Aviendha
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[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Raumhafen, Landefeld]- Alaine Aren, Aviendha, Nylar, Flottensoldaten
Dass Aren sich nicht vollends querstellte, was ihre Umquartierung ins Old Imperia anbelangte, war ein Anfang. Aviendha entging indes natürlich nicht, dass die Beraterin von Viraxo Industries ihre implizite Frage nach etwaiger Begleitung nicht unbedingt wohlwollend aufnahm. Diese Erkenntnis jedoch quittierte die Vizegouverneurin mit einem inneren Achselzucken – sie war sich relativ sicher, dass sie formal absolut innerhalb ihrer Kompetenzen lag, wenn Kraym schon derlei Details an sie delegierte – und dass es absolut im Interesse der lokalen Verwaltung war, wenn sie sich nach ihren Möglichkeiten genauer nach den Umfeldern der Delegierten und ihrer Berater erkundigte. Sollte Aren also Anstoß nehmen und sich bei Kraym über vermeintliche Indiskretionen klagen, dürfte es dieser relativ schwer haben, Aviendha aus dem bisher Geschehenen einen Strick zu drehen, selbst wenn er wollte.
Einige der Worte der rothaarigen Frau gemahnten Aviendha indes zur Vorsicht, wie sie sich selbst ins Bewusstsein rief, als sie mit einer knappen Handbewegung ihre wartende, gepanzerte Gleiterlimousine mitsamt ihrer aus zwei Speeder Bikes bestehenden Polizeieskorte herbeiwinkte. Aren hatte mit Sicherheit nicht nur zufällig den Namen Barnip fallen gelassen, des Moffs des Jaso-Sektors, der nicht nur Kraym, sondern auch Sektoradjutant Semur vorgesetzt war. Dass die Andere diesen einflussreichen Verwalter ins Spiel brachte warf noch mehr Fragen auf – was mochte ihn mit Viraxo verbinden, gesetzt dem Fall, dass Aren sich auch bereits in den letzten Tagen auf Geheiß dieses Konzerns auf Thyferra befunden hatte? Versprach man sich einen günstigeren Ausgang der Verhandlungen, wenn man bereits im Vorfeld bei Personen mit größerer Befugnis intervenierte? Natürlich bedeutete das – sollte Aren Erfolg gehabt haben – dass Teile der bevorstehenden Verhandlungen zu einer bloßen Farce geworden waren. Nur wie ging sie mit dieser Information um? Warnte sie Kraym vor? Oder stellte sie zunächst eigene Untersuchungen an, bevor sie sich zu weit aus dem Fenster lehnte?
Der scherfällige Gleiter kam neben der Vizegouverneurin, der Beraterin und der diskret in einigem Abstand wartenden Präfektin Nylar zum Stehen, woraufhin einer der Flottensoldaten an die Tür des Passagierabteils trat und diese galant öffnete. Einladend nickte Aviendha in Richtung der üppig gepolsterten Rückbank der nach allen Standards der Branche ausgestatteten Limousine.
„Bitte, Lady Aren, macht es Euch bequem. Ich werde noch kurz die Abholung Eures persönlichen Gepäcks arrangieren.“
Mit diesen Worten wandte die stellvertretende Statthalterin sich ab und ging ein paar Schritte auf Nylar zu, anstatt dass sie die Chiss aufforderte, sich zu ihr zu gesellen. Die nächsten Worte waren nicht für die Ohren Alaine Arens bestimmt.
„Finde heraus, in welchem Hotel Lady Aren untergekommen ist, und lass ihr Gepäck in die bereitgestellten Räumlichkeiten im Old Imperia bringen. Falls sich dabei Informationen über die Person in Erfahrung bringen lassen, die sie begleitet hat, wäre das nicht ungünstig.“
Die Lippen der blauhäutigen Verwalterin kräuselten sich amüsiert.
„Und ich dachte schon, diese Verhandlungen würden so langweilig bleiben, wie sie begonnen haben.“
Aviendha ignorierte diesen Anflug von Humor und fuhr ernsthaft fort:
„Danach möchte ich, dass du dich im Büro des Moffs nach ihr erkundigst… möglichst diskret, als ginge es um bloße Formalitäten. Angeblich ist Lady Aren Barnips Gast. Ich möchte wissen, was genau dahinter steckt – insbesondere, wenn es die Verhandlungen beeinträchtigen könnte.“
Nylar nickte, jetzt ebenfalls von angemessener Ernsthaftigkeit beseelt.
„Verstanden.“
„Gut. 15t88 soll am Old Imperia auf mich warten und sich mit dem Sicherheitsnetz verbinden. Ich möchte über die Entwicklungen um dieses mysteriöse Raumschiff und den Schmugglerraumhafen auf dem Laufenden gehalten werden.“
„Pass auf dich auf.“
Diese letzten Worte der Chiss ließen Aviendha kurz stutzen, erst Recht, als sie die aufrichtige Sorge in den Zügen der andere Frau erkannte, die sie mit der Zeit immer besser zu lesen gelernt hatte. Für einen kurzen Moment schlug ihr Herz ein wenig schneller, dann bemühte sie sich rasch um ein optimistisches Lächeln.
„Keine Sorge… das hier ist nicht N’zoth oder Bastion und Lady Aren wohl kaum ein Yevethaner oder ISB-Agent…“
Was indes nichts daran änderte, dass Aviendha keine Ahnung hatte, was genau Aren denn stattdessen war. Sie bemühte sich, jegliche Unsicherheit aus ihren Zügen zu verbannen, als sie sich zu der Rothaarigen in das Passagierabteil der Limousine begab und, nachdem sie sich gesetzt hatte, gegen die Scheibe zwischen diesem Abteil und der Fahrerkabine klopfte.
„Zum Old Imperia.“
Umgehend setzte der kleine Tross sich in Bewegung und sofort schien eine gespannte Stille im Inneren des Gleiters zu herrschen. Warf einen kurzen Blick aus dem Seitenfenster – ein Studium des sie passierenden Panoramas vorgebend – ehe sie sich mit einem verbindlichen Lächeln wieder auf Aren konzentrierte.
„Wenn Ihr wünscht, kann ich arrangieren, dass Eure Assistentin trotz der Sicherheitsvorkehrungen problemlosen Zugang zu Euch bekommt. Allerdings benötige ich dafür Details ihre Personalien betreffend, damit die Sicherheitskräfte entsprechend instruiert werden können.“
Ein Testballon, nichts weiter. Jetzt würde sich zeigen, ob Aren die Wahrung der Anonymität ihrer „Assistentin“ wichtiger war, als eine reibungslose Zusammenarbeit mit dieser zu gewährleisten. Sollte die Rothaarige sich also weigern, Aviendha die angefragte Auskunft zu erteilen, so wusste die Vizegouverneurin zumindest mit einiger Bestimmtheit, dass mehr hinter ihrer Anwesenheit auf Thyferra steckte, als es den Anschein hatte…
[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Gleiterlimousine]- Alaine Aren, Aviendha
Dass Aren sich nicht vollends querstellte, was ihre Umquartierung ins Old Imperia anbelangte, war ein Anfang. Aviendha entging indes natürlich nicht, dass die Beraterin von Viraxo Industries ihre implizite Frage nach etwaiger Begleitung nicht unbedingt wohlwollend aufnahm. Diese Erkenntnis jedoch quittierte die Vizegouverneurin mit einem inneren Achselzucken – sie war sich relativ sicher, dass sie formal absolut innerhalb ihrer Kompetenzen lag, wenn Kraym schon derlei Details an sie delegierte – und dass es absolut im Interesse der lokalen Verwaltung war, wenn sie sich nach ihren Möglichkeiten genauer nach den Umfeldern der Delegierten und ihrer Berater erkundigte. Sollte Aren also Anstoß nehmen und sich bei Kraym über vermeintliche Indiskretionen klagen, dürfte es dieser relativ schwer haben, Aviendha aus dem bisher Geschehenen einen Strick zu drehen, selbst wenn er wollte.
Einige der Worte der rothaarigen Frau gemahnten Aviendha indes zur Vorsicht, wie sie sich selbst ins Bewusstsein rief, als sie mit einer knappen Handbewegung ihre wartende, gepanzerte Gleiterlimousine mitsamt ihrer aus zwei Speeder Bikes bestehenden Polizeieskorte herbeiwinkte. Aren hatte mit Sicherheit nicht nur zufällig den Namen Barnip fallen gelassen, des Moffs des Jaso-Sektors, der nicht nur Kraym, sondern auch Sektoradjutant Semur vorgesetzt war. Dass die Andere diesen einflussreichen Verwalter ins Spiel brachte warf noch mehr Fragen auf – was mochte ihn mit Viraxo verbinden, gesetzt dem Fall, dass Aren sich auch bereits in den letzten Tagen auf Geheiß dieses Konzerns auf Thyferra befunden hatte? Versprach man sich einen günstigeren Ausgang der Verhandlungen, wenn man bereits im Vorfeld bei Personen mit größerer Befugnis intervenierte? Natürlich bedeutete das – sollte Aren Erfolg gehabt haben – dass Teile der bevorstehenden Verhandlungen zu einer bloßen Farce geworden waren. Nur wie ging sie mit dieser Information um? Warnte sie Kraym vor? Oder stellte sie zunächst eigene Untersuchungen an, bevor sie sich zu weit aus dem Fenster lehnte?
Der scherfällige Gleiter kam neben der Vizegouverneurin, der Beraterin und der diskret in einigem Abstand wartenden Präfektin Nylar zum Stehen, woraufhin einer der Flottensoldaten an die Tür des Passagierabteils trat und diese galant öffnete. Einladend nickte Aviendha in Richtung der üppig gepolsterten Rückbank der nach allen Standards der Branche ausgestatteten Limousine.
„Bitte, Lady Aren, macht es Euch bequem. Ich werde noch kurz die Abholung Eures persönlichen Gepäcks arrangieren.“
Mit diesen Worten wandte die stellvertretende Statthalterin sich ab und ging ein paar Schritte auf Nylar zu, anstatt dass sie die Chiss aufforderte, sich zu ihr zu gesellen. Die nächsten Worte waren nicht für die Ohren Alaine Arens bestimmt.
„Finde heraus, in welchem Hotel Lady Aren untergekommen ist, und lass ihr Gepäck in die bereitgestellten Räumlichkeiten im Old Imperia bringen. Falls sich dabei Informationen über die Person in Erfahrung bringen lassen, die sie begleitet hat, wäre das nicht ungünstig.“
Die Lippen der blauhäutigen Verwalterin kräuselten sich amüsiert.
„Und ich dachte schon, diese Verhandlungen würden so langweilig bleiben, wie sie begonnen haben.“
Aviendha ignorierte diesen Anflug von Humor und fuhr ernsthaft fort:
„Danach möchte ich, dass du dich im Büro des Moffs nach ihr erkundigst… möglichst diskret, als ginge es um bloße Formalitäten. Angeblich ist Lady Aren Barnips Gast. Ich möchte wissen, was genau dahinter steckt – insbesondere, wenn es die Verhandlungen beeinträchtigen könnte.“
Nylar nickte, jetzt ebenfalls von angemessener Ernsthaftigkeit beseelt.
„Verstanden.“
„Gut. 15t88 soll am Old Imperia auf mich warten und sich mit dem Sicherheitsnetz verbinden. Ich möchte über die Entwicklungen um dieses mysteriöse Raumschiff und den Schmugglerraumhafen auf dem Laufenden gehalten werden.“
„Pass auf dich auf.“
Diese letzten Worte der Chiss ließen Aviendha kurz stutzen, erst Recht, als sie die aufrichtige Sorge in den Zügen der andere Frau erkannte, die sie mit der Zeit immer besser zu lesen gelernt hatte. Für einen kurzen Moment schlug ihr Herz ein wenig schneller, dann bemühte sie sich rasch um ein optimistisches Lächeln.
„Keine Sorge… das hier ist nicht N’zoth oder Bastion und Lady Aren wohl kaum ein Yevethaner oder ISB-Agent…“
Was indes nichts daran änderte, dass Aviendha keine Ahnung hatte, was genau Aren denn stattdessen war. Sie bemühte sich, jegliche Unsicherheit aus ihren Zügen zu verbannen, als sie sich zu der Rothaarigen in das Passagierabteil der Limousine begab und, nachdem sie sich gesetzt hatte, gegen die Scheibe zwischen diesem Abteil und der Fahrerkabine klopfte.
„Zum Old Imperia.“
Umgehend setzte der kleine Tross sich in Bewegung und sofort schien eine gespannte Stille im Inneren des Gleiters zu herrschen. Warf einen kurzen Blick aus dem Seitenfenster – ein Studium des sie passierenden Panoramas vorgebend – ehe sie sich mit einem verbindlichen Lächeln wieder auf Aren konzentrierte.
„Wenn Ihr wünscht, kann ich arrangieren, dass Eure Assistentin trotz der Sicherheitsvorkehrungen problemlosen Zugang zu Euch bekommt. Allerdings benötige ich dafür Details ihre Personalien betreffend, damit die Sicherheitskräfte entsprechend instruiert werden können.“
Ein Testballon, nichts weiter. Jetzt würde sich zeigen, ob Aren die Wahrung der Anonymität ihrer „Assistentin“ wichtiger war, als eine reibungslose Zusammenarbeit mit dieser zu gewährleisten. Sollte die Rothaarige sich also weigern, Aviendha die angefragte Auskunft zu erteilen, so wusste die Vizegouverneurin zumindest mit einiger Bestimmtheit, dass mehr hinter ihrer Anwesenheit auf Thyferra steckte, als es den Anschein hatte…
[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Gleiterlimousine]- Alaine Aren, Aviendha