Markus Finn
Jedi-Wächter
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Zoey wehrte sich vehement gegen Marks Anschuldigungen. Sie wollte nur helfen, natürlich wollte sie das. Er wusste das und als Arica auch noch Partei für die Archäologin ergriff, erkannte der Corellianer, dass er vielleicht etwas zu hart gewesen war. Er machte sich Sorgen, das war nicht abzustreiten, aber er musste deshalb niemandem die Schuld an der ganzen Misere geben. Bevor er jedoch irgendeine Entschuldigung liefern konnte, war die junge Frau auch schon weg. Sie suchte Trost bei Sarissia und Finn beließ es erst einmal dabei und wandte sich stattdessen wieder der Anwärterin zu, welche unbedingt behandelt werden musste.
"Es kommt alles wieder in Ordnung, Elise!"
, sagte er in sanftem Ton. Es war beinahe ein Flüstern, das nur sie hören sollte. Mark war kein gefühlsduseliger Mensch, aber in dieser Situation musste er sich selbst eingestehen, dass nicht alles einfach so an ihm vorbei ging. Er trug die Verantwortung für Elise. Sie war in seiner Obhut, seit sie dieses Schiff betreten hatte und damit mit nach Thearterra gereist war. Er hätte es bemerken müssen, war aber zu sehr mit den Vorbereitungen der Mission beschäftigt gewesen. Er hätte sie nach Hause schicken können. Zwei Mal hätte er die Gelegenheit dazu gehabt. Erst schon bei der Ankunft und dann ein zweites Mal, als Anakin und Tenia den Planeten verlassen hatten. Er hätte es tun müssen, selbst als der Jedi-Rat ihm davon abgeraten hatte, hätte er es tun müssen. Sie war noch nicht so weit. Hatte keinerlei Ausbildung genossen. Dies war die erste Mission für die junge Frau und sie hatte keine Ahnung, in welche Gefahren sie sich damit begeben könnte. Er hatte Erfahrung! Er wusste, was richtig und falsch war. Er hätte es einfach wissen müssen!!
Aber Schuldgefühle machten die Sache nicht ungeschehen. Es war nicht mehr zu ändern und nun mussten sie das Beste aus der Situation herausholen.
"Laser geschliffen. Dürfte dünner und schärfer sein als alles was ihr mit habt."
Arica hielt Mark ein Messer entgegen. Er sah augenblicklich zu ihr auf, blickte das Messer an und danach zu Sane, um zu sehen, was er dazu meinte. Mark hörte sich alle Ratschläge an und wog die Möglichkeiten ab.
"Der Biss ist schon zu lange her. Wahrscheinlich ist das Gift bereits im Kreislauf, sonst ginge es ihr nicht so schlecht..."
Markus dachte laut nach. Er wollte die Leute an seinen Überlegungen Teil haben lassen. Mit zusammengepressten Lippen begann er schließlich zu nicken.
"Versuchen wir es mit dem Anti-Serum!"
, entschied der Jedi-Wächter und meinte dann zu Arica:
"Danke für das Angebot. Gut zu wissen, dass Ihr sowas dabei habt. Später brauchen wir es vielleicht wirklich, auch wenn ich es nicht hoffe."
Mark blieb am Boden, änderte seine Position nur minimalst, um es Elise etwas bequemer zu machen, ehe Sane ihr das Mittel verabreichte. Dann hieß es abwarten. Aber sie hatten keine Zeit, durften nicht an Ort und Stelle Wurzeln schlagen.
Der Jedi-Meister beobachtete, wie sich die anderen verhielten. Yui kehrte zurück, sprach mit Zoey. Skeptisch behielt er die beiden im Auge. Wo war das seltsame Droiden-Wesen die ganze Zeit über gewesen?
Die Archäologin und es... sie... was auch immer, gingen auf die andere Seite des Raumes. Mark hatte nicht die Geduld, um sie weiter zu beobachten. Er hoffte nur, dass sie nichts anstellten. Außerdem konnte er Elise jetzt nicht allein lassen. Nun da er selbst etwas zur Ruhe kam, spürte er wieder das Pochen im Arm und nicht nur dort, wo Sane die Wunde verschlossen hatte, sondern im kompletten linken Arm. Es schmerzte, so sehr, wie er noch keine Wunde in Erinnerung behalten hatte. Diesmal würde er nicht mit einer einfachen Narbe davon kommen, das wusste er, doch er behielt seine Probleme für sich. Sie mussten von hier entkommen, lebend!!
Als er die Stimme des Nautolaners vernahm, sah der Dunkelhaarige wieder auf. Wenigstens waren sie nun wieder vollzählig, das ließ Hoffnung aufkeimen.
"Wie geht es dir, Q'Tahem? Alles ok?"
Und wieder einmal musste Markus sich eingestehen, die Situation aus den Augen verloren zu haben. Sie hatten Leute verloren, ohne großartig darauf aufmerksam geworden zu sein. Sie waren in Kämpfe verwickelt worden und hatten dabei völlig auf das Wohl der anderen Gruppenmitglieder verzichtet. Es war erschreckend, was Stress mit einem anstellen konnte. Er war doch Jedi-Wächter. Kestrel hatte ihn zur Unterstützung und zum Schutz angefordert, aber als große Hilfe stand er nicht gerade da. Mark fasste den Entschluss, es nun besser zu machen. Er musste sich wieder fangen und voll und ganz auf seine Aufgabe konzentrieren.
Sein Blick fiel nur zufällig auf Zoey, doch er wusste, was er als erstes zu tun hatte. So warnte er Elise vor, dass er jetzt aufstand und sie sich wieder richtig hinsetzen sollte. Es war umständlich, auf die Stütze der linken Hand verzichten zu müssen, doch Mark lernte schnell mit dem Handicap umzugehen. Der Corellianer trat neben Zoey, um mit ihr zu sprechen.
"Es tut mir leid. Meine Reaktion vorhin war nicht richtig."
, begann er und legte ihr die rechte Hand auf die Schulter.
"Deine Reaktion war gut. Du hast getan, was du für richtig gehalten hast und das ist das Beste, was man in schlimmen Situationen tun kann.
Ich bin es nicht gewohnt, die Kontrolle zu verlieren. Die Tempel verlangen uns alles ab. Wir müssen hier raus und zusehen, dass wir heil zurück zum Schiff kommen."
Markus ließ den Blick schweifen. Er sah die anderen, sah ihre Verletzungen, die Anstrengung, die Erschöpfung, fragende Gesichter, Ängste, Unsicherheit, aber jeder versuchte ruhig zu bleiben und die Fassung zu behalten. Dann sah er die Höhle, die Nester, die zahlreichen Eier. Er nahm den fauligen Geruch, der die gesamte Höhle ausfüllte, wahr. Dann strich er sich das strähnige Haar aus dem Gesicht und stellte sich vor die Gruppe.
"Wir müssen weiter, bevor irgendetwas passiert! Ich will niemanden mehr verlieren. Bleibt zusammen, achtet aufeinander! Die Chance ist höher gemeinsam hier raus zu kommen, als allein!!"
Mark hielt Elise die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Dann sah er zu Zoey und Yui.
"Habt ihr nicht irgendetwas von toten Wissenschaftlern gesagt? Wo war das? Vielleicht gibt es irgendwo in der Nähe ein Labor... Wenn mit Viren experimentiert wurde, könnte es auch Gegenmittel geben. Vielleicht finden wir auch eine Erklärung, warum wir keinen Zugriff auf die Macht haben."
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