Utopio
Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, ni
Soweit ich weiß war das nicht seine Argumentation, sondern folgende:
1. Wir locken Ausländer mit Geldanreizen nach Deutschland. 2. Geld wirkt vor allen bei denen die es nicht haben. 3. Die, die das Geld nicht haben, sind aus der Unterschicht 4. Die Unterschicht ist ungebildet, da Bildung kostet. 6. Hauptsächlich Einwanderung von Ungebildeten.
Jain.
Im Grunde sagt Sarrazin eigentlich, dass die Unterschicht genetisch minderwertig ist. Die Aussage würde sich so aber nicht verkaufen, daher beschränkt er sich auf die unpopulären Ausländer innerhalb der Unterschicht.
Das macht es aber nicht richtiger. Er geht von einem fehlerhaften Verständnis von Vererbung und Intelligenz aus, das so vielleicht im 19. Jahrhundert noch Anklang gefunden hätte.
Die Unterschicht ist nicht von Geburt an "verloren", weil erblich zu dumm. Folglich ist es vollkommen irrelevant, ob sich die Unterschicht stark oder schwach vermehrt. (Man behalte immer das Thema "Deutschland schafft sich ab" im Hinterkopf). Denn es muss nicht gelingen die Geburtenrate der Unterschicht zu reduzieren, es muss gelingen die Unterschicht zu reduzieren, in dem man sie durch Bildung zu Wohlstand bringt.
Und das gleiche gilt natürlich für den Spezialfall der Ausländer innerhalb dieser Unterschicht.
Es gab früher doch auch keine Integrationskurse und trotzdem gab es erfolgreiche Immigranten.
Was meinst du mit früher? So alt ist die BRD nun auch wieder nicht und die Immigrationswelle ist nochmal ein duzend Jahre jünger.
Die Probleme, die wir heute haben, sind ja nicht auf heutige Politik zurückzuführen sondern auf Fehler von vor 20 Jahren und davor.
Und die heutige Bildungs- und Integrationspolitik wird sich ebenfalls erst in etwa 20 Jahren flächendeckend auswirken, wenn die heute geborene Generation erwachsen wird.
Aus dem Grund reden Politiker immer gern über Bildung, tun aber nie was. Denn die Früchte heutiger Bildungspolitik erntet eine ganz andere Politikergeneration, lange, lange nach ihrer Amtszeit. In ihrer Amtszeit sind nur die Kosten spürbar.
Ceras schrieb:Eine immigrierte Familie mit dem festen und ehrlichen Ziel sich es nicht leicht zu machen und mit Landsleuten aus ihrem Land einen Bezirk zu gründen geht ihren eigenen Weg und somit als eine Familie und lebt unter Deutschen
Das stimmt so.
Allerdings war es bei den Gastarbeitern ja politisch noch so gewollt. Dass es nicht nur Gastarbeiter sind hat man erst in den letzten 10 Jahren so wirklich angepackt.
Und das Phänomen ist so auch nichts Neues. Die Auswanderer im 19. Jahrhundert als eine Massenmigration von Europa in die USA stattfand haben sich ebenfalls in Gegenden angesiedelt, in denen bereits viele Iren, Deutsche, ... waren. Denn so waren die Sprachbarrieren geringer und man hatte jemanden, der einem helfen konnte sich zurecht zu finden. Oft ging die Migration sogar erst so richtig los nachdem man auf Auswanderer aus der früheren Heimat zurückgreifen konnte. Stichwort: "Family and Friends-Effekt"
Es ist also ein ganz normaler psychologisch nachvollziehbarer Impuls. Gerade weil es so natürlich ist und bereits aus der Vergangenheit in anderen Ländern beobachtbar war, hätte man politisch dagegen lenken müssen. Nur wie? Kann man Vermischung erzwingen?
Anpassen an was?Wer soll sich wohl wo anpassen?
Mir fällt da spontan nur die Sprache ein.
Bei allem anderen, wo man sich anpassen muss, ist die Nichtanpassung strafbar.
Und darüberhinaus kann man sich nicht anpassen, weil es in einer postmodernen Gesellschaft keine einheitliche Meinung über richtig und falsch mehr gibt.
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