er verpasst ?

[ Sith-Welten | Horuset-System | Korriban | Ödland | Schiffswrack ] Sharoh, Darth Sikarius, Ne'Im, weiter weg Adria Guldur
 
[Horuset System - Korriban - Raumhafen von Dreshdae - Aufenthaltsraum - Shub'aog (VIP-NPC), Anomander Rake (VIP-NPC), Raki Pest (VIP-NPC), AL1 (VIP-NPC) und zwei Sith Apprentice/Alchemisten (NPCs)]

Etwa eine Stunde, nachdem AL1 sich erstmals am heutigen Tage zu Wort gemeldet hatte, saßen Raki und Rake zusammen und lieferten sich einen Anstarrwettbewerb. Der gefiederte Ayrou saß dabei auf einem der Tische, während der riesige Feeorin direkt vor ihm stand, die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt. Seine Lekku zitterten immer mal wieder und fast im selben Takt schienen auch die Federn seines Gegenübers zu zucken. Denn eigentlich starrten sie nicht einander an. Sie hatten sich in der Macht vertieft und ihre Machtsinne auf einen Ort fern des Raumhafens ausgerichtet. Irgendwo in der Wüste gab es Ausbrüche von Macht, als würden dort besonders große Wellen inmitten eines Meeres zusammenstürzen. Raki, der erfahrenere Machtnutzer von beiden, erkannte mindestens zwei Verursacher und einen weiteren Machtnutzer, der bisher aber passiv geblieben war. Aber selbst diese Vermutung war keinen Credit wert. Sie waren zu weit weg, die Aura des Planeten zu stark und alles überlagernd. Aber es war eben eine allgemeine Präsenz, die nur alles gleichmäßig überstrahlte und deshalb Spitzen zuließ. Ob es sich aber um Machtnutzer im eigentlichen Sinne oder einfach nur sich bekriegende Geister handelte, konnte keiner von beiden sagen. Rake schaffte es ja gerade mal den aktivsten der Machtanwender zu erspüren. Der Rest ging bei ihm in der Hintergrundstrahlung unter. Dennoch „sahen“ sie zu, denn was hätten sie sonst tun können? Raki hatte zwar große Reden geschwungen und wäre gerne durch die Bars gezogen, doch er wusste genau so wie die anderen, dass er hier zu bleiben hatte. Dafür wurde er bezahlt. Mangels Holonet gab es hier nicht viel zu tun. Also starrte man in die Wüste.

Ein paar Meter daneben starrte sich das zweite ungleiche Paar an. Shub'aog war es verboten worden AL1 irgendetwas über die Macht zu erzählen, doch darüber hinaus gab es kaum Einschränkungen. Deshalb erzählte er ihr von seiner Vergangenheit, wobei er den Teil bei den Alchemisten ausließ, da er dann die Macht schwerlich auslassen konnte. Im Prinzip erzählte er ihr gar nicht mal so viel und würgte einen Teil sogar ab, als er merkte, dass ihre Neugier und Reiselust immer stärker wurde. Sie musste aber in Reichweite bleiben und besaß sogar noch weniger Freiraum als alle anderen. Noch etwas, was er ihr nicht sagen durfte. Shub fand es ein wenig ungerecht und sogar fies, ordnete sich jedoch seinem Alphamännchen unter. Hybris konnte böse sein, doch seine „Familie“ behandelte er gut. Also vertraute der riesige schwarze Shistavane ihm und hinterfragte auch nicht die Entscheidungen. Es würde schon richtig sein, auch wenn er es nicht erkennen konnte.

Nach seiner kleinen Geschichte erzählte sie von ihrem kurzen und eher ereignislosen Leben, welches nur aus ausgesuchten Holonetprogrammen und Hybris selbst bestand, der sie jedoch sehr sehr selten besuchte. So wusste das Mädchen nicht einmal, dass es nicht normal war, wenn man als Mensch mit drei Jahren schon beinahe ausgewachsen war. Alles zu seiner Zeit, hatte Lord Hybris gesagt und Shub nur genickt. In der Hinsicht hielt er sich gerne an Rake, der die Weisheit seines Meisters auch nie in Frage stellte. Aber immerhin hatte sie viel lernen dürfen und paradoxerweise sogar etwas über die Macht. Nur war diese für sie eher etwas fiktionales, etwas aus dem Holonet oder einer Geschichte. Sie wusste fast alles über die blanke Theorie, nicht ahnend, dass all das real war. Sogar ihre eigenen, langsam erwachenden Fähigkeiten konnte sie nicht einordnen, obwohl sie zweifellos über den Machtsinn und dergleichen gelesen hatte. Deshalb fühlten sich die Gespräche mit ihr auch merkwürdig an. Schlimm wurde es aber eigentlich nur durch Raki, der die Grenzen seiner Befugnisse gerne ausreizte und sie ständig in die eine oder andere Richtung zu drängen versuchte. Wären die anderen nicht gewesen, AL1 wäre inzwischen vermutlich zu der Erkenntnis gekommen, dass sie machtsensitiv war.

„Dieser dummdämliche Idiot“ polterte Raki plötzlich los, den Blick immer noch nicht von Rake genommen, der auf diesen Ausbruch hin jedoch seine Muskeln anspannte. Nicht das der Feeorin eine Chance gehabt hätte.
„Letztes mal war er ein kleines Licht, kaum mehr als eine Wanze unter meinen Stiefeln und jetzt, ein Fick später, steht er über mir. Ich hasse so was echt.“
Diese Worte ließen den Apprentice wieder ruhiger werden. Der Söldner der dunklen Seite wütete nur wieder über Saphenus. Rake verstand zwar die Abneigung gegenüber dem Zabrak, musste sich aber auch – wenn auch voller Neid – eingestehen, dass es sich der Zabrak verdient hatte. Ohne Fleiß und Opfer kam man nicht so weit. Irgendein Bürojob oder dergleichen konnte man sich erkaufen oder erschleimen und selbst dieser Gouverneurssache konnte man ohne Arbeit erlangen. Aber der Executor-Titel wurde einem nicht geschenkt. Das wusste Rake, was seine Wut dämpfte, doch so wirklich zufrieden war er natürlich nicht. Eigentlich hätte er Executor sein müssen und der Zabrak längst tot. Der Meister hatte jedoch andere Pläne gehabt und er war vor allem konsequent gewesen. Untereinander durften sich seine Schüler und Diener nicht bekriegen. Sonst wurde es hässlich. Eben weil er das selber schon mal am eigenen Leib erfahren hatte, hielt er sich um so genauer daran. Hybris hätte ihn wie jeden dahergelaufenen Jünger einfach nur Schmerzen zufügen oder Körperteile wegnehmen können. Doch er war grausamer und sehr viel effektiver gewesen. Über ein Jahr hatte er ihn in eine Stasekapsel gesperrt, der Verstand und die Sinne wach, aber er trotzdem nicht dazu in der Lage irgendetwas zu tun. Für einen Feeorin wahrlich die Hölle. Aber es hatte gewirkt. Noch einmal, dann vielleicht für immer, wollte er das nicht mitmachen.

Raki kannte diese Gedanken jedoch nicht und eigentlich war er auch nicht so wütend, wie er gerade tat. Er langweilte sich eben und was auch immer dort draußen in der Wüste was auch immer genau tat, es lenkte nicht genug ab.
„Jetzt kann ich ihm nicht einmal mehr das andere Auge nehmen! Oder ihn kastrieren! Ach … eh Verschwendung. Als würde der noch einen hoch kriegen! Hoch kriegen … wo ist eigentlich dieser kleine miese Tyrant!“
„Ich kann ihn suchen gehen“ bot sich AL1 spontan an und sie klang dabei so fröhlich, dass Raki für einen Moment stutzte, dann jedoch zu seiner alten Form wieder fand.
„Deine Mutter, Kleine! Du bleibst schön hier und schmust mit deinem Hündchen! TYRANT! Wo steckst du? Ich brauch was zum drauf hauen. Rake, komm mit. Der muss hier irgendwo im Raumhafen sein.“
„Machs alleine.“
Raki warf seine Hände in die Luft und sprang dann auf, sodass er nun größer als Rake war. Der Feeorin starrte jedoch weiter unbeeindruckt nach vorne, obwohl er sich natürlich kampfbereit machte. Da ein offen zur Schau gestellter Machteinsatz jedoch verboten war, würde es dazu eher nicht kommen. Deshalb wollte Raki ja auch gehen.
„Nimm die Lekku aus den Ohren, Bartelfresse. Es ist wirklich SEHR wichtig, dass wir ihn finden. SEHR wichtig!“
Rakes rot glühende Augen verengten sich ein Stück weit und dann fiel endlich der Groschen. Er nickte und ging einfach schon mal los, die großen Hände nun in seinen schwarzen Gürtel gehängt. Raki sprang vom Tisch und folgte dem Riesen, dabei wild grinsend und mit seinen Händen Gesten in Richtung des Alchemistenpärchens machend, was sie zusammenzucken ließ, da sie kurz von einem Angriff ausgegangen waren. Das ließ den Ayrou nur noch bösartiger grinsen und als die beiden Menschen dann auch noch mimisch zu verstehen gaben, dass sie das gar nicht witzig fanden, lachte Raki erst richtig los, war dann aber schon aus dem Raum raus.

Draußen, aber außerhalb der Hörreichweite von jedem im Aufenthaltsraum, wartete Rake in der Nähe eines der Läden. Raki, trotz guter Laune nicht spontan vergesslich geworden, wartete ebenfalls mit seinem Vorschlag, bis er bei dem Feeorin angekommen war.
„Wir tragen ein Duell aus. Auf dem Dach dieser heruntergekommenen Müllhalde.“
„Was mit Tyrant?“
„Häh? Bist du blöd? Hast du ihn hier vielleicht schon mal gesehen? Das war ne verdammte Ausrede. Jetzt stell dich nicht blöder an, als du bist. Also. Duell? Die Kleine sieht davon ja nichts.“
„Aber spürt. Nein, kein Duell.“
„Was jetzt? Bist du echt mitgekommen, weil du dachtest, wir würden ihn suchen?“
„Dachte … vielleicht … Film aus Holonet. Oder so was. Ist Astromechdroide. Kann das abspielen oder?“
„Ja … nein … keine Ahnung. Ist halt Tyrant. Der macht doch was er will.“
„Dann nicht. Gehen zurück.“
„Nein! Warte! Hör zu. Wir sollen in Reichweite bleiben. Wenn der Meister kommt, dann spüren wir das. Wir sind wieder hier, bevor er landet. Ja? Du kannst das oder?! So schnell rennen?“
„Kann ich!“
„Natürlich kannst du das. Deshalb wollte ich ja auch dich dabei haben. Mit dir kann man noch Spaß haben.“
„Du verrückt. Du machst Unsinn. Nur Unsinn. Keinen Sinn.“
„Blabla. Lass uns doch die in der Wüste besuchen?! Die sich da bekämpfen oder so.“
„Nein!“
sagte Rake auf eine Weise, dass Raki kurz zögerte. Es war keines dieser „Neins“ gewesen, wo noch ein „überrede mich bitte, damit ich kein schlechtes Gewissen habe“ hinter steckte. Es war ein kategorisches Nein gewesen und Emotionen hatten dabei mitgeschwungen.
„Was los? Warum nein? Wir müssen ja nicht kämpfen. Nur mal schauen wer das ist.“
„Ich weiß, wer ist. Weiß ganz genau wer ist.“
„Ach so? Du kennst die Aura?“
„Ja. Kenne beide.“

Es hatte eine Weile gebraucht, doch schließlich hatte er den Trandoshaner erkannt und er war nicht scharf darauf Sharoh zu treffen. Weil er nämlich ahnte, dass er dem Drang nach einem Duell nicht mehr widerstehen könnte. Nein. Die Furcht vor der Stasekapsel hielt ihn nur allzu effektiv von diesem Ort in der Wüste fern. Und selbst wenn das nicht half, dann gab es da noch Sikarius, einen Sith, von dem er sich auch fern halten sollte. Es gab einfach Formen von Wahnsinn, da hielt man lieber Abstand...

[Horuset System - Korriban - Raumhafen von Dreshdae - Aufenthaltsraum - Shub'aog (VIP-NPC), AL1 (VIP-NPC) und zwei Sith Apprentice/Alchemisten (NPCs), In der Nähe: Anomander Rake (VIP-NPC), Raki Pest (VIP-NPC)]
 
[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius und Ne'im, Adria weiter weg, sowie ein Karkarodon

Sikarius‘ Herz pochte wild in seiner Brust, während er ungeduldig auf eine Antwort wartete. Nur am Rande registrierte er wie die panische Twi’lek rücklings hinfiel und ein wenig zurückkrabbelte. Nur mit Mühe konnte er sich davon abhalten sie mit unsichtbaren Krallen an der Kehle zu packen und das Leben aus ihr herauszuquetschen wie den Saft aus einer Meiloorun. Dann, endlich öffnete sie den Mund und sprach Worte, die dem Mörder die Kinnlade in den Sand zwischen seinen Füßen fallen ließen. Metaphorisch gesprochen.

Das konnte nicht sein. Das war einfach unmöglich! Bilder einer über einem zerstörten Leichnam eingestürzte Kirche zuckten durch seinen Geist. Ein plötzliches Stechen seines zerstörten rechten Auges, ein jähes Phantombrennen wo sein rechter Arm hätte sitzen sollen. Er hatte einen teuren Preis bezahlt! Ein Jahr der Folter und der Qual blitzten vor seinem inneren Auge auf. Das durfte einfach nicht sein!
Von irgendwo her tönte plötzlich die Stimme Sharohs an seine fast tauben Ohren, doch dafür hatte er jetzt grade keine Zeit. Blitzschnell riss er seinen rechten Zeigefinger in die Höhe und bedeutete dem Trandoshaner mit einem mörderischen Blick zu schweigen, bevor er sich wieder Ne’im zuwandte.

„DU LÜGST!“

, brüllte er so laut er konnte und riss sich das beschissene Tuch vom Gesicht, als er plötzlich sandigen, rauen Stoff zwischen den Zähnen spürte. Mit wutverzerrtem Gesicht stampfte er wieder auf die panisch von ihm fortkrabbelnde Twi’lek zu.

„DU LÜGST, SCHLAMPE! Janus Sturn ist TOT! Ich hab ihn eigenhändig aufgeschlitzt, DU DUMME SAU!1

, brüllte er weiter, während unbändige Wut auf die verfickte Desinformantin dort im Sand durch seine Adern pulste. War sein emotionaler Ausbruch gestern Abend eine Steife Brise gewesen, so waren die Gefühle in seiner Brust jetzt ein Orkan. Die Luft schien vor potentieller Energie zu zittern und ein leises Rauschen erfüllte die unheilschwangere Luft, als loser Sand von den Dünen im Umkreis hinab zu rieseln begann.

„WER SCHICKT DICH WIRKLICH, DU FOTZE?! HE?!“

, bevor er wusste was er tat schwang er sein Lichtschwert und da wo Ne’im grade noch gekauert hatte, glomm ein goldener Streif, wo die blaue Klinge durch den Sand gefahren war. Um haaresbreite hatte sie sich noch rechtzeitig zur Seite rollen können.

Schwer atmend hielt der Mörder inne. Nein…wenn er sie jetzt tötete, würde sie das Geheimnis mit ins Grab nehmen.

BRING MIR DEN FISCH

Brüllte Sikarius durch die Macht in Richtung Adria, die wenige Momente später den noch immer bewusstlosen Karkarodon über den Dünenrand levitierte. Wie eine Puppe ohne Meister rollte der armlose Körper die Dünenwand hinab, bis er zu Ne’ims Füßen liegen blieb.

„Komm her Adria.“

, sagte Sikarius wieder mit absolut ruhiger Stimme, während der Fischmensch sich von unsichtbaren Fäden gezogen aufrichtete und sich nach kaum eines Blickes des Mörders an Sharoh lehnte. Mit einem unterdrücktem Schrei riss er die Augen auf, doch der tosende Geist des Mörders hielt ihn in Position wie erstickendes Silikon.

„Ich werde ihr jetzt Fragen stellen. Ich will, dass du dein Lichtschwert nimmst und ihr für jede falsche Antwort einen Lekku abschneidest.“

Sikarius‘ glühendes Auge war auf das Gesicht der Twi’lek gerichtet. Wirkte er auch äußerlich wieder ruhig, so tobte es doch in seinem Inneren. In diesem Zustand konnte er sich nicht auf Ne’ims Geist konzentrieren. Adria würde schon sehen wann sie schneiden musste.

„Also nochmal“

, sagte er und trat erneut auf sein Opfer zu, deren Fluchtweg nach hinten jetzt von Adria mit ihrer glühend roten Klinge blockiert wurde.

„Welcher degenerierte Hurensohn hat dich geschickt, HE? Welches Thala-Titten nuckelnde Arschloch ist bescheuert genug zu denken, er könnte mich mit dem verfickten Drecksnamen eines schon lange vor sich hin faulenden FOTZENFÜRSTEN zu erschrecken?! Wenn du auch nur daran denkst mich zu belügen sind deine schwanzförmigen Lekku erst der Anfang. Ich werde dich nicht mit dem Tod bestrafen, sondern mit deinem blutigen Weg dahin und der wird lang sein. GLAUB mir das.“

[ Sithwelten / Horuset-System / Korriban / Ödland / Düne mit Schiffswrack ] Sikarius, Ne'im, Adria und Sharoh, sowie ein Karkarodon
 
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