Utopio
Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, ni
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Lange hatte er geschwiegen und sich die Pros und Kontras angehört. Von beiden Seiten gab es vieles, sein Herz war stärker auf der Kontra Seite, seine Erfahrung hatte ihm dagegen anderes gelehrt. Es war ein Akt wie die eines Seilartisten, der in luftiger Höhe balancierte. Zu sehr auf eine der Extreme geraten, und man verlor schnell das Ziel aus den Augen.
Er war geduldig und doch musste irgendwer langsam eine Entscheidung treffen. Aredhel hatte für sich bereits entschieden, jetzt musste jemand den Antrieb geben die Gruppe in Bewegung zu versetzen.
Wir können nicht das ganze Universum retten. Es ist eine Illusion wenn man meint das Jedi Leben wäre so einfach wie in den Holoromanen oder Freiheitskämpfer hätten auch nur irgendetwas mit Helden gemeinsam.
Dennoch kann ich die moralischen Bedenken nicht bei Seite schieben. Es geht nicht, selbst ein toter Soldat ist einer zu viel. Wir werden euch aber helfen!
Wer das nicht mit seinem Gewissen vereinbaren möchte soll sich jetzt zurückziehen.
Utopio wartete kurz, Radan würde sie verlassen, das zeichnete sich ab. Er wusste zu wenig über den Ritter, dass er sagen könnte was in ihm vorging. Mit Aredhel blieb wenigstens noch ein erfahrener Jedi Ritter, vielleicht würde ja auch noch später Sarah zu ihnen stoßen. Auch seinem Schüler wollte er keine Steine in den Weg stellen, wenn er lieber in seinem Quartier auf ihre Rückkehr warten wollte.
Wir werden uns aber nur um den Gouverneur kümmern. Die Anschläge überlasse ich den Soldaten, die sich damit auskennen. Dort stören wir nur.
Lasst euch aber gesagt sein, dass ihr zivile Opfer - so weit man es planen kann - nicht in Kauf nehmen sollt! Als Rebellion sind wir auf die Bevölkerung angewiesen, sie muss erkennen können wofür wir kämpfen, sie muss bereit sein uns zu unterstützen. Ansonsten wird es scheitern.
Überlegt also gut wie weit ihr gehen wollt, ob ein Kraftwerk wirklich zerstört werden muss um an die Militärbasen zu gelangen, oder ob eine Evakuierung nicht doch schnell genug funktionieren könnte.
Dann schwieg er nochmals.
Er blickte aus dem Augenwinkel zu Radan.
Etwas wühlte in ihm, etwas ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Seine Aussagen deuteten auf nichts Gutes. Der kleine Kel’Dor stützte sich leicht gebückt auf seinen Stock, Radans Stimme hallte in seinem Kopf wider, immer wieder.
So stark wie ich?
Warf der kleine, schmächtig gebaute Kel’Dor scherzhaft in die Runde, aber hinter der schalkhaften Tonlage verbarg sich Beunruhigung. Auch er hatte schon viel erlebt, doch bisher hatte ihm sein Glauben stets Kraft geschenkt. Was wenn man diesen verlor?
Er schloss für Sekunden die Augen und ergab sich dem erquickenden Saft der Macht, hinter den zugeklappten Lidern blitzten Überlegungen und Wanderungen seiner Gedanken auf. Es schien vorgezeichnet was mit Radan geschehen würde. Und er sollte sich nicht wundern, käme es wirklich bis zum Äußersten. Ausgerechnet Radan. Der große Anführer von Eriador. Der Krieger, dem Ehre so viel bedeutet hatte, der auch nach dem duzendsten Niederschlag wieder aus dem Dreck aufgestanden war.
Es waren Mörder unter ihnen? Ja! Mit Ausnahme der Padawane hatte schon jeder der Anwesenden getötet. Er gab sich keineswegs Wahnvostellungen des Saubermannjedi hin, nicht mehr.
Wir handeln nicht mit dem Irrglauben uns selbst zum Heiligen zu krönen. Wir handeln in der Hoffnung auf eine bessere Welt, dass unsere Kinder und Kindeskinder ein anderes Universum erwartet.
Stille war plötzlich eingekehrt. Niemand sagte mehr etwas. Alles war bereits gesagt und getan, nun galt es zu handeln. Nur eines noch! Er humpelte vor ihn und blickte ihm tief in die Augen, umarmte ihn kameradschaftlich, klopfte ihm auf den Rücken, zum Zeichen des großen Respekts gegenüber Radan. In dem Wissen, dass dies wahrscheinlich das letzte Mal war, dass sie sich auf dieser Weise gegenüberstanden.
Hoffnung, mein Freund.
Er löste sich, hielt nur noch die Schultern in Brüderschaft fest.
Ich wünsch dir eine gute Reise, wohin sie dich auch führt.
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