Militärgeschichte

Also, die NVA war genauso wie die Bundeswehr eine Wehrpflichtigen-Armee, weswegen ich mir dort ein solches Missverhältnis von Mannschaften und Offizieren eigentlich nicht vorstellen kann, zumal es in der DDR nichtmal einen Ersatzdienst gab, und quasi jeder einrücken musste, der ohne Probleme geradeaus laufen konnte.

C.

Habe mir so etwas schon gedacht, war mir aber nicht sicher.

Ob das aber wirklich ein Missverhältnis war, glaube ich eigentlich nicht. Mich interessiert eher, wie die Organisation in einer Armee ist, deren Mannschaften den kleinsten Posten ausmachen.
 
Das dürfte dann tatsächlich noch an der ursprünglichen Bedeutung des Wortes Leutnant liegen, so daß ein Generalleutnant als Stellvertreter eines Generals gilt.

C.

Allerdings ist der Rang des Generalleutnat in einigen Armeen der Vergangenheit nicht sehr hoch gewesen.Im den Armeen des II. und III.Reichs sowie in der Roten Armee war er lediglich das,was man heute einen Zweisternegeneral nennen würde.In den deutschen Streitkräften standen über dem Generalleutnant mit dem
General der Waffengattung,dem Generaloberst sowie dem Generalfeldmarschall noch drei Generalsränge über ihm.
In der Roten Armee mit dem Generaloberst,dem Armeegeneral sowie dem Marschall der Sowjet-Union ebenfalls drei Ränge.

Allerdings gibt es noch heute Streitkräfte,in denen der Rang des Generalleutnant der höhste Rang ist.
So glaube ich,daß der jeweilige Generalstabschef der israelischen Streitkräfte ein Generalleutnant ist.
Dan Haluz zumindest war lediglich Generalleutnant.
 
Genauso, wie in jeder andern Armee auch, würde ich mal annehmen: Je höher der Rang, umso mehr hat man zu sagen.

C.
Ja, aber die Frage von Ice, wie solche Armeen organisiert sind, lässt sich damit ja nicht so einfach klären. Da mich das sehr interessieren würde, möchte ich hiermit gerne alle Ex-NVAler die hier lesen, herzlich dazu einladen uns Klarheit zu verschaffen.
 
Ich denke, dass er damit richtig liegt, dass damit der Krieg beendet wurde. Ob aber die Gefahr von der Sowjetunion so groß war bezweifle ich. Einzig allein Sachalin wäre wohl vorher unter Sowjetkontrolle gefallen. Ob die SU allerdings die Mittel gehabt hätte, auf den Japan. Inseln zu landen, wage ich zu bezweifeln. Ansonsten finde ich, dass die Äußerungen dumm waren. Man sieht was er davon hat. Außerdem sind und bleiben diese Abwürfe für mich ein Verbrechen.
 
Schwer zu sagen...
Wenn man den reinen Bodycount berechnet, hat er wahrscheinlich recht. Hätten die USA weitergemacht und in Japan eine Invasion vorbereitet, und wäre Russland noch dazugestoßen, so wären vermutlich genausoviel Menschenleben wie durch die Atombomben-Abwürfe ums Leben gekommen, wenn auch weniger Zivilisten.

Nur übersieht er hier wohl,daß die Sowjet-Union trotz des Abwurfs der Atombomben in den Krieg gegen Japan eingetreten ist.
 
Stimmt eigentlich, dass die SU sowieso eingetreten ist. Eine Invasion wäre sicher schwierig gewesen; hätte jedoch den Angreifern weit mehr geschadet, was wohl der Hauptgrund für die Abwürfe war.
 
Kriegstaktisch,wie Modal es ausdrückt,hat er aus Sicht der USA wohl Recht.
Der Abwurf zumindest der ersten Atombombe hat,den USA,viel Blut gespart.
Es ist die Pflicht der Militärführung den eigenen Soldaten Opfer zu ersparen.
Das geschieht nuneinmal dadurch,daß dem Gegner soviel Verluste wie möglich zugefügt werden.
Das ist die kalte Notwendigkeit des Krieges.
Aber die zweite Bombe,die wollte man auf jeden Fall werfen.
Man hat m.E. mit Absicht die Antwort Japans auf die Aufforderung zur Kapitulation
"mißverstanden"

@Tae-Vin Niaq

Ich stimme Dir zu.
Eine Invasion der Sowjets auf eine der japanischen Hauptinseln wäre für die Rote Armee auf die Schnelle wohl eher nicht machbar gewesen.
Aber da Stalin ohnehin in Teheran zugestimmt hatte,nach Ende des Krieges gegen Deutschland in den Krieg gegen Japan einzutreten denke ich,daß die Atombomben Stalin eher veranlasst haben ,noch schneller in Asien aktiv zu werden,um sich sein Stück des Kuchen s zu sichern,bevor Japan die Waffen streckt,und die USA alles alleine einsackt.
 
Ich habe mal eine Fage bezüglich der Kompetenzen von Militärkommandeueren, bzw. deren Aufgabenprofil.

Beispiel: Der Zugführer bekommt den Auftrag ein MG-Nest zu beseitigen und gibt dazu die Anweisung. Der Auftag kommt vom Kompanichef, der den Auftrag bekommen hat ein gewisses Kampfgebiet zu sichern und meint, dass das MG-Nest weg muss. Der Auftrag das Kampfgebiet zu sichern kommt vom (?) usw., usw.

Meine Frage ist etwas kompliziert, das weiß ich, aber ich hoffe, dass ihr versteht was ich meine. Mich würde nämlich mal interessieren, ab wann ein Kommandeur im Gefechtsstand steht, ein HQ hat oder selber noch im Felde mitkämpfen muss.
 
Ich habe mal eine Fage bezüglich der Kompetenzen von Militärkommandeueren, bzw. deren Aufgabenprofil.

Beispiel: Der Zugführer bekommt den Auftrag ein MG-Nest zu beseitigen und gibt dazu die Anweisung. Der Auftag kommt vom Kompanichef, der den Auftrag bekommen hat ein gewisses Kampfgebiet zu sichern und meint, dass das MG-Nest weg muss. Der Auftrag das Kampfgebiet zu sichern kommt vom (?) usw., usw.

Meine Frage ist etwas kompliziert, das weiß ich, aber ich hoffe, dass ihr versteht was ich meine. Mich würde nämlich mal interessieren, ab wann ein Kommandeur im Gefechtsstand steht, ein HQ hat oder selber noch im Felde mitkämpfen muss.


Wie es heute ist weiß ich jetzt bis in die unteren Ränge nicht.
Aber im II.WK war es so daß man vom Batalionskommandeur aufwärts bis zum
kommandierenden General einen Gefechststand hatte,und ab Obbefehlshaber einer Armee oder einer Heeresgruppe ein Hauptquartier.
Zum im Felde noch kämpfen ist zu sagen,daß sowohl ein Batalionskommandeur sowie ein Regimentskommandeur noch im Felde gekämpft haben.
Aber es ist auch vorgekommen,daß ein Divisionskommandeur noch zur MP greifen musste.
Gutes Beispiel ist da der damalige SS-Obergruppenführer und spätere SS-Oberstgruppenführer Paul Hausser,der selbst vor Moskau noch mit dem MP um den Hals in der vordersten Linie mitmarschiert ist.

Ein Hauptmann ist,insofern er eine Kompanie kommandiert noch ein richtiger Feldoffizier.Der steht in seinem Unterstand,und muß auch mit raus.
Er erhält seine Befehle meist vom Batalion,das Batalion vom Regiment,das Regiment von der Division usw.usf.
 
Danke für die Antwort. Ich vergaß zu sagen, dass ich das alles automatischa uf den II. WK bezog, aber das wurde ja schnell erkannt.

Was mir aber immer noch schleierhaft ist, ist wie die Initiativen verteilt sind. Wann kann man den Führer einer Heeresgruppe für einen Erfolg oder das Scheitern einer Aktion verantwortlich machen, wann den einer Division/Korps/Armee. Wie weit ging der taktische Freiraum, und wie weit reichte die Befehlsgewalt der Oberkommandierenden in die unteren Einheiten. Will heißen: Wenn das OKH eine Offensive befiehlt, wer arbeitet dann den Generalplan aus. Wie detailliert ist der und ab wann überlässt man den einzelnen Verbänden die jeweiligen Probleme samt Einsatzplanung vor Ort. Wenn z.B. im Plan vorgesehen ist eine Stadt zu nehmen, wem ist dann das "wie" zu überlassen.

Und kann es sein/war es z.B. üblich, dass ein Korpschef einer Brigade direkte Befehle gab, obwohl die Brigade taktisch einer Division unterstand? Will heißen, wo fing der Kompetenzbereich und die Befehlsgewalt eines Kommandeurs an und wo hörte sie auf, weil sie sich sonst mit einem anderen überschnitt?
 
Was denkt ihr über die Aussage des japanischen Verteidigungsminister Kyuma über den Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki und dessen Rücktritt wegen dieser Aussagen ?


Japan: Verteidigungsminister tritt zurück - Ausland - Politik - FOCUS Online

Ich habe mal gehört (ich weiss jetzt aber nicht mehr genau wo) das die Japaner in den Tagen vor dem Abwurf der A-Bomben schon kapitulieren wollten (aber eben nicht ohne Bedingungen), aber in den USA niemand dazu bereit war.
Nachdem Bomben haben sie zwar die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet, aber die von McArthur durchgeführten Reformen sollen dem entsprochen haben was die Japaner bei einer Kapitulation bereit waren zu unterzeichnen.
Für mich wurden die Bomben vor allem als Machtdemonstration geworden (auch und insbesondere gegenüber der UDSSR)
 
Wobei ich generell mal eine Frage habe, was die Verteilung von Dienstgraden angeht.

In der Bundeswehr ist es so gehandhabt, dass es ganz viele Mannschaften gibt, dann weniger Unteroffiziere (mit und ohne Portepee) und dann nochmals weniger Offiziere usw., denen alle eine spezifische Führungsaufgabe zuteil wird.

Ich frage mich nun, wie Streitkräfte organisiert sind, deren Mannschaften weit unter der Anzahl von Unteroffizieren und Offizieren liegt. Ich meine mich zu erinnern, dass das sowohl bei der Wehrmacht, als auch bei der NVA so gewesen sein soll.

Irgendwie drängt sich mir hier das Bild von vielen Köchen auf, die gemeinsam den Brei verderben.
Was aber die von dir erwähnten Armeen angeht - soweit ich weiß, stimmt das nicht. Sicher wird es Einheiten mit mehr höheren Soldaten gegeben haben, aber das wird sich ausgeglichen haben, da wiederum andere Einheiten den "Normalzustand" hatten.

Ich weiß, was du meinst und worauf du hinaus willst. Die Bundeswehr hatte - und hat - heutzutage schon bei Auslandseinsätzen in meinen Augen das Problem, dass die wenigstens Teilnehmer einfache Soldaten in der Dienstgradgruppe der Mannschaften sind, während die Überwiegende Anzahl Unteroffiziere/Feldwebel und Offiziere sind. Eine Entwicklung, die sich - wenn auch nicht so krass - auch an der "Heimatfront" abzeichnet.
Zurückzuführen ist diese denke ich unter anderem auf eine (technologische) Spezialisierung moderner Armeen. Beispiel: Während früher durchaus Unteroffiziere Flugzeuge steuern konnten, sind es aufgrund der gestiegenen Anforderungen heute Offiziere der Ränge Leutnant bis Oberst (deutsche Generale fliegen meines Wissens nach nicht mehr).
Ähnliches hat man in den Gebieten von zum Beispiel Logistik oder Aufklärung. Mit spezialisierender Ausbildung will man einerseits die Soldaten belohnen und auch andererseits ihren Stellenwert herausstreichen - welche Luftbildauswerter macht schon eine mehrjährige Ausbildung, um dann Unteroffizier zu bleiben. ;)
Dabei kommt es aber zusehends zu dem Problem, dass man immer mehr spezialisierte Einheiten und Soldaten hat, die einen entsprechenden Dienstgrad haben, aber dafür weniger Schützen, Gefreite etc....

Mh, irgendwie weiß ich im Augenblick nicht, wie ich das formulieren soll. :verwirrt: Ich hoffe, du verstehst was ich meine, ansonsten frage nach! ;)
 
@ Hora: Danke für die Antwort. ;)

Auch ne etwas längere Recherche im Internet hat in nix ergeben, was meine (offensichtlich falsche :rolleyes:) Erinnerung in irgendeiner Weise bestätigen könnte.

Aber ich kann dich beruhigen: Auch wenn es mitten in der Nacht ist, schreibst du noch verständlich genug. ^^
 
Und nochmal ein Jahrestag aus dem Sezessionskrieg:

Am 4. Juli 1863 ? nur einen Tag nach der Niederlage bei Gettysburg - kapitulierte das von den Konförderierten gehaltene Vicksburg am Ufer des Missisippi vor der Tennessee-Armee der Union unter dem späteren US-Präsidenten Ulysses S. Grant.

Grant hatte bereits im Jahr zuvor, im Zuge der ersten Vickyburg-Kampagne, versucht, den strategisch enorm wichtigen Ort zu nehmen, war jedoch gescheitert. Diesesmal jedoch war das Schlachtenglück auf seiner Seite. In einer Serie von Gefechten trieb er die konförderierte Missisippi-Armee unter Joseph E. Johnston und Richard C. Pemberton im Frühjahr 1863 vor sich her und fügte ihnen schwere Verluste zu, ohne dabei auch nur eine Fahne oder eine Kanone zu verlieren. Am 14. Mai gelang es Grant gar mit der Einnahme der Ortschaft Jackson, Missisippi die konförderierten Kräfte zu teilen. Der schwer angeschlagene Johnston wich nach Norden aus, Pemberton marschierte nach Westen und igelte sich mit ca. 28.000 Mann in Vicksburg ein.
Beflügelt durch seine bisherigen Erfolge wollte Grant die Stadt im Hansstreich nehmen, doch der Angriff am 19. Mai wurde abgewiesen, da die Befestigungen der Südstaatler rund um die Stadt sich als zu stark erwiesen.
Folglich gingen die Unionstruppen, welche die Stadt komplett eingeschlossen hatten zur Belagerung über. In den folgenden Wochen tauschten Grants Soldaten das Gewehr mit der Schaufel und buddelten ihr Grabensystem immer näher an die feindlichen Stellungen heran. Pionire gruben schließlich sogar Stollen bis unter die konförderierten Stellungen, und sprengten diese. In der Stadt hoffte Pemberton derweil, daß Johnston zum Entsatz der Stadt antreten würde, doch dieser weigerte sich, da er seine Truppe als zu geschwächt für ein solches Unterfangen ansah, zumal er auf keinerlei Verstärkungen vom östlichen Kriegsschauplatz hoffen konnte, da Lee dort gerade die Invasion von Pennsylvania durchführte, die ja bekanntlich in Gettyburg kein gutes Ende nehmen sollte. Anfang Juli entschloß sich Johnston schließlich zum Abmarsch, doch es war zu spät. Grant verfügte mittlerweile über dreimal mehr Männer als der eingeschlossene Pemberton. Hinzu kam, daß die Versorgungslage in Vicksburg katastrophal war. Die Kleinstadt war nicht darauf ausgelegt, fast 30.000 Soldaten wochenlang zu versorgen. Schlechte Ernährung und mangelnde medizinische Versorgung ließen Krankheiten wie Skorbut, Ruhr und Typhus, begünstigt durch das schwül-heiße Klima in der Region, schnell um sich greifen.
Am 4. Juli schließlich unterzeichnete Pemberton unter einer alten Eiche die Kapitulation seiner Armee. Da es für die Nordstaatler ein nicht zu unterschätzendes logistisches Problem dargestellt hätte, eine komplette Armee in die Gefangenschaft zu überführen gewährte Grant den fast 30.000 Männern freies Geleit.
Da die Kapitulation der Stadt auf den 4. Juli fiel, weigerten sich viele Einwohner Vicksburgs noch bis nach dem zweiten Weltkrieg den Unabhängigkeitstag zu feiern.

Die Kleinstadt war der voletzte und entscheidende Posten der Konföderierten am strategisch wichtigen Missisippi gewesen. Mit dessen Einnahme und dem Fall von Fort Hudson in Louisiana nur fünf Tage später, am 9. Juli 1863, kontrollierten die Yankees fortan das komplette Flußtal. Das Territorium der Südstaaten war damit in zwei Teile gespalten, da nun die westlich des Stroms gelegenen Bundesstaaten keine direkte Kontinentalverbindung mit den östlichen Regionen mehr besaßen. Außerdem fiel der Fluß als Transportweg fortan weg, was die durch das sehr lückenhafte Eisenbahnnetz bedingte schlechte logistische Lage des Südens noch verschärfte.

Zusammen mit der Niederlage von Gettysburg hatte der Süden in den ersten vier Juli-Tagen des Jahres 1863 wohl jede Chance verspielt, den Krieg noch zu seinen Gunsten zu entscheiden.
Wäre es Lee gelungen, bei Gettysburg die Potomac-Armee zu besiegen und weiter nach Washington vorzudringen, wäre Lincoln wohl am Ende gewesen, da sich zu dieser Zeit bereits innerhalb der Union die Stimmen mehrten, dem Krieg und dem Sterben ein Ende zu setzen, und in einem Verhandlungsfrieden die Unabhängigkeit der Südstaaten anzuerkennen.
Auch am Missisippi hätte sich die Lage nicht so zugespitzt, da die Union im Falle eines Erfolges von Lee?s Feldzug Truppen vom westlichen Schauplatz hätte abziehen müssen.
Nach dem doppelten Triumph von Gettyburg und Vicksburg saß Lincoln jedoch wieder fest im Sattel, während seine Kritiker vorerst verstummten.
Die Konförderation hingegen hatte nun das, was sie immer vermeiden wollte: Einen langen Krieg, bei dem über kurz oder lang die personelle und materielle Überlegenheit des Nordens die Entscheidung bringen würde.

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Noch ein weiterer Jahrestag:
Heute vor genau 20 Jahren, am 4. Juli 1987, wurde der als ?Schlächter von Lyon? bekannt gewordenen Kriegsverbrecher Klaus Barbie in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt, in der er 1991 an Krebs starb.
Barbie war zwischen 1942 und 44 Gestapo-Chef in Lyon, und dort vor allem mit der Bekämpfung der Resistance beauftragt. In seine ?Amtszeit? fallen unzählige Todesurteile, Festnahmen und Verschleppungen sowie grausame Folterungen, an denen er des öfteren selbst teilnahm.
Nach dem Krieg konnte er zunächst untertauchen und wurde als ?Fachmann? schon bald für den US-Geheimdienst interessant, der ihm auf der ?Rattenlinie? zur Flucht nach Bolivien verhalf, nachdem er in Frankreich in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden war. Auch beim bolivianischen Geheimdienst konnte er zunächst Karriere machen, bevor er schließlich 1983 an Frankreich ausgeliefert wurde. Reue zeigte er allerdings bin zum Schluß keine...

C.
 
Was mir aber immer noch schleierhaft ist, ist wie die Initiativen verteilt sind. Wann kann man den Führer einer Heeresgruppe für einen Erfolg oder das Scheitern einer Aktion verantwortlich machen, wann den einer Division/Korps/Armee. Wie weit ging der taktische Freiraum, und wie weit reichte die Befehlsgewalt der Oberkommandierenden in die unteren Einheiten. Will heißen: Wenn das OKH eine Offensive befiehlt, wer arbeitet dann den Generalplan aus. Wie detailliert ist der und ab wann überlässt man den einzelnen Verbänden die jeweiligen Probleme samt Einsatzplanung vor Ort. Wenn z.B. im Plan vorgesehen ist eine Stadt zu nehmen, wem ist dann das "wie" zu überlassen.

Also zunächst einmal erteilt die politische Führung der militärischen Führung,in diesem Falle dem OKH,den Auftrag einen Krieg bzw. einen Feldzug zu planen,vorzubereiten und zu führen.
Darauf beginnt der Generalstab und seine Unterabteilungen mit den Planungen und dem Auswerten von Erkenntnissen über die militärische und wirtschaftliche Stärke des Gegners,über die Art des Geländes und klimatische Bedinungen usw.
Dann wird ein strategischer Plan erstellt,wo z.B. der Schwerpunkt der Operationen liegen soll,wo mit weniger Wiederstand zu rechnen ist,welches Ziel erreicht werden soll,in welcher Zeit die Operationen abgeschlossen sein sollten.
Dann wird geplant,wie all das mit militärischen Mitteln zu lösen ist,also wieviel Kräfte des eigenen Militärs nötig sind,um den Feldzug siegreich zu führen.
Auch die logistischen Probleme wie Nachschub u.ä.werden in die Planung aufgenommen.
Wenn der strategische/operative Plan steht,dann ergehen an die militärischen Verbände die Aufmarschanweisungen.Im Zuge dieser Anweisungen werden bereits bestehende Verbände sowie Gegebenenfalls noch aufzustellende Verbände in ihre Bereitstellungsräume überführt.
Die Verbände werden in Befehlsbereiche gegliedert.So steht ganz oben die Heeresgruppe.Aufgrund der Größe des Kampfrau,mes endscheidet man,wieveile Heeresgruppen für eine effektive Befehlsführung nötig sind.Die Heeersgruppen bestehen meist aus mehreren Armeen oder ähnlichen Großverbänden wie z.B.
Panzergruppen oder Armee-Abteilungen.Die Armeen wiederum bestehen aus mehreren Korps,die Koprs aus Divisionen,diese aus Regimentern,diese aus Batalionen und die Batalione zuletzt aus Kompanien.
Und meist ist es so,daß die Befehle und taktischen/oberativen Weisungen von oben nach unten weiter gegeben werden.
Zu Beginn des Feldzuges also gibt das OKH die Vorgaben entsprechend des Feldzugplanes an die Heeresgruppen.Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe und sein Generalstabschef endscheiden dann,welcher Armee welche Aufgabe
zufällt.Der Oberbefehlshaber der Armee und sein Chef des Stabes verteilen dann
die Aufgaben an die ihnen unterstellten Generalkommandos der Korps.Die kommandierenden generale der Korps verteilen dann in ihrem Befehlsbereich die Aufgaben an die Divisionen und so geht es dann bis zum einfachen Soldaten weiter.Soweit das Federbett der Theorie.
Da uns jedoch bereits Clausewitz lehrt,daß selbst der beste Feldzugsplan die erste Feindberührung nicht überlebt,kommt es natürlich immer wieder zu Situationen,die ein Eingreifen vön höherer Stelle erfordern.So ist der Oberbefehlshaber einer Heeresgruppe jederzeit berechtigt,selbst auf Batalionsebene einzugreifen.Natürlich wird solch ein Eingreifen sehr selten sein,aber er darf es und er wird es tun,wenn es nötig sein sollte.
Die nächst höhere Kommandostelle ist immer befugt,auch in untere Verbände in ihrem Befehglsbereich einzugreifen.Wenn z.B. das Korps einer Division einen Befehl erteilt,der der Armee unsinnig erscheint,so wird die Armee zunöchst einmal dem Korps den Befehl erteilen,der Division einen anderen Befehl zu geben.
Ist die aus irgend einem Grund nicht möglich,so kann der OB der Armee der Division diesen Befehl auch über den Kopf des Kommandierenden Generals des Korps an die Division geben.

Wem wird z.B. das "wie" bei der Einnahme einer Stadt überlassen ?
Hier verhält es sich nicht anderst wie zuvor Beschrieben.
Meist ist die Einnahme einer Stadt die Aufgabe der Armee.Der Oberbefehlshaber der Armee faßt vor Ort den Entschluß,wie die Stadt am besten zu nehmen ist.
Dafür hat er die taktische Freiheit.Er sieht vor Ort die Situation.Die Heeresgruppe wird ihm im Regelfall gewähren lassen.
Also verteilt er wie gehabt die Aufgaben an seine untergeordneten Stellen.Er behält sich jedoch ein Eingreiffen vor.Viele Armee OBs haben dies so gehandhabt.

Und kann es sein/war es z.B. üblich, dass ein Korpschef einer Brigade direkte Befehle gab, obwohl die Brigade taktisch einer Division unterstand? Will heißen, wo fing der Kompetenzbereich und die Befehlsgewalt eines Kommandeurs an und wo hörte sie auf, weil sie sich sonst mit einem anderen überschnitt?


Die Frage ist,wie oben gesehen,so einfach nicht zu beantworten.
Wenn es der zuständige Befehlshaber bzw. Oberbefehlshaber oder Kommandeur als nötig erachtet,kann er über den Kopf des nächsten Kommandeurs auch unteren Verbänden Befehle erteilen.
Ganz klar der Oberbefehlshaber einer Armee war der höhste Offizier in seinem
Kompetenzbereich.Das war der ihm unterstelle Kommandierende General auch,aber die Kompentenzen des Armee OBs stehen über dem des Generalkommandos.

Es gab verschiedene Arten von Heeresgruppen oder Armee OBs.
Manstein z.B. mischte sich selten in die Führung der ihm unterstellten Armeen ein.
Wenn er es aber tat,duldete er keinen Wiederspruch.Mir sind auch Fälle bekannt,wo er als Armee OB Divisionen und als Heeresgruppen OB Generalkommandos und Divisionen direkte Befehle gab.
Aber im Regelfall hat er die Armeen gewähren lassen.


Model wiederum mischte sich in alles ein,und tauchte selbst auf den Divisionsgefechtsständen auf.Selbst Regimenter waren vor dem Terrorflieger nicht sicher.

Die Krönung allen Übels war jedoch Adolf Hitler selber.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt mußten selbst Heeresgruppen OBs(!!!!!!) jede
Zurücknahme von Truppen ab Batalionsstärke(!!!!!!!!) von Hitler genehmigen lassen.

Wenn Dir noch etwas unklar ist,oder ich mich nicht deutlich ausgedrückt habe,frage nochmals nach.

Ich habe mal gehört (ich weiss jetzt aber nicht mehr genau wo) das die Japaner in den Tagen vor dem Abwurf der A-Bomben schon kapitulieren wollten (aber eben nicht ohne Bedingungen), aber in den USA niemand dazu bereit war.
Nachdem Bomben haben sie zwar die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet, aber die von McArthur durchgeführten Reformen sollen dem entsprochen haben was die Japaner bei einer Kapitulation bereit waren zu unterzeichnen.
Für mich wurden die Bomben vor allem als Machtdemonstration geworden (auch und insbesondere gegenüber der UDSSR)

Vor dem Abwurf der ersten Bombe weiß ich jetzt von keinem Kapitulationswillen Japans.Ich weiß jetzt nur von diesem Wort nach der Aufforderung zur Kapitulation nach der ersten Bombe,daß man in Washington mit Absicht falsch interpretierte,damit man die zweite Bombe auch noch werfen konnte.
Zum einen zum Test,zum anderen,wie Du richtig sagst,zur Warnung an die Sowjets.
 
Die Kleinstadt war der voletzte und entscheidende Posten der Konföderierten am strategisch wichtigen Missisippi gewesen. Mit dessen Einnahme und dem Fall von Fort Hudson in Louisiana nur fünf Tage später, am 9. Juli 1863, kontrollierten die Yankees fortan das komplette Flußtal. Das Territorium der Südstaaten war damit in zwei Teile gespalten, da nun die westlich des Stroms gelegenen Bundesstaaten keine direkte Kontinentalverbindung mit den östlichen Regionen mehr besaßen. Außerdem fiel der Fluß als Transportweg fortan weg, was die durch das sehr lückenhafte Eisenbahnnetz bedingte schlechte logistische Lage des Südens noch verschärfte..
Während der Mississippi ohne Frage wohl der strategisch wichtigste Fluß im amerikanischen Bürgerkrieg war, halte ich die westlichen davon gelegenen Kriegsschauplätze des "Trans-Mississippi" für äußerst unbedeutend. Wenn man von der schon erwähnten Bedeutung des Flußes absieht, schmerzte die Teilung nur im moralischen Aspekt.

Crimson schrieb:
Noch ein weiterer Jahrestag:
Heute vor genau 20 Jahren, am 4. Juli 1987, wurde der als ?Schlächter von Lyon? bekannt gewordenen Kriegsverbrecher Klaus Barbie in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt, in der er 1991 an Krebs starb.
Barbie war zwischen 1942 und 44 Gestapo-Chef in Lyon, und dort vor allem mit der Bekämpfung der Resistance beauftragt. In seine ?Amtszeit? fallen unzählige Todesurteile, Festnahmen und Verschleppungen sowie grausame Folterungen, an denen er des öfteren selbst teilnahm.
Nach dem Krieg konnte er zunächst untertauchen und wurde als ?Fachmann? schon bald für den US-Geheimdienst interessant, der ihm auf der ?Rattenlinie? zur Flucht nach Bolivien verhalf, nachdem er in Frankreich in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden war. Auch beim bolivianischen Geheimdienst konnte er zunächst Karriere machen, bevor er schließlich 1983 an Frankreich ausgeliefert wurde. Reue zeigte er allerdings bin zum Schluß keine...
Selbst in den Gestapo-Kreisen galt Barbie als überaus brutaler Sadist. Als einer der Anführer der Résistance - Jean Moulin (*) - inhaft wurde, verhört Barbie ihn mehrer Tage. Danach sollte Moulin an die vorgesetzte Pariser Dienststelle überführt werden. Dort war man ob seines körperlichen Zustandes so entsetzt, dass man Moulin heimlich und ohne viel aufhebens in ein KZ-Abschieben wollte. Auf dem Transport verstarb er.

Über seine Arbeit für den amerikanischen CIC gibt es verschiedene Aussagen. Manche behaupten, die Amerikaner wußten gar nicht wirklich, wenn sie da an der Hand hatten. Als sie es dann durch die Prozesse (in Barbies Abwesenheit geführt) davon erführen, haben sie ihm zur Flucht verholfen, um die eigene Arbeit nicht zu diskreditieren. Andere sagen, sie wußten es ganz genau und halfen ihm dann ohne viel Aufwand zur Flucht, um sich die Peinlichkeit zu ersparen.
So oder so eine Sauerei....

(*) Ok, ich geb's zu - ich mußte nachschlagen, wie man "Résistance" schreibt und wie der Kerl wirklich hieß! :D
 
Während der Mississippi ohne Frage wohl der strategisch wichtigste Fluß im amerikanischen Bürgerkrieg war, halte ich die westlichen davon gelegenen Kriegsschauplätze des "Trans-Mississippi" für äußerst unbedeutend. Wenn man von der schon erwähnten Bedeutung des Flußes absieht, schmerzte die Teilung nur im moralischen Aspekt.


Naja, die Teilung schmerzte schon insofern, als das dadurch die westlichen Landesteile der Konförderation abgeschnitten waren, was den Transport von Soldaten und Material zwischen den beiden Teilen extrem erschwerte bzw. sogar fast unmöglich machte.

C.
 
Noch ein weiterer Jahrestag:
Heute vor genau 20 Jahren, am 4. Juli 1987, wurde der als ?Schlächter von Lyon? bekannt gewordenen Kriegsverbrecher Klaus Barbie in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt, in der er 1991 an Krebs starb.
Barbie war zwischen 1942 und 44 Gestapo-Chef in Lyon, und dort vor allem mit der Bekämpfung der Resistance beauftragt. In seine ?Amtszeit? fallen unzählige Todesurteile, Festnahmen und Verschleppungen sowie grausame Folterungen, an denen er des öfteren selbst teilnahm.
Nach dem Krieg konnte er zunächst untertauchen und wurde als ?Fachmann? schon bald für den US-Geheimdienst interessant, der ihm auf der ?Rattenlinie? zur Flucht nach Bolivien verhalf, nachdem er in Frankreich in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden war. Auch beim bolivianischen Geheimdienst konnte er zunächst Karriere machen, bevor er schließlich 1983 an Frankreich ausgeliefert wurde. Reue zeigte er allerdings bin zum Schluß keine...

C.

Ich höre schon meine Gegner die Messer wetzen,aber eines muß doch mal erwähnt werden :

Ich will hier wahrlich nicht SS-Hauptsturmführer Klaus Barbie vom Vorwurf der Kriegsverbrechen freisprechen,aber die Bekämpfung der Resistance als solche war noch kein Kriegsverbrechen. Im Gegenteil.Die Resistance machte sich des Verbrechens einer ilegalen Kriegsführung gegen die Besatzungstruppen schuldig.
Frankreich hatte die Waffenstillstandsbedinungen des Deutschen Reiches durch seine damals legitime Regierung angenommen.
Die Kämpfer der Resistance waren nach den Buchstaben des Kriegsrechts gesetzlose Verbrecher,übrigens auch nach den Gesetzen der damaligen französischen Regierung.
Wenn also Mitglieder der Resistance in deutsche Hand fielen durften sie sehr wohl mit dem Tode bestraft werden.


Und da wir bereits bei Jahrestagen sind.
Der 04.07. ist auch der Jahrestag der Schlacht von Hattin.
Diese Schlacht brachte den Kreuzfahrern die größte militärische Niederlage gegen die Moslems,und steht für das Ende der Kreuzfahrerherrschaft über Stadt und Königreich Jerusalem.
 
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