Rendili-System :: Rendili :: Rendili-City :: Kulturpalast/Haupthalle :: Am Buffet: , Sakura, Commander Alexa O‘Neill mit Gordon Aaronson, Arcturus & Jeremy Mengsk, Avalosh'ari'nuruodo, Toji Murata uvm, u.a. an der Bar: Halijc'arl'ajkaria, Aiden Thiuro nebst Begleitung, Kevora u.a.
Eins musste man dem Sergeanten lassen, er nahm kein Blatt vor dem Mund.
"Sergeant Kevora, Sie haben eine sehr direkte Art und in sofern haben wir die gewisse Ähnlichkeit, uns mit dieser Form des Umgangs nicht nur Freunde zu machen. Ihre Menschenkenntnis ist bemerkenswert und so ganz falsch liegen Sie auch nicht. Ich bin 21 Standardjahre und seit 11 Jahren beim Militär tätig. In so fern erfülle ich die Tradition meiner Familie. Mein Vater ist Offizier und der Rest der Familie im diplomatischen Dienst oder im Außenhandel tätig. Das diplomatische Talent ist für meine Brüder und Schwestern drauf gegangen, bei mir reichte es lediglich für militärische Umgangsformen und die Lust am Fliegen. Da schlage ich dann etwas aus der Art, meine Familie ist, sagen wir mal, etwas bodenständiger als ich. Was den Wohlstand angeht, so mag das für die Verhältnisse, aus denen Sie stammen Sergeant Kevora, stimmen, jedoch kann man weder von Reichtum sprechen noch vom hohen Ansehen. Wäre dem so, so hätte ich schon eine höhere Laufbahn eingetreten. Doch, wie wir beide wissen, neigt das Imperium dazu nicht wählerisch zu sein, was die Auswahl seiner Kräfte angeht, so lange es dem Imperium von Nutzen ist, doch erfüllen wir nicht die Kriterien eines idealen Imperalisten. Sollte man unsere Dienste nicht mehr benötigen, so würden wir rasch in der Versenkung verschwinden. Dieser Illusion sich nicht hinzugeben, hab ich schon früh gelernt.
Es gibt auch einen Punkt, den meine Kultur sehr ausgeprägt pflegt und damit den anderen sehr fremd vorkommen mag. Es gehört zum guten Ton, sich keinerlei Emotionen anmerken zu lassen oder den Emotionen einfach hinzugeben. Heißblütigkeit ist etwas, was man in unserem Volk vergebens suchen dürfte. Für meine Familie wäre ich schon eine Spur zu offen und emotional, aber das mag auch daran liegen, dass ich seit 5 Jahren nicht mehr unter meinesgleichen lebe und man sich auch an die Gepflogenheiten der anderen Kulturen etwas anpassen muß. Diese innere Kontrolliertheit habe ich bei den Menschen in manchen Familien ebenfalls entdeckt, das ist also keine Erfindung der Chiss-Kultur, nur legt man uns dass üblicherweise als Arroganz aus."
Sie nahm einen Schluck aus dem Wasserglas und schaute erneut dem Sergeanten in die Augen.
"Der Punkt mir dem Mangel an sozialer Kontakterfahrung hätte mich vor einigen Monaten noch irrtiert. Ich habe sehrwohl Erfahrungen im Umgang mit meiner Umgebung, nur bewege ich mich seit meinem 10. Lebensjahr nahezu ausschließlich unter Militärs, von den wenigen Momenten mit meiner Familie mal abgesehen und selbst da hat mein Vater den Rang eines Majors inne. Von daher bin ich von gewissen emotionalen Ereignissen abgeschottet und entziehen sich mir auch nach wie vor. Ich erkenne diese "zwischenmenschlichen" Emotionen und Aktionen, aber mir erscheinen Sie zum Teil fremd und unverständlich. Ich schätze mal, einem Nicht-Militär sind gewisse militärischen Verhaltensweisen genauso fremd und unverständlich." erkläte die Chiss ungerührt.
In der Tat, sie hatte einiges bereits durch die weiblichen Kadetten der Akademie vor ein paar Jahren gelernt, aber so richtig dran gewöhnen konnte Sie sich nicht. Den Spitznamen "Die Eisbombe" hatte sie zur Kenntnis genommen, war sich aber nicht sicher ob sie das als Kompliment auffassen sollte oder ob dies beleidigend gemeint war. Sie machte sich daraus nichts, spürte aber in letzter Zeit deutlich, dass dies zur Ablehnung führte und der Karriere schadete. Einerseits verlangte man von ihr eine professionelle, nüchterne Art der Arbeit, aber wenn manche Dienstranghöheren Offiziere sie versuchten als Frau zu betrachten, dann zogen Sie sich beleidigt zurück und reagierten mit Ablehnung. Einmal, wie man ihr später versicherte, aus emotionalen Gründen. Da hatte sich ein Captain anscheindend in Carla verliebt und als er auf Eis biss, zog er sich beleidigt zurück und schnitt sie wo es nur ging. Öfters war es aber der Fall, dass einige Männer sie lediglich als weibliches Beuteobjekt betrachteten und ebenso auf Granit bissen. Das führte aber halboffen zu den unschönen Beinamen wie "Flittchen" oder andere deftigere Bezeichnungen für die Angehörigen der käuflichen Sexualität. Entweder man konnte durch Arbeit als Frau bei den Vorgesetzten Punkten, so wie Serenety Akaji oder Alexa O'Neil, was aber wohl eine sehr kleinen Minderheit darstellte, oder man beschleunigte neben der Arbeit die Karriere durch außerdienstlichen Nahkampf im Bett des Vorgesetzten. Sofern geschickt eingesetzt und so lange es nicht öffentlich wird, eine durchaus bewundernswerte Form sich mit diesem System zu arrangieren. Man dürfte es unmoralisch nennen und öffentlich verabscheuen, doch diese Frauen nutzten eine subtile Art der Macht über die Umgebung für den eigenen Vorteil aus. So lange es nicht schadete, sicherlich legitim nur verachtet.
Der Legende nach sollte es tatsächlich emotionale Verbindungen außerhalb der sexuellen Aktivitäten geben, etwas was man mit den Worten "Liebe" übersetzte, nur war das Militär kein Ort wo so etwas hoffnungsvoll gedeihen konnte. Soviel war Carla trotz der diffusen Umschreibung dieses für sie persönlichen Mysteriums, klar: Die Menschen verwechselten diese echten Gefühle mit emotionalen Capriolen und wirkten dann beim Punkt der Erkenntnis sehr enttäuscht und neigten entweder zu einer depressiven Form oder zur Rache.
"Wir Chiss neigen von Natur aus dazu, unsere Umgebung analytisch zu betrachten. Zu einem gewissen Teil ist es mir auch möglich die Gefühlswelt meiner Umgebung mitzufühlen und die Neigung sich rasch durch emotionales Verhalten blenden zu lassen, sehe ich als typisch "menschlich". Häufig verwechseln die Vertreter des männlichen wie des weiblichen Geschlechts vorgespielte Emotionen als "echte Gefühle"...sagt man doch so, oder?...und reagieren dann bei positiven oder negativen Signalen sofort mit einer ebenso emotionalen und nicht rationellen Verhaltensweise. Ich beobachte es sehr häufig in meiner Umgebung, nur entzieht es sich meinem Verständnis. Daher beherrsche ich auch nicht dieses subtile Spiel und begebe mich auch nicht auf dieses unsichere Terrain. Einige beherrschen dies perfekt um sich damit einen persönlichen Vorteil zu verschaffen. Sehen Sie sich da drüben die beiden Flottenoffiziere und die blonde Frau von der RSF an." sie deutete schließlich auf Captain Murata und Commander Alexa O'Neil, denen sich die RSF-Lieutenant Celina Kez (oder wie auch immer sie heißen mochte) näherte.
"Dies ist ein Beispiel für dieses subtile Spiel mit den Emotionen, die Dame gibt vor etwas zu sein und zu wollen, was sie nicht ist. Die Rolle spielt sie gut, etwas zu ehrgeizig und das machte mich stutzig. Die Motive sind mir nicht bekannt, aber es hat nichts mit dem zu tun, was sie vorgibt zu wollen. Daher empfehle ich Ihnen Sergeant Kevora, mit ihren ehrlichen Meinungen zurückhaltender zu sein, sofern Sie eine weitreichende militärische Karriere anstreben sollten. Aus den von Ihnen genannten Gründen, weswegen Sie zwar das Imperium verteidigen, nicht aber einen gewissen Anteil dieses Systems, gibt es Kräfte in diesem System, die recht allergisch auf eine offene und eigene Meinung reagieren können. Ich schätze mal bei der Dame dort drüben könnte es ihnen passieren, mit so einer Einstellung recht unangenehmen Kontakt mit einem der zahlreichen Geheimdienstorgane zu machen. Das System kontrolliert sich somit selbst auf "Sortenreinheit"." riet Halijc'arl'ajkaria Kevora.
Sie nahm erneut einen Schluck aus dem Glas und fügte schließlich anerkennend hinzu: "In sofern freut es mich ehrlich hier im Saal den ein oder anderen getroffen zu haben und zu treffen, die sich den Luxus einer eigenen Meinung auch leisten. In dem Sinne: "Cheers" oder wie man hier so sagt."
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