Moor alias Zula
Senator von Vinsoth und Vigo der Black Sun
[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Hochhaus in einer guten Gegend | Gomas Wohnung] Vigo Zula (alias Vilnok Moor); Goma und Mullon (NPCs)
Zula, Goma und Mullon (der weit intelligenter war, als seine Muskelberge und seine wortkarge Art es vermuten ließen) beleuchteten das Problem und seine Konsequenzen von allen Seiten. Ihre ganze bisherige Tätigkeit - die komplexe Verschwörung, die Vinsoth zugleich der Republik und der Black Sun zugeführt hatte - hatte auf Gründlichkeit und ordentlicher Planung basiert, weswegen sie es gewohnt waren, sich die Zeit zu nehmen, die sie brauchten. Aber leider schien es auf die aktuellen Fragen keine leichten Antworten zu geben.
»Also fasse ich nochmals zusammen«, sagte der Vigo nach einer Weile. »Wenn es zu einer Aufrüstung der Black Sun kommt und wir uns nicht daran beteiligen, drohen wir abgehängt zu werden und an Einfluss zu verlieren. Denn dieser könnte in Zukunft weit mehr von der militärischen Stärke abhängen, die ein Vigo hinter sich hat, als es bisher der Fall war und ist.
Wenn wir aber ebenfalls anfangen, eine Kampfflotte und Armee aufzustellen, kostet das nicht nur Unsummen. Sondern wir befeuern damit auch das Wettrüsten und beschleunigen eine Entwicklung, die wir eigentlich gar nicht wollen. Und, was das Schlimmste ist: Wir laufen auch Gefahr, die Aufmerksamkeit der republikanischen Sektorverteidigung oder des Geheimdienstes auf uns zu ziehen. Dann steht unsere ganze Organisation auf wackligen Füßen und es ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis sie zu Fall gebracht wird.«
Mullon nickte stumm, während Goma antwortete:
»Ja, das ist die Zwickmühle, in der wir uns befinden.«
Zwickmühle war das richtige Wort. Die Lage erschien dem Vigo von Vinsoth ziemlich aussichtslos. Dass er nicht umhin kam, sich an einer Aufrüstung zu beteiligen, wenn alle anderen Bosse dies ebenfalls taten, war leider unbestreitbar, und in jedem Fall schien das all seine Unternehmungen, alle bisherigen Erfolge zu gefährden. Aber er wäre nicht so weit gekommen, wenn er überhaupt an Ausweglosigkeit glaubte. Irgendeine Lösung gab es immer, auch wenn sie manchmal sehr mühsam und kostspielig waren. Daher ließ er Resignation nicht zu und drängte seinen Leibwächter und seine Tochter, Lösungsvorschläge anzubringen.
Die drei Chevins saßen noch eine gute Stunde da und diskutierten über verschiedene Wege aus einem Problem, das sie faktisch noch gar nicht hatten, das je nach Verlauf des Vigo-Treffens aber eintreten konnte. Manche verwarfen sie gleich wieder, wie den Versuch, hochrangige Leute im Flottenkommando zu schmieren, damit sie auf Vinsoth noch gründlicher wegsahen: Ohne die entsprechenden Kontakte war dieses Unterfangen viel zu riskant, denn wenn sie an den falschen gerieten, bewirkten sie leider das Gegenteil. Auch die Idee, eine persönliche Hausmacht Zulas als Teil der planetaren Sicherheitskräfte zu tarnen, war wenig erfolgversprechend. Eine zu enge Verstrickung zwischen Black Sun und Behörden war nicht im Sinne des Masterplans und konnte dazu führen, dass zu viele Leute darüber nachzudenken begannen, ob und wie die Unterwelt und die Regierung in Verbindung zueinander standen. Zudem war eine militärische Aufrüstung nicht das Signal, welches das angeblich reformierte und friedliebende Vinsoth an die Neue Republik senden konnte. Vor allem jetzt, zu Zeiten des Wahlkampfes, sahen die schwer zu kontrollierenden Medien leider zu genau hin, um auf die Geheimhaltung eines solchen Unterfangens wetten zu können.
So sammelten sie nach und nach verschiedene Ansätze, die jedoch nicht zu einer glücklichen Lösung führen wollten. Es war Mullon, der schließlich den entscheidenden Vorschlag machte.
»Es ist doch so:« begann er eine für seine Verhältnisse ungewöhnlich lange Ausführung: »Um nicht an Macht zu verlieren, müssten Sie sich an einem Wettrüsten beteiligen - daran geht kaum ein Weg vorbei. Eine Entdeckung durch die Neue Republik lässt sich vermeiden, indem Sie Ihre Schiffe und Kämpfer nicht im Vinsoth-System sammeln, sondern auf ein größeres Gebiet verteilen. Das hieße, die anderen Vigos hätten keinen Überblick darüber, wie groß Ihre Streitmacht tatsächlich ist. Man würde sie wahrscheinlich für unterlegen halten. Aber wäre das schlecht? Unterschätzt zu werden, kann große Vorteile bringen: Vor allem das Überraschungsmoment, wenn Sie irgendwann Ihre tatsächliche Stärke offenbaren.«
»Ich würde dabei in Kauf nehmen, dass mein Ansehen bei den anderen Vigos und mein Einfluss im Rat sinkt«, wandte Zula nachdenklich ein. »Aber letzten Endes hätte ich einige wertvolle Trümpfe in der Hand. Eigentlich wäre das ganz in meinem Sinne. Zudem würde ich das allgemeine Aufrüsten nicht unnötig vorantreiben. Das klingt nicht schlecht, Mullon, auch wenn es weitere Heimlichtuereien erfordert und unser Lügengebilde noch komplizierter macht.«
»Voraussetzung wäre, dass die einzelnen Einheiten flexibel genug bleiben, um sie bei Bedarf rasch zusammenzuziehen, auch wenn sie in unterschiedlichen Ecken der Galaxis unterwegs sind«, fügte Goma hinzu. »Also kleine, bewegliche Einheiten, die ohne großen Tross und komplizierte Logistik auskommen.«
Zula nickte ihr anerkennend zu.
»Nicht nur das, sie müssen auch unabhängig genug bleiben, um nicht ständig auf Versorgung von Vinsoth aus angewiesen zu sein. Selbstversorger im Idealfalle. Das bringt mich auf ein Vorhaben, das ich ohnehin bereits in Angriff genommen habe. Kürzlich habe ich zwei neue Interceptor-Fregatten gekauft, um sie in die Hand von eigenständig operierenden Piraten- und Schmugglergruppen zu geben. Sie sollen dadurch schlagkräftiger werden und genug Gewinne erwirtschaften, um die Kosten zu amortisieren, und zugleich als wertvolle Werkzeuge für Spezialaufträge zurückgehalten werden.«
Die anderen beiden hatten noch einige Fragen hierzu und der Vigo erläuterte Detailliert seine Pläne. Sie kamen zu dem Schluss, dass dies schon ein Schritt in die passende Richtung war, und sponnen den Gedanken weiter. Schließlich reifte daraus etwas, das zwar noch kein fertiges Konzept, aber womöglich die Grundlage eines solchen war.
»Der Plan sieht nun wie folgt aus«, fasste Zula schließlich zusammen. »Wir rüsten verstärkt loyale Mitglieder mit kampftauglichen Schiffen, Sternenjägern und anderen Waffen aus, um deren eigene Unternehmungen damit zu fördern. Sie verdienen ihr Geld wie bisher mit Schmuggel, Kopfgeldjagd, Piraterie, Sklaven- und Drogenhandel und so weiter und führen ihren Gewinnanteil ab, wodurch die Sache vielleicht sogar ihre Kosten deckt. Dazu werden sie verpflichtet, auf Abruf zur Verfügung zu stehen - so dass sie sich bei Bedarf als wirkungsvolle Streitmacht zusammen ziehen lassen. Stimmt ihr diesem Vorhaben zu?«
Das taten beide. Zwar hatten sie nichts zu bestimmen, aber ihre Meinung half dem Vigo dabei, seine eigene Entscheidung zu fällen.
»Dann werden wir das in Angriff nehmen. Vorausgesetzt, Malor Gale und der Vigorat lassen sich nicht davon abbringen, der Black Sun einen stärkeren militärischen Charakter zu verleihen. Ich werde den Plan an meine Strategen und Wirtschaftsexperten weiterleiten, damit sie ihn prüfen und ein tragfähiges Konzept daraus machen.
Ich danke euch beiden für euren Rat, das war sehr hilfreich.
Morgen wird ein harter Tag und wir brauchen alle Schlaf, aber ich glaube, noch eine Zigarre und einen Drink haben wir uns verdient.«
Goma betätigte einen Schalter und ihre gut abgerichteten Sklaven betraten den Raum. Vor dem Gespräch waren sie nach draußen verbannt worden, da diese Themen nicht für ihre Ohren bestimmt waren. Jetzt beeilten sie sich, den drei Chevin Feuer an die Zigarren zu legen und die Gläser neu zu füllen.
Zula, seine Tochter und Mullon prosteten sich zu.
»Auf eine goldene Zukunft!« beschwor der Vigo pathetisch.
[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Hochhaus in einer guten Gegend | Gomas Wohnung] Vigo Zula (alias Vilnok Moor); Goma und Mullon (NPCs)
Zula, Goma und Mullon (der weit intelligenter war, als seine Muskelberge und seine wortkarge Art es vermuten ließen) beleuchteten das Problem und seine Konsequenzen von allen Seiten. Ihre ganze bisherige Tätigkeit - die komplexe Verschwörung, die Vinsoth zugleich der Republik und der Black Sun zugeführt hatte - hatte auf Gründlichkeit und ordentlicher Planung basiert, weswegen sie es gewohnt waren, sich die Zeit zu nehmen, die sie brauchten. Aber leider schien es auf die aktuellen Fragen keine leichten Antworten zu geben.
»Also fasse ich nochmals zusammen«, sagte der Vigo nach einer Weile. »Wenn es zu einer Aufrüstung der Black Sun kommt und wir uns nicht daran beteiligen, drohen wir abgehängt zu werden und an Einfluss zu verlieren. Denn dieser könnte in Zukunft weit mehr von der militärischen Stärke abhängen, die ein Vigo hinter sich hat, als es bisher der Fall war und ist.
Wenn wir aber ebenfalls anfangen, eine Kampfflotte und Armee aufzustellen, kostet das nicht nur Unsummen. Sondern wir befeuern damit auch das Wettrüsten und beschleunigen eine Entwicklung, die wir eigentlich gar nicht wollen. Und, was das Schlimmste ist: Wir laufen auch Gefahr, die Aufmerksamkeit der republikanischen Sektorverteidigung oder des Geheimdienstes auf uns zu ziehen. Dann steht unsere ganze Organisation auf wackligen Füßen und es ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis sie zu Fall gebracht wird.«
Mullon nickte stumm, während Goma antwortete:
»Ja, das ist die Zwickmühle, in der wir uns befinden.«
Zwickmühle war das richtige Wort. Die Lage erschien dem Vigo von Vinsoth ziemlich aussichtslos. Dass er nicht umhin kam, sich an einer Aufrüstung zu beteiligen, wenn alle anderen Bosse dies ebenfalls taten, war leider unbestreitbar, und in jedem Fall schien das all seine Unternehmungen, alle bisherigen Erfolge zu gefährden. Aber er wäre nicht so weit gekommen, wenn er überhaupt an Ausweglosigkeit glaubte. Irgendeine Lösung gab es immer, auch wenn sie manchmal sehr mühsam und kostspielig waren. Daher ließ er Resignation nicht zu und drängte seinen Leibwächter und seine Tochter, Lösungsvorschläge anzubringen.
Die drei Chevins saßen noch eine gute Stunde da und diskutierten über verschiedene Wege aus einem Problem, das sie faktisch noch gar nicht hatten, das je nach Verlauf des Vigo-Treffens aber eintreten konnte. Manche verwarfen sie gleich wieder, wie den Versuch, hochrangige Leute im Flottenkommando zu schmieren, damit sie auf Vinsoth noch gründlicher wegsahen: Ohne die entsprechenden Kontakte war dieses Unterfangen viel zu riskant, denn wenn sie an den falschen gerieten, bewirkten sie leider das Gegenteil. Auch die Idee, eine persönliche Hausmacht Zulas als Teil der planetaren Sicherheitskräfte zu tarnen, war wenig erfolgversprechend. Eine zu enge Verstrickung zwischen Black Sun und Behörden war nicht im Sinne des Masterplans und konnte dazu führen, dass zu viele Leute darüber nachzudenken begannen, ob und wie die Unterwelt und die Regierung in Verbindung zueinander standen. Zudem war eine militärische Aufrüstung nicht das Signal, welches das angeblich reformierte und friedliebende Vinsoth an die Neue Republik senden konnte. Vor allem jetzt, zu Zeiten des Wahlkampfes, sahen die schwer zu kontrollierenden Medien leider zu genau hin, um auf die Geheimhaltung eines solchen Unterfangens wetten zu können.
So sammelten sie nach und nach verschiedene Ansätze, die jedoch nicht zu einer glücklichen Lösung führen wollten. Es war Mullon, der schließlich den entscheidenden Vorschlag machte.
»Es ist doch so:« begann er eine für seine Verhältnisse ungewöhnlich lange Ausführung: »Um nicht an Macht zu verlieren, müssten Sie sich an einem Wettrüsten beteiligen - daran geht kaum ein Weg vorbei. Eine Entdeckung durch die Neue Republik lässt sich vermeiden, indem Sie Ihre Schiffe und Kämpfer nicht im Vinsoth-System sammeln, sondern auf ein größeres Gebiet verteilen. Das hieße, die anderen Vigos hätten keinen Überblick darüber, wie groß Ihre Streitmacht tatsächlich ist. Man würde sie wahrscheinlich für unterlegen halten. Aber wäre das schlecht? Unterschätzt zu werden, kann große Vorteile bringen: Vor allem das Überraschungsmoment, wenn Sie irgendwann Ihre tatsächliche Stärke offenbaren.«
»Ich würde dabei in Kauf nehmen, dass mein Ansehen bei den anderen Vigos und mein Einfluss im Rat sinkt«, wandte Zula nachdenklich ein. »Aber letzten Endes hätte ich einige wertvolle Trümpfe in der Hand. Eigentlich wäre das ganz in meinem Sinne. Zudem würde ich das allgemeine Aufrüsten nicht unnötig vorantreiben. Das klingt nicht schlecht, Mullon, auch wenn es weitere Heimlichtuereien erfordert und unser Lügengebilde noch komplizierter macht.«
»Voraussetzung wäre, dass die einzelnen Einheiten flexibel genug bleiben, um sie bei Bedarf rasch zusammenzuziehen, auch wenn sie in unterschiedlichen Ecken der Galaxis unterwegs sind«, fügte Goma hinzu. »Also kleine, bewegliche Einheiten, die ohne großen Tross und komplizierte Logistik auskommen.«
Zula nickte ihr anerkennend zu.
»Nicht nur das, sie müssen auch unabhängig genug bleiben, um nicht ständig auf Versorgung von Vinsoth aus angewiesen zu sein. Selbstversorger im Idealfalle. Das bringt mich auf ein Vorhaben, das ich ohnehin bereits in Angriff genommen habe. Kürzlich habe ich zwei neue Interceptor-Fregatten gekauft, um sie in die Hand von eigenständig operierenden Piraten- und Schmugglergruppen zu geben. Sie sollen dadurch schlagkräftiger werden und genug Gewinne erwirtschaften, um die Kosten zu amortisieren, und zugleich als wertvolle Werkzeuge für Spezialaufträge zurückgehalten werden.«
Die anderen beiden hatten noch einige Fragen hierzu und der Vigo erläuterte Detailliert seine Pläne. Sie kamen zu dem Schluss, dass dies schon ein Schritt in die passende Richtung war, und sponnen den Gedanken weiter. Schließlich reifte daraus etwas, das zwar noch kein fertiges Konzept, aber womöglich die Grundlage eines solchen war.
»Der Plan sieht nun wie folgt aus«, fasste Zula schließlich zusammen. »Wir rüsten verstärkt loyale Mitglieder mit kampftauglichen Schiffen, Sternenjägern und anderen Waffen aus, um deren eigene Unternehmungen damit zu fördern. Sie verdienen ihr Geld wie bisher mit Schmuggel, Kopfgeldjagd, Piraterie, Sklaven- und Drogenhandel und so weiter und führen ihren Gewinnanteil ab, wodurch die Sache vielleicht sogar ihre Kosten deckt. Dazu werden sie verpflichtet, auf Abruf zur Verfügung zu stehen - so dass sie sich bei Bedarf als wirkungsvolle Streitmacht zusammen ziehen lassen. Stimmt ihr diesem Vorhaben zu?«
Das taten beide. Zwar hatten sie nichts zu bestimmen, aber ihre Meinung half dem Vigo dabei, seine eigene Entscheidung zu fällen.
»Dann werden wir das in Angriff nehmen. Vorausgesetzt, Malor Gale und der Vigorat lassen sich nicht davon abbringen, der Black Sun einen stärkeren militärischen Charakter zu verleihen. Ich werde den Plan an meine Strategen und Wirtschaftsexperten weiterleiten, damit sie ihn prüfen und ein tragfähiges Konzept daraus machen.
Ich danke euch beiden für euren Rat, das war sehr hilfreich.
Morgen wird ein harter Tag und wir brauchen alle Schlaf, aber ich glaube, noch eine Zigarre und einen Drink haben wir uns verdient.«
Goma betätigte einen Schalter und ihre gut abgerichteten Sklaven betraten den Raum. Vor dem Gespräch waren sie nach draußen verbannt worden, da diese Themen nicht für ihre Ohren bestimmt waren. Jetzt beeilten sie sich, den drei Chevin Feuer an die Zigarren zu legen und die Gläser neu zu füllen.
Zula, seine Tochter und Mullon prosteten sich zu.
»Auf eine goldene Zukunft!« beschwor der Vigo pathetisch.
[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Hochhaus in einer guten Gegend | Gomas Wohnung] Vigo Zula (alias Vilnok Moor); Goma und Mullon (NPCs)