Kleines Bauernkaff, Wirtshaus, 3. Etage - Tara, Wes
Tara schreckte plötzlich hoch, als Wes sie ansprach. Sie zitterte, drückte sich gegen die Fensterbank und wirkte wie ein in die Enge getriebenes Tier. Brüsk wies sie sein Hilfsangebot zurück und behauptete gleich, dass niemand ihr helfen könne, bevor sie auf die Knie sank und bitterlich weinte.
Tara, beruhigt Euch bitte. Es war nicht meine Absicht, Euch zu verletzen. Ich mache mir Vorwürfe.
Sagte er ihr, mit entwaffnender Offenheit, und so ruhig und sanft wie es nur ging. Theoretisch hätte er sie mithilfe der Macht beruhigen können, doch nach Meinung des Jedi sollte Machteinsatz stets das letzte Mittel bleiben, auch wenn man das Padawanen und Rittern normalerweise anders sagte, da diese die Übung meist noch nötig hatten. Ein Großmeister dagegen versuchte, von exzessiven Machtgebrauch Abstand zu halten. Außerdem war es nicht sicher, ob ein solcher Versuch bei einer Machtsensitiven mit Machtallergie (wenn man so wollte), nicht eher das Gegenteil bewirkte. Böswillige Leute sagten den Jedi wegen dieser Sachen eh schon üble Dinge nach, das musste man nicht auch noch befördern. Die Togruta sagte ohnehin schon wieder, dass die Macht nur Unheil über ihr Leben gebracht hätte.
Inwiefern... hat sie das getan?
Fragte Wes nach, der sonst auch nicht wirklich wusste, was er darauf antworten sollte. Nichts in der Galaxis geschah ohne Grund, aber das konnte er ihr so nicht sagen. Die Frau schien ein wenig mit sich zu ringen, entschloss sich aber, ihre Geschichte zu erzählen. Sie wohnte mit ihrem Mann und ihrer dreijährigen Tochter Nevis auf Shili, bis das Imperium den Planeten eingenommen hatte. Bei den üblichen "Säuberungsaktionen", von denen er schon Übles gehört hatte, hatten sie wohl nach machtsensiblen Kindern gesucht... und anscheinend Nevis gefunden. Tara hielt inne und schluchzte. Wes konnte sich denken, was jetzt kam, und senkte betroffen den Kopf. Erst als sie weitersprach, suchte er wieder den Blickkontakt, versuchte ihr so ein wenig halt zu geben. In ihrer Abwesenheit hatten sie ihr Kind entführt und ihren Ehemann, der Widerstand leistete, einfach erschossen.
Oh nein...
Meinte der Großmeister nur kurz und schüttelte dabei den Kopf. Manchmal verstand er selbst nicht, warum diese Dinge so sein musste. Die Welle aus Gewalt und Elend, mit der das Imperium die Galaxis überzog, die Jedi, die nur ohnmächtig zusehen konnten, wie konnte das der Wille der Macht sein? Es stand außer Frage, dass die Macht das Gleichgewicht wiederherstellen würde. Je größer der scheinbare Triumph der Dunkelheit war, desto härter würde das Pendel einst zurückschlagen. Worin Wes sich jedoch keineswegs sicher war, ob dieses Gleichgewicht die Jedi und die Republik mit einschloss. Die Balance konnte auch anderweitig wiederhergestellt werden. Das zu verhindern, war die primäre Aufgabe der Jedi derzeit. Der Orden musste erhalten werden. Durch sein Versagen hatten sie wertvolle Jedi verloren, und was immer er tun konnte, diese Schuld zu mindern, musste er tun. Das Imperium indes nahm sich einfach, was es brauchte. Sturmtruppen hatten Taras Wohnung durchkämmt und Nevis an einen unbekannten Ort verschleppt, die Togruta hoffte, dass sie noch lebte. Das Reden fiel ihr sichtlich schwer, Wes tat sie so leid. Er musste aufhören, sie vor allem als Padawan-Kandidatin zu sehen. Hier ging es nicht um ihn. Er musste versuchen, ihr zu helfen. Das war zuallererst die Aufgabe der Jedi, Sorge für andere. Anscheinend hatte das Imperium nur die Kinder am Leben gelassen. Um sich zu schützen, floh sie mit ihren Eltern nach Naboo. Inzwischen waren fast fünf Monate vergangen. Die rot-weiße Humanoidin war ganz verzweifelt, hielt sich die Hände vor's Gesicht, schrie, dass sie fast alles verloren hatte, ihren geliebten Mann, ihr Baby, dass sie ausgetragen und drei Jahre lang großgezogen hatte. Sie fragte ihn, ob er wisse, wie das sei, um gleich anzufügen, es sei, als ob ein Teil von ihr weggenommen worden wäre.
Wes überlegte, was er antworten sollte. Was konnte er tun, um der Frau zu helfen? Da war sie wieder, die momentane Machtlosigkeit der Jedi. Er wartete auf einen klugen Einfall, eine Eingebung, etwas wirklich weises zu finden, doch nichts dergleichen passierte.
Zu allererst möchte ich Ihnen mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Ich kann mir vorstellen, was für ein harter Schicksalsschlag das für sie sein muss, doch das ganze Ausmaß, das kann man vermutlich nicht, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Es tut mir so leid, was passiert ist. Ich weiß, dass es keine allzu große Hilfe ist, aber was Sie erzählt haben, spricht dafür, dass Ihre Tochter noch am Leben ist. Es besteht immer noch Hoffnung.
Tara sah ihn mit großen Augen an. Sie fragte ihn, ob er wüsste, wohin man ihre Tochter gebracht habe, ob er ihr helfen kann, und wer er überhaupt sei. Wes überlegte kurz, ob es eine gute Idee war, sich als Jedi zu outen, fand dann aber, dass es keine Gefahr war, es zu tun, und er hier mit Ehrlichkeit zweifellos am besten fahren würde.
Ich bin Wes Janson, Großmeister der Jedi. Bitte erschrecken sie nicht. Weder sind die Jedi noch ist die Macht für das verantwortlich für das, was Ihnen jene angetan haben, die die Macht missbrauchen. Leider weiß ich nicht, wohin man Nevis gebracht hat, aber vielleicht könnte ich den Ort mit Ihrer Hilfe finden, oder Ihnen helfen, den Ort zu finden. Falls wir Jedi auch nicht mehr helfen könnten, kann es niemand mehr, doch wenn Sie meine Hilfe annehmen, kann ich Sie in die Lage versetzen, sich alles zurückzuholen, was noch möglich ist.
Wes fragte sich, ob es möglich wäre, seine seltsame neue Technik einzusetzen zu können, um Nevis aufspüren zu können, wusste aber viel zu wenig darüber, um das sagen zu können, zumal diese nicht ganz ungefährlich zu sein schien. Inzwischen vermutete er, dass es sich um sehr persönliche Dinge handeln musste, wenn er davon etwas erfahren wollte. Er wusste nicht, ob er zu den Betreffenden eine persönliche Bindung haben musste. Vielleicht brauchte er Tara, um etwas herauszufinden. Oder nur Tara selbst konnte etwas in Erfahrung bringen.
Kleines Bauernkaff, Wirtshaus, 3. Etage - Tara, Wes
Tara schreckte plötzlich hoch, als Wes sie ansprach. Sie zitterte, drückte sich gegen die Fensterbank und wirkte wie ein in die Enge getriebenes Tier. Brüsk wies sie sein Hilfsangebot zurück und behauptete gleich, dass niemand ihr helfen könne, bevor sie auf die Knie sank und bitterlich weinte.
Tara, beruhigt Euch bitte. Es war nicht meine Absicht, Euch zu verletzen. Ich mache mir Vorwürfe.
Sagte er ihr, mit entwaffnender Offenheit, und so ruhig und sanft wie es nur ging. Theoretisch hätte er sie mithilfe der Macht beruhigen können, doch nach Meinung des Jedi sollte Machteinsatz stets das letzte Mittel bleiben, auch wenn man das Padawanen und Rittern normalerweise anders sagte, da diese die Übung meist noch nötig hatten. Ein Großmeister dagegen versuchte, von exzessiven Machtgebrauch Abstand zu halten. Außerdem war es nicht sicher, ob ein solcher Versuch bei einer Machtsensitiven mit Machtallergie (wenn man so wollte), nicht eher das Gegenteil bewirkte. Böswillige Leute sagten den Jedi wegen dieser Sachen eh schon üble Dinge nach, das musste man nicht auch noch befördern. Die Togruta sagte ohnehin schon wieder, dass die Macht nur Unheil über ihr Leben gebracht hätte.
Inwiefern... hat sie das getan?
Fragte Wes nach, der sonst auch nicht wirklich wusste, was er darauf antworten sollte. Nichts in der Galaxis geschah ohne Grund, aber das konnte er ihr so nicht sagen. Die Frau schien ein wenig mit sich zu ringen, entschloss sich aber, ihre Geschichte zu erzählen. Sie wohnte mit ihrem Mann und ihrer dreijährigen Tochter Nevis auf Shili, bis das Imperium den Planeten eingenommen hatte. Bei den üblichen "Säuberungsaktionen", von denen er schon Übles gehört hatte, hatten sie wohl nach machtsensiblen Kindern gesucht... und anscheinend Nevis gefunden. Tara hielt inne und schluchzte. Wes konnte sich denken, was jetzt kam, und senkte betroffen den Kopf. Erst als sie weitersprach, suchte er wieder den Blickkontakt, versuchte ihr so ein wenig halt zu geben. In ihrer Abwesenheit hatten sie ihr Kind entführt und ihren Ehemann, der Widerstand leistete, einfach erschossen.
Oh nein...
Meinte der Großmeister nur kurz und schüttelte dabei den Kopf. Manchmal verstand er selbst nicht, warum diese Dinge so sein musste. Die Welle aus Gewalt und Elend, mit der das Imperium die Galaxis überzog, die Jedi, die nur ohnmächtig zusehen konnten, wie konnte das der Wille der Macht sein? Es stand außer Frage, dass die Macht das Gleichgewicht wiederherstellen würde. Je größer der scheinbare Triumph der Dunkelheit war, desto härter würde das Pendel einst zurückschlagen. Worin Wes sich jedoch keineswegs sicher war, ob dieses Gleichgewicht die Jedi und die Republik mit einschloss. Die Balance konnte auch anderweitig wiederhergestellt werden. Das zu verhindern, war die primäre Aufgabe der Jedi derzeit. Der Orden musste erhalten werden. Durch sein Versagen hatten sie wertvolle Jedi verloren, und was immer er tun konnte, diese Schuld zu mindern, musste er tun. Das Imperium indes nahm sich einfach, was es brauchte. Sturmtruppen hatten Taras Wohnung durchkämmt und Nevis an einen unbekannten Ort verschleppt, die Togruta hoffte, dass sie noch lebte. Das Reden fiel ihr sichtlich schwer, Wes tat sie so leid. Er musste aufhören, sie vor allem als Padawan-Kandidatin zu sehen. Hier ging es nicht um ihn. Er musste versuchen, ihr zu helfen. Das war zuallererst die Aufgabe der Jedi, Sorge für andere. Anscheinend hatte das Imperium nur die Kinder am Leben gelassen. Um sich zu schützen, floh sie mit ihren Eltern nach Naboo. Inzwischen waren fast fünf Monate vergangen. Die rot-weiße Humanoidin war ganz verzweifelt, hielt sich die Hände vor's Gesicht, schrie, dass sie fast alles verloren hatte, ihren geliebten Mann, ihr Baby, dass sie ausgetragen und drei Jahre lang großgezogen hatte. Sie fragte ihn, ob er wisse, wie das sei, um gleich anzufügen, es sei, als ob ein Teil von ihr weggenommen worden wäre.
Wes überlegte, was er antworten sollte. Was konnte er tun, um der Frau zu helfen? Da war sie wieder, die momentane Machtlosigkeit der Jedi. Er wartete auf einen klugen Einfall, eine Eingebung, etwas wirklich weises zu finden, doch nichts dergleichen passierte.
Zu allererst möchte ich Ihnen mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Ich kann mir vorstellen, was für ein harter Schicksalsschlag das für sie sein muss, doch das ganze Ausmaß, das kann man vermutlich nicht, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Es tut mir so leid, was passiert ist. Ich weiß, dass es keine allzu große Hilfe ist, aber was Sie erzählt haben, spricht dafür, dass Ihre Tochter noch am Leben ist. Es besteht immer noch Hoffnung.
Tara sah ihn mit großen Augen an. Sie fragte ihn, ob er wüsste, wohin man ihre Tochter gebracht habe, ob er ihr helfen kann, und wer er überhaupt sei. Wes überlegte kurz, ob es eine gute Idee war, sich als Jedi zu outen, fand dann aber, dass es keine Gefahr war, es zu tun, und er hier mit Ehrlichkeit zweifellos am besten fahren würde.
Ich bin Wes Janson, Großmeister der Jedi. Bitte erschrecken sie nicht. Weder sind die Jedi noch ist die Macht für das verantwortlich für das, was Ihnen jene angetan haben, die die Macht missbrauchen. Leider weiß ich nicht, wohin man Nevis gebracht hat, aber vielleicht könnte ich den Ort mit Ihrer Hilfe finden, oder Ihnen helfen, den Ort zu finden. Falls wir Jedi auch nicht mehr helfen könnten, kann es niemand mehr, doch wenn Sie meine Hilfe annehmen, kann ich Sie in die Lage versetzen, sich alles zurückzuholen, was noch möglich ist.
Wes fragte sich, ob es möglich wäre, seine seltsame neue Technik einzusetzen zu können, um Nevis aufspüren zu können, wusste aber viel zu wenig darüber, um das sagen zu können, zumal diese nicht ganz ungefährlich zu sein schien. Inzwischen vermutete er, dass es sich um sehr persönliche Dinge handeln musste, wenn er davon etwas erfahren wollte. Er wusste nicht, ob er zu den Betreffenden eine persönliche Bindung haben musste. Vielleicht brauchte er Tara, um etwas herauszufinden. Oder nur Tara selbst konnte etwas in Erfahrung bringen.
Kleines Bauernkaff, Wirtshaus, 3. Etage - Tara, Wes