Hier geht es um das abschiebende Land, in dem sich die Exekutive weigert, einen höchstrichterlichen Beschluss umzusetzen und gleichzeitig über den Tatbestand offen und wahrlich dreist lügt.
Es geht nicht darum, dass das andere Land sich weigert.
Das Entlarvende ist ja, dass Autokraten, welche ansonsten behaupten, sie seien durch Volkswillen mit praktisch grenzenloser Exekutivmacht ausgestattet, hier nun aber öffentlich grinsend spöttisch zusammensitzen und miteinander ausgerechnet behaupten, jeweils leider, leider extrem machtlos zu sein und gar nichts tun zu können: El Salvador leider nicht, weil man die Person ja nicht illegal in die USA schmuggeln könne, und die USA leider nicht, weil dies ja die Souveränität El Salvadors berühren würde (nicht dass Fragen der staatlichen Souveränität das Trump-Regime ansonsten interessieren würde, aber hier ist diese nun natürlich ganz wichtig, muss man wissen!).
Auf den naheliegenden und auf us-amerikanischer Seite durch den Supreme Court rechtlich verpflichtenden Schluss, dass beide Seiten miteinander über diese Umsetzung verhandeln könnten, kommt man dabei zufälligerweise gar nicht erst. Und "seltsam" ist natürlich auch, dass es auf der anderen Seite aber gleichzeitig sehr wohl möglich ist, mit Russland über eine Rückführung einer russisch-us-amerikanischen Gefangenen diplomatisch zu sprechen und diese, oh Wunder, sogar zu erwirken.
Neben der Vielzahl an bizarren öffentlichen Lügen, mit denen man sich in bestem Doppelsprech wiederum sogar explizit gegen das wendet, was man als beklagte Administration selber im Gerichtsverfahren vorbringt, zeigt das nur wieder auf, dass die Trump-Aministration ein komplett rechtloses und willkürliches Regime ist. Die Verachtung des Rechtsstaats wird nämlich dadurch vollendet, dass die Aministration die Entscheidung des Supreme Courts nicht nur für den aktuellen Einzelfall ignoriert*, sondern ja auch künftig das gleiche Vorgehen ankündigt und keinerlei Grund darin sieht, dies nach der Entscheidung des Supreme Courts nicht zu dürfen. Trump versucht hier, die Judikative zu umgehen, indem rechtswidriges Vorgehen einfach zunächst durchgesetzt wird, um dann - nach Feststellung der Rechtswidrigkeit durch die Judikative - zu behaupten, dass man jetzt ja keine Verantwortung mehr für diese Personen habe. Mit anderen Worten: Man forciert also rechtswidriges staatliches Handeln, mit der expliziten Absicht, dass die Folgen davon eh nicht mehr judikativ korrigierbar sein werden.
*oder wahlweise behauptet man mit Vizestabschef Stephen Miller einfach, man habe vor dem Supreme Court mit 9-0 Mehrheit gewonnen, obwohl man mit 9-0 Mehrheit verloren hat, da der einzige Teil, der abgelehnt wurde, sich auf eine mittlerweile abgelaufene Frist des District Courts bezieht, die sich also einfach rein faktisch schon erledigt hat.
Hier geht es um das abschiebende Land
Ich würde das ehrlich gesagt nicht mal als Abschiebung bezeichnen. Einer Abschiebung liegt ein rechtlicher Vorgang zu Grunde, der dann mittels der Abschiebung, also der tatsächlichen Durchführung, umgesetzt wird. Einen solchen rechtlichen Vorgang hat es, zumindest meines Wissens nach, in diesem Fall nicht gegeben. Die beklagte US-Regierung hat im konkreten Gerichtsverfahren selber eingeräumt, dass Garcia einen Abschiebungsschutz nach El Salvador hatte und die Entfernung aus dem Land ein administrativer Fehler war. Entführung oder, wie
@Ashaar Khorda schreibt, Deportation dürfte dieses Prozedere daher wohl besser treffen.