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Nachdenklich schritt Fenris die Promenade entlang. Die Sache mit dem Virus machte ihn nachdenklich. So wie er die Black Sun einschätzte, interessierte es niemanden den Verantwortlichen für diese beinahe-Katastrophe zu finden. Die Hauptsache war, dass es die Geschäfte nicht störte. Und ein Gerücht über eine tödliche Seuche war für einen Ort wie diesen mindestens so tödlich wie eine tatsächliche Seuche. Das Wheel war ja eigentlich ein Vergnügungsort und zog zig tausende Gäste an, davon abgesehen wurde die organisierte Kriminalität hier verwaltet. Einen kleinen Vorgeschmack hatte er ja schon bekommen. Doch die Vorstellung das hier jemand Experimente mit Krytos machte, rief in dem Felacat-Mischling unbehagen aus. Das Imperium konnte es nicht sein, die hätten nie zugelassen, dass zwei Trandoshaner mit dem Virus durchs All düsten. Wenn es Diebstahl gewesen wären, dann hätten hier ganze Heerscharen von Troopern anlanden müssen, oder dieses Schiff im All zerstört. Ein gezielter Einsatz des Virus mit den Trandoshanern als Überträger wäre auch nicht möglich, das hätte man effektiver gestalten können. Also war irgendwas schief gelaufen. Er rieb sich über das haarige Kinn und steuerte unbewußt die Raumhäfen an. Er schaute auf eine Anzeigetafel auf der die Standorte der offiziell angekommenen Raumschiffe verzeichnet war. Sein Blick schweifte über die ellenlange Liste. Erstaunlich wie viele Raumschiffe hier täglich ankamen und abflogen. Bei 92g blieben seine Augen auf einem Namen hängen: "VENOM" ...Gift...was für ein passender Name. Der Name war auch bei den Unterlagen der Trandoshaner zu lesen gewesen. Das war also das Schiff.
Er ging in diesen Sektor und konnte durch eine Panoramascheibe das Schiff sehen. Es stand nicht in einem Hangar, wie sonst üblich für Schiffe dieser Größenordnung, sondern an einem Landungssteg im All. Dieser stand kreuzförmig außerhalb der Station und war mit einer langen Röhre mit dieser verbunden. Das Schiff stand seitlich an dem linken Ausgang der Röhre und das Cockpit zeigte in Richtung Station. Es war ein mittelgroßes Raumschiff mit einem Hyperraumring und einem geteilten Cockpitfenster. Alle Lichter waren gelöscht, selbst die Positionsleuchten blinkten nicht. Es starrte mit toten Augen zu der Station. Durch die Fenster der Landungsröhre konnte Fenris ein Team Techniker beobachten die sich an der Landungsbucht zu schaffen machten. Sie verbanden das Schiff mit diversen Kabeln. In dem Moment blitzte kurz ein bläuliches Leuchten im Inneren des Schiffes auf. Nur für einen Augenblick und schemenhaft. Es schien die Silouette eines Humanoiden gehabt zu haben und bewegte sich aus dem Cockpit fort. Das ging so schnell, das Fenris sich die Augen rieb, da er glaubte zu haluzinieren. Das Leuchten war weg und die Techniker betraten das Raumschiff. Vielleicht war es irgendeine Kontrollanzeige des Bordcomputers, als er mit der Station verbunden wurde. Fenris schaute zum Raumschiff rüber, diese Erscheinung tauchte nicht wieder auf und es gingen im Raumschiff auch die Lichter an.
"Du bist wohl einfach übermüdet." sagte er zu sich und ging weiter.
Plötzlich flackerte kurz das Licht in dem Korridor und ein kalter Schauer schoss über Fenris' Nacken. Wie ein Welle ging diese Erscheinung durch den Raumhafen. Ein Stromschwankung, mutmaßte Fenris und verließ den Raumhafen. Ihm war irgendwie kalt geworden und unwohl. Seine Nackenhaare standen noch immer auf und er beschleunigte seine Schritte. Das Infraschallbrummen mancher Maschinen und alten Beleuchtungsleisten verursachte bei ihm häufig so ein ähnliches Gefühl. Jedenfalls glaubte er es, darauf zurück führen zu können. Sein Puls wurde schneller und eine gewisse Unruhe überkam ihn. Damals, bei der unsäglichen Operation "Toybox" hatte er auch dieses Gefühl gehabt. Das lag entweder an dieser auffällig unauffällig harmlos wirkenden Fabrikanlage, die sich dann als Todesfalle erwies oder der Anwesenheit der beiden Sith, die bei der Operation damals mitwirkten. Ihm war bei nie wohl bei der Anwesenheit dieser Dunkelmänner gewesen. Nicht nur das sie sich dunkel zu kleiden pflegten, dagegen wirkte die schwarz gehaltene Uniform der imperialen Truppenoffiziere regelrecht grell, nein diese Fraktion wirkte womöglich selbst bei hellem Sonnenschein noch dunkel. So richtig konnte er das nie deuten. Wahrscheinlich spielten da seine Felacat-Instinkte mit. Etwas, was sein Vater nie gedultet hatte, für ihn zählten nur nüchterne Fakten und Rationalität. Spiritualität wurde in seiner Familie nie gepflegt, galt richtiggehend als verpönt und unzivilisiert. Aber durch einige Ereignisse in der Tätigkeit als Arzt tauchten immer wieder diese seltsamen Empfindungen auf. Er konnte beispielsweise eine Art Wärmestrahlung eines Lebewesens mit der Hand spüren, obwohl sie noch eine halbe Armlänge von ihm entfernt waren. Er hatte mal spaßenshalber dieses "Fühlen" auf größere Entfernung probiert und tatsächlich, bis auf den Nachbarraum war es ihm gelungen die Anwesenheit zu spüren. Dann verfolgte er diese Beobachtungen nicht weiter, die Arbeit hatte ihn zu sehr beansprucht. Doch damals nach der Bombardierung und der Hetzjagd durch die Suchtrupps, war dieser Instinkt wieder hochgekommen und hatte ihn mindestens einmal die Haut gerettet, als er in einem Trümmerspalt in Deckung gegangen war. Trotz Dunkelheit konnte er die Anwesenheit der Soldaten spüren, und obwohl er fürchtete sie könnten ebenso seinen Puls rasen hören, wie er ihren, hatten ihn die Soldaten umgangen. Was Stress doch mit einem so anstellen konnte...Fenris schüttelte müde lächelnd den Kopf.
Und nun passierte hier so etwas wieder.
Er ging zum Ausgang des Raumhafens und spürte erneut ein elektrisierendes Gefühl. Seine Haare stellten sich erneut auf, aber es war nicht so eine kälte, eher ein warmer Hauch, so als würde hinter einem jemand in den Nacken hauchen. Nur da war niemand. Als er um die Ecke bog wäre er fast mit zwei Personen zusammengelaufen. Er verlagerte das Gewicht und wich den beiden aus. Es war ein Wartungstechniker und eine blauhäutige, recht attraktive Twi'lek, die etwas miteinander diskutierten. Sie waren so beschäftigt, dass sie ihn ebenfalls nicht gesehen hatten. Nur diesem Instinkt war es zu verdanken, dass sie nicht ineinander gerannt waren. Erschrocken schaute der Wartungstechniker von seinem Datapad auf, welches er im Gehen wohl intensiv gelesen und wahrscheinlich noch parallel etwas eingetippt hatte, während er mit der Twi'lek sprach. Etwas bleich entfärbt starrte er Fenris mit halboffenen Mund und rang nach Worten. Er war so überrascht, dass er auch noch vergas zu atmen. Fenris tippte mit dem Finger zum Gruß an die Stirn und grüßte freundlich mit: "Guten Abend....ach, Sie dürfen auch weiteratmen."...und ging ein paar Schritt weiter. Der Techniker berappelte sich wieder, schaute etwas fischäugig zu seiner Gesprächspartnerin und sprach nach einer Gedenksekunde weiter und beide entfernten sich schnellen Schrittes, so wie sie es bis vor eben auch getan hatten.
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