InterOrga Militaer
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[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Stadtzentrum :: Kulturpalast :: Haupthalle :: Bühne :: Admiral Antur Pell, General Celda, General Vornell, Rear Admiral Thorne und ein Major]
Allmählich näherte sich der umfangreiche Programmpunkt „Ehrungen und Beförderungen“ seinem Ende. Mit jedem Offizier, der für einige Minuten auf der Bühne stand, ein neues Rangabzeichen an die Brust geheftet bekam, feierlich Hände schüttelte und lauten Beifall erntete, verkleinerte sich die Liste der übrigen Kandidaten um genau einen Posten – und genau über diese Tatsache war Rendilis Sektoradmiral insgeheim froh. Zwar war der stämmige Flottenoffizier noch immer ein sehr kräftiger Mann, aber der Zahn der Zeit hatte trotzdem auch an ihm genagt. Denn seine rostbraune Haarpracht beschränkte sich nur noch auf den Backenbart. Um sein fortgeschrittenes Alter etwas zu verbergen, rasierte er sich seit Jahren voller Eitelkeit den Schädel. Dennoch blieb der Flottenoffizier standhaft und behielt seine, dem Anlass angemessene, Miene bei, während neben ihm der populärste Offizier, General Krynn Celda, einen einfachen Major der Armee für dessen Taten bei der Evakuierung der CEC-Werftanlagen ehrte.
Klatschend würdigte das anwesende Publikum dessen öffentliche Beförderung zum „Lieutenant Colonel der Imperialen Armee“, während Cam-Droiden um den muskulösen Menschen schwirrten und jede Sekunde dieses denkwürdigen Moments aufnahmen. Durch die unweigerliche Kooperation mit KOMENOR hatten sich mehrere überregionale HoloNet-Sender angemeldet, um das Gedenken „live“ im gesamten Imperium zu übertragen. Die Bevölkerung sollte sehen, dass ihr Militär trotz der Niederlage bei Corellia nicht den Mut verloren hatte und Helden ehrte. Mit ernster Miene schüttelte Pell dem strahlenden Offizier – genau wie dessen Vorgängern – die Hand. Ein Blitzlichtgewitter der Kameras folgte. Journalisten würden die geehrten Personen und einige andere Gäste nach dem Ende des offiziellen Programms befragen. So war es bisher (medialer) Usus. Noch einmal nickte General Sam Vornell, Kommandeur der Bodentruppen im Rendili-Sektor, dem Lieutenant Colonel zu, bevor dieser die Bühne verließ und sich von seinesgleichen gratulieren ließ.
Erneut erklang die Stimme des Sprechers über die unzähligen Boxen in der riesigen Haupthalle und benannte den letzten Namen auf der Liste: „Lieutenant Commander Alexa O'Neill, Kommandantin des leichten Kreuzers der Carrack-Klasse 'Achilles'.“
Eine zierliche Offizierin mit schwarzer Lockenpracht kam zwei, drei Minuten später die Treppe zur Bühne empor gestiegen. Pell schätzte ihre Größe auf etwa einen Meter fünfzig, was für militärische Maßstäbe – selbst für Frauen – unterm Durchschnitt war. Dennoch hatte sich diese Frau (irgendwie) bis zum Kommando über einen Carrack-Kreuzer durchschlagen können. Zwar schwang bei Frauen stets der Gedanke mit, dass sie ihre Positionen nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch durch andere Qualitäten errungen hatten, aber nach den vorliegenden Berichten schien Alexa O'Neill nicht zu dieser Sorte „Offizier“ zu gehören. Ein weiteres Mal zwang sich der stämmige Sektoradmiral zu einem ermunternden Lächeln als die kleine Lieutenant Commander vor ihm – und den anderen drei hochrangigen Personen – salutierte.
Celda übernahm, wie schon bei den bisherigen Beförderungen, das Reden. Lächelnd wandte er sich an die Gäste, wobei seine aufmerksamen Augen kurzzeitig funkelten. „An diesem Abend haben wir schon oft über Helden und deren beispielhafte Taten für uns 'Normalsterbliche' gesprochen. Doch in diesem Fall scheint die Realität tatsächlich das beste Drehbuch zu schreiben.“ Mit einer einladenden Geste wies er auf die sportliche Flottenoffizierin. „Mutig und sich ihrer eigenen Fähigkeit bewusst, befahl Ms O'Neill ein Manöver, das so in keinem Lehrbuch zu finden ist ...“ Sein Blick wanderte zu Pell.
„... aus diesem Grund findet heute – vor den Augen aller Gäste und des Imperiums – eine besondere Ehrung statt“, übernahm der Sektoradmiral, wie auf ein unsichtbares Stichwort, das Reden, während ein schnurrbärtiger Adjutant mit einer silbernen Schatulle die Bühne betrat und sich zu der Geehrten gesellte. „Lieutenant Commander Alexa O'Neill, in der Schlacht um Corellia wiesen Sie Ihre Crew zu folgendem Manöver an: Die 'Achilles' sollte ihre Freund-Feind-Erkennung ausschalten, während sie durch den letzten Abschnitt des Minenfeldes flog. Durch die fehlende Erkennung sollten diverse Sprengkörper aus ihrer ruhenden Position gerissen werden und im Schlepptau hinter Ihrem Schiff her fliegen. Sobald genügend Minen die Verfolgung aufgenommen haben, sollte der Steuermann der 'Achilles' direkten Kurs auf die feindlichen Linie nehmen. Erst beim Durchfliegen der gegnerischen Ordnung sollte die Freund-Feind-Erkennung wieder aktiviert und die Minen so automatisch auf den Feind gelenkt werden. … Habe ich die Grundzüge des gedachten Manövers richtig wiedergegeben, Ms O'Neill?“ Ernst musterte Pell die zierliche Offizierin, die sich letztendlich zu einem sichtbaren, aber knappen Nicken durchrang. „Im Zuge dieser herausragenden Leistung, die über das normale Maß der Pflichterfüllung hinaus geht und besonderen Mut erforderte, hat sich das Oberkommando der Imperialen Streitkräfte dafür entschieden, Ihnen durch meine Wenigkeit den 'Imperialen Stern' in goldener Ausführung verleihen zu lassen.“ Behutsam nahm der Sektoradmiral nun die Schatulle selbst in die Hand, öffnete sie und entnahm den goldenen Orden. Während etliche Cam-Droiden auf die schwarzhaarige Lieutenant Commander gerichtet waren, heftete er ihr die Auszeichnung an die linke Brust – unter das Rangabzeichen. „Zudem darf ich Ihnen noch die sehr erfreuliche Mitteilung überbringen, dass man fortan Ihr Manöver als 'O'Neill-Manöver' an den Akademien für kleine, agile Schiffe lehren wird.“
Tosender Beifall erfüllte die Haupthalle. Nicht nur Flottenangehörige klatschten in diesem Moment, sondern ebenso die Militärs der anderen Gattungen, die zahlreichen Verwalter der niedrigen Ebenen und die zivilen Gäste, die dieser Veranstaltung ebenfalls beiwohnten. Hiermit präsentierte man dem Publikum – sowie all den HoloNet-Zuschauern – eine echte Heldin, die gesundheitlich wohlauf war. Die Botschaft war somit klar: „Nicht nur arme Invalide haben Corellia überlebt und diese stellen für den imperialen Sieg den wahren Garant dar.“ Pell schüttelte der zierlichen Kommandantin während des Applaus die Hand. Medienwirksam wollte und sollte sich die militärische Führung zeigen. Man ließ kurzzeitig die übliche Ideologie über Bord fallen. Natürlich hätte auch der Sektoradmiral lieber einem Mann zu solch einer Tat gratuliert, aber zur Hebung der Moral griff man schon immer nach jedem Strohhalm. Flexibel musste das Militär sein, wollte es die Rebellion am Ende doch schlagen.
Nachdem sich die Gäste in ihrer Begeisterung wieder beruhigt hatten, ergriff erneut Celda das Wort: „Neben dieser Auszeichnung, die sich jeder Offizier als Beispiel nehmen darf, möchten wir Sie, Ms O'Neill, hiermit auch zum 'Commander der Imperialen Flotte' ernennen. Ihr beispielhaftes Manöver ist ein Beweis dafür, dass Sie einer Beförderung gewachsen sind. Meinen herzlichen Glückwunsch, Commander.“ Zum wiederholten Male lächelte der berühmte General in die Kameras, schüttelte der Offizierin die Hand und weckte damit bei so manchen jungen Mädchen den Traum ebenfalls in den Streitkräften des Imperiums zu dienen.
Der Programmpunkt hatte mit diesem seltenen Doppelereignis, Ehrung und Beförderung, nicht nur seinen medialen Höhepunkt, sondern auch seinen würdigen Abschluss gefunden. Die Führung hatte Leistungen, die unter den Kameraden geachtet waren, offiziell geehrt und in den oberen Reihen die eine oder andere Lücke (notdürftig) geflickt. Junge Offiziere konnten damit nachrücken und hatten schon jetzt lebende Beispiele vor Augen. Insgesamt konnte Pell also froh über den Verlauf sein. Nur der tolpatschige Rebellenangriff bereitete ihm noch immer Sorgen. Könnte etwa schon morgen eine Schlacht im Orbit von Rendili entbrennen? Feierlich winkte Celda dem Publikum – und vor allem den Kameras – zu. Ein paar Minuten feierte er noch seinen eigenen Auftritt. Inszenierte sich für die finstere Zukunft, die dem Imperium bevorstand. Ziemlich sicher war sich der kräftige Sektoradmiral in dieser düsteren Vorstellung. Sollte Fleet Admiral Bennett nicht bald mit der Ersten Gefechtsflotte aufbrechen und den Corellian Run zurückerobern, konnten in einigen Monaten schon Planeten wie Coruscant fallen. Beinahe erschauderte Pell bei diesem schrecklichen Gedanken. Ein letztes Mal für diesen Abend trat er an das Rednerpult.
„Meine Damen und Herren, bevor ich Sie in den inoffiziellen Teil dieser Veranstaltung entlasse, möchte ich noch einmal zwei, drei Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen“, sagte der Admiral und räusperte sich kurz. „Die letzten Tage, Wochen und Monate waren eine Kraftprobe für das imperiale Militär. Wir haben Schlachten geschlagen, Niederlagen erlitten und Planeten verloren. So mancher Bürger hat mit seinem Leben, seiner Gesundheit oder seiner Heimat bezahlt. Trotzdem zeigte allein dieses Heldengedenken, dass wir nicht tatenlos waren. Gegen den Erzfeind haben wir uns gewehrt! Mutig sind wir ins Feld gezogen, um Familie, Eigentum und Vaterland zu schützen.“ Er machte eine Pause, ließ die Worte wirken, holte etwas Luft. „Dieses natürliche Pflichtbewusstsein möchte das Imperiale Oberkommando ebenfalls in der gewohnten Form einer Bandschnalle würdigen. Mit dem heutigen Tage erhalten alle Militärangehörigen, die seit dem Verlust des bothanischen Sektors dem Erzfeind bei seinem illegitimen Eroberungsfeldzug entlang des Corellian Run Widerstand leisten, die Teilnahmeauszeichnung 'In Fidem'.“ Kurzzeitig ließen die aktiven Projektion von der bisherigen Darstellung der Gefallenen ab und zeigten dafür die Bandschnalle. „Sie wird im Laufe des Abends an die Anwesenden ausgegeben... Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen.“
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written by
Aiden Thiuro
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