Die Ministerpräsidenten der Länder haben eine umfassende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beschlossen:
- Gehälter der Intendantinnen und Intendanten sollen an den öffentlichen Dienst angepasst werden.
- Im Radio sollen künftig 17 Sender wegfallen und somit von 70 auf 53 reduziert werden.
- gespart werden soll auch beim Sport: Ausgaben werden gedeckelt und sollen für sportliches nur noch 5% der Gesamtausgaben ausmachen.
- Im linearen Fernsehen soll es künftig einen Wegfall von Sendern geben und zwar in den Bereichen Kultur, Informationen/Nachrichten und Jugend:
- von den beiden Sendern Arte und 3sat soll nur noch einer bestehen bleiben,
- von den vier Sendern Phoenix, tageschau24, ZDF-Info und ARD-alpha sollen zwei erhalten bleiben,
- von den vier Sendern KIKA, Funk, ZDFneo und one sollen zwei erhalten bleiben.
- Für Inhalte im Internet soll es klarere Grenzen geben. Der Sendungsbezug von Online-Inhalten muss stärker gegeben, Texte dürfen nur noch sendungsbegleitend sein.
Insbesondere die letzten beiden Punkte sehe ich sehr kritisch. Damit wird die Online-Berichterstattung
noch langsamer und aktuelle Entwicklungen werden nicht mehr zeitnah abgebildet. Statt kurze und bündige Texte zu veröffentlichen, wird es jetzt also auf Anderes herauslaufen. Hier wird unabhängiger Online-Journalismus massiv eingeschränkt, obwohl dieser mehr denn je gebraucht wird. Auch die Einsparungen, gerade im Informations- und Jugendbereich sind absolut idiotisch. Die Sender "dürfen" selbst entscheiden was gestrichen wird. Bleibt zu hoffen, dass keine Inhalte verloren gehen..
Statt Online zu informieren, Kinder und Jugendliche zu erreichen gibt es also weiterhin die 823. Tator-Folge, die 241. Silbereisen-Abendshow und zahllose Krimi- und Pilcherfilme. Eine wirkliche Reform ist das nicht, sondern ungezielte Kürzungen.
Die Ministerpräsidenten haben Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beschlossen. Keine Einigung gab es zum Rundfunkbeitrag.
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