Da wir gerade beim Sichelschnitt und Manstein sind habe ich mal eine grundlegende Frage zu Strategie:
Glaubt ihr wirklich, dass die Strategie einen Krieg/Schlacht beeiflussen kann?
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Ja natürlich.
Was,wenn nicht die Strategie ?
Gerade in der Zeit der Massenheere war die Strategie der wichtigste Faktor.
Wenn ein Könner am Kartentisch stand,war es immer besser.
Ist das Ergebnis nicht durch die größeren materiellen/moralsichen Kräfte einer Seite vorgegeben?
Sicherlich spielt auch die Moral der Truppen eine Rolle.
Gerade die Kriegsgeschichte ist voll von Fällen,in denen die höhere Moral und die Qualität der Soldaten über einen besser bewaffneten Feind triumphiert hat.
In der heutigen Zeit ist es in offenen Feldschlachten jedoch tatsächlich so,daß meist die Seite mit der besseren Materialausstattung den Sieg erringt.
Diese Entwicklung hat schon im II.WK begonnen.Dort sieht man am beispiel Eisenhower,daß auch eine strategische Null einen Sieg erringen kann,wenn sie nur über genügend material verfügt.
Nehmen wir z.B. Sichelschnitt:
Im 1WK. hats nicht geklappt, im 2. mit Sichelschnitt hats dann geklappt.
Warum?
Weil Manstein diesen Plan entwickelt hat oder weil die deutschen bessere Panzer hatten?
Zum einen hat man sich im I.WK nicht genau an den Schlieffenplan gehalten,und den rechten Flügel entgegen aller Warnungen geschwächt.
Die beiden Korps haben dann im entscheidenen Moment gefehlt.
Zum anderen waren die französischen Panzer im Jahre 1940 den deutschen Panzern überlegen.es war ein Glück für die Wehrmacht,daß die französische Militätführung in ihrem Denken zurückhing,und die Panzer nicht geschlossen in Divisionen einsetzte,sondern lediglich zur Unterstützung der Infanterie.
Das der Schichelschnitt geklappt hat,lag zum größten teil daran,daß man auf Seiten der Alliierten nicht damit gerechnet hat,daß ein Panzervorstoß,noch dazu ,mit ganzen Panzerdivisionen,durch die Ardennen möglich sei.
Manstein erkundigte sich übrigens selber erst beim Schöpffer der deutschen Panzerwaffe,dem damailgen General der Panzertruppen und späteren generaloberst Heinz Guderian,ob dieser einen Panzervorstoß durch die Ardennen für möglich halte,was der schnelle Heinz bejahte.
Oder: Umfassungsschlacht:
Warum kämpft der Feind schlechter wenn er umzingelt ist oder in den Flanken angegriffen wird?
Es dauert doch nur 1 sekunde sich umzudrehen?
Da haßt Du eine etwas seltsame Vorstellung von einer Umfassungsschlacht.
Zum einen,wird der eingeschlossenen Truppe der Nachschub abgedreht.
Zum anderen steht der Eingeschlossene nicht mehr nur an einer HKL dem Feind gegenüber,sondern auch noch von mehreren Seiten.
Der Feind in seinem Rücken versperrt ihm die Rückzugsmöglichkeit,der Feind von vorne versucht den Kessel zu spalten.
Und was das Umdrehen angeht,was nutzt es,wenn Du Dich umdrehst,wenn Du von zwei Seiten einen Feinmd vor Dir hast.
Und bei einem Stoß in die Flanken ist es möglich,den Gegner aufzureiben oder einzuschliessen,daher ist der Flankenschutz einer der wichtigsten Faktoren im Kriege,was man leider im II.WK gerade in der Sowjet-Union von deutscher Seite aus in verbrechericher Weise vernachlässigt hat,wie folgendes beispiel gleich zeigen wird :
Heute schreiben wir den 19.November.
Ein Datum,welches in der Kriegsgeschichte für den Beginn der größten militärischen Tragödie deutschen Soldatentums steht.
Am 19.11.1942 um 05.15 am Morgen begann mit einer Artiilerievorbereitung aus 3500 Geschützen die sowjetische Gegenoffensive im Raum Stalingrad.
Der Hauptstoß richtete sich gegen die Flanken,welche nur von verbündeten geschütz wurden und rasch durchstoßen wurden.
Das Ergebnis ist bekannt.
Die 6.Armee wurde eingeschloßen und vernichtet
Spätestens seit dem 12.9. bereitete Stalin die Einschließung der 6. Armee ("Uranus") und den Durchbruch bis Rostow ("Saturn") vor; zu diesem Zweck optimierte er die Kampfkraft der Südwestfront (Watutin) mit dreieinhalb Armeen und 2 Luftarmeen, der Donfront (Rokossowski) mit 3 Armeen und 1 Luftarmee, der Stalingradfront (Jeremenko) mit 4 Armeen und 1 Luftarmee. Hitler rechnete mit einer Wiederholung der bolschewist. Präzedenzoperationen bei Zarizyn im Bürgerkrieg (1918 und 1919/20) und verstärkte die Donlinie im Oktober mit der rumän. 4., italien. 8. Armee und dem XXXXVIII. Panzerkorps als Rückhalt. Doch dank überlegter Schwerpunktbildung durchbrachen oder vertrieben die sowjet. Truppen am 19./20.11. die rumän. Verbände an beiden dt. Flanken überraschend schnell. Die wegen ungenügender Zufuhr in der Beweglichkeit sehr eingeschränkte 6. Armee - die meisten Pferde waren in Fütterungsdepots abgegeben - vermochte noch ihre Aufrollung, aber nicht mehr ihre Einschließung zu verhindern.