Naboo

- Naboo - ausserhalb von Theed - John, Billie -​

Nein, bitte geh nicht.

Sprach er hastig und schnell als könne sie ihm jeden Moment wieder den Rücken zukehren. Nein das wollte er auf keinen Fall trotzdem ihm eben die kalte Realität erschlagen hatte. Er hatte hier eine Frau vor sich die er im Endefekt nicht kannte, eine Frau mit der er sich wie mit vielen zuvor einmalig das Bett geteilt hatte. Zu diesem Zeitpunkt waren sie beide in einem Höhenrausch gewesen. Angetrunkene adrenalinberauschte junge Menschen ohne wirkliche Sorgen, und jetzt? Sie beide wirkten um 10 Jahre gealtert, vielleicht nicht optisch trotzdem...Billie wirkte als hätte sie genau wie er ein Martyrium durchgemacht, als sei sie durch ihre ganz persönliche Hölle gegangen. Und trotzdem sie so zerissen wirkte, trotzdem dieser fröhliche Glanz aus ihren müden verdächtig feuchten Augen gewichen war umschwebte sie immernoch ein kleiner Funken jener Person die er so liebenswert und betörend empfunden hatte, für die er sich selbst verloren hatte. Unabhängig davon hatte er mitlerweile wieder zu sich selbst gefunden, konnte sich wenigstens zum Teil wieder ins Gesicht sehen. Und egal ob sich seine Gefühle für sie nun als Illusion herausstellen würden, die Aktionen der letzten Monate als lächerlich unterstreichen würden, John wollte ihr helfen wieder zu sich selbst zu finden. Was sollte ihn die Zukunft kümmern? Das jetzt und hier war wichtig, nichts anderes zählte.

Es wird Zeit das du zur Ruhe kommst, deine Reise war sicherlich lang und beschwehrlich.

Mehr brachte er nicht raus, er wagte nichtmal an die Mühen und eventuellen Dummheiten denken die sie für die Reise zu ihm gewagt hatte. Als er ihr die letzte Nachricht geschrieben hatte, hatte sich Naboo noch in der Neutralität befunden, jetzt war der Planet republikanisch, eine große Gefahr für eine Soldatin des Imperiums. Nein er würde nicht nachhaken. Er würde ihr den Raum lassen den sie benötigte. Sie würden schon sehen was sie voneinander hielten oder eben nicht hielten.

Komm mit mir mit.

Bat er sie freundlich in seinen alten klapprigen Speeder, während sie einstieg wagte er es nicht sie auch nur im gerinsten zu berühren, vielleicht fühlte sie sich nicht wohl dabei. Sie sollte sich frei und ungezwungen fühlen, denn so war es letztendlich auch. Er war der letzte der sie egal in welcher hinsicht einengen würde, denn eines wahr ihm trotz jeglicher Zweifel und Ängste bewusst. Billie P. Ferrer war ein freier Vogel der starb wenn man ihn gefangen nahm.

Für seine Verhältnisse leise setzte sich der Speeder in Bewegung und trug beide über ein Feld der Zerstörung. Zähneknirschend rief sich John ein mit dem Angriff vergangenes Bild in den Kopf, alte wunderschön an zu sehende Wälder die von der Regierung und dem Volke wohl gepflegt worden wahren. Es war damals verdammt schwer gewesen eine Linzenz zum Holzfällen zu bekommen, er hatte sie dann auch erst bekommen nachdem er sich verpflichtet hatte für jeden gefällten Baum eine neuen zu pflanzen. Es würde extrem Lange, vielleicht sogar Jahrhunderte dauern das alte Bild, die alte Vegetation wieder her zu stellen.

Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie die durch verbrannte Erde neu gesteckte Waldgrenze. Ein Gebiet welches man vor dem Angriff gar nicht hatte erreichen können ohne Stundenlang zu Fuß durchs dichte Geäst zu müssen.


Ich übe wie in der Nachricht beschrieben wieder mein altes Handwerk aus Billie. Ich war als ich dich fand gerade auf dem Weg mir Holz zu besorgen. Ich will dich nicht in den Wald locken um dich zu vermunkeln.

Er schaffte es tatsächlich ein Grinsen auf zu setzen.


Ich weis doch ganz genau das du mich bitter verprügeln könntest wenn du wolltest.

Vielleicht wusste sie es nicht, aber sie konnte im zu hundert Prozent vertrauen, immer und überall. Jetzt würde er eine passende Lichtung suchen in der er arbeiten und sie ruhen konnte. Eine weitere Stunde später, tief im inneren des Waldes stoppte John seinen Speeder, hier war der perfekte Ort. Eine große sonnendurchlutete Lichtung an derren Rand herrliche Cablictus Bäume wuchsen. Mit einem zaghaften Lächeln reichte er Billie eine Decke, ein Kissen und eine kleine Box mit Essen und Trinken.

Leg dich hin und ruh dich aus wenn du magst. Ich werd ein bisschen arbeiten.

- Naboo - ausserhalb von Theed /Lichtung - John, Billie -​
 
[ ▫ Naboo ▫ Theed ▫ In der Stadt ▫ Disaster ] mit Wes

Flynn atmete lange aus und entspannte sich, als er die frohe Botschaft hörte. Er hörte, dass sogar der Orden eine Werkstatt für ihn bereit stellen würde. Er freute sich das zu hören und malte sich schon aus, was er alles in seinen Droiden einbauen wird. Als es um das Thema Urlaub ging, meinte er natürlich was Wes dachte, es sollte nur in unbeschäftigten Zeiten geschehen. Wes machte nur eine kurze Miene der Verwirrung, was Flynn nicht bemerkte. Er war mehr mit sich selbst beschäftigt, als noch auf seinen Meister zu achten. Er hatte einfach nur Angst um die Zukunft des Droiden.

Einen Augenblick später war Wes etwas empört über den Orden, der ihm kein Fahrgeld gab. Da fiel ihm ein wie wirklich auf Lianna war und was sein recht anging, davon hatte er noch nie gehört, dass er irgendwelche Rechte hätte.

>> Ja, die bauen es noch auf und es verlief alles etwas chaotisch in der Basis. Was meine Rechte angeht, ich wusste nicht, dass ich welche hätte. Könntet Ihr mir sagen welche Rechte ich denn jetzt habe? Ah und habe ich auch gleich irgendwelche Pflichten, gegenüber dem Orden? <<

Flynn wunderte sich über die Frage, ob Wes ihm zu wenig Freizeit ließ. Irgendwie gingen ihre Gedanken an ihnen vorbei. Flynn meinte natürlich nicht sofort an Urlaub. Er sprach schon in der Zukunftsform.

>> Das meinte ich nicht so. Mit Urlaub meine ich doch, wenn ich mal keine Mission oder sonst nicht beschäftigt bin. Ich bin hier um zu lernen, da denke ich nicht an sowas. Ich war schon mit den Gedanken über das Morgen. <<

Wes grinste etwas, was wohl eher ein Scherz war. Flynn war eigentlich immer ernst und wenn er sich mit jemand unterhielte, legte er eine ernste und emotionslose Miene auf. Nur ab und zu machte er einen Scherz oder eine leichtsinnige Bemerkung.

Danach sprachen sie über Desaster, das wohl doch nicht langsam zerfiel. Wes machte ihm klar, dass es sich nur um unmerkliche Schäden handelte und auch bei einem Energiegeschoß würde das Raumschiff nicht schwer beschädigen. Das konnte Flynn nicht wirklich beruhigen und er machte sich weiter sorgen, und fragte sich, was er dann, wenn es so weit wäre, tun sollte. Er saß mit seinem Meister in dieser Kiste aus Metall und anderen Elementen, das nicht gerade leicht wirkte. Er hoffte nur, Wes hätte recht behalten und sie kämen ohne Verletzungen an.

Etwas später sprach sein Freund über seinen anderen Padawan, dessen Ziele sich wohl verschoben hätten. Flynn fragte sich, was sein Meister damit wohl meinte, ob es sich um die Macht und um die Sith handelte, würde er erst mit der Antwort herausfinden.


>> Verschoben? Was meint Ihr damit genau? Ist er zu den Sith übergelaufen? <<

۞ ۞ ۞ ۞ ۞ ۞ ۞ ۞ ۞ ۞​

Nach einer Weile flogen sie zurück zu dem Wirtshaus, wo sie schon früher waren. In den nächsten Tagen verbesserte Flynn seine Techniken enorm und lernte viel über den Desaster und dessen Systeme. Es war eine angenehme Zeit für Flynn, der die vielen Informationen aufsaugte.

Irgendwann wurde Flynn aufgefallen, dass Wes etwas durchmachte. Er benahm sich etwas seltsam und wurde ganz unruhig, als er sein Drink trank. Flynn fragte sich, was ihn so beschäftigte, wollte ihn aber nicht unterbrechen und hielt ihn in den Augenwinkeln. Danach sprang er plötzlich auf und rannte zu seinem Speeder.

Zuvor lernte er ein paar Mitmenschen kennen, den er im Wirtshaus begegnete. Er unterhielte sich über das große Thema das Bombardement auf Theed. Die Menschen waren immer noch in der Panik um ihrs Gleichen. Es war ein Alptraum für sie, dass wohl nie mehr enden wollte. Es kamen immer mehr Schiffe auf Theed. Auch wenn jetzt keine Imperialen waren, konnten sie von weitem nicht erkennen, wodurch sie immer in Angst lebten. Flynn hatte während eines Gesprächs eine Vision, die er nur schwer deuten konnte. Es dauerte nur wenige Sekunden, aber er sah, dass die Imperialen eine Weile nicht mehr auf Naboo kommen werden und sie sich eine kleine Erholung gönnen konnten. Flynn bestätigte den Menschen, dass sie nicht mehr in Gefahr waren. Flynn hatte bis jetzt nur wenige Visionen und wenn er eine deuten konnte, war es eine frohe Botschaft für alle. Zum Glück kriegte er dadurch keine Alpträume und konnte immer ruhig schlafen


[ ▫ Naboo ▫ Kleines Bauerndorf ▫ "Tänzelnder Shaak" ] mit Wes und Menschen

Kleines Bauerndorf, vor dem "Tänzelnden Shaak" - Wes
 
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[Theed - Raumhafen] Kadajj, ein republikanischer Botha-Offizier

Nach dem Zwischenfall im Park machte sich Kadajj wieder auf den Weg zum Raumhafen. Die Satellitenkarte, für die sie sich in die Datenbank eines republikanischen Aufklärers gehackt hatte, diente ihr nur zur groben Orientierung, da sich die Beschaffenheit der Straßen und Gebäude von einer zur anderen Minute ändern konnte. Manche Straßenzüge waren nur noch weite klaffende Risse oder Häuser konnten durch die instabil gewordenen Grundmauern immer noch einstürzen, weshalb die Einwohner versuchten durch gezielte Sprengungen die Gefahrenherde gleich zu eliminieren. Die Erschütterungen allerdings ließen benachbarte, nur halb zerstörte Gebäude gleich mit einstürzen.
Dennoch fand sich Kadajj besser in den Ruinen zurecht als manch alt eingesessener Einwohner – ihrem Instinkt folgend fuhr sie den günstigsten Weg, der sich ihr bot.
Dabei ließ es sie sich nicht nehmen die Häuserruinen als Hindernisparcours für ihr Bike zu nutzen und haarscharfe Kurven zu schneiden.
Das Bike hatte sie als Lohn von einem imperialen Verwaltungsbeamten auf Rishi dafür erhalten, dass sie seinem Protokolldroiden Zusatzfunktionen programmierte, die gewisse private Vorlieben bedienen sollten. Das Bike hatte sie in seinem Fuhrpark entdeckt, und dank der delikaten Natur des Auftrages fiel es ihr nicht schwer ihn dazu zu bewegen ihr das Bike anstelle von Credits als Bezahlung zu geben.
Sie hatte ein wenig Gewissensbisse das Ruinenfeld von Theed als Rennstrecke zu missbrauchen, aber es machte eben auch verdammt viel Spaß und sie wollte schließlich so schnell als möglich zum Raumhafen gelangen.
Kaum zwanzig Minuten später war Kadajj an dem gewaltigen Schutthaufen angelangt, der einmal der stolze Raumhafen von Theed gewesen war.
Sie schlängelte sich mit gedrosselter Geschwindigkeit durch die verkohlten Grundmauern der Abfertigungshallen, Wracks und Wrackteilen von Frachtern und Korvetten, Aufräummaschinen und republikanischen Armeeangehörigen, die versuchten etwas Ordnung in das Chaos zu bringen.
Die Raumschiffe, die noch intakt waren, waren die der republikanischen Streitkräfte, einige kleine Frachter und Privatschiffe, von denen die Hälfte nur mit viel gutem Willen als flugtüchtig bezeichnet werden konnte und Kadajjs Curessento. Die makellos silberne Außenhülle ihrer Yacht blitzte ihrer Meinung nach viel zu auffällig hinter einem Haufen aus Mauerresten hervor.


Immerhin stand die Curessento noch dort, wo sie sie gelandet hatte. Von außen sah sie unbeschädigt aus, niemand hatte also versucht mit Gewalt dort einzudringen. Bevor Kadajj das Schiff betrat, fragte sie vorsichtshalber von außen den Status aller Bordsysteme ab. Die Schiffs-KI meldete keinerlei Unregelmäßigkeiten und halbwegs beruhigt betrat die Rattataki ihre Yacht.
Dort sah sie sich die Aufzeichnungen der Überwachungsholos an – nur einige kleine Tiere und ein paar neugierige Soldaten hatten sich der Curessento genähert, das war es.
Allerdings hatte die Erfahrung Kadajj gelehrt, selbst harmlosen Vorkommnissen gegenüber misstrauisch zu sein und scannte den Bordcomputer nach Zugriffen von außerhalb. Sie fand heraus, dass ein Armeeschiff im Orbit die Curessento abgetastet hatte, mit dem Ergebnis, dass das Schiff eine Privatyacht mit einem standardmäßigen Defensivsystem war. In Wirklichkeit hatte Kadajj zwei sehr wirksame Laserdoppelgeschütze sowie ein hübsches Arsenal an Lenktorpedos an Bord und die Deflektoren, eigentlich für imperiale Raumjäger gedacht, boten ihr einen besseren Schutz als die herkömmliche Ausstattung. Gerade aus diesem Grund war es besser, dass sich niemand für ihr Schiff interessierte.
Alle Hangars auf dem Raumhafen, die die Curessento vor neugierigen Blicken hätten schützen können, waren zerstört worden und Kadajj beschloss, bei Gelegenheit in der Nähe des Sonnenhügels einen Platz zu suchen, wo sie ihr Schiff unterbringen konnte.
Sie musste weiter in die Innenstadt um Lutha Bennos aufzusuchen, deren Droiden sie reparieren sollte. Nachdem sie eine Umhängetasche mit den notwendigen Werkzeugen und Messgeräten gepackt hatte, ließ sie einen letzten Check-up über die Bordsysteme laufen und öffnete das Dock, um nach draußen zu gehen.
Von ihrer Wirbelsäule rieselte ein Schauder bis in den Hinterkopf – ein allzu bekanntes Gefühl, wenn Gefahr oder eine andere sehr unangenehme Situation bevorstand. Vor dem Zusammentreffen mit der jugendlichen Einbrecherbande war es ausgeblieben und die kurze Auseinandersetzung hatte sich als äußerst harmlos – zumindest für sie – erwiesen.
Kadajj tastete nach dem Blaster im Schulterholster unter ihrem weiten Mantel – es erschien ihr besser sich zu versichern, dass er da war. Langsam stieg sie auf der ausgefahrenen Rampe hinab. Sie zog ihre Kapuze weiter ins Gesicht, wo bereits die dunkelblau getönte Schutzbrille ihre Augen verbarg und sondierte die Lage.
Vor ihrem Bike, das sie vor dem Bug der Curessento geparkt hatte, standen drei Gestalten – ein Bothaner in der Uniform eines Lieutenants der republikanischen Streitkräfte und zwei Menschen, die zum Personal des Raumhafens gehörten.

Nur der Bothaner war bewaffnet; die Menschen, ein Mann und eine Frau sahen nicht danach aus besonders kräftig zu sein, aber das konnte täuschen.
Kadajj eilte mit wenigen Schritten auf die Gruppe zu, wobei sie darauf achtete, dass sie genügend Abstand zu dem Bothaner und den Menschen hielt, als sie stehen blieb.
„Guten Tag, Miss,“ begrüßte der Lieutenant sie höflich, als ob sie sich auf einem Spaziergang begegnen würden.

„Gibt es ein Problem, Sir?“, erwiderte Kadajj ohne auf die Begrüßung zu antworten. Die beiden Menschen starrten sie mit vorsichtiger Neugier an.
„Ich denke, dass Sie ein sehr interessantes Speederbike besitzen,“ sagte der Bothaner einem Plauderton, der Kadajj mehr als verdächtig vorkam. Er musste ein Angehöriger der Aufklärung oder gar des Geheimdienstes sein. „Von welcher Welt kommen Sie denn?“

„Ich habe beim Anflug alle für eine Landeerlaubnis notwendigen Daten angegeben – Sie dürften also bereits wissen, wo ich herkomme und weshalb ich hier bin.“ erwiderte Kadajj so nachlässig wie möglich.
Der Bothaner verzog sein Raubtiergebiss zu einem Lächeln.
„Aber sicher, Miss. Bitte verzeihen Sie mir meine überflüssige Frage – dennoch ist es sehr außergewöhnlich, dass Sie im Besitz eines Bikes sind, das wahrscheinlich aus imperialer Produktion stammt.“
„Ich habe es auf Tatooine bei einer Wette auf Pod-Rennen gewonnen – den vorherigen Besitzer – wie die meisten im Outer Rim - kümmerte es wenig, woher es stammte. Einzig die erstklassige Verarbeitung und die Leistung dieser Maschine zählt – mehr nicht“ , erzählte Kadajj voller Überzeugung, denn sie stellte sich dabei bildlich vor, wie sie auf Tatooine ihren Wettgewinn entgegennahm und der letzte Satz entsprach sogar der vollen Wahrheit.
„Ich verstehe,“ entgegnete der Lieutenant, „dort gelten andere Spielregeln als hier. Vielleicht sollten Sie nur besser auf ihren Umgang achten und sich nicht zuviel im Outer Rim herumtreiben. Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt auf Naboo, soweit das möglich ist.“

Mit diesen Worten verabschiedete sich der Offizier und entfernte sich mit den beiden Menschen. Kadajj wunderte sich, dass er sich so leicht hatte abwimmeln lassen und schaltete das Kraftfeld ab, das das Bike vor Diebstahl schützte. Sie untersuchte es auf Wanzen, doch es war sauber. Nicht auszudenken, wenn der Bothaner die Satellitenkarte entdeckt hätte, die sie in das Navigationssystem des Bikes eingespeist hatte.
Die Anspannung, die sich seit dem Gespräch in ihr aufgebaut hatte, wich nur zögerlich aus ihr. Woanders im Outer Rim, hätte es Dutzende Möglichkeiten gegeben, lästige Schnüffler loszuwerden, aber auf einer der Welten in zivilisierteren Sektoren der Galaxis, war es nicht ratsam auf so eine Weise zu handeln.
Dennoch kehrte Kadajj kurz in die Curessento zurück um ihr Blastergewehr und die beiden Klingen zu holen, die ihr Noola einst geschenkt hatte. Sie fühlte sich damit sicherer.
Der Vorfall im Park und der Zwischenstopp auf dem Raumhafen hatte sie mehr Zeit gekostet als sie eingeplant hatte, weshalb sie nun mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Innenstadt jagte.


[Theed - Raumhafen] Kadajj allein
 
- Naboo – Toulse – Haus der Akanatos – Wohnraum -

Als sie das Gespräch beendeten, schloss Akemi die Augen und sank tief in ihrem Stuhl zurück. Ein Lächeln der Erleichterung lag auf ihrem Gesicht. Sie hatte Nella zuerst kaum in die Augen schauen können und hatte sich bereits damit abgefunden, dass ihr Gespräch die gleiche Wendung nehmen würde wie mit Nathaniel. Vielleicht geschah es ihr ganz Recht, hatte sie sogar gedacht, sie hatte sich nicht richtig verhalten und bekam nun die Quittung dafür. Doch dann war es doch anders gekommen. Richards Besuch auf Alderaan hatte sich ausgezahlt. Akemi hatte keine Ahnung, wie of, wie lange und wie intensiv er auf seine Tochter eingeredet haben mochte, doch er hatte es geschafft, dass sie ihn und Akemi verstand. Im Gegensatz zu Nathaniel, der viel weniger Grund hatte sauer zu sein als Nella, konnte sie akzeptieren, was sich zwischen ihrem Vater und ihrer Freundin entwickelt hatte. Sie hatte Akemi ehrlich gestanden, dass es ein komischer Gedanke war und dass es nicht so einfach war damit zurecht zu kommen, dass die Freundin des eigenen Vaters jünger war als man selbst. Aber sie wollte es versuchen, hatte sie gesagt und wieder und wieder die Augen verdreht. Akemi war ihr einfach nur dankbar. Ihr war jetzt, als wäre ihr eine schwere Last von den Schultern gefallen. Nicht nur, dass sie das Gespräch, vor dem sie sich doch ein bisschen gefürchtet hatte, nun hinter sich hatte, sie konnte auch hoffen, dass zwischen ihr und Nathaniel wieder alles gut werden würde, denn wenn Nella Di schon mit der Situation klar kam und ihr nicht mehr böse war, dann hatte Nathaniel erst Recht keinen Grund zu schmollen.

Die junge Schauspielerin schaltete den Kommunikator aus, nachdem die Verbindung bereits beendet worden war, und rückte ihren Stuhl zurecht. Ihre Mutter war, als sie gemerkt hatte, dass es sich um ein privates Gespräch handelte, in die Küche verschwunden und Akemi war ihr dankbar dafür. Sie hatte Hemmungen gehabt offen zu Nella zu sprechen, als Miu noch im Raum gewesen war. Im Beisein ihrer Eltern hatte sie noch nie offen über Themen wie Beziehungen oder Liebe sprechen können, und schon gar nicht über Sex. Im Hause Akanato war dies nie ein offenes Thema gewesen und so war es bis heute. Akemi öffnete die Verbindungstür zur Küche. Miu Akanato schrubbte den Herd. Unbewusst schob Akemi ihre Hände in die Hosentasche.


„Ich bin fertig, Mama.“

Sagte sie. Miu drehte sich zu ihr herum.

“Du hast mit dem Vater deiner Freundin geschlafen?“

„Ähm...“

Augenblicklich lief Akemi rot an. Ihre Mutter hatte mehr mitbekommen als sie gedacht hatte, trotz Mius unbeteiligt und neutral wirkendem Gesichtsausdruck, während sie ihre Wäsche zusammen gefaltet hatte. Akemi schluckte.

“Akemi Akanato, das hätte ich nicht von dir erwartet.“

Die Stimme ihrer Mutter klang kühl, zitterte jedoch leicht. Heftig schüttelte Akemi den Kopf. Sie kannte die Moralvorstellungen ihrer Mutter.

„Mama, nein, es war nicht wie du denkst.“

“Wer ist dieser Mann?“

Miu gab sich Mühe beherrscht zu klingen, während Akemi unruhiger wurde. Warum musste sie sich eigentlich vor jedem rechtfertigen?! Was ging ihr Liebesleben andere Leute an, selbst wenn es ihre Mutter war! Nathaniel hatte ihr die Hölle heiß gemacht, Nella Di kam mit der Situation zurecht, wer sonst fühlte sich noch berufen ihr die Leviten zu lesen?? In Akemi begann es zu kochen.

„Ich bin mit ihm zusammen, okay?“

Fuhr sie ihre Mutter, heftiger als beabsichtigt, an.

„Und das ist ganz allein meine Sache.“

Entsetzt starrte Miu sie an.

“Mit dem VATER deiner Freundin??“

„Verdammt, ja!!!“

Ihre Mutter erstarrte. Akemis Brust hob und senkte sich heftig. Der ausgesprochene Fluch loderte zwischen ihnen wie eine Wand aus Feuer. In diesem Moment öffnete sich die Gartentür und Masao trat ein.

“Was ist los?“

Er schaute von einer zur anderen, während Mutter und Tochter sich anschwiegen.

“Mama, Akemi, was ist passiert?“

Es war Akemi, die sich zuerst bewegte.

„Nichts.“

Antwortete sie knapp und kniff die Lippen zusammen. Masao verzog skeptisch das Gesicht. Miu Akanato warf den Schwamm, mit dem sie den Herd gesäubert, und den sie noch immer in der Hand gehalten hatte, zurück in die Spülvorrichtung. Sie wandte sich von der Szenerie ab und drehte den Wasserhahn auf.

“Deine Schwester hat ein Verhältnis mit dem Vater ihrer Freundin.“

Sagte sie betont ruhig, doch die Tatsache, dass sie keinen von beiden ansah, sagte mehr über ihren Gemütszustand aus, als sie bereit war zuzugeben. Masao verschluckte sich fast an seiner eigenen Spucke.

“Was?“

Zischend stieß Akemi die Luft aus. Nicht er auch noch!

„Mir reicht's.“

Murmelte sie, machte auf dem Absatz kehrt, drückte die Terrassentür auf flüchtete nach draußen. Mutter und Sohn wechselten einen Blick. Schon als sie noch auf dem Grundstück war, hörte Akemi Masaos Schritte hinter sich.

“Wo willst du hin?“

Rief er fragend.

„Weg!“

Sie drehte sich nicht zu ihm um, sondern hielt weiter geradeaus. In diesem Augenblick wollte Akemi einfach nur fort, fort von ihrer Familie, fort von den Schuldzuweisungen und den Ratschlägen und fort von den besserwisserischen Bemerkungen ihrer moralisch perfekten Mutter. Jeder, wirklich jeder, schien zu wissen, wie man sich zu verhalten hatte oder nicht und welche Fehler im Leben erlaubt waren und welche nicht. Dabei sah sie Richard längst nicht als Fehler. Die Art und Weise, das Versteckspiel, die Geheimnistuerei, das alles war falsch gewesen... aber es änderte nichts daran, dass sie mit ihm zusammen war und zusammen sein wollte und er mit ihr und dass es ihnen gefiel und dass sie einander mochten – was konnte daran so falsch sein?! Ihr Kopf schwirrte, als sie das niedrige Gartentor aufstieß, die Mauer aus Stein passierte und entschlossenen Schrittes die Straße überquerte.

“Akemi, bleib stehen.“

Masao war direkt hinter ihr und packte sie am Arm.

„Lass mich los!“

Entgegnete Akemi und drehte sich weg von ihm.

„Ihr seid alle so selbstgerecht.“

Aufgebracht ging sie weiter, Masao ließ sich so leicht jedoch nicht abschütteln.

“Das hat nichts mit Selbstgerechtigkeit zu tun.“

Verteidigte er sich.

“Hast du überhaupt darüber nachgedacht, was du tust?“

„Ja, habe ich!“

Antwortete sie ärgerlich, obwohl dies nur zur Hälfte stimmte. Sie hatten gewusst, was sie taten, aber sie hatten es bis zu einem gewissen Grad versucht zu ignorieren.

„Wenn du es genau wissen willst: ich habe einen Fehler gemacht, zu dem ich stehe und den ich wieder in Ordnung gebracht habe! IHR regt euch bloß künstlich auf, obwohl ihr überhaupt keinen Grund dazu habt!“

Sie kümmerte sich nicht darum seine Antwort abzuwarten, sondern lief einfach weiter. Masao seinerseits machte keine Anstalten mehr sie anzuhalten, stattdessen hielt er mühelos mit ihr Schritt. Sie hatten den Waldrand erreicht und Akemi stieg über einen umgefallenen Baumstamm hinweg.

“Wie alt ist der Kerl?“

Wollte er wissen. Seine Wortwahl ärgerte Akemi noch mehr.

„Er heißt Richard!“

Klärte sie ihn auf.

„Und es spielt überhaupt keine Rolle wie alt er ist.“

“Ich denke doch.“

„Und wenn schon, es geht dich nichts an!“

“Ich bin dein Bruder.“

„Das ist mir egal!!!!!“

Akemis Stimme wurde lauter. Was bildete Masao sich bloß ein! Er hatte kein Recht sich ungefragt einzumischen und sie auszufragen. Sie konnte zusammen sein mit wem sie wollte, genauso wie er!

„Ich laufe auch nicht rum und sage dir mit wem du zusammen sein darfst und mit wem nicht!“

Fuhr sie ihn an. Masao riss einen Zweig von einem Strauch ab.

“Ich bin auch nicht so verantwortungslos wie du!“

„Das bin ich nicht!“

“Doch, gerade schon!“

„Nein!“

Akemi folgte einem schmalen Trampelpfad. Die Erde unter ihren Füßen war trocken und fest, da es seit ein paar Tagen nicht mehr geregnet hatte. Es wäre ihr jedoch auch egal gewesen, wenn der Weg schlammig und aufgeweicht gewesen wäre. Sie trug zwar nur ein Paar leichter Sommerschuhe, war jedoch viel zu aufgewühlt um sich um irgendetwas Gedanken zu machen das nichts mit Richard, Masao oder ihrer Mutter zu tun hatte. Masao stapfte grimmig hinter ihr her, niedrig herab hängende Äste aus seinem Gesicht schiebend. Er sagte nichts mehr. Warum mussten sie sich alle unbedingt eimischen, fragte sich Akemi. Sie war längst kein kleines Mädchen mehr, vor allem Masao wusste das. Dass ihre Mutter immernoch meinte, ihr in alles hinein reden zu müssen, damit konnte sie ja fast noch leben, aber über ihren Bruder ärgerte sie sich enorm. Hatte er kein eigenes Leben, um das er sich kümmern musste? Sie war ihm dankbar, dass er sich um ihre Karierre kümmerte und ihr Management übernommen hatte, aber aus ihrem Liebesleben hatte er sich genauso heraus zu halten wie alle anderen auch! Das war allein ihre Sache!

- Naboo - Toulse - Wald - Mit Masao -
 
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- Naboo - Toulse - Wald - Mit Masao -

Der schmale Pfad kreuzte einen breiteren Wanderweg. Akemi hatte keine Ahnung wo sie waren, aber es interessierte sie auch nicht. Sie folgte dem Weg ein Stück, bis sich der Wald zu einer Seite lichtete und sich eine große Wiese vor ihnen auftat. Es war eine kurze Strecke bergauf gegangen und Akemi und Masao fanden sich auf einer kleinen Erhebung wieder. Endlich blieb Akemi stehen, die Luft begann ihr auszugehen.

“Warum willst du nicht darüber reden?“

Fragte Masao plötzlich. Akemi drehte sich zu ihm herum.

„Was gibt es denn da zu reden?“

Erwiderte sie ein wenig schnippisch. Masao hob die Hände.

“Einfach Alles. Wer dieser Mann ist, wo er her kommt...wie alt er ist.“

Akemi schwieg, atmete jedoch tief ein und aus.

„Sein Alter spielt keine Rolle, ok. Nicht für mich.“

Sie sprach langsam und deutlich. Nochmal würde sie dies nicht sagen. Diese Diskussion war lächerlich. Masao jedoch schüttelte den Kopf.

“Ich finde, es spielt eine große Rolle, Akemi. Ihr könnt unmöglich die gleichen Interessen haben.“

Wortlos schaute Akemi ihren Bruder an. Was er sagte, kam ihr sehr vertraut vor, jedoch brauchte sie ein paar Sekunden um die Verbindung herzustellen. Als sie schließlich begriff, nickte sie langsam.

„Sowas ähnliches hast du damals bei Cris auch gesagt.“

Sagte sie langsam.

„Dass wir keine Gemeinsamkeiten hatten.“

Ratlos blickte Masao sie an.

“Und, war es nicht so?“

Einen Moment dachte Akemi nach, schließlich nickte sie.

„Ja. Aber das hier ist etwas vollkommen anderes. Du suchst ja bloß nach einem Grund, um es mir auszureden.“

“Das stimmt nicht. Ich will nur, dass es dir gut geht.“

„Aber das tut es!“

“Und wie lange noch? Wenn du 25 bist, wie alt ist er dann? Wenn er der Vater deiner Freundin ist, dann ist er doch mindestens... 20 Jahre älter als du!“

Ihr Bruder klang sehr erregt, Akemi musste jedoch auf einmal lächeln.

„Es sind sogar 30.“

Stellte sie richtig.

„Ungefähr.“

Masao schlug sich mit der Hand an den Kopf.

„30!!!“

Die Zahl schien ihm die Sprache zu verschlagen. Akemi bemerkte, wie sie ihn leicht amüsiert betrachtete. Ihr Ärger war noch nicht verflogen, nach und nach schlich sich jedoch die Erkenntnis ein, dass es ihr egal war, was andere sagten und dachten. Ihre Beziehung ging nur sie und Richard etwas an, sie gehörte nur ihnen. Alles andere spielte keine Rolle.

“Akemi... ich verstehe dich nicht. Denk doch nur...in ein paar Jahren...“

Akemi jedoch schüttelte den Kopf.

„Hör auf, Masao. Es ist mir egal, was in ein paar Jahren ist. Es geht um Jetzt, nicht um Später.“

Der Ton, in dem sie sprach, bat ihn beinahe flehentlich, das Thema fallen zu lassen. Noch war Masao jedoch nicht in der Lage dazu.

“Und du glaubst, dass er gut ist für dich? Hast du das nicht schon einmal gedacht?“

Er spielte wieder auf Cris an. Akemi entfernte sich ein paar Schritte, setzte sich schließlich einfach in die Wiese und ließ ihre Finger durch das hohe Gras gleiten.

„Bei Cris war es anders. Ich dachte, ich würde ewig mit ihm zusammen sein.“

Obwohl sie leise sprach, war ihre Stimme klar. Endlich, dachte sie, hatte sie gelernt über ihn zu sprechen, ohne zu weinen.

„Richard dagegen... ich mache mir keine Gedanken, im Moment jedenfalls nicht. Es kommt was kommt.“

Sie zuckte mit den Schultern und schaute in die Ferne. Masao kickte mit dem Schuh einen Stein zur Seite.

“Bist du sicher?“

Fragte er leise. Akemi nickte.

„Ja.“

Antwortete sie ehrlich.

„Es ist besser so.“

Ihr Bruder kam näher und setzte sich neben sie. Die Landschaft von Toulse breitete sich zu ihren Füßen aus. Naboo war noch immer ein friedlicher Planet, trotz der imperialen Anschläge. Hier, in dieser Gegend, war alles unverändert.

“Ich will nur nicht, dass dir nochmal jemand so weh tut.“

Gestand Masao zögernd.

“Selbst wenn es unbebasichtigt ist. Ein Altersunterschied von dreißig Jahren ist keine Kleinigkeit, Akemi. Ihr habt doch ganz andere Vorstellungen vom Leben.“

„Na und, die kann man auch haben wenn man im gleichen Alter ist.“

“Hm, ja das stimmt.“

Mit einem Mal klang Masao ziemlich nachdenklich. Akemi pflückte eine Blume und drehte sie zwischen ihren Fingern.

„Bist du verliebt, Masao?“

Es war das erste Mal, dass sie ihren Bruder so direkt fragte und als er nicht direkt antwortete, dachte sie, er würde ihr ausweichen. Nach einer Weile antwortete er jedoch:

“Ja, ich glaube schon.“

Akemi lächelte.

„Siehst du, dann weißt du wie es mir geht.“

“Mehr als du denkst. Allerdings weiß sie nichts von ihrem Glück.“

„Oh!“

Nun wusste Akemi nicht, was sie sagen sollte.

„Dann solltest du , äh... mit ihr reden?“

Ihr älterer Bruder seufzte leise.

“Ja, das sollte ich. Leichter gesagt als getan. Die Sache ist, ich glaube wir passen genauso wenig zusammen wie...“

„...Richard und ich. Oder Cris und ich. Schon klar.“

“Ich weiß nicht, Akemi. Vielleicht beurteile ich es auch einfach falsch, oder ich... kann es gar nicht beurteilen.“

Zumindest sah er es endlich ein, dachte Akemi, als ihr Bruder frustriert einen Büschel Gras ausrupfte und heftig ausatmete. Sie erwiderte nichts mehr. Um sie herum war es ruhig. Kaum vorstellbar, dass der Planet erst vor kurzem Schauplatz von Leid und Zerstörung gewesen war. Der republikanische Sternzerstörer im Orbit schien unendlich weit weg zu sein. Akemi zog die Knie an, lehnte sich nach vorne und stützte ihren Kopf darauf. Sie dachte an Richard und wie es sein würde ihn wiederzusehen. Zumindest wusste sie nun, was sie für ihn empfand, und dass es ihm genauso ging. Sie freute sich auf ihn.

Masao war in Gedanken versunken. Sacht stieß sie ihn an. Er schaute zu ihr herüber, lächelte in einer Mischung aus Sympathie und vezehrten Gefühlen und legte brüderlich seinen Arm um sie. Schweigend saßen sie dort bis zum Sonnenuntergang.


- Naboo – Toulse – Wald – Mit Masao -
 
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Hyperraum - Schiff der Sklavenhändler - Kestrel, Brianna

Kestrel konnte ihre Freundin kaum erkennen, doch sie hörte ihre Stimme, wenn auch etwas weit entfernt, denn das Rauschen in ihren Ohren durch das Fieber, machten sie etwas taub.

Immer wieder versuchte Brianna sie zu beruhigen, dass Ranik nicht hier war und drückte sogar ihre Hand, doch sie verstand nicht!

„Brianna, ich spüre ihn! Lauf, wir müssen weg! Er ist hier! Ich habe ihn gesehen!“


Jammerte sie, doch Brianna reagierte nicht so, wie sie es sich erhofft hatte. Zuerst glaubte sie, dass sie sie hochhob, damit sie fliehen konnten, doch sie trug sie nur durch das Schiff!

„Brianna! Nein! Lauf, lauf!“

Sagte sie aufgebracht, doch ihre Freundin reagiere nicht, sondern sprach nur ruhig zu ihr, dass er hier nirgends zu sehen war und tatsächlich...als sie als letzten Raum das Badezimmer betraten, sah sie ihn auch hier nicht mehr. Verwirrt sah Kestrel ihre Freundin an, welche sie zurück ins Bett trug und sie wieder führsorglich zudeckte.

Wie war das möglich? Sie hatte ihn doch gesehen! Hatte sie sich das alles nur eingebildet?! Er hatte doch so realistisch ausgesehen... . Vielleicht versteckte er sich nur....das wäre wohl nicht seine Art, dann hätte er sie eben schon angegriffen, so geschwächt wie sie waren.

Ihre Freundin fragte sie dann besorgt, ob sie sie nicht doch heilen sollte, doch Kestrel schüttelte hartnäckig den Kopf.


„Nein! Ich schaffe das schon! Du brauchst deine Kräfte, damit wir Naboo erreichen und einen Ort finden, wo wir sicher sind. Wenn wir beide zu schwach dafür sind, dann sind wir beide verloren.“

Hauchte sie heiser.

Brianna akzeptierte zum Glück diese Entscheidung und nickte. Etwas erleichtert ließ sie sich zurück ins Kissen fallen und spürte ihre neue Wunde am Kopf, die sie sich wohl beim Sturz zugezogen hatte. Sie war wirklich unvernünftig gewesen. Jetzt machte sie ihrer Freundin mehr Kummer als vorher, auch wenn sie selbst nicht verstand, wieso sie solch ein hohes Fieber hatte. Hatte Ranik vielleicht etwas gemacht, von dem sie nichts wussten, damit sie sterben würde? Hatte er sie vielleicht vergiftet oder irgendeine Machttechnik angewandt, die sie nicht kannte? Kestrel wusste es nicht und sie war auch so unendlich müde, dass sie darüber nicht länger nachdenken konnte und einschlief.

Immer wieder wachte sie auf, als Brianna bei ihr Fieber maß und ihr Blick dazu, gefiel Kestrel nicht, so dass sie sich nicht einmal traute danach zu fragen. Sie spürte selbst, dass es ihr sehr schlecht ging. Schweißperlen liefen ihr immer wieder unaufhörlich über ihre Stirn und ihr ganzes Gesicht glühte. Schnell fielen ihre Augen wieder zu und wenn sie einmal kurz wach war, flößte ihre Freundin ihr Tee ein. Dankend sah sie Brianna an.


„Wenn ich dich nicht hätte....ich wollte dir nicht solche Sorgen machen.“

Hauchte sie und schlief im nächsten Moment schon wieder ein. Das nächste Mal als sie aufwachte, erschrak sie leicht, als Brianna ihr Kühlbeutel auf die Stirn und um die Waden gelegt hatte. Es war so kalt, dass es Kestrel schon etwas unangenehm war, doch nach einiger Zeit, empfand sie es doch als ganz angenehm. Immer wieder bestand Brianna darauf, dass sie einen Schluck Tee zu sich nehmen sollte, den Kestrel nur widerwillig trank, da ihr sogar das Trinken sehr schwer fiel, so geschwächt war sie.

Die nächsten Stunden verbrachte sie wieder schlafend und wachte schließlich durch heftige Schmerzen auf. Wiedereinmal waren es ihre Muskeln und Knocken die krampften und stachen und die junge Jedi wälzte sich leicht hin und her, schlief jedoch immer wieder dazwischen ein. Alpträume plagten sie dabei immer wieder, besonders in den Zeiten wo sie Schmerzen hatte und das Fieber immer weiter stieg. Sie träumte meistens von Ranik oder von dem Tod von Brianna. Schweißgebadet und völlig außer Atem wachte sie immer wieder auf und war jedes Mal ein wenig panisch. Sie beruhigte sich immer nur langsam, wenn sie Brianna sah und bemerkte, dass es ihr gut ging.

Schließlich stieg ihr Fieber immer weiter und sie erwachte das nächste Mal, als sie plötzlich hochgehoben wurde und Brianna’s Körpernähe spürte. Es tat ihr gut und sie drückte sich an sie und sie glaubte, dass sie sie heilen wollte und ließ es zu. Sie konnte eh nicht protestieren, zu schwach war sie dazu und langsam sah sie ein, dass es keine weitere Möglichkeit gab, wenn sie nicht sterben wollte. Schon im nächsten Moment konnte sie nicht mehr ihre Augen offen halten und schlief erneut ein.

Ein schriller Alarm ließ sie aufschrecken und fand sich neben Brianna liegend, welche völlig erschöpft neben ihr lag. Sie hatte furchtbare Augenringe und war blasser im Gesicht als sonst, wo doch Echani von Natur aus schon sehr blass waren. Sofort griff Brianna nach einem Fieberthermometer und ihrem Gesicht zufolge schien das Fieber etwas gesunken zu sein. Kestrel lächelte sie kurz an, als Anerkennung, dass sie sie gut geheilt hatte. Sie hatte ihr vielleicht sogar das Leben gerettet, was sogar höchstwahrscheinlich war, wenn das Fieber weiter so gestiegen wäre.


„Danke... .“

Sagte sie völlig entkräftet. Sie hatte wirklich eine tolle Freundin gefunden und hatte deshalb sehr viel Angst, sie wieder zu verlieren.

Brianna trug sie dann ins Cockpit, da sie Naboo erreicht hatten. Bald hatten sie es geschafft! Ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht und als sie im Pilotensitz saß, oder mehr hing, betrachtete sie den Boardcomputer, der nochmals bestätigte, dass sie ihr Ziel erreicht hatten.

Nach dem Sprung aus dem Hyperraum wurde ihr jedoch doch etwas mulmig zu Mute, auch Brianna schien etwas erschrocken zu sein. Lauter Kriegsschiffe und Jägerstaffel waren im Orbit des Planeten verstreut. Das war kein gutes Zeichen. Zum Glück meldete sich dann jedoch eine Stimme über das Comgerät und erteilten ihnen schließlich Landeerlaubnis. Kestrel kam das Ganze etwas merkwürdig vor, wieso sie außerhalb des Raumhafen landen mussten und wieso hier überall Kriegsschiffe waren. Hatte dies etwa etwas mit Ranik zu tun? Ihr Gefühl warnte sie jedoch nicht. Diesmal schien er nicht dahinter zu stecken.
Brianna flog dann runter zu dem Planeten und sie flogen über Berge, Seen, Meere und Felder und ihre Freundin machte sie darauf aufmerksam, wie schön hier doch alles aussah. Kestrel nickte und horchte plötzlich innerlich auf. Sie hatte etwas gespürt, etwas was immer stärker wurde, immer intensiver. Es war eine Aura, die sie berührte. War es Ranik? Nein, die Aura war eindeutig hell. Ein Jedi war hier!! Sie konnte nicht recht glauben, was sie da spürte und von wem sie direkt kam, aber sie wwar sich sicher, dass sie es nicht ignorieren durfte!

„Brianna! Lande hier bitte! Ich glaube wir sind hier richtig!“

Meinte sie mit heiserer Stimme und Brianna begann sofort mit dem Sinkflug und das Schiff fing an zu ruckeln, da Brianna sich anscheinend nicht so gut mit der Technik, dieses Schiffes auskannte. Sie fragte sie, ob sie sich sicher war und Kestrel nickte.

„Ich glaube ich habe die Aura eines Jedi gespürt. Sie war eindeutig hell und machtsenstiv. Sie hat mich sogar berührt. Jemand weiß, dass wir hier sind. Es ist also wahrscheinlich, dass wir diesen Jedi kennen. Er hat uns vielleicht erkannt und gespürt, als wir über ihn oder sie rüber geflogen sind.“


Meinte Kestrel und Brianna sah sie mit großen Augen an, jedoch nicht lange, da sie mit der Landung beschäftigt war. Die Landung war ziemlich rau und holprig, doch sie kamen auf einer Wiese schließlich zu stehen.

Brianna fragte sie dann, wohin sie nun gehen sollten.


„Ich würde sagen, wir laufen in die Richtung zurück, aus der wir gekommen sind.“

Meinte sie müde und zeigte hinter sich.

Brianna stimmte zu und sie entschieden dann die beiden Männer einfach da zu lassen, damit sie sie nicht aufhalten würden. Sie waren der Meinung, dass sie jemand schon finden würde oder sie würden jemanden später bescheid sagen. Brianna reichte noch etwas an Nahrungsmitteln in die Zelle und danach verließen sie das Schiff und waren mitten im Nichts.

Brianna hatte Kestrel wieder auf dem Rücken und die Ritterin machte sich Sorgen, ob ihre Freundin noch solch einen langen Marsch durchhalten würde. Sie waren ziemlich weit weg geflogen von dem Punkt aus, als sie diese Aura gespürt hatte. Erst hier, mitten auf diesen Wiesen hatten sie eine Landemöglichkeit gefunden gehabt. Dazwischen, bis zu dem Ort an dem sie die Aura gespürt hatte, lagen noch viel Wald und einige kleinere Berge, die sie überwinden mussten. Kestrel seufzte und fragte sich, ob dies eine gute Idee gewesen war, doch es gab kein Zurück mehr. Ihr Schiff hatte keinen Treibstoff mehr, da die Landung viel in Anspruch genommen hatte. Für einen Start würde es gerade noch so reichen, aber für keine weitere Landung und besonders nicht für einen längeren Flug auf der Planetenoberfläche.

Kestrel seufzte leise und fühlte sich ein wenig schuldig, auch wenn sie wusste, dass sie sich nicht irrte.


„Ich hoffe, ich werde dir nicht zu schwer. Mach bitte immer eine Pause, wenn es nötig ist, ja?“

Sagte Kestrel und man hörte an ihrer Stimme ihre Besorgnis raus.

Schließlich liefen sie los und es war zum Glück noch am Tag und die Sonne wärmte sie. Nur vereinzelte Wolken zogen über das Land und die Temperatur war auch recht angenehm um die 20 Grad.

Im laufe der Zeit ging es Kestrel schnell wieder schlechter. Zwar hatten die Heilkünste von Brianna erstaunlich lang angehalten, um das Fieber halbwegs unten zu halten, doch begann es jetzt wieder zu steigen. Sie befanden sich gerade im Wald, welcher ziemlich dicht war, so dass nur noch wenige Sonnenstrahlen durch das Blätterdach einfallen konnten. Kestrel wurde immer müder und fürchtete einzuschlafen, da sie Angst hatte von Brianna’s Rücken zu fallen, obwohl ihre Freundin sie eigentlich gut festhielt. Ihre Schmerzen kamen auch zurück und Kestrel begann leicht unruhig dadurch zu werden und wandte sich auf ihrem Rücken hin und her. Anscheinend verloren die Schmerzmittel gerade ihre Wirkung und Kestrel wurde immer unwohler und langsam fielen ihr immer wieder die Augen fast zu.

Immer weiter liefen sie und der Tag ging langsam dem Ende zu, denn die Sonne stand schon recht tief am Horizont. In drei Stunden würde sie wahrscheinlich untergehen. Sie sahen stundenlang niemanden, seit ihrer Landung, nicht einmal ein Dorf, eine Straße oder sonst was. Was hatte sie ihnen nur eingebrockt?! War die Aura vielleicht eine Einbildung gewesen? So wie das mit Ranik? War es auch solch ein Fiebertraum gewesen? Dann wären sie jetzt verloren. Sie wussten schon längst nicht mehr, wo sie waren.

„Es tut mir leid, Brianna... .“

Meinte sie mit leiser, erschöpfter Stimme und zeigte dann plötzlich mit dem Finger in den Wald, wo man nichts sah, außer Bäume und einige giftige Sträucher.

„Schau da!! Da ist eine Stadt! Los, da müssen wir hin! Wir haben es geschafft! Sieh doch!“

Schrie sie, doch Brianna wollte nicht in diese Richtung und meinte, dass dort nichts wäre.

„Was?! Schau doch genau hin! Wir haben es geschafft!“

Meinte Kestrel empört, doch im nächsten Moment, als sie hinsah, war die Stadt wieder verschwunden. Sie hatte sich wieder geirrt. Erschrocken sah sie zu der Stelle und langsam glaubte sie, dass sie sich die Aura des Jedi auch nur eingebildet hatte. Tränen standen ihr in den Augen.

Sie machten nur selten kleinere Pausen, meistens um zu trinken oder zu essen oder damit sie ihre Schmerzmittel und Fiebersenker nahm, die langsam zur Neige gingen.

Immer weiter liefen sie, bis Kestrel auf dem Rücken von Brianna zusammensackte und wieder das Bewusstsein verloren hatte.

****

Als sie das nächste Mal die Augen öffnete war es bereits schon dunkel und ihr Fieber war wieder extrem hoch. Brianna hockte neben ihr auf dem Waldboden.

„Wir schaffen das nicht. Ich habe mich bestimmt geirrt. Es war sicher ein Streich meines Verstandes, Brianna.... . Hier ist kein Jedi.“

Hauchte sie.

„Das war sicher so von Ranik geplant. Er muss irgendwas mit mir gemacht haben... Ich weiß nur nicht was... .

Irgendwo auf Naboo-Brianna-Kestrel
 
Naboo, auf dem Lande - Schiff der Sklavenhändler - Kestrel, Brianna

Kestrel sagte, dass der Grund für ihre Landung sei, die Aura eines Jedi gespürt zu haben, und irgendwie war sie sich sicher, dass der oder die Jedi sie ebenfalls gespürt hätte. Brianna hinterfragte die Einschätzung ihrer Mentorin nicht, dafür verstand sie zu wenig von Machtdingen. Die Ritterin schien sich ziemlich sicher zu sein, und da das Fieber durch die Heilung nicht mehr so schlimm war, glaubte sie auch, dass es nicht nur eine Einbildung war. Kestrel wollte, dass sie in die Richtung zurückgehen sollten, aus der sie gekommen waren. Beide waren sich einig, dass es keinen Sinn machte, mit dem Schiff noch einmal zurückzufliegen, obwohl die Jedi die Präsenz offenbar nicht mehr spürte. Immerhin hatte die Weißhaarige das Schiff schnellstmöglich zur Landung gebracht, an dem erstbesten geeigneten Punkt, und angesichts des niedrigen Treibstoffstands war sich die junge Echani nicht sicher, ob sie noch ein Stück zurückfliegen sollten. Es war ihr zu riskant, und sie verstand auch zu wenig von Raumschiffen, um zu wissen, ob sie es sich erlauben konnten.

Den beiden Sklavenhändlern brachte sie noch zwei Mahlzeiten und Getränke in die Zelle. Eigentlich hätte Brianna sie freigelassen, doch sie wollte nicht, dass sie ihnen folgten oder sie gar mithilfe des Frachters aufs Korn nähmen. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn sie gar nicht gewusst hätten, auf welchem Planeten Kestrel und sie waren, doch jetzt war es zu spät. Aus ihrem Ziel Naboo hatten sie ohnehin keinen Hehl gemacht. Es gab auch wirklich wichtigere Probleme als das, fand die weißhaarige Frau, sobald ihre Freundin versorgt war, konnte sie sich um die beiden kümmern. Abgesehen davon, in einer kleinen Zelle eingesperrt zu sein, ging es ihnen nicht so schlecht, besser als den beiden jungen Frauen im Moment, fand sie.

Ein weiteres und vermutlich letztes Mal schulterte die durchtrainierte Athletin ihre Mentorin und packte die Medikamente sowie einen Notvorrat an Getränken und Rationsriegeln in die Tasche mit ihren Sachen. Sie verließ das Schiff durch die Frachtrampe, und verschloss es mit einem geänderten Zugangscode. Danach marschierte sie mit ihrer Last einfach in Richtung der Nase des Schiffes los - schließlich war sie zum Schluss eine 180-Grad-Kehre geflogen. Kestrel hoffte, dass sie Brianna nicht zu schwer wurde. bat sie, zu pausieren, wann immer sie musste.

"Keine Sorge, ich werde sicher nicht laufen, bis ich zusammenbreche, aber ich werde auch nicht mehr Pausen einlegen, als unbedingt nötig. Je schneller du an einen Ort, wo du dich erholen und medizinisch versorgt werden kannst, desto besser. Zu schwer wirst du mir so schnell nicht - ich kann ganz andere Sachen tragen - aber leider ist es ziemlich weit. Vermutlich hat dein Jedi keinen Grund anzunehmen nach uns zu suchen und uns entgegenzukommen. Schade, dass du ihm oder ihr keine mentale Nachricht hast senden können."

Meinte sie. Es wäre natürlich das einfachste für sie gewesen, wenn sie einfach nur auf Hilfe hätten warten müssen, aber die junge Echani wusste nicht einmal, ob es eine gesunde Kestrel in dieser Zeit geschafft hätte. Insgeheim befürchtete sie, vergebens nach dem Jedi zu suchen, etwa weil dieser auch nur auf dem Weg von A nach B wäre. Oder weil ihre Freundin nicht mehr in der Lage wäre, die Macht zu benutzen und Brianna ihn schlicht und ergreifend nicht alleine finden würde. Sie fragte sich, ob sie noch den gesamten Weg gehen konnte, weil sie inzwischen wirklich hundemüde war, doch sie würde nicht pausieren, solange es irgendwie anders ging. Es war eminent wichtig, dass ihre Freundin ärztlich versorgt wurde, bevor die Wirkung der Heilung nachließ. Sie war skeptisch, ob sie noch die Kraft für einen weiteren Versuch haben würde, und fürchtete sich gleichzeitig vor dem, was passieren würde, wenn sie es nicht konnte. Sie hoffte nur, dass sich die Müdigkeit durch die Bewegung etwas besserte.

Die junge Frau bewegte sich in einem flotten Marsch über die Wiesen, Wälder und Felder von Naboo. Sie legte mit den langen Schritten ihrer langen Beine bestimmt zehn Kilometer in der Stunde zurück, sahen jedoch die ganze Zeit niemanden. Normalerweise hätte sie die Wanderung genossen, denn Naboo war tatsächlich so schön und in weiten Teilen so unberührt wie sie es sich vom Orbit ausgesehen hatte. Nun war Brianna allerdings ziemlich unglücklich darüber. Offenbar lebten auf dem Planeten allgemein nicht besonders viele Leute und sie waren wohl darüber hinaus auch noch in einem besonders einsamen Gebiet gelandet. Sie dachte nicht mehr viel über den Sinn des Vorhabens nach. Sie war so müde, dass ihr das Denken schwer fiel, doch sie lief unermüdlich weiter und immer weiter, und dachte an nichts mehr als an das nächste Stück Weg vor ihnen.

Irgendwann später, bei Sonnenuntergang meldete sich Kestrel, sie hätte eine Stadt gesehen. Im ersten Augenblick wollte die Echani es gerne glauben, denn die Jedi auf ihren Schultern wurde langsam immer schwerer und ihr Schritt hatte sich inzwischen auch auf durchschnittliches Fußgängertempo verlangsamt. Doch es gab keine Stadt, wohin sie auch blickte, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Jedi in ihrem Zustand etwas sah, was sie mit ihren guten Augen nicht ebenfalls sehen konnte.

"Da ist keine Stadt. Ich sehe nichts."

Erwiderte sie bekümmert. Kestrel widersprach zunächst, doch danach verflüchtigte sich die Halluzination, die sie anscheinend gehabt hatte. Brianna spürte, wie ihr Herz begann, lauter zu pochen. Wenn diese Einbildungen jetzt wieder anfingen, hieß es vermutlich, dass auch das Fieber wieder stieg! Wenn sie doch nur wüsste, was ihrer Freundin fehlte! Doch sie konnte einfach nicht mehr klar denken. Alles, wozu sie noch imstande war, war weiterzugehen, und immer weiter.

Doch viel weiter kam die Echani nicht mehr und sie musste einsehen, dass auch ihre enorme körperliche Leistungsfähigkeit Grenzen kannte. Als die Dämmerung hereinbrach, hatte sie das Gefühl, dass sie keinen Schritt mehr weitergehen konnte. Sie legte Kestrel also auf einem nahen umgestürzten Baumstamm ab, setzte sich selbst daneben auf den Boden und lehnte sich an. Sie würde sich ausruhen, nur ein bisschen, bis sie weitermarschieren konnte. Auf keinen Fall würde sie schlafen, denn sie befürchtete, dass es für ihre Freundin schon zu spät sein konnte, wenn sie aufwachte. Das Fieber war, wie eine Prüfung mit der Hand auf der Stirn ergab, schon wieder spürbar gestiegen. Die Weißhaarige trank vor Durst eine ganze Flasche Wasser aus und flößte auch ihrer schlafenden Freundin etwas ein. Darüberhinaus verzehrte sie zwei von den Riegeln, die der abgedruckten Ansicht irgendwelcher Leute zufolge jeweils eine vollständige Mahlzeit ersetzen sollten, doch irgendwie stimmte das nie bei ihr.

Brianna wusste, dass sie mental zu erschöpft war, um bei der Krankheit ihrer Mentorin noch irgendetwas ausrichten zu können, hoffte aber, ein wenig neue Kraft für sich selbst schöpfen zu können, wenn sie sich heilte. Dazu schloss sie die Augen, versuchte an nichts anderes zu denken und einen klaren Kopf zu bekommen. Doch so sehr sie sich bemühte, konnte sie sich nicht auf das konzentrieren, was sie vorhatte, und je länger sie sich geistig anstrengte, desto weniger hatte sie das Gefühl, überhaupt noch zu einer Heilung imstande zu sein. Irgendwann gab sie deprimiert auf; sie hatte einsehen müssen, dass es keinen Sinn mehr hatte, es noch länger zu versuchen. Die Echani entschied, sich eben ohne Machthilfe noch etwas auszuruhen, und ließ ihren Blick an den Bäumen vorbei streichen, ohne etwas zu tun, und streckte einfach nur ihre müden Beine von sich.

Nach einiger Zeit begann Kestrel sich zu rühren, als sprang Brianna schnell auf und sah nach ihr. In ihrem Blick konnte man ihre Besorgnis erkennen, als sie ängstlich versuchte zu erkennen, wie der Zustand ihrer Mentorin war. Die gute Nachricht war, dass sie wieder einigermaßen sprechen konnte, auch wenn der Weißhaarigen der Inhalt nicht sehr gefiel. Die Jedi glaubte, sich geirrt zu haben, dass hier kein Jedi sei, und das sicher alles irgendwie Raniks Absicht gewesen sei, obwohl sie nicht sagen könnte, wie. Die Erkenntnis traf Brianna wie ein Schlag. Natürlich! Ihre Freundin phantasierte schon die ganze Zeit, und wenn sie schon Bilder und Personen sahen, die nicht existierten, wieviel leichter konnte sie sich dann eine Machtwahrnehmung einbilden. Für die Padawan selbst lagen diese Dinge nur knapp diesseits der Schwelle der Einbildungen, selbst wenn sie vollkommen wahr waren. Wieviel leichter würde sich ihre fiebrige Mentorin irgendetwas einbilden, was sie gerne hätte? Die schlechte Nachricht war, dass das Fieber so wieder extrem hoch war, wie sie mit einem kurzen Griff feststellte.

Mit einem Schlag war die Hoffnung der weißhaarigen Frau dahin. Sie würden keinen oder keine Jedi finden, die ihnen helfen würde. Sie mussten versuchen, so irgendwie zurande zu kommen. Sie stützte ihre Ellenbogen auf die Knie und das Kinn auf die Hände, sich nach vorne beugend, und versuchte, nachzudenken. Obwohl es ein lichter Wald war, war es nicht gut, hierzubleiben. Hier würde sie niemand finden der nicht explizit nach ihnen suchte. Der Wald war kein Urwald, und die Felder waren keine wilden Wiesen, irgendwo mussten hier Leute leben. Laut dem Navcomputer des Raumschiffs waren die Naboo Menschen. Sicherlich würden sie irgendwo Hilfe bekommen, wenn sie sie nur finden würden.

Brianna richtete sich auf.

"Dann müssen wir es eben ohne die Hilfe der Jedi schaffen."

Sprach sie mit mehr Entschlossenheit und Überzeugung, als noch in ihr steckte.

"Diese Felder und Bäume mögen wie unberührte Natur aussehen, doch sie sind es nicht. Es sind Weiden, die Wälder werden bewirtschaftet, es muss hier irgendwo Menschen geben. Jetzt, wo es dunkel ist, können wir die Lichter jeder Ortschaft schon von weitem sehen. Wir müssen jemanden finden, irgendjemanden, und wir werden, aber nicht, solange wir nur hier sitzenbleiben."

Mit Anstrengung hob sie Kestrel und das Gepäck hoch. Sie war wirklich am Ende ihrer Kräfte und konnte nur hoffen, dass die kleine Pause ein bisschen was gebracht hatte. Voll Angst sah sie zu der Dunkelhaarigen auf ihrer Schulter. Wie lange würde sie noch durchhalten? Sie musste nun tatsächlich weitermachen bis zum Umfallen. Sie selbst würde auch überleben, keine Frage, doch bei ihrer Freundin war sie nicht überzeugt. Es war ihre Schuld, sie hätte der Jedi von Anfang an nicht glauben sollen. Sie hätte weiterfliegen sollen bis zur nächsten Stadt, irgendwohin, wo es einen Arzt gab, anstatt einer groben Ahnung folgend irgendwo weitab zu landen. Es war ihr Fehler und sie konnte nur noch versuchen, ihn auszubügeln, unsicher, ob es ihr gelang.

Es gab noch eine weitere Stunden hoffnungslosen, langsamen Marsches. Brianna biss inzwischen die Zähne zusammen und kämpfte sich Schritt für Schritt vorwärts. Sie schritt über ein weites Feld, und obwohl die Gegend weit einsehbar war, hatten sich bisher keine der erhofften Lichter gezeigt. Bis jetzt. Dann sah sie von hinten in der Ferne ein Licht heranrasen. Es war weit weg, und würde sie in großer Entfernung passieren, doch es ließ sie neue Hoffnung schöpfen, und diese Hoffnung gab ihr Kraft. Sie hielt inne, begann zu winken, und brüllte aus Leibeskräften.

"HILFE! HIIILFE!!!"

Und tatsächlich: obwohl die Entfernung eigentlich zu groß dafür war, drehte der Speeder bei und hielt direkt auf sie zu.

"Hilfe!"

Rief sie erneut, und beschleunigte ihre Schritte, eilte dem Gefährt entgegen. Es hielt ganz in ihrer Nähe.

Naboo, weit draußen auf dem Lande - ein Speeder - Kestrel, Brianna
 
Kleines Bauerndorf, vor dem "Tänzelnden Shaak" - Flynn, Wes

Just bevor Wes den Speeder starten konnte, eilte ihm sein Padawan Flynn aus dem Wirtshaus hinterher. Der Jedi lächelte. Sein Schüler war wirklich zu einem treuen Gefährten geworden. Wie vor einigen Wochen, als er ihn zu den Aufräumarbeiten in Theed begleitet hatte. Es war nicht seine Pflicht, ihm ständig auf Schritt und Tritt zu folgen, doch er tat es, und Wes hatte ihn auch gerne an seiner Seite. Die Pflichten hatte er ihm anhand des Jedi-Kodex nahebringen können, bei den Rechten gab es keine so einfache zusammengeschriebene Liste, und er sagte das auch. Er fügte allerdings hinzu, dass es ziemlich naheliegend sei, dass wenn man einen Auftrag für den Orden erfüllte, man auch ein Recht hatte, die Auslagen erstattet zu bekommen. An dem Tag hatten sie sich auch über Flynns Vorgänger als Wes Padawan unterhalten. Der Großmeister hatte erwähnt, dass sich seine Prioritäten verschoben hatten und dies später dahingehend konkretisiert, dass es noch andere Dinge im Leben eines jungen Mannes gab außer der Ausbildung. Tatsächlich trafen sie ihn zufällig einige Tage danach und fanden heraus, dass der selbst vom Bauernplaneten Taanab stammende Jedi nur bedingt recht hatte: Maleks chronischer Zeitmangel für die Jedi-Ausbildung rührte weniger von der amorösen Beziehung mit der jungen Gungan, sondern vielmehr von der harten Arbeit auf der Seetangfarm ihres Vaters. Wes kommentierte den Vorgang im Nachhinein mit den Worten, dass es tatsächlich schlimmeres gäbe, als sein Padawan zu sein.

Flynn nahm auf dem Beifahrersitz platz, und dann nahmen sie die Verfolgung der Aura auf, die Wes über ihn hinwegziehen gespürt hatte. Leider war das Raumschiff, das es wohl sein musste, schon am Horizont verschwunden. Trotzdem war der Jedi optimistisch, Kestrel schnell zu finden.

"Wir suchen nach einer Jedi, die ich verloren und tot geglaubt hatte. ich habe ihre Präsenz über mich hinwegziehen gespürt, und ich weiß, dass sie mich auch gespürt hat. Ich fühle, dass sie meine Hilfe braucht, das hat mich schon den ganzen Tag beschäftigt. Das wird nicht lange dauern, denn sie wird mich vermutlich ebenfalls suchen, doch wir müssen uns auch beeilen."

Erklärte der Jedi aufgeregt, und brauste dann los, dem in der Ferne verschwundenen Schiff hinterher, doch nach mehr als einer Stunde war offensichtlich, dass es alles andere als kurz werden würde.

"Sie kann unmöglich noch so lange weitergeflogen sein. Vielleicht sind wir einfach nicht in der richtigen Richtung unterwegs. Es ist ziemlich schwierig, die genaue Richtung so einer Präsenz, die man bemerkt zu erkennen und genau diese Richtung auch einzuschlagen."

Meinte Wes, wendete und flog auf einen anderen Kurs zurück Richtung Dorf. Er erkannte, dass sie genug Zeit haben würden, Flynn seine Sicht der Geschichte von Kestrel, der mutmaßlich einzigen Überlebenden eines Sith-Hinterhalts auf Loronar.
[OP]Was im Wesentlichen in diesem Post steht[/OP] Irgendwann war jedoch die ganze Geschichte erzählt, und sie waren bereits wieder am Dorf vorbeigeflogen, ohne jedoch irgendeine Spur vom Schiff oder der Jedi zu finden. Sie drehten also erneut und schlugen wieder einen anderen Kurs ein. Nach einer weiteren Stunde Flugs war Wes nahe daran, aufzugeben. Das Schiff war nirgendwo in der Richtung zu finden, die er vermutet hatte. Doch er war absolut sicher, die junge Ritterin gespürt zu haben. Augen und Ohren konnten auf Fata Morganas und andere Sinnestäuschungen hereinfallen, doch was die Macht einem sagte, ihm konkret in diesem Falle gesagt hatte, war wahr. Vermutlich war Kestrel an Bord irgendeines größeren Schiffes und hatte selbst keinen Einfluss auf den Kurs. Dass dieses "zufällig" über seinen Kopf hinweggedüst war, war ein Zeichen des Willens der Macht. Die Macht wollte, dass er wusste, dass sie noch am Leben war. Das beste wäre eigentlich, zurückzufliegen und auf die Jedi zu warten, dachte er, doch da diese Dinge nicht einfach so passierten und eine innere Stimme ihn drängte, weiterzumachen, entschied er sich dagegen. Diese innere Stimme war nichts anderes als die Stimme, die den Willen der Macht artikulierte, und sie meinte, dass es wichtig war, weiterzusuchen.

"Es tut mir leid, mein junger Padawan, aber wir dürfen noch nicht aufgeben. Wir müssen weitermachen."

Sagte er seinem Schüler, und schlug eine bogenförmige Route zurück Richtung Dorf ein. Und tatsächlich - sie fanden auf dieser Strecke einen abgestellten Frachter corellianischer Bauart. In ihr befanden sich zwei Präsenzen, doch nicht die gesuchte. Wes verließ den Speeder und ging zur Eingangsrampe, um festzustellen, dass diese verschlossen war. Er hätte vielleicht mithilfe des Lichtschwerts oder der Macht gewaltsam in das Schiff eindringen und die beiden Leute befragen können, doch eigentlich war das gar nicht nötig. Er spürte, dass er hier richtig war.

"Das ist es! Mit diesem Schiff ist Kestrel auf Loronar gelandet."

Erklärte er Flynn und wunderte sich ein wenig darüber, dass die Jedi-Ritterin offenbar fliegen gelernt hatte. Die Spuren deuteten allerdings auch auf die Landung eines Flugschülers hin. Eines bemerkenswert schlechten, der einen persönlichen Groll gegen das Schiff hegte, noch dazu. Nein, es wirkte irgendwie doch nicht nach ihr. Doch sie war an Bord, darin war er sich ganz sicher.

Wes suchte in der Umgebung nach persönlichen Gegenständen oder irgendetwas, an dem er vielleicht dieselbe Technik wie in Loronar anwenden konnte, fand aber keine. Zumindest gab es die Fußspuren einer Person, die vom Schiff wegführten - in Richtung des Dorfes.

"Hier! Das muss sie sein."

Rief er erfreut aus. Leider endeten die Spuren bald - und selbst wenn nicht, wäre es in den letzten Resten des Tageslichts schwierig geworden, sie zu verfolgen. Doch es war ein Lichtblick. Er hatte ihre Spur wiedergefunden und konnte annehmen, dass sie irgendwo zwischen ihrer momentanen Position und dem Dorf war. Einerseits wurde die Sache jetzt auch schwieriger, weil sie statt einem vergleichsweise großem Schiff bei Tageslicht jetzt eine Einzelperson in der Dämmerung suchten, doch andererseits suchte er jetzt die Aura einer Jedi anstatt einem leblosen Objekt. Auf die Umgebungshelligkeit kam es eigentlich gar nicht an.

Trotzdem dauerte es noch ziemlich lange, bis sie sie fanden. Es war schon völlig dunkel, und außerdem waren sie erstaunlich weit gekommen und hatten die Richtung des Dorfes auch nicht genau getroffen, so dass Wes sie nicht gleich gefunden hatte. Zuerst war er sich nicht sicher, er bremste ab, als er eine Präsenz spürte, doch sie schien nicht zu Kestrel zu passen. Als er näherkam, erkannte er, dass es sich um zwei Präsenzen handelte, eine weniger vertraute und die schon sehr schwache der Jedi. Der Großmeister erschrak, die Ritterin musste in sehr schlechter Verfassung sein um sich so zu fühlen. Dann hörte er auch schon jemanden ganz leise rufen (glücklicherweise war der Speeder oben offen), und als er das Gefährt in die Richtung lenkte, sah er bald eine weiße Gestalt, die sich im Licht der Monde Naboos gut von den Feldern abhob. Als der Jedi den Speeder zum Stehen brachte, konnte er die Gestalt gut im Scheinwerferlicht erkennen.

Sie war eine etwa mittelgroße Humanoidin komplett in Weiß gekleidet, mit langen weißen Haaren. Ihr Gesicht war einmal sehr hübsch gewesen, nun wirkte es ziemlich schmal, mit eingefallenen Wangen. Die ursprünglich alabasterfarbene Haut war ein wenig gebräunt, aber es schien überhaupt nicht zu ihr zu passen und man sah die Reste eines schweren Sonnenbrands. Gleichzeitig wirkte sie auch ungesund blass. Allgemein war sie erschreckend dünn geworden, andererseits schien sie noch nicht am Verhungern zu sein, vielmehr ließ das fehlende Körperfett, das ihre Proportionen ansonsten abrundete, sie sehr muskulös wirken, zu muskulös für Wes' Geschmack. Man konnte mehrere noch nicht richtig verheilte Verletzungen an Kopf und Gesicht sehen, und der Jedi nahm an, dass es noch diverse andere gab, zumal ihre Kleidung an vielen Stellen zerrissen oder aufgescheuert war. Sie schien matt und am Ende ihrer Kräfte zu sein, doch sie trug ein schlaffes Bündel auf den Schultern, vermutlich schon den ganzen Weg seit dem Schiff, und schaffte es trotzdem irgendwie weitgehend, die bei ihrer Rasse natürliche Eleganz in jeder Bewegung zu bewahren. Echani waren eine bemerkenswerte Spezies, und diese war zweifellos etwas besonderes.

"Brianna Kae!"

Rief der Jedi-Großmeister erstaunt aus, und sie antwortete mit müde und verwirrt klingender Stimme und seinem Namen. Er wollte er auf den Rücksitz helfen, doch sie verweigerte jede Hilfe und setzte zuerst das Bündel namens Kestrel vorsichtig auf die Rückbank, und ließ sich dann selbst hineinsinken, um völlig erschöpft drin liegenzubleiben. Jetzt erst konnte er sich die Ritterin genauer ansehen.

Kestrel war eine eher kleine Menschenfrau von Coruscant mit langen, dunklen Haaren und einem deutlich dunkleren Teint als ihre Begleiterin. Sie war offenbar bewusstlos und schien allgemein in einem sehr schlechten Zustand zu sein, schlechter noch als Wes befürchtet hatte. Sie war noch stärker abgemagert und schien tatsächlich beinahe nur noch Haut und Knochen zu sein. Ebenfalls schien sie mehr und schwerere Verletzungen zu haben. Dann bemerkte er die diversen Brandflecken an ihrer Kleidung. Einige hatten ihren Ursprung von einem Lichtschwert, doch die meisten deuteten eher auf Machtblitze hin, also handelte es sich zweifellos um das Werk der Sith. Es waren zu viele, um von einen Kampf zu stammen, es sah mehr wie Folter aus. Wes spürte einen Hauch von Wut in sich aufsteigen über diese... wilden Tiere... die sich einen Spaß daraus machten, andere zu quälen, und er musste seinen Blick von den Folgen der Blitze abwenden. Er spürte, wie er die Kontrolle über seine Gefühle wiedererlangte und Zorn in Mitleid umschlug. Warum immer Kestrel? Das Mädchen hatte in ihrem jungen Leben noch keiner Seele etwas zuleide getan, dennoch schien das Schicksal es immer auf sie abgesehen zu haben. Und leider stand es nun wieder sehr schlecht um sie. Ihr Gesicht war rot und ihre Stirn war heiß vor hohem Fieber.

"Kestrel... sie braucht dringend einen Arzt... bitte..."

Hörte er Brianna vom Nebensitz aus das Offensichtliche keuchen, was ihn veranlasste, den Blick von der Jedi zu lösen.

"Keine Angst."

Erwiderte er beruhigend.

"Wir haben euch gefunden. Alles wird wieder in Ordnung kommen."

Das Problem war, wie genau. Offensichtlich war jetzt, dass es keine Zeit zu verlieren gab, Kestrel musste schwer verletzt oder krank sein, und in dieser Gegend um diese Zeit einen Arzt zu finden, war nicht leicht. Während er wie die Feuerwehr zum Dorf zurückraste, überlegte er und kam schnell auf den Namen einer Person, die, wie er wusste, in dem Dorf gerade noch Dienst hatte.

Tara Li, die Togruta und Kellnerin im "Tänzelnden Shaak". Sie konnte bestimmt helfen, immerhin war sie ausgebildete Ärztin, bis sie von ihrer Heimat Shili fliehen musste.

Allerdings würde sie nicht gerade begeistert sein, ihre Arbeitspflichten zu vernachlässigen um sich um Jedi-Geschäfte zu kümmern, von denen sie ja leider nichts wissen wollte, auch wenn um diese Zeit eh nichts mehr im Gasthaus los sein würde.

Doch sie würde bestimmt helfen. Sie war eine herzensgute Person, und leisteten Ärzte nicht sogar einen Eid, dass sie letztendlich helfen musste? Zumindest die menschlichen taten das, das wusste er.

In Rekordzeit legte Wes die restliche Distanz bis zur Wirtsstube zurück und hinterließ einen Speeder mit überkochender Kühlflüssigkeit. Er wollte gerade Brianna, die eingeschlafen sein musste, aus dem Rücksitz heben und Kestrel Flynn überlassen, als diese derart schnell hochschreckte, das Wes erschrocken zurückwich. Mit einem Fauchen verhinderte die Echani, dass sich irgendwer außer ihr an der Ritterin zu schaffen machte, wie eine Glucke, die auf ihr Küken aufpasste. Das Verhältnis zwischen den beiden war nie besonders gut gewesen, und sie hatte offenbar nichts vergessen und schon gar nichts verziehen. Überraschenderweise war sie immer noch in der Lage, ihre dunkelhaarige Begleiterin zu stemmen, und folgte Wes in die Wirtsstube, wo dieser Tara hinter der Theke fand. Tatsächlich befanden sich nur noch drei Leute im Gasthaus. Wes eilte auf sie zu.

"Tara! Bitte, ich brauche Eure Hilfe! Ich habe eine verletzte Jedi hier, die dringend medizinische Versorgung braucht! Ich habe Angst, dass es zu lange dauert, bis wir in der Stadt einen Arzt oder ein Krankenhaus finden, wo man sie behandeln würde... selbst wenn ich wüsste, wo."

Flehte er sie an Es fühlte sich fast so an wie zu dem Zeitpunkt, als es andersrum gewesen war und es um ihre entführte Tochter ging. Plötzlich tat es ihm sehr leid, dass es bisher noch nicht dazu gekommen war, ihr in dieser Angelegenheit beizustehen, und er konnte nur hoffen, dass sie ihm trotzdem helfen würde.

Im Tänzelnden Shaak, Gaststube - Kestrel, Brianna, Tara, Flynn, Wes
 
[Theed - Innenstadt] Kadajj mit Lutha Bennos und S7-PO

Lutha Bennos Büro befand sich in den Resten eines vornehmen Gebäudes, das die Vertretungen von Großbanken und Werbeagenturen beherbergt hatte. Sie hatte das Glück gehabt, in einem Nebenflügel des Gebäudes zu residieren, das bis auf diesen nur noch eine vor sich hinbröckelnde Ruine war. Kadajj lenkte ihr Speederbike über die Planken, die die klaffenden, metertiefen Risse auf dem Boulevard notdürftig abdeckten. Einige Menschen und Gungans waren dabei die Treppe vor dem Haupteingang mit Schuttresten auszubessern, aber angesichts der Tatsache, dass von dem Haupteingang nur abgebrochene Säulen übrig geblieben waren, sah dieses Unterfangen irgendwie lächerlich aus.
Die corellianische Architektin winkte ihr aus einem Fenster im 2. Stock des Nebenflügels.
„Sie können mit Ihrem Bike ruhig in die Eingangshalle fahren,“ rief sie, „ außer mir ist niemand mehr hier.“
Im Inneren des Gebäudes verrieten nur dicker Staub und zersprungenes Glas, dass nur ein paar Meter weiter eine große Katastrophe stattgefunden hatte. Von der gediegenen Inneneinrichtung war allerdings nur das übrig geblieben was sich nicht ohne weiteres wegtransportieren ließ – wie überall waren auch hier Plünderer am Werk gewesen.
„Ja, ich weiß es sieht fürchterlich aus,“ sagte Lutha Bennos, als sie Kadajj oben in ihrem Büro im 2. Stück begrüßte, „aber es ist besser als nichts und ich bin noch am Leben. Wir gehen am besten gleich zu den Schrotthaufen, die vor kurzem noch meine Bau- und Abrissdroiden gewesen waren. Schauen Sie es sich an und sagen Sie mir, was Sie brauchen.“
Diese Einstellung gefiel Kadajj. Viele mussten erst einmal mit der Zerstörung ihrer Stadt und ihrer Existenz zurechtkommen und waren von dem Schock wie gelähmt. Lutha Bennos war hingegen tatkräftig und wollte so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen.
Das einzige, was Kadajj als lästig empfand, war Luthas unbremsbares Mitteilungsbedürfnis. Auf dem kurzen Weg zu der provisorischen Lagerhalle aus Containern, wusste sie alles, was der Corellianerin seit dem Angriff bis eben widerfahren war.
Die Rattataki hatte zweimal „Hm“ und einmal „Aha“ zur Konversation beigetragen, zum einen weil der Redefluss der Architektin ihr keinen Raum zu einer längeren Bemerkung ließ und zum anderen, weil sie nicht wirklich wusste, was sie überhaupt hätte sagen sollen.
Zum Glück ließ Lutha Kadajj mit den traurigen Überresten ihrer Droiden alleine. Eine so ausdauernd schwatzende Zuschauerin wäre ihr nach höchstens zehn Minuten einfach zuviel geworden.
Jetzt konnte sie sich in Ruhe anschauen, was von dem Droidenschrott noch brauchbar war und sie hatte dabei kein gutes Gefühl.
Wer auch immer die Bau- und Abrissdroiden hier gelagert hatte, hatte damit zusätzlichen Schaden angerichtet und einige der Maschinen waren durch das Gewicht der anderen einfach plattgedrückt worden. Inmitten der schweren Geräte entdeckte sie Kopf und Oberkörper eines Protokolldroiden; zwar hatte sie ein Übersetzungsgerät bei sich, aber zusätzliche Hilfe konnte nicht schaden. Sie hangelte sich durch abgebrochene Greifarme und scharfkantige Abdeckbleche, bis sie den Torso bergen konnte.
Innerhalb weniger Minuten hatte sie ihn wieder instand gesetzt. „Master Xavier, der Fortschritt dieses Bauvorha-...“, sprudelte es aus dem unbewegelichen Mund des Droiden heraus, während die Augen flackernd aufleuchteten. Wie abgehackt hielt er inne.
„Wo bin ich, und vor allem, wer seid Ihr, Mistress?“ fragte er und Kadajj hatte das Gefühl, dass er leicht panisch klang.

„Du bist in Theed – in einer Lagerhalle voller schrottreifer Baudroiden der Architektin Lutha Bennos,“ erklärte sie und schlug dabei unwillkürlich eine beruhigende Tonlage ein. „Mein Name ist Kadajj Riyoss. Wie lautet deine Bezeichnung und was ist deine letzte Erinnerung?“
„Ich bin S7-PO, Master Xavier, mein Besitzer, nennt mich Seven. Wir haben die Baustelle besucht, wo sein neues Penthouse entstehen soll. Allerdings habe ich den Eindruck, dass wir uns nicht mehr auf der Baustelle befinden und dass Master Xavier nicht hier ist. Wo ist er?“
„Das kann ich dir nicht sagen, Seven. Es hat einen Angriff auf Theed gegeben – die Stadt ist fast völlig zerstört worden und was aus deinem Master geworden ist, weiß ich nicht. Viele Einwohner sind getötet worden.“
„Oh,“ hauchte Seven, was irgendwie betroffen klang, „so ist zu vermuten, dass Master Xavier ebenfalls getötet wurde?“
„Ich fürchte ja,“ entgegnete Kadajj mitfühlend. Seven musste lange im Besitz seines Masters gewesen sein, und auch wenn stets bestritten wurde, dass Droiden echte Gefühle entwickeln könnten – so etwas wie eine emotionale Bindung musste sich beiderseits entwickelt haben.

„Du könntest mir bei der Reparatur dieser Droiden hier behilflich sein – und später können wir vielleicht herausfinden, was aus deinem Master geworden ist.“

„Das wäre sehr freundlich von Euch, Mistress Riyoss. Ich stelle gerade fest, dass ich keine Arme und Beine mehr besitze...“
„Ich werde dir neue besorgen,“ versprach Kadajj, „ du musst aber erst einmal mit Ersatzteilen vorlieb nehmen.“
„Das ist in Ordnung, Mistress. Ihr seid sehr gütig.“
Die Rattataki verpasste ihm einen fahrbaren Untersatz aus Gleisketten und die Arme eines Schweißerrobots, so konnte er sich unabhängig von ihr bewegen und kleinere Hilfsarbeiten verrichten.
Die nächsten zwei Stunden verbrachte Kadajj damit den Droidenhaufen nach reparierbaren, vielleicht reparierbaren und hoffnungs- (aber nicht aussichts)losen Fällen zu unterteilen. Allerdings wuchs die vierte Unterteilung Ersatzteillager am schnellsten und damit Kadajjs Unzufriedenheit.
Als sich Nindus über ihr Com meldete, um ihr mitzuteilen, dass der verwirrte Junge sicher bei ihm angekommen war und nach dem Stand ihrer Bemühungen zu fragen, schilderte sie ihm die desolate Situation im Lager.

„Ich verstehe zwar nicht viel von technischen Dingen, aber ich denke, es ist am besten, wenn du dich erst um die Droiden kümmerst, die schnell zu reparieren sind. Du kannst dich dann immer noch um den Schrott kümmern – er rennt dir ja nicht weg.“
Kadajj musste bei dieser Bemerkung lachen, wodurch die Unzufriedenheit von ihr abfiel.

„Wenn ich Euch nicht hätte, lieber Nindus,“ erwiderte sie erleichtert, „ja das ist ein guter Rat. Vielleicht habe ich heute abend schon zwei oder drei fertig.
Nach diesem Gespräch machte sie sich mit neuem Elan an die Arbeit. Seven war ihr eine große Hilfe und zum Glück war er von der Gewohnheit vieler Protokolldroiden übermäßig geschwätzig zu sein verschont geblieben. Ihr gelang es zwei Abreißer und einen Messtechniker wieder instand zu setzen. Sie sahen zwar noch sehr verbeult aus, aber ihre KIs funktionierten so wie sollten und Kadajj war so stolz auf ihre Arbeit wie schon lange nicht mehr. Die Lösung für die Reparatur von beschädigten Prozessoren und Leitern flog ihr ohne großes Nachdenken zu – sie wusste instinktiv, was sie verwenden konnte und bemerkte kaum, dass sie diese Teile schon in der Hand hielt.
Lutha Bennos war mit dem Fortschritt von Kadajjs Arbeit hochzufrieden, so dass sie ihr einen hohen Betrag von Credits als Vorschuss überwies.
„Ich bin ja so froh, dass Sie sich darum kümmern. Wenn ich Ihnen sonst noch etwas Gutes tun kann, Miss Riyoss, sagen Sie nur.“

„Hm, da wären vielleicht ein oder zwei Dinge.“
„Bitte, tun Sie sich keinen Zwang an.“
„Da wäre dieser Protokolldroide, S7-PO, den ich im Lager gefunden habe. Er sagt, er gehört einem Master Xavier...“
„Xavier Dyuna, der Penthouse-Auftrag – ihm gehört, oder wohl besser gehörte, eine Investmentgesellschaft. Er hatte einen Termin mit dem Bauleiter, der sich gerade noch retten konnte, aber was mit Xavier geschehen ist, konnte mir keiner sagen.“
„Jedenfalls habe ich ihn provisorisch instand gesetzt, aber kann ihn schlecht mitnehmen. Wenn Ihr so freundlich sein würdet und ihn bei Euch aufnehmt.“
„Natürlich, natürlich. Mein eigener ist ja leider mitten auf dem Boulevard vom Imperium eingeschmolzen worden. Von daher kann ich ihn gut gebrauchen. Gibt es noch etwas?“
„Ich habe auf dem Weg hierher viele Obdachlose gesehen, die...“
„Ah, Sie meinen, ich könnte einige Leute im Erdgeschoss und im 1. Stock unterbringen? Naja, alles Wertvolle ist sowieso schon geklaut und die Mieter geflohen, von daher wäre es kein Problem, denke ich. Und dass die Vermieter etwas dagegen haben, glaube ich kaum, denn die alten Halsabschneider saßen alle im Hauptgebäude.“
Lutha ließ sich noch eine weitere Viertelstunde über die ehemaligen Besitzer des Gebäudes aus, bis es Kadajj gelang sich loszueisen. Sie versprach der Architektin gleich morgen wieder zu kommen und mit ihrer Arbeit fortzufahren.
Die Abenddämmerung war bereits angebrochen, als sie sich auf den Rückweg machte. Sie hatte das Blastergewehr griffbereit am Bike und die Klingen an ihrem Gürtel befestigt, denn sie traute der Ruhe nicht, die in Theed eingekehrt war.


[Theed - Innenstadt] Kadajj auf dem Rückweg
 
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[ ▫ Naboo ▫ Tänzelnden Shaak ▫ Gaststube ▫ Speeder ▫ ] mit Wes

Flynn sah ihn und sofort sprang er aus dem Sessel, den er fast umgestürzt hätte, und eilte ihm hinter her. Er sprang zu gleich neben Wes und legte eine etwas überraschte und verstörte Miene auf. Sie nahmen gleich die Verfolgung auf, wohin auch immer, Flynn war nur gespannt wohin sein Meister ihn nun jetzt führen würde. Es war also eine Jedi, die verloren gegangen war, die er sie nun gespürt hatte, die seine Hilfe brauchte. Flynn nickte und machte eine „ich verstehe“ Kopfgäste. Sie fuhren eine Stunde, während dessen sein Meister eine eingespannte Miene machte und immer wieder mit der Macht nach der Jedi schaute. Nach einer Weile öffnete sich sein Meister und sagte ihm, dass er die Jedi noch kaum spüren konnte.

» Ich bin mir nicht sicher, aber ich könnte versuchen die Jedi zu spüren, aber ich glaube nicht, dass ich ein Gefühl dafür kriegen werde, da ich sie kaum kenne. «

Sie suchten jede Ecke des Feldes ab und flogen etwas zu weit, wo sie auch dort kein Anzeichen von der Jedi fanden. Sie fuhren dann zurück in Richtung des Dorfes, von wo sie kamen. Am Wirtshaus vorbei fanden sie die Jedi immer noch nicht. Sie drehten ab und fuhren eine andere Richtung ein, mit der Hoffnung, sie dort zu finden. Leider fanden auch dort keine Beweise des Aufenthalts der Jedi. Die Jedi war wohl in einem mittel großen Raumschiff unterwegs, das wohl immer seine Richtung änderte. Es was so, als ob die beiden sich suchten aber immer wieder an sich selbst vorbei flogen und sich nicht bemerkten. Flynn saß nur da und untersuchte Wes sonderhafte Blicke. Er spürte, dass sein Meister die Jedi fühlte aber immer wieder als er sie etwas besser fühlte, entkamen sie ihm und so fuhren sie sich immer an einander vorbei. Als die Suche aber langsam müde machte, sprach sein Meister ein paar wichtige Worte, die sie nach Vorne bringen sollte und nicht zum Aufgeben zwang.

» Ich werde Ihnen bei stehen, egal welche Hürden das Ziel in sich hält. «

Flynn war ein angenehmer Zeitbegleiter, der hilfsbereit war. Und sein Meister war wie ein Freund zu ihm und sie konnten gut mit sich. Wes fuhr dann einen langen Bogen, was den Speeder in Schrägstellung veranlasste. Sie fuhren enttäuschend ins Dorf, während dessen fanden sie überraschend einen Frachter. Flynn fragte sich sofort welcher Bauart dieser Raumschiff war, denn er kannte bis jetzt nur die paar öffentlichen Shuttles und Desaster.

» Meister? Das ist aber eine sonderhafte Bauform. «


Dann ging Wes zu dem Schiff, allein und untersuchte es, wie er eindringen konnte. Flynn sprang dann aus dem Speeder und untersuchte die Umgebung. Er verband sich mit der Macht und richtete seine Fühler auf. Da er nicht gerade ein Genie war, was die Macht anging, fühlte er nur wenig Leben um sich. Auch nach seinem Training ist er nicht wirklich merklich besser geworden. Er wusste aber, dass er immer üben sollte, wenn er irgendwann besser sein wollte. Weshalb er immer, wenn ein guter Augenblick kam, zu üben begann. Dann sagte Wes, dass Kestrel mit diesem Frachter unterwegs war und auf Loronar gelandet war.

» Großartig, und was machen wir jetzt? «


Wes suchte dann nach Spuren, die ihn zu ihr führen konnten. Es dauerte nicht lange und er kam auf die Spur der Jedi, die wohl ins Dorf führte. Sie hatten die Spur verloren und fanden sie wieder eine Weile weiter in Richtung des Dorfes. Sie fuhren immer weiter mit der Zuversicht sie bald finden zu können. Bald spürte Wes eine Aura, die nach der Zielperson aussah. Natürlich Flynn wusste von den vielen inneren Gedankengängen seines Meisters nicht und schaute sich nur suchend um. Bald kamen sie an zwei Personen, die auch zu gleich in dem Scheinwerferlichtern standen.

Sie sahen endlich die lang ersuchte Jedi, die eher anders aussah, als man sich denken konnte. Man sah an ihr, dass sie schon ein paar Kämpfe hinter sich hatte und ihr Körper sah ausgehungert und etwas rot gebräunt. Ihre zerfetzte Kleidung machte die ganze Gestallt zu einer eher ehrfürchtigen Person, die schon alles hinter sich hatte und jede Herausforderung im Schlaf meistern könnte. Flynn hätte nie gedacht, dass eine Jedi so weit gehen würde. Keine Rücksicht auf ihre Gesundheit oder ihr Leben. Es hatte in erschrocken und er erstarrte eine Sekunde lang. Flynn schaute nur zu, als die Jedi sich auf dem Nebensitzt setzte und das Bündel namens Kestrel auf dem Rücksitz zuvor hinlegte. Flynn saß weiter nur da, leise und bewegte sich unmerklich, er schaute durch das Rückspiegel und sah erst jetzt wie das Bündel in Wirklichkeit war. Sie war viel kleiner als er dachte und ihr Haar war noch viel dunkler. Flynn wunderte sich über die beiden. Sie hatten sonderhafte Verletzungen und waren schwach zu Fuß. Flynn machte sich Gedanken über die beiden. Was ist mit denen passiert? War das der Ausmaß eines Kampfes mit den Sith? Er schwieg vorerst und beobachtete weiter die drei.

Auf einmal sprach Brianna, Kestrel bräuchte Hilfe. Wes versicherte ihr, dass alles in Ordnung wäre und sie zu einem Arzt bringen würde. Wes fuhr dann zu dem Dorf, wo die Tara Li eine Kellnerin und eine Ärztin war. Nach einer Weile, während dessen Wes mit Vollgas fuhr, waren sie am Wirtshaus angekommen. Wes wollte Brianna von dem Speeder heben, was sie wohl erschreckte und weshalb sie empört war. Flynn wunderte sich über das Benehmen eines Großmeisters. Er hätte nie gedacht, dass sein Meister solch ein Benehmen am Tag legen würde. Brianna, wie zuvor gedacht, strahlte einen hohen Grad an Böswilligkeit aus. Irgendwie hatten sie keine gute Beziehung, was Flynn bemerkte und nur mit einem Stirnrunzeln ein Zeichen setzte, dass sein Meister wohl kein Gentleman war. Flynn hätte nicht gedacht, dass er sowas machen würde. Er war eher einer von der schüchternen Sorte, verstand aber wie sich ein Gentleman zu benehmen versteht. Danach schmiss die gerade mal da stehende Jedi die Kestrel vom Speeder und sie gingen rein. Flynn sprang wie immer aus dem Speeder raus und folgte ihnen. Er schaute sich verdächtig um, als ob er irgendwas abwartete. Wes sprach dann mit der Hauswirtin und bat sie ihnen zu helfen.

Während der ganzen Zeit spürte Flynn ein Angst Gefühl, dass er nie vorher fühlte. Es war anders, als alle Gefühle, die er zuvor hatte. Er hatte richtige Gänsehaut und es fühlte sich so an, als ob die beiden irgendetwas Mächtiges verbindet. Die seltsamen Brandflecke auf Kestrel Kleidung machten sein Gefühl vollkommen. Wes sprach mit ihm gar nicht und das machte ihn noch verdächtiger als sonst. Was hatten sie vor?



[ ▫ Naboo ▫ Tänzelnden Shaak ▫ Gaststube ▫ ] mit Kestrel, Brianna, Tara und sein Meister Wes
 
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- Naboo – Toulse - Haus der Akanatos – Mit Miu, Shin, Masao, Hana, Daiki -

Das Abendessen verlief in ruhigen Bahnen, zum größten Teil jedoch schweigend. Masao und Akemi waren erst nach Hause gekommen, als der Tisch bereits gedeckt war und Hana längst Pflicht schuldigst an ihrem Platz gesessen hatte. Shin Akanato war inzwischen von der Arbeit heim gekommen und obwohl Akemi es nicht mit Sicherheit wusste, nahm sie an, dass ihre Mutter ihm bereits erzählt hatte, was sich am Nachmittag zwischen ihnen ereignet hatte. Die einzige, die munter vor sich hin plapperte, war Hana. Sie erzählte von einem neuen Spiel, das sie und Esra erfunden hatten und dass sie sich mit zwei anderen Mädchen aus der Schule ganz fürchterlich gezankt hatte, weil diese sie als kindisch bezeichnet hatten. Masao aß und war dabei tief in Gedanken versunken, was Akemi daran merkte, dass er weitestgehend auf seinen Teller starrte und nicht einmal so tat, als höre er Hana zu. Fast musste Akemi sich ein Lächeln verkneifen. Ihn schien es wirklich heftig erwischt zu haben. Daiki war ausnahmsweise nicht ganz so laut wie sonst. Er hatte bei dem schöne Wetter viel herum getobt und war nun entsprechend müde, sodass Miu ihn nach dem Abendessen direkt zu Bett brachte. Akemi und Hana kümmerten sich derweil um den Abwasch, während Shin und sein ältester Sohn sich auf die Terrasse zurück zogen. Hana, die inzwischen neun war, durfte noch etwas auf bleiben, langweilte sich jedoch schnell in der Gegenwart der Erwachsenen und zog sich mit einem spannenden Buch auf ihr Zimmer zurück. Akemi wusch das benutzte Spültuch aus, hängte es zum Trocknen aus und entschloss sich, zu ihrem Vater und ihrem Bruder nach draußen zu gehen. Es war inzwischen dunkel draußen und der Himmel bot einen fantastischen Anblick seiner glitzernden Schätze. Akemis Vater stand an der Brüstung der Veranda, den Blick dem dunklen Garten zugewandt, die Arme auf das Geländer gestützt.

„Deine Mutter hat mir erzählt, was los ist.“

Sagte er und es überraschte Akemi, einen mitfühlenden Unterton zu hören, nachdem ihr bisher so gut wie jeder die Leviten hatte lesen wollen.Sie erwiderte jedoch nichts, sondern blieb nur stur auf der Bank sitzen, auf der sie sich zuvor nieder gelassen hatte. Ihrer Meinung nach waren genug Gespräche über sie und Richard geführt worden. Es schien ihr inzwischen, dass jeder eine Meinung dazu hatte, die er unbedingt los werden wollte, sie jedoch wollte nichts mehr hören. Es war ihr Leben und ihre Entscheidung. Es waren ihre Gefühle.

“Sie war noch ziemlich aufgelöst, als ich von der Arbeit gekommen bin.“

In diesem Moment öffnete sich die Verbindungstür zum Haus und Miu selbst gestellte sich zu ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Tochter. Offenbar hatte sie ihren Jüngsten erfolgreich zu Bett gebracht. Sie erzählte ihm jeden Abend eine Geschichte aber heute hatte sie es wohl recht kurz gehalten, vielleicht weil Daiki ohnehin zu müde gewesen war um lange zuzuhören, vielleicht auch weil sie mit Akemi sprechen wollte. Als keiner etwas sagte, räusperte Masao sich und stieß Akemi leicht mit dem Arm an. Akemi verzog den Mund, schaute dann jedoch zu ihrer Mutter auf und sprach:

„Es tut mir Leid, dass ich geflucht habe, Mama.“

Sie schluckte und fühlte sich für einen winzigen Moment wieder, als wäre sie zwölf. Miu mied ihren Blick.

“Du hast dich heute Nachmittag schlimm versündigt, Akemi. Ich hoffe, du kannst die Götter milde stimmen, wenn du vor dem Schlafen dein Gebet sprichst und um Verzeihung bittest.“

Ihre Stimme war vollkommen ernst und tadelnd. Akemi wusste, dass sie ihre Mutter sehr enttäuscht hatte. Sie hätte sich zurück halten und sich beherrschen sollen, doch aufgewühlt wie sie gewesen war, hatte sie einfach nicht nachgedacht. Zweifellos würde Miu die Filmindustrie und Akemis Umgang auf Coruscant dafür verantwortlich machen, dass ihre Tochter zu fluchen begonnen hatte. Akemi nickte mit betretenem Gesichtsausdruck..

„Ja, Mama.“

Erwiderte sie und hoffte, dass das Thema erledigt war. Über den zweiten Stein des Anstoßes – Richard – würde sie erst gar nicht mehr diskutieren. Sie hatte es satt und es gab ohnehin nichts mehr zu diskutiere, so einfach war das... dachte sie jedenfalls. Miu sah dies aber offensichtlich anders. Sie hatte sich ihrem Mann genähert, sich an einen der tragenden Pfosten gelehnt und Shin eine Hand auf die Schulter gelegt. Ihr Gesicht hatte sie jedoch noch Akemi zugewandt.

“Schau, Akemi, du kannst doch zusammen sein mit wem immer du möchtest.“

Sagte sie, um einen stimmigen Ton bemüht. Akemi zog die Brauen zusammen. Dies war eine völlig neue Richtung.

“Du weißt, dass auch dein Vater und ich gegen Widerstände ankämpfen mussten. Darum... können wir verstehen, dass du dir nicht in deine Entscheidungen reinreden lassen möchtest. Dennoch.... ich bin der Meinung, dass es nicht richtig war, was du getan hast.“

Stumm zuhörend fiel Akemi auf, dass es ihrer Mutter schwer fiel die richtigen Worte zu finden. An einem Punkt sah sie Hilfe suchend zu ihrem Mann hinüber, der ihr aufmunternd zu nickte.

“Wie auch immer: ich bin stolz auf dich, dass du deine Fehler eingesehen und in einem offenen Gespräch mit deiner Freundin besprochen hast. Um alles weitere zu überdenken hast du noch genug Zeit, bis du nach Coruscant zurück fliegst. Was auch immer du tust, es ist deine Entscheidung und wir stehen hinter dir.“

Von dieser kleinen Rede war Akemi vollkommen überwältigt. Sie hatte vieles erwartet, aber nicht das. Bevor sie noch etwas erwidern konnte, kam ihre Mutter zu ihr, drückte ihr einen festen Kuss auf die Stirn und verschwand wieder im Haus. Akemi blinzelte und wechselte einen Blick mit Masao, der schweigend neben ihr gestanden hatte. Erst nach ein paar Sekunden Zeit zum Nachdenken begriff sie, dass dies das Werk ihres Vaters gewesen war und dass er sie auf diesen Stimmungsumschwung hatte vorbereiten wollen, bevor Miu zu ihnen gestoßen war. Er atmete tief aus.

“Ach, was für ein angenehmer Abend!“

Sich ausgiebig streckend drehte er sich zu ihnen um. Auf seinen Zügen lag verstecktes Amüsement.

“Ich muss dringend die Beine hoch legen. Gute Nacht, ihr zwei.“

Er drückte Masao die Schulter und gab seiner Tochter einen Kuss. Akemi hielt ihn fest.

„Danke, Papa.“

Flüsterte sie. Shin Akanato blinzelte.

“Wofür?“

Fragte er zurück, wusste jedoch ganz genau, was sie meinte.

- Naboo – Toulse – Haus der Akanatos – Mit Masao -
 

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Naboo – nahe Theed, ehemaliges Waldgebiet – John, Billie

Er musste nichts sagen. Billie bemerkte schon an seinem Blick, dass er bei ihrem Anblick erschrack. Kein Wunder – eingefallen waren ihre Wangen, stumpf und strähnig ihr Haar, dürr ihr einstmals wohlgeformter Körper. Aber er war so taktvoll, kein einziges Wort darüber zu verlieren. Selbst nach dem Wieso und Wie ihrer Reise zu ihm fragte er nicht – hätte ja gut sein können, dass sie ebenfalls desertiert war.
Aber das war sie nun einmal definitiv nicht. Auch wenn sie nicht wusste, was ihr noch nach ihrer hoffentlich baldigen Gesundschreibung blühen würde: Billie dachte dabei an gewisse Disziplinierungsverfahren, wegen Ungehorsams, Befehlsverweigerung und sonstiger Vergehen, derer sie sich noch schuldig gemacht hatte. Zunächst einmal aber hatte sich Erholung verdient. Abstand zu den Geschehnissen der letzten Wochen.

Sie nickte John auf seine Einladung hin zu und stieg wortlos zu ihm in den alten Speeder. Kein weiteres Wort von ihm, keine Berührung. Vermutlich war er ob ihres plötzlichen Überfalls ebenso unsicher wie sie und es würde Zeit brauchen, bis sie wieder zu der Innigkeit finden würden, die sie vorher schon einmal verbunden hatte.
Oh nein, Billie meinte nicht jenes kurzes Abenteuer in ihrer Kabine. Jenen berauschenden Moment, in dem sie sich beide genommen hatten, was sie gerade brauchten und sich gegeben hatten, wozu sie glaubten bereit zu sein. “Keine Konsequenzen” hatte sie ihn damals gewarnt......

Mit einem leichten Ruckeln startete John wieder den Speeder.
Wieder wurde sie eingeholt von der nüchternen Realität um sie herum. Das Gelände, welches sie durchquerten glich einem Abbild ihrer Seele. Überall verbrannte Erde, Ruinen, verloren gegangene Hoffnungen. Und während sie stumm durch die Gegend fuhren, glitzerte die eine oder andere Träne auf ihrem Gesicht....
Endlich erreichten sie dann die Gegend, die John augenscheinlich angstrebt hatte. Außerhalb von Theed gelegen und deshalb wohl noch relativ intakt. Fast unberührte Natur – wenngleich sicherlich von wissenden Händen kultiviert und aufgeforstet.
John stoppte und richtete endlich ein paar Worte an sie.

Das war auch der Augenblick, an dem sie sich zum ersten Mal Zeit nahm, ihn eingehend zu betrachten. Gut sah er aus, braungebrannt und eine innere Ruhe ausstrahlend, die ihr bei ihrer Ankunft schon aufgefallen war. Mit sanften Augen sah er sie an, Augen, hinter denen sich kein wildes Tier mehr verbarg, wie zu der Zeit seines unrühmlichen Auftritts auf Carida. Nein, er schien nicht geläutert - vielmehr endlich ganz und gar bei sich angekommen zu sein.


“Das habe ich auch nicht angenommen!”

Billie versuchte seine Bedenken zu zerstreuen und tatsächlich huschte doch ein zaghaftes Lächeln über ihr Gesicht, als er sie an ihre ehemalige Stärke erinnerte. Ihn zu verprügeln? Oh ja, das würde sie können. Billie hatte keinen Respekt vor dem angeblich so starken Geschlecht. Noch nie gehabt. Aber genau jetzt erinnerte sie so eine Aussage wieder an ihre schlechten Erfahrungen der letzten Zeit mit sich selbst ….Billie wusste nicht, ob sie es je wieder wagen würde, eine Hand gegen jemanden zu erheben. Zu groß war immer noch die Angst vor der Unberechenbarkeit ihrer verborgenen Kräfte. Unter anderem dachte sie in jenem Augenblick auch an Aiden ….
Ihre Miene war dann auch wieder ernst, als sie weitersprach und eine Erklärung versuchte.


“Ich habe keine Angst vor dir, John.

Dann verstummte sie wieder, setzte lediglich noch ein gemurmeltes, nach außen hin nicht zu verstehendes “Angst habe ich nur vor mir selber.” hinzu. Es war noch nicht der rechte Augenblick gekommen, um ihm alles zu erzählen. Das hatte Zeit – sie war ja gerade erst angekommen.

Dankbar nahm sie dann die angebotenen Gegenstände von ihm entgegen. Eine Decke, ein Kissen, eine Box mit Essen und Trinken. Kleinigkeiten, nichts von besonderem Wert – aber für Billie gab es in jenem Moment nicht kostbareres auf der Welt. Sicher hatte er die Dinge für sich eingepackt. Alltägliche Gegenstände, die ein wenig Luxus für ihn bedeuteten: Auf der Decke zu liegen, den Kopf auf das Kissen gebetet, ein Stück Brot in der Hand und den Blick auf die Wolken am Himmel gerichtet und einen Moment seinen Gedanken nachhängend. Wann hatte sie sich das letzte Mal Zeit für eine solche Auszeit genommen? Sich einen solchen “Luxus” gegönnt? Abgesehen von dem schrecklichen Angriff musste Naboo tatsächlich ein geeigneter Planet sein, um wieder zu sich selbst finden zu können.

Als er verschwand, sah sie ihm noch einen Augenblick lang hinterher, breitete dann die Decke auf der Lichtung aus und setzte sich darauf. Schön war es hier. Billie sah sich staunend um wie ein kleines Kind, das seine Umwelt zu ersten Mal wirklich wahr nimmt. Sie fühlte das Gras, spürte die wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrem Rücken und hörte den Wind, der sanft idurch die Wipfel der umstehenden Bäume säuselte.
Billie ließ sich auf die Decke hinabgleiten, bettete ihren Kopf auf das von John angebotene Kissen und schaute tatsächlich zu den Wolken empor.
Sanft glitten sie vor dem blauen Hintergrund davon.....
Und obwohl Billie wusste, dass das Blau nur eine Täuschung der Sinne war, dass sich dahinter die Schwärze und Kälte des Weltalls verbarg, ließ sie sich nur zu gerne einlullen von dem Frieden rings um sie her. Vielleicht war die Entscheidung, Johns Einladung hierher anzunehmen, eine ihrer besten Entscheidungen bisher.
Billie schloss die Augen, sog die würzige Luft um sich herum ein ....und schlief einem altem Instinkt folgend schließlich ein ….


Naboo - ausserhalb von Theed /Lichtung - Billie
 
Im Tänzelnden Shaak, Gaststube - Kestrel, Brianna, Tara, Flynn, Wes

Tara stand hinter der Theke und trocknete gerade die sauberen Gläser ab. Sie war gerade völlig versunken in dieser Tätigkeit, denn der Abend war recht ruhig, es waren nur noch wenige Gäste da. Wes und sein Schüler waren vorhin ziemlich schnell gegangen und sie fragte sich, ob sie überhaupt wiederkommen würden, doch hätten sie sich sicher verabschiedet. Sie waren ja öfter unterwegs und tauchten Tage später wieder auf. Zum Beispiel bei ihrer letzten Reise nach Threed, wo sie beschlossen hatte hier zu bleiben. Es war sicherlich falsch von ihr gewesen, gerade wo sie eigentlich gelernte Ärztin war, doch hatte sie auch hier ihre Pflichten und momentan auch ihren Kopf woanders. Seit dem Gespräch mit Wes war so vieles wieder hochgekommen in ihr. Immer wieder musste sie an Nevis denken und an die Chance sie mit Hilfe von Wes wiederzufinden. Vielleicht sollte sie die Macht doch nicht so ablehnen, auch wenn diese ihrer Tochter das normale Leben genommen hatte und ihrem Mann das Leben selbst.

Plötzlich wurde sie aus den Gedanken gerissen als Wes plötzlich völlig aufgebracht zu ihr an die Theke stürzte. Er war aus dem Nichts gekommen und wirkte ziemlich angespannt, so hatte sie ihn noch nie erlebt.

„Was ist los?“

Fragte sie besorgt und Wes erklärte ihr, dass er eine verletzte Jedi hier hätte, die dringend ihre Hilfe benötigte, da ein Krankenhaus zu weit weg wäre.

Tara sah ihn einen Moment skeptisch an. Eine Jedi? Was sollte sie da schon tun? Würden da überhaupt ihre normalen Kenntnisse helfen? Tara überlegte kurz und willigte dann mit einem Seufzen ein. Sie konnte eh nicht nein sagen, zudem wollte sie auch kein Leben einfach so opfern. Sie hatte einen Eid geschworen und sie würde ihn nicht brechen, auch wenn es ihr nicht passte. Sie wollte helfen, wenn sie konnte.


„Na schön. Wo ist sie? Am besten ihr bringt sie hoch zu eines der Zimmer. Wir haben ja genug frei. Ein Krankenhaus ist in der tat weit weg. Wir sind hier leider ziemlich abgeschnitten.“

Meinte sie und trocknete ihre Hände ab und folgte Wes zu der Jedi, welche sich auf dem Arm einer in weiß gekleideten Frau befand, welche selbst stark verletzt aussah, doch sie betrachtete vorerst die bewusstlose Jedi. Ihr Bot sich ein Bild des Schreckens als sie näher kam, denn die Jedi sah noch schlimmer aus als die Jedi, die sie trug. Zumindest nahm sie an, dass sie auch eine war. Mit solchen Verletzten hatte sie wirklich nicht gerechnet, doch sie konnte sie nicht wegschicken, dafür war wirklich keine Zeit mehr.

Was machten die Jedi nur? Genau deshalb hielt sie nichts von dem Jedidasein. Es war viel zu gefährlich.
Tara konnte man deutlich ansehen wie erschrocken sie von dem Anblick der Beiden war. Sie brauchte einen Moment ehe sie sich fasste und ihr bewusst wurde, auf was sie sich da eingelassen hatte. Die Togruta legte der verletzten, bewusstlosen Jedi die Hand auf die Stirn und spürte sofort, dass sie sehr stark fieberte.


„Sie hat hohes Fieber. Ich weiß nicht ob ich euch helfen kann. Ich versuche mein Bestes, aber sie ist sehr schwach. Wie lange geht es ihr schon so? Los, bringt sie nach oben! Ich hole schnell ein paar Sachen!“


Meinte sie und stürmte los zu ihrem Zimmer und durchwühlte ihren Kleiderschrank , wo sie ihren alten Ärztekoffer aufgehoben hatte, den sie immer wieder neu bestückt hatte für alle Fälle. Schnell lief sie zu den anderen Zimmern. Wes und die fremde Jedi waren schon in eines der Zimmer gelaufen und hatten die junge Frau in eines der Betten gelegt.

Tara untersuchte sie schnell mit einem Screen, der ihren ganzen Körper durchleuchtete. Dabei kamen viele Brüche zum Vorschein, dass Tara noch mehr vor Überforderung anfing zu schwitzen. Sie war lange aus dem Beruf raus und wollte hier auch niemanden enttäuschen.

Tara untersuchte dann Herzschlag und andere Lebensfunktionen und seufzte dann.

„Sie hat sehr viele Brüche, einige innere Verletzungen. Ich denke, dass das Fieber von den inneren Verletzungen kommt, aber sicher bin ich mir noch nicht. Sie hat auch Brandwunden, die jedoch noch das Geringste sind. Ich werde versuchen die Blutungen zu stoppen...aber um ehrlich zu sein...wir können nur hoffen. Sie ist jetzt schon sehr schwach...ich fürchte...sie könnte die Nacht nicht überstehen.“

Meinte sie traurig und auch verzweifelt.

„ Was ist denn nur passiert?!“


Fragte sie völlig aufgebracht und sah die andere Jedi an mit den weißen Haaren.

„Gibt es irgendetwas, was ich wissen müsste? Etwas, was mir helfen könnte?“


Fragte sie und man merkte, dass sie etwas überfordert war, gerade wo ihr hier auch viele nötige Mittel fehlten.

„Ich denke ich sollte euch nachher auch einmal untersuchen. Eure Kopfverletzungen müssen genäht werden, junges Fräulein. Ihr solltet euch auch hinlegen!“

Meinte sie bestimmt zu der Weißhaarigen. Sie sah sehr mitgenommen aus und auch stark verletzt. Sie fürchtete, dass diese eine Gehirnerschütterung hatte. Doch zuerst musste sie sich um die andere Patientin kümmern. Um sie stand es momentan sehr schlecht.

Im Tänzelnden Shaak, Gaststube –Zimmer Kestrel, Brianna, Tara, Flynn, Wes
 
Weit draußen auf dem Lande - Flynn, Wes, Kestrel, Brianna

Gegen das Scheinwerferlicht war nicht zu erkennen, wer im Speeder saß, doch zumindest eine der Personen schien sie zu kennen, da eine vage vertraute Person ihren Namen rief, als sie sich dem Gefährt näherte. Brianna war sich zuerst nicht ganz sicher, um wen es sich handelte, doch als sie näher kam, bestätigte sich ihr Gefühl.

"Wes? Wes Janson?"

Fragte sie verwirrt. Inzwischen war sie fast komplett überzeugt gewesen, dass Kestrel halluziniert hatte, dass niemand auf sie wartete oder gar nach ihnen suchte. Doch nun war das Gegenteil bewiesen, und die Echani fühlte sich fast zu k.o., um das noch zu verarbeiten. Doch - eines wusste sie: es war richtig gewesen, ihrer Freundin zu vertrauen. Was sie absolut nicht wusste und ziemlich irritierte war, warum es so lange gedauert hatte, sie zu finden, doch andererseits, es war Wes, also brauchte sie nicht darüber überrascht sein. Er eilte, um ihr auf dem Rücksitz zu helfen, aber sie drehte sich weg, sie wollte seine Hilfe nicht. Sie sah doch nicht so zerbrechlich aus, als dass sie nicht mehr in der Lage wäre, in einen Speeder einzusteigen! Natürlich war sie müde, aber war das ein Wunder, nachdem sie Kestrel praktisch seit Korriban getragen hatte? Eigentlich hatten sie mit ihm ihren Frieden gemacht, trotzdem wäre es ihr lieber gewesen, es wäre ein anderer Jedi gewesen, der sie gefunden hätte. Auch war sie sich nicht sicher, ob ihm klar war, wie ernst es um die Ritterin stand.

"Kestrel... sie braucht dringend einen Arzt... bitte..."

Keuchte sie, in ihrem Sitz zurückgelehnt und erschöpft. Sie spürte, dass sie fast nicht mehr konnte. Sie hörte Wes noch sagen, dass alles in Ordnung kommen würde, dann fielen ihr die Augen zu.

Irgendetwas weckte Brianna und sie schreckte blitzartig hoch. War sie etwa eingeschlafen? Sie musste wohl, denn der Speeder stand jetzt in irgendeinem Dorf. Dann wollte man ihr Kestrel wegnehmen. Sie versuchte, Worte des Protests zu artikulieren und scheiterte. Sie fühlte sich so richtig benommen. So langsam erkannte sie, dass es Wes war, der ihr die Last der Jedi-Ritterin hatte abnehmen wollen. Egal, jetzt war es schon geschehen. Es passte auch irgendwo, denn vor dem Jedi wollte sie ohnehin keine Schwäche zeigen. Die Echani riss sich zusammen, und stemmte sich und ihre Freundin noch einmal aus den Sitzen.

Sie folgte dem älteren Mann und seinem jungen Begleiter in das fast leere Dorfwirtshaus und hörte apathisch zu, wie er eine Togruta, die offenbar hier Kellnerin war um Hilfe bat. Eine Kellnerin! Sie regte sich innerlich über diese Schnapsidee auf, doch ohne es zu zeigen. Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass er sie fragte. Aber was dachte er sich da bloß dabei? Genauso gut hätte sie Kestrel auf Bothawui in einem Raumhafenimbiss versorgen lassen können.

Erstaunlicherweise war die Togruta, die offenbar Tara hieß, nur im ersten Moment überrascht, und wies sie dann, die Ritterin in eines der Zimmer zu bringen. Vielleicht war sie ja mal Krankenschwester gewesen, vermutete Brianna. Oder sie wusste, woher man auf die Schnelle einen Arzt herbekam, Krankenhaus gab es ja anscheinend keines in Reichweite.

Tara sah sich Kestrel kurz an und legte ihr die Hand auf die Stirn. Dabei machte sie auf Brianna den Eindruck, dass sie tatsächlich wusste, was sie tat, obgleich sie ihre Sinne nicht mehr so gut beisammen hatte, als dass sie das noch sicher hätte sagen können. Die Togruta meinte, dass sie ihr Bestes versuchen würde, aber nicht wusste, ob sie helfen könnte, und fragte, wie lange es der Dunkelhaarigen schon so ging. Brianna realisierte einen Moment zu spät, dass die Frage an sie gerichtet war.

"Ein paar Tage... aber davor auch schon, nur nicht so schlimm... vielleicht zehn Tage?"

Meinte die Padawan und erinnerte sich an die Vermutung ihrer Freundin, dass die Krankheit schon die ganze Flucht über vorhanden gewesen wäre, ihre Heilung die Symptome aber lange Zeit weitgehend unterdrückt und die Sache hinausgezögert hatte.

"Ich habe versucht... sie zu heilen... solange ich konnte."

Fügte die Weißhaarige noch leise an, bevor die Kellnerin verschwand. Wes wies ihr den Weg in die oberen Stockwerke, und sie ging voraus die Treppe hinauf. Das Treppensteigen war inzwischend sehr anstrengend für sie, und bei den letzten Stufen musste sie sehr auf die Zähne beißen, um es nicht zu zeigen, doch schließlich waren sie oben im zweiten Stock angekommen. Brianna brachte Kestrel in das Zimmer, das der Jedi ihr sagte, und legte sie sanft in das Bett. Sie deckte ihre Freundin zu, setzte sich zu ihr auf die Bettkante, und hielt ihre Hand.

Sehr bald kam auch Tara mit einem Ärztekoffer an. Es zeigte sich dass die enthaltenen Instrumente weit von dem entfernt waren, was man in normalen Medikits fand, und dass sie damit umzugehen wusste. Sie schien tatsächlich eine Art Ärztin zu sein, registrierte Brianna mit Erstaunen.

Die Untersuchung dauerte eine ganze Weile, und schließlich zählte die Togruta Kestrels Verletzungen auf. Sie machte Brianna Angst, als sie sagte, dass ihre Freundin die Nacht vielleicht nicht überstehen würde. Wenn das schon eine Ärztin sagte, war das bestimmt ein sehr schlechtes Zeichen. Warum musste es soweit kommen, nachdem sie schon mehrmals dachten, sie hätten es geschafft, und es nun vermutlich tatsächlich hatten. Mit Tränen in den Augen sah sie ihre Mentorin an, und dachte an alles, was sie sich vorgenommen hatten und nun vielleicht nie Wirklichkeit werden würde. Wenn sie sich wenigstens von ihr verabschieden könnte!

Tara fragte Brianna, was mit der Jedi passiert sei und ob es irgendwas gäbe, das sie wissen müsste und ihr vielleicht helfen könnte. Die Angesprochene versuchte, sich zu sammeln, und holte einmal tief Luft. Es war offensichtlich, dass sie sich noch nicht so schnell ausruhen können würde, und sie versuchte daher, die Müdigkeit abzuschütteln.

"Ranik... er hat sie fast getötet mit seinen Machtblitzen."

Berichtete sie langsam und traurig.

"Als ich sie fand, war sie schon zu schwach, um irgendwas zu machen. Ich musste sie seitdem tragen, die ganze Zeit über.

Sobald wir ihn abgeschüttelt hatten, heilte ich sie. Doch nach ein paar Tagen wurde es wieder schlimmer!"

Sagte sie und rief den letzten Satz mit Trauer und Ärger in der Stimme aus.

"Seit einigen Tagen hat sie jetzt so schlimmes Fieber. Sie ist wieder zu matt, um irgendwas zu tun, und schläft die meiste Zeit. Wenn sie wach ist, halluziniert sie häufig. Ich war in der Lage, das Fieber zu senken, wenn ich sie heilte. Doch nun, fürchte ich... bin ich am Ende meiner Kräfte."

Fügte die Echani hinzu und klang dabei ziemlich unglücklich. Die rothäutige Humanoidin sagte ihr, sie solle sich ebenfalls hinlegen, ihre Kopfverletzungen müssten außerdem genäht werden. Sie nannte sie "junges Fräulein", und Brianna schnaubte erbost über diese Anrede. Sie protestierte scharf.

"Ich kann mich nicht einfach hinlegen und ausruhen, während meine Freundin stirbt! Ihr sagt, ihr wisst nicht, ob ihr sie heilen könnt, also muss ich es doch wohl tun!"

Doch leise und bekümmert fügte sie an:

"Obwohl ich nicht weiß, woher ich die Kraft nehmen soll."

Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Tara, Flynn, Wes, Kestrel, Brianna
 
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Im Tänzelnden Shaak, Gaststube - Kestrel, Brianna, Tara, Flynn, Wes

Während der Suche nach Kestrel redeten Wes und Flynn nicht allzuviel. Als er zum ersten Mal den Speeder wendete, schlug der Padawan vor, auch nach der Jedi Ausschau zu halten, obwohl er nicht glaubte, dass er sie spüren konnte, da er sie ja zuwenig kannte. Wes schüttelte den Kopf.

"Das kannst du gerne machen, die Übung tut dir gut. Wenn du aber schon von vornherein davon ausgehst, dass du nichts spürst, wird es dir mit Sicherheit auch nicht gelingen. Du hast es noch nicht einmal versucht und legst dir schon Entschuldigungen für den Fall zurecht, dass du scheiterst. Du musst daran glauben, wenn du die Macht benutzt, sonst hat es keinen Sinn. Tu es, oder tu es nicht! Es gibt kein Versuchen!"

Wies der Großmeister seinen Schüler freundlich, aber bestimmt zurecht. Geraume Zeit später fanden sie endlich den Frachter, und Flynn wunderte sich über die Bauform.

"Das? Du hast noch nicht viel Zeit auf Raumhäfen verbracht, zumindest nicht in den Bereichen, wo all diese kleinen Frachterpiloten landen. Das ist ein corellianischer YT-2000, und auch wenn es nicht das meistproduzierte Modell ist, ist es doch recht gängig. Oder, man kann auch sagen, langweilig."

Klärte Wes ihn auf. Der Padawan fragte, was sie jetzt machen sollte, aber der Jedi konnte auch nur mit den Schultern zucken.

"Tja... weitersuchen. Weit können sie ja nicht sein."

Als der Jedi-Großmeister später im Tänzelnden Shaak Tara um Hilfe bat, willigte sie nach einem Augenblick ein, obwohl er den Eindruck hatte, dass sie nicht ganz glücklich damit war. Sie sagte ihnen, sie sollten sie nach oben in eins der Zimmer bringen, und sah sich dann kurz die Patientin an.

Jetzt, im Licht der Stube, sah Kestrel fast noch schlimmer aus als zuvor, und auch bei Brianna, die die Dunkelhaarige auf Händen trug, konnte man jetzt besser sehen, wie übel sie zugerichtet war. Die Togruta meinte schließlich, dass sie helfen würde aber nichts versprechen konnte. Die Echani antwortete ihr auf die entsprechende Frage hin, dass die Ritterin schon tagelang solches Fieber hatte. Wes fand, dass sie müde wirkte, und abwesend, man konnte meinen, sie schliefe im Stehen. Nachdem Tara verschwunden war, sagte er der Weißhaarigen, wohin es gehen sollte.

"Wir gehen rauf in den zweiten Stock, da haben wir unsere Zimmer, und da ist auch noch genug frei."

Erklärte er und stutzte ein wenig, als sich die sportliche junge Frau schnurstracks zur Treppe aufmachte. Hatte sie den Lift nicht gesehen? Inzwischen hatte er auch aus Fehlern gelernt und bot Brianna nicht mehr ungefragt seine Hilfe an, blieb jedoch dicht hinter ihr. Nur für den Fall, dass sich doch herausstellen würde, dass sie sich übernommen hatte und die Stufen runterfiel oder sonstwas. Immerhin sah sie so erschöpft und mitgenommen aus, dass man meinen konnte, sie würde jeden Moment umkippen. Ihre Bewegungen sprachen jedoch eine andere Sprache; sie erkomm die Treppe mit relativer Leichtigkeit. Wes blieb also wenig mehr zu tun als ihr zu folgen und die Aussicht zu genießen. Er fragte sich dennoch, wo die junge Frau noch die Kraft hernahm. Flynn, der die letzte Zeit ziemlich ruhig geblieben war, folgte wiederum ihm.

Sie brachten die bewusstlose Jedi in das Zimmer, das seinem und Flynns am nächsten lag und angenehmerweise frei war. Dort legte die Echani Kestrel ins Bett, blieb aber in ihrer Nähe. Es dauerte nicht lange, bis auch Tara kam und die Ritterin mit einem entsprechenden Gerät durchleuchtete. Wes schüttelte den Kopf, als er all die Brüche sah und befürchtete, dass noch viel mehr Verletzungen zu erkennen waren, die er als Laie aber schlichtweg nicht sah. Man konnte sich nicht sicher sein, was die potentiell fremde Körpersprache der Togruta anging, doch sie schien ziemlich nervös zu sein.

"Ruhig."

Flüsterte ihr zu.

"Keine Panik. Ich vertraue Euch. Ihr schafft das schon."

Tara seufzte schließlich und berichtete von Brüchen, inneren Verletzungen und Brandwunden und befürchtete, die junge Ritterin würde die Nacht nicht überstehen.

"Oje. Die Ärmste."

Seufzte Wes niedergeschlagen. Dumm, dass es so wenig gab, was er tun konnte. Die Medikits im Wolligen Desaster enthielten mit Sicherheit nichts, was die Ärztin nicht auch hatte. Letztere wandte sich an Brianna und fragte, was geschehen war. Diese berichtete von Ranik und den Machtblitzen, dass sie sie irgendwie geheilt hätte und meinte traurig, inzwischen aber am Ende ihrer Kräfte zu sein. Die Togruta sagte ihr, dass sie ebenfalls behandelt werden müsste und sich hinlegen sollte, doch Brianna wehrte sich dagegen, meinte, dass sie nicht einfach so ausruhen würde und dass sie Kestrel ja dann wohl heilen musste, obwohl sie offenbar selbst ihre Grenzen erkannt hatte und nicht wusste, woher sie die Kraft nehmen sollte.

Wes seufzte. Irgendwie rührte ihn die ganze Geschichte, soweit die Echani sie erzählt hatte. Dass diese arrogante und eigensinnige Göre sich derart für jemand anderen aufopfern würde, hätte er nicht gedacht. Die Sache mit der Heilung irritierte ihn allerdings. Offensichtlich meinte Brianna die Macht-Heilung. Obwohl die Fähigkeit zur - begrenzten - Selbstheilung eine gängige Anwendung der Macht für einen Anhänger der hellen Seite war, gab es nur wenige Jedi, die über die Gabe verfügten, andere wirklich stark zu heilen, und diese waren keine Padawane. Bestimmt überschätzte sie die Auswirkungen ihres Tuns und wollte sich wichtig machen, eingebildet genug war sie ja schließlich. Es war nicht normal, dass eine bloße Padawan in der Lage war, jemandem mit Macht-Heilung das Leben zu retten.

"Brianna, bitte, ruht Euch aus. Tara ist ausgebildete Ärztin, sie weiß was sie tut. Ihr habt uns genug geholfen, indem Ihr uns gesagt habt, was passiert ist. Mehr könnt Ihr hier nicht tun, also ruht Euch aus, Ihr habt es nötig. Wir kümmern uns um Kestrel, habt keine Sorge. Jetzt legt Euch hin, ja?"

Sagte er ihr und hoffte, dass sie es einsah. Selbst wenn sie überhaupt über die Fähigkeit verfügte, wäre sie in ihrem Zustand keine große Hilfe. Auch wenn sie wieder etwas fitter schien, war sie bestimmt immer noch stehend k.o.. Dann wandte er sich an die überfordert wirkende Tara, und zog vor ihren Augen den Ärmel von Kestrels Kleidung hoch. Wes zog die Augenbrauen hoch, als er die Brandverletzungen sah.

"Das waren definitiv Machtblitze, und Ranik muss in der Tat sehr stark geworden sein, wenn er das angerichtet hat."

Der Jedi schüttelte den Kopf, ließ den Ärmel los und sah dann in Taras rot-weißes Gesicht.

"Machtblitze sind eine entartete Anwendung der Macht, eine üble und bösartige Technik der Sith. Sie sind vergleichbar mit einer hohen elektrischen Spannung und einem Blitzschlag nicht ganz unähnlich. Ich denke, Ihr müsst Euch die Brandverletzungen doch ansehen, und obwohl ich natürlich keinesfalls über Euer Wissen in Anatomie verfüge und die genauen Abläufe nicht kenne, würde es mich keineswegs überraschen, wenn die Blitze die eigentliche Ursache darstellen würden."

Meinte er, und fügte dann freundlich-aufmunternd an.

"Können wir Euch irgendwie helfen? Oder sollen wir sie vielleicht doch irgendwie in ein Krankenhaus schaffen, wenn Euch hier die erforderliche Ausrüstung fehlt?"

Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Kestrel, Brianna, Tara, Flynn, Wes
 
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[ ▫ Naboo ▫ Tänzelnden Shaak ▫ Gaststube ▫ ] mit Kestrel, Brianna, Tara und sein Meister Wes

Flynn, der immer als ein normaler Mensch fühlte, machte immer wieder den Fehler auf die Macht, die ihn durchdrang, nicht zu vertrauen. Er vertraute auf sich und nicht mehr oder weniger. Er war wirklich immer noch ein Padawan, der viel lernen musste. Durch das ganze Geschehe um die Stadt Theed vergaß er, dass die Macht wie ein älterer Bruder war, der auf einen achtete. Und als er die harten Worte seines Meisters hörte, er wäre nicht soweit, denn er würde nicht auf die Macht vertrauen sondern immer nur noch versuchen, was alles zerstörte. Er hielt sich kurz den Kopf und schüttelte selber den selbigen. Er war fassungslos und errötete.

Nach einer Weile kamen sie an einem Frachter an, der etwas sonderbar aussah. Wes erklärte ihm kurzerhand, dass es sich um einen corellianischer YT-2000 handelte. Flynn staunte nur und hörte ihm weiter zu. Die beiden sollten also bald in Sicht kommen

Als die beiden aufgefunden waren, folgte Flynn den drein nach einer kleinen Pause, wo er kurz nachdachte. Er sah erst jetzt, als sie drinnen waren, im Licht, wie die beiden wirklich aussahen. Er zuckte merklich zurück und wunderte sich dann, wie die weißhaarige die Ritterin noch tragen konnte. Ab und zu schaukelte sie von links nach rechts oder versäumte eine Stufe. Wes der gleich hinter her kam, war wohl sehr aufmerksam und hielt wie er konnte, wenn Brianna es zu ließ.

Flynn wusste jetzt nicht, ob er auch reinkommen sollte, aber da keine Beanstandungen gaben, ging er einfach mit rein. Er stand neben der Tür und beobachtete ruhig von da aus das Geschehen.

Es war also ein Sith! Flynn hatte schon ein Gefühl dafür entwickelt. Flynn spürte langsam, wie sich sein Magen verknotete und einen faulen Geschmack merkte. Und ein Schauder durchlief ihn hinter all seiner Ernsthaftigkeit, als er an den Ranik dachte. Er war gerade in einer etwas schweren Verfassung was seinen Geist anging. Er machte sich zugleich Sorgen, ob der Sith vielleicht doch nicht zu uns eilte. Er ging ganz leise und langsam an Wes Rücken, stupste ihn mit dem rechten Zeigefinder, wodurch Wes leicht zu ihm drehte und den Kopf in seine Richtung ausstreckte.


» Nicht das Ihr mich für paranoisch haltet, aber haben wir nicht die Sicherheit diesen Sith hier aufzufinden? «

Er flüsterte und machte dabei unmerkliche Bewegung. Er wollte keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, denn die Tara war eh schon ziemlich beschäftigt und er wollte sich auch nicht belästigen.

Er machte sich auch sorgen, ob die Kestrel diesen Abend noch überleben würde. Er stand nur da und fühlte sich schwach und nutzlos. Er war auch nur ein Padawan, der nicht mal eins lernen konnte, dass man es nicht versuchen sollte oder sogar davon reden dass man vielleicht versuchen könnte. Er war auf sich ganz schön böse und versprach sich immer an die Macht zu denken und ihr zu vertrauen. Er machte einfach zu viele Fehler, und was war wenn jemand in der Zukunft seine Hilfe bräuchte und er, wie er so war, einfach versagte? Das könnte er sich nicht verzeihen. Anderseits dachte er, dass solche Gedanken zu der „Dunklen Seite“ führen konnten und er einfach nicht aufgeben sollte und dass er nicht allein war.

Er hoffte nur, dass alles in Ordnung ging. Vielleicht fahren sie zu dem Krankenhaus, wo die beiden besser verarztet werden können. Er wollte nicht glauben, dass die Ritterin, nach all den Strapazen einfach so aufgeben würde. Wenn man sich Brianna als Vorbild nahm, würde man doch denken, dass die Kestrel auch nicht einfach aufgeben würde.

Flynn stand weiter nur da und hörte den drein zu und hoffte, dass die Tara bessere Ärztin war als man dachte.

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Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Tara, Flynn, Wes, Kestrel, Brianna

Die junge Jedi mit den weißen Haaren berichtete ihr, dass es der jungen Frau schon Tage so ging. Sie schätzte es auf c.a. 10 Tage und meinte, dass es jedoch Tag für Tag schlimmer geworden sei und besonders das Fieber in den letzten Tagen. Sie sprach von Halluzinationen und starken Schmerzen, die die Jedi täglich aufwies und sprach dann von Machtblitzen, die wohl ein gewisser Ranik auf die Jedi losgelassen hatte.

Tara sah die Jedi verwirrt an und sah fragend zu Wes. Sie wusste nicht was Machtblitze waren. Es schien etwas grausames zu sein und sie konnte sich schon ein wenig denken, was diese ausrichteten.
Die Echani erklärte dann weiter, dass sie versucht hatte die Jedi zu heilen und sie die ganze Zeit tragen musste.

Tara nickte.


„Also doch schon ziemlich lange. Dann steht es noch schlechter um sie, als ich befürchtet habe. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Sie hat so viele Verletzungen.“

Meinte sie und wirkte dabei verzweifelt. Sie leuchtete der Jedi mit einer kleinen Lampe in die Augen und musste feststellen, wie auch schon vermutet, dass die junge Frau völlig weggetreten war.

Die Echani weigerte sich, sich auszuruhen und hinzulegen, da sie nicht zusehen konnte, wie ihre Freundin einfach so starb und wollte helfen, doch Tara schüttelte den Kopf.

„Du kannst ihr momentan besser helfen, wenn du mich einfach meine Arbeit machen lässt. Wenn du mir im Weg stehst, könnten das kostbare Minuten sein. Deine Freundin will sicher auch nicht, dass du dich wegen ihr auch noch schadest. Du siehst wirklich müde aus und bist auch stark verletzt. Ich...spüre es. Bitte leg dich hin und ich werde dich nachher auch gründlich untersuchen.“

Meinte sie und musste für sich zugeben, dass sie tatsächlich spürte, wie sich die Echani fühlte. Sie fühlte ihre innere Schwäche, ihre Angst und Verzweiflung und ihren Körper, wie er langsam aufgab und welche Verletzungen sich in ihm bargen.

Wes mischte sich dann ein und befahl der Echani ebenfalls sich hinzulegen.

Der Jedi beruhigte sie dann, dass er ihr vertraute und sie das schon schaffen würde.

Tara nickte und atmete tief durch.


„Ich hoffe es.“

Meinte sie und betrachtete traurig ihre junge Patientin.

Der Jedi trat dann schließlich vor sie und zog den Ärmel von der jungen Frau hoch , welche anscheinend Kestrel hieß und bestätigte anhand der Brandverletzungen, dass es Machtblitze gewesen sein mussten und fügte an, dass Ranik sehr stark geworden sein musste. Er erklärte ihr dann, was Machtblitze waren und Tara merkte, wie sie eine Gänsehaut bekam und zuckte mit ihren Lekku.
In ihrem Blick konnte man sehen, welche Abscheu sie gegen die Macht hatte und dass sie gleichermaßen Angst um ihre Tochter hatte. Sie fürchtete, dass sie ein ähnliches Schicksal erlitt. Vielleicht war sie auch in die Hände der Sith gefallen. Tara musste kurz den Blick von Kestrel abwenden und ging kurz durch das Zimmer und kehrte den Jedi den Rücken zu und versuchte sich zu beruhigen. Kestrel brauchte sie, sie durfte sich jetzt nicht von ihren eigenen Gefühlen bremsen lassen und musste das Bild von ihrer Tochter für den Moment vergessen. Vielleicht war sie ja gar nicht bei den Sith und vielleicht ging es ihrer Kleinen ja gar nicht so schlecht. Sie hoffte es zumindest.

Tara drehte sich wieder zu Wes um, als dieser sie fragte, ob sie ihr irgendwie helfen konnten und fragte sie, ob sie Kestrel nicht doch in ein Krankenhaus bringen sollten.

Tara schüttelte heftig den Kopf.


„Nein! Das schaffen wir nicht mehr. Sie würde einen weiteren Transport nicht überleben und ich glaube wir haben auch nicht die Zeit dafür. Das nächste Krankenhaus ist Kilometer entfernt! Ich bin ihre einzige Hoffnung.“

Meinte sie heftig und atmete schwer und versuchte sich nun endlich der Aufgabe zu stellen.

„Ihr könnt mir kalte, nasse Umschläge besorgen. Wir versuchen zur Unterstützung des Fiebersenkers Wadenwickel zu machen.“


Meinte sie zu Wes und Flynn und sie machten sich sofort auf den Weg.

Tara ging währenddessen zu ihrem Koffer und zog zwei Spritzen auf mit sehr starkem Schmerzmittel und Fiebersenker. Sie spritzte der Frau eine hohe Dosis und bereitete eine Infusion mit Vitaminen und anderen wichtigen Nährstoffen vor. Als Tropfständer benutzte sie einen Kleiderständer und legte den Tropf an den Handrücken der Jedi.

Sie nahm dann die Eimer von Wes und Flynn ab, in denen mehrere nasse Handtücher lagen und wickelte erstmal zwei davon um die Beine von Kestrel.
Danach sah sich die Togruta die Jedi nochmal genauer an und überlegte, was sie haben konnte, aufgrund der elektrischen Endladungen. Ihre Herztöne waren normal und auch ihre Atmung. Die Togruta drehte die junge Frau leicht auf die Seite, um auch ihren Rücken zu untersuchen und erschrak und hielt inne. Man sah noch die restlichen Wunden von einer Elektropeitsche und wieder einmal wurde Tara unwohl, denn wieder musste sie an ihre Tochter denken. Was waren die Sith nur für Leute?! Sie betete, dass ihre Tochter nicht in den Händen solcher skrupelloser Wesen war und sah dann zu Wes.

„Was sind das nur für Wesen, die so etwas tun? Was hat sie denn getan, dass man sie derart bestraft hat?“

Fragte die Togruta an Wes und Brianna gewandt.


„Sie hat Glück, dass es sich nicht ernsthaft entzündet hat und eine Blutvergiftung die Folge ist. Anscheinend hat man es wenigstens desinfiziert und Bacta aufgetragen. Allerdings zu wenig. Sie wird noch eine ganze Ladung brauchen, aber ich denke, ich schaffe es, dass sie keine Narben davon zurückbehält.“

Meinte sie und begann damit den Rücken zu reinigen und mit Bacta zu versorgen. Danach holte sie wieder den Screen, der den Körper der Jedi durchleuchtete.

„Die Verbrennungen sind nicht das eigentliche Problem. Aber ich denke, dass die Machtblitze viele innere Verletzungen verursacht haben. Viele ihrer Muskeln sind gerissen und verhärtet und sie hat wie gesagt innere Blutungen, die nicht nur durch die Rippenbrüche kommen und sehr starken Gewalteinwirkungen.“

Stellte sie fest und scannte sie nochmals durch, da sie das Gefühl hatte noch etwas übersehen zu haben.

„Da!“

Rief sie schließlich aus.

„Sie muss wirklich einer sehr starken elektrischen Ladung ausgesetzt worden sein und vor allem sehr lange. Sogar mehrmals, denn einige Spuren sind älter als manch andere.“

Meinte sie und zeigte Wes auf dem Bildschirm die Knochen, die sie herangezoomt hatte.

„Sie hat überall diesen Belag auf den Knochen. Das kommt von starken elektrischen Ladungen. Das ist sehr gefährlich. Ich denke, die inneren Verletzungen und dieser Belag auf den Knochen sind die Ursache. Ich muss schnell handeln! Sie ist schon sehr fortgeschritten.“

Meinte Tara und wirkte nun wieder etwas gefasster, da sie nun ungefähr wusste, was sie zu tun hatte. Sie zog einige weitere Spritzen auf und verabreichte diese der jungen Frau.

Diese Lösungen enthalten eine geringe Form von Bacta, welches die inneren Blutungen stoppen soll, in dem es sich auf die inneren Wunden legt und sie schließt. Das überschüssige Blut wird ebenfalls aufgezogen durch ein zweites Mittel, was in der Lösung enthalten ist. Eine Operation ist somit hoffentlich nicht nötig, zumal ich dafür nicht die Mittel habe. Wir müssen hoffen, dass es bei ihr wirkt. Ich werde die Prozedur stündlich wiederholen müssen. Ich habe zum Glück genug von dem Zeug da. Was die Sache mit den Knochen angeht, da muss ich persönlich nachdenken, wie ich das am besten mache. Es gibt eine sehr schmerzvolle variante, auf die ich nicht zurückgreifen möchte, denn das junge Mädchen hat denke ich genug gelitten. Ich werde da nochmal nachlesen müssen.“

Meinte Tara und griff nach dem Datapad in ihrem Koffer und tippte etwas ein. Sie beeilte sich sehr und fand schließlich etwas und begann damit einige Substanzen zu mischen und legte eine zweite Infusion und hängte den zweiten Beutel an den Kleiderständer.

Danach sah sie sich Kestrel nochmals an.

„Sie hat leichte Vergiftungserscheinungen, allerdings sind diese sehr gering. Hier, man sieht die unprofessionellen Einstiche dreier Spritzen in ihren Hals. Ich denke, da reicht ein kleines Gegenmittel, welches das wieder in Ordnung bringt.“


Meinte sie und nahm einen kleinen Löffel und gab ein wenig aus einer braunen Flasche auf diesen und öffnete den Mund der Jedi und flößte ihr den rötlichen Saft ein.

„So...ich hoffe ich habe jetzt das Wichtigste gefunden und kann mich um die Brüche kümmern. Jetzt können wir nur noch abwarten und hoffen.“


Meinte sie zu Wes und sah ihn ernst an, da sie fürchtete, dass sie die Jedi trotzdem nicht durchkriegen würde.

„Ihr Zustand ist leider zu kritisch und fortgeschritten, dass ich jetzt schon sagen kann, dass sie über den Berg ist. Sie fiebert dazu schon zu lange, dass ich fürchte, dass ihre weißen Blutkörperchen gerinnen.“

Meinte sie ernst und wandte sich dann wieder der Jedi zu und verband alle Brüche, die man verbinden konnte mit festen Bactaverbänden und schiente sie. Der Handgelenksbruch machte ihr jedoch am meisten Sorgen, so dass sie seufzte.

„Ich frage mich, wie sowas geht. Der Bruch ist völlig falsch zusammengewachsen und ihre ganzen Sehnen hier sind gerissen, als hätte jemand sehr heftig daran gezogen. An ihren Handgelenken und Füßen sind eh starke Druckstellen und Abschürfungen. War sie in Ketten?“

Fragte Tara die Echani.

„Das würde nämlich einiges erklären. Ich fürchte, ich muss den Bruch nochmal brechen, allerdings unter Betäubung.“

Meinte Tara traurig und holte seufzend eine Spritze heraus und betäubte den Arm, auch wenn Kestrel eh bewusstlos war. Mit einem heftigen Griff zog sie heftig am Handgelenk und brach es nochmal und kontrollierte den Bruch dann auf dem Screen und verband dann auch diesen.

„So...soweit habe ich jetzt alles gemacht was ich konnte. Jetzt bleibt nur noch abwarten. Wie ich schon sagte.“

Meinte Tara und sah niedergeschlagen zu der Jedi.

„In einer halben Stunde muss ich ihr dann nochmal das Bactaserum spritzen.“

Sie legte dann ihre Hand auf die Stirn der Jedi und schüttelte den Kopf.

„Das Fieber ist nur leicht gesunken. Ich hoffe, dass es mehr sinkt, wenn die Ursache dafür bekämpft wurde. Ich hoffe, sie hält so lange durch.“

Meinte sie und sah nun zu Brianna.

„So und du legst dich endlich ins Bett! Ich bestehe darauf, dass ich dich untersuche!“

Sagte die Togruta streng und sah dann zu Wes.

„Ihr beobachtet Kestrel und sagt mir sofort wenn sich etwas ändert, ob positiv oder negativ! Setzt euch am besten neben sie. Vielleicht wacht sie ja bald auf. Das wäre zumindest schonmal ein gutes Zeichen.“

Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Tara, Flynn, Wes, Kestrel, Brianna
 
[Theed - im Trümmerfeld]Kadajj und zwei Attentäter

Zumindest auf den Hauptverkehrswegen war die Straßenbeleuchtung wieder hergestellt worden und Einheiten der republikanischen Militärpolizei fuhren Patrouille. Doch auf dem Weg, den die Rattataki zurück zum Sonnenhügel fahren wollte, sah es anders aus. Viele Straßen waren wegen den Beschädigungen gesperrt worden, so dass sich offiziell niemand mehr dort aufhalten sollte und die Beleuchtung funktionierte nur notdürftig. Kadajj wollte es auf jeden Fall vermeiden zu große Umwege zu fahren und ständig vom Militär überwacht zu werden, also schlug sie gerade die Wege ein, die niemand sonst benutzen sollte. Sie fuhr ohne Scheinwerfer, nur von dem in ihrer Schutzbrille integrierten Nachtsichtgerät und ihrem Orientierungssinn geleitet. Dabei registrierte sie, dass in den Sperrgebieten mehr Leute unterwegs waren, als es sein sollte. Plünderer, die versuchten noch etwas Wertvolles in den verlassenen Ruinen zu finden. Solange sie niemandem etwas zuleide taten, war es ihr prinzipiell gleichgültig, denn auch sie versuchten nur zu überleben. Allerdings musste Kadajj auch an die Bande im Park denken, die versucht hatte einen Aussteiger für seinen Sinneswandel zu bestrafen und ihn vielleicht damit getötet hätte.
Dieser Gedanke beschäftigte sie, während sie mit dem Bike behutsam durch die nächtliche Trümmerlandschaft glitt. Was hätte es ihnen geschadet, ihn einfach gehen zu lassen, überlegte sie weiter, warum musste das Zottelmädchen so ihre Macht beweisen? Überall war es das Gleiche, auf Rattatak, im Outer Rim und im Krieg zwischen Imperium und Republik.
Als sie diesen Gedanken nachhing, versäumte sie es dennoch nicht, auf ihre Umgebung zu achten. Nicht weit von ihr waren einige Personen damit zugange eine Wand oder Mauer aufzureißen – sie versuchten so unauffällig wie möglich zu sein, doch die Klopfgeräusche, das hektische Flüstern und das Aufblitzen von Taschenlampen waren deutlich wahrzunehmen.
Taschenlampen – diese Leute waren keine erfahrenen Einbrecher, die stattdessen Nachtsichtgeräte benutzt hätten.
Außer ihnen hörte Kadajj das Rascheln der Pfoten von kleinen Tieren, die die Überreste als Verstecke nutzen, und manchmal ein ersticktes Quieken, wenn sie einem Raubtier oder einem hungrigen Obdachlosen zum Opfer fielen. Das Trümmerfeld musste ihrer Orientierung zufolge in ungefähr zweihundert Metern zu Ende sein und tatsächlich tauchte auf dem Schirm ihrer Nachtsichtbrille ein hellgrün leuchtender Streifen auf – die frei geräumte Umgehungsstraße, auf die sie gehofft hatte zu stoßen. Da sie nicht wie auf dem Hinweg über den Raumhafen fahren musste, würde diese Abkürzung ihr einige Kilometer sparen.
Sehr gut, dachte sie sich und schlängelte sich mit etwas höherer Geschwindigkeit durch das Labyrinth aus Mauerresten, abgebrochenen Säulen und Arkaden.
Sie musste sich vorsehen, nicht allzu sehr Gefallen an dem nächtlichen Geschicklichkeitsparcours zu finden. Unter anderen Umständen hätte sie der Nervenkitzel einer solchen Herausforderung dazu verführt, die ganze Nacht durch die Ruinen zu fahren. Doch dazu war der Anblick des großen Leides, das sie hier tagsüber gesehen hatte, zu erschütternd gewesen und immer noch hing Verwesungsgeruch wie ein zäher Nebel in der Luft.

Unversehens stürzte keine zwei Meter schräg vor ihr der Rest einer hohen Arkade in sich zusammen und wirbelte Staub und Dreck auf. Steine rollten und hüpften über den aufgerissenen Boden, was eine Art ersticktes Echo zwischen den anderthalb Wänden des ehemaligen Eingangs eines Ladens oder etwas ähnlichem erzeugte, das die Arkade einst geschmückt hatte.
Kadajj schlenzte das Bike leicht nach rechts, weil sie nicht unbedingt durch den aufgewirbelten Staub fahren wollte, aber der Einsturz hatte sie nicht wirklich überrascht. Sekunden vorher waren ihr Kratz- und Schlaggeräusche aus dieser Richtung aufgefallen sowie das Ächzen von Leuten, die etwas Schweres bewegten. Eigentlich war die Entfernung zu groß, als dass sie ernsthaft in Gefahr gewesen wäre, dennoch sagte ihr eine Ahnung, dass der Zusammenbruch der Arkade ihr gegolten hatte. Wenn es so war, war dieser Anschlag der stümperhafteste Mordversuch, den sie je erlebt hatte und zu allem Überfluss hörte sie die Möchtegern-Attentäter miteinander streiten. Die Rattataki hielt hinter einem Mauerrest verborgen an. Dieses Zwiegespräch durfte sie sich nicht entgehen lassen.
„Ich habe dir doch gesagt, dass sie zu weit weg ist,“ zischte der eine, „ich wusste doch, dass du mit deinem Bantha-Hirn...“
„Wenn ich auf dich gehört hätte, würde die Arkade immer noch stehen –wir wären nie rechtzeitig fertig geworden,“ verteidigte sich der andere Attentäter.
„Ich wollte nur, dass das Bike nicht beschädigt wird. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir nur ein paar Steine gebraucht –zack an den Schädel, und wir hätten uns das Bike abgreifen können.“
„Als ob du so genau zielen könntest, du triffst ja nicht mal bei Tageslicht einen Hutten, wenn er direkt vor dir schlafen würde.“
So ging das Gezeter noch eine Weile zwischen den verhinderten Bike-Räubern weiter, bis Kadajj beschloss, den Was-wäre-wenn-Streit zu beenden.
Ohne auch nur ein Steinchen zu bewegen, schlich sie sich ungesehen in die Nähe der Streithähne und kletterte auf einen Säulenstumpf, der hinter den beiden stand.
Sie sah auf die Rücken zweier Männer, die sich vor einem Haufen aus Schutt nieder gekauert hatten. Ihre Kleidung sah danach aus, als ob sie wahllos aus verschiedenen Kleiderschränken herausgezogen worden wäre – also gestohlen und geplündert. Der eine hatte eine Axt bei sich und der andere eine Holzkeule mit eingeschlagenen Nägeln; sie konnten trotz ihrer Unfähigkeit umsichtig zu planen gefährlich werden und eventuell befanden sich Komplizen in der weiteren Umgebung.
Kadajj ließ ein Steinchen von der Säule herunterfallen um die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf sich zu lenken. Sie reagierten nicht – sie waren noch zu sehr in ihre Diskussion vertieft. Es waren schlechte Attentäter, aber dennoch ging etwas Gewalttätiges von ihnen aus und nicht erst der imperiale Angriff hatte sie zu Verbrechern gemacht, dessen war sich Kadajj vollkommen sicher, also durfte sie sie nicht unterschätzen.

„Meine Herren,“ räusperte sie sich und richtete sich auf der Säule auf. Die Männer fuhren erschrocken herum. Sie hoben ihre Waffen, glotzten suchend in der Dunkelheit herum, weil sie die Besitzerin der Stimme zu ebenem Boden vor sich vermuteten.
„Ich bin hier,“ half Kadajj ihnen weiter. Da die Männer weder Taschenlampen noch Nachtsichtgeräte bei sich hatten, konnten sie nur einen Schatten sehen, der sich dunkel gegen den sternenklaren Nachthimmel abzeichnete.
„W-w-was...“ stotterte der mit der Axt, während der andere schnaufend die Holzkeule umklammerte.

„Wie ich zufällig gehört habe, wollten Sie mich überfallen und mein Bike stehlen.“
„Verdammt,“ rief der Axtmann, „woher, ich meine wieso...“
Halts Maul,“ fuhr ihm der Mann mit der Holzkeule dazwischen, „wenn die Zottelgöre die Wahrheit gesagt hat, dann...“
„Dann was? Die beiden Jungs meinten, dass sie ein Geist wäre und es gibt keine Geister. Die Bälger nur gehörig die Hosen voll gehabt,“ entgegnete der Axtmann geringschätzig. Anscheinend konnten sie selbst jetzt nicht aufhören sich zu streiten.
Aus diesen Äußerungen hörte Kadajj heraus, dass die Männer mit der selben Bande oder einigen Mitgliedern gesprochen haben mussten, vor der sie den verwirrten Jungen gerettet hatte. Am meisten hatte sie wohl die Schilderung des Speederbikes beeindruckt, so dass sie beschlossen hatten, es sich unter den Nagel zu reißen. Wobei ihr einfiel, dass die Bande das Bike eigentlich nicht gesehen haben konnte, aber vielleicht hatten sie sie von weitem wegfahren sehen.

„Meinen Sie wirklich, es gibt keine Geister?“ Mit einer schnellen Handbewegung schob Kadajj die Schutzbrille hoch und die Kapuze vom Kopf. Sie verzog ihr Gesicht zu einem boshaften Grinsen und lachte schrill. In einem billigen Gruselholofilm hatte sie die Darsteller der Geister auf diese Weise lachen gesehen. Irgendwie hatte ihr das gut gefallen, so dass sie beschloss diese Mimik auszuprobieren, wenn sich die Gelegenheit bot.
Diese Gelegenheit war gekommen und die Wirkung stellte sie mehr als zufrieden.
Im Sternenlicht leuchtete ihr weißer, mit schwarzen Tätowierungen verzierter Kopf wie ein illuminierter humanoider Totenschädel.
Beide Männer wurden starr vor Schreck.
„Große Galaxis,“ flüsterte der Axtmann, „es gibt sie wirklich.“
Der Holzkeulenmann sagte nichts, aber Kadajj hörte seine Zähne klappern. Allerdings hielten sie sich immer noch angriffsbereit und konnten wohlmöglich Verstärkung herbeirufen.
Schnell zog sie sich wieder die Kapuze über, um nicht von weitem gesehen zu werden und zur Zielscheibe zu werden. Die Nachsichtbrille schob sie ebenfalls wieder über die Augen. In diesem Augenblick fand der Axtmann seine Fassung wieder und schleuderte ihr seine Waffe entgegen. Zwar hatte er gut gezielt, aber zu wenig Kraft in seinen Wurf gelegt – zumindest für Kadajj war es ein leichtes die Axt am Griff zu fangen.
„Ich hab dir ja gesagt, dass wir uns Blaster besorgen sollten,“ warf der Holzkeulenmann seinem Komplizen vor, als sie erkannten, dass die Axt auf eine etwas andere Weise ihr Ziel gefunden hatte als es beabsichtigt war, „aber nein, dem Herrn war das zu teuer und wir müssen wie die letzten Nerf-Treiber...“

„Ruhe jetzt,“ unterbrach Kadajj die Diskussion, „ ich will keinen Ton mehr hören. Sagen Sie mir, von wem Sie die Informationen über mich erhalten haben.“
„Das sagen wir nicht,“ weigerte sich der Holzkeulenmann, „was glauben Sie denn?“
Als Antwort zog Kadajj die Blasterpistole und zerschoss seine Keule zu einem rauchenden Stumpf, den er prompt fallen ließ.
„Dasselbe passiert mit Ihnen beiden. Also?“
Die beiden nun unbewaffneten Attentäter schwiegen, bis die Rattataki mehrere Schüsse um die Ohren jagte.
„Wir reden, wir reden...“, heulten beide und sanken auf die Knie.
Sie gehörten zu einer Bande von Einbrechern, Hehlern und Räubern, die schon immer in Theed ihr Unwesen getrieben hatten.
Die Jugendlichen, die Kadajj davon abgehalten hatte, den aussteigewilligen Jungen zu verprügeln, waren aus dem Park geflüchtet und hatten sich über dasTrümmerfeld zerstreut, wo auch diese Verbrecherbande sich ein neues Territorium erschlossen hatte. So waren sie sich in die Quere gekommen und die erfahrenen Verbrecher hatten mit den Neulingen ein leichtes Spiel. Sie hatten das Zottelmädchen und zwei ihrer Freunde unter dem Vorwand sie in die Bande aufzunehmen in ihr Versteck gelockt und sie dort gefangen genommen. Sie entpuppten sich als wertvolle Beute, da ihre Familien zur Oberschicht Theeds gehörten. Wie Kadajj es schon geahnt hatte, stammten sie nicht von der Straße.

Zweifel, ob sie ihnen helfen sollte, kamen ihr nicht – auch wenn sie gestohlen und einem ihrer Mitglieder Gewalt angedroht hatten, sie waren in großer Gefahr. Gekidnappt zu werden, war schon Strafe genug, befand Kadajj und beschloss die Geiseln zu befreien.
[Theed - im Trümmerfeld]Kadajj und zwei Attentäter
 
Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Kestrel, Brianna, Tara, Flynn, Wes

Tara unterhielt sich zuerst mit Brianna und interpretierte es als schlechte Nachricht, dass Kestrel bereits so lange in diesem Zustand war. Beide versuchten sie dann, die Echani zu überreden, sich hinzulegen, doch diese machte keine Anstalten, sich von der Ritterin zu entfernen. Zumindest stand sie momentan nicht im Weg rum und kauerte sich jetzt klein neben dem Bett der Dunkelhaarigen hin. Sie hielt immer noch Kestrels Hand.

Anschließend sagte Wes ein paar sanfte Worte, die die Togruta beruhigen sollten. Tatsächlich wirkte sie ein wenig sicherer, obwohl eher die Gefühlsebene als das gesagte den Unterschied ausgemacht haben dürfte. Tara war nicht allein in dieser Sache; Wes stand ihr bei, und auch wenn er medizinisch nicht helfen konnte, zumindest moralisch war er bei ihr. Natürlich konnte er sich auch viel besser vorstellen, was die Sith der armen Kestrel angetan haben mussten, und er erklärte der Ärztin die Machtblitze.

Die Togruta wanderte kurz durchs Zimmer, als ob sie angestrengt über etwas nachdachte, und Wes wurde währenddessen von Flynn von hinten angestupst. Er hatte Angst, die Sith könnten die beiden Frauen verfolgt haben und würden alsbald hier auf Naboo auftauchen. Wes' Gesicht wurde einen Moment lang ernster. Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht - vermutlich wusste aber nur Brianna darüber Bescheid. Er wusste nicht sofort, was er sagen sollte. Jetzt sah ihn die rothäutige Humanoidin wieder an. Er fragte, ob sie ihnen bei irgendwas helfen konnten. Tara antwortete, dass es für den langwierigen Transport in ein entferntes Krankenhaus schon zu spät war, sie ihr aber kalte Umschläge machen konnten.

"Ihr schafft das schon, Tara. Die Umschläge bringen wir Euch."

Erwiderte der Großmeister sofort und wandte sich an seinen Schüler.

"Komm Flynn, wir gehen!"

Sie machten sich auf, um in einem nahegelegenen Putzraum Eimer und Lappen zu organisieren. Währenddessen griff der Jedi die Frage seines Padawans wieder auf.

"Jetzt ist es gerade günstig, dann brauche ich das Thema Sith nicht vor Tara zu erörtern. Auf diese, oder die Macht allgemein, ist sie nicht sonderlich gut zu sprechen. Möglich wäre es natürlich, doch ich glaube nicht, dass Ranik uns hier findet. Ich weiß ja auch gar, ob die Sith wissen, dass Kestrel und Brianna jetzt hier sind, aber bedenke, wie lange wir schon gebraucht haben, um sie zu finden. Falls sie überhaupt danach suchen. Wir wissen ja auch nicht, warum man die beiden überhaupt gefangen gehalten hat, und ob sie es demnach für wichtig genug erachten, die beiden wieder einzufangen. Gut möglich, dass sie jetzt andere Probleme haben, ich habe gehört, die Sith wären zur Zeit mal wieder eher mit sich selbst beschäftigt."

Inzwischen hatte Wes zwei Eimer requiriert und begann damit, diese mit Wasser zu füllen. Unglücklicherweise waren nicht genug Lappen und Handtücher da.

"Flynn, gehst du bitte und suchst noch ein paar Lappen oder sowas?"

Fragte der Jedi seinen Schüler höflich. Als alles fertig war, gingen sie zurück und brachten Tara die Eimer mit den nassen Handtüchern darin, woraufhin die Ärztin ihre Untersuchungen fortsetzte. Sie entdeckte einige übel aussehende Striemen auf Kestrels Rücken, und nicht nur sie, auch Wes erschrak, wie schlimm es aussah. Die Togruta fragte, was die Sith für Wesen waren und was die Jedi denn getan hätte.

"Mit einem Wort: Sith."

Sagte Wes mit grimmiger Miene.

"Wesen, die alle humanoiden Gefühle verloren haben. Sie sind nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, und vielen bereitet es Vergnügen, andere zu quälen. Da sie ebenfalls die Macht benutzen, wenngleich auf andere Weise und zu völlig anderen Zwecken, braucht es uns Jedi, um sie aufzuhalten."

Das Warum konnte Wes nicht erklären, doch das übernahm Brianna, die kundtat, dass die Sith versucht hatten, auf diese Weise den Standort der geheimen Jedi-Basis zu erlangen. Tara begann daraufhin mit der Behandlung und stellte sogleich fest, dass Kestrel von Glück sagen konnte, dass sie keine Blutvergiftung durch die Wunden bekommen hatte. Nachdem sie mit dem Rücken fertig war, durchleuchtete sie die Jedi ein weiteres Mal und zeigte ihnen die inneren Verletzungen. Schließlich stutzte sie und entdeckte schließlich einen Belag auf den Knochen, der wohl durch Elektrizität verursacht wurde, welcher sie offenbar wiederholt ausgesetzt war.

"Das waren dann wohl die Machtblitze."

Warf Wes ein und hörte die Echani von unten reden. Sie legte kurz dar, dass Ranik Kestrel die ganze Zeit über gefoltert hatte und sie bei ihrem Fluchtversuch mit Machtblitzen töten wollte. Die Ärztin verabreichte der Ritterin daraufhin einige Spritzen mit dem Kommentar, dass diese Prozedur von jetzt an stündlich wiederholt werden müsste, und recherchierte etwas in einem Datenpad, bevor sie einen zweiten Tropf legte. Desweiteren gab sie ihr ein Gegenmittel gegen gewisse Vergiftungserscheinungen und sagte, dass damit das wichtigste erledigt sei und sie sich jetzt um die Brüche kümmern konnte, aber nicht versprechen konnte, dass Kestrel damit über den Berg sei, schon wegen dem langanhaltenden Fieber.

"Wir alle hier wissen, dass ihr alles nur mögliche unternehmt, um Kestrel zu retten. Wir können nur hoffen, dass es der Wille der Macht sein möge, dass sie überlebt. Es wäre eine schlimme Art für so ein junges Mädchen, so zu sterben. Hoffentlich bleibt ihr wenigstens das erspart."

Meinte Wes traurig und mit nachdenklicher Stimme. Die Togruta verarztete die ganzen Brüche und seufzte schließlich über dem schief zusammengewachsenen Handgelenk Kestrels und fragte die weißhaarige Padawan, ob sie in Ketten gelegen hätte, welche als Antwort ihre beiden Arme hob und auf diese Weise fürchterlich aussehende Verletzungen an ihren Handinnenflächen und Handgelenken offenbarte. Tara erklärte dann, dass sie den Arm nochmal brechen müsse. Wes zuckte zusammen, als er das Gelenk knacken hörte, auch wenn er darauf eingestellt war, hörte es sich sehr unschön an. Nach getaner Arbeit stellte die Ärztin fest, dass sie alles getan hatte, was sie konnte, und das Fieber durch die Bekämpfung der Ursache hoffentlich auch sinken würde.

"Ja ok."

Erwiderte Wes.

"Ihr habt gut gearbeitet. Bestimmt seit ihr jetzt völlig durchgeschwitzt. Lasst uns hoffen, dass der Schweiß nicht vergebens war."

Danach schickte Tara Brianna welche trotz stillen Protestes überraschenderweise gehorchte. Sie kümmerte sich um die Echani auf dem anderen Bett, während es nun Wes' und Flynns Aufgabe war, die Anzeigen auf dem Gerät zu überprüfen und die Frau mit den Lekku notfalls zu benachrichtigen. Doch jetzt, da die hektische Betriebsamkeit erst einmal vorüber war, hörte er seinen Magen knurren. Kein Wunder, der Vorfall hielt sie schließlich schon stundenlang auf Trab und Wes hatte vorher auch nichts gegessen.

"Flynn, kannst du uns Brote und vielleicht etwas Kaffee besorgen, bevor die Küche unten schließt? Es sieht so aus, als könnte es eine lange Nacht werden."

Bat er seinen Schüler, welcher auch gleich los sauste. Nachdem dieser wieder zurück war, meinte der Großmeister mit Seitenblick auf die verwundete Jedi:

"Ich hoffe, das schreckt dich jetzt nicht ab. Das Jedi-Dasein ist nicht immer so gefährlich. Vermutlich hatte sie einfach besonderes Pech."

Pech. Ja, das konnte man so sagen. Natürlich, es war nur eine dumme Redensart. Was man gemeinhin "Glück" oder "Pech" nannte, war in aller Regel auf irgendeiner Weise mit der Macht verbunden. Allerdings lebte es sich manchmal einfacher, wenn man die Ereignisse seines Lebens auf Glück, Pech oder Zufall zurückführen konnte. Zu sagen, diese Gefangenschaft wäre einfach Pech gewesen, hätte die Sache leichter gemacht. Als Jedi konnte und wollte er es sich nicht so einfach machen. Er fragte sich, warum die Macht das alles passieren ließ. Warum niemand etwas gefühlt hatte, als sie Kestrel auf diese verhängnisvolle Mission geschickt hatten. Warum sie so leichtsinnig gewesen war. Warum die Sith sie überhaupt gefunden hatten. Dann hatten ihnen die Macht zwar diesen unglaublichen Zufall beschert, dass er, ausgerechnet, sie für einen kurzen Moment gespürt hatte. Doch dann hatte er Stunden gebraucht, sie zu finden. Stunden, die der jungen jedi jetzt fehlten.

Jetzt gab es keine Möglichkeit mehr, irgendetwas zu tun. Seine Gelegenheiten waren bereits vergangen. Auch Tara hatte ihr Möglichstes bereits getan. Diese Situation, nichts mehr tun zu können, machte ihn nervös. Hoffentlich würde Kestrel durchkommen. Er hoffte es ihretwegen. Sie war so jung, viel zu jung, um zu sterben. Sie hatte so viel gelitten, wenn am Ende doch nur der Tod für sie stünde, warum musste sie es dann erleiden? Sie war so ein nettes junges Mädchen... sie sollte nicht so enden, es war einfach falsch. Aber er hoffte es auch wegen Brianna. Es war offensichtlich, dass die Ritterin ihr sehr viel bedeutete. Vielleicht war sie die Person, die die Echani zähmen konnte. Aber auch wegen Tara, die ihre Arbeit als Ärztin gut machte, aber nicht so sehr von sich überzeugt zu sein schien. Für einen Beruf als Kellnerin war sie hoffnungslos überqualifiziert, und wenn sie eine junge Jedi wie Kestrel auf diese Weise sterben sah, würde sie bestimmt nie mehr etwas aus ihrem Talent machen. Zu guter Letzt hoffte er es auch für sich selbst. Er wusste, als Jedi sollte er nicht so denken. Er sollte nicht an sich selbst denken, trotzdem tat er es. Er würde sich ewig Vorwürfe machen, wegen all den Dingen, die er nicht getan oder nicht geschafft hatte. Er wollte nicht, dass dies so fatale Konsequenzen haben würde. Trotzdem, er durfte nicht so denken, er war ein Jedi, und hatte das Schicksal zu akzeptieren und zu ertragen. Vor allem durfte er nicht so sehr an sich selbst denken.

Geraume Zeit des Wartens und Bangens später, Wes wusste nicht wie lange, machte Kestrel überraschend die Augen auf. Der Jedi spürte, wie sein Herz vor Aufregung schneller schlug. War es ein Zeichen, dass es ihr besser ging. Dass Taras Therapie anschlug? Er wünschte sich so sehr, dass die Dinge doch noch wieder in Ordnung kommen würden.

"Tara, kommt her, wenn ihr könnt. Sie ist aufgewacht."

Rief er, in der Hoffnung, dass sie sagen würde, was er hören wollte, was er für die Jedi erhoffte, dann beugte er sich über die Ritterin.

"Hallo Kestrel, wie fühlst du dich?"

Fragte er und lächelte, obwohl er nicht wusste, ob die Ritterin in der Lage wäre, zu antworten.

Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Kestrel, Brianna, Tara, Flynn, Wes
 
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Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Tara, Flynn, Wes, Kestrel, Brianna

Brianna ärgerte sich über Taras Tonfall. Als ob sie nicht mehr vermochte als nicht im Weg zu sein! Sie hatte ja keine Ahnung! Immerhin hatte Kestrel die zehn Tage, die vergangen waren, seit Ranik sie beinahe mit seinen Machtblitzen getötet hatte, nur deswegen überstanden, weil sie sie am Leben erhalten hatte! Außerdem passte es ihr nicht, dass sie sie einfach ungefragt duzte wie eine Halbstarke. Immerhin war sie schon dreiundzwanzig! Um ihren Zustand brauchte sich die Togruta keine Sorgen zu machen, ihr ging es nicht so schlecht. Die Echani vermutete weiterhin, dass sie längst genesen wäre, wenn sie nicht fast all ihre Fähigkeit auf ihre Freundin hätte verwenden müssen. Sie war einfach nur müde, doch schlafen konnte sie bestimmt eh nicht, solange Kestrels Leben auf des Vibromessers Schneide stand. Dass Wes dieser Humanoidin, die er Tara nannte, beipflichtete, änderte gar nichts. Im Gegenteil, sie rührte sich erst recht nicht von der Stelle. Sie machte erst Platz, als sie Gefahr lief, die Ärztin bei ihren Untersuchungen zu behindern, und kniete neben ihrer Freundin am Kopfende des Bettes, wo sie nicht im Weg war. Es war so typisch für die Jedi! Brianna fiel es unendlich schwer, die Dinge zu erlernen, die man von ihr verlangte, doch wenn sie schon mal was konnte, wie die Macht-Heilung, wurde es auch nicht honoriert bzw. gar nicht erst wahrgenommen! Sie scherten sie sowieso alle über einen Kamm und akzeptierten nicht, dass sie nun einmal anders war als der durchschnittliche Padawan! Nur Kestrel war anders, die große Ausnahme. Sie war die einzige, die sie verstand und sie so akzeptierte, wie sie war. Sie durfte nicht sterben! Die Weißhaarige wusste gar nicht, was sie ohne ihre beste Freundin und Mentorin machen sollte!

"Bitte, Kestrel, kämpf weiter! Denk daran, wir sind stark!"

Flüsterte sie der Patientin mit Tränen in den Augen zu in der Hoffnung, dass die Botschaft auf irgendeine unbewusste Weise ankommen würde. Brianna wunderte sich dann, dass Tara behauptete, fühlen zu können, dass es der jungen Echani schlecht ging.

"Du kannst es fühlen?"

Fragte sie mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen nach. Sie hörte zu, wie Wes Tara beruhigte, ihr Dinge über Machtblitze erzählte, die sie auch wusste und er von ihr fortgeschickt wurde, um kalte Umschläge zu organisieren, weil sie keine Chance mehr hatten, Kestrel rechtzeitig in ein Krankenhaus zu bringen. und sie sich daher mit dem begnügen musste, was sie hier hatten. Gerade deswegen verstand sie erst recht nicht, warum ihre Fähigkeiten so konstant ignoriert wurden! Auch wenn sie wusste, dass sie kaum mehr in der Lage war, sich zu konzentrieren oder die Macht zu benutzen, es war noch nicht raus, dass sie mehr erreichen würden. Wie deutlich musste sie noch werden?

Brianna beobachtete genau, was Tara alles mit ihrer Mentorin machte und stützte den Kopf dabei auf die Hände, um nicht umzukippen. Den Schlaf, den sie so dringend brauchte, konnte sie sich jetzt gerade noch nicht leisten. Es konnte das letzte Mal sein, dass sie die Ritterin lebend sah. Es war immer noch unfassbar für sie, wie es nur soweit hatte kommen können, nachdem sie schon dachte, gerettet und in Sicherheit zu sein und angefangen hatten, Zukunftspläne zu schmieden. Es wäre furchtbar, wenn Kestrel, nachdem sie so lange tapfer gekämpft und die aufgesteckt hatte, jetzt den Kampf gegen ihre Verletzungen verlieren würde. All die Dinge, die sie sich ausgemalt hatten, die die Hoffnung an langen Tagen in der düsteren Zelle am Leben gehalten hatten, wenn diese ultimativ doch nicht wahr werden würden, nachdem sie so nahe dran waren, in Erfüllung zu gehen. Wenn die Jedi, die soviel Mühe hineingesteckt hatte, Brianna wieder aufzurichten, den Lohn dafür nicht mehr erleben würde. Auch wenn es ihn schon gab, in Form ewiger Dankbarkeit. Die Echani wischte sich die Tränen aus den Augen.

Die Ärztin hatte inzwischen die Elektropeitschenwunden der kleinen Jedi entdeckt. Wes beantwortete ihre Fragen, was das für Wesen waren, die so etwas machten, mit einem allgemeinen Vortrag über Sith, daher fühlte sich Brianna genötigt, ihren Teil hinzuzufügen.

"Sie haben Kestrel gefoltert, um den Standort der geheimen Jedi-Basis herauszufinden, um mit dieser wertvollen Information in den Rängen der Sith aufzusteigen. Doch sie haben nichts von uns erfahren, denn sie ist all diese Zeit unglaublich tapfer und standhaft geblieben. Stärker als ich... Ranik erfuhr schließlich von mir, dass ich nichts weiß, was uns am Ende noch in große Gefahr gebracht hat."

Erklärte die Padawan traurig. Anschließend begann die Togruta, Kestrel zu behandeln und Brianna passte genau auf, was sie sagte und machte, so genau, wie sie sich noch darauf konzentrieren konnte. Zumindest ihrer Ansicht nach schien die rothäutige Frau durchaus kompetent zu sein. Sie spitzte die Ohren, als diese die Ursache des Fiebers entdeckten, Ablagerungen auf den Knochen, die von den Blitzen stammten. Wenn sie das eher gewusst hätte, wäre ihre Freundin bestimmt längst über den Berg, doch leider verfügte sie nicht über die Möglichkeiten in der Macht, jemand anderen so genau zu untersuchen wie es Tara mit ihrem Scanner vermochte, und sie verwünschte sich wegen ihrer Schwäche und ihrer Unfähigkeit, die Macht so benutzen wie sie es bei anderen sah. Wegen dieser Schwäche stand ihre Freundin immer noch an der Schwelle des Todes! Vielleicht hatte Wes ja recht und ihre Fähigkeiten waren wirklich nichts besonderes! Kestrel hatte an sie geglaubt, doch Kestrel hatte auch geglaubt, dass sie beide eines Tages wieder glücklich sein würden. Doch jetzt war alles nur furchtbar. Sie legte ihren Kopf in die auf dem Bett verschränkten Arme und weinte, unbeachtet von den anderen.

Die Weißhaarige beruhigte sich, als sie hörte, was die Ärztin tun würde und welche Mittel sie ihr gegen die Verletzungen und Beläge geben würde, und begann ein wenig Hoffnung zu schöpfen und Vertrauen in Tara zu fassen. Sie hatte den Eindruck, als würde es ihr tatsächlich gelingen, ihre Freundin zu heilen, obwohl diese sich nicht allzu überzeugt gab, und beobachtete sie wieder bei ihrem Tun. Sie fragte wegen dem offenbar schief zusammen gewachsenen Handgelenk der Jedi, ob sie in Ketten gelegen hätte.

"Natürlich, und ich auch. Woher glaubst du, habe ich das her?"

Erwiderte sie und hob ihre Hände, dass die Ärmel nach unten rutschen und man ihre Verletzungen sehen konnte. Sie hatte sie sich zugezogen, als sie die Verankerung ihrer Ketten aus der Wand gerissen hatte.

"Der Bruch bei Kestrel müsste passiert sein, als man sie an der Decke aufgehängt und in die Länge gezogen hatte."

Berichtete Brianna noch knapp und erinnerte sich mit Schaudern daran. Sie musste die Zähne zusammenbeißen und konnte gar nicht hinsehen, als Kestrels Handgelenk gebrochen wurde. Das Knacken hörte sich für sie grausig an, und erinnerte sie viel zu sehr an damals. Sie spürte, wie ihre Nackenhaare sich aufrichteten. Beinahe konnte sie den Schmerzenschrei ihrer Freundin nochmals hören. Als sie sich beruhigt hatte, begann sie sich zu konzentrieren. Sie musste selbst fühlen, wie es ihrer Freundin ging, um dadurch etwas ruhiger zu werden. Die Ungewissheit nagte an ihr. Brianna schloss die Augen und versuchte, alles andere für einen Moment zu vergessen. Es war nicht so einfach, so müde wie sie war, doch mit der Zeit begann sie ein Gefühl für ihre Freundin zu entwickeln. Sie ergriff ihre Hand und konzentrierte sich auf diesen Körper. Mit der Zeit kehrte das Gefühl zurück, das sie die letzten Tage oft wahrgenommen hatte. Sie begann, den Zustand der jungen Jedi zu spüren.

Bevor sie irgendetwas großartig unternehmen konnte, brachte Tara sie mit einem energischen Kommando aus der Konzentration. Sie verlangte, dass sie sich endlich hinlegte, um sich untersuchen zu lassen. Brianna sah sie einen Sekundenbruchteil lang verärgert an, entspannte sich dann jedoch. Sie hatte das Gefühl gehabt, dass Kestrel nicht unmittelbar im Sterben lag und sie also etwas Zeit gewonnen hatten. Mit einem Seufzen erhob sie sich und legte sich auf das andere Bett. Sie gehorchte ihr ausnahmsweise für dieses eine Mal, obwohl die Togruta sich ihrer Meinung nach gehörig im Ton vergriffen hatte. Die Ärztin würde ihre Kraft brauchen, und jetzt einen Nebenkriegsschauplatz zu eröffnen, war mit Hinblick auf ihre Freundin sicher kontraproduktiv, also schluckte sie ihren Ärger hinunter. Stattdessen schloss sie noch einmal kurz die Augen, um Gewissheit in einer anderen Sache zu erhalten. Sie versuchte, die verlorene Konzentration zurückzugewinnen und Taras Präsenz in der Macht zu spüren. Sie war hell und freundlich und sicherlich machtbegabt, aber noch nicht so stark, als dass sie schon viel Ausbildung erhalten haben konnte. Als sie das wusste, bemerkte sie, dass die Togruta bereits vor ihr stand, und öffnete die Augen.

"Verschwende deine Energie nicht an mir. Untersuche mich, falls du denkst, dass du musst, aber gib mir einfach nur eine Spritze, die mich wieder fit macht. Du bist machtbegabt und mit Wes zusammen; ich denke, du weißt, was die Macht tun kann und du dir eigentlich nicht leisten kannst, auf die Hilfe einer Jedi-Heilerin zu verzichten."

Verlangte sie in der Hoffnung, die Ärztin hätte ein entsprechendes Wundermittel in petto, genierte sich aber auch ein wenig dafür, sie anzuschwindeln und sich eine Jedi-Heilerin zu nennen. Sie erinnerte sich daran, wie Kestrel ihr gesagt hatte, dass sie eine werden könnte, und zumindest jetzt kam es ihr nicht mehr so falsch vor, obwohl sie an sich nicht der Typ dafür war. Doch jetzt war sie es noch nicht, also war es gelogen. Wenn sie Tara damit allerdings überzeugte, dass sie helfen konnte, dann heiligte doch der Zweck die Mittel, oder nicht? Der Zustand ihrer Freundin war zu ernst, um nicht darauf zurückzugreifen.

Im Tänzelnden Shaak, Zimmer - Tara, Flynn, Wes, Kestrel, Brianna
 
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