Das hätte viel mehr Bedeutung gehabt, wenn ihre Fehler auch tatsächlich Konsequenzen gehabt hätten.
Ein für die Sequels mMn wirklich katastrophaler Fehler ist, dass die Geschichte oft hinter dem Erzähltempo zurücksteht. Gerade Rey bleibt dadurch auch meiner Ansicht nach viel zu oberflächlich und unversehrt (auch körperlich). Sie hat so gut wie keine Szene, in der ihr Zeit zum reflektieren gegeben wird oder ihre Motive, ihre Wut und ihre Ängste mal so richtig eindrücklich vermittelt werden. Am ehesten sehe ich das noch in TLJ, wobei man da wirklich genau zuhören muss, was sie sagt. Meines Erachtens fehlt es den Filmen dadurch an einer eindeutigen Richtung für Rey; es wird sozusagen zu sehr dem guten Willen des Zuschauers überlassen, ob er sich auf den Charakter Rey einlassen will oder nicht. Ich mag Rey schon ganz gern, mir geht es daher so, dass ich es in TLJ wirklich so sehe, wie ich es geschrieben habe: Rey sitzt letztlich gescheitert im Falken, während Luke zu seiner Stärke zurückgefunden hat. Dann kommt in TROS ein Zeitsprung, sodass auch hier Reys Scheitern nicht ausgearbeitet wird. Dass sie in ihrer Trainingseinheit zu Beginn von TROS den Kontakt zu den verstorbenen Jedi nicht herstellen kann (und daran wohl schon länger erfolglos arbeitet) geht dann wieder in der (schön anzusehenden) temporeichen Trainingsparcoursszene unter. Dass sie sich nun plötzlich nicht würdig sieht, das Skywalkerlichtschwert zu tragen, geht alles zwar mal in die Richtung
Rey zweifelt und ist nicht perfekt, es hat aber kaum eine Grundlage, man muss regelrecht danach suchen. Von daher kann ich es durchaus nachvollziehen, dass Rey als Mary Sue verschrieen wird. Mit gutem Willen kann man aber schon auch eine Geschichte von Einsamkeit und auch vom Zweifeln durchblitzen sehen, es ist also nicht so, dass da gar nichts da ist. (Das ist einfach mein nüchternes Fazit aus vielen, vielen Mary Sue-Diskussionen.
) Ich glaube auch schon, dass es durchaus Zuschauer gibt, die diese Geschichte deutlich sehen.
Bezeichnend dafür sehe ich übrigens auch den Umgang mit dem zerbrochenen Lichtschwert. Es ist einfach wieder repariert. Eine Szene, die sich die Zeit nimmt zu zeigen, wie Rey (vielleicht mit Schwierigkeiten?) das Schwert repariert, wäre auch sinnbildlich toll gewesen, um das Scheitern von TLJ mit dem Wiederaufrappeln und dem Training in TROS zu verknüpfen. Das wäre "meine" Eröffnungsszene für Episode IX gewesen. Denn wenn Rey schon körperlich unversehrt aus jedem Kampf hervorgeht, dann wäre hier wenigstens mal die Konsequenz spürbar gewesen, dass ihre Waffe zerstört wurde.
Lukes Aktion am Ende von TLJ sehe ich übrigens weder als nobles Opfer noch als Schadensbegrenzung. Ich sehe ihn einfach als Luke: Er hilft seiner Schwester und damit dem Widerstand, weil das jetzt das mindeste ist, was er noch tun kann. Er tritt also zwar in den Augen der Beobachter in der Rolle der Legende in Erscheinung, seine Intention ist aber eher ganz Luke-mäßig bescheiden (zumindest verstehe ich das so). Was du mit Luke als schleches Beispiel meinst, verstehe ich tatsächlich nicht ganz.
Es wäre mMn wirklich besser gewesen, wenn man auf die Nebenhandlung auf Canto Bight verzichtet, und stattdessen die Szenen auf Ahch-To weiter ausgebaut hätte.
Siehe oben. Da stimme ich dir fast komplett zu. Ich hätte Canto Bight prinzipiell belassen, aber deutlich zugunsten von Ahch-To gekürzt.
Und ich halts immer noch für eine tolle Auflösung eines tollen Cliffhangers.
Ich auch... ich hätte es aber noch besser gefunden, wenn er das Ding Rey mit Nachdruck vor die Füße gepfeffert hätte!
....und ein weiterer potentiell interesanter Story-Ansatz läuft ins Leere.....
Leider, ja.