micah
EU-Fossil
Weiter geht's:
Danke, ich fühle mich wirklich getröstet.
Genial!!! Ich glaube, Du solltest mal ein paar Andeutungen in Stovers Thread fallen lassen...
Was zufällig exakt die Auslegung der hellen Seite ist, auf die
Aber klar doch!
Okay, das verstehe ich so weit. Aber poetologische Signifikanz oder dichtungswissenschaftliche Bedeutsamkeit würde ich dem erst dann zuschreiben, wenn das wirklich etwas revolutionär Neues wäre. Aber solche Konstruktionen sind doch sicherlich anderweitig schon genutzt worden. Oder meinst Du es auf Fantasy-Literatur oder das EU im Besonderen bezogen?
*lol* Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich sehe die zwei quasi Tauziehen über jede Zweideutigkeit, die Stover reinbringen will, die Lucas aber eindeutig Schwarz/Weiß haben möchte.
Das Stück hat aber ziemlich viele Instrumentalpassagen.
Dafür müsste ich mich ja dort registrieren, was ich aus Gründen der Selbstdisziplinierung eigentlich vermeiden will.
Keine Frage, da die Filme weitgehend ironiefrei sind. Jedenfalls, was beabsichtigte Ironie betrifft...
Ja, warum Lucas Yoda und Palpatine zu ZOMG! badass-Kämpfern gemacht hat, ist mir klar. Meine Frage oder Sorge ging in die Richtung, dass mir das nicht gefallen hat, weil ich so darauf konditioniert bin, dass solche Figuren nicht körperlich zu kämpfen haben.
Aber vielleicht finde ich auch einfach nur (dieses Verständnis von) Coolness blöd, und das wäre dann natürlich okay.
Gern geschehen. Freut mich, dass ich es offenbar auch für Nicht-Fachleute plausibel erklären konnte. In Outcast sind übrigens auch wieder die Geologen gefragt, wenn auch nicht so kompliziert.
Aber es bietet die Sicherheit, dass die Figuren "richtig" eingesetzt werden. Wenn auch nicht besonders kreativ...
Danke, ich denke, das habe ich jetzt verstanden. Stelle ich mir extrem schwierig vor, insofern nochmal doppelte Hochachtung vor Stover.
Du weißt ja gar nicht, was für ein treffendes Beispiel Du da ausgesucht hast!
Raus aus meinem Kopf!
...und man außerdem damit, dass das Verlusttrauma sich auf Anakin bezog, sich der emotionalen Reaktion der Leser sicher sein konnte – sowie ein bisschen die nach wie vor köchelnden Wiederauferstehungsphantasien anheizen konnte.
Diese Erklärung macht (leider) ebenfalls Sinn.
Ich wollte gerade schreiben, aber Nick ist doch dunkelhäutig. Aber ich hatte total veressen, dass die Krone ja auch ein falsches Gesicht projiziert. Duh!
Ich finde platte Gags ja auch nicht gut, wobei die "Han shot first"-Eastereggs für eine Weile schon was hatten, allerdings in der düsteren Materie von LotF nicht recht passten. Ich wollte nur eine Erklärung geben, warum Autoren solche platten Gags reinschreiben (abgesehen von persönlicher Unfähigkeit, intelligente Gags zu schreiben, aber ich will jetzt hier niemandem zu nahe treten).
Ich weiß nicht, ob sich das belegen lässt oder ob es nicht sogar klar widerlegt wird. Gerade die vorhin zitierte Szene mit dem "best trick" macht eigentlich sehr deutlich, dass im Briefing und Debriefing "derselbe" Luke auftritt.
Es war nur so eine Idee, die das plötzliche Fallenlassen der Geschichte mit dem Kriegsverbrechen durch Luke erklären könnte. Die Erklärung, dass in der Binnenhandlung tatsächlich entscheidende Dinge weggelassen oder verfälscht und weißgewaschen wurden, um das passende Heldenbild zu malen, ist auf jeden Fall schlüssiger und wahrscheinlicher.
Pfff, ich will auch gar nicht mehr, dass Du's liest. Du haust mir ja doch nur wieder genüßlich den Idioten um die Ohren, als ob es nicht ohne zusätzliches Salz schon schmerzlich genug wäre.
Ich habe keine Ahnung, wer Mario Pf. ist und warum man ihn nicht ernstnehmen kann, aber abgesehen davon, dass ihm die "Buch-im-Buch"-Konstruktion (erschreckenderweise) offenbar völlig entgangen ist, finde ich seine beiden Rezensionen so daneben nicht und auch recht gut miteinander kompatibel. Einige seiner Kritikpunkte habe ich selbst auch angebracht (z.B. die mangelnde Erklärung für Lukes militärischen Rücktritt, wobei dieser Punkt natürlich dadurch entschärft wird, dass das eigentliche "Mindor" ein verfälschtes Abbild der realen Geschehnisse liefert), andere kann ich zumindest nachvollziehen. Dass jemand, der einen weiteren knallhart-psychologischen, düsteren Stover-Roman a la Traitor und Shatterpoint erwartet hat, von dieser fast-schon-Parodie schwer enttäuscht ist, ist doch nur verständlich. Man mag ihm fehlende Aufgeschlossenheit vorwerfen, aber es ist sein gutes Recht, diese Abarbeitung der Mindor-Thematik schlecht zu finden.
Das hängt auch immer davon ab, welche Erwartungshaltung man an ein Ereignis hat und wie das Herz daran hängt. Ich habe von den Mindor-Geschehnissen erst mit Ankündigung von Luke blabla erfahren und dementsprechend waren sie für mich überhaupt nicht emotional aufgeladen. Aber stell' Dir mal vor, Stover würde nach jahrelanger Spekulation und gespannter Erwartung endlich "The Journey of Jacen Solo" vorlegen und diese Thematik so wenig "ernst nehmen". Ich denke, da wären wir wesentlich weniger tolerant gegenüber solchen "Späßchen".
Micah
PS: Kann sein, dass es eine Weile dauert, bis ich wieder antworten kann.
Wraith Five schrieb:Tröste dich ruhig. Ich glaube wirklich, dass es schon einen großen Unterschied macht, wenn man von vornherein weiß, dass Stover mit Metafiktionalität spielt. Außerdem war ich eh im Literaturanalyse-Modus, was eine Berufskrankheit ist, der ich hin und wieder verfalle, wenn ich Hausarbeiten schreiben muss .
Danke, ich fühle mich wirklich getröstet.
Ach, pur muss gar nicht sein. Ich könnte mir das wie in LSatSoM auch mit Rahmen- und Binnenhandlung vorstellen. Nur dass in der Rahmenhandlung Nick Geptun (oder einen anderen Holoautor) ständig unterbricht und kommentiert, was der da für seltsame Erfindungen produziert hat (oder sich vielleicht beschwert, dass Geptun zu nah an der Wahrheit geblieben ist und Nick bitteschön heldenhafter darstellen soll ). Oder Nicks Bemerkungen sind sowas wie ein Audiokommentar, der in Form von Fußnoten durch den ganzen Text leitet.
Genial!!! Ich glaube, Du solltest mal ein paar Andeutungen in Stovers Thread fallen lassen...
Es wird evtl. darauf hinauflaufen, dass Hell und Dunkel keine Beschreibungen von absoluten Instanzen sind (und schon gar nicht von Gott und Teufel), sondern Metaphern für seelische Zustände.
Was zufällig exakt die Auslegung der hellen Seite ist, auf die
die Unterhaltung von Luke und Daala
mich gebracht hat... Wobei sich Luke aus Sicht unserer Machtinterpretationen leider mal wieder mal zum Volldeppen gemacht hat. Aber wie Du weiter oben schon geschrieben hattest, er hat nun mal die klare Trennung in hell und dunkel gelernt, und hält daran nach wie vor fest, nachdem er in der Spät-NJO und frühen Post-NJO kurzzeitig etwas aufgeschlossener wurde. Aber das war ja leider von "den Fans" nicht gewünscht und wurde somit rückgängig gemacht. Siehst du, ist doch ganz leicht verständlich .
Aber klar doch!
Metafiktionale Literatur bricht das auf, weil sie den Leser anzwinkert und sagt: Literatur ist immer konstruiert und immer fiktional, und ich weiß, dass der Leser das weiß, also spiele ich damit. LSatSoM ist nicht realistisch, ist stellenweise sogar extrem over-the-top, aber das ist Absicht; Stover wollte gar nichts Realistisches schreiben und zeigt mit den ständigen Verweisen auf Holothriller (und den etwas subtileren Hinweisen im Text, dass es sich dort selbst um einen Roman-im-Roman handelt), dass es Absicht ist.
Okay, das verstehe ich so weit. Aber poetologische Signifikanz oder dichtungswissenschaftliche Bedeutsamkeit würde ich dem erst dann zuschreiben, wenn das wirklich etwas revolutionär Neues wäre. Aber solche Konstruktionen sind doch sicherlich anderweitig schon genutzt worden. Oder meinst Du es auf Fantasy-Literatur oder das EU im Besonderen bezogen?
Ich meinte vor allem den letzten Satz. 'Mindor' war wohl eine schwere Geburt, und von ROTS ist bekannt, dass GL sehr penibel jeden einzelnen Satz korrekturgelesen hat, was für einen Autor wie Stover bestimmt auch kein Spaß ist.
*lol* Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich sehe die zwei quasi Tauziehen über jede Zweideutigkeit, die Stover reinbringen will, die Lucas aber eindeutig Schwarz/Weiß haben möchte.
Gesangsmusik interessiert mich persönlich kaum
Das Stück hat aber ziemlich viele Instrumentalpassagen.
deshalb kann ich mit dem Verweis jetzt nichts anfangen, aber frag ihn ruhig mal. Der Thread auf TFN ist ja offen.
Dafür müsste ich mich ja dort registrieren, was ich aus Gründen der Selbstdisziplinierung eigentlich vermeiden will.
Absolut. Und Stover gibt ja sowieso nicht einfach nur wieder, sondern ironisiert die ganzen Klischees. Aber das ist ein Fall, wo die Filme besser wären, wenn man beim typischen Charakteraufbau geblieben wäre.
Keine Frage, da die Filme weitgehend ironiefrei sind. Jedenfalls, was beabsichtigte Ironie betrifft...
In den beiden Fällen wohl eher Coolness-Erwartungshaltung. Wer nicht kämpft, ist uncool, und wenn er noch so weise oder politisch brillant ist. Das ist halt die von mir auch schon mal formulierte Lucassche Regression; in TESB und ROTJ hatte er es noch nicht nötig, Yoda und Palpatine als große Kämpfer auftreten zu lassen, und was sich da zwischen Vader und Ben in ANH abspielte, mag vielleicht an den technischen Möglichkeiten gelegen haben, aber ich wage zu behaupten, dass der alte George Lucas das Duell auch bei besserer Technik nicht so überstilisiert hätte wie Green Gnome of Terror versus Emperor Merciless the 666th.
Ja, warum Lucas Yoda und Palpatine zu ZOMG! badass-Kämpfern gemacht hat, ist mir klar. Meine Frage oder Sorge ging in die Richtung, dass mir das nicht gefallen hat, weil ich so darauf konditioniert bin, dass solche Figuren nicht körperlich zu kämpfen haben.
Aber vielleicht finde ich auch einfach nur (dieses Verständnis von) Coolness blöd, und das wäre dann natürlich okay.
Danke für die Erklärung. Also noch eine Stover-Erfindung, die pulpig und wissenschaftlich nachvollziehbar ist.
Gern geschehen. Freut mich, dass ich es offenbar auch für Nicht-Fachleute plausibel erklären konnte. In Outcast sind übrigens auch wieder die Geologen gefragt, wenn auch nicht so kompliziert.
In meinem Zitat ging es um die Funktion der Figuren. Das typische Muster für die Bantam-Romane war: die aus den Filmen bekannten Helden haben einen geregelten Alltag, da erscheint plötzlich eine Bedrohung von Außen, und die Helden besiegen sie, weil sie eben die Helden sind und das sonst keiner kann. Das ist natürlich stark vereinfacht, und manche Autoren haben bessere Motivationen erdacht als andere. Dennoch, wie gesagt, ziemlich nervig, wenn sich das ständig wiederholt, und insbesondere dann, wenn die Helden austauschbar sind.
Aber es bietet die Sicherheit, dass die Figuren "richtig" eingesetzt werden. Wenn auch nicht besonders kreativ...
Auch dass man Figuren durchaus mal überfordern darf, stelle ich nicht in Abrede; es ging mir hier hauptsächlich darum, dass die Handlung nicht grundlos bekannte Charaktere zusammenwirft, sondern logische Erklärungen bereitstellt, warum gerade diese Figuren sich jetzt in gerade dieser Situation befinden.
Danke, ich denke, das habe ich jetzt verstanden. Stelle ich mir extrem schwierig vor, insofern nochmal doppelte Hochachtung vor Stover.
Jein. Beispiel, Beispiel... Tahiri. Vielleicht fällt mir noch ein besseres ein, aber erstmal sie.
Du weißt ja gar nicht, was für ein treffendes Beispiel Du da ausgesucht hast!
die Form Tahiri(LotF) ist eine verunstaltete Form Tahiri(NJO-DN).
Raus aus meinem Kopf!
Genau das Wort Charakterverunstaltung habe ich mir nämlich vor ein paar Tagen zu Tahiri(FotJ) notiert.
Warum also Tahiri? Weil sie ein bekanntes Gesicht war.
...und man außerdem damit, dass das Verlusttrauma sich auf Anakin bezog, sich der emotionalen Reaktion der Leser sicher sein konnte – sowie ein bisschen die nach wie vor köchelnden Wiederauferstehungsphantasien anheizen konnte.
Und vielleicht war das auch noch ein vongphobischer Reflex und man wollte auch die letzte Figur diskreditieren, die Sympathien für die Chewiemörder hatte.
Diese Erklärung macht (leider) ebenfalls Sinn.
Shadowspawn natürlich. Also, eine effekthascherische Version von ihm.
Ich wollte gerade schreiben, aber Nick ist doch dunkelhäutig. Aber ich hatte total veressen, dass die Krone ja auch ein falsches Gesicht projiziert. Duh!
Kann ich nicht zustimmen. DN und LotF wären auch sehr gut ohne "haha, hier hat Han wieder zuerst geschossen, blinzel, blinzel, hastesgemerkt?" ausgekommen. Lieber keine Gags als lauter platte .
Ich finde platte Gags ja auch nicht gut, wobei die "Han shot first"-Eastereggs für eine Weile schon was hatten, allerdings in der düsteren Materie von LotF nicht recht passten. Ich wollte nur eine Erklärung geben, warum Autoren solche platten Gags reinschreiben (abgesehen von persönlicher Unfähigkeit, intelligente Gags zu schreiben, aber ich will jetzt hier niemandem zu nahe treten).
Hm, was meinst du damit genau? Auf welcher Basis siehst du Briefing und Debriefing in unterschiedlichen narrativen Ebenen?
Ich weiß nicht, ob sich das belegen lässt oder ob es nicht sogar klar widerlegt wird. Gerade die vorhin zitierte Szene mit dem "best trick" macht eigentlich sehr deutlich, dass im Briefing und Debriefing "derselbe" Luke auftritt.
Es war nur so eine Idee, die das plötzliche Fallenlassen der Geschichte mit dem Kriegsverbrechen durch Luke erklären könnte. Die Erklärung, dass in der Binnenhandlung tatsächlich entscheidende Dinge weggelassen oder verfälscht und weißgewaschen wurden, um das passende Heldenbild zu malen, ist auf jeden Fall schlüssiger und wahrscheinlicher.
Niemals !micah schrieb:Jaja, Wraith, ich krieg' Dich schon noch dazu, das Buch in die Hand zu nehmen.
Pfff, ich will auch gar nicht mehr, dass Du's liest. Du haust mir ja doch nur wieder genüßlich den Idioten um die Ohren, als ob es nicht ohne zusätzliches Salz schon schmerzlich genug wäre.
Gilt aber nicht nur für internationale Foren; schaut auch mal die völlig unsägliche zwei-Sterne-Rezension zur Übersetzung auf amazon.de an (die gleich noch unsäglicher wird, wenn man sie mit der seltsamerweise positiveren Rezension zum amerikanischen Hardcover vom gleichen Rezensenten(!) vergleicht; naja, Mario Pf. halt, der ist schon lange nicht mehr ernstzunehmen).
Ich habe keine Ahnung, wer Mario Pf. ist und warum man ihn nicht ernstnehmen kann, aber abgesehen davon, dass ihm die "Buch-im-Buch"-Konstruktion (erschreckenderweise) offenbar völlig entgangen ist, finde ich seine beiden Rezensionen so daneben nicht und auch recht gut miteinander kompatibel. Einige seiner Kritikpunkte habe ich selbst auch angebracht (z.B. die mangelnde Erklärung für Lukes militärischen Rücktritt, wobei dieser Punkt natürlich dadurch entschärft wird, dass das eigentliche "Mindor" ein verfälschtes Abbild der realen Geschehnisse liefert), andere kann ich zumindest nachvollziehen. Dass jemand, der einen weiteren knallhart-psychologischen, düsteren Stover-Roman a la Traitor und Shatterpoint erwartet hat, von dieser fast-schon-Parodie schwer enttäuscht ist, ist doch nur verständlich. Man mag ihm fehlende Aufgeschlossenheit vorwerfen, aber es ist sein gutes Recht, diese Abarbeitung der Mindor-Thematik schlecht zu finden.
Das hängt auch immer davon ab, welche Erwartungshaltung man an ein Ereignis hat und wie das Herz daran hängt. Ich habe von den Mindor-Geschehnissen erst mit Ankündigung von Luke blabla erfahren und dementsprechend waren sie für mich überhaupt nicht emotional aufgeladen. Aber stell' Dir mal vor, Stover würde nach jahrelanger Spekulation und gespannter Erwartung endlich "The Journey of Jacen Solo" vorlegen und diese Thematik so wenig "ernst nehmen". Ich denke, da wären wir wesentlich weniger tolerant gegenüber solchen "Späßchen".
Micah
PS: Kann sein, dass es eine Weile dauert, bis ich wieder antworten kann.
Zuletzt bearbeitet: