Tagespolitik allgemein

Was mich persönlich interessiert: warum wird die ANTIFA eigentlich von der Politik und Medien nicht genauso denuz4iiert, wie PEGIDA? Ist doch im Grunde das selbe, nur von Links.

Die Antifa schafft es allerdings nicht, 20.000 Mitläufer zu mobilisieren, die durch Dresden marschieren. Würde sie das schaffen, wäre das wohl mit ziemlicher Sicherheit ein Thema für Medien und Politik.
Die Antifa bewegt sich seit jeher am äußeren Rand des politischen Spektrums, was bekannt ist und somit kein wirklich neues Thema für Medien und Politik, zumal sich die Zahl der Antifa-Anhänger seit Jahrzehnten auf einem einigermaßen gleichbleibenden Niveau befindet. Mit Pegida verhält es sich anders, da es hier offenbar gelingt, rechtspopulistische Positionen bei einem beachtlichen Teil politisch eher naiver Menschen aus der unteren Mittelschicht zu etablieren. Extremismus der Mitte nennt man dieses Phänomen in der Soziologie, und dieser kann für eine pluralistische Gesellschaft sowie eine parlamentarische Demokratie eine viel größere Gefahr darstellen, als Extremismus von den äußeren Rändern des Spektrums, der von einem Großteil der Bevölkerung als solcher wahrgenommen und abgelehnt wird.

C.
 
Die Antifa schafft es allerdings nicht, 20.000 Mitläufer zu mobilisieren, die durch Dresden marschieren. Würde sie das schaffen, wäre das wohl mit ziemlicher Sicherheit ein Thema für Medien und Politik.
Die Antifa bewegt sich seit jeher am äußeren Rand des politischen Spektrums, was bekannt ist und somit kein wirklich neues Thema für Medien und Politik, zumal sich die Zahl der Antifa-Anhänger seit Jahrzehnten auf einem einigermaßen gleichbleibenden Niveau befindet. Mit Pegida verhält es sich anders, da es hier offenbar gelingt, rechtspopulistische Positionen bei einem beachtlichen Teil politisch eher naiver Menschen aus der unteren Mittelschicht zu etablieren. Extremismus der Mitte nennt man dieses Phänomen in der Soziologie, und dieser kann für eine pluralistische Gesellschaft sowie eine parlamentarische Demokratie eine viel größere Gefahr darstellen, als Extremismus von den äußeren Rändern des Spektrums, der von einem Großteil der Bevölkerung als solcher wahrgenommen und abgelehnt wird.

C.

Dafür hört man bei TV-Übertragungen und Berichten der Demos die ANTIFA Gesänge und Parolen aber um einiges deutlicher und durchdringender heraus, als die der PEGIDA. Die hört man nämlich fast gar nicht. Auch komisch finde ich, dass auf Demos wo bekannte Politiker auftauchen die ANTIFA nicht anwesend ist. So als ob die bewusst nicht erscheinen, um die Politiker nicht in Verruf zu bringen. Schon komisch, das ganze.

Im allgemeinen finde ich es merkwürdig, dass man so vehement gegen PEGIDA vorgeht. Zum einen preist man die in Deutschland vorherrschende Meinungsfreiheit und Demokratie an, zum anderen wendet man sich dann aber ab, wenn Leute ihre Sicht der Dinge in die Öffentlichkeit tragen und diese vielleicht nicht 100%ig politisch korrekt ist. Inwiefern PEGIDA recht hat, oder nicht steht dabei garnicht zur Debatte. Es geht um den Umgang mit diesen Menschen. Ich bekomme das Gefühl, als wollen Medien und Politik diese denuzieren, um zu verhindern, dass noch mehr Leute zu deren Demos gehen: Frei nach dem Motto: ich füge dieser "Bewegung" einen schlechte Ruf zu, damit sich keiner getraut hinzugehen.

Ich will hiermit betonen, dass ich nicht pro PEGIDA bin und auf keiner ihrer Veranstaltungen war. Ich finde jedoch den Umgang von Medien und Politik mit den Menschen und deren Ängsten (jedenfalls einer gewissen Prozentzahl davon) unprofessionel und gefährlich!
 

Auf die Gefahr hin, hier gleich gesteinigt zu werden: im Artikel selbst wird ja darauf hingewiesen, dass die Baracken bereits in der Vergängenheit zu verschiedenen Zwecken (darunter auch als Flüchtlingsheim!) genutzt wurden, und sofern diese bewohnbar saniert sind, ist das doch besser als offensichtlich zu teure Container, die sich eine klamme Kommune nicht leisten kann. Es ist ja nicht so, als würden die Räume von NS-Lametta geziert...

Ich glaube außerdem kaum, dass die Flüchtlinge so sehr interessiert, wer in den Gebäuden von 70 Jahren sein Unwesen getrieben hat, solange sie ein dichtes Dach über dem Kopf haben.
 
Dafür hört man bei TV-Übertragungen und Berichten der Demos die ANTIFA Gesänge und Parolen aber um einiges deutlicher und durchdringender heraus, als die der PEGIDA

Für Pressevertreter sind Pegida-Demos auch nicht unbedingt ein bequemer Ort. Entweder redet man dort garnicht mit der Presse oder die Journalisten werden beschimpft, manchmal sogar bespuckt und tätlich angegangen. Da würde ich mich vielleicht auch eher in der Nähe der Gegendemos aufhalten.

Auch komisch finde ich, dass auf Demos wo bekannte Politiker auftauchen die ANTIFA nicht anwesend ist.

Das könnte daran liegen, dass es eine große Schnittmenge zwischen Autonomen und der Antifa gibt, und solche werden weder Arm in Arm mit Merkel & Co. durch die Straßen marschieren, noch wird es der Staatsschutz wohl zulassen, dass solche Leute sich Spitzenpolitikern nähern dürfen.

Im allgemeinen finde ich es merkwürdig, dass man so vehement gegen PEGIDA vorgeht. Zum einen preist man die in Deutschland vorherrschende Meinungsfreiheit und Demokratie an, zum anderen wendet man sich dann aber ab, wenn Leute ihre Sicht der Dinge in die Öffentlichkeit tragen und diese vielleicht nicht 100%ig politisch korrekt ist.

Nochmals: Meinungsfreiheit bedeutet lediglich, dass man seine Meinung frei äußern darf. Es bedeutet NICHT, dass eine Verpflichtung existiert, dass diese Meinung auch gehört, von jedem geteilt oder gar als gut befunden wird. Diese Leute dürfen jede Woche durch verschiedene Städte ziehen und ihren Quatsch verbreiten, sprich ihre Grundrechte auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit uneingeschränkt ausüben. Wie diese Meinung dann in der Öffentlichkeit, Medien und Politik rezipiert wird, ist gesetzlich nicht geregelt.

Inwiefern PEGIDA recht hat, oder nicht steht dabei garnicht zur Debatte. Es geht um den Umgang mit diesen Menschen. Ich bekomme das Gefühl, als wollen Medien und Politik diese denuzieren, um zu verhindern, dass noch mehr Leute zu deren Demos gehen: Frei nach dem Motto: ich füge dieser "Bewegung" einen schlechte Ruf zu, damit sich keiner getraut hinzugehen.

Wenn ich einen schlechten öffentlichen Ruf genieße, dann sollte ich mich vielleicht mal zunächst fragen, ob dieser Ruf nicht in meinem Verhalten begründet ist. Pegida verbreitet dumpfe rechtspopulistische Parolen und reagiert auf Gesprächsangebote seitens Politik und Medien ablehnend bis feindselig mit Schlagworten wie "Systemparteien" und "Lügenpresse". Warum sollten dann also ausgerechnet Politik und Medien daran arbeiten, den Ruf von Pegida zu verbessern?

C.
 
@KyleKartan
Das Recht auf freie Meinungsäußerung bedeutet doch nicht dass man alles kritiklos hinnehmen muss. In diesem Land kann erst mal jeder die Meinung vertreten die er möchte (sofern diese die Würde der Mitmenschen nicht antastet oder sonst verfassungswidrig ist), das bedeutet im Umkehrschluss aber auch dass man darauf aufmerksam machen kann wenn man diese Meinung nicht teilt oder wenn man der Meinung ist dass das gesagte völliger Blödsinn ist.
 
Das könnte daran liegen, dass es eine große Schnittmenge zwischen Autonomen und der Antifa gibt, und solche werden weder Arm in Arm mit Merkel & Co. durch die Straßen marschieren, noch wird es der Staatsschutz wohl zulassen, dass solche Leute sich Spitzenpolitikern nähern dürfen.

Aber Frau Wegenknecht oder Frau Roth könnten doch mit ihnen maschieren. Gerade Linke und ANTIFA sind doch geistlich absolut eins.

Nochmals: Meinungsfreiheit bedeutet lediglich, dass man seine Meinung frei äußern darf. Es bedeutet NICHT, dass eine Verpflichtung existiert, dass diese Meinung auch gehört, von jedem geteilt oder gar als gut befunden wird. Diese Leute dürfen jede Woche durch verschiedene Städte ziehen und ihren Quatsch verbreiten, sprich ihre Grundrechte auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit uneingeschränkt ausüben. Wie diese Meinung dann in der Öffentlichkeit, Medien und Politik rezipiert wird, ist gesetzlich nicht geregelt.

@KyleKartan
Das Recht auf freie Meinungsäußerung bedeutet doch nicht dass man alles kritiklos hinnehmen muss. In diesem Land kann erst mal jeder die Meinung vertreten die er möchte (sofern diese die Würde der Mitmenschen nicht antastet oder sonst verfassungswidrig ist), das bedeutet im Umkehrschluss aber auch dass man darauf aufmerksam machen kann wenn man diese Meinung nicht teilt oder wenn man der Meinung ist dass das gesagte völliger Blödsinn ist.

Es bedeutet aber auch nicht, dass immer sofort die Nazikeule geschwungen werden muss. Ich habe dann immer das Gefühl, dass man in Geschichte nicht richtig aufgepasst hat, denn die Nazis waren schon eine etwas andere Geschichte, als PEGIDA es ist. @Jedihammer 's Fragen wann man was darf fand ich da schon sehr treffend.

Ich erlebe es auch nicht, dass man bei ANTIFA und der LINKEN gebetsmühlenartig die SED Keule schwingt...und die geistige (und personelle)Nähe zu dieser Verbrecherpartei ist ja unumstritten. UdSSR und Nordkorea werden auch nicht als Vergleich heran gezogen. Warum ist das so?
 
@KyleKartan
Hey, wenn die PEGIDA nicht will dass die Nazikeule ausgepackt wird sollte man sich vielleicht mal so vorbelastete Begriffe wie "Lügenpresse", "Systempresse" oder "Volsverräter/-schädlinge" sparen, dann käme dieser Verdacht möglicherweise nicht so schnell auf.
 
@KyleKartan
Hey, wenn die PEGIDA nicht will dass die Nazikeule ausgepackt wird sollte man sich vielleicht mal so vorbelastete Begriffe wie "Lügenpresse", "Systempresse" oder "Volsverräter/-schädlinge" sparen, dann käme dieser Verdacht möglicherweise nicht so schnell auf.


Inwiefern die Berichterstattung in der Presse und den Medien allgemein gesteuert ist, halte ich aber auch für ein sehr interessantes Thema. Ich empfehle dafür www.fernsehkritik.tv. Da wird die Steuerung der öffentlich Rechtlichen durch die Regierung immer mal wieder thematisiert. Gekaufte Journalisten von Udo Ulfkotte wäre vielleicht auch eine Lektüre wert. Keine der genannten Quellen haben übrigens einen Hang nach rechts, soviel ich weiß. Herr Ulfkotte war ehemals Redakteur der FAZ.
 
Es bedeutet aber auch nicht, dass immer sofort die Nazikeule geschwungen werden muss.

Siehe Sol's Post. In den Reihen der Pegida marschieren Nazis mit, es werden Nazi-Schlagworte verbreitet und (zum Teil) Nazi-Positionen vertreten. Wenn ein Tier aussieht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und quackt wie eine Ente, dann wird es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Ente handeln. Das ewige Gejammer über die böse "Nazikeule" kommt wohl daher, dass Nazis inzwischen einen so schlechten Ruf haben, dass sich nichtmal mehr Nazis als Nazis bezeichnen.

Ich habe dann immer das Gefühl, dass man in Geschichte nicht richtig aufgepasst hat, denn die Nazis waren schon eine etwas andere Geschichte

Waren sie das? Man sollte bedenken, dass die Nazis zu Beginn keine Massenbewegung waren, und als sie es dann wurden bestanden sie zu einem Großteil aus enttäuschten und "besorgten" Bürgern aus der Mittelschicht, die als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise Hitler auf's Schild gehoben haben, da sie sich von ihm eine Rückkehr zu alter deutscher Herrlichkeit erhofften und er ihnen ein probates Feindbild für ihre Misere gab.
Sicher lässt sich die Situation heute nicht mit den frühen 30er Jahren vergleichen, aber Parallelen sind durchaus zu erkennen, wenn es überzeugte Rechtsradikale (und solche sind die Köpfe von Pegida) es schaffen mit dem Schüren von Ängsten und Vorurteilen einige 1000 Menschen zu mobilisieren.

Gekaufte Journalisten von Udo Ulfkotte wäre vielleicht auch eine Lektüre wert. Keine der genannten Quellen haben übrigens einen Hang nach rechts, soviel ich weiß. Herr Ulfkotte war ehemals Redakteur der FAZ.

Udo - the Godfather of Fäkalien-Dschihad - Ulfkotte, der inzwischen seine Grütze über den Kopp-Verlag verbreitet hat also "keinen Hang nach Rechts"?! You made my day! :clap::crazy:facep:

C.
 
... das bedeutet im Umkehrschluss aber auch dass man darauf aufmerksam machen kann wenn man diese Meinung nicht teilt oder wenn man der Meinung ist dass das gesagte völliger Blödsinn ist.
Da stimme ich Dir in allen Punkten zu. Gesunde Kritik gehört dazu. Insbesondere bei Pegida sollte man da durchaus klare Kante zeigen, wenn man dieser oder jener Meinung ist. Man (Politiker) sollte sich klar distanzieren und von mir aus auch ordentlich vor sich hin motzen.

Was aber gar nicht geht: Wenn Spitzenpolitiker wie Maas Demonstranten direkt als Nazis betitelt ("Nazis in Nadelstreifen") oder von Grünenseite gar gängiges Nazivokabular herangezogen wird "Mischpoke" (Özdemir). Eine Wortwahl, für die sich Josef Goebbels entschied nach dem Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte.
Persönlich halte ich derartige Beleidigungen von Politikern für völlig inakzeptabel und durchaus als Rücktrittsgrund - dies gilt übrigens für Beleidigungen zu beiden Seiten, links wie rechts. Es gibt einfach Grenzen und das kann´s nicht sein. Man stelle sich nur mal vor, diese Politiker würden von rechter oder linker Seite ähnlich bezeichnet werden. Was gäbe das für einen Aufschrei.
 
Naja, ob sich jemand wie Ulfkotte, der sich auch schon vom ominösen KOPP Verlag zitieren lies, so super seriös und vertrauenswürdig ist sei doch mal dahin gestellt.
 
Was ist so merkwürdig an dem Umgang mit Pegida? Die Medienlandschaft ist nicht sonderlich Rechts, wir als Volk haben geschichtlich sehr gute Erfahrungen mit rechter Politik gemacht und das nicht nur während der radikalen Zeit und auch neueren Datums ist Rostock-Lichtenhagen noch immer im Gedächtnis. Politisch korrekt, politisch inkorrekt, Pegida wird nicht angegangen weil es nicht 100% politisch korrekt ist, von der Mitte nach Links wird so ein Begriff nicht verwendet. Pegida wird angegangen, weil es viele Menschen mit Bullshit anzieht und das ist gefährlich. Würden Linksradikale mit ACAB Sprüchen marschieren, würden die auch angegangen aber es gibt solche großen Märsche von Links nicht, die sich in dieser Art präsentieren würden und verantwortungslose Inhalte in die Welt blasen.

Meinungsfreiheit und Demokratie garantiert niemanden Schutz vor Kritik. Im Gegenteil, es ist genau umgekehrt. Meinungsfrehieit und Demokratie sind Schutz der Kritik und wie man sieht kann man sehr weit gehen, ohne in den Arrest zu wandern, ohne am Strick zu landen, ohne Berufsverbot zu bekommen und vieles mehr. Denunziert wird hier niemand, die Pegida und die Anhänger, genau wie bei der AfD sind selbst verantwortlich für das Bild, das sie nach außen hin abgeben.

Unprofessionell und gefährlich wäre es, solche Bewegungen neutral zu behandeln und diese Pseudoängste zu nähren und zu unterstützen, anstatt ihnen die realen Verhältnisse entgegenzusetzen.
 
Gerade bei der LINKEN wird doch permanent die SED Keule geschwungen. Schon vergessen was für ein Fass vor ein paar Wochen bei der Wahl in Thüringen aufgemacht wurde?
 
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