Utopio
Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, ni
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Jeder Schritt schmerzte, nicht wie üblich im verletzten Bein, sondern im Herzen, das rebellierte und so gar nicht gegen den einstigen Kameraden antreten wollte. Sinaan ließ er wenigstens in Ruhe, das beruhigte ihn, so wäre er wahrscheinlich zu spät gekommen, hätte er es auf den jungen Padawan abgesehen gehabt. Sein Stock klopfte auf den Boden, Schritt - Poch - Schritt, bis er nur geringfügig von dem eriadorischen Helden entfernt stand. Schon auf Eriador hatte Ehre und Ruhm zu viel für ihn bedeutet. Bedauerlich, dass es so weit geführt hatte.
Er stütze sich auf seine Gehhilfe, wirkte schwächlich und nachdenklich, hatte den Blick zum Boden gerichtet. Er schüttelte den Kopf. Es hörte sich alles so absurd an.
Alter Freund…
Sein Kopf hob sich und mit jedem Millimeter der Bewegung floss, wie von einer fremden Quelle eingespeist, wieder Energie in ihn, bis zu jenem Zeitpunkt, dass er ihn mit den Augen voll erfasst hatte und vor Glauben zu strahlen schien.
Ihr wollt Mord mit noch mehr Mord vergelten? Was wird dann aus euch, wenn wir Kriegstreiber waren?
Seine Aufmerksamkeit galt Sinaan, hoffentlich begab er sich endlich aus der Gefahrenzone. Los beweg dich! Die Menschen hatten den Platz um sie geräumt, aus Angst und Ehrfurcht, trafen hier doch Legenden auf Legenden.
Ich hab mein Lichtschwert noch immer an meinem Körper hängen, habe keinen hier exekutiert. Hört euch doch zu, wer ist dem Mord wohl näher?
Ja, Jedi töten, aber sie tun es aus Unfähigkeit, weil die Geschichte größer ist als sie überschauen können, weil sie nicht alles verändern können, weil sie weder allmächtig noch allwissend sind.
Ihr und eure neuen Freunde dagegen sprecht von bewussten Massakern, bewussten, gewünschten Ausrottungen!
Er ging mit ausgestreckter linker Hand einen Schritt auf den ehemaligen Ritter zu, der zu den Schwertmeistern gehörte und jetzt wie in der Vergangenheit mit so viel Leichtigkeit seine Leute um ihn herum motivierte und führte. Ein so großes Talent, ein so großer Mann und doch war auch er nicht davor geschützt sich zu verrennen. Fanatisch hörte sich sein Wunsch nach Rache an, unüberdacht, denn auch er würde die Jedi nicht auslöschen können, wenn es selbst Generationen an Imperatoren nicht gelungen war. Wie wollte er ihm begegnen? Er würde sein Schwert jedenfalls nicht einsetzen. Er war kein Schwertkämpfer und Radan ein Meister darin. Wie begegnete er ihm am besten? Mit Wärme!
Ich bin nicht dein Feind, ich werde es nie sein! Ich reiche dir meine Hand, ohne Hintergedanke, ohne Boshaftigkeit.
Radan, Mensch, soll denn alles umsonst gewesen sein? Erinnerst du dich nicht mehr? Eriador, diese reine Welt, voll Tradition, voll Schönheit. Soll das jetzt an einen Tyrannen oder an imperiale Besatzer fallen, die keinen Sinn für Tradition und Schönheit haben? Willst du deine Männer, welche dir in den Tod gefolgt wären, für ihre Freiheit und ihre Tradition gekämpft haben, zurücklassen? Sind ihre Werte denn nichts mehr wert?
Ist die Hoffnung denn nichts mehr wert?
Ich glaube fest daran, wir sind zu so viel mehr fähig als das Töten! Es ist noch nur ein Traum, ein Traum von einer besseren Menschheit, besseren Kel’Dor, besseren Wesen, die zu den Sternen blicken und sich fragen ob da denn mehr sei, die träumen … von neuen Welten. Wir sind mehr als nur Mordinstrumente, wir können uns verbessern, mehr werden als wir sind. Doch dafür braucht es Hoffnung und Freiheit!
Gib sie nicht auf, Radan. Verlier nicht die Hoffnung, dass wir doch noch mehr werden können.
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