Naboo

Naboo, auf dem Lande - Tänzelnder Shaak, Gaststube - Markus, Kestrel, Aketos, Flynn, Kadajj, Brianna, Sarid, Rilanja, Tara, Wes

Aketos nahm den Schutz der Jedi vor Jon'Smiz gerne in Anspruch, verstand Sarids Wink jedoch nicht, wieso man sie überhaupt gefunden hatte, und sprach von einem 'Déjà Vu'.

"Wir sind keine Rekruten!"

Hörte man eine erboste Brianna auf das entsprechende Reizwort hin aus dem Hintergrund fauchen. Der Reaktion der Kamino auf Wes' Einschätzung, dass sie letztendlich sogar Glück gehabt hatte, ließ sich hingegen entnehmen, dass sie wirklich sehr wenig Ahnung von den Sith und wieviel schlimmer es kommen konnte hatte, allerdings war ihr Verhalten auch irgendwo verständlich, da ihre Erlebnisse mit dem Sith zweifellos als die schlimmste Zeit ihres Lebens durchging. Infolgedessen verzichtete er auch darauf vorzuschlagen, zum Beispiel Kestrel zu fragen, wieviel schlimmer, auch weil sich die übrigen Jedi mit den Bekundungen anschlossen. Wobei es auch reine Spekulation war, ob die Regierung von Kamino überhaupt wusste, dass es sich bei dem Kunden um einen Sith gehandelt hatte.

Aketos erwies sich als ausgesprochen stur, was ihre Meinung über die Existenz der Jedi anging. Dabei kam Wes nicht umhin, sich zu fragen, warum diejenigen, die am wenigsten über etwas wussten und davon verstanden, oft die waren, die am schwersten zu überzeugen waren. Dabei wusste sie offenbar ganz genau, dass der Sith Dinge per Gedankenkraft bewegt hatte. Erst als Brianna ihr Lichtschwert zückte, begann die Mauer der Überzeugung zu bröckeln.

"Der Sith hat Objekte per Gedankenkraft schweben lassen... etwa so?"

Fragte Wes und levitierte der Fremden mit einem kurzen Wink einen Salzstreuer vor die Nase.

"Das ist eine Anwendung der Macht, einem allgegenwärtigen Energiefeld. Manche Wesen, darunter die Jedi, die Sith, aber auch andere, können es nutzen, um Dinge zu vollführen, die gemeinhin als unmöglich betrachtet werden. Wie Gegenstände schweben zu lassen. Wie wundersame Heilungen durch Handauflegen. Wie mit einer Waffe aus rotierendem Plasma effektiv zu kämpfen, ohne sich selbst das Bein abzuschneiden. Oder wie durch Telepathie über hunderte Kilometer um Hilfe rufen, denn das ist es, was Sie getan haben, ohne es zu wissen."

Erklärte ohne dies jedoch noch weiter auszuführen. Jemandem schonend beizubringen, dass er machtbegabt war, war oft schon schwierig genug, bei einer solchen Skeptikerin konnte es Tage dauern, wobei natürlich bisher keineswegs geklärt war, ob sie über mehr als lediglich geringe Begabung verfügte und der Hilferuf nicht für sie eine Tat war, die man nur einmal im Leben schaffte. Die verbleibenden Jedi konnten das mit Leichtigkeit auch ohne ihn herausfinden, außerdem war sie für seinen Geschmack nicht nur im wörtlichen Sinne zu sehr von oben herab, was man ja auch daran merkte, wie sie sich Flynn gegenüber das duzen verbat.

Während er letzteren weggeschickt hatte, trat eine äußerst besorgte Tara an ihn heran und fragte, ob Naboo nach der Sichtung eines Sith noch sicher genug für ihre Eltern wäre. Wes dachte kurz nach, was dafür und dagegen sprach, dass der Twi'lek nochmals hier auftauchte, hielt es jedoch für sehr unwahrscheinlich. Zur Beruhigung ergriff er ihren Arm. Die Togruta war aber auch immer ein übervorsichtiges Wesen!

"Ich glaube nicht, dass er wiederkommt und selbst wenn, sind sie selbst ohne all die Jedi so sicher wie nur irgendwo sonst. Diese Gegend hier ist zu abgelegen, als dass das Auftauchen eines Sith hier sehr wahrscheinlich wäre, und seit jener ominösen Senatssitzung scheint das Imperium auch kein Interesse mehr an dem Planeten gezeigt zu haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich für sie lohnt, umzuziehen."

Versuchte er sie zu beschwichtigen.

"Wenn du willst, kann ich Sarid sagen, dass sie ein Auge auf deine Eltern hat."

Da Flynn bereits nach verdächtig kurzer Zeit wieder auf der Matte stand - er musste sich ja sehr auf die Mission freuen - fühlte sich auch der Großmeister veranlasst, sich aus den sicherlich noch länger andauernden Diskussionen rund um Aketos auszuklinken.

"Ich hole auch noch schnell meine Sachen, Tara."

Und an alle gerichtet meinte er:

"Wie die meisten von euch wissen, habe ich einen Auftrag vom Rat zu erfüllen und das Schiff wartet bereits in Theed auf mich. Ich muss also gehen und packen."

Geschwind lief er nach oben, warf die wenigen noch nicht verpackten persönlichen Gegenstände in die Tasche (Waldemar war ohnehin längst in der Desaster), und kehrte wieder zur Wirtsstube zurück.

"Sarid, ich hoffe, du hattest genügend Zeit, dich hier einzurichten. Ich lasse dich wirklich ungern alleine hier, mit der vielen Arbeit, die hier auf dich wartet. Du hast ja nicht wenige Jedi zu betreuen. Es hat mich gefreut, dich wieder einmal zu sehen, und ich hoffe, dass es bis zum nächsten Mal nicht so lange dauert."

Verabschiedete er sich herzlich von der Advisorin, und lächelte. Es war wirklich eine Menge Trubel gewesen, zu viel Trubel, um überhaupt großartig darüber nachzudenken, wie froh er sein musste, dass sie sich überhaupt noch einmal wiedergesehen hatten, und er ließ ihr eine Menge Unerledigtes zurück. Er hätte nicht, wenn er die Wahl gehabt hatte, doch er wurde woanders auch gebraucht, sonst hätte Chesara ihm nicht diesen Auftrag erteilt.

"Brianna, ich brauche leider mein Lichtschwert zurück. Ich kann nicht auf eine potentiell gefährliche Mission gehen mit drei Jedi und nur einem Lichtschwert."

Erklärte er der Echani ungleich geschäftsmäßiger, welche die Waffe ihm ebenso zögerlich zurückgab, wie sie sie ursprünglich angenommen hatte. Sie sagte kein Wort, warf ihm nur einen kühlen und distanzierten Blick zu.

"Ihr werdet bald genug Euer eigenes besitzen. Eher als ihr denkt... Ihr seit eine gute Padawan, ob Ihr es wahrhaben wollt oder nicht."

Fügte er wesentlich freundlicher hinzu, und entlockte der Göre tatsächlich ein leichtes Lächeln. Der taanaber Jedi verabschiedete sich auch von allen anderen, zuletzt von Kestrel.

"Ich habe dir eine Kiste mit ausgesuchtem Trainingsmaterial einschließlich zweier Übungslichtschwerter dagelassen. Ich habe ohnehin viel mehr, als ich auf meine Mission mit mir nehmen kann, erst recht auf einem fremden Schiff."

Er lächelte sie schon fast väterlich an. Trotz den vielen Erfahrungen, an denen sie inzwischen reicher war, und dem vielen, was sie sie seitdem gelernt hatte, blieb sie für ihn immer noch irgendwo die Padawan, das junge Mädchen von Alderaan und der Zeit danach.

"Bleib auf dem Pfad, den du die letzten Tage und Wochen beschritten hast, dann ist mir nicht bange! Vertraue auf deine eigene Stärke, jedoch ohne an Wachsamkeit nachzulassen! Höre auf das, was deine alte Meisterin dir sagt. Und pass mir gut auf die Padawane auf."

Gab er ihr leiser mit auf den Weg, da das nicht jeder hören musste, und laut in die Runde rief er ein:

"Möge die Macht mit euch allen sein!"

Der Abschied war trotzdem schwer, besonders, da es wie so oft ein Abschied ins Ungewisse war. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was ihn erwartete. Mit Sith rechnete man ja öfters, doch mit ehemaligen zusammenzuarbeiten, das war etwas ganz neues. Außerdem hatte er sich sehr an Naboo gewöhnt. Vielleicht auch zu sehr.

Er begann mit dem Tippen einer Textnachricht, als er sich endlich von den anderen gelöst hatte.

Kom-Nachricht von Wes Janson an Jace Chorios

Hallo Herr Chorios!

Ich bin nun endlich auf dem Weg und bitte die Verzögerung nochmals zu entschuldigen. Möglicherweise haben Sie von der Explosion in Keren gehört, einer meiner Schüler war darin verwickelt und ist gerade erst zurückgekehrt.

Bezüglich des Treffpunkts schlage ich den Platz vor dem Bantha King Restaurant am Raumhafen vor, es ist leicht zu finden, da es so ziemlich das dem Raumhafen nächstgelegene Gebäude ist, welches das Bombardement überstanden hat. Wir werden in geschätzt anderthalb Stunden dort sein.

Freundliche Grüße

Wes Janson

Kom-Nachricht Ende

Wes sandte die Nachricht ab. Wie fast alle Restaurants der Kette - welche er selbst nur besuchte, wenn nichts besseres zu finden war - war es ein zweckmäßiger eingeschossiger Flachbau, welcher, da er keinen direkten Treffer abbekommen hatte, den Angriff weitgehend schadlos überstanden hatte, deshalb war es ihm auch bei seinem letzten Theed-Besuch aufgefallen. Das Gebäude selbst fügte sich gewohnt schlecht in die Umgebung ein, und durch das typische große Schild aus gebürstetem Durastahl, auf dem ein röhrendes Bantha zu sehen war und in dem die schwarzen Lettern "BK" eingeprägt waren, war es trotz der geringen Höhe von weithin sichtbar. Auch, weil auf der Raumhafenseite nicht mehr viel war, was es noch überragen konnte. Den Durabetonklotz von Behelfsbau, den man inzwischen errichtet hatte, hatte er noch nicht selbst gesehen.

In aller Kürze erklärte er seinen Padawanen, was er über die Mission wusste.

"Es geht darum, dass zusammen mit einem Jace Chorios ein entführter Konvoi mit einer Ladung Waffen gefunden werden soll. Die Waffen sind vermutlich für den Widerstand bestimmt."

Erklärte er seinen Padawanen.

"Rätin Chesara, die mir diesen Auftrag erteilt hat, vertraut Chorios allerdings nicht hundertprozentig. Um die Sache noch komplizierter zu machen: es befindet sich mindestens ein ehemaliger Sith an Bord, ein ehemaliger wohlgemerkt."

Wes blieb gar nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis die Information durchgesickert war, konnte sich es jedoch nicht leisten, auf eine Diskussion zu warten.

"Wahrscheinlich stellt er keine Gefahr dar, er ist vermutlich aus geschäftlichen Gründen beteiligt. Bei dem Konvoi handelt es sich um einen seiner Firma oder so. Wir werden ein Auge auf ihn haben müssen, aber unter keinen Umständen dürft ihr irgendetwas machen, das ihn provozieren könnte.

Habt ihr das verstanden? Dies ist sehr wichtig."

Betonte er nochmals.

"Schließlich gibt es da noch eine Widerstandskämpferin, auf die wir aufpassen müssen, direkte Weisung der Rätin. Worin unsere Aufgabe genau besteht, außer ein Auge auf alle anderen Beteiligten zu haben, kann ich jetzt allerdings noch nicht sagen."

Schloss er.

Naboo, auf dem Lande - Im Dorf, vor dem Desaster - Flynn, Tara, Wes
 
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Markus verengte die Augen, als von einem Sith die Rede war. Ein Sith auf Naboo? Konnte das sein? Aufmerksam verfolgte er die Ausführungen der weiblichen Kamino. Es schien so, als würde der Twi'lek Naboo keinen weiteren Ärger machen - sollte es wirklich nur der Ort eines Waffenhandels gewesen sein. Die Vermutung, dass dieser Smiz den Planeten höchstwahrscheinlich schon verlassen hatte, mochte beruhigend wirken, doch mit Sicherheit konnte man das nie sagen... Wie dem auch sei - Markus machte sich keine weiteren Gedanken um diese Sache, schließlich war es nur ein einzelner gewesen. Auch wenn man Sith nicht unterschätzen durfte, so sollte man auch nicht gleich die dunkle Seite an die Wand malen und gleich Angst haben, dass er womöglich nicht der Einzige war.
Die beiläufigen Geschehnisse blieben Markus auch nicht unbemerkt. Brianna begrüßte den Jedi-Ritter mit einer ziemlich ironischen Aussage. Er nickte daraufhin und ging - wer hätte damit gerechnet - sogar darauf ein.


"Wer hätte das gedacht... Ich hatte schon befürchtet, du hättest nun plötzlich unschuldige Zivilisten zu deinen Opfern gemacht. Aber gut zu wissen, dass du bei Rittern bleibst - Die wissen sich wenigstens zu helfen!"

Ein Zwinkern in ihre Richtung zeigte, dass er wirklich wieder der Alte war - Zumindest für den Augenblick...
Auch blieb Mark nicht verborgen, dass die Rattataki einen unstillbaren Hunger auf die kleinen Kekse entwickelt zu haben schien - Eine ganze Schüssel voller Gebäck wurde ihr gerade gereicht und das entlockte dem Corellianer tatsächlich ein amüsiertes Grinsen.
Als Sarid, Wes und Brianna schließlich versuchten, Aketos davon zu überzeugen, dass es Jedi wirklich gab, hielt Mark sich wieder bewusst zurück. Es war nicht nötig, dass sich noch mehr in diese Sache einmischten. Zum Schluss verwirrten sie die Außenweltlerin noch und das wollten sie doch alle nicht. Stattdessen lehnte er sich also in seinem Sessel zurück, winkelte ein Bein an und ließ es in Höhe des Knöchels auf den Oberschenkel des anderen Beines ruhen. Der Kellner bemerkte schließlich, dass es Neuankömmlinge in der Runde gab und der Corellianer bestellte sich ein Wasser. Als ihm jenes gebracht wurde, trank er die Hälfte des Glases in einem Zug. Wie erfrischend, wenn man lange kein derartig frisches Getränk erhalten hatte. Wie lange würde es wohl dauern, bis er den Wüstenplaneten freiwillig wieder besuchen würde? ...

Erst als Wes sich irgendwann verabschiedete, meldete sich Markus wieder zu Wort. Er fand es für angebracht den anderen Jedi seine Pläne für die weiteren Tage mitzuteilen.


"Ich werde wohl auch bald wieder verschwinden. Mein Weg führt mich nach Lianna. Es gibt einiges, das ich klären muss und dazu brauche ich den Kontakt zum Orden!"

Gespannt wartete er die Reaktionen ab. Sicher würde niemand etwas gegen sein Vorhaben sagen und dennoch interessierte es ihn, ob jemand etwas dazu zu sagen hatte - Ob dies nun weitere Informationen, ein guter Rat oder sonst etwas war.

- Naboo - auf dem Lande - im Gasthaus – Wirtsstube - mit Sarid, Rilanja, Kestrel, Aketos, Kadajj und Brianna -
 
- Naboo – Theed – Palastbezirk – Mit Jace -

Leider bekamen sie keinen Blick auf die Passagiere des dunkelroten Gleiters, der sich durch ein breites Tor in Richtung des Haupteingangs zum Palast schob. Überall blieben die Leute stehen. Während die Touristen sich neugierig ihre Köpfe verdrehten, senkten einige der Einheimischen – zumindest schätzte Noa sie als solche ein – ehrfürchtig die Köpfe. Nach ein paar Sekunden war jedoch alles wieder vorbei. Der Gleiter war vorüber gezogen und die dunklen Scheiben hatten verhindert, dass man auch nur irgendetwas interessantes zu sehen bekommen hätte. Noa grinste, als Jace es ihr in die Schuhe schob, dass sie die Gelegenheit zu einem gemeinem Verbrechen verpasst hatten.

„Tja, da ist mein Ruf mir wohl voraus geeilt.“

Stimmte sie zu und war nur froh, dass niemand in ihrer Nähe stand. Naboo schien so ein aufgeräumter und friedliebender Planet zu sein, dass man möglicherweise schon alleine dafür in den Knast kommen konnte, wenn man auch nur darüber witzelte, die Königin oder ein Mitglied des Hofstaats zu entführen. Die Idee, sich langsam in Richtung Theed zu bewegen, war gar nicht schlecht. Sie hatten sich den Palast angesehen, ihn bewundert, Noa hatte ein Foto gemacht und nun konnten sie sich auch die Hauptstadt selbst ansehen. Mit Jace' Vorschlag einverstanden nickte sie.

„Gerne, ein Café wäre nicht schlecht.“

Irgendwas, wo es vielleicht Kuchen gab? Die Naboo sahen so aus, als äßen sie gerne Gebäck., dachte Noa, als sie den Palast hinter sich ließen. Das letzte, das sie gegessen hatte, war die Suppe gewesen, die Jace ihr gebracht hatte. Die hatte sie satt gemacht, für den Moment, aber es war eben auch nur... nun, Suppe. Man hätte es Jace als gutes Benehmen auslegen können, dass er ihr die Wahl der Lokalität überlassen wollte, doch Noa schielte ihn von der Seite an. Was sollte das heißen, er war nicht wählerisch? Glaubte er, dass sie ein zickiges Püppchen war?

„So geleckt wie hier alles aussieht, wird es schwer sein, einen Laden finden, an dem es überhaupt etwas auszusetzen gibt.“

Meinte Noa, die zu ihrer eigenen Verärgerung das Gefühl hatte, sich beweisen zu müssen. Dieses Bedürfnis kam immer in ihr hoch, wenn jemand versuchte sie als ein typisches Mädchen abzustempeln: Mädchen aßen nur in sauberen Restaurants, Mädchen tranken kein Bier und Mädchen konnten nicht mit Schusswaffen umgehen. Grrrrrrr! Wenn es irgendeine Frau gab, die NICHT so ein Mädchen war, dann war das Noa. Aber Männer tendierten immer dazu, starke Frauen nicht ernst zu nehmen. Das fing bei General Grant an, führte sich bei Tylaar Zaith fort und hörte bei Jace Chorios auf. Warum und wieso das so war, davon hatte Noa keine Ahnung. Vielleicht fühlten sie sich bedroht von einer Konkurrenz, mit der sie nicht umzugehen wussten, oder sie standen einfach nicht auf starke Frauen und versuchten deshalb absichtlich, Mädchen aus ihnen zu machen oder sie als solche zu sehen. Bei Tylaar Zaith traf das bestimmt zu. Der war doch nur froh, dass er sich jetzt mit seinem hilflosen Rauschgoldengel vergnügen konnte. Und hier war ein weiterer Punkt, über den Noa Chanelle Cortina sich ärgerte: warum hatte sie noch ständig diese giftigen Gedanken über diesen Jedi im Kopf? Was kümmerte der sie überhaupt noch? Man! Im Gehen warf sie erneut einen Blick zu dem Piloten der „Prince“ herüber. Tylaar Zaith... warum sich über den ärgern, wenn sie das doch über Jace tun konnte? Dabei war Jace eigentlich gar nicht so verkehrt. Er hatte jetzt schon ein paar Witze hintereinander gemacht, die wirklich lustig gewesen waren, auch wenn in absehbarer Zeit wieder etwas mieses auf ihre Kosten kommen würde. Sie wusste zwar noch immer so gut wie nichts über ihn, aber das hatte sie schon gelernt.

Noa hatte ihre Hände in die Taschen ihrer luftigen Leinenhose gesteckt. Ihre Handtasche hing locker in ihrer rechte Armbeuge und durch den leichten Wind verirrte sich dann und wann eine Haarsträhne in ihr Gesicht.


„Okay, Jace.“

Sagte sie nach einer Weile, schon gar nicht mehr weit vom Betrieb der Innenstadt entfernt.

„Es wird Zeit, dass du mal was über dich erzählst. Und, nein, nichts über deine Laufbahn als Pil... oh, Verzeihung: Elite-Pilot.“

Sie erlaubte sich ein Grinsen bei der Korrektur seiner Berufsbezeichnung und fügte erklärend hinzu:

„Im Vergleich weißt du schon viel mehr über mich als ich über dich. Da wir aber zusammen arbeiten müssen, sollte es zumindest ausgewogen sein. Also, drei einfache Fragen: wo bist du aufgewachsen, wusstest du schon immer, dass du fliegen wolltest und wann war das erste Mal, dass du einen fremden Planeten besucht hast?“

Sie konnte auch sachlich sein, wenn sie wollte und im Moment fand sie es eine gute Idee, die Zeit zu nutzen und etwas über Chorios zu erfahren. Es stimmte, wenn sie schon zusammen reisten und sich einer Horde Piraten entgegen stellten wollten, dann sollten sie zumindest ein klein wenig Vertrauen zueinander haben. Das ging jedoch nur, wenn sie etwas übereinander wussten. Es würde ohnehin kaum dazu kommen, dass Noa ihm wirklich vertraute, immerhin war er ein Imperialer, wenn auch ein ehemaliger. Aber zumindest konnten sie es so weit schaffen, dass sie keine Angst mehr hatte, er könnte sie im Schlaf erdolchen. Dafür war ohnehin Wingston zuständig. Aber über den wollte sie sich im Augenblick keine Gedanken machen.

- Naboo – Theed – Mit Jace -
 
auf dem Lande - Gasthaus "Tänzelnder Shaak" - Sarid, Aketos, Brianna, Kadajj, Tara, Kestrel, Wes, Flynn, Markus und Rilanja

Rilanja betrachtete die Szenerie, die sich mehr oder weniger in ihrer Anwesenheit abspielte, mit einer gewissen Distanz, die daher rührte, dass sich immer wieder Erinnerungsfetzen an ihren kurzen Kontakt mit der Macht zwischen sie und ihre Wahrnehmung drängten. Sie bekam am Rande mit, dass dieses langhalsige Wesen nicht an die Existenz der Macht glaubte. Die Falleen schüttelte nur ihren Kopf, während sie sich unter den anderen Anwesenden umsah.
Ihre Freundin - und Meisterin - schien im Moment beschäftigt, und der Blick der grünhäutigen Frau fiel auf die weißhäutige Stinkmorch... Nein, solche Ausdrücke waren alles andere als jedig, vor allem jetzt, wo die beiden ja mehr oder weniger auf der selben Seite standen.
Ihre 'temperamentvolle' Kollegin, also, saß an einem der Tische und widmete genauso viel Aufmerksamkeit dem Fresskorb vor ihr wie der Konversation, die die übrigen Jedi mit der Langhalsskeptomanin hatten. Die Falleen passte eine der Bedienungen ab, und bestellte freundlich 'die Hälfte von dem, was die kahle Dame da bestellt hat'. Dann ging sie an den Tisch, an dem Kadajj saß.


Darf ich mich setzen?

Ohne auf eine Antwort zu warten ließ sich die reptiloide Frau neben ihrer gefrä... neben ihrer Mitpadawan mit dem gesunden Nährstoffbedürfnis nieder. Einerseits setzte sie darauf, dass die neue Verbundenheit der beiden im Schoße der Jedi ihrer Gesundheit förderlich sein könnte, andererseits stieg in ihr die Angst vor dem martialischen Weibchen neben ihr auf.
Und Rilanja reagierte auf die einzige und bisher beste Art, wie sie für sich persönlich mit Angst umgehen konnte. Doch etwas hatte sie in ihrer kurzen Zeit bei den Jedi bereits gelernt - sie holte tief Luft.


Ich bin Rilanja, aber das weisst du wahrscheinlich schon. Natürlich weißt du das, aber ich meine, jetzt, wo wir beide Jedi sind, ich meine, Padawane, also auf dem besten Weg, Jedi zu werden, was ich sagen will, ich wollte mich nur noch mal richtig vorstellen, nachdem wir uns ja beim ersten Mal, also, irgendwie nicht riechen konnten.

Ihr verlegenes Kichern entstammte verschiedenen Vorbildern in weniger ernsten Holodramen, kam aber ihrer eigenen Meinung nach nicht an das Original heran. Genaugenommen wirkte der Laut eher verstörend, und das trug nicht grade zu Rilanjas Beruhigung angesichts Kadajj bei - und dieses Mal reichte es nicht mehr, erneut einzuatmen.

Ich meine, ich wusste damals nicht, dass meine Pheromone eine solche Wirkung auf dich, also deine Spezies, oder vielleicht wirklich nur dich, ich meine, dass sie sowas haben können. Du bist mir hoffentlich nicht mehr böse, oder? Warst du zwischenzeitlich mal bei einem heiler oder sowas? Nicht, dass ich am Ende haftbar gemacht werde, Pheromonfolgeschäden oder sowas, ich weiß nicht, ob es das gibt, aber, nun, ich meine, dein Appetit wirkt ja eine Weile ganz gesund, aber so langsam mache ich mir Sorgen, dass ich mit meinen Düften vielleicht, also, dass ich vielleicht daran Schuld bin, dass so viel in dich reinstopfen musst, und am Ende lässt der Effekt nach, und du wirst kugelrund weil du nicht rechtzeitig aufhören kannst mit dem Essen.
Und am Ende verklagst du mich dann, und der Orden muss für eine sauteure Kur zahlen, und am Ende bleibt alles an mir hängen, und die Jedi werfen mich wieder raus, nehmen mich bis auf den letzten Bikini aus, und dann muss ich zusehen, die Schmerzensgelszahlungen irgendwie als Händlerin wieder einzutreiben, aber das werd ich nicht schaffen, also muss ich mir eine Arbeit suchen, die mehr Geld bringt, notfalls irgendwas illegales, vielleicht in einem Duftlabor dieser Großkonzerne, die Duftwässerchen herstellen, die zahlen Unsummen für freiwillige Falleen, die sich ihre Drüsen rausopperieren lassen.
Das wär doch eine tolle Ironie, ich muss mir meine Drüsen rausnehmen lassen, weil ich dich unbedacht bedrüst habe.


Sie ließ den plumpen Versuch einer Pointe etwas absacken, doch anstatt ihre eigene Unsicherheit dadurch zu lösen verstärkte das Hirngespinst, das sie eben beschworen hatte, ganz im Gegenteil ihre Angst vor Kadajj nur noch weiter.
Als eine Art letzten Strohhalm griff ihr Abwehrmechanismus nach der langhalsigen Ignoranz im Raum.


Kannst du das glauben? Wie kann man leugnen, dass es die Macht gibt? Ich meine, ich hab sie berührt, eben grade, und es war wunderbar, besser als... Naja, das kennst du sicher nicht, auch wenn den jeder mal gesehen haben sollte. Aber wie kann man nur so stur sein? Es gäb doch nicht so viele Filme über die Jedi, wenn die nicht echt wären. Natürlich glaub ich nicht, dass alles aus Filmen real ist, spätestens seit 'Reise zum Mittelpunkt von Coruscant' oder 'In 80 Relm um Yavin' sollte das jedem klar sein, aber die Macht ist doch echt, zu phantastisch, als das sich das jemand hätte ausdenken können.
Hast du gesehen, wie die Hexer von Mang'Ar in der Mullog-Trilogie herumgeflogen sind? Sowas kann sich doch keiner ausdenken, zumindest nicht, wenn er bei klarem Verstand ist. Wahrscheinlich hat dieser Schurke dieser Langen eins auf die Rübe gegeben, wenn du mich fragst, wobei, dann wäre ihr Hals eigentlich kürzer, oder? Aber irgendwie stimmt mit der doch was nicht, wer würde sich schon so dagegen wehren, jedig zu sein? Ich meine, du hast dich doch auch nicht beschwert, oder? Ich mich sicher nicht, frag meine Meisterin. Wie das klingt, ich hab ne Meisterin. Hast du eine Meisterin? Ich hab jedenfalls eine, und...


Meistens spürte Rilanja instinktiv, wann der Moment kam, an dem das knappe Einatmen zwischen Wörtern und Sätzen ihren Sauerstoffverbrauch nicht mehr zu decken vermochte, doch irgendwie verpasste sie diesen Zeitpunkt in diesem Fall. Stattdessen schnatterte sie direkt daran vorbei und stieß frontal gegen die Mauer des Schweigens, in diesem konkreten Fall in der Form eines tiefen, instinktgesteuerten Einatmens, während sich ihr Sichtfeld eintrübte und von Sternen überflutet wurde, die mit der Macht leider nicht das geringste zu tun hatten. Es dauerte einige Zeit, bis sich ihr Kreislauf wieder aufrappelte, und die grünhäutige Frau war froh, schon zu sitzen.
Sie bekam am Rande mit, dass ihre Bestellung auf dem Tisch abgestellt wurde, und verschwommen erkannte sie die Umrisse von Kadajj, die von Rilanjas Warte aus über ihrem Fresskörbchen schwebte. Als die Falleen ihre Kräfte sammelte, um etwas zu sagen, war sie selbst erstaunt, wie zittrig ihre Stimme noch war. Etwas von dem Nebel vor ihren Augen schien ihr zu Kopf gestiegen zu sein.


Iss mich nicht, ja?


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- Naboo - Theed - vor dem Raumhafen -

Der Krieg in der Galaxis und der Aufstieg des Imperiums schienen auf Theed keinen Einfluss ausgeübt zu haben. Umtriebig wie eh und je brodelte das Leben in der Stadt, ganz besonders vor dem Raumhafen. Dutzende Speeder schossen davon und herbei und sofort versuchten Händler den Neuankömmlingen ihre Waren zu verkaufen. Ein groß gewachsener Mann ging am Rande des Platzes auf den Eingang des Raumhafens zu. Er wandte sich geschickt zwischen den Händler hindurch, unbehelligt durch deren Rufe und Angebote. Tear war auf der Suche nach etwas bestimmtem.

Kurze Zeit später stand der ehemalige Inquisitor in der Eingangshalle des Raumhaufens und wartete. Der Gegenstand, den er zu erwerben im Begriff war, war von immenser Bedeutung für ihn. Deshalb kochte sein Herz vor Erwartung - trotzdem blieb er ruhig und geduldig. Die Bedeutung von Geduld hatte der Corellianer über Jahre hinweg mühsam erlernen müssen. Erst jetzt verstand er, dass Probleme sich oft von selbst auflösten, wenn man ihnen bloß genügend Zeit dazu gab. Trotzdem: Wo blieb der Mann?


"Gschhh. Hier drüben."

Tear seufzte erleichtert. Die Stimme war hinter ihm aufgetaucht, sodass ersich instinktiv umwandte. Es dauerte eine Weile, bis Tear seinen Handelspartner erblickt hatte - der Squib war nur etwas mehr als einen Meter groß.

"Haben Sie die Ware dabei?" - "Ja ja ja, hier ists, hier ists." - Der Squib zog einen rot leuchtenden Gegenstand aus seiner Tasche. Tears Gesichtsausdruck erhellte sich. Ja, das war genau wonach er suchte. Als ihm der Squib die Handfläche zur Begutachtung noch ein wenig näher hinhielt, griff der ehemalige Sith instinktiv danach - und griff verwundert ins Leere. Noch bevor seine sehr schnellen Reflexe anschlugen, hatte der Squib den Kristall wieder in seiner Tasche verschwinden lassen.

"Na na na, wir wollen doch nicht voreilig sein. Oder doch? Oder Wie?"
, tänzelte der Squib um den Ex-Sith herum. Tear schüttelte den Kopf. Der Squib nervte ihn, doch mitten in Theed war sein Handlungsspielraum sehr eingeschränkt. Das Imperium würde aufmerksam werden, sie würden ihn verfolgen... eine falsche Aktion konnte alles ruinieren. Widerwillig zog Tear einen Beutel Credits unter seinem Umhang hervor und reichte ihn seinem Handelspartner. Mit leuchtenden Augen nahm der Squib die Bezahlung entgegen - drehte wie erwartet auf dem Absatz und rannte davon.

"Betrügerisches Pack. Pah", seufzte Tear und öffnete seine Hand um den Kauf näher zu begutachten. Er war perfekt. Mit Hilfe der Macht hatte er den Squib bestohlen, noch bevor dieser das Geld entgegengenommen hatte. Es würde einige Zeit dauern bis der Zwerg bemerken würde, dass sein Betrug fehlgeschlagen war. Und Tear würde längst über alle Berge sein... Mit dem neuen Lichtschwertkristall und repariertem Lichtschwert. Die Waffe war sein Leben, und jeder Moment, in dem es nicht funktionstüchtig war, war tödlich. Eilig wandte Tear sich um und strebte auf einen der Shuttlelandeplätze zu.
Nichts wie weg von hier.


- Naboo - Theed - im Raumhafen -
 
Naboo - auf dem Lande - Gasthaus "Tänzelnder Shaak" - Aketos, Brianna, Kadajj, Wes, Flynn, Rilanja, Tara, Kestrel, Markus und Sarid

Sarid verfolgte insgeheim amüsiert wie die Kamino vehement bei ihrer Meinung blieb, dass es die Macht und die Jedi genauso wie die Sith nicht gab. Das nannte sich dann wohl stur, auch wenn ihr Widerstand unter den vereinten Bemühungen von Sarid, Brianna und Wes langsam brökelte. Aber Sarid hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass manche Wesen auch trotz offensichtlicher Gegenbeispiele erst selbst auf eine Schlussfolgerung kommen mussten, bevor sie etwas Neues akzeptierten. Man konnte schließlich niemandem zu seinem Glück zwingen, deshalb verfolgten sie die weiteren Bemühungen sehr gelassen. Nur auf die Frage von Aketos bezüglich der angesprochenen Déjà Vus fühlte sie sich noch veranlasst zu antworten.

Sie können hier gerne übernachten. Freie Zimmer müsste es noch geben, aber am Besten sprechen Sie das mit dem Wirt an der Theke ab.

Dabei deutete sie kurz in die entsprechende Richtung. Schließich waren die Jedi hier auch "nur" Gäste.

Was Ihr Déjà Vu betrifft, so kann ich wirklich mit Fug und Recht sagen, dass ich diese kenne. Weiterhin wage ich auch zu behaupten, dass Ihr Sensei nicht wirklich wissen kann, was Sie "gesehen" haben, außer er ist ebenfalls machtsensitiv. Ich weiß nicht, wie man diesen Zustand auf Kamino nennt, aber wenn ich rate müsste, dann wohl am ehesten Gendefekt.

Fügte sie grinsend hinzu, auch wenn sie nicht wusste, ob dieses kahlköpfige lange Elend den Witz überhaupt verstand, noch dazu nach ihren Erlebnissen.

Um es auf den Punkt zu bringen, was Sie getan haben, damit wir Sie hier spüren konnten, war einen Schrei in der Macht auszustoßen, den wir als ebenfalls machtsensitive Wesen fühlen konnten. Nur deshalb haben wir Brianna, Kadajj und Flynn zu Ihnen geschickt, um dieser Vision nachzugehen. Und wir hatten recht, wie man sieht. Ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ob Sie mir glauben oder nicht. Uns genügt zu wissen, was Ihnen widerfahren ist und dass der Sith sehr wahrscheinlich nicht mehr auf Naboo ist.

Dann umspielte plötzlich ein ironisches Lächeln Sarids Lippen.

Sollten Sie sich angesichts all der Gegenbeweise doch bereit sein sich von Ihrem scheinbar recht festgefahrenen Standpunkt wegzubewegen, dass es uns Jedi nicht geben kann, dann wären Sie bei uns genau an der richtigen Adresse. Ich kann es zwar ohne weitere Prüfung nicht mit Sicherheit sagen, aber es könnte sein, dass Sie eventuell auch das Zeug dazu haben ein Jedi zu werden.

Die Corellianerin stockte kurz.

So gesehen wäre es interessant zu wissen, ob es so etwas wie einen kaminoanischen Jedi überhaupt schon einmal gegeben hat. Aber sei's drum, die Entscheidung liegt allein bei Ihnen, Frau Tuosis.

Relativ gleichgültig verfolgte die Jedi-Advisorin, wie die Kamino es ablehnte, dass Flynn sie duzte. So wie sich das riesige Wesen gab, war so etwas vermutlich unter ihrer Würde, mutmaßte Sarid. Als Wes dann wenig später bekannt gab, dass er in Kürze von Naboo abfliegen würde und nach oben lief, um seine Sachen zu holen sah Sarid ihn etwas traurig nach. Sie hatten sich nicht einmal einen Tag lang gesehen und hätten sich an sich noch soviel zu erzählen gehabt. Aber so war das nunmal als Jedi. Nur in seltenen Ausnahmefällen war man Herr seiner Zeit, denn die Pflichten als Jedi gingen vor. Aber irgendwo war das auch gut so, schließlich wurden die Jedi auch hauptsächlich von der Republik finanziert. Die Gelegenheit nutzend verkündete auch Markus, dass er sie in Kürze ebenfalls in Richtung Lianna verlassen würde. Sarid nickte nur kurz.

In Ordnung, Markus.

Sagte sie schlicht. Mehr gab es für Sarid nicht zu sagen, da der Jedi-Ritter gefühlt weder ihren Rat noch ihre Meinung wünschte, zumindest interpretierte sie sein vorheriges, abwesendes Verhalten auf diese Weise. Also hatte sie auch nicht vor sich ihm in irgendeiner Weise aufzudrängen. Er musste seinen Weg schließlich selbst gehen. In der Zwischenzeit während Wes packte setzte sich die Corellianerin neben ihre neue Padawan, die sich gerade mit Kadajj unterhielt, was Sarid als sehr mutig für die grünhäutige Frau empfand. Auf Ando wäre die Rattataki der Falleen wegen ihrer Pheromone fast an die Gurgel gegangen, so rasend wie diese zu dem Zeitpunkt gewesen war. Als Wes nach dem Packen noch kurz zu ihr kam, um sich persönlich zu verabschieden lächelte Sarid freundlich.

Mach dir deswegen keine Gedanken, Wes. Es gab schon Zeiten, da hatte ich noch mehr Jedi um mich, auf die ich Acht geben musste. Außerdem helfen mir Kestrel und Brianna bestimmt auch. Außerdem würde es mir ohne Arbeit gewiss langweilig werden, von daher...

Meinte sie grinsend.

Sei jedenfalls vorsichtig. Aber es kann gut sein, dass wir noch ein Weilchen hier auf Naboo sind. Von daher besteht die Chance, dass du uns nach deinem Auftrag noch hier auf Naboo antriffst. Aber du weißt ja, man kann nie wissen, wann der nächste Auftrag kommt. Möge die Macht mit dir sei, Wes.

Als der Großmeister zusammen mit seinen beiden Padawanen das Gasthaus verlassen hatte wandte sich die Corellianerin einem anderem Thema zu, dem Essen. Solche Mengen wie die Rattataki brauchte sie nicht, aber da sie mit der ganzen Aufregung seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte knurrte ihr nun doch auch der Magen. Deshalb bestellte sie sich bei demselben unsicheren Ober, der Kadajj mit änglichen Blicken bedachte ein Hauptgericht von der Tageskarte. Sie kannte ja die ganzen Nutztiere von Naboo nicht, aber der Macht sei Dank gab es auch Gerichte mit Nerffleisch, was bekanntlich definitiv kein Fisch war. Nach Ando hatte sie für die nächsten 10 Jahre jedenfalls genug von Fisch und anderen Meerestieren.

Naboo - auf dem Lande - Gasthaus "Tänzelnder Shaak" - Aketos, Brianna, Kadajj, Rilanja, Kestrel, Markus und Sarid
 
|| Naboo ▫ Theed ▫ Wohnbezirk ▫ Park ▫ Sitzbank || ▫ Azgeth

Was tat sie hier eigentlich? Sie saß in einem Park ohne zu wissen warum. Ursprünglich um sich auszuruhen, doch da sie dies nicht vermochte, konnte sie eigentlich wieder gehen, oder nicht? Ihre Füße schmerzten nicht mehr so sehr, es gab nichts mehr was sie noch hier hielt. Aber .. ein Teil von ihr wollte noch bleiben. Einfach nur herumsitzen und nichts tun. Doch der andere Teil war dermaßen davon beseelt immer irgendetwas zu erledigen, kommende Probleme sofort anzupacken, dass sich ein Ungleichgewicht bildete. Solange diese beiden Gegenpole nicht ausgeglichen werden konnten, würden ihre Probleme bleiben. Die Sith - Seele, ewiglich getrieben sich zu entwickeln, sich zu verbessern und stark zu werden. Wer stehen blieb ging unter. Die Gier nach mehr hatte sie so mächtig gemacht. Der menschliche Part hingegen musste sich auf seine eigene Art und Weise entwickeln.

Er brauchte ebenfalls Platz und vor allem Zeit. Sie konnte nichts erzwingen oder abkürzen. Oder vielleicht doch? Einfach einmal loslassen. Die Welt sich selbst überlassen und sich selbst wahrnehmen. Wie funktionierte das? Sich auf eine Bank zu setzen reichte jedenfalls nicht aus. Was brauchte es, damit sie endlich ihre innere Ruhe fand? Ihre innere Sicherheit. Keine Lösung zu finden machte die akute Situation nicht besser. Ganz im Gegenteil. Wie schnell war sie auf dem Pfad der Verzweiflung, wenn sie sich von der Antwort Erlösung versprach? Es war zu befürchten, dass der Grat sehr schmal war. Warum wusste sie selbst nicht, es sprudelte einfach aus ihr heraus. Ihre Stimme erklang ohne Vorankündigung, umfing ihren Sitznachbarn urplötzlich.


"Glauben Sie eine Person kann sich ändern? Ich meine so wirklich. Die einen sagen, man ändert sich niemals, die anderen sagen, man würde sich mit der Zeit automatisch verändern. Denken Sie es ist möglich einen neuen Weg einzuschlagen und sein altes Leben hinter sich zu lassen?"

Die Überraschung war ihr gelungen, dem Mann fehlten für eine Weile die Worte. Womöglich überlegte er auch nur ob er überhaupt antworten wollte. Gerade üblich war das nicht. Jemanden im Park auf so etwas anzusprechen. Kein „Hallo“, keine Vorstellung, einfach nur diese eine Frage. Die Schwarzhaarige glaubte bereits keine Reaktion zu erhalten, als der Mann neben ihr doch sprach. Sein Blick traf sie lediglich aus den Augenwinkeln, was eindeutig machte, wie seltsam ihr Anliegen sein musste.

"Über so etwas denken Sie nach? Das kann man nicht so einfach sagen meiner Meinung nach. Es kommt auf die Person und die Umstände an. Wenn man es wirklich will, kann man sich auch ändern. Ist das nicht mit allem so? Wenn der Wunsch groß genug ist, wird man ihn sich erfüllen, weil ein Misserfolg einfach nicht in Frage kommt."

Das war alles? Dies war seine Antwort? Gewöhnlich und ihrer Ansicht nach ziemlich abgedroschen. Aber durchaus zutreffend. Nicht fremd dessen, was ein Sith von der Welt erwartete. Das was er haben wollte, nahm er sich. Dabei wurden jegliche Störfaktoren einfach aus dem Weg geräumt. Der Schlüssel war eigentlich immer der Wille. Allerdings konnte Fokussierung zu Verbissenheit führen. Und sich verbissen an etwas festzuhalten konnte schnell dazu führen mit innerer Wut vorzugehen. Sie weckte das Adrenalin und verengte die Sicht. Musste sie vielleicht dem gleichen Schema folgen? Alles ausblenden und sich nur auf eine einzige Sache konzentrieren? Irgendwie klang das unlogisch. Innere Ausgeglichenheit ließ sich doch wohl kaum durch penetranten Zwang erreichen. Sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, dies war wahre Ausgeglichenheit, nicht wahr? Wie schaffte man es diesen Zustand zu erreichen? Garantiert nicht durch unbeirrtes wünschen. Bei anderen Dingen mochte der Mann nicht unrecht haben, doch in diesem Fall war sein Rat Murks. Allerdings war ihre Frage nicht spezifisch genug gewesen.


"Damit haben Sie wohl nicht ganz unrecht. Dennoch gibt es Begebenheiten die sich nicht durch einen eisenharten Wunsch aus der Welt schaffen lassen. Nun … ich denke ich werde jetzt wieder gehen. Genießen Sie weiter den Park oder was auch immer."

Die Ex- Sith hatte genug von dem Ort und wollte sich um die wichtigsten Dinge kümmern, wie etwa ein Hotel zu finden. DAS brächte ihr vorerst Ruhe.

"Hm äh ja." , antwortete der Mann auf diesen überstürzten Aufbruch.

Wahrscheinlich hielt er sie für nicht ganz dicht, aber das war ihr egal. Sie würde ihn nie wieder sehen. So führte ihr Weg fort vom Park und wieder in Richtung des Zentrums. Irgendwann auf der Hälfte der Strecke wurde Azgeth bewusst, dass es vielleicht nicht die beste Idee war, direkt im Zentrum zu nächtigen. Immerhin würden dort die Preise höchstwahrscheinlich am höchsten sein. Sie brauchte einen Geheimtipp, oder wenigstens eine gute Vergleichsmöglichkeit. Irgendwann hielt sie einen der Einheimischen auf, leicht zu erkennen an seinem Kleidungsstil, und erkundigte sich nach Hotels. Mehr als eine Halb-Hilfe konnte er ihr nicht geben.


"Miss, ich kann Ihnen ein paar Hotels hier in der Umgebung nennen, nur weiß ich natürlich nicht ob diese ihren Vorstellungen entsprechen. Ansonsten gehen Sie doch einfach in eine Com - Station und lassen sich alle Gaststätten aufzeigen."

Die Dunkelhaarige ließ sich ein nahe liegendes Hotel empfehlen, soweit es den äußerlichen Eindruck anging. Die Auflistung aller Hotels klang aber nichtsdestotrotz viel versprechend. Demzufolge machte sie sich auf die Suche nach solch einem Laden. Das an einer Ecke eines Platzes liegende Geschäft wurde als ausreichend empfunden und angesteuert. Ein hinter der Theke stehender und gelangweilt aussehender Twi’lek empfing sie. Nachdem die ehemalige Imperiale ihren Wunsch vorgetragen hatte, wurde ihr eine Kabine zugewiesen, in der sie ihren Nachforschungen nachgehen konnte. Zwar war Azgeth nicht besonders bewandert mit Computern, aber ein paar Suchkriterien konnte sie dann doch schon eingeben. Sie rief sich die Liste aller möglichen Unterkünfte auf und sortierte nach und nach aus. Am Ende hatte sie mehrere günstige Alternativen in der engeren Auswahl. Um die speziellen Konditionen in Erfahrung zu bringen, würde sie wohl Kontakt herstellen müssen. Na schön, mit Nummer 1 ging es dann gleich mal los.

"Ja, hallo! Schönen guten Tag. Mein Name ist As … Karyn Steed, ich wäre interessiert daran ein Zimmer bei Ihnen zu nehmen. In welcher Preisklasse sind denn noch Zimmer frei? Und welchen Service würde der Preis beinhalten? Ich …"

Recht mechanisch spulte die Schwarzhaarige die Palette der wichtigsten Fragen ab und verfeinerte so noch ein weiteres Mal das Aussortierungsmuster. Schließlich hatte sie zwei mögliche Kandidaten. Beim Letzteren hatte sie bereits zugesagt. Dort würde sie gleich mal vorbeigehen und ihre Zimmerreservierung dingfest machen. Einen Stadtplan brauchte sie auch noch, aber da sie kein Datapad hatte, brachte ihr dieser im Moment nicht allzu viel. Aber sie konnte trotzdem einmal einen Blick auf den Stellenmarkt werfen. Ob sie sich nun schon bewarb oder erst später. Der Kontrolleur hatte nicht gelogen. Allzu viel war nicht verzeichnet, und wenn doch, dann nur ziemlich spezielle Sachen die etwas mit Wirtschaft und Management zu tun hatten. Na toll! Als wäre es nicht zu erwarten gewesen, dass diese Leute hier auf hohen Bildungsgrad bauten.

Zum Kotzen!
Nur weil es Droiden und Maschinen gab, konnte man nicht mal mehr auf körperliche Weise seinen Unterhalt verdienen? Innerlich verfluchte die Ex-Sith die Einwohner. Sollte sie hier echt scheitern, nur weil sie nicht auf hochintellektuell machte? Studierte Soundso, und was nicht alles verlangt wurde. Aber sie wäre nicht Azgeth, bzw. Karyn, wenn sie nicht Azgeth, bzw. Karyn wäre. So schnell würde sie nicht aufgeben. Es musste einfach noch andere Jobs geben, immerhin gab es hier Händler und noch zig andere Branchen, die bestimmt auch normal und pragmatisch veranlagte Arbeitnehmer einstellten. Nun, wie auch immer, sie würde sich morgen damit beschäftigen. Es brachte nichts, sich jetzt schon verrückt zu machen. Hoffentlich würde sie sich beruhigen können. Soweit war also erstmal alles erledigt und sie konnte die Kabine wieder verlassen. Sie bezahlte die Nutzungszeit und machte sich auf den Weg zu ihrem Hotel.


|| Naboo ▫ Theed ▫ Platz in der Nähe des Zentrums || ▫ Azgeth
 
Naboo, auf dem Lande - Tänzelnder Shaak, Gaststube - Markus, Kestrel, Aketos, Flynn, Kadajj, Brianna, Sarid, Rilanja, Tara, Wes

Es entging Kestrel nicht, dass Kadajj Unmengen in sich hineinschaufelte und somit die Aufmerksamkeit auf sich zog. Nicht nur weil sie viel aß, sondern auch was sie aß. Kestrel konnte ein kurzes Grinsen darüber nicht verbergen und sie fragte sich, ob das für ihre Spezies normal war. Sie kannte sie zu wenig dafür.
Sarid und Wes versuchten unterdessen die Kamino davon zu überzeugen, dass es die Macht wirklich gab und es nicht nur eine Idee der Fernsehindustrie war. Darüber konnte die Ritterin nur ein Seufzen verlieren, denn die Kamino war in der Sache recht stur, obwohl Wes, Sarid und sogar Brianna sich große Mühe gaben ihr die Macht zu demonstrieren. Besonders Brianna überraschte sie, als sie erneut das Lichtschwert von Wes schwang. Dieses Mädchen sollte einer verstehen... . Grinsend und gleichzeitig kopfschüttelnd beobachtete sie ihre Padawan und auch die Kamino. Kestrel war gar nicht bewusst gewesen, dass Jedi so oft in Holofilmen vorkamen...nun, seit dem sie eine Jedi war, hatte sie auch kaum Zeit gefunden sich einen anzusehen, bzw. gar nicht, weil es ihr auch nicht fehlte. Und bevor sie eine Jedi war, nun, da war sie eher mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, als sich vor einen Holoprojektor für Stunden zu setzen. Trotzdem überraschte es Kestrel etwas, dass die Kamino trotzdem zweifelte, da der Sith sich sicherlich auch nicht zurückgehalten hatte mit solchen Kunststückchen.
Kestrel verfolgte das Ganze jedoch nicht weiter, da Markus und Wes begannen sich zu verabschieden. Wes kam schließlich zuletzt zu ihr und erklärte ihr, dass er ihr Trainingsmaterial dagelassen hatte, einschließlich Trainingsschwerter.


„Das ist gut, danke. Ich denke....“

Sagte Kestrel und sah kurz zu Brianna rüber.

„...die Trainingsschwerter werden bald in Gebrauch sein.“


Meinte sie grinsend, da Brianna momentan überraschend großes Interesse an der Waffe zeigte.

Wes gab ihr dann noch mit auf dem Weg, dass sie auf dem Pfad bleiben sollte, den sie momentan bestritt und auf ihre ehemalige Meisterin hören und auf die Padawane acht geben sollte. Kestrel nickte lächelnd.


„Danke, dass werde ich. Pass gut auf dich auf ! Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder und sind nicht wieder solange voneinander getrennt, aber man weiß ja nie, was die Macht mit einem so vor hat.“


Meinte sie grinsend.


„Möge die Macht auch mit dir sein!“


Verabschiedete sie sich, als Wes dann mit seinen beiden Padawanen, welche sich auch kurz vorher noch von allen verabschiedet hatten, das Wirtshaus verließ.
Danach versammelten sie sich alle an den Tischen und aßen zu Abend und natürlich war das Hauptgesprächsthema die Mission von Brianna, Flynn und Kadajj. Kestrel bestellte diesmal eine Pizza, welche mit einheimischen Gemüse und Fleisch belegt war. Sie fand allgemein, dass die Küche auf Naboo sehr gut war. Auf Coruscant konnte das Essen dagegen sehr öde sein und teils merkwürdig, da vieles nichts für menschliche Gaumen war. Vorrangig aßen sie dort jedenfalls Fast Food, zumindest hatte sie damals den Eindruck gehabt, ob es heute immer noch so war, oder es nur besonders in ihrem Viertel so gewesen war, wusste sie nicht. Wie lange sie schon nicht mehr auf diesem Planeten gewesen war... . Nach dem sie aufgegessen hatte und ihren Barabelfruchtsaft, welcher wohl ursprünglich, laut der Speisekarte, vom Planeten Barab I stammte, ausgetrunken hatte, verabschiedete sie sich von dem große Haufen, denn sie brauchte noch etwas Zeit für sich und außerdem drückte schon seit einer halben Ewigkeit ihre Blase.

Außerdem hatte Kestrel ganz und gar nichts dagegen, dass Brianna noch etwas ihren Erfolg auskostete, es tat ihr sicher mal ganz gut. Die junge Frau stieg daher die Treppen nach oben und betrat ihr Zimmer und stolperte zunächst fast über die Kiste, welche Wes ihr wohl schnell ins Zimmer von ihr und Brianna gestellt hatte. Kestrel wuchtete die schwere Kiste erstmal an einen anderen Platz, wo sie weniger störte und betrat zunächst erstmal das Badezimmer, ehe sie sich dieser interessanten Kiste widmete. Nachdem sie sich erleichtert hatte, durchwühlte sie die Kiste und fand allerhand interessante Dinge. Einige Dinge kannte sie bereits aus ihrer eigenen Ausbildung und schwelgte etwas in Erinnerungen, andere gar nicht. Dinge, die sie nützlich oder gar witzig fand, legte sich etwas weiter nach oben in der Kiste, damit sie schneller rankam. Außerdem fand sie überraschend auch in der Kiste Lichtschwertteile in einem Lederbeutel. Lange hielt sie den geöffneten Beutel in der Hand und dachte nach. Sie hatte eine Idee, doch wusste sie weder ob es funktionieren würde, noch ob es Brianna vielleicht sogar verschrecken könnte. Sie entschloss sich jedoch, es einfach zu probieren, dieses Belohnungssystem einzuführen. Sie schüttelte vorsichtig die Teile auf dem Schreibtisch aus und begann damit die doppelten Teile auszusortieren, die man für den Bau eines Lichtschwerts nicht benötigte. Das einzige was fehlte war der Kristall, doch dies war bis jetzt noch nicht so wichtig. Danach steckte sie die Teile in einen weiteren, weit aus kleineren Lederbeutel und versteckte diesen im Zimmer, fischte jedoch vorher ein Teil heraus. Ein Teil, was sicherlich jeder Jedi sofort erkennen müsste. Dies war Absicht, denn für den Anfang sollte es erkennbar sein, wofür es war, da die anderen Teile nicht unbedingt zu erkennen gaben, was man daraus bauen konnte. Es war die Diatium-Energiezelle, eines der größten und wichtigstens Teile eines Lichtschwerts, in der schon die Fassung für den späteren Kristall steckte. Die nächsten Teile würden wohl weit aus kleiner ausfallen. Die Idee, Brianna für jeden Erfolg ein kleines Bauteil für ihr Lichtschwert zu schenken, gefiel ihr immer mehr, gerade wo ihr vorhin auch nicht entgangen war, dass sie etwas widerwillig Wes das Lichtschwert wiedergegeben hatte.

Schnell huschte sie nochmal in die Küche und verlangte auch einen Korb mit Süßkram und musste sich erstmal eine kleine Standpauke anhören, dass sie heute nicht die Erste war, die so was bestellte und sie kein Süßigkeitenladen waren. Kestrel ließ sich jedoch nicht beirren, sondern beharrte darauf, da schließlich Kadajj es auch bekommen hatte und deshalb zu ihnen gekommen war und es natürlich auch bezahlen wollte. Etwas Widerwillig packte der Küchenchef eine kleine Tüte zusammen, mit all dem was sie noch übrig hatten und fluchte dabei, dass sie morgen dringend in die Stadt fahren müssten, um neues zu besorgen für ihr Speiseeis und ihren Kaffee, da bis morgen keine Lieferung möglich war. Die Ritterin bedankte sich höflich dafür und begab sich dann wieder auf ihr Zimmer und kramte aus der Kiste einen weiteren Lederbeutel heraus in dem für weitere Teile genügend Platz wäre, steckte die Energiezelle hinein, zog den Beutel zu und band einen eingepackten Schokoriegel oben dran.

Danach verstaute sie alles gut und legte das Geschenk für ihre Freundin auf deren Kopfkissen. Erst dann widmete sich Kestrel wieder sich selbst zu, setzte sich im Schneidersitz auf ihr Bett und meditierte und wartete gespannt auf Brianna, wenn sie später hochkommen würde und ihr Geschenk sah.


Naboo-Wirtshaus-Zimmer von Kestrel und Brianna-allein
 
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Wes beruhigte sie, dass es sehr unwahrscheinlich war, dass sich ein Sith in dieser entlegenen Gegend verirren würde und das Imperium zeigte seit der Senatssitzung wohl auch kein Interesse mehr an diesem Planeten. Daher wäre ein Umzug nicht notwendig. Tara nickte nun beruhigt und ihre Lekku hörten auch auf unaufhörlich zu zucken. Es war ihr manchmal sogar peinlich, dass sie das taten und somit immer ihre Gefühlslage preisgaben. Andere Togruta hatten ihre Lekku besser im Griff als sie. Damit dies nicht nochmal passierte, kammerte sie ihre Hand um die eine Lekkuspitze, so wie diese Menschenfrauen es manchmal an ihren Haaren taten, wenn sie nervös waren. Vielleicht half es ja.
Wes schlug ihr noch vor, dass er Sarid bescheid sagen könnte, dass sie ein Auge auf ihre Eltern warf, doch Tara schüttelte heftig den Kopf. Heftiger vielleicht, als sie es eigentlich gewollt hatte.


„Nein, nein! Das wird wohl nicht nötig sein. Danke aber für das Angebot.“

Sie verkniff sich den Kommentar, dass sie dies nicht wollte, um das Imperium und die Sith nicht noch damit anzulocken, wenn Jedi in der Nähe des Hauses ihrer Eltern herumlungerten. Das würde mit Sicherheit noch mehr auf sie aufmerksam machen und ob die Jedi wirklich beschützen konnten, wie sie es immer meinten, nun, davon musste sie sich erstmal selbst überzeugen. Sicherlich hatten sie diese Kamino gerettet, aber trotzdem. Sie war froh, dass ihre Eltern ein Stückchen weiter weg von diesem Wirtshaus wohnten, wo doch jetzt hier so viele Jedi versammelt waren.

Danach verabschiedete sich Wes, nachdem er gepackt hatte, von allen anderen und auch Tara . Sie ging reih um und gab allen die Hand und sagte, wie schön es gewesen war, sie alle kennenzulernen und folgte Wes dann neben Flynn aus dem Wirtshaus. Kurz darauf tippte der Jedi eine Nachricht in sein Com und erklärte ihnen dann die Mission, welche Aufgabe sie hätten und ein ehemaliger Sith dabei wäre und warnte sie vor ihm, dass sie ihn nicht reizen sollten. Tara gefiel die Geschichte ganz und gar nicht. Die Mission klang für sie momentan noch ziemlich belanglos, im Gegensatz zu der Sache mit ihrer Tochter und vor allem langweilig. Zumindest schien es so für den Moment, doch dass ein ehemailiger Sith dabei war, passte ihr gar nicht. Angeblich sollte er ungefährlich sein, aber dennoch.


„Wie reizt man denn einen ehemaligen Sith? Darf ich denn mit ihm oder ihr reden? oder...sollte ich lieber gar nichts sagen?“

Fragte die Togruta unsicher. Sie hatte bisher nie einen Sith gesehen oder getroffen und eigentlich war sie auch nicht so scharf drauf gewesen, gleich einen ehemaligen kennenzulernen. Die drei Jedi stiegen dann in die Desaster, auf dem Weg zum Raumhafen, wo sie auf die anderen stoßen würden. Der Flug dauerte ziemlich lange und die Togruta war über die ganze Fahrt ziemlich in sich gekehrt und nachdenklich. Erst als sie von weitem das Firmenschild „BK“ sah, kamen Erinnerungen in ihr hoch. Schöne Erinnerungen.

„Meine Tochter hat da immer gerne gegessen. Da gab es für Kinder ein extra Spielzeug. Fast jedes Wochenende wollte sie dahin. Viel gegessen hat sie nie, aber sie wollte immer das Spielzeug und den Indoorspielplatz nutzen. Tja...sie war noch so jung und schon von Werbung im Holonet geprägt. Ich weiß nicht, ob sie das mit BK aus der Kita hatte oder wirklich aus dem Holonet. Jedenfalls, kam sie dann mal zu mir und redete nur noch von BK und dann haben ich und mein Mann beschlossen, es einfach mal auszuprobieren, denn wir hörten von mehreren Eltern, dass BK vor allem was für Kinder ist. Meine Tochter fand es auch total toll und schon mussten wir jedes Wochenende hin.“


Erzählte die Togruta grinsend. Ja, auf Shili hatten sie genau solch ein Restaurant gehabt. Scheinbar gab es die Restaurantkette fast auf jedem Planeten.


Naboo-Desaster-Theed-Wes, Flynn, Tara
 
Naboo, im Tänzelnden Shaak - Wirtsstube - Markus, Sarid, Rilanja, Kestrel, Wes, Tara, Flynn, Aketos, Kadajj, Brianna

Es hätte Brianna ehrlich erstaunt, wenn Kestrel viel anders auf die Nachricht reagiert hätte, dass sich ein Sith in relativer Nähe hier auf Naboo befunden hatte. Sie fragte sich, ob er sich nicht für die Jedi interessiert oder sie nicht bemerkt hatte. Für die Echani war der Fall klar. Ein Sith, der sich nicht für die Jedi interessierte? Kaum vorstellbar. Die waren doch wie wilde Tiere, und spätestens sobald sie Blut geleckt hatten, gab es kein Halten mehr. Oder es war wirklich, wie ihre Freundin sagte, dass die Beute in dem Fall zu groß für sie war. Die Padawan wusste immer noch nicht, ob sie verunsichert sein sollte, weil sie offenbar nicht einmal hier vor den Sith sicher waren, oder wütend, weil sie die Sith für alles, was sie getan hatten, bezahlen lassen wollte, und sie die Gelegenheit verpasst hatten. Andererseits, Rache war ja nicht sehr jedihaft, oder? Doch es wäre gerechtfertigt, immerhin verhinderte man, dass sie ihr Tun fortsetzen konnten und anderen dasselbe antaten. Man tötete sie, damit sie einen nicht zuerst töteten, das Prinzip der präventiven Notwehr, das war es. Sie war sich auch keineswegs darüber im klaren, ob sie nochmals welchen über dem Weg laufen wollte, zumindest nicht allein, oder allein mit Kestrel, soviel war sicher. Ja, das war es wahrscheinlich.

"Letztendlich bin ich sehr froh, dass wir nicht auf ihn trafen. Sie lassen mich immer so hilflos fühlen, mit der Macht und alledem. Ich könnte mich nicht auf einen Kampf mit irgendeinem Sith anlassen. Doch grundsätzlich gesprochen ist es schade, dass ihn niemand gespürt hat, so dass wir ihn nicht jagen und unschädlich machen konnten, in Anbetracht dessen, was er Aketos angetan hat, was die Sith uns angetan haben. Nicht aus Rache, sondern aus unserer Verantwortung heraus. Wir müssen die Galaxis davor bewahren, dass Leute wie dieser Wurstkopf weiter ihr Unwesen treiben!"

Zischte sie leise. Natürlich würde sie nicht diejenige sein, die in der Lage wäre, einen Sith zu stoppen, doch jemand würde - oder sie alle zusammen. Sie hatte ehrlich gedacht, sich länger aus diesem Jedizeugs heraus halten zu können. Andererseits warfen die Geschehnisse auch ein anderes Licht auf ihre immer noch anstehende Entscheidung, bei den Jedi zu bleiben oder nicht, über die sie in Keren noch gar nicht nachgedacht hatte, erst jetzt, als sie langsam zur Ruhe kam. Sie konnte wohl kaum erwarten, dass ein Sith, der sie fand, sich um den Ausgang ihrer Entscheidung scherte. Wenn sie einem dieser Anhänger der Dunkelheit begegnete, und die Wahrscheinlichkeit dafür war anscheinend doch größer als gedacht, hätte sie als Jedi mehr Schutz. So einfach aus der Welt der Machtbegabten ausklinken konnte sie sich wohl nicht.

"Ja, es muss sehr schlimm gewesen sein, du hättest sie vorhin am Raumschiff hören sollen. Sie war mit den Nerven fertig, vollkommen hysterisch. Dass wir sie herausbekommen haben, war aber tatsächlich vor allem Kadajjs Verdienst, nicht meiner."

Fügte sie noch zu diesem Thema an. Die erwähnte Kamino, die die erdrückende Beweislage bisher erstaunlich ungerührt überstanden und ihr einen in sich keineswegs logisch geschlossenen Vortrag über Selbstheilungskräfte und Genetik gehalten hatte, bekam zuerst von Wes und dann noch viel mehr von Sarid erneute Vorträge über die Macht gehalten, während der Brianna von Kadajj zu sich gewunken wurde. Die Weißhaarige hatte gerade erst den ersten Karamellkeks geknabbert, weshalb sie schuldbewussterweise leicht errötete.

Über den Tisch gebeugt, ignorierte sie die eher rhetorische Frage und ging gleich dazu über, vom darauf folgenden Angebot verwirrt zu sein. Blütenblätter essen? Sie wollte sie jetzt mit Sicherheit auf den Arm nehmen! Ja, sicher, es war ein Fehler gewesen, überhaupt nicht zu fragen, doch der nervöse Kellner war leichter zu beklauen als der Rattataki welche abzuschwatzen. Hätte sie es wenigstens geschafft, sich zu beherrschen, bis sie alleine war! Jetzt konnte sie sich das schöne Obst wohl auch abschminken! Dennoch, Kadajj übertrieb. Jetzt fand sie es vielleicht noch komisch, sie zu veralbern, aber was, wenn sie, Brianna, dann Vergiftungserscheinungen zeigte? Mit solchen Dingen hatte sie noch keine Erfahrung - was, wenn sie sich heute schon zu sehr verausgabt hatte dafür - oder es gar nicht konnte?

"Hey, ich finde so etwas nicht witzig. Woher willst du wissen, dass man die Blüten überhaupt essen kann?"

Sie seufzte.

"Ja, ich weiß, ich habe einen Fehler gemacht, und es tut mir wirklich sehr leid. Ich hätte dich wirklich fragen sollen, bevor ich sie geklaut hätte. Aber ich dachte, du würdest nein sagen, weil mit dir zur Zeit nicht gut Wasakabeeren essen ist, solange du hungrig bist, du alle Kekse hinunterschlängst und es dir danach leid täte, mir nichts abgegeben zu haben. Weißt du, du bist meine Freundin, eine der engsten Freundinnen, die ich je hatte. Hätte ich den letzten gespickten Shaakrücken der Galaxis auf einen Teller vor mir, ich hätte dir die Hälfte davon abgegeben. Aber ich habe einen großen Fehler gemacht, mich einfach so zu bedienen, und ich bitte dich daher um Verzeihung. Hier, du kannst die restlichen Kekse wieder haben, ich will sie nicht mehr."

Mit diesen Worten schüttelte Brianna die beiden verbleibenden Kekse aus dem Ärmel und wandte sich ab. Wes' und Markus' Verabschiedung zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich. Der Ritter hatte sie vorhin ohnehin mehr als überrascht, als er auf ihren Scherz mit unerwartetem Humor reagierte, doch glücklicherweise verschlug der Silberhaarigen so leicht nichts die Sprache.

"Zivilisten sind langweilig. Wenn ich schon keine echte Herausforderung haben kann, halte ich mich wenigstens an Ritter, um wenigstens den Anschein, sie hätten eine Chance, zu wahren."

Hatte sie erwidert, mit scheinbar grenzenlosem Selbstbewusstsein und tatsächlichem Spaß an der Sache, und jetzt verabschiedete er sich.

"Ok, mach's gut. Vielleicht sehen wir uns irgendwann nochmal."

Sie würde ihn nicht großartig vermissen, dafür war er immer noch zu sehr der Einsiedler, aber sie hatte nichts dagegen, ihn wiederzusehen, seit er die Regeln der Körperpflege wiederentdeckt hatte. Vor allem waren sie viel besser miteinander ausgekommen als beim ersten Mal.

Wes kam schneller als erwartet zurück und wollte von ihr das Lichtschwert zurück. Sie musterte ihn kalt und zögerte, bevor sie ihm schließlich die Waffe zurückgab. Er schien es zu bemerken und versuchte sie aufzumuntern, mit teilweisem Erfolg.

"Nun, wir werden sehen. Bis wir uns wieder treffen, schätze ich."

Die Echani lächelte ein wenig, obwohl sie diese Art der Aufmunterung bereits kannte - sie bemühte sich stets, würden sie vermutlich über sie sagen. Dennoch gefiel ihr der Gedanke an ihr eigenes Lichtschwert, auch wenn das ziemlich verwegen klang. Zufällig wusste sie, dass man als Jedi sein Lichtschwert selbst baute, mithilfe der Macht, und das würde nie funktionieren, geschweige den zweimal, denn wenn, würde sie zwei besitzen, wie die Echani-Schwertmeisterin, von der sie gelesen hatte. Für eine von ihren Eltern in frühester Kindheit zur perfekten Beidhändigkeit getriezte natürliche Linkshänderin [;)] war dies nur logisch. Mit zwei Waffen zu kämpfen war zwar kein Wert, im Sinne von kein Vorteil an sich (die simple Logik, zwei wären besser als eins, war in diesem Falle tatsächlich zu simpel), doch die Möglichkeit, es je nachdem zu tun oder nicht war es in jedem Falle.

'Hör auf zu träumen, Mädel, und bleib auf dem Boden,' rief sie sich wieder in die Gegenwart zurück. 'Du hast kein Lichtschwert und kannst dir auch keins bauen. Vor allem brauchst du keines, du weißt, dass du am besten bist, wenn du keine Waffe hast. Ein Lichtschwert macht nur gegen einen Sith wirklich Sinn, wenn überhaupt, und das willst du, wenn du ehrlich bist, doch ohnehin lieber vermeiden, oder etwa nicht? Es geht nur um den Spaßfaktor, eine so schön leuchtende glänzende Klinge in Händen zu halten, so wie die Krieger des Lichts. Doch du bist keine von ihnen, und wirst es wahrscheinlich auch niemals wirklich sein. Ganz abgesehen davon, dass du selbst zuviel Dunkelheit erlebt und zuviel Schlimmes getan hast, um je wirklich eine derartige Lichtgestalt zu werden. Genauso wie deine Freundin Kadajj, wenn du wirklich ehrlich bist. Dein und ihr Licht wird nie auf jemanden scheinen, egal wie unterbelichtet.'

Den Rest der Verabschiedung verpasste sie fast völlig über ihre Gedanken, gerade, dass sie dem Großmeister, Flynn und Tara noch verabschieden konnte. Auch von Rilanja, die sich in ihrer unmittelbaren Nähe mit der Rattataki unterhielt, hatte sie rein gar nichts mitbekommen. Sie setzte sich zur ihr und der Falleen,

"Na, Rilanja, ist alles okay bei dir?"

Fragte sie mit einem Lächeln auf dem Lippen und dem Wunsch, auf andere Gedanken zu kommen, während einer Atempause des Reptils. Ihr üblicher Redeschwall würde sicherlich dabei helfen.

Naboo, im Tänzelnden Shaak - Wirtsstube - Sarid, Rilanja, Kestrel, Aketos, Kadajj, Brianna
 
- [Naboo-System - Theed] - mit Noa

"Okay, Jace"

Oh, oh! Wenn jemand ein Gespräch schon so wieder aufnahm, dann würde das Folgende entweder unangenehm oder schwachsinnig werden. Leider deutete Noa's Tonlage nicht auf letzteres hin und Jace blickte erwartungsvoll zu ihr hinüber. Was kam war eigentlich schon längst überfällig und es wunderte ihn doch ein bisschen, dass sie erst jetzt damit ankam. Die Korrektur des Elite-Piloten quittierte er ihr mit einem schiefen, herausfordernden Grinsen und nahm die drei einfachen Fragen zur Kenntnis.

"Coruscant. Ja. Nach Abschluss der Akademie. Bastion.", beantwortete er die Fragen innerhalb eines Atemzugs.

Es war faszinierend wie schnell sich ein Gesicht verdunkeln konnte, doch er ließ Noa keine Zeit zu explodieren.


"Okay, okay, Miss Treue Anhängerin der Republik. Allerdings hätte ich von einer Journalistin mehr Fingerspitzengefühl bei Interviews erwartet.", ergriff er amüsiert wieder das Wort.

"Ich bin, wie du auch, auf Coruscant aufgewachsen. In den mittleren Ebenen. Das Fliegen interessierte mich glaub ich schon immer. Raumpiloten fand ich schon immer gut, vor allem Kampfpiloten und als ich dann die Chance hatte - habe ich sie ergriffen.", beantwortete er die ersten beiden Fragen.

Bevor er sich jedoch der dritten widmen konnte, meldete sein Kom piepend eine eingehende Nachricht. Er griff in die Tasche und zog es ans Tageslicht - Janson hatte geantwortet.


"Von den Jedi...", begann er. "Sie sind unterwegs. Offenbar haben sie in einer anderen Stadt - mit Namen Keren - irgendwas in die Luft gejagt und konnten deshalb erst jetzt los. Nunja...sie sind in etwa einer Stunde in Theed und Janson schlägt ein Restaurant am Raumhafen als Treffpunkt vor. Das Bantha King Restaurant.", teilte er der Journalistin schnell den Inhalt der Nachricht mit.

"Damit hat sich das Café in der Stadt wohl erledigt. Zurück zum Raumhafen."

Die Beiden lenkten ihre Schritte wieder in die entgegengesetzte Richtung. Bis zum Raumhafen würden sie wieder etwas Zeit brauchen und vielleicht kamen sie dann ja in etwa gleichzeitig mit den Jedi an, wenn sie sich nicht abhetzten. In sein Kom tippte er schnell eine Bestätigung des Treffpunkts für den Jedi ein und ließ es dann wieder in der Tasche verschwinden.

"Die dritte Frage war, nach meinem ersten Besuch auf einem fremden Planeten oder?", hakte er vorsichtshalber noch mal nach.

So ein Ereignis vergaß man definitiv nicht. Wenn man von Coruscant kam, dann war selbst Bastion eine grüne Welt. Gras, Bäume, Seen und noch vieles mehr...alles Dinge die man auf Coruscant nicht kannte - zumindest nicht in der Form. Auf dem Stadtplaneten wurde so etwas zwar auch benutzt - allerdings nur zur Dekoration und es gab sie halt nicht wild wuchernd.


"Das war direkt nach meinem Abschluss. Ich wurde nach Bastion versetzt, vorher hatte ich Coruscant allerdings noch nie verlassen.", beantwortete er auch die letzte Frage.

"Weitere Fragen? Wir wollen die Akte schließlich voll machen oder nicht? Ein Bild plus drei Fragen ist jawohl ein bisschen schmächtig. Was sollen deine Vorgesetzten sagen?"

Drehte er, grinsend, den Geheimdienst-Paranoia-Spieß einfach mal um. Und diesmal war die Sache gar nicht mal sooo abwegig, auch wenn die Republik sich niemals die Mühe machen würde sich um einen ehemaligen Imperialen zu Scheren - solange er ihnen keinen Ärger mehr machte oder? Auf jeden Fall würde man dafür keine GD-Operation ins Rollen bringen, dessen war Jace sich mit nahezu sicher...

- [Naboo-System - Theed - auf dem Weg zum Raumhafen] - mit Noa
 
[ Naboo – Theed – Raumhafen – vor der „Prince“ | allein ]

Frische Luft!
Exodus atmete tief ein und aus. So gut die Luftaufbereitung in der „Prince“ auch war – über echte frische Luft ging doch nichts! Er stand am Fuß der Einstiegsrampe des Luxusraumschiffs, die Hände lässig in die Hosentaschen gesteckt. Da drinnen war es ihm zu langweilig geworden. Zwar hatte er keine Ahnung, wann Jace und Noa mit den Jedi wiederkommen würden, aber solange er sich nur im Raumhaufen aufhielt, würde er sie schon bemerken.
Gemütlich setzte er sich in Bewegung. Die Sonne schien und die Lage des Raumhafens von Theed konnte beim interessierten Betrachter einfach nur Begeisterung auslösen. Trotz seiner finsteren Gedanken vor ein paar Minuten kam er nicht umhin zu lächeln. In Coruscant wäre eine solche Anlage nie möglich gewesen. Hier in Theed hatte man den Raumhafen auf eine große Ebene, direkt an die großen Klippen gebaut, auf denen der große Palast tronte. Die tiefen Wasserfälle und viel Grün komplettierten das Bild. Das hier war wirklich eine gute Symbiose aus Technik und Natur.
Sein Weg führte ihn raus aus der Landebucht, zu den vielen Läden, die die Besucher des Raumhafens animieren sollten, vor dem Abflug noch schnell etwas zu kaufen. Dazu würde man ihn heute nicht kriegen. Trotzdem blieb er bei einem Souvenirshop stehen und sah sich kleine Miniaturen des Palastes an. Irgendwie nett. Er spürte, dass der Gungan-Händler sich näher zu ihm herüber schob und ihn gierig beäugte. Exodus streckte sich kurz in der Macht aus und berührte den Geist des Verkäufers. Nur ganz sachte, aber gerade genug, damit dieser die Idee eines potenziellen Kundens schnell wieder aufgab. Einen Moment später wandte er sich wieder ab, hin zu einem anderen Touristen, der sich einige der Souvenirs anguckte. Gut so.

Nachdem er noch einige Minuten an den Läden vorbei spaziert und hier und da einen Blick auf die Waren geworfen hatte, blieb er stehen, und sah über die Dächer der Geschäfte hinweg. Exodus verrenkte sich halb den Hals beim Versuch einen ordentlichen Blick auf die Wasserfälle, den Palast und die viele Natur zu bekommen. Er wollte am liebsten alles auf einmal in sich aufnehmen! Diesen Anblick abspeichern und ihn sich auf der weiteren Hyperraum-Reise so oft anschauen können, wie er wollte. Unwillkürlich öffnete er sich der Macht und nahm die Auren der Menge um ihn herum auf, spürte verschiedenste Gefühle: Freude über ein gutes Geschäft, Ärger über zu penible Kontrollen, aufflammende Liebe von einem Paar, dass sich lange Zeit nicht gesehen hatte … und plötzlich noch etwas ganz anderes! Instinktiv verschloss er sich wieder, probierte seine Aura so klein wie möglich zu halten. Da war etwas gewesen. Etwas, dass er kannte. Oder besser: Jemand, den er kannte.
Exodus probierte sich an die Aura zu erinnern, die er gerade im Ansatz gespürt hatte. Es hatte sich angefühlt wie … Tear.
Er stutze und dachte noch einmal nach. Doch, kein Zweifel. Aber wie …? Er hatte ewig nichts von Tear gehört, wusste nicht mal, ob dieser noch im Orden war oder nicht. Und jetzt hier auf Naboo?
Zögernd griff er wieder hinaus in die Macht, suchte nach dieser ihm so vertrauten Aura, fand aber spontan nichts. Die Wesen um ihn herum sprühten einen solchen Gefühlscocktail aus, dass es ihm schwer fiel, sich ordentlich zu konzentrieren. Also doch nur Einbildung?
Nein, sicher nicht. Einen Versuch wollte er zumindest wagen: Wenn Tear tatsächlich hier war, dann würde er ihn auch spüren können.
Also öffnete er sich der Macht. Gab seine Aura für einen Moment frei. Keine Unterdrückung, kein Verstecken. Nein, hier war er – und alle Machtnutzer in der Nähe mussten ihn jetzt spüren. Hoffentlich auch Tear.
Es täte gut, mal wieder einen Freund zu sehen.


[ Naboo – Theed – Raumhafen – Einkaufsmeile | in der Menge ]
 
- Naboo – Theed – Mit Jace -

Er beantwortete ihre Fragen, wenn auch auf seine Weise. Noa hob die Augenbrauen, als Jace innerhalb eines einzigen Satzes eine Antwort auf ihre drei gestellten Fragen gab, und sich dabei so knapp und undeutlich ausdrückte, wie nur irgendwie möglich. Und doch, obwohl man seine Worte noch an zwei Händen abzählen konnte, schaffte er es wieder eimal, sein Lieblingsthema zur Sprache zu bringen und Noa damit eindeutig daran zu erinnern, mit wem sie es zu tun hatte. Legte er es eigentlich darauf an? Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. Er hatte bei seiner Antwort keinen Wert auf Details gelegt, aber die „Akademie“ und „Bastion“ mussten unbedingt erwähnt werden. Natürlich! Seine darauf folgende sarkastische Bemerkung machte es auch nicht besser. Ja, sie war eine Anhängerin der Neuen Republik! Was auch immer er darüber denken mochte, es war tausendmal besser als ein Fahnen flüchtiger, geldgieriger...blöder Pilot zu sein! Zischend holte Noa Luft. So ein Vollidiot. Hielt sich für was Besseres, weil er glaubte unabhängig zu sein, was? Dabei verkaufte er seine Loyalität doch nur und darauf brauchte er nun wirklich nicht stolz zu sein. Zu ihrem großen Erstaunen erweitere er seine Antwort aber dann doch noch. Pah, jetzt wollte sie die auch nicht mehr hören. Demonstrativ verschränkte Noa die Arme vor der Brust, doch da sie gemeinsam unterwegs waren und sie nicht so albern sein wollte, die Straßenseite zu wechseln, blieb ihr nichts anderes, als trotzdem zuzuhören. Jace war auf Coruscant aufgewachsen, was sie überraschte. Noch vor zwei Tagen hatte er über Coruscant gelästert und den Planeten als Müllhalde bezeichnet. Heimatliebe schien er also nicht zu kennen – gut, hatte sie auch nicht erwartet. Für Jace Chorios war das Leben ein Witz, da war kein Platz für Gefühlsduselei. Für das Fliegen hatte er sich schon immer interessiert, dann war dies also ein Kindheitstraum. Darum, dass er sich diesen hatte erfüllen können, beneidete Noa ihn noch immer. Er hatte die Chance, die sich ihm geboten hatte, einfach ergriffen. Ob es ihm gleichgültig gewesen war, dass diese vom Imperium gekommen war? Wäre er ebenso zur Republik gegangen, hätte er doch seine Ausbildung machen können? Sie betrachtete ihn von der Seite. Möglich war alles. Wenn es ihm nur ums Fliegen gegangen war...

Eine Nachricht unterbrach seine Erzählung. Die Jedi hatten sich gemeldet, oder besser gesagt Meister Wes Janson. Er schlug den Raumhafen als Treffpunkt vor, womit ihr Sparziergang in Richtung Innenstadt ein jähes Ende fand.


„Oh... okay.“

Meinte Noa ein wenig enttäuscht. Sie hätte gerne noch das Theeds Mitte gesehen, sich in einem kleinen Café nieder gelassen und das bunte Treiben auf den Straßen beobachtet. Leider blieb dafür jetzt keine Zeit mehr. Sobald sie die Jedi getroffen hatten, würde die Reise unmittelbar weiter gehen und sie nach Abregado Rae führen. Die Journalistin seufzte leise, trat aber dann ohne weiteres Murren gemeinsam mit Jace den Rückweg an. Der Pilot nahm sich noch die Zeit, ihre letzte Frage zu beantworten. Von „ausführlich“ konnte zwar keine Rede sein, doch zumindest erklärte er das zuvor einfach so dahin geworfene Wort „Bastion“ schon ein klein wenig genauer. Anschließend ließ er es sich nicht nehmen, sich noch eine Stichelei einfallen zu lassen, wobei er auch auf das Bild anspielte, das sie von ihm gemacht hatte.

„Keine Sorge, ich werde gerade erst warm.“

Erwiderte Noa, ließ die Anspielung auf ihre Vorgesetzten allerdings links liegen. Wenn er glaubte, sie würde ihm irgendwas über den Widerstand erzählen, hatte er sich geschnitten. Er war derjenige, der etwas über sich berichten sollte und nicht umgekehrt.

„Sprechen wir also über dein erstes Mal.“

Schlug Noa vor und hob eine Augenbraue.

„Dein erstes Mal in einem Raumjäger. Was war das für ein Gefühl? Kannst du dich daran erinnern?“

Wollte sie wissen und dachte bei dieser Frage an den Sternjäger, auf den sie in der Prince gestoßen war. Ihr war noch immer schleierhaft, wo Jace dieses Teil her hatte. Er und sein früherer Partner schienen gut verdient zu haben, bei welcher Art Geschäfte auch immer. Jedenfalls wurde niemand reich dadurch, dass man Passagiere durch die Galaxis beförderte.

„Apropos Abschluss: ich schätze, du hast mit Bravour bestanden? Muss man wohl, um Elite-Pilot zu werden.“

Fuhr Noa fort und schaffte es diesmal sogar, die Ironie aus ihrer Stimme heraus zu halten.

„Wie lange ist das jetzt her?“

Daten konnten nie schaden. Vielleicht konnte man einen Jace Chorios in seiner Jahrgangsakte wieder finden, auch wenn das nicht ganz einfach war. Außerdem wusste sie jetzt, dass er auf Coruscant aufgewachsen war, in den mittleren Ebenen. Sofern seine Familie nicht zu illegalen Einwanderern gehört hatte, müsste es dort eine Registratur von ihm geben. Im Augenblick hatte Noa nicht die Möglichkeit, selbst Nachforschungen anzustellen, aber sie würde Visenc darauf ansetzen. Sobald sie wieder auf der Prince waren, würde sie ihm eine Nachricht schreiben. Möglichst noch vor Abflug.

- Naboo – Theed – Mit Jace -
 
- [Naboo-System - Theed - auf dem Weg zum Raumhafen] - mit Noa

"Daran erinnern? Machst du Witze?", fragte Jace gut gelaunt und etwas ungläubig zurück.

Natürlich erinnerte er sich daran. Jeder leidenschaftliche Pilot sollte das. Es war unglaublich gewesen, zu mal er keine Probleme mehr gehabt hatte mit dem Sternenjäger umzugehen. Die Simulatoren waren unglaublich realitätsnah gewesen und man merkte im realen Raum fast keinen Unterschied zu den Übungsmanövern im virtuellen Raum - außer das man wusste das echt war und das machte einiges aus. Wenn nicht sogar alles.

Leider zwang Noa ihn mit diesen Fragen quasi schon dazu über seine Zeit beim Imperium zu sprechen, zumindest teilweise...etwas das er bisher - wenn auch mehr schlecht als recht - versucht hatte zu vermeiden. Aber okay, wenn sie schon fragte. Bitte schön...


"Natürlich erinnere ich mich daran. Das dürfte mittlerweile so...knapp sieben Jahren her sein? Ja. Ein TIE-Fighter im Orbit von Coruscant. Ein unglaubliches Gefühl - unvergleichbar mit einem Simulator.", er machte eine kurze Gedankenpause und ließ die Erfahrung Revue passieren.

"Ich habe mich...frei gefühlt. Es schien keine Grenzen zu geben, dazu noch der überwältigende Anblick des Weltalls. Die Speed und die G-Kräfte bei Manövern - unbeschreiblich.", während er sprach lächelte er gedankenverloren und seine Augen leuchteten - fast wie bei einem kleinen Kind.

"Ein Gefecht ist dann wiederrum noch mal etwas vollkommen anderes. Besser. Du fliegst die ganze Zeit am Limit, darfst dir keine Fehler erlauben und musst einfach besser sein als dein Gegner. Sonst erwischt es dich, vor allem wenn man in Blechkisten, wie es die TIEs sind, sitzt."

Sie bogen wieder in eine Gasse ab, in der sich Marktstände aneinander reihten und Jace fasste einen Obststand ins Auge. Als sie daran vorübergingen nahm er sich zwei Muja-Früchte und warf dem verdutzen Alien die Credits zu. Eine der orangenen Früchte reichte er Noa, die zweite aß er selbst. Tausendmal besser als der Raumfahrerfraß an Bord der "Prince".

Die Sache mit seinem Abschluss und dem Einstieg bei den Falcons war wiederum ein gänzlich anderes Thema. Ebenfalls ein potenziell explosives und es gelang ihm nicht sich die passenden Worte zu recht zulegen...sch*** drauf.


"Gute Schlussfolgerung.", lobte er, riss gespielt überrascht die Augen auf und nahm einen Bissen von der Muja Frucht.

"Ich war Jahrgangsbester und das ist nun fast...sechs Jahre her.", antwortete er etwas langsam und ließ nebenbei seine Gedanken kreisen.

"Um in eine Elite-Staffel aufgenommen zu werden, braucht man allerdings nicht nur gute Schulnoten und zum Glück auch kein gutes Führungszeugnis - sonst hätte ich wohl eher Müllschlepper im Outer Rim fliegen dürfen."

Eigentlich fragte er sich bis heute, wie viel Glück er eigentlich gehabt hatte. Dor musste damals nur nach Leistung gegangen sein und das Verhalten der Piloten dürfte ihm größtenteils egal gewesen sein. Solange die Lebenserwartungen weit übertroffen waren, die Abschussquote gestimmt hatte und der Pilot bereits auf der Akademie guten Leistungen erzielt hatte, war man ein Kandidat. Anders konnte er es sich einfach nicht erklären. Ein weiteren Bissen von der Muja Frucht und dann fuhr er fort.

"Wie auch immer, damals haben mir wohl die Zahlen ziemlich geholfen - ansonsten wäre ich wohl entweder tot oder würde tatsächlich Schlepper fliegen."

Jace verfiel ins Schweigen und hing seinen Gedanken nach. Schon wieder ein anderes Szenario. Wenn er niemals bei den Falcons gelandet wäre und Travolta ihn damals tatsächlich zu besagten Schleppern versetzt hätte. Was wäre dann gewesen? Vermutlich würde er nun irgendwo in der Nähe von Bespin irgendwelchen Schrott durch die Gegend karren oder in Mos Eisley besoffen in einer Bar liegen...irgendwie sowas. Die Desertation - wenn man das in diesem Fall überhaupt so hätte nennen können - wäre garantiert eher gekommen. Wenn er weiter Interceptors geflogen wäre, hätte sich das Problem wohl früher oder später von alleine gelöst. Denn obwohl er diese Jäger geliebt hatte und sie fast perfekt beherrscht hatte, das Glück eines Piloten währte nun mal nicht ewig. Vielleicht hätte es ihm nicht im direkten Kampf erwischt, aber nur ein zufälliger Streifschuss oder ein zu großes Trümmerteil hätte ihm den Gar ausmachen können. Aber das alles war nicht eingetreten und er hatte mit den Falcons denkwürdige Schlachten gewonnen. Wenn auch auf der...auf der falschen Seite? Gab es so etwas überhaupt? Die falsche Seite? Wenn man den Jedi und dem Widerstand glauben sollte, dann war die Republik besser als das Imperium. Aber für wen und für wie lange? Aus welcher Sicht und wie sahen Wesen deren Heimat durch eine so genannte Befreiung durch republikanische Einheiten zerstört worden war? War die Republik besser? Richtig? Falsch? Eine Frage die Jace sich noch nicht zufriedenstellend beantworten hatte können und wenn er Menschen wie Noa sah, machte es das ganze auch nicht einfacher. Auf der einen Seite Widerstandskämpferin und auf der anderen Terroristin. Es kam einfach auf den Blickwinkel an und das Gleiche galt auch für die beiden großen Fraktionen in diesem Krieg oder nicht?

- [Naboo-System - Theed - auf dem Weg zum Raumhafen] - mit Noa
 
- Naboo - auf dem Lande - im Gasthaus – Wirtsstube - mit Sarid, Rilanja, Kestrel, Aketos, Kadajj und Brianna -

Die Antwort der Echani gefiel dem Corellianer. Er hatte nichts anderes von ihr erwartet, als dass sie auf die Sticheleien weiter eingehen würde. Mark für seinen Teil ließ es damit aber vorerst ruhen.

"Ich bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen werden, schließlich hat dein Ritter-Radar mich sicher auf dem Bildschirm!"

Mit einem letzten Lächeln an sie gerichtet griff er nach seinem Glas und leerte es nun vollends. Die Einwilligung Sarids was seine weiteren Pläne betraf, brachte ihn dann dazu, sich endgültig von der Runde zu verabschieden, wie es Wes kurz vor ihm getan hatte. Der Jedi-Ritter erhob sich aus seinem bequemen Sessel und verschwand mit den traditionellen Worten

"Möge die Macht mit Euch sein!"

Die Türen des Gasthauses schlossen sich hinter ihm. Ein langer Spaziergang durch die klare Luft Naboos würden ihm gut tun. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und es war so ruhig in dieser Gegend, dass man hätte glauben können, er sei hier im Exil gewesen. Es hätte ebenfalls ein perfekter Ort dafür sein können. Hier hätte er vielleicht von Anfang an seinen Frieden suchen können.
Markus wanderte eine ganze Weile so dahin und schließlich hielt ein Grav-Schlitten neben ihm. Die junge Frau darauf erkannte er sofort wieder. Er hatte sie in der Gaststätte gesehen... War das nicht eine Art Zimmermädchen gewesen?


"Braucht Ihr frische Luft, Meister Jedi?"

"Das auch, aber hauptsächlich bin ich wohl auf dem Weg zur nächsten Stadt..."


Oder zum nächsten Raumhafen, das traf es wohl eher. Die junge Frau konnte sich selbst ausmalen, was er vor hatte und da sie eine freundliche Person zu sein schien, lächelte sie und meinte:

"Da müsst Ihr aber lange wandern, wenn Ihr vor habt zu Fuß dorthin zu gelangen!"

"Das mag schon sein, Miss!"


Das Mädchen, sie mochte wohl nur wenige Jahre jünger sein als er, sah erst kurz vor den Schlitten auf den Boden, ehe sie ihm wieder einen verschämten Blick zuwarf.

"Malina! Ich könnte Euch ja mitnehmen?!"

, nannte sie erst ihren Namen und meinte dann mit eher fragender, als bestimmter Stimme, ob sie ihn mitnehmen sollte. Markus begegnete ihrem Blick mit einem Lächeln. Er zeigte sich einverstanden. Sicher fühlte er, dass sie wohl mehr Interesse hegte, als ihm nur ihre Hilfsbereitschaft zu beweisen.

"Sehr gerne!"

Er stieg auf den Gravschlitten und sofort hörte man das Brummen des Repulsorantriebs. Der Schlitten fuhr bzw. flog nicht schnell, aber es genügte, um einen 1-Stundenmarsch in ein paar Minuten zu verwandeln. Während dieser Zeit schwiegen die beiden Passagiere. Markus hatte den Blick zum Himmel geworfen. Bald würde er schon dort oben in einem Raumschiff sitzen, geradewegs in Richtung Lianna. Nicht mehr lange und er würde weiteren Jedi begegnen, die den Krieg ohne größeren Schaden überlebt hatten...

- Naboo - auf dem Weg zum Raumhafen - mit Malina (NPC) -
 
[Naboo, auf dem Lande - Tänzelnder Shaak, Gaststube] – Kadajj, Aketos, Flynn, Brianna, Sarid, Rilanja, Tara, Wes, Markus, Kestrel

Eigentlich hätte Kadajj es wissen müssen, dass die gute Laune ihrer Freundin genauso schnell wieder verschwinden konnte, wie sie gekommen war. Nun, für den urtümlichen Rattataki-Instinkt war es wirklich eine Katastrophe gewesen, dass sie ihr die notwendige Nahrung gestohlen und vielleicht hatte sie auch heftiger als beabsichtigt geklungen.

Außerdem hielt die Echani das Angebot mit der Blume für einen schlechten Witz – es war auch als Witz gedacht, als kleine spaßige Bestrafung, die mit der Überraschung geendet hätte, dass die Blütenblätter wirklich essbar waren. Kadajj hatte mittlerweile die ganze Blüte verzehrt, ohne dass ihr Magen rebellierte.

Stattdessen reagierte Brianna, als ob sie ihr eine Schüssel lebender Muskelmaden angeboten hätte und verzehrte sich wieder einmal in Selbstmitleid; sie gab Kadajj die beiden anderen Kekse zurück, die sie in ihrem Ärmel verborgen hatte. Bevor sie ihr auf die Litanei antworten und sagen konnte, dass es schon in Ordnung wäre, rauschte die Silberhaarige auch schon wieder ab, während sich Master Janson, Flynn, Tara Li und Finn zu ihren jeweiligen Zielen verabschiedeten.

Seufzend sank Kadajj in den Sessel und griff sich an die Stirn – sie reagierte ja selbst manchmal etwas sprunghaft, doch sie hielt ihr eigenes Selbstbewusstsein für wesentlich stabiler als das ihrer Freundin. Wo das wohl hinführen würde…
Ehe aber sie genauer darüber nachdenken konnte, tauchte vor ihr eine grün geschuppte Gestalt auf, die sie lieber auf Entfernung als dermaßen nahe sah und fragte auch noch, ob sie sich setzen dürfte.

Gerade, als sie den Mund öffnen wollte, um bestimmt, und eventuell auch höflich , zu sagen, dass sie lieber alleine bleiben wollte, setzte sich die Falleen in den Sessel neben ihr. Instinktiv wich Kadajj zurück. Was wollte die denn?

Rilanja holte Luft und die Kernaussage ihres ersten Satzes, der ausgeschrieben wahrscheinlich vier Zeilen mit vielen Kommata lang war, lautete, dass sie sich noch einmal richtig vorstellen wollte.

„Das habe ich schon mitbekommen, Rilanja Xulian,“

murmelte Kadajj, weil sie nicht zu tief einatmen wollte, aber so albern wie die Grünhäutige kicherte, hörte sie es wohl nicht einmal.
Mit den Augen zu rollen, war eine subtile Mimik, die nur Spezies eigen war, bei denen man das auch sehen konnte. Sie sollte dem Gegenüber ausdrücken, das man dessen oder jemand anderes Taten oder Äußerungen für nervig, dumm oder sonst wie irritierend hielt.
Da aber Rattataki nicht über dieses Kommunikationsmittel verfügten und nicht besonders auf subtiles Verhalten standen, entfuhr ihr ein instinktives Knurren und bleckte die Zähne.

Ohne weiter zu atmen, strömte der Redefluss weiter aus dem Mund der Falleen, gegen die die Wasserfälle von Theed wie ein kleines, tröpfelndes Rinnsal wirkten. Verstört überlegte Kadajj, ob Rilanja deshalb soviel redete, damit sie überhaupt wusste, was sie dachte. Der Gegenstand ihrer Gedankengänge waren die Auswirkungen ihrer Pheromonattacke im Agamarianer. Sie hoffte, dass die Rattataki ihr nicht mehr böse wäre und schien sich über Nebenwirkungen Sorgen zu machen. Kadajj musste sich sehr konzentrieren, das wirre Gebrabbel in sinnvolle Abschnitte einzuteilen:

1.)
denkt, dass sie Schuld daran ist, dass Kadajj soviel isst und wohlmöglich noch kugelrund wird.

2.)
ist besorgt, dass Kadajj sie verklagt und vom Jedi-Orden hinausgeworfen wird und sie für eine Kur aufkommen muss.

3.)
Schätzt ihr Talent als Händlerin realistisch ein, zieht illegale Beschäftigung in Betracht

4.)
(wer will für solche Bikinis Geld bezahlen?)

5.)
überlegt sich, für Parfüm-Hersteller die Drüsen heraus operieren zu lassen

6.)
hält es für Ironie, sich die Drüsen rausnehmen zu lassen

Mit dem ersten Punkt lag sie vielleicht sogar näher an der Wahrheit als sie dachte. Durch den Aggressionsschub waren nicht nur ihre Kampfinstinkte aufgeheizt worden, sondern auch die amourösen Gefühle für Josea – wenn er sie gelassen hätte, wäre sie auch mitten im Restaurant über ihn hergefallen – so war alles, was in der Nacht darauf folgte, nur aufgeschoben gewesen.

Sie hatte schon ein wenig befürchtet, dass die ganze Beziehung nur darauf basierte, dass sie unter dem Einfluss fremder Pheromone stand, doch nachdem sie noch einen zweiten Tag miteinander verbringen konnten, war es klar, dass diese das ganze nur wenig beschleunigt hatten. Allerdings hätte sie nicht gedacht, dass sie gleich schwanger würde.

Über die folgenden Punkte konntesie erst gar nicht genauer nachdenken, denn Rilanjas nächste Gedankenergüsse betrafen die ungläubige Kaminoanerin, was zu einem Themensprung zu Holofilmen führten, die Kadajj auch kannte, aber selbst für ihren Geschmack einfach nur schlecht waren, und nicht so schlecht, dass sie schon wieder gut waren. Dann kehrte sie wieder zu Aketos zurück, mit der etwas nicht stimmen könnte, weil sie nicht ‚jedig’ sein wollte.
Kadajj kniff die Augen zusammen, weil dieser Ausdruck ihrem Empfinden für Sprachästhetik weh tat. Außerdem bekam sie Kopfschmerzen, denn Rilanja redete so schnell und viel, dass es ihr immer schwerer fiel, ihr zu folgen. Zwar stellte sie mittendrin irgendwelche Fragen, aber wartete erst gar nicht eine Antwort ab.

Nur bei ihrer letzten Frage, ob sie denn auch eine Meisterin hätte, machte die Falleen eine Pause – wie Kadajj es vorkam, eher notgedrungen, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, dass die Grünhäutige während den letzten gefühlten tausend Sätzen Luft geholt hätte. Rilanja schnappte nach Luft und schwankte in ihrem Sessel wie nach zuviel Ale, währenddessen ein Korb voller Kekse auf dem Tisch zwischen ihnen abgestellt wurde. Dieser war um die Hälfte kleiner als Kadajjs Korb – und sie konnte es kaum glauben. Warum bekam diese Quasselstrippe einfach so einen Korb voller Cafkekse, während sie erst das Personal mühsam davon überzeugen musste. Der Kellner, der ihn gebracht hatte, war ein anderer als der Junge, der Kadajj bedient hatte. Dennoch bedachte sie ihn mit einem wütenden Blick, der ihn schneller als üblich die Gaststube verlassen ließ. Sie musste nachher ein ernstes Wort mit dem Wirt reden.

Aufgebracht trommelte sie mit den Fingern auf dem Tisch und musterte die Falleen, die gerade versuchte zu Sinnen zu kommen.

„Geht es dir gut?“

Dabei klang sie wohl etwas barsch oder Rilanja hatte etwas anderes verstanden, denn sie sah sie erschrocken an und bat sie mit zittriger Stimme, sie nicht zu essen.

„Auf welche schrägen Ideen kommst du denn?,“


zischte Kadajj mit sinkender Reizbarkeitsschwelle. Sie war die ganze Zeit sehr ruhig geblieben und der Falleen nicht das geringste Anzeichen gegeben, dass sie sich auf sie stürzen und zu Echsensushi verarbeiten wollte. Alles was sie wollte, war dass sie sie nicht noch einmal in Verlegenheit brachte. Doch wenn Rilanja so weiter machte, würde genau das eintreffen, was eigentlich keine von beiden wollte.

Inmitten des stagnierenden Gesprächs platzte auf einmal Brianna herein, die sich zu ihnen setzte und die momentan sprachlose Echsenfrau fragte, ob bei ihr alles okay wäre.
Aha – und ob bei ihr selbst alles okay wäre, interessierte ihre Freundin wohl nicht. Nur weil Kadajj eben eine Person mit höherem Gewaltpotenzial war, hieß das noch lange nicht, dass sie dauernd darauf aus war, Leute zu zerfleischen und sie zu irgendeiner Mahlzeit zu verarbeiten. Außerdem war Rilanja selbst daran schuld, wenn sie beim Reden nicht atmete – und wenn Brianna beleidigt war, dass sie wegen des Keksklaus zurechtgewiesen wurde, war das ihr eigenes Problem – hätte sie sich ja denken können.
Doch jetzt war etwas anderes viel wichtiger.

“Ich habe Hunger,“

verkündete Kadajj gereizt und biss demonstrativ einer weiteren Blume den Kopf ab. Sie sah ihre Mitpadawane lauernd an.

„Hat sonst noch jemand Lust auf gespickten Shaakrücken?,“


fügte sie hinzu, damit sie ja nicht missverstanden wurde. Bevor sie selbst zur Küche ging, weil seit einiger Zeit kein Kellner mehr aufgetaucht war , schob sie ihren Korb in Richtung Brianna.

„Du kannst dir gerne von den Früchten nehmen – ich glaube, die passen nicht so gut in deinen Ärmel. Damit eins klar ist, du wirst noch eine von diesen Blumen essen, und du auch, , Rilanja.“

Beim Aufstehen bemerkte sie, dass Meisterin Skyfly und Sarid bereits am Essen waren – warum war der Kellner nicht zu ihnen gekommen? Dies konnte sehr, sehr schlechte Auswirkungen für ihre Bewertung des „Tänzelnden Shaaks“ an den Mish’lin Galactic Restaurant Guide haben.

[Naboo, auf dem Lande - Tänzelnder Shaak, Gaststube] – Kadajj, Brianna, Rilanja, Sarid, Kestrel, Aketos
 
auf dem Lande - Gasthaus "Tänzelnder Shaak" - Sarid, Aketos, Brianna, Kadajj, Kestrel, Markus und Rilanja

Rilanja spürte förmlich, wie die Luft langsam wieder in ihre Glieder zurückkehrte. Höflich wie es von Zeit zu Zeit war verzichtete ihr Gehirn so lange auf die metaphorischen Luftbläschen, die ihre Zirkulation durch ihre innere Weltgeschichte trug, bis alle anderen genug hatten. Doch anstatt Dankbarkeit über diese Großzügigkeit zu zeigen kribbelten ihre Hände und Füße nur, während die Falleen noch damit rang, im Angesicht der sicheren Mahlzeitwerdung einen klaren Gedanken zu fassen.
Dass sich ihre Meisterin neben sie setzte half ihr etwas, die Angst vor der kahlköpfigen, alles verschlingenden Kadajj abzubauen, aber dennoch verursachte der Anblick der Rattertaki bei der grünhäutigen Frau gemischte Gefühle. Unwillkürlich fragte sie sich, ob gemischte Gefühle nicht vielleicht sogar besser schmeckten als beispielsweise blankes Entsetzen. Vielleicht spielte sie der Weißhäutigen sogar in die Klauen, wenn sie sich quasi selbst innerlich mit einer Würzpaste aus Furcht, Unsicherheit, vager Hoffnung und Benommenheit einstrich.
'Wie wärs, wenn du weiter atmest, bis genug für alle da ist?' meinte diese nervige Stimme in ihrem Hinterkopf, und Rilanja hatte schon vor langer Zeit gelernt, auf sie zu hören. Nach wenigen Atemzügen kehrte etwas Klarheit in ihre Synapsen zurück, gepaart mit dem unvermeidlichen Anflug von Enthusiasmus angesichts ihrer immer noch relativ frischen Jedigkeit.
Sie sah zu Brianna, die sie grade angesprochen hatte, und blinzelte, als ein letzter Schatten von selbstzugefügtem Sauerstoffentzug die Weißhaarige kurz wie eine Weißhäutige aussehen ließ. Doch Kadajj hatte sich weder weit bewegt, noch nennenswert verdoppelt, und Rilanja entspannte sich etwas. Sie spürte zwar ein leichtes Kribbeln in ihren Drüsen am Nacken, wie von einer minderwertigen Bikininaht, aber das kam wohl mindestens genauso vom Mangel an Atmung wie von ihrer instinktiven Angst ums Überleben.


Mir gut. Ich meine, mir geht es gut, danke. Ich bin nur so vieles noch nicht gewöhnt, was das Jedige angeht.

'Was denn - den Umgang mit gefräßigen Mitpadawanen?' meinte eine ihrer inneren Stimmen, die sich für gewöhnlich um Selbstkritik bemühte. 'Oder vielleicht das regelmäßige Atmen?' antwortete eine andere, deren Spezialität eher der Sarkasmus war. Die grünhäutige Frau schob beide beiseite.

Ich sehe schon, es wird schwieriger als ich dachte, das Leben unter den fernen Sternen. All die fremdartigen, fremdartigen Kreaturen - allein schon der Gedanke an das dringende Bedürfnis, all diese Welten zu retten, da fühlt man sich ja fast als würde man auf dem Trockenen ertrinken...

Sicherheitshalber atmete Rilanja nochmal tief durch, doch viel besser wurde der Zustand ihres Gehirns wohl nicht mehr. Es erlitt eine zusätzliche Schrecksekunde, als Kadajj auf einmal ihren Hunger kund tat, und ein vertrautes Kribbeln entlang ihrer Rückenwulst wartne die Falleen im letzten Moment davor, dass ihre Drüsen eigenständig eine Gefahr erkannt hatten und dabei waren, diese einzudampfen. In der gefühlten letzten Sekunde kniff die Falleen sich zusammen und hielt ihre Drüsen im Zaum.
Wenigstens wäre der Cocktail, den Wesen ihrer Spezies in Stresssituationen wie dieser - im Angesicht eines Raubtiers - abgaben, ein völlig anderer als der, den sie für ihre Verhandlungen nutzte. Vielleicht hätte die Rattertaki sie ein kleines Bisschen angetötet laufen lassen, anstatt ihr den Kopf abzureißen, diesen dann zu verspeisen und dabei die Würzigkeit des Inhalts zu loben.


Brauchst du nicht noch eine Enegriezelle, Sari-, ich meine, Meisterin? Also, sie, also, ich meine...

Die junge Frau war ihren höheren Gehirnfunktionen zwar durchaus dankbar, dass sie diesen Trumpf aus der sprichwörtlichen Kropftasche gezogen und das Gespräch so vom Essen weggelenkt hatte, aber irgendwie hätte sie sich eine bessere Ausführung gewünscht. Ein freundliches Angebot an ihre Ausbilderin sollte nicht so klingen, als bräuchte die Padawan zunächst Nachhilfe in Ettikette und, was das anging, Satzbau.
Doch bevor sie eine Antwort bekam, ja, bevor Sarid eine Möglichkeit dazu hatte, erwähnte Kadajj irgendwelche Blumen, von denen sie Rilanja eine einzutrichtern gedachte. Nach einer Sekunde blanken Entsetzens - schließlich waren Blüten gerne giftig, und der haarlose Fraß würde sicherlich nichts essbares mit jemand anderem teilen, schon gar nicht mit der Falleen - spürte die angehende Padawan wieder das instinktive Kribbeln ihrer Drüsen. Doch dieses Mal war es zu spät. Ihr Verteidigungsmechanismus hatte bereits ein Wölkchen "Iss mich nicht!" entlassen, vermengt mit einem Hauch "Ich bin viel zu zäh!" und "Giftig! Genau, giftig bin ich auch!".
Rilanja färbte sich in Richtung gelb, etwa äquivalent zum Erbleichen von Spezies, die auf der rosigeren Seite des Teints angesiedelt waren, und starrte Kadajj mit weit aufgerissenen Augen an. Ein anderer Cocktail, dachte sie sich, nicht die selben Pheromone, die sie aus mir Reptarburger machen lassen... Am liebsten hätte sie Sarid einen flehenden Blick zugeworfen, aber Restinstinkte und Blumenangst ließen es nicht zu, ihren Blick von der Kahlköpfigen abzuwenden.


auf dem Lande - Gasthaus "Tänzelnder Shaak" - Sarid, Aketos, Brianna, Kadajj und Rilanja
 
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[Naboo, auf dem Lande - Tänzelnder Shaak, Gaststube] – Kadajj, Brianna, Rilanja, Sarid, Kestrel, Aketos

Da war es schon wieder, das J-Wort, das Kadajj etwa so angenehm berührte wie ein Griff in ein Energiefeld. Was spielte sich bloß in dem Denkapparat dieser Falleen ab, der anscheinend unter chronischem Sauerstoffmangel litt.

Nachdem sie ihr mitgeteilt hatte, dass es ihr gut ginge und sich noch an das JEDI-SEIN!!! gewöhnen musste, folgte zusammenhangloses Geschwafel über Leben unter fremden Sternen und einem Bedürfnis jemanden vor dem Ertrinken zu retten oder so ähnlich. Sie fragte sich, weshalb sie ihr überhaupt zuhörte – denn je länger sie das tat, umso mehr fing ihr eigener Verstand an darunter zu leiden. Es gab einen Mando-Begriff, der übersetzt Gehirn-Mörder bedeutete, und dieser passte auf Rilanja wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Plötzlich fragte die Gehirn-Mörderin Sarid, ob sie eine Energiezelle bräuchte, und als Kadajj hinzufügte, dass sowohl Brianna als auch die Falleen die Blumen essen sollte, begann sich letztere gelblich zu verfärben.

Auf irgendeine verquere Weise erinnerte sie dieser Anblick an gefallene reptiloide Söldner, die man in verschiedenen Stadien der Verwesung auf den Schlachtfeldern Rattataks betrachten konnte. Ashû Riyoss, das wahnsinnige und verabscheuungswürdige Monster von Cousine, hatte öfter Gefallen daran gefunden, Leichen nach geschmackvollen Farbkombinationen zu sortieren. Ja, Ashû war eine komplett durchgeknallte Mordmaschine, eine bewunderte und gefürchtete Kriegerin, und manchmal, in seltenen lichten Momenten sogar recht liebenswert.
Kadajj wusste nicht genau, weshalb sie gerade jetzt an ihre verrückte Verwandte denken musste. Muskelmaden kamen ihr in den Sinn, Drüsenoperationen mit Teelöffeln… wo befanden sich die Pheromondrüsen bei Falleen noch einmal?

Erst jetzt merkte sie, dass sie beim Mustern von Rilanjas gelblichem Hals einen Teelöffel in der Hand hielt. Seltsam, wo kam der her? Sie war doch schon aufgestanden und hatte sich nicht einmal ansatzweise in Richtung ihrer Teetasse bewegt. War das wieder so eine instinktive Levitation gewesen – wie vor ein paar Tagen mit ihrem Schwert?

„Ich gehe jetzt unser Essen bestellen,“


grinste sie trotz violett werdendem Kopf und ging mit gezücktem Teelöffel Richtung Küche. Der Koch drückte seine Freude über ihren Besuch mit einem verhaltenen Lächeln aus, und erbot sich, sie in seinem Reich ein wenig herumzuführen, nach dem sie ihre Bestellung aufgegeben hatte.

Die Küche war sauber und ordentlich, wie es sich gehörte, und Kadajj nippte hier und da von Obst und Gemüse, probierte von Speckwürfeln und naschte von einem Schüsselchen Robahackbällchen. Zum Abschluss des Rundgangs gab man ihr ein Schale Shuurafrüchte und Trauben mit.

Hochzufrieden kehrte sie in die Gaststube zurück.

„Ich habe euch was mitgebracht,“


sagte sie zufrieden lächelnd und stellte die Schale auf den Tisch. Den Teelöffel legte sie wieder zurück auf den Untersetzer ihrer Teetasse.

„Ist alles in Ordnung?“

[Naboo, auf dem Lande - Tänzelnder Shaak, Gaststube] – Kadajj, Brianna, Rilanja, Sarid, Kestrel, Aketos
 
- Naboo - auf dem Land - Gasthaus "Tänzelnder Shaak" - mit Brianna, Kestrel, Sarid, Rilanja und Kadajj

Aketos fiel fast vom Stuhl, als Mister Janson einen Salzstreuer, genau wie der Twi'lek nur mit einem Wink schweben ließ. Nein, nein und nochmals nein! NICHT SCHON WIEDER!!! Hallte es durch Aketos Kopf, jedoch hatte sie sich schon wieder so weit im Griff, dass sie nicht hysterisch schrie und davon lief. Sie leitete ihre Angst vor der unbekannten Macht in eine einzelne Träne ab, die sie sich, wie sie hoffte, unbemerkt weg wischte.

Aber... aber.... aber....

stammelte die Kamino. Der "Jedi" gab aber sofort eine Erklärung dafür ab, was er da eben gemacht hatte. Er erklärte auch, dass sie selbst, also Aketos Tuosis von den Kamino, diese Ma.... dieses Feld benutzt hatte, um auf sich aufmerksam zu machen in dem Schiff. Die drei Retter wurden sozusagen durch diese Macht gerufen. von IHR.

Sarid versuchte einen Begriff für die Sensitivität gegenüber diesem Energiefeld zu finden, erfolglos. Außer man betrachtet das Herumwitzeln über "Gendefekt" als Ergebnis. Aketos konnte das Phänomen des Gendefekts aber wirklich nicht ausschließen, denn sie war ja kein Klon, sie entstammte zwar einer Retorte, denn nur da konnte man 100%ig garantieren, dass der Samen des Vaters die Eizelle der Mutter richtig befruchtete. Weiter aber ließen ihre Eltern nicht eingreifen, so dass sie nicht wussten, ob ihr Kind männlich oder weiblich sei. Eine "natürliche" Kamino sollte Aketos werden. Und da gab es vielleicht sogar Gendefekte.

Bevor sie also die etwas ältere Menschin zur Schnecke machen wollte schossen ihr obige Gedanken durch den Kopf. Deshalb ließ sie es, obwohl sie schon tief Luft geholt hatte.


Miss Horn, leider gibt es keinen Begriff für meine angebliche "Begabung" auf Kamino. Ich habe jedoch schon einmal etwas von einigen Kindern gelesen, die kurz nach der Geburt getötet wurden, obwohl sie perfekte Klone gewesen wären. Der Grund ist ein Mikroorganismus, der in zu hoher Konzentrantion in ihren Körperzellen vorhanden war, der laut der Regierung und der allgemeinen Meinung nach lebensbedrohliche Umstände hervorrufen könnte. Außerdem wäre dann das Kaminoanische Leben nicht "rein" genug.

Sie sprachen von einer Prüfung. Wie würde eine solche aussehen? Nur, damit wir uns richtig verstehen... ich will sie aus purer Neugierde mitmachen.


Mister [color]Janson[/color] und ein Teil der Gruppe, darunter auch dieser respektlose kleine Mensch, verabschiedeten sich und verließen das Gasthaus. Der Rest verteilte sich auf die Tische, so dass letztendlich nur noch Aketos und Miss Horn auf ihren ursprünglichen Plätzen saßen. Die Frau von gegenüber bestellte sich bei einem relativ unsicheren Ober das Tagesgericht von der Karte. Erwartungsvoll blickte der Ober auch Aketos an, die aber nur den Kopf schüttelte. Also verschwand der Kellner und huschte in die Küche.

Miss, ich bin gleich zurück. Ich besorge mir nur schnell ein Zimmer.

sagte Aketos mit ihrer sanften Stimme, stand auf und ging Richtung Tresen, hinter dem der Wirt stand. Von ihm verlangte sie ein Zimmer. Der Wirt blickte von Aketos Kopf bis zu ihren Füßen und meinte, dass er sich da etwas einfallen lassen müsse, denn so große Betten hatte er nicht. Wenn sie das Zimmer nicht sofort benötigen würde, könne er schauen, was sich machen ließ. Dankend nickte Aketos ihm zu und meinte, dass er sich ruhig noch etwas Zeit lassen könnte.

Zurück am Tisch setzte sich Aketos wieder gegenüber von Sarid, nachdem sie sich fast den Kopf an der niedrigen Decke bzw an den von dort herabhängenden Lampen gestoßen hätte. Hunger verspürte sie noch keinen, denn sie hatte ja erst ihr "Energie-Pack" vorhin am Raumhafen zu sich genommen. Tief und ruhig atmete sie die saubere Luft von Naboo ein. Dem Meer sei Dank, dass das jetzt vorbei war. So schnell würde sie kein Shuttle mehr betreten.


Dieses Feld... diese... Macht... Mister Janson hat vorhin schon versucht mir das zu erklären... aber so richtig verstanden hab ich das noch nicht. Könnten sie mir das vielleicht noch einmal näher bringen? REIN interessehalber, versteht sich.

grinste die Kamino, als die Menschin ihr gegenüber den Teller, der zwischenzeitlich gebracht wurde fast geleert hatte.

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Naboo, im Tänzelnden Shaak - Wirtsstube - Sarid, Rilanja, Kestrel, Aketos, Kadajj, Brianna

Rilanja erklärte, dass es ihr gut ginge, wirkte jedoch ziemlich nervös, und Brianna hätte sich gewundert, läge dies nicht in der Rattataki begründet, die zwischen ihr und dem Reptil saß. In einem Nachsatz erwähnte sie, sich an viele Aspekte des Jedi-seins noch nicht gewöhnt zu haben, oder zumindest war dies der Sinn, den das Sprachzentrum in Briannas Kopf aus dem Satz extrapolierte, nachdem es den Satz einschließlich des Begriffs 'jedig' automatisch nach Basic übersetzt hatte.

Eine Jedi? Sie?!? Sie wollte es zunächst nicht glauben und dachte, sie hätte doch etwas anderes gemeint, das Zusammenleben mit Jedi zum Beispiel, doch dann erinnerte sie sich schlagartig daran, wie die ehemalige Rätin Sarid sich und ihre Padawan Rilanja Aketos vorgestellt hatte. Ihre Padawan. Dies war neu, denn Brianna war sich absolut sicher, dass sie dies unmöglich bereits auf Ando gewesen sein konnte, und erinnerte sich an die Unterredung in der Lagerhalle der Ersatzteilhändlerin. Unmittelbar als die Corellianerin es gesagt hatte, hatte die silberhaarige Frau es noch gar nicht bewusst wahrgenommen, sie war aufgeregt gewesen und hatte andere Dinge im Kopf gehabt, und irgendein geistiger Filter hatte verhindert, dass es gleich zu ihr durchgedrungen war. Auf seine Weise war Padawan auch ein nichtssagendes Wort, mit dem fast jede bezeichnet werden konnte, die oder der sich in der Umgebung eines Jedi herumtrieb. Es musste nicht heißen, dass man eine Meisterin hatte, auch nicht, dass man sich in Ausbildung befand, das konnte sie an ihr selbst feststellen. Was Rilanja anging, sie hieß Padawan, weil sie eine Meisterin hatte. Gab es Padawane, für die keine Ausbildung angedacht war? Wie etwa eine Art Diener, mehr oder weniger? Brianna versuchte, dabei nicht automatisch an ihre Zeit als Schülerin des dunklen Jedi von Gamorr zu denken.

"Wie kommt das? Ist irgendwas passiert, während wir weg waren? Davor warst du noch keine Padawan."

Stellte die Weißhaarige fest, die das Schwelgen der Falleen von fernen Sternen und fremden Kreaturen weitgehend ignoriert hatte, als könnte Machtbegabung wie ein Blitzschlag über einer hereinbrechen. Für gewöhnlich redete die Grünschuppe zu viel, um ihr ununterbrochen zuzuhören.

Rilanja unterbrach die weitgehende Stille - sie saßen wie Perlen aufgereiht an einer Schnur, Brianna hatte kein Bedürfnis, mit ihrer gierigen Freundin neben ihr zu reden, sie und die benachbarte Falleen konnten sich nicht riechen, Sarid und Kestrel saßen zu weit entfernt - indem sie ihre Meisterin wegen einer Energiezelle ansprach.

Die athletische Silberhaarige sah unterdessen Kadajjs Korb verbissen an und sagte kein Wort. Er war groß genug für die Rattataki alleine - oder für die anderen fünf zusammen, aber nicht beides zugleich, dachte sie mürrisch und starrte Brandlöcher in die Blütenblätter. Hätte ihre Freundin Haare, hätte sie sich die Blüten vermutlich hineingesteckt und ihr wären nur mehr die Stengel geblieben, aber so durfte sie auch die Blüten haben. Vielen Dank auch. Wie wär's mit den Servietten als Beilage? Darf es vielleicht noch ein wenig Mousse de Bauschaum als Dessert sein?

Die Kahlköpfige riss sie aus ihren Gedanken, als sie recht übelgelaunt klingend und dreiblickend verkündete, hungrig zu sein, und um die Bedeutung ihrer Worte noch zu unterstreichen, köpfte sie eine Blume und kaute die Blüte. Brianna sah sie entgeistert an. So langsam drehte ihre Freundin echt am Rad. Ihrer Meinung nach sollte sie wirklich dringend mit jemandem über ihre Schwangerschaft reden, denn so konnte es nicht mehr weitergehen. Hinterher würde sie mit Bauchweh im Bett liegen und die silberhaarige Padawan durfte sie zum Dank dafür, nichts von den Leckereien bekommen haben, von einem Korb Kekse, Obst, Dekoration und vermutlich noch Einwickelpapier kurieren. Gleich nach dem Essen würde sie mit Sarid darüber reden. Ohne dass diese Verdacht schöpfte selbstverständlich, soweit dies nach den Allüren der Rattataki überhaupt noch möglich war.

Diese fragte, ob sonst noch jemand Lust auf - wie Brianna sich vorstellte bestimmt unglaublich leckeren - gespickten Shaakrücken hatte, aber welche Antwort erwartete sie wohl? Ein "ja", damit es sich für die Küche besser lohnte, ein Gericht zuzubereiten, welches nicht auf der Karte stand? Ein "nein", weil sie Angst hatte, jemand könnte ihr etwas wegessen, selbst wenn es ein ganzer Shaakrücken wäre? So wie bei den Keksen? Die Echani ärgerte sich, dass ihr Magen nicht auf Kommando knurren wollte. Vielleicht sollte sie das Geräusch mit ihrer Stimme imitieren... andere hatten schließlich auch Hunger.

"Bestell bitte einen für mich mit, wenn du schon gehst."

Erklärte sie tapfer und fixierte die Schwangere mit einem Gesichtsausdruck von jemandem, der fest entschlossen ist, minutenlang in eine gleißende Sonne zu starren. Überraschenderweise schob Kadajj ihr den Korb hin und erlaubte ihr Früchte zu essen, immerhin, wenn auch verbunden mit der Drohung, ebenfalls eine Blume verzehren zu müssen.

Brianna kam nicht dazu, darüber nachzudenken, da sie sich plötzlich komisch fühlte, und synchron dazu Rilanjas Hautfarbe Richtung gelb ausblich. Augenblicklich wurde ihr klar, dass Falleen ungenießbar waren. Einen Moment später erkannte sie, dass der Grund dafür war, dass ihre Pheromondrüsen in Todesangst Bitterstoffe aussonderten. Ihre Rattataki-Freundin musste dies auch erkannt haben, denn sie holte sich instinktiv mit der Macht den Teelöffel von ihrer Untertasse und hielt ihn wie eine Waffe in Richtung Schuppenfrau, offensichtlich um diese noch rechtzeitig zu entfernen. Die Sportlerin bei Tisch wünschte sich, die Levitation wäre ihr ähnlich leicht zugänglich, verfolgte aber zunächst denselben Gedanken.

Währenddessen schien sich das Sichtfeld Briannas einzufärben und ihrer Umgebung je nach Grad der Essbarkeit Farben zuzuweisen. Falleen: ungenießbar. Teelöffel: weitgehend ungenießbar. Hölzerne Tischplatte: bedingt genießbar. Rattataki: genießbar. Obst: Speisepflanze. Blume: hmm. Die Blüten waren das einzige Objekt rund um die Echani, das intensiver roch als Rilanja, und mit der Zeit wurde es immer deutlicher. Blume: gute Speisepflanze. Noch während die Kahlköpfige Richtung Küche stapfte, griff sie danach, zupfte ein Blatt ab, und steckte es in den Mund. Zuerst schmeckte es sonderbar, doch dann immer besser. Sie aß noch eins, und noch eins, und noch eins. Die Blumen schmeckten ja wirklich, wer hätte das gedacht? Unzweifelhaft, nur Schwangere konnten auf sowas kommen, doch manchmal lohnte es sich, eine in der Nähe zu haben.

Als Brianna mit der Blüte fertig war, hatte die Lüftung auch die Phermonwolke in den Griff bekommen, weshalb sich ihre Weltsicht wieder normalisiert hatte und die übrigen Blumen längst nicht mehr so appetitanregend wirkten. Vielleicht hatten sie ja auch daraus gelernt und kopierten die Verteidigungsstrategie der Falleen.

"Wenn Sie in Kadajjs Gegenwart so weiter machen, sollten sie besser gleich den Doktor suchen gehen. Sie wird sich sonst noch mit Zähnen und Klauen auf sie stürzen, sie wird kommen, Sie zu holen, bevor Sie auch nur blinzeln können. Nach der Verfolgungsjagd finden Sie sich wahrscheinlich in einem Kerker auf Rattatak wieder, wo Sie die Lieder von Gefangenschaft und Freiheit anstimmen können, bis Sie schwarz werden. Ihnen muss klar sein, dass sie die Quelle des Unheil sind. Am besten, Sie wenden sich nach links zu ihrer Meisterin und arbeiten mit ihr eine Möglichkeit aus, solche Zusammenstöße zukünftig zu verhindern."

Erklärte sie ihr in wirren Worten, noch ein wenig benommen von der Pheromoneinwirkung, und griff nach einem birnenförmigen Stück Obst, das das Pech hatte, sehr appetitlich zu duften. Als Brianna es betrachtete, erinnerte sie sich an eine kleine Anekdote, die mit gestohlenem Obst zu tun hatte.

Ein dreizehnjähriges Mädchen hielt sich an einem Mauervorsprung fest, etwa zwanzig Meter über dem Boden, welcher keineswegs den Boden im eigentlichen Sinne darstellte, sondern vielmehr eine der zahlreichen Ebenen auf dem Schmugglermond Nar Shaddaa. Sie befand sich auf einer der besseren Ebenen und ihr Ziel befand sich nur mehr eine Etage über ihr: ein gekipptes Fenster. Zlorf der Cathar hatte ihr gesteckt, dass die Bewohner für längere Zeit verreist waren, eine Gelegenheit, die sie sich nicht entgehen lassen wollte. Sie wollte auf jeden Fall etwas von Wert finden, um die nächsten Tage über die Runden zu kommen, möglicherweise sogar um für eine Weile dort zu bleiben. Sie war inzwischen daran gewöhnt, für sich selbst zu sorgen, denn es war bereits ein Jahr her, dass ihre Eltern von Waffenschmugglern erschossen worden waren. Sie war oft sehr einsam und vermisste sie furchtbar. Häufig lag sie des Nachts in ihrem provisorischen Schlafplatz in irgendeinem zugigen Versteck, konnte nicht schlafen, und weinte um sie.

Gerade jetzt konnte sich das Mädchen solche Gedanken nicht leisten. Ohne nennenswerte Anstrengung zog sie sich zum nächsten Vorsprung hoch, sie mochte dürr sein, aber kräftig. Schließlich erreichte sie das Fensterbrett, hockte sich dort hin und sah nach unten. Sie hatte weder Höhenangst, noch machte ihr der Wind etwas aus. Man fand sie oft an Orten, die zu hoch oben waren, als dass man dort jemanden erwartete. Sie zog ihr gestohlenes Vibromesser und hebelte sich flink den Weg in die Wohnung frei. Kopfschüttelnd schlüpfte sie hindurch, nicht verstehend, wieso man in der Lage war, Raumschiffe zu bauen, die jenseits der Lichtgeschwindigkeit durchs All rasten, aber keine Fenster konstruieren konnte, die in gekipptem Zustand einbruchssicher waren. Die Wohnungseigentümer mochten geglaubt haben, die Höhe alleine machte die Sache sicher genug, doch da hatten sie sich getäuscht.

Mit hoher Geschwindigkeit durchsuchte sie Schränke und Schubladen. Brianna hatte es nicht auf Wertsachen abgesehen, Credits waren viel besser als das. Nicht nur, weil man mit ihnen einfach bezahlen konnte: eine Kette, ein Ring konnte ein Erinnerungsstück sein, das demjenigen viel bedeutete. Ein Datapad konnte wichtige Dokumente enthalten, auf die sein Eigentümer vielleicht angewiesen war. Geld war einfach nur Geld, und jeder, der hier wohnte, hatte mehr als er brauchte, während sie nie mehr nahm als sie benötigte. Die Credits nahm sie immer zuerst, denn was man hatte, hatte man und man konnte nie sagen, was als nächstes passierte.

In der Küche fand das Echani-Mädchen eine Schale mit Obst. Frisches Obst! Ihre Augen leuchteten. Frisches Obst und Gemüse mussten auf dieser Stadtwelt teuer importiert werden und lag deshalb für gewöhnlich außerhalb ihrer Möglichkeiten. Sie konnte gar nicht anders, an nichts anderes mehr denken, als nach diesem birnenförmigen Stück Obst zu greifen und hineinzubeißen - als sie stutzig wurde. Es war frisch, nicht etwa besonders haltbar gemacht, das war ja gerade das interessante. Zu frisch. Zlorf hatte behauptet, die Bewohner wären seit über einer Woche verreist, offen herumliegend hätte das Obst jedoch längst angefangen zu schrumpeln... er hatte sie gelinkt!

Im selben Augenblick hörte sie Geräusche auf dem Gang. Herzklopfend räumte sie die Schale ab und rannte mit dem Obst im Arm zur Tür (es gab keinen anderen Ausgang und sie würde es keinesfalls hier lassen). Als sie sie öffnete, erblickte sie am anderen Ende den Besitzer, und zwei Mann mit Blastern im Anschlag.

Einer der Vorteile, den man als Diebin auf Nar Shaddaa hatte, bestand darin, dass es weder Polizei noch Gesetze gab, die der Rede wert waren. Wer konnte, verschaffte sich sein Recht selbst, oder ließ es andere für ihn erledigen; in diesem Fall traf letzteres zu. Brianna reagierte viel schneller als die Schlägertypen, funktionierte zwei der birnenförmigen Objekte zu Geschossen um, landete zwei Volltreffer... und machte sich auf dem Staub. Sie überrannte den Mann einfach, als der nun auf sie zu kam, verschwand durch die Vordertüre und dann die (selten benutzte) Treppe hinab, teilweise von Absatz zu Absatz springend. Eines stand jedoch fest: das Flanellfüßchen würde sie sich vorknöpfen, und zwar mit ausgesucht altem Obst...​

Nachdem sich der Kellner, der vorhin Rilanja bedient hatte, davon überzeugt hatte, dass Kadajj außer Sicht war, kam er schnell herbeigehuscht, um Briannas Bestellung aufzunehmen. Sie grinste immer noch, als die Rattataki wiederkam, zur großen Freude noch mehr Obst brachte und fragte, ob alles in Ordnung war.

"Ja sicher, ich musste nur gerade an etwas lustiges denken. Macht er den Shaakrücken für uns? Ich habe nämlich extra nichts nennenswertes zu essen bestellt, während du weg warst."

Naboo, im Tänzelnden Shaak - Wirtsstube - Sarid, Rilanja, Aketos, Kadajj, Brianna
 
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